RUDOLF CARNAP
Tagebücher und Leselisten
1952–1962

RUDOLF CARNAP
Tagebücher und Leselisten
1952–1962

57Tagebuch 23. VI. 1952 – 22. IX. 1952 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮

OChicagoaDer Anfang dieses Konvoluts wurde am Ende des vorigen Bandes abgedruckt.1:30 Abfahrt nach Vermont(Chic. CalomExpressway, dann Route No. 6 (langsam, durch viele Orte). 8hNapoleon, Ohio, ONapoleon 214 mi; Dunlop’s Hotel (2 Zimmer, nett, klein, 10.–) Abendessen in Cabin.

Frühstück in Cabin. Ab 9:10. Über Cleveland und Erie. Die ganzen Tage sehr heiß. – 7 ½„NW“ PaONW?O von Erie Allen’s Ct., etwas abseits der Straße 6, auf 89. (2 verbundene Cabins, nett eingerichtet, 10.–). 280 mi. In Cabin gegessen.

- 7 ½ in Cabin gefrühstückt. Etwa 10h. Nahe bei Buffalo vorbei. Wir berechneten gestern, dass wir doch nicht heute ankommen können, und richten uns auf 3 Übernachtungen ein. 7 ½burgOburgNY, westlich von Albany. Caird Cabin Town. (2 verbundene Zimmer, 9.–) Im kleinen Restaurant des Wirts kalt gegessen.

Ina hat Durchfall. Frühstück im Restaurant. 9:40 Abfahrt. Über Schenectady, Troy, Bennington, Wilmington (Eßsachen eingekauft). 1hAn-kunft West Dover, Vermont. OWest DoverMrs. LinesPLines, Mrs. ??? (Schwätzerin) bringt Schlüssel. v. LauesPLaue, Theodore H. von, 1916–2000, dt.-am. Historiker Haus, groß und geräumig, unter schattigen Bäumen. Nachmittags besuchen wir Miss GrawesPGrawes, Ms. ???, Verwandte von Mrs. LauePLaue, Theodore H. von, 1916–2000, dt.-am. Historiker, 80 Jahre, im Haus gegenüber. – Ina richtet mir das kleinere untere Schlafzimmer ein. Daneben Studio, mit großem Schreibtisch. Auf dem großen viereckigen Klavier werden Folder und Karteikästen aufgestellt. 🕮

Ich gehe mit einer Frage hinüber nachmittags; sie halten mich zum Tee; Miss GrawesPGrawes, Ms. ??? erzählt die komplizierte Geschichte der Häuser, und wie sie schließlich Frau LinesPLines, Mrs. ??? das Haus geschenkt hat, sodass die nun künftig die Instandhaltung besorgen muss. Allmählich wird ausgepackt und Sachen geordnet.

Nachmittags NelsonPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph + Katherine GoodmanPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman hier. (Wir sehen sie zum ersten Mal. Sie hat graue Haare, vielleicht älter als er. Sie trägt Metall Brace an beiden Beinen, geht auf 2 Stöcke gestützt. Sie wohnen 2 mi S von hier. Er ist gestern erst gekommen; sie war alleine hier, fährt täglich aus, um irgendwo zu malen.) – Abends kommt Miss GrawesPGrawes, Ms. ??? herüber; Marni schnappt nach ihren Beinen!

Es regnet und ist kühl. Nachmittags 30 min. spazieren, Straße nach N.

1 ½ – 4 ½bei GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. PhilosophPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman, zum Lunch. Nettes Haus. Meine Muskeln sind rheumatisch, wohl durch das feuchte, kühle Wetter.

VII / 1952 Nachmittags 20 min. spazieren.

Etwas spazieren. – Nachmittags über eine Stunde mit offenem Gürtel am Schreibtisch gesessen.

Vgl Original, Eintrag 4.7 fehlt ???

Die Empfindlichkeit der Muskeln ist so arg‚ dass ich beschließe, meist im Bett zu bleiben. Nur zu den Mahlzeiten aufgestanden; ohne Gürtel hinübergegangen und gesessen (zum ersten Mal wieder seit langem, vielleicht seit Winter 1950). Es geht ganz gut. – Nachmittags 5 – 6 GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier. (Über seinen Aufsatz „Likeness of meaningBGoodman, Nelson!1949@„On Likeness of Meaning“, Analysis 10, 1949, 1–7.1Nelson, „On Likeness of Meaning“. Er schreibt jetzt Erwiderung auf die Kritik. Ich versuche vergeblich, ihm die Schwächen seiner Explikation zu zeigen. Er sagt, dass er, im Unterschied zu QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und mir, nicht nach einem behavioristischen Kriterium für Synonymität sucht.) – Seit gestern Brett im Bett, das KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman spontan besorgt hat. 🕮

Seit gestern am neuen AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 19542Manuskript zu Carnap, Einführung in die symbolische Logik. Vgl. oben ??? gearbeitet, unterbrochen seit Januar. War zwischen den Mahlzeiten ohne Gürtel aufgestanden, sonst ganzen Tag im Bett. Trotzdem beim Abendessen Muskeln empfindlich. Abends Wickel. – Nachts starke Schmerzen vom Magen rechts zwischen Lymphdrüsen; codein hilft.

Nachmittags HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel kommen. ( GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph holt sie in Greenfield ab; sie wohnen in Haus von KatherinesPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman Schwester, Sturgis-EatonName der Schwester?, einige Minuten Gehen S von unserem Haus.) Ina geht nachmittags hinüber. Um 6 kommen alle herüber, wir essen auf der Porch. (Ich ohne Gürtel, nach dem Essen liege ich auf der Cot dort.) PA3Peter Andrew Hempel. ist still, er liest während des Essens meist Comics. TobyPHempel, Toby ??? Sohn von Diane und Carl Gustav Hempel ist nett, lebhaft, macht gescheite Bemerkungen, 3 Jahre alt. Aber sie ist eigenwillig, gehorcht überhaupt nicht, tut einfach immer, was sie will und schreit, wenn man sie hindern will. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel versucht Drohungen, die nicht ernst gemeint sind (sie wird nicht mehr zu uns kommen dürfen, usw.)! (Ina geht dann mit ihnen hinüber. Sie sagt, TobyPHempel, Toby ??? Sohn von Diane und Carl Gustav Hempel bliebe trotz allen Mahnungen bis 10h auf!) – Nachts wieder etwas Schmerzen rechte Seite. Ich nehme 2 APC. Später Nembutal Das hilft. Später Nembutal.

Ich ganzen Tag am AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet, im Bett. Zu den Mahlzeiten aufgestanden, ohne Gürtel. (Ina vormittags mit DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel nach Wilmington.)

4 ½ – 6 ½HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier. Wir sitzen am Kaminfeuer; später lege ich mich hin dort. (Über degree of order; sie haben mein Summary gelesen.) GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph fragt über Beispiele in intuitiver Regularität, aber nicht erfasst durch meine Formel, z. B. wechselnde Patterns. Über randomness. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel findet, dass esbOriginal er. interessant und wichtig ist.) Wir halten HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel zum Abendbrot. KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman kommt im Auto vorbei mit DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel und den Kindern. TobyPHempel, Toby ??? Sohn von Diane und Carl Gustav Hempel will zum Vater und will ihn nicht mehr 🕮 weglassen. Nur mit Mühe und List wird es erreicht, dass er hierbleiben kann. KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman sagt, sie hat dies eigens für Ferien für HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel arrangiert; DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel fragt scharf, ob sie nicht auch Ferien verdient hat. (In solcher Weise gibt es häufig Spannungen, meist infolge der Schwierigkeiten mit den Kindern. Diese Schwierigkeiten, besonders mit TobyPHempel, Toby ??? Sohn von Diane und Carl Gustav Hempel, sind größtenteils verursacht durch sehr falsche Erziehung: alle Wünsche werden erfüllt; HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel selbst macht nicht ernst gemeinte Drohungen, kann dem Kind nicht versagen, ihn beim Nap oder bei der Arbeit zu stören, usw.)

Gestern und heute Regen und kalt. Vormittags und zum Lunch alle Hempels hier. Wir sitzen im Wohnzimmer am Kaminfeuer.

11 – 7 NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel hier (ErnstPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, EdithPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel; SallyPNagel, Sally, Tochter von Ernest und Edith Nagel ??? und BobbyPNagel, Bobby, von Ernest und Edith Nagel ???). Lunch mit ihnen und allen HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel auf unserer Porch (ich ohne Gürtel im Schaukelstuhl). Die 4 Kinder machen ziemlichen Lärm. Nachher gehen alle zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Haus hinüber. 4 – 7 philosophische Diskussion auf unserer Porch, auch GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph dabei. (Ich frage NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, was unsere größten Unterschiede sind. Er: Hauptsächlich induktive Logik; dann abstrakte Entitäten. Kurz über letzteres. Er möchte, wie HilbertPHilbert, David, 1862–1943, dt. Mathematiker, den größeren Teil der Mathematik unrepräsentiert lassen, aber doch mit Physik verbinden. Ich: Nein, wir haben sie in Mathematik und in Physik. Durch Angabe der Deutung für Teile der Mathematik ist der Rest auch gedeutet; das mache ich nur explizit. Dann über induktive Logik. Haupteinwand: dass die Sprache vollständig gegeben sein muss. Ich: Das ist nicht erfordert für die induktive Methode „erster Art“. Aber wir müssen wissen, wie viele Farben im ganzen da sind, falls Farbprädikate in Hypothese vorkommen; das scheint mir unvermeidlich in jeder induktiven Logik. Er möchte quantitative Bestimmung nur beschränkt anwenden, nämlich wenn das Muster nicht zu klein und nach guter Methode ausgesucht. Ich will dagegen ganz allgemeine Logik; so wie NewtonPNewton, Issac, 1643–1727, brit. Physiker Masse allen Körpern zuschrieb, auch Häusern, Wolken, Mond, wo’s schwer festzustellen. Statt bei kleinem Muster kein d. c. zuzuschreiben, lieber sagen: 🕮 die reliability ist klein, daher nicht wetten (ich würde aber denken, man muss unter Umständen auch dann wetten). –7h– Ich erkläre einige Fragen über Betrag von Information. – Auf einmal ist es 7h! Ich hatte Zeit und Rücken ganz vergessen. Ich lege mich hin. Aber NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel wollen nicht bleiben, fahren wegen der Kinder gleich ab. Ich ins Bett. (Ich habe 3 Stunden ohne Gürtel gesessen, ohne Beschwerden; als ich mich hinlege, merke ich aber, dass die Muskeln sehr müde sind.)

HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel vormittags kurz hier; Fotos werden gemacht. Sie sind mit GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. PhilosophPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman drüben und können nicht mehr herüber kommen. Ina fährt mich zu ihrem Haus, 3h, für ½ Stunde. Mit ihnen bei GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. PhilosophPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman auf ihrer S-Porch, mit schönem Blick. (Dies ist das einzige Mal, dass ich zu ihrem Haus gekommen bin.) Abschied. Sie wollen, dass wir im September wenigstens für einen ganzen Tag in N. H. stoppen. Sie wollen nicht nochmal nach Vermont kommen; auch HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel allein nicht, weil er DianePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman nicht die Last der Kinder allein überlassen will! (Ich habe wenig von ihnen gesehen. Sie waren sehr in Anspruch genommen durch Kinder, und durch GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. PhilosophPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman, deren Gäste sie waren. Infolge meines Rückens konnte ich auch nicht hinübergehen; Ina war manchmal abends nach dem Essen bei ihnen.) Ina fährt sie nach Greenfield Mass. zur Bahn (5:15). – Heute warmer Tag; da geht es den Muskeln besser (zum Besuch hinüber Aluminiumgürtel).

Sonnig und warm. 4 – 6 ½GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier. (1. Über meine Definition von Ordnung. Er zeigt, dass in meinem Beispiel von Maximum Unordnung doch Regularitäten sind inbezug auf arithmetische Progression von Stellen. Er meint‚ Gesetze dieser Art seien ebenso einfach wie die, die ich berücksichtige. – 2. Über Nominalismus. Er will keine nominalistische These über Existenz oder Nicht Existenz, sondern nur Programme einer Reduktion. Das sei analog zu FregesPFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph Reduktion. Ich sage, dass das Programm wichtig und interessant ist, dass für mich 🕮 die höheren Ausdrücke aber auch verständlich sind. Er hält sie nicht für sinnlos, denn sonst würde er sie ja nicht „erklären“ wollen, sondern nur für unklar.) Ich sitze ohne Gürtel, habe nachher Schmerzen hoch im Rücken.

Telegramm von AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapKorrekten Nachnamen ergänzen!: Sie kommt mit Bus 3:20 in Bennington an. Ina holt sie dort im Auto ab. (Sie ist 5 Tage und 4 Nächte ohne Unterbrechung von Mexiko City bis NY gefahren. In New Orleans, während 2 Stunden Pause, hat sie sich Zahn ziehen lassen. WalterPDiederichsen, Walter, verh. mit Margarita Diederichsen (Grete)4Walter Diederichsen. hat sie gefragt, ob sie nicht dauernd nach Mexiko übersiedeln will; sie will auf jeden Fall zunächst nach Deutschland zurück, aber sie überlegt es für später; sie würde wahrscheinlich AnnetteAnnette IN dann zunächst in Deutschland lassen.) – Nachts starke Schmerzen im Magen; ich nehme 2 Donna; später Codein und .

AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap erzält aus Mexiko und Deutschland.

46 min. spazieren (zum ersten Mal seit 2.; mit Aluminiumgürtel, nur auf der Straße nach S, am weißen Haus vorbei mit AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap.) Nachher fühlen sich einige Muskeln schmerzlich gedrückt an. – Auf AnnemariesPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap Fragen erkläre ich ihr die Grundideen des Positivismus (ich betone, dass wir nicht Lebensgefühle, Kunst, usw. ablehnen, sondern nur für klare Scheidung zwischen diesen und theoretischem Denken sind.)

35 min. spazieren mit AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap durch den Wald (mit Stahlgürtel; es geht ganz gut, Gürtel ziemlich locker.)

Beim Frühstück politisches Gespräch, hauptsächlich zwischen AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap und Ina (AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap behauptet mit Entschiedenheit, dass die Unfreiheit jetzt im Osten Deutschlands „unvergleichlich schlimmer“ ist als in HitlerdeutschlandPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker; damals hätten die Antinazileute offen darüber zu ihren Freunden sprechen können! Und die Schuld am Krieg läge doch nicht bei Deutschland allein.) Später habe ich langes Gespräch mit ihr allein im Study über die Entwicklung der politischen Einstellung der Stockdorfer5Stockdorf war seit den 1930er-Jahren der Wohnort von Elisabeth Carnap. (sie ist sich nicht bewusst, wie sehr sie alle begeisterte Nazis waren. Sie sagt, dass sie manches kritisiert habe, z. B. die Judenverfolgungen; sie ist erstaunt, dass ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph das bereut hat. Sie sagt, ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph habe schon früh 🕮 gesehen, dass Deutschland unterliegen würde, habe es aber ChachaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap nicht so offen gesagt; sie alle hätten schließlich gesagt, dass es besser wäre, wenn die Nazis nicht siegen würden. Sie scheint gar kein Bewusstsein zu haben von der Mitverantwortung für das, was Deutschland getan hat. Sie ist „unpolitisch“, will hier auch nicht die „National“ und anderes lesen; sie ist nur interessiert am „Lebensgefühl“ und am „persönlich Menschlichen“. Den ganzen Tag Regen und kühl; meine Muskeln werden empfindlich und ich liege nachmittags im Bett, arbeite am AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.

Sonne. 30 min. spazieren (mit Stahlgürtel; der Druck ist unangenehm). – Nachmittags 35 min. Sonnenbad (zum ersten Mal; auf der Küchenporch haben Ina und AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap ein Brett auf Sägeböcken aufgebaut, darauf Matratze).

Nachmittags über eine Stunden Sonnenbad. – Mit AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap auf der Porch.

6h aufgewacht, Schmerz im Rektum (wie vor einigen Wochen; durch längeres, wiederholtes Zusammenziehen verschiebt es sich anscheinend, und der Schmerz verschwindet. 9h Ina macht mir kleinen Einlauf. Ich gehe ins Badezimmer, mit kleinem Leinengürtel (wie jetzt immer morgens zum Waschen), während ich dort sitze, muss ich zweimal niesen, und spüre es unangenehm am Rücken. Ich kann aufstehen, aber es fühlt sich ungemütlich an. Ich setze mich wieder. Der Gürtel drückt schmerzhaft auf einige Punkte, besonders auf die beiden Hüftknochen. Ich beende das Waschen eilig. Der Gürtel wird unerträglich. Ich gehe zum Bett zurück und ziehe ihn aus. Aber ein unangenehmes Ziehen an den Rückenmuskeln bleibt, besonders als ich versuche, aufzustehen. Ich lege mich einige Minuten hin. Dann stehe ich ohne Gürtel auf, um zum Frühstück zu gehen, aber es geht zu schlecht. Ich gehe nur bis zur Esszimmertür, und rufe, dass ich im Bett bleibe. Während des Frühstücks im Bett wärme ich den Rücken. Dann stehe ich auf. Ohne Gürtel; es scheint gutzugehen. Ich gehe auf die Porch, setze mich in den Schaukelstuhl, und warte einige Minuten auf AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap. DaDer Rücken fühlt sich etwas ungemütlich, aber ich denke, es wird schon gehen. Da es kühl ist 🕮 hole ich mir den dünnen, grünen Robe aus dem Badezimmer. Wie ich durch die das Wohnzimmer gehe, spüre ich Schmerzen über den Rücken, von Seite zu Seite. Ich gehe mühsam und mit Schmerzen ins Schlafzimmer, werfe den Robe ab, und lege mich ins Bett. (Es sind nicht dieselben Schmerzen wie vom Druck des Gürtels; aber doch wohl in den Muskeln; denn nach dem Hinlegen fühlen sich alle Muskeln empfindlich an. Vielleicht sind es Verkrampfungen der Muskeln; es ist nicht klar, ob der Krampf angeregt ist durch Verschiebung in Wirbelsäule. Ich bin sehr enttäuscht, dass hier etwas Neues aufkommt; ich hatte gehofft, nun würde es von Tag zu Tag besser gehen ohne Gürtel.) Ganzen Tag im Bett geblieben. Am AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. – Gespräch mit AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap (es scheint nun wirklich, dass sie weniger politisch interessiert ist als die anderen in der Familie; der Freideutsche Kreis in Stuttgart hat zwar zuweilen auch Vorträge über politische Fragen und Diskussionen darüber; aber sie selbst hat noch keine Einstellung gefunden. Alle Fragen sind für sie mehr persönliche Probleme). – Angeregt durch Briefe von ChachaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap6Briefe ??? schreibt AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap an LipkindIN erg, ob er Mo – Di mit ihr zusammen sein kann.

Morgens beim Umdrehen spüre ich ein wenig Schmerzen im Rücken. So bleibe ich im Bett; auch zur Vorsicht, weil es vielleicht doch gestern etwas im Rückgrat war. – Am AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. – AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap sitzt zuweilen bei mir.

Vormittags im Bett heftiges Niesen; dabei der typische Schmerz im Rückgrat. Also ist es doch nicht bloß Muskelsache. Es schmerzt, wenn ich mich hin- und herbewege. Das Bett ist sehr eng. Wenn ich auf der Seite liege, nehme ich das Rollkissen. – Am AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. – Nachmittags mit AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap gesprochen.

Im Bett. Lange Gespräche mit AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap. Gestern war sie etwas bedrückt, dass wir uns über das Religiöse nicht gut verstanden. Heute erkläre ich ausführlich den Unterschied zwischen Lebensgefühl und religiöser Lehre (dass der Positivismus nur eine Art der Erkenntnis anerkennt, keine unlösbaren Probleme; Geschichte der Entwicklung vom mythologischen Denken über das metaphysische 🕮 zum wissenschaftlichen; dass ich dagegen bin, den Menschen die Religionen zu nehmen, die sie noch nötig haben. Auch über GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter, und FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena BuchBFlitner, Wilhelm!1950@Allgemeine Pädagogik, Stuttgart, 19507Vermutlich Flitner, Allgemeine Pädagogik. ??? ist 1950 erschienen ??? und EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein.) Ich gebe AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap 80 $ für 5 Tage und Nächte in NY und auf dem Schiff (Bus nach NY ist schon bezahlt). – (Abends kleiner Einlauf, mit Waschschüssel im Bett; nur Wasser kommt heraus.) (Nembutal, wie immer jetzt.)

11hAnnemariesPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap Abreise. Ina fährt sie nach Bennington. (Dann nimmt sie Bus nach NY. Morgen mit Frau Lipkind; er ist nicht da. Dann 4 Tage mit KillariPKillari ???, Rechtsanwalt aus Boston. Dann Touristenklasse nach Cuxhaven.) Ich freue mich, AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap wieder nahe kennengelernt zu haben. Aber nun sind wir auch froh, wieder in unserer Stille allein zu sein.

… Fleißig am AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954; Kapitel B fertig.

VIII / 1952 Zum ersten Mal auf: vormittags nur einige Sekunden, mit kleinem Canvasgürtel; nachmittags 2 min. im Study gegangen, mit Stahlgürtel, alle Muskeln sehr gespannt. – Abends sage ich Ina, dass mich die Rückensache deprimiertVgl Original, Unterstrich ???; und dass ich seit durch die Krankheit voriges Jahr älter und pessimistischer geworden bin.

Ina erklärt, dass sie entschieden gegen größere Geldsendungen an die Familie in Deutschland ist; ich versuche zu erklären, dass ich zu meinen Kindern doch natürlich eine andere Einstellung habe als sie. Sie ist dafür, das Grundstück in Barmen zu verkaufen und den Erlös den Kindern zu geben, und keine Dollars mehr hinüberzuschicken. – Vormittags 10 min. auf, nachmittags 15 min.; meist beim Schreibtisch gesessen, ein wenig gegangen. Mit Stahlgürtel. Es geht schon besser als gestern. Abends ins Badezimmer zum Hocken. Es geht gut. Aber beim Zurückgehen spannen sich die Muskeln, und ich fühle plötzlich einen Schmerz im Rücken. Es scheint aber nur Muskel; dann nach Entspannen und Wärme im Bett kann ich mich gut hin- und herdrehen. 2h Nembutal und Kodein, weil Schmerzen im Magen und hinten rechts am unteren Rand der Rippen; vielleicht vom Druck des Gürtels?

Vormittags und nachmittags kurz auf, mit Stahlgürtel. Aber er drückt 🕮 schmerzhaft rechts hinten.

Vormittags auf mit Aluminiumgürtel, nur lose, 50 min.; meist gesessen, aber auch allerhand im Zimmer spaziert; es geht heute merklich besser. Dieser Gürtel drückt nicht auf die Stelle, die gestern schmerzhaft war. – 35 min. auf nachmittags, mit Aluminiumgürtel.

Vormittags nur auf zum Hocken, mit Aluminiumgürtel, etwas fester; das drückt auf die Muskeln. Nachmittags 25 min. auf, meist gesessen, mit Aluminiumgürtel (ich probiere Stahlgürtel, aber kann ihn nicht ertragen.); nachher sind die Hüftknochen ein wenig schmerzhaft.

Vormittags kurz auf. Zum Mittagessen auf (zum ersten Mal), nicht ganz nur 20 min.; mit Canvasgürtel, beim Sitzen geöffnet; auf dem Stuhl in der Küche fühle ich mich nicht so bequem. Zum Abendessen nur kurz auf, mit Aluminiumgürtel, beim Sitzen geöffnet; aber er drückt auf die empfindlichen Muskeln im Rücken oben Mitte. (Nachts 2h Nembutal, wegen leichter Schmerzen in Rücken (oben Mitte) und Magen.)

(Ina nach Brattleboro, mit Mrs. GrawesPGrawes, Ms. ???; Radio repariert; Marnis Klauen geschnitten.) Nachmittags 50 min. auf (gehockt, am Schreibtisch gesessen, etwas gegangen; mit Aluminiumgürtel). – Abends 25 min. auf, Aluminiumgürtel. – Nachts Nembutal, wegen Rücken- und Magenschmerzen; die letzteren werden stark; Domtal hilft nicht; ich nehme Kodein, das hilft.

7h aufgewacht mit etwas Rücken- und Magenschmerzen . 11 ½ Ina fährt nach Bennington, holt Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. PhilosophPBar-Hillel, Shulamith, verh. mit Yehoshua Bar-Hillel ab. („Yehoshua“, „Shulamith“). Nachmittags langes Gespräch mit Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph.

Vormittags Ina mit Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. PhilosophPBar-Hillel, Shulamith, verh. mit Yehoshua Bar-Hillel spazieren, ich arbeite am AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. Nachmittags ein wenig auf; aber ich fühle mich nicht gut genug, mit den anderen auf der Porch zu sitzen. Gespräch mit

Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph (über degree of order; Axiome für \(N\)).

Regen. Vor- und nachmittags mit Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph gesprochen. (Ausführlich über mein „Meaning. PostulatesB1952@„Meaning Postulates“, Philosophical Studies 3, 1952, 65–738MS zu Carnap, „Meaning Postulates“. Nachlass ??? und über Synonymität in natürlichen Sprachen. Auch über 🕮 Wichtigkeit von sprachlichen Systemen für Explikation in Philosophie.) Vormittags 20 min. auf, nachmittags 35, abend 10; mit Aluminiumgürtel. – Zum Abendessen sitzen alle in meinem Schlafzimmer, 7– 9 ½. Gespräch über Politik. (Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph meint, es hat keinen Zweck, mit Russen zu verhandeln und Vertrag zu machen; beide Seiten werden jeden Vertrag brechen, sobald das vorteilhaft ist. Darum Aufrüstung nötig, Ich: neutrales, geeintes Deutschland wäre für beide Seiten vorteilhaft. Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph: dann käme bald sozialistisch-kommunistische Regierung und dann bald Kommunisten alleine; dann würden sie RohrprodukteRohprodukte? an Russland verkaufen. Er hat keinen Gegenvorschlag. Wenn Wahl wäre zwischen Weltkrieg jetzt oder Chance 80 % von Krieg in 5 oder 10 Jahren, würde er Krieg jetzt vorziehen! Er hielt früher Sozialismus für einzige Rettung von allem; jetzt nicht mehr; vielleicht entwickelt sich in Amerika eine neue Form, verschieden von altem Kommunismus und von Sozialismus. Er scheint Krieg für beinahe unvermeidlich zu halten, sieht nichts, was Amerika tun könnte, um ihn für dauernd, nicht nur für einige Jahre zu vermeiden.) – 11h 1 ½ Nembutal, 2h¾.

10 ½Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. PhilosophPBar-Hillel, Shulamith, verh. mit Yehoshua Bar-Hillel reisen ab, Ina fährt sie nach Brattleboro. (Sie wollen noch irgendwo in N-H eine Woche Ferien machen, während die Kinder in einem Camp sind; dann ein paar Tage Cambridge, dann er nach England.) – Nachmittags 40 min. auf. – Brief von National Science FoundationINational Science Foundation (NSF) (Seeger)IN erg$ 6400 sind bewilligt!9Brief ??? Das gibt gute Chance für ein zweites Jahr! – Abends 30 min. auf.

Vormittags 45 min. auf. – Zum Mittagessen 35 min. auf. – Zum Abendessen 35 min. auf, immer mit Aluminiumgürtel. (Ina nachmittags zum Tee zu Mrs. LinesPLines, Mrs. ???.)

40 min. auf zum Frühstück, und etwas am Schreibtisch. – 35 min. auf zum Mittagessen. – Nachmittags 35 min. auf am Schreibtisch. – 35 min. auf zum Abendessen. Abends 10 min. auf. Immer mit Aluminiumgürtel.

25 min. zum Frühstück auf. 35 min. auf mittags. Nachmittags 55 min. auf am Schreibtisch. Abends 20 min., dabei Muskeln müde und empfindlich. – Nachts lange schwache Magenschmerzen; auch wieder früh von 6h ab.

Zu Mahlzeiten auf: 20+25+20; Muskeln schmerzhaft. 🕮

30 min. auf zum Frühstück. Regentag. Zum Mittagessen auf, aber nach einigen Minuten zurück ins Bett, weil der Aluminiumgürtel links schmerzhaft drückt. Durch Hitze wird’s es allmählich besser, sodass ich abends auch wieder auf der Liege unten liegen kann. – Nachts Nembutal.

Vgl Original, Eintrag 17.8. fehlt ???

Vormittags 30 min. auf, nachmittags 20, mit Stahlgürtel (der drückt nicht auf die jetzt besonders empfindlichen Stellen, aber doch weiter oben).

Die Muskeln sind schmerzhaft. Vormittags 20 min. auf, mit Stahlgürtel, mühsam. Nachmittags nur zweimal kurz auf dem Bett gesessen, ohne Gürtel.

(Ein Zahn in meiner Dentalplatte bricht; wir schicken sie zum Zahnarzt Chic.) Zweimal kurz auf, mit Stahlgürtel. Einigemal kurz ohne Gürtel auf dem Bett gesessen, und ganz kurz gestanden. Abends ohne Gürtel einige Schritte gemacht. Nachts sind Rückenmuskeln empfindlich; Nembutal.

Vormittags zweimal ohne Gürtel auf Bett gesessen und einige Schritte gegangen; anstrengend. Nachmittags Muskelschmerzen links, darum liegen geblieben. – Nachts: Ich kann nicht gut links liegen, muss still auf dem Rücken liegen; Nembutal.

Zweimal kurz auf. – Nachts Rückenmuskeln schmerzhaft, Nembutals.

9h kommen plötzlich HerbertPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan und Irene VaughanPVaughan, Irene, verh. mit Herbert E. Vaughan an, und seine Mutter. (Sie sind auf dem Weg zu Freunden auf einer Insel in Maine. Er hat nächstes Semester frei, Sabbatical. Da will er sein Buch über die Grundlagen der Mathematik schreiben;10Buch ??? IW ??? er sagt, ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker und RosserPRosser, John Barkley, 1907–1989, am. Mathematiker schreiben auch solche Bücher. Ich berichte ihm über Student BraunfeldPBraunfeld, Student, der Assistent bei ihnen sein wird.) – Ganz kurz auf ohne Gürtel. – Nachmittags 40 min. auf; mit Canvasgürtel ein wenig gegangen, dann ohne Gürtel am Schreibtisch gesessen.

33 min. auf, am Schreibtisch, mit Stahlgürtel; Muskeln empfindlich. Nachmittags 10+30 min. auf, ebenso.

Heute Muskeln etwas besser, 60 min. auf, am Schreibtisch und etwas gegangen, mit Stahlgürtel. (Ina nachmittags nach Greenfield zum Einkaufen.) 🕮 Zum Abendessen 38 min. auf, am Schreibtisch. Zum Gehen nehme ich Stahlgürtel, ich sitze ohne Gürtel.

Vgl Original, Seite rechts oben ???

Vormittags 64 min. auf, am Schreibtisch, – abends 75 min. auf, am Schreibtisch, mit Abendessen. (warmer Tag.)

Früh 8h wende ich mich etwas auf die rechte Seite, um den Pyjama glatt zu ziehen; dabei kleiner Schmerz im Rücken. Später fühle ich, dass ich mich gut hin- und herbewegen kann, also war es wohl nur ein Muskel. Darum mache ich später die Übungen, auch Rückenübungen; ebenso nachmittags. Vormittags versuche ich auf dem Bett zu sitzen; aber die Muskeln spannen sich zu sehr an; darum stehe ich nicht auf.

Vormittags 20 min. auf, mit Stahlgürtel (diesmal auch Schnalle, im letzten Loch); meist gesessen, aber immer mit Gürtel. – Nachmittags Einlauf; Stahlgürtel auch Schnalle, im letzten Loch, beim Hocken nach kurzer Zeit Verkrampfung der Rückenmuskeln, der Druck des Gürtels ist unerträglich, ich muss die Schnalle losmachen. Dann mit Inas Hilfe zum Bett zurück; beim Gehen sehr gespannt, aber nicht die Schmerzen. Später beim Wenden im Bett Schmerz, anscheinend im Rückgrat. (Wir hatten gehofft, es wären doch Muskelschmerzen gewesen.) – Abends nach 10h schlucke ich 3 Pillen und trinke Wasser dazu. Dann beginne ich Brotjello zu essen. Dann beginnt Schlucker und Erbrechen für 3 Stunden. Vorher hatte Ina davon gesprochen, dass die Schwierigkeiten mit Rücken usw. vielleicht psychologisch verursacht sind. Vielleicht hat das zum Schlucker beigetragen? Ich versuche, Milch oder Wasser zu trinken; aber das Schlucken, sogar vom Speichel allein, reizt die Kehle etwas. Zuweilen hört der Schlucker für eine Weile auf, und wir meinen, es ist vorbei. Aber dann kommt es wieder. Schließlich kommt Erbrechen dazu; das ist schlimm, weil der ganze Körper dabei konvulsiv sich erschüttert; ich habe sogar Angst wegen Rückgrat, weil die Erschütterung heftiger ist als beim Niesen und nicht unterdrückt werden kann; aber es passiert nichts, obwohl der Rücken sich unangenehm anfühlt. Zuweilen etwas geschluckt, um die Magensäure zu besänftigen, auch mal ein Tem, aber ich nehme es wieder aus dem Mund. Da das Buch von Wolf sagt:11Vl ein med. Ratgeber ??? Sedativ oder Narkotikum, rät Ina, ein Nembutal zu schlucken (1 ½), mit Wasser hinterher, aber es reizt beim Schlucken, sodass ich bald nachher erbrechen 🕮 muss; es ist nicht klar, ob es damit wieder herausgekommen ist: Viel später versuche ich es nochmal (1 ½ Nembutal); durch den Reiz kommt es wieder nahe ans Erbrechen, aber doch nicht ganz. Diesmal hilft es bald. Nach einiger Zeit fühle ich mich besser; das gereizte Gefühl in der Kehle verschwindet; 1:15! Ina ist dageblieben; später im Nebenzimmer, weil das Erbrechen ihr auf die Nerven geht; sie hat mir viel geholfen, nasses Tuch auf Stirne, Anklammern, wenn es schlimmer wird, usw. Wir versuchen auch kalten Wassersack auf Magen; aber Wärme scheint besser zu tun. Auf Inas Rat lese ich die meiste Zeit. Beim Schlucker kommt oft ein wenig aus dem Magen in den Mund, zuweilen in die Luftröhre, sodass ich husten muss, was schlecht ist für Magen und Rückgrat.) Durch Nembutals allerhand geschlafen.

Einige Male leises Aufstoßen. Darum heute noch Vorsicht mit Essen: Morgens nur Milch, mittags Grieß, abends Rührei und Grieß. Ich liege sehr still, manchmal auch rechts oder links mit Rollkissen. Gelesen und gedöst. (Von LauesPLaue, Theodore H. von, 1916–2000, dt.-am. Historiker kommen an, mit kleinem Kind; wohnen bei Miss GrawesPGrawes, Ms. ???.)

Wieder normal gegessen. Im Bett geblieben; ein wenig Übungen gemacht. Von LauesPLaue, Theodore H. von, 1916–2000, dt.-am. Historiker kommen, auch kurz zu mir; er sagt Grüße von seinem Vater (ich hatte mal ein Buch von ihm besprochen).12Besprechung welches Buches von Max von Laue ???

Wieder Übungen im Bett gemacht (ohne Rückenübungen). 3hHempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel kommt, Ina holt ihn in Greenfield ab. (Ina hat sie vor einigen Tagen angerufen. DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel lässt ihn sonst nicht gerne allein fahren; aber zu uns wohl, und besonders jetzt, weil es mir nicht gut geht. Langes Gespräch mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel abends bis 9 ¾, über meine Ängste mit Rücken, ob physiologisch verursacht; keine Angst vor dem Tode, ich erzähle von meiner Mutter. Diese Aussprachen tun mir gut.) (11h 1 ½ Nembutal) (Über Entropie, Unordnung, Zufall.)

Vgl Original, Eintrag 1.IX. fehlt ???🕮

IX / 1952 Zum ersten Mal wieder aufgestanden. 8 min.; nachmittags 12 min., mit Stahlgürtel; meist gesessen, Gürtel offen. (1 ½ und später ¾ Nembutal)

30 min. auf. Nachmittags 16 min. auf. 2h HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel reist ab. (Viele lange, gute Gespräche in diesen Tagen. Seine Hauptsorge: philosophische Produktivität; Finanzen; DianesPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel übermäßiges Rächen. – Philosophische Gespräche. Über analytisch; er liest msMeaning PostulatesB1952@„Meaning Postulates“, Philosophical Studies 3, 1952, 65–73; über Synonyme in natürlichen Sprachen; über Mates’PMates, Benson, 1919–2009, am. Philosoph Paradox der Glaubenssätze und meine Ausschaltung der indirekten Rede;13Erl ??? über Entropie, meine Kritik an Tendenz zur Unordnung; über Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosophms gegen KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph (er meint, es ist nicht wichtig genug, darum will er lieber nicht Weiss drängen);14Erl IW ??? über RadleyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago und FarrellPFarrell.) 4 – 6 CharlesPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph und Louise StevensonPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph hier. (Sie haben bei Wilmington Haus gekauft. Er malt es, baut Steinmauer im Garten usw. Er ezählt vom Projekt Sprache, wofür er 60.000 hatte für ein Jahr; jetzt haben sie zusammen den Report darüber geschrieben. Er meint, ein Jahr ist zu kurz für solche Zusammenarbeit, weil man lange braucht, bis man von genug voneinander weiß. Er glaubt, dass man einen Guggenheim GrantIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation leicht für ein Jahr aufschieben kann.) – Nachts Säure im Magen und in der Kehle (aber nicht der übliche Schmerz in der Magengrube); Emfugal usw. helfen nicht; 12 ½h läute ich Ina, sie bringt mir Milch und Sahne; das hilft. 1 ½ Nembutal.

(Vormittags Ina nach Wilmington.) Nachmittags 21 min. auf. Abends 27 min. auf. – (Keine Nembutal.)

Vormittags 32 min. auf, am Schreibtisch; zum Schluss gehe ich mehrmals durchs Zimmer, dabei Stahlgürtelzipper bis ganz oben geschlossen, weil er oben links drückte; Dabei plötzlich Schmerz im Rückgrat, neben dem Klavier. Auf Ina und Stock gestützt, mühsam zum Bett (dabei kommt mal Schmerz wieder; aber nicht die ganze Zeit. Ich setzte mich aufs Bett, will mich mit den Armen aufstützen, damit Ina den Gürtel abnehmen kann; 🕮 aber der Schmerz kommt wieder; darum muss ich mich mit Gürtel hinlegen. Ina zieht dann Hose herunter, öffnet den Gürtelzipper und zieht ihn nach unten über die Beine ab. Dann kann ich entspannen, ohne Schmerz. (Dies ist 8 Tage nach dem letzten Anfall; dies ist der dritte diesen Sommer, wenn wir nahe zusammenliegende als eines zählen. Diesmal passiete es ohne besondere Bewegung. Wie soll ich in Zukunft lernen, wieder aufzustehen? Wie Transport nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ? Soll ich vielleicht nach Boston in eine Hospital gehen und Operation haben?) – Nachmittags kommt Katherine GoodmanPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman. (Er ist noch nicht da. Sie war inzwischen in Maine zum Malen. Ihr Schwager, der Bostoner Gynäkologe, der eine Diskoperation hatte, mit Erfolg, ist leider schon abgereist. Sie hat heute einen anderen Doktor gefragt, der mal Disk hatte, aber ohne Operation geheilt ist; er sagt, die Operation ist „common as dirt“.)

Im Bett zweimal Schmerz im Rückgrat (trotzdem Rücken noch wacklig, ist Entleerung nötig. Ich rolle mich, wie üblich, auf die rechte Seite; Ina legt Bedpan und ein aus Handtüchern gemachtes Keilkissen hin; ich rolle mich zurück darauf; die Bedpan ist nicht weit genug unter mir, darum schiebt Ina sie höher; dabei der erste Schmerz; sie zieht ein wenig zurück, und ich beschließe, doch die Prozedur fortzusetzen, weil nötig; kleiner Einlauf; es kann es gleich wieder hinausdrücken, mit allerhand Erfolg; dann zieht Ina die Bedpan nach unten weg und gleich darauf die Handtücher; inzwischen ist aber doch mein Rücken für ganz kurz nur halb unterstützt; da kommt ein richtiger Schmerz, und er bleibt für einige Sekunden während ich schon flach liege; das erschreckt mich und macht mich für heute besonders vorsichtig, in der Angst, es könnte auch im Liegen oder bei Bewegungen im Bett wiederkommen und für länger bleiben.) Ich bleibe ganz flach liegen, immer noch auf den Zeitungen. Erst 6h wälzt Ina mich auf die linke Seite, nimmt die Zeitungen fort und schiebt die Rolle hin; so liege ich für eine Stunde halblinks; dann wieder ganz auf dem Rücken. – Nachts Schmerz in der Magengrube. 🕮 Erst 1 ½ Nembutal, später noch ¾. Gut geschlafen.

Vormittags mit Inas Hilfe nach links gewälzt, dann mehrere Stunden so gelegen mit Rolle. Nachmittags gearbeitet, dann wieder so nach links, aber ich fühle mich ungemütlich, vielleicht durch Kante von Heizkissen; darum bald wieder zurück und flach gelegen. Nachmittags KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman kurz hier. – Nachts 1 ½ Nembutal. Zeitweise Schmerzen in Magengrube. Gut geschlafen.

(Ina nach Wilmington; der Doktor ist für 2 Tage abwesend.) Mittags KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman hier. (Allerlei über Ärzte und Hospitäler. Sie klagt auch, dass Ärzte nicht alles sagen, die prinzipiellen Fragen vernachlässigen; sie hat mehrmals den Doktor gewechselt, obwohl die Ärzte dagegen sind.) –1 ½ Nembulat. Gut geschlafen.

(Entleerung ohne Bedpan versucht, mit wenig Erfolg.) – Mit Inas Hilfe zuweilen nach links gedreht, mit Rolle gelegen. – 4 – 6 Meyer SchapiroPSchapiro, Meyer, 1904–1996, am. Kunsthistoriker und Kritiker und Dr. Lillian SchapiroPSchapiro, Lillian, ?, verh. mit Meyer Schapiro. (Kinderärztin) hier. (Sie sind in Londonderry Vt., haben gerade ihren Sohn für ein Jahr in eine Schule in Putney Vt. gebracht. Er sagt auf meine Frage, dass er den ersten Entwurf für Ezykl. MonographieB1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62 geschrieben hat.15Meyer Schapiro Enc IW Erg ??? Er sagt, dass NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Kurse gut sind für Übersicht und kritische Besprechung vorhandener Auffassungen, aber nicht anregend für neue Probleme, weil NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel selbst nicht an neuen Problemen arbeitet. Über WeylsPWeyl, Hermann, 1885–1955, dt.-am. Mathematiker und Physiker BuchBWeyl, Hermann!1952@Symmetry, Princeton, 1952 über Symmetrie16Weyl, Symmetry. und BickertonsPBickerton, Derek, 1926–2018, am. Linguist BuchName sowie Werk ??? IW ??? über Ordnung. Über Doktorproblem: Ihr Bruder, er sagt: Er ist Head of the Department of Orthopedics in großem jüdischen Hospital in Brooklyn, zugleich auch an kleinem privaten Hospital, wo Bedienung besser. Sie wollen ihn fragen, wenn sie nächste Woche nach NY zurückkommen, ob ich hinkommen könnte und dort verschiedene Spezialisten konsultieren: Sie betont, dass ich natürlich nicht gebunden bin; Philadelphia sei ja näher von PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ. Beide haben auch 🕮 Disksache gehabt, und der Bruder auch! Ohne Operation. Sie hatte es sowohl Lumber wie im Nacken; anscheinend bei beiden ausgeheilt. Mal Zuweilen spürt sie den denke: den Schmerz; dann muss sie Gürtel tragen.) – 1 ½ Nembutal.

Vormittags GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier. (Er war inzwischen in Rockport. Über Möglichkeit der Verschiebung von GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation und andere prinzipielle Fragen.) Ich mache mehr Übungen. Ich drehe mich allein auf die Seite, um mit der Rolle zu liegen. – Abends beschreibe ich Ina meine hysterisch nervösen Angstzustände; sie ist verständnisvoll und mitfühlend bis zu Tränen; das rührt mich. – Nachts Magengrubenschmerzen; Domital. 1 ½ Nembutal.

Jetzt immer schöne sonnige Tage mit kalter Luft. – Entleerung mit Bedpan. (Neue Methode: Bedpan und Handtücher werden nicht unter mir weggezogen, sondern ich rolle nachts davon hinunter, mit Inas Hilfe; das geht besser. 12h kleiner Einlauf hilft nichts, nur Wasser kommt und nicht viel; ich bleibe in Bedpan liegen für zweiten größeren Einlauf, und halte es eine Weile; dann Erfolg mäßig, aber wir hören auf. Eine Stunde später Drang; nochmal auf die Bedpan; großer Erfolg, aber es braucht starken Druck, große harte Masse. 3h, gerade als Ina losfahren will, ein wenig Drang; Handtücher ohne Bedpan.) – Nachmittags Ina zu Dr.Dr. WolfPWolf, Milton, Dr., Arzt (Milton Wolf, Wilmington. Für Untersuchung und Beschauung ihrer Lunge im Fluoroskop 3 + 2 $; er findet alles gut. Er verschreibt Tonsiral für Relaxation meiner Muskeln. Er will am Tag vor der Reise kommen und meinen Rücken tapen, und am Reisetag ein schmerzstillendes, vielleicht sogar ein betäubendes Mittel geben; er ist nicht so skeptisch gegen solche Hilfe wie manch anderer.) Wir sind erleichtert, einen aktiven und hilfsbereiten Arzt in der Nähe zu haben. – Abends schlucke ich Tonsiraltablette mit harten Kanten; das reizt die Kehle, und ich spüre es lange noch; nach 12h beginnen starke Halsschmerzen beim Schlucken; das hält mich wach für Stunden, trotz 1 ½ Nembutals. 🕮

Schmerzen beim Schlucken, noch immer. Nichts Festes gegessen; warme Milch mit Honig; Mittel. Halsumschlag. – Schwache Übungen. – 2 Tonsiral (zum Relaxen) genommen, in Wasser gelöst, mit Milch (sehr bitter). Es scheint zu helfen. – 1 ½ Nembutal, besser geschlafen.

Fühle mich besser, aber noch Schmerzen beim Schlucken. – Richtige Übungen (aber nicht Rückenübungen). – 4 – 6 GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. PhilosophPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman und StevensonsPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. PhilosophPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph hier. (Über Ästhetik; StevensonPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph schreibt seit 6 Jahren an einem BuchVl "Facts and Values", aber ethisch ???. Er meint, bei ästhetischen Begriffen, wie „drückt Traurigkeit aus“, „Allegorie“ usw., die er interpretative Begriffe nennt, kommt hinein: „wenn beobachtet unter proper Bedingungen“; der Kritiker will den Leser beeinflussen, die proper Haltung einzunehmen. Ich: Hier nicht ein Unterschied zwischen den psychologischen Begriffen „drückt Traurigkeit aus“ usw. und Wertbegriffen wie „schön“?) – 3 Tonsiral. Heute nur ¾ Nembutal.

(Bedpan mit kleinem Einlauf.) – Nachmittags zum ersten Mal Rückenübungen (10). Ich bewege mich freier im Bett. – Miss GrawesPGrawes, Ms. ???, die alte Nachbarin, kommt kurz zum Abschied.

Alle reisen ab; nur noch wir und KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman (die ohne GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph bleibt, zum Malen) sind an der Straße. (16 Rückenübungen. +16). – Nachmittags KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman hier (über Deutschland und Wiederaufkommen der Naziideen). –¾ Nembutal.

(Vormittags Ina nach Wilmington.) Die Schluckschmerzen sind geringer. (Nachmittags Bedpan) 20 Rückenübungen. – Ich versuche ohne Nembutals, aber bleibe zu wach; 1h¾ Nembutal.

Sonnige Tage. Keine Schluckschmerzen mehr. – (Nachmittags Bedpan) 1 ½ Nembutal.

(2 x 20 Rückenübungen.) Mittags KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman hier. (Über Malerei, Bauhaus, Musik.) Etwas über Entropie , veranlasst durch SD von ShannonPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematiker.17Shannon IW ???–¾ Nembutal. 🕮

(Bedpan) – 6 – 7 Dr. WolfPWolf, Milton, Dr., Arzt hier. (Ina hat ihm schon am 11. berichtet. Er will aber von mir die ganze Geschichte vom Disk hören. Er sagt, er hat hier sehr viel mit Diskfällen zu tun, 13 (!) der Holzfäller leiden daran, und gehen trotz Schmerzen zur Arbeit, „weil 10 Kinder hungern würden“. Die Muskelschmerzen seien nur eine „Obsession“, sie seien durch Gürteldruck verursacht; meine zu starke emotionale Reaktion darauf sei nur eine Rebellion gegen den Gürtel. Der Disk würde wahrscheinlich weder besser noch schlechter werden; kein Grund für Operation; ich müsste aber in PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ wieder aufstehen, mit Gürtel, trotz Empfindlichkeit der Muskeln. Es sei nicht Rheuma, denn das, = Arthritis, seien nicht Gelenke [?]. Es scheine auch nicht einem Nervenpattern zu folgen. Ich lege mich auf rechte Seite, und er fühlt und klopft die Wirbel ab; dabei keine Empfindlichkeit: er scheint sich zu wundern, dass die Wirbel weiter oben so „sturdy“ sind, fragt, wann zuletzt X-rays gemacht (vor 2 Jahren). Ich sage, dass die jetztigen Schmerzen seit April etwas völlig Neues sind, ganz anders als die üblichen Druckbeschwerden. Aber er glaubt es nicht. „Das ist alles nichts; ich habe keine Sympathie damit“. Es scheint ihm zu unbedeutend im Vergleich mit den schlimmen Leuten, mit denen er sonst zu tun hat. Er meint, die Tragbahre sei für Auto viel besser als ein Brett unter der Matratze; kann aber auf Fragen keine klaren Gründe angeben; er rät, sie zu kaufen, falls sie sich auf dieser Reise bewährt.) Wir besprechen es. Er hat wohl Recht, dass hintercOriginal unter. meiner Neigung, zu Bett zu bleiben, psychologische Gründe sind; aber er vereinfacht diese Gründe wohl zu sehr, und er übertreibt die „Geringfügigkeit“ der Muskelschmerzen. Jedenfalls will ich aber in PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ mich sehr bemühen, mehr aufzustehen, mit Gürtel. – 1 ½ Nembutal.

KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman kurz hier (über Weg nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ). – Nachmittags fühle ich mich ein wenig nervös; vermutlich durch die Überlegungen, wie ich zum Auto gehe und hineinkomme, wie ich die Straps unterwegs austrage usw. Ich lese Bücher von Rogge und Miller.18Hier IW und Erl laut Leseliste ???🕮– 1 ½ Nembutal.

(Bedpan, mit kleinem Canvasgürtel, zum ersten Mal, warum nicht früher, es bewährt sich gut.) – Nachmittags KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman hier. (Wir verteidigen DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel, ihre Unsicherheit und Empfindlichkeit gegen Kritik kommt vermutlich aus schwieriger Kindheit. KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman sagt, sie will vorsichtiger mit ihr sein. Sie denkt, jeder muss seine neurotischen Züge mit gutem Willen überwinden können. Da sie viel von sich verlangt, so auch von anderen.) – Großen Canvasgürtel anprobiert, und einen Augenblick damit auf dem Bett gesessen; es scheint gut zu gehen. – 20 Rückenübungen. – 1 ½ Nembutal.

Dr. WolfPWolf, Milton, Dr., Arzt kommt 10h, er strafft meinen Rücken, teilweise mit elastischen Tapes; nachher entfernt er Haare mit Schere und elektrischem Shaver. Dann ziehe ich großen Canvasgürtel an. Er warnt mich, beim Aufstehen und beim Einsteigen in den Wagen nicht Rücken gegen Pelvis vorzubeugen (das hatte mir bisher niemand gesagt; dies falsche Beugen war vermutlich die Ursache des Schmerzes beim Hinsetzen am 5., und früher zuweilen beim Aufstehen). Ich setze mich auf, lege meine Hände auf Schultern von ihm und Ina, und so gehen wir zum Auto, teilweise seitwärts, weil der Durchgang so eng. Auf Doktors Rat schleife ich dabei meine Füße auf dem Boden. Im Auto stütze ich mich mit beiden Händen auf Matratze und lege mich nach vorne auf den Bauch. Er hebt meine Beine und ich ziehe mich weiter hinein, halte mich mit den Händen an der langen Stange der Tragbahre (die haben wir geliehen für die Reise). Dann drehe ich mich auf die linke Seite, Ina schiebt mich mehr in die Mitte, und dann drehe ich mich weiter auf den Rücken. Ein wenig ziehe ich mich weiter hinauf. Ich bin sehr froh und erleichtert, dass es gut gegangen ist. 10hAbfahrt von West Dover. Ich mache Gürtel wieder zu bis Wilmington, weil Straße schlecht, und späterdEintrag wird im nächsten Konvolut fortgesetzt.

58Tagebuch 22. IX. 1952 – 30. VIII. 1954 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮

aFortsetzung des Eintrags am Ende des vorigen Konvoluts. In der Kopfzeile dieser Seite steht Princeton 1952-54//v. Neumann.zuweilen, wenn Straße holprig über Baustellen. Mittags nehme ich den Gürtel ganz weg. Gegen meine Befürchtungen hat der Gürtel keine Schmerzen gemacht; und auch auch die Straps nicht, nur ein wenig Ziehen. Bei holprigen Stellen stemme ich meine Arme gegen die Seiten. So geht alles gut. Ich kann die hügelige Landschaft genießen. Wir fahren von Bennington nach S, No. 7; später Taconic Park Way. In NY, bei 240 St. auf No. 9 Broadway; das ist ein Fehler weil schlechte Straße, mit Elevat. Über Washington Brücke, dann N. J. Turnpike, hervorragende Straße, wenig Verkehr. In New Brunswick auf No. 1 bis Pr-Circle. 7:15 PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ, OPrinceton dunkel und etwas Regen. Institut und Haus schwierig zu finden. 8h beim Haus. Mit Manager FlemingPFleming, Manager und anderem Mann ins Haus. Große Erleichterung, dass ich heil am Ziel angelangt bin. – Die Wohnung ist sehr nett. Das zweite Schlafzimmer ist neu angebaut. Dies ist die letzten Wohnung der Siedlung; dahinter gleich große Bäume. Endlich wieder ein gutes Bett. 1 ½ Nembutal.

Ina kramt und geht einkaufen. – Nachmittags OppenheimerPOppenheimer, Robert, 1904–1967, am. Physiker hier. (Er empfiehlt Dr. RayPRay, Dr., Arzt; ferner auch sehr Dr. OddenPOdden, Dr., Arzt, einen Chiropractorer, der ihm mal bei Dislokation im Rücken sehr gut geholfen hat. Aber ich bin skeptisch.) –¾ Nembutal; schwer einzuschlafen.

(nachmittags Bedpan) – Mit großem Canvasgürtel ½ Minute auf Bettrand gesessen, danach erschöpft, hauptsächlich psychisch. Später ½ Minute gestanden und getreten, auf Ina und Stuhllehne gestützt.

Mittags kommt von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker überraschend. (Er ist gestern erst aus Europa zurück. Ich sage, dass ich Diskussionsgruppe machen will‚1Zu diesem Plan Einleitung ???🕮\Oppenheim\ (er sagt, er ist auch wieder an einigen logischen Problemen interessiert, im Zusammenhang mit Rechenmaschinen; z. B., weil Maschinen Fehler machen, Aufstellung eines logischen Systems, dessen Regeln mit Wahrscheinlichkeit gelten. Ich dagegen: Ich möchte lieber unterscheiden zwischen „Gültigkeit“ durch strenge Regeln definiert, und „performance“ mit Vorgängen, die Wahrscheinlichkeiten haben. Er: Aber wie die Relativitätstheorie die absolute Gleichzeitigkeit als sinnlos erklärt, weil nicht feststellbar, so ist vielleicht auch absolute Gültigkeit sinnlos, weil alle Maschinen und Gehirne Fehler machen. Er möchte an meinen Diskussionen teilnehmen. Er ist freundlich und nett.) – Nachmittags OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier (über seine Gespräche mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein; er versucht EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein vom Positivismus zu überzeugen. Einstein stellt oft metaphysische Fragen, z. B., ob die Realität durch die Quantenphysik vollständig dargestellt wird. OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim: Er versucht, diese in Terms von „Erfahrung“ zu übersetzen; ich: ich würde lieber in Terms von „System der Physik“ übersetzen. Er sagt, RylePRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph hat an StacePStace, Walter T., 1886–1967, engl.-am. Philosoph geschrieben, WaismannsPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann Sohn hat auch Selbstmord begangen, WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann möchte für eine Zeit nach Amerika kommen. Ich fordere OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim auf, an meiner Diskussionsgruppe teilzunehmen; er sagt, er wird sehr gerne zuhören, aber nicht am Gespräch teilnehmen, weil er nicht die nötigen technischen Kenntnisse hat.) – Straps vom Rücken abgenommen; sie lösen sich einfach ab. 3 + ½ Minute gestanden und getreten; es geht schon besser. –¾ Nembutal.

Vormittags beim Liegen spüre ich einen winzigen Schmerz im Rücken; ich werde nervös und schwitze; genaues Betasten zeigt mir empfindliche Stellen auf dem Beckenknochen rechts und links nahe vom Rückgrat; also harmlos. Trotzdem bleibt die nervöse Ängstlichkeit. Ich mache auch keine Rückenübungen und kein Aufstehen, weil heute Entleerung bevorsteht. Nachmittags überlegen wir, ob wohl Interview mit Psychiater gut wäre und Ina ruft Hospital an für Namen. 🕮\Gödel\ Aber ich beschließe, jetzt aktiv etwas zu tun; darum jetzt Bedpan; obwohl noch nicht dringend; wenig Ergebnis; aber ich fühle mich ruhiger. – 6 ½ mache ich Rückenübungen; 7h stehe ich sogar auf, ½ Minute. Danach fühle ich mich besser. –¾ Nembutal. – Spät kommt Ina nochmal zu mir herein und sagt mir Liebes; vor Rührung kann ich sie nur küssen und nichts sagen. –¾ + ¾ Nembutal, gut geschlafen.

Mittags Bedpan. – 3 x aufgestanden, im Stehen getreten; zuletzt 3 Minuten. (Nachmittags Ina bei Gaby OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim; sie erkundigt sich nach Psychiater.) Heute fühle ich mich besser als gestern. Ich lese WienerPWiener, Norbert, 1894–1964, am. Mathematiker und PhilosophHuman Use…“BWiener, Norbert!1950@The Human Use of Human Beings, 1950.2Wiener, The Human Use of Human Beings.– 1 ½ Nembutal.

4 Minuten auf, gestanden. – 2 Minuten auf, zum ersten Mal gegangen. – 3 Minuten gegangen. – 3 Minuten gegangen, in Inas Zimmer hinunter. –¾ Nembutal. (Nachts im Traum geschrien.)

(Bedpan; kleiner Einlauf, und sofort entleert; gute Wirkung.) 3 Minuten gegangen. – 12 – 1 ½GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker hier. (Er arbeitet seit einem Jahr nur wenig mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein, meist Philosophisches! Über objektive Existenz von Ideen, im Zusammenhang mit LeibnizPLeibniz, Gottfried Wilhelm, 1646–1716, dt. Philosoph. Er fragt nach meiner Meinung über politisch Lage. Er ist für EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker, weil dann Kriegsgefahr geringer sei! EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker sei ein ehrlicher Mann; er würde einsehen, dass die Befreiung der Polen usw. nicht ohne Krieg möglich und dann diese Idee aufgeben! TrumanPTruman, Harry, 1884–1972, am. Politiker habe unnötig den Koreakrieg angefangen; Eine demokratische Regierung könne ebenso auch einen Weltkrieg anfangen. – Er leidet an einem Magengeschwür, kann nur wenig essen. – Er meint, ich solle lieber kein Seminar öffentlich ankündigen, um die Gruppe klein zu halten. Lieber solle ich mal einen oder mehrere Vorträge über meine Ideen halten. Er sagt, KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph sei ein ganz besonders fähiger Mann.) –🕮\Kemeny\ 3h 3 Minuten gegangen. – 5 – 6 ½OppenheimerPOppenheimer, Robert, 1904–1967, am. PhysikerPOppenheimer, Frau, verh. mit Robert Oppenheimer hier (die Frauen gehen spazieren. Er bringt eine Frage über „Einheitswissenschaft“ und „connected Postulatensystem“. Später alle zusammen über HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel.) – 4 Minuten gegangen. ¾ Nembutal.

3 \(\times \) auf, gegangen und etwas gesessen. Brett ins Bett. Nachmittags Mrs. PrattPPratt, Mrs. bei Ina. ¾ Nembutal.

X / 1952 (Bedpan) 4 \(\times \) auf, je 5 Minuten, mal bis zum Badezimmer. – Das Herz ist heute etwas nervös, besonders während Mittagsnap. – Nachmittags Professor und Mrs. MorsePMorse, Prof. ???PMorse, Frau, verh. mit Prof Morse kurz hier. (Er ist ein freundlicher weißhaariger Mann, erinnert sich noch an den Vortrag 1936.3Erl ??? Die Frau sieht einfach aus, viel jünger.) – 1 ½ Nembutal.; abend spät Magensäure, Pillen helfen nicht; ich esse etwas (das hatte ich seit einigen Tagen aufgegeben), das hilft nur zeitweise. Die Magensäure hält mich wach (das Herz ist abends in Ordnung); 12:30 noch ¾ Nembutal. Gut geschlafen.

4 \(\times \) auf, je 6 Minuten; bis zum Wohnzimmer, ein wenig dort gesessen. – 4 ½ – 6 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Er unterrichtet nur Philosophie der Wissenschaft, Logik wird von PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph gegeben; außerdem an NYUINew York University (NYU), New York NY mathematische Logik Freitag abends. ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker fühlt sich sehr isoliert, weil Logik weder von Mathematikern noch Philosophen hier geschätzt wird. KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hat kaum jemanden, mit dem er seine Probleme in induktiver Logik hier diskutieren kann; und an denen ist er jetzt hauptsächlich interessiert.) – Abends spät stört mich die Magensäure (nicht Schmerzen in Magengrube wie im Sommer); daher schwer einzuschlafen trotz ¾ + ¾ Nembutal.

3 \(\times \) aufgestanden (der große Canvasgürtel drückt auf Hüftknochen; darum nehme ich dann Stahlgürtel; der geht besser, aber ich bin jittery und gehe nur in meinem Zimmer.) (vormittags Bedpan) 🕮\Dr. Wallis\ 1 ½ Nembutal, gut geschlafen.

4 \(\times \) auf, 2 Stunden Gürtel, etwas in Inas Zimmer, meist in meinem; eine Zeit gesessen. Dieser Gürtel drückt nicht auf die Hüftknochen, sondern nur auf weniger empfindliche Stellen. Aber ich bin noch ein wenig jittery. –¾ Nembutal.

4 \(\times \) auf, mit Stahlgürtel, etwas in Inas Zimmer; etwas gesessen. – (vormittags Bedpan) – 1 ½ Nembutal.

9 ½ – 10 ½Psychiatrist Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater hier, zum ersten Mal.4Hinweise Psychoanalyseprotokolle ??? (Ich erzähle ihm von den Angstzuständen und Depressionen diesen Sommer, veranlasst durch Rückensache, aber doch wohl tiefer gehend. Ich erwähne Bindung an Mutter als mögliche Erklärung für Neigung, im Bett zu bleiben. Er meint, es gibt aber viele mögliche Erklärungen; man muss dann sehen, aufgrund von Träumen z. B. Ich sage, dass ich einiges über mein Unbewusstes zu erkennen glaube, keine Hemmungen habe, darüber zu sprechen, und keine Widerstände gegen irgendwelche Erklärungen. Er meint, vielleicht wird dann das Aufklären „in leaps & bounds“ gehen, aber man kann es nicht im voraus wissen. Er sagt, Schlaflosigkeit ist meist, weil man nicht einschlafen will, aus Furcht vor den Träumen. Er verschreibt Benzedrin (Handelsname );5Dexedrin ??? das wirkt auf das unbewusste Nervensystem, verhindert schwächt Angst und Depression; zuweilen erzeugt es „leichten Kopf“ oder Herzklopfen; dann soll ich Phenobarbital nehmen. Er ist umgänglich und nett, ich kann gut mit ihm sprechen.– Aufgestanden, nur kurz. – Nachmittags 17 Minuten auf (5 gegangen, 12 gesessen). Spät nachmittags ebenso. Ich fühle mich besser; vormittags war ich enttäuscht, dass es so wenig war. – 4 ½ – 6 OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. 🕮\Carl Eckart\ Er hat Ideen über 3 Typen für Musik, ähnlich Morris und SheldonPSheldon, William Herbert, 1898–1977, am. Psychologe. Er denkt über Analogie zu BohrsPBohr, Niels, 1885–1962, dän. Physiker Komplementarität für introspektive und physikalistische Sprache, aber ohne BohrsPBohr, Niels, 1885–1962, dän. Physiker Absolutismus.6Erl ???) Abends Ina ins Kino. – 1 ½ + ¾ Nembutal. Heute habe ich angefangen, Dexedrin zu nehmen; zunächst ganz kleine Dosis.

(Bedpan). – Vormittags 25 Minuten auf (5 Minuten gegangen, 20 Minuten im Wohnzimmer gesessen). Nachmittags nur ganz kurz auf mit Aluminiumgürtel; er drückt zu sehr auf Hüftknochen und Rückenmuskeln. Nachmittags sind Muskeln Schmerz, auch an Oberschenkeln. – Abends 20 Minuten auf, wieder mit Stahlgürtel; 4 Minuten gegangen, 16 Minuten gesessen in Inas Zimmer. – 1 ½ Nembutal.

(Bedpan, schon wieder, vielleicht durch Dexedrin?) – 23 Minuten auf; nur 4 Minuten gegangen in meinem Zimmer, weil Muskeln etwas empfindlich, 19 Minuten gesessen. – Nachmittags 28 Minuten auf (6 Minuten gegangen, 22 Minuten im Wohnzimmer gesessen). – 21 Minuten auf, (6 gegangen, 15 in Inas Zimmer gesessen). – Das Dexedrin hat seit gestern gut geholfen, keine Depression. – 1 ½ Nembutal.

31 Minuten auf (9 gegangen). –Carl EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart hier. (Er arbeitet an Problemen der Meeresoberfläche, als stochastisches Phänomen; das Ziel ist, Reflektionen der Oberfläche zu berechnen, für Entdeckung von Unterseegeräuschen; er arbeitet mit von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker und VeblenPVeblen, Oswald, 1880–1960, am. Mathematiker. Er ist sehr skeptisch über die Analogie mit Entropie bei WienerPWiener, Norbert, 1894–1964, am. Mathematiker und Philosoph und ShannonPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematiker.) – 3h Puls 96; darum ½ Tablette Phenobarbital (= 18 Gramm) genommen; doch Dexedrin weiter genommen. – 30 Minuten auf (10 gegangen). – 28 Minuten auf (5 gegangen) 1 ½ Nembutals. 🕮\GödelSmullyan\

9 ½ – 10 ½Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater hier. (Ich berichte über AnnemariesPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap Besuch; wie das die alten Konflikte und Schuldgefühle wieder hochgebracht hat. Über erste Ehe und Scheidung; mein Verhältnis zu den Kindern; Johannes’PCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap Heirat, seine Theologie, unsere Ablehnung seines Plans, uns nächstes Jahr zu besuchen. Ich frage, ob er meint, dass die Behandlung lang dauern wird; er möchte aber noch nichts sagen, auch nicht interpretieren, bis mehr Besprechungen gewesen sind; ich soll Träume notieren, aber sonst nicht auf die Besprechungen vorbereiten.) – 12 – 1 ½GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker hier. (Über induktive Logik. Er findet Forderung \(C\,9\) plausibel.7Erl ??? Er sagt, die Grundidee von \(N^*\) scheint ihm die beste Lösung. Warum untersuche ich überhaupt die vielen anderen Funktionen im \(\lambda \) des Systems? Das entspreche zwar der heutigen Tendenz zu größerer Allgemeinheit und Abstraktheit, aber er persönlich sei nicht sehr für das Abstrakte (!). Er meint, es könne doch nicht so schwierig sein, die Grundidee von \(N^*\) auf physikalische Sprache mit stetigen Skalen anzuwenden; gewiss müsse man dann eine gewisse Wahl der Grundgrößen treffen; wohl am besten nach Einfachheit der Gesetze, natürlich nicht eindeutig. – Auch über WaismannsPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann mögliches Kommen.) – (Nachmittags Bedpan) – 34 Minuten auf (8 Minuten gegangen). – 7h: 6 Minuten gegangen. – 1 ½ Nembutal.

11 ½ – 1 (!) Masseur HeidenPHeiden, Masseur ??? hier (allgemeine Massage, besonders Rückenmuskeln, mit Infraredlampe); $ 5; er ist aus Wien, 50 Jahre; er massiert auch Frau OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim.) 20 Minuten auf (7 Minuten gegangen; auf verschiedenen Stühlen probeweise gesessen; unter dem Stahlgürtel dickes Frottierhandtuch; dadurch und durch Massage keine Muskelschmerzen). – Nachmittags 20 Minuten auf (6 Minuten gegangen). – (Ina zu GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. MathematikerPGödel, Adele, 1899–1981, verh. mit Kurt Gödel.) SmullyanPSmullyan, Raymond M., 1919–2017, am. Philosoph kommt überraschend. (Er überlegt, zur Philosophie zu gehen. Ich sage: in Chic. wird zu viel Geschichte verlangt; ich rate ihm, mit KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph zu sprechen, um Auskunft über 🕮(über Department von Mathematik und von Philosophie in PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ zu bekommen. – Auch über sein semantisches System. – Über meinen Rücken. Er rät sehr, einen Psychoanalytiker zu sprechen. Er selbst ist seit Jahren in Analyse, auch seine Frau. – Wir halten ihn zum Abendbrot. Dann er mit Ina.) Ina bringt ihn zum Bahnhof 8 ½. – Abends 27 Minuten auf (9 Minuten gegangen). – 1 ½ Nembutal.

(Bedpan) – 37 Minuten auf (13 Minuten gegangen). – Nachmittags 31 Minuten auf (10 Minuten gegangen). – (Ina 4 – 6 bei OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim, Teeparty.) – 24 Minuten aufgesessen (Ina klippt meine Haare). – 1 ½ Nembutal.

10 (anstatt 9!) – 11 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater hier. (Ich berichte 2 Träume und einige spontane Assoziationen dazu. Er fragt nur über wenige weitere Punkte. Ich sage, ich habe oft Verfolgungsträume und schreie; er: pavor nocturnis, es muss nicht notwendig aus Gefühl des Verfolgtseins kommen, sondern zuweilen aus Todeswünschen gegen Andere, was der Traum darstellt als deren Wunsch für meinen Tod. ) – 42 Minuten auf (12 gegangen). – Nachmittags 32 auf (8 gegangen). – 3 ½ bis 6 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph und OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. Ich erkläre meine Ergebnisse, dass aufgrund von \(C\,9\) die charakteristische Funktion nicht mehr \(s_i\) und \(s\) enthalten muss. Er wird das nachprüfen. Er möchte fordern, dass Symbol von Symbol und Symbol unabhängig; also nur Methode erster Art; er möchte nur eine schwächere \(C\,8\) annehmen und nicht \(C\,9\).) – Ich spüre Schmerzen links hinten auf dem Beckenknochen; vermutlich vom Druck des Gürtels. Aber ich spüre sie erst jetzt, nach dem langen Stillliegen auf dem Rücken während des Gesprächs. Ich liege nun etwas nach rechts gedreht, erst mit Rolle, nachts mit Kissen unter der linken Seite. – 1 ½ Nembutal. 🕮

(Bedpan) – 11 – 12 HeidenPHeiden, Masseur ??? Massage (5.–). Nachher fühlt die empfindliche Stelle sich besser. Aber beim Aufstehen wird sie bald wieder etwas schmerzhaft. Anstatt des Handtuchs legen wir heute die weiche Gummiplatte von der Schreibmaschine unter den Gürtel. 15 Minuten auf, 7 gegangen. Es deprimiert mich, dass diese Druckschmerzen nun wieder anzufangen scheinen; ich war so schön auf dem Wege, durch täglich etwas mehr Aufstehen wieder Kräfte und Mut zu bekommen. – Nachmittags sind die Schmerzen im Rücken wieder da, und dazu auf dem linken Hüftknochen; vielleicht, weil der Hüftknochen nicht durch das Gummi geschützt war. Ich liege den ganzen Nachmittag entweder auf der rechten Seite mit Rolle, oder ein wenig nach rechts gedreht, mit Kissen unter der linken Seite, sodass die empfindlichen Stellen nicht gedrückt werden. Nachmittags nicht aufgestanden. Abends mache ich mir Sorgen, wie es weitergehen wird, auf Inas Rat 9h ein Codein; es hilft, und ich kann auf dem Rücken liegen. Ina hat die große Cot Matratze unter das bed pad gelegt; so liege ich weicher; und dickeres Kissen unter den Knien. Auf Inas Rat gleich 1 ½ + ¾ Nembutal; darauf schlafe ich bald ein.

Keine Schmerzen, aber die Stellen sind noch empfindlich. Darum nicht gegangen, sondern nur gesessen, 42 Minuten, in meinem Zimmer, mit Aluminiumgürtel; darunter Gummipad im Rücken und Waschlappen an den Seitenflügeln des Gürtels befestigt. Beim Sitzen mache ich den Gürtel loser; so kann ich ganz gut sitzen, ziemlich entspannt. – Nachmittags 37 Minuten gesessen. – 41 Minuten gesessen. 1 ½ Nembutal.

HeidenPHeiden, Masseur ??? Massage. (Bedpan) – 62 Minuten auf (5 gegangen; der Gürtel drückt auf linken Hüftknochen). – Nachmittags 70 Minuten auf (6 Minuten gegangen). – Ina hat ein Kniepad gekauft, schneidet 🕮 es in 2 Stücke; die legen wir unter die Seitenflügel des Aluminiumgürtels. Das ist besser für die Hüftknochen. 51 Minuten auf (4 gegangen). – 1 ½ Nembutal.

9 ½ – 11 (!) Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (ich frage nach Kosten. Er sagt, die Zeit von Office bis Office wird notiert und auf die Monatssumme eine Rate pro Stunde, nicht pro Interview, angerechnet. Die Stundenrate schwankt von 5 bis 15; der Patient soll sie festsetzen, nicht er (!). Ich hatte ihm schon früher gesagt: Gehalt 9000; er sagt , es kommt ja nicht nur auf Einkommen an, sondern auch auf Belastung. Er: „wenn es 10.– wäre, so im Monat etwa 90“, ich akzeptiere das. Dann aber sagt er, dass das kein Vorschlag warbOriginal war nicht Vorschlag. ich soll bestimmen. Ich frage, was er einem Philosophieprofessor im Durchschnitt anrechnet; er sagt: 10. Darauf schlage ich dieses auch für mich vor, und er ist einverstanden; er sagt, bei Änderung der Umstände kann die Rate immer geändert werden. – Ich berichte über die Schmerzen in Rückenmuskeln seit 2 Tagen. Er: Lieber Gürtel nicht so fest, aber ohne Gummipads. Ich soll Bewegungen nicht langsam und mühsam, sondern natürlich und leicht machen. Die natürlichen Reflexe wirken besser als absichtliches Festhalten. Beim Rückenanfall kommt der Hauptschmerz vom Krampf der großen Muskeln im Rückgrat. Siehe Extrablatt!8Gemeint ist wohl (TBA). oder auch nicht vergleichen ???) – Ich stehe auf mit Aluminiumngürtel ohne Gummipads, aber doch mit Handtuch; 30 Minuten auf, 7 gegangen. Ich versuche, leichter zu gehen, ohne Stützen auf Ina, bis ins Wohnzimmer, ich spüre aber bald die Druckstellen wieder. – Im Bett auf der rechten Seite gelegen, die linke Seite mit Heizkissen geheizt. Ein besonders empfindlicher Punkt ist am oberen Rand des Beckenknochens. – Nachmittags nicht aufgestanden. – 1 ½ Nembutal.

HeidenPHeiden, Masseur ??? Massage. (Er biegt am Stahlgürtel die beiden schrägen Stützen nach außen, sodass sie nicht drücken können.) (Mittags Ina 🕮 zu OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim zum Lunch; er drängt sie hartnäckig „Paul“ zu sagen.) Nachmittags 42 Minuten auf (10 Minuten gegangen; Stahlgürtel mit Handtuch; keine Druckschmerzen, aber ich bin zu sehr gespannt). – 6 ½ nochmal auf mit Stahlgürtel. Im Stehen spüre ich Druck auf linker Seite und setze mich wieder aufs Bett. Ich stehe nochmal auf, nur um mich auf den nahen Stuhl zu setzen und dort den Gürtel richtig zu machen. Aber plötzlich Muskelkrampf auf der linken Seite. Ich erschrecke sehr und gehe wieder zu Bett. Zunächst Angst, ob es vielleicht doch etwas im Rückgrat war. Nur langsam kann ich mich im Liegen entspannen, der Schrecken ist mir zu sehr in die Seele gefahren. Dann drehe ich mich auf die rechte Seite und taste mit der Hand den Rücken ab; es ist nichts am Rückgrat, aber empfindliche Stellen auf Hüftknochen und Beckenknochen. Ich lehne mich gegen die Rolle, mit Heizkissen dazwischen. Schließlich esse ich etwas. Das leise Ziehen in den Muskeln an der Rolle ist ein wenig unangenehm und hindert mich, ganz zu entspannen und die Seele zu beruhigen. Ich lege mich zurück auf den Rücken. 8h auf Inas Rat ein Codein mit Aspirin. Dann fühle ich mich besser, auch die Seele kann sich etwas beruhigen. 10 ½ 1 ½ Nembutal, 12 ½ nochmal ¾ Nembutal. Die Magensäure plagt mich; ich nehme Milch, Tums, AMT. – Gut geschlafen. Angenehmer Traum. –

Auf Inas Rat ganzen Tag im Bett geblieben. Darüber bin ich sehr erleichtert, weil ich Sorge hatte, wie ich aufstehen könnte. – Gearbeitet; und BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematikerms gelesen.9Burks MS ???– 1 ½ Nembutal.

9:50(!) – 10:45 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater hier. (Ich berichte über Krämpfe vorgestern, meinen Schreck und Depression. Wir fragen, ob ich Orthopäden konsultieren soll über Gürtel und Muskelschmerzen. Er sagt nein, er hat selbst Erfahrung in Rehabilitation, besonders die funktionale Seite. Die Verkrampfungen sind Folge der gespannten Haltung, werden verschwinden, wenn das Psychologische geklärt wird. Aber was soll ich einstweilen tun? Er: Nichts erzwingen wollen, nur aufstehen, wenn ich mich ohne Furcht und Spannung 🕮 fühle, keinen „moralischen“ issue daraus machen. Die Muskeln brauchen im Bett nicht schwächer zu werden; man kann sie üben, ohne sie zu bewegen. Besonders der vordere Muskel am Oberschenkel ist wichtig, der das Knie gerade streckt und durchdrückt. Ich: Rasmussen hat besonders die Rückenübungen empfohlen. Er: Auch die kann ich ebenso gut üben, während ich auf dem Rücken liege, durch bloses Anspannen ohne bewegen. Wenn ich aufstehe, soll ich es immer mit leichter, natürlicher Bewegung tun, ohne auf Ina zu stützen, auch ohne Stock und nicht an Wand anlehnen; dadurch lernt der Körper besser, wieder die natürliche, entspannte Haltung einzunehmen. – Ich berichte spätere Assoziationen zu Traum (1) und (2), und Traum (3)10Die im Folgenden immer wieder zitierten nummerierten Traumaufzeichnungen sind nicht erhalten. mit 2 Assoziationen: RickertPRickert, Heinrich, 1863–1936, dt. Philosoph, bis 1915 Prof. in Freiburg, danach in Heidelberg– ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph und EdenPWoodger, Eden, verh. mit Joseph Henry Woodger11Eden Woodger.– WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger. Er: Wenn ein Traum in 2 Richtungen weist, so ist wichtig der Punkt, wo sie sich schneiden (fularum). Ich: Gemeinsam ist die ambivalente Einstellung, der Konflikt zwischen Eifersucht und Wunsch nach positiver Beziehung. Er sagt befriedigt: „now you got the hang of it“. Nachher sagt er zu Ina, dass wir so schnell vorschreiten, wie es möglich ist; er kann aber nicht mehr Zeit geben.) – (Bedpan) – 1 ½ Nembutal; erst spät eingeschlafen.

Ich nehme mir vor, heute mal zu versuchen, mit dem großen Canvasgürtel etwas aufzustehen. Dadurch bin ich aber vormittags gespannt; und vielleicht dadurch kommen Muskelschmerzen im Rücken. Mittags heize ich die Muskeln und beschließe, heute noch nicht aufzustehen. Daraufhin wird’s nachmittags besser. – Etwas an ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 gearbeitet. – 1 ½ 1 ½ + ¾ Nembutal. Nachmittags ein wenig Schmerzen in der Magengrube.

(Bedpan) – 3 ½ – 5 ½RobbinsPRobbins, Herbert, 1915–2001, am. Mathematiker und KendallPKendall, David George, Kendall, 1918–2007, engl. Statisitker hier. (RobbinsPRobbins, Herbert, 1915–2001, am. Mathematiker hat Guggenheim FellowshipIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation: dieses Jahr am Institut, um über prob. zu arbeiten. Er kommt von HotellingsPHotelling, Harold, 1895–1973, am. Statistiker InstitutVl University of North Carolina. 🕮\Kemeny\ (KendallPKendall, David George, Kendall, 1918–2007, engl. Statisitker kommt aus OxfordIUniversity of Oxford, Oxford UK, nicht verwandt mit dem Autor. Sie kennen mein BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 noch nicht. RobbinsPRobbins, Herbert, 1915–2001, am. Mathematiker hat Spring 1936 Vorträge von mir in HarvardIHarvard University, Cambridge MA gehört, hat bei ShefferPSheffer, Henry Maurice, 1882–1964, am. Philosoph Logik gelernt. Er ist sehr redselig; einmal redet er lange Zeit mit KendallPKendall, David George, Kendall, 1918–2007, engl. Statisitker über ein Problem, das mich nichts angeht, bis ich schließlich eingreife. Er sagt, er will in meinem BuchP1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 und ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 lesen und dann mal wiederkommen. Ich habe nichts von der geplanten Gruppe gesagt.) – Nachts Schmerzen in Magengrube; ich nehme Donnatal, später Bufferin, und später nochmal Donnatal, endlich verschwindet es. 1 ½ Nembutal.

4 – 6 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier (er bestätigt mein Ergebnis, dass \(Q(\kappa ‚1‚0)\) genügt, aufgrund von \(C\,8\) und \(C\,9\). Er will untersuchen, wie es geht, wenn \(C\,9\) ersetzt wird durch die Forderung, dass \(N\) unabhängig von \(\kappa \) ist.) – 1 ½ Nembutal. – Nachts Schmerzen in Magengrube, 2 Donnatal.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater, 10 – 11. (Ich berichte vom verfehlten Plan, am 21. aufzustehen, und dass ich seitdem liegen geblieben bin. Er fragt mit Lächeln: „Ist der Richter immer noch so streng?“ Er rät, einstweilen liegen zu bleiben, bis ich keine Gefühle mehr gegen Aufstehen habe. Auf meine Frage, ob das Liegenbleiben nicht schadet, weil es die Muskeln schwächt, sagt er, das macht nicht viel. – Ich berichte Träume Nr. 3, 5, 6. Er zeichnet Diagramm der Gefühlsbeziehungen des Menschen auf den verschiedenen Entwicklungsstufen und betont, dass alle diese Situationen immer noch vorhanden sind.) – (12 Bedpan; 5h nochmal, weil Wasser drinnen geblieben ist.) – 1 ½ Nembutal. – Nachts wieder Magenschmerzen; erst nach 3 Donnatal hören sie endlich auf.

Gearbeitet an \(\lambda{}\)-System.12Welches Manuskript ??? Continuum war schon 1951 fertig ???– Nachmittags links Muskelschmerzen. Auf rechter Seite gelegen mit Rolle, und Heizkissen. –Schlechte Nacht: Bald nach Abendessen schon Magengrubenschmerzen, 9h Codein, 2 Donnatals vorher. 10h etwas gegessen. Vor 1 wieder Schmerzen, 1 Donna; 1h starke Schmerzen, zweites Codein! Es wird langsam besser. Bis 3h nicht geschlafen. (10 ½h 1 ½ Nembutal) 🕮\Goodman Gödel\

(Bedpan) – Ganzen Tag gearbeitet an \(\lambda{}\)-System. – Nachmittags zum ersten Mal wieder aufgestanden, nur kurz, gegangen und gesessen, mit großem Canvasgürtel. – 1 ½ Nembutal. Gut geschlafen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater 1 ½ – 2 ½ (ich berichte über Aufstehen gestern; er stimmt zu, nur aufzustehen, wenn und so lange es ohne Spannung geht. Auch Magenschmerzen vorgestern; er sagt nichts dazu. Ich berichte Träume Nr. 7, 8, 9 mit Assoziationen. Er sagt sehr wenig dazu.) – Nachmittags ganz kurz aufgestanden und etwas gegangen, großer Canvas. – 5 – 7 GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker hier. (Er glaubt ernstlich, dass StevensonWer? alles tut, um zu bewirken, dass EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker gewählt wird. –Über abstrakte Entitäten. Er glaubt, dass wir einen ganz scharfen Begriff der Klasse haben (nicht in allgemein axiomatischer Mengenlehre, sondern Typensystem mit natürlichen Zahlen als Individuen), und dass die nötigen Axiome, insbesondere das Komprehensionsaxiom, ganz evident sind, zumindest auf der ersten Stufe. Er meint sogar, die Evidenz als psychologischer Fakt würde nicht verschwinden, wenn ein Widerspruch nachgewiesen würde.) – 1 ½ Nembutal. – Nachts etwas Magenschmerzen; 2 Donnatal hilft.

(Vormittags Bedpan, mit Öl; mittags nochmal Drang, Wasser ist nötig.) – 3 ½ – 4 ½OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. (Über Realismus der Wissenschaftler.) – Nachts Magenschmerzen; Donnatal, schließlich Codein nötig.

Nachts Magenschmerzen; Donnatal, schließlich Codein nötig.

4 ½ – 6 ½GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph und KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman hier. (Ich sage ihr, dass ich Physiotherapist habe, nicht Dr. –Mit GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph über \(C\,9\): Er meint, für singuläre Voraussage für \(P_1\). \(P_2\) ist nicht nur Anzahl dieser im Muster relevant, sondern auch Anzahl von \(P_{1}\) und \(P_{2}\) getrennt. – KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman sagt, wir sollen im April sie besuchen, ich könnte von dort aus zu Vorträgen fahren usw.) Anfangs auch kurz Z. HarrisPHarris, Zellig Sabbetai, 1909–1992, russ.-am. Linguist und Frau BrunaPKaufman, Bruria, 1918–2010, israeleische Physikerin, verh. mit Zellig S. Harrisdenke Bruria (?) hier. (Er ist Linguist 🕮\Bar-Hillel Erna Löwenberg\ an UofPaIUniversity of Pennsylvania, Philadelphia, fährt wöchentlich nur eine Stunde hinüber. Sie ist mathematische Assistentin von Einstein, arbeitet für ihn an Feldtheorie; sie macht netten Eindruck. Er kennt auch Logik, hat BuchBHarris, Zellig Sabbetai!1951@Methods in Structural Linguistics, Chicago, 1951 ??? über struktuelle Linguistik geschrieben13Vermutl. Harris, Methods in Structural Linguistics. ist Freund von Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph. Sie sind heute umgezogen, in das andere Institutsprojekt.) (Abends 6 ½– Ina mit GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. PhilosophPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman zu PrattsPPratt, Carroll C., 1894–1979, am. PsychologePPratt, Mrs..) – Nachts ein wenig Magenschmerzen; sie verschwinden nach 1 + 1 Donnatal.

11:45 – 12:30 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater hier. (Ich berichte Träume Nr. 10, 11, 12; auf seine Frage auch einiges über GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen; auch über meine Toleranz von lesbischen Beziehungen. Ich frage, was er annimmt über die Muskelschmerzen. Er meint, das sie wahrscheinlich von selbst verschwinden, wenn die psychologischen Spannungen verschwinden. Er fragt nach allgemeiner Stimmung. Ich: Gut; wo ich weniger aufstehe, arbeite ich mehr; auch wenn Leute kommen, bin ich heiter. Er: Das ist gut. Ich: Aber das ist nur, weil ich jetzt das Problem beiseite schiebe, wie ich wieder lernen soll, aufzustehen und Gürtel zu tragen. Er: Da ist nichts Besonderes zu lernen; wenn die Spannungen überwunden werden, hört auch nimmt auch die Disposition zu Krämpfen ab.) ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier bis abends.cDer folgende Text steht im Original auf der nächsten Seite, hier Markierung für Einschub und Siehe nächste Seite!. Ina sagt ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, dass ich Psychiater konsultiere wegen Depression usw. ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap ist erschreckt, dass ein „großer Mann“ an solchen Dingen leidet, und ihre Tränen kommen. Als ich mit ihr spreche, stimmt sie aber zu, dass es das Richtige ist zu tun. Sie berichtet, wie sie auf der Quäkerkonferenz in OxfordIUniversity of Oxford, Oxford UK gesprochen hat. Sie will wieder nach Chic. zurück‚ weil der Job bei der PressIUniversity of Chicago Press ihr zusagt. Sie erzählt auch von den Schwierigkeiten mit HansiWer? in London und Tirol. Sie sagt, es war ihre letzte Reise nach Europa)

XI / 1952 (Bedpan.) –\(\lambda{}\)-System gearbeitet.

12 – 8 Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Er will die endgültige Fassung unseres ms in den nächsten Wochen fertig machen.14Erläuterung ??? IC ??? Dann dauert es wahrscheinlich bis April, bis es erscheint. Ich schlage vor, klarzumachen, dass die Kommunkationstheorie nicht Betrag von Information behandelt, sondern Betrag von Botschaft oder Signal; das sind Begriffe auf der Stufe vor Interpretation. – Ich leihe ihm Buch vom Paris Kongress mit Aufsatz von Ville?!; er wird es bald zurückschicken. –Er war inzwischen in England, Deutschland, Holland.) – Ina sagt, sie hat Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph gesagt, eines Tages werde ich wieder richtig aufstehen, wenn ich beschließe, dass die Zeit seit der letzten Attacke lang genug ist. Ich sage, sie hätte es nicht so hinstellen sollen, als sei es einfach eine Sache des Willens; 🕮 ich meine auch, sie selber missverstehe die Sache; aber sie sagt: nein. Ich werde etwas deprimiert. – Nachmittags Magenschmerzen; 1 + 1 + 1 Donnatal; schließlich 2:30 Codein, es hilft langsam.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Beim Hinausgehen sagt er zu Ina, es sei eine Freude mit mir zu arbeiten, ich sei so kooperativ; es sei gut, dass meine allgemeine Stimmung jetzt gut sei. Sie sagt: Aber gestern abend war eine Depression. Er hat ihr früher mal gesagt, ich sei ein guter Schüler, verstände schnell, worauf es ankomme usw.) – (Bedpan; später nochmal Entleerung.) – Am \(\lambda{}\)-System gearbeitet. – 11h Magenschmerz fängt wieder an; ich nehme gleich Codein und 2 Donnatal; das verringert den Schmerz, aber nicht ganz, sodass ich doch nicht schlafen kann. 2h zweites Codein!

Inas Fuß ist verletzt. (Gestern Abend spät ist sie in Küche über Kabel gestolpert, ein Bügeleisen ist auf den nackten Fuß gefallen; große blutige Wunde im Zeh; es ist nicht klar, ob ein Knochen gebrochen ist. Sie wankt trotzdem immer herum. Sie geht zum Osteopathen OddenPOdden, Dr., Arzt. Der stellt fest, dass nichts gebrochen ist, und verbindet es.) – Nachts endlich mal keine Magenschmerzen.

Wir hören mit Kummer, dass EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker die Wahl gewonnen hat. – (Bedpan) – Nachts 11 – 2 starke Magensäure, Tums und Amphojell, Milch helfen nicht; schließlich singe ich mir Lieder, mit Tränen; das beruhigt und hilft. –🕮\Kemeny\

4 – 6 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Er ist deprimiert über den Ausgang der Wahl. Wir sprechen lang darüber, mit Ina, und Aussichten für die Zukunft. Über seine Rezension meines Buches.K. Zuordnung, erst 1963 Er sagt, er wollte nicht Multiple Prinzip widerlegen, sondern nur zeigen, dass kein positiver Grund dafür. – Über meine Forderung der gleichen Abstände von \(Q(\kappa ‚s‚s_i)\); er will versuchen, es durch eine oder mehrere Monotonieforderungen zu ersetzen.) –Brief von ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap über ihren Zusammenbruch vor JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap Hochzeit.15Brief Elisabeth ???– Diese Nacht besser.

10 – 11 ½Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (10 Minuten oder mehr über Politik! Er war selbst ein Kandidat. Nach einiger Zeit geht Ina fort; aber er spricht noch lange weiter, obwohl ich absichtlich nicht responde; alles auf meine Kosten. – Heute nicht über Träume, sondern ausführlich über das Physiologische. Auch im Bett spanne ich zu sehr meine Muskeln an. Er zeigt mir mit Aufheben, Schütteln usw. der Arme und Beine, wie ich sie ganz relaxen soll. Auch Bewegungen im Bett freier; auch ausstrecken, und in allen verschiedenen Positionen liegen. – Ich berichte von Magensäure vorgestern Nacht; er meint, zuweilen kommt das von Allergie gegen bestimmtes Essen, zusammen mit emotionaler Spannung. Er erklärt, dass man Schmerzen in inneren Organen oft auf die Haut „refers“, Magen auf Brusthaut, Rippen und entsprechende Rückenhautzone, usw. – Wenn der Disk herauskommt, so gewöhnlich nach hinten, aber nicht in der Mitte, wo starke Bänder sind, sondern etwas daneben, entweder rechts oder links. Manchmal kann man es spüren, während man schon liegt, ob es links oder rechts ist; wenn es rechts ist, soll jemand meine Füße nach unten ziehen und dann nach links, sodass das Rückgrat nach links gebogen wird; dadurch wird der Disk, der zuweilen fest gekrampft ist zwischen Wirbeln, wieder befreit, sodass er zurückgehen kann. (Ich glaube aber, bei mir geht er gewöhnlich schon spontan zurück; daher hört der Schmerz auf, wenn ich liege.)) – (Bedpan) 🕮\Kemeny\

(abends Bedpan)

(Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater verschiebt Besuch auf morgen.) (Bedpan)

12 – 1 ¼Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte den langen Traum (16) von der Schule. Er erklärt, dass Wünsche von Selbstverletzung oder Selbstmord häufig auf Wünsche gegen den Vater zurückgehen. Ich bedauere, dass SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich noch nichts geschickt hat.16Viell. Anspielung auf Rorschachtest o. dgl. ??? siehe oben ??? Er sagt, es scheint nicht so wichtig, wir kommen vorwärts „exceptionally well“. Er sagt zu Ina auch, dass es besonders schnell geht; aber ich sollte nicht eine besondere, plötzliche Einsicht erwarten, die auf einmal alles aufklärt; es ist ein allmählicher Prozess der Änderung der Haltung. Ich frage ihn: Wenn ich doch die Komplexe usw. nicht als Sünde ansehe und sie mir offen zugebe, warum können sie dann im Traum nicht offen erscheinen, anstatt verhüllt? Er sagt, in der Traumbildung wirke doch die Einstellung des Kindes nach, dem man beigebracht hat, dass das Sünde ist. Man sollte besser den Kindern erlauben, ihre Regungen offen auszudrücken, z. B. den Vater spielhaft zu töten usw. Es stimmt nicht, wie Freud glaubte, dass die Kultur Unterdrückungen nötig macht.) – Ich bespreche die Hauptidee hiervon mit Ina; und sie ist froh, dass wir diese Idee miteinander teilen.

Ina fragt, warum meine emotionalen Schwierigkeiten gerade diesen Sommer herauskamen, während ich doch 1943 nach Rückkehr von Mayo­klinik immer guten Mutes war. Ich erkläre, wie mir im Sommer die Sache mit dem Rücken zum ersten Mal hoffnungslos erschien, weil mit den neuen Schmerzen das Gehen ohne Gürtel als einzige Lösung erschien, und dies sich nach den gescheiterten Versuchen als unmöglich erwies. – 4 – 6 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph. (Er hat nächstes Jahr frei und will nach England.) – Nachts Magenschmerzen; 2 Donnatals. Schlecht geschlafen. 🕮\Gödel\

10 – 10:45 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich habe nur ganz kurzen Traum (17). – Ich frage, warum indirekte Methode der Träume, anstatt einfach zu fragen usw. Er: Es ist nicht ein theoretisches Problem; die Einsicht in die frühere Konflikte usw. ist nicht einmal absolut nötig; das Wesentliche ist das gefühlsmäßige Wiedererleben der alten Situation und die Gelegenheit, die Gefühle zu den Anderen jetzt zum Ausdruck zu bringen. Ich: Warum nicht mehr aktiv, auffordern, sich auszumalen, wie man handeln würde, in den alten Situationen. Er: Das geschieht zuweilen; manche Patienten springen auf und agieren lebhaft. – Ich erzähle von dem gutmütigen Spott des VatersPCarnap, Johannes Sebulon, 1826–1898, dt. Bandfabrikant, Vater von Rudolf Carnap (der „Träumer“) und wie mich die MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann in Schutz nahm. Wie sie die Biographie schrieb.17Erläuterung ??? IW BIo ??? Wie sie später mich als Schüler betrachtete und die Sorgen des praktischen Lebens von mir fern hielt. – Beim Abschied sagt er: „nicegoing“. – Ina fragt ihn sagt ihm, dass sie erwägt, auch Psychoanalyse zu machen. Er sagt, vielleicht mit einem Associate. Aber im Augenblick hat er nicht mal Zeit für eine vorbereitende Besprechung.) – 4 ½ – 6 ½GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker hier. (Erst spricht er wieder über EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker usw., und ich kann ihn nicht davon abbringen. Dann sagt er, dass die Führer der katholischen Kirche offenbar die Absicht haben, Positivismus und Materialismus zu fördern; denn ohne diese würde mit Notwendigkeit eine „vernünftige Theologie“ aufkommen, und das würde das Ende der katholischen Kirche sein! Positivismus und Materialismus selbst sind keine Gefahr für die katholische Kirche, weil sie nicht imstande sind, die Gefühlsbedürfnisse der Massen zu befriedigen. – Einiges über induktive Logik. \(m^*\) ist für ihn anziehender als \(m\dagger{}\), unabhängig von Konsequenzen für \(N\), weil Gleichbewertung der Strukturen besser übereinstimmt mit platonischer Auffassung; die Strukturen sind rein begrifflich, die sind abhängig von den objektiven Dingen.) – Nachts ist Magen etwas ungemütlich; ich nehme präventiv 2 Donnatals.

12 ½ – 2 ½RichardPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph und Marianne MartinPMartin, Marianne, verh. mit Richard Martin hier. 🕮 (MartinsPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. PhilosophPMartin, Marianne, verh. mit Richard Martin: Wir nennen beide mit Vornamen. Sie ist aus Wien, nett und still. Er sagt, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph sei nicht gut in technischer Logik; aber vielleicht doch geeignet, das Buch für OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim zu schreiben, wenn KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph schon die technischen Probleme gelöst hat.18Buch für Oppenheim ??? Er sagt, dass FirthPFirth, Roderick, 1917–1987, am. Philosoph gar nichts von Logik versteht, und wundert sich, dass sie ihn nach HarvardIHarvard University, Cambridge MA berufen. LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph habe einen Brief an ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker geschrieben, dass PepperPPepper, Stephen C, 1891–1972, am. Philosoph, ChisholmPChrishol, Roderick Milton, 1916–1999, am. Philosoph und FirthPFirth, Roderick, 1917–1987, am. Philosoph die besten philosophischen Denker jetzt in Amerika seien; er ist entsetzt über dieses Urteil. Er sagt, seine Promotion hängt davon ab, dass sein Buch veröffentlicht wird;19Buch ??? Vl Truth and Denotation (1958) ??? GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph habe sogar gesagt, es müssten erst Rezensionen darüber erscheinen. Er will in einigen Wochen mir das ms schicken oder bringen und vielleicht gegen Weihnachten herkommen. Wenn er nicht promoviert wird, möchte er nächstes Jahr unbezahlten Urlaub nehmen und nach Europa gehen.) – Nachts etwas Magenschmerzen; 2 Donnatals.

OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim bringen EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein her, nach einem Spaziergang mit ihm. (Das war GabysPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim Idee. – Auf OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim Anregung 2 Probleme besprochen, von denen er sagt, dass sie EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein letzthin beschäftigen: (1) Das „Jetzt“ hat für den Menschen eine wesentliche Bedeutung, im Unterschied zur Vergangenheit, kommt aber in der Physik nicht vor. Das ist ein schmerzlicher Verzicht, den der Mensch machen muss. Ich sage, die objektive Wissenschaft kann doch den Zustand des Menschen beschreiben, die denkenviell. „der Gedanken“ und Gefühle über Gegenwart und Vergangenheit hat. EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein: Das ist aber für den Menschen nicht genug; er fühlt, dass da etwas wesentlicher ist. Aber wir einigen uns darauf, dass weiter nichts dazu zu sagen ist; dass in der Wissenschaft keine Lücke besteht, und dass BergsonPBergson, Henri, 1859–1941, fr. Philosoph nicht recht hat, die Wissenschaft so zu kritisieren. – (2.) Über Realität. Ich sage, dass nur MachPMach, Ernst, 1838–1916, öst. Physiker und Philosoph solche Formulierungen machte, dass die Sinnesdaten das einzig Wirkliche wären. Er meint, die Positivisten wollten doch von etwas fest Gegebenem ausgehen, das gebe es nicht. 🕮\Hier fehlt ein Blatt, XI 14-16 ((Gespräch mit Einstein!) Einstein:\ Ich stimme zu: Es gibt keinen rock bottom, NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Umbau des schwimmenden Schiffs. Damit stimmt er emphatisch zu. Aber dann sei doch kaum mehr ein Unterschied zwischen diesem erweiterten Problem und allen anderen philosophischen Auffassungen. Ich: Kein Unterschied zwischen unserer Auffassung und seiner, und überhaupt der der Wissenschaftler; wohl aber Unterschied zu Traditionsphilosophie, weil die eben etwas Absolutes hatte haben wollen. –OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim redet oft lange dazwischen; ich bin ungeduldig, dass er so viel von der kostbaren Zeit mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein vertut. Er meint, er müsse für mich EinsteinsPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein Auffassung formulieren, die ich doch lieber von EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein selber hören will, und dann will er immer seine eigenen Lösungen vorbringen, wie z. B. die, dass die Annahme der Realität eine Arbeitshypothese contrary zu Fakt sei (was ich ihm schon mal früher kritisiert habe). EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein will statt „Arbeitshypothese“ lieber „Programm der Wissenschaft“ sagen, weil eine Hypothese doch etwas ist, was wahr oder falsch ist [ja].)

10 – 10:45 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Aufgrund des Gesprächs mit Ina am 13. berichte ich ausführlicher über meine psychologische Situation im Sommer: wie mir schließlich alle Wege blockiert erschienen: das Liegenbleiben war zwar nicht physikalisch, aber moralisch unmöglich; ich fühlte wie die Meerschweinchen, die auf bestimmtes Verhalten trainiert waren und dann plötzlich bei diesem Verhalten bestraft wurden; ich fühlte so verwirrt und hilflos wie diese.20Erl Meerschweinchen ???– Auch über mein Resentment, dass die Doktoren in Chicago und Vermont einfach sagten, ich solle die Schmerzen vergessen. Er sagt: Sie hatten eigentlich recht. Ich: Aber sie verstanden die psychologische Lage nicht; ich fragte Dr. RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt, ob ich zu Psychiater gehen solle, und er hielt nichts davon. – Er sagt, ich soll fortfahren, mich freier im Bett zu bewegen, besonders auch ausstrecken wie eine Katze, weil man danach besser relaxed.) 🕮\Kemeny\

4 – 6 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph und Frau hier. (Sie ist zum ersten Mal hier. Sie ist hübsch, jung, nett, natürlich. Sie hat ihn geheiratet vor 2 Jahren, nach dem Freshman Jahr im Smith CollegeISmith College, Northampton (Massachusetts). Über de FinettisPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker Kohärenz, die 3 Axiome, und KemenysPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph Forderung, dass Erwartungswert des Gewinns \(= 0\) sein muss.21Erl ???Er meint, Kohärenz sei die beste Basis für Aufbau von induktiver Logik, vielleicht sogar in der stärkeren Form von ShimonyPShimony, Abner Eliezer, 1928–2015, am. Philosoph.)

9:45 – 10:30 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich sage: Muskeln etwas schmerzhaft von feuchtem Wetter. Aber Stimmung gut. Ich war sehr erfreut durch EinsteinsPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein Besuch. – Ich berichte Träume (18) und (19) halb. Etwas über mein Kriegserlebnis; er: wir sollten gelegentlich darauf zurückkommen, im Zusammenhang mit Vaterbeziehung. – Er sagt, ich könnte gelegentlich mit ihm, oder auch allein in Dialog Situation ausakten, z. B. mit Vater, Mutter und der gewandteren Schwester. – Er meint, die beiden für mich anziehenden Frauentypen, die schlanke und die volle, seien vielleicht Mutter- und Schwesterbild.) – Nachmittags und abends ein wenig deprimiert.

FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl schreibt:22Brief ???Das Institut wird wahrscheinlich gemacht , ob ich für 9000 kommen will; mit halbtags Diskussionen usw. (Vor einigen Jahren wäre ich höchst entzückt darüber gewesen. Jetzt denke ich: Wenn ich Geld für nächstes Jahr finden kann, möchte ich lieber ohne Verpflichtungen sein.) – Abends und lang in die Nacht tut der Magen säuern (vielleicht, weil durch FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Plan neue Verpflichtungen drohen, die ich im jetzigen Zustand nicht meistern könnte?).

10 – 11 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater hier. (Über „das große bevorstehende Problem“, das mich bedroht: das Aufstehen. Er: kein großes Problem; ich bin imstande, aufzustehen, mit oder ohne Gürtel. Die Attacken im Sommer waren wahrscheinlich nicht Disk, sondern Neuralgie. Siehe die Blätter!)23Siehe (TBA). Diese Protokolle werden von diesem Tag an von Carnap eigenständiger geführt.🕮 Ina fragt ihn beim Herausgehen, ob ich FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Angebot mit gutem Gewissen annehmen kann. Er sagt ohne Zögern: Gewiss; nach einiger Zeit werde ich wieder herum gehen wie andere Leute. Das klingt ermutigend; Ina ist sehr optimistisch gestimmt.

(Ina spricht mit Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater über Möglichkeit einer Analyse. Er sagt, dass er selbst es nicht tun will. Er spricht von seiner Mitarbeiterin Mrs. KnollPKnoll, Mrs. ???, aber Ina sagt, sie möchte nicht eine Frau. Er rät zu Dr. Russell CarrierPCarrier, Russell, Dr., Arzt, Belmast Sanitorium. – Über mich: Physikalisch kein Grund gegen Aufstehen jetzt. Aber die Ängste und Spannungen werden nicht so schnell verschwinden, erst durch Auflösung des Vaterkonflikts. Er sagt wieder, dass er nicht glaubt, dass es in den letzten Jahren ein Disk gewesen ist, sondern Neuralgie. Er sagt, dass meine Analyse rapide fortschreitet.)

3:30 – 5:50 OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. (Zunächst hat er Liste von 9 kleineren Bemerkungen und Fragen. Dann erkläre ich ihm Kohärenz; und die Widerlegung von Funktionen, die multiple Prinzipien verletzen oder rule nehmen. Anwendung auf die Definition von H2O. Der Grundgedanke schien damals gut. Aber jetzt scheint es, dass er nicht in der damaligen Weise gerettet werden kann, selbst mit Modifikationen. – Er sagt Ina draussen, dass dies eigentlich nur von peripherem Interesse für ihn ist; in einigen Wochen hofft er soweit zu sein, seine großen Probbringen zu können.) – Dreimal kurz auf dem Bett gesessen. – In dieser und in voriger Nacht auch mal auf linker Seite geschlafen, zum ersten Mal seit Monaten.

12 ½ – 5 ½ DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier. (Sie war bei ZeileisPZeileis, Valentin, 1873–1939, dt.-öst. Kunsthandwerker und Physiotherapeut in Gallspach den ganzen Oktober, 🕮 wegen ihrem Rücken. Sie hatte arge Schmerzen; die Doktoren hier konnten nicht helfen; Diagnose war: ein wenig erriAblagerungen am 3. lumbaren Wirbel und vermutlich Sache. Die Kur bei ZeileisPZeileis, Valentin, 1873–1939, dt.-öst. Kunsthandwerker und Physiotherapeut scheint ihr gut geholfen zu haben. –Sie billigt sehr, dass ich Psychoanalyse mache; das habe sie mir schon 1943 geraten. Sie hört des Doktors Ideen und Ratschläge mit lebhafter Zustimmung an. – Sie berichtet ein Geheimnis: Sie hat seit 2 Jahren ein Drama geschrieben, oft Tag und Nacht daran gearbeitet; es scheint, Inzestidee oder so was kommt vor. Jetzt versucht sie, es bei einem Theater anzubringen. – Abends ist sie bei Martin BeckPBeck, Martin, Architekt ??? und Frau, Architekt. –Sie war früher nahe befreundet mit FröhmIN?; vor 2 Jahren hat er sich aber zurückgezogen von ihr, hat eine zweite Frau geheiratet.) Sie sagt Ina später, siedOriginal das. war erfreut, dass ich so aufgeschlossen war, ein „fellow-sufferer; wie wunderbar würde es sein, wenn ich die „benevolence“ durch die Analyse ganz abstreifen würde (Ina: sie meinte die gott-ähnliche Unerschütterlichkeit und detachment.)

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (siehe Notizen!24Notizen Ich kann nicht Zorn genug aufbringen gegen meinen Vater, um ihn anzuschreien.)

Abends hören wir schöne Musik (SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist Klaviertrio, PergolesiPPergolesi, Giovanni Battista, 1710–1736, italien. Komponist und andere alte Italiener). Wir sind beide bewegt davon, und zärtlich. Ina kommt (angezogen) und liegt in meinem Arm. Sie ist so lieb; gute Erfüllung (zum ersten Mal seit letztem, vielleicht 2 Jahren!). (Ich hatte in letzter Zeit mehrmals Erektion und hoffte auf baldige Erfüllung.) Wir sind beide sehr froh. – In der Nacht erlebe ich das Ganze nochmal durch in der Phantasie. Dabei kommt mir plötzlich 🕮die Idee des Vaters. Ich schreie ihn an, dass ich ihm die Mutter weggenommen habe und mit ihr tue, was ich will, ihm zum Trotz. Vor Aufregung rinnen mir die Tränen. Nachher fühle ich mich wie befreit.

Abends Vormittags kurz aufgestanden, mit Stahlgürtel, nur gestanden. – Nachmittags wieder mit Stahlgürtel. Ich sitze ½ Stunde im Stuhl, bin dabei ganz relaxt, zu meiner Freude. Ina spricht vom Erlebnis gestern, und schon kommt Erektion; es sie hält es lange zärtlich in der Hand. –Abends Hören wir Musik, Ina liegt bei mir. Nachher erzähle ich ihr von der Nacht, mit dem Vater. DavonIch stelle es wieder dareOriginal Tue ich es wieder darstellen.aber diesmal mit lauter Stimme; die Tränen stürzen, und ich kann kaum sprechen vor Schluchzen. Ina weint mit mir. Sie ist ungeheuer erleichtert als sie versteht, dass seit 2 Jahren nur der Vater zwischen uns stand. Sie hat sich Vorwürfe gemacht, sie sei schuld (Frigidität infolge lesbischer Beziehungen; ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hatte ihr mal gesagt, sie habe mir damit ein Unrecht getan). Ich: Sie hätte es mir doch sagen sollen; dann hätte ich ihr gesagt, nur ich war schuld; aber ich hätte es ihr ja doch nicht erklären können. Ich ahnte nie, dass der Vater etwas damit zu tun hatte. Wir sprechen lange über all dies, und weinen uns zusammen erleichtert aus. Später sagt sie, dies war das erste Mal, im Leben, dass wir zusammen weinten (wirklich?). Wir sind ungeheuer erleichtert, dass diese arge Last, mit beiderseitigen Selbstvorwürfen, nun von uns genommen ist. Wir sagen, wie viel wir dem Doktor verdanken; nach so wenigen Wochen Analyse dieser ganz wesentliche Schritt vorwärts. Ich sage, ich habe nie so viel Wert pro Dollar bekommen. – Es stellt sich heraus, dass ihr Hauptbedenken gegen Analyse mit CarrierPCarrier, Russell, Dr., Arzt war, dass sie 2 ½ Stunden von mir weg müsste, und dass ich das nicht möchte. Ich sage ihr, dass das überhaupt keine Rolle spielt. Wir sind so froh, dass wir alles miteinander so frei heraus sprechen können. Sie sagt, ich sei schon gelöster und offener. Ich sage, dass nicht nur der Ausdruck von Emotionen für mich jetzt freier ist, sondern auch die Emotionen selbst stärker; Musik bewegt mich mehr, oft bis zu Tränen. 🕮\Oppenheims\

XII / 1952 9 ¼ – 10 ½Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ich erzähle ihm von vorgestern abend, und nachts mit dem Vater, und gestern abend noch mal das mit dem Vater durchlebt mit lauter Stimme, mit Ina. Und wie wir beide glücklich darüber sind. Ich Beim Erzählen kommen mir wieder ein wenig die Tränen vor Erregung. Ich sage, wie ich mich jetzt befreit fühle, ein umgewandelter Mann, und wie dankbar wir beide ihm sind. Ich frage, ist dies nicht wirklich ein sehr wichtiger Schritt, und er sagt: „Oh my, that’s the main thing“. Wie konnte er wissen, dass der Vaterkonflikt bei mir der Hauptpunkt war? Er sagt, dies Pattern ist so allgemein. –Nachher sagt er zu Ina: „a marvellous step“.)– Nachher erzählt Ina mir viel von ihrer Kindheit und Jugend; Zurücksetzung durch die Eltern; die Konflikte mit BettinaIN?, usw. – Nachmittags 20 Minuten gesessen, mit Stahlgürtel. (Nachher zeigt sich, dass das Gummi eingerissen ist.) –Abends wieder zusammen. Es ist, als möchten die Körper und die Seelen eifrig nachholen, nach der langen Wanderung durch die Wüste.

Nachmittags 1 ¼ Stunde gesessen, mit Canvasgürtel; ich bin froh, dass ich dabei ganz entspannt sein kann. (Zuerst schneidet mir Ina die Haare; nachher zärtliche Spiele, die mich die Zeit vergessen lassen.) –Abends wieder zusammen. Nachher lange gesprochen; Ina erklärt ihre körperlichen Gefühle.

Nachmittags 30 Minuten gesessen, mit großem Canvasgürtel. Nachher spüre ich auf der Rolle etwas das Ziehen in den Muskeln.

Vormittags 45 Minuten gesessen.

11 – 12 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Träume 19 (2. Hälfte) und 20). – Nachmittags 1¼ Stunde gesessen. Dabei kommen OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim herein, auf dem Weg zu einer Party. Er bleibt aber eine ½ Stunde (wieder über \(F\) als Wettquotient. Er sagt, es erfüllt nicht das geltende Prinzip. Darauf sage ich ihm wieder: Dann gibt es Wettsysteme, wo er immer verliert). 🕮\Pasquinelli\– Beim Rumdrehen nach links, zum Essen, spüre ich plötzlich Schmerz im Rücken. Ich erschrecke; es ist aber nur Muskelschmerz, links, nahe der Mitte. Es macht nicht viel, setzt aber doch meine Stimmung etwas herab.

Ich schreibe „Ableitung von \(D\,9\) aus anderen Annahmen“ für KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph. – Der Schmerz stört mich wieder, darum gehe ich heute nicht aus dem Bett. Der Schmerz ist nicht in einem Muskel, sondern in einem bestimmten Punkt auf dem Beckenknochen, ca. 6 cm links von der Mitte. Vielleicht ist verursacht gestern beim Aufsitzen durch die untere Stange des Stahlgürtels. – Abends hören wir Records: Lieder von SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist und MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. Ina bei mir.

Nachdem ich den ganzen Morgen still auf dem Rücken gelegen habe und geschrieben, ohne Schmerz zu merken, ist die Stelle mittags sehr empfindlich, vielleicht durch zu langes Liegen darauf. Zum Essen liege ich links, mit Rolle. Nachher nehme ich Codein, weil der Punkt so empfindlich ist. PasquinelliPPasquinelli, Angelo, ital. Philosoph ruft an, wir sagen ab für heute. Später liege ich auf dem Rücken, manchmal mit kleinem festen Kissen links, teilweise auch einfach flach auf dem Rücken. – Abends 2 ¼ Nemb.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Er meint, der Schmerz kommt nicht vom Gürtel, sondern ist neuralgisch. Aspirin und Eisbeutel. Etwas über Erinnerungen aus Kindheit: Schreckträume; Mutter unterrichtet uns; Schwierigkeit mit Lehrern.) – Heute spüre ich nur noch wenig von den Schmerzen.

