Frühstück zu 10 um den großen runden Tisch vor dem Haus. – Am Schreibtisch in meinem Wohnzimmer. (Ich stelle das neue Programm zusammen, aufgrund der Telefongespräche mit Gerhard Gramm. Dabei bemerke ich, dass eine unausgefüllte Lücke besteht zwischen Bergneustadt und München (mit Gramms und Maue) andererseits ich von Maue gleich nach Freiburg fahre!) – Nachmittags zum Strand (wir fahren im Auto, ohne die besondere Erlaubnis, bis zum Ende der Straße; dann etwa 20 Minuten zu Fuß zu der großen Strandfestung (mit Sand und vielen Brettern gebaut); dort sitze ich bequem, gelehnt an Sandhügel und Schwimmring. Die Knaben radeln den ganzen Weg. – Abends liest Hans Arnold 2 Kapitel aus Weizsäckers „Die Tragweite der Wissenschaft“ über das Alter von Erde, Sonnensystem und Milchstraße, und „Welt“. (Ich sage, er müsse deutlicher unterscheiden, ob er mit der Frage meint, den Anfangszeitpunkt der Expansion, was nach dem Vorhergehenden zu vermuten wäre, oder den „Anfang der Welt“, wie er dann auf einmal deutet?; mir scheint, die Tatsache, dass wir nicht imstande sind, zu berechnen, was vor der Explosion war, gilt ja auch für gewöhnliche Explosionen und bedeutet daher sicherlich nicht, dass es sich um den Anfang der Welt handelt.) Schließlich spricht Weizsäcker über seine religiöse Auffassung; das ist recht unbefriedigend (er meint, dass die Auffassung der unendlichen Zeit und des unendlichen Raumes im „Scientismus“ nur aus emotionalen Gründen festgehalten wird. Und dann kommen Johannes und Sabine mit Verteidigung ihrer Theologie; Johannes sagt, alle menschliche Erkenntnis istlOriginal und. ungewiss und sollte nicht als absolut sicher hingestellt werden. Ich frage: Wie steht es dann mit der Theologie. Er: Er stimme überein mit Barth, dass der Mensch gänzlich unfähig ist, Erkenntnis über Gott zu haben; er kann aber ein Erlebnis haben, das er als ein „angeregt sein von Gott“ auffasst; aber da darf er nicht den Anspruch 🕮 erheben, dass dies Erkenntnis sei; es ist ein „Glaube“. Nach längerem Hin und Her zwischen ihnen und Hans Arnold, das ziemlich inhaltsleer unbefriedigend ist, scheint mir, ich muss eingreifen, um zu einem Ende zu kommen. Ich sage, dass in der heutigen Welt die westliche Kultur toleranter geworden ist, in der Anerkennung der Bedeutung von anderen, besonders indischen und chinesischen alten Kulturen. Die Hauptaufgabe ist, dass wir tolerant genug sind auf allen Seiten, um Zusammenarbeit zu ermöglichen, um Krieg auszuschalten. Diese Toleranz müssen wir haben; wir kommen entweder zu einer Einigung oder zur Vernichtung der Menschheit. Damit machen wir dann Schluss, um 11h!)