Vormittags gearbeitet am Programm für Princeton. – Nachmittags im Teesaal. Dabei ist Prof. Bock47Es könnte sich um Günther Bock (1898-1970) handeln; vgl. Günther Bock (Aeronautiker) – Wikipedia (T.H… (Es wird gefragt, welche Wissenschaft wird in der nahen Zukunft im Vordergrund stehen. Ich: Ist gemeint, welche zu großen Fortschritten führt? Nein, sie meinen, welche bei den Laien viel Beachtung finden wird. Flitner sagt: Die Pädagogik zieht keine Leute unter den Höchstbegabten an. Ich: Das wird sie vielleicht erst, wenn sie einmal in der Zukunft auf eine systematische Psychologie basiert sein wird; ebenso wie ich um 1910 die Chemie langweilig fand, weil bestehend aus Hunderten von Rezepten, während sie später interessant wurde durch den Unterbau der physikalischen Chemie, Ostwald usw. Ich stimme ihnen zu, dass die Biologie große Fortschritte machen wird; ich sage aber: auch die Physik. Ich spreche von denjenigen Fortschritten in einer Wissenschaft, die starke Wirkung haben durch Erschütterung der Weltanschauung, wie Kopernikus, Darwin, Freud; dazu füge ich auch noch Marx; Flitner ist zweifelhaft; ich sage, viele amerikanische Soziologen haben den Einfluss der Wirtschaftsordnung auf den „Überbau“, z. B. Religion, erkannt; ich weiß nicht, ob sie wissen, dass das von Marx stammt.) – Abends Klavierkonzert von Kempff (2 Vorspiele für Kantaten von Bach; 2 Beethoven Sonaten; 5 Schubert Impromptus; ich kenne die 🕮\nach Stockdorf\ von Beethoven und Schubert gut; besonders die Schubert erinnert mich an Ina, aber ich freue mich sehr daran. Er hat eine besondere Fähigkeit, Hauptstimme herauszuheben, und zuweilen auch noch eine zweite.)