Wir stellen fest, dass die besonders empfindliche Stelle links vom Stahlgürtel nicht berührt wird (also hat Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater recht, dass es nicht vom Gürtel kam). Ich stehe auf mit Stahlgürtel, sitze 50 Minuten. Dabei spüre ich ein wenig einen anderen empfindlichen Punkt weiter links auf der Seite, wo der Gürtel berührt. –Musik, und wir zusammen.

3 ½ – 6 ½PasquinelliPPasquinelli, Angelo, ital. Philosoph hier. (Er fährt jetzt nach Italien zurück. Hofft Instruktor zu werden. Andernfalls will er 🕮\Kemeny\ sonstwie etwas Geld verdienen (z. B. Fußball oder Zuckerfabrik), zu Hause wohnen und das Buch über Empirismus schreiben. Er hat im Sommer und Herbst im Quadrangle ClubIPrinceton Quadrangle Club gearbeitet, dadurch auch Geld verdient, um Bücher zu kaufen. Viele Bücher und Zeitschriften in Bibliothek durchgearbeitet für das Buch. Er war 3 Tage bei FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl; er hatte lange, lebhafte Gespräche mit ihm, erzählte von Wien, usw.; er meint, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl halte am meisten an den alten Wiener Lehren fest. Er hat FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel kurz besucht.Er ist enttäuscht, dass HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel so stark beeinflusst ist von QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), und WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. PhilosophWhitePWhite, Morton G., 1917–2016, am. Philosoph; er meint, die haben doch keine klare philosophische Stellung. –Er ist erst 23 Jahre; dafür ist er erstaunlich reif und selbständig, besonders in seinem Urteil über verschiedene Persönlichkeiten.) – Abends Musik, und wir zusammen.

60 Minuten aufgesessen, mit Stahlgürtel.

60 Minuten aufgesessen, mit Stahlgürtel.

4 – 7 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. wir halten ihn zum Abendbrot. (Über seinen Beweis von Kohärenz aus den Axiomen. Über meine Ableitung von \(D\,9\). Über seinen und meinen Versuch für mehrere Familien von Prädikaten.)

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Er berichtet über neue Entdeckung: Injektion von sehr großen Dosen Vitamin \(B\,12\) gegen Neuralgie. Erst sehr wenig ausprobiert, aber die Berichte klingen wundervoll.) – Nachmittags 80 Minuten gesessen. – Nachts Magensäure, und etwas Rippenschmerzen.

70 Minuten gesessen. – Abends wir zusammen. Danach SchumannPSchumann, Robert, 1810–1856, dt. Komponist Klaviermusik. (Nachmittags OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim 1 Stunde hier. –)

Nachmittags 1 ½ Stunden gesessen; dabei Abendbrot gegessen. –

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater 4h. (Er macht die erste Injektion mit Vitamin B12. Ich berichte Träume (21) – (24). Er sagt‚fIm Original sind in der Folge Blätter vertauscht.🕮\Kemeny (n Familien) Goodmans\ich soll künftig nicht mehr Träume aufschreiben; vielleicht hindert das mein Erinnern. Er meint, in freien Assoziationen kommen genug Dinge auf, unter Umständen auch aus den Träumen, oder aus dem Leben, wie schon zuweilen.) – Mittags ½ Stunde gesessen; dabei gegessen. Abends 1 ¼ Stunde gesessen, dabei gegessen. Mit großem Canvasgürtel (das Gummi am Stahlgürtel ist brüchig geworden, an mehreren Stellen eingerissen.)

Mittags ¾ Stunde gesessen, zum Essen. – Abends 85 Minuten gesessen; gegessen; Musik. – Ina gibt mir heute die \(B\,12\) Injektion.

Ina gibt mir heute die \(B\,12\) Injektion. Mittags und abends gesessen; ¾ und 1 ½ Stunde. – Nachts Magensäure. –

3 ½ – 6 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Probleme der n Familien. Aufgrund meines Ansatzes mit \(\varphi{}\)- und \(\psi{}\)-Funktion und meiner Forderung finden wir eine allgemeine Form und eine spezielle Funktion.) – 1 ¼ Stunde auf zum Abendessen. – Nachts ein wenig Magensäure.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (5. Injektion. Ich berichte über Gefühle zum Gürtel: wie zu einer Frau; früher positiv; dieses Jahr flinching weg davon wie von Ina.) –Ina zu Dr. CarrierPCarrier, Russell, Dr., Arzt (erste Besprechung; es wird beschlossen: kurze Probezeit; 15.– pro Stunde; 2 mal wöchentlich.) – 3 – 6 GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. PhilosophPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman hier. (Er fragt mich über Urteil über Rich MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph. Ich sage, dass ich seine Fähigkeiten hoch schätze. Auch Gespräch über Unterschied zwischen qualitativen und positionalen Begriffen.) – Abend 1 ½ Stunde gesessen.

Mittags ¾ Stunde gesessen; abends 1 ½ Stunde. –Angefangen, das ms des AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 für Druck fertig zu machen.25Carnap, Einführung in die symbolische Logik. Wir zusammen. Nachher lange, sanfte MozartmusikPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. – Nachts Magensäure.

AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. – Mittags 1 Stunde, abends 1 Stunde 10 Minuten gesessen. –Abends wird es Ina klar, dass ihr Wunsch nach einem Kind die bisher unerkannte Erklärung ist für 2 Depressionen. (1) Als EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel26Eva Hempel.starb, war sie sehr erschüttert, wollte zu ihm, wusste nicht, warum. (2) Diesen Sommer🕮\Gödel, Richard Martin, Oppenheims\Depression bevor AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap kam, und Resentment gegen alle in Deutschland, besonders, dass sie immerzu Kinder kriegen. – Nachts Magensäure.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte über Zorn gegen Mutter. Er betont Unterschied zwischen Zorn, der aus Frustration kommt, und Hass, der kalt ist.) – (Ina zu Dr. CarrierPCarrier, Russell, Dr., Arzt, 2. Besprechung. Sie berichtet über ihre Jugend und Eltern. Er ist erstaunt, dass sie gar keine angenehmen Erinnerungen hat.) – 4:40 – 7 GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. MathematikerPGödel, Adele, 1899–1981, verh. mit Kurt Gödel hier (ich berichte ihm über Probleme zweier Familien, Parameter . Er weiß einiges von „Continuum“B1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 und von ms\(\lambda{}\)-Methode! Er ist mehr für die „apriorische Methode“, d. h. ein ganz allgemeines Prinzip über apriori Wahrscheinlichkeit, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Für quantitative Welt: Volumina im Phasenraum bestimmen und apriori Wahrscheinlichkeit, aber basiert auf Ähnlichkeit nicht der Einzelbeschreibungen, sondern der generellen Beschreibungen. Er gibt zu, dass man immer universelle Gesetze auch statistisch berücksichtigen müßte.) – Nachts Donnatal, Magen besser.

1 + 1 ½ Stunde gesessen. – (Ina nach Trenton, meinen Stahlgürtel zur Reparatur gebracht.) – Nachts etwas Magenstörung.

(Mittags Ina zu Dr. CarrierPCarrier, Russell, Dr., Arzt.) – Nachmittags OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim kurz hier; sie bringen ein Paket kostbare Birnen. – Abends 1 ¾ Stunde gesessen. – Abends zusammen. Nachher Musik von RavelPRavel, Maurice, 1875–1937, fr. Komponist. Großes und kleines Nemb 2 Donnatals.

1 + 1 ½ Stunde gesessen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (IchgOriginal Er. sage ihm zum ersten Mal, dass ich mich zuweilen über ihn geärgert habe, wenn er zu lange über etwas andereshOriginal anders. sprach. – Wir machen Vater Dialog.) – 3 ½ – 6 Richard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. (Über seinen Aufsatz „Semantik“ für das Symposium.) – Wir sprechen immer viel über unsere beiden Analysen zusammen; das hilft oft (Ina hat mich ermutigt, dem Doktor über meinen Ärger zu sageniOriginal sachen.), und macht oft auch Spaß. Wir lachen auch oft zusammen; nach langer Zeit wieder. – Nachts etwas Magenstörung. 2 Donnatals, 3h noch mal 1. –

Mittags 1 Stunde gesessen. – Nachmittags holt Ina 🕮 den Stahlgürtel von Reparatur zurück (der Mann in Trenton, TaylorPTaylor, ???, hat die beiden Gummiteile vorne durch elastisches Gewebe ersetzt, weil er keinen Gummi hat, hat aber dummerweise die Kante oben mit einem unelastischen Bund eingefasst; Ina schneidet das Band in 1″Abständen durch.) Abends sitze ich mit dem Gürtel, aber nach ¾ Stunde fühle ich mich etwas ungemütlich, er scheint irgendwo hinten zu drücken, auch wenn offen; so lege ich mich hin. Ina merkt, dass ich ein wenig betrübt bin; ihre Zärtlichkeit ist ein guter Trost.

Mittags 80 Minuten gesessen mit Canvasgürtel. – Abends 100 Minuten gesessen mit Canvasgürtel.Am Problem der n Familien gearbeitet; endlich eine Lösung gefunden.– Wir sprechen jetzt immer viel über unsere Analyse und die Dinge, die uns dadurch klar werden. Ina ist traurig, dass sie keine „Twins“ bekommen hat; wenn wir beide früher analysiert worden wären, hätten wir es in der Prager Zeit wohl gewagt.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Er wird meinen Urin analysieren lassen. Er sagt, es gibt jetzt auch kleinere Operation, wobei mit Hilfe des Zystoskops das Hindernis der Prostata durchgebohrt wird. Kurz über ElinePCarnap, Eline Dorothea, *1926, verh. Angermann, auch Lini, Graphologin, Tochter von Elisabeth Carnap und Broder Christiansen;27Eline Carnap. ausführlich über meine KinderINs.) – Abend 1 ½ Stunde gesessen.

1 + 1 ½ Stunde gesessen mit Canvasgürtel. Zweimal kurz gegangen mit repariertem Stahlgürtel; es geht schon etwas besser, aber die Knie sind doch noch etwas wacklig. –Abends mit Ina zusammen; zum ersten Mal richtig! Ohne Gürtel.

Lange Notes an KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph geschrieben, über die Lösung für n Familien, die ich jetzt gefunden habe. – Mittags 1 Stunde gesessen, abends nur 35 Minuten, weil ich mich etwas ungemütlich fühle. Auch dann im Bett mit der Rolle. Vielleicht sind einige Muskeln empfindlich, durch die ungewohnten Bewegungen gestern. Nachts kann ich mich aber gut bewegen und auch auf den Seiten liegen. Abends etwas deprimiert; Ina tröstet mich durch Zärtlichkeiten. 🕮\Shimony\

I / 1953 Einige Muskeln sind empfindlich gegen Druck, und ein wenig auch beim Liegen; vielleicht noch von vorgestern oder weil ich in der Nacht nicht genügend entspannt war. Darum bleibe ich heute im Bett. –Ganzen Tag weiter Notes für KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph geschrieben. – Ein wenig betrübt; Ina tröstet mich; abends zusammen, vorsichtiger.

12 – 12:40 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Über die empfindlichen Muskeln dieser Tage; er scheint meine Erklärung plausibel zu finden.) – Auf Inas Rat im Bett geblieben.

Die Notes für KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph über n Familien fertig gebracht (12 pp.); (2 Lösungen gefunden: \(\varphi{}\)1 und das allgemeinere \(\varphi{}\)2). KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph schickt Telegramm; hat Fieber, kommt also heute nicht. – Mittags nicht auf. Abends 1 ½ Stunde gesessen; es geht ganz gut; nur zuletzt spüre ich Muskeln.

Vormittags einige Minuten gegangen, mit repariertem Stahlgürtel. – 1h – 6 ShimonyPShimony, Abner Eliezer, 1928–2015, am. Philosoph kommt. (Nach dem Lunch bringt Ina ihn zu KemenysPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph; sie kommen erst 4:30 wieder zurück. KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph bleibt nur kurz. Wir sprechen über Prinzip der Varietät; KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph vermutet, dass es in unserem Schema für \(n\) Familien erfüllt ist. ShimonyPShimony, Abner Eliezer, 1928–2015, am. Philosoph hat nichts gegen \(C9\), wenn angewandt auf nur eine Familie; aber andernfalls sollte \(N_2\) umso höher sein, je gleichmäßiger die Instanzen in einer anderen Richtung variiert sind. Ich sage, er soll die Ontologie möglichst spät einführen; die Verwendung kausaler Prinzipien oder Regeln kann zunächst logisch diskutiert werden. – Sein Gehalt als Instruktor ist 3500; er hofft, jetzt Familienbonus 500 dazu zu bekommen. Seine Stelle wird wahrscheinlich nicht verlängert nächstes Jahr. Wenn er Fullbright Fellowship für Europa nicht bekommt, ist er sehr interessiert, woanders eine Stelle zu finden. – Bis 6h) – Abends 2 Stunden gesessen (mit Zärtlichkeit), zum ersten Mal. – Abends zusammen. – Nachts Magenbeschwerden, und im Traum geschrien.

Einige Minuten gegangen, mit Stahlgürtel. –Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater hier. – (Ina zum Doktor.) – 4 ½ – 6 ½BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. 🕮\Bohnert Kemeny\(Er wohnt bei OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim, wird für ihn arbeiten; dabei seine Thesis fertig machen. Ich rate ihm dringend, sich dabei zu beschränken, z. B. auf physikalische Genidentität, um bald fertig zu werden. Er will Begriffe wie Disposition, Potentialität usw. analysieren.) – Abends 1 ½ Stunde gesessen.

Mrs. CopperPMrs. Copper gibt mir psychologische Tests für Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (11 – 1 ½RorschachPRorschach, Hermann, 1884–1922, schweiz. Psychiater und Psychoanalytiker Test. Vor beinahe 7 Jahren hat SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich diesen Test gegeben; sie hat den Bericht gelesen; sie meint, es zeigt jetzt eine gesundere Haltung; das Ergebnis wird aber erst bearbeitet werden und dann durch Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater mir zukommen, so viel er meint. Nachmittags 3 – 4 thematischer Apperzeptionstest. Ca. 12 Fotos von Gemälden; dazu macht man Interpretation. Mir kommen Tränen bei dem kleinen Jungen, der die Geige anschaut und denkt: wenn er doch spielen könnte und dadurch ausdrücken, was er in Worten nicht sagen kann. Mehrmals sagt sie, was für eine gute Sache ich mache. Bei beiden Tests findet sie, dass ich reiche Fantasie habe. Sie sagt, die meisten Leute werden mehr erregt durch den RorschachPRorschach, Hermann, 1884–1922, schweiz. Psychiater und Psychoanalytiker Test. Sie sagt, es war ein Vergnügen; schade, dass kein weiterer Test da ist.) – Vormittags 10 Minuten gegangen, mit Stahlgürtel. Nachmittags wieder 10 Minuten. Abends 1 ½ Stunde gesessen. – Nachts Magenstörung.

Vormittags 10 Minuten gegangen. (Ina zum Doktor.) Nachmittags 10 Minuten gegangen. – Abends spüre ich ein wenig die Muskeln (vielleicht vom Gehen mit Stahlgürtel?). Darum nur 1 Stunde gesessen abends. Nachher ein wenig die Stimmung nieder (nachmittags Dexe vergessen). Ina kommt zu mir und tröstet mich, mit Zärtlichkeit. Gut ⚬. – Große Nemb, später noch kleine. Dann gut geschlafen.

Ich spüre etwas die Muskeln, links auf Hüftknochen; wohl vom Gürtel gestern; darum nicht zum Gehen aufgestanden. – Mittags 40 Minuten gesessen. – 4 ½ – 7 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier, für Besprechung und Abendbrot. (Er zeigt, dass in \(\varphi _2\)\(\eta =a\) sein müsste, daher wird \(\varphi _2\) auf \(\varphi _1\) reduziert. Er selbst hat auf 🕮 anderem Wege auch \(\varphi{}_1\) gefunden. Er untersucht meinen Versuch von heute morgen mit \((m_1‚m_2)\); das geht aber nicht.) – Meine Muskeln links auf der Hüfte sind noch empfindlich. Abends merke ich, es sind hauptsächlich die Muskeln am linken Oberschenkel, vermutlich durch die Bewegung gestern abend; also nichts Ernstliches.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Traum No. 27 über EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein. – Urinanalyse normal; zwar einige weiße Zellen, das ist Eiter; aber das ist nicht abnormal für Männer. Er bezweifelt die Chic. Diagnose: Infekt der Blase durch Vergrößerung der Prostata; die psychologischen Faktoren spielten eine größere Rolle im langsamen Urinieren.) – Vormittags 8 Minuten gegangen, mit Stahlgürtel; er drückt ein wenig auf die Muskeln. – (Ina zum Doktor.) – Abends 1 Stunde 10 Minuten gesessen. – Nachher wir zärtlich zusammen. – Große und kleine Nemb.

10 Minuten gegangen, mit Stahlgürtel. – Mittags ¾ Stunde gesessen. – Abends 1 Stunde gesessen. – Nachts Magenbeschwerden.

10 Minuten gegangen, mit Stahlgürtel. – Mittags 40 Minuten gesessen; ich fühle mich etwas ungemütlich. –Diese ganzen Tage AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gemacht. – Abends 1 Stunde gesessen.

(Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater kommt nicht, ist krank) – 10 Minuten gegangen. –¾ Stunde gesessen. – Nachmittags 8 Minuten gegangen, mit Aluminiumgürtel. – Abends 1 Stunde gesessen. – Nachts Magenbeschwerden.

Vormittags 8 Minuten gegangen, mit Stahlgürtel; plötzlich unangenehmer Druck hinten rechts oben vom Gürtel, die Muskeln werden krampfig, und ich muss den Gürtel schnell ausziehen. Ich wärme die Seite mit Heizkissen; die obere Kante vom ilium ist empfindlich. Ich bin enttäuscht, dass solch ein Krampf wieder auftritt, was lange nicht vorgekommen war. – (Ina nach Trenton.) Ich bleibe heute im Bett. Die Stimmung ist etwas nieder; und dabei vergesse ich noch, das 2. und 3. Dexedrin rechtzeitig zu nehmen. – Abends tröstet mich Ina mit Zärtlichkeit; und wir bleiben zusammen. Nachher Musik. – Nachts Magenbeschwerden. 🕮\Kemeny Diana Hempel\

Im Bett geblieben. –

Vormittags einige Minuten gestanden und gegangen, mit Canvasgürtel. Ich fühle mich immer noch ungemütlich; bin froh, als Ina mir rät, im Bett zu bleiben. – 4 – 7 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Er hat Einladung für den Sommer) RANDIRAND Corporation nach Los Angeles. –Etwas über \(\varphi{}_1\).) – (Abends Ina zu SelbergPSelberg, Atle, 1917–2007, norweg.-am. Mathematiker zum Baby Sitzen.) – Nachts Magenbeschwerden.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte vom Krampf am 13. Er meint, das Beste wäre, ohne Gürtel zu gehen. Ich: Zu riskant, im Gedanken an den SommerjOriginal Simmer.. Er: Infolge der Injektion kann nichts Schlimmes passieren. Er fragt, ob ich es mal versuchen möchte, und ich tue es. Ich stehe ohne Gürtel auf und gehe ein wenig. Er bemerkt Überatmen, und erklärt ausführlich, dass das Zittern und Krämpfe usw. anbringt; besser zu wenig atmen, beim Gehen und vorher Atem anhalten.) – Nachmittags 8 Minuten gegangen; zuerst mal Stahlgürtel, der ist aber oben ziemlich eng sogar ohne Lederschnalle; dann mit Canvasgürtel. – Abends 1 Stunde 20 Minuten gesessen.

– Mittags ¾ Stunde gesessen. – (Nachmittags geht Ina zu SelbergPSelberg, Atle, 1917–2007, norweg.-am. Mathematiker zu einer Cocktailparty.) – Abends 1 ½ Stunde gesessen. – Abends zusammen, mit Cellomusik von CasalsPCasals, Pablo, 1876-1973, span. Cellist, BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist.

Mittags 50 Minuten gesessen. – Abends 45 Minuten gesessen. (Ina abends zu SelbergsPSelberg, Atle, 1917–2007, norweg.-am. Mathematiker Baby Sitzen.)

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Er berichtet einiges über Ergebnisse von RorschachPRorschach, Hermann, 1884–1922, schweiz. Psychiater und Psychoanalytiker und TAT Test. Hauptsächlich bestätigen sie, was wir schon wussten. Hetero- und Homosexuelles ist gehemmt, Konflikte mit Schwester usw.) – (Ina zum Doktor.) – Abends 1 ½ Stunden auf. – Der Magen plagt mich die ganze Nacht; ich nehme Donna und Amphojel.

Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel, kommt 12h. (Wir erzählen ihr von unseren Analysen, sie ist sehr interessiert. Und dass wir HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel zureden wollen, 🕮\Bohnert\ es hier auch zu tun und ihm das Geld leihen wollen; sie sagt, sie war schon immer dafür; EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel früher war dagegen.) Nachmittags OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim und BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph kurz hier, um DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel zu sehen. Mittags 1 Stunde gesessen, abends 1 ½. – Nachts Magenbeschwerden.

(Ina zum Doktor.) – Nachmittags ¾ Stunde gesessen. – 5 ½ – 6 ½Bohnert hier (er hat Fragen über Individuen in induktiver Logik, counterfactuals usw.) – Abends 1 ½ Stunde gesessen.

Mittag 1 Stunde gesessen, abends 1 ½ Stunde. – Nachts Magen; Heizkissen hilft.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ich stehe ohne Gürtel auf, gehe ins untere Zimmer, setze mich und stehe alleine wieder auf. Aber dabei immer noch „Überatmen“. Er erklärt mir noch mal, warum er überzeugt ist, dass es Neuralgia ist und nicht Disk. Gegen Überatmen rät er: Atmen in Papiertüte, sodass die kühle Säure wieder zurückkommt. – Über GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker; er könnte der Frau Nikotinamid Acid-Vitamin gegeben; das hilft oft.) – (Ina zum Doktor.) – Abends 1 Stunde gesessen, mit offenem Gürtel.

3 – 3 ½Zahnarzt Dr. LampertPLampert, Dr., Zahnarzt (er setzt die Goldkrone wieder auf, am letzten Zahn rechts oben, an dem die Platte verankert ist. Er nimmt nur zeitweisen Zement, meint aber, das kann bis 6 Monate halten. Wenn ich zu ihm kommen kann, will er die Krone herunternehmen, darunter die Silberfüllung herausnehmen und alles ausklären, und dann die Krone permanent wieder aufsetzen. Beim Raus- und Reinsetzen der Platte muss ich vorsichtig sein, dass die Krone nicht abgeht.) – Abends 1 Stunde 20 Minuten gesessen mit offenem Gürtel. Ina liest mir 3 neue Gedichte vor (eines über den Penis; ich bin gerührt, wie sie alles versteht, auch die dunklen Täler. Ina über Konflikte mit Eltern und warum man nicht loskommt. Ihre Worte bewegen mich sehr; sie kommen direkt aus ihren Gefühlen, ohne Nachdenken.) –

Mittags 1 Stunde gesessen, abends ¾ Stunde.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Wieder ohne Gürtel gegangen; dies ist das 2. Mal; 🕮\Bohnert Harris Leblanc\ zweimal die Stufe hinunter. Zweimal in Stuhl gesetzt und aufgestanden. Alles geht heute schon leichter. – Im Zusammenhang mit Traum spreche ich über ungemütliche Gefühle gegen Klitoris usw. – Beim Weggehen sagt er: „nice going“.) – Abends ohne Gürtel aufgestanden, ¾ Stunde gesessen.

Mittags und abends ohne Gürtel auf, je ¾ Stunde gesessen. (Es ist immer noch mühsam, weil ich auch beim Sitzen nicht völlig relaxen kann.)

Notes an KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph fertig geschrieben. – (Ina zum Doktor.) – 4 – 6 HarrisPHarris, Ökonom hier (ich habe seine 2 Aufsätze über Diskursanalyse etwas gelesen.28Aufsätze ???Ich sage ihm meine Zweifel, ob man so etwas wirklich rein syntaktisch machen kann. Er sagt, er ist auch interessiert an „technologischen“ Fragen über Wirksamkeit gewisser Züge einer Sprache, beeinflusst durch SapirPSapir, Edward, 1884–1939, am. Ethnologe und Linguist.) – Abends ¾ Stunde gesessen, ohne Gürtel.

11 – 1 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Über kategorische Sprachen und Dispositionsbegriffe; er stellt gescheite Fragen.) – Mittags 1 Stunde gesessen. – 3 – 5 ½LeblancPLeblanc, ??? hier (er hat die Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 5 x gelesen, auch ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952, hat allerhand interessante Fragen; auch über \(\lambda ^\Delta \). Ich leihe ihm die mse von DavisPDavis, Northwestern University über Anzahl der Strukturen.29MSe von Davis ???) – Abends 1 Stunde aufgesessen (jetzt immer ohne Gürtel). – Nachts viel Magenschmerzen, trotz Donnatal und Heizkissen; vielleicht Furcht vor Aufstehen morgen?

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (ich stehe auf, fühle mich aber heute nicht so gut dabei. Ich wage auch nicht, mich zu bücken, um etwas aufzuheben, wie er vorschlägt. – Traum Nr 29 über Autobremse, und MajaPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein und die Flasche; Spekulationen über AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. – Er liest im Vorwort vom Prob BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950; ich verspreche ihm eines.) – Mittags und abends je 1 Stunde gesessen. – Nachts wieder Magenschmerzen, trotz Donnatal und Heizkissen.

Mittags 40 Minuten gesessen. – 4 – 6 Richard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph🕮\Richard Martin Waismann Kemeny\ hier. (Er bringt das ms seines Buches über Semantik.30Buch ??? Er bittet mich, darüber an Professor ClarkPClark, Prof., ??? wegen Promotion zu schreiben. Auf seine und GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph Anregung hin erwägt ClarkPClark, Prof., ??? eine Einladung für mich, nach dem Retirement in Chic 1956; hier ist Altergrenze 70. – Abends 1 Stunde gesessen. – Nachts starke Magenschmerzen ( nicht Säure); sie bleiben trotz 2 Donnatal und Heizkissen; ich nehme um 2h Codein, und um 6h wieder eins; das hilft.

II / 1953 Auf Inas Rat bleibe ich ganzen Tag im Bett. – Nach dem Mittagessen kommen die Magenschmerzen, die sonst nur nachts kommen. Ich nehme Pavatrin (Ina hat es noch von Dr. RitterPRitter, Dr., Arzt) und es hilft. – Nachts Magenschmerzen, erst um 12, doch nicht stark; ich nehme Pavatrin. Das hilft.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich sage, dass ich heute nicht aufstehen möchte; und ich bin erleichtert, dass er zustimmt. Er verschreibt Vitamin B4 (Nicotinicacid­verbindung); das soll nervöse Spannung herabsetzen; Wirkung allmählich in 2 – 3 Wochen.) – Nachher fühle ich mich so wohl, dass ich aufstehe, das Fenster schließe und mich hinsetze, ohne Inas Gegenwart; als sie kommt, gehe ich im unteren Zimmer herum. – [1 – 3 Ina zum Doktor]. – 4 – 8 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. Nachts etwas Magenschmerzen.

12 – 3 WaismanPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier. (Er ist hier für dieses Semester‚ gibt wöchent­liches Seminar an Universität; halb Einladung vom Institut. Er klagt über das Leben in England, klimatisch, keine philosophischen Gespräche, kein Kontakt mit Wissenschaftlern (das ist aber wohl mehr seine Schuld). Er ist jetzt Reader, hat keine Examen und Verwaltungspflichten; nur 36 Stunden im Jahr! Die gibt er meist in den beiden ersten Termen; dann ist er von Mitte März bis Mitte Oktober frei! Seine Urteile über Leute, besonders Philosophen, sind sehr kritisch, emotional, wegwerfend. Z.B. TarskisPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker Wert­definitionNicht doch eher „Wahrheitsdefinition“? ist „lächerlich“; 🕮\Waismann Hempel\FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Stil ist „unerträglich schwülstig“, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel „muss er den Kopf waschen“, vielleicht über den Verifizierbarkeitsaufsatz‚31Verifizierbarkeitsaufsatz ??? IW ???WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosophwar „vermutlich schon etwas verrückt“, als er die Vorlesungsnotes schrieb, z. B. über Mathematik.32Vorlesungsnotes ???Er sagt, mit mir habe er keine wesentlichen Meinungsgegensätze, nur Unterschied im Interesse, weil ich an künstlichen Sprachen arbeite, während er nur an der natürlichen Sprache interessiert ist. Mit Ina allein macht er Fantasien über das „Institut“ als „Institution für Geisteskranke“, wo er eine Mütze mit Institutsschild tragen müßte und die Wärter ihn fragen, wieso er frei herumgehe! Er macht dann selbst Bemerkungen über seinen „unstabilen Geisteszustand“. – Nachmittags einige Minuten auf und im Zimmer gegangen. – Abends sind wir zusammen und hören Musik. Leider kommt der Magen störend dazwischen. – Etwas Magenschmerzen in der Nacht.

Vormittags gesessen; Ina schneidet meine Haare. – [Ina zum Doktor.] – Abends 1 ¼ Stunde gesessen. – Abends wir zusammen. Nachher Mozart Violinkonzert gehört. Magen stört heute nicht. – Nachts ein wenig Magenschmerzen.

Mittags 40 Minuten gesessen. – 5 ½ – 8 ½HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier. (Er ist gestern gekommen, wohnt bei OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim; hat heute Nachmittag sein erstes Seminar gehalten. Er fragt sehr interessiert nach unseren Erfahrungen mit Analyse. OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hat schon zu ihm über Frau KnollPKnoll, Mrs. ???nicht wie oben Copper??? gesprochen. Er erwägt es sehr ernstlich. Er erzählt von argen Angstgefühlen, meist nachts beim Erwachen. Und große Hemmungen beim Schreiben.) – Ich sitze zum Abendessen auf, weil HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier ist. –

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (ich stehe auf, gehe ein wenig unten; setze mich dort hin, er auch, und wir bleiben die ganze Zeit unten sitzen; ohne besondere Ermüdung. Ich erzähle von der Mutter, dass sie in vielem frei sprach, aber doch nicht über Sex.) – (Ina zum Doktor.) – (WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann geht mit Ina spazieren, dann kurz hier. Sie sagt, 🕮\Waismann Hempel Kemeny\ er war heute normaler.) – Abends 1 Stunde auf. –Nachts starke Magenschmerzen, trotz Donnatal und Heizkissen.

Mittags 1 Stunde gesessen, abends 1 ¼. –

Mittags und abends je 1 Stunde gesessen. – Nachts immer Magenschmerzen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ich sitze wieder die ganze Zeit unten. Einige Kindheitserinnerungen und ein kurzer Traum; wenig Material.) – Mittags 1 Stunde gesessen, abends 1 ¼. – Nachts etwas Magenbeschwerden.

Mittags 1 Stunde gesessen, abends 1 ½. 4 ½ – 8 ½WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier (vorher Ina mit ihm spazieren. Sie sagt ihm von ihrer Analyse; dann auch ich von meiner. Er meint, wir beide wären ihm immer besonders normal erschienen. Er erzählt von der Erkrankung der Frau, und Selbstmord durch Gas‚ca ‚43. Dann von dem Selbstmord des Jungen, TommyPWaismann, Thomas, 1936–1952, Sohn von Friedrich und Hermine Waismann, August 1952, durch Gas; nachher wurde es als Schizophrenie diagnostiziert; Er sei so besonders begabt gewesen; er war 17 Jahre. Mit 12 Jahren wurde ihre Beziehung schlechter, anscheinend verdächtigte der Junge ihn wegen des Todes der Mutter. ErEs tut ihm sichtlich gut, sich auszusprechen, und von uns zu hören über unsere Analysen. – Er liest uns einiges aus seinen Aphorismen vor; einige sind ganz nett, aber im Ganzen weiß ich nicht recht wofür.) – Nachts starke Magenschmerzen, trotz Donnatal, Pavitin und Heizkissen.

6 ½ – 9 ½HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier. (Er kommt gerade von der ersten Analyse­sitzung mit Frau KnollPKnoll, Mrs. ???. Er mag sie anscheinend. Er hatte zuerst Besprechung mit Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater; er hat ihn zu Frau KnollPKnoll, Mrs. ??? überwiesen und geraten, wöchentlich 3 Sitzungen zu machen.) Abends 2 Stunden aufgesessen, weil HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel da ist. – Etwas Magenschmerzen nachts.

11 – 12 ¼ ist KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Er zeigt Brief von DartmouthIDartmouth College, Hanover, New Hampshire; glän­zen­des Angebot. Er hat mit WoodPWood ??? gesprochen; er will ihm aber keine Zugeständnisse machen. KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph ist sehr böse gegen ihn. Er hatte gehofft, durch das Angebot Druck ausüben 🕮 zu können auf Lehrplan usw. hier; das gelingt nicht. So wird er wahrscheinlich DartmouthIDartmouth College, Hanover, New Hampshire annehmen. – Nur ganz kurz stelle ich einige Fragen über \(m(\mathfrak{Z})\).) Mittags 1 Stunde, abends 1 ¼. – Ina ist etwas gekränkt, weil ich mich lustig mache über ihr Pfeifen zur Musik. – Wir sind aber dann zusammen. – Nachts starke Magenschmerzen; schließlich 2:30 Codein genommen; aber 6:30 wieder aufgewacht, Schmerzen sind wieder da.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ich gebe ihm Buch ProbB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950; er freut sich über die Inschrift „in Dankbarkeit“. – Die spezielle psychologische Ursache der Magenkrämpfe wissen wir nicht; er meint, vielleicht wird das B4 helfen, das ich jetzt nehme. – Ich erzähle etwas von meinem Kriegserlebnis. – Ina sagt ihm von WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann; er rät, der soll ihn mal aufsuchen. – Auf Inas Bitte gibt er 200 ¾ Nembutal.) – (Ina zum Doktor.) – Abends gehe ich bis zur Küchentür. 1 ½ Stunde gesessen. – Nachts starke Magenschmerzen. Auf Inas Rat 11:30 Codein genommen; um 12:30, weil es noch nicht hilft, eine zweite! Dann geschlafen.

– 1 und 1 ¼ Stunde gesessen. – Mal ein wenig gegangen. – (Nachmittags Ina zu OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim. Sie spricht hauptsächlich mit Frau Dr. KnollPKnoll, Mrs. ???, die ihr gut gefällt; sie selbst hat sie früher abgelehnt, ohne sie zu kennen; HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel ist jetzt bei ihr in Analyse.) – Nachts starke Magenschmerzen, 1:30 Codein, nach 2 ein zweites.

Zweimal bis Küche oder Wohnzimmer gegangen. – 1 + 1 ¼ Stunde gesessen. – Nachts anhaltende Magenschmerzen; 12h Codein, 1h zweites, 4h drittes! Dann endlich geschlafen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über meine Magenkrämpfe jede Nacht. Die moralische Haltung über Gesundheitsfragen habe ich von der Mutter übernommen.) – Etwas herumgegangen. – Abends 1 ¼ Stunde gesessen. (Ina zum Doktor.) – Nachts starke Magenschmerzen; 4:30 ein drittes Codein!

Mittags 1 Stunde; nachmittags 1 Stunde auf, gelesen, abends 1 ¼ Stunde gesessen. –🕮\Hempel Bohnert Kemeny\HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel ruft an: Er hat die Analyse mit Frau KnollPKnoll, Mrs. ??? abgebrochen!Er ist heute von zu Hause zurückgekommen; DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel hatte heftige Gefühle dagegen‚ besonders Eifersucht gegen die Frau, und dass sie nicht genügend Anteil nehmen kann usw.!) – Abends zusammen; nachher MozartmusikPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. – 1hLene leise Magenschmerzen; ich nehme 2 Cod vorbeugend; 5h wache ich auf, starke Schmerzen, drittes Cod.

10 ½ – 12 ½BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier (über Dispositionsbegriffe.) – (Ina zum Doktor.) – Abends wieder zusammen. – 1h ein wenig Magenschmerzen; vorbeugend ein Codein; dann gut geschlafen.

10 ½ – 12 ½Kemeny hier (er hat DartmouthIDartmouth College, Hanover, New Hampshire angenommen). –Ich berichte über das komplizierte \(m(\mathfrak{Z})\) und die Möglichkeit einer längeren Kombination von \(m_1\) und \(m_2\).) – 5 ½ – 9 ¾HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier (er war letztes Wochenende zu Hause. Diane hatte auf einmal arge Emotionen gegen seine Analyse, besonders mit einer Frau. Sie fürchtet, er könnte sich in die verlieben, er würde mit der alle Geheimnisse enthüllen und sie bliebe ausgeschaltet, usw. Sogar gegen Analyse mit Mann hatte sie jetzt starke Bedenken. Darum hat er Frau KnollPKnoll, Mrs. ??? gesagt, dass er abbrechen muss! Wir sind entsetzt darüber, besonders dass DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel sich nicht klar macht, welche starken Resentments das in ihm gegen sie hervorrufen muss. Ina sagt, ihm, dass er zu viel nachgibt, weil er Schuldgefühle hat, wegen unbewusster Hostilitäten; er scheint das etwas einzusehen. Ich sage, ob wir nicht mit ihr sprechen sollten. Aber er fürchtet dass, selbst wenn sie jetzt zustimmt, immer mal wieder ein emotionaler Ausbruch kommen kann, und das ist ihm unerträglich. –Ich erzähle ihm ausführlich von dem „Wunder“, das die Analyse im November bewirkt hat.) – Nachts Magenschmerzen. 1h Cod, 2h zweites; dann gut geschlafen. Mittags 1 Stunde, abends beinahe 2 Stunden gesessen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Über HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel; er möchte helfen, 🕮\Waismann Hempel\ wenn er kann; er ist bereit, mit DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel zu sprechen. – Traum über Mrs. KnollPKnoll, Fritz, 1883–1981, öst. Botaniker. – Über meine sadistischen und masochistischen Fantasien.) – Vormittags 1 Stunde gesessen. – (Ina zum Doktor.) – Abends ¾ Stunde gesessen. Die Muskeln am Rücken sind etwas empfindlich. – 2h etwas Magenschmerz; ein Cod, dann gut geschlafen.

1 + 1 Stunde gesessen. Ein wenig herumgegangen. – 11h präventiv 1 Pavatrin; 1h etwas Magenschmerzen, erst versuche ich, nur Heizkissen, aber die Schmerzen verhindern das Einschlafen, darum schließlich doch ein Cod. 5h aufgewacht Magenschmerzen, aber kein Cod mehr genommen. Sie verschwinden, wenn ich Licht andrehe und Kaffee trinke.

12 – 3 WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier. (Er möchte Besprechung mit Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater haben. – Kurz über meinen „Ontologie“ AufsatzB1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40;33Carnap, „Empiricism, Semantics and Ontology“. er stimmt zu, versteht nicht, was die Kontroverse ist; ich erkläre es ihm. – Er kritisiert „Designata“ (nicht klar); ich sage, dass ich es jetzt durch Intension und Extension ersetze. Er ist gegen FregesPFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph Unterscheidung von Sinn und Bedeutung, z. B., dass ein Satz ein Name des Wahrheitswertes sei.34Frege ??? Ich sage: Manches ist abzulehnen, aber einiges darin ist wichtig. –Er fragt, ob FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph nicht geistesgestört war [!], dass er immer nur an die eine Frage dachte: „Was ist eine Zahl“; er stimmt aber zu, dass FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph der größte Logiker des vorigen Jahrhunderts war.) – 4 ½ – 9 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier. Er erzählt ausführlich über DianesPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel Gefühlsreaktion gegen die Analyse. – Ein wenig über prob2‚ und Confirmation (Limesaussagen.) – Nachts Magenschmerzen. 1h Cod; 3h ein zweites.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (kurz über Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel, und WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann. – Mein Resentment, dass ich vor einem Jahr auf vollen Unterricht zurückgehen musste. Etwas über JosuaPCarnap, Josua, 1867–1914, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, lebte seit 1905 in München, verh. mit Marie Carnap. Über Schwierigkeiten von Arbeit in Grenzgebiet, weil von beiden Seiten nicht anerkannt.) – Bis ins Wohnzimmer gegangen. –🕮\Kemeny Son of Reichenbach\ Für kurzen Lunch aufgesessen. (Ina zum Doktor.) – Nachmittags Beschwerden durch Magensäure. – Abends gesessen; Muskeln ungemütlich. – Nachher kommt Ina zu mir, tröstet mich mit Zärtlichkeit; und SchubertmusikPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist. – Nachts Magenschmerzen, 1h Cod, 3h zweites.

Mittags gesessen. – Dexedrin herabgesetzt auf 2 (oder vielleicht nur 1?) – Abends fühle ich mich ungemütlich mit den Muskeln beim Sitzen, und auf Inas Zureden gehe ich zurück ins Bett. Stimmung etwas flau. 8h¼ Dex genommen. – Nachts etwas Magenschmerzen; 1h Cod, 5h zweites.

Mehrmals etwas herumgegangen, bis ins Wohnzimmer. Vormittags etwas gesessen und gelesen. – Abends 1 Stunde gesessen. – Nachts Magen.

Mittags und abends 1 Stunde gesessen. Zuweilen etwas gegangen. – 2h Magenschmerz, Codein.

Mehrmals gegangen, bis ins Wohnzimmer. –Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Tagtraum über AstridPSelberg, Astrid ???. – Ina fragt ihn wegen nächstes Jahr. Er sagt, ich mache schnell Fortschritte; es wäre gut, nächstes Jahr fortzusetzen.) Abends 1 ½ Stunde gesessen. – Nachts immer etwas Magenschmerzen; meist Codein.

4 – 7 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier.

III / 1953 12 – 2 der Sohn Hans ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach hier.35Sohn ??? und IN Befehl setzen !!! (Er war in Europa, lange in Zürich alleine. Dann 9 Monate in RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Haus gewohnt, bei London. Hat großes Buchms geschrieben36Buch ??? wo er die Ideen der Psychologie und besonders Psychoanalyse anwendet zum Verstehen von biologischem Verhalten und biologischer Entwicklung. Er ist nett und bescheiden (Ina sagt: menschlich netter als der Vater); er scheint auch intelligent und selbständig im Denken. Er hat keinen formalen Unterricht in College usw. gehabt, alles durch eigenes Lesen gelernt. Es ist nicht klar, wie viel er wirklich weiß und in den verschiedenen 🕮\Richard Martin Mrs. Gödel Waismann\ Wissenschaftszweigen, die er integrieren will. Er hat gute Zeugnisse von RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell und anderen. Ich erkläre ihm auf seine Fragen einiges: die beiden Wahrscheinlichkeitsbegriffe, und Betrag von Information. Er will jetzt nach Los Angeles, anscheinend hauptsächlich zur MutterWer ist das?.)

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (ich berichte über Inas Reaktion zu meiner Astridphantasie; dass das hauptsächlich sie selbst ist. Die fortdauernden nächtlichen Magenkrämpfe erklärt er durch die Besorgnis des Unbewussten, dass in Träumen die homoerotischen Wünsche herauskommen würden.) – (Ina zum Doktor.) – 1 – 5 ½Richard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. (Wir essen Lunch im unteren Zimmer, ohne Ina. Ich erzähle einiges von FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. –Nachmittags diskutieren wir über die Komments, die ich in sein ms des Buches „Semantik“ geschrieben habe. Über terminologische Fragen: „Name“ (er will es aufgeben zugunsten von ‚Prädikat‘), ‚virtuelle Klasse‘, ‚Nominalismus‘, ‚Konstruktivismus‘.) –Frau GödelPGödel, Adele, 1899–1981, verh. mit Kurt Gödel kommt kurz herein (ich sehe sie zum ersten Mal. Sie ist zwar ungebildet, redet aber ganz unbefangen und lebhaft. Sie wird morgen nach Wien fliegen, für 3 Monate.) – Beim Aufstehen mittags habe ich Rückenmuskeln gespürt; darum sitze ich abends nicht entspannt. Auf Inas Zureden gehe ich wieder ins Bett. Etwas deprimiert. Ich nehme noch ½ Dex (diese Tage nehme ich nur 1). Abends kommt Ina und tröstet mich mit Zärtlichkeit; wir bleiben zusammen. Nachher SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist Musik. – 5 ½ mit etwas Magenschmerzen aufgewacht, Pavatrin genommen; 6h Codein.

Etwas gegangen. Zu Mahlzeiten gesessen, im unteren Zimmer.

Etwas gegangen. Zu Mahlzeiten gesessen. Abends 11h ein wenig Magenschmerzen; ich nehme Pavatrin; Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit. Dann gut geschlafen. Diese Nacht kein Codein. 2 Träume.

4 ½ – 7 WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier. (Philosophisches Gespräch. ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker hat ihm gesagt, Glaube ist Beziehung zwischen Mannund Proposition; er meint, das ist Unsinn. Ich erkläre ihm das logische Problem der Glaubenssätze, bei FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, mir und ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker. Er sieht nicht ein, warum es wichtig ist. Er macht seine Ansicht 🕮\Hempel Kemeny\ oft klar durch Reihe von viel zu ausführlichen Beispielen; das macht mich oft ungeduldig. Er ist recht untolerant, schiebt unsere Fragestellungen schnell beiseite, und schlägt vor, stattdessen zu überlegen, welche feinen Unterschiede zwischen verschiedenen Verwendungen von „Glauben“ vorkommen, und dergleichen.) – Nachts Magenschmerzen; 3h Cod, 6 ½ zweites, das hilft aber nicht, bis ich 7:45 Ina um Kaffee und Post bitte.)

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Endlich habe ich wieder Träume. Ich berichte den über Anzugkisten; erzähle von Mutters unkonventionellen Kleidungsideen, und meinem Konflikt zwischen Unabhängigkeit und KonformenSinn?. Über „Regeln“; Seltenheit des Akts schon in Prag.) – Nachts viel Magenschmerzen; 3 Pavatrin, 2 Cod! Mehrmals Licht an und gelesen, bis es wirkt.

Notes an KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph geschrieben. – Abends zusammen; ganz besonders schön. Nachher BeethovenPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist Quartett. – Nachts nur wenig Magenbeschwerden, die beste Nacht seit langem.

Weiter Notes an KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph geschrieben. – Schlechte Nacht.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Traum über Barmen Theater. Ich berichte etwas über moralische Einstellung damals zu Theater, Mädchen usw.) – Abends wieder zusammen; es dauert lange. – Nachts Magenschmerzen, 2 Cod.

6 ½ – 9 ½HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier. (Er war zu Hause. DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel lässt sich nicht umstimmen über Analyse, er hat es aufgegeben. Das Department hier (Wood)PWood ??? hat ihn gefragt, inoffiziell, ob er vielleicht herkommen würde 1954 für Philosophie der Wissenschaft.) – Nachts viel Magenschmerzen, 3 oder 4 Pavatrin, 3 Codein! Endlich 6 – 9 geschlafen.

4 – 6 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Wir planen Diskussion über Entropie mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel.) – Meine Methode mit \(M\)-Funktionen scheint ihm gut. Er hofft, dass sie auch die Forderung der Varietät im starken Sinne erfüllt ist.) – Nachts viel Magenschmerzen; 🕮 ein Algocratine (zum ersten Mal) und 2 Cod.

Wir überlegen, warum die Nacht so schlecht war. (Gestern hatten wir über 3 Resentments von Ina gegen mich gesprochen: (1) der Kummer über die Twins, das war in ihrer Analyse wieder aufgekommen; (2) dass unser Zusammensein am Montagabend nicht in der Nacht meine Schmerzen verhütet hatte; (3) dass ich überrascht war, dass sie dachte, sie könnte Aufsatz über probability für Scientific AmericanIScientific American schreiben.B„What is Probability¿‘, Scientific American 189, 1953, 128–130, 132, 134, 136, 13837Carnap, „What is Probability?“. Erläuterungen ???– Sie fragt, wie die Mutter es aufgenommen hätte, dass ich Analyse mache. Ich erkläre ihre Toleranz und Willen, sich neuen Ideen anzupassen. – Nacht keine Schmerzen, zum ersten Mal seit langem.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (von jetzt ab 8:30! Ich berichte über schlechte Nacht Mi, vielleicht wegen Inas Resentments? und über gute Nacht heute; vielleicht wieder Gespräch über die Mutter gestern? Er sagt: Solche Amateurerklärungen sehen nur eine Interpretation; da sind immer viele möglich; die Hauptsache ist nicht, die Erklärung zu fnden, sondern die Gefühlsspannungen zu lösen. – Einiges aus der Kindheit: das Pinkeln über die Lorbeerbäume; die lange Pfeife zu Vaters Geburtstag; Vater singt und marschiert mit uns. Ich frage: Sind solche wie die beiden letzten wichtig genug? Er: Durch angenehme Erinnerungen kommt man vielleicht schließlich auf die Konflikte. – Für die Nacht: Möglicherweise Allergie inbezug auf Essen; in diesem Falle hilft Antihistamin; er gibt mir 2.) – Abends Muskelschmerzen, sodass ich nicht auf linker Seite liegen kann; etwas bedrückt. Nachts 1:30 ein wenig Magenschmerzen; großes Antihistamin genommen, es hilft. Gut geschlafen.

Vormittags gehe ich zum ersten Mal aus der Haustür hinaus. Dabei übersehe ich die Stufe und stolpere hart hinunter. Obwohl ich nichts wirklich im Rücken spüre, bin ich so erschreckt, dass ich mich mittags beim Sitzen unbehaglich fühle und wieder ins Bett gehe. Auch abends nicht aufgestanden. – Schön zusammen. Nachher spanische Volkslieder. – Nur wenig Magenschmerzen nachts; 2 x ein Antihistamin; es scheint zeitweise zu wirken, oder Suggestion? 🕮\Zum ersten Mal über entropyBohnert\ Morgens unmittelbar Schmerzen, Codein.

Ich stehe etwas auf, bin aber ängstlich dabei; darum bleibe ich heute im Bett, und nehme 2 Dexedrins, auf Inas Rat, weil ich etwas deprimiert bin über den Rückschritt. – Nachts wiederholt Magenschmerzen; 3 Codein, zuletzt 6h.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ich berichte, dass ich 2 Tage im Bett geblieben bin, weil ich Sa durch das Stolpern so erschrocken bin. Ich möchte in seiner Gegenwart aufstehen. Ich gehe ins untere Zimmer, aber mit Schnaufen und mit Ängstlichkeit. Dann sitze ich eine Weile. Dann wieder etwas gegangen. Er meint, ich könne vorbeugen usw., drehen und „Calisthenics“ machen. Ich beuge mich mehrmals vornüber, mit den Armen aufs Bett gestützt, aber so, dass der Rücken ein wenig an Gewicht hebt. Dabei plötzlich Schmerz im Rückgrat, aber nicht schlimm. Ins Bett zurück; beim Hinsetzen etwas stärkerer Schmerz, ich schreie „au“. Nach einigen Sekunden ist der Schmerz vorbei. Er sagt: Das war Panikreaktion; an sich war nur Muskelkrampf, mit verursacht durch Überatmen. Sowas wird wiederholt vorkommen. Ich werde lernen, es ohne Panik zu nehmen.) – Ich kann mich bald schon wieder seitwärts drehen, ohne Schmerzen. So ist die Sache wohl nicht so schlimm; vielleicht hat der Doktor recht, dass es nur Krämpfe sind? – Nachts viel Magenschmerzen; 3 Cod.

Gestern und heute D’Abco gelesen, über Entropie.38Was ??? IW ???Ich mache Über­legungen über Zusammenhang zwischen Entropie und Betrag von Information. – Vormittags Bedpan versucht; während ich mich hinaufdrehe, treten aber wieder die Schmerzen im Rücken auf, nicht stark; darum gebe ich es für jetzt auf. – (Ina zum Zahnarzt.) – 4 – 5 ½BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Er bringt Plan seiner Doktorthesis. Wir sprechen aber meist über die schlechte Welt. Er will sie durch Propaganda verbessern. Ich: Das war RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Idee, 🕮\Kemeny, Hempel, Oppenheim, Bohnert, MacMurray\und früher auch meine. Aber ich habe durch NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath von MarxPMarx, Karl, 1818–1883, dt.-brit. Philosoph und Nationalökonom gelernt: So geht das nicht; man muss überlegen die soziologischen Bedingungen, besonders: welche Schichten werden diese Sachen in ihrem eigenen Interesse unterstützen?) – 6h Beginn Magenschmerzen! (sonst erst nachts) nachts werden sie so heftig; ich muss 2 Algocal und 2 Cod nehmen. 1h kommt Ina zu mir, tröstet mich durch Zärtlichkeit und fordert mich auf, zu sprechen. (Ich erzähle von GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe. Wir beide werden zu Tränen gerührt. Mir wird besser.) – Keine richtigen Schmerzen mehr für den Rest der Nacht! Nur noch ein Mal ein Pavatrin genommen.

3 ½ – 6 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph berichtet über seine und von NeumannsPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker neue Ideen über Entropie. Die and üblichen Formen hält er für hoffnungslos; er macht Entropie relativkRotes Ausrufezeichen am Rand.zu der Information, die der Beobachter hat, weil dadurch davon abhängt, wieviel Arbeit er aus dem System ziehen kann. Ich möchte aber die Hoffnung noch nicht aufgeben, einen rein physikalischen Begriff zu definieren. KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph sagt, das ist möglich, wenn festgelegt wird, welche Art von Information für möglich gehalten wird als Maximum, z. B. bei BoltzmannPBoltzmann, Ludwig, 1844–1906, öst. PhysikerlOriginal Bolzmann.: statistische Beschreibung.) – Abends Magenschmerzen; Algoc. 10h Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit. Der Magen wird besser, keine Schmerzen die ganze Nacht.

(Heute endlich Darmentleerung, die erste seit Sa! Di Schmerzen bei Bedpan, darum aufgegeben; abends Cascara39https://www.healthline.com/health/cascara-sagrada-constipation, kein Erfolg. Mi abends Milk of Magnesia. Nachts 4 – 5 einiges, mit großer Anstrengung. 10h ebenso. 12h leichter.) – 1hMacMurrayPMacMurray ??? (von University of UtahIUniveristy of Utah; er arbeitet in Geschichtsphilosophie, hat Ford GrantIFord Foundation in NY; kommt regelmäßig zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Seminar. Hat bei GomperzPGomperz, Heinrich, 1873–1942, öst.-am. Philosoph, verh. mit Adele Gomperz studiert. War Lehrer von SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker.) – Nachmittags 2h fangen leichte Magenschmerzen an. Nachts stärker. 1h kommt Ina und tröstet mich durch Zärtlichkeit, und wir bleiben zusammen (obwohl schon Nembutal) 🕮\Feigl\ Danach fühle ich mich besser. Auch der Magen besser, aber nur zeitweise. Nachher mehrmals wieder starke Schmerzen. 2 Algocal, 2 Cod. Wenig geschlafen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Nochmal über Schmerz Mo. Ich sage, dass ich am Mo rekonstruiert habe: zuerst nur beginnender Schmerz; dann Schrecken und Flucht; erst in der Bewegung starker Schmerz. Das bestätigt ihn darin, dass es Krampf war, nichts mit Disk. Er betont die Rolle, die das Überatmen hat; indem es Disposition zu Krämpfen schafft.) – Nachts Magen besser.

Mehrmals auf dem Bett gesessen. – Nachts Magen nicht schlecht. – 5h Entleerung (infolge Milk of Magnesia.)

Mehrmals auf dem Bett gesessen. Zweimal auf dem Stuhl gesessen für einige Minuten. Einmal bis zur Tür gegangen. – Ina ist in den letzten Tagen leicht reizbar (vielleicht durch meinen Rückfall, viel Mühe mit Entleerung, und vielleicht andere, unbekannte Ursachen). –Über geordneten Bereich gearbeitet; heute zum ersten Mal ein fitting\(m\) gefunden. – Nachts Magenschmerzen; 2 Cod, 2 Algocal.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte, dass ich ein wenig aufgestanden bin. – Über Bedpan; er sagt, es kann nichts passieren, auch ohne Gürtel, solange ich nicht überatme. – Auf meine Frage sagt er, er hat keine Zeit für eine dritte Stunde per Woche.) – Mehrmals aufgestanden, zweimal bis zur Küchentür; mit gutem Mut, aber doch anstrengend. – Von 6h ab etwas Magenbeschwerden. 9h zusammen, gut, und schöne SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist und MozartmusikPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. Das hilft auch dem Magen zeitweise. – Nachts viel Magenschmerzen; 2 Algoc, 3 Cod, das letzte morgens 7h, wegen besonders heftigen Schmerzen.

4 – 8 FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. (Über seine Institutspläne. Das Geld ist bewilligt worden, aber nur jährlich 40‚000 anstatt 80, und nur für 3 Jahre. Ich erzähle von meiner Analyse. Er ist lebhaft interessiert, besonders auch an dem „Wunder“. Er hat mal 6 Wochen Analyse bei JoeckelPJoeckel, Psychologe ??? in Wien gehabt, nach dem ersten Jahr Amerika. Er sagt, mit der Sexbeziehung🕮\Feigl, Hempel, Oppenheim, Feigl\in seiner Ehe sei es einigermaßen zu Ende! Ich sage, ich wollte, ich hätte die Analyse in seinem Alter gemacht. Ich sage, ich fühle auch allgemeine Auflockerung, ich spüre Gefühle, die ich früher verneinte, und kann sie auch ausdrücken. Er findet auch Ina mehr lebendig. Nachher sagt er ihr, dass er in der Jugend in der Zeit mit Mädchen und mit Jungen geschlafen hat. Warum hat er das mir nicht erzählt? Er sagt, auf seine Frage habe ich früher mal gesagt, dass ich keine Homoerlebnisse gehabt habe; das hat ihn wohl erschreckt.) – Schon nachmittags ein wenig Magenbeschwerden; Pavatrin. Nach 12h starke Magenschmerzen, Cod hilft nicht, ich nehme noch Algocal. Dann geschlafen bis 4 ½, aufgewacht ohne Schmerzen.

10 – 12 FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. (Über die Frage einer scharfen Scheidung zwischen sinnvoll und sinnlos. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel: unmöglich, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und ich: doch wohl. Wir einigen uns darauf, dass ein System als Ganzes genommen werden muss. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel: HeideggersPHeidegger, Martin, 1889–1976, dt. Philosoph Begriffe könnten in eine Physik eingemischt werden. Ich: Dann kann man zeigen, dass das System redundant ist, weil es ein einfacheres gibt, ohne die metaphysischen Begriffe, das dieselben beobachtbaren Voraussagen liefert. Im allgemeinen sollte man also „redundant“ sagen, nicht „sinnlos“. Wenn aber Leute wie HeideggerPHeidegger, Martin, 1889–1976, dt. Philosoph usw. nicht einmal ein System mit Logik undAnwendungsregeln geben, so kommt es nicht mal für Prüfung in Betracht; da können wir wohl sagen „sinnlos“.) –Nachmittags gearbeitet über KemenysPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph Brief40Brief ???(Schwierigkeiten mit meiner Methode der \(M\)-Funktion.) – Nachts allerhand Magenschmerzen; 2 Cod, 3 Algoc!

10 – 12 ½FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. (Mit ihm und Ina weiter über Psychoanalyse gesprochen. Er erzählt von allerhand Schwierigkeiten, z. B. gestern beim Vortrag wurde ihm plötzlich schwach. Aber es scheint, er scheut die Geldausgaben; und KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl würde dagegen sein; sie 🕮\Feigl, Hempel, Kemeny, Waismann\siehat sich ganz von der Freudschen Theorie abgewendet, vielleicht weil sie ihr nicht geholfen hat? Sie macht jetzt Besprechungen mit jemandem ähnlich der Rogers Methode.41Rogers Methode ??? 4 – 7 ½Inasagt ihm, dass auch sie Analyse macht. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. Ich erkläre ihm meinen Einwand gegen den „Wärmetod“, und KemenysPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph Idee über Entropie. Dann kommen HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph. (Weiter über Entropie, dann über nicht messbare Mengen und das Auswahlaxiom. Meine Idee von nicht archimedi­schen Messfunktionen Messen, für die induktive Logik für quantitative Sprache.– Nachts viel Magenschmerzen; 2 Cod 4 Algoc (einzeln nachmittags).

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ich erzähle über GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe, über FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Homoerlebnisse, und dass ich keine Gefühle mehr dagegen habe.) – 5 – 6 WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann kommt überraschend. (Er will nächste Woche nach NY übersiedeln; hier sei alles „tot“. In HarvardIHarvard University, Cambridge MA fand er lebhaftes Interesse an seinem Vortrag, besonders Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph und WangPWang, Hao, 1921–1995, chin.-am. Philosoph und Logiker. 25.4. fährt sein Dampfer.) – Nachts starke Magenschmerzen, die schlimmsten bisher. Bei einem Schmerzanfall nehme ich Algoc., vergeblich, viel später Cod., und schließlich noch mal Algoc, und es geht trotzdem noch lang. Ferner Muskelschmerzen.

Mühsame Entleerung. (Wegen der empfindlichen Muskeln will ich nicht auf Bedpan liegen, Glyzerin ist vergeblich. Dann Einlauf und auf Bedpan auf Stuhl gesessen. Das Sitzen geht gut. Beim ersten Mal ½ Stunde gesessen, nur Wasser kommt. Noch gesessen; viel kommt; aber zuletzt nur Gas. (10h bis 6h!) auf (Daher KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph abgesagt.) – Nachts 3h etwas Magenschmerz; Pavatrin und Cod. Sonst gute Nacht.

12 – 2 WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier zum Essen. (Er nennt als vielversprechende junge englische Philosophen: AustinPAustin =? John L. Austin, 1911–1960, brit. Philosoph, StrawsonPStrawson, Peter F., 1919–2006, brit. Philosoph, Harty BerlinVl Isaiah Berlin (1909-1997). Er hält nichts von Farrell. – 7 – 9 PhilippPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank und Hanja FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank. 🕮\(Philipp und Hanja Frank) Waismann\mKlammer wird zu einem Pfeil verlängert, der auf den darunter stehenden Eintrag verweist. (Sie kommen überraschend, sein Brief ist nicht gekommen. Sie bringt mir rote Zippertasche aus München, Ina eine Tiroler Jacke und Rock. Sie erzählt von ihrem Unfall: Sie hat sich gebückt, plötzlich Riss in der Brust gespürt; die Ärzte können nichts finden; sie hat oft Schmerzen, fürchtet sich aber, ins Bett zu gehen. Ina rät Psychoanalyse. Wir sprechen über FreudPFreud, Sigmund, 1856–1939, öst.-brit. Arzt und Psychologe, den sie hochschätzt, aber nicht verstehen kann, ReichPReich, Wilhelm, 1897-1957, öst.-am. Psychoanalytiker und FrommPFromm, Erich, 1900–1980, dt.-am. Psychoanalytiker. – Ina fährt sie ins Hotel. HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank fragt, wenn wir so für Psychoanalyse sind, warum wir nicht einen für mich zu Rate ziehen; Ina sagt, dass wir’s tun. Dann sagt HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank, sie glaubt, auch Ina hat Analyse. Sie meint, ich sei mehr flexibel, könne vielleicht auch weinen usw.; Ina aufgelockert usw.; ich vermute, ob sie nicht was gehört hat, von HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel oder so. Ina meint, nein.) – Nachts 12h Magenschmerzen, Algoc, später Cod. 5h aufgewacht, ohne Schmerzen; aber dann kommt etwas Schmerz; Pav, Zwieback und Kakao gemacht, ihn zu stillen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (ich berichte über die argen Magenschmerzen Fr, vielleicht Rache des Unbewussten für Enthüllungen.) – (1 – 3 Ina zum Doktor.) 3 ½ – 5 beide FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier. (Wieder über Psychoanalyse. Sie scheint Neigung zu haben, es zu tun; aber die Kosten sind abschreckend, und sie sagt mir, dass er nichts davon hält.) – Nachts etwas Magenschmerzen, 2 Alg, 1 Cod.

3 – 6 beide FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier. (Er sagt, dass ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker von den Regents abgebaut worden ist, weil er zu sehr links steht! Er sei sehr ehrgeizig und habe sehr darunter gelitten. ShapleyPShapley, Harlow, 1885–1972, am. Astronom, Vater von Lloyd S. Shapley sei deprimiert durch die politischen Verfolgungen, er hat die Stelle als Direktor der Sternwarte darum verloren; WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph sei ganz reaktionär geworden; er und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) haben für EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker gestimmt. WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph bezeichne die Positivisten öffentlich als faschistisch. John WildPWild, John D., 1902–1972, am. Philosoph sei der liberalste im Department der Philosophen.) – Nachts etwas Magenschmerzen. 🕮\Kemeny Bohnert\

IV / 1953 4 – 6 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Über Vorteile und Nachteile der neuen Methode, mit M-Funktion, gegenüber der alten. Bei großem Muster verschwindet hier praktisch der Einfluss der Analogie.) – Abends zusammen; nachher schöne SchubertmusikPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist. Magen ist ziemlich beruhigt dadurch. Nachts nur 1 Cod und 1 Algoc.

Abends Magen ungemütlich. Ina kommt und tröstet mich mit Zärtlichkeit; aber Algoc ist nötig. Dann bleiben wir zusammen. Nachher wieder SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Über Träume in GretesPDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen Zimmer. Ich erzähle über GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen und SonjaPZaminer, Grete, genannt Sonja, geb. Roth. Homofantasien sind schon leichter, aber noch Unterschied zwischen aktiver und passiver Rolle.) – Abends 6 – 1 einige Magenschmerzen; sie verschwinden nach Algoc.

11 – 12 ½BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Er hat mit GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph über den ausführlichen Thesisplan gesprochen. GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph will, dass er die Base entweder auf Dispositionen beschränkt oder auf die allgemeineren Probleme über wissenschaftliche Begriffe, die er auch behandelt. (Ich denke, irgendeine Beschränkung ist notwendig; der Plan ist jetzt zu umfassend.) Er meint, er kann das nicht, weil es zusammengehört. Ferner ist GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph dagegen, dass er die Auffassung zugrunde legt, dass es möglich ist, zwischen vollständigen und elliptischen Sätzen zu unterscheiden; er meint, man könne es immer vollständiger machen, ohne Ende. (Mir scheint, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hat hier die überwiegende Mehrheit der analytischen Philosophen auf seiner Seite.) Er hat die Preliminaries schon gemacht. Aber GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph sagt, weil er weggeht, könne BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosophdas Doktorat nicht vor nächstem Februar bekommen! Ich überlege mit ihm, ob er zu jemand anderem gehen will. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hat ihm gesagt, dass SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph viel historische Kenntnis verlangt. ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach scheint ihm zu eigensinnig. Mit KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph hat er sich nicht gut vertragen. In HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Department sind zu viele Metaphysiker. Er wisse nicht, was er tun soll.) 🕮\Bar-Hillel [auch über entropy] &v. Neumann\ Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosophms über Informationstheorie gelesen.42MS ???– Abends schönes BeethovenquartettPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist. Ich rufe Ina zu mir, wir bleiben zusammen. – Nachts gar keine Magenbeschwerden! Aber 1:30 ein weiteres kleines Nembutal.

12 – 7:30 Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier, bis 2h auch ShulamithPShulamith ???. (Wir erzählen von meiner Analyse. Sie scheinen etwas skeptisch. Er sagt, McCullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph hat einen scharfen kritischen Aufsatz über Analyse geschrieben‚43Aufsatz ??? den er gesehen hat; er wisse nicht, ob er es veröffentlichen will. McCullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph sei aber doch gut befreundet mit KubiePKubie, Lawrence Schlesinger, 1896–1973, am. Psychoanalytiker, einem prominenten Analytiker, der auch zur Konferenz kommt. –Nachmittags über Entropie. Ich erkläre, dass \(inf\textsubscript{D} (\pi ) = d \), dann erzähle ich ausführlich über KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph. Er meint, was wir meinen, sei wohl am besten auszudrücken durch Schätzung von Entropie; ich: aber dann muss zumindest Entropie als physikalische Größe definiert sein, vielleicht als Explikatum für Unordnung.) Nachts viel Magenschmerzen, besonders 1 ½ – 4 ½, trotz Cod, Algoc und Pav.

9 – 10 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Assoziation zum Brief über Mamas Operation.44Brief ??? Traum 41: Französische Ausstellung. Was soll ich nachts gegen Magenkrämpfe tun? Er rät: argumentieren mit dem Superego, dass es nun an der Zeit ist, dem jungen Rudik. Name, das ist C. selbst einige Wünsche zu erlauben.) – 10 ½ – 12 Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Nachher geht er zu GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker; er sagt, das Gespräch war nicht fruchtbar, GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker suche nach „der“ idealen Sprache, die das Gehirn selbst anwendet. Nachher geht er mit GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker und EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein ein Stück; GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker sagt, dass Russlands Friedensgesten die Folge davon sind, dass EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker gewählt worden ist!) – 3 – 5 von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker und Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Siehe Blätter „Von Neumann „Von Neumann über Entropie“. durch Ausrufezeichen am rechten Rand markiert: Wie sollte man das darstellen? (1) Über reproduktive Maschine. (2) Über Entropie. Er glaubt, Logik wird sich sehr umwandeln; Grenze zwischen Physik und Logik wird nicht scharf sein. Entropie hängt vom Beobachter ab, aber im Grunde auch alle anderen physikalischen Begriffe (!). Schon bei 🕮\von Neumann Oppenheim\­(Von­ Neumann.: EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein kam der Beobachter in die Physik hinein; in Quantentheorie noch mehr. Bei Entropie deutlich, weil definiert in Terms von Wahrscheinlichkeit. Es ist aber unmöglich, ihn zu genauen Formulierungen zu bringen. Keine Antwort auf unsere Fragen: Meint er pr1 oder pr2? Was ist die Form seines Entropiesatzes? Seine These, wie Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph meint, vielleicht so interpretierbar: Die Aussage spricht von Schätzung von Entropie, nicht von physikalischer Entropie selbst.) Mit Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph bis 7h. (Ich: unwahr­scheinlich, dass ich zu McCullochsPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. PhilosophnOriginal MacCullochs. Konferenz kommen kann. Er soll unsere Auffassung vertreten; die Wichtigkeit des semantischen Begriffs vom Maß der Information klar machen und, wie in seinem jetzigen ms, die Begriffsverwirrungen aufdecken. – 12h ein wenig Magenschmerz; Codein. Dann gut geschlafen; Kakao und Zwieback nicht angerührt! Aber weiteres Nembutal ist nötig.

– Nachts keine Magenschmerzen.

3 ½ – 4 OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. (Über BrillouinPBrillouin, Leon, 1889–1969, fr.-am. Physiker, Negentropie und Information). – Abends zusammen. Dann MozartquartettPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. – 12h etwas Magenschmerz: Almoc, dann Cod.

Nachmittags Debatte mit Ina, weil ich so viel für meine Sonderdrucke ausgeben will; sie kommt immer wieder darauf zurück und ist ziemlich emotional dabei. (Nachts ein wenig Magenschmerzen; ich besänftige sie durch Sexspiel, ohne Drug und ohne Essen.)

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Magen ziemlich besser: 2 Nächte ganz gut, 2 ziemlich gut. Über Fantasien beim Akt und bei Sexspiel; auch Homo. Er sagt: Guter Fortschritt. Ich: Beim Aufstehen immer noch Angst. Er: Kein Wunder nach 16 Jahren mit plötzlichen Schmerzanfällen; das wird jetzt immer besser, Haltung dabei wird mehr gelassen.) – Nachts etwas Magenschmerzen.

TavisPSohn von Hans Reichenbach ???denke Sohn v. R. berichtet von ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach Tod, plötzlich durch Herzattacke. Und Telegramm von KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph. (Ein solcher Tod ist vorzuziehen einem 🕮\Richard Martin, Oppenheim, Hempel, Bohnert, Kemeny, von Neumann\ mit langem Leiden. Aber der Tod kam doch relativ früh, genau in meinem Alter. Das bewegt Ina sehr.) –Ich lese SchrödingerPSchrödinger, Erwin, 1887–1961, öst. Physiker„Was ist Leben?“BSchrödinger, Erwin!1944@Was ist Leben, 1944; sehr interessant der wissenschaftliche Teil über Vererbung, Mutation durch Quantensprung. – Wir zusammen. Die Nacht ist elend mit Magenschmerzen (von 6 ½ bis 4 ½ morgens 4 Algoc und 3 Codein! Öfters was gegessen, zuletzt 5 ½. Mehrmals kommt Ina und tröstet mich; sie glaubt, es kommt wegen ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach.) Dann 6 – 11 geschlafen.

– Nachts ein wenig Magenschmerzen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über die schlimmen Magenschmerzen vorgestern; vielleicht durch ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach Tod? Traum Nr. 33 (Ölfläschchen), mit ausführlicher Interpretation. Der Doktor hatte Augenentzündung, kommt daher erst 12h. – 3hRichard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph. 3:30 OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, BohnertPBohnert, Herbert G., am. PhilosophspäterKemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph (Ich berichte über mein und Bar HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph Gespräch mit NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker. KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph sagt, dass er nicht mit NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker übereinstimmt, dass alle physikalischen Begriffe relativ zu Beobachter sind. Er sagt, dass er, wie EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein, annimmt, dass die Physik wieder zu deterministischen Gesetzen zurückkehren wird; er meint, es ist nicht richtig, dass das nur unter Verletzung der Quantengesetze möglich ist. Er glaubt, die Wahrschein­lichkeit in Quantentheorie ist induktiv.) Ich schlage KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph vor, „homogen“ zu sagen. – Nachts viel Magenschmerzen, von 8 ½ bis 5; 3 Algoc und 2 oder 3 Cod. Dann geschlafen bis 9 ½.

Ein wenig deprimiert, wegen der schlechten Nacht, und weil wir hören, dass diese Wohnung nächstes Jahr nicht frei ist; auch keine Nachbar­wohnungen.– Nacht recht gut. Einige Male etwas Magenschmerz; Pavatrin und Zwieback helfen.

3:30 – 5:30 von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker, KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim, Bohn­ertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph. Ich in Inas Bett. (Gespräch mit von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker über seine Auffassung von Entropie. Meist Fragen von KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph und mir. Er ist heute viel vorsichtiger in bezug auf die Relativität aller physikalischen Begriffe in bezug auf Beobachter.🕮Über den Sinn von Entropie; er sagt jetzt auf einmal, es sei im Grunde ein Vergleich: (nicht klar von was; vielleicht beeinflusst von Bar HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph Bemerkung, und auch KemenysPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph Bemerkungen am Anfang.) Über den Sinn der prob. in Aussagen der Quantentheorie. Ich glaubte immer, es sei statistische prob. Aber nach seinen Erklärungen scheint die Aussage vom Beobachter abzuhängen; KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph meint, es sei doch wohl eher induktive prob) von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker sagt spontan, er möchte gern wieder mit uns sprechen, vielleicht Anfang Mai. durch Strich am linken Rand markiert: BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph sagt mir privat, wie stark beeindruckt er ist darüber, dass die Philosophen (KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph und ich) so viel genauer und schärfer formulieren als ein Wissenschaftler. Ich: Er soll aber nicht übersehen die große schöpferische Fähigkeit von von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker.– Ich schlage OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim „Du“ vor; er ist sehr glücklich darüber; auf meine Anregung nennt dann auch Ina ihn „Paul“. – Abends ⚬. Der Magen ist ganz gut. Erst nachts 4h wache ich auf mit Magenschmerzen (und erinnere einen Traum); Cod und Zwieback; 1h nochmal Cod. Dann gut geschlafen.

– Nachts 1h, 3h, 6h aufgewacht mit Magenschmerzen; 1 cod, 1 Algoc.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Über Magenschmerzen wieder. Über Fälle, wo ich Resentment gegen ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach hatte; vielleicht jetzt Schuldgefühle. Traum 42 über Freiburg, Assoziation nicht zu Ende.) – Nachmittags Schmerzen am Rippenrand und an den Lymphdrüsen links und rechts; schließlich Algocal; dann verschwinden sie. – Recht gute Nacht. Nur 12:30 etwas Magenschmerzen; 2 Donnatal helfen nicht, dann Cod; dann gut geschlafen.

Nochmal zurück zum Problem \(m (\Phi )\), für Arbeit mit KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph.– Recht gute Nacht. 1 – 2 Donnatal, Zwieback; Ina kommt; Codein; Pavatrin. 6:30 Donnatal, Zwieback.

4 – 6 Dr. KnollPKnoll, Max, 1897–1969, dt. Elektrotechniker hier (seine Frau ist verhindert. 🕮\Kemeny\Er ist Physiker bei RCAIRadio Corporation of America (RCA), hauptsächlich Elektrooptik; darüber gibt er auch Vorlesungen an der Universität. Er hat in München studiert. Er kennt ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach und vielleicht etwas von mir, wenigstens die Grundgedanken der „Einheitswissenschaft“; aber er möchte es ja nicht zu materialistisch haben. Sehr interessiert an Psychologie und Psychoanalyse. Er erzählt ausführlich von den Szondi-Typen. Er hat in Zürich mit S. und JungPJung, Carl Gustav, 1875–1961, schweiz. Psychologe gesprochen. Er war Teilnehmer an Eranos-Konferenz in Ascona45Konferenz ??? finanziert von ings Foundation, für der Wissenschaften, mit Betonung des Humanistischen. Er ist nett, lebhaft, und interessiert, aber unexakt in wissenschaftlichem Denken.) Ich sitze unten auf dem roten Stuhl, 1 ¾ Stunde; dann in Inas Bett. – Nachts etwas Magenschmerzen; erst von 4:30 ab; 1 Cod, 1 Algoc.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (er vermisst, dass ich nie nach Homointerpretation suche bei Träumen. Er meint, das ist noch Widerstand. Aber man kann bewusst nichts dazu tun, muss es sich entwickeln lassen.) – 5 ½ – 7 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Wir fragen ihn, wie wir das Institut über nächstes Jahr fragen sollen. Er meint, am einfachsten: InaIch? zu von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker sprechen, offen und inoffiziell.– Er hat de FinettiPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker über geometrische Darstellung gelesen;46Buch ??? er sagt, das ist für uns nichts Neues, einfach die die regulären m. Er wolle noch De FinettiPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker über „äquivalente Vorgänge“ lesen.)47Vorgänge ???– Ich bin etwas deprimiert, dass meine Analyse nicht vorwärts geht, und auch, dass Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater darüber enttäuscht ist. Ina tröstet mich, und weist auf ihren eigenen „Widerstand“ und „Mangel an Transparenz“ hin und sagt, vielleicht werde ich nun besonders viel träumen; und das wird besonders wichtig sein. – Nachts mehrmals Magenschmerzen, von 12 bis 6; 2 Cod, 1 Algoc. – Langer Traum. 🕮\Thomas E. Hill, Waismann, Savage, Pitts, Bar-Hillel\

Nachmittags 4 ½ – 6 5 ½Prof. Thomas E. HillPHill, Thomas, ???(schreibt Buch über „gegenwärtige Theorie der Erkenntnis“.48Buch ??? Er kennt TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 und stellt Fragen über Änderungen der Auffassung seitdem. Ich betone liberalere Kriterien für Begriffe, verweise auch auf HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl; er hat Vorträge von QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) gehört, ich erkläre die Unterschiede.) Abends wir zusammen. Zu Dabei zweimal Magenschmerz (Alg, Pav); Ina ist sehr lieb und geduldig und hilft darüber hinweg. – Nachts mehrmals Magenschmerz, 2 Cod.

11 – 1 WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier (zum letzten Mal. Heute ist sein letztes Seminar. Dann reist er zurück nach OxfordIUniversity of Oxford, Oxford UK. Im Mai oder Juni will er nach Innsbruck gehen und dort Psychoanalyse machen. – Er fragt interessiert nach NeumannsPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker Auffassung über Entropie, und nach McCullochsPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph Untersuchungen über Gehirn. – Er spricht von der Möglichkeit, sein neues Buch über den Willen und sein altes Buch über Philosophie und Sprache bei Springer, Wien, zu veröffentlichen;49Waismann, Wille und Motiv (posthum) und Logik, Sprache, Philosophie (posthum). er hat dort mit Lange gesprochen. Aber das sind unbestimmte Zukunftspläne. Er sagt, in seinem jetzigen Zustand kann er gar nicht konzentrieren und arbeiten.) 5 – 6 SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker hier. (Über einige Punkte unserer Korrespondenz. Er erklärt de FinettisPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker Formel.) Später kommen PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker und Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph dazu. (Kurz mit Bar HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph über seine Diskussion morgen; besonders: Demonstration durch Tabelle, dass Negentropie\(\not =\) Information für negative Verteilungen.) – Vorher war ich mal ins Wohnzimmer gegangen und zurück, und dann, obwohl Muskeln müde, noch in Sessel gesetzt. Dabei twiches ein Muskel etwas. Darum hingelegt. Zum Abendessen aufgesessen, aber bald wieder zu Bett, weil ich tense bin (aber keine Schmerzen). Nachher etwas deprimiert und verzagt. Ina kommt und tröstet mich; ich erzähle ihr auch von den düsteren Ideen in Vermont, – nachts dreimal Magenschmerzen, 🕮\Savage, Kemeny, McCulloch, Bar-Hillel, Shannon, ???\ 1 ½ – 6, 2 Cod, 1 Algoc.

6 – 7 SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker und KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. Ich liege auf Couch im Wohnzimmer (Hemd anstatt Pyjama). (KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph sagt, er hat aus de FinettiPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker gute Methode der Darstellung von symmetrischem \(m\) gesehen, das für uns durch Strich am linken Rand markiert: nützlich sein wird. Durch Gespräch mit SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker wird das noch weiter aufgeklärt. SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker sagt auch, dass endliche Systeme \(L\textsubscript{N}\) nicht gut sind, weil ein symmetrisches \(\textit{m}\) in \(L\textsubscript{N}\) nicht immer erweiterbar in ein symmetrisches \(\textit{m}\) in \(L\textsubscript{N +1}\).)– 7 – 8 McCullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph, Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph, PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker, ShannonPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematiker, Marg. Mead, NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph, v. FoersterPFoerster, Friedrich Wilhelm, 1869–1966, dt. Schriftsteller und Pazifist, Quastler, Chao, (heute hat Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph auf der Kybernetikkonferenz über unser am. of infn. berichtet50Konferenz ???immerzu unterbrochen, so dass es den ganzen Tag genommen hat. Ich schlage verschiedene Topics vor; McCullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph wählt: die beiden Wahrscheinlichkeitsbegriffe. Ich erkläre ihre Natur; analog zu pr2 und Temperatur.Dann kürzer über unser und ShannonsPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematikeram. of inf., basiert auf die beiden pr Begriffe. Ich spreche schnell und lebhaft. Dann Fragen von: PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker, NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph, ShannonPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematiker, und anderen. Dann müssen sie schon gehen. NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph sagt: „Das war exzellent“. Er hatte gefragt, ob Fehlertheorie zur induktiven Logik gehört; ich: ja, sie und klassische pr Theorie sind die beiden Wurzeln; aber manche Aussagen damals waren nicht logisch, sondern physikalisch, z. B. über Normalverteilung der Fehler bei gewissen Beobachtungsinstrumenten.) Ich fühle mich elated, dass es so gut ging. Trotzdem fangen Magenschmerzen an. Ina kommt 1:30 noch und hilft, sie durch Zärtlichkeit zu beschwichtigen. 1h – 7h Magenbeschwerden; 2 Cod, 1 A. 🕮\Hempel und Diane Bar-Hillel\

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte über Depression Mo; auch Resentment gegen ihn. Er: Es ist gut, dass ich das jetzt sagen kann. Ich: Früher wollte ich sowas nicht mal mir selbst zugeben. Ich fange an, über Nr. 43 vom Mo. Über meine Gefühle bei männlichen Gruppen, und Inas Eifersucht. Meine Schlaflosigkeit, wenn ich abends Diskussionen habe.) – 10 – 12 ½HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempelund DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel hier. (Sie fragen über Psychoanalyse. Ina betont, dass auch einige Monate für HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel gut sein würden. Er hat erfahren, dass sein Department seine Promotion schon für dieses Jahr beantragt hat. Sie sagt, ein Auto scheint ihr jetzt die wichtigste Anschaffung.) – 4 ½Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph (er wird hier übernachten. Die Konferenz ist zu Ende. – Ich erkläre ihm Problem von Sütterlin: d für endliche Reihen. Er sagt mir ShannonsPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematiker Regel für cyklische Ordnung von \(2\textsuperscript{N}\) Elementen mit Maximum Sütterlin: d. Ich erkläre ihm meine Definition für Entropie für adäquat mit stetigen Größen. Er berichtet mir und Ina über McCullochsPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph heftige Kritik der Psychoanalytiker, dass sie nur auf Geld aus sind, dass der Erfolgshäufigkeit nicht höher ist als ohne keine Behandlung, usw.; offenbar emotional übertrieben.) Wir essen am Tisch in Inas Zimmer. Gespräch bis 9h. – 11 – 12 Magenschmerzen, Cod; nachher gut geschlafen; morgens etwas Kopfschmerzen.

Mit Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph gesprochen 9 ½ – 11 ½. (Er meint, für geordnete von 20 mit \(n = 2\) soll man \(m\blockade{tiefg. d ???}\) mit \(m = 4\) nehmen, weil sonst notwendig einige m-Spezien nicht vorkommen; ich hatte gedacht \(m = 5\); aber Bedenken: weit größere m könnten relevant sein. –Er möchte Grad von randomness definieren mit Hilfe der „Superstrukturen“. Ich erkläre ihm de FinettisPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker Theorem. –Er wird 24.7. von Amerika abreisen. Ich gebe ihm Korrektur für britische Journals 🕮\Church und Frau Oppenheim\ und für neuen Report.)51Carnap und Bar-Hillel, „Semantic Information“. ???– Abends zusammen. (Versuch mit anderer Lage, zu schwierig.) – Nachts keine Magenbeschwerden.

Im Wohnzimmer gesessen und 2 Briefe diktiert. – 5 – 6 ½KnollPKnoll, Max, 1897–1969, dt. Elektrotechniker und Frau hier (sie zum ersten Mal. Sie hat breites, freundliches Gesicht, etwas dem Traumbild ähnlich, wo sie mir wie die Großmutter erschien. Ich sage, dass die Hauptcharakteristika der wissenschaftliche Methode gleich sind für alle Gebiete. Sie meint dagegen, in Träumen oder Kinderzeichnungen sucht man intuitiv nach einem durchlaufenden roten Faden. Ich: Ebenso der Physiker oder Physiologe, wenn er eine Reihe ganz neuer Phänomene beobachtet hat. Sie: Aber zur Ambivalenz gibt es doch nichts Analoges in Physik. Ich: Doch, Gleichgewicht mit entgegengesetzten Kräften und daher äußerer Spannung. Sie hat erst einige Jahre Medizin studiert, dann auf Psychiatrie spezialisiert. Dann Lehranalyse. Dann Doktor in Psychologie und Philosophie in Berlin.) Inzwischen kommen ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker und Frau für ½ Stunde (ich sehe ihn zum ersten Mal hier. Sie kommen unangemeldet, und er sagt seinen Namen nicht, bis Ina fragt, ob sie zu mir wollen und dass sie Mrs. ChurchPChurch, Frau ??? Verh. mit Alonzo Church ist. Nach ½ Stunde kommt bestelltes Taxi, um sie wieder abzuholen. Ich sage, dass ich denke, dass das Department von Philosophie Fehler gemacht hat KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph gehen zu lassen. Ina sagt ihnen, dass wir wahrscheinlich ein weiteres Jahr in PrinctonIPrinceton University, Princeton NJ bleiben werden.) – 1h nehme ich 3 Nembutal, weil zu aufgekratzt. Keine Magenbeschwerden.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (ich berichte, dass der Magen viel besser. Weiter über Traum Nr. 43.) – 4 – 5 OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier (unangemeldet. Er hat Fragen über Entropie. Er hat EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein über NeumannsPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker Auffassung berichtet (!). Er sagt, er hat niemand, dem er die Fragen vorlegen kann. Ich sage ihm, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hätte sie ihm beantworten können.) – Beim Abendessen, während ich aufsitze, sind meine Muskeln tense; auf Inas Rat gehe ich wieder zu Bett. Ich bin etwas verzagt über die ganze Situation, ob ich wirklich wieder werde auf sein können. Sie tröstet und mich und spricht mir gut zu. – Nachmittags 🕮\Hempel Selberg\ ein wenig Magenschmerzen, 1h und 3h; Pav und Zwieback genügt.

Haar getrimmt. – 4 ½ – 8 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier (ausführlich über Programm für den SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph Band.52Band ???Wäre er willig, als Nachfolger von ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach nach L.A. zu gehen? Er: Nein, N.H.war in Yale und das Department gefallen ihm gut, er scheut sich vor Änderungen. – Ina macht scharfe Bemerkungen über DianesPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel Ablehnung der Psychoanalyse und dass er „eine Miss, nicht ein Mann“ – Nachts nur wenig Magenschmerzen.

Ich gehe mehrmals ins Wohnzimmer. –Ina sagt mir, es macht ihr nichts, wenn Sex mal aufhören wird; Hauptsache, dass ich lieb und zärtlich zu ihr bin.– Abends zusammen. – Nachts 2 – 6 etwas Magenschmerzen; 1 Cod.

Beim Gehen ins Wohnzimmer Rippenschmerzen; nachher verschwinden sie. – Nachts gar keine Magenbeschwerden.

V / 1953Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Über Traum von heute morgen: Unterschied zwischen 2 Homosituationen. Er spricht über Drugs zum Hervorrufen von solchem Dämmerzustand. Aber er benutzt das nur, wenn nötig, um Block zu überwinden. Spontane Überwindung hilft besser, die Spannungen loszuwerden. Ich sage, dass ich mehr aufstehe, aber immer noch mit Spannung.) – Nacht gut.

– Nacht gut.

Nachmittags SelbergPSelberg, Atle, 1917–2007, norweg.-am. Mathematiker hier, mit Tochter IngridPSelberg, Ingrid, ???, Tochter von Atle Selberg. (Er 35 Jahre, aus Oslo; arbeitet in analytischer Zahlentheorie. Ich berichte von DavisPDavis, Northwestern University Lösung des Problems der Strukturen; und frage nach Formel für Anzahl der Variationen; er weiß keine, meint aber, es gebe da viele Untersuchungen. Über NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss. Über norwegische Sprache. Ich erzähle ihm von meiner prob. Auffassung. Er scheint aber nicht viel Interesse außerhalb seines Spezialgebietes zu haben; er kennt den Namen ShannonPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematiker nicht.) – Nacht gut. 🕮\Richard Martin\

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über Tagtraum: mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe???, ich passiv; Doktor sagt: ein wichtiger Schritt vorwärts. Aber noch Konfliktgefühle dabei.) – 3 ½ – 5 Richard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. (Er hat Einladung für ein Jahr Ann ArborIUniversity of Michigan, Ann Arbor MI; will aber nur gehen, wenn keine Promotion. – Er berichtet über Bell-Projekt für junge Exekutives.53Projekt ??? Er wird den Kurs für Philosophie der Wissenschaft organisieren, 24 Vorträge, 2 wöchentlich, März – Mai 1954. Er möchte mich für 2 Vorträge über induktive Logik, je 100.–, wenn nötig mehr. Ich sage bedingungsweise zu. Wir besprechen das Programm.) – Abends Ina bei mir, während wir Musik hören, muss Ina auf einmal sehr weinen. Sie macht sich wiederum Vorwürfe, sie wäre nicht die richtige Frau für mich gewesen!– Nacht gut.

– Abends gut zusammen. – Kein Essen 10h; aber 3h hungrig, Zwieback.

Abends im Bett Gespräch mit Ina über die „schwierigen Jahre“. (Ich bin bestürzt, zu hören, dass sie meine Hemmungen doch immer noch als „rejection“ auffasst, und daher als Zeichen von Hostilität, vielleicht Rache, und dass sie fühlt, ihre gewollte Zurückziehung wäre dadurch gerechtfertigt gewesen, und dass nur der Gedanke, dass sie wegen meines Rückens mir unentbehrlich war, sie damals davon abhielt, Scheidung zu erwägen!\mich von Scheidung abgehalten!\Ich erschrecke noch nachträglich, wie der Reiter über den Bodensee. Wir versprechen uns, in Zukunft immer, wenn Schwierigkeiten und „Interpretationen“ kommen, alles mit einander durchzusprechen.) Die Nacht bis 7h fast nicht geschlafen (allerhand geweint, teils über Ina, teils über „Astrid“, eine Verkleidung von Ina.) 🕮\Hempel Mandelbrot\

– Abends Gespräch über unsere psychoanalytischen Probleme; zu lang. Ich kann nicht einschlafen; 12 ½ drittes Nembutal.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Muskeln empfindlich. Warum geht es nicht schneller fortwärts mit Aufstehen? Er: Furcht vor Gefahr, besonders Homo. Er sagt, ich habe viel schneller Fortschritt gemacht als die meisten; aber die Körpersymptome gehen langsamer weg als die nur psychologischen Sachen. – Über Traum 43 weiter; Bademeister in Lichtental) – 2 Mal aufgestanden. – Mittags nur kurz gesessen, weil Muskeln tense; enttäuscht; Ina tröstet mich. – 4 ½ – 9 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier. (Über Paul Weiss’PWeiss, Paul, 1901–2002, am. Philosoph Projekt über mich; ich lehne ab.) –Er hat Fragen über „Erklärung“ mit statistischen Gesetzen; ich betone, dass es vielleicht wichtig ist, nicht einfach \(N\), sondern die Erhöhung von \(N\) zu berücksichtigen. – Ich berichte einiges über Hills Symposium, besonders von NeumannsPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker selbstreproduzierende Maschine. – Mit Ina: über Autoprojekt; allerhand über Psychoanalyse. –Nachts 12 ½ drittes Nembutal.

11hRiemanPRiemann kommt überraschend, für kurz. (Er ist an einem Zweigcenter des State College, die ersten 2 Jahre; unterrichtet Mathematik. Er will vielleicht Doktor in Mathematik oder Philosophie nachmachen, PhiladelphiaIPhiladelphia University oder PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ. Ich rate ihm, Richard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph um Rat zu fragen.) – 3 ½ – 5 MandelbrotPMandelbrot ??? hier (er hat sich vom Institut aus verlaufen; Ina holt ihn bei einem Haus ab. –Über einiges in seiner These. Ich sage, er soll es verständlich schreiben für solche, die nicht Theorie der Spiele und Theorie von Kommunikation kennen. Ich erkläre ihm, dass ShannonsPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematiker Term „Information“ irreführend ist.🕮 Ein wenig über den Unterschied von pr1 und pr2 . Ich frage ihn über die inneren Abhängigkeiten zwischen den pr für m-Spezies; das wusste er nicht. Er vermutet, dass FanósPFanos ??? Vorlesungsnotes ausführlich über Freiheitsgrade spricht; er will sie mir schicken lassen.) – 3h machte ich im Bett „Übungen ohne Bewegung“, auch Rücken vorwärts und rückwärts krümmen, was ich lange vernachlässigt hatte. Dabei spürte ich etwas im Rückgrat oben, und fühlte bei Druck mit dem Finger eine Stelle, wo ein Wirbel etwas empfindlich ist (wie manchmal seit langem). Darum stand ich nicht auf bevor MandelbrotPMandelbrot ??? kam; ich nahm ¼ Dex. Nachdem er weg war, 6h, stand ich aber doch auf, ging zur Tür, nahm eine Zeitung von der Kommode und legte sie auf einen Stuhl. Dabei Muskelschmerz, krampfartig, aber nur schwach, oben im Rücken oben rechts nahe vom Rückgrat. Ich erschrak etwas und ging zurück ins Bett, ohne Schmerz. Ich fühlte später mit dem Finger und fand die obere Kante vom Beckenknochen empfindlich, wie oft, aber ganz besonders diese Stelle nahe am Rückgrat. Ich war nun sicher, dass es nur eine Muskelempfindlichkeit war; aber ich war etwas deprimiert, dass dies Krampfartige so leicht auftritt; es war an sich schwach, aber ich dachte: ein Krampf wird sehr leicht dann plötzlich stark. Ich hatte gehofft, dass ich jetzt schon nicht mehr so erschrecken würde, und war enttäuscht zu sehen, dass sogar ein so kleiner Krampfschmerz schon gleich ein Schreckgefühl hervorruft, wenn auch nur ein kleines. Ich nehme ½ Dex, um über die Depression zu kommen. Ina tröstet mich gut, und spricht es lange durch mit mir; dass es schon besser werden wird, aber man es nicht so schnell erwarten kann. (9 – 12 geht Ina zu AstridPSelberg, Astrid ???.) – 3 Nembutal.

Ich fühle mich besser, bleibe aber noch im Bett. – 4:00 – 7 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph (über Vortrag über Induktion, den er 🕮 am 24. bei FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank Tagung in NY geben soll.54Tagung ??? Ich rate ihm, ihn auf Recorder aufzunehmen, für Aufsatz. Er will das tun, und dann vielleicht einen oder mehrere mehr technische Aufsätze über unsere Arbeit anschließen.) – Nachts lange nicht eingeschlafen. Ich erwache mit etwas Magenschmerzen, nicht stark, aber anhaltend; Zwiebacke helfen nicht , und Pavatrin; 1 Codein.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte von kleinem Krampfschmerz am 9., und meiner Enttäuschung, dass ich doch noch erschrecke. Er meint, ich soll mich nicht deswegen kritisieren; alle Menschen haben mal kleine Schmerzen und erschrecken gelegentlich. Ich könnte ebenso gut draußen gehen wie im Haus. Wichtig ist die Einstellung: mehr natürliche und freie Bewegungen, nicht so langsam und übervorsichtig; so würde ich die Stimmung verbessern. Er fügt hinzu: dies ist keine medizinische Anordnung, sondern eine broad suggestion.) – Ich gehe ein wenig im unteren Zimmer, fühle mich aber zu gespannt, weiter zu gehen. Mittags und abends aufgesessen, aber nicht lang. – Abends sage ich Ina, dass ich fühle, dass der Doktor übermäßig viel von mir erwartet schon jetzt gleich, und dass das entmutigend ist, weil auch das Beste, was ich möglicherweise leiste, nur ein Bruchteil ist von dem, was er erwartet. Sie hilft mir, es durchzuüberlegen. – Nachts brüte ich weiter darüber. Stärkere Magenschmerzen, 1 – 4 ½; 2 Cod, 1 Algoc.

Heute besser. Kurz vor die Haustür gegangen. Nachmittags im Wohnzimmer gelegen, weil kühler. – Nachts gut, keine Magenbeschwerden.

Zweimal vor die Haustür. Nachmittags im Wohnzimmer gelegen. –4 – 6 ½Kemeny. 4h kurz OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. (Er 🕮\Kemeny\ berichtet, dass KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel angerufen hat: Angebot von 9100, vermutlich für 1954, da KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph weiß, dass HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel nächstes Jahr nicht kann. Das wird ihm für Promotion in YaleIYale University, New Haven CT helfen.) – 4 – 6 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph. (Ich berichte über disorder \disorder\ und Entropie, und das neue m, das fitting ist. Er meint auch, dass m zu dem \(F\textsubscript{m}\), nicht \(\textsuperscript{m}E\), entsprechen soll.)

AufsatzB„What is Probability¿‘, Scientific American 189, 1953, 128–130, 132, 134, 136, 138 für Scientif AmericanIScientific American, Zeitschrift angefangen.55Carnap, „What is Probability?“.– Nur einmal zur Haustür gegangen; mehrmals aufgestanden und gesessen. Muskeln sind heute empfindlich, vielleicht weil nebliger Tag? 6h beim Sitzen spüre ich Muskeln und lege mich wieder hin. Die Stelle am Rückgrat oben ist wieder empfindlich. Links davon ein Muskel tut im Liegen etwas weh. Ich lege mich eine halbe Stunde auf den Bauch, dabei hören die Muskelschmerzen auf. Ina sieht, dass ich Sonnenbrand habe auf dem Rücken durch gestriger Bestrahlung; ich spüre es aber nicht; sie schmiert es ein und pudert es. Nachher liege ich wieder auf dem Rücken. Ich bespreche mit Ina, dass Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater Erwartungen in bezug auf Zeit meines Aufstehens zu hoch sind und daher entmutigend sind; ich strenge mich nach Kräften an, weiß aber doch, dass ich sie nicht erfüllen kann. Sie sagt, er hat es nicht als Forderung gemeint. Ich: Aber ich möchte doch auch Erwartungen nicht enttäuschen, und darum sollten sie nicht übermäßig gemacht werden. Die Aussprache tut mir gut; sie sagt, ich soll meine Gefühle hier ihm unbedingt morgen sagen. – Später fängt leise der Muskelschmerz wieder an, ich werde wieder deprimiert; ich nehme ¼ Dex 8h. – Später hilft Ina mir entspannen durch zärtliches Spiel. Ich will erst nicht richtig; aber sie sagt, es wird gut dann; ich fürchte, es wird nicht richtig gehen; aber es geht sehr gut. Das bringt Entspannung. SchumannkonzertPSchumann, Robert, 1810–1856, dt. Komponist; wir beide haben Tränen. – Nachher tut der Muskel mal wieder leise. 3 Nemb (2 ¼ gr); 1h noch eins. Dann gut geschlafen. 🕮\Kemeny\

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über meine Entmutigung Mo; und die Depression gestern. Er meint, dass mein Kriegserlebnis Schock verursacht hat. Dadurch Bedürfnis nach Abhängigkeit und Schutz; das Unbewusste sträubt sich dagegen, durch Autorität in Gefahren gebracht zu werden.) –Abends Mehrmals auf. Abends nur kurz gesessen, weil Muskeln tense.

Erste Version vom msB„What is Probability¿‘, Scientific American 189, 1953, 128–130, 132, 134, 136, 138 für Scientif AmericanIScientific American, Zeitschrift fertig. – Mehrmals ins Wohnzimmer gegangen. – Beim Abendbrot nicht lang gesessen.

Nachmittags im Wohnzimmer gelegen. 4 ½ – 5 ½OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. („Gaby“. Sie reist am 4.6. allein nach Belgien, bis Mitte August.) –Heute fühle ich mich schnecklich, zurückgezogen – ich weiß nicht, woher. –Nachts wenig geschlafen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (auf meine Frage: jetzt nicht Erinnerungen vom Krieg, sondern „kommen lassen, wie es kommt“. Darum Träume. Der zweite Traum über Lichtental.)

Der Rahmen von meinem Bett fällt mit einer Ecke zu Boden, weil Schrauben ausgebrochen sind. Es passiert mir nichts, aber ich erschrecke sehr. Ina repariert es, aber ich fühle mich doch nicht sicher.

VickPVick ??? holt mein Bettgestell ab zur Reparatur. Ich siedle in Inas Bett über, bis morgen. – Nachmittags KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank hat ihn nicht klar informiert über die Natur der Konferenz nächsten So in NY; nach den Einladungen scheint sie öffentlich.) – Abends bin ich etwas traurig. Darauf muss Ina auch weinen; sie ist gerührt, dass ich sie tröste.

Zurück in mein repariertes Bett, mit Inas guter Matratze. – Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph kurz hier (über Davis’PDavis, Northwestern Universityms über Struktur.56MS ???) 🕮\Hempel (über Entropie) und Diane\

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Traum 44 zu Ende. Er meint, vielleicht dieser probiert Möglichkeiten mit Frauen aus, der vorige mit Männern; oder die -Szenen gehen schrittweise zurück im Leben.) – Nachmittags zum ersten Mal auf der Porch gesessen, einige Minuten.

Vormittags kurz auf Porch. – Nachmittags 4 – 9 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier. Wir sitzen 20 Minuten auf der Porch; nachher liege ich im Wohnzimmer; später sitze ich zum Abendessen in Inas Zimmer. (Ich erkläre HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel meine neue Definition von Entropie, durch environment im Phasenraum, mit Messgrößen für Partikel; und m basiert darauf.)

Vormittags und nachmittags auf Porch. Nachher sind einige Muskeln empfindlich. –

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte: Auf Porch gesessen; endlich wieder Außenrealität nahe gesehen. Traum 46 angefangen; über Klatt und den Westendkreis???.) 30 Minuten auf Porch. – Beim Aufstehen zum Abendessen spüre ich Muskeln; wieder hingelegt; etwas deprimiert; 3. Nembutal.

Regnerisch, Muskeln empfindlich. – 6 – 9 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel hier. (PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ hat erhöhtes Gehalt geboten. YaleIYale University, New Haven CT kann das einstweilen nicht gleich machen, weil er sonst höheres Gehalt haben würde als 3, die jetzt schon Philosophieprofessoren sind, vermutlich FitchPFitch, Frederic Brenton, 1908–1987, am. Philosoph und WeissPWeiss, Paul, 1901–2002, am. Philosoph dabei. YaleIYale University, New Haven CT: 8500; Ina vermutet: PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ 9500. Nachteil in PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ: sehr wenige und nicht gute graduate Studenten. Aber er erwägt es ernstlich, wegen des Gehalts. –Er erzählt von FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank Tagung über Induktion am 24. in NY.57Tagung ???KemenysPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph Vortrag war der beste; er schrieb bescheiden die neuen Regularitäten hauptsächlich mir zu. Die Diskussion war aber besser als er erwartet hatte. MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker sprach nur 5 Minuten, sagte nicht viel.) – 3 Nemb. 🕮\Hempel\

Vormittags zum Wohnzimmer gegangen, mittags fühle uneasy. Mittags will ich wieder aufstehen, spüre aber einen Muskel; so bleibe ganzen Tag liegen. Ein wenig deprimiert.

Ins Wohnzimmer gegangen und gleich zurück; Muskeln tense. – Mittags nur 20 Minuten auf, weil tense. Ina tröstet mich. – Abends ½ Stunde gesessen. – Zusammen, mit Schubertquartett.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über tenseness in den letzten Tagen. Er: Das upper ego ist zu stark; nicht „aus Pflicht“ Dinge tun, sondern nur, wenn natürlich und leicht. Ich soll dramatisch ausargumentieren zwischen id und Superego, über Homogefahren und Vater als Liebesobjekt.) – Ins Wohnzimmer gegangen. Heute geht’s leichter. Mehrmals in Wohnzimmer. Aber abends nur kurz gesessen.

Vormittags eine Weile im Wohnzimmer gesessen. Mehrmals herumgegangen.

Mehrmals ins Wohnzimmer. – 4 – 9 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier (er reist morgen ab. Er erwägt PrincetonangebotIPrinceton University, Princeton NJ ernstlich, weil besseres Gehalt als in YaleIYale University, New Haven CT. – Ich erkläre einiges über induktive Logik, was ich mit KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph gearbeitet habe. Kohärenz; Multiprinzip. Varietät der Instanzen. – Im Sommer will er vielleicht mal kommen für 2 Tage, zu OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim, vielleicht mit DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel.)

VI / 1953Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über Schuldgefühle wegen der Kinder. Über Beziehung zu NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath.)

An KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph Problem gearbeitet; Notes an ihn geschrieben (über Problem der Regularität von Produktfunktion). 🕮\Kemeny\

4 – 6 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph (Ich sage, auf dem Meeting in NY hätte er seinen Anteil an unserer Arbeit nicht so bescheiden zurückstellen sollen; ebenso in Aufsätzen soll er es als gemeinsame Arbeit hinstellen. – Unser letztes Gespräch. Er hat gefunden, dass \(\Theta \) für 2 Familien bei der \(\delta{}\)-Methode nicht regulär ist. Ich habe heute gefunden, dass die gestern aufgestellte Methode III B nicht fitting ist. Er meint, vielleicht ist es gut, dass wir hier eine neue starke Forderung haben; bei unserer ganzen Behandlung des n-Familien Problems fanden wir zu viele Freiheiten; die sind jetzt beschränkt.)

Etwas auf der Porch gesessen. – An Forderung von fitting gearbeitet.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Traum, nicht mehr aufgeschrieben, über Rebekka WestPWest, Rebekka ??? [Djane]PLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst.) – Zweimal auf Porch.

Vormittags auf Porch, – nachher im Bett ziehe ich mit beiden Händen das Handtuch, das unter Kopf und Nacken festliegt, mit großer Anstrengung nach oben. Dabei spüre ich plötzlich etwas im unteren Rücken; vielleicht war es wie ein Gewicht im Stehen auf die Rücken, oder vielleicht nur unwillkürliche plötzliche Anspannung der Muskeln. Jedenfalls fühle ich mich ungemütlich und ängstlich. Es wird aber heiß und schwül darum siedle ich mittags in Inas Bett über (mit der harten Matratze, die ich früher hatte, und dem alten Brett darunter). Ich bin erleichtert zu sehen, dass das Gehen geht. Aber dann bleibe ich liegen. Ich bin etwas deprimiert, weil ich immerzu den Rücken spüre. Nochmal ½ Dex. Nachmittags lese ich nur. Abends 2 BeethovenquartettePBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist (besonders schön: Rasumovsky, Opus 59, Nr. 2); dabei Fantasie: Ich will mit Segelboot abfahren, nehme Abschied von allen Freunden, zuletzt Ina; dann sage ich: Ich bleibe doch bei Dir. – 3 Nemb.; nachts Gewitter, daher schlecht geschlafen.

Bedpan mit Angst; geht aber gut. – Wolkig und kühl; darum 🕮\Bohnert Oppenheim\ wieder zurück in mein Bett. – 5 – 7 KnollsPKnoll, Max, 1897–1969, dt. Elektrotechniker hier. Ich bleibe in meinem Bett. (Ich spreche auch über seinen Aufsatz;58Aufsatz ??? sage ihm, dass ich skeptisch bin über die Analogien zwischen Libido und physikalischer Energie. Über GoethesPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter Polemik gegen NewtonPNewton, Issac, 1643–1727, brit. Physiker.) Ich bin müde, aber in besserer Stimmung; es war also doch wohl gut, dass wir sie kommen ließen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte über Depression am 6. Und über die Fantasie bei Musik abends; dabei kommen wieder Tränen. Ich sage ihm über die stärkere Beziehung zu Ina jetzt.) –BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier, Lunch mit mir, während Ina beim Doktor ist. (Er schlägt vor, für SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph nicht über Dispositionsbegriff zu schreiben, sondern über universelle Sprache. Ich: Vielleicht dies doch lieber woanders, weil es mehr eine systematische Untersuchung ist als ein Bericht.) – Nachmittags und abends im Wohnzimmer gelegen. Die Couch dort ist geöffnet zu voller Breite eines Bettes. – Mittags und abends wieder zum Essen gesessen.

Mittags und abends gesessen. Nachmittags und abends im Wohnzimmer gelegen. Da ist es erheblich kühler, aber gegen Abend doch feucht. – Nachmittags OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim. (Über die Frage, ob in Testsätzen nur Sinnesqualitäten vorkommen oder auch andere. Er berichtet ausführlich über seine Argumente in Gespräch mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein und GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker; lässt mir kaum Zeit, auch meine Meinung dazu zu sagen, nämlich: Da ist keine feste Klasse; es hängt davon ab, welche Terme in dem betreffenden Kontext beiderseits hinreichend klar verstanden werden. Er sagt, EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein spricht nie über Persönliches mit ihm, obwohl er ihn als seinen nächsten Freund bezeichnet hat. Er habe auch keinen anderen Menschen für persönliche Aussprache.) 🕮\Kemeny\

Morgens Muskeln „rheumatisch“. (Vielleicht durch das Schwitzen gestern Abend, und dann nackt liegen?). – Mehrmals ins Wohnzimmer gegangen und etwas dort gesessen.

Vormittags ins Wohnzimmer gegangen und dort ½ Stunde gesessen. Mittags gesessen. Nachher Muskeln empfindlich. Nachmittags im Liegen rheumatische Schmerzen; darum nicht aufgestanden. Zum Abendessen auf, aber ganz bald wieder hingelegt.

Dr. Wallis.PWallis, Dr., Psychiater (Traum: Ich lenke Auto; zuerst mit Ina; später mit Männern. – Zum Schluss sagt er, gelegentlich möchte er mal sehen, wie ich mich bewege. Ich stehe schnell auf und gehe mit ihm zur Haustür. Er sagt, ich bewege mich schon freier. Aber ich wage nicht, meinen Rücken zu beugen.) – Mehrmals ins Wohnzimmer gegangen. Zu Mahlzeiten aufgesessen.

Vormittags und nachmittags ins Wohnzimmer und eine Weile dort gesessen. Vormittags dort Brief an EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker diktiert (über RosenbergPRosenberg, Julius, 1918–1953, am. Elektrotechniker59Brief ??? veranlasst durch Zeitungsbericht über UreysPUrey, Harold, 1893–1981, am. Chemiker Bitte um Audienz;60Audienz ??? gestern Abend war Ina sehr persistent, was mich etwas verstimmte.) – Gegen Abend Rückenmuskeln etwas empfindlich.

Mittags bis abends in Inas Bett. – 5 ½ – 9 Kemenys hier zum Abschied. (Sie gehen morgen eine Woche nach Maine; dann bis August zu RANDIRAND Corporation Corporation, dann nach Europa bis August, 54. Wir sprechen heute nicht über logische Probleme; er sagt, ich soll ihm immer darüber schreiben, er will auch daran arbeiten; er hat alle früheren Notes von ihm und mir mit. Er erzählt von seinem AufsatzB
manmachine
für Scientif AmericanIScientific American, Zeitschrift über Mensch und Maschine;61Kemeny, „Man viewed as a Machine“. Erschien erst 1955 !!! Modell einer Turingmaschine; NeumannsPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker selbstreprod Maschine. –Er empfiehlt mir als Assistent SchanuelPSchanuel ???, 3. Jahr College, aber brilliant, und interessiert an Symbol ???; er hat Kemenys Beweis 🕮 über Kohärenz ausgearbeitet. Er bezahlte für längere Zeit; ich könnte auch stattdessen stundenweise bezahlen, aber dann teurer, etwa 2.– statt 1.30.)

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Träume 60 und 61. Er sagt, Interpretation ausklügeln ist nicht so wichtig; es kommt an auf die Grundstimmung. Die ist in beiden Träumen heiter, vergnügt, konfident, defiant. Mischung von Rücksicht auf Urteil der Leute und Nicht-Beachtung.) –½ Stunde auf Porch gesessen. –Air conditioner wird eingebaut (RCA, Kleinstmodell: 13 Kondensator, 13HP, 8 Ampere, ohne Thermostat. Er schafft schnell kühle Luft, macht aber Geräusch; nicht zu schlimm bei Tage, aber unmöglich in der Nacht.) –

AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte schreiben zusammen aus Elmau.62Brief ??? Alte Erinnerungen aus Mainberg und Elmau werden wach.

½ Stunde auf Porch gesessen. Nachmittags auch wieder.

40 Minuten auf Porch gesessen. Nachmittags im Wohnzimmer gesessen.

40 Minuten im Wohnzimmer gesessen. – Mittags 55 Minuten gesessen. – Abends 40 Minuten.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. Vormittags auf Porch gesessen. – Vorwort für AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 geschrieben. – Mein altes Handexemplar des AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 von 1939, das verschwunden war und jetzt von BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph wieder aufgetaucht ist, durchgesehen (und Randbemerkungen ins neue übertragen). – Beim Sitzen zum Abendessen Muskeln plötzlich ungemütlich. Ins Bett zurück. Etwas deprimiert. Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit; dann zusammen. 🕮

Fühle mich noch etwas gespannt. Darum nur ein wenig im Zimmer gegangen. – Ich studiere viele Bücher über Gammafunktion, die Ina aus der Bibliothek geholt hat.

Wieder mehr aufgestanden. – Zusatz zum AufsatzB„What is Probability¿‘, Scientific American 189, 1953, 128–130, 132, 134, 136, 138 für Scientif AmericanIScientific American, Zeitschrift angefangen. – (6 – 9 ½ Ina zu GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. MathematikerPGödel, Adele, 1899–1981, verh. mit Kurt Gödel, mit KnollsPKnoll, Max, 1897–1969, dt. ElektrotechnikerPKnoll, Frau, verh. mit Max Knoll.) – Nachmittags etwas Magenschmerzen, Algoc.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über Traum von $ 10; Ina sagt, ich zahle ihm zu wenig; ich sage ihr, zwei Analysen sind schon große Last.) – Vormittags etwas im Wohnzimmer gesessen – nachmittags stehe ich zweimal auf, während Ina weg ist, wegen Gewitter; schließe Fenster und rette Sachen von der Fensterbank im Wohnzimmer. – Nachts 1h etwas Magenschmerzen; Algoc; Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit. Nicht geschlafen bis ca. 4.

Zusatz zum AufsatzB„What is Probability¿‘, Scientific American 189, 1953, 128–130, 132, 134, 136, 138 für Scientif AmericanIScientific American, Zeitschrift fertig; es ist sehr lang geworden. Vor- und nachmittags im Wohnzimmer etwas gesessen. – Ein wenig Magenschmerz nachts; Kakao, Zwiebacke und Algoc helfen.

Nachmittags OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim½ Stunde hier. (Ich erzähle kurz von dem neuen Entropiebegriff; das scheint im sehr wichtig.) – 4h aufgewacht mit etwas Magenschmerz; Zwiebacke und Algoc hilft.

