71Tagebuch 5. I. 1967 – 4. I. 1968 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Sa 18. III. 1967

Wir zwei mit Feigl und Mia Reichenbach fliegen 11 ½ – 12 nach Maui.OMaui Dort holt uns ab Feigls früherer Student und Freund Marsh. Wir fahren zu einem Mittagessen; dann durch die Landschaft im Mittelteil nach Kihei, zum Maui Lu Resort. Sie haben aus Versehen anstatt 4 Zimmer nur 2 frei! Nach allerhand Verhandlungen doch 3 Zimmer für heute, Hanneli und Mia zusammen. 🕮\(Maui)\ Später holt Marsh uns wieder ab, fährt uns durch einige kleine Orte bis schließlich zu seinem Haus, 3000 hoch, (an der Straße zu seinem obs observatory) rot gestrichen, schönes großes Wohnzimmer mit großem Aussichtsfenster. Dort sind wir zum Abendbrot eingeladen. (Die Frau ist religiös, Feigl hat mich vorher gewarnt, dass sie ein Tischgebet sagen wird. Sie spricht es ruhig und natürlich, auch „für die befreundeten Gäste und ihr Wohlergehen, und für harmonisches Zusammenleben aller Menschen“. Ich saß am Ende des Tisches, und sie an meiner rechten Hand (oder erst Hanneli?). Das Beten erinnerte mich so an Mutters Tischgebet, dass ich, ohne zu überlegen, danach meine beiden Hände zu den Nachbarn ausstrecke; nach einem Verwundern ergreifen diese sie und streckten ihre andere Hände aus, und so war auf einmal der Kreis geschlossen. Dann erkläre ich, wie es mir gekommen war plötzlich.) – Sie sagt, dass sie Schullehrerin ist, und das gerne noch fortsetzt. Ich erzähle, dass Mutter Lehrerin gewesen war und darum Erlaubnis bekam, uns zu Hause zu unterrichten. – Er zeigt uns seinen schönen großen Globus (Hammond), und einen Atlas (National Geographic Soc.) mit Karten von weit größerem Format als meine Atlanten, und sehr gut aussehend. Draußen hat er uns sein großes „camper“ Auto gezeigt, wo sie alle 5 darin schlafen können. – Später am Abend fährt er uns heim.