64Tagebuch 4. I. 1962 – 22. V. 1962 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag So 25. III. 1962

Vormittags an pr. – Nachmittags 4 ½ – 6 ½Popper und Frau Henny8Josefine Anna Popper (genannt ‚Hennie’) hier. (Er muss Mitte Mai nach London zurück, für exams usw. Geht im Herbst nach Minneapolis bis Dezember; hauptsächlich, um Zeit für Arbeit zu haben; er gibt dort nur ein Seminar, und auch des Geldes wegen. Sie sagen, dass seine pension so klein sein wird, dass er davon nicht gut in England leben kann, wenn retiriert; nach Wien wollen sie auch nicht, weil die ganze Atmosphäre unerfreulich; vielleicht aufs Land in Tirol. Im spring Semester 1963 geht er zu Hansons9Gemeint ist wahrscheinlich das Department of History and Philosophy of Science an der Indiana Universität in Bloomington, welches der Wissenschaftsphilosoph Norwood Russell Hanson 1957 gründete, als erstes seiner Art. Institute in Bloomington. Ich sage, dass Feigl mich gerne zu einer Konferenz in Minn. hätte; aber ich zweifle, ob ich die lange Reise machen werde. Ich hatte gedacht, da er und Feyerabend auch hier in der Gegend sind, hätte man im Mai oder Sommer etwas hier oder in Stanford machen können. Er fragt, was für eine Konferenz Feigl meinte; ich, ich glaube, über die verschiedenen Auffassungen von Induktion; aber was ich möchte, war konzentriert auf eine Diskussion meiner Auffassung, um alle Einwände gründlich durchzusprechen; er ist sehr dafür, er sagt, ich soll doch bald an Feigl schreiben, da er es bald planen müsste; er meint, man sollte dann eine ganze Woche dazu geben. – Sie ist nett und ruhig; sie erzählt Ina, dass sie den ganzen Tag beschäftigt ist mit Haus und Tippen für ihn, und das findet sie befriedigend, obwohl sie weder Radio noch TV haben. Ina sagt ihr, das würde sie nicht aushalten, sie schätze die Musik und Vorträge an KPFK10https://en.wikipedia.org/wiki/KPFK sehr, aber Henny sagt, das bräuchte sie nicht.) (Dr. Leonard Friedman fährt Poppers zum Flugplatz.) 🕮