Beim Niedersetzen auf der Porch plötzlich krampfartiger Muskel­schmerz nahe dem rechten Hüftknochen. Der Schmerz ist nicht schlimm und vergeht, während ich sitze. Es erschreckt mich auch nicht so sehr, weil weit weg vom Rückgrat. Ich bitte Ina, das Bett im Wohnzimmer fertig zu machen. Beim Aufstehen wieder derselbe Schmerz, aber nicht schlimm. Dann gehe ich hinein, auf Ina gestützt. Im Liegen kann ich mich entspannen und fühle mich bald besser. Aber doch etwas deprimiert, darum zweites Dex. Zum Lunch kann ich gut auf der linken Seite liegen. Dann gehe ich in mein Bett zurück 🕮 barfuß, die ersten Schritte auf Ina gestützt, dann allein. Es geht gut. Dann im Bett geblieben. – Kemenys interessantes ms „Mensch als Maschine“ gelesen. – Gute Nacht.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte über gestrigen Muskelkrampf. – Traum 64 über NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss und KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph. Er bemerkt, dass in Träumen die Rückensache nicht vorzukommen scheint; vielleicht ist das ein gutes Zeichen. Nicht klar, wofür.) – BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph will kommen. Vorher will ich noch kurz aufstehen, um zu sehen, wie der Muskel heute tut. Gleich beim Aufstehen Schmerz, erst rechts an Hüfte wie gestern, dann scharfer Schmerz am Rückgrat. Ich erschrecke, rufe „au, au“, lege mich hin. Der Schmerz hört auf; bald kann ich mich auch wieder hin- und herbewegen und entspannen. Aber ich denke: Jetzt kann ich nicht mehr so zuversichtlich sein, dass kein Schmerz im Rücken kommt (ausgenommen beim Bücken), oder doch nicht leicht; und dass ich dann nicht mehr so erschrecken würde. – Ina findet, dass ich weniger deprimiert bin als gestern. Aber der Prospekt für die Zukunft scheint mir doch nicht gut. – 1h 3. Nembutal. Dann gut geschlafen.

Zahnarzt LampertPLampert, Dr., Zahnarzt hier. (Er setzt ein Gold Inlay wieder ein, das herausgefallen ist; am vorletzten Zahn oben links, nicht in Berührung mit dem der Dentalplat. Er sagt, der Zahn darunter sieht gut aus.) – An KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph geschrieben über \(\Sigma{}\)B-Problem.63Brief ???– 5 – 6 IngrahamPIngraham ??? und DobsowaskPDobsowask ??? (?) hier (I. ist Assistent bei VeblenPVeblen, Oswald, 1880–1960, am. Mathematiker; DobsowaskPDobsowask ??? ist sein Freund, schreibt Doktorthese über Ursprünge der Axiome der Wissenschaft bei Griechen, Ägyptern und Babyloniern, mit Ideen von PiagetPPiaget, Jean, 1896–1980, schweiz. Entwicklungspsychologe. Ich weise ihn auf KelsenPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss. hin, und mahne zur Vorsicht: nur die Keime liegen dort, nicht die 🕮\Bohnert\ modernen Ideen selbst.) – Nachts ziemlich gut; einmal Zwiebacke gegessen. –

(Bedpan im Bett, zum ersten Mal ohne Gürtel; vorher ängstlich; es geht aber gut.) 12 – 3 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph (über Dispositionsbegriffe und Mikrozustände; beschränkte Variablen und Genidentität. Nachher bleibt er den ganzen Nachmittag bei Ina. Sie erzählt von meiner Analyse und redet ihm zu, auch bei WallisPWallis, Dr., Psychiater anzufangen. Er sagt, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel sei auch in Analyse.) – Nachts 1 ½ – 4 etwas Magenschmerzen; sie verschwinden lange nicht trotz Zwiebacke und Algoc, Donn und Pav.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ich berichte von Schmerz 26. und Angst vor Bedpan vorgestern und gestern. Er: Es war nicht Rückenmuskelkrampf, sondern nur Rektalkrampf. Angst vor Eindringen. Dann Das kann nur langsam besser werden, indem das Unbewusste auch allmählich akzeptieren lernt, was das Bewusstsein schon akzeptieren kann.) – [An KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph lange Notes geschrieben‚64Notes ??? über Schema mit \(\Phi \) und \(\Psi{}\).]

(Bedpan im Bett.) –[An KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph lange Notes geschrieben‚65Notes ??? über Schema mit \(\Phi \) und \(\Psi{}\).]– Nachts 2 – 4 Magenschmerzen; Algoc, Cod., Pav, Zwiebacke. –

VII / 1953– Gegen Abend finde ich keine gute Lage zum Liegen, wohl wegen der schlechten Nacht gestern. – Nachts 1h unruhig und Magen ungemütlich; Algoc und 3. Nemb, dann gut durchgeschlafen.

(Bedpan) – Zweimal auf dem Bett gesessen. – Nachts 1h ein wenig Magenschmerzen; Algoc; dann gut geschlafen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Er erzählt von Patienten; es dauerte 6 Monate, bis sie ihm sagen konnte, was er schon immer in den Träumen sah: sie wünschte, an seinem Penis zu saugen. Das bringt Assoziation meiner Gefühle mit seinem Penis; als der Schmerz damals kam beim Bücken, hatte ich Angst vor seiner Annäherung. 🕮\Bohnert\ Jetzt kann ich es mir klar machen und aussprechen. Große Erleichterung. Er: Das ist wichtiger Schritt. Fantasien helfen zu Befreiung; dann wird die Angst verschwinden.) – Ina ist sehr glücklich über den Schritt vorwärts und hält ihn für sehr wichtig. Sie meint, ich habe mehr Fortschritt gemacht im ganzen in der Analyse als sie. – Nachts gut, keine Magenbeschwerden.

11 – 2 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Ich dränge ihn, das Problem der Genidentität beiseite zu lassen, nicht alle Probleme auf einmal lösen zu wollen. –Ina hat ihm von meiner Analyse erzählt; es ist beruhigend für ihn, dass auch „hochgeschätzte“ Leute mit Schwierigkeiten zu tun haben. Wir reden ihm zu, bei Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater Behandlung anzufangen.) – Bisher nur auf Bett gesessen, heute nachmittag zum ersten Mal gestanden, nur ganz kurz; doch noch ängstlich. – Nacht gut. (Abends Fantasie: FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel als mein Vater, mit wirklichem Org.)

Vormittags nur auf Bett gesessen, tense. Nachmittags ganz kurz aufgestanden. – Nachts 4h etwas Magenschmerzen; Algoc und Zwiebacke hilft.

Vor- und nachmittags aufgestanden und bis zur Tür gegangen. – Nacht gut.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (verschoben von gestern. Über die Fantasie 4. abends. Über Kriegserlebnisse. Er sagt: Angst ist oft die Furcht vor Kastration. Über die Scheu, einen Verwundeten zu sehen. – Er sagt nachher zu Ina, ich machte wundervolle Fortschritte, käme jetzt wirklich „to the bottom of things“.) – Bis zur Tür gegangen. – Nachmittags sind die Muskeln empfindlich; ich stehe darum nicht auf. – Ina weint, durch DvorakkonzertPDvorak, Antonin, 1841–1904, tschech. Komponist erinnert an die Prager Zeit. – Ich bin etwas deprimiert, obwohl ich mich heute morgen so erhoben fühlte. – Abends Algoc, zur Beruhigung der Muskeln; 1h drittes Nemb. Dann gut geschlafen. 🕮

Vor- und nachmittags bis zur Tür gegangen; aber noch zittrig. – Die Muskeln sind wieder sensitiv, besonders recht überall am oberen Rand vom ilium. Ich kann schlecht liegen. Einige Zeit auf dem Bauch gelegen, Ina bestrahlt mich, zeitweise Heizkissen. 8h auf Inas Rat Algoc, aber es hilft nicht viel. 11h 3 Nemb. Nachher tröstet mich Ina mit Zärtlichkeit; schließlich ⚬, aber langsam (weil uneasy und 3 Nemb). Dann gut geschlafen.

Wieder Muskeln empfindlich. Bis zur Tür gegangen, aber zittrig. – Ich lese NeymanPNeyman, Jerzy, 1894–1981, poln.-am. Mathematiker, Lectures.66Lectures ???– Abends 3 Nembs, und Algoc; trotzdem bis 3h nicht geschlafen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Er meint, meine Muskelempfindlichkeit kommt von allgemeiner Tension in der Pelvisregion. Er stimmt mir zu, dass das vermutlich erhöhter Widerstand wegen Fortschritt in Aufdeckung in der Analyse ist. Er geht auf Urlaub für 5 Wochen. Ich frage um allgemeinen Rat für diese Zeit. Er: Ferien machen, nicht so hart kämpfen, nicht moralische Frage machen aus dem Aufstehen; alles von selbst kommen lassen. Im Traum diese Nacht sagte ich „wenn ich tanze, schlummert mein Gehirn und der Körper bewegt sich von selbst nach der Musik“. Er: „Ich könnte es nicht besser sagen“.) – Die Muskeln plagen mich, ich stehe nicht auf. – Abends Ina zu SelbergsPSelberg, Atle, 1917–2007, norweg.-am. MathematikerPSelberg, ??? verh mit Atle Selberg. Ich bin etwas bedrückt. – 9h Algoc, 10h auf Inas Rat Codein; 11h 3 Nembs. Dann ganz gut geschlafen; meist auf der linken Seite.

Vormittags bis zur Tür gegangen; auch nachmittags. Muskeln noch empfindlich, aber nicht mehr so schlimm. – Abends 3 Nembs. 3h aufgewacht mit etwas Magenschmerz (so mehrmals letzthin, wenn ich auf der rechten Seite liegend aufwache); Algoc, hilft. Aber ich kann nicht stoppen, über die Probleme von Entropie nachzudenken (mit „proximity“), bis 3h. Zwischen 4 und 5 wieder aufgewacht, etwas Magenschmerz; 🕮 Codein, bis 7 wach; bis 9 ½ geschlafen.

Vormittags zur Tür gegangen. – An Entropie gearbeitet. – Mittags sind die Muskeln schlecht, wohl auch durch die schlechte Nacht. 1h Codein. Auf Inas Rat 5h Algoc. – 9h Algoc. – 3 Nemb – Magen ungemütlich, oft Aufstoßen; nicht geschlafen bis 3h.

Vormittags zur Tür gegangen. –Entropie gearbeitet. – 6h Algoc. – Zusammen. – Gut geschlafen.

Vormittags bis zur Tür gegangen. – Muskeln wieder mehr empfindlich. 1h Algoc, 6h Codein, 10h Cod. Gegen Abend geht es schlecht, ich fühle mich in jeder Lage bald ungemütlich, und werde ruhelos. Auf dem Bauch gelegen; mit Federkissen geht es besser; Ina behandelt mich mit Vibrator und Einschmieren. Dabei schönes MozartquartettPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. Ich muss wieder an das Schiff denken, das mich forttragen will, und die schweigende Ina auf dem Hügel, und muss weinen; das tut mir gut. – 3 Nemb; daraufhin kann ich leichter entspannt liegen, sowohl auf dem Rücken, wie auf beiden Seiten. Aber trotz Schläfrigkeit kann ich bis 2 ½ nicht einschlafen. Mehrmals etwas gelesen. – Dann gut geschlafen. (3 Träume.)

Ich fühle mich besser als gestern (gewöhnlich besser in der Frühe, erst während des Tages kommen Spannungen und Muskelempfindlichkeit). Bis zur Tür gegangen. Ina hat den Eindruck, dass ich ganz leicht gehe und sagt: „Und nun in das zweite Zimmer“. Aber ich bin zu tense. Es scheint mir aber, dass ich beim Zurückgehen mich einigermaßen entspannen kann. Ich sehe mein Handtuch auf dem Kopfkissen verknuddelt und ein verknuddeltes Kleenex nahe beim Kissen; ichoOriginal es. denke, Ina sollte das in Ordnung bringen aber es ist zu spät. Während ich am Bett stehe, schon herumgedreht, und mich hinsetzen will, plötzlich Schmerz im Kreuz. Ich Der Schmerz 🕮 ist nicht stark, aber ich erschrecke doch und schreie „au“. Ina sagt: „Du bist ja schon am Bett“. Ich setze mich hin, fege mit der Hand das Kleenex hinaus und lege mich hin. Nach einigen Sekunden ist mir schon besser und ich sage: „Es ist alright“; aber Schweiß ist doch ausgebrochen. Ina sagt, ich möchte wohl nicht, wie der Flieger, der nach einem Schock gleich wieder losfliegt, wieder aufstehen? Ich lehne das ab, mit Resentment; ich sage, ich weiß doch aus Erfahrung, dass der Krampf leicht wiederkommt, wenn man am selben Tag wieder aufsteht. Ich spiele mit Muskeln von Beinen usw., oder Bewegung; bald kann ich mich schon wieder rechts und links drehen. Ich glaube, heute war der Schmerz und das Erschrecken weniger als letztes Mal (26. 6.); und ich bin und nicht so deprimiert wie damals. – Heute geht es mit Muskeln sogar besser als gestern! (Kein Algoc oder Cod) Ich nehme nicht großes Schreibbrett, weil ich da zu steif liege, sondern kleines, und bewege mich inzwischen öfters in andere Lagen. Daher Stimmung besser als gestern (aber ist das die Ursache, nicht die Wirkung?) – Der Darm drängt nachmittags und abends, aber ich möchte es auf morgen verschieben, wegen Rückenschmerz heute. Aber nachts 1h plagt es mich so; Ina kommt, Bedpan, es geht gut, aber mit großer Mühe. – Bis 2 ½ wach. – Später geschlafen. Und lange Träume.

Muskeln sind heute ziemlich gut; auch Stimmung. Nur kleines Schreibbrett, und öfters die Lage gewechselt. – In diesen Tagen lese ich die Rezensionen über mein Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 von WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph und van DantzigPDantzig, David van, 1900–1959, niederl. Mathematiker;67Rezension ??? IW ??? erstaunlich, wie viel Raum sie verwenden für Kritik von ganz unwichtigen Punkten, anstatt ihre wesentlichen Einwände deutlicher zu erklären. – Nachts 1h etwas Magenschmerzen, Codein; 5h wieder Cod. Spät und unruhig geschlafen.

Muskeln sind heute ziemlich gut trotz schlechter Nacht. Weil unausgeschlafen, heute nur Sachen gelesen. (Guter Aufsatz von BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph über Analytizität, gegen QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998).68Aufsatz ???) – Abends spät Zärtlichkeit, dann zusammen. Gute Entspannung. – Nachts 1h etwas Muskeln, Cod. – Gut geschlafen. 🕮\Bar-Hillel (über IL) Oppenheim (über Einstein und Entropie!)\

An Entropie gearbeitet. (Versuche, E als Funktion der Distanzen zu definieren. – 2 Nemb, 1h drittes. Etwas Magenschmerz, Cod. 5h starker Magenschmerz, Cod.

10 – 7 Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph kommt unangemeldet. (Sie fahren am Freitag nach Rotterdam. Dann Berlin, Holland, Belgien, Frankreich, Israel. – Über SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph Volume. Wir fragen ihn; er ist auch bereit, über Mathematik oder Anderes zu schreiben. (Er schläft 3 – 5). Nachmittags über internationale Sprache. Er ist MitgliedDies habe ich in Bar Hillels Buch ‚Language und Inf.‘, p. 7 notiertvon IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) geworden und bekommt die „Scientific International. Er überlegt eine Übersetzungsmaschine, die nur aus I. L. in nationale Sprache übersetzen würde, ohne Wortordnung zu ändern; die erste Übersetzung von nationaler Sprache in I. L. würde von Personen gemacht. Er meint, man sollte zunächst I. L. für wissenschaftliche Zwecke propagieren; später würde sie dann von selbst auch allgemeine Sprache. Daher ist er für Occ., oder IALAsIInternational Auxiliary Language Association (IALA) Sprache, weil für Wissenschaftler gleich verständlich. Er hat vorgeschlagen, dass das geplante Journal für Kommunika­tion Nummern in IAL drucken soll; ich: aber auch englisch.) – Nur 2 Nemb – 3 – 5 wach, Magen; erst leichter Schmerz, Zwieback und Cod hilft; später starker Schmerz.

Vormittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph (über beschränkte Variablen; ich erkläre % und das Nullobjekt.) – Nachmittags OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim. (Er berichtet, dass EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein ihm gesagt hat, er habe Kritik gegen übliche Auffassung von Entropie;Entropie müsste Reversibilität „enthalten“ [tut BoltzmannsPBoltzmann, Ludwig, 1844–1906, öst. Physiker Definition das nicht?]. Er schlägt vorEinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein will das aber nicht veröffentlichen; man würde ihn doch nicht verstehen.OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim schlägt vor, dass EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein mit mir spricht; ich sage: besser mit einem Physiker, aber ich würde natürlich interessiert sein. 🕮\Einstein (&Oppenheim) (über entropy)\ OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim spricht später mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein, arrangiert Besprechung hier für Do! Er meint, ich soll EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein auch „Grad von Ordnung“ erklären; der meine, das könne man nicht definieren.) – Abends 11h zusammen. – 2 Nemb, später drittes. – 3 ½ – 7 wach mit Magenschmerzen. Erst schwach, später stark; es dauert an trotz 2 Cod, Zwieback, 2 Donnatal und Heizkissen. – (Heute zweimal auf dem Bett gesessen.)

Etwas Kopfschmerzen und unausgeschlafen. Darum im Bett geblieben. SDe gekramt. – Abends 3 Nemb, auf Inas Rat. 2 ½ etwas Magenschmerz; Cod und 2 Donn. Dann gut durchgeschlafen.

Nachmittags ganz kurz am Bett gestanden. – Abends 2 Nembs, 1 ½h drittes. – 5h ein wenig Magenschmerz; Cod und 2 Donn. Hilft.

Körper gewaschen (nach vielen Wochen). – 4 ½ – 6 EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein und OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. (Ich sage, dass ich nicht genug von Quantentheorie verstehe, aber ClausiusPClausius, Rudolf, 1822–1888, dt. Physiker und BoltzmannsPBoltzmann, Ludwig, 1844–1906, öst. Physiker Begriffe kenne.69Erläuterung ??? Er sagt, was er sagen will, werde ich sicher verstehen und OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim „sollte es auch verstehen“. Er sagt, der Entropiebegriff enthält sehr wesentliche Schwierigkeiten, die Willkürlichkeit im Zellensystem. Und es ist nicht eindeutig bestimmt, was der Makrozustand eines gegebenen Mikrozustands sei. Ich stimme zu, aber sage, man kann ja einfach den Begriff auf Mikrozustände anwenden. Er meint, im BoltzmannschenPBoltzmann, Ludwig, 1844–1906, öst. Physiker Sinne ginge das nicht, weil der Makrozustand die Klasse der zusammengehörigen Mikrozustände bestimmt. Ich: Wenn das Zellensystem gegeben ist, so ist durch einen Mikrozustand die Klasse der „isomorphen“ eindeutig bestimmt. Er sagt, man kann aber keine nur vom Mikrozustand abhängige Funktion finden, die die Eigenschaften hat, die die Thermodynamik von Entropie verlangt. Ich erkläre meinen abstrakten Begriff, wie ich die🕮Zellen vermeide, und dass die Funktion stetig ist. Ich betone, dass ich nur Unordnung explizieren will, nicht etwas, aus dem die verfügbare Energie zu entnehmen ist. Als ich das Ziel der steten Funktion angebe, meint er zuerst, das könne man nicht. Nachdem ich es mit Diagramm erkläre, gibt er zu, dass das geht; er ist amüsiert, dass ich einen mathematischen Weg gefunden habe, um meine Forderungen zu erfüllen. Aber dieser Begriff löst natürlich nicht sein physikalisches Problem. –Auch über stetige und diskrete Skalen. Er meint, die gegenwärtige Mischung in der Physik sei nicht haltbar. Entweder reine Feldphysik, oder alles diskret, auch Raum und Zeit. Wenn Feldphysik, so sei sehr schwer verständlich, warum es nicht Teilchen von allen möglichen, stetig variierten elektrischen Ladungen gibt. Er nimmt an, dass die Gesetze symmetrisch sind in bezug auf positive und negative Elektrizität; dann aber ist schwer verständlich, warum alle Atomkerne positiv sind. Vielleicht konntekönnte? es beide Arten geben; aber die eine Art hat schließlich die andere „aufgefressen“. Über diskreten Raum habe schon MachPMach, Ernst, 1838–1916, öst. Physiker und Philosoph überlegt: Für n Dinge „gibt es“ einfach \(2\)\(n\) Distanzen, das ist „der Raum“. Aber das hat große Schwierig­keiten: die Distanzen sind abhängig voneinander. Mit der Zeit kommen noch größere Schwierigkeiten hinzu. Man kann ja Partikel höchstens zählen, aber nicht identifizieren (d. h. keine Genidentität).) Es war ein lebhaftes und interessantes Gespräch. Vorher heute hatte ich Muskelschmerzen, vielleicht durch Tenseness wegen „Vater“. Beim Gespräch war ich aber entspannt und lebhaft. – 3 Nembs; gut geschlafen. 🕮

Nachmittags bis zur Tür gegangen (zum ersten Mal seit 15.). – Es geht heute besser mit den Muskeln. – Nur 2 Nemb. Nachts 1 ½ etwas Magenschmerz; Cod und Zwiebacke hilft. – 4 –7 ½ wach mit Magenschmerzen, 4h Cod und Zwieback, hilft ein wenig, 6h nochmal Cod, und Heizkissen; es hilft lange nicht.

Vormittags zur Tür gegangen. – Nachmittags ebenso. – 5 – 7 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Über Deskriptionen in physikalischer Sprache; \(a_0\); durchschnittlich größer über Gebiete, die zuweilen % sind.) – Abends Musik; ungeplant zusammen. – Nur 2 Nemb. 3 ½ aufgewacht mit etwas Magenschmerz; Cod, 2 Donn, Zwiebacke hilft. Dann gut geschlafen.

Vormittags und nachmittags zur Tür gegangen; immer noch zittrig. – Muskeln heute gut. – 11h 2 Nemb. Auf einmal etwas Muskelschmerzen im Rücken links; es bedrückt mich übermäßig; Cod hilft. 11 ½ drittes Nemb. – Gut geschlafen. Magen ganz gut. 3 Träume.

Vormittags zur Tür gegangen. Nachmittags ebenso. – Abends nur 2 Nemb. Lange nicht eingeschlafen; aber dann gut geschlafen.

Vormittags zur Tür gegangen; nachmittags ebenso. Abends 10 ½ zusammen. Ungeplant. – Nachher gebe ich Ina Brief, dass ich wollte, mir wäre schon in Wien so gut gewesen, dann hätte ich sie gleich geheiratet und wir hätten Twins gehabt; sie hat sich das immer gewünscht „schriftlich“. – 2 Nemb. Ich kann lange nicht schlafen. – Nachts 4h etwas am Magen, vielleicht Herzfluttern, oder ein wenig Magenkrampf; ich bin unnötig beängstigt. Bis 5h gelesen. –

Vormittags zur Tür gegangen; nachmittags ebenso. – Abends 2 Nembs; 1h drittes Nemb und Cod, weil Magen ungemütlich und Schmerzempfindlichkeit am Ende vom Brustbein und Lymphdrüsen unter beiden Achseln. – 3 Magen ungemütlich, 2 Donn, Zwiebacke, Heizkissen. 🕮

Vormittags zur Tür gegangen; nachmittags ebenso. – 3 Nemb. Gut geschlafen.

Vormittags und nachmittags zur Tür. – 2 Nemb; lang wach gelegen. 2 – 3 gelesen. Dann endlich geschlafen.

VIII / 1953 Vormittags und nachmittags zur Tür. – 2 Nemb.

Vormittags und nachmittags zur Tür. 3 – 5 Li BohnertPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert und HerbertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Sie sind geschieden. Sie hat Stellung in National Büro von Standards; Klassifikation von Information über Instrumentation. Sie sagt, MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph hat sich bald mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph gestritten, hat jetzt neue Stellung in Defense Department, vielleicht Intelligence, über dieselben Probleme. Sie sagt, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph ist zu eigensinnig, und versteht nicht genug, um die Vorschläge von MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph und BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph über Anwendung der Logik anzunehmen. Er ist jetzt in privater Researchfirma, die Projekte für die Regierung macht, mit denselben Problemen. Miss WilliamsPWilliams, Frau, verh. mit Donald Cary Williams will ihren Doktor machen an einem Mädchencollege, über ein Problem der Klassifikation; sie ist schwierig in Zusammenarbeit. – Über die Kongressuntersuchungen. Sie meint, man solle lieber nicht das 5. Amendment anrufen, sondern sagen, man sei unschuldig, aber verweigere alle Aussagen über Ansichten usw.; selbst auf die Gefahr hin, wegen Contempt ins Gefängnis zu kommen.70Kongressuntersuchungen ???) – Abends zusammen. Kann nicht einschlafen; 1h drittes Nemb, und bis 2 gelesen. Dann gut geschlafen.

Vormittags und nachmittags zur Tür. Es geht etwas leichter. – 2 Nemb. Lange nicht eingeschlafen. – Nachts mal Magen etwas ungemütlich; 2 Donn, etwas gelesen.

Vormittags zur Tür; nachmittags ganz kurz ins untere Zimmer (zum ersten Mal seit 26.6.). – Nachmittags OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim kurz hier. – Abends 2 Nemb. 2h noch wach, 🕮\Richard Martin\ drittes Nemb, gelesen bis 3. Dann gut geschlafen.

Zweimal zur Tür. – Abends zählt Ina, dass 34 mal ⚬in 5 Monaten (gegen 3 mal monatlich in Prag). Ich bekomme auf einmal Lust dazu. Zusammen; besonders gut. – 11h 2 Nemb; 2 noch wach, drittes Nemb, 2 Zwiebacke; gelesen bis 3; geschlafen. – 5 ½ aufgewacht durch Schmerzen im Magen (nicht klar, ob Krampf; Donns hilft nicht) und rechte Seite Lymphdrüsen. Ich kann auch nicht auf rechter Seite liegen (schon früher) wegen Schmerzen auf rechtem Hüftknochen. Codein.

Zweimal zur Tür. – Abends 3 Nemb. Nachts 2h aufgewacht wegen Magenschmerzen (nicht klar, ob es Krampf ist); Cod; später 2 Donn, Zwiebacke, Heizkissen; etwas gelesen; der Schmerz geht nur langsam weg. Dann gut geschlafen.

Zweimal zur Tür. – Abends 2 Nemb. Nachts 2h ein wenig Magenschmerzen, drittes Nemb. Die Schmerzen werden stärker; Cod, Zwiebacke, Heizkissen, 2 Donn. Die Schmerzen gehen nur langsam weg. Gelesen bis 4h. Dann geschlafen.

Vormittags ins untere Zimmer gegangen (zum ersten Mal seit 4.) und bis zu Inas Bett (zum ersten Mal seit 26. 6.). Es geht ganz gut. – Nachmittag ebenso. – Abends 9h Magenschmerz; Cod und 2 Donn, hilft. 11h 3 Nemb. Trotzdem kann ich nicht einschlafen. 1 ½ 2 Donn, weil leichter Magenschmerz, hilft nicht; 2 ½ Cod, Heizkissen, hilft. Bis 4h noch wach.

Nachmittags Vormittags ins untere Zimmer. Nachmittags zur Tür. – 4 – 6 Richard Martin hier. (Er fährt am 12. auf eigene Kosten nach Europa, Philosophiekongress, Logikkonferenz, eine Woche zu WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger.71Konferenzen ??? Ich sage, er soll Pfeil🕮 WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger sagen, dass ich sein BuchBWoodger, Joseph Henry!1937@The Axiomatic Method in Biology, Cambridge UK, 1937 schätze‚72Woodger, The Axiomatic Method in Biology. ??? und über den Aufsatz:73Aufsatz ??? nicht die Sprache vermeidet die Eigenschaften, sondern nur seine Metabeschreibung. – Über den SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph Band. – Ein wenig über Entropie, aber noch nicht meine Definition. – Über meine 2 Vorträge in seinem Kurs:74Vorträge ??? Ob das 1 oder 2 Tage, kann später entschieden werden. Er hatte vorgeschlagen: $ 100 und reine Kosten; anscheinend schien denen das zu viel. Er meint aber, ich könnte vielleicht um Gesamtsumme 300 fragen.) – Abends 11h 2 Nemb; 12:30 etwas Magenschmerz, Cod; 1h drittes Nemb; 1:30 wieder etwas Magenschmerz, Zwiebacke, Heizkissen, hilft.

Vormittags ins untere Zimmer. Nachmittags ebenso. – 5 – 6 ½PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph hier. (Er fährt am 12. auf „Liberty“ mit Familie nach Europa. Philosophenkongress.75Kongress ??? Dann Wien für Unterricht über gegenwärtige amerikanische Philosophie; Fulbright. Der Präsident seiner Universität hat ihm Urlaub verweigert, weil anderer des Departments schon Urlaub hat, trotz Fürsprache von Dean. Chicagos CastellPCastell, Alburey, 1904–1987, kanad.-am. Philosoph hat nichts übrig für seine Arbeit und überhaupt für analytische Philosophie; so hat er resigniert. Er sagt, die Fakultät ist empört darüber; der Präsident wird bald retirieren, vielleicht kann er also 1954 doch zurück. Er möchte aber lieber anderswohin. –Über SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph Volume; er möchte lieber systematische Themen, am liebsten Disposition, auch konstruierte Systeme; auch analytische, da würde er natürlich Stellung zwischen mir und Gegnern wie QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) haben. Nicht Mathematik. – Er hat neues Buch ms schon an RoutledgeIRoutledge, brit. Verlag geschickt, über Semantik und notwendige Wahrheit.76Buch, k. Zuordnung, Zeitnähe ???) – Abends zusammen, ungeplant. – 2 Nemb. 1h rufe ich Ina, weil es schwül ist. Fenster zu kühler das für eine Weile.Sinn? Drittes Nemb. – 3 aufgewacht mit ein wenig Magenschmerzen; Cod, 2 Donn, Heizkissen, hilft. Dann geschlafen. 🕮\Kaplan\

Vormittags und nachmittags ins untere Zimmer. – Abends 11h 2 Nemb; 1h drittes. 3h aufgewacht, etwas Magenschmerzen; Cod, 2 Donn, Heizkissen, hilft.

Vormittags und nachmittags ins untere Zimmer. – Abends 2 Nemb. – 1 ½ etwas Magenschmerz, Cod, 2 Donn, Heizkissen, hilft.

Vormittags und nachmittags ins untere Zimmer. – Abends 3 Nemb; trotzdem lange nicht eingeschlafen. (Magen gut.)

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Er war 5 Wochen weg. Ich berichte über dritten Rückenschmerz nach dem letzten Interview, am 15. 7. Nach den 3 Schmerzanfällen dauerte es länger, bis ich wieder aufstehen konnte: 24. 7. zum ersten Mal zur Tür, 8. 8. zum ersten Mal ins untere Zimmer. Er betont, dass das Erschrecken eine natürliche Reaktion ist, die jedem Kind angeboren ist; sie kann nur langsam verschwinden. Es war gut, dass es dreimal geschah; dadurch lerne ich, mich daran zu gewöhnen. Er meint, auf dem bewussten Level habe ich gut getan, weil ich jetzt alles aussprechen kann, anstatt zu unterdrücken.) Nachmittags bis zur Badzimmeretür gegangen. – Abends 2 Nemb. Nachts 3 ½ aufgewacht, leichter Magenschmerz, Cod, 2 Donns, Zwiebacke, hilft.

10 ½ – 12 ½KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph (Er ist für 2 Tage hier mit GilpatrickPGilpatrick ???, DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, WhitePWhite, Morton G., 1917–2016, am. Philosoph und anderen; Konferenz über Zusammenhang zwischen Philosophie und Sozialwissenschaft.77Konferenz ??? Er unterrichtet im Sommer in HarvardIHarvard University, Cambridge MA, noch 2 Wochen, dann gleich zurück nach L. A.IUniversity of California at Los Angeles (UCLA) Er fragt, ob ich nachdiesem Jahr interessiert wäre an Einladung. Ich: Ich könnte nicht für ein Jahr, sondern nur für die 3. Er: So meinte er es, als Nachfolger für Reichen­bachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach. Sie haben bisher niemanden finden können. Ich sage, ich wäre gewiss sehr interessiert, besonders wegen sehr anregendem Kontakt. Er fragt nach Gesundheit; ich sage, ich bin optimistisch, kann aber natürlich nichts versprechen. 1942 war ich in SF ein Jahr im Bett, und nachher wieder ganz auf. Ich sage, in Chic. nur 5 oder 6 Stunden, und Leseperiode. 🕮 Er sagt, das Normale ist 8 Stunden, aber das ließe sich wohl arrangieren. 2 Semester; Weihnachten 3 Wochen Ferien, Februar 2, Ostern 1. Sie haben gute Graduate Studenten. Ich sage auf Frage, dass es mir nicht wichtig ist, ob die Klasse groß ist. – Über philosophische Probleme. Er hat KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph unterrichtet; er sei im Grunde ein Empirist. – Über Unterschied zu britischen Philosophen; er lehnt sie sehr ab; ich sage, im Vergleich zu Philosophen in Deutschland ist es nur ein Bruderstreit. Wir sind einig, dass die unsystematische Art zurückgeht auf mangelnden Kontakt mit Wissenschaft. Er hat nächstes Jahr frei. Vielleicht will er Japan, Indien, Israel besuchen. Er interessiert sich sehr für ZenpOriginal Zend. Buddhismus; die sind ohne Ontologie, aber Mystik. – Ob Unterschied zwischen trivialen und wichtigen, schwierigen logischen Wahrheiten nur psychologisch ist. Ich: Vielleicht auch logisch. Er: Lange das kürzeste bewiesen. Ich: Ich denke mehr an semantische Einfachheit.) –NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel kommt für kurze Zeit dazu. (Er hatte schlimmes Jahr mit Krankheiten: der Sohn rheumatisches Fieber, EdithPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel Schwierigkeit mit Nerven im Arm. –Mit ihm und Kaplan über Betrag von Information; wie es von Sprache abhängt.) Nachmittags bis zur Haustür, zum ersten Mal seit 25. 6. – 11h 2 Nemb. Lang nicht eingeschlafen. 3:30 nachts aufgewacht, etwas Magensäure, Tums, hilft. Einige Stunden wach gelegen. Überlegungen über Entropie.

Vormittags zur Haustür gegangen; nachmittags ebenso. 12h – 8 ½HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. (Er kommt für einige Tage, um morgen mit OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim zu arbeiten. Ich erzähle von Gespräch mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein; und gestern mit KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph. – Ich frage über WhitePWhite, Morton G., 1917–2016, am. PhilosophqNachträglich unleserelich in Langschrift überschrieben.. Er sagt, er ist nett, und es ist gut, mit ihm zu diskutieren; aber diese Gruppe (mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph) machen oft sehr abfällige und spöttische Bemerkungen über alle philosophisch anders Denkenden. – Er stellt Fragen über WaldsPWald, Abraham, 1902–1950, öst.-am. Mathematiker Minimax🕮\Dennes\ Prinzip; ich erkläre es und verweise ihn auf DemingsPDeming, William Edwards, 1900–1993, am. Physiker und Statistiker Buch.78Buch ???) – Nachmittags kommt DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph eine halbe Stunde herein (er ist eigens von Berkeley für die Konferenz mit WhitePWhite, Morton G., 1917–2016, am. Philosoph, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph, herübergeflogen! Er sagt, der Prozess wegen Nachbezahlung der verlorenen Gehälter für die Wiedereingestellten ist noch nicht entschieden.79Nachzahlung ???– Er erzählt, dass sein Sohn, soeben Dr. med. geworden, ein 22-jähriges katholisches Mädchen heiraten will, und im Konflikt ist, weil die Kirche verlangt, dass die Eltern katholische Erziehung der Kinder versprechen.) – Abends 3 Nemb. Nachts 3:30 Magen ungemütlich; Tums und Zwieback. Das hilft nicht, es kommen starke Schmerzen; Cod. Die Schmerzen noch schlimmer, wie seit langem nicht. Zwei Cod und zwei Donn. 4h kommt Ina herein, die mein Licht gesehen hat; sie tröstet mich mit Zärtlichkeit; das hilft etwas entspannen. Später wird der Schmerz aber wieder sehr stark; ein wenig Brechreiz dabei. Bis 6h wach; die Schmerzen sind etwas weniger.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte über die argen Magenschmerzen heute Nacht. Über Konflikt zwischen Superego und IdIch?. Er: Es wäre gut, diesen Konflikt auszuakten zwischen dem 16-jährigen Jungen (wo das Upper Ego am stärksten ist) und dem 6-jährigen, dessen Wünsche noch in dem 16-jährigen stecken aber unterdrückt werden. Ich erzähle von Barmen. Meine moralischen Prinzipien, puritanisch; gegen Schwindeln in der Schule. Großer Familienkreis; Tischgespräche; meine strenge Verurteilung anderer Leute. –Ina fragt, wegen Kaplan, über Prospekt für Herbst 54. Er: Innerlich geht die Entwicklung sehr gut vorwärts; mit dem Aufstehen ist es schwieriger und langsamer; aber das sollte bis dahin auch gut sein. Ina: Das hat er aber auch letzten Winter über Herbst 53 gesagt.) 🕮\Hempel Bohnert\– Mit Ina allerhand Erinnerungen über Barmen; moralische Probleme: über Kartenspiel, über Essen sprechen, usw.; keine bewussten Probleme über Sex, Masturbation, Homo. – Dabei 30 Minuten gesessen, zum ersten Mal wieder seit 25. 6. – Nachmittags zur Haustür gegangen. – 9 ½ etwas Magenschmerz, Algoc, hilft. – 10h zusammen. – 11h 3 Nemb. – 1:45 aufgewacht, Magenschmerz, Cod, 2 Donn, Heizkissen. Hilft nicht viel. 2:45 immer noch ziemlich starker Magenschmerz; Algoc, hilft. Dann gut geschlafen.

Vormittags zur Haustür; nachmittags ebenso. – 10 – 4 ½HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. Er versucht, Hypothesen eine epistemische utility zuzuschreiben, aufgrund von Eineit dagegen, um dann die Regel von max. utility Schätzung anwenden zu können; ich bin zweifelhaft darüber. Ich: Regeln für Annahme von Hypothesen sind über Vereinfachung; er hat selbst schon bemerkt, dass man natürlich zu kontradiktorischen Hypothesen kommt. Ich: Das richtige Verfahren ist Zuschreibung von \(N\) zu allen Hypothesen. – Etwas über statistische Wahrscheinlichkeit und statistische Gesetze. – Er möchte Sinnregeln aufgrund von \(N\) aufstellen, in beiden Richtungen (wie ich früher schon in SF immer erklärt habe). – Möglicherweise kommt er Mitte September nochmal her, falls KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph einen Tag zu OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim kommt.) – 10h etwas Magenschmerz, Algoc, hilft. 11h 3 Nemb. – 2h Magenschmerz; Cod, 2 Donn, Heizkissen, hilft. Dann gut geschlafen.

Vormittags zur Haustür. Nachmittags ebenso. – Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph; er hilft Ina, die Gummimatratze von SelbergPSelberg, Atle, 1917–2007, norweg.-am. Mathematiker in mein Bett zu bringen. (Ich erzähle ihm vom Gespräch mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein; und erkläre ganz kurz meinen Entropiebegriff; er ist sehr davon angetan.) – Abends werde ich sehr gereizt durch Inas heftigen Reaktionen und schreie sie an. Nachher hat sie Mühe, mich aus dem Abgrund wieder herauszuziehen. –🕮\Oppenheim\ 11h 2 Nemb. Lange nicht geschlafen. 12h etwas Magenschmerz, Algoc, 2 Donn, Heizkissen, hilft. Später gut geschlafen.

Vormittags und nachmittags zur Haustür. Vormittags OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim und GabiPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim hier. –OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheimms „Dimension von knowledge“ gelesen.80MS ??? Nachmittags 5 – 6 mit ihm und BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph darüber gesprochen. (Mein Hauptbedenken: \(b\) und \(d\) scheinen mir nicht geeignet, die Definition im gewöhnlichen Sinne zu treffen. Ich sage ihm, er soll aber den Aufsatz jetzt lassen, wie er ist.) – Abends 10:30 2 Nemb; 12h 2 Donn; 1h Magenschmerz, Algoc; 1:30 drittes Nemb; Zwiebacke, Heizkissen, hilft nicht; 2h Cod, hilft nicht für lange Zeit. 5h aufgewacht, ohne Schmerz, wieder eingeschlafen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich erzähle mehr aus Barmen. Ich war moralisch strenger als Mutter, wollte immer feste Regeln. Erst später: das individuelle Gewissen. Keine Sexversuchungen bewusst. Ernst und die Peitsche. Er: Die Erinnerungen werden schrittweise weiter zurückgehen. Bücher über Jugenderinnerungen helfen.) – Vormittags zur Haustür. Mittags 15 Minuten beim Essen gesessen. – Nachmittags zum Wohnzimmer, kurz dort gesessen (zum ersten Mal seit 25.6). – Nachmittags Briefe diktiert. – Abends zusammen, ungeplant. – 11h 3 Nembs; lange nicht geschlafen; 1h etwas Magenschmerz, Algoc; 2h Zwiebacke, Heizkissen. Nur langsam geht der Schmerz weg.

Vormittags kurz im Wohnzimmer gesessen. Nachmittags ebenso. Mittags und abends je 20 Minuten gesessen zum Essen. – (ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap telefoniert aus Chic., sie hat Mieter für die Wohnung.) – 11h 2 Nemb, 1h drittes. 2h Magen ungemütlich, Zwiebacke. 4h noch wach, leichter Magenschmerz, Algoc. 4:40 Cod, Heizkissen. Langsam besser. Bis 5 ½ noch nicht geschlafen.

Vormittags kurz im Wohnzimmer gesessen; nachmittags ebenso. – Mittags 🕮\Bohnert\ 20 Minuten gesessen, zum Essen. – 6 – 8 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Er berichtet, dass OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim sehr beunruhigt ist durch meine Kritik des Aufsatzes. Er hat ein langes Ferngespräch mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel darüber gehabt, ca 1 Stunde! Er spricht nicht mit BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph darüber, weil der jetzt an seiner These arbeitet. BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph revidiert seinen Aufsatz über utility für ein Buch von RAND CorporationIRAND Corporation.81Aufsatz ??? Ich sage, es war zu negativ; es bezieht sich auf Proposition. – Er bei Ina bis 10.) – 10:30 3 Nemb, trotzdem lange nicht geschlafen. 3h aufgewacht mit Magenschmerz; Algoc, 2 Donn, Heizkissen, Bald wieder geschlafen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Traum 78 aus Barmen. Einige Erinnerungen aus Barmen. Sie scheinen mir so spärlich; lohnt das wirklich? Er: Oh ja.) Mit ihm zur Haustür gegangen. Er: Ich scheine doch schneller wieder Fortschritte zu machen, als früher. – Mittags 30 Minuten gesessen; ebenso abends. – Abends 2 Nembs. 3h aufgewacht, Magenschmerz, Algoc, hilft.

Vormittags zur Haustür gegangen, etwas zittrig. Mittags nur 5 Minuten gesessen, weil tense. Darum nachmittags im Bett geblieben. – Abends 2 Nembs. 1:30 etwas Magenschmerzen, Algoc, hilft nicht. 2:45 Cod, Heizkissen, drittes Nemb. 4:15 2 Donn. 5h immer noch wach und noch Schmerzen, zweites Algoc. (Mehrmals Licht an, Buddenbrooks gelesen.)

Zweimal zur Haustür. – 4 – 6 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Über utility. Er führt Präferenz zwischen pr-Kombinationen mit Hilfe von Symbol zurück auf Präferenz zwischen Propositionen. Über utility für Gruppe.) – In den letzten Tagen immer etwas Spannung in den Muskeln am an den Hüftknochen. – Abend zusammen. 3 Nembs. – 2h aufgewacht, große Ausleerung auf Zeitung (heute morgen Bedpan, zweimal). 🕮\Bohnert\ Ein wenig Magenschmerz. Zwiebacke, Algoc, Heizkissen, hilft nicht, 3:30 Cod. – Später gut geschlafen.

Zur Haustür, dreimal. – Langer Brief von ChachaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap;82Brief ???sie ist erfreut über meine Psychoanalyse und mein Verstehen unserer früheren Schwier­ig­kei­ten. – 7h Magenschmerz und Rippenschmerz, Algoc, hilft. – 10:30 3 Nemb, aber lange nicht geschlafen. 2h etwas Magenschmerz, Algoc, 2 Donn, Heizkissen. Später geschlafen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater („deliveryMi Nacht. – Traum 83. – Kurze Stücke aus Traums heute (nicht aufgeschrieben).) – Zur Haustüre, zweimal. – Mittags 30 Minuten gesessen, mit Mühe. – Abends zusammen, ungeplant. – 2 Nemb. – 2h aufgewacht, etwas Magenschmerz, Algoc, Heizkissen, hilft nicht. 3h Cod, 2 Donn, hilft nicht, 4h noch Schmerzen.

Kurz im Wohnzimmer gesessen, zweimal und einmal zur Haustür. – Mittags 20 Minuten gesessen, mit Spannung. – 8h Magen- oder Rippenschmerz; Algoc, hilft wenig. – 2 Nemb, 2h drittes. 3h ein wenig Magen- oder Rippenschmerz, Algoc, hilft wenig. 5h immer noch wach und etwas Schmerz. 6h Cod. (Ich glaube, bisher noch nicht geschlafen. Die Schmerzen sind nicht schlimm, aber stören das Einschlafen.)

12 – 3 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Über utility.) – Nachmittags etwas herumgegangen. – FreudPFreud, Sigmund, 1856–1939, öst.-brit. Arzt und Psychologe und LieberPLieber, Lillian R., 1886–1986, russ.-am. Mathematikerin Bücher gelesen. – 10h ein wenig Rippenschmerz, Algoc. 10:30, 2 Nemb. 11:30 etwas Schmerz, Cod, Heizkissen, hilft nicht. 1h drittes Nemb. 4h (vielleicht aufgewacht) etwas Schmerz, Algoc, 2 Donn.

Zweimal zur Haustüre. Mittags 15 Minuten gesessen, mit Spannung. – 5 – 6 (ausnahmsweise) Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Über Hanno aus 🕮aus Buddenbrooks, der kleine Junge, der weint beim Gedichtaufsagen. Meine Erinnerungen an Gedichte Aufsagen; ich kann auch nicht öffentlich sprechen; weine bei Volksliedern und Märchen z. B. Dumme Else; leicht bewegt, wenn Frauen weinen, z. B. NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen. – Traum 84: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris im Bett; ich muss wählen zwischen unten und oben.) – 6 – 7 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph (über utility). – 11h 2 Nemb. – Magensäure, längere Zeit, aber keine Schmerzen.

IX / 1953 Zur Tür gegangen. – Nachmittags 20 Minuten gesessen zum Haarschneiden. – Abends 7 – 9 ½Miss SachsPSachs, Eva, 1912–1990, dt. Bibliothekarin ??? (Bibliothekarin am Institut, seit 10 Jahren. Studierte in Berlin, Vater a.o. Prof; erst Medizin, dann deutsche Literatur; zur HitlerzeitPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker nach der Schweiz, katholische Universität FribourgIUniversität Freiburg, Nazispitzel unter den Studenten. Doktorthese „Über das Dämonische in der Romantik“. In Amerika ein Jahr library studiert an ColumbiaIColumbia University, New York NY. Sie ist nett, aber kann sich nicht unbefangen gehen lassen, hat Hemmungen. Ina sagte mir, dass sie Psychoanalyse überlegt, in NY, weil es hier zu öffentlich sein würde.) – Nachts keine Magenbeschwerden; aber lange nicht geschlafen. 2:30 drittes Nemb. – Ina knickt ihr Fußgelenk in der Garage, große Schmerzen, kann nur mühsam herum hinken.

Zur Tür gegangen. Nachmittags in meinem Zimmer gegangen. – Nachmittags mit Ina (über die Sterbeszene in „Buddenbrooks“BMann, Thomas!1901@Buddenbrooks, ???, 1901, über Mutters Tod; warum war ich nicht früher nach Jena gefahren? Warum war ich erst zu weich und später zu hart? Wir weinen beide zusammen.) – Abends zusammen; DvorakPDvorak, Antonin, 1841–1904, tschech. Komponist Cellokonzert, dadurch Ina traurig und etwas entfernt. – 1h drittes Nemb. Magensäure.

Dreimal zur Haustür. – Nachts 12h drittes Nembutal. 1:30 etwas Magenschmerz, Algoc. 🕮

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Traum 85 diese Nacht: EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein, BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker, Ski. Aus BuddenbrooksBMann, Thomas!1901@Buddenbrooks, ???, 1901: Tod der Großmutter; Tod meiner Mutter. Warum fuhr ich nicht früher hin. Ich war in den Tagen kühl und hart.) –BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph kurz hier (über den Brief von publ. op. Leuten). – Zweimal zur Haustür. – Abends 2 Nembs. Nachts keine Magenbeschwerden, aber 5 – nach 7 wach gelegen.

Vormittags zweimal zur Haustür. – Beim Mittagessen im Bett spüre ich auf einmal einen ganz kleinen Schmerz rechts auf dem Hüftknochen, und erschrecke. Dann unnötig deprimiert. Mir fällt ein, dass ich Dexedrin vergessen habe, und ich nehme es. Nachmittags im Bett geblieben. – 11h 3 Nemb. 1h ein wenig Magenschmerz, Algoc; 2h immer noch, Cod, Heizkissen, 2:30 Zwiebacke. 5h aufgewacht, keine Schmerzen; aber 5:30 starke Magenschmerzen, Cod.

Zur Haustür gegangen. Nachmittags im Zimmer herumgegangen. – Meine Muskeln sind empfindlich, und etwas gespannt. – Abends bei der Musik nehme ich Ina in meinen Arm; und dann wünsche ich ⚬. – 3 Nemb. Nachts keine Magenbeschwerden; gut geschlafen, mit Unterbrechungen.

Zur Haustür gegangen, zweimal. – Abends 3 Nemb, gut geschlafen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (anstatt gestern. Bericht über 5.: kleiner Schmerz, etwas Depression, Nacht Magen. – Erinnerungen aus Ronsdorf. Meine Schüchternheit und Scheu, leichtes Erröten, Scheu davor zu führen. Er: Vielleicht Furcht davor, aggressiv zu sein. Über Esperanto und Heinz.) – Zur Haustüre, zweimal. – Abends Ina lange bei AstridPSelberg, Astrid ??? Selberg (bis 11:45). 11:15 2 Nemb; kann nicht einschlafen, lese ‚Zorba. 1h drittes Nemb. 2h etwas Magenschmerz, Algoc. 2:30 starke Schmerzen, Cod, Heizkissen. 4h Zwiebacke. 5h starke Schmerzen, 2 Donn, Cod. 6h noch wach. 🕮\Hempel\

Zur Haustür, zweimal. – (Wegen schlechter Nacht) TP und anderes gelesen. – Abends 3 Nemb. – 11:30 etwas Magenschmerz, Cod. (Vielleicht inzwischen etwas geschlafen?) 2h starke Magenschmerzen, zweites Cod. – 4h aufgewacht, kein Schmerz.

Zur Haustür, zweimal. – Abends 10:30 zusammen. – 11h 3 Nemb. 12:40 Magenschmerz, Cod, 3 Donn, hilft. Dann gut geschlafen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Traum 87: Wir klettern Seil hinauf. Traum 86: Vorträge von PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph über Tierpsychologie, in Wien. Ich weiß nicht, was es bedeutet. Der Doktor: Hier ist ein Sohn, der geliebt wird, trotzdem er widerspricht.) – Zur Haustür. Nachmittags im Zimmer herumgegangen. – Abends 3 Nembs. Gut geschlafen.

Zur Haustür, zweimal. – 4 ½ – 8 ½HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel (er ist hier, um morgen mit OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim zu sprechen, über meinen Einwand und OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim neue Idee dazu, die ich nicht kenne. Montag nachmittags wollen sie in NY KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph treffen, hierüber oder über den neuen Aufsatz.83Aufsatz ??? Sie sind seit kurzem in Cambridge, in Morton WhitesPWhite, Morton G., 1917–2016, am. Philosoph Haus, $ 175! Viel Treppen laufen, kein Garten für die Kinder! Die Privatschule ist doch zu teuer für den Jungen, er wird in Public Schule gehen. DianesPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel Bruder fuhr sie hinüber. DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel hat schon allerhand gefahren, ist aber noch zu ängstlich: schwierige Parkplätze und sehr starker Verkehr auf den Hauptstraßen. Er hat nur 20 Minuten zur Emerson Hall. Die Kinder waren zuerst schwierig und fussy im Eingewöhnen. Er ist jetzt immer noch unter strain, durch Mühe vom Packen, Fahrt, Einrichten, Kinder, und besonders Geldsorgen. Trotz höherem Gehalt ist dies Jahr eine Belastung. Das Autogeld wurde mit 12 % verzinst, darum hat er es durch privates Darlehen ersetzt, von OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim. Hohe Miete; vielleicht werden sie 2 Zimmer und Bad oben vermieten für 60 $; aber das würde sehr störend sein. – Er erzählt von Zwangsvorstellung jetzt am Bahnhof in NY: Wenn es ihm nicht 🕮\Hempel\ gelingt, als erster zum Wassertrinkbecken zu kommen, wird ihn der Schlag treffen! – Trotzdem sagt er, er ist froh, dass er nicht Analyse hier angefangen hat; das würde er fortsetzen müssen, und dann würden die Geldsorgen noch sehr vermehrt werden. – Ich erzähle ihm vom Gespräch mit OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim: ich sagte meinen Einwand nur, nachdem er sagte, er würde das ms doch so abschicken. b scheint mir gar nicht die Breite zu explizieren, es ist vielmehr die Stärke eines Symbol-Systems, also verwandt zu s. Ich rate ihm, OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim zuzureden, höchstens kleine Änderungen zu machen.) – 3 Nemb, gut geschlafen.

Zur Haustür. Zweimal. –4-8 4 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph kurz (hat Brief von PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph wegen SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph Volume; er möchte vielleicht Disposition behalten. Er wird am 15. abreisen, vorher uns Entscheidung mitteilen.) – 4 – 8 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel (Sie haben mit OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim Kompromiss besprochen; er wird den Aufsatz im ganzen ungeändert lassen, nur am Ende Qualifikation hinzufügen, dass man auch andere Wege zur Explikation erwägen könnte, und vielleicht OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim neue Idee andeuten: Unterscheidung zwischen Genus und Species, d. h. Substantiv und Adjektiv [?!] – HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel fragt, ob ich vielleicht gelegentlich für Besprechung mit OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim bereit wäre; er meint, 10 $ die Stunde wäre das Optimum; z. B. mit 3 Stunden nachmittags Besprechung. Ich erkläre mich bereit, lasse aber die Häufigkeit offen; vielleicht zunächst alle 2 Wochen, aber so, dass beide Seiten es ändern können. – Ich schlage ihm vor, OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim anzubieten, dass erSinn? bereit wäre, mal wiederzukommen; er sagt, am besten ginge es während der Reading Periode im Januar. – Nochmal kurz über theoretische utility; ich bin noch zweifelhaft.) – 6h schon etwas Magenschmerz, Algoc, es hilft; 9:30 ebenso. – 11.30: ein wenig Schmerz, Pav. 1h ein wenig Schmerz, 3 Donn. Dann gut geschlafen bis 6h. 🕮

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ronsdorfer Zeit. Leicht bedrückt durch Schuldgefühle; Erleichterung, wenn die Mutter mich in Schutz nimmt. Er: Dadurch vielleicht zuweilen Hostilitäten gegen die Eltern; das wird besonders als Schuld empfunden und unterdrückt, daher am schwierigsten herauszuholen. Etwas über HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel.) – 15 Minuten im Wohnzimmer gesessen. Nachmittags zur Haustür. – Abends 10h zusammen, ungeplant. – 2 Nemb., 1h ein drittes. Dann gut geschlafen.

Zur Haustür, zweimal. – Abends 2 Nemb. 12h Muskelschmerz im Rücken links hinten; Cod, hilft. 12:30 drittes Nemb. Dann gut geschlafen.

Zur Haustür, zweimal. Abends 3 Nemb., trotzdem kann ich nicht einschlafen (vielleicht weil wir für Inas Fahrt morgen geplant haben). 1h ein wenig Magenschmerz, 3 Donn, spät hilft nicht, später Cod und Zwiebacke.

6 ½ aufgewacht (Ina sollte jetzt aufstehen, hat es aber verschlafen). 7:10 Ina bringt mir Frühstück und Lunch, in großer Eile, dann fährt sie ab. [7:36 Ina nach NY; sie trifft FranzPStöger-Marenpach, Franz, 1899–1963, öst. Bankier, Bruder von Ina Carnap, der hatte keine Zeit, herzukommen. Sigmund WienerPWiener, Sigmund, Schwager von Ina Carnap ist am Tag von StögersPStöger-Marenpach, Franz, 1899–1963, öst. Bankier, Bruder von Ina Carnap Ankunft gestorben.] 4h Ina kommt zurück. – Abends 3 Nemb. – 2h ein wenig Magenschmerz; Tumbs84Eigentlich „tums“ aber Carnap schreibt „tumbs“, Milch hilft. – 4:30 aufgewacht, starker Magenschmerz, Cod und 2 Donn.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Heutiger Traum 89: Margret, die Nordkette; Radio Klavier. Am Schluss gehe ich mit dem Doktor zur Haustür; er sagt:, ich mache „Zehenschritt“ um jolt durch Ferse zu vermeiden; beim natürlichen Gehen setzt man zuerst den Absatz auf, mit durchgedrücktem Knie.) – Nachmittags zweimal aufgestanden im Zimmer. – Abends 2 Nemb, später drittes. 1:30 Magenschmerz, Cod, 2 Donn, Heizkissen. 🕮\Lotts\

Zur Haustür, zweimal. – Abends das Kind Ingrid Selberg85Original Sandberg.PSelberg, Ingrid, ???, Tochter von Atle Selberg ist hier, während des Abendessens; später bringt Ina sie drüben zu Bett und bleibt bei ihr bis spät. – Nur 2 Nemb (1h noch wach, später gut geschlafen.)

Zur Haustür; nachmittags im Zimmer gegangen. – 4 – 5 Professor Lotts hier (Linguist von Col. U., Ina bringt ihn von SelbergPSelberg, Atle, 1917–2007, norweg.-am. Mathematiker herüber. Er ist von ungarischer Abstammung, geboren in Milwaukee, war einige Jahre in Stockholm. Freund von JakobsonPJacobsson, Malte Ferdinand, 1885-1966, schwed. Philosoph, kennt Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph. Hat meine Bücher gelesen. Er schreibt ungarische Grammatik allgemeines Buch, Verbindung von Syntax und Semantik; er meint, Pragmatik nur nötig, um konkrete Situationen und Kausalbeziehungen zu beschreiben, nicht für Sprachbeschreibung. Die Gebräuche in verschiedenen Gruppen nimmt er als verschiedene Dialekte. Auch über internationale Sprachen; er hat sich mit Esperanto beschäftigt; ist aber skeptisch, ob es für mehr als Mitteilung dienen kann.) – Abends zusammen, besonders schön. – 12:30 drittes Nemb.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Anfang vom langen Traum 88: Griechenland, Zorba Buch, Abschied der Freunde, dabei kommen mir die Tränen; die Sünde, eine Frau allein zu lassen; „lesbisch“. Er: Manchmal beim Sex erlebt man in der Fantasie alle Phasen in der Reihenfolge der Kindheit. Beim Gehen sagt er: „sehr gut“.) – Zur Haustür. Nachmittags im Zimmer gegangen. – Abends sensitiv auf beiden Hüftknochen; beim Essen links gelegen, aber es wird schmerzhaft. 7:30 Algoc; 9h zweites, weil noch Spannung mit etwas Schmerzen. Schönes langes SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist-Trio; mit Tränen, das tut gut. 10h beim Essen etwas links gelegen, geht nicht gut. 11h 3 Nemb. 1h noch wach; wieder die Spannung an den Hüftknochen, Cod. 2h Magensäure; Tumbs und Milch. 2:30 Magenschmerz; zweites Cod, 2 Donn, Heizkissen. 3h starke Magenschmerzen, Brechreiz, 🕮\(über Zorba Buch und meine Mutter)\ viertes Nemb. Die schlimmste Nacht mit Magenschmerzen. 4h nachts Erbrechen. Ina hört mich würgen und kommt (bis 4:20). Sie gibt mir Eiscreme, das beruhigt den Magen, weniger Schmerzen. 5h etwas Magenschmerz; Rest Eiscreme gegessen. 5:30 mehr Magenschmerz, drittes Cod, aber nachher wieder starke Schmerzen. Nach 6h schwaches Dämmerungslicht, hilft nicht. 6:30 starke Schmerzen, ich rufe Ina; Eiscreme, hilft etwas. Wir machen leise MozartmusikPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. Tageslicht. 7:30 Ina bringt Kakao und Toast, hilft etwas. Ich schlafe ein wenig, mit Unterbrechungen. Aber

Die Schmerzen bleiben trotz Tageslicht! 10:30 warmer Kaffee, hilft etwas. 11 – 2 ich erzähle Ina vom Zorba Buch und meiner Mutter. (Im Buch wird die Bobolina vergessen von Zorba; er kommt, als sie schon am Sterben ist. Wieder über mein Nicht-Fahren nach Jena. Und dass ich sie ein Jahr vorher im Hospital nicht besuchte, als sie die Operation an der Brust hatte. Und dass ich erst spät zu ChachaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap fuhr, als JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap geboren worden war. Ähnlich dieselben Hemmungen dagegen, die Gefühle „zur Mutter“ herauszulassen. Viele Tränen kommen, auch Ina. Es tut mir gut. Und endlich wird der Magen besser. Also war es wohl hauptsächlich verursacht durch Lesen von Zorba gestern Abend.) – Nachmittags die ersten Korrekturen von Springer; ich lese sie gleich. – 10:30 3 Nemb. 12:15 aufgewacht mit Magenschmerz; 3 Donn und 2 Trasentin (die neuen Pillen, gegen Krämpfe). Bald eingeschlafen, gut geschlafen.

Zur Haustür, zweimal. – Wir sind beide noch bewegt von den berührenden Dingen von gestern morgen; Ina ist sehr lieb, ich bin gerührt, wie sehr sie sich für alles in meinem Leben interessiert und wie gut sie es versteht. –Abends lese ich das Ende der Zorba Geschichte: der Abschied in Kreta, die spätere Botschaften von Zorba, und Nachricht von seinem Tod. Es bewegt mich sehr. – Abends 11h🕮\Putnam (zum ersten Mal, Sept. 26, 1953)\ 2 Nemb; 1h drittes. 1:40 leiser Magenschmerz. 2 Trasentin (die neuen Antikrampfpillen vom Doktor). 2:30 immer noch Magenschmerz, 3 Donn. Später gut geschlafen.

Vormittags zur Haustür; nachmittags auch, und zweimal im Zimmer auf. – 3 Nemb, Magen etwas ungemütlich, aber nicht richtig Schmerzen. Gut geschlafen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über schlechte Nacht Mo, und langes Gespräch mit Ina Di morgen. Die Erinnerungen an Mutters Tod usw. brachten wohl die langen Magenkrämpfe herbei. – Mutter erklärte alles auf meine Fragen. Aber ich habe vergessen, was sie über Kinderkriegen und sexuelle Unterschiede sagte. ) – Zweimal zur Haustür, dabei einmal im Wohnzimmer gesessen. – Abends 2 Nembs, später drittes.

Zweimal zur Haustür. – 3:45 – 7:15 (!) Hilary PutnamPPutnam, Hilary, 1926–2016, am. Philosoph hier. (Er ist jetzt hier Visiting Assistant Professor, unterrichtet Philosophie der Wissenschaft und Logik, 10 Wochenstunden. Er hat studiert bei WhitePWhite, Morton G., 1917–2016, am. Philosoph in PaIUniversity of Pittsburgh, Pennsylvania. Als Undergraduate, bei QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und hauptsächlich bei ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, dort Doktor gemacht. Ein Jahr Rockefeller GrantIRockefeller Foundation über Linguistik; GilpatricPGilpatric, Chadbourne, 1914–1989, ???86Original Gilpatrick. habe unerträglich interferiert, sodass er zu Rulon WellsPWells, Rulon S., 1919–2008, am. Linguist und Philosoph gehen musste anstatt QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998).siehe auch The Philosophy of Hilary Putnam, Open Court, 2015, Seite 22 Dann unterrichtet an NWINew York University (NYU), New York NY. Verheiratet, 27 Jahre. Er hat alle meine Bücher und kennt sie gut. Er ist jetzt mehr auf meiner Seite als ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach. Er sagt, ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach „Rechtfertigung“ der Induktion beansprucht zu viel; die Welt kann doch so sein, dass seine Voraussagen meist falsch sind. – Er will abstrakte Entitäten rechtfertigen durch syntaktische Regeln in einer nominalistischen Metasprache. – Er meint, der größere Teil des Unterschieds zwischen Reichenbach und mir sei nur terminologisch, 🕮\(Putnam) Shimony und Frau\ aber ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach wollte das nicht zugeben. – Über statistische Wahrscheinlichkeit. Meine Einwände, dass Limitdefinition zu stark; stattdessen \(N = 0\). Einführungsregeln für Begriffe mit \(N\); das interessiert ihn sehr. –Über HenkinPHenkin, Leon, 1921–2006, am. Logiker; ich erkläre, dass PeanoPPeano, Giuseppe, 1858–1932, ital. MathematikerAS doch monomorph ist. –Er möchte auch, gegen QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), analytisch-synthetisch beibehalten. – Er sagt, WellsPWells, Rulon S., 1919–2008, am. Linguist und Philosoph ist stark beeinflusst von MalcolmPMalcolm, Norman, 1911–1990, am. Philosoph, will nicht symbolische Logik anwenden, sondern wie die Engländer nur die wirkliche natürliche Sprache analysieren. GilpatricPGilpatric, Chadbourne, 1914–1989, ???87Original Gilpatrick. will das auch, aber schwankt fortwährend, weil er selbst keine eigene Auffassung hat. – Ina sagt, dass OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim jemand sucht; er selbst ist nicht interessiert, zu viel Arbeit schon jetzt.) – 8 ½ – 9 ½Shimony und Frau hier. (Er muss Ende Oktober in die Army; hofft, Stelle als Physiker, vielleicht in Los AlamosIUniversity of New Mexico-Los Alamos. Für 2 Jahre. Hat seinen Doktor beendet. Kommt vielleicht nächste Woche nochmal her. Er sagt, TennenbaumPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. Logiker ist in Analyse; wir sagen: SmullyanPSmullyan, Raymond M., 1919–2017, am. Philosoph auch; er sagt: dann ist er selbst der einzige von den Chicago Freunden, der nicht ist. –Sehr kritisch über BraithwaitesPBraithwaite, Richard Bevan, 1900–1990, brit. Philosoph BuchBBraithwaite, Richard Bevan!1953@Scientific Explanation: A Study of the Function of Theory, Probability and Law in Science Cambridge 1953;88Braithwaite, Scientific Explanation. er schreibt lange Rezension. Für Review Metaphysics. – Sie waren in Kanada in Indianerreservation; die Frau schrieb Doktorthese in Anthropologie darüber, Iroquois. TennenbaumPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. Logiker will vielleicht in einem Jahr nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ kommen, um im Mathdepartment zu arbeiten, entweder Logik oder Mathematik selbst; jetzt unterrichtet er Einführung in symbolische Logik und Advanced im down town College.) – 3 Nembs. 12h Magen ungemütlich, 2 Trasentin. 2:30 ebenso, 3 Donn. Dann gut geschlafen. 🕮\Mandelbrot\

(Sommerzeit zu Ende, Uhr eine Stunde zurückgestellt.) Zur Haustür, zweimal. – Abends 3 Nembs; gut geschlafen.

Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Über Los Angeles; wir versuchen, Entscheidung hinauszuschieben. Was sind meine Chancen für Erholung? Er: Es braucht nur ein inneres Umtrainen, Beseitigung der Kindheitsängste; vermutlich war da ein Zeigen und Betätigen von Affection, vielleicht zu Vater und Schwester, und dann Zurückweisung oder lächerlich machen. Und darauf habe ich mir gesagt: nur nicht wieder zu anderen Leuten gehen! Man kann es nicht mit Willen machen. Es wird in Träumen herauskommen. Und dann wirkt vielleicht die Aussicht auf L.A. anregend von mehr und mehr Aktivität: Ausgehen, zu Leuten, Auto fahren usw.) – Zur Haustür; nachmittags im Zimmer gegangen. Muskelschmerzen im rechten Oberschenkel an vielen Stellen. – Abends 2 Nemb; 1h noch wach, später gut geschlafen.

Zweimal zur Tür. – Abends 2 Nemb., lange wach, dann gut geschlafen.

Vormittags etwas im Wohnzimmer gesessen. Nachmittags im Zimmer gegangen. – 3:15 – 6:15 MandelbrotPMandelbrot ??? hier (er hat Rockefeller GrantIRockefeller Foundation für Institut hier und MITIMassachusetts Instiute of Technology (MIT), Cambridge MA, will wahrscheinlich bis April hier bleiben. Besucht Seminare an Universität, will sich mehr in Mathematik stürzen, um es später auf Kommunikation und Sprache anzuwenden. Er hat gefunden, dass der eigentliche Entropiebegriff, nicht nur analog, für Kommunikationskanäle anwendbar ist; Energie/Temp, bedeutet die gebundene, d. h. für Signale nicht verfügbare Energie. Er hat thermodynamischen Begriff analog, nicht buchstäblich, angewendet auf Sprache. – Ich erzähle von meinem Aufsatz über Entropie, derSinn? ich jetzt BrillouinPBrillouin, Leon, 1889–1969, fr.-am. Physiker kritisiere. Er sagt, der hat sehr gutes LehrbuchBBrillouin, Leon!1931@Die Quantenstatistik und ihre Anwendung auf die Elektronentheorie der Metalle Berlin 1931 über Quantenstatistik geschrieben, aber seine jetzigen Aufsätze werden von allen abgelehnt; Gabor hat ihm gesagt, dass er Einwände Pfeil🕮\Inas poison ivy Infektion\ BrillouinPBrillouin, Leon, 1889–1969, fr.-am. Physiker gesagt hat, aber der wollte nichts davon akzeptieren. – Über politische Probleme in Frankreich. Er schätzt SartresPSartre, Jean-Paul, 1905–1980, fr. Philosoph literarische Zeitschrift; SartrePSartre, Jean-Paul, 1905–1980, fr. Philosoph sei gut in politischer Kritik, habe aber keine deutliche positive Stellung. Über die Gefahr eines faschistischen Coups durch JuinPJuin ???, oder Sezession von Nordfrankreich wenn liberale Regierung kommt. Er hält viel von Mendès-APMendes, A. ???.) –Ina war beim Doktor für erste Injektion gegen poison ivy, jetzt hat sie es sogar im Gesicht.) – Abends 2 Nemb; wenig geschlafen.

X / 1953 (Vormittags zur Haustür; nachmittags im Zimmer gegangen). – Abends 2 Nemb, 1h drittes, später gut geschlafen.

(Ina ist so verschwollen im Gesicht, dass ein Auge ganz zu ist und das andere halb. Sie sagt darum Dr. Carrier ab; sie nimmt dritte Injektion beim Doktor in Princeton.) – Abends 2 Nemb., 1h drittes. Magen ungemütlich, 2 Trasentin, später 2 Donn; hilft. Gut geschlafen bis 7h.

Dr. Wallis (anstatt gestern. Ina fragt ihn über geschwollenes Gesicht; er spricht nur mit Zögern gegen den anderen Doktor; schließlich aber rät er, die Injektionen fortzusetzen, und verschreibt Cortison. – Traum Nr. 88 zu Ende: Einlauf von Ina; ich auf „Mutters hohem Bett“; der blonde Mann geht nach Juist, d. h. der Doktor schaut in meine Kindheit.) – Vormittags 10 Minuten im Wohnzimmer gesessen; nachher sind die Muskeln gespannt. – Abends 2 Nemb. Nachts Magensäure; Tums und Milch hilft.

Zweimal zur Haustür, dabei einmal kurz im Wohnzimmer gesessen. – Abends 2 Nemb, 1h drittes. Dann gut geschlafen.

Dr. Wallis (4h anstatt vormittags. Traum 91: Verwandelter Tisch, 🕮 und Marni; Gegensatz zwischen intellektualistischem und emotionalem Leben; Zorba.) – Zweimal ganz kurz im Wohnzimmer gesessen. – 2 Nemb, später drittes.

Zweimal zur Haustür. – 2 Nemb, später drittes.

Zweimal zur Haustür. 4 ½ – 6 ½Shepherdson (von U. Bristol, kennt symbolische Logik, mein Buch „Formalisation …“ . Hauptsächlich interessiert an: Entscheidungsprobleme in Algebra, und axiomatische Mengenlehre besonders Gödel über Continuumshypothese. Er ist nett, aber sehr schweigsam. Ich erzähle von Frege, und von Wittgenstein in Wien. Auch über Weltlage; ob Churchill resignieren wird, ob er nach Moskau fliegen wird; er hat von nichts gehört. Er hat Church besucht, will auch mit Mathematik-Department Kontakt nehmen. Ich gebe ihm MIT Report über Information.) – Abends 2 Nemb, 2h drittes, trotzdem noch lange wach (das Zimmer ist sehr kalt).

Zur Haustür; nachmittags im Zimmer gegangen. 3 ½ – 7(!) Mandelbrot (über seinen mimeographierten Aufsatz für Linguisten: gute, originelle Ideen, aber sehr schlecht formuliert. Über die Bedeutung von Shannon’s „Information“ und „H“. Er sagt ‚H‘ alleine hat keine intuitive Bedeutung. H und sein B zusammen charakterisieren Varietät oder Reichtum des Vokabulars.) – Abends 3 Nemb; trotzdem lange nicht geschlafen.

Dr. Wallis (Über Mutters Büchlein über Großvater, von 1927, das Hempel geschickt hat. Sein Asthma, Depression, Schuldgefühle. Er musste Lehramt niederlegen, aber konnte dann umso mehr schreiben, umsorgt von Tochter. Parallele mit meiner Situation. Wie sie ihm alle Geldsorgen fern hielt; so später auch mir.) – Zweimal zur Haustür. – Abends 2 Nemb, 2h drittes. 🕮

Zweimal zur Haustür. – Diese Tage hauptsächlich Korrekturen für Logik (Springer) gelesen. – Abends 2 Nemb., 1h drittes. 1:30 ein wenig Magenschmerz, 2 Trasentin, später 3 Donn; hilft.

Zweimal zur Haustür. – Abends 3 Nemb.

Dr. Wallis ( am 10. ein wenig deprimiert; Ina fragt, warum. Ich hatte es nicht bemerkt. Es scheint Schuldgefühle wegen Selbsterleichterung in der Nacht. Heutiger Traum 92: Jungens auf steiler Bergwand. Todeswünsche. Der Doktor: Manchmal bedeutet das Todeswünsche gegen Andere. Ich: früher kamen schon Wünsche gegen den Vater heraus; gegen die Mutter viel schwerer zu sehen.) – Zur Haustür, zweimal. – Abends 2 Nemb, später drittes.

Zweimal zur Haustür. – Abends 2 Nemb, später drittes.

12-2 Shimony (ich erkläre: Unterschied und Beziehung zwischen pr2 und Limit, und Symbol-Regeln für Begriffe. Das interessiert ihn sehr; er verweist auf Hopf: fast alle Sequenzen haben den betr Limit.) – 3 – 4 ½Brouwer (hager, weißhaarig; ist für 2 Wochen am Institut. War den Sommer in Kanada, für Seminar und Mathematikerkongress. Ich erkläre ihm Sprache I; ist das nicht annehmbar für Intuitionisten? Er: Ja, da ist keine Unverträglichkeit; und er gibt zu, dass es psychologisch leichter ist, den ungeänderten Aussagekalkül zu haben. Er spricht lieber Deutsch als Englisch, ist aber auch in Englisch und Französisch fließend. Über Mannoury und sein 3-bändiges Buch über Signifik, auf Holländisch; über Esperanto.) – 3 Nemb.

10 ½ – 2 ½Shimony (ich habe Anfang von Aufsatz ms über Kohärenz gelesen und mache Komments dazu; er nennt teilweise 🕮 und relativen Glaubensgrad; ich: er muss die vorherige und die nur angenommene Evidenz unterscheiden. Er sagt, Howard SteinH. Stein ist Assistant Professor am College, möchte Doktor in Philosophie der Physik machen, vielleicht bei mir; wäre fähig, Kurse in Philosophie der Wissenschaft, Grundlagen der Mathematik, fortgeschrittene Logik zu geben. Über seine synthetische Annahme, vielleicht Uniformität oder dergleichen, hinzugefügt zu Element: der Wissenschaftler hat Vertrauen zu Uniformität, aber nicht ja oder nein, sondern Gradfrage; mir scheint, am besten ausgedrückt dadurch, dass m höhere Werte hat für mehr uniforme Charaktere.) – Nachher sagt er Ina, dass ich Vaterfigur für ihn bin; dass er sehr ehrgeizig ist‚ ganz hervorragend sein möchte, und zuweilen zweifelt, ob die Fähigkeiten ausreichen; dass er geknickt ist, weil ich schwache Punkte in der Thesis aufgewiesen habe. Ich denke, ich hätte also mein positives Urteil über die These und ihn selbst mehr betonen müssen.) – Abends 2 Nemb, 1h drittes.

Dr. Wallis (über Shimonys Besuch, meine Vaterrolle, Inas frühere Eifersucht. Traum 90: Vorlesungsnoten; Formel (= Richtschnur im Leben); Kegelschnitt (= Schnitt durch Penis); mit Studenten auf Straße (wie mit Tennenbaum usw.).) – 3 ½ – 6 Sörensen (aus Kopenhagen, mit Rockefeller Fell. Linguistik und Logik. – War im Sommer bei der Linguistenkonferenz in Bloomington. Hat im Krieg die linke Hand verloren, bei alliierter Beschießung eines Zuges durch Flugzeuge. Er sagt, Dänemark ist nur mit großem Zögern in NATO; er selbst scheint Sozialdemokrat; kritisch über amerikanische Politik. – Er fragt, ob ich Church zustimme, dass die symbolischen Sprachen unabhängig von den natürlichen sind. Ich: Im Prinzip könnte ein Kind sie (oder eine standardisierte Wortsprache) als erste lernen. – Er hat Bedenken über Russells Theorie von Deskription. Es stellt sich aber heraus, dass seine Schwierigkeit in der Interpretation 🕮 des Existenzquantifiers liegt: „Es gibt ein oder mehr x, … x ist“ Wie kann das zweite x sich auf „ein oder mehrere“ beziehen? Ich versuche, es ihm genau zu analysieren. Er meint aber immer noch, es wäre wirklich ein logisches oder semantisches Problem; besonders meint er, dass die betreffende Formel nicht Einzigkeit ausdrückt.) – Abends 2 Nemb, später drittes.

Zur Haustür; nachmittags im Zimmer herum. – Abends 2 Nemb, + 1.

Zur Haustür; nachmittags im Wohnzimmer gesessen. – Geschrieben über Entropie in Quantentheorie. – 3 Nemb.

Dr. Wallis (11 anstatt 8:30. Über magischen Glauben als Kind. Üben dafür, dass ich in den Himmel komme. Buchführung über Sünden und gute Taten. Gebete, dass Vater wieder lebendig wird, und dass Onkel Willy nicht sterben soll.) – Zweimal zur Haustür. – Die Familienbiographien kommen von Erna. Abends lese ich aus dem Büchlein über Mutter: Agnes über das letzte Jahr, und Chacha. (Ich bin erleichtert, die Erklärung zu finden, warum ich nicht in Mutters letzten Wochen in Jena war. Ich war bis Anfang November dort, später Agnes in der Adventszeit. Später bat Mutter uns alle, nicht mehr hinzukommen, um uns und ihr einen nochmaligen Abschied zu ersparen. – Ihre gefasste Stimmung im letzten Jahr und bis zuletzt ist eindrucksvoll.) – 2 Nemb; + 1.

Zweimal im Wohnzimmer gesessen. – Nachmittags Ehrenfest gelesen (aus Enc. Math; Ina bringt es eilig aus der Institutsbibliothek. Er kritisiert die Zweideutigkeit in Gibbs. Ich denke: wenn er heute die Unklarheiten der Quantentheorie aufklären würde!) – Abends zusammen, zum ersten Mal seit 20.9. (wegen Inas poison ivy Ausschlag). – 2 Nemb, später drittes. 🕮

Morgens, noch im Dunkeln, kommt mir Idee über quantentheoretischen Aussagen: vielleicht sind sie relativ zu einer Aussage (oder Eigenschaft) über dasselbe System in bezug auf beobachtbare Größen. – Vormittags 20 Minuten hier gesessen. Nachmittags etwas im Wohnzimmer gesessen. – Abends weiter im Erinnerungsbüchlein an die Mutter gelesen. – 2 Nemb, + 1.

Vormittags 15 Minuten gesessen, Fußbad. – Nachmittags im Zimmer gegangen. – 3 ½ – 5 ½ Holger S. Sørensen89Holger Steen Sørensen (nochmal über Formel. Ich gebe ihm Kapitel aus ms über Kennzeichnungen. Er sagt, er hat hier keinen lohnenden Linguisten gefunden. Er wird nach NY gehen, und dann nach Cornell. Vielleicht kommt er vor oder nach Weihnachten wieder hierher. – Auch über Quines Problem „Symbolismus“. Er meint, „meaning“ müsse als primitiv genommen werden. Ich deute Definition an in psychologischen Termen über Gebrauch von Wort für bestimmten Zweck.) – Abends 2 Nemb, 1h drittes. Nachts ein wenig Magenschmerzen; 2 Trasentin und 2 Donn, hilft.

Dr. Wallis (Über Mutters Erinnerungsbüchlein. Ich zeige Foto von ihr. Agnes Aufzeichnungen aus Mutters letztem Jahr. Mutter wollte zuletzt nicht, dass wir nochmal hinkommen sollten. Wie gut Agnes das schildern kann! Ich habe Bedenken, die Selbstbiographie für Schilpp zu schreiben. Er: Nach der Analyse wird das nicht mehr schwierig sein.) – Brief von Perry: Chic. will meine Pflichten reduzieren auf ein Seminar, und etwas Consultation mit Studenten für Doktor und Research. Wir sind sehr froh; ich bin gerührt, dass Ina sehr dafür ist, lieber dies anstatt höheres Gehalt zu nehmen; nötigenfalls würde sie Halbzeitjob nehmen. – Zur Haustür gegangen. – 5-8:30 Goodman (wir erzählen vom Chic. Angebot: nur Seminar. Er meint, wenn ich es annehme, würden sie erwarten, dass ich wenigstens für ein Jahr zurückkomme. D.h. wenn später etwa ein Researchjob angeboten würde, könnte ich das nicht Pfeil🕮 ohne vorher in Chic zu bitten, mich frei zu lassen; das würden sie aber ziemlich sicher tun, wenn es nicht zu spät wäre. – Etwas über seinen Begriff „propositional“ und Quines, der mir anders zu sein scheint. – Er wird zunächst Londoner Vorträge überarbeiten. Später, vielleicht nach Weihnachten, will er den Beitrag für Schilpp schreiben. Nicht über Details im „Aufbau“, sondern über damit zusammenhängende grundlegende Fragen, z. B. phänomenologistische gegen physikalistische Sprache, usw. Ich stimme sehr zu. – Er sagt, Kaplan habe spontanen Pseudothorax.) – Abends zusammen. – 3 Nemb. – Büchlein über Vater zu Ende gelesen.

Vormittags etwas im Wohnzimmer gesessen. Nachmittags im Zimmer gegangen. – Abends zwei Nembs. Nicht gut geschlafen.

Vormittags und nachmittags etwas im Wohnzimmer gesessen. – Pläne von Ronsdorf gezeichnet: von Stadt, Haus, und Umgebung des Hauses. Ina nimmt so lieb daran teil. – Abends über Tante Agnes gelesen. – 3 Nemb.

Dr. Wallis (über Ronsdorf und meinen Vater. Mit Fotos von ihm. Meine Pläne und Grundrisse von Ronsdorf; beim großen Familientisch habe ich den Vater vergessen. – Traum 93: Frau springt von hohem Gebäude (die Mutter); weiße Pferde.) – Vormittags etwas im Wohnzimmer gesessen; nachmittags auch. – 4-6 Morton White (über Nominalismus. Er meint, Goodman sei verschieden von Quine und mir, indem er nicht ein pragmatisches Kriterium für Sprachform und Ontologie nimmt, sondern analog zum ethischen Intuitionismus: gewisse Formen sind „gut“ unabhängig von den Konsequenzen. Er stellt Fragen über meinen Ontologieaufsatz; ich sage „5 ist Zahl“ ist analytisch. Aber „Zephalos ist ein Ding“ ist doch nicht analytisch. Ich stimme zu, und erkläre, dass ‚Ding‘ und ‚Elektron‘ nicht Allwörter sind, wohl aber ‚event’, 🕮 ‚elektrische Ladungsdichte’, ’Raumzeitpunkt’. – Er diskutiert gut und klar.) 6-10/2 (!) Brouwer (er kommt überraschend, hat oft vergeblich angerufen. Er fährt Donnerstag zu Vorträgen nach Ann Arbor, Madison, Los Angeles, und Kanada. – Er sagt, dass Veblen Gödel gewaltig zu überschätzen scheint; er habe gesagt, nach Gauss habe es keinen großen Mathematiker mehr gegeben, vielleicht Poincaré und vielleicht Gödel; und nach Newton keinen großen Physiker außer Einstein. – Ein wenig über intuitionistische Logik. – Ina lädt ihn ein, doch noch zu etwas essen zu bleiben. Dann bleibt er bis nach 10 sitzen! Obwohl ich zuletzt manchmal lange schweige. – Schließlich über politische Fragen. Er ist für Aufrüstung Deutschlands, für föderiertes Westeuropa, gegen Sozialdemokratie. Wahrscheinlich werde in Holland bald Diktator nötig, weil Kolonien verloren, und die Arbeiter bald so faul werden wie die in England. In Franco Spanien sei freie Meinungsäußerung auch in der Presse erlaubt (!). – Ina fährt ihn zurück; er bedankt sich bei ihr ganz besonders für den schönen Abend.) – 3 Nemb. – 3h noch nicht geschlafen, etwas Magenschmerz, 2 Trasentin + 2 Donn; hilft. – 7h aufgewacht, ein wenig Magenschmerz, 2 Tras.

Vormittags zur Haustür; nachmittags kurz im Wohnzimmer gesessen. – Abends zusammen. – 2 Nemb, 1h drittes; dann gut geschlafen. (Ina nimmt Job in Trenton, Vollzeit, vom 1.11.)

Vormittags etwas im Wohnzimmer gesessen; nachmittags zur Haustür. – 5 – 7 ½Gödel. (Zum ersten Mal seit vielen Monaten. Siehe meine Blätter über dieses Gespräch. – Über Brouwer; ich habe ihm meine Sprache I angedeutet; er hatte keinen Einwand, schien aber nicht Lust zu haben, Genaueres zu diskutieren. Gödel meint, nicht alle intuitiv beweisbaren klassischen Theoreme sind in I beweisbar, weil ich nur einfache Rekursion zulasse. –Über Neumann: Entropie von Mikrozustand sei O. Gödel meint, das stimme doch wohl mit Gibbs überein. Er versucht 🕮 es zu verteidigen, muss aber schließlich zugeben, dass das nicht mit dem thermodynamischen Begriff nicht in Einklang ist. – Über Quantenmechanik. Ich sage, die Physiker machen oft irreführende Formulierungen, auch Neumann. Er versucht zu verteidigen, dass keine Trennung vom Beobachter möglich sei. Er meint, Neumann habe doch ein AS angegeben, das ebenso gut formuliert sei wie das von Hilbert für euklidische Geometrie. Die Interpretation der Wahrscheinlichkeit scheint ihm nicht Aufgabe des Physikers. Das Weglassen der Referenzklasse und sonstiger Dinge sei doch harmlos, wenn es aus dem Zusammenhang zu ersehen ist. Das \(\Psi{}\)-Verfahren sei nicht wesentlich verschieden von den Berechnungen von Voraussagen in der klassischen Physik.) – 3 Nemb. Gut geschlafen (aber mal Angsttraum, und laut nach Ina gerufen; das war seit langem nicht) bis 6h.

Nachmittags im Wohnzimmer etwas gesessen.

(Ina nach Trenton, zum physischen Examen.) Dr. Wallis (Assoziation zum Traum 93: weiße Pferde = unsere Twins oder Mutter mit Agnes und mir. – Teil von Traum 75: Agnes schickt uns weißes Pferd „Godiwa“ oder „Firebag“, Ursula.) – Vormittags im Zimmer gegangen, nachmittags im Wohnzimmer gesessen. – Abends 2 Nemb; 12 ½ drittes.

Vormittags und nachmittags zur Haustür. – 4-6 Rich Martin. (Er bringt englische Jam, und schenkt mir die Bücher von Woodger und More. Er erzählt von Europa. Er ist sehr scharf gegen Braithwaite; der und Wisdom hätten von Wright die Studenten abspenstig gemacht und so weggeekelt. Auch gegen Gonseth, der Philosophieprofessor über Bernays ist und auf diesen Druck ausübt, beim Kongress zu Gonseths Vortrag zu diskutieren. Wir erzählen von L.A. Angebot und 🕮 von Chic: nur ein Seminar; er meint, das ist das Günstigste, das jemals eine Universität einem Philosophen geboten hat.) – Abends 2 Nemb, 1:30 drittes.

XI / 1953 Zweimal im Wohnzimmer etwas gesessen. – Ina hat allerhand Symptome, vermutlich weil morgen Job anfängt: Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeitsgefühl, keinen Appetit. – Abends 3 Nembs, aber unruhig geschlafen.

8:30 Ina zum Job, zum ersten Mal (NJ State Hospital, am Westende von Trenton Trenton; diese Woche immer im Office. Sie nimmt Marni mit. Sie stellt mir schon Lunch und alles Andere her. Sie musste Vollzeitjob annehmen, 35 Stunden, jährlich 4020; 5 Tage 9-4:30. Die Direktorin erlaubt ihr, inoffiziell, dreimal zu Dr. Carrier zur Analyse zu fahren.) –Dr. Wallis (zum vorigen Traum: Boccacios Geschichte über Stute, assoziiert zu Ursula. Was Ina berichtet über die Fragen der dreijährigen Ingrid, und wie die Mutter schon anfängt, sie abzulenken. Erinnerungen an Ronsdorf: Kinderschlafzimmer, Mutters Gutenachtlied, Luftbaden. Der Doktor fragt, welche Rolle der Vater hatte beim Baden, Töpfern usw. Ich erinnere nichts; vielleicht ist es schon früh unterdrückt worden.) – Mehrmals im Zimmer auf. – 5 ½ Ina kommt zurück. – Abends 2 Nemb, 12:30 drittes.

(Ina hat frei, weil Wahltag.) – Vormittags und nachmittags etwas im Wohnzimmer gesessen; und hier im Zimmer gegangen. – Abends 2 Nemb; 12h drittes. Von 6h ab wach. Etwas Magenschmerz, 2 Tras. hilft; 7h wieder etwas, Tums hilft.

(Ina zum Job.) Mehrmals im Zimmer auf. Nachmittags kurz im Wohnzimmer gesessen. – 3:30-5:30 Shepherdson und Psychologe George. (G. ist auch von Brist mathematisch interessiert, möchte Psychologen wissenschaftlicher machen. 🕮 Ich weise ihn hin auf Feigl, Else Brunswik, Hempels Monographie. Er will nächsten Sommer eh nach Berkeley; vielleicht unterwegs Feigl besuchen. Beide sind in Lewis Seminar. Dort wurde über certainty gesprochen; ich erzähle Geschichte von Moore und Russell. Sh. sagt, neben Kopie meines Buches in Fine Hall liegt Kemenys Rez.; ich sage, dass er jetzt anderer Ansicht ist. Er fragt über Anschaulichkeit der nicht-euklidischen Geometrie; ich verweise auf Reichenbach. – Abends fragt Ina, wie ich mich beim Sitzen und Gehen fühle, und wie viel ich im Notfall gehen könnte usw. Sie bringt das alte Tagebuch aus SF 1943-44, und ich sehe, wie ich damals die anfänglichen 10-15 Minuten Spaziergänge in einigen Wochen auf 30-40 verlängert habe. Sie fragt: spürte ich damals nur Müdigkeit oder auch Angst? Ich weiß es nicht mehr; ich denke hauptsächlich das erstere. Auf einmal kommt etwas Schmerz hinten links am oberen Rand vom Beckenknochen (wie früher oft, und vor einigen Tagen wieder; vielleicht unbewusste Reaktion auf Inas Drängen.) – 10:30 3 Nemb, kann aber lange nicht schlafen. 12h etwas Magenschmerz, 2 Tras., hilft nicht; 12:45 2 Donn und Heizkissen; hilft nicht; 1:30 stärkerer Schmerz, Cod, hilft nicht. 1:45 noch immer, 1 Tras. Schmerz bleibt noch länger. – 7:30 aufgewacht.

(Ina fort.) Mehrmals auf im Zimmer. Abends mehrmals aufgesessen (für Bedpan). –Neue Idee über Entropie: Modifikation von Gibbs’ H, sodass es Mittel von Boltzmanns H ist, und dieses gleich für individuelle wie für statistische Beschreibungen. – 3 Nemb.

(Ina fort.) Dr. Wallis. (Er meint, neben Vater und Mutter haben auch andere, vielleicht etwas ältere Vettern und Freunde das Upper Ego mit aufgebaut; ich 🕮 wollte die älteren Knaben nachahmen. – Ich erzähle vom 4. abends: Inas lange Fragen, mein Rückenschmerz als Protest; nachts lang Magenschmerzen. – Ich gehe mit ihm ins Wohnzimmer, sitze und stehe wieder auf. Er: Die strenge symmetrische Haltung auch im Sitzen ist compulsiv-obsessiv, „rectitude“. Ich gehe zurück ins Bett; er: die Spannung wird abnehmen, wenn die Furcht vor Versuchungen und Strafen durch die Analyse verschwindet. Durch die Ronsdorfer Erinnerungen kommt jetzt viel heraus. Im innersten Kern der Festung ist der Widerstand gewöhnlich am stärksten.) –Tiefer Schnee! (Ina ist mit Mühe heimgefahren, der Distributor tut nicht richtig.) – 10 ½ 2 Nemb. Der Screen über dem Luftkühler draußen schlägt im Wind; Ina geht in den Schnee und hängt ihn aus. 1:30 drittes Nemb. Starker Regen prasselt auf den Luftkühler; ich kann überhaupt nicht schlafen. 7:15 rufe ich Ina; sie hängt den screen wieder ein.

(Ich schlafe ein wenig bis 10. (Ina bringt Auto zur Reparatur.) – Vormittags im Zimmer auf; nachmittags 15 Minuten im Wohnzimmer gesessen. – 2hZahnarzt Dr. Lampert (er besieht den abgebrochenen Zahn vorne unten in der Mitte.) Er rät: künstlichen Zahn an die untere Platte ansetzen. Nächstes Mal will er Zahn ausziehen; dann 4-6 Wochen heilen lassen. Dann Abdruck machen. Dann wird an der Platte gearbeitet für etwa eine Woche.) – Perry schreibt: ich brauche in den anderen 2 Quarters nur zu je 2 Sitzungen des Departmentseminars zu kommen! (Also hat sich Inas Idee bewährt, darum zu fragen.) – Abends zusammen. – 2 Nembs, 12 ½ drittes. Gut geschlafen, geträumt.

(Ina hat Schmerzen an der linken Seite, vielleicht Pleura.) Vormittags 20 Minuten im Wohnzimmer gesessen, nachmittags 13 Minuten; später zur Küche gegangen. – 3 Nemb.

(10h Dr. Wallis lässt anrufen: er kommt erst morgen um 12h.) Mehrmals herumgegangen. – Abends 3 Nemb. 3h aufgewacht, etwas Magenschmerz. 🕮 4:30 2 Tras und 1 Donn; hilft, dann gut geschlafen.

1-2 Dr. Wallis (anstatt gestern. Über Inas pleuritische Schmerzen. Traum 97 halb erzählt.) – Währenddessen Fernruf von Kaplan: sie wollen auch den Unterricht auf ein Seminar beschränken! – Abends Astrid Selberg etwas hier. Wir fragen ihn um Rat, weil Perry nicht lange mit der Entscheidung warten will. – 2 Nemb. Nachts mehrmals aufgewacht, Magen etwas ungemütlich, Tums und Milch hilft.

Vormittags 21 Minuten im Wohnzimmer gesessen; nachmittags 13 Minuten. – Abends Überlegungen: Wie soll ich lernen, draußen zu gehen, wenn Ina immer erst im Dunkeln heim kommt. Mit dem guten Angebot von L.A. wäre Inas jetziger Job nicht finanziell nötig; aber sie möchte ihn doch behalten, um Erfahrung zu bekommen, um später dann, wenn nötig, Job nehmen zu können. – Schwieriger Brief an Perry über L.A. Angebot. – 3 Nemb.

3-5:45 (!) Mandelbrot hier. (Über Thermodynamik und Statistik. Er sagt, Kahnich ist viel genauer als Tolman. Er gibt die Gibbsmethode auf und macht nur sehr schwache Voraussetzungen. – Über seine Theorie. – Über Dichtung in Esperanto; er meint, eine Schwierigkeit ist die verschiedene Intonation in den nationalen Sprachen.) – Ina hat immer Rippenschmerzen. Trotzdem zusammen. – 3 Nemb. – Nachts etwas Magenschmerz; 2 Tras + 1 Donn; hilft.

Dr. Wallis (Ich frage, wie es mit späteren Ausgehversuchen werden wird, wenn Ina zum Job weg ist, und wann das zu erwarten ist. Er sagt, von ihm aus besteht kein Hindernis für mich, beliebig aufzustehen und alles zu tun. Zu Er schlägt auch wieder vor, angezogen zu sein. Ich: Das muss doch erst langsam kommen. Er: Die langsame Methode ist wohl nicht die beste. Am besten alles in natürlicher Weise tun, nicht an die „Gefahren“ denken, auch bücken und drehen 🕮 ist ohne Gefahr. Die früheren Schmerzen beim Bücken usw. waren vermutlich neuralgisch. Das ist durch die B12 Injektion ganz beseitigt.) – 3.30-6 Bargmann (Zum ersten Mal. Er sagt, er hat mich schon in Berlin gesehen, meinen Vortrag in Reichenbachs Seminar und Ausflug nach Wannsee. Er ist jetzt Professor der Physik hier. Hauptgebiet: relativistische Quantentheorie. Er glaubt, dass bald große Neuerungen in der Physik kommen müssen, aber man weiß nicht, welcher Art. –Über meine Ideen zur Entropie, meine Idee, einer stärkeren Aussage denselben Wert von S zuzuschreiben, scheint ihm plausibel. Aber er verteidigt die übliche Definition 4 Symbole in Quantentheorie. Meine Bedenken kann er aber nicht beantworten; es will es überlegen. (Noch nichts gesagt, wie ich das Zellsystem ausschalte.) – Ich berichte Ina, dass die Aussprache mit Dr. Wallis mich ermutigt hat, und dass ich jetzt gerne vorstelle, wie ich mich frei herumbewegen werde, aber ich werde etwas ungeduldig, als sie mir die ausführliche Interpretation meiner Symptome als ein fertiges Schema vorlegt. – 2 Nemb. 12:30 drittes. Ein wenig Magenschmerz; 2 Tras + 1 Donn, hilft.

23 Minuten aufgesessen; Haar schneiden. – 1:30 Zahnarzt Dr. Lampert. Ein Zahn wird ausgezogen (unten vorne, links von der Mitte). Ich sitze für 12 Minuten auf. Es geht gut und schnell. Ich bin nicht besonders tense im Sitzen. – Nachmittags ins Badezimmer, zum Pinkeln im Klo. Ina ist erfreut über den Fortschritt. Nachher keine Schmerzen vom Zahn. Korrekturen Logistik gelesen. – Ich bin zuversichtlich und will Fortschritt machen; durch Gespräch mit Dr. Wallis gestern. – 3 Nemb. 2h Magen ungemütlich, Milch und Tums; später etwas Magenschmerz, 2 Tras, hilft. Schmerz im Rücken rechts, am Beckenknochen; Cod. 3-4 wach gelegen, weil der Plastik am screen im Wind klatscht.

(Ina vormittags zum Job.) – 2 – 6 ½Singers hier. 🕮 Singers erzählen etwas von Europa. Wir berichten von unseren Psychoanalysen. Ihm allein erzähle ich kurz von dem Erlebnis mit dem Vater und der Sexwiederbelebung; er findet das sehr bemerkenswert. Sie scheinen nicht abgeneigt, auch Analyse zu machen. – Über Problem mit LA und Chic. Er meint, in LA erwarten sie doch jetzt feste Zusage, weil sie so viel Zeit und Mühe darauf wenden müssen. Mit Perry soll ich versuchen, längere Frist zu bekommen; aber wenn er nicht will, kann ich nichts machen; er ist eh bös auf das Department und wie sie mich bisher behandelt haben. Er meint, die Sache in LA sei auch gefährdet dadurch, dass ich im Brasilienkomitee genannt war und vielleicht auch kürzlich in dem Artikel von Mathew im American Mercury90https://en.wikipedia.org/wiki/The_American_Mercury, zusammen mit anderen linken Leuten in Chic. – Über den Schilpp Band; er gibt zu, dass er keine Zeit haben würde vor der Rückkehr aus Indien 1955.) – Ich bin heute mehrmals ins Badezimmer gegangen zum Pinkeln; einmal kam gar nichts; aber es geht schon besser. Auch Hände waschen. Ich bin in guter Stimmung. – Abends Ina in meinem Arm, wir sprechen zusammen. Dann, unerwartet, bleiben wir zusammen. – 3 Nemb. Gut geschlafen.

Dr. Wallis. (Ich sage, dass das letzte Gespräch mir gut geholfen hat, obwohl es nichts wesentlich Neues war. Ich will Dinge mehr natürlich tun. Ich berichte über Gehen zum Badezimmer usw. – Ich sage: Ich will $ 13 zahlen, vom 1. Nov.; jetzt mit Inas Job können wir es. – Über Singer Besuch; und Überlegungen zu LA Angebot, und persönliche Beziehungen zu Chicago; Singer schimpfte über das Department dort.) – Mehrmals aufgestanden. – 2 + 1 Nemb.

Viele Male aufgestanden, Badezimmer, Bücher geholt, usw. Abends zum Essen 26 Minuten gesessen. Wir sind beide erfreut über den guten Fortschritt. –🕮 Abends muss Ina sehr weinen, weil ich unvorsichtigerweise an den wunden Punkt mit den „Twins“ rühre. – 2 +1 Nemb. Nachts etwas Magenschmerz; 2 Tras + 1 Donn hilft. 7h nochmal, 2 Tras.

Vielmal auf. Mittags 15 Minuten gesessen zum Lunch, alleine, abends Fußbad. – 2+1 Nemb.

Ina hat starke Rippenschmerzen; sie war schon am Anziehen für den Job; ich telefoniere ab. Dr. Howland kommt, nimmt sie ins Hospital für X-ray; 5h sagt er: die zeigen die Lungen rein, also jetzt nicht Pneumonia; später sollen noch mal X-rays gemacht werden, inzwischen ruhig halten. Mrs. Gödel kommt den ganzen Tag und sorgt für uns. Sie ist froh, mal Ina ganz für sich zu haben. – Ich öfter auf, kurz. – (Ina sagt mir nachher, dass Frau Gödel, obwohl hier von 11 bis 8 oder 9, ihr sehr wenig geholfen hat; sie war sehr aufgeregt und durcheinander, nahe einem Zusammenbruch; Gödel will sie zum Psychiater nach NY bringen; sie fürchtet, dass er sie in eine Anstalt bringen lassen will, weil sie Verdacht hat, dass er eine Beziehung mit einer Anderen hat.) – 3 Nemb.

Ich gehe zum Badezimmer, waschen usw. Ich frühstücke Milch und Zwiebacke, aber Ina besteht darauf, trotz meinem Protest, mir Kaffee zu machen (den Frau Gödel für mich machen sollte, aber vergessen hat). –Dr. Wallis (er beruhigt meine Sorgen über Ina; keine gefährliche Krankheit, nur unangenehm. – Er sagt, ich sei jetzt genügend vorbereitet, leichter aufzustehen und auch den Schmerz, wenn er kommt, hinzunehmen 🕮hinzunehmen und zu relaxen, auch ohne ins Bett zurückzugehen. Das Bett ist nicht wirklich zum Ausruhen nötig, sondern nur für Gefühl der Sicherheit. Krampf tut gar keinen Schaden. Die Aussprache gibt mir Mut, weiter aufzustehen.) – Mittags Dr. Howland; er findet, dass Ina nicht Pleurisy91https://en.wikipedia.org/wiki/Pleurisy hat; er glaubt, Neuralgie, und gibt ihr B12 Injektion. –Frau Fleming kauft ein, und richtet uns Lunch. – 3:30-5 Morgenstern. (Er hat AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954, Aufbau, Syntax usw. und auch gelesen. Er will „Nat. und Appl.“ kaufen und „Cont.“ von Bibliothek lesen. Ich erkläre meine Wahrscheinlichkeitsauffassung. Über den utility Begriff.) – Frau Fleming richtet uns Abendbrot. Aber Ina kann schon wieder herumgehen und zu mir kommen. – 2 Nembs.

Ina hat nicht mehr die gestrigen Schmerzen (vermutlich Neuralgie), aber doch noch die von den letzten Tagen (also wohl doch Pleurisy). Aber sie kann öfters aufstehen und etwas herumgehen. Hedda richtet uns Lunch, Ina bringt es mir. – Ich spüre etwas meine Muskeln, stehe aber doch immer wieder auf. – Abends Ferngespräch mit Perry (ich sage, Kaplan ist ungeduldig auf meine Reaktion; daher möchte ich wissen, was Perrys Reaktion auf meinen Brief ist; er sagt, er hat mit Department und Dean gesprochen, alle sind einig, dass alle Anstrengungen gemacht werden sollen, mich doch dazubehalten. Aber der Betrag an Unterricht ist schon das Minimum, und höheres Gehalt ist schwierig, muss von Administration und Trustees erwirkt werden. Er will mit Compton sprechen; er hat ihn noch nicht kriegen können, der ist so viel weg. Ich sage, ich möchte Kaplan sagen, dass ich es sehr ernst erwäge, sodass er die Maschine in Gang setzt; das wird mehrere Monate dauern. Perry bittet mich, mich noch nicht dort fest zu binden, und ich sage, das werde ich nicht tun. Perry sagt, er bemüht sich, meine Lage objektiv anzusehen; nicht nur den Wunsch des Departments, sondern auch von meinem 🕮 Gesichtspunkt aus, was für mich das Beste ist. Ich betone, dass ich es und alle seine Bemühungen hochschätze. Er ist beeindruckt von meinem Bericht an N. Sc. F.; dass ich meine Zeit fruchtbar angewendet habe. 5 ½ Minuten, ca. 3.50; ich konnte ihn nur mit Mühe abbremsen.) – Wir hatten geplant, Fernruf an Kaplan. Aber das würde ca. 7 $ kosten; darum geben wir es auf. – 2 Nemb, 1h drittes. 1 ½ ein wenig Magenschmerz, 2 Donn Tras + 1 Donn. Ina sieht mein Licht und kommt, und beruhigt mich mit Zärtlichkeit.

Gleich aufgestanden zum Waschen, obwohl Ina schon viel herumgeht. Sie hat immer noch Rippenschmerzen, kann die Arme nicht heben. – Ich schreibe mit Hand zwei Briefe an Kaplan, einen persönlichen. – 5-6 Aldrich (er ist dieses Jahr frei von Unterricht, Ford Foundation, reist herum für Kontakt mit anderen Philosophen; dann zurück. Sein Buch über meaning ist beinahe fertig: religiöser Sinn, poetischer, buchstäblicher (Wissenschaft), und metaphysischer; alles entwickelt aufgrund der wirklichen Erfahrungen. Ich warne ihn vor der Gefahr der phänomenologischen Sprache; er sagt, er lehnt Sinnesdaten ab als Abstraktion.) – Abends sitzt Ina hier, spricht lang über Analyse. (Welche Veränderungen ich in mir sehe? Ich: freie Gefühle, und freiere Äußerung davon. Sie sagt, ich sei aber nicht aggressiv genug, nehme immer noch alle Leute gegen ihre Kritik in Schutz. Ich: Ich will offen und kritisch sein, aber nicht aggressiv. Aber dieses Wort wird von den Analytikern anscheinend im weiteren Sinne verwendet, nicht nur tadelnd, sondern für jede energische Aktivität, z. B. Sex. Schließlich kommt etwas Verstimmung, weil ich sage, dass es genug ist für heute.) – 3 Nemb. Nachts Wind, das Plastik am Screen flattert; ich nehme Wachs; das hilft, aber ich kann nicht schlafen, lese schließlich noch bis 3:30. 🕮

Dr. Wallis. (Über gestriges Gespräch mit Ina, über Änderungen in mir. Er: Auch gewisse Symptome sind verschwunden, z. B. Magenschmerz; das ist wichtig, weil damit zusammengeht, dass die unterdrückten Gefühle frei werden. – Er unterscheidet (1) aktiv – passiv, (2) aggressiv – rezeptiv; das ist mir nicht ganz klar.). Ich stehe auf, schalte Maschine ein, helfe ihm in den Mantel und gehe mit zur Haustür. Ich sitze etwas bei Ina; wieder über die Veränderungen in mir. – Zum Abendessen 35 Minuten gesessen. – 2 + 1 Nemb. – 12h höre ich Ina viel husten; ich gehe zu ihr, sie zu trösten und Codein zu geben.

Morgens im Badezimmer gewaschen. – Öfters aufgestanden. – Zum Abendessen 36 Minuten gesessen. – Abends 10h überraschend zusammen. – 2 + 1 Nemb.

Ina wieder zum Job. – Mittags 22 Minuten gesessen. – Abends 20 Minuten. Öfters auf. – 2 Nemb.

(Thanksgiving; Ina hat frei für heute und morgen.) Im Badezimmer gewaschen. – Mittags 30 Minuten gesessen, abends 36. – 5-7 Gödels hier. (Über Musik. Ich erkläre, wie man auf Saiteninstrument reine Töne spielt; er wundert sich, dass das rein nach Gefühl richtig wird. – Über seinen Schilpp Beitrag über „Nominalismus“. Er will Nominalismus kritisieren, offen lassen, ob ich dazu gehöre. Ich sage ihm, im Gegenteil, ich bin gegen Quine, für Zulassung starker Sprachen. – Er fragt nach Plänen. Ich sage, wir gehen wahrscheinlich nach LA; nur ein Seminar. Ina sagt ihm später, dass reiner Researchjob noch besser wäre; aber er sieht nicht ein, dass das viel Unterschied macht. – Ich stehe mal auf und gehe ins Badezimmer; er ist erfreut zu sehen, dass ich mich „so frei bewege“.) – Abends 3 Nembs. 🕮

Dr. Wallis. (Über Fortschritte im Aufstehen; er ist erfreut; ich: das freut mich, auch wenn Ina erfreut ist; aber auch für mich selbst. Ich wollte immer gern der Mutter etwas zuliebe tun, aber errötete, wenn sie mich lobte. Er: Das zeigt unbewusste Sexwünsche und die Scheu und Furcht, dass andere sie bemerken könnten. – Fortsetzung von Traum 97: Kleine Frösche unter meinem Hemd; der Freund fängt ihn; Assoziation: Inas Hand.) – Mittags 30 Minuten gesessen, abends 45 Minuten. – 2 Nembs. Gut geschlafen.

Mittags 35 Minuten gesessen, abends 30. – Abends sitzt Ina müde und frierend, im Mantel, auf meinem Bett; Zärtlichkeit; und dann überraschend zusammen. – 2 + 1 Nembs.

(Ina vormittags zum Job.) Mittags 51 Minuten gesessen!– 4-6 Bohnert hier. (Ich sage, Goodman hat gesagt, er muss unbedingt die These dieses akademische Jahr abliefern. – Er fragt, wie man wissen kann, dass jedes Individuum mindestens eins der gw einer Familie hat, oder einen Wert eines Funktors; ich erkläre es mit Massendichte; wo nichts ist, ist der Wert 0. –Er ist erfreut, dass wir LA planen. Er meint auch, Kaplan sei zu optimistisch in Bezug auf die Regents. Er sagt, das Klima sei gut, zuweilen heiß, aber dann trocken; oder neblig und kühl; am besten, höher hinauf an den Bergen, wie Helmer. Er unterrichtet 12 Stunden, bekomme $ 4500. – Er kennt Davidson gut, naher Freund von Quines her; der wird gut schreiben über Intension und Extension.) – Abends nur 23 Minuten gesessen; dann fühle ich mich auf einmal tense. – „Little Boy“ gelesen (wie er Tonfiguren, die seine Familie darstellen, mit Bomben zerschmettert). – Abends 3 Nembs.

(Ina zum Job, von heute ab täglich.) –Dr. Wallis (ich berichte: gestern mittag triumphierend über die 50 Minuten auf; abends enttäuscht wegen nur 20 Minuten. Über „Little Boy“: Zorn gegen seine Eltern, Bombardieren der Familie. Ich war wenig 🕮 zornig gegen den Vater, wenn er mich demütigte (mit den Handschuhen) oder zuviel verlangte (beim Klettern, vielleicht Schwimmen?). Fantasien gegen Vaterfiguren: gegen Hitler usw., Superman mit Strahlen gegen Tanks und Kriegsschiffe. – Er wird heute seinen Vater besuchen, der wird 80. Er sagt „mit ray gun“ und zeigt mit Geste, wie er ihn bedrohen wird.) – Mittags 30 Minuten allein; abends 21 Minuten (weil vorher Bedpan). – Abends nach 10h, bei Mozartmusik, gehe ich zum unteren Zimmer und „tanze“; die Arme sind frei bewegt, aber die Knie noch wacklig; es tut gut zu spüren, wie der Körper den Rhythmus fühlt; dabei kommen mir Tränen vor innerer Bewegung. Auch Ina ist sehr erfreut und ich küsse sie herzlich noch im Stehen. – 2 +1 Nemb.

XII / 1953 Mittags 18 Minuten auf (dabei: ins Bad, später in die Küche, und Shades gezogen.) – 3:30-6 Putnam (ich sage Bedenken zu seinem kleinen Aufsatz: Erweiterung von Symbol für ML; aber er will nur kleine Hinzufügungen machen. Er hat selbständig gefunden: Ähnlichkeiten der Q müssen berücksichtigt werden; er schlägt m für Formel Produkt vor. Ich erkläre, dass 2- und n-Familien Problem; und das Pferd-Esel Problem. Ich will ihm nächstens über unsere Überlegungen dazu berichten; er scheint gut im Finden von Lösungen; kann auch allerhand Mathematik. – Auch über Typensystem; und Koordinatensprache.) – Abends 45 Minuten gesessen. – 10h Ina bei mir; lange Zärtlichkeit, aber vergebens; ich erzähle ihr dann von voriger Nacht und sie nimmt es sehr lieb auf. – 11h 3 Nembs, nach 2h viertes, 3:30 noch wach.

Mittags 31 Minuten auf. Abends nur kurz, weil Muskeln empfindlich, und später gedrückt. – 3 Nemb.

Mittags 20 Minuten, abends 25. 3 ½ – 6 van Hove und Mandelbrot (ich erkläre meine Gründe gegen Methode II. H.: Er meint, dass 🕮 sogar Clausius Entropie für disjvon statistischen Beschreibungen verschieden sein sollte von der für eine dieser statistischen Beschreibungen. – Er sagt, nach heutiger Auffassung, die noch nicht in den Lehrbüchern ist, hat Boltzmanns S numerische Bedeutung nur im Falle von Gleichgewicht! Wenn so viel geändert ist, ist vielleicht vieles von meiner Arbeit umsonst!) – 3 Nemb; trotzdem lange nicht geschlafen. Ich kann die Überlegungen über die Entropieprobleme nicht loswerden; auch früh morgens wieder.

Dr. Wallis (vorgestern ein wenig Spannung und zuweilen Schmerzen im Muskel auf der rechten Hüfte; darum kürzer gesessen. – Meine Gefühle zu Inas Job: Ich war jetzt stark genug, mich nicht entmutigen zu lassen, sondern im Gegenteil aktiver zu werden. –Das „Tanzen“ am Mo. Er: „Das ist wirklich etwas to celebrate“; es scheint ihm sehr wichtig. Er spricht wieder von Anziehen; auch Übungen, Drehen usw. im Sitzen auf dem Bett.) – Mittags 30 Minuten auf; abends 40 Minuten. – Abends 2 Nemb; 1:30 ein wenig Muskelschmerz rechts, 1 + Cod, und drittes Nemb.

Mittags 47 Minuten auf; abends 35. – Abends 2 Nemb, 1h drittes.

(Ina vormittags zum Job.) –Einstein und Oppenheimer hier für 20 Minuten (Opp. hatte vorher Einstein gefragt, ob er das Gespräch auch auf meine Ideen über Entropie bringen sollte; aber der wollte lieber nicht. – Einstein fragt lachend, warum von den vielen Wirbeln mir gerade einer so viele Schwierigkeiten macht. Ich sage: nun, die Seele ist wohl auch beteiligt. Er scheint sehr überrascht. Ich füge hinzu: das ist doch meist der Fall. Da er aber nicht zustimmt, gehe ich nicht weiter. Ich sage, dass ich jetzt mehr aufstehe. – Über Inas Job: ich erkläre die Funktion dort. Über „adjustment. Ich sage: An sich istadj. gut, aber in Amerika bedeutet es Konformismus, und 🕮 der Individualismus wird beschränkt. Einstein stimmt lebhaft zu; einmal hat ihm ein Fremder geschrieben, er müsse sich sein Haar schneiden lassen, weil er jetzt in Amerika wäre. Opp.: maßgebend sollte sein survival der Gruppe. Ich: Das ist auch erfüllt im Ameisen Staat; aber das ist doch nicht so ideal. Opp.: Es gibt ein Optimum für surv. mit möglichster Freiheit. Einstein sagt, Heisenberg sei immer ein Nazi ! gewesen.) – Mittags 43 Minuten. – Beim Abendessen werfe ich aus Versehen mein Glas mit Traubensaft um, es geht über die ganzen Stools, Pyjama, Boden usw.; Ina hat viel Mühe, alles zu putzen. – Abends 3 Nemb; um 3h noch wach.

(Dr. Wallis sagt ab.) Mittags 20 Minuten, abends 30. – (Dr. Wallis will abends 9h kommen; als er um 10h noch nicht da ist, rufe ich an; er ist noch im Office. Ich sage, jetzt bin ich zu müde, und er auch.) –10h Ich gehe nackt ins andere Zimmer für Sonnenlampe; aber sie geht nicht; so tanze ich etwas nackt herum. – 10:30 überraschend zusammen. – 3 Nemb, gut geschlafen.

Mittags 25 Minuten. (Ina nach Phillipsburg.) Nachmittags etwas Muskelschmerzen. Abends 40 Minuten. – 2 Nemb, 12:30 drittes.

Mittags 25 Minuten. 2:30-4 van Hove. (Ich erkläre, dass ich mir inzwischen klargemacht habe, warum S nur im Gleichgewicht der thermodynamischen Entropie entsprechen kann. Das mit der Disjunktion gibt er endlich zu; sagt, das ist doch selbstverständlich; praktisch Ausrede, um zu erklären, dass er es voriges Mal bestritten hat.) – Abends 53 Minuten. – Abends weint Ina in meinem Arm (wir denken beide, wie gern wir unseren Müttern wieder gutgemacht hätten, dass wir verhärtet waren). – 2 Nemb, 1:30 drittes.

Mittags 32 Minuten. Abends 62 Minuten; Astrid Selberg sitzt 🕮 bei uns. (Über den jungen Mathematiker Cohen, der in Trenton entlassen werden soll.) – 3 Nemb.

Dr. Wallis. (Er sagt, ich mache guten Fortschritt; hauptsächlich, weil ich mir Träume erlaube, nicht mehr unterbreche. Ich: Aber keine Kindheitserinnerungen von Angst vor dem Vater. Er: Das ist nicht nötig; man kann die Gefühle durchs ganze Leben finden und Assoziationen mit allen Lebensperioden haben. Das Wichtigste ist die Gegenwart. – Ende von Traum 97: Orange in Mund; Maues Brust; vielleicht Penis?) – Mittags 32 Minuten; abends 50 Minuten. – Abends zusammen. – 2 Nembs.

1-6 Goodmans. (Zum Mittag sitze ich 65 Minuten. Wir erzählen von unseren Analysen. Sie sind sehr interessiert. Aber sie meint immer wieder, vieles könne man doch einfach mit dem Willen machen. Über Hempel; sie ist empört, dass er es nicht fortsetzen konnte, denkt, für ihn wäre es nötig gewesen. – 4-6 mit Nelson, über „Aufbau“, besonders Extensionalismus. „Dieselbe Bedeutung“ will er immer noch mit „Centaur Bild“ exemplifizieren; ich zeige ihm, dass dabei die Sprache nicht-extensional wird.) – Abends 45 Minuten. – 2 Nembs.

Mittags 50 Minuten, abends 52 Minuten. (Ina erzählt mir, wie sie nachts den kleinen Bären „Mutzi“ im Arm hat und streichelt; dabei muss sie weinen.) – Abends 2 Nemb, 12:30 drittes.

Dr. Wallis (Traum 102, erster Teil. Über unser halbwegs scherzhaftes Gespräch von „deprivation Abend“. Ich: Ich möchte mehr konsistent sein, nicht nur im Denken, auch in Gefühlen und Haltungen, mehr harmonisch. Er: Ambivalenz ist aber natürlich, man muss nicht Hostilität unterdrücken.) – Mittags 41 Minuten. Abends 40 Minuten. Nachmittags Mrs. Haritz hier als Notar, Eid für LA. –🕮 Abends wieder mal getanzt. – Abends 2 Nemb (2h noch wach).

Inas Geburtstag. – Mittags 40 Minuten; abends 46 Minuten. –; 1h drittes. 4-7 Richard Martin (er verbessert noch sein Buch ms über Semantik, und stellt verschiedene Fragen dazu; auch für seinen Beitrag für Schilpp. Er will in dem Beitrag meine Semantik verteidigen gegen Einwände in Rezensionen von Nagel, Church, Fitch usw. – Über Konsistenzbeweise mit Hilfe von Wahrheit; ich erkläre, dass sie nicht notwendig trivial sind.) – Abends zusammen. – 2 Nemb; 1h drittes.

10 – 12 ½Hiz (er ist für dieses Jahr in Philadelphia, vertritt Goodman. – Er ist interessiert an induktiver Logik, hauptsächlich basiert auf Kolmogoroff. Ich sage, dass Kolmogoroff Axiome nicht ausreichen für die feineren Probleme. Ich erkläre n-Familien Problem; Pferd-Esel Problem. – Er versucht Definition von meaning eines Satzes, aber aufgrund von satisfaction; anscheinend extensionalistisch. Ich erkläre, dass er damit nur zu „extensionaler Isomorphie“ kommen kann, aber nicht, wie er möchte, zu dem, was die Linguisten mg. nennen. – Über seinen Freund Fine; der ist hauptsächlich interessiert an abstrakter Algebra und Topologie; nur nebenbei Wahrscheinlichkeit, nicht die induktive.) – Mittags 41 Minuten, abends (Hocken und) 26 Minuten. – 3:30-5:30 van Hove. (Über Gibbs Methode; meine Einwände, er ist aber nicht überzeugt. Über Quantentheorie; Einstein-Bose scheint einwandfrei; aber da gibt es Gibbs Methode, die anscheinend analoge Nachteile hat wie die ursprünglichen.) – Abends schönes Schuberttrio; Ina im Arm, Tränen. – 2 Nembs. – 3h aufgewacht; dann meist wach; ich komme nicht los 🕮\(Frank J.) Anscombe Statistiker. () Bayesian\ von dem Problem von n Familien, das ich mit HizHiz besprach, und dem Problemen von Entropie, die ich mit van Hove besprach.

Mittags 50 Minuten. Während ich esse am Tisch, kommt Wick mit dem neuen Manager Morgan; ich sage ihm, dieses Zimmer wäre besser als Study für Paula als die Küche. – Abends 28 Minuten. – 2 Nemb; 1h drittes.

Mittags 46 Minuten. 3 – 5 ½Anscombe (Reader in mathematischer Statistik in Cambridge, England; jetzt Research Associate im mathematischen Department hier; arbeitet mit Wilks92Samuel S. Wilks (1906-1964)und Tukey93John W. Tukey (1915-2000). Mandelbrot hat ihm geraten, mich aufzusuchen; er hat Kapitel IV in meinem Buch und etwas in Contin. gelesen. Seine Auffassung ist ähnlich zu der von Savage (und de Finetti). Er wird beim Washington Meeting vortragen; er gibt mir seinen Vortrag , es ist über Good, Barnard und Lindley94vielleicht Dennis Lindley: https://en.wikipedia.org/wiki/Dennis_Lindley. Ich erkläre, warum ich über die de Finetti Methode hinausgehe: Wette auf Pferderennen. Ich berichte ihm über Kemenys Beweis über Kohärenz. Er bedauert, dass die meisten Statistiker nicht an Philosophiefragen oder Methodologie oder Interpretation interpretiert sind‚sogar Tukey nicht. Aber in England mehr als hier. Er wird im Januar Savage besuchen; er sagt, der fährt im März wieder nach Europa. Er ergänzt: A. bleibt bis September hier.) Abends 43 Minuten. – 2 Nemb.

Mittags 46 Minuten; abends 45. – 2 Nemb, 1h drittes.

(Ina vormittags zum Job.) – Mittags 41 Minuten. – Abends zusammen. – 2 Nembs, 1:30 drittes.

Dr. Wallis (Ende von Traum 102: Hanneliese, Ananas. Der Doktor: Ananas ist zweideutig, Penis oder Mutterliebe. Ich lerne jetzt mehr, die Zweiseitigkeit von aktiver und passiver Rolle zu akzeptieren. – Ich sage, dass ich wegen der Sorge 🕮 um die Regents in Kalifornien politisch vorsichtig werde, mich schäme, und auf die Reaktionäre fluche.) – Ein kleiner Schmerz in der Hüfte, erst rechts, dann links (vorher schon ganz wenig, als ich im Badezimmer stehe). Ich hole meinen Lunch vom Tisch zum Bett, und bleibe liegen. Etwas deprimiert; noch ½ Dex genommen, und ein Bufferin. Nachmittags gar keine Schmerzen mehr; mehrmals zum Badezimmer gegangen; trotzdem etwas gedrückt. Zum Abendessen liegen geblieben. Dabei ist Ingrid da, und Ina geht nachher eine Stunde hinüber. – Abends bei der Musik kommt die Depression wieder ein wenig; ich muss weinen; Ina ist sehr lieb; im Grunde bin ich doch nicht entmutigt, und denke, es ist schon alles in Ordnung. – 3 Nemb.

10-2 Copi hier. (Er hat Grant von Ford Foundation für dieses Jahr, zur Verbesserung von Philosophieunterricht; er wird nach Harvard gehen. Später mehrere Monate mit ganzer Familie nach Berkeley. – Er zeigt Prospekt von neuem Buch „Symbolische Logik“, das bald erscheinen wird. – Über Relationen. Ich schlage Vereinfachung vor für seine Definition von Transitivität für 3-stellige Relationen. Er sagt, dass Hakary, der mit ihm daran gearbeitet hat, eine Formel für die Anzahl von „directed grafters“ gefunden hat, also von Strukturen! Anscheinend unabhängig von Davis. – Über induktive Logik. Ich erkläre das Familienproblem und Pferd-Esel Problem. – Er will sich jetzt mehr mit Ästhetik beschäftigen.) – Mahlzeiten im Bett; aber mehrmals auf für Badezimmer und Hocken. – 3 Nemb. – Morgens habe ich Schrecktraum (Mann im Bett im Wandschrank) und schreie; Ina kommt, 7h.

Mittags zum ersten Mal wieder aufgesessen, 23 Minuten; abends 20 Minuten; dabei tun die Muskeln etwas. – 2 Nembs, 12h drittes. 🕮

Ina ist heute bis So zu Hause. – Mittags 32 Minuten; abends 40. Zuweilen tun die Muskeln noch etwas. – Abends zusammen. – 2 Nemb; gut geschlafen.

Mittags 40 Minuten; abends 40 Minuten. 2 Nemb– Abends getanzt (zum ersten Mal wieder seit 14.). – 2 Nemb; unruhig geschlafen.

Mittags 34 Minuten. – Nachmittags 4 ½hinausgegangen, zum ersten Mal seit Sept. 1952 (15 Monate; das war die Reise von Vermont hierher; vorher Monate dort gelegen). Mit dünner blauer Hose und warmer Windjacke. Es geht sehr gut und leicht, ohne Stock, und ohne Inas Arm. So hatte ich es mir letzthin oft vorgestellt; aber dass es dann auch wirklich so leicht ging, war ein besonderes Erlebnis. Ich sah um mich, Bäume, Häuser, Felder, Wälder, Wege (für zukünftige Gänge), der große Himmel; es bewegte mich sehr. Ich fühlte mich erneuert und erhoben, als sollte ein neues Leben anfangen. Die künftige Wohnung besehen; zur Probe in beiden Schlafzimmern gelegen; ich entscheide mich für das größere, weil weiße Wände und geräumiger. Dann zurückgegangen; es geht wieder leicht, keine besondere Müdigkeit dabei. Erst als ich wieder auf meinem Bett liege, merke ich, dass ich mehr auf war als sonst. Aber ich bin sehr erfreut, wie gut und leicht es ging. – Abends 37 Minuten. – 2 Nembs, 12h drittes.

10 ½ – 11 Alisbah hier (aus der Türkei, zum ersten Mal. Sie wohnen g, werden aber jetzt in die Stadt ziehen. Er ist Professor, hat Doktor in Mathematik in Berlin gemacht. Später Visiting Professor in Zürich. Hauptinteresse: Funktionentheorie; er sagt: in Amerika wird das vernachlässigt, hier geht alles Interesse auf Topologie und andere abstrakte Zweige. Er weiß auch etwas über Hilbert und Brouwer. Er fragt über Auswahlaxiom; ich sage, dass es mir sehr plausibel erscheint; die Einwände z. B. von Rosser, beruhen 🕮 auf Missdeutung.) – 12h Erna. Ich begrüße sie an der Haustür. – Mittags 48 Minuten gesessen. 5hwieder hinübergegangen ins andere Haus mit beiden; ich besehe Küche, Bad und drittes Schlafzimmer; dann ohne Ausruhen zurück. Es geht wieder so gut und leicht; ich mache der Erna vor, wie ich noch vor kurzem mühsam und vorsichtig ging, ich muss selbst darüber lachen. Sie ist sehr erfreut und gibt mir einen extra Kuss nachher. Wir sprechen lang über die Analyse, und ich erkläre, wie es mir innerlich geholfen hat. Wir geben ihr $ 10 für Weihnachten, und den Kunstkalender von Agnes. Sie meint, vielleicht kommt sie auch nach LA. – Sie fährt 9248 nach NY zurück. – 3 Nemb.

Ina hat Halsschmerzen, kann nicht sprechen, etwas erhöhte Temperatur. Dr. Wallis sagt: Laryngitis, wahrscheinlich Bakterien, nicht Virus; er verschreibt Aureomycin95https://de.wikipedia.org/wiki/Chlortetracyclin; glaubt, das wird in 2 Tagen (bis höchstens 4) die Bakterien töten. –Dr. Wallis. (Ich berichte: Zum ersten Mal ausgegangen, vorgestern und gestern. Ein großes Erlebnis; das Gefühl, sich frei und ohne Angst im offenen Raum bewegen zu können. Ich wundere mich, dass die Wandlung gekommen ist ohne Erinnerung an besondere Kindheitserlebnisse. Er: Das ist auch nicht nötig; das Wichtige ist, dass ich den kleinen Jungen akzeptieren kann wie er war, mit allen negativen und positiven Gefühlen zu Eltern usw. und klar bin, dass da nichts vom Vater zu befürchten ist.) –Ich gehe mit ihm hinaus (nur mit Windjacke) zu seinem Auto; wir gehen herum und beschauen die Landschaft und die Schwärme von Staren usw. –Oppenheim kurz hier (bringt Schokolade für Ina; erzählt auf meinen Wunsch kurz einiges über sein verbessertes ms). – Ina kommt kurz für Lunch. Mittags 50 Minuten gesessen. Abends 46 Minuten. – 2 +1 Nemb.

10-11 George (siehe 4.11.) und Sharpless. 🕮\30. Umzug ins andere Haus Myhill\ (Ich sage über das Boston Meeting; sie bedauern, nichts davon gewusst zu haben. Ich zeige Else Brunswiks ms und erzähle von unserem Gespräch; sie sind sehr interessiert. Sh. Fragt: (1) Sinnesdaten oder physikalische Dingsprache? Ich: das letztere. (2) Aber wie wird Dingsatz verifiziert? Ich: keine Sicherheit. Akzeptiert aufgrund von Erlebnis. Er: dafür müßten Regeln gegeben werden. G: Das ist Pragmatik. Ich: ja. Sh: Solche Regeln geben Interpretation der Sätze; aber ‚belief‘ ist so verstanden, dass es nicht notwendig in Sprache ausdrückbar ist.) – Mittags 30 Minuten gesessen. – Ina packt alles. –Durcharbeitung von Entropie Teil I fertig, mit allen summaries. – Abends 38 Minuten. – 3 Nemb.

Umzug zu 4a. Ina schuftet den ganzen Tag. Die Sachen werden hinüber getragen. Ich bleibe in der alten Wohnung, um Telefonanrufe von Myhill (und vielleicht Tintner) zu abzuwarten; aber keiner ruft an. Abends 6h gehe ich im Dunkeln hinüber. Ina hat schon vieles eingeräumt, es sieht schon richtig und nett aus. – 3 Nemb.

(Ina vormittags zum Job.) 2h kommt Myhill (die telefonische Verständigung hat nicht funktioniert, weil wir noch nicht verbunden sind. Ina gibt ihm Lunch; ich ½ Stunde Nap. Dann bis 3 ½ gesprochen. Sein Hauptanliegen: Wie die Chancen mit LA sind; Perry hat seit einigen Wochen größeres Interesse gezeigt. Das Yale Department sei nicht nur interesselos, wie Chic, an technischer Logik, sondern sogar feindlich. Er hat mit Maclane und Halmos gemeinsame Interessen gefunden, und ein gemeinsames Seminar gemacht, wo er aber die Hauptarbeit hat; aber das mathematische Department würde wohl doch nicht eine gemeinsame Ernennung machen, weil er nicht genug in Mathematik trainiert ist. – Er will heute nicht über Probleme sprechen. Er will mir Plan für Schilppaufsatz schicken; es ist Kritik an Inhalt und Extensionsmethode und Vorschlag einer 🕮 besseren Methode, wovon er hofft, mich zu überzeugen.) – 3 ½ – 6 Feigl und Kasperle hier. (Anfangs noch Myhill; Ina meist in anderem Haus, um Gödel für ihn anzurufen; aber der kann nicht so plötzlich. Dann bringt Ina ihn zur Bahn. – Wir sprechen einiges Persönliche. Dann erzähle ich Feigl etwas über Entropieaufsatz und Gespräch mit Einstein. Ina über ihren Job. Ina hat den Eindruck, dass Kasperle jetzt skeptisch über Analyse ist; sie habe auch jetzt auch so harte Hände. Feigl sagt, das Center will noch ein und vielleicht zwei weitere Jahre über Psychologie arbeiten. Er will aber weiter versuchen, Geld zu finden, um mir Dauerstellung ohne Lehrverpflichtung zu schaffen.) – Heute morgen war ich etwas tense und Muskeln empfindlich; auf Inas Rat mittags noch ½ Dex genommen. – Abends schöne Mozartmusik; endlich mal wieder, das tut der Seele gut; dazu ein wenig getanzt; die Tenseness von heute morgen ist verschwunden (sie kam vielleicht durch Selbstvorwürfe wegen letzter Nacht). Wir hatten ein gutes Jahr zusammen, und wir schauen mit Zuversicht auf das nächste. – 3 Nemb.

I / 1954 10-12 Diskussion mit Feigl, Scriven, Putnam, Oppenheim (ich betone Unterschied zwischen echtem Dispositionsbegriffen und hypothetischen Constructs. Dann spreche ich es in den Recorder.) – Mittags wieder aufgesessen. Ina ist gereizter Stimmung (durch viele Arbeit und viele Leute, und Nachwirkung der Laryngitis). – 4-10 Feigls hier. Ich gehe zur Straße hinunter, als sie kommen. (Mit Kasperle ausführlich über meine Analyse und Kindheit; sie sieht Bilder aus den Biographien. Sie erzählt von ihrer Kindheit, und ein wenig von ihrer Analyse. – Zum Abendessen sitzen wir alle am großen Tisch im Wohnzimmer. – Nachher sagt Feigl, wenn in 5 Jahren oder so Frank vom Institut zurücktreten sollte, 🕮 würde er gern das übernehmen, wenn er Geld dafür finden kann. Er arbeitet gern mit jungen Leuten zusammen.) – 3 Nemb, 2h viertes (!) Trotzdem unruhig geschlafen.

10-1 Diskussion mit denselben, und später Else Brunswik. (Ich spreche in den Recorder über Gesetze, nomologische Formen, Kausalmodalitäten. Diskussion wieder über hypothetische Constructs. Ich sage, dass vielleicht auch vor-wissenschaftliche Terme aufgefasst oder rekonstruiert werden könnten als Constructs mit vor-wissenschaftlichen Gesetzen besser also als Dispositionsbegriffe.) (Alle anderen sind mittags bei Oppenheims.) – 3 ½ – 6 ½Else Brunswik hier. (Ein wenig über ihren Vortrag, den ich gelesen habe. Frank hat ihn schon gedruckt ohne ihr Wissen. Wir sitzen ½ Stunde am Tisch, dann in meinem Zimmer. Ich erzähle von meiner Analyse, Ina später auch von ihrer. (Sie wußte es schon durch Hanja Frank.) Sie ist sehr interessiert; sie sagt gleich, bevor ich etwas davon sage, dass mein im Bett bleiben zurückgeht auf Furcht, Aggression zu begehen und dadurch Leute umzubringen. Ich sage, dass der Vater starb, als ich 7 Jahre alt war; das nimmt sie direkte Bestätigung. Auch sonstige Inaktivität in unserer Bewegung und dergleichen führt sie zurück auf Furcht, die Competitors zum Verschwinden zu bringen. Sie meint, das Wichtigste sei dann das Erlebnis, wenn man gegen den Doktor hostil und aggressiv wird, ihm nichts geschieht. Ich sage, ich sehe ihn zu sehr als wirkliche Person, daher kommt keine Hostilität auf. Sie sagt, anscheinend wird das dann ersetzt durch Analyse der Gefühle des kleinen Jungen in den Kindheitserinnerungen. Sie ist ganz überzeugt, dass beide Male das Jahr des im Bett Liegens ein freies Researchjahr war, zeigt, dass die Researcharbeitdoch als nicht erlaubt gefühlt wird. Die Arbeit ist “überbestimmt“, einesteils aggressiv, wenn auch sublimiert, andernteils eine von der 🕮 Mutter gebilligte Tätigkeit. Sie meint, dass ich Freunde wie Hempel und Feigl nicht nur nicht kritisiere, sondern ihnen aufhelfe, damit ihnen ja nichts geschieht. – Egon habe hohen Blutdruck; daher Analyse mit ihren Aufregungen nicht mehr ratsam. – Nagel sage, Analyse sei doch keine wirksame Hilfe; sie und Ina vermuten, dass er vielleicht eine Analyse abgebrochen hat. – Über LA; sie glaubt auch, dass jetzt die Ernennung unsicher ist; aber wenn man mal tenure hat, geschehe einem nicht leicht etwas. letzthin bei der Kongress Komiteeuntersuchung sei nur über Mann vorgeladen worden. Tolman, der Führer des damaligen Kampfes, habe nichts zu befürchten. Wenn man mal vorgeladen würde, dürfe man allerdings nicht das 5. Amendment anrufen, vielleicht auch nicht das erste, sondern müsse besser alles beantworten. Aber sie glaubt allgemein, dass die Tätigkeit der Kongresskomitees abnehmen wird; vielleicht mehr sich auf Politiker richten wird, wenn die Wahlkampagne kommt. – Sie ist eingeladen worden zu dem Behavior Reserach Institute; es ist für 5 Jahre finanziert, aber lädt immer nur für ein Jahr ein. Morgen wird sie mit dem Direktor Tyler96Vermutlich ist Ralph W. Tyler (1902-1994) gemenint, der erste Direktor des CASBS in Stanford. Else Brunswik war dort im ersten Jahr des Bestehens Fellow. sprechen.) – Wir sind beide ziemlich erschöpft. Soviel unruhige Tage hintereinander hatte ich lange nicht. – Und Ina dazu noch die schreckliche Arbeit des Umziehens und die Laryngitis. 3 Nemb. Besser geschlafen.

(Vormittags Ina zum Job.) Mittags 34 Minuten. –Nachmittags erster Spaziergang, Straße zum Selberg Haus bis zur anderen Seite des Hauses, und zurück. Es geht gut; aber doch etwas außer Atem nachher. – Abends 30 Minuten. – 3 Nemb.

Dr. Wallis (gestern Spaziergang. – Gespräch mit Kasperle über ihre Kindheit und Analyse. Gespräch mit Else Brunswik. Sie sagt, jeder Patient ist zuweilen böse auf den Analytiker. Ich sage, das kann ich mir schlecht vorstellen, weil ich ihn doch 🕮 als wirklichen Menschen kenne. Er: Vielleicht kommt es noch. Er sagt, es ist ja schon vieles in meinen Gefühlen freier geworden. Meine Entwicklung in der Analyse sei ungewöhnlich schnell gegangen; die Bereitschaft, eine neue Haltung einzunehmen, hilft viel.) –Ich gehe mit dem Doktor zu seinem Auto. – Mittags 30 Minuten. –Abends zum ersten Mal auf dem Klo gesessen. – Abends zusammen. – 3 Nemb. – Stundenlang Magensäure (seit Monaten nicht); 2h hole ich mir Milch in der Küche und Amphogel97https://www.webmd.com/drugs/2/drug-4134/amphojel-oral/details in der Schublade. Schlecht geschlafen.

Mittags nur 17 Minuten, weil tense. Aber öfter aufgestanden. Abends 20 Minuten. – 3 Nemb. 12h Magensäure, Milch geholt; Ina macht mir Toast mit Butter. Dann gut geschlafen.

Korrekturen für Springer Logik gelesen (die letzten 5 Bögen). – Mittags 30 Minuten, etwas tense. – Abends fühle ich mich nicht gut. (Bedp.) Nicht zum Essen auf. – Ich bin nicht in guter Stimmung, streite mit Ina über den Plan, unser Auto in Trenton zu lassen „als Hundehütte“. – Später schönes langes Schuberttrio, mit Tränen, Ina in meinem Arm, das tut gut. – 3 Nemb. Gut geschlafen. Ina sagt, ich habe um 1:30 gebrüllt, sie konnte mich nur mit Mühe durch Rufen wecken; ich weiß am Morgen nichts mehr davon.

Mittags 30 Minuten, etwas tense. – Nachmittags fühle ich mich gut. Zum ersten Mal allein spazieren, bis zu Selbergs Garage. Ich bin sehr froh, dass es so gut geht. – Abends 24 Minuten. – 3 Nemb. – Nachts ein wenig Magensäure.

Dr. Wallis (ich berichte: alleine spazieren, ging gut. Nachts etwas Magensäure. Traum 104: der erschreckende Vater im Bett in der Wand, der helfende Vater kommt vom Garten. – Er schlägt wieder vor: bekleidet liegen, aber ich fühle noch nicht so.) 🕮 Ich gehe mit ihm hinaus, und dann allein in Richtung zum Institut, bis zur Querstraße! Das ist weiter als bisher, und nachher bin ich außer Atem und müde; beim Gehen fühle ich mich gut. Kalt und sonnig. – Mittags 42 Minuten. – Abends auf Klo. – Abends 37 Minuten. – Abends zusammen, besonders gut. – 3 Nemb, gut geschlafen, keine Säure.

Mit Ina 15 Minuten spazieren, zum ersten Mal den Feldweg an der Hecke entlang, bis man das Institut nahe sieht. –Mittags 53 Minuten! (Jetzt mit Keilkissen, geht besser.) – Abends 60 Minuten; bei ist Mr. Gottman, der nebenan eingezogen ist. Er fragt ein Problem über die Einzigkeit der geographischen Situation, beginnend mit der Frage, ob zwei Punkte dieselben Koordinaten haben könnten! Er ist sehr unklar, auch nach meinen Fragen kann er nicht deutlich sagen, was er meint.) –Abends zur Mozartmusik getanzt. – 2 Nemb. 1h etwas Muskelschmerz links hinten nahe der Mitte; Algoc und drittes Nemb. Etwas Magensäure; Zwiebacke, Milch und Tums. – Unruhig geschlafen.

(Ina heutet nicht zum Job.) Mittags 30 Minuten. Heute fühle ich mich nicht ganz gut; ein wenig Muskelschmerz, jetzt rechts. – (Auf Klo.) – Abends 35 Minuten. – Nachts ein wenig Magensäure; Milch und Biscuits. –

Tiefer Schnee; Ina nimmt Bus, und lässt Marni hier. –Dr. Wallis kommt erst nachmittags 4:30 (ich berichte über weitere Spaziergänge, aber auch Störung durch kleine Muskelschmerzen und etwas Magensäure. Traum Nr. 106 von heute: Männer mit Flinten und Pferden und Mann mit Messer; sie verfolgen jemanden. Der Doktor meint: Vielleicht kamen mir in der Adoleszenz die Männer gefährlich vor.) – Mittags 40 Minuten. Währenddessen lasse ich Marni in den Schnee hinauslaufen. – 7h kommt Ina nach Hause; sie hat hin und zurück je 2 ½ Stunden gebraucht! Auf Busse warten usw. –🕮 2 Nemb.

Mittags 50 Minuten; dabei lasse ich Marni hinaus laufen. (Ina ist mit dem Auto abgefahren, aber im Schnee steckengeblieben; abends kommt sie im Statewagen mit Schneeketten.) Abends 40 Minuten. – 2 Nemb; sehr wenig geschlafen.

Mittags 45 Minuten; ich lasse Marni hinaus. – Ich bereite das Register für Springer vor (weil ich unausgeschlafen bin). Gestern ist die Durcharbeitung von ms „Entropie“ beendet worden. – Abends 45 Minuten. – 2 Nemb, 12:30 drittes.

Vormittags Entwurf für Erwiderung auf Church geschrieben. 3-5:30 Putnam hier. (Ich erzähle, dass ich Erwiderung auf Church schreibe. Er schlägt interessante Modifikation von intensionaler Isomorphie vor: es wird auch noch verlangt, dass gleiche Zeichen gleichen Zeichen entsprechen. Damit löst sich auch das Paradox von AnalyseAnalogie? besser; und auch das Paradox von Mates98https://en.wikipedia.org/wiki/Benson_Mates. – Über induktive Logik, 2 Familien. Er möchte mit stetigen Größen beginnen!) – Abends 65 Minuten. Abends zusammen; und viel Musik. – 2 Nemb, 12h drittes. Viel geträumt, alles vergessen.

Dr. Wallis (Er meint, vielleicht mit 12 Jahren empfand ich mich bedroht durch die groben Knaben in der Schule; eine Parallele mit der Zeit, als ich ins Heer eintrat, 1914. – Traum 100: Studenten spielen mit Pistolen; einer fragt mich nach Diener; vielleicht möchte ich ihn, oder ein Paar, z. B. die Chinesen, im Hause haben, wie Professor Allison.) – Mittags 41 Minuten. ms Kemeny für Schilpp gelesen. Ich fühle mich ein wenig tense, vielleicht weil ich mich hochgereckt habe für den Fenstervorhang. 6 ½ kommt Ina nach Hause. Wir telefonieren mit Hempel, dass er lieber erst morgen abend kommt; das hatte er vorgeschlagen, weil Ina abends müde ist. – 3 Nemb; trotzdem lange nicht eingeschlafen. 4h ganz wenig Magenschmerz; Algoc und 2 Trasentin, hilft. 🕮

Mittags 33 Minuten. 6 ½ – 9 ½Hempel. (Ich erzähle von den ersten Ausgängen und Ina erzählt von ihrem Job. Er klagt über die vielen sozialen Verpflichtungen in Harvard. Er sagt, Williams und auch Quine seien politisch sehr konservativ, sogar reaktionär. – Er hat mit Oppenheim 2 ganze Tage diskutiert, welches in dem neuen Aufsatz sie collapsed. Heute hatten sie ein Ferngespräch mit Bohnert, beinahe eine Stunde.) Abends 50 Minuten. – 3 Nemb.

10 ½ – 2 ½Hempel. (Er fragt über Unterschied zwischen Postulaten und anderen Gesetzen, Beziehung zwischen Beobachtungs- und theoretischer Sprache. Er erzählt von Doceses spiritualistischen Experimenten. Er sagt, Oppenheim hat den geänderten Aufsatz wegen der Einwände von ihm und Bohnert ganz aufgegeben, für einstweilen; er sagt, Verschiedenes sei ganz unannehmbar gewesen.) Mittags 53 Minuten, abends 47 Minuten. – 3 Nemb.

(Dr. Wallis sagt ab.) Mittags beim Sitzen ein kleiner Muskelschmerz; ich bleibe trotzdem 30 Minuten sitzen, stehe auch nachmittags mehrmals auf, obwohl es meine Stimmung bedrückt. Ina kommt. (Einlauf; zur Toilette.) Zum Abendessen nur kurz gesessen. Später legt Ina sich zu mir und tröstet mich; sie sagt, es wird alles im Buch des Himmels aufgeschrieben, dass ich mich von den Ghosts nicht habe unterkriegen lassen und immer wieder aufgestanden bin, auch mal kurz vors Haus, um die Mondfinsternis zu sehen; Inas liebe Worte tun mir gut und ermutigen mich. Später tu ich dann sogar tanzen. – 3 Nemb.

(Ina fährt 8h ab nach Philippsburg.) Mittags nur 23 Minuten, weil wieder etwas Muskelschmerz. Trotzdem nachher mehrmals aufgestanden. – 4 ½ – 7 Gödel hier. (Er hat Contin. gelesen und er stellt Fragen, wie einiges bewiesen wird; z. B. das \(\lambda{}\)* gab dasselbe wie das frühere Symbol*. 🕮 Ich versuche, ihm zu erklären, was wir jetzt ‚Familie‘ nennen, aber er besteht darauf, dass das nicht gut wäre; „Familie“ sollte sich auf die Sinnesklassen, z. B. Farben beziehen; von diesen müsste man unterscheiden die verschiedenen Darstellungsformen von Klassen von anschließenden Präd, auch wenn man eine Form als Standardform erklären will. So komme ich nicht dazu, ihn nach den interessanteren Problemen zu fragen, z. B. ob man C9 für jede Familie aufstellen soll.) (Er kommt und geht mit Taxi; obwohl Ina schon zu Hause ist, bestehe ich darauf, sie ist sehr müde.) – Abends 25 Minuten. – Abends spät überraschend zusammen. – 3 Nemb.

(Vormittags spontan Entleerung auf Toilette; zum ersten Mal wieder.) – Mittags 30 Minuten.–Mainems gelesen. – Abends 45 Minuten. –

Langen Brief und Comments an Kemeny geschrieben. – Mittags 44 Minuten. – Der Schnee ist plötzlich weg, aber alles noch nass. 3h alleine spazieren, 8 Minuten, am früheren Haus vorbei, zu bis zur Abzweigung des Weges zum Maxwell Haus; Marni geht mit mir. – Abends 42 Minuten. – Abends gewaschen. – Getanzt.

Dr. Wallis (Traum Nr. 107, nachdem Hempel hier war; Reise mit Mutter nach Berlin; schönes schwarzhaariges Mädchen, vielleicht Else Brunswik. – Ich berichte über Muskelschmerzen 18. auf 19., spontane Entleerung 20., Spaziergang gestern.) Nachher mit ihm zum Auto. Dann allein spazieren 10 Minuten, Richtung Institut, bis zur Querstraße, mit Marni. Es geht sehr gut. Kalter Wind; ich gehe munter vorwärts. – Mittags 36 Minuten, abends 40 Minuten. – 2 Nemb, 1h drittes.

Vormittags langes Telefongespräch mit Church (über seinen Brief in Enc. Brit., über „Semantik“. Dann über Aufsatz für „Analysis“ und Postmans neue Ideen. Diese scheinen ihm nicht plausibel. Ich erkläre Mates Argument. Er sagt, das trifft aber nicht 🕮 Freges und seine Methode; wenn D und D’ gewöhnlich denselben Sinn haben, so doch nicht in indirekter Rede.) – 1hZahnarzt (nimmt Abdrücke). – 3 ½ – 9 Djane (mit ihr spazieren, Richtung Institut, bis Querstraße. Ich fühle mich dabei sehr munter und erzähle vom ersten Erlebnis, die Außenwelt wiederzusehen. Sie ist sehr angetan davon, dass ich mich so frei bewegen kann. Nachher erzähle ich einiges aus der Analyse (von November 1952 nur, dass ich gehe und habe; vielleicht ein andermal mehr). Sie ist sehr erfreut über den Fortschritt, sagt, sie hätte geglaubt, es würde 3-4 Jahre dauern (?). Ich zeige Bilder aus dem Büchlein; und erzähle von Hanno Buddenbrook. Sie hat msGordian Knot“ mitgebracht.) Abends 55 Minuten. – 3 Nemb.

Vormittags Entropie verglichen. – Mittags 41 Minuten, abends 44. – Nachmittags 12 Minuten spazieren mit Ina, nach W, bis zum anderen Ende der Lichtung. –ms Putnam gelesen (über Church und Mates). – Abends am Tisch und nachher gegenseitige Verstimmung; jeder fühlt, der andere kritisiere ihn zu viel. Ina ist lieb, und bringt mich „aus der Versenkung“ heraus. – Nachher zusammen. – 3 Nemb; aber noch nicht bald eingeschlafen.

Dr. Wallis (über Djanes Besuch vorgestern. – Traum 108 von heute: älteres Mitglied des Instituts, ;vielleicht Komb spricht über Erziehungstheorie; vielleicht Kombination von Großvater und dem Doktor.) Nachher mit ihm hinaus, und allein spazieren, 12 Minuten, nach W, bis nahe an die Mercer Straße. – Mittags 35 Minuten. – 4 ½ (anstatt 3h) – 6 Putnam (über seinen Aufsatz über Church. Ich gebe ihm Transkripts von Feigl von mir diktiert, über Dispositionen und kausale Modalitäten. Über letzteres wollen🕮 wir vielleicht zusammen etwas schreiben. – Er sagt, er hat gehört, dass ich nach UCLA ginge; er möchte das hiesige Department auf mich aufmerksam machen. Ich sage, das Offer ist noch nicht da; aber dort und in Chic. nur ein Seminar; das kann wohl eine andere Universität nicht tun.) – Abends ca. 60 Minuten. – 3 Nemb.

Morgens im Liegen spüre ich ein wenig Muskelschmerz rechts hinten. Ich stehe aber doch oft auf. Sogar gehockt (Wirkung von Serka). – Mittags 20 Minuten, tense. – Abends 27 Minuten. – 3 Nembs.

(Ina nach Camden) Mittags 33 Minuten, etwas tense. – Abends 37 Minuten. – 3 Nemb.

Wieder alleine spazieren, 12 Minuten, zum ersten Mal bis Mercer Str. – Mittags 50 Minuten. – Abends 52 Minuten. – Abends lese ich Djanes „Gordischer Knoten“, sehr spannend. – 3 Nemb.

Dr. Wallis. (Über Nemb und Dex; er sagt, sie schaden nicht, aber ich könnte sie mal zeitweise vermindern. Traum 109: Ich werfe den Stein zu David und Goliath. Traum 110: neues Haus mit Ofstad und Mises.) Nachher fährt der Doktor mich bis zum Computer und zurück bis Anfang der Maxwell Lane, dann zu Fuß nach Hause, zusammen 15 Minuten; bei den Bumps auf der Straße fühle ich mich ungemütlich und stütze mich auf die Arme. – Mittags 43 Minuten. Abends 46 Minuten. – Abends zusammen. – Dann zu lange Djane gelesen, dann kann ich nicht einschlafen, trotz 3 Nemb.

Mittags 30 Minuten. Dann kommt Zahnarzt, bringt Gebiss mit neuem Zahn vorn unten angefügt. – Noch mit Ina spazieren 14 Minuten, zur Mercer Str. – 3 Nemb.

(Vormittags Ina zum Office.) Mittags 30 Minuten. Nachmittags mit Ina spazieren 13 Minuten, den Feldweg. – Haar schneiden, und waschen. Abends 55 Minuten. 3 Nemb. 🕮

II / 1954Dr. Wallis (ich berichte: geschrien in Traum 29., bald danach wieder eingeschlafen. Er: Das ist gutes Zeichen, dass ich es akzeptierte. Ich hatte den Abend lange in Djanes Schauspiel gelesen: Racheplan gegen die Vaterfigur, Liebe zu Halbgeschwistern. Ich über Gespräch mit Christiansen über d’Annunzio’s Buch, sie hätten auswandern und heiraten sollen. Er: richtig; ich war also schon frei von den Inzesttabus; nun durch die Analyse habe ich die Kindheitsgefühle der Tabus wieder erweckt und überwunden.) –Allein spazieren, 16 Minuten! Bis zur Brücke Richtung Institut. – Besonders müde; abends unterwegs musste ich manchmal stehenbleiben, um Atem zu beruhigen. – Mittags 44 Minuten. – Abends 45 Minuten. Abends zusammen überraschend. – 3 Nemb.

20 Minuten spazieren allein, Mercer Str. nach rechts bis zum gelben Schild. – Mittags 40 Minuten. – Nachmittags gehockt ( Klo). – Abends 51 Minuten. –Telegramm von Dean Toda99Masano Toda (1924-2006)L.A.: Regents haben angenommen! – 3 Nemb.

10-1 Putnam (er bringt revidiertes ms für Analysis. – Ich erkläre ihm meine Ideen über kausale Modalitäten, aufgrund der Notizen für Gespräch mit Burks und Bar-Hillel 1950.) – Mittags 34 Minuten. – Gehockt spontan. – Abends 32 Minuten. – (Ina zu Ingrid.) 2+1 Nemb.

Allein spazieren 14 Minuten, zur Mercer Str. – 3-5 Schanuel (Oppenheim bringt ihn. Zum ersten Mal. Er hat Contin. gelesen, hat eigene Ideen. Ich erkläre ihm meinen Versuch, C9 aufzugeben.) – Abends 45 Minuten. –Getanzt. – 3 Nemb.

Dr. Wallis. (Ich berichte: Spazieren bis zu 20 Minuten. Danach nicht besondere Müdigkeit, wie früher; aber kurzatmig; ist dadurch Gefahr von Krampf? Er: Nein, denn das ist durch zu viel Kohlensäure, nicht zu wenig; wenn Atem anhalten es schlechter macht, wie hier, so 🕮 ist keine Krampfgefahr. – Ich sage, immer noch Furcht vor Beugen und Twisten, auch beim Tanzen. – Er: Bei leichter, besonders rhythmischer Bewegung keine Gefahr von Krampf; die Gefahr ist nur bei starrer Anspannung.) – 11-2 Putnam (er bringt das „Sachregister“, das seine Frau gemacht hat; 14 Stunden für $ 21. – Über Quantentheorie. – Ich behalte ihn zum Lunch, am Tisch.) – Gehockt, spontan. – Alleine spazieren 20 Minuten, Mercer Str. nach links. – Abends 38 Minuten. – Zusammen. – 2 Nemb.

Mit Ina spazieren 23 Minuten, bis zum Parkplatz am Institut. – Mittags 55 Minuten. Nachmittags zweiter Spaziergang, 14 Minuten, bis Mercer Str. – Fußbad. – 2 Nemb. Schlaf mit Unterbrechungen; Traum.

Mit Ina spazieren 27 Minuten, bis Straßenecke hinter Cherniss Haus. Mittags 60 Minuten. Miss Sachs 1 ½ – 5 (zum Lunch; ich sitze auf. Ich erzähle von meinem Rorschach und TAT Test; sie sagt aber nichts von ihrer Analyse.) – Nachmittags spüre ich ein wenig den Rücken beim Herumgehen. Beim Abendessen tense. Nur etwa 20 Minuten gesessen. Nachher geht Ina eine Weile zu Selberg. Ich fühle mit dem Finger am Rückgrat entlang, es ist druckempfindlich oberhalb des Kreuzes längs mehrerer Wirbel; ebenso von rechts. Es deprimiert mich etwas. Das ist kein Muskelkrampf; kann es doch etwas am Rückgrat oder den Nerven sein? Ich sage mir, es ist nichts Ernstliches; aber es drückt auf die Stimmung; ich bin es so leid, immer wieder diese Fürchte und Sorgen und übertriebenenen Gefühle bei Schmerzen. Und heute morgen bei dem langen Spaziergang fühlte ich mich so erhoben und stark! Ina kommt, und ich erzähle ihr alles, auch dass ich trotzdem ins Badezimmer gegangen bin, und sie lobt mich dafür. Sie legt sich zu mir und tröstet mich mit Zärtlichkeit. Dann schöne Mozartmusik: das schöne Violinkonzert und dann die Sinfoniekonzerte. Ich vergieße viele Tränen 🕮 das tut gut; auch Inas Zärtlichkeit und mein Response dazu. Schließlich stehe ich auf und tanze; ich wollte nur ein paar Schritte, um ein besseres Gefühl zu bekommen; aber es ging so gut und tat so gut; ich war erstaunt, wie leicht ich mich bewegen konnte, und ich strahlte über das ganze Gesicht; und dann küsste ich Ina sehr herzlich. Nachher fühlte ich mich viel besser. Ich spürte zuweilen noch ein wenig den Rücken, war aber in guter Stimmung. (Daher fühlte ich auch mal zum Vergleich die Unterarme; da waren auch manche Stellen auf den Knochen etwas druckempfindlich; und Ina sagte, bei ihr am Rücken und Armen ebenso; und bei mir an den Halswirbeln am meisten, wie immer; das war eine Beruhigung.) – Zur Beschwichtigung Algoc; und 3 Nemb. – Gut geschlafen, morgens ein Traum.

Dr. Wallis. (Ich berichte von gestern abend. Er sagt, die Knochenhaut ist immer druckempfindlich. Ein gutes Zeichen der Kur, dass ich aufstand und sogar tanzte; negative [Ge]fühle komme immer; das Wichtige ist, dass man mit ihnen stark wird. Dazu war das Argumentieren gut. Aber ich müßte noch herauskriegen, was die unbewussten Wünsche sind. – Ich fühle mich beruhigt und zuversichtlicher durch die Aussprache.) – Geh. (Klo). –Zuerst unentschlossen, dann doch spazieren 15 Minuten, Mercer Str., einige Schritte nach rechts. Es geht ganz leicht. – Mittags 30 Minuten. – 4:30-7 Gödel hier. (Er fragt nach meinen Plänen. Ich sage: das Kalifornien Telegramm, aber noch nicht offiziell. Er sagt, morgen ist Sitzung und man wird ihn fragen, ob er wieder zu meinen Gunsten auf Assistenten verzichten will. Neumann hat gesagt, wenn mir ein drittes Jahr gegeben würde mit Instituts Geld, würde man dabei sagen, dass es der letzte Grant ist. Neumann hat auch gemeint, Kalifornien entspreche doch besser meiner Leistung oder Reputation als eine Sache hier, die für die weitere Zukunft nicht sicher ist. Er sagt, in der vorigen Fakultätssitzung seien auch Einwendungen gemacht🕮worden gegen meine wissenschaftlichen Auffassungen, aber nicht spezifische. Er weiß nicht, ob gegen Entropie oder Wahrscheinlichkeit. Ich sage: Über Entropie habe ich nur mit van Hove gesprochen, der skeptisch war und vielleicht zu anderen gesprochen hat, oder jemand hat das getippte Summary gelesen. Mir scheint plausibler: gegen meine Wahrscheinlichkeitsauffassung, weil alle Statistiker dagegen sind. – Bemerkungen zu Contin: Er hat auch gefunden, dass für Symbol2 \(\lambda{}\) nicht von s und si abhängt.) – Abends 36 Minuten. – 2 Nemb, 1h drittes.

(Ina nach Philippsburg) – Ges. – Mittags 37 Minuten. –Spazieren 17 Minuten, Institutszirkel nach links, am Dreieck vorbei. – Abends 55 Minuten. – Zusammen. – 2 nemb.

10-1 Putnam. (Er hat Überlegungen zu „nomologisch“. Er meint, vielleicht kann die Unterscheidung nicht für Fundamentalgesetze gemacht werden, sondern nur für ganze Zustandsbeschreibungen. Ich berichte über Kemenys Ergebnis, dass für 2 Familien s, s“, s‘ und s-, nicht genüge, und dass ich daher jetzt C9 bezweifle; aber zwei Versuche, mit TTF(si) und Formel, sind fehlgegangen. Er meint, vielleicht soll man analogen Schluss nur für mindestens 3 Familien machen, weil bei 2 Familien keine Ähnlichkeit zwischen Symbol, und der betreffenden Klasse.) – Mittags 34 Minuten. –Spazieren 23 Minuten (Rekord für alleine), Mercer Str. rechts bis gelbes Schild. – Ina hat die rechte Hand verstaucht, im Office gefallen. – Abends 35 Minuten. Ich fühle mich etwas ungemütlich, auch nachher im Bett. Ina liegt bei mir; schöne Musik; ich tanze etwas; dann fühle ich mich besser. – 2 Nemb, lange wach gelegen.

24 Minuten spazieren, Mercer Str. nach links. – Mittags 41 Minuten. – Gh. – Abends 52 Minuten. – 2 Nemb, lange wach. 🕮

Dr. Wallis ( täglich spazieren, bis zu 24 Minuten. Oft Stuhlgang spontan. – Traum 112, erste Szene. – Nachher sagt er zu Ina, ich käme beautifully along, eine seltene Ausnahme in meinem Alter.) Ina sagt dazu: Auch Djane hat gesagt, andere brauchten 3-4 Jahre – Mit Ina spazieren 23 Minuten, Feldweg, eisiger Wind. – 3-5 Schanuel und Korenman (ich erkläre Schanuel, was er beschreiben soll: meine 2 Versuche für n Familien ohne C9, mit \(\Pi{}\) und mit Symbol beide mit negativem Ergebnis. Dann diskutieren sie einige Fragen zur induktiven Logik: über Analogie in Continuum.) – Abends 52 Minuten. – 2 Nemb.

Mit Ina 31 Minuten spazieren, bis Battle Monument. – 5h im Badezimmer spüre ich den Muskel auf der rechten Hüfte, und es macht mich tense (ich hatte es schon ein wenig gespürt heute vormittag beim langen Spaziergang. Ich nehme Algoc und ½ Dex. Dann lese ich mal wieder in „Little Boy“. Abends nur 20 Minuten gesessen. – Später erzähle ich Ina aus dem Buch, und meine Assoziation zu der Geschichte, wo der Hund draußen bleibt, weil er nicht ins Haus gelassen wird, und der Junge darin sich selbst erkennt, und seinen Zorn gegen die, die ihn von der Mutter ausschließen. So war ich am Mo, als Gödel uns berichtete, dass die Institutsleute mich nicht wünschen, auch zornig gegen die, weil sie mich vom „Nest“ und der „nährenden Mutter“ ausschließen; aber ich wollte mir den Zorn nicht zugeben sondern „vernünftig“ sein. – Später Ina bei mir, endlich mal wieder nackt, was ich mir lange gewünscht habe; erst geht alles gut, aber dann doch nicht, Ursache nicht klar; Ina sehr lieb und verständnisvoll. – 2 Nemb.

Vormittags gh. – Mit Ina spazieren 27 Minuten, bis zum Institut; trotz der Störungen gestern geht es sehr gut. – Mittags nur 20 Minuten, weil ich dann 🕮 die Muskeln spüre links hinten. – Nachmittags mehrmals aufgestanden, aber ich spüre zuweilen die Muskeln. Ich lese „Little Boy“ zu Ende. Das hilft wieder gut; es bewegt mich immer sehr. Ich lasse mich heute mit der Stimmung nicht kleinkriegen. Abends 36 Minuten gesessen, trotzdem es nicht ganz leicht ging. – Später getanzt; das tut gut. – 2 Nemb.

(Früh im Traum geschrien, Ina weckt mich.) Dr. Wallis. (Über Muskelschmerz vorgestern und niedere Stimmung; abends kein Orgasmus. Resentment gegen die Ausschließung vom Institut endlich laut herausgelassen (zu Ina); das tut gut.) –Spazieren 23 Minuten, Mercer Str. nach rechts zum Schild. – Mittags 32 Minuten auf. – Abends 40 Minuten. – 2 Nemb. Lange nicht geschlafen.

Gh. – 23 Minuten spazieren, Institutszirkel nach links bis Oppenheims Haus. – Vormittags ½ Stunde telefoniert mit Church über Mates Einwand. Mittags 35 Minuten. – 7-10 Hempels hier. (Er hat heute nachmittag mit Oppenheim gearbeitet; er ist recht skeptisch über dessen Versuch von Explik. Morgen gibt er Vortrag an U. Pa. im Ethikkurs. Ich erzähle von Arbeit mit Putnam. Von Gödel, und meinen Gefühlen über Institut, die ich später endlich herausbringen konnte, wie der ausgeschlossene Hund und der Junge, der der „onliest one“ im Nest sein wollte.) – Ab 5h etwas Muskeln gespürt, aber ich stehe doch auf; auch um Hempel und Oppenheim zu begrüßen. – Abends 50 Minuten. – 3 Nemb.

Nicht spazieren, weil Regen und Straße nass. – Mittags 30 Minuten. – 3 ½ – 6 Putnam. (Ich berichte über Telefongespräch mit Church gestern. Vielleicht sollte ich Explikation von Glaubenssätzen durch Response zu Sätzen aufgeben.) – 7-10 Hempel hier. (Er meint auch, dass, wenn Kalifornien durchgeht, es zeigt, dass die politischen Beschränkungen dort nicht so schlimm sind, und dass es doch das Beste wäre 🕮 anzunehmen. Etwas über Rechtfertigung der Induktion.) – Abends 58 Minuten. – 3 Nemb.

Gh. – 22 Minuten spazieren, Mercer nach links. – 11 ½ – 1 Oppenheim und Hempel hier. (Über Oppenheims neue Versuche. Er ist glücklich, dass ich es als möglich erkläre, taxonomische Begriffe von den anderen zu unterscheiden, wenn man das Ganze relativ zu einem gegebenen taxonomischen System macht. Ich würde dann 2 Begriffe der Breite unterscheiden: taxonomische und raum-zeitliche Extension. Er möchte auch Ziel und Interessebetonung erfassen; das scheint aber wohl kaum möglich durch exakte Regeln.) – Mittags 40 Minuten. – Abends 36 Minuten. – 2 Nemb.

Dr. Wallis (Teil 2 und 3 aus Traum 112: Gedränge in Station (Geburt, Entleerung); mit Woodger am Hafen, englische Matrosen mit lächerlichen Mützen (Empfindlichkeit gegen lächerliche Kleidung; lächerlich vor Woodger? Vaternachahmung: Woodger, Gall).) – Spazieren 30 Minuten! Institutszirkel links bis Olden Lane. – Mittags 33 Minuten. –Brief von Präsident Sproul: das offizielle Offer!– Abends 50 Minuten. – 2 Nemb.

Mittags 36 Minuten. – Nachmittags mit Ina spazieren 28 Minuten, Mercer nach links bis nahe zum Monument. – Abends 41 Minuten. – Abends zusammen. – 2 Nemb.

(Ina zum Office), – (Regen, darum nicht spazieren.) Mittags 30 Minuten. – Nachmittags Oppenheim hier ½ Stunde. (Er sagt, er möchte mich bald mal konsultieren; wir sollen inzwischen über Bezahlung überlegen. Ina sagt: so wie unsere Doktors. Ich sage: Das ist zuviel für einen Freund.) – Abends 35 Minuten. (Abends Ina bei Ingrid.) – 2 Nemb.

(Ina zu Hause.) Mit Ina spazieren 32 Minuten, zum Institut. –🕮\Opp. Putnam& Frau\Dr. Wallis. (Ich berichte: Alleine spazieren bis 30 Minuten, Fortsetzung von Traum 112; ich: Reihenfolge der Phasen. – Nachher zu Inas Frage, wie es in Kalifornien ohne ihn gehen würde: ich könnte mit anderem Doktor fortfahren; ich habe gute Persönlichkeitsbasis.) – Abends 40 Minuten. – Getanzt. – 2 Nemb.

Spazieren 22 Minuten. Mercer nach rechts. – Mittags 30 Minuten, Oppenheim 3:40-5:40 (meine Überlegungen zu „Reichtum von Vokabular“. Erst er ausführlich über seine Ideen. Dann diktiere ich meine, mit Beispielen. Und Diskussion. – Er schlägt vor, dass er mir monatlich $ 60 zahlen will; und wir dann miteinander sprechen, so dass es sich im Durchschnitt ausgleicht; ich soll über meine Zeit Buch führen, einschl. Gespräch mit Hempel. Ich sage ihm vorher: Ich würde $ 15 pro Stunde rechnen; aber wenn nur gelegentlich eine Stunde, gar nichts.) – Abends 42 Minuten. – 2 Nemb. –

Spazieren 28 Minuten, Zirkel links bis Olden Lane. – Mittags 30 Minuten. – 3 – 5 ½Putnamund Frau hier. (Sie zum ersten Mal. Sie will Ende von Entropie, Teil I tippen, und heute unserem Gespräch zuhören. – Er findet jetzt auch, dass in der \(\delta{}\)-Methode die analoge Wirkung bei großem s verschwindet, dass dies ein wesentlicher Nachteil ist, aber sieht auch keinen Ausweg. –Über „nomologisch“; er schlägt vor, ganze Gruppen von Gesetzen, nicht einzelne Gesetze, zu nehmen; das scheint gut. Er wird die schon nach England geschickte letzte Version des Aufsatzes über Synonymität nochmal tippen, und mir und Church Copies schicken.) Ina kommt gerade, als sie gehen; sie sagt ihm draußen, dass ich ihn hochschätze. – Abends 50 Minuten. – 2 Nemb.

Spazieren 22 Minuten, Mercer nach rechts. – Mittags 48 Minuten. Abends 50 Minuten. – 2 Nemb.

Dr. Wallis. (Offizielles Offer von Kalifornien. Ich bin geneigt, anzunehmen; und zuversichtlich über Anpassung an neue Bedingungen. –🕮 Ende von Traum 112: beschädigtes Cello.) – Mittags 56 Minuten. – ( nichts spazieren, weil Regen.) – Abends 45 Minuten. – 2 Nemb.

36 Minuten spazieren mit Ina, vom Zirkel links hinauf bis Maxwells Haus. – Mittags 56 Minuten. – Abends 35 Minuten. – Abends zusammen. – 2 Nemb.

Mit Ina spazieren, 32 Minuten, zum Institut. – Mittags 63 Minuten; Miss Sachs hier zum Essen. – Abends 52 Minuten.rRest der Seite ist durchgestrichen, dabei die Bemerkung Fortsetzung im neuen Buch..🕮

III / 1954Dr. Wallis (Nochmal über Traum 112. Er zeigt die verschiedenen Phasen der Kindheit, und meine Unsicherheit, welches der „richtige“ Weg ist.) – 21 Minuten spazieren, Mercer nach links. Am Ende treffe ich Pauli, der gerade zum Institut gehen will. (Er sagt, er hat schlechtes Gewissen, dass er mich noch nicht besucht hat; er will aber bestimmt kommen bevor sie weggehen (am 10.4.) Er fragt nach dem Entropieaufsatz. Ich sage, wenn getippt ist, hätte ich gerne Comments bevor es mimeographiert wird; er sagt, ich soll es ihm dann schicken; er wird dann nach dem Summary entscheiden, wie viel er lesen will.) – Mittags 21 Minuten; Rückenmuskeln ein wenig empfindlich. – Trotzdem mehrmals aufgestanden. ½ Dex. – Abends 32 Minuten; etwas tense. – 2 Nemb (jetzt immer).

Spazieren 23 Minuten. Schneller gegangen, Zirkel links bis Olden Lane. – Mittags 30 Minuten. – Nachmittags etwas ungemütlich. –Abends 74 Minuten; dabei ist Atlee Selberg, Er bringt mir darüber notiert: Nutto Nuttos Buch, wegen Partitionen). –

Mittags 40 Minuten. –darüber notiert: DoddDodd telefoniert aus L.A. (die alte Versicherung wird gerade verbessert; Retirement wird von 67 auf 70 gesetzt. Er spricht 15 Minuten, sehr freundlich, betont, wie sehr sie mich wünschen. Wenn ich zu einer Besprechung kommen will, wollen sie beide Wege Reise zahlen. Ich sage, zu anstrengend, und nicht nötig; werde mich jetzt bald entscheiden; bin sehr geneigt.) –Kaplan telefoniert (siehe meine Notizen!) – Wegen Regen und Nässe heute nicht spazieren. – Abends 48 Minuten. –Wir beschließen LA Offer anzunehmen.

23 Minuten spazieren, bis Olden Lane. – Mittags 47 Minuten. –Abends 78 Minuten. – Langes Telegramm an Kaplan: Ich nehme an. –

Dr. Wallis (ich berichte: Wir haben Kalifornien angenommen. Ich bin entschlossen, dann auf zu sein für Analyse usw. – Traum 113 und 114: Konflikt zwischen Homo und Hetero. Er: Die Furcht vor Homo ist es hauptsächlich, was die Angst vor Ausgehen hervorruft.) 23 Minuten spazieren, Olden Lane, kalter Wind. – Mittags 30 Minuten. – Abends 40 Minuten. –

20 Minuten spazieren mit Ina, Feldweg, kalter Wind. – Abends 40 Minuten. – Zusammen, Freude am Körper. –🕮

Ina Rippenschmerzen. – Mit Ina spazieren 25 Minuten, zum Institut. – Mittags 45 Minuten. (Kummer, weil Ina Widmung für Logikbuch ablehnt, weil ich es nicht spontan getan habe.) – Nachmittags 45 Minuten auf, Oppenheim und Gaby hier. (Er gibt mir 60 $, ist empört, als ich ihm die Stundenaufzählung geben will; ich glaubte, das hätte er gewünscht; er sagt, er hätte nur gemeint, ich sollte das für mich selbst aufstellen.) – 1h drittes Nemb (jetzt selten).

Dr. Wallis (Über unsere Gefühle gestern. Meine Schwierigkeiten als Kind, Gefühle auszudrücken. Folge von Necken des Vaters. Aber er sagt: das ist nur oberflächlich; tiefere Ursache sind die zu starken Tabus; „Opfer Ihrer Tugend“.) – 21 Minuten spazieren, Mercer nach rechts. – Mittags 45 Minuten. – Abends 55 Minuten. –

Spazieren 24 Minuten, Olden Lane. – Mittags 47 Minuten. – 3:30-6:30 (!) Oppenheim. (Über seine Begriffe. Ich empfehle, Raum-Zeit Extension von der Begriffsextension abzutrennen, und individuell dort hineinzunehmen. Er ist sehr angetan von meinen Anregungen und dankt mir sehr.) – Abends 38 Minuten. –

9h spazieren 24 Minuten, Olden Lane. – 10 – 12 ½Putnam (ichsNachträglich korrigiert aus er.berichte über mein neues ms für „Analyse“: Response auf Satz ist kein sicheres Anzeichen; und beide Sprachformen, mit und ohne indirekte Rede, sind möglich. – Über Perks und H. Jeffreys Versuche, Indifferenzregel für Parameter. Er will es studieren, um zu sehen, ob wir das brauchen können.) – Mittags 61 Minuten. – 4 ½ – 6 Richard Martin (als Ersatz für meinen Vortrag hat Burks abgesagt; ich empfehle Putnam oder Nagel. Der Direktor hat ihm gesagt, er könnte für mich gegen Ende (Ende ist 28.5.) einen Vortrag in den Kursus einfügen. – Er schenkt mir Buch Strawson. –🕮Er spricht über zwei interpretierte Sprachen in seinem Buch, beide mit Typensystem, eine als mathematische Mengentheorie, interpretiert, die andere als Logik. Ich frage: Was ist der Unterschied? Die Antwort ist nicht klar.) – Abends 62 Minuten. –

Spazieren 21 Minuten, Mercer nach rechts. – Bohnert telefoniert: lange Fragen über „analytisch“ für Schilpp Band. – Mittags 26 Minuten. – 3-6 Oppenheim, ich sitze 75 Minuten. (Er glaubt, er hätte nur eine Frage. Aber dann kommen viele Probleme heraus, manchmal ermüdend. Er ist immer abwechselnd bestürzt und verzweifelt, das etwas „nicht geht“, und dann wieder plötzlich entzückt und begeistert.) – Abends 44 Minuten. –

Dr. Wallis (berichte von Sex; er sagt, guter Fortschritt. – Traum 117: Im Bahnhof, und nachher springe ich auf die Straßenbahn.) – Spazieren 25 Minuten, Olden Lane. – Mittags 60 Minuten. – Abends 50 Minuten.

„Entropie“ ms verglichen, auch nachmittags. Lee BohnertLi Bohnert mittags hier (Sie sucht neue Stelle. Ina erzählt ihr von ihrer Analyse (ich nicht), und beide stimmen überein, dass das auch gut wäre für Bohnert. Sie spricht unaufhörlich, und ist ermüdend.) Mittags 80 Minuten! – Nicht spazieren, wegen Regen. – Abends 50 Minuten. Abends nach 10h zusammen, überraschend.

(Vormittags Ina ins Office.) –Ca. 30 Minuten spazieren mit Ina, Zirkel links bis zum Arleshaus. – Zum Essen nicht auf. – Nachmittags aufgesessen zum Vergleichen, 70 Minuten, etwas tense. Abends nur 20 Minuten. – Abends etwas traurig, ich weiß nicht worüber. Schöne Musik tröstet mich. – 1h drittes Nemb (jetzt selten).

Dr. Wallis (Ich fühle mich uneasy, wenn ich „Erwartungen“ fühle oder argwöhne, z. B. beim Sex letztes Mal. Es geht zurück 🕮 auf Erwartungen von Vater und Mutter.) – 20 Minuten spazieren, Mercer rechts über das Schild hinaus. – Mittags 63 Minuten. – Abends tippt Ina die Einkommensteuer fertig und bringt es fort. – Abends 30 Minuten.

23 Minuten spazieren, bis Arleshaus. – Mittags 56 Minuten. – Abends 67 Minuten. –

Spazieren 21 Minuten, Olden Lane. – Mittags 60 Minuten. Abends 65 Minuten. – Getanzt.

Spazieren 21 Minuten, Olden Lane. – Mittags 63 Minuten. – Abends 30 + 20 Minuten.

Dr. Wallis (Ich muss bald die Autobiographie schreiben Vielleicht wäre ich ersten Entwurf in Recorder diktieren; er ist sehr dafür.) – Spazieren 22 Minuten, Olden Lane. – Mittags 66 Minuten. – Abends 53 Minuten. – Abends zusammen. – Bis 3h wach; der Sturm rüttelt am Fenster.

Mit Ina spazieren, 24 Minuten, zum Institut. – Mittags 56 Minuten. – Nachmittags Haarschneiden, und Waschen. 6-9 Hempel (er fährt morgen zu Goodman, hat Mo und DiVorträge in Phil., in Martins Kurs Philosophie der Wissenschaft, kommt dann wieder nach Pr.) Abends 53 Minuten. – 3 Nemb.

9 ½ – 2 Morrison (er ist 5h von Washington weggefahren. –Über seine Thesis, besonders neue Formulierung der Introduction; ich sage: immer noch nicht leicht verständlich. Ich gebe Ratschläge für mündliches Examen; er will es im Mai oder Sommer machen. – Er hat sich vor über einem Jahr von James Perry getrennt, weil der die Ideen der Mitarbeiter einsetzt, ohne ihnen Credit zu geben. Er arbeitet jetzt für eine Governmentstelle, die er nicht nennen darf, an Ausarbeitung einer Codemethode zum Indexen von Abstracts. Zu Hause macht er ein versuchsweises Code-Wörterbuch für Physik. 🕮 Er macht die Wörter so, dass die generellen Klassen von Buchstaben am Ende angezeigt werden, nicht am Anfang; und so, dass die Wörter aussprechbar sind und sogar für westliche Sprachen nicht unnatürlich klingen. – Er will aus Regierungsdienst weg und unterrichten; vielleicht am Washington und Lee College in Virginia100https://www.wlu.edu/, wo die Professoren ihn kennen. Ich erzähle ihm vom RAND Institut in LA.) Morgens 1 ½ Stunden gesessen, mittags 1¼. – Nachmittags mit Ina spazieren, 26 Minuten, zum ersten Mal ins Institut, Lobby und Mrs. Underwoods Office; nachher draußen von Neumann getroffen. – Fußbad. – Abends 62 Minuten. –

Dr. Wallis (gestern Morrison; ich saß lange auf. Ich frage, wieso ist die Angst nicht größer wenn Besucher da? Er meint, die Angst ist jetzt mehr überwunden (aber es ist mir nicht klar). Traum 121: Dubislav, Washington Park.) – Spazieren 20 Minuten, Mercer nach rechts. – Mittags 51 Minuten. – 3 – 6 ½ (!) Oppenheim hier, ich 80 Minuten gesessen (ich erkläre ihm Definition für Relation. Er erklärt mir, dass er Raum-Zeit-Beschränkungen daraus lassen will, und einfach Individuen zählen. Ich: Bei Organismus geht es gut, aber in der Geographie ist es nicht eindeutig, ob Gebirge oder Berge gezählt werden.) – Zwischendurch kommt PauliPaulian die Tür (gibt mir ms Entropie zurück, mit langen handgeschriebenen Comments, und Brief dabei; will Do oder Fr nur kurz mit mir sprechen.) – Abends 62 Minuten. – Ich schaue ein wenig in Paulis Comments; er ist gänzlich ablehnend, will Methode II beibehalten; ich denke: ob ich wohl die ganze lange Arbeit umsonst gemacht habe? Aber ich halte mich zurück, nicht weiter zu lesen, weil ich sonst nicht schlafen kann. – 1:30 drittes Nemb.

Spazieren 22 Minuten, Olden Lane. – Mittags 52 Minuten, – nachmittags 75 Minuten gesessen. Ganzen Tag Paulis Comments gelesen; ich bin beruhigt, dass er keine triftigen Gegenargumente hat. – Abends 68 Minuten. –

Spazieren 25 Minuten, bis Olden Lane, mit Tennenbaum. Er ist hier 11-2. (Er unterrichtet am Abendcollege in der Stadt, Logik und Mathematik, ca. 8 Stunden, monatlich 300 $. Er will im Juni MA machen. Dann Doktor in Mathematik, arbeitet an These über rekursive Funktionen; erzählt von interessanten Problemen. Er nimmt jetzt Psychoanalyse; sagt, das hilft ihm im Studium. Er berichtet von 2 Sitzungen des Departmentseminars, wo Myhill über Grundlagen der Mathematik sprach, die verschiedenen Auffassungen; dann McKeon, und Myhill zeigte, dass M. selbst nicht wußte, was er meinte. Er, Myhill und PHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshorneHartshorne haben zusammen Wittgensteins neues Buch gelesen; er ist sehr angetan von dem Buch, sagt, dass W. hier die Metaphysik und Mystik im Tractatus selbst ablehnt. Buck und Kleene sind nicht mehr da; er meint, das Department sei jetzt ruiniert.) Mit Tennenbaum Lunch, 70 Minuten. – 3-5 Putnam und sein Assistent … hier. (Über seinen neuen Versuch mit Wahrscheinlichkeitsdichte; analog zu III B, aber doch fitting. Über Churchs Antwort auf Mates. Der Assistent berichtet über Churchs Kurs über Sinn und Denotation.) – 6-9 Hempel (ich erzähle ihm von Paulis Comments; Ablehnung, aber keine widerlegenden Argumente.) Über eine Stunde gesessen abends. –

Ganzen Tag Regen, nicht spazieren. – Mittags 65 Minuten. – Nachmittags 92 Minuten gesessen und gelesen. – Abends 72 Minuten. – Heute Tolman gelesen, im Zusammenhang mit Paulis Comments.

Dr. Wallis (weitere Assoziation zum Dubislavtraum; besonders: Næss und mein Papierkorb. Ich berichte: Ich sitze zuweilen am Tisch. Spaziergang mit Tennenbaum.) –🕮 22 Minuten spazieren, Olden Lane. – Mittags 63 Minuten. – Nachmittags 2 Stundengesessen, mit Pauli. (Er erklärt mir eine Menge Sachen, aber nicht die genaue Antwort auf meine Fragen. Schließlich sage ich ihm, ich habe noch keinen Einwand von ihm bekommen. Ich erkläre Beispiel, wo Unterschied in Präzision der Messungen ist, also S II verschieden; er sagt: der Unterschied ist aber viel zu klein. Ich versuche, meine Definition von SQ I zu erklären; aber er ist schon zu müde, kann sie nicht mehr verstehen. Die Universität Zürich hat mimeographierte Vorlesungsnoten von ihm über statistische Mechanik. Ich bitte ihn, mir ein Exemplar auf Rechnung zuschicken zu lassen.) – Abends 37 Minuten.

Mit Ina spazieren, zum Monument, 30 Minuten. – Mittags 35 Minuten. – Nachmittags gesessen 1 ½ Stunden! Mit Nelson und Kay Goodman. (Über seinen Schilppaufsatz; er hat Zeit bis 2.6. Über Autobiographie; er sagt, ich soll erklären, wieso mir die Änderung meiner Auffassungen nicht so tief gehend erscheinen, und was die darunter bestehend bleibenden Basen sind. ) – Sie kommen später zum Abendessen wieder her; 1¾ Stunden gesessen. Kay ist sehr erfreut; sie sagt, ich sehe so viel jünger aus.

(Ina zum Office.) Spazieren 21 Minuten, Mercer nach rechts. – 12 ½ – 2 ½ Miss Henry (Inas Supervisor) und Mr. BaKarl(U. of C., Press) hier für Lunch. (Ich sage, dass Band II noch lange nicht fertig ist; dass Preis von Contin. übermäßig ist. Er ist sehr interessiert an Logikübersetzung; er hofft, Übersetzerhonorar zahlen zu können, will mit WilkinsonPWilkinson, John, 1915–1988, am. Philosoph sprechen, den er kennt; er sagt, der hat glänzendes Examen gemacht. Er will mir Contractvorschlag schicken.) – 4 ½ – 6 wieder aufgesessen, mit 🕮Dean Paul Dodd (ein freundlicher, zyklischer Mann, Ökonom. Er sagt, meine Annahme von Sprouls Offer macht es schon automatisch offiziell; daher kann ich in Chic. schon resignieren. Meine Gehaltschecks am 1. August (für Juli) und 1. September wird er hierher schicken lassen. Er spricht von der Möglichkeit von Merit Gehaltserhöhungen; nachher zu Ina auch von möglichen Freisemestern für Forschungsarbeit. Er ist angetan von Inas lebhaften und unkonventionellen Bemerkungen. Er beruhigt uns über den Regents Board; mit dem Chairman, der in LA wohnt, ist er auf Vornamen; der hat ihm zugegeben, dass er ernstliche Fehler gemacht hat damals mit den Entlassungen; aber er gibt zu, dass nicht alle Regents jetzt mit der Nachzahlung sympathisieren. Er interessiert sich für von Neumann; aber anscheinend sind noch keine Verhandlungen im Gange; sie haben jetzt auch ein Computerinstitut dort. Ina versucht N. vergeblich, telefonisch zu erreichen. Dann fährt sie ihn zum Institut, und dann zum Hotel zurück.) Ich gehe beide Male zum Auto; ich bin nicht besonders müde nach 1 ½ Stunden Sitzen. – Abendessen 30 Minuten. –Dies waren 3 anstrengende Tage; ich bin sehr froh, dass es so gut ging; dass ich so lange auf sein konnte ohne besondere Anstrengung, wenn auch nachher müde. – 11 ½ drittes Nemb.

Spazieren 21 Minuten; Olden Lane. – Mittags 25 Minuten (weil Wallis um 2h kommen wollte.) – Nachmittags 1 ½ Stunden am Tisch gesessen. – Abends 40 Minuten. – (Dr. Wallis wollte 7:30 kommen; um 9:30 telefoniere ich mit seiner Frau, sage, dass ich jetzt zu müde bin.)

Spazieren 26 Minuten, zum ersten Mal den Querpfad vom Institut zu Oppenheimers Haus. – Vormittags 40 Minuten gesessen. – Mittags 60 Minuten. –🕮 Abends 85 Minuten. – Von Springer kommt das neue Titelblatt, dahinter die Widmung für Ina; sie ist überrascht und gerührt. – Lange nicht geschlafen.

Spazieren 21 Minuten, nur bis Oppenheimer Haus (weil der große Hund da). – Mittags 35 Minuten. – (Gestern nachmittag und heute ganzen Tag der Elektriker hier; das stört sehr; morgen kommt er wieder; er ist sehr langsam.) – Nachmittags 60 Minuten gesessen. – Abends 60 Minuten. – (Ina Babysitting.)

IV / 1954 26 Minuten spazieren, Battle Road bis zum Kreis am Ende. – Nachmittags 70 Minuten gesessen. (Der Elektriker macht die Lampe fertig.) – Abends 60 Minuten.

Dr. Wallis (Voriges Mal ausgefallen. – Ich erzähle von Besuchen von Dean Dodd, Goodmans, Pauli; lange aufgesessen. – Traum 120: Dodo als Hermaphrodit.) – 22 Minuten spazieren, Olden Lane. – Mittags 60 Minuten. – 3-4:20 van Hove und Siegert hier; ich sitze dabei. (Siegert zum ersten Mal; er ist schon 17 Jahre im Lande, jetzt an NW U. –Sie sagen, wie H. früher, dass die Schwierigkeiten, die ich für die übliche Methode II aufweise, den Physiker nicht stören, weil er den Begriff auf so seltsame Fälle nicht anwenden würde. Siehe meine Notizen.) – Abends 50 Minuten. – Ich kann lange nicht schlafen; ich überlege, dass die Physiker heute keine klaren Einwände gegen meinen Hauptpunkt gebracht haben, sondern Seitenbemerkungen; ich plane, ihnen nächstes Mal den Hauptpunkt kurz darzustellen, um sie dazu zu bringen, dazu Stellung zu nehmen. Vielleicht will ich auch im Vorwort den Hauptpunkt kurz darlegen.

Mit Ina spazieren; 30 Minuten, flott gegangen; weitesten Weg bisher: Feldweg; im Wald Querstraße nach links, dann über die Wiese 🕮 zum Institut von der Rückseite; Sonne und kalter Wind. – Mittags 1 Stunde. Abends 53 Minuten. – Heute schreibe ich Entwurf für: kurze Formulierung meines Hauptpunktes über Entropie. – Nachmittags Oppenheim kurz hier, bringt ms von McGuigan, bittet mich, es anzusehen und eventuell, wenn er kommt, mit ihm zu sprechen. – Abends 53 Minuten. Nachher ein wenig Magenschmerz. 10htanze ich etwas zu schöner Beethoven Violinsonate. Dann fühle ich mich viel besser. Mit Ina zusammen. –

In der Früh etwas Magenschmerzen, verschwindet beim Frühstück. – Mit Ina spazieren, 41 Minuten! Feldweg, dann Waldstraße nach rechts bis zum Haus. – Mittags 35 Minuten. – Die „kurze Formulierung …“ fertig geschrieben, bis abends 9h. Nachmittags 1 Stunde gesessen. – Dann erst Abendessen, 35 Minuten. – Nachts Magen ein wenig Schmerz, darum 1h drittes Nemb.

Dr. Wallis (ich berichte: leise Magenschmerzen nachts seit einigen Tagen. Vielleicht Resentment über Kritik der Physiker? Er: Wohl eher Protest des Superego gegen orale Wünsche.) – 21 Minuten spazieren, Olden Lane. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 Stunde gesessen. Ich arbeite an Formel für SQ für einfaches Beispiel. – Abends 1 Stunde. – (Ina nach Trenton, zur Besprechung der gemeinsamen Resignation.) Abends ein wenig Magenschmerz; früh 5h etwas stärker; Heizkissen, Trasentin und Donnatal, hilft.

10 2 ½ Stunden! aufgesessen mit van Hove und Siegert. (Sie meinen, Physiker würden heute Gibbs Begriffe sehr vorsichtig anwenden, genau genommen nur auf kontinuierliche Ensemble. Nachdem ich meine Note erkläre, stimmen sie zu, da das Thermodynamische und die statistischen Begriffe von Temperatur und Entropie objektiv sind.) – Dann im Bett gegessen. – Nachmittags 23 Minuten spazieren, 🕮 Olden Lane. –Ina berichtet: 13. wird ihr letzter Arbeitstag sein. – Abends 67 Minuten. – 1h drittes Nemb (jetzt selten). – Magen besser diese Nacht.

24 Minuten spazieren, Mercer nach rechts. – Mittags über eine Stunde. – Nachmittags 1¼ Stunden gesessen; und nochmal kurz. In Hose und Hemd. – Abends 80 Minuten.

Spazieren 34 Minuten (!), Feldweg, dann Seitenweg in den Wald, zum ersten Mal; in Hose und Hemd. –An Myhills ms für Schilpp gearbeitet. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden aufgesessen! – Abends 1¾ Stunden gesessen! Dabei Mr. und Rachel Zirl, aus Trenton; sie ist spanisch, ist im Hospital entlassen worden.

(Früh 7h ein wenig Magenschmerz; 2 Tras., hilft.) – 23 Minuten spazieren, Olden Lane. –Telefongespräch mit von Neumann, ¾ Stunde! (Er hat langes ms über Entropie angesehen und das kurze gelesen. Er sagt, im Gegensatz zu van Hove, dass Entropie auf ganz verschiedene Ens. angewendetwird, und von Information ! abhängt; das sei wesentlich. Prinzipiell seien die Physiker alle einig. Es kommt aber kein klares Gegenargument heraus.) Mittags bringt seine Sekretärin die mse zurück mit kurzem Brief: Telefon sei ungeeignetes Medium; vielleicht sei mal persönliche Aussprache möglich. – Mittags 45 Minuten. – 2-3 aufgesessen, mit Dr. Wallis (Traum 118 von Einstein am Tölleturm. Assoziation über Tod.) – Nachmittags 1 Stunde gesessen. – Abends 1 Stunde. – Ina kommt zum letzten Mal aus Trenton zurück. –

21 Minuten spazieren mit Ina, zum Institut. Dort Dr. Oppenheimer, kommt aus seinem Auto, und uns entgegen, begrüßt mich; ich bedanke mich für die Zeit hier; er ist erfreut, dass es mir so viel besser geht und dass wir noch einige🕮 Monate bleiben. – Mittags 80 Minuten. – Nachmittags 35 Minuten auf, – abends 90 Minuten.

Mit Ina spazieren, 35 Minuten, in den Wald. – Mittags 1 ½ Stunden; dabei Miss Henry und Eileen O’Neil, die mit Ina resigniert haben. – Nachmittags 1 Stunde auf. – Abends 1 Stunde oder mehr.

Dr. Wallis. (Enttäuschung durch Telefongespräch mit von Neumann. Freundliche Begrüßung von Oppenheimer. Traum 122: Alleine in GretesPDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen Haus, Mann auf der Kellertreppe, ich schreie um Hilfe. Also noch der alte Konflikt; aber die Furcht hat nicht mehr die Macht über mich im Verhalten bei Tage wie früher.) – 30 Minuten spazieren mit Ina, Battle Road bis beinahe Olden Lane. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde gesessen. – Abends ¾ Stunde. – Abends zusammen. –

9:30-10:45 McGuigan und Oppenheim hier (ich habe M’s ms gelesen; er hat gestern nachmittag bei Oppenheim etwas in meinem Prob. und Nature&Appl. gelesen. Ich mache kritische Bemerkungen zum ms (siehe meine Blätter, und K) und erkläre den Zweck der induktiven Logik. Er ist jung und bescheiden; er macht die Arbeit über methodologische Grundlagen der Psychologie als Hobby in seiner Freizeit; er ist Direktor eines militärisch technologischen Forschungsinstituts in Fort Knox, Kentucky. Er möchte versuchen, von Ford oder anderer Foundation ein Fellowship zu bekommen, um vielleicht bei mir in L.A. zu studieren.) 1¼ Stunde dabei aufgesessen. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags mit Ina spazieren, Feldweg, nur 19 Minuten, weil die Muskeln unter dem großen Gürtel ungemütlich fühlen. –½ Stunde am Tisch gesessen. – Abends 1 Stunde. – 10h Magenschmerz; Trasentin. Getanzt, das erleichtert mich. – (Heute war in der Zeitung lange Geschichte von den Anklagen gegen Oppenheimer!) – 12h wieder Magenschmerz, 🕮12:10 Trasentin; 12:10 noch eins. Hilft nicht. 12:25 Codein. Hilft nicht. 1h 2 Donnatal. Die ganze Zeit Heizkissen. Nichts hilft. 1:30 Algoc. Später gut geschlafen.

19 Minuten spazieren, Mercer nach rechts; es geht gut, aber nicht ganz leicht. – Mittags 1¾ Stunden! Mrs. Rachel Zirl ist da. (Ina erzählt allerhand Persönliches, vom Anfang in Wien, usw.; und wir sprechen beide etwas über unsere Analysen. Rachel ist intelligent und versteht gut. Wir sind alle lebhaft und vergnügt.) – Nachmittags ½ Stunde gesessen. – Abends 1 Stunde; später 20 Minuten. – 1h nachts Magenschmerz, 2 Tras, hilft nicht; 1:20 2 Donn, und Heizkissen, hilft.

Wir fahren zum Institut, Miss Underwood; Mr. Harts nicht da; in Lobby etwas gesessen mit Mandelbrot, Weiss kurz getroffen; zu Fuß zurück; zusammen 37 Minuten. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1¼ Stunde auf, mit Shepherdson. (Über seinen Brief über nicht-normale Interpretation. – Er wird im Mai oder Juni nach Berkeley gehen, zu Tarski und Henkin.) – Abends 1 Stunde. – 11:40 Magenschmerz; 2 Donn; 12:00 2 Tras; 12:20 Algoc, das hilft endlich.

Dr. Wallis (Über Magen. – Aufregung über Anklagen gegen Oppenheimer. – Traum 119: Ruthling, hilfreich, aber dominierend, ich streichle ihn; Assoziation: Oppenheimer; mein Vater.) – Ich helfe Ina, das Schreiben an die Assoc. aufsetzen, anstatt Anklage von unethischem Verhalten gegen Trumbull. – Gestern und heute lese ich Goodmans ms, Londoner Vorträge; gut, aber ich stimme ihm nicht zu über „das große Hindernis“ der Projektilität. – Mit Ina spazieren, 24 Minuten, zum Institut, müde. 🕮 Mittags 45 Minuten. – (Nachmittags hat Ina Besprechung hier mit Miss Henry und O’Neill. Sie sagen, dass Civil Service die Wiedereinsetzung in die Liste abgelehnt hat, ohne Angabe von Gründen!) Abends 1 Stunde. – Nachts Magen gut, aber im Traum geschrien; ich erinnere nichts vom Traum.

(Regen, nicht spazieren.) Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde gesessen. (Erwiderung auf Myhill geschrieben.) Abends 70 Minuten. – Nachts Magen gut.

Mit Ina spazieren, 30 Minuten, zum Institut; nachher bei Mrs. Fleming gestanden. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags 14 Minuten spazieren, um Selbergs Haus. – 5:30-10 (!) Frank hier. (Er ist 70 Jahre, wird jetzt retiriert. Er will versuchen, weiteres Geld von National Sc. F. durch die Akademie zu für sich und das Institut zu bekommen. – Buch „Philosophie der Wissenschaft“ ist beinahe fertig. – Ich frage ihn allerhand über Entropie. Er weiß nicht recht, warum man Entropie als subjektiv ansehen sollte; er macht Vermutungen darüber, was gemeint ist. Mal sagt er, dass Entropie nur auf statistische Beschreibungen anwendbar ist; aber dann wieder, auch auf Mikrozustände. Es wird nicht richtig klar. Auf seinen Wunsch gebe ich ihm das kleine msBrief formul.“, er will es zurückschicken.) – Ich bin auf 5:30-6:30, und 7:40-9:20. – 3 Nemb, gut geschlafen.

Dr. Wallis (Magen besser, aber im Traum geschrien. Nochmal zum Traum 119; Ambivalenz von Dank und „Ich bezahle dafür“, auch zu ihm. Das Streicheln; jetzt bin ich meiner Gefühle mehr bewusst; ein wenig Protest vom Superego ist noch da, wie das Schreien im Traum zeigt.) – 26 Minuten spazieren, allein, Olden Lane. Dort treffe ich Coester mit jungem männlichem 🕮 Shepherd Hund, der mit Marni spielt. – Mittags 50 Minuten. – Nachmittags mehrmals gesessen. – Abends 1¼ Stunde; Mr. und Rachel Zirl und ein Freund kommen und essen mit. – Nachts Magenschmerz; 2 Donn, später 2 Tras, später Algoc.

9 ½ – 12 ½Gusti hier. (Sie fahren morgen von NY ab, für 3 Monate Europa; er besucht Labore, Freunde in Wien, und zum Vergnügen; sie vielleicht auch nach Athen. Sie ist munter, aber klagt doch sehr über ihn; sie liebt den alten Keller, jetzt 79 Jahre, der auch nach Europa fährt.) – Vormittags 80 Minuten auf. Mittags 40 Minuten. –Dann fahren wir ins Institut, Notar Mrs. Hart; Mrs. Barnett begrüßt. Ich zu Fuß zurück. – Nachmittags 80 Minuten gesessen. – 7h etwas Magenschmerz, 2 Tras. Abends 1 Stunde. – Später zusammen. – Nachts Magen gut.

(Ina mit Rachel zur Soz. Service Konferenz bei La.) Allein spazieren 30 Minuten, Feldweg, Waldstraße nach rechts bis zur Straßengabelung. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags 2 ½ Stunden gesessen. 3-5:40 Putnam hier. (Über dichte Funktionen; sein Mathematikerfreund arbeitet an der Integration. – Ich nenne ihn „Hillary“.) – Abends 50 Minuten. – Nachts ein wenig Magenschmerz, 2 Tras, hilft. –

Mit Ina spazieren 39 Minuten! Waldstraße links, dann tief in den Wald. – Mittags 50 Minuten. – Nachmittags 1 ½ Stunde auf. – Abends 70 Minuten. – (Ina zum Babysitting.) Nachts wach bis 3h; aber keine Magenschmerzen.

Dr. Wallis (Magen meist gut. Traum 115 (1): Fahrgestell auf Schienen.) 🕮 Mittags ½ Stunde. – Nachmittags fahren wir in die Stadt. Der Plan war, den Film „Heidi“ zu sehen. Aber dann werde ich schon vom Fahren so müde, dass wir zurückfahren. 25 Minuten. Nachher so müde wie nach einem langen Spaziergang. Ich muss mich erst wieder ans Fahren mehr gewöhnen. – Nachmittags mit Ina spazieren, 18 Minuten, Mercer etwas nach rechts. – Abends 1 Stunde. – (Ina mit Atlee in „Heidi“.) – Kaum geschlafen bis 4h; Magen ziemlich gut.

Mit Ina spazieren, 33 Minuten, ins Institut; zum ersten Mal in die Bibliothek, alle Räume besehen. – Mittags ½ Stunde. – 3-9 Shimony. (Über seine These. Meine Einwände gegen Prinzip von Abduktion. Mein Hauptpunkt: Wahl von Symbol, z. B. \(\lambda{}\), zeigt nicht Annahme, sondern Willigkeit zu wetten, auch auf Aussagen unverträglich mit der Wettannahme.) Nachmittags über 2 Stunden gesessen. Abends beinahe 2 Stunden gesessen. – 3 Nemb. Gut geschlafen, aber gegen 4h aufgewacht, Magenschmerz, 2 Tras, hilft, und weiter geschlafen.

Mit Ina spazieren, 27 Minuten, zum Institut; dort ein wenig gestanden mit Mandelbrot, das ist ermüdend. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags ½ Stunde:Wir fahren zum Quäkerhaus und gehen etwas auf dem Friedhof herum. – Abends 40 Minuten. – Nachts wach bis nach 3h.

Dr. Wallis (Fotos aus der Kindheit. Nachts oft lange wach. Traum 115(2): Ein Knabe klettert die steile Leiter hinauf. Mischung von Furcht und Mut bei Spaziergängen.) – Mit Ina spazieren, 37 Minuten, Waldstraße rechts bis zum Haus. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde auf. 4 ½ – 7 Gödel (ich sage ihm vom Buch Kassner. – Er hat Aufsatz für Schilpp geschrieben, und dabei meine teilung in „Formal-“ und „Realwissenschaft“ diskutiert, dass „die Mathematik keinen Gegenstand und keinen Inhalt hat!“ 🕮 Ich weise ihn stattdessen auf Aufsatz „Ontologie“ hin, aber er ist sehr eigensinnig, will anscheinend seine Interpretation und Diskussion der früheren Behauptung doch stehen lassen.) – Abends 1 Stunde. – Später zusammen. – Nachts mal aufgewacht, Magenschmerz, 2 Tras, dann 2 Donn. –

Mit Ina spazieren, 22 Minuten, zum Institut, im Regen zurück. –Nachmittags Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 21 Minuten, zum Institut. – Ich lese die Memoranda von den Diskussionen in Minneapolis, für die Konferenz. – Abends 1 Stunde. – 11h ein wenig Magen, 2 Donn. –

Mittags 1 Stunde. – Nachmittags mit Ina spazieren, 23 Minuten, zum Battle Zirkel. – Heute Aufsätze von Sellars gelesen. – Abends 1 Stunde. – Lange nicht geschlafen.

Dr. Wallis (anstatt morgen. Angefangen Traum 1: über CW; viele Sachen über sie erzählt; Konflikt mit Ehemann scheint anziehend. Spiegelt Situation mit Vater. Er sagt zuletzt: fruchtbare Exkursion.) – 10-2 Hempel (wir gehen, mit Ina, spazieren, Olden Lane. Er freut sich über Fortschritt. – Ich erzähle über Entropie. Ich bin zweifelhaft; aber seltsam, die Unklarheiten der Physiker in ihren Reaktionen, besonders: „Es gibt in der Physik keine Axiome und Definitionen“. – Einiges über induktive Logik; ich gebe ihm Davis und nenne mehrere . – Er sagt, dass Isenberg, jetzt in Stanford, durch Chicagoer Studenten über meine Analyse gehört hat. Das scheint mir nicht überraschend, und macht auch nichts.) – Pap ms gelesen. 5 – 6 ½Bohnert. (Er hat feste Pläne, eine „Liga für Recht und reason🕮 zu gründen, finanziert von Hollywood Movie Leuten. – Über „analytisch“, für seinen Schilpp Aufsatz. – Er ist erstaunt und erfreut, dass ich herumgehe; er sagt, das macht ihn mehr geneigt, auch Analyse zu erwägen.) – Abends 1 Stunde.

10-12:30 Feigls Konferenz über Physikalismus und Reduktion beginnt, mit Feigl, Sellars, Scriven, Oppenheim, Putnam, Hempel, Bohnert; heute nachmittag kommt Nagel. (Wir klären zunächst Sellars „raw feels“; er meint das als phänomenal, aber doch intersubjektiv. Was ist dann Beziehung zwischen diesem und die Behavior Term und dem mikrophysischen Term? Ich erkläre das allgemeine Problem: Formel aus 3 ZeichenE1 z E2 erst als synthetisches Gesetz für 2 Arten von elektrischem Strom, dann Postulat, dann Verschmelzung in einen Term E.) – Nachmittags 3:30-6:30, 3 Stunden gesessen. (Sellars erklärt, dass seine „raw feels“ Konstrukte in intersubjektiver Sprache sind; wenn es Parallelismus gebe, würde er auch Fusion zustimmen; aber er meint, durch Entstehung von Organismen sind neue primäre Größen „emerged. Putnam dagegen nimmt “ blau sehend“ nicht als Konstrukt, sondern in Beobachtungssprache; daher dürfe man es nicht mit Gehirnprodukt identifizieren. Scriven macht lange Abschweifung, ob mein Beispiel von Verschmelzung zweier Begriffe für elektrische Ströme zutreffend wäre.) – 3 Nemb; trotzdem 4h nachts aufgewacht und mehrere Stunden wach‚

V / 1954 9:30-12:30 Konferenz, davon 1 ½ Stunde gesessen, dann auf Couch gelegen. (ÜberReduktion, aufgrund von Kemenys ms; ich diskutiere nicht viel, bin etwas müde.) –🕮 Mittags bleibt Nagel hier. (Er hat Einladung von Princeton University für 1 Semester; von Ford Center für Sozialwissenschaft für 1 Jahr, wo er mit Lazarsfeld arbeiten möchte, das wird an Stanford sein; und von Berkeley Angebot, erst 12 Tausend, dann 13! Er hat sie gebeten, es zunächst nur für ein Jahr zu machen, danach will er sich entscheiden. Er ist noch nicht entschlossen, was von den 3 Sachen er aufgeben soll. –Wir erzählen von unseren Analysen; er ist überrascht, dass ich eine nehme, dachte, ich hätte es am wenigsten nötig. Ich erzähle, wie viel es mir in verschiedenen Weisen geholfen hat, und er scheint sehr beeindruckt.) –3:30-6 aufgesessen und zur Diskussion der Feigl Konferenz. (Psychophysische Probleme. Hauptsächlich: Beobachtungsreport mit Konstrukttermen. Ich sage: Ich bin mehr und mehr für Constructs, auf dem Wege zur „monolithischen Sprache“; Sellars und Scriven sind dafür, wohl auch Hempel. Putnam argumentiert dagegen; aber er scheint beeindruckt von unseren Argumenten. Ich diskutiere viel und lebhaft.) – 9h Magenschmerz; 2 Donn, Tras, Heizkissen; schließlich Cod, hilft endlich. – 3 Nemb, gut geschlafen.

9:30-12:30 aufgesessen! Letzte Diskussion der Konferenz. (Bohnert spricht über Disposition; klar, aber stockend und kommt zu langsam vorwärts. Seine These: Disposition und intrinsic Eigenschaften sind an sich verschiedene Begriffe, nicht nur unterschieden durch die Form der Einführung. Über counterfactuals. Ich: Sie sind elliptisch; die Explikation bezieht sich auf die wahren Gesetze, nicht die bekannten. Putnam: die Suppositions sollten nur soweit gefordert werden, als der Sprecher es meint und in seiner Sprache ausdrücken kann; wenn dann 🕮 die Spezifikation nicht hinreichend ist, um mit Hilfe der Gesetze das konsequent zu deduzieren, soll das count. als falsch angesehen werden. Das scheint mir ein guter Vorschlag. ) – Mittags ½ Stunde gesessen. – 4 ½ – 8 Feigl hier. ½ Stunde in den Wald spazieren. – Abends 1 ½ Stunde gesessen. (Er und Kasperle wollen Mitte Juli nach Europa fliegen: Meeting Aristot. Soc. in Oxford, Kongress in Zürich, Wien usw. In Minneapolis wollen sie noch 1 oder 2 weitere Jahre Psychologie machen, dann anderes Gebiet, vielleicht Wahrscheinlichkeit, oder Grundlagen der Physik oder Grundlagen der Sozialwissenschaften. Er macht sich noch leise Hoffnungen auf Berkeley, falls Nagel nicht annimmt. Er hat bisher noch Psychotherapie gemacht, einmal wöchentlich, jetzt wird es langsam abgestellt. Dieses Jahr ist es ihm sehr gut gegangen, keine weitere Depression. – Abends geht er zu Gödel.) – Abends unerwartet zusammen. – 11h Magenschmerz, 2 Donn, Cod; 12h Algoc, und Heizkissen; 12:50 Tras. Später gut geschlafen.

Dr. Wallis (über Konferenz; Hempels Ausbruch; Gespräch mit Nagel über unsere Analysen. Gestern nacht, trotz Entspannung durch Sex, starker Magenschmerz. Er: Vermutlich Superego gegen oralen Wunsch.) – Mit Ina spazieren, 28 Minuten, Mercer zum Battle Monument. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags nur mehrmals kurz auf. –Entropie II fertig gemacht zum Tippen (Ina, bezahlt vom Institut). – Abends 1 Stunde. – Später schöne Musik; beide haben Tränen; ich tanze. – Magen gut, gut geschlafen.

9 ½ – 2 Feigl (gestern hat er 2 Vorträge in Philadelphia gehalten. – Ich berichte über die Ablehnung meiner „Entropie“ durch die Physiker, Pauli usw.; „Physik hat keine Axiome und Definitionen“!.). Mittags ¼ Stunde. 🕮 Vormittags mit Feigl 23 Minuten spazieren, Olden Lane. – Nachmittags 1 ½ Stunde gesessen. – Abends 1 Stunde. – Nachts 3 ½ – 5 ½ Magenschmerz; 2 Tras, 2 Donn, Cod, Algoc, Tras. –

(Ina ganzen Tag in NY, Bronja und Trude Morris.) – 10 ½– abends 8 Feigl. – Mit Feigl spazieren, 27 Minuten, Battle Circle. – Mittags 1 ½ Stunden auf. (Vormittags mit Feigl. Er macht Vorschläge zur Autobiographie.) – 3 ½ – 6 ½ (!) aufgesessen mit Feigl und Putnam. (Über psychophysische Probleme. Möglichkeit der solipsistischen Sprache. Über Poppers erstaunlichen Dualismus.) – Ich zu Bett. Feigl richtet uns ein Abendbrot. (Er ist dankbar, dass wir ihm zur Psychotherapie zugeredet haben, früher; er sagt, es hat ihm viel geholfen; nicht mehr die starken Depressionen, auch Beziehung mit Kasperle wurde besser; aber letzthin hat sie Schwierigkeiten, anscheinend durch Klimakterium. – Er wird aufgrund unserer Diskussion Aufsatz über Physikalismus für Schilpp schreiben.) – Gut geschlafen.

Mit Ina spazieren, 24 Minuten. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden auf. – Abends ¾ Stunde. – Nachts 11-3 (!) Magenschmerzen; 2 ich nehme in Abständen: 2 Donn, Cod, Tras, Algoc, Heizkissen, Tras, Cod, Biscuits.

(Ina ganzen Tag zu Goodmans nach Shanksville.) – Alleine spazieren 31 Minuten, Waldweg rechts bis Gabelung. – Mittags 1 Stunde. – Abends 1 Stunde. – Gut geschlafen.

Robert Cohen 11 ½ – 4. (Über seinen Beitrag über dialektischen Materialismus für Schilpp. Ich erkläre, was wir von Neurath gelernt haben über soziale Ursachen und Folgen von 🕮 philosophischen Theorien. Er sagt später zu Ina, er war erfreut und überrascht, dass ich so zugänglich bin, im Unterschied zu Reichenbach. – Er fährt zu Grünbaum. Ich sage für beide, dass Ablieferung für mich nicht eilig ist; dass nur Schilpp so drängt.) 4 ½ – 6 ½ Goodmans hier. (Er skizziert Inhalt seines Beitrags für Schilpp über „Aufbau“. Er kritisiert zwar manches; im Ganzen aber verteidigt er das Buch; er meint, viele hätten den Eindruck, dass ich nicht nur das Ziel, sondern auch die allgemeine Methode aufgegeben hätte. Er sagt, es wäre gut, wenn ich in meiner Erwiderung das klarstellen würde. – Ich sage zu seinem Buch ms (1): er soll Explikandum klarer machen, siehe meine Kritik an Hempel. (2) Hempels Prinzipien müssen abgelehnt werden; siehe Shimonys These über Kohärenz, de Finetti und Kemeny.) – Vormittags 1 ½ Stunde auf, mittags 1 ½ Stunde, nachmittags 2 Stunden, abends 1 Stunde. Heute nicht spazieren. – Abends unerwartet zusammen. – Nachts Magen gut.

Mit Ina spazieren 27 Minuten, Institutszirkel und Wiesenpfad. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags eine Zeit auf, Briefe diktiert. – Ein indischer Mathematiker, Professor Bassn, kommt; Ina telefoniert herum und zeigt ihm dann das Steinhaus. – Abends 1 Stunde. – Gut geschlafen.

(Dr. Wallis sagt ab.) – 22 Minuten allein spazieren, Olden Lane. – Mittags 1 Stunde. Nachmittags eine Stunde. – Abends 1 Stunde.

25 Minuten Ina, mit Ina ins Institut, Hörsaal angesehen. – Mittags ¾ Stunde. –– Nachmittags ½ Stunde. – Abends 1 Stunde.

Mit Ina ins Institut gefahren, Stühle für Vorträge ausprobiert, Treppe hinauf und hinunter gegangen; im ganz 34 Minuten. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde auf. 🕮 Nachmittags für Oppenheim gearbeitet (zum ersten Mal seit März). – Abends 1 Stunde. – Nachts 1h Schmerz unter der rechten Achsel und etwas an den Rippen, Bufferin; 1:30 Algoc, hilft zeitweise; 2:30 Cod, hilft zeitweise; 4h Magenschmerz, 2 Tras, 4:30 2 Donn, Cod. Nach 5h geschlafen.

Mit Ina im Auto gefahren und etwas spazieren, Mercer und Seitenstraßen; 35 Minuten. – Mittags ¾ Stunde. – 3:30- beinahe 7 (!) Oppenheim (über balancedness. Problem der Individuenextensität, bleibt ungelöst.) Dabei 2 ½ Stunden gesessen. – Abends 1 Stunde. – Später zur Musik getanzt. – 12 – 1 ½ Magenschmerzen; Cod, 2 Tras, 2 Donn. –

Dr. Wallis (2 Vorträge im Institut beschlossen. – Träume.) – 11 ½ – 2 ½ 3 Stunden gesessen mit Rose Rand (sie ist von England gekommen, rief heute morgen überraschend an, gerade als der Doktor kam. – Sie sagt, dass sie schon in Wien mit Waismann gebrochen hat, weil er sich nicht „anständig“ verhalten hat, sie hat in Oxford nichts mit ihm gesprochen! Sie hat permanentes Visum, aber nur £40 herüber gebracht. Sie hat schon Nagel und kurz Hook gesprochen, und gestern abend Church. Ich versuche vergeblich, sie dazu zu bringen, deutlicher von Absichten oder Plänen zu sprechen. Sie meint, wenn nicht Philosophie, könnte sie als Fürsorger in Klinik arbeiten, oder mit psychologischen Tests; wir sagen, dass sie dafür Training braucht. –Sie erzählt von Russell; er habe so gut über mich als Mensch gesprochen. – Sie ist sehr kritisch über die Engländer, die „haben keine Seele“.) – 4 – 5 ½Putnam und 🕮Putnam&Benessaraf101Paul Benacerraf. hier. Über counterfact.; Putnam sagt, auch nicht notwendige Gesetze können verwendet werden, z. B. „Alle Raben sind schwarz“; zuweilen auch Wahrscheinlichkeitsgesetze, mit einer Wahrscheinlichkeit gesamt im count.) – (Ina hat ganzen Tag vergeblich Zimmer für Rand gesucht. – Sie hat in NY im Hotel Statler gewohnt, $ 8! Ina bringt sie schließlich im Steinhaus unter.) –Abends Rand zum Essen. Ich eine Stunde auf. – Abends beklage ich mich bei Ina, dass sie so unfreundlich war zu Rand und zu mir; sie ist gekränkt. Schließlich in meinem Arm; und diesmal hole ich sie aus dem „Abgrund“ heraus (umgekehrt wie in früheren Zeiten).

Alleine spazieren, 34 Minuten, Waldweg rechts bis Gabelung. Auf dem Rückweg kommt Rand entgegen. – Mittags 1 ½ Stunde, mit Rand. (Sie sagt, sie glaubt, Gödel hat nicht einfach Paranoia, sondern paranoide Schizophrenie; sie fürchtet, dass das nicht lange latent bleiben wird.) – Nachmittags 1 ½ Stunde gesessen mit Morton White und Frau, und Rand. (White sagt, dass Präs. Pusey102Nathan Marsh Pusey (1907-2001), von 1953-1971 Präsident der Universität HarvardPushey energischer für akademische Freiheit eintreten wird als Conant. Aber er und Quine bedauern, dass die wissenschaftliche Haltung von Conant ersetzt ist durch die religiöse von Pusey; dass sei gegen den Willen der Faculty getan worden. Er sagt, er glaubt nicht das Gerücht, dass die Trustees auf Conant Druck ausgeübt haben, zu resignieren. Im Philosophiedepartment seien jetzt nur Demos103vermutlich Raphael Demos (1892-1968)und Wild auf der anderen Seite; aber Williams (und bisher Lewis) versuchen, Gleichgewicht herzustellen und voten daher oft mit der anderen Seite. Er sagt, alle sind erstaunt über Williams politische Entwicklung und können es nicht erklären.) – Abends 1 Stunde, mit Rand. (Sie meint, Gödel hätte vielleicht das Bedürfnis, sich persönlich mit mir auszusprechen; vielleicht hülfe ihm es ihm, 🕮\Rand Opp.s erster Vortrag\ wenn ich ihm klar machte, dass kein Grund für eine Furcht vor Vergiftung besteht. Ina glaubt das nicht, und ich bin auch sehr zweifelhaft.) – Abends zusammen. – 12h drittes Nemb; gut geschlafen.

39 Minuten spazieren, mit Rand. (Sie sagt, sie kann Logik, Theorie der Erkenntnis, Philosophie der Wissenschaft, und griechische Philosophie unterrichten. Ich sage, es ist ratsam, auch bereit zu sein, andere Gebiete zu sagen, z. B. Ethik und Metaphysik. Ich sage, es wäre gut, nicht nur an Colleges zu schreiben, sondern auch eine Agency in NY zu fragen. Und schließlich auch andere Möglichkeiten zu erforschen, da es nicht wahrscheinlich sei, für Herbst etwas in Philosophie zu finden. Sie ist erstaunt darüber.) – Mittags 80 Minuten; mit Rand. – Nachmittags ¾ Stunde gesessen, Haarschneiden. – Abends 1 Stunde. – 1h drittes Nemb; dann gut geschlafen.

Dr. Wallis (3 Tage mit Rand, Ina sehr nervös. – Forts. von Traum über Krebse; „die Rose“ mit Eva.) (Ina ist auf Zimmersuche mit Rand.) – Vormittags alleine spazieren, 22 Minuten, Olden Lane. –An \(\lambda{}\)-Methode gearbeitet, für Vorträge. – Mittags mit Rand hier, 1 Stunde. – (Ina fährt Rand und Gepäck in größter Eile in die neue Wohnung; dann zum Doktor.) – Abends 1 Stunde, endlich wieder allein. – Nur 2 Nemb, nicht gut geschlafen.

Vormittags Anzüge und Hemden anprobiert. –An Vortrag gearbeitet. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags ½ Stunde mit Oppenheim und Gaby; sie bringen mir eine Record und Käse zum Geburtstag. – (Heute nicht spazieren. Ich fühle etwas tense auf den Hüften, wegen morgen.) – Abends 1 Stunde. Geburtstagsbriefe von Agnes und Chacha. – 3 Nemb.

Im Bett geblieben. – 2:30 erster Vortrag🕮\Vortrag Tukey zweiter Vortrag\Vortrag im Institut. („Induktive Logik und statistische Inferenz“, (1) „Grundlagen der induktiven Logik“. 2:30-3:35 Vortrag; Diskussion bis 4:00. Tukey spricht in Diskussion, aber sehr unklar (wenn einer nicht Wetten als Grundlage nehmen will, so geht mein Approach nicht (oder so etwas; mit „apriorischer Wahrscheinlichkeit“, unverständlich; es scheint, dass er komparativ meint; ich sage, auch dafür hat ShimonyWettsystem verwendet.) Anwesend: Oppenheim, Putnam, Benasseraf, Tukey, Fine‚Anscombe Anscombe, Bigelow, Rand ; ca. 30 oder mehr. –Ina hat Swivelstuhl aus Gödels Office heruntergebracht und Sachen auf die Tafel geschrieben. Ich sitze zwischen Fenster rechts und Desk links. Ich freue mich, wie gut es geht; ich werde nicht müde und gespannt im Sitzen. –Die Diskussion taugt nicht viel. – Die Frager haben gar keine Ahnung von den Problemen. Oft sind die Bemerkungen nicht recht klar.) – Abends 70 Minuten. – Abends zusammen, überraschend. – 2 Nemb. – 1h drittes Nemb; etwas Magenschmerz, Tras und Donn, hilft.

Am Vortrag für morgen gearbeitet. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags 1 Stunde. – (Ganzen Tag regnerisch, nicht spazieren.) – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb; 12h drittes Nemb, Magenschmerz, 2 Tras; 12:45 wieder Schmerz, 2 Donn, Cod; 2h wieder ein wenig Schmerz, Tras; dann gut geschlafen.

(Heute nicht tense wie vorgestern.) 2:30 zweiter Vortrag im Institut („Ind. inf. & esti„. 2:30-3:45 Vortrag. -4:15 Diskussion, -4.30 Diskussion in kleiner Gruppe: Putnam, Tarski, Oppenheim usw. Mein Programm war zu lang; ich musste 2 Familien weglassen, habe aber erklärt Symbol für Quantensprache aufgrund von Entropie. In der Diskussion 🕮 fragt BargmanBargman warum ich S als stetige Funktion haben will; in der Physik muss es unstetig sein, siehe Ehrenfests Erwiderung auf Laschmid. Ich: Ich bezweifle das; aber in induktiver Logik sicher stetig, damit Zeichen und m stetig. – 25 Zuhörer. –Fine fragt‚was geschieht bei Transformation der Größen. Ich: Bei linearer ändert sich nichts; bei anderer ja; also relativ zu Sprache; vielleicht kann man diejenige Form der Größen nehmen, bei denen die Gesetze am einfachsten werden.) Ich war ganz relaxed und sprach lebhaft (sagt Ina). Ich merkte während der ganzen Zeit nichts von Müdigkeit. Ina lobte mich nachher sehr, und wir waren beide sehr glücklich, dass es so gut ging. – Abends 1 Stunde auf. –Dr. Wallis 7¼-8 (er ist erfreut, dass die Vorträge so gut gingen. Traum 124: Odyssee.) – 3 Nemb. – 4h aufgewacht mit Magenschmerz, 2 Tras, hilft. –

Mit Ina ins Candy Haus und spazieren, 25 Minuten. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags ½ Stunde spazieren gefahren. – Abends 50 Minuten.

Vormittags mit Ina spazieren, Waldweg, 25 Minuten; Panofsky und Frau getroffen. Kurz Gespräch mit Nordström und Frau‚ die im Haus gegenüber wohnen. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1¼ Stunde. – Abends 1 Stunde. – Später überraschend zusammen. – 1h drittes Nemb.

Dr. Wallis (Die Haut hinter den Ohren schält sich; er sagt: eine Art Fungus, gibt mir Salbe „Asterol“; ich sage: manchmal auch an den äußeren Augenwinkeln. Er sagt: Vorsicht, es schmerzt, wenn es ins Auge kommt. – Traum 126, halb: der Fuchs in Wiesneck; ich in Uniform in Berlin, treffe Lisi.) – Allein spazieren 28 Minuten, Zirkel, dann Wiesenpfad zum Institut mit Miss Sachs. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. –Abends 1 Stunde. (Ina hat mit Rand 2 Stunden gesprochen, im Auto, ruhiger; sie hat 🕮 ihr nochmal klar gemacht, wie schwierig es ist, akademischen Job zu finden.)

Allein spazieren, 22 Minuten, Olden Lane. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags fühle ich etwas im Rücken und auf den Hüften, bin tense. Trotzdem 1¼ Stunde auf. – Abends ¾ Stunde. (Ina zu Hedi Selberg, die hat Mumps.) – 3 Nemb. 4h aufgewacht, Magenschmerzen bis 6h (2 Tras, Cod, Donn, Algoc, Donn, Cod! – Heizkissen.

10 ½ – 12 ½Putnam hier (ich erkläreSymbol für Quantensprache mit normaler Funktion. Er ist aber mehr für allgemeine Axiome, anstatt eine spezielle Funktion zu suchen.) – Mittags 1 Stunde. (Nachmittags allein spazieren 20 Minuten, Mercer.) (Ina in NY, trifft Bronja Weil.) –¾ Stunde auf. –½ Stunde mit Oppenheim telefoniert (er hat eine „Lösung“, die aber keine ist.) – Abends ¾ Stunde. – 2 Nemb. – 1h ein wenig Magenschmerz; 2 Tras und Cod, hilft.

Allein spazieren 24 Minuten, Battle Circle Road. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags ½ Stunde. – Abends 1 Stunde. – Nachts 2h drittes Nemb.

Dr. Wallis. (Am 25. nachts Magenschmerz, ich weiß keine Erklärung. Er: Die Erklärung kommt nicht durch Nachdenken, sondern spontan. – Fortsetzung von Traum 126: Meldung beim Kaiser. Traum 129: Meldung mit Bohnert und 8 Soldaten beim Kronprinz. Ich hatte überlegt, ob ich mich nicht jetzt bei den Bossen im Institut offiziell melden soll.) – Allein spazieren, 26 Minuten; am Anfang vom Oppenheim Garten kommt ein kleiner brauner Hund, Marni beschnüffelt ihn zunächst freundlich, aber dann hält sie ihn auf dem Rücken liegend, ich kann nicht sehen, dass sie ihn beißt, aber er quiekt und rennt dann schreiend weg, die Straße entlang; endlich kommt Marni auf mein Rufen zu mir. Ich glaube, sie hat ihm nichts Ernstliches getan, sonst hätte sie wohl nicht auf meinen Ruf ihn so bald laufen lassen. 🕮\Besuch bei Opp.sOpp. und Putnam\ Dann kehre ich um, und gehe bis zum Battle Road Circle hinauf. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 1 Stunde. – 10h ein Schmerz hinten am Rücken rechts oben. – 11h Cod und 3 Nemb; 12h Cod und 2 Donn. Dann gut geschlafen.

Vormittags 2 Stunden auf; Brief an Kemeny diktiert. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1¼ Stunde: Besuch bei Oppenheims (mein erster Besuch bei anderen Leuten seit 1952! Sie reisen am 2.6. nach Europa. Sie nach London, Paris, dann zusammen 1 Monat Brüssel, dann Florenz, wo ihre Mutter herstammt. Wir sitzen auf der Veranda; ich bin nicht besonders müde. Auf Hin- und Rückfahrt zu den schönen Campus gesehen, alles grün und blühend; zum ersten Mal seit 1936.) – Abends 1 Stunde. – Später zur Musik getanzt; Ina ist glücklich, dass ich „hinter dem Mäuerchen hervorgekommen bin. – 11h 2 Nemb; 11:30 drittes.

Vormittags fahren wir 30 Minuten, Mercer, dann Route 533 bis über Route 1 hinüber, wie wir am 2. fahren wollen. – Mittags ½ Stunde. – 3:30-6:00 Oppenheim und Putnam (über die Arbeit, die Putnam und ich machen werden. Putnam schlägt vor, Raum-Zeit-Bestimmungen und 11 Individuen deskribierende Eigenschaften unter die Charakteristika aufzunehmen; und eine totale Extensität zu definieren für das Gesamtvokabular der Prädikate, einschließlich Taxonomie.) 2 ½ Stunden gesessen. – Abends 40 Minuten. – Abends zusammen. – 1h drittes Nemb.

Dr. Wallis (Chacha hat Fotos geschickt: ich auf Ski, 1917 am Feldberg. Ich berichte über zwiespältige Gefühle zu Chacha 1913-1917.) – Mit Ina spazieren, 27 Minuten, Institut und Wiesenpfad. – Mittags 2 Stunden: 🕮Rand hier (sie war am 26. in NY. Hat gesprochen mit: Nagel, Kallen, amerikanischem Komittee für Emigrantenscholars, und mit Hartmann. – Bei diesem hatte sie sich für 6h angesagt; er hat daraufhin einem psychoanalytischen Patienten abgesagt; sie kam 6:55 zu ihm; um 7h musste er einen anderen Patienten nehmen! Sie fand gar nichts dabei; sie hatte beinahe keine Schuld, das sie nicht wusste, dass das Herumfahren in NY so viel Zeit kostet. Hartmann habe ein gutes Urteil über ihre Fähigkeiten, mit psychiatrischen Patienten zu sprechen, und wolle ihr helfen. Ich sage ihr nochmal, wie klein die Chance für Collegejob ist, und dass sie auch nach Anderem suchen muss. Sie sagt nur immer wieder, dass sie nicht weiß, wie so etwas zu finden, und dass die Leute in den Agencies dumm sind. Sie ist böse auf Wittgenstein, dass er sie im Krieg gedrängt hat, in eine Fabrik zu gehen; nachher sei es dann unmöglich gewesen, wieder hinein zu kommen.) – 5 – 8 ½Herbert Stussig hier. (Er ist in Amerika für Verhandlungen. Er ist Wiener, war Direktor bei Krupp, hat Technik studiert, kam nach Vollmerh. weil Reinhard ‚45-47 den Betrieb nicht führen durfte. Er scheint sehr tüchtig, reist viel und weiß viele Fakten, dabei doch gemütlich wie ein Wiener. Er sagt, Agnes in ihrer Hausführung ist zu konservativ und zu steif. Er macht Fotos von uns. Er leitet jetzt in Wirklichkeit den Betrieb in Vollmerhausen; Reinhard ist der „Senior“, geht täglich durchs Ganze und wird zu wichtigen Besprechungen zugezogen, ist aber sonst viel ehrenamtlich tätig auswärts und in anderen Ländern. Ina zeigt ihm alle meine Bücher, er möchte gern was lesen, ich verspreche ihm „Nature“.) 1¾ Stunde nachmittags gesessen: dann auf dem Sofa gelegen; abends 1 Stunde. – 1h drittes Nemb –🕮\Fahrt nach Philad; mein Vortrag Rich. Martin\

VI / 1954 Mit Ina spazieren 25 Minuten, zum Battle Monument. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 40 Minuten. – Abends ein wenig tense, und Rücken rechts empfindlich. – 11h 3 Nemb, Cod, und Tras; 12h zweites Cod; etwas Magenschmerz, 1h 2 Donn. Dann gut geschlafen.

Ina verknaxt den linken Fuß; zum Glück hat sie schon gestern Matratze usw. im Auto hergerichtet. – 1:20 Abfahrt, ich liege im Auto, über Camden nach Philadelphia, 1¾ Stunde. (Zuerst auf der kleinen Straße stört mich das Rütteln, aber später bin ich gut relaxed liegend auf Matratze und aufgeblasener Gummimatratze. Im Hotel Penn-Sherwood ist ein Zimmer reserviert; ich kann mich 1 Stunde ausruhen; dabei kurz Television angeschaut: McCarthy und Cohn sprechen; das Bild ist deutlicher als ich gedacht hätte.) Richard Martin kommt (sie hatten mir geschrieben, dass Swivelstuhl arrangiert wäre; aber auf einmal ist keiner zu finden, schließlich einer ohne Armlehnen. Dadurch wird der Anfang 20 Minuten verzögert.) Mein Vortrag, im Clubzimmer der Bell Telefon Leute, für die Martin diesen Kurs über Philosophie der Wissenschaft arrangiert hat. (Über „einige Fragen der Semantik“: die 3 Arten von meaning. Ich wollte noch über Betrag von Information, aber dazu war schon keine Zeit mehr. Stattdessen ausführlich über Rolle der Wissenschaft für das praktische Leben; sie bestimmt nur Mittel, nicht Ziel; mit Anwendung auf politische Diskussion. Dabei Zwischenfragen, und am Ende Diskussion, über den wissenschaftlichen Charakter unserer Zivilisation, und ob ein Physiker der für Atombombe mithilft, Verantwortung hat; ich sage: ja.) Martin sagt, der Vortrag war ausgezeichnet als Abschluss seines Kurses. Ich fühlte mich ganz entspannt, sah meine Notizen gar nicht an, und sprach frei. –🕮 Wir sind beide froh, dass dies erste Abenteuer einer Vortragsreise so gut gegangen ist. Alles ging viel leichter, als ich gedacht hatte. Allerdings war es auch sehr erleichtert dadurch, dass ich ein Zimmer hatte ganz nahe zu dem Raum für den Vortrag. –Abends getanzt; mir kommt vor, dass ich mich besonders leicht bewegen kann. – 3 Nemb.

Allein spazieren 23 Minuten, zum Battle Road Circle. –Langes Telefongespräch mit Rand. (Sie ist emotional in der Sache der Übersetzung für Gödel aus dem Russischen. Ich sage: Nüchtern überlegen, was das Minimum ist, und sehen, ob man sich einigen kann. Putnam hat ihr vorgeschlagen, im Herbst eine Reihe von Vorträgen in seinem Seminar zu halten, unbezahlt, aber eventuell Reise bezahlt, wenn sie nicht zu weit weg ist. Bergmann hat ihr geschrieben, dass er und Feigl nichts tun können. Ich ermutige sie, an Kasperle zu schreiben. Sie will heute in Firestone Library für eine Office Stelle nachsuchen.) – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags ¾ Stunde. – Abends ¾ Stunde. (Abends Rachel und ihr Mann bei Ina.) – 1h drittes Nemb.

Dr. Wallis. (Ich berichte über Fahrt nach Philadelphia und Vortrag dort. Er schlägt vor, nächstes Mal zu seinem Office zu kommen; aber ich sage, ich will es erst mal überlegen.) – 10-12 Dr. Jaakko Hintikka. (Er war Schüler von v. Wright in Helsinki; hat gearbeitet über Normalformen und Entscheidungsverfahren, Reduktion einer Formel des höheren Funktionenkalküls auf eine Formel der 2. Ordnung, die erfüllbar ist dann und nur dann, wenn die erste. Er war ein Semester in Harvard, kennt Hempel und Drebben104Burton Spencer Dreben (1927-1999)..) – Mittags ½ Stunde. – Nachmittags allein spazieren, 20 Minuten, zum Battle Road Circle. – Abends 1 Stunde. – Ina ist oft etwas deprimiert, und leicht gereizt; anscheinend seit die Rand da ist. 🕮 Ich versuche sie zu trösten, aber es geht nicht leicht. – 1h drittes Nemb.

Allein spazieren 27 Minuten, ganzen Institutszirkel über Olden Lane (zum ersten Mal). – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 Stunde 40 Minuten. –Abends 1 Stunde. – Getanzt. 1h drittes Nemb; ein wenig Magenschmerz, 2 Tras, später 2 Donn.

Mit Ina spazieren 35 Minuten, Oberstr. bis zum Ende (Springdale Str.) zum ersten Mal. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags 1 Stunde. – Abends 1 Stunde. – 3 Nemb.

Dr. Wallis. (Ich frage, ob Kommen zu seinem Office für ihn angenehmer wäre. Er: Ihm ist es gleich . Dann will ich es noch etwas verschieben, und andere Dinge erst tun, die ich leichter gelegentlich tun kann, z. B. Baden in Wanne. – Er sagt nachher zu Ina, man dürfe optimistisch sein bei einer Person wie mir.) –½ im Auto gefahren, an Gödels Haus vorbei. Nachher erstaunlich müde. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 ½ Stunde, mit Gödel. (Er hat zwar den Ontologieaufsatz gelesen, kommt aber immer wieder darauf zurück, dass meine alte Formulierung in Wien, dass die Mathematik „leer“ ist und „keine Objekte hat“, falsch war und durch meine neuere Auffassung widerlegt ist. Er glaubt, dass Newtons großer Schritt der Systematisierung der Erkenntnis vielleicht durch Anstöße von Leibniz kam. Leibniz’ Charakteristika müsse psychologische, nicht physikalische Begriffe zugrunde legen; dann könne man zu einer neuer Welterklärung kommen. Die Psychologie (und Biologie?) wird nicht aus der Physik abgeleitet werden, wie der Materialismus meint, sondern umgekehrt.) – Abends ¾ Stunde. – 12h Magenschmerz, Cod, 2 Tras; 12:20 Cod, 🕮 und 2 Donn; 1h drittes Nemb. Dann gut geschlafen.

Vormittags ¾ Stunde Auto gefahren; erst Ina, dann ich gelenkt (ca. 30 Minuten) (zum ersten Mal), es geht sehr leicht, langsam; College Road, Bahnhof, Princeton , Road Nr. 1, Clarksville, Nr. 533, Mercer bis nach Hause. Danach bin ich weniger müde als gestern. Von den Stößen der Straße merke ich kaum etwas; aber ich muss mich immer wieder erinnern, zu entspannen. Ina ist auch sehr froh, wie leicht ich es kann. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1¼ Stunde. – Abends 1 Stunde. HediSelberg und Astrid sitzen eine Weile dabei. – Abends zusammen; Ina nackt; richtig hinein, milder Organsmus, erst weiß ich nicht recht, ob es war; dann sagt Ina es. – 3 Nemb. Später Magen (nachdem ich Licht abdrehe), Cod und 2 Tras; später zweites Cod und 2 Donn. Dann gut geschlafen.

Ich lenke das Auto 45 Minuten (Mercer, Laur, Laurenceville, 206 bis Nassau Str., Mercer, Olden, am Institut vorbei.) Es geht so leicht; ich bin nicht besonders müde nachher. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 Stunde. – Abends 1 Stunde. –10 ½ Ina sitzt nähend und muss auf einmal sehr weinen. (Sie haben zu der kleinen Lisa gesagt: Du wirst nie heiraten; und dann war es hart für sie, dass ich in Wien sagte, ich will nicht heiraten.) Bis 11 ½ nehme ich sie in den Arm zum Trösten, aber sie muss immer noch viel weinen. Um 1h will ich zu ihr gehen; aber sie sitzt noch nähend im Badezimmer, mit kleinem Radio. – Nur 2 Nemb. Die1h Magen 1:30 Magenschmerz, Cod, 2 Donn; 2h Cod, 2 Tras; 3h Donn. Bis 3:30 gelesen.

Allein spazieren 24 Minuten, bis Battle RoadCircle. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 1 Stunde. – Abends zur Musik getanzt. –🕮\Wir besuchen Selbergs\Schlechte Nacht (11h 2 Nemb; 12:30 Magenschmerz, ein wenig, 2 Tras; 1:20 stärkerer Schmerz, Cod; später drittes Nemb. 2-4 geschlafen. 4h aufgewacht, Übelkeitsgefühl und etwas Magenschmerz, Cod, 2 Tras, 4:30 2 Donn; 5 Eiscreme, das hilft für Übelkeit; 5:30 etwas Magenschmerz, 6h Algoc; immer wieder schalte ich ab und versuche zu schlafen, aber dann wird es schlimmer, dann mache ich wieder Licht und lese Life. 6:30 vergeblich in Küche nach Eiscreme gesucht, wegen Übelkeit; im Wohnzimmer gesessen und herumspaziert, das hilft etwas, es ist schon hell; 7h Magenschmerz kommt wieder; 7:45 Kaffee und Frühstück, das hilft. Die ganze Nacht nur von 2 bis 4 geschlafen.)

Dr. Wallis (Ich berichte: zum ersten Mal Auto gelenkt, 30 und 45 Minuten. Er nimmt es als guten wichtigen Fortschritt. Am 8. zusammen, richtig. Aber jede Nacht Magen. Er sagt: Die Imagination ist noch nicht frei; fürchtet Bestrafung von Sünden.) Allein spazieren 24 Minuten, Institut und Wiesenpfad. Mittags 1 Stunde auf. – Nachmittags 1 Stunde. – Abends 1 Stunde. – 10h Magen ein wenig ungemütlich. 11h 3 Nemb; später präventiv 2 Tras und noch später Cod. Dann gut geschlafen.

Auto gelenkt 55 Minuten, (206 nach Belle Mead, zurück andere Straße über Skillman, Elm Road.) Nicht besonders müde. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 Stunde. – Abends 1 Stunde. – 1h drittes Nemb. Nachts lange Gewitter mit heftigem Donner. Nachher gut geschlafen.

Wir besuchen Selbergs, ich zum ersten Mal. (Ich schlage „Atlee“ und „Hedi“ vor. Wir besehen das Haus. Schöne Möbel in 🕮 einfachem Stil (aber teuer). Große Fenster; im Wohnzimmer: eine ganze Glaswand bis zum Fußboden, als ob man draußen wäre. Astrid spielt mit den jungen Katzen. Atlee sehr schweigsam; da verstumme ich auch. Ich frage nach Stellen, wo skandinavische Record erhältlich; er meint, vielleicht in Brooklyn, weil da viele Skand. wohnen.) – Mittags eine Stunde. Autobiographie angefangen. Nachmittags 1¼ Stunde gesessen. – Abends eine Stunde. – 3 Nemb.

Dr. Wallis (Ich berichte: Magen besser; lange Auto gefahren. Traum 130: Burg, Ohm Höfler, Erna. Astrids Mutter tut Astrids Hand beiseite.) – Mit Ina 22 Minuten gegangen, zum Institut. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 1 Stunde. – 1:30 drittes Nemb.

Allein spazieren 28 Minuten, Battle Road bis Olden Lane. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 1 Stunde. – 1:30 drittes Nemb.

Allein spazieren 23 Minuten, Zirkel bis Olden Lane. – Mittags ½ Stunde. – 3 ½ – 5 ½Putnam und Max Kaufmann (er ist Associate Professor hier; für Geschichtsphilosophie, Religionsphilosophie, Nietzsche, Hegel usw. Er fragt über empiristische These, dass Metaphysik sinnlos. Ich erkläre es. – Schließlich Putnam über Spieltheorie; er hat es studiert, möchte es mit induktiver Logik verbinden.) – Abends 1 Stunde. – 10h ich erzähle Ina einen Traum von letzter Nacht (über Hempel und Opp., und Konferenz). Danach tut mein Magen ungemütlich. – 1h drittes Nemb. Magen ungemütlich, 2 Donn. 4h aufgewacht; etwas Übelkeit; 2 Tras, später Cod, dann Eiscreme; 6h nochmal Eiscreme. Später noch ein wenig geschlafen.

Allein spazieren, Battle Road Circle, 23 Minuten. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 1 Stunde. –shower genommen zum ersten Mal 🕮 in Gottmans Wohnung. – (Phonograph ist repariert, neue Nadel, klingt sehr viel besser: getanzt.) – 12h 3 Nemb. 12:30 Magen ungemütlich, 2 Tras; 1:15 Cod; 2h leise Übelkeit, 2 Donn. Später geschlafen.

Dr. Wallis (berichte: letzten 2 Nächte Übelkeitsgefühle. Er: Ich soll es mehr nonchalant nehmen, nicht so viel Beachtung geben. Weitere Assoziation zu Traum 130: Klassenausflug nach Schloß Burg; mit Garthe Turm in der Provence.) – Allein spazieren 29 Minuten, Institut, dann ganzen Zirkel über Olden Lane. – Mittags 1 Stunde. – 3 ½ – 5 ½Putnam hier. (Ich berichte über te Familien; er hat wichtige Einwände gegen meine Lösung.) Nachmittags 2 ½ Stunden. – Abends 1 ½ Stunde. – (Ina zu Hedi). Nachher Ina bei mir ein wenig deprimiert, muss weinen, Grund unbekannt, ich tröste sie. – 3 Nemb, gut geschlafen.

Auto gelenkt 46 Minuten (Nassau, Princeton, der See, zum Bahnhof, wieder zur Nassau, 206 nach N, Elm zurück.) – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – Zusammen. (Sie hockt, später oben.) – 1h drittes Nemb. Gut geschlafen.

Auto gelenkt 20 + 20, bei Gödels im Garten gesessen, 40 Minuten. – Mittags 1¼ Stunde. Dabei Lee Bohnert (sie sucht noch immer nach einem Job, möchte einen permanenten haben. Ihre Eltern erhalten sie, sie sind anscheinend wohlhabend.) – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 1 Stunde. – 1h drittes Nemb. Nicht gut geschlafen. 4h etwas Magenschmerz, Cod. Später 2 Tras, später zweites Cod.

Allein spazieren, 26 Minuten. – 11:30 Dr. Wallis (Zum Traum 130. Er meint: der gefährliche Balkon an der Burg bedeutet Homo. Er sagt, dies sei das Einzige, wo ich noch nicht frei bin; Tagträume könnten helfen.) – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunden. – Abends 1 ½ Stunden, 🕮 dabei Selbergs: Atlee, Hedi und Ingrid (morgen fahren sie nach Norwegen, sie mit Schiff, die beiden mit Flugzeug. Er geht nach Oslo Oslo, dann zu seiner Mutter in der Nähe von Bergen; später Vorträge in Göttingen und Heidelberg.) – 11:30 Magen ungemütlich; drittes Nemb, 2 Tras, Cod. Dann gut geschlafen.

43 Minuten, Auto gelenkt und Firestone Library besehen (außen mittelalterlich; innen schön, praktisch eingerichtet, modern; zu den Stacks für Philosophie und Psychoanalyse; Philosophisches Studienzimmer, wo Hempel sein Seminar hatte.) – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – 12:30 drittes Nemb. 1:30 ein wenig Magenschmerz, 2 Tras, Cod. Später gut geschlafen.

Allein spazieren 25 Minuten, Olden Lane. – Vormittags 1 ½ Stunde. – Mittags ½ Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – (Zum ersten Mal seit Wochen kein drittes Nemb.) 2:15 Ina klopft an die Wand, anscheinend habe ich im Traum geschrien; Magenschmerz, Cod, 2 Tras. 3:15 Cod, 2 Donn. Schmerz bis 4 ½, wach bis 5.

Auto gelenkt 62 Minuten!, über Pennington – Laurentsville. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – 12h etwas Magenschmerz, Cod und 2 Tras (kein drittes Nemb). Später gut geschlafen.

Dr. Wallis (Ich habe immer noch Angst vor Bücken; wollte es gestern versuchen, gab es auf. Ich wollte nicht heute Zahnarzt riskieren. Er fragt, ob ich es versuchen will; ich zögere. Er sagt, ich soll es nicht als besonderen Test auffassen, sondern allmählich alles wieder mehr natürlich tun. Ich hätte so gute Fortschritte gemacht; dies sei keine besondere Schwierigkeit mehr.) – Ina fährt mich zum Zahnarzt Dr. Lampert (zum ersten Mal. Er nimmt Abdruck für untere Zahnplatte, an der der einzelne 🕮 Zahn abgebrochen ist. Er findet viele Zähne reparaturbedürftig.) Ich lenke selbst nach Hause. – Mittags 1 Stunde. – 4 ½ – 8 ½Rand hier. (Philosophische Diskussion 2 ½ Stunden. Sie hält alle konditionalen Sätze für weder wahr noch falsch; ebenso Sätze über die Zukunft, wie Aristoteles und Lukasiewicz; ebenso Sätze über die Vergangenheit, wenn man keine Evidenz darüber hat. Sie will das nicht als Vorschlag über Sprache verstanden haben. Sie meint, mein Wahrheitsbegriff müsse metaphysisch sein. Ich erkläre, dass ‚S ist wahr‘ dasselbe bedeutet wie S. Sie findet das alles erstaunlich. Sie kennt anscheinend meine Veröffentlichungen nicht. Ich mache ihr den Unterschied zwischen wahr und verifiziert klar. Sie kann nicht gut argumentieren; sie hat bestimmte Ansichten; und die scheinen ihr unbezweifelbar. – 7-½9 mit Ina beim Abendessen. (Erst will sie nicht essen. Ich frage nach ihren Plänen. Sie sagt, sie wird Freundin besuchen und dann zu Black nach Cambridge gehen; darüberhinaus habe sie gar keine Pläne. Ich rede ihr schon nicht mehr zu, sich bei Organisationen zu erkundigen für nicht-akademische Stellung; denn über meinen früheren Rat in dieser Richtung war sie zornig gewesen. Ich sage ihr, sie müsse die Dinge nicht so emotional, sondern sachlicher betrachten; sie sei selbst ihr größter Feind, indem sie alle gegen sich aufbringt. Sie sagt, das sei ein falsches und ungerechtes Urteil. Wittgenstein sei zwar gegen sie gewesen und habe sie den hochmütigsten Menschen genannt; aber zu mir (das gebe ich zu) und Frau Neurath sei sie immer respektvoll gewesen. Ich versuche ihr klarzumachen, dass sie beide Gödels unnötig gegen sich gestimmt hat. Sie sagt, beide lügen, und alles sei ganz anders gewesen.) Ich sitze 4 Stunden auf; nur 15 Minuten dazwischen gelegen. – Nachts 2:15 drittes Nemb; etwas Magenschmerz, Cod und 2 Tras, 3h 2 Donn. –🕮

Mit Ina spazieren 25 Minuten, zum Institut. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – (Kein drittes Nemb.) 3h aufgewacht, Magenschmerz, Cod, 2 Tras. Geschlafen. 4:15 aufgewacht, wieder Schmerz, Cod, 2 Donn. 5h 2 Tras.

Auto gelenkt 48 Minuten, nach Rocky Hill. – Vormittags 1 ½ Stunden; Briefe diktiert. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunden. – Abends 1 Stunde. – Abends zusammen. – 3 Nemb. – 12h ein wenig Magenschmerz; Cod. 12:30 2 Tras, 1h Cod, 1:30 2 Donn.

Allein spazieren 26 Minuten, Institut und Zirkel, über Olden Lane. – Mittags ½ Stunde. – 3hDr. Wallis. (Traum 131: Konferenz mit Hempel, Oppenheim und anderen. Der Doktor: Vielleicht suche ich Bejahung und Zuneigung von vielen Vätern, weil ich vom eigenen Vater nicht genug bekam.) – Nachmittags 1 ½ Stunden. – Nachts 1h ein wenig Magenschmerz; Cod und 2 Tras; dann gut geschlafen.

Vormittags 2 Stunden gesessen. – Mittags 40 Minuten. – Nachmittags zum Zahnarzt (2. Mal; 40 Minuten dort; Zwischenplatte zurückgegeben mit Einzelzahn wieder angefügt, der abgebrochen war; unten Mitte 2 Plastikfüllungen in meinen Zähnen; mit ); zurück selbst gefahren; zusammen 1¼ Stunde; nachher müde. – Abends 1 Stunde. – 12h ein wenig Magen, 2 Tras; später Cod. Dann gut geschlafen. (Ina sagt, ich habe mehrmals im Traum geredet, aber nicht geschrien.)

Allein spazieren 25 Minuten, Battle Road Zirkel. – Mittags 1 Stunde. – 3:30-6 Putnam und Frau Erna105Erna Putnam, geb. Diesendruck, erste Frau Putnams, mit der sich am 1.11.1948 verheiratet hatte. hier. (Erst etwas zusammen. Dann Erna und Ina in Gottmans Wohnung zum Vergleichen. Ich mit Putnam. Er gibt mir Kemenys Aufzeichnungen „Notes for New Look. Er will 🕮 anscheinend die Extensität nur auf Primgw basieren; Oppenheim schreibt Putnam, wir sollen daher nicht an meinem neuen Vorschlag (mit molekularen Prädikaten) arbeiten, bis er zurückkommt. –Ich berichte Putnam über meine Arbeiten für geordnete gw; es wurde nötig, zwei Argumente, Formel, Formel zu nehmen anstatt der Summe, um die unannehmbaren Ergebnisse zu vermeiden. Er meint, der Bereich des positiven Einflusses von Symbol soll mit wechselndem Symbol abnehmen, das will ich überlegen.) – Abends 1 Stunde. – 1h Magen ungemütlich, 2 Tras, später gut geschlafen. (Die letzten Tage kein drittes Nemb.)

VII / 1954 Mit Ina spazieren 27 Minuten, Institut, und Wiesenpfad. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – 12h Magen ungemütlich, 2 Tras; 1h drittes Nemb; 2:30 Cod; 5h (vielleicht etwas geschlafen inzwischen) zweites Cod.

Dr. Wallis (Letzte Sitzung vor 5 Wochen Ferien, bis 9.8. – Traum 132 wieder über Konferenz mit Hempel und Opp. – Er schlägt vor, anderswo zu übernachten, als Abenteuer und Vorbereitung auf Reise.) – 1 ½ Stunden 1 ½ StundePutnam und Erna; (auch über meine Analyse. Er hat 2 Jahre Psychotherapie gemacht, aber nicht Analyse. – Er sagt, Kaplan hat mehrere Jahre Analyse genommen; es hat geholfen, indem das Verhältnis zu seiner Frau besser wurde, und er weniger Hemmungen hat; aber daraufhin ist er jetzt über-gesellig, will überall glänzen, flirtet (und vielleicht mehr) mit anderen Frauen, ist unbeständig in seinen Freundschaften.) – Mittags 1 ½ Stunde. Dabei Erna Putnam. – Nach 4-6 Anscombe und Savage hier. (Wir haben interessantes Gespräch. Ich verteidige den statistischen Wahrscheinlichkeitsbegriff; analog zu Temperatur. AnscombeSavage106BA. Ich würde eher Savage durchstreichen als Anscombe. Ist Anscombe nicht unterstrichen?stimmt mir zu, dass de Finetti zu Unrecht🕮 behauptet, gezeigt zu haben, dass ein Satz über p2 übersetzbar ist in seine Wahrscheinlichkeit. Savage gibt schließlich zu, dass der Satz über den Würfel selbst spricht und daher etwas Anderes besagt; er behauptet aber, dass alles für Entscheidung Wichtige mit persönlicher Wahrscheinlichkeit gesagt werden kann.; Ich: Ebenso könnte man Temperatur durch Schätzung von Temperatur ersetzen; Anscombe sagt dasselbe über Wahrscheinlichkeit in Genetik; und Savage bringt selbst Beispiel über Halbzeit eines Isotops.) – 6 ½ – 9 Miss Rand, zuerst allein mit mir; später kommt Ina, und wir behalten sie zum Essen. (Sie hat endlich den Briefkasten im Haus öffnen lassen, und dort Briefe aus den letzten 4 Wochen gefunden! Sie will, vielleicht am 6., für einen Tag nach NY, und dann einige Zeit zu ihrer Freundin nach Troy. Dann wahrscheinlich Cambridge, wo Black sie wiederum eingeladen hat.) – Nachts Magen ungemütlich, später etwas Schmerz und ein wenig Übelkeitsgefühl; 2 Tras, später Cod, später zweites Cod und 2 Donn. Dann gut geschlafen.

Auto gefahren 64 Minuten; auch zu Knoll (Grove Lane), er erscheint unrasiert an der Tür; es ist zu früh für Besuch. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 1 Stunde. – Zusammen. – 1h drittes Nemb; Magen ungemütlich, 2 Tras, später Cod. Später gut geschlafen.

Mit Ina spazieren 28 Minuten, Battle Road Zirkel. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 2 ½ Stunde; dabei Putnam und Erna -10h! (Gespräch über Theorie und Erfolg von Psychoanalyse.) – 3 Nemb. Keine Magenstörung (zum ersten Mal seit 19.6.). Gut geschlafen.

Mit Ina spazieren 35 Minuten, Battle Monument und weiter auf Wiese. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 1 ½, dabei Putnam und Erna (bis 9h). 🕮 1h drittes Nemb. Dann gut geschlafen.

Auto gefahren 44 Minuten, in die Stadt, zur Library, zum Bahnhof, zum Institut. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags 2 Stunden: 4-6 Richard Martin hier (Über seinen Schilpp Aufsatz. Hauptsächlich meine alte Designationsmethode in Semantik, extensional. Ich sage: Besser neutrale Metasprache, wie ich an Kemeny geschrieben habe.) – Abends 1 Stunde. –Nachts 1. 1h drittes Nemb.

Beim Hocken etwas Schmerz auf rechtem Hüftknochen. Analytisches Gespräch mit Ina; ich erzähle von nachts und Fantasien. Ich fühle mich etwas besser, bleibe aber im Bett. – Mittags ½ Stunde. – 4-6 Putnam (er bringt Grundprobleme der induktiven Logik: Sie muss so sein, dass alle möglichen Formen von Gesetzen, auch mit Primzahlen usw., sofern durch rekursive Funktionen ausgedrückt, bei hinreichendem Muster (Instanz-) Confirmation bekommen kann. Überlegungen über Einfachheitsordnung von rekursiven Funktionen.) Dabei 1 Stunde gesessen. – Abends ½ Stunde. – 10hBohnert kommt, Ina richtet ihm ein Zimmer im Steinhaus. – Ich tanze lange, fühle mich dabei viel besser. – 11h 3 Nemb. – 1h aufgewacht (?), etwas Magenschmerz, 2 Tras, Cod; 2:20 2 Donn; 3h nochmal Cod.

½ Stunde Frühstück auf, mit Bohnert. – Allein spazieren 23 Minuten, Battle Road Zirkel. – Mittags 1 ½ Stunde, mit Bohnert, Putnam und Frau. –Ich lese Bohnerts ms für Schilpp (über analytisch, gegen Quine). Mit ihm gesprochen 2 Stunden, dabei 1 ½ Stunde gesessen. – Abendessen 1 ½ Stunden, mit Bohnert. (Über seine Europa Pläne. Er will Freunde in Malaga besuchen, dort sehr billig 🕮

Hier fehlt offenbar eine Rückseite !!!!!!!!!!!!!!!!

nachmittags 2 Stunden. – (Gearbeitet über Charakteristik für Ordinalzahlen; nur einige Stunden.) – Abends 1 Stunde. – 2 Nembs und mit Toklorizin. Geschlafen mit Unterbrechungen; allerhand Träume, fast nichts erinnert.

51 Minuten Auto gefahren (Quaker Str. Nr. 1, erst rechts, dann zurück, Gas gekauft, zurück durch Princeton). – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. Heiß und schwül. Quine gelesen. – Abends 1¼ Stunde. – (Zirls bei Ina bis nach 11h.) – 1h drittes Nemb.

Nicht ausgegangen, weil heiß. Vormittags 2 Stunden auf. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden im Schlafzimmer gesessen. – Abends ¾. – Später Haarschneiden. – 2 Nemb. – 2h Magen ungemütlich, Tums. Später etwas Magenschmerz, Cod und 2 Tras. Nicht geschlafen. 3:30 2 Donn. 4h etwas Übelkeitsgefühl. Später Eiscreme gesucht, keine da; kalte Milch hilft etwas. 6h noch wach.

Morgens mit Ina Traum besprochen. – 50 Minuten Auto gefahren, zum Shipping Center N der Stadt. – Mittags 1 Stunde. – Abends 1 Stunde. – 3 Nemb, gut geschlafen.

Allein spazieren 24 Minuten, Battle Road Zirkel; dabei gesungen. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 ½ Stunden auf. – Abends sitze ich tense, nur ½ Stunde, dann ins Bett. Ein wenig deprimiert, dann finde ich, dass ich heute das Dexedrin vergessen hatte. – Bei der Musik kommt Ina zu mir zum Trösten und Zärtlichkeit. Dann auf einmal zusammen, gut. Nachher bin ich erleichtert und vergnügt; 3 Nemb. (Ich weiß nicht, ob dazwischen geschlafen.) 3h etwas Magenschmerz; Cod und 2 Tras, hilft.

Mit Ina spazieren 31 Minuten, Wiese hinter Battle Monument). – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – Später getanzt. – 3 Nemb; 🕮 trotzdem lange nicht eingeschlafen; fühle mich aber gut.

Allein spazieren, 24 Minuten, Battle Road Zirkel. – Mittags 1¾ Stunden, mit Putnams. (Erna sagt, der Doktor in Philad. hat gesagt, M.S. sei ausgeschlossen.) – (Nachmittags Ina zu Margaret Stalps, über Pläne, unser Auto nach LA zu fahren.) Nachmittags 1¾ Stunde. Quines Buch gelesen. – Abends 1 Stunde. – 3 Nemb. (Ich glaube, etwas geschlafen). 2:45 etwas Magenschmerz; Cod, 2 Tras. 4h wieder, Cod, 2 Donn, bis 5h gelesen.

Allein spazieren 27 Minuten, Zirkel und Wiesenpfad. – Mittags 1 ½ Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. Quine gelesen. – Abends 1 Stunde. – 11h 3 Nemb. – 2 ½ Magen ungemütlich, Biscuits gegessen, 2 Donn, kalte Milch; bis 4h gelesen.

Vormittags Nash Auto ausprobiert. (Die Liegestatt ist leicht und schnell herzurichten, mit Cot Matratze und aufblasbarer Gummimatratze); ich liege gut, nicht so weich wie sonst (mit extra Matratze); Augen beinahe so hoch wie unterer Fensterrand. Beim Sitzen kann der Rücken zurückgestellt werden, in 3 Stellungen; die dritte ist schon ganz ausreichend; gewöhnlich wird 1. oder 2. genommen. Beim Fahren kann ich mit Rücken etwas zurücktun, und noch den Gear Hebel mit Fingern erreichen; dann brauche ich kein Keilkissen. All dies scheinen uns wichtige Verbesserungen; wir sind ganz angetan davon.) – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. Der Rücken ist empfindlich gegen den Druck des Gürtels. – Abends ¾ Stunde. – Abends Cellosonate von Casals; ich singe mit. – 3 Nemb, gut geschlafen.

Allein spazieren 2Minuten, Zirkel und Wiesenpfad; dabei gesungen. –🕮\zu Gödels\ Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – Abends spät überraschend zusammen. – 3 Nemb, lange nicht geschlafen. 1:30-2 Luftkühler eingeschaltet, weil schwül.

(Ina in NY, einkaufen; mit Lee Bohnert.) Vormittags 2 ½ Stunden, Aufsatz „Meang. für natürliche Sprachen“ in wire rec. diktieren angefangen. – Nachmittags 2 Stunden, diktiert. – Abends 1 Stunde. (Abends Zirls bei Ina.) – 3 Nemb. – Lang nicht geschlafen.

Vormittags 2 ½ Stunde, diktiert. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden, abends ¾ Stunde. – 3 Nemb, aber wenig geschlafen.

Auto gefahren zu Gödels und zurück; dort 1 Stunde gesessen. (Über Smullyans Term Papers. Über Kassners spekulative Physik. Über Marcel Scheins107Marcel Schein (1902-1960), Physiker ungarischer Herkunft; vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_ScheinEntdeckung eines negativen Protons; er sagt, Einstein meint, die Interpretation der Beobachtung sei noch unsicher; Einstein glaubt, dass unsere Art Materie die entgegengesetzte Art vor langer Zeit schon aufgeschluckt hat, sodass gegenwärtig letzere Art nicht mehr oder nur sehr selten vorkommt; sonst müßten ja bei Zusammentreffen ungeheure Explosionen entstehen.) – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden (Hempel ms gelesen.) – Abends 1 Stunde. – 3 Nemb; lange nicht geschlafen.

Allein spazieren 24 Minuten, Olden Lane; warm. – Mittags 1 Stunde. – Hempel fertig gelesen. Nachmittags 1 ½ Stunden. Abends 1 Stunde. – Lange getanzt. – 3 Nemb, aber nicht schnell eingeschlafen.

Zum Zahnarzt Dr. Lampert (Er ist vom Urlaub zurück. Er nimmt provisorische Aluminiumkrone links oben, die Dr. Abram eingesetzt hatte, die aber schon durchlöchert ist, heraus und 🕮 setzt provisorisch die alte Goldkrone wieder auf. Er nimmt viele X-rays.) Zurück Auto gefahren. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. Erwiderung auf Hempel geschrieben. – Abends 1 Stunde. – Lange getanzt. – 3 Nemb. Unruhig geschlafen.

Zum Zahnarzt (Er baut den Zahn links oben, den Dr. Abram provisorisch mit Aluminiumkrone bedeckt hatte, mit Plastik auf und setzt die alte Krone wieder auf. Er meint, das kann ganz gut eine Zeit überdauern; manchmal entfärbt der Plastik sich. 1 Stunde dort.) Zurück Auto gefahren. – Mittags 1 Stunde; dabei Lee Bohnert. – Nachmittags 2 ½ Stunden. (Ich beginne, das Recorder Transkript für Aufsatz „Mean. in natürlichen Sprachen“ zu überarbeiten. – Abends ¾ Stunde. – (Zirls abends bei Ina.) Ich habe heftigen Schnupfen; Nase rinnt und Niesen; daher schlecht geschlafen trotz 3 Nemb.

Allein spazieren 22 Minuten, bis Oppenheimer Haus. –ms von Sun gelesen. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunden. – Abends 1 Stunde. – 3 Nemb; wegen Schnupfen schlecht geschlafen.

Allein spazieren 22 Minuten, Olden Lane. – Mittags 1 Stunde. – (Schnupfen ist etwas besser.) Sehr heiß, im Schlafzimmer gesessen. Christiansen gelesen. – Abends 1 Stunde. (Ina hat heute an Helmer geschrieben. Gerade bevor der Brief wegging, rief der Nash Dealer aus Perth-Amboy an und verbessert sein Angebot: $ 2000 für das Auto, in L.A., sein Mann fährt es von der Fabrik in Wisconsin hinüber; im Vergleich zu 2200 oder 2300, die Helmer mir nannte, in L.A., reduziert von 2538.) – Abends 10:30 überraschend zusammen. – 3 Nemb. Endlich wieder gut geschlafen.

Vormittags 2 Stunden im Schlafzimmer gesessen. Nicht ausgegangen, weil heiß. 🕮 Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden auf. Arbeit an Aufsatz „Natürliche Sprachen“ wieder aufgenommen. – Abends 1 Stunde. – Abends 2 Nemb (zum ersten Mal seit 14.). Heute kein Schnupfen mehr, aber abends Husten. Viele ; schließlich Cod, das hilft (und vielleicht hilft das Abstellen des Luftkühlers, weil dann die Luft nicht mehr so trocken ist.) Nicht oder wenig geschlafen bis 4h; dann etwas Übelkeitsgefühl; 4:30 Eiscreme geholt, hilft.

Sehr heiß, nicht ausgegangen. Vormittags 2 ½ Stunden. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. Ina gibt mir den Szondi-Test (man sucht unter Reihen von Fotos von Psychopathen die, die man am besten mag, und die am wenigsten.) – Getanzt. – 2 Nembs.; unruhig geschlafen, aber mehr als gestern.

VIII / 1954 Heiß, nicht ausgegangen. Vormittags 2 Stunden. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – Ein wenig Muskeln gespürt; aber getanzt, es geht gut. – 2 Nemb., lange nicht geschlafen.

Zum Zahnarzt (dort 50 Minuten), zurück selbst gefahren. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 ½ Stunden. ms „Natürliche Sprachen“ fertig gemacht. – Abends 1 Stunde. –Gebadet (zum ersten Mal seit 2 Jahren! Juli ‚52 in Vermont; Gummimatratze auf der Rückenlehne; es geht gut, ich wasche auch meine Füße und den Kopf); Ina ist auch sehr erfreut wie gut es geht. – Ich fühle mich erhoben; ich singe zur Cellosonate, und später tanze ich. – 2 Nemb.

25 Minuten spazieren allein, Post im Institut geholt. – 1h Telefongespräch mit Oppenheim (auch über unser Autoproblem; Putnam und ich haben ihn missverstanden, dass wir nichts arbeiten sollten, er hat auf unsere Reaktionen zu Kemenys ms gewartet!) – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb. 🕮

Vormittags Putnam 1 Stunde. (Über Kemenys Notes für Oppenheim. Er sagt: nur absolut nötige Änderungen. Ich stimme zu. Aber ich glaube nicht, dass Kemenys Complexity die übliche „Breite“ expliziert; allerdings tut meine „Stärke des Vokabulars“ das auch nicht.) – Mittags ¾ Stunde. – 3 ½ – 5 Bergmann hier (er hat mein „Entropie“ gelesen, vermutlich nicht genau, und „Main Point. Er sagt, er hat weniger Einwände als die anderen; allerdings könne er die Einzelheiten nicht beurteilen, weil zu weit von seinem Spezialgebiet. Er betont, dass die Begriffe in Quantentheorie anders sind als die klassischen; ich sage: ja, aber höchstens höchstens relativiert zu Messungsergebnissen, trotzdem objektiv. Seine Gesamteinstellung ist nicht klar. –Ich sage, wie wichtig es für Physik wäre, formalisierte Sprache und ASe zu verwenden, wie Mathematik seit 40 Jahren. Er sagt, die Physiker lehnen das ab, weil alles jetzt zu sehr im Fluß ist. Ich: Gerade dafür wäre es gut.) Ich gehe mit ihm bis zur Zirkelstraße. – Abends 1 Stunde. –Zusammen, zum ersten Mal ganz in Scheide bis Orgasmus! – 3 Nemb.

Allein spazieren 23 Minuten, Zirkel und Wiesenpfad. – Mittags 1 Stunde. – 4-7 Gödel hier (Über induktive Logik. Er meint, die Statistiker haben recht, dass meine Methode nur gilt, wenn das Muster random ist. Er meint, da dies in einfacher Sprache nicht ausdrückbar ist, sollten wir die Symbol-Aussagen so verstehen, dass wir stillschweigend dies voraussetzen. Ich frage, warum sollte es nicht richtig sein‚ dass SymbolKlammerausdruck bei Symbol allein meinen Wert hat? Er meint, dies könnte man nur ausrechnen, wenn man die apriori Wahrscheinlichkeiten aller Auswahlmethoden, der random und der verschiedenen nicht-random berücksichtigte. Ich finde seine Überlegung nicht überzeugend.) – Abends ¾ Stunde. –🕮 (Zirls bei Ina.) – 2 Nemb.

Zum Zahnarzt (rechts unten Plastikfüllung.) Zurück selbst gefahren. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 ½ Stunden; Erwiderung auf Myhill in Recorder diktiert. – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb., lange nicht geschlafen.

Allein spazieren 25 Minuten, Wiesenpfad. – Mittags ½ Stunde. – Nachmittags und abends Shimony und Annemarie hier. (Er ist noch ein Jahr in der Armee. Er wird dort Kursus über Theorie von Information (= Kommunikat.) geben, besonders die mathematischen Seiten. Sommer 55 möchte er beginnen Gradstudium von Physik, vielleicht in Princeton. Sein Ziel: Logik auf Physik anzuwenden, formalisierte Systeme usw. – Etwas über das Problem von Wahrheitshäufigkeit. – Ich erkläre ihm meine Untersuchungen über geordnete Familien von gw, oder Symbol mit ganzen oder reellen Zahlen als Werten. Und Symbol für offene Familien. Ich gebe ihm Thesis zurück, er will sie gelegentlich nach Yale mitnehmen.) Abends ist Putnam beim Essen dabei. Bis 8 ½. (Sie bei Ina bis 10 ½). – 2 Nemb. Lange nicht geschlafen.

Allein spazieren 26 Minuten, zum Battle Road Zirkel. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden; Putnam. (55 Minuten, für Oppenheim, über Kemenys Notes zum NL, was Putnam und Oppenheim überlegt haben. Putnam betont die Vorteile von meiner Methode mit „Stärke des Vokabulars“, aber ich sage: aus praktischen Gründen doch wohl ratsam, bei Kemenys Methode zu bleiben, damit der Aufsatz fertig wird. – Dann macht er Comments zu meinem ms über natürliche Sprachen. Er sagt, mein Argument für Intension ist neu und schlagend. Quine wird aber einwenden, dass hierbei angenommen wird, dass der Gefragte ein subjunktives Konditional versteht. Er ist gegen die „Philosophical Studies“, sie brächten viel Schlechtes, rät zu Philosophical Review oder Mind.) – Abends 1 Stunde. – Später getanzt. – 3 Nemb. 🕮

Dr. Wallis (zum ersten Mal nach 5 Wochen Ferien. – Ich berichte: wenig , aber Enttäuschung, dass keine Fortschritte in den ersten Wochen. 2 Schritte vorwärts: 2.8.u. 4.8. in Scheide. Ich projiziere in ihn „Erwartungen“.) –Zahnarzt (rechts unten, Abdruck für Goldkrone), mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden, (Briefe in Recorder diktiert). – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb. – Zum ersten Mal seit Wochen ein längerer Traum.

Zahnarzt (gestern abend ist gestrige Plastikfüllung ausgebrochen; er erneuert sie mit anderem Plastik und macht wieder Abdruck für Goldkrone, rechts unten der letzte Zahn, an dem die untere Platte verankert ist.) – Ina fragt ihn wegen Rechnung. Es findet sich, (1) sie haben bei Addition $ 10 zu viel berechnet; (2) er hat für Krone links oben schon 25 gerechnet, obwohl die noch nicht gemacht ist, sondern provisorisch die alte Krone mit Loch wieder aufgesetzt ist.) 1 Stunde dort. Zurück selbst gefahren. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb, lange nicht geschlafen.

Allein spazieren 21 Minuten, Wiesenpfad. – Etwas auf, Briefe diktiert. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags ms für Aufsatz „Künstliche Sprachsysteme in der Logik“ in Recorder diktiert. 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb.

Zahnarzt (Er beschließt, dass der Zahn rechts unten gezogen werden soll. Er nimmt Abdruck, damit ein entsprechender Zahn an die Platte angefügt wird.) Zurück selbst gefahren. – Mittags 1 Stunde. – Etwas Muskeln gespürt. Trotzdem nachmittags Auto gefahren, 1 Stunde, nach Belle Mead. – Abends zusammen, Scheide, gut; ich bin sehr froh darüber. – 3 Nemb.

Zahnarzt (Er beschließt nun doch, den Zahn oben links auch zu 🕮 ziehen, nächste Woche, und inzwischen einen Zahn an die obere Platte anfügen zu lassen. Das hatte ich schon vorige Woche vorgeschlagen, aber er hatte damals gemeint, der Zahn könnte durch eine Goldkrone vielleicht gerettet werden.) –Vorher: Dr. Wallis (gefragt über Mrs. Deri; er sagt, Wechsel zu Frau kann oft gut sein; Wahl durch persönliche Beziehung ist sicher gut. Er ist bereit, Kopien von Mrs. Kuppers Test zu schicken, Schönrich ist veraltet; auch ein kurzes Summary über meine Therapie zu schreiben, und dann auf Wunsch einzelnes ausführlicher.) – Mittags 1 Stunde. –Nachmittags 2 Stunden. Kemenys „Complexity“ ms gelesen und ihm darüber geschrieben. – Abends 1 Stunde. Szonditest, zum achten Mal. – (Ina muss sehr weinen; es kommt aus der Analyse heute nachmittag; ich tröste sie.) – 2 Nembs.; lange nicht geschlafen.

Allein spazieren 28 Minuten, Wiesenpfad und Post geholt. –Mittags 1 Stunde. – 3 ½ – 6 Putnam (über meine Bedenken zu Kemenys „Complexity“: mit seiner sind unendlich viele Eigenschaften definierbar. – Er bemerkt zu meinem ms über „Natürliche Sprachen“, dass Quine einwenden wird, dass der Linguist in seinen Fragen doch versteckt von Modalitäten wie ‚möglich‘ Gebrauch macht; ich dazu: das ist an sich ganz berechtigt, weil jeder das versteht, aber nicht nötig, glaube ich; jeder versteht Märchen, Bericht über Traum oder Fantasie und dergleichen. – Wir sagen, er kann den Recorder als Geschenk haben.) – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb. – Nach 4h längere Zeit wach.

Ich fahre allein im Auto (zum ersten Mal) zur Station, für Diane Hempel, 12h. Mittags 1 ½ Stunden; nachmittags 2 ½ Stunden; abends 1 Stunde. (Ina erklärt ihr, dass Psychotherapie sehr wichtig für Hempel wäre, besser jetzt als später. Aber sie tut es zu eindringlich, stundenlang, auch nachdem ich merke, dass es zu viel ist und abzuwinken versuche. Diane sagt, keine wesentlichen Schwierigkeiten mehr mit den Kindern. – Über Rand: Black 🕮 hatte sie einige Tage in seinem Haus in Cambridge und brachte sie überall hin mit. Dann half Hanja Frank ihr, ein Zimmer zu suchen.) – Diane fährt abends nach NY zurück. – 2 Nemb.

Dr. Wallis (Er fragt mich über nicht-rationale Motivierungen in der Wissenschaft; und die Motivierungen für unsere neue Philosophie. Ich erzähle, wie ich im Fieber Russell las, und von der Erlanger Tagung.) –Allein gefahren zum Zahnarzt und zurück, und Post geholt. Zahnarzt 1 Stunde (links oben der zweite Zahn hat auch Goldkrone mit Loch; er nimmt sie ab, setzt sie wieder auf und füllt das Loch (mit Silber?); rechts oben nimmt er eine Goldkrone ab, die 3 Löcher hat, er will sie reparieren lassen.) – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 ½ Stunden; Martins ms... gelesen. – Abends ½ Stunde. – 2 Nemb; 1h drittes (auch, weil Muskeln etwas spürbar seit Nachmittag). Dann gut geschlafen. (Abends Zirls bei Ina.)

Allein zum Zahnarzt gefahren und Post geholt. Zahnarzt (er sagt die zweite Platte ist vom Postamt versehentlich an ihn zurückgekommen; er hat sie heute morgen wieder abgeschickt; die erste ist am Fr richtig hingeschickt worden; er hofft, sie Donnerstagmorgen oder spätestens -nachmittags zurückzubekommen, sodass er Fr die beiden Zähne ziehen kann. Ich bin nicht sicher, ob er nicht selbst das verbummelt hat. – Er macht eine oder zwei kleine Plastikreparaturen; eine vorne unten, am unteren Front des Zahns.) – Mittags – Ich sage, er soll nicht vergessen, für die 25 $ mich zu kreditieren, die er für die Krone links oben angerechnet hat, die wir schon bezahlt haben, wo er in Wirklichkeit die alte Krone wieder aufgesetzt hat und jetzt den Zahn ziehen will; er sagt: die Ansetzung des neuen Zahns dort ist auch gerade $ 25; das hebt sich auf.) – Mittags 1 Stunde. – 4 – 6 ½Rich Martin (Comments über mein ms „Intension in natürlichen Sprachen“. Er glaubt, dass es 🕮 sehr überzeugend wirken wird. Er macht Vorschläge zu Verbesserungen. Z.B. betonen, dass die Begriffe pragmatisch sind. Dann meine Comments zu seinem ms für Schilpp. Er will mir die Änderungen, die er machen wird, mitteilen. – Er hofft, übernächstes Jahr ein Sabbatjahr zu haben; dann gehen sie vielleicht nach Europa, oder zeitweise nach Kalifornien.) – Abends ¾ Stunde. – 2 Nemb, 2:20 drittes; nicht gut geschlafen.

10-9 Hempel hier. (Er wohnt bei Oppenheim. – Vormittags über Persönliches. Ina macht ihm eindringlich (vielleicht zu sehr) klar, dass Psychotherapie für ihn nötig wäre. – Ausführlich über die Rand; er hat sie mehrmals in Cambridge gesprochen. Sie beklagte sich über mich, dass ich ihr unnötigen Rat gäbe, aber keine Hilfe. Sie erwartet noch Geld aus England; dann wolle sie uns Miete zurückzahlen. – Über ms „Intension in natürlichen Sprachen“; er meint, meine Methode bestimme vielleicht nur „potenzielle Denotationen“, nicht Intension im traditionellen Sinne (Lewis), was etwas im Bewusstsein ist; hier ist ein wichtiges Problem.) 2, 1 ½, 2 ½, 1 Stunde. – 3 Nemb, gut geschlafen.

Allein gefahren, zum Zahnarzt (er hat beide Platten schon zurückbekommen mit den angefügten Zähnen oben links und unten rechts; auch die reparierte Krone für unten rechts. Er zieht 2 Zähne, füllt etwas ein zum Blutstillen und Penicillin, und setzt beide Platten ein. Auf den Zahn nächsten Zahn unten rechts setzt er die reparierte Krone; dieser Zahn muss jetzt die verlängerte Platte halten; er sagt, die Krone wird vielleicht lose, aber dann kann er sie wieder einsetzen; er hat speziellen Zement genommen, zum besseren Festhalten.) – Mittags ½ Stunde. – 4 – abends Hempel (weiter über Intension. 🕮– 3 Nemb; zweimal Cod. Nicht geschlafen bis 4h, Marni macht oft Geräusch; ich sperre sie in die Küche. Da stört sie Ina.

Zahnarzt (er findet, dass die beiden Wunden von den gezogenen Zähnen erstaunlich gut heilen. Er macht noch 1 oder 2 kleine Plastikfüllungen unten vorn, an der Front der Zähne.) – Mittags ¾ Stunde. – 3 ½ – 9 Hempel. (Über seinen Schilpp Beitrag. Ich erkläre meine Position. Er findet sie sehr interessant, und hat einstweilen keine Einwände. Er ist besonders interessiert an meinen Vorschlägen für Forderungen für J, damit die theoretischen Terme mit Beobachtungstermen verbunden werden.) Mit Hempel spazieren, Wiesenpfad. – Abends 1 Stunde. – Ich spiele Dreigroschenoperplatte, die Hempel uns geschenkt hat. – 3 Nemb; gut geschlafen.

Vormittags 1 Stunde auf; diktiert. – Mittags 1 Stunde. – 6h kommen Kemeny, Hempel und Putnam. (Über Oppenheims Probleme. Putnam will weder Complexity noch Stärke nehmen, sondern einfach Anzahl der unabhängigen gw’, und dann auf Goodmans und Kemenys Aufsätze verweisen. Ich sage, das ist aber doch nicht Pascals Breite; er meint aber, doch ungefähr.) – Kemeny und Hempel bleiben zum Abendessen. Ich 2 Stunden auf. – (Kemeny erzählt von Popper. P.: der beklagte sich bitter, wie alle Leute ihn plagiarisieren, auch Kemeny, ich und Hempel. Er tadelt K., dass er seiner Rez. meines Buches, das ganz wertlos sei, nur Praise und keinen Tadel geäußert hätte!Die nächsten Zeilen bis zum Schluß des Eintrags durch Wellenlinie am linken Rand markiert. Er sagte K. gleich zur Begrüßung, dass er von nichts was verstände. K. weigerte sich schließlich mit Ausreden, ihn überhaupt wiederzusehen, aber P. Wollte ihn immerzu treffen.) – 3 Nemb; gut geschlafen.

10 ½ – 6 ½Kemeny hier. 🕮Vor- und nachmittags Diskussion mit Kemeny. Kurz über mein „Intension“ ms; er stimmt mir zu gegen Quine, bedauert, dass Hempel so stark beeinflußt ist von Quine; er sagt gegen Quine, dass dieser Wert usw. akzeptiert, aber nicht analytisch usw., ist erstaunlich; er sagt, er versteht die letzteren Begriffe nicht, ebenso könnte einer die ersteren anzunehmen sich weigern. –Kurz über Entropie. Er gibt zu, dass da ein physikalischer Begriff; ich stimme ihm zu, dass der Betrag an Arbeit, den man gewinnen kann, außer von diesem physikalischen Wert (den man, scheint mir, Entropie nennen sollte) auch noch von Information und Feinheit der technischen Mittel abhängt; er meint, die klassischen Physiker meinten stillschweigend beliebig feine technische Mittel. – Über seinen Plan einer Monographie über induktive Logik für Mathematiker, vielleicht in Princeton Sammlung. Ich stimme ihm zu, dass es am besten ist, nicht zu versuchen, unsere Ideen zu trennen, sondern im Vorwort zu sagen, dass wir das über die Familien gemeinsam erarbeitet haben; und er will sagen, dass mein Buch die Grundlage ist. – Über seinen Semantikaufsatz. Er weiß nicht, wie er da den Credit trennen soll; ich sage, die Modelle anstatt st.-d. und die Meaningpostulate sind sicherlich sein Beitrag. – In der letzten Stunde kommen wir endlich zu induktiver Logik. Er verteidigt unsere Methode der linearen Kombination von m-Funktionen gegen Putnams Einwand. Ich berichte über meine Unterschungen in den letzten Monaten über geordnete Familien. Er kann nur noch kurz einige Andeutungen machen über mögliche Form der Funktion für s = 2.) –Dr. Benesch kommt ihn abholen; er ist bei Bell Tel Co. 2 ½ + 1 ½ + 3 + 1 ½ Stunden! Zum Abendbrot mit Hempel Beim Lunch fragt Kemeny über Analyse. Ich sage, wie gut sie mir geholfen hat, auch im Psychologischen. – Zum Abendbrot kommt Hempel. Nachher beim herzlichen Abschied umarmen wir uns (auf Inas Anregung); er drückt so fest, dass es mir im Rücken weh tut, aber harmlos, nur der Druck seiner Hand; vor Schreck schreie ich aber „Au“. – 3 Nemb. 🕮

Zum ersten Mal in Dr. Wallis Office, allein gefahren. (Ich berichte über die letzten Tage, mit Hempel und Kemeny. Wie ich Kemeny über Analyse berichtete. Sa, als sie spät kamen, eine Gereiztheit, als hätten sie mich ausgeschlossen; daher ungeduldig und scharf gesprochen. Gestern abend Abschied von Hempel, Umarmung, Schreck bei leichtem Schmerz: der heilige Rücken und die Annäherung eines Mannes. Nachts Onanie. Der Doktor sagt: Das war ein guter Bericht.) Noch zu Oppenheim und Hempel gefahren, nur kurz zum Abschied. – Mittags ¾ Stunde. – 3 – 5 ½Putnam (er meint doch, dass sein Einwand gegen unsere Methode für 2 Familien richtig ist; gegen Kemeny.) – Abends ½ Stunde; ich bin müde. – (Ina fährt nach Trenton zu Zirls.) 2 Nemb, gut geschlafen.

Allein spazieren 27 Minuten, Ober Lane bis beinahe Spring Dale. – Wir haben endlich Flugzeugreservation. Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 Stunde, F. Riemann hier (er unterrichtet Mathematik in einem kleinen Zweigcollege (Pa St. Coll. Gleichzeitig studiert er in Philadelphia. Er plant Doktorthese bei Rich Martin über Pragmatik. Ich erkläre ihm die Grundidee meines ms „Intension“.) – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb.

Ina rechtes Fußgelenk gezerrt; arge Schmerzen. Ich stehe häufig auf, Sachen wegräumen; morgens Kaffee; Mittagessen mit Toast richten. –Nachmittags fahre ich Ina zum Hospital (zu Dr. Walz; er sagt: sie hätte gleich den Fuß in kaltes Wasser tun sollen, damit nicht so viel Bluterguss kommt; jetzt ist da so viel Blut, da will er nicht Injektion machen, weil Gefahr von Infektion; er sagt, die Binde fester binden; sie darf herumgehen, morgen würde es schon besser sein.) Ich fahre zum 🕮Zahnarzt (er macht 2 Füllungen, ich glaube Plastik, am ersten Zahn rechts oben hinter der Lücke, unterhalb der Krone; dies ist das letzte.) Dann zur Gasstation, Gas gekauft. Dann fahre ich wieder zum Hospital, und freue mich, Ina noch vorzufinden; ich fürchtete, sie wäre schon mit Taxi nach Hause. Post geholt. Ina steht etwas auf, wäscht auf usw. Dann aber machen die engen Bandagen Schmerzen. Dann nimmt sie sie ab und bleibt im Bett. Ich besorge Abendbrot usw. – 2 Nemb.

Häufig aufgestanden und gekramt. Ina ist viel auf. Sie fährt nachmittags selbst zum Doktor hinaus, lehnt Oppenheims Angebot ab, sie hinzufahren. – 4 – 6 ½ mit Putnam diskutiert (meist gelegen). Wir versuchen, zusammen zu formulieren, was eine Sprache ist; die semantischen Basisterme müssen in bestimmter Weise verstanden werden; die Erklärung hiervon kommt aus der Pragmatik. –Er hat mein ms „Einführung in analytische Philosophie“; er will es lesen und mir schreiben, ob er genügend übereinstimmt in der Grundauffassung, um Zusammenarbeit zu ermöglichen. Er meint, wenn ja, würde er mir später eine neue Version mit Änderungen, Hinzufügungen usw. schicken; er würde aber wohl erst nächsten Sommer dazu kommen. Schließlich, im letzten Stadium wäre es gut, wenn wir zusammen wären. Vielleicht wird er 1955 oder 56 ein Sabbatjahr frei bekommen.) Dann holt er– Er holt Erna, wir essen zusammen zu Abend. Oppenheim kommt kurz, bringt Geld. Abends fragt Ina mich, warum ich gestern morgen nicht zu ihr kam, als sie den Schmerz hatte. Ich sage zuerst nur von dem Schreck und Schock; dann beichte ich auch, dass ich kindisch zornig war, dass sie diesen Schlag auf uns brachte. Sie ist sehr lieb, sagt, sie hat einen richtigen Menschen lieber als einen Gott. Es ist eine große Erleichterung für mich, dass wir uns ausgesprochen haben. – 2 Nemb. 🕮

Zu Dr. Wallis gefahren. (Über meine Gefühle vorgestern früh, als Ina Fuß verknaxte, und Gespräch mit ihr gestern abend. Gut, dass sie so viel Verständnis hat. – Er sagt, ich habe viel mehr Fortschritt gemacht, als in meinem Alter zu erwarten war. Er will an Else Brunswik schreiben, damit der Analyst in LA nicht Bedenken wegen meinem Alter hat.) – Beim Zahnarzt ein X-ray und Rechnung abgeholt; er will mir auch noch mition schicken. – Post geholt. – Oppenheim kommt kurz, bringt Boxen. – Öfter aufgestanden. – Abends zusammen (zum ersten Mal seit 12.) – 2 Nemb, 12:30 drittes.

Im Auto ins Institut, Post geholt; von Miss Sachs verabschiedet, – meist im Bett. Zwischendurch aufgestanden, gekramt. Briefe geschrieben. – 2 Nemb.

Oft kurz aufgestanden, zum Kramen usw. – Abends Zirls hier; ich stehe wieder ½ Stunde dazu auf; sie bleiben 9-11 (!) Ina packt bis spät in die Nacht.

Zu Dr. Wallis gefahren, letzte Sitzung, (er spricht über alles leichthin, um mir den Abschied zu erleichtern, fragt nach meinem Buch, sagt, er hat Buch angefangen, usw. Erst zum Schluss, wo ich schon stehe, danke ich ihm für alles; er sagt ich hätte das meiste dazu getan. Ich: Ich werde ihn missen; er: er mich auch. Ich bin stark bewegt beim Abschied; kann aber noch meine Stimme ruhig halten und Tränen zurückhalten.) – Ich verabschiede mich kurz von Dr. Oppenheimer im Institut. Zuweilen aufgestanden. – Nachmittags Gödels da \hier\ (auch etwas philosophisches Gespräch mit ihm, über Brouwer, und Quines Nominalismus.)

59Tagebuch 30. VIII. 1954 – 31. XII. 1956 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮

VIII / 1954aFortsetzung des letzten Eintrags im vorigen Konvolut. Im Seitenkopf steht Ende von Princeton / Anfang von Los Ang..OPrinceton (30.)– 7 ½ – 9 Zirls hier. Wir sitzen zusammen (wir essen noch) und machen Scherze. Ina tut das Letzte packen. 8:40 kommt Jack Marcus, der Institut Fahrer. In Eile das Letzte gepackt und in unser Auto; Ina hat darin wieder die Matratze für mich gerichtet (mit aufblasbarer Gummimatratze, die wir mitnehmen).

8:55 Abfahrt von Princeton. (Es regnet. Im Dunkeln durch Princeton. Nr. 1 bis New Brunswick, dann NJ Turnpike; dann …Skyway; der ist rutschig vom Regen; Jack fährt vorsichtig; aber wir müssen auf einmal halten; kurz vor uns sind 2 Autos kollidiert, von dem einen ist das ganze Seitenwand weggerissen. Holland Tunnel, Manhattan bei Nacht mit viel Verkehr, Queens Tunnel, lange durch Qu., die Straßen sind überflutet. Wir sind sehr froh, dass wir am letzten Tag beschlossen haben, Jack zu nehmen anstatt selbst zu fahren. Zweimal muss ich im Regen aussteigen zum Pinkeln.) 11:30 Idlewild Internat. Airport1früherer Name des J.F. Kennedy International Airports: https://en.wikipedia.org/wiki/John_F._Kennedy_International_Airport. Ich bleibe im Wagen liegen. 12:30 ins Gebäude, zum TWA Office. (Sie verlangen $ 25 nach für Bett; ich hatte 25 bezahlt, aber das ist Preis für oberes Bett, das schmal ist, ich war für unteres Bett gebucht, das breit ist, sodass 2 liegen können. Ina will nicht, dass wir zusammen liegen, und auch nicht ein extra Bett für sich. Ich nehme oberes, und zahle nichts nach.) 1:10 führt die Stewardess uns zum Flugzeug. Ich steige mit Leiter ins obere Bett; Ina hat Sitz. 1:20 ab (anstatt 1:05). Die Luft Das Flugzeug fliegt ruhig; nur zuerst ein wenig Schwankungen, und morgens etwas, vielleicht über Berg. (Ich nehme 3 Nemb, und Wachs in die Ohren. Meist halb abgedöst; nur wenig geschlafen. Morgens Frühstück reichlich.) –🕮

(7hP.D.T. Ankunft Los AngelesOLos Angeles (anstatt 6h; 8 ½ Stunden Flugzeit, anstatt 8). Helmers empfangen uns. Sie fahren uns zum Monterey Plaza Motel. Ich ins Bett. (Ina und Maggie fahren Haus suchen, vormittags und nachmittags; nur eine Wohnung und ein Haus kommen in Betracht.) Mittags ist Maggie zum Essen bei uns. Sie ist nett und hilfsbereit, schaut auch netter aus als früher; sie ist etwas träumerisch und daher oft unpraktisch. – Abends ist Ina sehr ermüdet, und der Fuß schmerzt mehr. Wir sind beide bedrückt darüber. – 2 Nemb. Gut geschlafen.

IX / 1954 Helmers haben ein Haus für uns gefunden, durch Arne und gestern abend besichtigt. Ina besieht es. Dann fahren wir wieder mit Maggie hin. Es ist eingerichtet, aber liegt schön im Grünen und hat großes Wohnzimmer. Ina ist froh, dass ich mich schnell entscheiden kann und es auch mag. Nach dem Mittagessen fahren beide zur Landlady und mieten es (monatlich $ 135 anstatt 125, weil wir nur auf monatlicher Basis wollen). – 4 – 5 ½Kaplan und Kalish hier. (Kaplan erklärt alles über Seminar, Studenten Supervision, Reading usw.) – Nachts 2 Nemb. Lange nicht geschlafen.

Wir ziehen ins Haus (450 Hillside Lane, S. Mon.2Abgekürzt für „Santa Monica“ ) Mittags ist Maggie hier (ich sage ihr, was ist aus Analyse gelernt habe: Ambivalenz zu sehen, und Gefühle wie Eifersucht nicht mehr zu unterdrücken; die sind „menschlich“ aber früher schien es mir „unzivilisiert“. Sie sagt: genau wie Olaf, und sie ist sehr interessiert. Sie spricht viel mit Ina; auch sie nach 2 Brüdern, die mehr Beachtung bekommen.) Nachmittags Ina bei Maggie bei Ina. – Wir sind froh über das Haus, ringsherum Gärten und Blumen, nachts ruhig. – 2 Nemb. 🕮

(Maggie und Ina fahren zum Nash-Dealer) Maggie mittags hier. – Ich lese weiter Kaplans Schilpp Aufsatz. – Abends zusammen, besonders gut; Ina ist sehr lieb zu mir. – 2 Nemb, gut geschlafen.

Olaf kommt. Wir sprechen eine Stunde über praktische Probleme: Auto; Hauskauf; für Haus. (Ina fährt mit ihm zum Auto durchsehen.); sie studieren Ads und essen Lunch bei Helmers; dann fahren alle 3 nach LA und besichtigen Nash Auto.) – Nachmittags erster Spaziergang allein 28 Minuten, den Canyon hinauf etwas über die andere Seite; überall schöne Gärten und Blumen. – Sie kommen alle 3 um 7; wir sitzen und sprechen, dann Abendessen, dann wieder gesessen bis nach 9h. Olaf berichtet über die großen Schwierigkeiten, ein Haus zu finden, sehr hohe Preise für die Lots; übermäßige Kommissionen der Real Estates; zu viele suchen, usw. – 2 Nemb, gut geschlafen.

An Kaplan gearbeitet, für Schilpp. – Nachmittags 32 Minuten allein langen Spaziergang: hinunter bis Channel Rd., wo man den Ozean sieht; Ch. hinauf, links hinein Mesa; E Rustic zur oberen Brücke, von oben nach Hause. – Abends 2 Nemb; bis 2h nicht geschlafen.

Mittags Helmers hier. – 3 ½ – 5¼Kaplan und Iona3Iona Judith Kaplan, geb. Wax, Kinderpsychologin, seit Nov. 1939 mit Abraham Kaplan verheiratet; vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Abraham_Kaplan hier. (Ich erzähle von meiner Analyse, die guten Resultate. Er hatte Analyse vor 10 Jahren einige Jahre. Dann kürzlich wieder aufgenommen; Hemmungen im Schreiben. Auch seine Frau ist in Analyse, wöchentlich 5 mal. Ich sage, wir fanden es leichter dadurch, dass wir es gleichzeitig taten. Er sagt: Es macht aber auch Schwierigkeiten, wenn jeder sich an die Schwierigkeiten des anderen anpassen muss. – Kurz über Zen-Buddhismus; er ist besonders interessiert 🕮 an Beziehung zwischen Lebensweise und ihrer Theorie. Auch allgemein zwischen philosophischen Bewegungen und menschlichen Typen. – Er hat öfter Vorträge gehalten für Psychologen und andere, und dabei erwähnt, dass er selbst Analyse gehabt hat. Er sagt, mehrere im Department haben auch Analyse gehabt.) – Nachher spüre ich etwas die Muskeln. – Abends überraschend zusammen. – 2 Nemb, 12h drittes.

(Ina fährt mit Maggie zum Auto besehen, nachmittags mit Mechaniker. ) Vormittags im Bett geblieben. – Mittags allein gegessen. Gehockt. Nachher spüre ich wieder die Muskeln. 2h der Plumber kommt; ich zeige ihm das rinnende Abflußrohr im Badezimmer (er sagt, er will nichts daran tun, sonst könnte es ganz abbrechen; und das Becken ist so altmodisch, dass man keine passenden Rohrstücke dazu finden könnte). Dann setzt er in Bad und Küche neue washer4Englisch für „Dichtungsring“ ein. Dann füllt er Wasser in den kleinen Gasheizkörper im Wohnzimmer; der war ganz leer! (Er sagt, besser jedes Jahr nachsehen.) Dazu will ich aufstehen, um es ihm zu zeigen; aber beim Aufstehen spüre ich die Rückenmuskeln und lege mich wieder hin. 2:30 geht er. Dann stehe ich zur Probe auf; es geht ganz gut, aber tense und alles empfindlich. Alle Muskeln am Rücken von rechts bis links sind auf Druck empfindlich; vielleicht von den kalten, feuchten Tagen. Als ich beim Plumber aufstehen wollte und plötzlich den kleinen Schmerz fühlte, bin ich doch erschrocken. Nachher bin ich etwas deprimiert, dass die Ghosts mich so leicht schrecken können. Ein wenig geweint. 1 Stunde Nap. Ich rede mir zu: Mich können sie doch nicht schrecken! Ich denke an den Dr. und an Ina und fasse wieder Mut. Nach dem Nap stehe ich auf, gehe in die Küche und mache mir Kaffee. Es geht ganz gut, wenn auch etwas tense. Später stehe ich auf; Telegramm 🕮 kommt, dass Marni morgen ankommen wird. Mehrmals kurz aufgestanden und herumgegangen. 5h Ina und Maggie kommen kurz (dann fahren sie zu Helmers, und nachher zum Auto besehen). 7h allein Abendessen, 20 Minuten; etwas tense, aber es geht schon wieder besser. 9hdull ache über die ganzen unteren Rücken, sogar im ruhig Liegen; es ist schwer für mich, hin und her zu wenden, weil da die Schmerzen kommen, aber nur leise. Ich bin beunruhigt, ob das doch etwas mit dem Rückgrat ist, überlege, was man tun könnte, wenn es wirklich schlimm wird; vielleicht die Injektion wie Dr. Wallis. Ich versuche mir zu sagen, dass es nur die Muskeln sind, weil sie überall auf Druck empfindlich sind, aber ich kann die Depression nicht loswerden. 9:30 Codein. 9:45 Ina kommt endlich. Ich frage sie, und sie hilft mir erinnern, dass es im Steinhaus manchmal abends ähnlich war (dann damals drehte ich mich auf den Bauch und sie wärmte den Rücken mit Infrared Lampe und Heizkissen.) Ich lege mich auf den Bauch, Heizkissen auf den Rücken, über eine Stunde. Das tut gut. Ich drehe mich zurück; dann spüre ich wieder die Muskeln und werde wieder bedrückt. Ina tröstet mich sehr geduldig; ich selbst sage: vielleicht referred Schmerz von Krampf im Darm. Ich nehme Quinin auf ihren Rat, und später 3 Nemb. Ich lege mich auf die Seite, Ina tut in den Rücken ein Kissen mit Heizkissen, sodass ich mich etwas zurückdrehen und darauf stützen kann. Es ist schwer, so weit zu drehen, dass ich an alle Sachen kann. Ina bleibt bis 12h. Dann schlafe ich etwas. Später aufgewacht und Magensäure. 2h Ina bringt Milch; das hilft nicht viel. Später nehme ich Amphojel, und Tums. Es hilft. Später allerhand geschlafen und geträumt. Zwischendurch aufgewacht und auf die andere Seite gedreht, immer mit Heizkissen. Keine Schmerzen mehr. 🕮

Es geht besser, ich kann mich rechts und links drehen; die Muskeln sind noch empfindlich auf Druck, aber ich spüre sie nicht beim bloßen Liegen. Ich versuche aufzustehen, gehe einige Schritte; aber ich bin so tense; auf Inas Rat bleibe ich lieber liegen. – Mittags ein wenig herumgegangen; es geht schon besser; aber im Bett gegessen, mehrmals kurz aufgestanden. – Ina telefoniert herum, aber Marni ist noch nicht angekommen. – Abends im Bett gegessen. 8h kommen Helmers eine Weile mit der Frau von Maggies erstem Mann, der heute gestorben ist. Olaf sitzt bei mir. (Er erzählt von Diskussionsgruppe, über Wissenschaftslogik, erst bei RAND, später bei Reichenbach, jeden Monat einen Abend. Ich sage, später könnten wir das vielleicht mal überlegen. Er findet es schade, dass ich keine große Vorlesung gebe, um mehr Einfluss bei jungen Leuten zu haben. Ich sage, meine Veröffentlichungen sind wichtiger, und ich habe indirekten Einfluß, z. B. durch Kaplan und Kalish.) – Abends viel besser als gestern. – 3 Nemb. 12h bringe ich Ina das Heizkissen.

Deutsche Übersetzung von „N&Appl.“ gelesen, bis p. 29; viele Korrekturen nötig. Mehrmals kurz aufgestanden. – Mittags 20 Minuten gesessen. – Mehrmals kurz aufgestanden. – Abends 29 Minuten. – (Ina mit Olaf zum Flugplatz, sie holen Marni ab; sie ist 2 Nächte und 2 Tage gereist, anstatt eine Nacht, und kostet 127 $! Weil der Vet5Kurzform für Englisch „Veterinarian“ (Tierarzt) sehr schweren Käfig genommen hat.) – 2 Nemb.

Kalish hier 1 ½ Stunden. Ich kann schon wieder gut aufsitzen. (Über mein Seminar. Er rät, es mehr als Vorlesung zu 🕮 geben, weil Logik der Relationen, Modalitäten usw. mehr technisches Material ist. Er stimmt Ina zu, dass es nicht nötig wäre, zur Rezeption von Sproul und Allen zu gehen; er ist nie zu so etwas gegangen, und schätzt beide nicht. Er sagt, sie wollen hier ein Center aufbauen für analytische Philosophie und Logik.) – Mittags ½ Stunde. – Nachmittags 20 Minuten spazieren, mit Ina und Marni. – Abends ½ Stunde. – 2 Nemb; 3h aufgewacht, bis 5 wach, dann geschlafen.

Mittags ¾ Stunde. – An Erwiderung auf Kaplan gearbeitet. – Nachmittags allein spazieren 20 Minuten. – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb. –

(12-6 Ina mit Olaf und dem Mechaniker besehen Auto.) – Mittags allein, 40 Minuten. – Nachmittags allein spazieren, 32 Minuten (Sycamore, , Channel Dr.). – Abends 1 Stunde. – Abends zusammen. – 2 Nemb. 2h ein wenig Magenbeschwerden; drittes Nemb und 2 Tras, hilft.

Mittags 1¼ Stunde; zuletzt Maggie dabei (sie hatte schwierige Tage mit Vivienne, der Witwe von Maggies erstem Mann, der vor ein paar Tagen starb.) – 3-5 Kaplan hier (praktische Fragen besprochen. Wie einen Analytiker finden? Er wird mit Freund Dr. Kupper sprechen, der viele Analytiker kennt und mich dann beraten kann. – Über die Party von Präsident Sproul. Er meint, da sollen wir hingehen; einmal und dann nicht wieder. Ina ist dagegen. Er gibt zu, dass es nicht notwendig ist, wenn es schwierig für mich ist; wenn ja, könnte ich kurz nach 5 kommen und ¼ später wieder gehen. – Über erste Namen; ich könnte gleich alle so nennen, auch die Frauen.) – Abends 50 Minuten. – 2 Nemb.

1 Stunde, Autoversicherungsmann. – Mittags 1¾ Stunde; Maggie dabei, sie ist sehr geknickt, weil sie unsere Prescription für Dexedrin verloren hat. Um sie zu 🕮 trösten, nehme ich sie auf den Schoß und küsse sie; einen „Absolutionskuss“, und alle Schuld ist ausgelöscht; sie ist erfreut und erleichtert. – Nachmittags mit Ina und Marni spazieren 34 Minuten! Treppe zur Mesa hinauf. (Vielleicht zum ersten Mal so lang seit 5.7.). Abends ½ Stunde, – 2 Nemb.

(Ina fährt mit Maggie 12-3, nimmt Driving Test, und holt unseren Nashcar ab.) Ich mittags allein ½ Stunde. – Nachher ein wenig Muskeln gespürt; Heizkissen hilft. –4 ½ – 5¾ich lenke den Nash; Ina ist dabei; zum ersten Mal zum Ozean hinunter, dann links weit, dann nach S. M. hinaus; Ina kauft Dex; 7th St. hinunter; dann sage ich: wir wollen zu Helmers! Ich fahre die steile Chaut. hinauf (hydramatic6https://en.wikipedia.org/wiki/Hydramatic, im low), zu Helmers; Olaf hat Flu (102.8 °!), wir sehen ihn nur einen Augenblick; ich fahre nach Hause. Ich bin froh, dass ich die Ghosts so gut verscheucht habe. – Abends 40 Minuten. – Später sprechen wir über Beginn der neuen Analyse morgen. (Ina sagt, die Bedeutung meiner Angst ist noch nicht herausgekommen; sie sagt wieder mal, dass Freud die agoraphoben Patienten viel mehr zum Ausgehen gezwungen hat; ich denke: Habe ich da vielleicht etwas versäumt, was ich hätte tun sollen? Ich muss etwas wissen; und ich habe wieder mal das Gefühl: Die anderen verstehen nicht, wie schwierig es ist. Ina ist sehr lieb, und tröstet mich.) – 2 Nemb.

10:20 fahren wir ab. 11-12:10 ich (zum ersten Mal) Dr. Kupper (Roxbury, in Beverly Hills. Kaplan hat es vermittelt. Er spricht ruhig und freundlich. Ich berichte von Rückenknax; Vermont; Analyse in Princeton. Er will eine zweite Sitzung machen, und dann 🕮 sehen. Er sagt, durchschnittliche Rate ist 15; das ist, was sie für Professoren rechnen. Ich bin beim Berichten manchmal stark bewegt, sodass Tränen kommen.) – Im Auto Lunch gegessen, Rückenlehne zurückgeneigt (Liegen geht nicht gut ohne Matratze finde ich). Dann fahren wir zum Restaurant Red Log; dort 1-2:10 (Departmentlunch sehr informell einige mit offenem Hemd. Seit 12; alle außer Meyerhoff; später auch Stace. Ich bringe Rückenkissen mit; so geht es einigermaßen; nachher aber doch recht müde. Wir fahren nach Hause. Ich bin froh, ins Bett zu sinken. – Abends ½ Stunde. – 2 Nemb.

Ich fahre mit Ina im neuen Nash Auto nach Culver City, 40 Minuten, für Drivers Lincense. (Im Stehen muss ich 40 Fragen markieren; 2 Fehler, oder aus Versehen; Augentest. Fahrtest: nicht bestanden, weil 5 Fehler: zweimal nicht umgeschaut (bei Wegfahren von Curb und bei Wechseln von Lane); bei grünem Licht gestoppt; Wendung nach rechts nicht gut (wahrscheinlich nicht nahe genug an Curb); bei unsichtiger Kreuzung sollte ich langsamer fahren und nach beiden Seiten schauen; ich kann den Test wieder nehmen nach 10 Stunden fahren.) Wir fahren (Ina lenkt jetzt) ins Westwood Village, kaufen 2 dünne Anzüge für mich; allerhand Stehen dabei, ermüdend. – Dann im Bett geblieben. – Abends ¾ Stunde. 2 Nemb.

Für Seminar gearbeitet. Mittags ½ Stunde. Nachmittags Muskeln gespürt. (Nochmal ½ Dexe.) Aber 2 ½ Stunden ganz munter gesessen und Muskeln vergessen. Mia Reichenbach hier (wir sehen sie zum ersten Mal. Sie ist braun gebrannt von Südamerikareise, wo sie einen Bruder besucht hat, und auch bei einer internationalen Philosophentagung teilgenommen hat. Sie zeigt mir Kopie eines Briefes, den sie an viele Verleger geschickt hat, mit Plan für Sammlung von Aufsätzen von R.; 🕮 alle haben es abgelehnt; U. of Cal. Press, weil sie ein anderes Buch von R. veröffentlichen werden. Auch U. Chic. Press hat abgelehnt; ich sage, die sind philosophisch reaktionär. Ich biete an, Brief zu schreiben. Aber sie sagt, die Verleger sagen eh, dass sie R. Werk kennen und hochschätzen. Sie sagt, R’s Sohn Hans (der mich in Princeton besuchte) ist sehr begabt, aber hat große innere Schwierigkeiten, kann keinen degree machen; arbeitet jetzt als gewöhnlicher Bauarbeiter. Sie sagt, er und auch die Tochter aus Rs erster Ehe standen früher gut mir ihr, aber haben sich nach Rs Tod gegen sie eingestellt, zu ihrem Kummer.) Auch Olaf und Maggie kommen; ich küsse sie zum Empfang, und sie sagt nachher, wie gut es ihr tat, dass ich sie vor Frau R. „akzeptierte“. Nachdem Frau R. gegangen ist, setze ich mich zu Maggie aufs Sofa und sie schnuckelt in meinen Armen. – Auf Inas Couch gelegen. – Abends 1 Stunde, mit Helmers. – 2 Nemb. (6h morgens aufgewacht, nicht wieder eingeschlafen.)

Mittags 1 Stunde, mit Helmers. (Sie fahren mit Ina vormittags und nachmittags, Häuser besehen). – 4-6¾Kalish hier. (Wir setzen Examensfragen auf. – Er will mir bei den beiden Doktorkandidaten helfen, sodass ich sie nicht so oft zu sehen brauche. Er ist sehr hilfsbereit und nett.) – Abends 40 Minuten. Dabei bin ich gereizt, weiß nicht wieso; und dann spüre ich die Muskeln. Nachher im Bett etwas deprimiert. Ina kommt und tröstet mich, und ist zärtlich. Später zusammen, gut. Wir sind froh, dass wir zusammen so gut die Ghosts verscheuchen können. – 2 Nemb. Gut geschlafen.

Mittags ½ Stunde. – Wir fahren (23 Minuten) 🕮 zu Dr. Kupper (3-4:10. Ich spreche über mein Alter, und Wallis’ gute Meinung, dass ich dafür guten Fortschritt gemacht habe. Die noch bestehenden Schwierigkeiten mit Stehen, Sitzen, besonders Bücken; noch Hemmungen in Sex, trotz Fortschritt. Er will zunächst 2 Stunden, vielleicht später mehr. Mann sei jetzt besser für mich als Frau. Wallis habe guten Job getan, und ich auch.) –Haarschneider (zum ersten Mal seit Chic!) – Zum ersten Mal zum campus UCLA Royce Hall („Romana“; mein Office; Seminarzimmer schön, mit Blick auf Berge). Zum ersten Mal über Sunset Bl. gefahren. 5:30 zu Hause. – Abends 40 Minuten. – 2 Nemb.

Mittags ½ Stunde; mit Maggie. – Ina fährt mich zur Universität, 20 hin. Ich ruhe mich 20 Minuten aus, auf Couch im Office. 3-5 das erste Seminar (dabei auch Kalish, und Sugar. Ich sage zuerst etwas über die Gratifikation, hier zu arbeiten, wo Reichenbach war; dann über die Grundideen der wissenschaftlichen Philosophie. Ca. 16 Leute. Über Prädikate zweiter Stufe, \(\lambda{}\)-Operator, Prädikatenverknüpfungen, , Symbol. Viel Stoff erklärt; nur wenige Fragen.) Rückfahrt 25 Minuten, weil starker Verkehr auf Wilshire; dabei bin ich recht müde. Aber ich bin froh, dass es so gut gegangen ist. – Abends ¾ Stunde. – 2 Nemb.

(Ina zu Klopfers7vermutlich Bruno Klopfer (1900-1971) Kurs über Rorschach, 8-10.) – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags Maggie kurz. Dann Frau Reichenbach kurz (sie bringt mir sein Buch „Nomologie“ und die neue deutsche Ausgabe von „Wissenschaftliche Philosophie“, die sie übersetzt hat, und einen SD französisch über Quantentheorie. Sie sagt, Reichenbach ging gerne zu den großen Receptions, um Leute von anderen Departments zu treffen; sie ist enttäuscht, dass sie jetzt nicht mehr eingeladen war. Aber dann, auf Inas , unterstützt sie diese, und sagt es sei nicht 🕮 notwendig, hinzugehen.) – Ich ärgere mich, dass Ina zu lange draußen mit Maggie plaudert, sodass es spät wird, und dass sie immer (wie seit Wochen mit großer Hartnäckigkeit) dagegen spricht. Schließlich fahren wir dann aber doch. Unterwegs fährt sie beinahe in ein anderes Auto hinein. Reception bei Allen (in dessen Garten) und Sproul; mit diesem nur Hand geschüttelt und eine Frage gewechselt. Ich sehe keinen von den Philosophen. Aber dann Dean Dodd; er stellt uns viele Leute vor, darunter Physiker Kensey und Klassizist Friedländer8vemutlich Paul Friedländer (1882-1969); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Friedl%C3 %A4nder_(Philologe), die anderen sind uninteressant. Im Ganzen stehe ich ca 20 Minuten herum. Nachher müde, aber nicht zu sehr. Ich bin froh, dass es vorbei und erledigt ist. Aber Ina hämmert immer noch auf ihrem Standpunkt herum. – Abends über eine Stunde; dabei wird noch disputiert. Ich sage, sie ist diesmal so in der Grube, wie ich früher oft war; aber sie will es nicht zugeben. – Nachher kommt sie in meinen Arm im Bett; und endlich können wir uns wieder die Gefieder glätten. – 2 Nemb. (Nachts langer Traum.)

1-2 Departmentmeeting ( in Red Log; Ina fährt mich hin und zurück. – Zum Schluß sage ich, dass ich glücklich bin, hier zu sein, bedaure, dass nicht an Lunchen und morgen abend zur Party kommen kann, und schlage Vornamen vor; meine Freunde sagen „Carnap“ vor, weil meine Frau „Rudolf“ nicht mag.) – 4 – 8 ½ (dazwischen ½ Stunde) Zetkins hier. (Sie haben Reise im Auto durchs ganze Land gemacht, bis British Columbia. Jetzt suchen sie Stelle für Gertrud als psychiatric aid; er hat soc. sec. Sie haben sich umgeschaut in Seattle und Berkeley; haben vergeblich versucht, hier bis zu Psychiatern in Sanatorien vorzudringen. – Ich erzähle von meiner 🕮 Analyse; sie sind sehr interessiert. Gertrud sagt, Analyse bis Erfolg dauert doch sonst mindestens 4 Jahre; allerdings geht es bei psychosomatischen Fällen oft schneller; sie waren erstaunt, dass ich herumging und sie draußen empfing. Klopfer nennt ihnen einen Direktor eines Sanatoriums, wo sie sich auf ihn berufen sollen.) Inzwischen 6-6:30 Professor Bruno Klopfer hier. (Er erzählt von Gertrud Cloos: mit dem Mann, der sie damals anstellte, lebt sie seit 17 Jahren zusammen; er ist Fotograf, arbeitet in Erlangen; sie wohnt in Häuschen im Taunus. Der Sohn ist im Krieg gefallen. Lisa hat sich gut entwickelt; die andere Tochter aber schwierig. Martin Vogel hat sie ins Gefängnis gebracht, ist später bei Autounfall umgekommen. Finanziell geht es ihnen jetzt gut, sie haben aber schwere Zeiten durchgemacht. – Er braucht nur ein Semester zu unterrichten, jetzt wo er Full Professor geworden ist; dann werden sie den Rest des Jahres in Carmel wohnen. Er ist warmherzig, umgänglich, bayerisch. Sein Neffe fährt ihn jetzt; hat BA in Philosophie gemacht, hat jetzt Job.) – 10:30 2 Nembs, 11h drittes. Dann gut geschlafen.

3 zu Dr. Kupper (Ich berichte: Die Dispute mit Ina über Sproul Reception; gestern Klopfer bei uns. Dr. Kupper erklärt: freie Assoziation; was ich sagte, war zu sehr kontrolliert. Über Traumnotizen; er sagt: einstweilen mal nicht Träume nicht notieren.) –Zu Helmers (zum ersten Mal richtig; wir bleiben zum Abendbrot. Maggie ist etwas eifersüchtig auf Mia Reichenbach, bis 7h. – Ich bin ein wenig down cast, weil der „Vater“ gesagt hat, ich mache es „nicht richtig“. Wir sprechen es durch, und das tut mir gut; sie ist lieb und zärtlich. – 2 Nemb.

Meist im Bett, weil etwas Muskeln gespürt, und müde. Für Seminar gearbeitet. Abends zusammen. – 2 Nemb. 🕮

Mittags 1 Stunde. – 4 – 8 ½! gesessen ohne Unterbrechung. Zetkins hier. (Sie Di Dr. Most sprechen. – Über Analyse und psychologische Fragen.) –Helmers kurz hier (sie haben Häuser besehen.) – 2 Nemb; 12:30 drittes.

10 ½ – 11 ½erste Office hour (nur 2 Studenten: Kalley und D. Kaplan; nach 11h niemand!) – 12-1 zu Dr. Kupper (über „Regeln“; Vater, und Mutter.) – Nachmittags mit Ina und Marni 33 Minuten spazieren. – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb; unruhig geschlafen.

(Ina zum Klopferkurs 8-10.) – Mittags ¾ Stunde. – Zweites Seminar (heute bin ich nicht so tense, spreche fließend, stehe mehrmals auf für die Wandtafel.) – Abends ¾ Stunde. – 2 Nemb.

Vormittags mit Ina und Marni spazieren. – Mittags 1¾ Stunden, Maggie hier. ( Sie will Job suchen, um Olaf zu helfen, den Hauskauf zu finanzieren. Wir sprechen beide dagegen.) – 4 – 9 ½ (!) Zetkins hier; ich sitze auf, nur ¾ Stunde, inzwischen auf Inas Couch gelegen. (Es wird noch herumtelefoniert mit Dr. Wexler und Kaplan für Job für Gertrud, aber ohne Erfolg. Ina hilft, Briefe an Frau Reichmann und Fromm aufsetzen.) – 3 Nemb.

1-2 Departmentsitzung . Nachher spüre ich Muskeln. Abends ein wenig down. Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit. Dann überraschend zusammen. Nachher relaxt und erleichtert. – Aber nachts 12h wieder Muskelschmerzen auf den Hüften, und ein wenig Magenschmerz. Drittes Nemb, Cod, und Trasentin. Dann geschlafen. 🕮

X / 1954 Mittags ¾ Stunde, mit Maggie; sie will mich nicht zum Doktor fahren, zu große Verantwortung! So muss Ina mich fahren. Zu Dr. Kupper. (Ich berichte Traum über Sta Lucia, mit Assoziationen. Er sagt, dass es scheint, dass ich mich recht wohl fühle; ich: ja, aber doch Schmerzen gestern Nacht. Er wünscht, dass ich eine allgemeine medizinische Untersuchung nehme, bei Dr. Weinberger. Er will dann entscheiden, wie tief die Behandlung gehen soll. Er fragt, welches Ziel ich dabei habe. Ich: zuerst die Beschränkung im Tun überwinden, besonders in professioneller Tätigkeit; ich möchte auch, wenn möglich, unabhängig werden von Nembutal und Dexedrin.) – 5h zu Hause. Der van mit den Sachen aus Princeton ist angekommen; er konnte nicht über die kleine Brücke, ein kleiner Truck von Jenkins musste kommen und umladen. Maggie hat alles angeordnet, auch Couch von Porch ins Wohnzimmer. Olaf kommt; wir essen vergnügt zusammen. Ich sage ihm: wenn wir nicht Haus kaufen, können wir ihm Geld leihen; er ist gerührt, sagt, er hätte nie daran gedacht, wir überlegen Möglichkeiten für ihn, das Darlehen anders zu bekommen. Nachher kramen die drei die angekommenen Sachen. Phonograph kommt in mein Schlafzimmer; endlich wieder Musik! – 12h drittes Nemb.

zwischen Eintrag vom 1.10.1954 und vom 2.10.1954:

[Ich schreibe nicht mehr auf: Aufstehen zum Essen mittags und abends; 2 Nemb.]

Nachmittags spazieren 30 Minuten mit Ina. Abends gebadet im Tub (dies ist das 2. Mal, das 1. war 2.8. in Pr.); ich kann hier allein heraussteigen. – Nachts: unter uns Party mit Lärm bis 3h!

Nachmittags mit Helmers zur Departmentparty bei Robsons9Vielleicht J. Wesley Robson: http://texts.cdlib.org/view?docId=hb267nb0r3;NAAN=13030&doc.view=frames&chunk.id=div00056&toc.depth=1&toc.id=&brand=calisphere; dort 3:40-5:40 (großes Haus mit Garten. Ich sitze auf Sofa, mit meinem Kissen. Dalkey mit hübscher Frau; er hat ein Kriegsspiel erfunden. Mathers mit Frau mit langen Haaren, die auch Philosophie studiert. Rescher und Frau; er sagt zu Stace, 🕮 dass dieser ihn vom Positivismus zur Metaphysik bekehrt habe. Stace fragt mich über Whitehead; ich erzähle dessen Einwand, dass Positivismus gewisse Erfahrungen vernachlässigt, dass wir aber aber alle, auch religiöse Erfahrungen, als solche anerkennen; aber Theorien, z. B. über Gott, müssen geprüft werden aufgrund der Evidenz. Mia Reichenbach. Ramona und Mann, Marple, der etwas mürrisch aussieht. Miss Britt‚10Patricia Marie Britt, 1959 an der UCLA promoviert mit der Schrift The logical analysis of subjunctive conditionals und alle anderen Assistenten. Kaplan, über Sc Fi.) – Abends Musik; ich tanze zum ersten Mal hier.

10:30 Off. (Mathers ganze Stunde über seinen Thesisplan; anlytisch-synthetisch; ich rate ihm, die lange Leseliste einzuschränken.) 12h zu Dr. Kupper (Scheck gegeben.) – Abends Musik und getanzt. – 1:30 drittes Nemb.

3-5 drittes Seminar.

Vormittags mit Ina spazieren 22 Minuten (etwas tense). – Meist im Bett. – Abends zusammen, in Scheide, gut! – 1h drittes Nemb.

1-2 Departmentmeeting. – Nachmittags 1 ½ Stunden auf. – Abends Muskeln im Rücken sore. Aber getanzt. – Etwas Magenschmerzen; Heizkissen hilft nicht; 1h drittes Nemb und 2 Tras.

Schon vormittags etwas Magenschmerz. (Ina zum ersten Mal in Klopfers Fr-Klasse 8h.) – Ich fahre halbwegs, dann Ina, weil es spät wird. Zu Dr. Kupper 2-3. (Über Magen; Sex gestern. Im Leben erst spät. Aber meist im Leben glücklich.) – Ich fahre Beverly Glen ganz hinauf, bis auf die andere Seite der S.M. Berge. Dann fährt Ina: Benedict Canyons, herunter; bis 4 ½. – Abends getanzt, –🕮 spät abends wieder etwas Magenschmerz; Heizkissen hilft nicht; 12h 2 Tras und später 2 Donn, hilft.

Vormittags mit Ina spazieren 20 Minuten; etwas tense. – Nachmittags Muskeln sore. 3:30-4:50 Miss Britt hier (über ihren Thesisplan: subjunktive condit. Sie sagt, sie hat Bibliographie von ca 120 Sachen, und auch schon die Mehrheit davon gelesen.) Ich sitze tense, und spreche dadurch stockend. – Abends ein wenig getanzt. – Unten lärmende Party (Ina sagt, bis 3h!). Ich nehme Wachs in die Ohren; dann geschlafen.

Nachmittags 3 ½ – 9 Mia Reichenbach hier. (Sie zeigt mir Antwort von Frau Dingler an Grünbaum, der an Dingler geschrieben hatte, um ihn zur Rede zu stellen für das Verhalten zu Reichenbach 1933. Sie schreibt, dass der Minister in Hessen Dingler gesagt hat, dass Reichenbach ihn als „Judenknecht“ denunziert habe; dadurch habe Dingler später seine Stellung verloren. Wir sind einig, dass Grünbaum nicht darauf antworten sollte. – Ich erzähle von meiner Analyse, und den guten psychologischen Wirkungen; sie ist sehr interessiert, kennt allerhand Analytiker hier. Sie sagt später Ina, dass sie nach Hans’ plötzlichem Tod ganz zusammengebrochen war, und Frau Deri und Frau Fenichel ihr halfen, aber nicht Analyse. Sie sagt, auch jetzt noch fühlt sie sich „ganz in der Luft“, hat keine nahen Freunde. – Sie hat in Deutschland Doktor in englischer Literatur gemacht. – Hier unterrichtet sie Philosophie am LA City Coll., 15 Stunden!). Ich lege mich zwischendurch mal 40 Minuten hin, sonst immer gesessen. – 1h drittes Nemb.

Gebadet. 12-1 bei Dr. Kupper. – 2-4:45 bei Dr. Weinberger. (Er fragt nach allen Krankheiten usw. Ich ausführlich über Rücken, alles Übrige nur kurz erwähnt. Dann Tests: Blut, Urin 🕮 Kardiogramm, Xrays vom Rücken, eins von vorn und eins von der Seite.) – Nachts etwas Magenschmerz, Heizkissen hilft nicht; 2 Tras, 1h drittes nehmen und 2 Donn, hilft.

3-5 Seminar (viertes; öfters aufgestanden zur Wandtafel). – Abends überraschend zusammen, ganz, gut. –

Brief an Hempel diktiert. –

Zufällig erfahre ich, dass kein Departmentmeeting! – Ich fühle mich etwas tense. Trotzdem fahre ich nachmittags Auto mit Ina; zur Wäscherei, dann zu Helmers; Ina fühlt sich heute nicht wohl; beide werden wir etwas gereizt. Bei Helmers bleiben wir zum Supper. (Über sein eben gekauftes Haus. – Er hat heute Beweis für 4 Farben Theorem gefunden, bezweifelt aber selbst, ob er korrekt ist. – Nachher spiele ich mit ihm Scrabble, mit Buchstabenplättchen, die hingelegt werden, um Wörter zu bilden.) – Abends tense; zweimal kurz getanzt, aber es geht nicht gut. – Nachher etwas Magenschmerz; Heizkissen hilft nicht; Ina bringt mir Milch und liegt bei mir und ich sage, dass es mir leid tut, dass ich zornig auf sie war. Nachher geht es mir besser. – Unruhig geschlafen.

Gebadet (schon wieder, wegen Doktor). – 2-3 zu Dr. Kupper (Ich berichte: Sex am 12., Fantasien dabei, Bleisoldat auf Pferd. Er sagt: Die Furcht über den Rücken wird weniger werden, wenn ich vorne mehr aktiv sein kann.) – 4hzu Dr. Weinberger. (Er sagt: Es ist ein Disk, obwohl X-ray es nicht zeigt; man soll nicht alles psychologisch deuten, eines Tages kann man sonst eine organische Krankheit übersehen. Herz und Lunge in Ordnung. 🕮 Blase in Ordnung, Urin normal, Prostata sogar klein.) Ich fahre zu Kupper, und später von Dr. Weinberger ein Stück; aber dann müde, und Ina fährt. – Ich sage Ina, dass Dr. Weinbergers Diagnose von Disk mich nicht beunruhigt; auch wenn noch Disk da ist, hat er doch seit langem keine Unfälle verursacht, und meine gegenwärtige Schwierigkeit ist jedenfalls psychologisch; das ist mir durch Dr. Wallis doch klar geworden.

Vormittags und mittags fühle ich mich wohl. Aber nach dem Nap, als wir ausfahren wollen, Muskelschmerzen; vielleicht doch Nachwirkung vom Einfluss von Dr. Weinbergers Diagnose? Ich bleibe nachmittags im Bett. Zum Abendessen auf. Nachher viel Musik; das tut gut; auch kurz getanzt. 10:30 überraschend zusammen. Gute Entspannung. – 1h drittes Nemb.

11-3:15 Kalish hier. (Über seine Aufsatz „Logische Form“; er hat schon selbst die Fehler bemerkt. – Er erklärt mir Tarskis unveröffentlichtes AS der Mengenlehre. – Über Psychoanalyse. Ich erzähle von meiner, dann er auch von seiner. Erstaunlich ähnliche Schwierigkeiten: Unfähigkeit für Aggression, für Emotionsausdruck, für Eifersucht zu sehen, für Ambivalenz zu sehen. Sein Vater ist erfolgreicher Geschäftsmann, war gegen Philosophiestudium; er ist immer noch sehr bemüht, alles dem Vater zu Gefallen zu tun. Seine Frau war aggressiv, auch gegen ihren russischen Vater, war eifersüchtig und wünschte, dass er es auch wäre. Er sagt, er hat oft Leute bei sich, Wunsch für Bejahung, kann auch nicht die absagen, die er nicht sehen möchte. Über Loyalty Eid. Er war sehr dagegen; aber Dennes und sogar Tolman rieten den jungen Leuten nachzugeben; Kaplan und Platt besuchten zu Anfang des Sommers Sproul und gaben dann nach, schließlich er auch. Platt war arg geknickt dadurch, weil er am Anfang im Senat (unter Einfluß von Alkohol) 🕮 entschieden erklärt hatte, er würde nie unterschreiben; dadurch und durch Alkoholismus kam er ganz herunter, schließlich vor einem Jahr noch der Tod des Sohnes im Meer. – Zu Ina über Kaplan: dieser war ganz geknickt, dass Olaf und nicht er uns am Flugplatz abgeholt hatten, er hatte dann abends bei Kalish einen Tränenausbruch!; er hat den Ehrgeiz, auf vielen Gebieten Bescheid zu wissen, auch Musik, wo er nicht genug verstehe.) Ich liege zwischendurch für ½ Stunde, sonst die ganze Zeit auf. –

Vormittags Sprechstunde (Kelly; ich willige ein, zu seinem Doktor-Komitee zu gehören). Zu Dr. Kupper (über Dr. Weinbergers Diagnose: Disk; meine Muskelschmerzen und Depression am 16. Er sagt: Die Frage, ob es Disk ist, ist akademisch; wichtig ist, die Furcht für Rücken und Front loszuwerden.) – Abends 10h beim Zähneputzen Muskelschmerz links hinten; ich verscheuche die Idee, es könnten die Nieren sein; bin aber doch etwas down. Wir spielen Stanf.Conc., Ina bei mir im Arm, zärtlich, etwas Tränen. Dann tanze ich, lebhafter als sonst, und es tut mir sehr gut. – Nachts 3h Magenschmerz, Heizkissen; 2 Tras, 2 Donn hilft endlich.

11-2 Norman Mar 3-5 Seminar. – Abends 11h etwas Magen; Heizkissen, Milch und Biskuit, hilft.

11-2 Norman Martin hier (er ist an Research Center nahe Ann Arbor, gehört zur Universität; sie arbeiten über Suchmaschinen und anderes; auch etwas über Übersetzungsmaschinen; er ist hier für Konferenz über letzteres. Sie erwarten Kind im Dez. Er hat Aussicht, dort, weiter zu bleiben, als Research Associate, Gehalt ist besser als alle Lehrer. – Ich sage: in einigen Jahren wird Übersetzungsmaschine unnütz sein, weil IL benutzt wird; er meint, nicht vor hundert Jahren.) 🕮 Abends 10:30 zusammen, ungeplant, ganz in Scheide – Nachts geträumt.

1-2 Departmentmeeting. – Es geht mir gut. (Brief von Hedi; Maggies Ängste kommen heraus beim Rorschachtest. Wir sind froh und dankbar, dass wir zusammen sind. Abends Schubert Musik. Ina in meinem Arm; und ich getanzt.)

Vormittags mit Ina spazieren 33 Minuten. – Nachmittags eine Stunde auf. – Abends 10h ein wenig deprimiert. (aus unbekannten Gründen, vielleicht weil Dr. Kupper heute ausfiel); Ina kommt später und tröstet mich mit Zärtlichkeit. Nachts 2.

11-2¼Kaplan hier. (Über seinen Aufsatz für Schilpp. Meist übereinstimmend. Unterschiede: Ich glaube, Werturteil enthält einen nicht-kognitiven Teil von ‚Fiat…’; und ich glaube, dass zwei Personen in allem Glauben übereinstimmen und doch verschiedene Entscheidungen machen können.) – Nachmittags Ayer’s ms für Schilpp gelesen. – Nachts 3h aufgewacht, Magenschmerz; Heizkissen hilft nicht; 2 Tras und 2 Donn, hilft langsam.

Mittags Helmers hier. (Maggie kritisiert Suyin Han, die chinesische Autorin des Buches von Hongkong, dass sie nur sich selbst liebt, die Menschen nicht objektiv schildert, und überdramatisiert; ich versuche sie zu verteidigen.) – 4-6 herumgefahren, erst ich, dann Ina. (Mandeville Canyon; das Haus, das Olaf kaufen will, und die Hügel weiter oben.) – Ich beklage mich, dass Ina oft leicht gereizt wird; sie muss etwas weinen; vielleicht weil sie ihren Doktor vermisst. –

Vormittags Office Sprechstunde. (Semarua, ein Chemist, überlegt, später zur Philosophie überzugehen. – Mit Kalish allgemeines Programm meiner Kurse besprochen.) 12-1 Dr. Kupper (meine Depression Fr, weil er abgesagt hatte. Inas Trost, und Selbsttrost. Ich fantasierte ihn auf der Jagd, wie Dr. Carrier. Vater Jagdflinte. Ich wollte nicht, dass er Hasen schoss. Der Doktor: Der kleine Junge wollte nicht, dass der Vater ihn schießt. Über den Krieg.) – Nachmittags Næss’ neues Buch gelesen.

Mittags etwas Muskeln gespürt. – Nachmittags Seminar; ich stehe öfters auf und schreibe auf die Wandtafel. – Abends zusammen, Scheide, gut. – 1h drittes Nemb. 🕮

Nachmittags besehen wir 2 Häuser im Beverly Glen Canyon, nur von außen. Ich fahre bis zum Glen. (Das obere Haus ist das Hebron, das an steilem Hang nett, aber sehr wenig Platz außen herum; Patio zum Sitzen, alles schön bewachsen, vielleicht könnte man die Eingangsveranda noch etwas einschließen, weil draußen wenig Platz. Preis 1.000. Das nächste Haus weiter hinauf, hoch am Hang, ist Kalishs. – Das untere Haus ist dicht an Hauptstraße mit viel Verkehr, hat aber Rasenplatz und erhöhte Sonnenterrasse, ein 2. Schlafzimmer im 2. Stock; Preis 1.000. – Wir sind ganz angetan davon, dass es doch nette Häuser für mäßigen Preis gibt; aber wir möchten etwas mit größerem Grundstück und etwas mehr Innenraum, für Bücher usw.)

1-2 Departmentmeeting.

Zu Dr. Kupper 2-3 (Über „Little Boy“ Kenneth. Meine Gefühle oft wie kleiner Junge. Stimmung meist gut jetzt. Am 26. Sex, gut.) Ich fahre hin und zurück; ich wage jetzt schneller zu fahren.

Ich fahre mit Ina auf den Berg hinter Pac. Pal.; dann zum Rustic Park oben in unserem Canyon. Dort ein wenig spazieren; aber da ist nicht viel. – Abends gebadet (seit 15.). – Später ein kleiner Muskelschmerz am Rücken, hinten links oben; ich erschrecke und denke „vielleicht die Nieren“; obwohl ich es nicht wirklich glaube, fühle ich mich doch down. Trotzdem stehe ich auf zum Zähneputzen. Nachher kommt Ina nochmal zum Trösten. – Heizkissen. – 12h drittes Nemb; dann gut geschlafen.

2 ½ – 5 ½Teeparty bei Kaplans; dabei Stace, Platt, Lawrence und ihre Frauen. (Meist mit Stace gesprochen. Er fragt über britische Philosophen, besonders Ryle. Ich erzähle von Farrells Aufforderung hinzukommen, und Quines Enttäuschung. Über Kemeny; sein Weggehen von Pr. war wohl zu impulsiv. St: Ja, foolish; er hatte Aussicht auf praktisch sichere Promotion, aber verlangte feste Zusicherung, das war unmöglich. – Er fragt, ob Dreidimensionalität des Raumes analytisch; ich: das hängt von der Sprache ab; es ist gewiss im Grunde ein empirisches Problem.) – Abends spät 🕮 etwas Magenschmerz; Heizkissen, 12h 2 Tras und 2 Donn, 1h dasselbe nochmal. Hilft nicht, Crackers und ein wenig Milch, trotzdem stärkere Schmerzen; 1:30 Cod, hilft.

XI / 1954 10 ½ – 12 ½ im Office; kein Student. Mit Kalish ausführlich über Logikprogramm (heute abend extra Department Meeting; er wird meine Auffassung mit vertreten.) Beim Herausgehen aus RH übersehe ich die Stufe, das gibt Stoß im Rücken; ich erschrecke, aber gehe munter weiter, erzähle es Ina erst nachmittags. – 1 (anstatt 2) zu Dr. Kupper. (Ich berichte: Problem im Wartezimmer; das ewige Problem: was ist recht? Aber ich habe oft sehr gegen Konventionen gehandelt, mit Ina und Maue. Über Rückenschrecken vorhin. Er: Unentschlossenheit und Angst für Rücken hängen zusammen, und auch zusammen mit den Fragen über Sex als Kind, die unbeantwortet bleiben.) – Agnes schreibt in verblümter Weise über Geldüberweisungen; ich streite mit Ina über Interpretation davon; wir kriegen beide heftige Emotionen gegen einander. – Zum Abendessen auf, und später auch kurz zum Tanzen, aber nur ganz vorsichtig. Später kommt Ina zu mir, zum Trösten; dann zusammen Scheide. Gute Entspannung. Vorher etwas Zahnschmerz (der rechte Zahn oben rechts hinten); der verschwindet fast ganz; und Magen ist heute gut. –Tras Großes und kleines Nemb; dann gut geschlafen.

Ich fühle mich immer noch tense, durch den Schreck gestern. Mittags im Bett gesessen. – Seminar geht gut; ich stehe mehrmals auf für Wandtafel, und vergesse alle Sorge beim lebhaften Sprechen. Nachher Mc Corqu. Zum ersten Mal gesprochen; er war immer Seminar, hat sich nie gemeldet! – Zum Abendessen auf.

Mittags sind Hände etwas fiebrig, aber keine Temperatur. Auf zum Mittagessen. – 6:30 100.0 F ich gehe zum Abendessen, aber bald zurück, weil zu schlapp. 8:30 100.8. 9-11 Rumpfwickel, aber ich schwitze nicht, 11h 100.4 – 1:30 drittes Nemb. 🕮

Temperatur ist normal; morgens, mittags, und 6h, und 11h. Aber noch müde; bleibe im Bett. Ich suche Bücherkarten aus für Vorschläge für Universitätsbibliothek. – Nachts 1h drittes Nemb.

2h zu Dr. Kupper (über Fieber am 3. – Heimliche Buchführung. Der Fluch gegen Mutter! Die Beichte zu Oheim Siebel). Ich fahre hin und zurück (hin Sunset, zurück Wilshire), jetzt schon schneller und leichter. – Abends Tränen bei Musik; Ina tröstet mich. – Gut geschlafen.

Ganzen Tag am msMeang in natürlichen Sprachen“ gearbeitet. – Nachmittags 5-7 im Wohnzimmer gesessen; dann zum Abendessen auf. – Abend ein wenig tense; Ina tröstet mich; zusammen Scheide. –

10 ½ -11 ½Helmers hier. Beim Aufstehen spüre ich plötzlich etwas im Rücken, und erschrecke. Daher sitze ich tense und ängstlich da, und lege mich nach ½ Stunde wieder hin. (Ina sagt für mich ab bei Mia Reichenbach.) (Ina fährt mit Helmers, Häuser ansehen, bis 2 ½.) Ich singe mir zum Trost ein wenig und muss dabei weinen; ich singe auch etwas für Ina, dass ich sie lieb habe und doch immer bei ihr bleiben will. Ich teste den Rücken etwas; mehrere Stellen sind sehr empfindlich, besonders am oberen Rand vom Beckenknochen, auch bis nah an das Rückgrat. Aber ich sage mir: Das war, was ich vorher plötzlich spürte; es ist nichts am Rückgrat; und ich fluche auf Dr. Weinberger, der mir wieder diese Idee beigebracht hat. Ich bleibe den ganzen Tag im Bett nachmittags ½ Dex (Ina geht 4-6 zu Mia; dort sind Robsons und Meierhoff.) – 10h Musik: Beethoven Kaiserkonzert; ich gehe ein wenig tanzen; das tut meiner Stimmung sehr gut, aber ich bewege mich nur vorsichtig. Dann Ina in meinem Arm, lieb und tröstlich. – 11h drei Nemb. Gut geschlafen.

(Office abgesagt.) 12 Dr. Kupper (berichtet: Sa abend kleine Depression; zusammen; Traum von Eisenbahn, und Kalish; gestern Schreck über Rücken, und Depression; Traum über Irrigator.) Ina fährt mich; es geht ganz gut. Nervenpunkte am Rücken noch empfindlich. – Zum Abendessen ¾ Stunde auf, noch etwas tense. – 10:30 überraschend zusammen, Scheide (nach 2 Tagen!) 🕮 1h drittes Nemb.

3-5 Seminar. Mehrmals an Wandtafel gestanden. – Zum Abendessen auf.

Wieder regelmäßig zu Mahlzeiten auf. – Vormittags und nachmittags zur Arbeit im Wohnzimmer gesessen. – Nachts 1:30 Magenschmerz, 2 Tras und 2 Donn, hilft. Geträumt: Kemeny, ich kutschiere Schlick.

4-6 mündliches Examen Mathers (in Logik. Ich Chairman; Millers, Kalish; Maltzman11vermutlich Irving Maltzman (1924-2015) als Psychologe, er hat bei Bergmann studiert; Linguist Hoijer12vermutlich Harry Hoijer (1904-1974) ist krank, kommt nicht.) – 1h Magen; 2 Donn, später 2 Tras, 4h aufgewacht, nochmal 2 Tras.

2-3 Dr. Kupper (2 Träume: Kemeny; Schlick. Ich mache Sexassoziation zu diesen und den vorigen. Er: Die ewigen Sexinterpretationen helfen uns nicht; die Grundschwierigkeit für mich ist, dass ich mir klein und hilflos vorkomme, wie als Kind; daher die Rückengeschichte; sie bedeutet: „Ich bin zu schw klein, kann alleine nicht aufstehen; die Krise im Sommer ‚52 und das im Bett Bleiben in Princeton kam aus der Furcht, wie ich vor den großen Männern am Institut bestehen würde; und Ende 1937 durch die Schwierigkeit der neuen Aufgaben, Konflikt mit Dean, usw.) Ich fahre hin, und teilweise zurück; dann fährt Ina uns Kenter Rd., und Hanley Rd, damit ich 2 Häuser dort ansehe, von außen. Die Gegend gefällt mir gut, besonders weiter oben, Tiger Tail Rd.; allerhand moderne nette Häuser, aber sicher zu teuer. – Abends spreche ich mit Ina über Dr. Kuppers Erklärung. (Ich finde in alten Tagebüchern: erster Rückenanfall 28.12.36; aber schon am 14.1.37 Vorlesung begonnen; dann nichts bis Sommer 38 in Pac. Grove, und viel gelegen in Carmel, aber oft auch Ausflüge. Ina sagt: Dies war auch am Anfang von Research Zeit, so wie S.F. und Vermont!) – Später spüre ich Muskeln. Ina bei mir, und überraschend zusammen, Scheide. – Gut geschlafen.

Ich arbeite an Kemenys neuer Methode (2 Wahrscheinlichkeits ) . Vormittags und nachmittags im Wohnzimmer gesessen. 🕮

Nachmittags 2 Häuser angeschaut. (Ein kleines an Hanley Rd., modern, Ausblick meist auf Hausdächer. Das 2. an Deerbrook Lane, zwischen H. und Tiger Tail; auch modern, schöner und größer; die Wohnzimmer haben riesige Fenster bis ganz hinunter, sodass man wie im Garten sitzt. Ich finde es sehr anziehend, aber Ina sieht die Nachteile: die Küche ist nicht richtig abgetrennt, und nicht genug Platz für unsere Bücherregale.)

Sprechstunde (mit Yost gesprochen über meine 400 ausgesuchten Karten; er sagt, Miss Britt ist zuverlässig, man kann ihr die Karten anvertrauen.) 12-1 Dr. Kupper (ich berichte: ich habe Tagebuch studiert und gefunden, dass das erste lange Liegen nicht Dezember 36 war, sondern erst Sommer 38 in Carmel; das war Beginn von freier Zeit, ebenso auch 42 in SF und 52 vor Princeton. Er: Das ist eine systematische Überlegung wie ein Vortrag, nicht freie Assoziation. Ich bin geknickt.) – Beim Abendessen erzähle ich Ina über die Analyse (mir scheint, er gibt nicht genug Hilfe, das freie Assoziieren zu lernen; wie Frau Tschichold: „Nicht so gehemmt tanzen!“ Ina sagt, warum ich ihm nicht diese kritischen Gedanken und Gefühle gesagt habe; er warte vermutlich darauf. Die Aussprache mit ihr tröstet mich etwas über die Enttäuschung, dass ich es immer noch nicht richtig mache in der Analyse.)

Nachmittags Seminar. (Ich stehe allerhand an der Wandtafel.) Nachher auf der Rückfahrt sehr müde und Muskeln gespürt und tense. – Abends spät 10:30 noch zusammen „Sch.“, schön.

Über Kemeny gearbeitet.

1-2 Department Meeting. – Über Kemeny gearbeitet.

2-3 Dr. Kupper (Ich war geknickt nach der vorigen Stunde; und Resentment, dass er nur kritisierte, keine positive Hilfe gab; wie Frau Tschichold. Und am Anfang fühlte ich mich ungemütlich, als er sich in den Stuhl hinter mir setzte. Nachdem ich alle diese Gefühle ausspreche, fühle ich mich freier, und kann weitersprechen. Er scheint befriedigt.) Nachher fahren wir zum Häuser anschauen in Cold-Water-🕮Canyon und Benedict Canyon; auch billiges Haus in Yokum R. Dann zu Helmers neuem Haus, ich zum ersten Mal. Maggie ist sehr erfreut. Ich schaue das ganze große Haus an; besonders das helle Wohnzimmer ist schön. Dann lege ich mich hin. Später kommt Olaf. 6 – nach 7 zum Essen aufgesessen.

An Kemeny weitergearbeitet.

An Kemeny weitergearbeitet. – Abends gebadet. Später beim Zähneputzen plötzlich Muskelschmerz, nur ein Moment, im Rücken; ich erschrecke, und der Schweiß bricht aus. Ina erklärt es aus meinem Resentment gegen ihre unfreundliche Bemerkung, und tröstet mich.

Ich fühle mich noch tense, sage Office ab. 12h zu Dr. Kupper (ich berichte von Erschrecken gestern abend. Traum am 21. morgens: Ich springe über eine Vertiefung, weit. Wie Hanno, der die Dissonanzen lang hielt. Wie im Sex. Zu Lehmboden: Agnes. Über Erröten. – Nächstes Mal fällt aus). – Sonst ganzen Tag im Bett geblieben. Abends deprimiert darüber; Ina tröstet mich; zusammen, Sch. Gute Entspannung. Aber nachts doch unruhig. 12:30 drittes Nemb.

Ich stehe mehrmals kurz auf; auch etwas gesessen; auch mal kurz getanzt. Ich beschließe, doch zum Seminar zu gehen. Nachmittags Seminar; ich bin tense, aber spreche doch lebhaft und vergesse die Schwierigkeiten. Aber zweimal beim Aufstehen tense, und nur ganz kurz gestanden. Nachher sehr müde, und mühsam zum Auto gegangen. Froh, dass ich doch das Seminar habe geben können (10. Sitzung).

Über Strukturcharakteristik gearbeitet. Vormittags etwa eine Stunde gesessen. Auch nachmittags ein wenig gesessen. Auch zu den Mahlzeiten. Aber beim Abendessen ziemlich tense; und Muskeln gespürt, auch später im Bett; darum nicht zum Zähneputzen aufgestanden.

Zu Mahlzeiten auf, auch nachmittags ein wenig. Ich spüre immer noch Muskeln etwas. Abends getanzt. Suppes und Davidson gelesen.

Mittags auf. – Nachmittags Suppes hier 3:30-7. Ich sitze auf bis ca. 5, liege dann auf Couch. (Über Entropie. Er hat einiges in meinem ms gelesen, und stellt Fragen. Ich erkläre, was ich mit „physikalischer Größe“ meine; über Neumann, und dass mir scheint, er meint mit „Entropie“ 🕮 die Schätzung einer physikalischen Größe. S.: Der Boltzmannbegriff, weil abhängig von Zellsystem, ist nicht eine „sinnvolle“ physikalische Größe. Ich: Mein Begriff in Teil II ist unabhängig von Zellsystem und stimmt numerisch im wesentlichen mit Boltzmanns überein; er ist eine Funktion der Distanzen im Symbol-Raum; und die Position und Momentum in S.s Partikelmechanik AS definierbar sind. So auch mein Entropiebegriff in II. Das interessiert ihn sehr. Ich sage: Gibbs’ ensemble stellt eine Evidenz dar; daher ist Gibbs’ Methode geeignet für Schätzung einer physikalischen Größe Entropie, nicht für letztere selbst. – Er warnt mich vor Sugar, der persönlich schwierig sei; er will Topofür sich monopolisieren, überschätzt seine eigenen Fähigkeiten und Leistungen sehr. – Über seine axiomatische Methode. Ich: Warum nennt er den Begriff („expliziten Begriff“) mengentheoretisch anstatt logisch? Er: Er will nicht zurückgehen auf die logischen Grundlagenprobleme; seine Darstellung will Physiker beeinflussen und zur Mitarbeit anregen; daher setzt er moderne Mathematik voraus und will die Probleme mathematisch formulieren, nicht meta-mathematisch. – Er ist trainiert in mathematischer Statistik durch Gershick13Meyer Abraham Girshick (1908-1955), hat offensichtlich auch unter dem Namen „Gershick“ publiziert. und andere. Er wird im Berkeley Symposium sprechen über subjektive Wahrscheinlichkeit (Savage). Ich sagt mir, wie er Beziehung zwischen Sav. und mir sieht, und ich erkläre, wie ich sie sehe. Er hat mein Prob. studiert; er hat Cont., aber noch nicht richtig studiert. Vielleicht will er mal wieder herkommen, finanziert durch sein Government Projekt oder sein Department, damit ich ihm die neueren Probleme über n Familien erkläre. Er weiß aber noch nicht, ob er sich dann da hineinstürzen will. Er ist sehr beschäftigt mit Grundlagen der Physik, vielleicht will er AS der statistischen Mechanik machen, und mit Messung von util., auch experimentelle Untersuchungen mit Psychologen. Er sagt, Rubinist genial in Mathematik, glänzend in Finden von Lösungen, aber jemand anders muss ihm Probleme geben und muss die Aufsätze schreiben; er ist zu ungeduldig und lebhaft im Gespräch, kann nicht Fragen genau beantworten (wie Neumann). Daher wäre es besser, wenn ich meine Probleme nur ihm, nicht R., erkläre; er kann dann die mathematischen Probleme herausund dem R. in der Statistik Sprache der Statistik vorlegen.) 🕮 Kalish ist nicht mitgekommen, weil er auf einmal Gäste hat.) – Zwischendurch kommt Beckwith kurz herein (er bringt ms von kleinem, populären Buch über Logischen Empirismus; er schenkt mir sein Buch über sozialistische Ökonomie. Er sieht ältlich aus; strenges, etwas bitteres Gesicht. Ich sage, ich will mit ihm sprechen, wenn ich etwas in das ms hineingeschaut habe.) – Abends im Bett gegessen. – Später getanzt.

Vormittags und nachmittags etwas gesessen, und zu Mahlzeiten auf. Im Zusammenhang mit Davidson, über logische Modalitäten gearbeitet. – Abends zusammen, Scheide.

Über allgemeine Modalitäten gearbeitet. Vormittags und nachmittags aufgesessen, je 1 ½ Stunde.

Office (Edwards, über Linguistik und Logik). 12hDr. Kupper (schlechte Woche, durch Rückenschmerz, und Ausfallen von Meeting am 26.) 2 Träume. Er sagt zum Schluß, er glaubt, ich werde meine Ängste loswerden). – Nachmittags 2 Stunden im Wohnzimmer.

Nachmittags Seminar (nicht aufgestanden, aber es geht viel besser als voriges Mal.)

XII / 1954 An Modalitäten gearbeitet. Mittags Maggie hier. Vormittags und nachmittags auf. – Abends zusammen, Scheide. – 1:30 drittes Nemb.

Gearbeitet an neuer Idee: offene, geordnete Familie von Prädikaten (oder Relation). – 3-5 mündliches Examen Miss Britt über Logik (sie ist sehr nervös; vorher versuche ich sie zu beruhigen. Sie wird manchmal geflustered14Englisch „flustered“: durcheinander, nervös, aufgeregt, besonders mit Formeln an der Wandtafel. Dann sagt sie „sorry“ und schweigt! Wir versuchen ihr zu helfen, und sie bringt schließlich auch allerhand heraus. Dabei Professor Paige von Mathematik und Galbraith von Geschichte. – Nachher, während wir beraten, spricht sie mit Ina im Korridor und weint aus Angst, dass sie nicht bestanden hat.) – Abends getanzt. Diese Woche geht es mir viel besser als vorige.

2-3 Dr. Kupper. 🕮

Über Symbol für geordnete, offene Familie; Lösung gefunden. –

Nachmittags 4-6 Mia Reichenbach hier. (Sie ist sehr fleißig dabei, die englische Ausgabe von Raum-Zeit und das Buch über Zeitrichtung fertigzumachen. – Sie scheint nahe befreundet mit Mayerhoff. Aber fühlt sich doch anscheinend oft einsam.)

Office (niemand da). 12-1 Dr. Kupper (über Fahrstuhl; frühere Fantasien von Amputation; Frankenberger, sein Selbstmord; Vermont; später „Segelboot“ Fantasie. Er: Wieso diese morbiden Ideen, wo es mir jetzt doch gut geht? Ich: Die sind doch immer noch im Hintergrund da.) – Hin- und zurückgefahren. – Für Seminar vorbereitet.

Für Seminar vorbereitet. 3-5 Seminar. Ich sitze tense, und der Gürtel drückt. Nachher mühsam zum Auto gegangen, abends im Bett geblieben.

Über Modalitäten gearbeitet.

Über eine Stunde gefahren zum Üben. Dann zu Maggie ins neue Haus. Auf der Couch gelegen. Auch etwas television angeschaut (übermäßig viele commercials, und zuweilen ist das Bild ein wenig verzerrt). Dort lunch. Sie ist sehr erfreut, dass wir gekommen sind. – Nachmittags große Verstimmung mit Ina. Sie wünscht, dass ich Rorschach Test nehme, ich verschiebe es immer. Sie fühlt sich gekränkt und macht mir Vorwürfe, dass ich nie etwas für sie tue. Ich habe ein schlechtes Gewissen, bin aber unwillig über ihre Vorwürfe. Spät am Nachmittag große Aussprache und Versöhnung. Dann sage ich, ich will jetzt Test nehmen. Wir nehmen TAT, weil sie die Bilder nur für einige Tage hat. 12 Bilder in 1 ½ Stunden; manche Geschichten rühren mich zu Tränen; es tut gut, Gefühle herauszulassen. – Abends zusammen, lieb und zärtlich; Scheide. – 1h drittes Nemb. Dann gut geschlafen.

2-3 Dr. Kupper (ich berichte Traum. Nachher sagt er: Da ist zu wenig Kontinuität (!) Warum taucht die Kriegszeit so häufig auf? Ich: weil stark emotional besetzt, Todesgefahr usw. Er: Da muss auch eine Befriedigung gewesen sein; das männliche Zusammenleben. Ich wünsche, mit Männern nahe zusammen zu sein, z. B. mit ihm, um 🕮um dadurch Stärke zu bekommen.) – Haarschneider (zum ersten Mal seit 20.9.!). – Ich fahre heute immer; in Westwood, während Ina Blumen für Maggie kauft, fahre ich zweimal um den Block. Zu Bowling Green, Haus von außen gesehen. (Es scheint nett; aber für 25‚500 doch nicht gut genug gelegen, zu dicht zwischen Häusern, und keine Aussicht.) Zu Maggie und Olaf kurz; ich bringe ihr gelbe Astern, sage: nicht für die große Party, sondern für sie selbst.

Über Symbol für Relationen gearbeitet. – Abends TAT Geschichten. – Abends überraschend zusammen, mit.

Kalish hier , auch für Lunch; dann geht er mit Ina spazieren. (Mit ihm diskutiert, 11:30-1:30 und 4-5:30. Ich erkläre ihm meine neue Idee für Modalitätssysteme, mit nur extensionalen Intensionen. Er ist sehr interessiert und will vielleicht mit mir einen Aufsatz darüber machen. – Er erzählt von Miss Britts hysterisch erfundener Krankheitssache voriges Jahr; und über Piatts Trinken. – Er sagt Ina über seine Freundin Dorothy Warren, Tochter des Richters.

9:10-10 Dr. Kupper (heute ausnahmsweise so früh. – Ich berichte meine Gefühle über vorige Stunde: resentment , „unfair“, inkonsequent. Ich widerspreche ihm später, als er meint, dass das Wort „Homo“ nur Verdeckung für noch verdrängte Gefühle ist. Er lobt mich, dass ich gegen ihn aufstehe!) –Office. (Mit Mathers; ich empfehle, wie Kalish geraten hatte, dass er jede Woche eine bestimmte Anzahl Seiten der Dissertation dem Kalish gibt; Kalish erklärt, dass er willig dazu ist. Mrs. M., über Term Paper; sie dankt mir, dass ich mit M. gesprochen habe.) Mit Kalish über Modalitäten bis 12:30. – Beim Nachhausefahren müde, obwohl ich im Office die ganze Zeit gelegen habe; bisher habe ich gefahren, dann fährt Ina.

3-5 Seminar (das 13., das letzte im Dezember; es geht gut, öfters an der Wandtafel gestanden.) – Nach 6h und mehrmals abends Herzflattern. Abends spät kommt Ina zu mir und tröstet mich. Um 12h gehe ich zu ihr und danke ihr. 🕮

Inas Geburtstag. Sie bringt Blumen, auf meinen Wunsch. – Über Modalitäten gearbeitet. – 3 – 4 ½ fahre ich; wir besehen Haus an Broonwayweggestrichenes Komma von außen, Redwood. – Abends Helmers hier.

Über Modalitäten gearbeitet (Symbol wird ersetzt durch Quantifier). – 1-2 Department Meeting.

2-3 Dr. Kupper. Ich fahre hin, und später ein langes Stück. Auf dem Sunset Boulevard gehe ich etwas links, weil vor mir Wagen geparkt ist; obwohl ich Handsignal gebe, fährt ein anderer in großer Geschwindigkeit links um mich und zu schnell wieder in Lane; ich bremse nicht schnell genug, und mein linker Front Fender kracht mit seinem rechten Hinter Fender, der Fender Guard scheint auch gezu haben. Es ist derselbe Fender, der schon mal eingebeult war; zum Glück jetzt nur kleiner Kratzer dazu. Ich war erschreckt, fuhr aber doch weiter. Durch Bellair, Roscomare hinauf bis Mulholland; dann zurück, Linda Dr., hinunter zu Sepulvedda. – Abends Muskeln gespürt, besonders beim Zähneputzen; trotzdem zusammen, mit schöner Schubertmusik, Sch., gut.

Beckwith ms gelesen. – Nachmittags, während ich abfahre, damit Ina leichter von der anderen Seite einsteigen kann, geht sie schon zwischen Auto und Mauer; als ich langsam vorwärts fahre, erschrickt, glaubt, dabei könnte der hintere Fender näher an die Mauer kommen und sie einklemmen; sie ruft und ich stoppe; sie kommt wütend ins Auto: „Willst Du mich denn umbringen“. Ich versuche, ihr zu erklären, dass der Rückfender nicht näher an die Mauer geht und daher keine Gefahr war, aber sie besteht darauf. – Wir fahren zum Haus in Centinella. Wir besehen es innen und aussen; Farbfotos von den Eisblumen, die jetzt nicht blühen. Dann nach Hause. Ich fahre immer. – Zu Hause will ich endlich in Ruhe Ina erklären, dass da keine Gefahr für sie war, aber sie sagt, dass ist doch lange vorbei und wozu denn noch. Ich bin unwillig, und bestehe darauf, es ihr zu erklären, und wir zanken lange herum. – Abends zum Essen Olaf und Maggie hier; nachher fährt Ina mit ihnen zu dem Haus. Es gefällt ihnen sehr, und sie raten, schnell zuzugreifen. 🕮

12-1 Dr. Kupper (über meine Schwierigkeit, Entschlüsse zu fassen, besonders solche, die mich für lange binden, wie jetzt Hauskauf). Ich fahre hin, und zurück durch Westwood. (Auf der Hinfahrt hatte ich beinahe einen Radfahrer angefahren, der quer vor mir fuhr.) – Wir beschließen, das Haus zu kaufen; Ina gibt $ 300 Anzahlung.

3-6 Kalish hier. (Über Modalitäten. Ich erkläre auch die neue Idee: Symbol wird ersetzt durch Quantifier.) – Ina telefoniert Mrs. Robson, dass wir das Haus kaufen; die sagt, wir hätten ein niedrigeres Angebot machen sollen; Ina macht sich Vorwürfe; ich sage ihr, wir haben doch die Verantwortung zusammen, und es scheint zweifelhaft, dass der Verkäufer heruntergekommen wäre.

Sellars ms für Schilpp gelesen. (Es ist unnötig polemisch; er spricht immer von meinen „mistakes“ in deskriptiver Syntax und Semantik; „in Wirklichkeit“ seien das präskriptive Begriffe.) – Abends zusammen, Sch., besonders gut.

Meine Fahrprüfung (ich fühle mich viel sicherer als das erste Mal; ich achte besonders darauf, mich bei Kreuzungen und Lane Wechsel umzuschauen. Der Prüfer sagt, es ist besser als voriges Mal; er hat eins auszusetzen, dass ich auf dem Boulevard zu langsam gefahren bin! Er fragt, ob ich mal einen Test für Reflexgeschwindigkeit gehabt habe (ich: nein); ich sage, ich fahre gewöhnlich schneller, nur heute besonders vorsichtig; er gibt mir die Wahl, entweder an einem anderen Tag eine dritte Prüfung zu machen (nur 3 sind erlaubt!) oder jetzt Fahrer Licence zu bekommen, beschränkt auf 2 Jahre anstatt die gewöhnlichen 4; ich wähle das letztere. Ich bin aber sehr froh, dass das jetzt erledigt ist.) – 3-4 Dr. Kupper (anstatt morgen. Ich fange an mit den Figuren an dem Freudbild; dann die Schwierigkeit des Beschlusses von Hauskauf, aber zu schnell beschlossen; nachher Bedenken. Dann über Vater, Bandstühle, mögliche Zusammenarbeit mit ihm in Fabrik usw. Er sagt zum Schluss: sehr aufschlußreich; zum ersten Mal Identifizierung mit dem Vater. Ich bin sehr froh darüber; auch Ina legt dem großes Gewicht bei.) – Wir fahren zum Haus Centinela; sie sind nicht zu Hause. Ich gehe zum ersten Mal den ganzen Garten hinauf bis zum Sitzplatz oben. Ich finde es sehr anziehend, 🕮 mit den vielen Blumen. – Abends ruft Ina Mrs. Kendom an (unsere Landlady); sie sagt auch, es war Fehler, das Hausangebot anzunehmen ohne zu handeln; sie hat Bedenken, ob das Haus den Preis wert ist, und rät, erst eine Schätzung von Darlehens Co machen zu lassen, bevor wir in escrow15Englisch für „Treuhandvertrag“ bei Immobiliengeschäften gehen; sie bietet sehr freundlich Rat und Hilfe an. Wir sind froh, in unserem unsicheren Gefühl jetzt wenigstens klar zu sehen, welche Schritte nun zu tun sind, um klarer zu sehen, ob der Kauf gut ist.

6 ½ – 10 Helmers hier (wir schenken Olaf eine Thermosflasche, und Maggie ein kleines Buch über Miro mit Bildern; sie hat Ina eine Schürzenbluse gemacht, für mich einen Fruchtkuchen. – Wir sind etwas gehemmt im Sprechen, weil wir unsere Probleme mit dem Hauskauf nicht ganz offen besprechen wollen; Olaf hat verkehrterweise geraten, den Preis ohne Handeln zu akzeptieren, und Maggie war übermäßig deprimiert über unsere nachträglichen Bedenken.)

4-5 Kaplan und Iona hier (sie bringen mir eine Flasche Sherry! Wir sprechen über Hanukkah und Weihnachtsfest; er sagt, er lässt die Kinder beides feiern, er selbst die Riten mit Hebräisch.) 5-6 Mia und ihr Sohn Frank (16 Jahre; zum ersten Mal bei uns. Sie sagt, Mrs. Robson sei sehr hilfsbereit, und Ina soll sie fragen, ob sie bereit ist, das Haus anzusehen. Sie bringt Marzipan für Ina, einen SD von Reichenbach für mich.)

3 ½ – 6 Beckwith hier (ich mache Comments zu seinem Buch ms über Positivismus; besonders, dass seine operationalistische Forderung viel zu eng ist.)

Wir hören, dass eine Darlehens Co das Haus an Centinela auf 12‚500 schätzt; sie sagen, Marktwert ca. 13‚500; mehr solle man nicht bezahlen; 16‚500 sei „preposterous“. Daraufhin beschließen wird, vom Kauf zurückzutreten, und notfalls das Deposit von 300 aufzugeben. – Morgens bin ich tense und sore Muskeln; Ina fährt mich, 12-1 zu Dr. Kupper. (Ich berichte tense und sore Muskeln; voriges Mal ging es so gut, kann es sein, dass ich heute Gefühle gegen ihn habe? Er sagt zum Schluss, vielleicht ist es Trotz, um zu sehen, ob er mich auch mag, wenn es nicht gut geht. 🕮

12 ½ – 3 Gusti Kalmus hier (sie ist einige Tage bei Freunden hier. Sie sagt, ihr Mann hat seit Wochen nicht mit ihr gesprochen. Sie erwägt ernstlich Scheidung.) – Ich lese Minneapolisdiskussion. –

3-4 Dr. Kupper (anstatt Fr. Ich berichte Traum über den Mast, den ich trage; allerhand gute Assoziationen; gestern abend Geschichte von Moravia, Junge im Segelboot.) 4 ½ – 8 bei Helmers. – Mrs. Robson hat geraten, einen Rechtsanwalt zu nehmen. Wollstetter empfiehlt Robert Millen; abends telefoniert Ina ihm die ganze Geschichte. – 1h drittes Nemb. Etwas Magen oder Rippen; Tras und 2 Donn, hilft.

9:45 Sellars (Er war in Berkeley für AAAS und APA Meeting. Er und Frau wohnen in S.M., Hotel The Georgian. Er ist hier für Diskussion mit mir über Probleme des Minneapolis Center. – Heute über Physikalismus gegen Emergentismus. Mehrmals gibt er zuviel zu, und muss es später zurückziehen . Ich zeige ihm eine Inkonsequenz in seiner Position. Schließlich stimmt er der physikalistischen These bedingungsweise zu, nämlich unter der Annahme, dass es zu jedem \(\alpha{}\)-Konstrukt, d. h. Sinnesdatum, ein P-Equivalent physikalisches Konstrukt gibt. Er ist klarer im Gespräch als in seinen Aufsätzen; durch Rückfragen kommen wir leichter zum gegenseitigen Verstehen. Er hat ganz gute Ideen; aber man muss ihn pressen, bis eine adäquate Formulierung herauskommt.) Am Ende des Vormittaggesprächs lege ich mich etwas hin. Dann auf für Lunch mit Sellars und Frau Sellars. Nachmittags wieder 2 ½ Stunden Diskussion. Dann bin ich müde. Zum Abendessen doch auf. Und später getanzt. – 1h drittes Nemb.

Vor- und nachmittags wieder je 2 ½ Stunden Diskussion mit Sellars. Mittags Lunch mit beiden. (Ina fährt mit Frau Sellars herum.) (Diskussion zunächst noch über Physikalismus. Ich 🕮 betone die Kontinuität in der Entwicklung vom Kristall zum Menschen, und dass man nirgends eine scharfe Grenze ziehen kann. Jede Grenzziehung, obwohl praktisch nützlich, ist ebenso konventionell wie die für „Fisch“. Dann über Disposition und Modalitäten. Ich deute kurz an: Meine neuen Ideen über Übersetzung aus Sprache mit logischen Modalitäten in extensionale Objektsprache mit Variablen höherer Stufen anstatt Protokollvariablen; vielleicht geht Analoges für Kausalmodalitäten. Über Dispositionsbegriffe und Constructs. Hier ist weitgehend Übereinstimmung mit uns. Er erhebt die Frage der Natur von „klinischen“ Begriffen wie Schizophrenie, mit probalistischen Korrelationen zur Beobachtungssprache. Ich sage: ja; die Wahrscheinlichkeit ist zu deuten als Schätzung einer r. f.) – Abends getanzt. – 2h Magen etwas; Tras und 2 Donn, hilft.

I / 1955 (Sellars und Frau sind in Pasadena für das große Fußballspiel.) Vormittags und nachmittags diktiert in Audiograph (von Olaf geliehen); Hauptbemerkungen aus den letzten 2 Tagen. Ina tippt daran bis Mitternacht; wir fanden, dass das Abspielen auf dem Phonograph die Stimme entstellt und für Typist ungeeignet sein würde.

Vormittags und nachmittags mit Sellars (über seinen Schilpp Aufsatz. Gegenseitige Verständigung hier ist schwierig. Ich verstehe erst heute, dass er nicht gegen abstrakte Entitäten ist, dass er Platonismus nicht für sinnlos sondern falsch hält, dass er „faktische Relation“ oder „deskriptive Relation“ in ganz anderem Sinne meint als ich, ziemlich unklar.) – Mittags nur er zum Lunch. – Nachher schreibe ich Notizen für meine Erwiderung auf Sellars Schilpp Aufsatz. – Abends zusammen, Sch. – 1h drittes Nemb.; etwas Herzflattern.

Mittags Gusti hier. Sie fährt dann mit uns; zum Abschied gebe ich wieder einen Kuss und sage, wie wir mit ihr fühlen, und dass auch wir fühlen, dass sie allerhand Gründe hat, die für Scheidung sprechen. – 3-4 Dr. Kupper (über Gusti, Scheidungsproblem. Es war gutes Jahr. Er sagt zum Schluss: ich war heute in philosophischer Stimmung.) 🕮 Heute rief der Agent an und sagte: der Verkäufer des Centinela Hauses hat nun eingewilligt, dass wir vom Vertrag zurücktreten. Wir sind froh; nur das Deposit ist verloren.

Seminar vorbereitet. – 3-5 Seminar (K-Z-System angefangen); es geht gut, ich stehe mehrmals auf für die Wandtafel, und fühle mich nachher nicht besonders müde. – Abends schwindlig, wenn ich den Kopf wende; später so stark, dass dem Magen etwas übel wird; Kamillentee hilft.

Am Memorandum für Minneapolis gearbeitet.

(noch ein wenig schwindlig.) Gearbeitet an Übersetzung der Modalitätssprache in eine extensionale. – Abends etwas getanzt.

2-3 Dr. Kupper (über Schwindel. Er sagt am Ende: nur Reminiszenzen, er weiß nicht, was sie bedeuten. Ich bin enttäuscht.) Ich muss auf der Straße 9 min auf Ina warten, und beklage mich, und es gibt Mißstimmung. – Zu Helmers. (Maggie ist geknickt, weil Olaf am Telefon unfreundlich war. Sie sagt, wenn wir nicht gekommen wären, wollte sie schon weggehen! Wir beruhigen sie. Als Olaf nach Hause kommt, spielt sie die Heitere; und er weiß anscheinend nicht, dass er sie gekränkt hat. Ina sagt es ihm, mal allein; aber das macht ihn bockig. Ich sage, wenn immer sie mal in Schwierigkeiten ist, soll sie zu uns kommen.) – Abends spät noch diskutiert (über meine Enttäuschung heute mit dem Dr.; und meiner Idee, dass man freie Assoziationen leichter lernen könnte, wenn man es mal te, wie ein Kind singen und tanzen durch andere lernt; aber Ina lehnt es ab.) – 12 ½ drittes Nemb.

Gearbeitet über Kausalmodalitäten (mir scheint, wenn man eine Explikation hat, kann man sie in logischen Mod. übersetzen, und daher auch in ext. Sprache.) – Abends gebadet. – Nachher überraschend zusammen, mit.

Kalish hier 10 ½ – 3 ½. (Über Modalitäten. Er will anstrengen, Aufsatz darüber zu schreiben, zunächst nur über das semantische System.) 🕮– Nachmittags Briefe diktiert.

12 Dr. Kupper (ich war puzzled durch seine Bemerkungen letztes Mal über „Reminiszenzen“; war das Kritik? – Traum: Hedi, Scheidung, das Loch im Garten.) Wir holen Maggie ab, zum Lunch bei uns (ich sage ihr, es ist besser, wenn sie Olaf immer wissen lässt, wenn sie gekränkt ist oder so, und es nicht schweigend schluckt.) – Abends mit Ina lange gesprochen, über Maggies Probleme, und Olaf, und uns.

(Vormittags gearbeitet für Seminar, über T-C System.) –Maggie fährt mich zum Campus, weil Ina zum Lunch bei Mrs. Dodd fährt. –Letztes Seminar (es geht sehr gut; ich stehe oft länger auf für Wandtafel. Ich schließe das C-T-System ab. Zum Schluss Applaus. Kalish und andere sagen, dass das System sie besonders interessiert hat.) – Abends getanzt, und gesungen zu Beethoven Cellosonate.

(An Memorandum für Minneapolis gearbeitet.) – Nachmittags zum Real Estate Office Koch gefahren zum Unterschreiben des Dokuments, dass der Hauskauf annulliert wird. Ich fahre, und werde irritiert durch Inas Bemerkungen und ihre gereizten Antworten auf meine Fragen („Soll ich hier einbiegen?“). Zu Hause lange Diskussion, mit gegenseitigen Beklagungen.

(Gearbeitet an neuer Idee: Übersetzung aus semantischer Metasprache mit Gödelnummern in Objektsprache mit Stufenbau; das ist anwendbar für Übersetzung von „nomologisch“ und wenn es expliziert ist, in Objektsprache mit logischen Modalitäten und daher auch in extensionale Objektsprache.) – 1-2 Department Meeting. – Abends zusammen, Sch., gut; aber Ina fühlt sich ungemütlich, weil ihre Haut an vielen Stellen juckt (Allergie?).

2-3 zu Dr. Kupper (die Fantasie über Astrid. Er sagt: da kommt allerhand Neues heraus; vielleicht will ich mit Astrid einen Teil von mir selbst darstellen, um mir die Zusicherung zu geben, dass Homo überwunden werden kann.) – 3 ½ Office. Ich bleibe bis 5; dann fahren Kalish und mich nach Hause, 🕮 weil Ina zu diesem Vortrag geht. – Beim Abendessen noch mal lange heftige Diskussion (vor einigen Tagen sprach Ina von dem Vortrag und fragte, ob sie mit Kalish oder sonstwie arrangieren könnte, dass jemand mich nach Hause fährt; als ich erst überlegen wollte, sagte sie heftig: jetzt will sie schon gar nicht mehr, weil ich nicht sofort dazu bereit war.) Abends später scheint mir, dass ich zu eigensinnig und rechthaberisch diskutiert hatte; ich ging in die Küche und küßte Ina, und wir waren beide froh. – Abends getanzt; nachher Ina in meinem Arm.

Ich lese Feigls ms für Schilpp. – Abends getanzt.

Spazieren, nur kurz über die obere Brücke, weil tense. (Zum ersten Mal spazieren seit langer Zeit.) – Feigl gelesen, fertig. – Abends (nach einer Aussprache) fühle ich mich besser; auch getanzt.

12-1 Dr. Kupper (weiter über Astrid: in der Küche gegessen: Erinnerungen an lesbische Beziehungen. Constipation usw. Also alles über feminin-passive Rolle.) – Nachher zu Maggie (da sie nicht weg kann, bei ihr gegessen. Sie erzählt, dass Olaf sagt: im Sommer könnten sie Reise nach Alaska oder Hawaii machen, tausend $. Darauf sie: einiges Andere wäre dringender. Sie beschlossen, sie soll jedes Jahr 1/10 des Ersparten für sich bekommen, also im Juni 120 $). – Beim Abendessen Gespräch über unsere gegenseitigen Reaktionsweisen, nicht heftig, aber kritisch, unnachgiebig; es deprimiert mich. Nachher kommt Ina zu meinem Bett, und wir tauen beide auf. Später getanzt; Ina etwas in meinem Arm. Auf einmal muss sie weinen; sie ist deprimiert, nicht über mich. Nachts kurz vor 1 gehe ich zu ihr und tröste sie. – 1h drittes Nemb.

Ich diktiere Comments über Feigl. – Mittags kommt Kalish, bringt Blätter über Modalitäten (oft sehr umständlich dargestellt); wir halten ihn zum Lunch. Abends getanzt.

10:30-2:30 Kalish hier (über seinen ersten Entwurf für den geplanten gemeinsamen Modalitätenaufsatz.) – Nachmittags Term Papers gelesen. – Abends zusammen, Sch., gut. – 2h drittes Nemb. 🕮

Gearbeitet an Modalitäten. – 1 ½ – 4 Maggie hier. – Abends gebadet.

2-3 Dr. Kupper (über Astrid: Buße in der Kirche. Er sagt: Da es mir gut geht in der Stimmung, wollen wir mehr über die Rückensache konzentrieren.) 6-8:15 Party bei Piatts (in ihrer neuen Wohnung Beverly Court 156. Dort Gespräch mit: Frau Sake über ihren Disk oder Tumor; Professor Abbaguano und Frau; Mia; Karl Cohen; ein wenig mit Miller. Zum Schluß bringt Mrs. Piatt jedem einen großen Teller mit Butterbroten usw. Piatts scheinen erfreut, dass wir gekommen sind.) – 3 Nemb.

10:30-3 Kaplan hier. (Er schreibt Heft über Humanitäten16Verdeutschung des englischen Begriffs „Humanities“ (Geisteswissenschaften) für Enc. Wir diskutieren seine These, dass ein Kunstwerk auch kognitiven Gehalt hat und etwas über das Leben im allgemeinen besagt. Ich bezweifle dies. – Einiges über Rechtfertigung der Induktion. – Beim Essen spricht Ina über meine Idee, dass man freie Assoziation lernen helfen könnte, wie tanzen. –Er fährt in den nächsten Tagen ab; 2. Semester Columbia University, nächsten Sommer in Ann Arbor.) – Term Papers gelesen.

11-2 Professor Nicola Abbaguanound Frau hier (Er ist interessiert an Grundlagen der Wissenschaft, auch Biologie und Soziologie. Ich erkläre ihm auf Frage die philosophische Situation in Amerika, besonders Beziehung zu Pragmatismus. Er hat 3 Monate Grant zum Reisen hier, und Kontakt mit Philosophen. Die Frau ist Amerikanerin, nett und aktiv, hat kleinen Verlag aufgemacht für philosophische Bücher.) – Nachts im Traum geschrien.

12 Dr. Kupper (über den Traum Pfeil zum letzten Satz im Eintrag vom 23.01.1955; die Geschichte von Bradbury gestern nacht.) – Abends mein „Scipio“ von 1903 gelesen.

– (Abends muss Ina weinen, weil keine Kinder.)

Etwas über induktive Logik gearbeitet.

Nachmittags zum Zahnarzt Dr. Brann (zum ersten Mal. Heute nur Zähne gereinigt. Er findet 2 kleine Stellen, wo Füllungen nötig sind.) 🕮 Nachher fahren wir zusammen oberes Ende von Chautauqua, ein Haus ist zum Verkauf; weiter Blick über den Ozean. – Beim Nachhauseweg zum ersten Mal in Vance St. gefahren; ich finde die hohe Treppe, gehe hinunter zur Hillside. –

2-3 Dr. Kupper (Traum von letzter Nacht: über Reihe, Flitner, Feigl; Olaf auf Pferd im Bus.) Nachher zu Helmers, bis 7 ½. – Abends spät Ärger über Ina, weil sie nochmal kommt mich stören, und abfällige Bemerkungen über mein Sc. P. Buch macht.

Mittags Helmers hier. Ich necke Ina (und mich selbst) mit Bemerkungen über ihre abfälligen Bemerkungen gestern abend; sie nimmt es ernst, und so entsteht eine peinliche Mißstimmung. – Etwas über Modalitäten gearbeitet. – Abends gebadet.

10:30-1 mit Kalish über Modalitäten (ich erkläre ihm Regeln für Denotation und Definition von Wahrheit). 1-3 auch Dorothea Carr zum Lunch. (Über unsere Analysen. Über China.) – 5-7 Rorschachtest (ich reagiere mehr auf Farben wie früher; habe mehr Bewegungen, viel Tanz, z. B. das Bärenballett, mit Musik für Bären und Vögel; aber erstaunlich, dass ich jeweils nur ein Response gebe; ich sage: ich sehe noch viele andere Einzelheiten, aber wenn sie nicht in ein Gesamtbild passen, verwerfe ich sie und erwähne sie gar nicht.) – Abends zusammen, Scheide, besonders gut. Gut geschlafen.

12-1 Dr. Kupper (kurzer Traum, und etwas Assoziation und Interpretation. Er: keine Spontaneität. Er: voriges Mal doch freier, und da unterbrach er es. Er: aber keine Gefühle dabei. Ich : Ich hatte mehr Gefühle bei TAT und gestern Rorschach.) – (Ina bringt die Dentalplatte zu Dr. Brann.) Wir fahren zu Maggie, Lunch dort. (Sie hat diesen Morgen Novelle gelesen; wir ermutigen sie, mehr „frei“ zu sein.) Ina macht kritische Bemerkungen über Dr. Kupper. Nachts 1:30 drittes Nemb. Etwas Magen. 🕮

II / 1955 Gearbeitet an Kalish Entwurf für unseren Modalitätenaufsatz. –– Über Dr. Kupper; Ina findet ihn „aggressiv“; ich verteidige ihn: vielleicht macht er absichtlich abfällige Bemerkungen, um die Vatersituation wieder hervorzurufen; ich bin aber selbst zweifelhaft, ob ich richtigen Rapport17Englisch für „enge Beziehung/Bindung“ mit ihm habe; aber jedenfalls müsste ich mehr meine Gedanken und Gefühle über ihn zu ihm aussprechen. – Abends überraschend zusammen, um (nach 2 Tagen schon!). – Nachts Milch und Schokolade, weil Magen etwas. Trotzdem nachts etwas Magenschmerzen; 2 Tras, später 2 Donn, hilft.

Mit Ina spazieren 34 Minuten (zum ersten Mal seit langem); keine besondere Ermüdung. – An Modalitäten gearbeitet.

Mittags Maggie hier. – Angefangen, Poppers ms für Schilpp zu lesen. – Abends lastet die Schwierigkeit der morgigen Analyse auf mir; aber getanzt, und gut geschlafen.

2-3 Dr. Kupper (ich spreche meine Gefühle über voriges Mal, und weiter zurück, endlich aus: Unzufriedenheit mit mir selbst und mit ihm, wegen seiner kritischen und abfälligen Bemerkungen. Traum: Fritz Becker. – Nachher fühle ich mich sehr erleichtert.) Ich fahre hin und zurück. – Ich fühle mich besser jetzt.

Vormittags Kalish hier. (Über Modalitäten). Vor- und nachmittags lange aufgesessen. – Nachmittags Popper gelesen. – Abends etwas depr. Nachts Magenschmerz, 2 Tras., später 2 Donn.

Vormittags mit Ina spazieren 30 Minuten (ein Stück die steile Treppe, aber es ist zu schwierig für Marni). – Popper gelesen. – Abends zusammen, Sch., besonders gut.

An ms für Quantenskala gearbeitet. – Mittags Maggie hier. – Popper gelesen.

11-12 Dr. Kupper (anstatt gestern. Traum von Mendès France. Das diplomatische Lächeln.) – Popper gelesen. 🕮

Über Modalitäten gearbeitet. – Nachts Magenschmerz; 2 Tras und 2 Donn.

2-3 Dr. Kupper (Zum Traum über Fritz Becker: die Höhle. Scheidenkrampf. Geschichte über Widerhaken in Scheide. Maina. Hier kommt der Ursprung der Furcht vor der Scheide heraus!) – Haarschneider. Zu Maggie. Nach 5 kommen Olaf und Kecskemeti. (Über Lage in Asien, Formosaproblem; er ist sicher, dass weder China noch US Krieg anfangen werden, dass wahrscheinlich Edens18Anthony Eden: https://en.wikipedia.org/wiki/Anthony_Eden Kompromissplan durchgeführt wird. – Notwendigkeit von Riten. Ich: vielleicht kann die Psychologie helfen. Er: Es muss aus dem Unbewussten kommen. Ich: Wissen vom Unbewussten stört nicht notwendig die schöpferische Kraft, z. B. bei Goethe. Er: Mechanisierung hat die Stadtmenschen in Amerika unglücklich gemacht; in den Vorstädten fängt besseres Leben an.) Ich sitze 2 Stunden auf. – Abends frage ich Ina, warum sie heute so „steinern“ war; sie will erst nicht richtig sprechen; dann kommt heraus, dass sie sich frustriert fühlte, weil sie heute nachmittag ein Symposium versäumte, um mit mir zu fahren, und dann fühlte, dass sie nicht wirklich nötig war, weil ich beim Fahren sagte, sie sollte nicht über schwierige Sachen sprechen; und sie hat heute zum ersten Mal das Dexedrin ganz weggelassen (anstatt es langsam zu vermindern). Um 12h gehe ich nochmal zu ihr, und dann fühlen wir beide besser. – Nachts Magensäure.

Mit Ina spazieren 35 Minuten, über beide Brücken und zum Channel Drive hinunter. – Über Modalitäten gearbeitet. – Abends zusammen, Sch., gut.

10 ½ – 3 Kalish und RichardMontague hier (M. zum ersten Mal. Er ist intelligent und hat gute Kenntnis in Mengentheorie und Grundlagen der Mathematik. Er will seinen Prob. Kurs auf mein Buch basieren. Ich schenke ihm „Contin.“ Er schreibt Doktorthese über technische Probleme der Mengenlehre für Tarski, der sehr anspruchsvoll scheint. Ina nimmt M. in Schutz, damit ich und Kalish ihn nicht so für unsere Modalitätspläne einrippen sollen.) 🕮

2-3 Dr. Kupper (anstatt 12. –Traum: Maina und vermauerte Tür; Frau Schöndube im Auto; Chacha und Otto.) – Seminar vorbereitet.

3-5 erstes Seminar (Semantik), ca 15 Leute. – Nachts Magenschmerz; 2 Tras, später 2 Donn.

Für Seminar gearbeitet (semantische Regeln für Extensionen in bezug auf Bewertung.) – Abends zusammen versucht, um, geht nicht. – Später 3 Nemb.

4-6 Kalish und Montague hier (wir stellen wieder Fragen in Logik zusammen, für prelim. Examen.) – Abends zusammen, Sch., gut. 12:30 drittes Nemb. Etwas Magenschmerz; 2 Donn; dann gut geschlafen.

2-3 Dr. Kupper (häufig Magenschmerz; berichte Sex vorgestern und gestern. Traum: Mädchen im großen Treppenhaus im Schloss; Bergersteigung. Maina; Hanne; Beziehungen zu Frauen ohne Sexrelation.) – Erste Officestunde. (Mathers eine Stunde; er hat nicht weiter an These gearbeitet, er weiß nicht, was noch zu sagen ist nach meinen Argumenten, besonders Meaningpostulate und neuer Aufsatz Meaning. Er sagt: Quine würde vermutlich sagen: Meaningpostulates sind willkürlich; er soll darauf erwidern. –Yost19https://en.wikipedia.org/wiki/Robert_M._Yost: Cohen für Rotting Instructor nächstes Jahr, ich stimme zu. Die neue Instruktorstelle ist abgelehnt worden; daher können wir Montague nur behalten, wenn Cohen für die Army eingezogen werden würde.) – Nachts Magen.

Für Seminar Semantik. – Nachts Magen; 12:30 Cod, später 2 Tras, dann gut geschlafen.

Kecskemeti20vermutlich Paul Kescemeti (1901-1980) hier, 11-2:30. (Über sein Buch. Bergmanns Mißverständnis meiner Semantik; ich leihe im SD Erwiderung. Sein Emergentismus: der Hauptpunkt ist Entstehung der Organismen; dann, weniger wichtig, Mind, und später symbolische Sprache. Ich gebe ihm meine Diskussionsbemerkungen zu Sellars’ Emergentismus. Seine Arbeit ist hauptsächliche die Analyse 🕮 der politischen Strategien der Regierungen, einschl. U.S.) – Nachmittags ein wenig deprimiert, Ursache unbekannt. Abends kommt Ina zu mir, und ich spreche Einiges aus; das erleichtert mich. – Gebadet. – Gut geschlafen (keine Magenbeschwerden).

2-3 Dr. Kupper (Traum: ich reite mit PHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshorneHartshorne. Fr im Office auf der Couch. Er fragt: warum dies display? – Ich möchte wieder Träume aufschreiben.) – Nachts Magen; Cod, 2 Donn.

(Wash. Geburtstag; keine Klassen!) Für Seminar Semantik gearbeitet. – Mittags Maggie. – 4 – 6 ½Mia (sie hat das Time Buch ms abgeschickt; die Übersetzung von Raum-Zeit ist noch nicht fertig. Zum Abschied gebe ich ihr Kuss.) 5-6 Felix Oppenheim hier (einige Tage aus Stanford hier; er ist seit 5 Jahren Assoz. Prof.; sucht Job; ich habe für morgen Treffen mit Yost21vermutlich Robert M. Yost (*1917) verabredet. Ich nenne ihn „Felix“ und „Sie“; er küsst Ina und Mia, die ihn gut kennt.) Ich war im Gespräch mit Mia etwas lahm, weiß nicht warum. Abends Musik und getanzt; dann fühle ich mich besser. Aber 12h etwas Magenschmerz; 2 Donn.

Nachmittags mit Ina zu Oletha St., im Beverly Glen ein Haus besehen (für 14 000, 3 große Zimmer; dahinter steiler Hang mit wilden Büschen, bis zum ridge; Hauptnachteil: Geräusch der Trucks im Glen, vermutlich auch bei Nacht.) – Nachher kurz zu Helmers. Maggies Mutter (Mrs.Murray) ist da.

12¼-2¼Department Meeting in Yosts Office. (Über die Examensfragen in den 4 Gebieten für das schriftliche Qualif. Examen.) – Abends zusammen, Sch., gut. 1 – 2 ½ Magenschmerz; 2 Donn, Cod, 2 Tras.

2-3 Dr. Kupper (über Magen. Er sagt, ich sei wie Katholik, abwechselnd frei und gebunden. Er fasst nochmal zusammen: Die Furcht vor der aktiven Rolle als ich nach Amerika kam und besonders in Princeton. Ich wolle Stärke von ihm bekommen wie von einem Vater.) – Nachts 2h drittes Nemb; gut geschlafen, Magen gut. 🕮

Mit Ina spazieren 54 Minuten (Sycamore bis Channel; das untere Haus von außen besehen). – Mittags Helmers hier. – Für Seminar gearbeitet. Abends erzähle ich Ina von der Analyse gestern. Sie meint es ist sehr wichtig, dass die gewalttätigen Fantasien herausgekommen sind. – 2h aufgewacht, Magenschmerz; 2 Donn, Cod, dann geschlafen.

Für Seminar. Und einiges gelesen. Etwas low. Abends etwas Muskelschmerzen, beim Aufstehen zum Abendbrot. Ein wenig deprimiert. Abends kommt Ina in meinen Arm; schöne Schubertmusik; Tränen, zuerst aus Betrübnis, nachher „weil die Musik so schön ist“, da fühle ich mich besser. Dann überraschend zusammen, Sch., gut. – 2h aufgewacht; ganz wenig Magen gespürt, kein richtiger Schmerz; Milch und Zwieback hilft, dann gut geschlafen.

2-3 Dr. Kupper (gewalttätige Fantasien: der Exploder. Er: Die frühere Rebellion gegen Sexmoralkonvention war nichts Besonderes; das größere Tabu war, als ich nach Amerika kam: eine führende Rolle zu übernehmen.) – Ich fahre auch zurück. Eine Stunde; wir schauen vom Auto Häuser an: eins in Burlingham, und die Gegend östlich von 7th St., im Canyon. – Abends Ina von Analyse erzählt. – Später etwas Muskeln und Magen gespürt. 11h 3 Nemb; 11:30 Magenschmerz, Cod und Tras. Dann gut geschlafen.

III / 1955 3-5 Seminar. Geht ganz gut, lebhafte gesprochen, aber nachher müde. – Beim Abendessen einige Verstimmung mit Ina. Später sie bei mir, ausgeprochen und Zärtlichkeit. Dann gut geschlafen, Magen gut.

5-9 (!) Kecskemeti (ich erkläre etwas über meinen pragmatischen Begriff „Intension“. Dann über Physikalismus und Emergentismus. Er vermutet, dass in Organismen eine neue Art von Feld auftritt, merkbar nur in der Nähe von gewissen Konfigurationen von Partikeln; keine neuen Partikel. Später nochmal vermutlich etwas Neues mit 🕮 Auftreten von awareness. Ich frage: Welches Verhalten von Mäusen kann eine elektronische Maschine nicht nachahmen? Er: Spielen. Ich: Ich glaube doch; ich gebe aber natürlich zu, dass wir hier nicht von „awareness“ sprechen würden. Nachher, mit Ina, über den Charakter der Deutschen; er sagt: nicht Paranoia, sondern compulsiv; starke Sexrepression durch Protestantismus; ich sage: nach 1918 Auflockerung; er: trotzdem verschieden von südlichen und östlichen Völkern in Europa, weil Sex nur bei Liebe erlaubt, nicht als leichtes Spiel, keine leichten Anspielungen.) – 11h 3 Nemb; gut geschlafen, Magen gut; morgens Traum: Amputierung der Hände.

Barankin gelesen. Gut geschlafen, Magen gut.

2-3 Dr. Kupper (Traum vom 2.: Hände abgeschnitten. Meine Rebellion gegen die traditionelle Moral.) – (Helmers sind nach Stanford gefahren, zu Girshicks22vermutlich Meyer Abraham Girshick (1908.1955); vgl. Obituary in Materialien Beerdigung.) Wir fahren zu Helmers Haus, Katze füttern; Television gesehen (immerzu Commercials mitten dazwischen!). – Abends zusammen, Sch., gut.

Mit Ina spazieren, 41 Minuten. – Barankin gelesen.

10:30-3(!) Kalish hier. (Über Modalitäten. Er schlägt vor, zunächst mal einen Aufsatz nur über die einfachere modale Sprache L* zu schreiben.) Zum Lunch 1-3 kommt auch Dorothy. – 4-5 Helmers hier. (Sie waren in Stanford, zur Beerdigung von Girshick. Sie waren aber etwas deprimiert, dass Frau sie anscheinend keine Hilfe oder Trost bedeuteten für Frau G.; darum sind sie schon gestern zurückgekommen.)

2-3 Dr. Kupper (die ganze Geschichte mit dem Dean 1936 erzählt. Warum nicht früher, und auch auch Wallis nicht? Er sagt: ein key Faktor für den Rückenkollaps Dez. ‚36.). – 1 Stunde zu Maggie. (Sie haben einen lebhaften jungen airdale Hund Jerry da. Ina versucht, Maggie Frau Girshicks Verhalten zu erklären.) – Beim Abendessen erzähle ich Ina über die Analyse; sie wundert sich, dass ich auch zu ihr nach 1936 nicht mehr über die Sache gesprochen habe. Alles bewegt mich jetzt stark, mehr als beim Doktor; zu Tränen. Ina liest mir vor aus meinem Satzergänzungstest „Alles würde in Ordnung 🕮 sein, wenn mein Vater – mich ebenso geliebt hätte wie Agnes“!) Abends nach der Musik sprechen wir noch zusammen darüber; ich sage, dass ich manchmal den Eindruck hatte, dass in Amerika mein Leben gelähmt und weniger lebendig war; auch sie muss weinen. – 10:30 drittes Nemb.

3-5 Seminar. (Kalish schlägt mir nachher vor, die Vorlesungsnotizen zu mimeographieren, anstatt an Wandtafel.) – Ina hat mir Kleists „Michael Kohlhaas“ gebracht, und ich lese es abends bis 12h. („Ein rechtschaffener, aber entsetzlicher Mann“; er richtet sich zugrunde durch „das Übermaß an Rechtsgefühl“.) – Abends lese ich Kleists „Michael Kohlhaas“ bis 12h.

Nachmittags Zahnarzt Dr. Brann. (Er macht 2 kleine Füllungen; Abdruck für refining der unteren Platte.) – Abends erzähle ich Ina den Traum vom Skilaufen und Bergbahn; und Assoziation, über Tante Fia Brahl. Dann lese ich Kohlhaas bis 12:30.

Ich diktiere langen Brief an Nymann über Barankin. – Nachmittags für Seminar gearbeitet. (Abends geht Ina zu ihrer Gruppe.) (Ich lese Kohlhaas zu Ende.)

2-3 Dr. Kupper (ich erzähle von „Michael Kohlhaas“, „Scipio“, Tante Fia, alle in Davos; mein übermäßiges „Rechtsgefühl“. Er sagt: In der Kindheit muss etwas geschehen sein, was nach meinem Gefühl nie wieder gut gemacht worden ist.) – 3-5 im Office. (Dr. Morandini; Ingenieur und Mathematiker, aus Budapest, schon lange in U.S., kannte Schlick in Wien, befreundet mit Reichenbach hier, tätig in adult educ. und Humanist, kennt meine Bücher, auch Syntax! Mathers, Montague; über seine These, Unmöglichkeit der endlichen Axiomatisierung für Fraenkels Aussonderungsaxiom mit Funktionen; er scheint sehr begabt.) Ina verstimmt, weil ich nicht auf ihre Müdigkeit Rücksicht genommen hatte.

4-7 bei Mia Reichenbach (ich zum ersten Mal dort. Schöner Blick auf die Berge und etwas aufs Meer. Wir sagen „Du“ und ich küsse sie wieder. Ich erkläre ihr über theoretische Constructs. Das Haus hat schöne große Fenster und ist nett eingerichtet.) – Abends zusammen, Sch. 🕮

Vorlesungsnotes Semantik für Mimeographieren vorbereitet, bis abends 10h!

Vormittags Vorlesungsnotes Semantik für Mimeographieren vorbereitet. 2-3 Dr. Kupper (Traum; Geschichte von Otto Schöndube.) – Mit Ramona über Mimeographieren gesprochen; für mich ist nur mehr $ 20 übrig! –Zahnarzt (er schleift ein wenig an der unteren Platte ab; seit Fr behalte ich nachts an, auf seinen Rat.) – Für Feigl Minneapolis Memoranda gelesen.

Für Feigl Minneapolis Memoranda gelesen. – 3-5 Seminar. – Abends müde. Ich mache SD Tabelle bis 10:30; Verstimmung mit Ina, ich kann mich nicht herausreißen.

Feigl (er ist hier für eine Woche Diskussion über Physikalismus, Disposition usw. Ich erkläre ihm die 3 Sprachen der Semantik. Er sagt, Emergentismus gehöre gar nicht zu ihren Hauptdiskussionspunkten; auch Meehl ist nicht besonders daran interessiert, nur Sellars. Meehl kann nicht kommen, hatte epileptischen Anfall. Heute kommen 3 Fernrufe aus Minn. für Feigl! Sie fragen, ob Scriven kommen soll; er winkt ab.) 10-8:30.

9:30-11:30 mit Feigl diskutiert. – 12-2:30 Department Meeting im Office (Qualif. Examen: über Bornstein (über eine Stunde!) nicht bestanden (6:4, ich stimme für ihn, weil Miller und Meyerhoff sagten, er wüßte mehr, als er im Examen schreiben kann); Dickie23vielleicht Georgie Dickie? https://en.wikipedia.org/wiki/George_Dickie_(philosopher) bestanden (7:3). Dann über TA; ich für Bohnert, Ruytinx24Jacques Henri Jean Ruytinx, an O.F. Munson Fellow in Philosophy at UCLA 1955, from Brussels, Belgium. Information found in the online Register – University of California, Volume 2., Main, Jeffrey, Tonelli, Smith.) – 4-6:30 mit Feigl diskutiert (ich erkläre: Fusion nur in der theoretischen Sprache.) (Ina abends zur Gruppe.) Ich abends Mathers’ These gelesen. – Ina kommt erst 11h. (Ich frage, warum sie gereizt war, als Feigl sie über die Gruppe fragte; und es gibt eine Verstimmung.) – 1:30 drittes Nemb.

Vor- und nachmittags mit Feigl diskutiert (Dr. Kupper sagt für nachmittags ab. Mit Feigl über Fusion von 2 theoretischen Begriffen. Auch etwas angedeutet über Übersetzung von Kausalmodalitäten.) 5h kommt Olaf, bringt Diktiermaschine; er ist anscheinend etwas gemifft, dass Feigl nicht zu ihnen kommt; – Feigl sagt, sie haben kaum etwas gemeinsam. –🕮 11h 3 Nemb. Später etwas Übelkeitsgefühle im Magen. 12h Milch geholt; 1:30 Milch und Eiscreme geholt, hilft etwas. Bis nach 4h kaum geschlafen.

Feigl, MacCorquodale (zum ersten Mal), Kalish und Montague hier. (Feigl fragt über Diskussion und Constructs. MC beschreibt Skinners Auffassung, Operationalismus; Constructs unnötig. Feigl gibt Gründe für Constructs. Ich auch. Ich über Hempels Einwände, dass analytisch für Constructs nicht definiert werden kann, weil man nicht unterscheiden kann zwischen P-Postulaten und Meaning Postulaten; ich: Letztere sind für Constructs nicht nötig; man benötigt sie, wenn die Sprache zu schwach ist.) 8-1; dann 1-2 alle hier zum Lunch. Lebhaftes, heiteres Gespräch. – 2-4 Nap, wegen schlechter Nacht. 4 ½ – 6 ½ Diskussion mit Feigl (meine Comments zu seinem Aufsatz „Physikalismus“ für Schilpp; ich diktiere verschiedenes in Audiographen.) – 8 Abendessen (ich habe mich heute mittags und abends vor der Mahlzeit nicht hingelegt). – 11h 2 Nemb; gut geschlafen.

Mit Feigl diskutiert, vor- und nachmittags. (Vormittags weiter diskutiert: aus meinen Notizen zu Hempel ms, über Sinnkriterium für Constructs. Nachmittags transkribiert Ina alles. Wir diskutieren noch einiges über Minn. Memoranda.) – 6h (dann Ina mit Feigls zu Helmers, dann Feigl zu Mia).

Mit Feigl diskutiert 10-12 und 4-7. – 2-3 Dr. Kupper (über Feigl; und 3 Träume). 7-9 mit Feigl Abendessen. (Ich sage, dass ich doch nicht Som im Sommer nach Minn. kommen möchte; vielleicht will er im Sept. ein paar Tage mit Meehl herkommen.) Zum Abschied umärmelt. (Er sagt nachher zu Ina: Das war das erste Mal! Er ist gerührt darüber; es bewegt mich, dass ich so lange so gehemmt war!)

Vormittags Gesuch an Research Komitee; und für Seminar vorbereitet. – Nachmittags Seminar. 🕮

Für Seminar gearbeitet. – Nachmittags Dr. Kupper (über Feigl, Umarmung beim Abschied usw.) – Haarschneider – ich fahre auch zurück; Ina ist ärgerlich, weil sie fühlt, dass sie überflüssig ist dabei und nur Zeit verliert; dadurch kommt gegenseitige Verstimmung.

Für Seminar, vor- und nachmittags. – Mittags Maggie hier. (Nachher spricht Ina mit ihr und erfährt, dass sie und Olaf glaubten, Ina wolle Feigl von ihnen fernhalten; und dass Ina wollte, dass Olaf ohne sie herkäme um Feigl zu treffen!) (Abends Ina zur Gruppe.) – Später zusammen, Sch., gut. – 1h drittes Nemb.

2-3 Dr. Kupper (zu einem früheren Traum. Geschichte vom Papa und Agnes.) – Office (Mathers). – 4¾-8¼bei Helmers (sie sind sehr froh, dass wir kommen; Olaf erzählt mit Lachen, dass er vorigen Freitag aus Versehen, als er zu uns fahren wollte, die ganze Chautauquaa hinaufgefahren ist. Wir sind vergnügt, und lachen allerhand.) – Nachher ist Ina etwas verstimmt, weil ich sie bei Helmers geneckt habe, und die Geschichte vom verlorenen Laib Brot erzählt habe. Später kommt sie nochmal zu mir und sagt, es sei alles in Ordnung; aber ich merke doch, dass ich einen wunden Punkt berührt hatte, besonders mit Geschichte über ihr Erzählen aus politisch soc. Klasse usw.

Für Seminar. Dann Transkript für Feigl überarbeitet.

10 – 2 ½Poznanskihier (Er ist für einige Monate in Amerika, war am 22. in meinem Seminar. Er erinnert sich an Besuch in Prag, an meine Vorträge in Warschau. Er war begeisterter Schüler von Kotarbinski. In Jerusalem hat er Seminare gegeben zusammen mit Bar Hillel über Syntax, Testability, M&N. Ich erkläre ihm: belief Sätze mit ‚B‘ als Construct; er wundert sich: „Da geht ja der psychologische Gehalt verloren“; ich: „nein, nur die introspektive Interpretation wird aufgegeben“; ich: vielleicht 3 symbolische Zeichen für B-Sätze ist Klassen-Vertauschung; das scheint ihm seltsam. Er sagt nachher zu Ina: Sie sind in Jerusalem erstaunt, wie flexibel ich bin und meine Auffassungen ändern kann, Bar-Hillel hält immer sehr an meinen früheren Auffassungen. Ich erkläre ihm: Meaning Postulate sind unnötig in 🕮 der theoretischen Physik. Er selbst spricht immerzu, stellt nicht Fragen über meine jetzige Arbeit oder Auffassungen, obwohl ich ihn dazu aufgefordert habe. Schließlich muss ich ihn einige Male mit Mühe unterbrechen, damit ich ihm etwas über meine neuen Auffassungen sage. Aber er ist intelligent und genießt das Gespräch. Er hat Vorlesung von Quine gehört, war sehr unbefriedigt; Quine spricht zu seinen Karten auf dem Tisch, spricht unklar aus und ist auch im Inhalt schwer verständlich, im Unterschied zu Gespräch und Aufsätzen. Austin in Harvard gibt die James-Vorlesungen. Bar-Hillel wird wahrscheinlich im Herbst zum Assoz. Prof. promoviert.) Nachmittags transkribiert für Feigl, (auch einige Seiten über analytisch in theoretischer Sprache diktiert in Maschine aufgrund von Notizen für mein Reply zu Hempel.) – Abends gebadet.

2-3 Dr. Kupper (Traum von Peachs, Haus und Laternen, mit Mud.) Zur Library (zum ersten Mal); einige Bücher durchgesehen. –

Vormittags Muskelschmerzen im Rücken und Hüften. Nachmittags Seminar. Dabei vergesse ich es zum Glück. Abends wieder etwas Schmerzen. Es deprimiert mich etwas. Bei Musik etwas Tränen. Ina kommt und tröstet mich. Nachher getanzt. 3 Nemb.

Für Seminar gearbeitet. – Abends zusammen, Sch.

12 ½ – 2 ½ Department Meeting im Office (über Sayles’ Thesisplan. – Nachher Meyerhoffs Einladung nach Michigan im Herbst. Kalish schlägt als Ersatz Montague vor; ich preise seine Fähigkeiten.) – Abends und nachts Magen ungemütlich.

IV / 1955 2-3 Dr. Kupper (3 Träume: Feigl; Marokko; Agnes in der Krim.) – Office (Mathews; er arbeitet über Mostowski-Gödel.) – Abends Muskeln gespürt.

Muskeln sore; meist im Bett geblieben. – Zum Lunch Helmers hier. – Poppers ms fertig gelesen. – Etwas deprimiert über Muskeln.

Haus an Gouch besehen (herrliche Aussicht auf ihr🕮 weite Strecke des Meeres. Helmers kommen auch. Wir überlegen, ob man Garage umwanden kann, Büsche auf Terrasse pflanzen; für Auto eine Platz an der Straße herrichten.) Ich bin tense wegen Muskeln, werde bald müde. – Abends bei Musik etwas Tränen; Ina tröstet mich. Gut geschlafen.

2-3 Dr. Kupper (Traum über Sellars (oder ihn selbst), der mich festhält. – Mache ich Fortschritt? Er: In der Analyse kommen meist keine Gefühle heraus.) – Zu Hause bespreche ich es mit Ina. (Sie sagt, ich bin zu Hause doch viel mehr flexibel und habe auch Gefühle, im Vergleich zu früher; der Analyst soll nicht „support“ geben, wenn nicht unbedingt nötig, weil der Patient sonst davon abhängig wird; der Patient wird stärker, wenn er es ohne Support durchführen kann.)

Nachmittags Seminar. – Abends bei Mozartmusik Tränen. (Ina bei mir. Ich sage, es ist nicht Kummer über etwas, sondern eine unbestimmte Sehnsucht, ein wenig schwermütig, aber doch schön mit der Musik.)

Für Seminar gearbeitet. – 3 ½ – 5 Kaplan hier. (Er ist eine Woche hier, aus NY. Er berichtet, dass Hempel in Princeton angenommen hat! Es scheint, dass sie jetzt auch ihn erwägen. – Über seinen Aufsatz „Wahrheit“. Ich sage: Solch ein Gradbegriff ist einwandfrei; aber der absolute Wahrheitsbegriff ist doch nicht so unanwendbar auf empirische Sätze, wie er meint. – Er hat in NY wieder Psychotherapie aufgenommen bei demselben Mann, bei dem er vor 10 Jahren war. Sie sprechen mit einander, und er sitzt dabei.) – Nachher, während ich beim Schreibtisch stehe ich Sachen nehme, kommt plötzlich ein kleiner Twitch im Rücken; aber nichts weiter; ich trage meine Sachen zum Bett; dann ziehe ich mich aus und lege mich hin; dabei keine Schmerzen mehr. Ich sage mir, es ist doch nichts Ernstes; aber es hat mich doch erschreckt, und es deprimiert mich, und Tränen kommen. Später taste ich den Rücken ab; verschiedene Stellen sind empfindlich, auch auf den Hüften, und besonders eine Stelle links nahe beim Rückgrat. Ich habe Angst, es könnte doch vom Spine her verursacht worden sein; 🕮 Ich versuche mir zuzureden, dass die empfindlichen Stellen zeigen, dass es nichts ist als die üblichen Muskelsachen. Ina kommt nach Hause; ich erwähne, dass der Doktor vorgestern wieder erwähnt hat, dass da ja auch etwas Organisches mit dem Rücken ist; sie ist wieder böse auf ihn, dass er die alten Ideen wieder in mir hervorruft. – 3 Nemb, gut geschlafen.

Im Bett geblieben; öfters nur kurz aufgestanden, immer noch tense. Die Stellen am Rücken sind noch empfindlich, aber nur auf Druck; sonst keine Schmerzen. Mittags Maggie kurz hier. (Ina mit ihr und Mr. Salo noch mal zum Haus an der Goucher; sie misst die Wände aus, wird aber immer skeptischer.) Ina sagt abends die Gruppe ab, um mich nicht allein zu lassen, obwohl ich ihr sage, dass es nicht nötig ist. – Abends schönes Schubert Trio; Ina bei mir, und Zärtlichkeit. Dann tanze ich ein wenig; ich bin froh, dass es gut geht. Nachher lese ich im Tagebuch nach: schon mal war Rückenschmerz nach Kaplans Besuch, seinem ersten, am 6.9.54; mehrere Tage! Dann lese ich auch noch, was ich vergessen hatte, aber Ina noch erinnert: die Rückenschmerzen einige Tage nach dem Stolpern über die Stufe bei AH, und verschiedene Zicken mit Rücken und Magen einige Tage nach Dr. Weinbergers Diagnose. Alles dies tröstet mich; ich nahm dies jetzt als etwas Besonderes, aber es ist eine so deutliche Wiederholung früherer Sachen, manchmal muss ich sogar lachen. Ich fühle mich erleichtert. – Ich nehme doch 3 Nemb, weil ich etwas besorgt bin, wie es mir morgen geht, wo ich zu Dr. Kupper gehe.

Noch tense, aber vormittags ein wenig im Wohnzimmer gesessen, und zum Lunch wieder. – 2-3 Dr. Kupper (über Rückenempfindungen nach Kaplans Besuch und gestern. Kaplan hält Reserve. Der Doktor sagt: Das fühle ich auch über den Doktor; in Wirklichkeit bin ich reserviert, wie man bei Feigl sah; er sagt, ich könnte auch Fragen an den Doktor stellen über seine Person.) – (Ich hatte Office abgesagt.) Später im Wohnzimmer gesessen; und zum Abendessen auf. Es geht mir besser. – Später Musik, und Ina im Arm, mit Zärtlichkeit. – Nur 2 Nemb. Lange nicht geschlafen. 🕮

Vormittags und nachmittags lang aufgesessen, und zu Mahlzeiten. (Erwiderung auf Poppers ersten Teil fertig geschrieben.) – Abends ein wenig Muskeln und Magen gespürt; aber dann doch zusammen, um. – 12 ½ drittes Nemb. –

11-1 Kaplan hier. (Ich sage ihm, dass, als er im Febr. verschwand, es mir leid tat, dass wir nicht mehr zusammen gewesen waren, auch persönlich. Ich frage, wieviel davon an mir lag. Ina sagt immer, ich wirke over-awing; wo ich doch solchen Eindruck gewiss nicht geben möchte. Er stimmt Ina etwas zu: Ich sage nur die Postulate und überlasse es anderen, die Implikation zu ziehen. Er sagt, wie er doch das Vatergefühl mir gegenüber nicht loswerden kann. Ich sage ihm, dass ich zuweilen ihn als Sohn, aber auch als Vater empfinde; aber ich will doch mit ihm auf gleicher Stufe sein. Auch über die Chicago Zeit: Er ist nur ein oder zwei Mal zu uns gekommen; Ich sei willig gewesen, mit ihm und anderen zu sprechen, aber doch als ein Opfer an Zeit . – Ina ist zeitweise dabei. Er bestätigt auf ihre Frage, dass er manchmal sehr zurückhaltend ist über sich zu sprechen und dann wieder viel spricht und es nachher bedauert. – Falls Princeton ihm Angebot macht, würde er es sehr anziehend finden. Auf meine Frage sagt er, dass Promotion hier ein wesentlicher Faktor für Assoziation sein würde.) Ich bin froh, persönlicher mit ihm gesprochen zu haben und dadurch jetzt natürlicheren Kontakt mit ihm zu haben; und er scheint sich auch darüber zu freuen. (Nachher sprechen wir noch über meine Idee von Glaubenssätzen mit 3 Zeichen; er findet diese Idee plausibel für einen Begriff; außerdem aber sei eine wohl auch wichtig, der die Form des Glaubens berücksichtigt; hierfür vielleicht mein Satz über Satz, wie in M+N.) Nachmittags ms Feys für Schilpp gelesen. – 6 ½ – 8 ½HelHelmers hier. Mrs. Gershwin und Tochter sind gestern abgereist; sie sind erleichtert.) Ich bin etwas müde dabei. – Nachts 1h drittes Nemb. Dann gut geschlafen.

2-3 Dr. Kupper (Ich berichte über Kaplans Besuch gestern. Auch, wie wenig Kontakt ich mit den Studenten in Chic. hatte. Er sagt, er ist froh, dass heraus kam.) – Nachts 1h drittes Nemb.

Vormittags und mittags Muskeln etwas sore. Darum 2h kleines extra Dex genommen. 3-5 Seminar. 🕮

Für Seminar. – Feys gelesen, und Erwiderung entworfen. – Nachmittags Mia hier (sie fragt mich, im Auftrag des Philosophie und Mathematik Departments vom City Coll., ob ich im Juli Vortrag geben will, populär, weil es ein Junior College ist, über Bildungsthema; $ hundert. Ich bin unentschlossen; ich soll ihr bald Bescheid sagen.) – Abends Mißstimmung mit Ina (später sagt sie, sie ärgerte sich ein wenig, dass ich anscheinend die Gelegenheit, hundert Dollar durch Vortrag zu verdienen, nicht benutzen wollte, sie ist deprimiert, weil die für uns erschwinglichen Häuser nicht anziehend sind; später ärgert sie sich, weil ich mich ostentativ wasche und es betone „als wollte ich klar machen, dass ich ein Opfer bringe“, und besonders, dass ich dann doch nicht klar sage, was ich vorhabe.) Dadurch bin ich bedrückt und gehemmt, als wir zusammen liegen, mit Musik. Aber schließlich doch zusammen. – Gut geschlafen.

Erwiderung auf Feys fertig (Entwurf). – (Abends Ina zur Gruppe.) Nachts 12:40 drittes Nemb (vorher 2 Abende ohne das).

2-3 Dr. Kupper (ich habe alten und neuen Traum, ich will mit dem alten anfangen.) Immer systematisch. (Dann keinen von beiden genommen!) Allerhand erzählt und Popper, Ryle, Quine; persönliche Gefühle auch in theoretischer Diskussion.) In Office: Prof. Wenger, (Psychologe, Physiologie der Emotionen, war Student von Feigl in Iowa, fragt mich um Vortrag für Psychologische Gesellschaft. Ich lehne ab, verstehe nicht genug von Psychologie, aber ich verspreche ihm, im Sommer mit ihm und einigen Freunden zu sprechen. Kalish sagt später: Der ist nicht sehr klar.) Roy Brady25Ray Bradbury?, kommt ausführlich in vorangegehenden Jahrgängen vor. (dickes Gesicht, sodass ich ihn zuerst nicht erkenne; hat Frau und Kind. Sie wohnen in Westwood Village, seine Frau studiert in Universität. Er hat Stellung in Flugzeugfabrik im San Fernando Valley. Er möchte, trotz besserer Bezahlung dort, in Universitätslaufbahn zurück, Ph.D. in Philosophie machen, vielleicht Grundlagen der Programme.) Nachher Häuser an Anita und weiter oben vom Autotina aus betrachtet. – Zu Helmers. (Sie gehen dann weg.)

Mia kommt zu mir. Das City College wünscht Vortrag 22. Juli, populär über irgendetwas Philosophisches; hundert Dollar🕮

(Für Seminar.) Abends gebadet.

10 ½ – 3 ½Kalish und Montague hier. (Kalish berichtet von Department Sitzung am 12. abends. Montague wird beschlossen, da auch Lawrence für ein Jahr weggeht. Bochenski wird erwogen für ein Semester, da er in Amerika sein wird. – Montague erzählt, wie schwierig Tarski ist; ein Student wäre vom Militär zurückgestellt worden, wenn das Department ihn als Instruktor vorgeschlagen hätte; Tarski war energisch dagegen, weil der Doktor noch nicht genug fertig war, und duldete sogar nicht, dass die Majorität des Departments es durchführte; so wurde der Student eingezogen. Er klage immer, wie wenig Geld er habe; aber er habe 30 Tausend bar für sein Haus bezahlt (?). –Montague hat Ideen für Modalitätssystem, wo die Werte der Variablen Klassen sind; ich habe Bedenken. – Sie erzählen, dass Dorothy nach Washington fahren will, um zu sehen, ob sie jetzt besser sich gegen ihren Vater behaupten kann.) – Abends sind wir in guter Stimmung; dann zusammen, Sch., besonders gut. – 1h drittes Nemb.

3 Dr. Kupper (anstatt 2h. – Traum über ihn, mit allerhand Assoziationen, aber kein rechter Zusammenhang.) – Nachher Häuser angeschaut vom Auto aus, an Tiger Tail und Bonhill. – Nachts 1h drittes Nemb.

Nachmittags Seminar (diesmal viel Diskussion; philosophische Probleme über Wahrheit). – Abends getanzt.

Für Seminar. – Mittags Maggie hier (mit Silberstrich im Haar.)

Für Seminar gearbeitet.

2 Dr. Kupper (Traum über Segeln; Verbindung mit vorigem Traum. – Nächste Woche fallen die Sitzungen aus.) – Office (nachher mit Montague über seine Modalitätsauffassung). – Abends zusammen, Sch., gut. 🕮

Mit Ina spazieren (zum ersten Mal seit langem. 38 Minuten. Entrada hinunter bis zum Ozean.) – 11:11:40 Shufro26Salwyn Shufro (1905-2001), Investmentbanker, offenbar Freund und Finanzberater von Groucho Marx. hier. (Er glaubt, seine vorsichtigen Investments, jetzt öfters preferred stock, und gute Auswahl, sei sicher genug. Das sei besser als Lebensrente, da die Versicherungsgesellschaften sehr niedrig ansetzen, weil sie selbst nicht stocks kaufen und daher nur wenig aus ihren Investments beziehen. Er meint, mit den 12‚000, könnte ich bis 1958 50‚000 Stockwert haben. Er ist auch gegen Kaufen, besonders für nur wenige Jahre.) – Nachmittags für Seminar gearbeitet.

Für Seminar gearbeitet. Nachmittags Helmers hier (sie haben mit Ina ein Haus in Carmelina gesehen, mit schönem Patio und Aussicht, sie berichten darüber.) – Abends etwas Verstimmung (Inas Zahnabszess macht ihr Kopfschmerzen); um 12h nachts kommt sie nochmal lieb. – Nicht geschlafen bis 4h.

[Diese Woche ist Springrezeption, keine Klassen. Und Dr. Kupper ist verreist.] Für Seminar gearbeitet.

Für Seminar gearbeitet. Nachmittags sehen wir (mit Salo) ein Haus an der Carmelina an (schöne Birken davor, schöner Patio mit Camelias, hinter dem Haus Rosen, dann Obstbäume, weit hinunter; nach links sieht man etwas die Berge; das Haus ist anziehend; aber wir überlegen, dass es finanziell eine große Belastung wäre.) Im Haus werde ich sehr müde. – Abends fühle ich mich tense, und empfindlich am Hüftknochen. 12h drittes Nemb. Nachher kommt Ina nochmal. Ich bin schon schläfrig, erzähle, dass ich in dem Haus mich ärgerte, weil sie mehr mit dem Mann redete als mit mir usw.; ich fantasiere: wie Agnes, usw.; Zärtlichkeit mit . Nachher fühle ich mich erleichtert und entspannt, dann gut geschlafen.

Für Seminar gearbeitet. – 3:30 Zahnarzt. – Abends in guter Stimmung zusammen, aber dann Störung, ich weiß nicht wodurch (vielleicht weil Ina erwähnte, dass ich gestern von „oben liegen“ gesprochen hatte.) Schließlich um. 🕮 12h zweites Nemb, 1:30 drittes. Trotzdem nicht geschlafen bis ca 6h.

1hZahnarzt (er nimmt Abdruck für neue Platte; die alte hatte schon Sprünge; die hat er seit gestern repariert, sodass ich sie als spare nehmen kann.) – Für Seminar. – 2 Nemb.

Mittags Mutzli27Lt. der Memoiren von Nicholas Rescher nannte Carnap Helmers zweite Frau, die im Tagebuch bislang als Maggie firmierte, „Mutzli“. hier. Nachmittags fahren wir mit ihr nach Pac. Pal. und besehen 2 Häuser (einfach, je ca 15 Tausend). 1h zweites Nemb, dann gut geschlafen.

Für Seminar. (Ina arbeitet mit Del für sein deutsches Exam, und er bleibt zum Lunch.) – 1:30 zweites Nemb.

V / 1955 Mittags Dorothy hier. (Sie hat inzwischen Familie in Washington besucht, fühlt sich dabei viel mehr unabhängig als früher. Das schreibt zu ihrer Analyse zu, bei Dr. Sturgeon (wie Kalish), die sie sehr lobt; sie fing damit an August 54.) – 4 ½ – 9 bei Helmers. (Dort Wohlstetters;: er arbeitet mathematische Ökonomie, ist interessiert an prob., kritisiert Savages Theorie, lobt Girshick-Blackwell-Buch; Frau und Tochter Joany; auch Mrs. C… mit Kind und Freundin). Später sehe ich Television an. Vor dem Hingehen war ich tense, wollte mich aber zu aufschwingen; es ging sehr gut, aber gegen Ende sehr müde. – 1h zweites Nemb.

(Dr. Kupper noch auf Urlaub.) Für Seminar.

Seminar.

Abends Rückenmuskeln sore. Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit; Tränen bei Schubert Musik; dann doch getanzt. Um Mitternacht gehe ich zu ihr und danke ihr.

Department Sitzung 1:30-2 (wenn Bochenski nicht kann, Moody oder Bühler). – Abends, als Ina in der Gruppe ist, beim Anfang von Tanzen plötzlich kleiner Schmerz im Rücken. Ich erschrecke, und Schweiß bricht aus. Im Bett suche ich mich zu beruhigen, taste alles ab; die üblichen Stellen am Beckenknochen und nahe dem Rückgrat sind empfindlich; ich sage mir: das ist alles, ganz harmlos. Später stehe ich auf und versuche nochmal zu tanzen; aber ich bin zu tense und empfindlich, und muss es aufgeben. Ina kommt erst nach 11h zurück. Sie legt sich zu mir und tröstet mich mit Zärtlichkeit, 🕮 ich habe wieder die Polykrates Idee: lieber das MüttleinSinn? aufgeben, wenn ich dadurch Sicherheit gewänne, alle Angst loswürde.) – 2 Nemb; dann gut geschlafen. (Traum von schönem Mädchen; ich erwache mit Erektion.)

(Nachmittags: Dr. Kupper ruft an: er ist zurück, morgen ist also eine Sitzung; ich bin sehr kurz angebunden.)

2 Dr. Kupper (ich berichte: Schmerz und Erschrecken gestern abend. Das Telefongespräch. Er fragt: Was wollte ich demonstrieren mit dem Rücken? Ich: vielleicht, dass ich ihn doch noch brauche. Er: aber warum Rücken, was fürchte ich da von ihm? Ich: männliche Annäherung; zugleich arge Furcht und Wunsch. Dabei werde ich emotional; ich kann es nur schwer sagen. Er: Angst aus der Kindheit; vielleicht Enema. – Nachher bin ich sehr erleichtert, und sage es beim Weggehen.) – Ich erzähle es Ina im Auto. Sie versteht es so gut; sagt: dass ist ein wichtiger Schritt; das rührt mich sehr. – Officestunde (ich hatte überlegt, ob ich sie absagen sollte, aber wollte es nicht gern; ich legte mich im Office hin. Greenwood.) – Abends 8 – 9 ½Helmers hier (Ich gebe ihm die Notes zu Hempel, für meinen Konferenzvortrag; er ist unschlüssig, ob er als Diskutant sprechen soll.) – 2 Nemb.

Ina meint, dass ihre Rippenschmerzen vielleicht pleurisy sind; das macht mich sehr besorgt, und ich denke an die Zeit ihrer Pneumonia in S.F. – Vorher frage ich sie mal sehr vorsichtig: „Du willst heute wohl nicht den Brief an Chisholm tippen?“ (weil sie gestern nicht den dringenden Brief getippt hat). Beim Abendessen macht sie Vorwürfe, dass ich das gefragt habe, anstatt selbst zu merken, wie schlecht es ihr ging; ich bin geknickt darüber. Abends spät sprechen wir lange darüber. Die gegenseitigen Vorwurfsgefühle sind aber nicht leicht zu beseitigen. – (Nachmittags Term Papers gelesen.) 2 Nemb; dann gut geschlafen.

11-3:30 Kalish und Montague hier. (Kalish erzählt, was Lawrence für Schwierigkeiten macht mit dem Konferenzprogramm. – Examsfragen für Dorstein. – Meine Bedenken zu Suppes’ ms.) – Ich war beinahe 5 Stunden auf. Nachher müde, im Bett geblieben. 🕮 Abends 2 Nemb. Dann gut geschlafen.

3-4 Dr. Kupper (Als ich letztes Mal wegging, hat er mich so freundlich angesehen; ich war froh und erleichtert. Über Enema usw. Er lobt meinen Mut. Ich: Das ist nichts gegen voriges Mal. Ich berichte auch mein Resentment gegen ihn voriges Mal.) – Zum Department Office (Ich bringe Miss Britt Notes zum Tippen.) –Zu Helmers, bis 8. – 2 Nemb.

Seminar. – Nachts Sch.; 2. Nemb.

(Wilkinson – Meyer Übersetzung von Logik, § 1-4, gelesen.) – Nachts kann ich nicht gut auf der linken Seite liegen; da sind die Stellen auf dem Hüftknochen sore; 2. Nemb.

Vormittags auf bis 12. – 1 zum Zahnarzt (die neue obere Platte). Ich fahre hin und zurück (zum ersten Mal seit ca 2 Wochen). Dann zum Essen aufgeblieben. 4hOlaf, und Dalkey hier. Als ich mich im Wohnzimmer auf meinen Stuhl setze, plötzlich kleiner Schmerz im Rücken; ich sage Ina, ich will mich auf die Couch legen. Sie schlägt vor, lieber ins Bett. Das tue ich, und ziehe mich aus im Bett. Schweiß ist ausgebrochen; und ich muss mich ein paar Minuten erholen. Beim Gespräch bin ich zuerst noch tense; später geht es besser. (Dalkey sagt, dass generelle Sätze und Regeln für die Terme gegeben sein müssen; und dass nicht nur aus S2, sondern auch aus nicht S2 etwas folgen muss.) Nachher fühle ich mich zuerst besser. Ich stehe auf, gehe zum Badezimmer, pinkeln; aber dabei spüre ich wieder ein wenig im Rücken und lege mich daher schnell wieder hin; geschwitzt. Dann etwas deprimiert. Ich betaste den Rücken; finde mehrere Stellen sehr sensitiv gegen Druck, besonders rechte Hüfte, und hinten am oberen Rand vom Beckenknochen. Also sind es nur die üblichen „Nervpunkte“ oder Muskeln. Dann erinnere ich mich, dass es genau vorigen Donnerstag ganz ähnlich war; und dass ich doch den nächsten Tag zum Doktor gehen konnte, und sogar zum Office. Und Ina erinnert mich, dass es schon mal ähnlich war an einem früheren Donnerstag (7.4.). Dies beruhigt 🕮 mich, weil es zeigt, dass es nur psychologisch ist (und mit der Besorgnis vor der Analyse am Freitag zusammenzuhängen scheint). – Abends mit Ina mehr durchgesprochen (Assoziation: Dalkey, Glatze, Mond, Goethe Gedicht, der „Freund“, Heinz von Rohden, Brahmsrequiem; Lied vom Falken, mit allerhand Tränen.) Das tut mir gut. Nicht mehr aufgestanden. Später bei Musik sitzt Ina etwas bei mir; der „Wettertester“ reagiert positiv. – 11h 2 Nemb, 1:30 drittes Nemb. Lang geschlafen.

Zum Waschen auf, nur kurz und ängstlich. Nachher Überlegung mit Ina; dann entschließe ich mich, die Officestunde für heute nachmittag abzusagen. Ich überlege lange, ob ich auch Dr. Kupper absagen soll. Ich bin heute empfindlich und tense , fürchte mich vor der Fahrt; andererseits denke ich, es wäre vielleicht gerade gut und ergiebig, an einem solchen Tag den Doktor zu sehen (nicht so sehr, weil ich ihn heute dringend bräuchte, als weil heute er meinen ängstlichen Zustand sehen könnte und vielleicht auch mehr herauskäme). Schließlich sage ich: Es ist doch alles gar nicht Ernstes; ich will einfach aufstehen und herumgehen; dann sehe ich ja, wie es geht. Ich stehe auf und gehe ins Wohnzimmer; dabei spreche ich: „Es ist nichts, ich gehe einfach los usw“. Aber nach ein paar Schritten im Wohnzimmer plötzlich Schmerz im Rücken; nur kleiner Schmerz, aber es fühlt sich an, dass er mitten im Rücken ist; daher gehe ich sofort zum Bett zurück; einen Moment halte ich mich am Türpfosten; Ina bietet ihren Arm an; aber der Schmerz ist schon nicht mehr da, ich versuche zu entspannen und gehe ohne ihre Hilfe zum Bett. Ich bin nicht so erschrocken wie gestern beide Male; diesmal kein Schweißausbruch wie gestern beide Male; wohl, weil ich hierauf vorbereitet war, aber nun ist mir klar, dass ich heute nicht zum Doktor kann. Ich bin nicht aufgeregt; ich zeige Ina, dass ich mich nach beiden Seiten drehen kann. Aber ich sage: Es war mitten im Rücken; vielleicht doch ein kleiner Nerv am Rückgrat gepinscht oder sowas. (Ina geht zum Zahnarzt.) Ich rufe Dr. Kupper an. (Ich sage kurz von den beiden 🕮 Schmerzen und dass ich fühle, dass ich heute nicht kommen kann. Er fragt zuerst, zu meinem Erstaunen, ob ich einen Doktor gesehen habe. Ich: Nein; ich versuche mir zu sagen, dass es psychologisch verursacht ist; aber doch bin ich so shaky und ängstlich, dass ich heute nicht aufstehen kann; aber ich glaube, in ein oder zwei Tagen wird es besser sein. Er: Er will, dass ich mein eigenes Urteil gebrauche; aber er denkt, die chance ist, dass es kommt durch die erhöhte Angst wegen der delikaten Dinge, über die wir die letzten Male gesprochen haben; ich soll ihn Montagmorgen anrufen, ob ich nachmittags kommen kann, andernfalls würden wir Verabredung später in der Woche machen. Ich: Ich denke schon, bis Montag kann ich es schon wieder. Aber er bleibt dabei, ich soll ihn doch anrufen.) – Ich bleibe den ganzen Tag im Bett. – Nachmittags mache ich mir schon Sorgen, wie es mit dem Wiederaufstehen werden soll (ich glaubte, es wäre schon Samstag, sodass ich übermorgen zum Doktor fahren müßte!). – Abends Musik, Tränen; Ina ist zärtlich; ich fühle ein wenig besser. Seit dem Vormittagaufstehen habe ich gar keine Schmerzen mehr, kann mich auch frei rechts oder links drehen; Ina erinnert mich, dass es mir am 7.9. viel schlechter ging (sowas vergess’ ich immer wieder, und denkes jedes Mal: dies ist der schlechteste Tag in LA!); das tröstet mich. – 2 Nemb, gut geschlafen.

Fast ganz im Bett geblieben. Vormittags mal ganz kurz aufgestanden, nahe beim Bett, tense und zitternd; nachmittags mal ebenso, ein wenig ruhiger; abends ebenso. (Morgens und nachmittags je ein ganzes Dexe.) Nachmittags David Kaplan hier, eine Stunde. (Über sein Term Paper; er bringt Miss Britts Thesis ms; er gibt ausführlichen Rat über hi-fi.) – Heute weniger deprimiert als gestern. – 2 Nemb, gut geschlafen.

Vormittags gehockt, etwas ängstlich, aber es geht. Viermal am Tag ganz kurz aufgestanden; immer noch tense und zittrig. – Vor- und nachmittags je ein Dexe; das hilft; ich bin nicht deprimiert. – Miss Britts These gelesen. – Abends überraschend zusammen, Sch. (zum ersten Mal seit 27.4.; zuerst verhindert durch Inas Rippenneuralgie und Zahnabszess, zuletzt durch mich), gut. – 2 Nemb. Gut geschlafen. 🕮

Die Muskeln sind empfindlich, besonders hinten links. Ganz kurz aufgestanden; jedes Mal wenn ich auf das linke Bein gehe, spüre ich die Muskeln auf der linken Seite des Rückens, nicht Schmerz, nur tense; aber das macht mich doch ängstlich und ich lege mich gleich wieder hin. – Ich telefoniere mit Dr. Kupper (ich sage, ich kann heute nicht kommen; er rät , Dr. Forde kommen zu lassen, obwohl ich sage, dass ich selbst glaube, dass nichts Organisches ist.) Ich rufe Dr. Forde an, (sage, dass ich glaube, dass er doch nichts feststellen kann und dass es vielleicht am besten ist, dass wir zunächst sehen, ob es nicht in einigen Tagen über ist; er stimmt zu.) Ich rufe nochmal Dr. Kupper an (er sagt, er würde doch vorziehen, dass Dr. Forde mich sieht; das Handauflegen und Zusicherung würde mir gut tun; und es wäre besser für die Therapie, wenn er selbst nicht käme, darum besser Dr. Forde.) Ich rufe wieder Dr. Forde an; er kommt ca 3h. (Ich erzähle von den Schmerzen am Donnerstag und Freitag; nur schwach und kurze Schmerzen, aber für mich erschreckend; und heute morgen Empfindlichkeit in Muskeln. Er sagt, ich scheine ein starker Anhänger der Psychoanalyse zu sein; ich sage, sie hat mir sehr viel geholfen hat . Er macht die üblichen Versuche mit Heben meiner Beine; dabei kein Schmerz im Rücken. Er betastet das Rückgrat und klopft jeden Wirbel an; dabei keine Schmerzen. Ich zeige ihm einige empfindliche Punkte auf den Seiten am Beckenknochen. Er sagt abschließend: Die complaints sind minimal; daher glaubt er nicht, dass etwas Organisches da ist. Bei Diskanfall würde er ein bis zwei Wochen Ruhe raten. Hier dagegen meint er, ich könne ganz bald wieder aktiv sein. Er rät jetzt, und immer, wenn Muskelschmerzen auftreten, 2 Aspirins viermal am Tage. Er meint, ich werde vielleicht morgen schon anfangen können, wieder aufzustehen; ich sage: morgen nachmittag Klasse; er sagt: vielleicht kann ich das dann schon. Er erwägt ol für später mal, gegen Krämpfe. Wir fragen über B12 Injektion; er ist nicht dafür. Er rät: Brett im Bett. Auch Wärme mit Heizkissen usw., wenn Schmerzen. Er will kein Prescript für Empa-Cod geben; wohl aber für Nembutal.) – Später kommen Kalish und seine Freundin 🕮für Nembutal (Micheline Mahieux?); er hilft Ina, das Brett unter die Matratze tun. – Später mal ganz kurz auf. Es geht etwas besser, aber doch noch tense und zittrig. Auf Inas Rat beschließe ich jetzt schon, morgen das Seminar abzusagen; daraufhin bin ich ruhiger. – Abends gutes Gespräch mit Ina im Arm; und Musik. Ich fühle mich besser. – 11h 2 Nemb; gut geschlafen.

Ganz kurz auf. Später gehockt; es geht ganz gut. – Ich sage Seminar ab für heute nachmittag. –Dr. Kupper ruft an. (Ich sage, dass es doch gut war, dass Dr. Forde hier war; es hat mich beruhigt. Ich mag ihn besser als Weinberger. Er sagt, das hatte er sich schon gedacht; und er sei ein ausgezeichneter Arzt. Ich sage, dass ich Klasse für heute nachmittag abgesagt habe, weil Ausgehen noch zu viel wäre; dass ich aber anfange, ein wenig aufzustehen. Ich habe ihn nicht früher angerufen, weil ich noch nicht weiß, wie ich mich morgen fühlen werde; möglicherweise könnte ich dann schon zu ihm kommen, falls er Zeit für mich hat. Er meint, lieber noch nicht; er glaubt jetzt sicher, dass meine Schwierigkeit jetzt verursacht ist durch das, was wir in den letzten Sitzungen besprochen haben; Dr. Forde hat ihm gesagt, dass ich jetzt sehr leicht erregbar wäre (vermutlich, weil ich ihm über Zittern und Schweißausbruch am Freitag erzählte; mit ihm selbst sprach ich ruhig); darum hält er es für besser, dass ich wir erst nächsten Montag wieder zu ihm komme. Ich sage: Ja, ich glaube auch, dass das die Ursache ist; aber ich würde ihn vielleicht doch gerne sprechen, wenn ich wieder ausgehen kann, am Freitag. Er ist nicht sicher, ob das gut wäre; aber er sagt, ich soll ihn Donnerstag anrufen; dann werden wir sehen wegen Freitag. Er sagt, wir wollen jetzt nicht die Dinge pressen, sondern abwarten, wie es sich entwickelt.) – Ich bin beruhigt, dass jetzt zunächst keine „Pflichten“ vor mir stehen, die Ausgehen erfordern. (Yost hat gestern schon zu Ina gesagt, ich kann Seminar ruhig absagen, und „meine Kräfte für nächstes Jahr sparen“; in Wirklichkeit liegt ihm aber daran, dass ich zur Konferenz am Samstag komme. Aber das Department Meeting 🕮 am Donnerstag kann ich dann leicht absagen.) – Kurz auf, in Inas Abwesenheit, einen Schritt ins Wohnzimmer. Ebenso nachmittags mal, und abends nochmal. – Abends Musik; dann langes Gespräch mit Ina 10-11. (Ich schaue auf dies Jahr zurück (vor einem Jahr die ersten Vorträge, im Institut, Philadelphia; es war noch sehr schwierig) und bin froh und dankbar über den Fortschritt.) – 2 Nemb; 3h drittes.

Mein Geburtstag. Ich fühle mich besser, gehe (in Inas Abwesenheit) ins Wohnzimmer und sitze kurz am Esstisch. Ähnlich mehrmals später. Mittags Helmers hier (zum Lunch; sie bringen Rosen und holländischen Marzipankuchen). – Ich bin in besserer Stimmung, weil ich sehe, dass es besser wird. – Ich fange an, Aufsatz über theoretische Sprache aufzuschreiben (weil jetzt unsicher ist, ob ich Samstag Vortrag halten kann; und auch vielleicht für den Feigl Band). – Abends 2 Nemb; gut geschlafen.

Vormittags 4 Minuten gesessen. 1h mit Dr. Kupper telefoniert. (Ich berichte: besser, aber nur langsam. Er sagt: Er könnte ein Wort des Rates geben, wenn ich möchte. Ich: ja bitte. Er: Es wäre gut, wenn ich mich zwänge, länger auf zu sein, auch wenn es schmerzt. Ich: Ja, das will ich tun. Ich: So wie ich mich heute fühle, wäre es wohl besser, nicht morgen zu ihm zu kommen. Er: gut, dann Montag, aber 2 anstatt 3; wenn ich komme, brauche ich nicht anzurufen. Ich: Für Samstag Konferenz bin ich auf dem Programm; was meint er, soll ich mich auch push hinzugehen, wenn ich kann? Er: Wenn er an meiner Stelle wäre, würde er es tun; vielleicht heute eine Stunde auf (!), morgen 2 Stunden; dann könnte ich es Samstag; das wäre wohl am besten danach zu entscheiden, wie ich mich morgen fühle. Ich: ja.) Gleich darauf stehe ich auf; dann beschließe ich, mich an den Esstisch zu setzen; nach 10 Minuten bin ich stolz, dass es geht, wenn auch nicht leicht; ich muss mich immer mit Absicht entspannen. Dann esse ich dort Lunch. 26 Minuten! Ich bin froh, dass es geht, ohne zu große Ängstlichkeit. – Nachmittags Ina fort; ich nur zweimal kurz auf; 6h Ina kommt; ich setze mich 🕮 zum Esstisch; bleibe dann zum Abendessen sitzen; 43 Minuten auf! Am Ende werden die Muskeln ungemütlich. (Abends Ina zur Gruppe.) Nachmittags und abends ms für Samstag fertig geschrieben. – 2 Nemb. – Nachts 2h aufgewacht mit Schmerzen im Anus (wie von Pills, oder Spasm?). Heizkissen auf den Bauch. Erst nach langer Zeit hört der Schmerz auf.

(Ina kommt zurück nach 11h.) Dann aufgestanden, einige Minuten herumgegangen; am Esstisch gesessen, am ms gearbeitet; schließlich Lunch; 92 Minuten auf! Es war nicht leicht; manchmal taten die Muskeln ein wenig twitchen; aber keine große Ängstlichkeit. – Nachmittags mehrmals kurz auf. – 6h Dalkey kurz hier (ich gebe ihm ms; wenn ich nicht kommen kann, soll er es morgen vorlesen). – Ich setze mich zum Esstisch, für Haarschneider; dann will ich Pyjamajacke im Sitzen wechseln; dabei kommt kleiner Schmerz auf rechtem Hüftknochen; ich setze mich aber wieder zurück in den Sessel und sage mir, es war nichts Wichtiges. Ich war ein wenig erschrocken, aber nicht sehr. Kurz darauf aber zu doch zu Bett. – Etwas später wieder auf, 16 Minuten auf; Ina schneidet mein Haar. Es geht aber nicht so leicht mit Sitzen wie heute mittag, weil vorhin doch ein wenig erschreckt. – Später zum Abendessen auf, 34 Minuten; ich wollte eigentlich länger, aber dann war es zu schwierig. – Wenn es irgend geht, will ich doch morgen zur Konferenz gehen. – 2 Nemb; 12h drittes.

Regional Phil. Conference. Weil es mir gestern nicht gut ging, richtet Ina das Auto zum Liegen für mich. Wir sind 10:05 an Kelkhoff Hall.28Es gibt eine „Kerkhoff Hall“ an der UCLA. Vielleicht hat Carnap sich verschrieben? David Kaplan erwartet mich, geht mit mir hinein. Sie haben einen bequemen Klubsessel für mich reserviert; mit meinem Kissen sitze ich bequem darin. Die Diskussion über Suppes ist noch im Gange. Mein VortragThe Problem of the meaning criterion in a theor. lang.ca. 70 Minuten! (10:30-11:40) (Ich hatte ms von nur 9 ½pps und glaubte daher, ich müßte noch reichlich Einfügungen machen, um ungefähr die beabsichtigten 40 Minuten zu erreichen. Aber ich sprach dann viel freier und leicht, 🕮 und dabei merkte ich gar nicht, dass ich lang über die Zeit sprach. Erst bei Dalkeys Diskussionsbemerkungen wurde ich müde und wünschte, er würde sie kürzer machen.) Dalkey spricht, und ich antworte. Dann, ca. 12:10, schließt Yost die offizielle Diskussion und sagt, dass Leute individuell mit mir und Suppes noch sprechen können. (Erst spricht ein redseliger, Müller oder so, bis ich sage, dass ich müde bin; dann mehrere andere kurz, bis 12:25. Dann gehe ich zum Auto. (Ich war 2 ½ Stunden auf! Ich bin sehr froh, dass es so gut ging, und dass ich mich wirklich dazu entschlossen habe, es zu tun, trotz dem kleinen Rückschlag gestern abend, der etwas entmutigend war.) – Nachmittags nach 3h, als ich etwas aufstehe, spüre ich Muskeln links hinten. Ich erschrecke nicht, aber lege mich wieder hin. Ich spüre es auch im Liegen, trotz Heizkissen, mehrere Stunden. Später ruft Suppes an, dass sie 6 ½ für kurz kommen wollen (bevor sie zum Bankett gehen). (Ich will im Wohnzimmer auf der Couch liegen; erst denke ich: im Pyjama, weil die Muskeln so sensitiv sind; auf Inas Rat ziehe ich mich dazu an.) 6 ½ -8 Tarski und seine Freundin Miss Teresa Temieniecka29Anna-Teresa Tymieniecka (1923-2014), Suppes und Miss hier. (Tarski sehe ich zum ersten Mal seit vielen Jahren. Er fragt mich, ihm zu erklären, was die Oxford Philosophen wirklich wollen; er verstehe es nicht; Austin ist jetzt in Berkeley, früher mal Ryle. Ich verteidige diese; sie sind vernünftig, immer sinnvoll (daher viele besser als die deutschen Philosophen), vieles richtig, aber Methode beschränkt und wird bald nicht mehr ergiebig sein. Suppes und die Polin stimmen mir zu, gegen Tarski. Die Polin hat Doktorthese in Polen angefangen bei Ingarden, Vergleich der Ontologie von diesem und Nic. Hartmann; später bei Bochenski fertig gemacht, 1952. Letzten Herbst herüber gekommen. Sie ist jetzt TA in Berkeley, sucht Job. Ich verteidige auch Husserl gegen Tarski; Parallele mit Kant. Tarski meint, Cornelius war 🕮 viel besser als die britische, weil systematischer. Ich: Darin aber auch Gefahr, wie bei Husserl. Die Polin fragt nach meiner Ansicht über die ontologischen Grundlagen der Logik. Ich: Ich verstehe die Frage nur, wenn über Sprachform, z. B. was für Variablen; sonst vielleicht Scheinfrage. Sie: Die Frage ist, was ich als Entitäten ansehe. Ich: Nagel fragte, ob ich 5 als Entität nehme; das verstehe ich nicht. Tarski: Es ist wohl die Frage, welche Sprache einer als nicht formalisierte Sprache akzeptiert; das ist im Grunde dieselbe Frage, wie sie von den traditionellen Philosophen diskutiert wurde. Ich bezweifle das. Er: Er würde Zahlen usw. als Entitäten oder Variablenwerte akzeptieren, wenn er das intuitive Gefühl ihrer Objektivität hätte; aber das habe er nicht. Ich: Wie kann er dann Mathematiker sein. Er: Er ist eben gezwungen, ein doppeltes Leben zu führen (!); seine Gefühle sind ganz wie Weyls. Ich: Ich finde Weyls Stellung ganz ungerechtfertigt.) Bei der lebhaften Unterhaltung habe ich meine Muskeltwitches ganz vergessen, und nun sind sie verschwunden! – Abends ist mein Magen ungemütlich; nachts 2h ein wenig Übelkeitsgefühle; Ina bringt mir Eiscreme, das hilft aber nur für kurze Zeit. Heizkissen die ganze Zeit. Ich lese bis nach 3h. Später endlich geschlafen.

Kurz auf zum Waschen. – Später 28 Minuten auf, am Tisch gesessen. Etwas zittrig, aber es geht ganz gut. – Mittags 62 Minuten auf. – Nachmittags Magen etwas ungemütlich. Kurz aufgestanden; die Muskeln sind sore. – Nachher 98 Minuten bei Schreibtisch gesessen. – Zum Abendessen 47 Minuten auf. – Abends überraschend zusammen, Sch., gut. – 2 Nemb. – 1h aufgewacht mit Magenschmerz; Heizkissen, 2 Tras, 2 Donn. Später Cod, später nochmal 2 Tras und nochmal 2 Donn, aber es hilft nicht. Gelesen bis nach 3h. Später eingeschlafen, gut geschlafen.

11h stehe ich auf, gehe etwas herum, setze mich an den Tisch. Dann plötzlich kleiner Rückenschmerz; ich bleibe noch eine Minute sitzen, dann gehe ich etwas herum und ins Bett. – Nochmal kurz auf. Ich beschließe 🕮 auf jeden Fall zum Doktor zu fahren, auch wenn beim Aufstehen Schmerz kommen sollte. Das Auto ist noch zum Liegen fertig. – 2-3 zu Dr. Kupper (nach 3 ausgefallenen Sitzungen. Ich erzähle, dass ich viel erlebt habe. Stimmung sehr schwankend. Glücklich über Konferenzteilnahme. Dann wieder nicht so gut, und daher enttäuscht. Er versteht gut, dass es eine harte Zeit war. Er sagt: Bis zum nächsten Mal nicht so spintisieren über all die Dinge mit der Analyse usw. Beim Abschied danke ich ihm. – Später 70 Minuten aufgesessen. – Zum Abendessen 45 Minuten auf. – 1 Minute getanzt. Von 6 – 9 ½ Magen ungemütlich, dann besser. – 2 Nemb. – Nachts 2h aufgewacht mit Magenschmerz; Heizkissen, 2 Donn, 2 Tras hilft nicht; Cod hilft nur langsam.

Mittags 25 Minuten auf zum Lunch. – Im Auto liegend zum Seminar. (Anfangs ein wenig mühsam gesessen; nachher geht’s gut. Ich vergesse die Zeit und spreche bis 5:08.) – Zum Abendessen 60 Minuten auf. – Zum ersten Mal wieder richtig getanzt, 4 Minuten. – 2 Nemb. – Nachts 2h aufgewacht, ohne Magenschmerz. Aber einige Minuten später fängt er an und wird ziemlich stark. Heizkissen, 2 Donn, 2 Tras, später Cod. Erst nach 3h wird es besser.

Zum Frühstück auf (Ina ist in Klasse). Nachher über 2 Stunden auf, am Schreibtisch gesessen. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags ca 2 Stunden. Zum Abendessen ¾ Stunde. –Abends überraschend zusammen, Sch.um?, gut. – 2 Nemb. – 1:30 nachts (noch nicht geschlafen) fangen Magenschmerzen an. Später stärker; dann 2 Donn, 2 Tras; später Cod. Später noch stärker; nochmal 2 Donn, 2 Tras. 3:30 nochmal Cod. Bald darauf Erbrechen; ein halbes Glas voll, nicht schlimm. Ich rufe Ina, sie bringt Eiscreme; das hilft; und kalte Milch. Dann bald geschlafen.

Viel auf, zu Mahlzeiten, und am Schreibtisch. – Abends nach 10h Magen ungemütlich. Später nehme ich präventiv 2 Donn und 2 Tras. Dann gut geschlafen (zum ersten Mal seit 20.) 🕮

(Zum ersten Mal wieder im Auto gesessen.) 2-3 zu Dr. Kupper. (Ich berichte: jetzt ruhiger; mehr auf; fühle mich besser; aber nachts Magenschmerz; nicht letzte Nacht. Ich spreche leichter. Er: Ich habe Fortschritt gemacht. Ich: Letztes Mal habe ich gefühlt, dass er mich versteht. Darum geht jetzt alles leichter.) – Nachts Magenschmerz.

Zu Mahlzeiten und am Schreibtisch auf. – Abends Magen ungemütlich, 2 Donn. 12hstarker Magenschmerz, 2 Tras, Cod; später nochmal 2 Donn (und Cod?).

11-3 Kalish und Montague hier. (Vormittags mache ich Comments über Montagues ms von Konferenz, über Modalitäten. Ich frage, ob er es verallgemeinern kann, sodass es auch angewandt werden kann auf Systeme mit Intensionen als Werte der Variablen. Und ich sage: für physikalische Modalitäten besser Bezug nehmen auf die geltenden Naturgesetze, anstatt eine Liste. – Ich erkläre meine neue Idee zur Mengenlehre, Abstracts beschränkt durch Stufenangabe. Er sagt, etwas Ähnliches ist in einem ms von ihm, Tarski und Scott. – Beim Lunch erzählen sie amüsante Erlebnisse vom vorigen Wochenende in Kalishs Haus: Suppes exhibitionistisch mit Mädchen, Tarski enttäuscht, weil die Freundin aus Polen mit Micheline weggeht.) – Abends 10hetwas Magenschmerz, 2 Donn, später nochmal 2 Donn; dann wird es besser. – Nach 10h stehe ich auf, den Record zu wechseln; Ina kommt, und wir tanzen zusammen. Dabei tut sie Zärtlichkeit; nachher auch im Bett. Dann überraschend zusammen. Ina fragt vorher: Wie? Und ich entschließe mich schnell: diesmal richtig! Es geht gut. Nachher gutes Gefühl und entspannt. Gut geschlafen, keine Magenschwierigkeit!

Mit Ina spazieren 25 Minuten. (Zum ersten Mal seit vielen Wochen; um den Kanal herum. Vorher spürte ich ein wenig die Muskeln rechts hinten, aber ich entschloss mich doch; beim Spazieren Muskeln etwas gespürt, aber nur wenig; und es ging ganz gut.) – Während des Tages mehrmals Magen etwas Schmerz. – Entwurf Erwiderung auf Chisholm geschrieben. – Abends getanzt. Nachher Magen besser. – Nachts 4h im Traum geschrien, aufgewacht. 6h nochmal geträumt, aufgewacht, ein wenig Magenschmerz, 2 Tras.

Mittags etwas Magenschmerzen. 1h 2 Tras, später nochmal, 🕮 2h Cod. Im Seminar geht es gut, wenig vom Magen gespürt, aber nachher recht müde. – Abends etwas Magenschmerz; zweimal 2 Tras. – Nachts keine Störung.

VI / 1955 Morgens beim Aufwachen ein wenig Magenschmerz. Den ganzen Tag ab und zu. Nachmittags 5h Cod; dann besser. Abends 10h nochmal Cod, aber der Magen fühlt sich immer queasy30https://dictionary.cambridge.org/dictionary/english/queasy. 12:30 Eiscreme gegessen. Dann besser, und geschlafen. (Ich erwartete den ganzen Tag einen Anruf von Dr. Kupper.) Abends getanzt.

Zuweilen etwas Magenschmerz. 12h Cod. 12:30-2 Department Meeting (Bronstein gepasst, mit Bedenken. – Ersatz für Cohen; Meyerhoff schlägt Mia vor, ich unterstütze es; Diskussion wird vertagt.) – (Abends Ina in Gruppe.) Spät abends Magenschmerz; Cod, später ein zweites, weil Schmerz stärker. – Etwas geschlafen. Kurz vor 2h aufgewacht, starker Magenschmerz; ich esse Eiscreme, es hilft wenig; später drittes Cod. Nach 3h wird es besser (das ist wieder die Zeit 2-3!); dann geschlafen.

2-3 Dr. Kupper. (Ich berichte: besser, aber oft Magenschmerz, besonders nachts. 2 Träume vom 30. Der Doktor: Da scheint eine tiefer liegende Furcht, über das hinaus, was vor einigen Wochen herauskam; ein Antrieb des Kindes, etwas „Schlimmes“ zu tun, wofür dann schreckliche Strafe kommen muss; z. B. Aggression irgendwelcher Art.) – 3:15-4:45 Office. – Abends mit Ina einiges durchgesprochen, dann beinahe keine Schmerzen. 11h Cod, aber später 1:30 (noch nicht geschlafen) Magenschmerz, zweites Cod, 2h Eiscreme; später langsam besser und dann geschlafen. 6h aufgewacht, Magenschmerz, drittes Cod. Dann wieder geschlafen bis 9.

(Etwas Muskeln gespürt, zur Vorsicht Cod genommen.) 3-5:30 letztes Seminar (als Ersatz für das am 17. ausgefallene. Am Schluss großer Applaus.) (Dieses Semester 14 Meetings, weil einmal Feiertag.) Vor dem Seminar, in meinem Office, plötzlich etwas Muskeln gespürt; aber ich gebe dem keine Beachtung und vergesse es ganz während des Seminars. – Ich bin froh und dankbar, dass \[Ina fuhr heute nachmittag zu Helmers , bringt Vase zu Olafs Birthday Tag.]\🕮 ich das ganze akademische Jahr sehr gut überstanden habe, besser als ich vorher hoffen konnte, und (mit der Nachholung heute) alle meine Unterrichtsverpflichtungen erfüllt habe. – Abends 10hMuskeln tense, ungemütlich beim Zähneputzen. Später kommt Ina und liegt bei mit, mit Zärtlichkeit. Gute Erektion, daher möchte ich ganze Entspannung; um, lange, meist gute Erektion, aber es kommt keine Ejak. Schließlich gebe ich es enttäuscht auf. – Später Magenschmerz, 2 Tras, später Cod, noch später 2 Donn (die letzten); der Schmerz bleibt, nur zeitweise lässt er ein wenig nach. Bis nach 1h gelesen. Endlich wird es etwas besser. Geschlafen.

(Meyers Übersetzung durchgesehen.) Auf wie gewöhnlich. – (Abends Ina zu Iona, zurück 11h.) Nach 11h etwas Magenschmerz; Milch hilft. Keine Magenstörung in der Nacht, gut geschlafen (Träume).

2-3 Dr. Kupper (Scheck; ich denke, dass die ausgefallenen Sitzungen angerechnet; oder doch eine? Er: Ja. Er würde in Princeton auch nicht in mein Haus gekommen sein, sondern nur Arzt kommen lassen, bis ich dann in sein Office komme. Ich: Ich weiß aber nicht, ob ich dann imstande gewesen wäre, zu kommen. – Heutigen Traum 168.) Haarschneider. – Dann fahre ich (zum ersten Mal, vermutlich seit 9.5.), erst zu Helmers Haus (Ina füttert die Katze); etwas Schmerz durch den Druck des Ledergürtels, den ziehe ich aus; dann auch nach Hause. – Langes Gespräch mit Ina, was wohl in Princeton geschehen wäre mit Freudianer. – (Abends bin ich bedrückt und zornig über die Haltung des Doktors, und Inas Unterstützung der Prinzipien; ich wünsche ihnen solche Angstzustände, wie ich damals hatte, und Schlimmeres; und bin nachher deprimiert über solche Gefühle, will aber nicht darüber sprechen.) – (Nachts keine Magenstörung).

(Kemenys ms II gelesen.) – Nachmittags spüre ich Muskeln und sitze tense im Wohnzimmer (Ina ist nicht da). – Abends spreche ich mich endlich mit Ina aus, über die Gefühle gestern; das gibt Erleichterung.

1-3 Departmentsitzung. Das Sitzen fällt mir schwer, nachher sehr mühsam zum Auto gegangen. – Nachmittags doch aufgesessen, und zum Abendbrot. Nachher getanzt. 🕮

Term Papers gelesen. Television kommt, aber die jetzige Antenna ist zu klein, Empfang ist schlecht. – Ganzen Tag immer mal Muskeln gespürt, besonders in linker Hüfte; aber doch immer aufgesessen. (Abends Ina zu Iona.) Abends schwer aufzustehen, empfindlich; aber doch immer wieder aufgestanden (für Television, Marni hinauslassen, 1 Minute tanzen sogar); inzwischen muss ich etwas weinen. 11hMagenschmerz, Cod; 2h aufgewacht, wieder Magenschmerz, gegen 3 wird es besser.

Paul Ruthling kommt nach 11h. – 11:40 richte ich Lunch, dann kommt Ina zurück. Nach 12 lege ich mich hin. – 2-3 Dr. Kupper. (Er bringt Stuhl mit Holzlehne herein, „zunächst nur zum Gespräch“. Ich berichte; erregte Tage, Schock in der letzten Sitzung; ich war zornig und entsetzt über ihn und Ina, dass er mich in Princeton allein gelassen hätte. Das Kind, das immer Liebe und Hilfe will. Er: Das Kind muss lernen, auch zu geben, um Liebe zu verdienen.) 4h zu Hause; Paul ist noch da. Ich lege mich ½ Stunde hin; dann sitze ich auf 4:30-8. (Paul erzählt über Konflikte mit der Familie; er möchte vielleicht lieber woanders als Promoter arbeiten. Er hat den früheren Plan mit Vorträgen und Film aufgegeben, weil der Agent ihm ablehnend antwortete, vermutlich wegen Blackmail.) – (Abends Ina wieder zu Iona, einkaufen helfen.) Heute geht’s mir besser, ich kann leicht aufstehen (sehe einiges Television an), vor 11h wieder Magenschmerz; nach 11h Cod, später Nemb. 12 zweites Cod, später 2 Tras. 2h Eiscreme geholt. 2:45 starke Magenschmerzen, drittes Cod! Etwas später ungemütlich, zweite Eiscreme geholt (Ina schläft mit Licht an). Der Schmerz wird leichter, aber dann Übelkeitsgefühl. 4:30 Vomit. Immer noch etwas Schmerz, sodass ich nicht schlafen kann bis nach 6h! Schlechteste Nacht in LA!

11-2:30 auf, Paul Ruthling hier (bis 4). – Abends bemerkt Ina, dass ich bedrückt bin; ich hatte es mir selbst nicht eingestanden. Ich spreche ein wenig, dass Analyse jetzt schwierig, dann fühle ich mich besser. 🕮 Abends lange getanzt. – Gute Nacht, gar keine Magenstörung!

Paps Buch gelesen. (Nachmittags Ina zu Iona.) – 6h etwas Magenschmerz, Milch, langsam besser. – Abends mit Ina Television Drama gesehen: Amnesia Geschichte. – Keine Magenbeschwerden in der Nacht; aber zweimal im Traum geschrien, sodass Ina kommt.

3-4 Dr. Kupper (bevor er kommt, probiere ich den hölzernen Stuhl und den Polsterstuhl aus. Dann bleibe ich in letzterem sitzen. Zum ersten Mal so. Es ist leichter, weil ich ihn anschauen kann. Er fragt, ob wohl hinter meinen Ansprüchen an Ina ein unbewusster Antrieb für Rache für ein gefühltes Unrecht ist; Druck von ihr für Heirat? Oder als Kind etwas von der Mutter?) Ich komme erleichtert hinaus, Ina ist im Korridor, ich gebe ihr einen Kuss. Dann fahre ich selbst. Zu Helmers, bis nach 7. – Abends (und unterwegs schon), erzähle ich Ina etwas von der Analyse; ihr scheint es selbstverständlich, dass ein Kind, das übermäßige Anforderungen an die Mutter stellt, eine unbewusste Hostilität haben muss. – Gute Nacht.

Korrekturen Syntax für Pasquinelli geschrieben. – Abends schreibt Ina an Verleger Bocca indignierten Brief; ich sage: zu emotional; es führt zu heftigen Auseinandersetzungen. Später Ina bei mir (bis ½12); sie muss weinen; Erregung, weil morgen ihre erste Besprechung mit dem Analysten. – 4h aufgewacht, ein wenig Magenschmerz; Cod und Heizkissen, hilft.

Korr. für Pasq. – (Abends Ina zu Iona.)

Nachmittags mit Ina spazieren (nachdem ich im Wohnzimmer saß; 37 Minuten, Channel, Sycamore, obere Brücke; seit langem zum ersten Mal.) – Nach 6 stehe ich auf und sitze, aber spüre die Muskeln, lege mich wieder hin. Zum Abendbrot gesessen, aber tense. Nachher Television. 10 Musik (Beethoven Trio), Ina bei mir, wir beide haben Tränen. – Nach 1h aufgewacht, starke Magenschmerzen, Cod, später ein Tras, dann zweites Cod; Ina bringt mir heißen Kakao, es wird schließlich etwas besser. 🕮 2:30 wird es wieder schlimmer, 2:40 drittes Cod. Langsam besser; dann geschlafen.

(Vormittags im Bett geblieben.) 2-3 Dr. Kupper (ich lege mich hin. Auf seine Anregung setze ich mich dann in Polsterstuhl. Heirat in Prag. Traum, wo Frau in meinem Bett saß und ich um Hilfe rief.) Zum Campus (Don Kalish sitzt bei uns im Auto; er sagt, Piatt und Robson sind gegen die Instruktorship für Mia. Über Richard.) – 10h ein wenig Magenschmerz; Cod hilft. – Musik; Ina bei mir. (Das Müttlin erwacht, aber dann wird doch nichts.) – nachts 3 ½ aufgewacht (da war Traum mit Magdalena gewesen). Magen ein wenig übel, kein Schmerz; ich hole mir Eiscreme, und lese eine Stunde.

(Ina zu Dr. Crusto, zweite Sitzung, und nachmittags zur Gruppe.) Ich lese Neymans Aufsatz über mich. – Alleine Lunch. – Nachmittags Hans Meyerhoff½ Stunde hier (über den Widerstand von Piatt und Robson gegen die Ernennung von Mia. Er sagt, es ist teilweise gegen die Reichenbachsche Philosophie; aber sie mögen auch nicht ihre etwas zu intensiven Fragen über philosophische Auffassungen und dergleichen; und schließlich die falsche Ansicht der Frauen, dass Mia Reichenbachs erste Ehe „zerstört“ habe. Er will seinen Antrag zurückziehen, aber nicht, ohne bei den Opponenten ein Schuldgefühl hervorzurufen. Er hat heftige Gefühle gegen sie; er meint, ihr Wunsch, gute Beziehungen mit Mia zu behalten, sei unaufrichtig.) – 6h etwas Magenschmerz, Milch hilft. – Abends Television: Varieties31Vielleicht diese Sendung: https://en.wikipedia.org/wiki/Talent_Varieties. Nachher 10h Magenschmerz, Algocrazhilft. Lange getanzt. – 11h zusammen (ich bin zuerst durch die Erfahrungen der beiden letzten Male entmutigt; Ina spricht mir gut zu; Zeichen…?.) – 3:30 aufgewacht, Magenschmerz; Cod hilft.

10 ½ – 3 Kalish und Montague hier. (Über Nominalismus. Montague fühlt wie Tarski und Quine, dass im Grunde nur nominalistische Sprache verständlich ist. Er betont, dass außer Einführung einer neuen Variablenart noch die Wahrheit der logischen Axiome für sie zu überlegen ist, zur existentiellen Identifizierung. 🕮 Ich: die sollte doch immer gelten. Er: Nein, in der gewöhnlichen Sprache gilt sie nicht, z. B. für „der König von Frankreich“; und Kalish fügt hinzu: auch für „Hamlet“. Ich: In meiner Sprache ist das nicht so. Ich erzähle, dass Tarski sagte, er hat dieselben Gefühle wie Weyl über die deprimierende Situation in Grundlagen der Mathematik. Ich meine, dafür besteht gar kein Grund. Ich habe allgemein die Einstellung: wenn gewisse Begriffe praktisch gut angewendet worden sind, sollten wir sie nicht leicht für sinnlos erklären, sondern versuchen, sie zu explizieren. Z.B. die reellen Zahlen in der Physik.) – (Nachmittags Ina zu Helmers, die den neuen Hund haben.) Nachmittags und abends Television.

3-4 Dr. Kupper. (Ich sitze wieder, er fragt, wie es mir geht; ich sage gut; zuweilen Magenschmerzen, aber der Hauptspell ist vorbei. Er rät, doch gelegentlich allgemeine medizinische Prüfung, mehr über Prager Heirat. Gespräch mit Ina Fr abend, dann Traum über Magdalena. Er: Ich nehme also Ina für Mutter. Das ist an sich natürlich, aber hat zu lange Jahre gedauert. Ich über M die letzten Monate von Mutters Leben; mit etwas Tränen. Ob Ina mich zu sehr bemuttert. Ich: nicht immer. In Princeton fragte Dr. Wallis sie, ob ich zu ihm kommen könnte; sie sagt: noch nicht, aber versprach, mich zu allmählich größerer Aktivität anzuspornen.) Ich fahre hin, und dann zu Helmers. (Olaf ist zu Hause, hatte gestern Migräne. Der neue Hund ist da, rothaariger irischer Setter, sehr nett. Bis 8:30 am Abendtisch. Alle berichten Jugenderinnerungen. Auch Olaf. Nachher sagt er mir, unser Kommen hat ihm sehr gut getan.) – Später ein wenig Magenschmerz, 11h Algoc, vorher die gewöhnliche Doppeldose Nembutal; 2h drittes Nemb; 2:30 wieder etwas Magen, Cod und Heizkissen. 3:30 etwas Magen, Quinine. Bis 4h gelesen. –

(Ina ist aus, ich esse Lunch allein.) An Symbol; oder Idee? für quantitative Sprache gearbeitet. - Abends gebadet (zum ersten Mal seit vielen Wochen.) – Um 12h nach dem Licht abschalten ein klein wenig Magenschmerz; es geht von selbst schließlich weg.

An Symbol gearbeitet. 🕮

12-2 Department Meeting. (Meyerhoff zieht seinen Vorschlag von Mia zurück wegen Einwänden von Robson, Miller und Piatt (nicht anwesend). Ellington soll als Instruktor eingeladen werden.) Kalish und Montague fahren mich nach Hause (Kalish sagt, dass Mates an Yost über Bernays telefoniert hat und Homo Andeutungen gemacht hat). – Die Muskeln sind tense mehr; ich lege mich wieder hin. – 7:30-10 Arne Næss und Siri32Siri Blom; mit ihr war Næss in zweiter Ehe verheiratet. hier (sie kommen überraschend, waren nachmittags schon vor dem Haus, ich hatte es nicht gehört. Sie sieht jung aus, spricht aber erfahren und ruhig; sie hat Psychologie studiert, jetzt Kriminologie, möchte dann praktischen Job in Probation oder dergleichen. Ich erzähle von meiner Analyse. Kurz über seine Untersuchung von „or“. Sie gehen jetzt nach Arizona, kommen wieder nach LA ca letzte Woche in Juli für ca 10 Tage.) –12 12:30 nachts aufgewacht, Magenschmerz, Cod; 2:30 zweites; bis 4h gelesen.

2-3 Dr. Kupper ( ich sage, dass ich beschämt bin über die Schwäche, über die wir gesprochen haben. Er: kein Grund dafür; es sind natürliche Folgen der unbewussten Furcht. Er fragt über Bergson und Freud; ich: Freud ist Wissenschaftler.) – 4 ½ – 8 ½Rubin hier (zum ersten Mal. Er gibt mir dittoed Kopie eines neuen AS für Ideale. Er erklärt sein System mit m-Dichte; ich zeige im meine ähnlichen Ergebnisse mit Symbol usw.; er hat es viel weiter entwickelt. Ich zeige ihm Formeln für offenen Familie. Das Pferd-Esel Problem; diese Forderung ist bei ihm nicht berücksichtigt. Ich zeige ihm Formeln von gestern für quantitative Sprache mit e“. Zuerst hat er allerhand Einwände, weil die und die Forderungen erfüllt sein müßten; ich zeige, dass sie bei mir erfüllt sind. Er zeigt, dass die eine Lösung nicht geht, weil \(\delta \) O für großes a. Bei der anderen hat er zunächst auch Bedenken; aber die Frage bleibt offen. Er wäre dafür, allgemeinere Symmetrische Form zu nehmen, wenn festgelegt auf e“. – Er macht Einwand 🕮 zu meiner Entropie Definition: sie hat nicht die gewünschte Inferenz. – Nach dem Essen über Quantentheorie, Messung usw. Ich werde müde, und mache schließlich Schluss.) Ina sagt: er scheine persönlich schwierig, weil er zu sehr brillieren will; sie wunderte sich, dass ich so freundlich blieb bei seinen kriti schnellen, kritischen Bemerkungen, die er zuweilen zurücknehmen musste.

Über Symbol weiter (leider ist auch bei der \(\gamma{}\)zweiten? Lösung, die sonst alles erfüllt, die dip Forderung nicht erfüllt). – Später nachmittags Muskeln und etwas Magen. 9h Algoc. 9-10 mit Ina Göbel TV. Später überraschend zusammen, Zeichen. Dann Magen besser, und keine Muskeln mehr gespürt. Später etwas Magen; ich gehe in die Küche und mache mir Kakao; später Cod. Noch später stärkere Magenschmerzen, zweites Cod. Ab und zu Licht an und gelesen, bis 4:30.

Über Symbol für quantitative Sprache (mit quadratischer Funktion anstatt normaler). –

3-6 Kalish und Montague hier. (Ich erzähle von Rubin. – Über Modalitäten. Sie schlagen Vereinfachung für unseren Aufsatz vor: keine Symbolg?- und \(\lambda{}\)-Ausdrücke, keine Propositionsvariablen; n-Tupel nicht primitiv, sondern nach Kuratowski33https://en.wikipedia.org/wiki/Kazimierz_Kuratowski Methode.) – 11h etwas Magenschmerz, Algoc; 1h etwas stärker, Cod; 2:30 immer noch, zweites Cod. Später gut geschlafen.

Über Symbol gearbeitet. – Gute Nacht.

12-1:30 bei Dr Forde (allgemeine Untersuchung; alles normal; nächste Woche X-ray von Magen und Lunge.) – Über Symbol gearbeitet. – Abends ist Ina deprimiert, sie weiß nicht warum. Mal sagt sie, warum war ich nie in sie verliebt? Ich bin sehr betrübt, dass sie die schöne Zeit unserer ersten Liebe in Wien so herabsetzt und entstellt. Ich versuche ihr klarzumachen, dass ich nur nicht genug ausdrückte, und überhaupt gehemmt war. – Magen gut. Aber ich kann nicht schlafen. Von 2-3 wieder Licht an und gelesen.

Mittags 1h Magenschmerzen, später Algoc, hilft. Ich fahre. 3-4 Dr. Kupper (anstatt 27. Über die Häufigkeit von Sex. 🕮 Die Furcht vor Scheide war mir aber nicht bewusst, ist nur jetzt erschlossen.) 4-5 (Ina zu Dr. Praston) ich warte im Auto; Magenschmerz. Ich kaufe Eiscreme, hilft nicht, dann Cod, hilft; ich fahre auch zurück. Wieder ein wenig Magenschmerz, Milch hilft. – 7h Helmers½ Stunde hier. (Er bringt mit seine Lösung des Integrals. Savage ist bei RAND jetzt; wir planen Diskussion über induktive Logik.) Nachts Magen gut. –

VII / 1955 2-3 Dr. Kupper. (Über Inas Analyse. Er rät, nicht mehr so viel über Analyse mit Ina zu sprechen, damit meine Responses zu ihm nicht abgeschwächt werden.) Ich fahre hin und zurück. –

Über Symbol gearbeitet. – Nachts ein wenig Magen kann ich lange nicht schlafen, wegen aufregender TV Sache. Ich lese lange. Später (ca 2h) ein wenig Magenschmerz, Milch und Zwieback hilft. Aber noch gelesen bis ca 3h.

Nachts ebenso; gelesen bis nach 3 ½!

Über Symbol gearbeitet. – Mittags Dorothy hier. Sie verehrt uns beide; ich sage: nicht zu sehr idealisieren! Sie hat jetzt ihre jüngere Schwester bei sich; sie veranlasst sie, auch Analyse anzufangen.) – Abends überraschend zusammen, Zeichen. – Zwischen 1-2 ein wenig Magen, Milch und Zwieback hilft. 3h etwas mehr Magenschmerz, Cod hilft.

(Ina ganzen Vormittag bis nachmittags aus.) –

9-11 in St. John’s Hospital (Magen X-ray, 35 $; Bariumbrei, im Stehen, der Doktor sieht Fluoroskop und nimmt Aufnahmen; dann im Liegen mehr Aufnahmen. Das lange Herumsitzen vorher ist ermüdend, und das Stehen.) – Nachmittags 3h nochmal X-ray von Unterleib, vermutlich Barium im Darm.) – Bei der Rückfahrt klemmt die Bremse sich fest. Ich nehme Taxi nach Hause (1.- + .20). 🕮

(Ina nimmt Taxi zum Doktor; dann holt sie das reparierte Auto ab.) 3-4 Dr. Kupper. (Autobiographie für Schilpp ist schwierig, wenig Erinnerung. Er meint, das muss mit bestimmten Gefühlen verknüpft sein.)

2-3 Dr. Kupper. (Er meint, vielleicht ist es gut, 2 Tage hintereinander. Wir wollen das zunächst so tun.) Zu Helmers gefahren, aber Mutzli ist nicht zu Hause. – Nachts Magenschmerz; 1h Milch und Toast; 2h Cod; 4h nochmal Cod; nach 5h wird es besser.

Zum ersten Mal allein gefahren, zu Dr. Forde (er sagt nach den X-rays: Magengeschwür, kenntlich durch Krater‚im Duodenum; auch alte Narben. Er verschreibt Diät: nur Melba Toast, Grießbrei, Eier und viel Milch und Sahne. Lungen X-ray wird genommen.) – Wir überlegen, dass es nicht schlimm ist, ein Magengeschwür zu haben; die früheren sind ja auch geheilt; was immer es in Princeton war, heilte wenigstens zeitweise sogar ohne Diät. – Abends überraschend zusammen, Zeichen, gut. – Nachts 1h im Traum geschrien (Ina sagt es, ich wußte es nicht mehr). Gut geschlafen bis 6h, und später bis 10!

Mit Ina spazieren (30 Minuten; zum ersten Mal seit langem). – Nachmittags Briefe diktiert.

Nachmittags 3-6 Kalish und Montague hier. (Über induktive Logik. Ich erkläre Pferd-Esel Problem; und quantitative Sprache. Kalish diskutiert, „warum soll man nach Wahrscheinlichkeit wetten?“)

Nachmittags 3-5:20 Blackwell, Savage und Helmer. (Ich erkläre die neueren offenen Probleme in induktiver Logik, um ihre Mitarbeit anzuregen. Zu Kemenys Beweis meint Savage, dass De Finetti im Grunde dies Ergebnis schon habe; Blackwell meint, man könne „Wettsystem“ in verschiedener Weise abgrenzen; viele mehrere Sachen wären schon gemacht worden, und der entsprechende Beweis dafür. (nämlich in bezug auf Kolmogoroffs Axiome). – Ich erkläre das Problem des Analogieschlusses mit mehreren Familien, und unsere Lösung. Auch das prevailing von Symbol. Sie schwanken, ob das ein Einwand ist. Olaf: vielleicht nicht, weil bei großem Symbol die Zahlenhäufigkeiten schon ziemlich gesichert sind und s daher analoge wenig ankomme. 🕮 Aber Savage, nach Schwanken, meint schließlich, es sei ein Einwand. Ich frage nach dichten Funktionen für mehrere Familien. Savage denkt nach, findet aber keine Lösung; es sei aber verwandt mit einem Problem, über dem er und Blackwell arbeiten. – Quantitative Sprache. Blackwell ist nicht erstaunt, dass normale Funktion keine dip für Symbol-liefert; meint, dass Cauchy-Verteilung es liefern würde. Ich sage: Ja, das habe ich schon gefunden; aber Schwierigkeit mit Integral über über Produkt. Er sagt: Ja, kompliziert. Helmer arbeitet daran. Ich frage nach grammatische Charakterreihe; Savage: Das ist poisonous, wird zuweilen negativ! Savage sagt: Vielleicht sollte man dichte Funktion im Funktionsraum suchen, also für beliebige Verteilungsfunktion im Universe. Ich sage: dies, oder wohl richtiger m für altdeutsches Z, ist vermutlich eine Symmetriefunktion der Distanzen.) Sie müssen plötzlich gehen; wir wollten sie zum Abendessen behalten, hatten das vorher nicht gesagt. Savage kommt nach der Berkeley Konferenz möglicherweise zurück, falls er nicht nach London geht, zur Communicn. Konferenz.

Nachmittags 3-6 Mia hier. (Meist über philosophische Fragen, die sie stellt.) Ob das Unbewusste ein legitimer Begriff ist, und besonders unbewusste Zwecke. Ich betone das Kontinuum von bewussten Absichten und Motiven zu unbewussten. Aber wo sei dann die Grenze, wenn man zu Tieren und Steinen übergeht? Ich: Das ist eine Frage der Fruchtbarkeit; vielleicht so weit, wie man ein Nervensystem findet. – Ina hält sich meist im Hintergrund, wird aber ungeduldig und greift ein, weil wir über Freudsche Begriffe reden, ohne viel davon zu wissen.) – Ina ist verstimmt, sagt, wir haben sie schlecht behandelt.

Ich sage, ich will heute allein fahren. Ina hat allerhand Bedenken. Ich sage, sie soll mich doch nicht entmutigen. Sie wird unwillig und sagt, ich soll es machen, wie ich will. –Ich fahre allein, parke gegenüber dem Dshop. 3-4 Dr. Kupper. (Ich sage, das alleine Fahren war nur 🕮 zuerst etwas tense; dann ging es leicht und machte Spaß. – Wieder über die unbewusste Furcht, die mich im Leben gehemmt hat.) Nachher Haarschneider. Dann allein zurückgefahren. Ina ist am telefonieren und hat keine Zeit, mich zu begrüßen. Abends allerhand Streit und Verstimmung, über gestern und heute. Schließlich Versöhnung. (durchgeschlafen bis 8h.)

An Meyers Übersetzung gearbeitet. – Dann über Neymans Aufsatz, Brief aufgesetzt. Vormittags zum Notar Edmondson gegangen und dort gesessen; zusammen ½ Stunde. Ganzen Tag Muskeln gespürt, aber trotzdem immer wieder auf. Nachmittags 3-7 auf. – Abends ist Ina beschäftigt, Vorbereitungen für Erna. Zeichen 11h, bei Musik, in meinem Arm; dann zusammen, gut, richtig (nach längerer Zeit).

Vormittags zu Dr. Forde. (Da es diese Woche gut gegangen ist, gibt er liberalere Diätvorschriften.) Ich fahre zurück. (Ina fährt zum Doktor; nachmittags Gruppe, abends holt sie Erna am Flugfeld Burbank ab.) Abends 10 ½Erna Löwenberg kommt; ich sitze noch kurz auf. Sie bleibt für 2 Nächte bei uns, Ina gibt ihr ihr Schlafzimmer und schläft im Wohnzimmer.

Vormittags Helmers kurz hier. (Ina leiht ihnen 2 Koffer; sie wollen morgen von Tijuana nach Mexiko fliegen, für 10 Tage. Ich gebe ihnen Gretes Adresse. Mutzli hat Angst vor dem Flug; ich sage ihr, es ist sicherer als Auto.) Ich bin ganzen Tag auf, Gespräche mit Erna und Ina. (Erna hat schon wieder Pläne für Europa für 1956, Deutschland, Wien, Italien, Griechenland, Israel. – Über Analyse; sie ist erfreut, wie viel es uns geholfen hat. Über die Weltlage. Trotz der veränderten Kriegsgefahr findet Erna es unerträglich, in Amerika zu leben! Aber sie hat viel von den Quäkern.)

(Das Auto hat Schwierigkeit mit der Bremse, schon vorgestern. Ina fährt trotzdem zum Doktor, bringt es dann zur Reparatur.) Bohnert kommt kurz, fährt dann auf Wohnungssuche. Zum Lunch alle 4 zusammen. – Bohnert fährt mich hinaus und zurück. 3-4 Dr. Kupper. (Über Erna; ihre 🕮 Impulsivität; ihre Ansicht, dass die Quäker Religion über alle Schwierigkeiten hinweghilft.) – Mit Bohnert gesprochen bis 5 ½ (über Disposition; meine Übersetzung der Modalitäten.) – Beim Abendessen alle 4 zusammen.

Nachmittags bringt Ina Erna hierher?. 5-6 Virginia Malcom (Sie ist 2 Tage hier, ihre Schwester besuchen. Sie haben 4 Kinder. Wohnen in San Diego, in eigenem Haus. Sie ist Dr. med. in einer Gruppenklinik; sie macht jetzt Pädiatrie, möchte lieber Allgemeinpraxis. Er ist Lehrer am StateCollege (für Teachers), für educational Methoden usw. – Nachher erzählt sie Ina, dass sie Analyse hat; sie findet auch freies Assoziieren schwierig. – Über die politische Situation in Kalifornien; die Regents usw.)

Ich fahre hin und zurück, mit Ina, wir gehen ausnahmsweise gleichzeitig zur Analyse. 12-1 Dr. Kupper (über Virginia; ich wunderte mich, dass sie Analyse braucht. Er sagt: jeder braucht es.) – Abends 20 Minuten mit Erna spazieren.

3-4 zu Dr. Kupper (diese Woche dreimal, weil vorige nur einmal; morgen nicht, weil meine Vortrag. – Über Agnes’ Kindheitserinnerungen; Exerzieren mit Johannes.) – Allein gefahren. – Abends mit Erna ein wenig spazieren. (abends etwas Muskeln)

Ich bin ein wenig tense. Ina fährt zu Erna, bevor ich gehe. 10h Mia kommt und fährt mich zum LA City College. Mein Vortrag: „Theoretische Fragen und praktische Entscheidungen“. Vorher noch in ein anderes Gebäude hinüber, wo sie mich dem Dean vorstellt, der dann mitkommt. Der Vortrag ist in einem großen Saal, mit Labortisch, neben dem ich auf Swivel Chair sitze; der Saal ist voll, einige stehen, die Türen werden gesperrt; ich schätze 150 Studenten. Ich spreche bald lebhaft und frei, 10:10-12:10. Dann 15 Minuten Fragen; dann 15 Minuten noch Privatdiskussion mit einigen herumstehenden Professoren; einer fragt mich, wie man sich zu Homosexualität stellen solle. Dann mit Mia zurückgefahren. Ich bin sehr froh, dass es so gut ging, 🕮 und ich bin nicht besonders müde. Mia isst Lunch mit uns. – 5 ½Bohnert kommt. (Über theoretische Sprache. Meine Idee, die theoretischen Konstanten durch Existenzquantoren zu ersetzen. Oder vielleicht stattdessen als Hilfskonstanten, wie in natürlicher Deduktion. Für induktive Logik muss m auf diese Konstanten basiert werden.) – Bohnert und ich holen Erna in S.M. ab. Alle beim Abendessen. Bohnert erzählt von Paris und London; allerhand seltsame Originale, die er getroffen hat.

Mittags bringt Ina Erna. Nachmittags 20 Minuten spazieren mit Erna. – Bohnert Schilpp ms gelesen. –Kalish kommt, isst etwas mit mir; er bringt dann Ina zur Department Party bei Robsons (für die Weggehenden: Lawrence, Meyerhoff, Sessocke, Ramona.) 11h zurück, noch etwas mit Kalish geplaudert.

(Mittags bringen Reschers Erna vom Quäker Meeting zurück.) Nachmittags 5 Bohnert (über mögliche andere Topics für seine Diss: kausale Modalitäten und „nomologische“; die theoretische Sprache; er meint auch: Messung, aber da ist wohl nichts Neues zu tun.

3-4 Dr. Kupper (über Vortrag Fr, und dortige Frage über Homo.) Ich fahre allein; beim Wegfahren von dort schramme ich den Vorderfender an einem Pfosten. – Abends ist Ina immer erschöpft von Erna; und dazu deprimiert, weil Erna nicht glücklich ist über ihre Ferien hier.

(Helmers sind in der Nacht zurückgekommen; Mutzli hatte Blutungen, Olaf Magenstörung durch etwas, was er bei Diederichsens gegessen hat.) (Nachmittags Ina in die Klasse, Erna mit zum Campus.) Ich spüre Muskeln, überall empfindlich. Bleibe nachmittags im Bett bis nach 5h. Dann aufgesessen. (Pap ms für Schilpp fertig gelesen), gearbeitet bis 6 ½. Dann mit Erna gesprochen, auch nach dem Abendbrot, bis 8 ½, und ihr beim Gute Nacht Sagen einen Kuss gegeben; sie ist dankbar, dass ich ihr so viel Zeit gegeben habe und so teilnehmend zugehört habe. – Zusammen (endlich, in den vorhergehenden Tagen war Ina abends immer erschöpft; Sch., besonders gut).

10:30-2:30 Bohnert hier. (Wieder über mögliche Topics für Diss. Meine Idee über Glaubenssätze. Er meint, deren Explikation sei nicht sehr wichtig.) Er und Erna zum Lunch. Abschied von Erna. 🕮 Wir atmen auf, endlich wieder allein zu sein.

Arne und Siri Næss 10:1:30 (Sie sind zurück vom Aufenthalt in Arizona. Hier übernachten sie (wie auch in Arizona) im Freien mit Schlafsäcken ohne Zelt, im Topanga Canyon. Sie haben gehört, dass Egon in Stanford war, eines Tages weggegangen ist und später draußen aufgefunden wurde; die Zeitungen deuteten an, dass es Selbstmord war; Else hatte damals nervösen Zusammenbruch und ist im Hospital. – Über Analyse, meine Unterdrückung von Aggressionen. Gibt es Menschen, die von Natur friedlich sind? Er sagt: Schweitzer nicht, aber wohl Gandhi. – Ich sage, dass ich die Arbeit in seinem Gebiet für sehr wichtig halte, aber selbst besser geeignet bin für Arbeit an formalen Systemen.) – 5 – 8 ½Kecskemeti und Frau und Næssens (hauptsächlich über die Comments, die K. mir geschrieben hatte über mein „Natürliche Sprachen“. Bedeutung von unterschiedenen Kategoriensystemen, usw. – Später erzählt K. wie er 1940 aus Paris geflüchtet ist; über Lavale34vielleicht Pierre Lavale: https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Laval und Quisling35vielleicht Vidkun Quisling: https://en.wikipedia.org/wiki/Vidkun_Quisling.) Nachher bin ich doch müde vom langen Sitzen und Sprechen heute, und abends spüre ich die Muskeln. Aber ich habe mich erfreut an Kontakt mit Menschen, besonders Arne und Siri. (1h viertes ¾ Nemb.)

3-4 Dr. Kupper. (Über den Tag gestern mit Næssens. Wichtigkeit und Erfreulichkeit von Freundschaft, das Problem von Gandhi.) Ich fahre allein. Nachher zu Bohnert (Wellesley Av.), kurz. – Abends gebadet.

10:30-3 Næss und Siri, Bohnert, Kalish, Montague, Kecskemeti (Diskussion über Næss’ Arbeiten; Wichtigkeit der empirischen Methoden für Philosophie. Meine Zweifel an seiner Konklusion, dass „wahr“ und „vollkommen sicher“ synonym seien). Alle außer Kecsk zum Lunch, 1 ½ – 3. Lebhaftes Gespräch, mit allerhand Thesen. – Abends überraschend zusammen, Sch., gut.

10-1 Gespräch mit Næss und Siri (sie hat Aufsatz geschrieben über prob bei Aristoteles, Locke, Berkeley, mit drittem pr. Begriff. Ich erkläre: ‚2 pragmatische Begriffe: Glaubensgrad 🕮 und Credibility; ihr pr3 ist ähnlich dem ersteren. Næss fragt nach guten Formen für Fragen über „or“. Ich erkläre: Entwicklung zu allgemeineren Begriffen; vielleicht untersuchen Studenten usw. auf verschiedenen Entwicklungsstufen. Ferner wäre interessant: Untersuchung über logische Wahrheiten.) Dann Dinner; dabei auch Helmers, – bis 3 ½(!) –

VIII / 1955 3-4 Dr. Kupper. (Ich fahre jetzt immer allein. Sex gut in letzter Woche. Er: Da ist direkter Zusammenhang.) – Minneapolis Memoranda gelesen.

10-3 Næss und Siri hier. (Ich gehe hinaus, als sie kommen, und gebe ihr einen Kuss. Wir sprechen noch einiges über seine Arbeiten und Möglichkeiten für empirische Sprachanalyse für die Zukunft; ich erwähne auch Problem der leitenden Sprache für IL. Dann vieles Persönliche. Er erzählt etwas von Else; sie hat richtige Psychologie studiert. Der Mann ist nicht sophistiziert, aber lebensklug und richtig für sie; er hat 2 Söhne, die schwierig sind. Ich sage bei Tisch zu Siri, dass ihr Gesicht expressiv ist; ich sah neulich, besonders von ihren Augen, dass sie verstand, was ich über mich Persönliches sagte, über Analyse usw.; daher konnte ich ungehemmt sprechen, wie zu alten Freunden. Arne spricht von 2 Himalaya Expeditionen. Dass er den gefährlichen Berg als freundlichen alten Mann ansah, wie er auch bei den Menschen Freundlichkeit annimmt. Sein Vater starb, als er 2 Jahre alt war; er war schwächlich, die 2 älteren Brüder wollten ihn „abhärten“. Ich sage, dass mir jetzt menschliche Beziehungen am wichtigsten sind. Arne sagt, ich habe mich gegen früher nicht wesentlich geändert. Ich sage, der Grundcharakter bleibt wohl derselbe; aber ich fühle, dass ich nach außen freier bin. Er: Ja, viel freier. Zum Abschied umarme ich ihn und küsse ihn im Impuls, nicht vorbedacht. Er sagt, ich sei nicer als je. Ich küsse Siri auf beide Backen. – Sie wollen Fr abreisen, können sehr wahrscheinlich nicht nochmal herkommen, werden 19. August von Berkeley nach Osten fahren. Er sagt, die Universität lässt ihn ungern weg, nur alle 7 Jahre oder so. Ich sage, sie müssen früher wiederkommen.) –🕮 Nachmittags Dr. Forde. (Er sagt, Lungen X-ray zeigt nichts Besonderes. Ich soll die konvaleszente Diät noch 3 Wochen fortsetzen; man rechnet, dass ein Ulcer in ca. 6 Wochen heilt. Dann wird er wahrscheinlich die Diät noch freier machen, und nach weiteren 6 Wochen ganz freigeben. Er sagt, nächstes Mal können wir auch Blut- und Urinuntersuchung machen.)

Ich fahre (Ina 12h zum Doktor, während ich im Auto warte, heiß), 1-2 Dr. Kupper (über Arne.). Memoranda gelesen. Abends ist Ina traurig, muss etwas weinen, Ursache unbekannt; sie will nicht zum Trösten kommen. Später kommt sie doch; dann vor 11h überraschend zusammen, Sch., gut. Nachher noch Musik.

Feigl Konferenz beginnt; mit Meehl und Pap; Bohnert. 10 – 12 ½ Diskussion über Memoranda (Unterschied zwischen theoretischer Sprache und erweiterter Beobachtungssprache, ‚analytisch‘ für Reduktionssätze.) – Nachmittags 3:30-7(!) offene Diskussion; dabei noch Næss und Siri, Kalish und Montague (Mia ist nicht gekommen). (Über Physikalismus. Pap vertritt Dualismus, „mentale Vorgänge“ sind privat und mit Sicherheit bekannt.) Ich über verschiedene Sprachformen, auch über nicht lokalisierte minds.) Ich bin sehr müde und lege mich ½ Stunde auf die Couch. Ich bitte Næss und Siri, noch zu bleiben. Bis 9h, am Abendbrottisch. (Er sagt, die Einladung nach Oslo bleibt immer bestehen. Über seine religiösen Ideen, vage ; Mystizismus hat große Anziehung für ihn, solange sie nicht Theorie machen. Siri spricht auch mehr. Sie hat zu Ina gesagt, dass sie schwanger ist; sie war heute beim Arzt, der meinte, das Baby sei 6-8 Wochen alt. Ich frage, ob sie noch etwas länger bleiben können. Arne sagt, wenn ich gern über persönliche Sachen sprechen will, will er noch einen weiteren Tag bleiben.) – Ich bin zwar müde, aber nicht zu sehr; ich bin froh, dass ich den anstrengenden Tag so gut habe machen können. 🕮

10-1 Konferenz (Über kausale Modalitäten. Ich betone, dass nicht „cause“ expliziert wird.) Alleine Lunch. – Nachmittags die Muskeln ein wenig tense. 5-9 Feigl hier (7 kommt Ina nach Hause). (Ich bin etwas in gelockter Stimmung. Aber wir tauschen allerhand persönliche Berichte aus, wenn auch nicht zu lebhaft.) – Abends Musik; etwas getanzt. Ina später bei mir, mit Zärtlichkeit; so relaxe ich mehr. – Spät nachts nochmal Nemb (viertes ¾) (So auch an den beiden vorigen Abenden.)

10 – 12 ½Konferenz; auch Mia dabei. (Bohnert führt immer Protokoll.) – 4-9 Næss und Siri. (Ina hat gestern seinen Rorschach genommen; jetzt macht er Zeichnungen für sie. Seine Mutter war mehr künstlerisch, im Sprechen übertreibend; darum muss er jetzt Präzision betonen. Ich erzähle von der schlimmen Zeit in Vermont und der Analyse in Princeton. Später erzähle ich von Maue, Gerhard und Birgit, und Fotos; wenn Gerhard mal wieder nach Norwegen kommt, soll er zu ihnen kommen. Ich setze mich zu ihr auf den Divan, nehme ihre Hand und sage, dass ich mich sehr freue (über ihr Baby) und dass sie sicher eine wundervolle Mutter sein wird. Zum Abschied umarme ich wieder Arne und küsse ihn; ich drücke ihn so stark, dass er sagt, wie stark ich sei. Und dann umarme ich Siri. Morgen früh fahren sie nach Berkeley; dann mit Freunden nach Osten.)

Alleine spazieren 36 Minuten (Treppe zur Vance; Corona del Mar bis hoch hinauf.) – Meehl Memoranda gelesen. – 3:30-7 Konferenz (Meehl über I.V. Er stimmt jetzt zu, dass es besser ist, alle diese Begriffe in die theoretische Sprache zu nehmen.) Bis 8:30 alle zum Abendessen hier.

10-12:15 Konferenz. (Ina bei Dr. Forde, Blasenentzündung. Sie kommt nach Hause 2:20.) Ich fahre allein, wie jetzt immer zu Dr. Kupper, 3-4. (Über Arne und Feigl. Er betont, dass mein Helfen und Verstehen von andern mir selbst hilft.) – 5:30-7:45 (!) Diskussion (hauptsächlich für Pap; ich nenne ihn „Arthur“. Dazu kommen 🕮Scott, Kalish und Montague. (Ich erkläre Übersetzung der modalen Sprache. Scott macht einige Comments über Axiomatisierung. Er ist für möglichst unbeschränkte Sprache.) – Ich bin nicht zu müde, bleibe noch eine Stunde auf zum Abendessen.

10 – 12 ½letzte Konferenz: Feigl, Meehl, Bohnert. (Über mein Sinnesvollkeitskriterium und Hempels Einwände. Keiner unterstützt die Einwände. Sie stimmen zu, dass das Kriterium für Terme aufgestellt wird, und dann alle Sätze liberal akzeptiert werden, auch solche wie „Die Temperatur hier ist eine irrationale Zahl“. – Über random und Grad von Unordnung. Meehl ist froh, dass ich für design von Experimenten Plan anstatt random Zahlen empfehle; ich soll das veröffentlichen. Einige Bemerkungen über Meehls Buch: Seine Kritik an Allport ist richtig, könnte sogar schärfer gesagt werden; die „Annahme von uniqueness ist irrelevant.) – 4-7 Feigl alleine hier. (Nur zweimal ihn alleine gesehen; ich hatte vorgeschlagen, dass er noch 2 Tage länger bleiben möge, aber er konnte nicht, wegen Kasperle und Meehl. Heute geht’s mir besser als Fr. Beim Kommen und Abschied umarme ich ihn. Mit Kasperle ist es immer schwierig; sie möchte mit ihm in einem Zimmer schlafen, was er nicht will; aber oft verweigert sie sich. In der philosophischen Arbeit im Center resigniert er sich dazu, dass die jüngeren die eigentliche Arbeit tun und besser in technischen Fragen Bescheid wissen, während er organisiert und arrangiert und zusammenfasst. Ich habe ihm versprochen, den Vortrag über theoretische Sprache ausführlicher auszuarbeiten, als ein Kapitel im Centerbuch; ms bis Dez.) Ich gehe mit ihm ½ Stunde spazieren, durch Sycamore; nachher lege ich mich auf die Couch. Später fahre ich ihn zum Hotel.

Ruhiger Tag zu Hause (zum ersten Mal seit 10.7!). – Ina hat noch Blasenentzündung, nimmt Sulfa36https://www.everydayhealth.com/sulfonamides/ dagegen; sie ist leicht gereizt in diesen Tagen, und dann gibt es zuweilen Zank. –6-9 Helmers hier. (Sie erzählen von der unglücklichen Mexikoreise, wo beide krank .🕮

Abends 6-9 Helmers hier. (Sie erzählen von der unglücklichen Mexikoreise, wo beide krank wurden. Von Diederichsens schönem Haus. Helga fragte, wieso ich einen Psychiater brauche; das war anscheinend von Chacha zu ihnen gedrungen.) Später Muskeln gespürt. Ganz spät kommt Ina nochmal und tröstet mich mit Zärtlichkeit. – Ich lese jetzt abends Agnes’ Erinnerungen aus der Kindheit.

Vormittags Muskeln sore, im Bett geblieben. Auf für Lunch allein. Ina kommt 1h. Aber ich will doch allein fahren . 2-3 Dr. Kupper (über Muskeln, über Agnes’ Erinnerungen: Mutters Krankheit und Vaters Tod, Mandeloperation, alles 1898. Er ist etwas besorgt, dass diese Erinnerungen, ohne meine eigenen Erinnerungen zu wecken, doch Ängste zu erwecken scheinen.) – Nachher allein zum Zahnarzt gefahren (er macht die Klammern der unteren Platte dichter); nach 4h zu Hause. – 6h wieder aufgestanden und angezogen. – 8.

Muskeln noch etwas empfindlich. 11 ½ – 2 auf. Abends 5 – 8 ½ auf. Später überraschend zusammen, um (wegen Inas Blasenentz.), gut. – Agnes’ Erinnerungen zu Ende gelesen (bis S. 50, Abschied von Ronsdorf). Nachts weiteres Nemb.

11-3 Bohnert hier. (Er hat neue Idee für Doktorthese: Die neue Form der theoretischen Sprache mit Hilfskonstanten; er erinnert sich jetzt, dass er mir es schon vor Jahren geschrieben hat. Ferner über Plan einer Maschine, die lernt, mit Randomisierung. Er hat gute, originelle Ideen. – Er fängt an, die psychologische Basis seiner Schwierigkeiten zu betrachten, und Therapie zu erwägen.) 4 ½ – 6 auf (dann TV) und 6 ½ – 8. Muskeln etwas empfindlich und tense. – Abends Musik und Tränen; Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit. Gut geschlafen.

3-4 Dr. Kupper (Er merkt, ohne dass ich es sage, dass mich der bevorstehende Abschied von ihm etwas bedrückt; „für das Unbewusste ist jeder Abschied ein Abschied für immer“. – Über Bohnert.) – Ich fahre allein zu Helmers, niemand zu Hause; ich warte im Zimmer, spiele mit dem Hund. – Abends etwas tense; aber doch getanzt. 🕮

Wieder lange auf, angezogen. Ein Mann plant Heizkörper neben Kamin. Abends aber wieder Muskeln empfindlich und tense. Ina bei mir, Zärtlichkeit. –

Mit Ina spazieren, ½ Stunde; dabei recht müde. – 4-8 Whyte hier. (Er hat gehört, dass ich an Thermodynamik gearbeitet habe. Ich sage ihm die Hauptideen meiner Kritik am Entropiebegriff und leihe ihm „Main Point“. Ich frage ihn über seine Ansicht über Zukunft der Physik. Er sagt, er (aber mit nur 1 % der Physiker) glaubt, dass starke Umwälzungen kommen werden. Seit 25 Jahren habe die theoretische Physik keine wesentlichen Fortschritte gemacht. Er erwartet nicht Feldphysik, sondern noch mehr diskrete Ordnung vielleicht in Raum und Zeit. Er bezweifelt die allgemeine RT; sie sei nur durch 3 Arten von Erfahrung konfirmiert; diese Dinge wird man anders erklären können; Raum und Zeit müssten homogen sein. – Wichtigkeit der symmetrischen Relationen, der irreversiblen Prozesse. So etwa wie das 2. Gesetz der Thermod müsse fundamental sein. Ich: das gilt aber doch nur durch Wahrscheinlichkeit; er: aber keine Verletzung wird beobachtet. Ich: doch, die Brownsche Bewegung.) – Er weiß nichts über meine Unterscheidung der 2 Wahrscheinlichkeitsbegriffe. Ich gebe ihm Sc. Am., und „Nat. &Appl.“.) – Abends zusammen, um (wegen Inas ). – 2h im Traum geschrien.

Briefe diktiert. – Abends tense wohl wegen bevorstehendem Weggehen von Dr. Kupper. Mit Ina etwas darüber ausgesprochen; dann mehr relaxt. Später getanzt. Gut geschlafen.

ms Beth angefangen. – 5-6 Dr. Kupper (anstatt 3, heute sein letzter Tag; dann seine Ferien bis 12.9. Ich sage, ich kann schon gut ohne ihn auskommen. Er: nicht nur auskommen, Fortschritt machen, Abenteuer, ausgehen usw. Er fasst nochmal zusammen, was wohl ‚52 zur Krise führte: Furcht, dadurch immer schon Beschränkungen von Sex; die Rückensache, und Institut; er sagt, er weiß immer noch nicht genau, was es damals anbrachte.) Allein gefahren; fühle mich gut dabei. Aber abends wieder Muskeln gespürt, sogar im Bett; Heizkissen.

11 ½ – 3 Bohnert hier. (Über Korrespondenzregeln. Er zeigt mir seine alten Notizen: Existenzform von Theorie und korrespondierenden Sätzen! Er sagt, er habe es mir damals, vor ‚52, geschrieben, aber später vergessen. 🕮

4-9 Kecskemeti und Bohnert hier. Über die Natur von moralischen Wertsätzen. K. sagt, ought-Sätze sind nicht dasselbe wie einfache Imperative. Ich: Ja, aber Imperative haben die Form „!p“ oder „fial p“, und ought-Sätze können analysiert werden in komplizierter Weise als bestehend aus ‚!’ und faktischen Sätzen. K. und ich stimmen überein, dass, auch wenn zwei Leute in allen faktischen Annahmen übereinstimmen, Unterschiede in Wertprinzipien bestehen können. Er betont die Kulturgemeinschaft: innerhalb derselben Kultur können zwar subjektiv prinzipielle Unterschiede bestehen, aber da ist wenigstens die Hoffnung, sich zu einigen; für Personen aus verschiedenen Kulturen bestehe kaum eine Hoffnung. – Später über Reformen und Revolutionen. Er betont die Notwendigkeit von kultureller Kontinuität, und Kontinuität in kooperativem Verhalten; darum nicht nach utopischen Plänen reformieren. Er tadelt das 18. und 19. Jahrhundert, weil sie dies wollten. Ich dagegen: Ich bejahe die Aufklärung, er nur bedingt; ich bejahe die Französische Revolution, er sagt, sie hat mehr Schaden getan. Er wäre dagegen, die Monarchie in England usw. abzuschaffen. Er nennt sich „conservative“. Bohnert ist auf meiner Seite. Ich stimme ihm zu, wenn er nur warnt, Änderungen nicht zu schnell und häufig zu machen. Aber ich sage: auch nicht zu langsam; wenn die Deutsche Revolution ‚18 ein wenig radikaler vorgegangen wäre, wäre vielleicht das Hitlerregime nicht gekommen.) 6-9 auch Helmers. (Nach dem Abendessen installieren sie den bleib-offen an meinem Television. Dann gehe ich zu Bett. Ina spricht noch mit ihnen bis 10, weil Mutzli noch bleiben möchte. Mutzli überlegt zum College zu gehen und degree zu machen, Für den Fall, dass Olaf von RAND retirieren möchte!)

Beth ms gelesen.

Grünbaum ms angefangen. – 3:30 Dr. Forde (Ich soll noch einen Monat die bisherige Diät halten, ein wenig liberaler; dann auf reguläre Diät gehen. In 3 Monaten ihn wieder sehen. Er erzählt von seiner Psychoanalyse; wie es ihm hilft, die Patienten zu verstehen; dass Mediziner größeren Widerstand dagegen haben als Laien.) Haarschneider. –. Zu Mia Reichenbach, zum ersten Mal allein hingefahren. (Sie freut sich, dass ich komme, hat eine Liste von Fragen über Raum-Zeit-Buch.) – Abends zusammen, endlich wieder Sch., gut.

3:30-8 Kalish und Bohnert hier. (Kalish hat mit Montague einen Aufsatz beendet, über natürliche Deduktion. Montague ist für den Rest 🕮 der Ferien nach Berkeley abgefahren. Kalish zeigt Brief von Dana Scott; er gibt, für Modalitätssystem ohne deskriptive Konstanten, Übersetzungsregeln in sehr einfacher rekursiver Form. Für Gültigkeit von Formeln ist das äquivalent zu meiner Übersetzung; aber für Übersetzung von deskriptiven Formeln muss er Regeln hinzufügen, die vielleicht komplizierter werden. – Kalish fliegt morgen nach St. Louis zu seiner Familie, für 10 Tage.)

11-5 Gewirth hier. (Er ist bei seinen Eltern bis Mitte September, DU 3-1025. Er spricht sehr kritisch über Janet37Janet Adams, mit der Alan Gewirth von 1942 bis 1954 (Scheidung) verheiratet war.; er habe die Scheidung nicht gewollt. Er musste von Chicago fort, wegen Wohnverhältnissen; er hat als Assoz. Prof. 6650, 2 Kinder, Haushälterin. Wir sprechen nicht über philosophische Probleme; er möchte lieber persönlich sprechen. Nachmittags spricht er von seinen theoretischen Studien von Psychoanalyse; Ina sagt von ihrer Analyse; ich dann auch von meiner, keine Einzelheiten. Er macht einen recht gehemmten Eindruck. Er ist jetzt hauptsächlich interessiert an sozialer und politischer Philosophie.

Mit Ina spazieren, 30 Minuten. – Abends gebadet. Dann überraschend zusammen, Sch., sehr gut.

Grünbaum ms gelesen.

30 Minuten spazieren, mit Ina. – Später sind Muskeln sore. – 1-3 Helmers hier. – Nachmittags im Bett geblieben; TV angesehen.

4 ½ – 6 bei Mia, ich alleine gefahren. (Ich will Vorwort für englische Übersetzung von Reichenbachs Raum-Zeit schreiben.)

½ Stunde spazieren mit Ina, Treppe zur Vance. –Bohnert (über Wertverteilung in Propositionen). – Nachmittags gibt es Zank; Ina sagt, ich gebe Bohnert und Mia immerzu Zeit und ihr nicht, ich schreie „shut up!“, und sie fährt im Auto weg. Nachdem sie wiederkommt, sagt jeder, der andere war schuld. – Abends 10h kommt Ina zu mir, aber ich sage, das Mütlein ist nicht in der Stimmung. Nach 11h rufe ich Ina zu mir, dann überraschend zusammen, sehr gut; sie ist sehr lieb zu mir. – 1 ½ weiteres Nemb. 🕮

geschweifte Klammer rechts vom 31.08.1955 bis 03.09.1955: Hitzewelle

11 – 2 ½Bohnert hier (Ina ist weg. – Über die Werte. Ich sage: Symbole ist eine additive Funktion. – Über Korrespondenzregeln. Er will etwas von mir für Feigl aufsetzen. – Er bringt Flamenco Records.)

IX / 1955 Henle ms angefangen.

Vorwort für Reichenbach, erster Entwurf.

Vorwort für Reichenbach, fertig gemacht. (Muskeln empfindlich)

Mit Ina spazieren, 47 Minuten, Corona del Mar. – Henle ms. Abends Muskeln tense.

Mit Ina spazieren, 20 Minuten. ms Strawson gelesen. – Nachmittags Mia eine Stunde hier; ich gebe ihr mein Vorwort für englische Übersetzung von Reichenbachs „Raum und Zeit“. – Abends Muskeln sehr tense. Nach 17 ½ Musik und Zärtlichkeit. Dann überraschend zusammen, Sch., gut. Ich bin nachher entspannt und vergnügt, kann aber nicht schlafen. 12:30 ein weiteres Nemb.

Mit Ina spazieren, 20 Minuten. Dabei Muskeln gespürt; trotzdem vergnügt weiter gegangen. – 11-3 Bohnert hier (über Korrespondenzregeln. Fotos von Spanien und Frankreich.) – Nachts wach gelegen, bis 4 ½.

Mit Ina spazieren, 20 Minuten. – Mittags allein. – (Ina bringt Auto zur Reparatur) Bohnert bringt sie hierher 5:30. – Ich spüre Muskeln auf linker Hüfte, bin dadurch tense. Schweigsam. Später etwas auf Couch gelegen. Wir essen zusammen. Aber ich gehe bald zu Bett. Wir sehen TV. Immer noch Muskeln sore. – Später gegenseitige Vorwürfe über Unfreundlichkeit. Ina war bedrückt wegen Jobsituation; Ich wegen Muskeln und Tenseness. – Später Musik, und zusammengelegen. Dann wird uns beiden besser. – 11h 2 große Nemb. Dann gut geschlafen.

11:30-3:15 Richard Jeffrey und Frau Edith hier (er hat Fellowship in Princeton im Philosophie Department; hofft in 2 Jahren Ph.D. zu machen. Seine Frau ist grad. Student in Geschichte. Über Loyalitätseid, über Quines Kurse; er geht zu schnell vorwärts; er spricht zu schnell, in einem Kurs in tape recorder. Er kennt 🕮 Mr Mann38Vermutlich Irving Mann, der bei RAND Vorlesungen über Systemanalysis hielt., Mathematiker an RAND. Nach dem Ph.D. wird es von der Jobsituation abhängen, ob er Philosophie unterrichten oder mit Rechenmaschinen arbeiten wird. Er scheint theoretisch interessiert an Freud. – Abends gebadet. Ina ist missgestimmt.

11-12 Mia hier. (Sie bringt mir mse von 5 Aufsätzen von Reichenbach, die vielleicht in den Sammelband eingefügt werden sollen.) – Mittags Mutzli hier. (Sie erzählt, dass Olaf für Wochen deprimiert war, weil ein von ihm vorgeschlagenes Projekt von den anderen, besonders Sozialwissenschaftlern, abgelehnt wurde. Sein Boss ging ihm aus dem Weg; Olaf glaubte, sein ganzes Prestige wäre zerstört. Endlich war Aussprache mit dem Boss; der sagte ihm, dass sie ihn hoch schätzen; er vermied ihn nur, weil es ihm unangenehm war, ihm offen zu sagen, dass das Projekt keine Unterstützung bei anderen findet.) – Abends zusammen, in guter Stimmung; ich wollte Sch., im letzten Moment fiel mir die kühnere Idee ein, und das störte; darum um. –Später 1h weiteres Nemb.

Mit Ina spazieren, 15 Minuten. –ms Note gegen Popper geschrieben.

10-12 bei Kaplans, ich fahre. (Sie sind eben zurück; er war das Semester an Columbia und im Sommer in Ann Arbor; jetzt 2 Vorträge in S. Francisco Psychology Meeting. Er trägt Bart; sagt: das ist Ersatz für Rauchen, das er aufgegeben hat. Er umarmt Ina; dann ich ihn. Über Wertvergleiche; er möchte nicht eindimensional, sondern n-archimedisch; ich: das ist aber doch eindimensional. Über Kant; er meint, dessen synthetisches Apriori sei vielleicht anders gemeint, als analytisch in unserem Sinne; Kant sei ein Empirist; ich gebe qualifizierte Zustimmung.) – Nachmittags TV 2 Stunden: Thornton Wilder „The Skin of Our Teeth“; eine Familie durchlebt die Geschichte Menschheitsgeschichte und kommt durch alle Katastrophen eben noch hindurch, und rappelt sich immer wieder auf, weiter zu machen. – Mittags Bohnert hier; es geht ihm nicht gut.

3-4 zu Dr. Kupper (zum ersten Mal seit seinen 3 Wochen Ferien. Er sagt, dass ich freier und leichter spreche. Sein Zimmer ist umgestellt. Erst kann ich ihn nicht gut sehen gegen das Fenster, dann setze ich mich 🕮 wo anders hin. Ich sage, ich habe ihn nicht sehr vermisst; er sagt: Zuneigung ohne benötigen ist besser. Ich bin gegen Abendparties. Er sagt: Abends und nachts haben mich in der Kindheit wohl Gefühle und Vorstellungen geplagt, „sündigen“.) Nachher bin ich so guter Stimmung, dass ich zu Mutzli fahre. (Ich dachte, Olaf könnte Ina herbringen; aber sie gehen heute abend aus. Mutzli spricht über das Problem, ein Kind zu adoptieren; ich sage, wenn ich jünger wäre, würde ich Kinder wollen; aber nur, weil ich jetzt anders eingestellt bin als in Prag. Olaf müsste sich auch ändern, sonst gäbe das schwierige Probleme mit einem Kind. Später kommt Olaf.) – Abends Muskeln tense, obwohl ich mich vorher so gut fühlte. 1h weiteres Nemb.

12 – 2 ½Kalish hier. (Er ist etwas bedrückt, er meint, seine Analyse geht nicht nur vorwärts, sondern zurück. Nur bei uns und bei Richard Montague fühlt er sich gut. Nachher sagt er zu Ina, dass man heute viel leichter zu mir sprechen kann als vor einem Jahr.) – Note über Popper geschrieben. – Nachts kann ich nicht schlafen, bis 4 ½.

Mittags Mia hier. (Sie spricht davon, wie schön es mit Reichenbach war, sie fühlt sich jetzt oft einsam.) – Abends zusammen, Sch., gut. Gut geschlafen.

3-4 Dr. Kupper (Er schlägt vor: ohne mein Rückenkissen zu sitzen; es geht gut. Ich erzähle Traum vom 10. Er sagt, er hat noch nie jemand gefunden, in dem die moralischen Forderungen so stark waren. Ich sei gut vorwärts gekommen. Das Problem, was da in der Tiefe stecke, sei sehr interessant. Auf meine Frage: Er meint es nicht als Vorschlag, sondern nur als persönliche Neugierde. Ich: Es würde mich auch sehr interessieren; und wenn es mir wesentlich helfen würde, wäre ich dafür. Er sagt: vielleicht 15 % Verbesserung. Ich: Wenn ich jünger wäre, würde ich es sicher wollen. Er spricht von theoretischen Problemen der Analyse, Frage von wissenschaftlicher Methode; ob ich Lust hätte, da hinein zu gehen, ich könnte Wichtiges beitragen. Ich: Um beizutragen, müsste ich es gründlich studieren, dazu habe ich keine Zeit; aber für meinen eigenen Nutzen wohl. Er schlägt vor, das autobiographische Buch von Reik39https://en.wikipedia.org/wiki/Theodor_Reik zu lesen.) – Ina sagt: Jede Verbesserung für mich, die möglich wäre, würde jeden Preis wert sein. 🕮

Shimony Aufsatz und Polya Buch gelesen. – Abends 10 ½ überraschend zusammen, Sch., sehr gut. – Nachts etwas Magensäure, 1:30 weiteres Nemb.

Mit Ina spazieren, 38 Minuten. Channel bis Ocean, dann Chautauqua hinauf (zum ersten Mal), Vance, und Treppe hinunter. – Gelesen Reik (auf Dr. Kuppers suggestion).

Vormittags tense, – trotzdem allein gefahren, es geht gut. 3-4 Dr. Kupper (Ich sage, was gegen tiefer Gehen spricht. Er sagt, wir werden eine Art Kompromiss machen; dabei hauptsächlich auf den Rücken konzentrieren.) – Ina sagt, dass sie die Einladung für die Allen-Sproul-Rezeption vor Wochen weggeworfen hat; ich bin zornig, dass sie mir nichts gesagt hat; aber sie findet, dass das nicht unrecht war.

Vormittags tense und Muskeln gespürt. 2h Ina fährt mich zum Campus; ½ Stunde mit Kalish und Montague. (Examensfragen). Erste VorlesungProb. und Inductionca 15 Leute. (Nach der ersten Minute vergesse ich die Muskeln. Es geht sehr gut. Ich stehe mehrmals auf für die Wandtafel.) Bohnert fährt mich nach Hause. – 1h später weiteres Nemb.

Reichenbach mse gelesen. (Ina fährt zu U.S.C. für Jobinterview.) –TV bis 11h. – Später weiteres Nemb.

12-2 Department Meeting, im Office. Ich fahre allein (zum ersten Mal mit so viel Sitzen; es geht sehr gut.) – Gegen Abend Muskeln sore. Spät abends getanzt; dann fühle ich mich besser. – 1h weiteres Nemb.

Morgens, schon im Bett, Muskeln empfindlich. Trotzdem fahre ich allein, und es geht gut. 3-4 Dr. Kupper (Er betont: so lange man sich noch irgendwo Grenzen setzt, z. B. abends, und kein Alkohol, usw. ist man nicht frei.) Zur Universität. Piatt getroffen (nächste Woche wird der wieder unterrichten; er war schon nach 2 Tagen aus dem Hospital entlassen, nach Prostataoperation.) Zum Office: Mit Kalish und Montague (über Flint Beschlüsse, über 🕮 Montagues Probabkurs.) (Dann ein Student Barnes.) – Das alleine Fahren geht gut; aber abends Muskeln gespürt. Algoc.

(Für Ina: Brief von USC, sie haben den Job jemand anders gegeben, weil mehr Erfahrung nötig. Wir sind beide enttäuscht.) – 5-9(!) zu Helmers. (Olaf ist interessiert an der mathematischen Seite von induktiver Logik, aber ist zu sehr beschäftigt, um ernstlich daran zu arbeiten. Vielleicht will er kommen, wenn ich Bohnert die Probleme erkläre. – Über TV Programm; Mutzli ist erstaunt, dass ich die Schauspiele so „ernst nehme“, dass sie mich aufregen.) – Abends spät getanzt.

Mit Ina spazieren 20 Minuten. – Später zu Mia gefahren. (Über Reichenbachs mse, die ich gelesen habe.)

(Dr. Kupper ist auf 28. verschoben.) Morgens tense; später besser.

3-5 Vorlesung. (Es geht sehr gut; ich schreibe allerhand an die Wandtafel). – Abends Muskeln; später doch getanzt.

2:45 Dr. Kupper (anstatt 26. Traum von Feuersgefahr.) Nachher Haarschneider. – 6 ½ – 9 WinReiter hier (zum ersten Mal. Er ist aus Schlesien, war jahrelang im Konzentrationslager, dann 4 Jahre in amerikanischer Armee, Indien und Burma. Jetzt Assistent bei Klopfer. Schwierigkeiten mit Examen. Seine Frau ist gestorben. Ina hilft ihm viel.) – Spät noch weiteres Nemb.

12-2 Department Meeting. Ich fahre zurück. – Abends Muskeln empfindlich.

2:45 Dr. Kupper (Ich erzähle Traum: Der kleine Junge will seinem Vater helfen; ich sage ihm, er ist zu klein. Er lässt mich nicht ganz zu Ende erzählen, sagt: lieber auf Rücken konzentrieren. Er lässt mich nochmal die Faktoren der Krise 1952 zusammenfassen, besonders Annemarie und Institut. Er sagt, möglicherweise könnten wir um Weihnachten die Therapie beenden! Ich bin erstaunt, aber nicht erschreckt.) Nachher Off. (kein Student kommt). Alles allein gefahren.

X / 1955 Mit Ina spazieren. – 11-3 Bohnert hier. (Es geht ihm nicht gut; ich spreche von psychologischer Hilfe. Er erwägt es, 🕮 aber nicht sehr. Er ist im Gespräch munter und gescheit. Ich gebe ihm Entropie ms, beide Teile, er scheint interessiert. Ich erzähle von den Gesprächen mit den Physikern in Princeton.) (Ina fährt mit ihm auf die Berge hinter Topanga40https://en.wikipedia.org/wiki/Topanga_State_Park, nachmittags.)

Mit Ina spazieren. – 12-3 Helmers hier. (Sie wollen unseren Rat hören. Sein bester Freund Landsberg, und Frau in Paris, benötigen dringend Analyse; er bittet Olaf (und 2 Vettern in England, aber die werden es wohl nicht geben) um ein Darlehen von $ 1000. Olaf sagt: Chance ½ für Rückzahlung. Er meint, er könne es nicht ablehnen, und dann nächsten Sommer die teure Reise nach Europa machen. Wir sind bedenklich. Ich sage: Lieber kleinen Betrag schenken. Ina rät, sie sollen erst beim Psychoanalytischen Institut in Paris sich erkundigen, ob wirklich Analyse nötig und besprechen, und ob ermäßigte Rate möglich.) – An Modifikation von meinem abstrakten Entropiebegriff gearbeitet, wegen Einwand von Rubin. – Abends zusammen; Sch., gut! Zum ersten Mal seit 17.

3-5 Vorlesung. Bohnert fährt mich nach Hause; ohne Kissen, unbequem.

Über Paps Paradox gearbeitet (ich finde, es ist kein Paradox, sondern einfach Unverträglichkeit der 2 Prämissen; analoger Widerspruch für beliebige Klassen von Klassen).

Vormittags tense, darum fährt Ina mich. 12-2 Department Meeting (Abstimmungen über Flint Kandidaten.) 10 Minuten im Office gelegen. 2:45 Dr. Kupper. (Meine ambivalenten Gefühle über seine Bemerkung, dass wir vielleicht Weihnachten aufhören; Genugtuung über den Fortschritt; Resentment über das „im Stich lassen“. Ich sage, das Gefühl ist natürlich kindisch, aber es kommt trotzdem. Er: Es ist gut und bemerkenswert, dass ich solche Gefühle erkennen und mir zugeben kann. Über die geplante Abendparty bei Kaplans. Er: vielleicht ohne Kissen? Ich: lieber mit Kissen und länger. Er: Er drängt mich vorwärts, weil das der einzige Weg ist, 🕮 damit die Fürchte usw. deutlich herauskommen.)

2:45 Dr. Kupper ( über Beschränkungen des Lebens, besonders in Bezug auf Ausgehen abends. Er meint, Russell habe wahrscheinlich auch Sex sehr spät erst angefangen; dann später, anstatt nur privat, die konventionelle Moral zu übertreten, habe er Prinzipien dafür proklamiert; das sei verursacht durch Furcht und Unsicherheit; er wollte Billigung der Liberalen haben. Ähnlich auch ich, meint er.) – Abends 9h, als ich ins Wohnzimmer gehe, spüre ich auf einmal die Muskeln im Rücken hinten. Ich erschrecke und gehe schnell zu Bett. Ich bin recht deprimiert, das ganze Leben scheint auf einmal so elend. Ina tröstet mich, und das Mütlein wirft einen Schatten. – 2 große Nemb.

Ich bin noch jittery von gestern, aber eigentlich nur weil ich mich an den Schreck erinnere. Ich bin unentschieden, ob die Freunde kommen sollen und ob ich abends ausgehen will. Dann entscheide ich (mit Inas Ermutigung) dass sie kommen sollen, und als Iona anruft, dass ich abends hingehen will (letzteres ohne Inas Ermutigung, weil sie meint, ich tue es nur Dr. Kupper zuliebe, während ich sage: für mich selbst, und um die Ghosts zu verscheuchen). 10-1 Kalish, Montague, Bohnert hier. (Über Vorlesungsplan mit mathematischem Department zusammen. Montague über seine Diss Probleme: Axiomatisierung der Mengenlehre.) – 1 ½ Ich behalte Bohnert zum Lunch. Mit Mit meinem Sitzen ist es erstaunlich gut gegangen, aber zuletzt etwas müde. – Nachmittags im Bett geblieben und abends doch etwas jittery. 7¼-10¼ (!) bei Kaplans in ihrem neuen Apartment. (Zuerst nur wir, dann Mr. und Mrs. Browdy; sie ist Dr. med., in Trainingsanalyse; hat 2 Kinder, 2 Jahre und 3 Monate, möchte später Analyse ausüben; sie war als Intern in Billings, nahm meine Geschichte auf bei Rasmussen. Sie ist nett und sieht anziehend aus. Der Mann ist Geschäftsmann, spekuliert in Stocks, Grundstücken usw. Später kommen Dr. Shoulden (?) und Frau Myra; er ist Psychiater, Privatpraxis; macht jetzt TV mit schizophrenen Patienten für eine Stunde im März CBS; die Filme und Tape Recordings sollen dann auch für Training verwendet werden. Es werden allerhand Scherze gemacht, ich auch. Kaplan hat immer lustige Anekdoten. 🕮 Ich mache ein Möbiussches Band. Ich sitze bequem, mit meinem Kissen; nur zuletzt ein wenig müde.) Beim Nachhausefahren müde, aber nicht zu sehr. Ich bin froh, dass ich es so gut habe machen können, an einem jittery Tage. – Um 1 ½h nur weiteres Nemb. Dann gut geschlafen.

Noch ein wenig tense. Aber mit Ina spazieren; es geht gut. – (Meyer Übersetzung gelesen.)

2:45 Dr. Kupper (Ich berichte: Depression Fr abend, Sa vormittag Freunde hier, abends 3 Stunden bei Kaplans. Er ist erfreut darüber.) – Nachher fahren wir Haus besehen mit Kalish (es liegt nett, hat großes Wohnzimmer, aber die Schlafzimmer dunkel, und nicht den schönen Ausblick wie hier).

3-5 Vorlesung (es geht diesmal gut, nicht besonders müde nachher).

Abends 8-10 kein elektrischer Strom. Gebadet (zum ersten Mal seit Wochen.)

12-2 Department Meeting. Ich fahre allein. – 5 ½ – 8 Bohnert hier (er wünscht Rat, ob er den Job für Coding bei der Aviation annehmen soll. Ina rät ihm dazu.) – Abends zusammen, Sch.

2:45 Dr. Kupper. – Dann Off. (kein Student. Montague kurz. Am Ende Dave Kaplan, geht mit mir hinaus). Allein gefahren; im W-Market Creme gekauft. Zum ersten Mal mit Lichtern gefahren.

Ganzen Tag Notes für Prob.-Vorlesung geschrieben.

Mit Ina spazieren 30 Minuten. – Nachmittags spüre ich Muskeln. Ich versuche, weiter zu sitzen, aber bin sehr tense. Ich gehe zu Bett. Ich versuche zum Abendbrot aufzustehen, aber ich spüre noch die Muskeln und bleibe liegen. Nochmal um 9 probiert, aber es geht nicht gut. Musik und Zärtlichkeit: das Mütlein erwacht. Ich fühle mich etwas besser, stehe auf, aber zu tense, lege mich wieder hin. Allerhand Tränen und deprimiert, nach der Zärtlichkeit besser. – 2 große Nemb.

Keine Muskelschmerzen, aber jitters und etwas tense. Darum nur zu Mahlzeiten auf, und Ina fährt mich. –🕮 2:45 Dr. Kupper (Ich berichte von Depression gestern. Er meint vielleicht Demonstration und Resentment gegen die Anforderungen und die Gefahr, dass er und Ina mich „im Stich lassen“. Er rät wiederum zu mehr Ausgehen zu Leuten, Teilnehmen mit ihnen wird die Konzentration auf den Rücken vermindern. Er sagt, ich soll nicht meinen, dass er „enttäuscht“ ist, wenn ich den Ghosts nachgebe; jeder habe seine Limits, auch er.) – Nachher fühle ich mich besser. Aber abends doch Muskeln ein wenig gespürt. – 2 große Nemb.

Es geht mir besser. Aber vormittags im Bett, aus Vorsicht. – 3-5 Vorlesung. Es geht gut; ich schreibe an Wandtafel, usw. Nachher nicht so müde wie sonst, sodass ich sogar überlegte, selbst zu fahren, tat es aber doch nicht.

Für Prob. Vorlesung Notes geschrieben.

Für Prob. Vorlesung Notes geschrieben. 12 – 2 ½ Department Meeting. (Ich spreche gegen die historischen Fragen in Exams.) Ina fährt hin, ich zurück.

2:45 Dr. Kupper (Er sagt, meine übermäßige Abhängigkeit von Ina seit vielen Jahren und ihr Eingehen darauf zeigt auf beiden Seiten ein unterliegendes, unbewusstes Resentment. Er sagt, es wäre wichtig, die gegenseitigen Gefühle aufzudecken und freier zu äußern. Dadurch dass ich nur traurig werde bei Inas Zorn, anstatt selbst Zorn zu äußern, erzeugt Schuldgefühle in ihr, die es noch schlimmer machen. Die Nachwirkungen von Mutters restraint und Hemmungen.)

Für Vorlesung Notes gearbeitet.

Mit Ina spazieren; ½ Stunde. – 12-3 Bohnert hier. (Sein Job ist unsicher. Über Irrelevanz Examen C 9.) – Für Vorlesung Notes.

5 ½ – 7 Kalish und Montague hier; 5-6 Professor Horn (Assoz. Professor Mathematik. Über Kalishs Vorschlag, die Logikkurse bei uns und Horns Vorlesung über Grundlagen der Mathematik zu integrieren. Es zeigt sich bald, dass Horn nicht dafür ist; er gibt den Kurs jetzt, hat nur 13 Studenten; wenn ein anderer Kurs vorausgesetzt würde oder wir einen ähnlichen Kurs im Jahr dazwischen geben würden, würde er noch weniger haben.) 🕮

3-5 Vorlesung. Ich fahre selbst nach Hause, mit Ina, teilweise im Dunkeln (zum ersten Mal nach einer Vorlesung).

2:45 Dr. Kupper (anstatt 24. und 28.) (Ich bin etwas gelähmt und spreche zögernd, wohl weil seine Absage für einmal diese Woche ein Vorgefühl gibt für „große Absage“ später.) Haarschneider.

12-2 Department Meeting. Allein gefahren. – Abends gebadet.

Vormittags mit Ina spazieren, ½ Stunde. –

(Britt These gelesen.)

Kaplan hier. 11 – 1 ½ (über sein ms Metaphysik. Ich sage: geschickte Verteidigung einer schlechten Sache.) – 5 ½ – 8 ½Helmers hier. – Abends ein wenig Muskeln gespürt.

Dr. Kupper 2:45. (Er spricht wieder von Aufhören in 1 ½ Monaten! Er berichtet über Gespräch mit Ina und gegenseitigen Resentments und deren Ursachen. Er rät auch wieder zu mehr Kontakt mit anderen Menschen, usw.) – Abends zusammen (zum ersten Mal seit 13.; Sch. besonders gut.)

XI / 1955 3-5 Vorlesung. Nachher im Auto gesessen mit Kalish und Yost (über Kaplans Plan, Montague nicht zu verlängern; Kalish ist wütend, dass Kaplan ihn nicht bei der Diskussion dabei haben will.) Allein hin- und zurückgefahren, zum ersten Mal; zurück im Dunkeln.

Für Vorlesungsnotizen.

12-2 (Ina nach L.A., für Civil Service Exam.) Mutzli fährt mich. 12-2 Department Meeting (die zweite Stunde bloß Diskussion über Prozedur, weil Kaplan Assist. Professoren ausschließen will von Ernennungsfragen; vermutlich, um Kalish nicht dabei zu haben, wenn er Montague diskutiert. Ich spreche für demokratisches Verfahren. Zuletzt schlägt er vor, Assist. Professoren zuzulassen, aber Instruktoren auszuschließen. Aber kein Beschluss kommt zustande.) – Abends Helmers hier (er hat dem Freund in Paris 250 $ für Analyse geschickt. Jetzt schreibt dessen Frau, dass sie dies nicht ertragen könnte. Ina setzt ihm eine Antwort auf.) 🕮

2:45 Dr. Kupper (ich berichte: diese Tage besser, auch mehr aktiv; allein zur Klasse gefahren. Er: Aber keine erhöhte soziale Aktivität. Das sollte ich jetzt tun, solange ich ihn noch habe, falls dabei Ängste auftreten würden. Sonst hätte es ja wenig Zweck, bis Weihnachten fortzufahren. Ich sage: Große Furcht ist vor Bewegungen wie Bücken und dergleichen, nicht so vor späten Parties.) Office. (Mathews will für mich als Assistent arbeiten; ich erkläre ihm einige der Probleme; er soll Cont. lesen.) Ich fahre im Dunkeln, hole Ina bei Helmers ab; dann fährt sie.

Meyers Übersetzung durchgesehen.

Kalish, Montague, Bohnert hier 10:30-2:30. (Über mein Sinnkriterium für theoretische Sprache. Ich schlage schwächeres Kriterium vor, in nur einem Satz mit dem betreffenden Term.) – Nachmittags TV.

2:45 Dr. Kupper (Ich sage: lieber allmählich abgewöhnen, etwa jetzt einmal wöchentlich nur. Er sagt, es soll gemacht werden, wie ich es wünsche. Er freut sich, dass ich spontan diesen Vorschlag gemacht habe. Gewöhnlich täten Patienten bis zuletzt 5 mal wöchentlich, und dann auf einmal nichts; aber 3 Monate vorher angekündigt. Ich: Meine Loslösung von der Religion war auch allmählich, nicht abrupt. Er: Die Analyse war wohl für mich ähnlich zu einer Religion. Ich: ja, sehr.) – 6 ½ – 7 ½Dorothy und ihr Freund Carmine Clemente hier (er ist Assistant Professor für Anatomie). (Nachher Ina mit ihnen zu Montagues Orgelkonzert in einer Kirche.)

3-5 Vorlesung. Wieder allein gefahren, zurück meist dunkel; es geht gut. – Mr. Frank von Nordholland Co. im Office gesprochen.

Vorlesungsnotes geschrieben. – Abends zusammen (Sch.; Pause; nachher gut.)

12-2 Department Meeting (Kaplan sagt nichts mehr über Montague. Der ist dabei.) (Abends Ina zu Iona; auch Mia dort.) 🕮

Abends Muskeln gespürt, etwas ängstlich. (Vermutlich, weil heute nicht zu Dr. Kupper, auf meinen eigenen Vorschlag.)

Für Vorlesung Prob.., Notes gearbeitet.

Vormittags mit Ina spazieren. – 1-3 Bohnert hier (er findet seinen neuen Job befriedigend.) Wenn er dort Dauerstellung bekommt, möchte er wieder heiraten). – Abends Muskeln auf rechter Hüfte ein wenig; es erschreckt mich etwas; aber nachher tanze ich. Später bei Musik zusammen. (Erst Sch., geht nicht gut; schließlich um).

(Ina zum Zahnarzt.) – Nachmittags Dr. Kupper (über die Schwierigkeiten Fr und So abend. Keine „Leistungen“ zu berichten. Irrationale Gefühle gegen ihn. Über Inas Resentment, dass ich unabhängiger werde. Er: Das Wichtigste für mich ist, nicht nur zu nehmen, sondern zu geben.) – Nachts 2 ½ – 5 Magenschmerzen; schon paar Mal in den letzten Wochen.

Vor der Klasse Fritz Machlup (ich nenne einige gute Philosophen; er sucht 2 Vollprofessoren. Ich gebe meine Ansicht über mehrere, die er nennt, darunter Strawson, Black, Kaplan.) – 3-5 Vorlesung. – Im Dunkeln nach Hause gefahren.

Notes gearbeitet.

12-2 Department Meeting (Kaplan ist krank. Wieder Diskussion über Anforderungen für degrees.) – Abends gebadet.

Nachmittags zu Dr. Forde (Ich berichte: ein wenig Magenschmerzen seit einigen Wochen, besonders 14. nachts. Er sagt zurückgehen auf die beschränkte (aber nicht die strikte) Diät, ferner zu Mahlzeiten immer Half und Half und Cremalin (nicht gleichzeitig). Wenn es bis Di nicht gut ist, ihn anrufen und vielleicht dann auch zu ihm kommen. Wenn es gut geht, in 2-3 Wochen ihn besuchen.) – Wir fahren noch etwas in Palc. Pal. herum; Stellen mit schönem Blick auf den Ozean bei untergehender Sonne. –

Vorlesungsnotes gearbeitet. 🕮

Vorlesungsnotes gearbeitet. – Vormittags spazieren mit Ina. – Abends spät zusammen, Sch, gut.

Dr. Kupper (Ich berichte: Es geht mir gut. Ich habe das Gefühl, dass ich von ihm weg treibe, wohl als Vorwirkung der Trennung. Er meint, das sei nicht nötig. Ich soll doch freier über alles sprechen.) –Zahnarzt (Mrs. Douglas reinigt die Zähne; einige kleine Stellen benötigen Reparatur).

3-5 Vorlesung. (Vorher Muskeln gespürt; doch allein gefahren, und dabei gesungen. Es geht gut.)

Stegmüller gelesen.

12-3 Bohnert hier. (Es geht ihm gut. Die Arbeit an der Rechenmaschine scheint interessant.) – Abends überraschend zusammen (Sch., gut). (Nachts Magensäure, aber keine Schmerzen; 1h Milk of Magnesia, hilft.)

12-2 wir bei Helmers. (Er zeigt den Contest Entwurf. Er hat einen neuen Lautsprecher, $ 30, klingt gut.) – Nachmittags ein wenig tense. Abends auch, schwierig aufzustehen. 9:30 getanzt, es geht gut. Dann Ina bei mir; der „Wettertester“. Nach 11h wieder Muskeln sore. (wohl weil Fr.)

½ Stunde spazieren mit Ina. – 12 – 3 ½Gertrud Jäger41Gertrude Jaeger Selznick (1915-1979) (sie ist mit ihrem Mann für einige Tage hier. Sie scheinen wieder gut zusammenzustehen. Das Kind ist 9 Jahre alt, hat immer noch Asthma. Das Projekt über Freud ist gemeint als Doktor Diss. in unserem Department. Sie hat mit Kaplan und Piatt darüber gesprochen; Klopfer ist auch in ihrem Komitee. Sie hat alle Examina gemacht, nur die These fehlt. Sie hat jetzt für Jahre andere Arbeiten getan, um Geld zu verdienen; darunter Mitarbeit und Bearbeitung von Material für Lehrbuch der Soziologie von Broom und Selznick, voriges Jahr erschienen, schon von vielen Schulen angenommen. Ich sage ihr von meiner Analyse; sie ist sehr erfreut, sagt, das zeigt flexibility. – Sie will Bohnert jetzt nicht sehen.)

½ Stunde spazieren mit Ina. – 12 ½ – 3 TV. – 7 ½ – 10 ½Departmentparty bei Robsons. (Ich sitze in einem hohen Lehnstuhl mit meinem Kissen. Kaplan erklärt 🕮 mir Fußballspiel am TV. – Mia kommt und liegtlegt? sich zu mir, und ich küsse sie. Langes Gespräch mit Miller; er war 1912-14 in Berlin, dann 4 Jahre im Gefangenenlager. Er kannte Dichter usw. Vor einigen Jahren war er wieder in Deutschland und Wien, kannte Kraft; er sagt, das alte Leben ist nicht mehr da. Auch hier habe die Jugend keine Ziele mehr, ich sage etwas von Jugendbewegung, Schulheimen usw., und dass alles durch die Kriege und die Hitlerzeit verloren ging. Ich sage: trotzdem optimistisch für die Menschheit. Auch über Musik; Bach anscheinend kühl, aber doch innere Intensität. Er sagt, er liebte früher Beethovens sehr, heute aber nur noch Bach und Älteres. – Dr. Rome; er sagt, ich war bei seinem Doktorexamen in Harvard. –Maine und nette Frau; sie haben 3 Kinder, leben in Topanga. – Stocking und Frau; sie hat ungebildete Stimme, spricht über mit Kemenys über Musik. – Mit Ina und Bohnert.) Nachher nicht besonders müde. Aber aufgekratzt, 2 große Nemb.

Dr. Kupper (Ich berichte: diese Woche gut. Die Party gestern; Gespräch mit Miller. Er sagt, meine Einstellung ist jetzt sehr anders als vor einem Jahr. Ich beschreibe den Fortschritt.) – Office; niemand da.

3-5 Vorlesung.

Meyer Übersetzung durchgesehen.

XII / 1955 Treffen Dave Kaplan (sein Schwager Baker ist bei der Nawarik Firma, nahe Air Port. Wir kaufen VM tape recorder, Listpreis 150, Demonstrator Modell, wird verkauft für 90; er gibt es mir, Dave zuliebe, für 75.)

Ich diktiere zum ersten Mal in Tape Recorder.

10 ½ – 3 Bohnert, Kalish und Montague (Montague fragt über meinen Begriff der induzierten Isomorphie. – Über Grünbaums seltsame Auffassung über Zeno42https://www.jstor.org/stable/22052?seq=1 im letzten Aufsatz. – Ich über nicht-archimedische Maßwerte für Wahrscheinlichkeit.) – Bibliographie für Martec. – Abends gebadet.

Vormittags 10-12 TV: Madame Butterfly.🕮 7:15-11 (!) bei Kaplan (Department Meeting. Hauptsächlich über Montague. Nur Kaplan und Piatt scheinen gegen ihn. Es wird aber beschlossen, in Bestätigung des Beschlusses vom April, dass er Instruktor für 56-57 sein soll, unter der Bedingung, dass er bis nächsten Herbst den Doktor hat. Es wird dazu gesagt, aber nicht in den Sitzungsbericht aufgenommen, dass, wenn Tarski Schwierigkeiten machen sollte, das Department die Forderung fallen lassen würde.) Ina fährt; sie geht inzwischen mit Iona ins Kino.

Bibliographie für M&N.

3-5 Vorlesung. Dann 20 Minuten Office. Ina fährt, weil die Straßen nass und dunkel.

Aufsatz über meang Kriterium für Feigl; ich diktiere in Tape Recorder.

Wiederholungszeichen, genauer Bezug unklar den ganzen Tag.

Nachmittags Zahnarzt (4 Füllungen; und ein X-ray). –Mutzli ist bei uns (sie ist sehr erschreckt durch Telefonanruf einer offenbar geistesgestörten Frau, die die Zurückgabe des roten wallets zornig fordert, aber keinen Namen oder Ort angibt. Mutzli hat die Polizei angerufen; die Frau hat schon mehrmals andere Leute durch Anrufe erschreckt.)

Vormittags diktiert für Feigl Aufsatz. – Nachmittags Term Papers gelesen.

Spazieren 40 Minuten mit Ina, bis zum Ozean. – Für Feigl Aufsatz gearbeitet.

Nachmittags letztes Mal zu Dr. Kupper! (Ich sage, die 2 Wochen ohne ihn ging es gut, ich fühle mich unabhängiger; ich erzähle vom Abendmeeting bei Kaplan und Anderes. Er: Das klingt, als wollte ich bald aufhören. Ich: Ja, ich wollte vorschlagen, nächsten Mo die letzte Sitzung zu haben. Er scheint erfreut, er sagt: nächstes Mal oder auch heute. Ich: Ja, heute! Ich fasse nochmal zusammen, wieviel ich von diesem Jahr gehabt habe. Er sagt, ich habe es selbst getan; dass ich den Mut hatte, mich hineinzubegeben, und dass ich durchhielt. Später sage ich, dass ich etwas traurig fühle, und er sagt, wenn ich will, können wir natürlich noch nächstes Mal zusammenkommen. Aber ich sage: Nein, es ist am besten, jetzt zu beenden; sonst wird die Schwierigkeit des Abschieds 🕮 nur noch vervielfältigt. Er sagt, er möchte, dass ich für die nächsten 6 Monate möglichst allein auszukommen versuche; im Notfall könnte ich ihn für ein Treffen anrufen; es wäre aber besser, wenn ich es fertig brächte, allein fertig zu werden, auch wenn Schwierigkeiten kämen und ich darunter litte; nach 6 Monaten möchte er mich sehen und hören wie es ging; ich soll dann anrufen für Verabredung; vormittags 10 Minuten vor der vollen Stunde ist die beste Zeit, oft auch nachmittags so. Zum Schluß danke ich ihm nochmal. Ich gehe hinaus mit einer Mischung von Stolz und Selbstständigkeitsgefühl und Betrübtheit.) – Office (Dave Kaplan. Miss Jacobson, Anthropologie, will .)

Nachmittags Vorlesung, die letzte vor Weihnachten.

Aufsatz für Feigl. –Bohnert 7 – 8 ½ hier. Helmers bringen ein mobile für Inas Geburtstag. (Ich erzähle von der Beendigung meiner Analyse.)

12-2 Department Meeting. – (Abends Ina zur Showerparty für Dorothy.) Die Muskeln tun ein wenig , ich bin tense; ich stehe aber immer wieder auf, und nachher ist es besser.

Vormittags Zahnarzt (eine große Zahnreparatur links oben, mit vielem Bohren und Herausbrechen einer alten Füllung.) Haarschneider. Blumen für Ina gekauft. – Nachmittags kurz Mia hier. – Feigl schreibt: 28. ist der letzte Termin für Aufsatz. – Abends zusammen, gut.

Aufsatz für Feigl gearbeitet.

Aufsatz für Feigl gearbeitet.

Aufsatz für Feigl gearbeitet.

Aufsatz für Feigl gearbeitet. Haus an Rustic Road angesehen.

Aufsatz für Feigl gearbeitet. – Abends zusammen; besonders gut.

Aufsatz für Feigl gearbeitet, Sektion Psychologie.

Aufsatz für Feigl gearbeitet, Sektion Psychologie. 🕮

Vormittags diktiert, für Feigl Aufsatz. – Als Ina mittags nach Hause kommt, zünde ich die Kerzen auf dem Kaminsims an; da sitzt der kleine Bär, hat unter dem Arm einen Brief von mir mit Scheck 450.- (für 10 Wochen Analyse); Ina freut sich, dass ich lieb an sie gedacht habe. – 6 ½ – 9 ½Helmers hier (sie schenken mir Marmelade, und Ina eine Salatschüssel und allerhand Küchengadgets; wir Mutzli ein Record (Schnabelkonzert) und ihm Marzipan).

12 – 3 ½Bohnert, Montague und Dr. Fiefelhier (F. ist klinischer Psychologe; er untersucht, „was der Tod für die Menschen means?“ er meint aber nicht die Gefühle, sondern ob sie an Fortleben nach dem Tod glauben; „mit anderen Worten, ihre attitude. Ich versuche vergeblich, ihm klarzumachen, dass Attitude etwas anderes ist als Glaube; ich verweise ihn auf Stevensons Buch. Er will über Philosophie der Wissenschaft lesen; ich zeige ihm Feigl-Brunswick, das ist ihm zu positivistisch; dann empfehle ich ihm Wieners readings. Er vergleicht die Furcht, die verschiedene Menschen vor dem Tod haben; er glaubt, er hat gefunden, dass die religiösen, d. h. die an Fortleben glauben, mehr Furcht haben (?). Er hat aber keine klare Idee von der Schwierigkeit, Gefühlsstärke verschiedener Personen zu vergleichen.) – Weiter am Feigl Aufsatz (Ina tippt bis nachts 1:30!)

Am Feigl Aufsatz; Ina tippt, ich schreibe. – 5 ½ – 10 (mit Fahrt) zu Mia Reichenbach „offenes Haus“. (Mit Dalkey über Kriegsspiel und über mein früheres. Über geschlossene Zeitlinien. Mit Kaplan. Ein Physiologe Dr. Hoan, Freund von Dorothy, ist interessiert an Philosophie der Zeit. Später kommen Helmers . Zuweilen ist es etwas langweilig, weil ich die Leute nicht kenne. Aber im ganzen nett.) Nachher nicht besonders müde. – 2 große Nemb; aber von 5h ab wach.

Am Feigl Aufsatz. 🕮

ms für Feigl zu Ende geschrieben.

ms für Feigl, Einfügungen.

ms für Feigl, letzte Durcharbeitung. Wir erfahren zu Glück, dass noch morgen Vormittag früh genug ist, um das ms bis 1.1. Luftpost zu Feigl zu bringen. (Nachts Magensäure.)

ms für Feigl ganz fertig, Ina bringt es zur Post, im letzten Moment. – Term Papers gelesen.

I / 1956 Mit Ina spazieren 30 Minuten. – Term Papers gelesen. – 6 ½ – 9 Kalish und Montague hier (Kalish ruft an, ob er für 10 Minuten kommen kann! Wir sagen: zum Abendbrot! Dann TV: „Red Shoes“.) – Nachher Muskeln tense, als ich zum Zähneputzen aufstehe. Trotzdem später getanzt. Dann zusammen.

Mit Ina spazieren. –

3-5 Vorlesung (vorher mit Ruth Anna Mathers43Ruth Anna Mathers (1927-2019), verheiratete sich am 11.8.1962 mit Hilary Putnam; vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Ruth_Anna_Putnam über ihren Thesisplan gesprochen; daher nicht hingelegt. In der Klasse mehrmals lange an der Wandtafel gestanden.) Nachher nicht zu müde, aber doch froh, dass Ina im Dunkeln fährt.

Ganzen Tag für Vorlesungsnotes geschrieben (über mehrere Familien).

12-2 Department Meeting (Kaplan sagt, heute ist nichts Wichtiges. Ich ärgere mich, dass er nicht die Sitzung abgesagt hat, besonders wo es mir so schlecht passt wegen nachmittags.) 2 ½ – 3 ½ im Office gelegen und ausgeruht. – Mit Montague zusammen Physik Building. Dort Professor André Mercieraus Bern (Vortrag: „Philosophie, moderne Physik, und die Kategorien“. Er betont, dass Philosophie nicht nur Analyse sein kann, sondern die ontologischen Probleme lösen muss; denn sonst wird das Wichtigste weggelassen, nämlich „being“. Seine „Kategorien“ sind eine seltsame Mischung: nicht nur Raum, 🕮 Zeit, und Kausalität, sondern auch Bohrs Komplementarität, auch Objektivität und Formalität. Die philosophischen Bemerkungen sind meist unklar, oft unverständlich. Einige interessante Bemerkungen über Zukunft der Physik: im nucleus, unterhalb von 10-13cm‚ ist der gewöhnliche Raumbegriff nicht mehr anwendbar. Auch einiges Methodologisches ist verständlich und vernünftig, z. B. Betonung der theoretischen Spekulation. Anderes nicht klar: keine klare Trennung von Physik und Mathematik.) Ich treffe ihn vorher beim Tee, stehe etwas herum, gehe dann in den Hörsaal und sitze auf Stuhl mit Armlehne, mit meinem Kissen, nicht zu unbequem. Ich bin froh, dass ich sowas jetzt schon gut kann. Nachher fährt Ina. (Sie war bei Agency in S. M.; kein Job; freundliches Gespräch; man sagt ihr, es seien doch überall so viele Stellen frei!.) – Abends etwas getanzt.

Muskeln tense, aber ich vergesse es beim Gespräch. – 11-3 Mercier hier. (Ich sage, dass seine philosophischen Bemerkungen schwer verständlich waren, und ich gegen Metaphysik bin; aber seinen methodologischen Bemerkungen stimme ich meist zu. Er fragt über Werturteile; ich erkläre meinen Standpunkt. Er sagt, auch im Kunstwerk, z. B. Musik, ist Erkenntnis ausgedrückt. – Ich frage über künftige Entwicklung der Physik. Er meint, vielleicht werden die verschiedenen Partikelverhalten mal erklärt als Eigenwerte eines Spektrums von Masse. Man braucht aber noch viel mehr Erfahrungsmaterial, bevor man eine neue Theorie aufbauen kann; besonders über Kernprobleme. – Er spielt täglich 2 Stunden Musik, arbeitet im Garten, hat 2 Kinder, 8-12 Stunden Unterricht! Seine Frau ist Dänin; er war 2 Jahre in Kopenhagen bei Bohr, hat bei Jörgensen Logik gelernt. Er sagt, J. ist vereinsamt und unglücklich, hauptsächlich weil Kommunist, aber auch persönlich nicht leicht.) – Abends tense; aber doch getanzt. – 1h weiteres kleines Nemb.

10 – 2 ½Mathews hier (seine Frau, mit Kind, bringt ihn, und kommt kurz ins Haus. -1h über Probleme, die er für mich bearbeitet, und weitere.) Wir behalten ihn zum Lunch. Dann fährt Ina ihn 🕮 nach Hause, 35 Minuten. – Nachmittags Stegmüller ms gelesen. – Nachmittags und abends Muskeln tense, aber nicht richtige Schmerzen; ich sitze die ganze Zeit auf und „verscheuche die Ghosts“.

Stegmüller ms gelesen.

Neue Idee für Symbol für quantitative Sprache (geht nicht).

3-5 letzte Klasse. Ich fahre allein. Vor der Klasse im Office Professor Mount (Psychologe, Chairman von Komitee für Promotion von Kalish.) (In der Klasse über \(\lambda{}\)-Methoden; und 2 Familien. Nachher kommen mehrere und bedanken sich für den Kurs.) Allein im Dunkeln zurückgefahren; unterwegs Nelken gekauft für Ina. – Abends zusammen; besonders gut.

Briefe diktiert.

Symbol für abstraktes System mit Distanzen etwas gearbeitet. – Britt These fertig gelesen.

Empfehlung für Kalish. – Term Papers gelesen. – 3-4 Professor Bruno Klopfer und Frau hier (sie zum ersten Mal. Wir sprechen deutsch. Sie wollen jetzt bis Juli nach Europa, hauptsächlich Zürich. Er arbeitet dort mit Jung. Er sagt, später möchte er mal einen Vorlesungskurs von mir besuchen, weil für ihn die Semantik von „mind“, „spirit“ usw. so wichtig sei, worüber die Psychologen oft Konfusion machten. Als Ina sie zurückfährt, bittet er sie, dass ich für ihn an College...ings? Fund schreiben möchte wegen Geldzuschuss. – Es fällt mir auf, dass er, trotzdem er anerkannter erster Fachmann für Rorschach usw. ist, sich anscheinend unsicher fühlt; immer wieder nennt er Leute, die er persönlich kennt, usw.)

12-3 Bohnert. (Ich spreche mit ihm über einige Probleme, über induktive Logik, auch allgemein Distanzenmetrik. Besonders offene Familien interessieren ihn; er sagt, wenn man alle Familien als offen annimmt, f könne man überall dasselbe Symbol nehmen, und damit fällt das Problem fort, wie und ob sich \(\lambda{}\) ändert von einer zur anderen Familie. Er will darüber Term Paper schreiben.) 🕮

12-2 Mozarts Zauberflöte im TV. (Viele Melodien kennt man; aber vom Text, hier englisch, verstehe ich sehr wenig.) – 4 ½ – 8 Helmers hier (er hat einige Puzzles, die ich löse. – Mutzli repariert den Schalter am TV.)

Am Distanzensystem für Symbol gearbeitet. – Vormittags spazieren. – Abends gebadet.

Am Distanzensystem für Symbol gearbeitet.

Am Distanzensystem für Symbol gearbeitet. (Neuer Anfang; es schien zu glücken, erfüllt schließlich aber nicht das Quotiententheorem.)

Term Papers gelesen. – Abends zusammen, gut. – 2h viel Lärm, 3h weiteres Nemb.

Neue Idee über Symbol aufgrund von Entropie. – Mittags Mutzli hier. (Sie sagt, Olaf ist sehr deprimiert über RAND, weil die Sozialwissenschaftler Vorschläge der Mathematiker über mathematische Modelle usw. nicht annehmen wollen, und die Mathematiker im ganzen Einfluss verlieren. Wir machen aus, am So zu ihnen zu kommen.) – Nachts 1h weiteres Nemb.

Über Symbol.

11-3 zu Helmers. (Ich spreche mit Olaf über die Schwierigkeiten in RAND. Er sagt, der Direktor von RAND ist ziemlich autokratisch, Hans Speier, politische Wissenschaft, hat den Haupteinfluss auf ihn; dadurch ist jetzt die Sozialwissenschaftsabteilung stärker an Einfluss als die mathematische. Er und seine Freunde haben vor Jahren die sozialwissenschaftliche Abteilung geschaffen und Leute ausgesucht. Jetzt ist er enttäuscht, dass die gegen alle mathematischen oder exakteren Methoden sind, und sogar gegen Projekte stimmen, die die Mathematiker machen wollen. Olaf möchte gern mal für ein Jahr weggehen; er hat beim Stanford Center einen Fragebogen beantwortet. – Er arbeitet jetzt mit Rescher an allgemeiner Methodologie für Sozialwissenschaft, besonders politische Wissenschaft; nicht mit mathematischen Modellen oder Statistik, sondern exakteren nicht-mathematischen Begriffen. – Ich gebe ihm meine Notes on Prob. Er hat inzwischen Kemeny gelesen; sagt, das hat ihn nicht überzeugtausgestrichenes Komma vom Multiprinzip . Ich erkläre strikte Kohärenz, und er stimmt der Forderung zu. 🕮 Ich zeige ihm die Tabelle in Notes. Er bringt seinen Aufsatz mit Oppenheim. Ich sage, er hat recht, dass man „aus Erfahrung lernen muss“, aber und daher auch recht, dass ein gewisser Wert von Symbol in diesem Beispiel unannehmbar ist; aber nicht recht, wenn er dort weiter sagt, dass das Multiprinzip „nur“ durch Annahme dieses Wertes erfüllt werden kann. – Er kennt anscheinend mein Contin. nicht, sagt aber, dass er stark an induktiver Logik interessiert ist. Aber jetzt würde er nur gelegentlich etwas Zeit haben für Mitarbeit, weil er und Rescher jetzt sehr an ihrem Projekt arbeiten.)

Endlich finde ich eine Lösung im Symbol-System mit Distanzen, wonach ich lange vergeblich gesucht habe. (Zunächst für Dreieck, dann für k beliebige Punkte; dann angewendet für 2 x 2; es geht, es ist aber recht kompliziert.)

Kaplans hier 5:30-6:30 (Er wollte ursprünglich zu mir für langes Gespräch kommen. Er schlug 2h vor, ich sagte 6 3:30. Wir einigten uns, dass er dann herkommen sollte. Und Iona würde ihn 6:30 abholen zu einer Dinnerparty. Dann rief er nach 3h ein : Transportschwierigkeiten. Ina bot an, ihn zu holen, sie hatte ihn schon lange vergeblich angerufen; aber er schlug vor, dass beide um 5:30 kommen wollten! – Er will über Grundlagen der Psychoanalyse arbeiten.) –8 – 8 ½ Dave Kaplan und Renée hier (er bringt Term Paper für Semantik voriges Semester. Er muss den Grad bis morgen haben. Nur 3 Seiten! Ich gebe ihm B und unterschreibe das blank. – Übermorgen heiraten sie.) 10 ½ noch zusammen; sehr gut. – In der Nacht starker Regen, laut auf dem Dach; ich nehme noch ein Nemb.

Für Symbol mit Distanzen neue Lösung gefunden (Paare von Individuen 🕮 als Quasiindividuen.) – Nachts immer noch starker Regen; ich nehme noch ein Nemb. und Wachs. – 1:30 nachts neue Idee über Symbol mit Distanzen, aufgeschrieben. – Später einige Stunden Hämorrhoiden Schmerzen, nicht stark, aber störend.

Weiter über Symbol mit Distanzen. – (Immer noch Regen. In der Stadt stellenweise Überschwemmung.)

Vorbereitung für Vortrag morgen.

10-1 Helmers, Dalkey, Rescher, Bohnert, und Mathews hier. (Ich erkläre die drei Wege zum Aufbau von induktiver Logik: Ck, Mk und \(\delta{}\). Als Beispiel die \(\lambda{}\)-Funktion. Besonders \(\delta{}\) ausführlich. Dann über Idee mit Distanzen, für alle Sprachformen, auch quantitative Größen. Ich nehme alles auf Recorder auf. Nachher Diskussion; nicht zu den technischen Fragen; vielleicht waren meine Erklärungen etwas zu technisch? Sie fragen nach Allgemeinerem, und Erkenntnistheorie. Rescher sagt, dass er mit Helmer auch über induktive Logik für Sozialwissenschaft arbeitet. Ich rate ihm: besser Relationen definieren, nicht alle Prim. Olaf spricht wenig; nachher sagt er, er sei nicht hinreichend bekannt mit dem \(\lambda{}\)-System; ich sage, er hätte fragen sollen, aber er scheute sich anscheinend.) – Nachmittags an neuer Lösung für Dreieckproblem.

40 Minuten spazieren, Mia. –Bohnert bringt Term Paper. (Wir baten ihn, für TA nächstes Jahr anzusuchen, damit er Doktorthese schreiben kann. Aber er ist mehr geneigt, seinen jetzigen Halbzeitjob mit der Rechenmaschine Vollzeit zu nehmen.) – 4 – 6 ½ich allein zu Kaplan. (Sie hatten auch Ina erwartet! Wir diskutieren zuerst über materialistische Wissenschaft, und Zulassung von theoretischen Begriffen. 5 ½ kommt Dr. Lou Shoulden. Ich sage ihm, dass Ina gerne einen Job am Mount Sinai Hospital hätte. Er sagt, seine Researchgruppe wird ca 18 Bett Patienten haben, und brauche dafür einen Social Worker; er will versuchen, es so einzurichten, dass sie unter dem Research Komitee arbeitet, und nicht unter dem Supervisor des allgemeinen Hospitals. Ich erzähle ihm von Inas theoretischen Interessen und dass sie sehr glücklich wäre, wenn sie in Kontakt mit Research 🕮 arbeiten könnte. Er nimmt die Telefonnummer und spricht sehr freundlich.) Später kommt Dr. Winifred Lukas44eigentlich Dr. Winafred Blake Lucas: https://sites.google.com/site/drwinafredblakelucas/, (klinische Psychologin, hat an UCLA studiert, auch bei Klopfer. Sie sagt, die Psychiater sehen auf die klinische Psychologie herab, weil die keinen medizinischen Doktor haben. Sie macht anscheinend Psychotherapie, gehört zu der neueren von den beiden Gruppen von Analytikern.) 6 ½ gehe ich. Ich fahre allein, auch im Dunkeln zurück, es geht gut. – Ina ist sehr froh, dass ich zu Shoulden über sie gesprochen habe; sie freut sich, dass ich für sie eintrete. – Abends spät überraschend zusammen; sehr gut.

Über Distanzen. –

Über Distanzen; ich finde endlich eine Lösung.

II / 1956 Über Distanzen; ich wende die Lösung an für Sprache mit stetiger Skala. – Gestern und heute abends etwas tense.

10-2 Mathews. Ich erkläre ihm meine neue Methoden: für k Punkte, und für stetige Skala. Er soll es anwenden auf eine Reihe von k Prädikaten.) – Korrektur gelesen für Anhang der 2. Auflage von „Mean. &Nec.“ –

10:30-3 Kalish hier. (Es geht ihm nicht gut. Er hat die Psychotherapie abgebrochen; er weiß nicht recht, ob sie ihm geholfen hat. Jetzt wartet er mit Spannung auf Micheline, die in einigen Tagen herkommen wird, vielleicht nur für kurz. Er aber möchte sie heiraten. Sie sei sehr kritisch und aggressiv mit ihm. – Er will wieder die Arbeit an unserem Modalitätenaufsatz aufnehmen.) – Für Vorlesung „Grundlagen der Physik“ überlegt und gelesen, zum ersten Mal.

Vormittags für Autobiographie in Recorder diktiert, um zum ersten Mal (über Frege). – 4-6 Mia hier. (Sie hat von Iona gehört, dass Kaplan ein gutes Angebot von Ann Arbor hat, 23 Psychiatrie (!), 13 Philosophie.) – Abends spät zusammen.

Für Vorlesung, Holton gelesen. 🕮

3-5 erste Vorlesung („Philosophische Grundlagen der Physik“, 20 Studenten. Dave Kaplan wird Assistent sein. Abe Kaplan kommt.) Ina fährt, weil sie zu tun hat.

Das Skelett für Autobiographie geschrieben. – Abends spät zusammen; besonders gut.

12-1:30 Department Meeting. – 1:30-3 Office.

Research Gesuch.

12:30-3 Bohnert hier. (Es geht ihm besser. Er hat den Aufsatz über util. für Stanford beinahe fertig. – Ich erkläre ihm meine Lösung für k Punkte im logischen Raum, mit Distanzen. Ich sage, Helmer konnte das Integral für die einfache Glocks Kurve Symbol aus 2 ZeichenKlammerausdruck nicht allgemein lösen. Meine Idee: Man sollte die Rechenmaschine für symbolische Operationen verwenden, allgemein, differieren, integrieren, usw.; mit \(\lambda{}\)-Operator für Funktionen und Lukasiewicz Notation ohne Klammern. Er will sehen, ob die Leute in seiner Firma vielleicht daran interessiert sind. – Ich lese ihm vor aus Blacks Buch, dass die Hoffnungen für Semantik evaporiert sind. Er: Das ist nicht so falsch: nur wenige Philosophen verstehen die Wichtigkeit. Die meisten wissen nicht, wofür symbolische Logik gut ist; er sagt, dass er in meinem Kurs in Chicago einige wichtige Einsichten gewonnen hat, die die Studenten gewöhnlich nicht bekommen. Er möchte ein Buch über Logik für Collegestudenten schreiben, das diese Dinge betont; er hat aber keine Zeit.) – An Autobiographie geschrieben.

11 – 2 ½ zu Helmers (Ich erkläre ihm meine neue Methode für induktive Logik mit Distanzen. – Meine Idee, die Rechenmaschine für symbolische Operationen zu verwenden, z. B. differieren und integrieren, Gleichungen mit Matrizen, Differentialgleichungen, usw. – Bei Tisch erzählt Mutzli, wie Olafs Mutter, als sie bei ihnen wohnte, sie immer kritisiert hat, auch zu anderen.) 🕮

Autobiographie; über Wittgenstein.

Nachmittags zweite Klasse (Mia ist auch da; sie will regelmäßig kommen. Lebhafte Diskussion über Wahrscheinlichkeit; Mia, Bob und Ruth Anna Mathers verteidigen Reichenbachs Limitdefinition.) Mia fährt mich nach Hause.

Gelesen.

12 – 1 ½ Department Meeting (Miller will 1. Juli retirieren, 2 Jahre früher als nötig. Kaplan sagt nachher, Miller sei sehr in sich selbst zurückgezogen, oft geistesabwesend; er will dann nach England gehen. Miller sagt, wir müssten versuchen, einen Mann wie Cassirer zu finden, für Kulturphilosophie.) -2 mit Kaplan. – 2-3 Office. (David Kaplan. – Mathews. Er kommt nur sehr langsam vorwärts mit meinen Problemen.) – Allein gefahren. Zum Haarschneider. 4¾ zu Hause. – Abends zusammen; sehr gut.

An Stegmüller ms gearbeitet. (Schwierige Situation: Er stellt es in Vorwort und Inhaltsverzeichnis so dar, als wäre es großenteils sein Buch, nur „gestützt auf“ meine Bücher.) –Olaf Helmer kommt abends auf meine Bitte (zur Besprechung über Stegmüller; er spricht entschieden gegen die Formulierungen jetzt im Vorwort. – Er erzählt dabei auch, dass die gedruckte Übersetzung meiner „Syntax“ ganz von ihm ist! Die von Zeppelin war so schlecht, er hat sie dann nicht mal angeschaut beim Übersetzen; Ogden hat ihm pro Stunde bezahlt. Er war entsetzt, dass dann im Druck er nicht als Übersetzer genannt war.) – Don Kalish ruft an: er hat plötzlich gestern Micheline geheiratet. (Di sagte er mir noch, er habe noch nicht den Mut aufgebracht, sie zu fragen; vielleicht hatte er sie doch schon gefragt, aber sie sich nicht noch nicht entschieden.) 🕮

10:45 – 2 ½Mathews hier. (Er hat wenig getan, und wir haben viele Probleme mit der neuen Distanzenmethode. Ich frage ihn, ob es ihm recht ist, jemand anderen dazu zu nehmen, und er stimmt zu. Er will Kuhns fragen.) Heute ist er mit Bus von S. M. gekommen; Ina bringt ihn nachher nach S. M. – Am Vorwort und Anhang für ms Stegmüller gearbeitet.

Mit Ina spazieren. – 12 – 2 ½Bohnert hier (Er hat durch einen Freund bei Ramo. Wooldridge ein Angebot für Dauerstellung bekommen, noch besser als bei N Am. Sie arbeiten an Übersetzungsmaschine und Informationssuchmaschine. Vielleicht will er von Juni ab dorthin gehen.) – Für Stegmüller Vorwort und Anhang gearbeitet.

Für Stegmüller Vorwort und Anhang gearbeitet.

Nachmittags Klasse. – Allein hin- und zurückgefahren.

Transkript vom Vortrag für Helmers Gruppe 28.1. überarbeitet.

Transkript vom Vortrag für Helmers Gruppe 28.1. überarbeitet.

Bar-Hillels Aufsatz für Schilpp gelesen. – Mittags Mutzli hier. – Abends Bohnert zum Essen. (Er bringt den reparierten Recorder. – Er berichtet, dass der FBI Mann bei seiner Firma ihn gestern lange gesprochen hat, über mich; mein Name sei auf der Frontseite von „Volkswelt“ genannt, weil ich irgend etwas mit 15 Kommunisten zusammen unterschrieben hätte. Dann hat er ihm nach 1 ½ gepredigt über die Gefahr der Kommunisten. – Er fragt mich, warum ich so viele Sachen unterschreibe; er meint, dadurch werde der Wert der Unterschrift herabgesetzt, wie bei Einstein.) –

Wir erwarten Bar-Hillel, aber er kam nicht. – 2h fahre ich zum Campus, dann mit Kaplan zu Cholden(in Laurel Canyon, Hollywood. Dort Aldous Huley45Könnte Aldous Huxley gemeint sein? Er lebte in Los Angeles. Bei der zweiten kurzschriftlichen Notierung des Namens schreibt Carnap den Namen auch genau so., Gerald Hirt, Bertallanfy und Frau. Er ist Physiologe beim Research Staff von Mt. Sinai Hospital. 🕮 Beide sprechen mit mir über Wien usw. Schließlich beginnt Cholden das Gespräch über lysergic acid; er hat es ausprobiert. Huxley und Hirt haben mehrfache Erfahrung damit und sprechen über die Effekte: Depersonalisierung, Zeitstreckung, intensive Farben usw. Kaplan sagt, er kennt ähnliche Erlebnisse ohne Drugs. Cholden fragt, ob wir Philosophen denken können, auf welche Weise die Drug wirken könnte. Ich sage: nicht notwendig direkte Stärkung der Farbempfindungen usw., sondern indirekt durch Beseitigung der hemmenden Konzeptualisierung. 5h gehen alle, sogar Kaplan; Iona kommt, und wir bleiben noch etwas. – Ich frage Cholden, ob für Ina wohl eine fair Chance ist; er sagt ja; Alexander kommt im April; dann wollen sie solche praktischen Fragen besprechen. – Kaplan bietet sich als Versuchsperson an für lysergic Säure, nachdem Cholden Versicherung gibt, dass keine schädliche Wirkung. Ich sage, ich wäre wohl auch geneigt. Aber Cholden meint, ein Philosoph genüge ihm wohl; er will möglichst verschiedene Typen.) – Ich fahre mit Iona und Kaplan zum Campus; dann allein im Dunkeln nach Hause. Inzwischen hat Bar Hillel telefoniert. Ich lege mich ½ Stunde ins Bett. Dann kommen sie, und ich stehe wieder auf. Bar Hillel, ich umarme ihn, und Rachel; Bohnert bringt sie und bleibt zum Essen. (Ich erzähle von heute nachmittag. Ich sage, in der Analyse hatte ich auch zuweilen Tage, wo die Musik und Farben besonders ergreifend sind, wo ich auch „tanze“. Rachel studiert educational Tanzen; bisher am Teachers’ College Columbia, will jetzt nach England gehen bis zum Sommer.) Bis 9h. Das war für mich ein langer Nachmittag und Abend. Ich bin nicht zu müde, und freue mich, dass ich es jetzt so gut kann.

Mit Ina spazieren. Dann am Transkript „Drei Approaches“ gearbeitet. Mittags kommen Bar Hillel, Rachel, und Bohnert, sie herumgefahren hat in unserem Auto, über die St. Monica Berge. – Nachmittags 3-7 🕮mit Bar Hillel gesprochen. (Über Suchmaschine. Er glaubt, dass es keine gute Lösung gibt, da man keine Klassifikation festlegen kann. Die Hauptanwendung soll Informationssachen im Intelligenzamt in Washington sein; die Maschine soll entweder bibliographische Referenz angeben oder vielleicht die Information selbst, z. B. auf meiner Karten. – Die Übersetzungsmaschine, glaubt er, wird in ein paar Jahren arbeiten können, hauptsächlich für russisches Material, teils wissenschaftlich, teils Material, das von Agenten geliefert wird. Aber alle Probleme der Übersetzungsmaschine sind von nun an hauptsächlich praktische; wohl kaum mehr interessante, theoretische Probleme. – Ich mache einige Bemerkungen über seinen Schilpp Aufsatz. Ich sage, er ist gut. Ich wende ein, dass die vielen Deutigkeiten der Alltagssprache doch das Verstehen oft stören. Er meint, wohl nur für Kommunikation; dagegen in Dichtung wären sie nötig. Ich spreche dagegen.) Wir essen zusammen. 8h kommen Professor Motzkin und Frau (er ist russischer Abstammung, lebte dann in Deutschland, dann 20 Jahre in Israel, jetzt in Numerischer Analyse hier. Er war Bar-Hillels Mathematiklehrer an der Universität Jerusalem.) Rachel kommt dann aus Inas Zimmer; einiges Embarrassment; dann geht Bar-Hillel mit Motzkins, aber Rachel will nicht mitgehen (Frau Motzkin wird bald nach Israel fliegen und kennt Shulamith.) – Ich sage Rachel, sie soll noch etwas dableiben. Wir sitzen am Tisch und sie erzählt von den Schwierigkeiten mit Bar-Hillel (nachmittags war Ina mit ihr im Rogers Park und da herum; da hat sie ihr schon vieles erzählt. Das Schlimmste ist, dass er so oft ganz plötzlich hin und her Beschlüsse macht, und sie erst nach dem Beschluss „informiert“, besonders in den letzten 2 Monaten. Z.B. er drängte sie von NY, wo sie dieses Semester war, nach Boston zu kommen um mit ihm zusammen zu sein; kurz danach ruft er sie an und sagt, er habe Shulamith gekabelt, herzukommen! In Jerusalem sind die Freunde immer dafür, dass er zu Shulamith zurückgeht. Poznanski sei sein einziger Freund, und auch mit ihm spreche er nicht über persönliche Dinge. Sie dachte, auch wir würden auf Shulamiths Seite sein; sie hatte den Eindruck, Ina wäre eine 🕮eine nahe Freundin von Shulamith. Wir sagen, wir mochten sie gern, aber kannten sie nicht nahe; wir nehmen nicht „Partei“, sondern überlegen, wie man Bar-Hillel helfen kann; aber Rat geben kann man ja nicht. – Sie ist erst 25, aber spricht so verständnisvoll und ruhig über alles. Er ist 41; Ina meint, er sei weniger gereift als Rachel.) Zum Abschied küsse ich sie und sage, wie sehr ich wünsche, dass alles gut werden möge, für sie und für ihn. – Es ist 10h, und ich bin gar nicht besonders müde (ich war auf seit 3); ich nehme so stark Anteil, dass ich Zeit und Müdigkeit vergas. Wir sprechen noch über die Probleme der beiden bis nach 11.

Transkript „3 Approaches“ fertig geschrieben. – Nach dem Lunch kommt plötzlich Mutzli (sie hatte wieder phone Anrufe von einer Frau, die sie bedroht. Sie ging dann zu Dr. Brann und erfuhr, dass das dessen frühere Sekretärin ist. Dann mit Olaf zur Polizei; die konnten nichts tun. Sie könnte aber Klage vor Gericht bringen. Wir beruhigen sie; Ina spricht noch mit ihr, während ich im Bett bin. Dann fährt sie etwas beruhigter nach Hause.)

Mittags Rachel hier (Ina ist vormittags mit ihr herumgefahren, und hat auch mit ihr ihre Probleme besprochen.) – Wir fahren zusammen zum Campus; Klasse. (Dann Ina mit ihr). Ina holt mich wieder ab. – Abends zusammen. (Erst gut, dann gestört durch harmlose Bemerkung; schließlich um (in den letzten Monaten sonst immer Sch.))

Eine neue Symbol-Funktion für Dreieck. – Nachmittags Haus an Sycamore von außen besehen.) – 6-10 Bar-Hillel und Rachel hier. (Wir sprechen mit ihm über seine persönlichen Probleme. Ich betone die Schwierigkeiten, die ich bei und nach dem Abbruch der ersten Ehe hatte. Er will versuchen, durch Freunde in Jerusalem einen Analytiker zu finden, vielleicht die Frau, bei der er auf der Warteliste ist. Ich spreche von meiner Analyse, und dass ihm Analyse helfen würde, sich selbst zu finden und dadurch den richtigen Entschluss zu treffen, welcher es auch sei. Er geht zu Shulamith zurück, weil 🕮 er es für das (moralisch) Richtige hält; Shulamith und seine Freunde in Jerusalem, auch Poznanski, sehen es so an. Ferner auch, um „zur Mutter“ zurückzukehren; „sie wird wissen, wie sie alles in Ordnung bringen kann, denn sie hat auch früher immer alles richtig gewusst“. Anscheinend ist sie aber sexuell für ihn nicht befriedigend; er sagt, sie würde ihm, wenn nötig, erlauben, zu einer anderen zu gehen, wenn es nur für Sex wäre. Ich frage, ob es für dauernd ist, oder Experiment. Er weiß es nicht; er meint, es macht keinen Unterschied; man sieht eben, wie es wird. Er denkt aber nicht daran, wie schwierig diese völlige Ungewissheit für Rachel sein muss.) – Zuletzt bin ich schon müde, und kann nicht mehr richtig auffassen, als Bar-Hillel etwas über seine Arbeit sagt. – Ina mag Rachel auch gern; sie freut sich, dass ich beweglich und „warm mitschwingend“ bin.

III / 1956 12-2 Department Meeting. Office bis 3 ½. Ich bringe Ina Blumen mit (gelbe Narzissen, 2.-). – 7-10¼Bar-Hillel und Rachel hier. (Ich frage Rachel, ob sie für uns tanzen will. Sie will nicht, weil sie es noch nie getan hat, sie wüßte nicht was. Sie sagt, sonst würde sie es tun. Wenn ich mal nach Israel käme, würde sie es tun. Anfang April geht sie nach England für ein halbes Jahr; dort ist besser Schule und das Leben billiger. Sie verdient Geld mit Hebräischunterricht. Ich erzähle von Maja. Er sagt, nach Retirierung soll ich mal ein oder zwei Semester an die Universität dort kommen; die Luft dort sei trocken, die Hitze nicht zu groß.)

Wir besehen mit Mr. Solo das Haus an Sycam.; es gefällt mir, aber Ina nicht. – 12 ½ – 2 ½Rachel hier. (Über ihre Zukunft. Sie wartet ab, was sich in ihr selbst entwickelt.) – 5 ½ Ina kommt zurück mit Rachel. (Ich sage, dass ich zu schüchtern war, sonst hätte ich sie jedes Mal geküsst. Dann, als B-H kommt und sie küsst, tu ich es auch, und nochmal.) 6 – 9 ½Bar-Hillel hier. (Bis 7 mit ihm über seinen Aufsatz Idiome, und über sein Memorandum über Suchmaschinen. Ich sage, vielleicht ist er zu kritisch, einige der kritisierten Auffassungen lassen sich vernünftig interpretieren. 🕮 Aber er meint, wie sie die Ideen wirklich anwenden wollen, das ist alles unglaublich verkehrt und konfus. Über Übersetzungsmaschinen; seine jetzige Idee ist, dass die Maschine nur Wort für Wort übersetzt, ohne Rücksicht auf Grammatik, aber grammatische Form anzeigt, und dann der Posteditor die Umformung in englische Sätze macht. Der größte Teil der Kosten ist das Abtippen des Originals; das wird vermieden, wenn man eine Druckrecognition-Maschine baut; die wird jetzt entwickelt, auch für Gebrauch von Briefen.) – 7-9 sitzen wir vier am Tisch. (Ina erwähnt, dass er gesagt hat, er wäre ein wünschenswerterer Ehemann als Rachel sonst wahrscheinlich finden könnte. Darauf sage ich, dass Ina eine bessere Ehefrau ist als ich ein Ehemann; und ebenso Rachel besser als er. Logiker sind allgemein schwierig; und wir haben nochmal besondere Schwierigkeiten. Ina kommt aus der Küche und küßt mich und sagt, das habe ich sehr gut über Rachel gesagt. Sie planen morgen abend auf den Mount Wilson zu fahren. Mir tut es leid, weil das der letzte Abend ist. Er sagt, wenn er und ich nicht fertig werden mit den Diskussionen, könnte Rachel alleine mit Thompson und Frau hinauffahren. Sie lehnt entschieden ab. Ich sage, vielleicht könnte sie sich an ihm rächen, indem sie ihn allein hinauf schickt. Ihm liegt viel an der Fahrt, und darum wird sie auch mitfahren. Ich lass sie ihre Adresse aufschreiben. Ich sage ich bin sehr schlechter Briefschreiber, aber ich möchte so gern von ihr hören, um zu wissen, wie sie wirklich fühlt. – Sie sagt mal, (oder er), sie könne nur einen Israeli heiraten. Ich sage, ich hatte nachgedacht, wenn ich jung wäre, ob ich sie wohl heiraten würde; also das wäre unmöglich. Sie sagt, es muss nicht ein Israeli sein, aber sie wolle nur in Israel leben, weil sie das Land sie liebt.) Zum Abschied küsse ich sie wieder. – Später spreche ich noch lange mit Ina über die beiden und ihre Probleme. (Ina meint, selbst wenn B-H. wollte, wäre sie nicht sicher, ob sie wünschen wollte, dass Rachel ihn heiratet; er sei so unzuverlässig und könnte plötzlich mal wieder zu Shulamith zurück wollen.) 🕮

10-1 Bar-Hillel hier. (Über seinen Schilpp Aufsatz. Ich schlage vor, dass er vielleicht die Frage in III, über natürliche Sprache und Philosophie klarer machen soll durch Erklärung, warum Analyse der natürlichen Sprache wichtig für Philosophie. Ich glaube, für Philosophie müssen wir zwar natürliche Sprache benutzen; aber es lohnt sich nicht, sie ausführlich zu analysieren, ebensowenig wie der Physiker es tut. – Analogie: So wie wir auch für Beschreibung von Wolkenform die exakten Geometrie verwenden, sollten wir auch für Beschreibung von vagen Prädikaten und Sätzen die exakte Logik der Eigenschaften und Propositionen verwenden. – Über induktive Logik: Die verschiedenen Probleme in verschiedenen logischen Räumen. Ich nennenehme? Distanz als Grundbegriff. Symbol-Methode angedeutet.) 1-2, auch Rachel und Ina sind da. (2-3 lege ich mich hin, sie gehen zu Mia Reichenbach.) 3-4 wir machen Fotos vor dem Haus. 4 sie fahren weg (mit Thompson zum Mount Wilson; morgen früh fliegen sie nach St. Francisco; Montagabend er nach Boston, sie nach NY. Am 9. fährt er zurück nach Jerusalem; sie Mitte April nach England, Laban Schule, bis zum Sommer.)

Aufsatz ms der beiden Mathers gelesen. – Wir besehen Haus an Erskine St. 4 ½ – 7¾ wir bei Mia. Wir gehen mit ihr ein Haus besehen, im Bau, Blick aufs Meer und Berge, zu groß für uns. (Mia sagt, dass Franki durch die Analyse jetzt so verschlossen ist, dass er fast gar nicht mit ihr spricht. Er nimmt Lunch mit, ißt abends im Restaurant, an St. Vincent, wo er täglich 3 Stunden arbeitet. So ist sie noch einsamer. – Über Bar Hillel und Rachel.) – [Abends Chouldens Party; wir haben abgesagt, gegen Inas Wunsch (wegen ihrem Job.)]

3-5:30 Department Meeting (über Kursforderungen). –

3-5 Klasse. (Ausführliche Diskussion über theoretische Sprache, etwas verfrüht.) – Abends ruft Rachel plötzlich von Burbanks an. 🕮

Pasquinellis Heft der Rivista über Carnap gelesen. – Abends Muskeln tense. Aber ich stehe doch auf und tanze.

Wir besehen Haus an San Lorenzo. (Es hat schönes study für mich, getrennt vom Schlafzimmer, mit Aussicht auf den canyon. Nachteil: Geräusch von der nahen Kurve von 7thSt. – Nachher berechnet Ina, dass der Preis von 25‚000 praktisch äquivalent ist zu Miete von 180 monatlich; und wir werden wieder etwas bedenklich, ob wir uns das leisten können. Aber das Haus ist anziehender als die meisten, die wir gesehen haben.) – Immer noch Muskeln etwas tense.

Buch Hutten gelesen.

10-1 Mathews und Kuhns hier (Kuhns zum ersten Mal; er wird auch als Assistent für mich arbeiten. Er hat Cont. und neues ms „3 approaches“ gelesen. Ich erkläre, dass das frühere Distanzaxiom auch für drei Punkte enger gefasst werden muss. Für k Punkte geht es so nicht; stattdessen Unterschied inM durch Vergleich korrespondierender Distanzen.) – Abends 8¾-11¼ (!) Departmentparty bei Piatt. (Zu Ehren der Frauen von Kalish und Meyerhoff, und Abschied für Miller. Ich sitze in bequemem Sessel, und andere kommen und sitzen auf Schemel oder Stuhl neben mir: Barbara und ihr Mann, Mia, Ruth Anna und Dobb. Nach 10h kommt überraschend Dr. Kupper und Frau. Ich sage auf seine Frage, dass es mir gut geht; Ina kommt und sitzt dabei und unterhält sich lebhaft mit ihm; leider kann ich das bei dem großen Geräusch nicht mithören. Seine Frau sieht jung aus; ich sage, dass ich diesen Eindruck vielleicht habe, weil ich sein Alter überschätzte: 48-50; er sagt: Anfang der Vierziger. Maron von Ramo-W.46vermutlich M.E. Maron, der bei Ramon-Wooldrige arbeitete.; er sagt, dass er mich mal mit seinem Boss zusammen konsultieren möchte, vielleicht im April, über Suchmaschinen, auch 🕮direkt für Information. Ich sage, dass ich fast nichts hierüber wisse, aber gerne Fragen antworten will, wenn ich kann. Er fragt auch über algebraische Integration; ich sage: ich habe einige Ideen, habe aber nichts darüber gearbeitet; er sagt, das interessiert ihn. – Zum ersten Mal Gespräch mit Micheline. Sie erzählt, wie sie zusammen das Haus und den Garten verbessern, heute ein Fenster eingebaut usw. Sie studiert Anthropologie; sie fragt, wann ein Gebiet „Wissenschaft“ genannt werden kann; ich sage: bei neuen Gebieten soll man nicht zuviel verlangen. Kalish plant, 1957 nach Europa, vielleicht Fulbright, vielleicht England; sie möchten auch nach Indien; 1958 plant er ein Sabbatjahr. – Beim Abschied stehen wir zusammen mit Mia; Ina sagt, Mia fühlt sich zurückgesetzt; darauf küsse ich sie auf den Mund.) Als wir nach Hause kommen, 11:45, bin ich erfreut zu bemerken, dass ich nicht übermäßig müde bin. – Aber 2 große Nemb genügen nicht, ich bin zu aufgekratzt. Ich muss später noch ein kleines nehmen.

2 ½ – 5 ½TV „Richard III“ mit Olivier; gut und packend. – 6 – 8 ½Helmers hier. (Sie sind ziemlich schweigsam. Vielleicht ein wenig gekränkt, dass wir nicht mit Bar Hillel zu ihnen gekommen sind? Ich bin geneigt, es ihnen zu erklären; aber da Ina nicht davon anfängt, lasse ich es auch lieber.)

Nachmittags besehen wir Sohler’sSobler’s? Haus an Chenault. (Es gefällt uns sehr gut. Schöne, helle Zimmer. Hauptbedenken: Oben auf dem Nebengrundstück bald gebaut wird. Platz für Bücher ist nicht so viel wie im San Lorenzo Haus, aber wohl doch genug. Aus den Zimmern schaut man überall ins Grüne. Obstbäume; er beschreibt, wie sie regelmäßig gewässert werden müssen. Sie wollen es uns für 150 vermieten, obwohl gestern Leute da waren, die 175 anboten.) – (Abends telefoniert Ina mit Mrs. Worl, die das Nebenhaus besitzt. Sie sagt, wenn sie keine Renter findet, will sie es verkaufen; dann würde vermutlich ein Appartementhaus da gebaut; sie möchte es lieber noch einige Jahre behalten; Ina rät ihr, beim Universitäts-Housing Office zu listen.) Darauf beschließen wir, das Haus zu mieten. 🕮

3-5 Vorlesung. – 5 ½ mit beiden Mathers gesprochen, über ihren Aufsatz (sie kritisieren Perkins und Singer. Ich habe Randbemerkungen geschrieben, und erkläre sie jetzt. Sie finden mein Hauptbedenken, gegen ihre intensionale Methode, anscheinend nicht überzeugend, und möchten es doch zu veröffentlichen versuchen.)

Für Autobiographie geschrieben (über „Aufbau“).

Nachts kann ich lange nicht einschlafen; abends war Film über Hitlers Aufstieg und Fall; heute Brief von Rachel; Überlegungen für Möbel ins neue Haus.

Muskeln tense; ganzen Tag im Bett (Department Meeting abgesagt) geblieben, aber immer zwischendurch aufgestanden. Zum Lunch auf, auch zum Abendessen. – Später am Abend ein wenig getanzt. – 2 große Nembs.

Autobiographie (weiter am Skelett für „Aufbau“).

12 ½ – 2 Bohnert hier. (Er gibt Scheck 500 zurück, weil er doch nicht ein neues Auto kaufen will, sondern seinen Wagen reparieren lässt.) – Ina telefoniert mit Mia und merkt, dass sie deprimiert ist; sie drängt sie herzukommen. Sie kommt 6-9. (Ich setze mich zu ihr aufs Sofa und nehme sie in den Arm. Das tut ihr gut. Sie sagt, sie hat den ganzen Tag geweint. Ich sage ihr, sie ist so anziehend, sie muss doch einen Mann finden. Aber sie sagt, sie ist so verwöhnt durch Hans, dass alle anderen dagegen zu sehr abfallen. Sie erzählt von ihrer Kindheit bei einem schwermütigen Vater, getrennt von der Mutter. Wir sprechen auch über Psychoanalyse. Zum Abschied gehe ich mit ihr zum Auto und küsse sie. Sie bedankt sich sehr für den Abend.) – Ina hat nachher Bedenken, ob meine zärtlichen Tröstungen nicht zu starke Wünsche in Mia hervorrufen.

2 – 3 ½TV über mentale Gesundheit (Cholden macht Psychotherapie mit einer zuerst ganz schweigsamen Frau in einer California Staatsinstitution; sehr gut gemacht und eindrucksvoll.) 4 ½ – 8 ½ wir bei Kalish und Micheline. 🕮 Ich zum ersten Mal in seinem Haus. Sie haben 2 große Fenster in der Wohnzimmerwand gebrochen und hinten eine Treppe angebaut, wo früher nur eine Leiter war. Er hat sein Study jetzt unten; gerade Platz für Schreibtisch, 2 große Filekästen und alle Wände voll Bücher und Zeitschriften. – Micheline zeigt Fotos aus Afrika; sie war in einer unzivilisierten Gegend im französischen Kongo, haben auch Elefanten geschossen. – Ich spreche über Dr. Kupper auf der Piatt Party, und meine Analyse. Sie sagt, sie hat mehrmals Psychotherapie gehabt, auch schon in Frankreich; jetzt bei einer Frau, Dr. Paul, die früher auch im Studentenservice war; früher war sie eine zeitlang bei Frau Dr. Sturgeon, wo Kalish bisher war; aber sie urteilt abfällig über sie. – Er sagt, er hat jetzt Besprechungen mit einem neuen Doktor, ein Mann; er möchte diesmal am liebsten es ganz gründlich machen, 5 mal; er nennt den Namen nicht.) – Nachts Magensäure, trotz viel ½ und ½ und Cremalin. Nochmal kleines Nemb. Schließlich stehe ich auf, nehme nochmal Milk of Magnesia und ein wenig Eiscreme. Das hilft; dann endlich geschlafen.

Nachmittags im Bett geblieben; unausgeschlafen und etwas tense. Langen Brief an Rachel geschrieben. Nachher fühle ich mich besser und stehe auf. (Ina sagt, das ist der wärmste und menschlichste Brief, den ich je geschrieben hätte; aber ich sage, ich war nicht so kühl, wie sie denkt.)

3-5 Klasse. (Über nichteuklidische Geometrie bei Einstein. Ich zeichne viel auf die Wandtafel und spreche lebhaft. Nachher sagen sie Ina, es wäre besonders interessant gewesen.) Ina fährt mich hin und zurück.

Muskeln tense. Vormittags im Bett geblieben. Dann 1 Stunde auf, und dann Lunch. – Nachmittags 4 – 7 ½ auf.

12-2 Department Meeting (Auswahl von TA aufgrund der Gesuche, für nächstes Jahr). Office (mit Kalish und Montague über die Logikkurse; ich betone die Nützlichkeit des Kurses 31 über wissenschaftliche Methode, sie stimmen zu. 🕮 Sie skizzieren Inhalt der anderen 3 Kurse. Ich sage: nicht zu technisch, nicht zu viel Stoff; Hauptwert auf gutes Verstehen und Fähigkeit zur Anwendung. Sie stimmen im Grunde zu, möchten aber doch AS der Mengenlehre in 184 A als Grundlage für Begriffe von Sequenz und Funktion in 184 B, Metamathematik.) Allein nach Hause gefahren. – 5-6 aufgesessen; dann plötzlich Muskeln im Rücken etwas gespürt, der Druck des Ledergürtels auf dem festen Kissen. Ich lege mich hin. 7h stehe ich zum Abendessen auf. Als Ina sieht, dass ich tense bin, rät sie, wieder zu Bett zu gehen. – Um 10h getanzt, zu einem schönen Schuberttrio. Danach fühle ich mich besser.

Vormittags mit Ina zu Cantor, Ocean Park, Bett besehen. – Nachmittags 3 ½ – 9 aufgesessen. 5-9 Paul Ruthling hier, überraschend. (Das Silbergeschäft geht sehr gut. Sie kaufen auch ein Grundstück in Phoenix, das sich stark entwickelt. Er gilt in Scottsdale als „respektabler Bürger“. Wir kaufen von ihm zwei Schriften über China.) Durch das Gespräch abgelenkt, habe ich meine Tenseness vergessen und fühle mich viel besser.

Die Besprechung mit Mathers und Kuhns. Wir behalten sie zum Lunch, bis 2. –

1-6 bei Helmers. (Ich fahre hin und zurück. Ich sitze beim Essen auf Essstuhl mit federndem Rücken; es geht gut. Nach Dabei kommen Lloyd Shapley und Frau eine Zeit herein; sie sind auf der Haussuche. – Nach dem Essen lege ich mich eine Stunde hin. – Später auf dem Sofa gesessen, mit Mutzli im Arm.) – Abends sehen wir, zum zweiten Mal, „Madonna von den sieben Monden“47vermutlich Madonna der sieben Monde, englischer Spielfilm von Arthur Crabtree (1944), die Frau in Italien mit gespaltener Persönlichkeit; es ist sehr packend.

4-6 mit Ina zu Bullock48https://en.wikipedia.org/wiki/Bullock%27sMöbel🕮 besehen. – Nachher Haarschneider. – Danach bin ich sehr müde und lege mich eine Stunde ins Bett.

3-5 Klasse. Nachher fährt Dave Kaplan mit René mich zum Chenault Haus; dort ist Ina. Es sind schon Stühle da, und ich sitze und freue mich an dem schönen Haus.

(Ina ist ganzen Tag aus; bringt Auto zur Reparatur (Hydramatic49https://en.wikipedia.org/wiki/Hydramatic.) – Gelesen. –

Vormittags etwas tense. Nachmittags besser. – Abends gebadet.

Vormittags etwas tense. Nachmittags besser. – Buch Turnenbohm gelesen.

Holton gelesen. Ina macht das Haus fertig. – Abends 6hTilly Neovius telefoniert (ich hatte ihren Anruf seit gestern früh erwartet. Sie ist nicht gekommen, weil wir im Umzug sind. Im Mai wird sie wieder einige Tage hier sein. Dann wird sie anrufen. Sie erzählt lange von Agnes, Ulmers, von Rohdens usw.)

IV / 1956Umzug ins Chenault House. Nach 10 kommt David Kaplan und sein Freund Harvey … (Sophomore, interessiert in Sozialwissenschaft und Anthropologie). (Dave hat von einem Freund einen Truck geliehen. Sie laden Inas 2 Matratzen und viele Boxen auf; Dave steigt aufs Dach und macht die TV Antenne ab. Um 12h fahren sie hinüber und kommen dann zurück. Um 1h haben wir Lunch zusammen, mit genau einem Messer. Später wird die zweite Fuhre hinüber gefahren. Ich nehme Nap. Inzwischen sitzen wird zusammen mit Kaffee und plaudern. Ina fährt nochmal ins alte Haus zurück. Dave holt Buchgestelle von Kalish. Sie setzen das TV darauf, im Closet von meinem Schlafzimmer; mit Rabbit Ohren, das geht ganz gut.) Ina ist noch nicht zurück, ich will sie zahlen, wie Ina mit Dave ausgemacht hatte, aber kein Betrag war ausgemacht. Auf einmal sagt er jetzt, sie wollen für die Arbeit nichts nehmen (nur das Gas, was er für den Truck ausgelegt hat). Ich rede ihm lange zu, sage, Ina hat gemeint 20-25; aber er weigert sich; in der Aufregung vergesse ich, ihm das Gas zu bezahlen. Um 6h fahren sie ab. 🕮

Holton gelesen. – Mittags Mutzli hier. –

Nachmittags Seminar. Vorher spricht Ina mit Dave Kaplan; er will die 25 nicht nehmen; sie machen Kompromiss 15 (einschl. für Gas) – Mia fährt mich nach Hause, ins Chenault Haus; wir behalten sie zum Essen; bis 8 ½.

Nachmittags kommt Wim Reiter. Er fährt seinen Wagen, den Ina seit einer Woche gefahren hat aber nicht herauf fahren konnte, herauf. Als er dann mit Ina wieder hinausgeht, ist das Auto verschwunden! Es ist rückwärts den steilen Weg hinabgerollt, hat auf der anderen Seite der Straße das Auto eines italienischen Arbeiters Famiglia gestreift und beschädigt, dann am drübigen Hügel zurückgeprallt (unter Beschädigung eines Zauns) und wieder über die Straße gerollt. Sie kommen beide herauf, aufgeregt; wir trinken zusammen Kaffee und sprechen alles genau durch. (Er sagt, er hat das Auto halb in die Garage gefahren und die Bremse stark angezogen; das scheint aber zweifelhaft; auch scheint es mir, dass er es in reverse anstatt vorwärts gestellt hat.) Er hat nur Versicherung für Beschädigung eines anderen, nicht für sich. Daher beschließt Ina, die Beschädigung von Vims Auto unsere Versicherung zu decken. Vim ist froh, dass es nicht mit Klopfers Auto passiert ist, das er jetzt immer fährt, während wir seinen geliehen haben, weil unserer noch seit einer Woche in Reparatur ist. –Ich bleibe Später essen wir zusammen; ich sitze dabei bis 8:30.

Zu Hause. [Kein Department Meeting.]

Nachmittags Mutzli hier. (Sie hat 2 Interviews gehabt mit Schule für Kindergartenausbildung, mit allerhand Kursen dabei, und wöchentlich 2 Abende 7-10. Diese Abende sind ihr Hauptbedenken, weil sie sehr ungern Olaf allein lässt.) –Dave Kaplan kommt; ob er die TV Antenne aufrichten soll; wir haben aber geraden einen TV Mann für morgen bestellt. – 5 ½ – 6 Olaf hier. (Abends gehen sie 🕮 zu Wohlstetters; darum können sie nicht länger bleiben.)

2:30-5 bei Cholden. (Ina fährt mich hin, und spricht kurz mit Cholden. – Wir sitzen auf der Gartenterrasse in der Sonne; dabei nur Kaplan, Huxley, Herb. Cholden will Gesuch machen Public Health, für Grant für ein Jahr; der Stab soll zweimal wöchentlich nachmittags Besprechung haben, und bezahlt werden; ferner Assistent usw. Vielleicht durch UCLA Medical. School. Ich sage, dass ist unmöglich für mich. Sie sagen, dann als Consultant; und ich bin willig, Selbstversuche mit den Drugs zu machen. Vielleicht werden Kaplan und ich bald den ersten Versuch machen. Kaplan möchte alles lesen vorher; ich sage, besser lesen wir nichts, damit möglichst unbeeinflusst. Huxley sagt: sowohl Jungfrau wie Witwe hat etwas für sich. Wir beschließen, dass ich nichts lesen werde, Kaplan aber doch. Problem, wie man die Versuchsperson während der Drugwirkung dazu bringt, zu beschreiben; vielleicht durch persönliche Beziehung; vorher Versprechen zu Freund, ihn teilnehmen zu lassen. – Bertalanffy wird vermutlich nicht zum engsten Staff gehören.) Nachher fährt Kaplan mich nach Hause. – Ich erzähle Ina davon; sie meint, dass das alles sehr amateurisch aussieht.

12 – 2 ½Bohnert hier. Wir sitzen im Patio. (Er hat endlich den Aufsatz über Werte für das Ford Projekt fertig geschrieben. Er will jetzt an der These arbeiten. Im Juni will er aber vollen Job nehmen. Ich sage: Es wäre besser, erst noch die These zu beendigen; er sagt: er ist oft nicht fähig, solche Arbeit zu tun.) – Nachmittags telefoniert Ina mit Mutzli und fragt dann, ob sie zum Essen kommen wollen; sie ist dafür, aber Olaf sagt, da ist soviel in TV; ich merke, dass er lieber zu Hause bleiben möchte und sage: dann lieber ein andermal. Nachher macht Mutzli ihm Vorwürfe, dass er unhöflich war, und er denkt, ich wollte sie nicht, und weint (!). Er ruft nochmal an, und Ina sagt, sie sollen kommen. Sie kommen zum Essen. Dann sehen wir zusammen TV an bis 9. –🕮

Vormittags tense. Nachmittags ½ Millatin genommen (zum ersten Mal. Wir haben sie von Mrs. Kennendon); dann fühle ich mich besser.

(Ina erfährt, dass Alexander heute abend abreist und keine Zeit mehr hat für Interview. Sie bleibt aber zu Hause für eventuellen Telefonanruf.) – Mutzli fährt mich zur Klasse. Mia fährt mich nach Hause, und wir behalten sie für den Abend; bis 9. (Sie erzählt, dass Reichenbach, als er und sie noch verheiratet waren, schon Beziehung hatten; und er gleichzeitig auch mit Miss Frye50Vermutlich Elinor Kesting Frye, Studentin bei Reichenbach in Los Angeles, seit 1946 verheiratet mit Jule Gregory Charney (1917-1981), spätere Mrs. Charney; sie war damals häufig eifersüchtig auf diese.)

(1 Millatin.) – Endlich mal wieder an Autobiographie (über Grundlagen der Mathematik.

12-2 Department Meeting. (Piatt sagt, er ist für Taubes51Es könnte sich um Jacob Taubes (1923-1987) handeln. für ein Jahr, aber nicht für dauernd, weil er Jude ist, und die jüdische Kultur Übergewicht im Department bekommen würde! Kaplan wird erregt und sagt, dann würde er auch das eine Jahr vetoen. Kaplan sagt, daraufhin scheidet der Vorschlag Taubes aus. Ich sage, ich möchte nicht so schnell nachgeben; wir sollten doch wohl die ganze Frage im Praktischen diskutieren, mit Robson dabei, von dem Piatt sagte, er stimme mit ihm.) Kaplan ist nicht dafür, er muss 1:45 weggehen. Wir sprechen dann noch länger.) – In meinem Office mit Kalish. (Er sagt, Piatt will zwar ein Liberaler und Kosmopolit sein, hat aber damit unverträgliche Ideen.) – Abends, während ich im Bett lese, macht Ina sich eine Permanent52Englisch für „Dauerwelle“ im Badezimmer; sie bittet mich, sie nach 10 Minuten zu rufen; als sie mich schließlich nach der Zeit fragt, sind es schon 16 Minuten! Ich hatte beim Lesen alles vergessen! Ich bin sehr geknickt, Ina ist sehr zornig und kann nicht darüber hinwegkommen, wird später über andere Dinge sehr böse, offenbar in Wirklichkeit über dies. Sie kommt spät in der Nacht noch mehrmals.

Für Autobiographie (über Realismus). – Mittags Mutzli hier. – Abends TV: Dr. Burcell53Wahrscheinlich Nicholas A. Bercel, M.D.: „Schizophrenic Model Psychosis Induced by LSD 25.“ http://www.openculture.com/2014/04/watch-1955-footage-of-a-scientist-interviewing-a-painter-on-lsd.html von USC: Experiment mit einem Maler, mit lysergic acid. – „The Dead of Highbridge🕮

10-1 Mathews und Kuhns hier. – 5-9 Wim hier. Ich zweimal Zmit Ina. Dann sehe ich TV Marco Polo (gut) –Gebadet (zum ersten Mal hier).

11:30-2:30 Kalish und Micheline (sie sind entzückt von dem Haus. Er sagt, Montague spendet die meiste Zeit mit seinen Freunden, Kartenspiel usw., anstatt an seiner These zu arbeiten. Das Department verlangt aber, dass er seine These in einem Semester einreicht.) – 4-8 Helmers hier. (Sie sprechen entschieden gegen meine Idee, bei Cholden ein Experiment mit lysergic acid zu machen. Mutzlis erster Mann hatte Schizophrenie; und sie hat gehört, diese Drug erzeuge künstliche Schizophrenie. Beide sind sehr besorgt, dass es mir schaden könnte, und sie besonders, dass ich dabei schreckliche Ängste und Leiden durchgehen müsste. Sie ist aber etwas mehr beruhigt, als ich alles erkläre.)

9:30-11:30 Bohnert hier. Er hat interessante Ideen über eine Doktor Diss über theoretische Sprache, mit Existenzquantoren. Basis ähnlich wie „Aufbau“; dann Existenzaussagen über Eigenschaften und Familien von solchen, usw.)

Nachmittags Klasse. Ich fahre allein hin und zurück. – Inzwischen sind Sachen aus Chicago im Van angekommen (die 6 großen Buchgestelle; Schreibtisch, Drehgestelle, roter Plastikstuhl, Chiffoniere, 3-tier-Tisch rot, 2 Handkoffer, Nähmaschine).

1-5 Mutzli hier.

12-2:30 Department Meeting. – Office; nur David Kaplan kurz. Ich fahre hin und zurück. –

1-6 David Kaplan und Harvey hier; langes Lunch, dann arbeiten sie 3 Stunden (sie wischen alle Bretter von den Büchergestellen ab, und bauen das 90″ Gestell im Wohnzimmer auf. Dave redet dabei unaufhörlich, entweder über die Arbeit oder über Philosophie, und das ist etwas ermüdend. Zuweilen reden wir alle gleichzeitig mit lauten Stimmen, weil jeder 🕮 eine Idee hat, wie es am besten zu machen ist. Wir bemerken zum Schreck, dass nur das Wohnzimmer hoch genug ist für die 8 ½ hohen Gestelle; ich hatte irrtümlich 8’ angenommen; alle übrigen Zimmer, wo wir 4 Gestelle hintun wollten und eins in Garage, sind zu niedrig; daher werden wir dort überall das oberste Fach absägen müssen.) – Abends sind wir erschöpft; Ina tut immer zuviel mit, Bretter heben, Teppich rollen und tragen usw. Sie ist deprimiert und leicht erregbar, weil alles so dreckig ist, ich zu viel „Junk“ habe, usw.

Mit Kaplan zu Cholden; dort Herb, Mount (Psychologe) und Dr. Brill (Head von Psychiatrie in UCLA). (Kaplan sagt, dass diese Untersuchung sich von anderen unterscheiden soll dadurch, dass wir selbst und andere sophisticated Personen verwendet werden. Er selbst sei hauptsächlich interessiert nicht an Drug selbst, sondern an dem Experiment als einem möglichen Zugang zu der „Wirklichkeit“, die sonst in schöpferischen und religiösen Erlebnissen erfasst wird. Ich sage, ich habe erstens das persönliche Motiv, dass ich intensives Erleben haben möchte, und zu sehen, ob es die intuitiven Fähigkeiten für theoretische Probleme und für emotionale Stellung zu Dingen und Menschen ändert; ferner möchte ich dadurch der Wissenschaft dienen. Mount sagt: lieber nicht beides kombinieren, die beiden Zweige stören sich. – Mal fragt Mount, woher ich gewisse Einsichten über mich habe; ich sage, ich habe es durch Psychoanalyse gelernt.) – Zu Hause zeige ich Kaplan das Haus. Kalish ist da, mit Elektrosäge (er musste 2 Stunden arbeiten für Abschneiden der zu langen Bücherregale, weil Dave mit dem Markieren nicht fertig war und einiges falsch markiert hatte.)

11 ½ -2 ½Helmers und Baers54Vermutlich handelt es sich um Reinhold Baer (1902-1979) mit Frau; Baer ist 1956 zurück nach Deutschland gegangen, an die Univ. Frankfurt. hier. (Er gibt mir Vorträge; sie sind nur für kurz herüber geflogen. Sie wollen im Sommer zurück nach Deutschland gehen, für dauernd, Universität Frankfurt. Helmers sprechen über Antisemitismus in Deutschland; aber Baers sagen, sie haben nicht viel davon bemerkt, als er kürzlich ein Jahr drüben war, 🕮 und in Amerika sei es zuweilen schlimmer. Er sagt, er würde Chicago oder L.A. vorgezogen haben, aber es ist sicher besser als Urbana. Die Pensionierung ist ausgezeichnet: Er hat volles Gehalt für Lebenszeit, unabhängig von Dienstjahren.) – Nachmittags Dave Kaplan und Harvey hier. (Sie machen alle übrigen Regale in den Zimmern fertig, aber ohne Rückenbretter.)

Über Symbol für Distanzensystem gearbeitet.

Ina fährt mich zur Klasse hin und zurück. (Angefangen über theoretische Begriffe. Mia sagt, das war sehr aufschlußreich.) – Abends Wim hier.

Dave Kaplan Kaplan kommt 1-3, Harvey 1-9 (!). Sie stellen alle Bücherregale fertig. Harvey will kein Geld nehmen, möchte aber auf Einladung zum Abendessen bleiben stattdessen (!) Dann spricht er noch bis Ina bis 9; er sagt, er fühlt sich so gut hier.

12-2 Department Meeting. – Dann Office. Mit Montague und Kalish über Montagues Doktorthese.

Abe Kaplan ruft an: Dr. Cholden † (gestern morgen fuhr seine Frau ihn zum Flughafen; sie lenkte, und hinten saß die Tochter; eine Kollision mit einem anderen Wagen, er tot, Frau und Kind unverletzt; er meint, vielleicht durch den Schreck eine Herzattacke, weil er Herzfehler hatte. Wir lesen in der Zeitung, dass die Polizei festgestellt hat, dass sie schuld war; sie fuhr durch ein rotes Licht an der Kreuzung von Sepulveda und La Jiera; sie fuhr in 2 Wagen, und die fuhren in 2 andere Wagen, 4 andere Personen waren verletzt. Kaplan und Iona sind in Choldens Haus, um zu helfen. – Wir überlegen, wie schrecklich es für sie sein muss, sich schuldig zu fühlen.) – Gearbeitet an Distanzenmethode. – Nach 5h kommt Barbara mit einem Dokument für meine Unterschrift, sie und ihr Mann bleiben dann bis 6! – Abends ist Ina bei mir. Wir sind beide erschüttert durch den plötzlichen Tod; ich spüre leise Stiche in etwa in der Gegend des Herzens; Ina erinnert mich, dass ich Ähnliches 🕮 auch fühlte bei der Nachricht von Eisenhowers Herzanfall. – Gebadet.

Mathews und Kuhns hier 10-2. Wir behalten sie zum Lunch. – Dann Harvey hier, er mäht den Rasen. – 6-9 Helmers hier. (Mutzli ist entsetzt über Choldens Tod.)

Mittags sehen wir TV, Wiederholung von „Out of the Dark“, mit Dr. Cholden; es bewegt uns sehr, so kurz nach seinem Tode.

Ich sitze zum ersten Mal in meinem schönen neuen Study.

V / 1956 Nachmittags fahre ich allein zur Klasse. Auf dem Sunset Boulevard, kurz vor Westwood, beginnt ein arges Geräusch am rechten Hinterrad; ich fahre ganz langsam, biege in Westwood, stoppe zweimal, um es ansehen, kann aber nichts bemerken. Ich lasse das Auto auf dem Westwood Boulevard und gehe zur großen Treppe zur Royce Hall hinauf. (Mia ruft für mich Ina an. Ich lege mich eine Zeit hin, um auszuruhen, komme erst 3:15 in die Klasse.) – Nachher fährt Mia mich nach Hause und kommt mit hinauf. Ina ist noch nicht da. Ich lege mich im Wohnzimmer hin und plaudere mit Mia (sie erzählt von Piatts Avancen im betrunkenen Zustand); wir behalten sie hier bis 9. – Ina kommt; sie ist mit Wim zum Westwood Boulevard gefahren, hat dann das Auto langsam in die nächste Garage gebracht; ein Bremszylinder leaks.

Sachen gekramt.

12-2 Department Meeting . 2-3 Off.

Haarschneider und Blumen für Ina gekauft. – In Christiansen gelesen, Buchenbach und Wien; Notizen gemacht für Autobiographie. – Abends zusammen (zum ersten Mal seit 28.2.)

11 ½Bohnert hier. (Über seine Sprache mit Existenzquantoren). 🕮

12 ½Mia hier. Ina kommt. Wir alle Lunch zusammen. (Mia holt Iona, ab für Freud-Erinnerungsfeier des psychoanalytischen Instituts; Ina geht auch hin.)

Ich lese alte Tagebücher, aus Wiesneck und Wien. (Erst war es gemeint für Autobiographie; über Erlanger Tagung, „Aufbau“, Wittgenstein. Dann gerate ich so hinein: die alten Erinnerungen an Erlebnisse mit Sonja, Maina, Maue, Maja, Ina. Besonders die erste Zeit mit Ina bewegt mich sehr. Sie wünschte sich schon ganz bald ein „Brüderle“.) – Abends Verstimmung mit Ina (über Licht ein- und ausschalten beim TV; sie ist oft so ungeduldig und fährt mich an, wenn ich es vergesse; darauf sage ich: „Ich schalte ein und aus wie es mir passt“. Darauf läuft sie wortlos fort, gekränkt; und ich bin mad über sie. Später rufe ich sie zurück; aber ich kann sie nicht ganz herausziehen; ich denke, sie hat wohl Resentment über irgend etwas ganz Anderes, aber ich weiß nicht was.) (Nachmittags 2-6 Harvey mit Ina im Garten.)

Mittags Mutzli bei mir. (Ich sage ihr, dass das Lesen der Tagebücher vieles wiederbringt, was ich nicht mehr wußte. Sie ist ängstlich wegen der Reise nach Deutschland, besonders wegen Olafs Mutter.)

Nachmittags Seminar (über mein Kriterium von Signifikanz für theoretische Sprache.) – Gebadet. Abends gibt es arge gegenseitige Verstimmung, zuerst über unwichtige Dinge, aber doch heftig (sie tadelt mich sehr wegen der Mess am Waschbecken; schließlich sage ich, sie hat eine Mess in der Küche.) Sie geht, und ich bin deprimiert. Sie kommt wieder und sagt, wenn ich mir so niedergetreten von ihr vorkomme, solle ich mich doch scheiden lassen. Ich bin entsetzt: das klingt wieder wie S.F. Später (11 ½) gehe ich noch mal zu ihr und sage ihr, dass sie die einzige Richtige für mich ist und wir ganz zusammengehören.

Nachmittags zu Dr. Forde, für allgemeine Exam. (Er sagt: Alles ist normal. Ich soll Probanthin55https://www.rxwiki.com/probanthine, lin und Half andHalf56https://en.wikipedia.org/wiki/Half_and_half#Canada_and_the_United_States, und vorsichtiges Essen fortsetzen. Keine klare Regel über die Dauer, er sagt: vielleicht bis 2 Jahre nach den letzten Beschwerden. Keine Bedenken gegen Fortsetzung von Nembutal und Dexedrin. Er ist nicht dafür, neue Drugs auszuprobieren, wie Miltown57Wahrscheinlich das neu entwickelte Medikament „Miltown“: „Perhaps the most dramatic change in the popularization of drugs came with the 1955 marketing of meprobamate (first developed by Czech scientist Frank A. Berger) as Miltown (by Wallace Laboratories) and Equanil (by Wyeth). This was the first of the major tranquilizers or anti-anxiety compounds that set the stage for the 1960s „drug era.“ The drug was so popular that it became iconic in American life. (The most popular TV comedian of the time once referred to himself as „Miltown“ Berle.) Unfortunately, meprobamate also proved addictive.“ http://www3.uah.es/farmamol/The%20Pharmaceutical%20Century/Ch4.html; er gibt zu, dass andere 🕮 Doktoren anders denken. Morgen Chest X-ray; 4 Tage später ihn anrufen. Im November Urin und Bluttest nehmen!)

Nachmittags Chest-X-ray bei Dr. Forde. – Mit Ina zu More, Tische und Stühle besehen. Gearbeitet über Symbol-Methode für linearen Raum.

Gearbeitet über Symbol-Methode für linearen Raum.

10-1 Mathews und Kuhns hier (auch über linearen Raum, zum ersten Mal). – 4-7 unsere erste Tea Party: Miller, Robsons, Yost (ohne Frau); Mia. (Die Regale sind noch ohne Bücher; aber sonst sieht es schon nett aus. Wir zeigen allen das Haus und Garten. Miller will im Okt. nach England fahren, wo Tochter und Schwiegersohn sein werden. Yost sagt, er hat unzählige Aufsätze über Träume und Halluzinationen gelesen, auch solche von Psychiatern und Psychoanalytikern; die letzteren seien unverständlich und Unsinn (er redet in kruden Termen, versteht anscheinend nichts von der Sache.) Ich lächle nur, sage aber nichts dazu, auch Ina nicht. Miller fragt, warum er Träume und Halluz. für Philosophie studiert; er sagt, weil die Wittgensteinianer etwas über Träume sagen, was er widerlegen will. Ich: Was sagen sie? Er: Dass es sinnlos ist, zu sagen, dass es wichtig ist, ob ein menschlich wirklich das geträumt hat, was er glaubt sich zu erinnern. Nachdem alle weg sind, fährt er unermüdlich fort, mir das zu erklären. Mir aber scheint, dass empirische Evidenz nicht relevant ist für Fragen von Sinnlosigkeit. Das gibt er zu, aber er meint doch, dass dies der Weg ist, sie zu widerlegen.) – Abends Ina Zärtlichkeit; aber mich stört, dass TV noch sichtlos ist; darüber gibt es Spannung.

Morgens tense; darum ½ Miltown. Nach dem Frühstück im Badezimmer fangen die Muskeln an; ich hocke; beim Aufstehen tun Muskeln weh; ich gehe schnell zu Bett, ohne Hände zu waschen. Ich zittere und bin ängstlich; es war so ein mpfiges Ziehen im Rücken; könnte es doch 🕮 etwas am Rückgrat sein? Ina kommt und beruhigt mich. Ich denke, es war so wie lange nicht; vielleicht wie vor Mai Konferenz voriges Jahr? Aber das war ja sicher auch nur psychologisch. Ina spielt Beethoven Violinsonate. Tränen; und ich dirigiere und singe; das gibt Erleichterung. Vielleicht kam es, weil so viel bevorsteht: heute Tilly, nächsten Sa Konferenz, später Bücher. 12 ½ ins Badezimmer; aber ich bin zu tense zum Pinkeln. Ich bin deprimiert. Aber ich beschließe, mich doch anzuziehen, und dann im Wohnzimmer zu liegen oder, wenn ich kann, zu sitzen. Ich lege mich auf die Couch; als sie kommen, setze ich mich auf den Stuhl. 1 – 7 ½Tilly hier. (Sie rief schon im April an. Da waren wir beim Umziehen. Jetzt ist sie auf Rückreise von St. Francisco über Panamakanal zurück nach Stockholm. Ich gehe ihr im Zimmer entgegen und küsse sie. Sie hat breites Gesicht, aber lebhafte Augen und lebhaftes Gesicht. Ina will das Essen ins Wohnzimmer bringen; aber ich sage, lieber in Dinett. Ich kann ganz gut dort auf Korbstuhl sitzen. Während des Essens kommen Helmers kurz herein; sie elegant angezogen, weil sie zu ihrem Vater fahren. Nach dem Essen nehme ich Nap 1 Stunde; Ina und Tilly sitzen auf der Front Porch, um mich nicht zu stören. Wir sitzen zuerst im Zimmer, dann auf dem Patio; dort auch Abendessen auf Kartentisch. Tilly erzählt vieles von Ulmers, Agnes, Frau von Rohden, Berta Holt (geborene Brandt); wir schreiben Karten an alle. Sie erzählt auch von ihren Geschwistern (die Mutter ist gestorben, 80 Jahre alt) und von allerhand anderen Leuten, die ich nicht kenne. Sie ist befreundet mit Michael Müller; der hat zweite Frau und viele Kinder; sie kennt Maina nicht näher. Ihre Schwester Lisa, Frau Dr. Hamilton, hat schon allerhand Enkel; Schwester Eva hat Medizin studiert, ist später katholisch geworden, dann Nonne in Kloster in Dänemark, jetzt Kloster in Brasilien. Schwester Helene hat mit ihr Rheinreise gemacht und Agnes besucht.) Zum Abschied küsse ich sie wieder. Ina bringt sie nach San Pedro ans Schiff. (Tilly ist genau wie ich sie ca 1931 in Stockholm fand: lebhaft, eifrig, an Menschen interessiert, 🕮 nicht an Problemen; politisch konservativ, gegen die sozialistische Regierung; hilfsbereit und aktiv.)

Abends geht es mir etwas besser. TV besehen; mehrmals aufgestanden, ins Badezimmer, Wohnzimmer, usw. (Im ganzen heute 3/2 Miltown, 2 Dex, abends 2 große Nembutal.) Ina erst 10:40 zurück. Gut geschlafen.

Beim Ausstrecken nach dem Aufwachen spüre ich plötzlich etwas im Rücken. Beim Aufstehen bin ich tense, Spannung im Rücken, ängstlich, lege mich gleich wieder hin. Frühstück im Bett. – Um 11h wieder versuchsweise auf, einige Schritte im Zimmer; plötzlich kleiner Schmerz hinten im Rücken. Schnell zurück ins Bett. (Die Plötzlichkeit erschreckt mich, als könnte es etwas im Rückgrat sein; aber ich überlege, dass ich vor einem Jahr auch gerade in den Tagen vor der regionalen Konferenz im Mai plötzlich Schmerzen hatte; ich sage mir, dass es daher doch nur psychologisch verursacht ist, plötzlicher kleiner Krampf in Rückenmuskeln, vielleicht im Disk. Dann im Bett geblieben. – Vorlesung gearbeitet. – Putnams ms für Schilpp angefangen. – Erster heißer Tag. – (Abends 1 Miltown, 2 große Nemb.)

Aufgestanden und gewaschen. Vormittags im Bett; kurze Zeit probegesessen. Noch ziemlich zittrig. Darum beschlossen, Seminar herkommen zu lassen (zum ersten Mal; in Hillside war es zu klein und zu weit weg von Universität.) – 3:30-6 (!) Seminar hier, 11 Teilnehmer; weiter über theoretische Sprache; gute, lange Diskussion. – Ich bin froh und erleichtert, dass es so gut ging. – Abends wieder 1 großes und 1 kleines Nemb, wie gewöhnlich, und kein Miltown. Gut geschlafen.

(Heute kein Miltown; auf, es geht ganz gut.) Putnam gelesen. – Mittags Mutzli und, unerwartet, Sobler. – 3:30-5:30 Abe Kaplan hier; wir sitzen im Patio. (Über sein ms, Vortrag letzten Januar, für Psychiater. Über theoretische Begriffe, er nennt sie „explanatorisch“; ich: das Wesentliche 🕮 vielleicht die Einführung durch Postulate und daher unvollständige Interpretation. Er betont, dass sie verschiedene Phänomene zusammenbringen. Über Physikalismus. Er betont, dass die Psychiater das Gefühl haben, nur „wissenschaftlich“ zu sein, wenn sie in physiologischer Sprache sprechen.) – Abends Harvey (er ist hier den halben Nachmittag und Abend, mäht aber nur 1 Stunde abends und wird nicht fertig!)

Etwas tense (1 Miltown). Aufgesessen. (Nicht zum Department Meeting, weil nichts Wichtiges!)

Putnam gelesen. – Mittags Mutzli hier (Olaf ist in Washington). Sie bringt mir 2 Servietten. – Sie und Ina fahren nach USC und holen Professor Chong Hong Park(Nationale Universität, Seoul, Korea.) (Er war ½ Jahr in Minneapolis bei Feigl und Sellars; er hat ursprünglich deutsche Philosophie studiert: Kant, Hegel, Husserl; jetzt sehr interessiert an wissenschaftlicher Philosophie; er hat mein Prob; ich gebe ihm: Logik, Test., und ein Foto. Er spricht sehr stockend Englisch, oft schwer zu verstehen, sodass kein richtiges Gespräch zustande kommt. Er will jetzt nach Korea zurück, und Einfluss ausüben, damit die Studenten dort wissenschaftliche Philosophie studieren. Ich rate: zuerst Feigl – Sellars, dann Coley, meine Logik, dann meine anderen Bücher.) – Inzwischen kommt Mia und sitzt kurz bei uns; sie bringt mit das neue Buch „Time“. – (Abends Ina fort.)

½8 auf. 8:45 Mia holt mich ab, zur regionalen Philosophiekonferenz. Wir sitzen auf einem Ledersofa, vorn rechts, sehr bequem, ich mit Kissen. Konferenz fängt an 9:50 anstatt 9:15, weil so wenig Leute da sind. – Einleitungsworte von Kaplan. Dann mein VortragÜber ethische Äußerungen“, basierend auf ms von Reichenbach; Hauptidee: Werturteile sind nicht kognitiv. Dann vorbereitende Bemerkungen von Sayles, dann Fingarette. Dann ich (man muss unterscheiden zwischen der Frage🕮 Behauptung, dass die Werturteile nicht kognitiv sind, und der Behauptung, dass das Verfahren nicht rational ist, z. B. Überlegung in Gesetzgebung. Das zweite folgt nicht aus dem ersten. Die Diskussion kann doch rational geführt werden.) Piatt und dann Wheelwright (Aristoteliker in Riverside) ( beide fragen, ob ich denn wirklich unterscheiden will zwischen Gültigkeit einer Aussage und Gültigkeit oder Rationalität des Verfahrens, das dazu führt.) Ich: (Ja; z. B. „Es wird morgen regnen“; 2 verschiedene Fragen: (1) Es ist gültig, d. h. wahr? (2) Wie rational waren die Gründe?). Ich spreche noch mit: Park, Goheen, Davidson, Werkmeister, Matson (aus Berkeley; er hat im Seminar meinen Ontologieaufsatz besprochen; ich sage, wo er kurze Fragen hat, und ich beantworte einige schnell.) Ich bleibe noch (weil Kaplan vorgestern zu Ina gesagt hat, Weggehen würde zu auffallend sein). Dann Vortrag Goheen, Diskussion von Werkmeister (über Lewis Auffassung von Wertaussagen; mir scheint, W. hat recht, dass die durchgehende Analogie mit sonstigen faktisch Aussage ist). – Mia fährt mich nach Hause und bleibt für Lunch. Ich bin froh, dass es so gut gegangen ist. (Ich saß ganz entspannt, und sprach schnell und klar). – (Abends Ina bei Jokls.) – Nach 2 großes Nemb und 1h noch ein kleines.

9:30-11 Goheen, Davidson und Mia hier. (Goheen mit ganzer Familie will im Juli nach Asien, dann ein Jahr in Paris bleiben. – Ina sagt, dass sie in Analyse ist; und ich später: ich auch. Ich sage, das ist gut für jeden Philosophen, damit er die irrationalen Wurzeln seiner philosophischen Interessen und Vorurteile sieht. Das interessiert Goheen; und Davidson scheint noch mehr Verständnis dafür zu haben als Goheen; über die Schwierigkeit, 🕮 die Autobiographie für Schilpp zu schreiben. – Goheen fragt mich um Vorschlag für jungen Logiker, möglichst mit Mathematik; sie wollen den besten. Ich empfehle Raymond Smullyan. – Davidson will Ende Juni für einige Zeit nach LA kommen.) – Abends gebadet.

Putnam gelesen. – 6:30-9:45 bei Kaplans. Buffet Dinner. Dr. und Mrs. Pierce, die wir bei Mia getroffen hat . Blankfort und Frau ; er hat früher Psychologie unterrichtet in Princeton, ist jetzt Novellist und schreibt für MGM; seine Tochter, 19 Jahre, ist in Israel; sie wollen hinfahren und dann Weltreise machen. Lewis und Frau, aus England. – Kaplan und Blankfort gehören zu den Führern von Brandeis Camp; dort werden am Wochenende Rituals und Diskussionen gemacht für nicht-orthodoxe (oder nicht-religiöse) Juden. Auf meine Frage erklärt Kaplan, warum es ihnen wichtig ist, an der Tradition festzuhalten. Ina sagt, das ist doch nur aus Sehnsucht nach der verlorenen Religion der Kindheit.)

3-5 letzte Klasse (Ende von Seminar „Physik“; über determinale, Quantentheorie, Heisenberg, freien Willen; lebhafte Diskussion.) Ich fahre wieder allein, es geht gut.

Putnam gelesen.

(Kaplan lässt mir sagen, dass ich nicht zum Department Meeting zu kommen brauche; sie gehen ins neue Humanities Gebäude, die Räume zu besehen.) TP gelesen.

Erwiderung auf Putnam geschrieben. – Mittags Mutzli hier. – Abends zusammen, gut (zum ersten Mal seit 4.)

TP gelesen.

Mittags Helmers hier. – Tagebuch gelesen. 🕮

TP gelesen.

Autobiographie gearbeitet (Physikalismus). –

(Schlecht geschlafen). Richter SDs gelesen. – Mittags Mia hier. – Abends gebadet.

Tense und ängstlich (1 Miltown genommen). Aber allein gefahren, es geht gut. 12-2 Department Meeting. 2-3 Sayles mündliches Exam (Final für Dr.; über Collingham). – Die Bücherkisten aus Chic. sind angekommen.

VI / 1956Bücher ausgepackt und aufgestellt. (Ina mit Harvey und später auch Dave Kaplan packt die Bücher aus; sie sind sehr dreckig vom Chicago Ruß und müssen gründlich abgewischt werden. Dann sortiere ich sie auf dem Tisch; dann stellen sie sie in die Regale in den verschiedenen Zimmern.) Ina hat arthritische Schmerzen in Schulter und Arm (sie geht zu Dr. Forde; der sagt: arthritisch, und verschreibt Cortison und Codein); sie arbeitet trotzdem immer mit; sie wird aber leicht gereizt, wenn ich irgendetwas über die Bücherprobleme sage. – Abends ist sie in meinem Arm, und wir beruhigen uns gegenseitig; wir sind beide nervös in diesen Tagen. (2 große Nemb.)

Weiter Bücher den ganzen Tag. Harvey kommt schon vormittags, Dave nachmittags. – Mittags Helmers hier; wir halten sie zum Lunch.

Wir allein, trotz Schmerzen im Arm packt Ina weiter Bücher aus. Aber sie ist sehr missgestimmt und leicht gereizt. Beim Abendessen versuche ich vergeblich, sie „aus dem Pit zu ziehen“. Später kommt sie weinend zu mir, und wir sind lieb zu einander.

Tense und etwas Muskelschmerzen an der linken Hüfte. (Ich nehme mehrmals Bufferin, und 2 Miltown, dann geht es ganz gut.) Dave Kaplan, Harvey und Forthman (zum ersten Mal) hier; ich sortiere den ganzen Tag Bücher. 🕮

10 – 12 ½Mathews und Kuhns hier. (Wir sitzen auf dem Patio.) – 3-7 sortiere ich Bücher. (Heute geht es mir besser.) – Nachts Magensäure (trotz zweimal Probanthin, öfter Cremalin und half und half; keine Schmerzen; aber ich kann doch lange nicht schlafen.)

Ein wenig tense. – Nachmittags Dave und Harvey. – Abends bringt Bohnert sein Term Paper. Ich fordere ihn auf, zum Abendessen zu bleiben. Ina ist müde und gereizt; sie wird zornig, als ich sage, sie möchte die Sachen von der Couch nehmen, damit ich mich etwas hinlegen kann. Um Mitternacht gehe ich noch zu Ina hinüber. (2 große und ein kleines Nemb; Magensäure.)

Nachmittags zu Dr. Forde (Blasenentzündung, zum ersten Mal seit 1952. Gestern nachmittag Schmerzen beim Urinieren. Die Urinanalyse zeigt Eiter. Er verschreibt Gantrisin58https://www.webmd.com/drugs/2/drug-52745/gantrisin-oral/details für 2 Wochen (4 x täglich je 2) und Pyri59wahrscheinlich Pyridium: https://www.rxlist.com/pyridium-drug.htm…(je 1), letzteres um den Schmerz zu stillen.) –Haarschneider. – Ich kaufe blaue Blumen für Ina. (Sie ist gerührt darüber; aber sie sagt, ich sei doch ein harter Tyrant mit den Büchern.) – Abends spät kommt zu nochmal lieb zu mir.

Nachmittags Harvey hier (ich sortiere die letzten Bücher; wir haben 8 Tage daran getan; nachher macht er alphabetische Ordnung in einigen Reihen). Wir halten ihn zum Abendbrot. Nachher sucht er sich 4 Bücher aus, und ich gebe sie ihm gratis. (Er will Spring 57 von Berkeley zurückkommen, und vielleicht mein Seminar nehmen.) – (Ich habe jetzt nur noch wenig Schmerzen beim Urinieren.)

12-2 Bohnert hier (über sein Term Paper über die existente form der theoretischen Sprache. Er will das als Entwurf einer neuen These an Goodman schicken. Er hat allerhand interessante Ideen darüber, wie er verschiedene philosophische Probleme mit Hilfe der neuen Sprache aufklären will). Ich halte ihn zum Lunch (Ina ist nicht hier). – Abends 9-11:20 (!) wir bei der Departmentparty bei Piatts für Millers Abschied. (Ina wollte erst nicht gehen, 🕮 weil es ihr nicht gut ging. Dann hörten wir aber, dass Radio und Zeitungen verkündet haben, dass Mrs. Griffith den Piatt für $ 10‚000 verklagt hat, für Misshandlung Beängstigung, und Entstellung des Gesichts. Darauf beschloss Ina, doch zu gehen, damit das Wegbleiben nicht missdeutet wird. – Ich sitze auf einem Sofa; spreche hauptsächlich mit Miller, Kaplan, Mia, Budd Leighton.) – (2 große und ein kleines Nemb; doch unruhig geschlafen.)

12:30-3:30 Helmers hier. (Sie wollen helfen mit Büchern, aber wir sind beinahe fertig, und sie selbst haben so viel zu tun, um das Haus für Kemenys fertig zu machen. – Ich gebe ihm 3 Crossword Puzzle Wörterbücher. – Er sagt, Rescher würde wohl bereit sein, etwas für Bücher zu zahlen; die Schwierigkeit ist nur, dass, wenn er sie ansieht und dann nicht will, er dann fürchten wird, meine Gefühle zu verletzen. Wir sagen, Olaf kann mit Rescher die Bücher in Garage ansehen, ohne dass wir es überhaupt bemerken. Olaf fragt, nachdem er sie besieht, ob ich bereit bin, sie für $ 50 abzugeben. Ich sehe sie selbst an, sage ihm dann: es kommen noch hinzu Meyers Konversations-Lexikon und Spamers Weltgeschichte 10 Bände; alles zusammen für $ 60. – Beim Sprechen über die Bücher wird Ina wieder emotional; einmal sagt sie: am besten wäre es, eine Flasche Nembutal zu nehmen. Dann kommen ihr die Tränen, und sie läuft hinaus. Sie kommt bald wieder, und spricht von was Anderem. Aber Mutzli war sehr geschockt; und ich auch. – Später, als ich nicht mehr dabei bin, sagt sie zu Ina, die Bücher im Wohnzimmer sehen doch gut aus.) – Nachmittags sagt sie mir, sie habe es natürlich nicht ernst gemeint, das hätte ich doch sicher gewusst. Ich hatte es auch gedacht, war aber doch erleichtert, es zu hören. – (Abends 8-10 Wim bei Ina.)

An Autobiographie gearbeitet (endlich wieder, nach dem langen Bücherkramen; über Syntax).

12-3:30 Mia hier. – Ich bin etwas tense. 🕮– Ich lese Reichenbachs „Time“ Buch.

Autobiographie gearbeitet (über Sprache planen).

Nachmittags Mutzli hier. (Sie erzählt, als streng geheim: vor beinahe 2 Wochen fühlte sie einen schmerzhaften Lump in der Brust; sie raffte sich auf, ging zu ihrem Doktor, aber sagte ihm dann nichts davon! Sie war sehr besorgt, es könnte Krebs sein, aber sagte Olaf auch nichts! Dazu kamen dann: Trauerfeier für einen Kollegen von Olaf, und viel Hilfe für die Witwe, und Arbeiten in Haus und Garten zur Vorbereitung auf die Vermietung. Endlich gestern rief sie einen anderen Doktor, Gynäkologen, an und machte Verabredung für morgen. Dann rief sie ihn heute nochmal an und bat ihn, ob sie heute schon kommen könnte. So war sie heute dort, und er fand, dass es harmlos ist; er gab ihr Medizin, aber riet, die lieber nicht jetzt so kurz vor der Abreise zu nehmen. Dann rief er ihren eigenen Doktor an, weil sie noch Bestätigung wünschte. Sie ging dann gleich zu dem, und er bestätigte es. Wir beruhigten sie auch und sagten, wenn der kleinste Verdacht von Krebs wäre, hätte der Doktor bestimmt genauere Untersuchung gemacht. Ich nehme sie auf den Schoß und bin zärtlich zu ihr; es tut ihr gut. Ich sage, sie hätte es doch dem Olaf sagen müssen; aber Ina stimmt mir nicht zu; sagt nur, sie hätte zu ihr sprechen sollen.) – Abends gebadet.

Wir warten auf Anruf Bochenski; er ruft nach 11h vom Mayflower Hotel in der Mitte der Stadt; er hat mein Telegramm nach Las Vegas vorgestern nicht bekommen! Ina fährt hinein (ich lege mich 12-1 hin). 1 – 4 ½Bochenski hier. (Er bedauert sehr, dass er nicht herkommen konnte; unsere Einladung kam, nachdem er nur 2 Wochen vorher den Vertrag mit Notre Dame unterschrieben hatte. Er wäre lieber hierher gekommen, um bei mir „zu lernen“; dort hätte er nicht einmal 🕮 irgendjemanden, mit dem er über logische Probleme sprechen könnte. – Er hatte Einladung von Machlup, Johns Hopkins, für ein Jahr; aber die Administration dort lehnte ihn „aus weltanschaulichen Gründen“ ab. Er betonte, dass Notre Dame mehr tolerant ist als protestantische Universitäten. – Er möchte sehr gern wieder nach Amerika kommen. Aber nächstes Jahr geht es nicht, nach diesem Jahr Urlaub. – Er sagt, ich sei jetzt der einzige unter den bedeutenden Philosophen (Whitehead, Russell, Martin (!), Husserl, Jaspers, der noch aktiv tätig sei. Er rühmt besonders, dass ich, wo andere nur herumgeredet haben, wirklich Dinge durchgeführt habe, wie im „Aufbau“. – Er ist sehr kritisch gegen die britischen Philosophen, die nur die natürliche Sprache betrachten. – Ich spreche von den Schwierigkeiten, die Autobiographie zu schreiben; er sagt, sie wird sehr wichtig sein. – Wir sprechen meist Deutsch; wenn es technisch wird, auch Englisch; er spricht fließend Englisch, aber mit starkem Akzent.) – Ina fährt ihn wieder in die Stadt. –

10 – 12 ½Mathews und Kuhns. Wir sitzen im Patio. – Mittags Bohnert zum Lunch hier.

12-3 Kalish hier. (Micheline ist gestern abgereist, zur Mutter nach Paris, später zum Vater nach Mexiko. – Er berichtet von seiner Analyse. Er sagt, er hat oft aufschlussreiche Stunden. Nächste Woche wird er auf fünfmal wöchentlich gehen.) – Später kommen Helmers für eine Stunde. (Mutzlis Bruder und Schwägerin waren bei ihnen. Denen zuliebe hat sie zuviel getrunken, und auch er hat Kopfschmerzen.) – Den Tag über war ich etwas tense; abends im Bett bin ich etwas deprimiert. Nach 10h kommt Ina in meinen Arm, und wir hören Musik. (Ich sage, ich bin enttäuscht, weil es mir in den ersten Monaten nach dem Aufhören so gut ging, dass ich dachte, ich kann jetzt allein mit allem fertig werden, und nun seit März nicht so gut; dazu kommt, dass ich bald zum Doktor gehen soll, und nun habe ich nichts Gutes zu berichten. Ich weiß natürlich, dass das eine kindische Einstellung ist; aber es tut mir gut, es alles zusammen zu besprechen.) Zärtlichkeit, und dann zusammen, gut (zum ersten Mal seit 25.5. 🕮

Autobiographie. – 5 ½ – 8 Helmers hier.

Autobiographie (über internationale Sprache). – Mittags René hier. – Abends Wim Reiter hier. –

Meyer Übersetzung gelesen (jetzt zum ersten Mal seit Ende November etwas bekommen!). – Mittags spazieren, zum ersten Mal, bis einen Block auf Barrington S. – (Beim Nap hochgesetzter schräger Strich). Nachmittags gelesen.

Etwas Muskeln gespürt (vielleicht wegen Pfeil der auf den schrägen Strich im letzten Eintrag verweist, und weil Dr. Kupper die für gestern angesetzte Stunde auf nächste Woche verschoben hat); fast kein Schmerz, aber doch ängstlich. Ina spricht es mit mir durch, und das hilft. – Autobiographie geschrieben (über prob.)

Autobiographie geschrieben (über prob.). – Mittags Mutzli hier. (Es scheint, dass Olaf bereit gewesen wäre, das Geschenk von Mutzlis Vater für Pullman anzunehmen; aber sie fühlte, dass das herabsetzend für ihn wäre, und hat es abgelehnt! Ich sage wieder, es wird zu anstrengend für sie sein; und auch, dass man solche Gesichtspunkte wie Stolz usw. beiseite lassen sollte. Aber sie fühlt, es war unmöglich, es zu akzeptieren, und möchte, dass ich sie doch verstehe. – Ich spreche auch davon, dass es besser wäre, wenn sie und Olaf nicht so viele Dinge vor einander geheim halten. (Ina meint nachher, das sei nicht richtig, und ich spreche sozusagen für mich selbst, weil ich immer sage, sie müsse mir sagen, wie es ihr geht oder was sie wünscht, während sie sagt, sie will dass ich das spüre ohne dass sie es sagt.)

Dr. Forde telefoniert. (Die Urinanalyse zeigt keine Anzeichen von Infektion mehr. Aber solche Infektionen kommen leicht wieder. Darum soll ich künftig regelmäßig, in etwa 3 Monatsabständen, Urinanalyse machen lassen, auch wenn keine Symptome vorliegen (Schmerz beim Urinieren). Dadurch kann dann unter Umständen eine Infektion entdeckt werden, noch bevor sie sich so weit entwickelt, dass Schmerzen auftreten, und kann dann behandelt werden (vermutlich wieder mit Gantrisin.) 🕮 Mittags kommen Helmers kurz zum Abschied (beide sind vom Packen usw. ganz hysterisch geworden; sie bricht mal in Tränen aus. Sie kann auf einmal ihren Hausschlüssel für uns nicht finden.) – Nachmittags Mia; dann 4-6 Dr. Hans Jokl und Frau, (zum ersten Mal.60https://www.psyalpha.net/de/biografien/robert-hans-jokl Ihn haben wir mal früher in Linz getroffen. Er sieht recht alt aus. Er sagt, dass er hauptsächlich in Trainingsanalysen, Kontrollanalysen, und Seminaren für die Kandidaten zu tun hat. Er sagt, er hatte Angebot von Minneapolis. Er schätzt Akstein hoch. Er ist dafür, auch Nicht-Mediziner als Analytiker zuzulassen; er meint aber, die AMA wird ein Gesetz dagegen durchdrücken. Wir sprechen Deutsch; seine englische Aussprache scheint schlecht.) Wir sitzen auf dem Patio. – Abends arbeitet Ina noch mühsam mit den Metallkartenkästen; sie wird missgestimmt und zornig, dass ich soviel „Bedienung“ brauche. Um 11 ½ gehe ich zu ihr in ihr Schlafzimmer und bin lieb zu ihr. Dann kommt sie nochmal um 12 lieb zu mir.

Autobiographie in Tape Recorder diktiert (zum ersten Mal, §H über Realismus und Scheinprobleme).

An Autobiographie (Gespräche mit Einstein). – Mittags spazieren, 15 Minuten, Barrington ein Block N. –

Vormittags gegenseitige Verstimmung (wir besprechen, dass wir vielleicht anstatt 1 Filekasten 2 kleinere nehmen wollen, die vielleicht beide in mein Schlafzimmer kommen könnten. Ina sagt: oder vielleicht ins Wohnzimmer. Ich: Ja, in die Ecke, aber nur einer. Auf einmal wird Ina böse, dass ich ihr schönes Wohnzimmer verschandeln will; sie sagt: „Dann kannst Du es auch Dein Zimmer nennen, und wir haben dann kein Wohnzimmer!“) Ich versuche mehrmals später, sie zu versöhnen, aber sie bleibt lange böse auf mich. – Ich sortiere alte Tagebücher aus – abends ist Marni krank (sie vomited, will nichts essen; Ina telefoniert noch spät dem Vet; er sagt: das ist nicht Vergiftung, nur krank, besser nachts ins Haus, damit sie wärmer ist, aber sie liegt oben im Garten und will nicht aufstehen.) 🕮 Abends spät besehen wir noch Bilder aus meiner Kindheit und Jugend.

Ina In der Frühe kommt Ina zu mir: Marni ist tot (sie hat sie heute früh um 6 gefunden, noch warm: sie hat einen Überzug über sie gezogen, zum Schutz vor Fliegen.) Ina ist sehr traurig; sie muss aber um 9 zu Dr. Preston. – 12-1 bei Dr. Kupper (zum ersten Mal seit Dez. Damals sagte er, nach 6 Monaten ihm berichten. Ich sage: Bis März ging es gut; wenn Tenseness oder Ängstlichkeit kam, konnte ich es selbst managen. Ich war froh und stolz, unabhängig zu sein. Umso mehr enttäuscht, dass es später nicht mehr so gut ging, vielleicht Beunruhigung durch Einzug ins neue Haus; im Mai Konferenz, vorher besorgt, aber es ging sehr gut. Dann mein Geburtstag, Gedanken ans Älterwerden. Ina ging es oft nicht gut; leicht erregbar, viel Mühe und Meinungsverschiedenheiten mit Büchern usw., zuweilen ist sie enttäuscht über ihre Analyse; sie ist geknickt, dass sie nicht Job finden konnte. – Er sagt: eine Möglichkeit wäre, intensive Analyse zu machen; um in meinem Alter noch tiefsitzende Haltungen zu ändern, ist längere Dauer nötig, mindestens 1 ½ oder 2 Jahre, vielleicht 3 oder 4 mal wöchentlich. Auf meine Frage sagt er: kleine Behandlungsdauer, etwa einige Monate, hat nicht viel Zweck; wenn nicht die intensive, so wäre es besser, allein durchzukommen, wenn ich könnte. Für die intensive hätte er selbst aber nicht Zeit; wenn ich mich doch entschlösse, sollte ich ihn anrufen, und er würde es dann mit einem anderen vermitteln. Er spricht auch mal so: wenn ich den courage hätte für die intensive. Ich sage: es ist nicht ein Problem von c.; sondern ich zögere, da hineinzugehen, wenn es nicht nötig ist. Ich frage auch, ob er an meiner Stelle es tun würde. Er: Das kann er nicht sagen, das würde von vielen Umständen abhängen. Ich solle es nur tun, wenn ich hinreichend starke Motivierung dazu fühlte, denn das sei auch Voraussetzung des Erfolges. Ich sage: Augenblicklich scheint es mir unwahrscheinlich; ich will jedenfalls zunächst mal allein versuchen. Er: Für infrequente Meetings, wenn ich in besonderen Fällen es brauche, 🕮 ist er gerne bereit. Er sagt vorher mal: mit Rücksicht auf mein Alter sei es amazing, wie viel Erfolg ich durch die Analyse in Princeton und hier gehabt habe.) – Nachmittags alte Tagebücher usw. sortiert. – Wir besehen zusammen alte Fotos (darunter die von Ina, gemacht von Trude Fleischmann in Wien und NY 1939; sie ist sehr schön, aber meist schwermütig. Auch schöne Fotos von Marni, auch große, gemacht von Frank Cundall in Chicago.) – Ina bemüht sich sehr, „sich zu kontrollieren“ und nicht zu weinen; ich sage, sie soll es nicht unterdrücken, es tut ihr gut, und wir teilen unsere Betrübnis mit einander. – Ich bin tense und etwas ängstlich, besonders abends; stehe aber doch immer mal wieder auf (schon gleich nach der Stunde mit Dr. Kupper fühlte ich, dass ich nicht so erleichtert war wie früher gewöhnlich nach einer Stunde; vielleicht kam es, weil er sich absichtlich etwas distanzierter gehalten hatte; und die Tatsache, dass er bei einer etwaigen Fortsetzung mich an jemand anders weisen würde, fühlte ich vielleicht als Rejektion. Ina kam zu mir, und das Zusammensein und Musik tat uns beiden gut.

(René bei Ina, für deutsch.)

Mit Ina spazieren, 18 Minuten (Lorna Lane). – 3 – 7 ½Davidson hier. (Er ist jetzt Assoc. Professor. Sein Hauptgebiet ist jetzt Philosophie der Sprache, und Werttheorie, nicht mehr formale Logik. Wir sprechen hauptsächlich über Fragen, die mit seinem Schilpp Aufsatz zusammenhängen. Ich erkläre, warum mir Modalitäten fruchtbarer scheinen als senses. – Er erkundigt sich über Montague, sein Department interessiert sich für ihn. Ich sage, obwohl Thesis noch nicht fertig, wird das Department ihn doch wohl mindestens für nächstes Jahr behalten. D. meint, dass im Homoverhalten M. sich vielleicht nicht so vorsichtig wie McKinsey von Studenten ferngehalten habe. – Er sagt nachher Ina, dass er seit Jahren schon in Analyse ist.)

– Gleichzeitig sind Dorothy und Carmine Clemente bei Ina. 🕮

4-nach 8 bei Kemenys. (sie wohnen in Helmers Haus. Rescher und Frau sind anfangs da. Kemenys haben 2 Kinder: Jennifer, 2 Jahre, und Robert, einige Monate. Wir sitzen meist im Patio. K. hat viel Zeit verwendet, um mit allen Kollegen ein Buch für Freshmen Mathematik zu schreiben, basiert auf Kurs, den er gegeben hat. Es beginnt mit Logik; dann vielleicht Algebra, dann Wahrscheinlichkeit, einschließlich Markov-Ketten; schließlich Matrizen, zur Anwendung in Ökonomie und Sozialwissenschaft. – Er sagt, Rescher will Herbst oder Frühjahr RAND verlassen und als Assistant Professor nach Lehigh gehen, für Geschichte der Wissenschaft; er wundert sich, weil Rescher vor einem Jahr Dartmouth abgelehnt hat. – K. spricht vage von der Möglichkeit, dass wir beide ein Jahr gleichzeitig an das Stanford Behavior Center gehen könnten! Ich sage: aber nicht vor 58.)

VII / 1956 11 Dennes und Tochter Margot (Er unterrichtet diesen Sommer in unserem Department. Später wird auch seine Frau kommen. Über Bochenski; dieser hat ihm gesagt, dass er Schwierigkeiten mit den Censoren seines Ordens hat, gewisse Dinge zu publizieren, z. B. dass Logik neutral gegen Ontologie sei; in US mehr Schwierigkeiten als in der Schweiz. Dennes meint, daraufhin müsse man doch Bedenken haben, ihn für permanent als Philosophielehrer zu nehmen. Ich stimme zu; sage, wir wollten ihn für ein Semester als Spezialisten in Geschichte der Logik.) Um 12 kommen auch Kalish und Mia. Später essen wir auch draußen am großen Tisch. (Ich erzähle vorher Dennes von meiner Analyse, er wußte es von Else, und ist interessiert. Margot ist seit langem mit Else befreundet; sie sagt, es gehe ihr jetzt wesentlich besser, aber doch zuweilen Depression. Sie hat dauernde Herzschwäche durch rheumatisches Fieber in Kindheit.) Bis 3h. –

Meyer Übersetzung gelesen. – Wir besprechen Kauf eines neuen Hundes (Dr. Preston hat Ina gesagt: nicht zu lange warten). Ina möchte wieder einen 🕮 Schäferhund, weiblich; sie freut sich, als ich dazu sage: „Und diesmal nicht spayed“. – Abends fühle ich mich etwas tense und empfindlich. Ina lange bei mir (bis ¼ vor 12). Sie muss manchmal weinen, und ich versuche, sie zu trösten. Nachher geht es mir besser.

Autobiographie. – Abends ein wenig Schmerzen oben an den Rippen links; ich bin beängstigt, ob es was mit dem Herzen zu tun hat. Später merke ich, dass Lymphdrüsen unter der Achsel auf beiden Seiten empfindlich sind; daraufhin versuche ich mir gut zuzureden, dass es also nichts am Herzen ist, aber ich bin immer noch etwas beunruhigt. Später kommt Ina zu mir, und die Aussprache und Zärtlichkeit tut mir gut. – 2 große Nemb., und ein Miltown.

(Die Schmerzen sind nicht mehr da.) – 12-2 Bohnert. – 4-8 Kaplan, Iona und Jessica hier; 4-5 auch Mia (aber da war ich abwesend mit Kaplan im Study, vergessend, dass sie früh weggehen musste. – Kaplan fragt mich, für Ramo-Wooldridge61https://en.wikipedia.org/wiki/TRW_Inc., wie man Übersetzung durch Maschine auf Güte vergleichen kann, ob unser Betrag von Information dafür brauchbar. Er meint, Fragenliste mit Ja- und Nein-Fragen wie bei Exam; und dann Güte = Prozentsatz der richtig beantworteten Fragen. Ich: Nein, die Wahl der Fragen hat großen Einfluss. Ich schlage vor: Satz für Satz Vergleich mit „richtiger“ Übersetzung, und dann Abweichung messen durch intuitive Schätzung von Information; aber das würde viel Vorarbeit benötigen. Vielleicht lieber: Satz für Satz vergleichen und dann intuitiv Fehlerpunkte zuschreiben. – Kalish hat ihm gesagt, dass ein Freund von ihm Piatt, den er nicht kannte, in einer Bar getroffen hat, und dass dieser ihm alles erzählt hat, mehr als Kalish wußte! – Abe sagt, Gehaltserhöhung für mich auf 12‚200 sei beschlossen, aber noch nicht offiziell; es ist eine spezielle Meriterhöhung.)

1:30-3:30 Department Meeting(sich🕮 (Ich zum ersten Mal in Hum. Bldg. – Wir machen wieder Rankordnung für Flint, aber für 1957-8.) – Nachher gehe ich zu Piatts Office (ich sage, ich sympathisiere mit ihm, bin immer bereit zu helfen, wenn das möglich ist. Sie gehen für 3 Wochen nach Texas. Er ist froh, dass der Prozess jetzt auch die Universität einbezieht.) – In Montagues Office. (Er gibt mir 2 Sektionen der Thesis; 3 und 4 sind zum Tippen fertig; im Ganzen werden es 5. Ich will es dann mit ihm besprechen. Er glaubt, in einigen Wochen alles fertig zu haben.) – (René bei Ina.)

Autobiographie (über Testab.). – Nachmittags Dorothy und Carmine Clemente hier. Ich einige Zeit bei ihnen im Patio. (Er erzählt von seinen Experimenten mit Tieren und Gehirnoperationen.) – Abends Ina bei mir, Mozartmusik; allerhand gesprochen. Um 12h geh’ ich nochmal zu ihr.

10 ½ – 2 Mathews und Kuhns hier. (Kuhns arbeitet 3 Tage für ein Regierungsinstitut in Pasadena, gut bezahlt.) Wir haben sie dann zum Lunch; alles im Patio. – Nachmittags Bohnert kurz hier (ich leihe ihm Hempels Schilpp ms und SD Craig; Goodman hat im Brief an ihn auf beides hingewiesen.)

10:30-3 Kemenys hier, mit den Babies. (Ich erkläre ihm meine Distanzmethode, besonders Lösung D für Dreieck, und analoges für eindimensionalen Raum; single occ., er meint, im stetigen Raum sei das sicherlich plausibel, und er vermutet, es müsste sich beweisen lassen, weil die grundlegenden Funktionen stetig sind. – Beim Essen im Patio sagt er, sie möchten nicht dauernd nach California; Jean liebt Neuengland und die stability dort, während hier alles im Übergang ist. Aber er würde 🕮 gerne mal für ein Jahr herkommen. Ich hatte ihn gefragt für Philosophie der Wissenschaft hier. Er spricht auch von der Möglichkeit, dass wir beide gleichzeitig ein Jahr an das Stanford Center gehen. 1957 hofft er ein vierjähriges Projekt anzufangen, finanziert durch Ford Foundation; in diesem Falle könnte er erst 58-59 weg. Permanent fort nicht vor 1960.)

Über induktive Logik (Distanzmethode). – Mittags Dorothy hier. (Sie kann wieder auf ihrem Fuß gehen. Sie sagt, Ehe ist zuweilen nicht leicht.)

10 Minuten spazieren (Chenault zum O-Ende). – Vormittags über Symbol. – Nachmittags Meyers Übersetzung gelesen. –Frau Sobler kommt, Ina behält sie über Nacht (sie hat ihr Auto in Reparatur, und möchte nicht in dem geliehenen Wagen herausfahren). Beim Abendessen und nachher sitzen wir im Patio, bis 9h, im Dunkeln.

Etwas spazieren auf Barrington. – Sektion H zu Ende diktiert, und Briefe. – Abends tense und ängstlich. Ina kommt zu mir, und wir hören Musik. Ich tanze ein wenig, dann fühle ich mich besser.

Mittags René (nachmittags mit Ina), 6-8 David Kaplan (wir beraten mit ihm über Hifi).

3 Zahnarzt Brann (er reinigt meine Zähne; keine Reparatur nötig; ich frage über untere Platte, die so niedrig ist; er sagt, da ist jetzt besser nichts zu ändern, weil die Zähne doch schon Kontakt mit den oberen haben.) – Ich fahre allein weiter zu Möbelgeschäft an Pico (besehe einen in der Zeitung angezeigten Formicatisch; aber er gefällt mir nicht, weil künstliche Holzfaserung.)

An Autobiographie (§S Ontologie fertig; und §T theoretische Sprache ganz geschrieben Skelett.) – Abends Wim hier. – Ich verletze meinen Fuss am Bettgestell.

10:30-2:30 bei Kemenys. Ich fahre 🕮 beide Wege. (Mit ihm über induktive Logik. Ich stelle Fragen: Wie \(\lambda{}\) von einer Familie auf andere übertragen? Er ist für mein Axiom: Symbol nur abhängig von dreigliedriges Symbol; also dasselbe\(\lambda{}\) für jede Familie. Über meine Modifikation einer Lösung für 2 Familien; er akzeptiert es, hat die Symbol-Formel in neue Form gebracht. Ich: Unsere früher summation Annahme für Symbol ist zweifelhaft; für nicht-neues Individuum besteht jedenfalls nicht Irrelevanz. Er: Dann wohl auch nicht für neues Individuum. – Sein Paradox mit Voraussage „2 aces“.) – Nachmittags fahren wir nach Culver City und kaufen neuen Hund (von Mrs. Moers, Besitzer war Mrs. Brown; wir hatten 125 geboten, die Besitzerin blieb aber bei 150, und wir zahlen es. Ich sitze hinten im Auto mit dem Hund und wir befreunden uns.) Zu Hause sitzen wir zusammen im Patio, während der Hund herumläuft und gefüttert wird.

Vormittags Mia kurz hier. –Vormittags Zeilin-Sohn holt die Bücher

Wir haben Freude an dem Hund; aber nachts ist es schwierig, Ina nimmt ihn in ihr Zimmer. – Ganzen Tag über Symbol gearbeitet.

Ganzen Tag über Symbol gearbeitet. – Vormittags Zeilin-Sohn holt die Bücher ab. –

Vormittags Miss Farrell (will Doktorthese in educ. schreiben über Logischen Empirismus; ich im Komitee (siehe Stud. Karte.) Über Symbol.

Vormittags Haarschneider. Montagues Thesis; § 1, gelesen. Mittags Montague hier (zum ersten Mal seit Januar!). – Nachmittags § 2-4 gelesen.

½ Stunde spazieren (Lorna zum Ende, dann Pfad). – 11-1 Bob Mathers (ich lese und bespreche mit ihm umgearbeiteten Plan der These.) Wir behalten ihn zum Lunch, im Patio. – Montague These zu Ende gelesen. – Nachmittags Prob. –

Mathew allein (ich erkläre Methode E: shifty Indiv.). Wir halten ihn zum Lunch. (Ina fährt ihn zum Wilshire Boulevard.) –🕮

10:30-4 bei Kemenys. (Wir besprechen Probability Probleme, besonders die Methode D für zwei Familien; es scheint, dass die Summenforderung für Symbol (tah!) nicht erfüllt ist.) Nach dem Essen nehme ich Nap; dann noch eine Stunde mit K. gesprochen. Mohrli ist mit uns. Ich fahre beide mal. – Nachmittags noch über Symbol.

10 ½ – 1 ½Montague, Dana Scott und Professor Kreisel hier, für Diskussion und Lunch. (Kreisel ist aus Graz, Mathematiker, geht im Herbst für ein zweites Jahr ins Institut Princeton; er ist interessiert an Grundlagenfragen und Axiomatik der Mengenlehre, kennt Putnam, Church, Gödel. Er beschreibt eine neue, noch nicht veröffentlichte Interpretation von Gödel für intuitionistische Mathematik. – Dann etwas über Montagues These, die ich gerade gelesen habe. Ich sage, Peano AS mit Schema (ähnlich wie in meiner Sprache I und Syntax, aber mit Addition und Multipli.) ist schwächer als die originale Form und schwächer als eine andere Form mit Basissprache erster Ordnung und kleinem Teil von Mengenlehre. Sein AS ist zu schwach, ist nicht kategorisch. Alle sagen: kein AS, außer unvollständigem, ist kategorisch. Ich sage: man vernachlässigt heute die richtige Unterscheidung zwischen kategorisch und nicht; d. h. ob die Unvollständigkeit nur an Basissprache liegt oder am AS selbst. – Scott schreibt in Princeton These über kombinatorische Topologie, algebraisch.) – Nachmittags kurz Mia. – Endlich wieder an Autobiographie, nach einer Woche Unterbrechung.

20 Minuten spazieren. – Autobiographie (über Wiener Kreis, besonders Neurath.) –

Vormittags und zum Lunch Mia und Ruth Anna hier. (Sie haben Fragen über spezielle Punkte in der Übersetzung von Reichenbachs Raum-Zeit-Lehre. Dann wünschen sie Erklärung über die 🕮 geschlossene Weltlinie: ein alter Mann trifft sein eigenes jüngeres Ich. Reichenbachs Formulierungen sind hier irreführend; ich mache klar, dass da keine „Wiederholungen“ oder „immer neue Menschen“ sind.) – (Abends Mia bei Ina.)

Autobiographie. – René bei Ina, und zum Lunch. (Sie ist aufgeregt, weil sie in Konflikt geraten ist durch Angabe über Familie wegen Adoption.) –

12 ½ – 2 Kaplan und Norbert Wiener hier. (Er ist zu Consultationen beim Institut für numerische Analyse. – Er ist sehr pessimistisch: dies ist die letzte Generation; in naher Zukunft wird Krieg kommen, und die Explosion der jetzt schon bestehenden Atombomben genügt, um die Atmosphäre zu vergiften, sodass Leben überall auf Erden unmöglich wird. – Ich frage über Gebrauch von Rechenmaschinen für symbolische Transformation; Kemeny habe gesagt, neue Formen von Maschinen wäre nötig; er: Das ist vielleicht nötig. Er hält nicht viel von Übersetzungsmaschinen; auch nicht von Informationssuchmaschinen. Ich sage, die werden aber nötig sein. – Er will nicht mit RAND arbeiten, weil er nicht Loyaltyprüfung durchgehen will ich ; ich sage, ich auch nicht. Er sagt, von Neumann hat Krebs an der Prostata; und jetzt Metastasen ins Gehirn, das wird das Ende sein.) – Wir essen zusammen draußen. Dann sagt er auf einmal, er ist Vegetarier! – Nachmittags kommt Miss Chenault Kelly kurz. (Miss Hendrix hat ihr geschrieben, mich zu besuchen. Miss Hendrix ist nach Urbana eingeladen, zu Kursen über Reform des neuen mathematischen? Unterrichts. – Wir raten ihr, Hayakawa62https://en.wikipedia.org/wiki/S._I._Hayakawa in St. Francisco zu besuchen.) – 7-9 Eric Wilkens hier. (Er ist bei RAND in Washington, hier nur für einen Tag Konferenz. Er will RAND verlassen, weil zu geheim. Er wird Researchgruppe leiten für politische Arbeit über Europa für State Department. – Im Januar hatte er gebrochenen Disk, arge Schmerzen, 3 Monate im Bett. Jetzt wieder ganz gut. 🕮 Er macht regelmäßig Übungen, auf dem Rücken liegend, auf dem Fußboden, Bein hebend, und aufsitzen; sein Arzt hat gemeint, dadurch bleibt der Rücken in guter Verfassung, sodass es nicht leicht wieder geschieht. – Er spricht lebhaft und gescheit, ist politisch wohl nicht sehr links, hält nicht viel von Stone-Letter.

12-3 Bohnert hier. (Er meint, dass ihre neue Rechenmaschine doch ohne große Schwierigkeit einzelne Symbole lesen kann. – Er zeigt mir langes Paper, das die Maschine gedruckt hat. – Er hat über utismus Buch gelesen; dann an sich selbst probiert, Regression zu Kindheit; dann auch an anderen, z. B. mehrmals mit 10 jährigem Knaben. Ina ist bedenklich darüber. – Er gibt 4 Leuten zusammen Gitarrenstunde. – Er sagt, er sieht viele Freunde.) – Nachmittags über Prob. – Abends gebadet.

11-2 Kemenys hier (weil bei ihnen der Küchensink verstopft ist). Er hat diese Nacht bis 3h an Prob. gearbeitet. Er fand, dass meine Symbol-Methode D für zwei Familien, zusammen mit dem Irrelevanzaxiom für zwei Familien, zu negativer analoger Wirkung führt. Dies macht Methode D zweifelhaft. – Er sagt, er hat bei RAND viele und Maschine für symbolische Transformation nachgedacht; es geht, wenn man für jedes Symbol der Formel ein ganzes Wort im Maschinengedächtnis nimmt. Er will eine Umformungsaufgabe von jemandem programmieren lassen. Ich sage, dann wäre hierfür wohl eine Maschine gut, die kürzere Wörter nimmt. Vielleicht sollte sie dann ein multiples Operationsorgan für mehrere Wörter haben, die nicht notwendig die ganze Formel darstellen.) – Nachmittags über Prob. gearbeitet (allgemeine m-Werte für 1 und 2 Familien gleichzeitig, mit Irrelevanzaxiom für 2 Familien, aber ohne das Irrelevanzaxiom der \(\lambda{}\)-Methode.

Vormittags über Prob. – 15 Minuten spazieren. – Nachmittags Meyers Übersetzung von Logik gelesen. – Abends tense; Ina hilft mir mit Zärtlichkeit. 🕮

Über Autobiographie. – Mittags Mia hier. (Sie plant, bei einem befreundeten Dichter Experiment mit Mescalin zu machen!) – Abends zusammen (zum ersten Mal seit 17.6.).

VIII / 1956 Über Symbol für 2 Familien. –

Vormittags mit Ina zu Bulock; Esstisch und Stühle gekauft. – Abends TV: Film vom Kongo, mit Micheline und Vater.

René bei Ina, und hier zum Lunch.

Vormittags Mathews und Kuhns hier. – Abends gebadet.

Wir zu Kemenys. Ich fahre hin und zurück. Dort 10 ½ – 2. (Wir Überlegung Möglichkeit, A14 aufzugeben.) – Abends ruft Mia an, wir sollen hinüberkommen. Ich bin zu müde, wir bitten sie hierher. 6 ½ – 9 hier. (Sie bleibt noch bei Ina bis 11; sie fühlt sich einsam.)

Ganzen Tag über Prob.

Ganzen Tag über Prob. René bei Ina, und zum Lunch. – Der neue Esstisch kommt, mit 4 Stühlen. (Tischplatte weißes Formica; Stühle weißes Plastik, bequem.)

Autobiographie (nach 4 Tagen über Prob.)

Do, 09.08.1956

Autobiographie (Kriegszeit)

Nachmittags Dennes und Frau hier. (Sie erzählt von Else Brunswik. Frau D. ist sehr ordentlich und genau, vielleicht auch streng, aber anscheinend auch freundlich und hilfreich.)

Autobiographie (über die Kriegszeit). –🕮

20 Minuten spazieren mit Ina. – Autobiographie. – Nachmittags Autobiographie diktiert (§ 1 ganz diktiert, und Änderungen für H; ganze Spule).

Kemeny und Verwandte bringen 2 Babies, die bleiben in unserem Garten den ganzen Tag, während sie nach Disneyland fahren. (Ina hat allerhand Mühe damit, besonders gegen Abend, wenn Bobby gewaltig schreit.) – Ich Autobiographie diktiert.

Autobiographie diktiert. (Abends Wim hier.)

Über Symbol für 2 Familien (mit Axiom der Irrelevanz der Symbol-Strukturen.

11:30-3 Kalish und Micheline hier. (Er geht jetzt 5 mal wöchentlich zum Analyst, ist aber enttäuscht, dass kein schnellerer Fortschritt sichtbar ist. Er hat dem Analyst versprochen, aus nicht aus der Stadt zu gehen, ausgenommen während dessen Urlaub. Das ist für 2 Wochen bald; dann will er mit Micheline nach Mexiko gehen, Niederkalifornien, wo ihr Vater wohnt. Da wollen sie jagen und fischen. Sie erzählt nachher Ina, dass sie Männer hasst und Frauen nicht gern mag! Es sei ihr vor der Analyse so schlimm gegangen, dass sie oft Selbstmord als einzigen Ausweg sah. Sie sagte mir, sie findet Anthropologie unsinnig und langweilig, will Mathematik und Physik versuchen.) – Autobiographie.

Autobiographie. – Nachmittags 20 Minuten spazieren mit Ina.

Autobiographie (die Zeit in U.S.) –

Autobiographie (die Zeit in U.S.). – Und über Symbol. – Gebadet.

10 ½ – 2 Mathews und Kuhns hier; auch zum Lunch. Ich gebe beiden M. &Nec., 2. ed.

Kemeny kommt hierher 11-2 (weil sie Besuch erwarten). 🕮

Über Symbol. Abends fahre ich zu Kemeny; 20 Minuten mit ihm gesprochen (Symbol für 2 Familien, auf wenige Argumente beschränkt, spaltet in Faktoren auf, und kann dann nur von m12 und m1/2 erfüllt werden!).

Mittags Mia hier. –(Über Symbol).

Über Symbol. (Das Strukturaxiom wird von M1/2 erfüllt, von M12 aber nicht; vielleicht ist es doch zu stark.) – Mittags Olaf hier. (Er ist heute früh mit Flug von NY angekommen, und hat schon bei RAND gearbeitet. Wahrscheinlich werden sie Kind aus Österreich für Adoption bekommen. Ina drückt Bedenken aus. Mutzli ist einige Tage in NY geblieben. Er wohnt bei Reschers.)

Über Symbol (vielleicht mit m für SymbolP anfangen? Weil Funktion nur von den P-Zahlen.) – Nachmittags Meyer Übersetzung. – 6-8 Dave und René Kaplan hier (sie schon nachmittags. Wir essen draußen, sehr vergnügt. Ina plant, mit ihr hifi zu hören in Läden.) – Dies war der 2. heiße Tag.

Endlich wieder an Autobiographie (über Leben in Amerika, Skelett beendet.)

Mittags Bohnert (ich erkläre meine Auffassung von der Unwichtigkeit der Unterscheidung von bewusst und unbewusst.) – Nachmittags Prob. – Abends Olaf und Mutzli (Sie ist heute früh angekommen. Beide sind enttäuscht von der Europareise. Mutzli weniger, weil sie sich freute, mit unbekannten Leuten zu sprechen, auch deutsch; er aber nicht.)

10:30-2:30 bei Kemenys. (Ich berichte, dass das Strukturaxiom zu stark scheint. Er vermutet, das die Schwäche der C-Axiome, die die Anzahl der Argumente von C beschränken, auch zur Aufspaltung in Faktoren führe und daher zu stark sein wird; er will es untersuchen. – Er zeigt mir das Ergebnis, das die Rechenmaschine 🕮 geliefert hat für seine Aufgabe: eine lange Formel des Satzkalküls aus gewöhnlicher Notation in die von Lukasiewicz zu übersetzen und dann auszuwerten.)

Wieder an Autobiographie. – Abends zusammen (zum ersten Mal seit 31.); besonders gut.

10-12 Department Meeting (über Einladung von Moody). 4-8:30 Raymond Smullyan hier. (Er war in Seattle und Berkeley für Vorträge, finanziert vom Lincoln Laboratory MIT. Dort hat er diesen Sommer für Rechenmaschine Leute Logik gelehrt, EiModelle. Das will er als kleines Buch veröffentlichen. Er zeigt mir die ersten 4 Kapitel. Es scheint besonders einfach und elegant dargestellt. Ich erzähle von meiner Analyse. Er ist bisher von seiner enttäuscht, will aber vielleicht in Princeton wieder anfangen, die empfehlen Dr. Wallis. Er ist geschieden; sie hat es beschlossen gegen seinen Wunsch; er möchte wieder heiraten, wenn er jemand findet. Er sagt, ich sähe jünger aus als früher. Abends kommt auch Bohnert. Smullyan zeigt Zauberei, zieht bunte Tücher aus Bohnert Tasche, die aber dann aus seiner Hand verschwinden.) Ich Ich gehe 8 ½ zu Bett. Ina ist inzwischen zum Hundetraining gegangen, kommt 9 ½ zurück. Sie hatte Smullyan eingeladen, hier zu übernachten. Aber Bohnert nimmt ihn mit zu sich, weil Smullyan morgen früh zum Flughafen muss. Sie gehen 10 ½.

Mittags Mia hier. (Sie bringt mir Reichenbachs ms des Jugendromans.) – Autobiographie.

Autobiographie. 🕮

Autobiographie (§M, Semantik, fertig gemacht und diktiert.)

IX / 1956 Über Prob., für morgen. – Abends zusammen, überraschend, gut.

10:30-2 Kemeny alleine hier. (Jean ist am Packen. – Er hat gefunden, dass auch das schwächste C-Axiom nur für die beiden extremen Lösungen erfüllt ist. Der Beweis ist zwar noch nicht ganz durchgeführt, aber er ist schon praktisch sicher. So haben wir jetzt nur das Axiom der Summierung über C für eine Reihe oder column übrig! Er meint die Symbol-Methode ist doch nicht schlecht; aufgrund der Reichenbach Forderung muss m12 schließlich überwiegen. Er gibt aber zu, dass die Form der Summe zweier m das csehr kompliziert macht. Wir wissen zwar jetzt, dass es von allen Q-Zahlen abhängen muss; dabei könnte es aber doch einfacher sein. – Ich sage ihm, dass das Department wahrscheinlich versuchen wird, mich ein Jahr länger zu behalten, bis 1959; dies würde den Plan für das Stanford Center ein Jahr weiter verschieben. Er sagt, so weit in die Zukunft macht er seine Pläne noch nicht. – Er sagt, Helmer ist meist mit Kreuzworträtseln und dergleichen beschäftigt, wenn er ihn sieht. Er bezweifelt, ob er viel leistet in RAND. Das Projekt, das Helmer seit einiger Zeit leitet und wohl selbst vorgeschlagen hat, scheint ihm ganz nutzlos (er sagt nicht, was es ist). – Dalkey ist fleißig und tüchtig; jetzt sehr beschäftigt mit dem neuen Modell für Weltsituation.) – Nachmittags Mutzli und Olaf hier. –

Abends 7 ½ – 9 ½Kemenys hier. (Er arbeitet noch heute und morgen im RAND Office, wird doch nicht fertig mit seinem Bericht. Er ist etwas enttäuscht über RAND, weil er für einige Projekte auch Arbeit getan hat, die dann aufgegeben wurden. 🕮 Er sagt, wir sollten doch die Symbol-Methode als Aufsatz schreiben, für n Familien. Ich stimme zu, aber sage, dann muss er es schreiben. Aber er hat auch keine Zeit.) Beim Abschied unten beim Auto gebe ich Jean einen Kuss, und Ina umarmt John so plötzlich, dass er erschrickt. – Abends lese ich Reichenbachs Jugendroman über seine Berliner Studentenzeit vor dem Krieg. (Es ist interessant, und manches erinnert mich an unsere damaligen Weltanschauungsprobleme.)

Über Prob. (2 x 2, nur Summationsaxiom.) – 5 ½ – 7 ½ Helmer hier (weil Kemenys erst heute abend 9h mit Flugzeug abreisen). – Nachher bin ich etwas tense. Später ist es so arg, dass ich zu ängstlich werde, als ich aufstehen will TV abzustellen. Dann deprimiert (ich weiß nicht worüber. Vielleicht Kemenys Weggehen, oder das Ende der Sommerferien?) Ich nehme ein Miltown; Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit; bei der Schubertmusik muss ich weinen. Nachher bin ich entspannt und ruhiger.

Über Prob.

Autobiographie. (§E, logischer Aufbau; ganz diktiert.)

Über – 4-5 Professor Robert Caponigri (aus Notre Dame, jetzt bei Familie seiner Frau in Sierra Madre. Klein; rundes Gesicht, schwarzes Haar, hohe Stirn. Er wird Beitrag schreiben für Sammelwerk in französisch über meine Philosophie. Ich gebe ihm die Hauptetappen meiner philosophischen Entwicklung an. Er ist heiter und gesprächig, hört aber auch aufmerksam zu und macht sich Notizen.)

10 – 12 ½Mathews und Kuhns hier. (Ich berichte, dass Kemeny gefunden hat, dass die C-Axiome zu stark sind, indem sie nur die beiden extremen Lösungen zulassen. Anscheinend auch 🕮 das schwächste C-Axiom, obwohl er den Beweis noch nicht ganz durchgeführt hat. Bei allen spaltet sich C auf in Faktoren. Ferner erkläre ich, dass mein Strukturaxiom auch zu stark ist. So haben wir nur das Axiom der Summation über Reihen übrig. Ich gebe Mathews meine Versuche, eine einfachere C-Funktion, aber doch mit allen Q’s, aufzustellen, mit Hilfe der symmetrischen Funktion D. – Sie berichten über Gleichungen.zwischen den Werten für s = 4; hier schon 16 Werte; sie wollen die Determinanten vereinfachen. Über diese Methode wird ja sicher zu langwierig für s = 5 und 6, für 3 x 3.)

12 ½ – 3 Mia hier. (Während wir im Wohnzimmer sitzen, kommt Ina zuweilen von der Küche herein. Einmal fragt sie mehrmals, wovon wir sprechen; im lebhaften Gespräch sprechen wir alle drei und wir überhörten ihre Frage. Sie fühlte sich ausgeschlossen, relegiert als eine „Schani“ zu der Küche, war gekränkt und wütend und schlug die Tür hinter sich zu. Nach einer Weile ging Mia zu ihr, aber sie war noch nicht zugänglich. Nach dem Essen zog ich mich zurück. Dann fragte Mia Ina, worüber sie so aufgeregt gewesen war. Ina sagte, sie habe an sich nichts dagegen, dass wir „flirten“, aber das müsse Grenzen haben, und die seien überschritten, wenn sie ausgeschlossen wird vom Gespräch. Mia ist erstaunt über den Ausdruck „flirten“ und sagt, dazu gehören doch zwei. Ina macht ihr klar, dass sie meint, dass wir beide es täten. Mia sagt, wenn Ina es so empfindet, dann wäre es wohl besser, wenn sie nicht wiederkäme. Ina sagt: nein, sie soll gewiss wiederkommen, aber wir sollen sie nicht ausschließen durch Fachgespräche.) – Allerhand gelesen. – Beim Abendessen mit Ina über den Vorfall gesprochen. (Ich sage, ich finde ihre Eifersucht an sich verständlich, aber sie soll doch ein Überhören und dergleichen nicht als „Ausschließung“ und Kränkung nehmen. Sie sagt, das täte ich aber sehr oft, wenn andere da sind. Ich sage, sie ebenfalls.) Nachher, als wir im Bett zusammenliegen und 🕮TV ansehen, kann sie wieder lächeln und lieb sein, und ich bin auch lieb zu ihr.

Sehr heiß. – Wilbur gelesen.

Vormittags zum Registrieren für Wahl. – An Autobiographie (über Werte).

An Autobiographie (über Werte).

Abends spät langes Gespräch über den Vorfall mit Mia am So (weil Mia mich heute angerufen hat; sie möchte lieber einstweilen nicht herkommen).

Zum Haarschneider gefahren. – Autobiographie (über Vorfahren und Kindheit). – (Nicht zum Department Meeting; über TA.)

Wiederholungszeichen, Bezug unklar– Vormittags 15 Minuten spazieren, mit Ina und Morli. Sobler schreibt, wir müssen den Hund einzäunen, weil er nicht nur den Rasen zerstört, sondern in den Regenzeiten Erosion des Bodens droht.) – Gebadet. (Ina stößt sich das Auge am Can Opener.)

Wilbur gelesen, für mein Seminar. – Mittags Bohnert hier. – Abends Helmers hier. (Ich mit Olaf ein wenig über das Auswahlaxiom. – Ina erzählt von vorigem So mit Mia, um Bestärkung von Mutzli zu bekommen.)

Wilbur gelesen.

15 Minuten spazieren. – Seminar vorbereitet.

10 – 11 ½Kalish und und Montague hier (Examensfragen für Prelim.). – 3-5 erstes Seminar (im neuen Gebäude, HB 2210, mit langem Tisch. Ich sitze zum ersten Mal ohne Swivelstuhl, nur mein Kissen auf dem Stuhl, der aber bequem ist. Phil. 273: Log. Found. of Math. Viele Studenten; sie müssen noch Stühle herein holen. Ich spreche lebhaft; diesmal keine Diskussion.) Nachher recht müde. Ich gebe Mia eine Schachtel mit Feigen, mit Grüßen von Ina. 🕮

Gelesen.

Auf der linken Seite Muskeln gespürt. Ich nehme 1 Miltown und 3 Bufferin. Zum Frühstück auf. Später sitze ich am Schreibtisch, ein wenig tense. Plötzlich spüre ich ein unangenehmes Ziehen hinten im Rücken, kein richtiger Schmerz, aber ich erschrecke und denke, vielleicht war es der Anfang von einem Krampf. (Ich hatte heute morgen, wie seit einigen Wochen, die regelmäßigen Übungen gemacht; könnte dabei etwas am Rücken geschehen sein? Ich verwerfe den Gedanken; höchstens werden dadurch ungewohnte Muskeln wieder gebraucht, und die sind dann empfindlich.) Ich spaziere ein wenig herum um mir zu zeigen, dass alles richtig ist; lege mich eine Weile aufs Bett, und gehe dann wieder im Haus herum. Aber dabei bin ich tense und fühle mich ungemütlich. Darum gehe ich zu Bett, bleibe ganzen Tag im Bett. – Mittags Mutzli hier. (Sie ist in großer Sorge, weil sie fürchtet, ihren Bruder in S. Franc. gekränkt zu haben, weil sie ihm Wadenstrümpfe aus Europa mitbrachte, und er am Telefon Anspielung auf die eine Wade machte, die durch Polio dünner ist. Wir glauben, sie interpretiert es nur. Sie bringt auch Artikel von Sid Caesar63https://en.wikipedia.org/wiki/Sid_Caesar in Look über seine Psychoanalyse; sie findet es schrecklich, aber uns scheint es ganz vernünftig geschrieben.) – Ich schreibe Einfügungen für „simple order“ für englische Übersetzung für „Logik“. – Nachmittags ein paar Schritte im Zimmer gegangen; aber ich bin zu ängstlich. – 2 große Nemb und 1 Miltown, gut geschlafen.

Obwohl ein wenig ängstlich, stehe ich munter auf; aber ich bin zu tense und ängstlich, ich muss mich gleich wieder hinlegen. – Weiter an „simple order“. – Im Bett geblieben. (Es tröstet mich, im Tagebuch zu lesen, dass Mitte Mai, als Tilly kam, ich auch drei schwierige Tage hatte.) – Abends Musik. Und Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit, das tut mir gut. Sie ist aber selbst müde und sorgenvoll, weil Soblers Schwierigkeiten machen wegen dem Hund im Garten. – 2 große Nemb, 1 Miltown. Gut geschlafen. 🕮

Ina muss schon ½ 8 weg (zu Dr. Preston, und dann 9-12 zu Klopfers Seminar). Sie stellt mir das Frühstück ans Bett. Später stehe ich mal auf, wenn auch ängstlich und zitternd, und gehe zum Badezimmer hocke und wasche. Ich bin froh, dass es gut geht, und rede mir gut zu. Später nochmal auf, zum Pinkeln und Haare bürsten; immer noch ängstlich. – Mehrmals während des Tages kurz aufgestanden, nur für einige Minuten. – „Simple order“ fertig gemacht. – Bob Mathers These (ca 50 Seiten, über notwendige Props.) gelesen. – Nachts 2 große Nemb, 1 Miltown, gut geschlafen.

Heute öfter etwas länger auf. – Zum Lunch auf. – Frege gelesen für Seminar. – Autobiographie, Sektion A durchgelesen. – Ich bin froh, dass es mir wieder besser geht. Ich bin noch tense und ein wenig ängstlich, aber viel weniger als gestern. – Ina sagt, dass es nur Projektion ist, wenn ich denke, sie muss ungeduldig sein, wenn ich nun schon den dritten Tag im Bett bin; sie sagt, sie ist gerührt, wenn sie sieht, wie ich mein Bestes versuche, wieder „ins Leben zurückzuschleichen“. – Abends, als ich schon im Bett bin, kommt Dave Kaplan eine kurze Zeit; wir plaudern und sehen TV an.

Wieder ganz auf, angezogen; auch zum Briefkasten gegangen. – Mittags Mutzli bei uns. – Ich lese Autobiographie Sektion B durch.

Nachmittags Seminar. Ina fährt mich, und ich habe diesmal einen Swivelstuhl; so geht es gut. (Allerhand Diskussion.)

Mittags Gusti hier. (Sie ist mit Kalmus in der Stadt. Seit einigen Monaten hat sie Psychoanalyse, einmal wöchentlich, in Albuquerque. Sie scheint mehr entspannt als früher; sie überlegt immer noch Scheidung, und findet das Leben mit ihm oft unerträglich.) Wir teffen am Auto Kalmus, und Kranick mit Frau. 🕮

Ich fahre alleine zur Universität. 2-4 Department Meeting; 4-4:45 Office (aber niemand kommt!).

Mittags bis abends Gusti hier. – 3 ½ – 5 Bob Mathews hier. (Ich bespreche mit ihm die ca 50 Seiten über notwendige Props., die er geschrieben hat.) – Spät nachmittags ruft Kalmus an: er ist in VA, Gebäude 8. Ina und Gusti fahren hin, aber es gibt kein Gebäude 8! Wir warten auf seinen Anruf. Endlich ruft er an, ist aufgeregt, sagt, dass „8“ oder „Campus 8“ auf dem Gebäude steht; er habe 1 ½ Stunde gewartet; nun werde er Taxi nach Hause nehmen. Gusti legt auf; ich daraufhin auch, weil ich glaubte, er habe aufgelegt. Dann wird uns erst klar, dass er „nach Hause“ gesagt hat. Und wirklich kommt er nicht; Ina hatte großes Abendessen für beide gerichtet. Gusti erzählt. Ich werde schließlich müde, aber sie erzählt endlos weiter von ihrer Schwester, obwohl keiner von uns etwas dazu sagt. (Dann fährt Ina sie zu Freunden in Hollywood; nun auf einmal ist es Gusti sehr eilig; obwohl es dunkel ist, drängt sie Ina immer schneller zu fahren!)

Autobiographie diktiert (lange Sektion B).

Mittags kurz Helmers hier. –

X / 1956 Mittags Mutzli hier. – Ich diktiere den ganzen Tag (§C, Krieg, und großen Teil von D, Buchenbach.)

Sehr tense; beim Hocken kleiner Schmerz im Rücken; das macht mich ängstlich und jittery. (Ina ist im Klopfer Kurs.) Ich liege meist im Bett, bereite Seminar vor. Ich esse Lunch allein. – 3-5 Seminar. Mia fährt mich hin und zurück. Vor dem Seminar liege ich 10 Minuten auf der Couch. (Es geht ganz gut. Schon während ich zum Seminar gehe, fühle ich mich besser. Ich lasse Formeln an die Tafel schreiben; stehe ein paar Mal auf, etwas zu erklären.) Unterwegs spreche ich mit Mia; sie sagt, es sind 3 Wochen seit sie bei uns war an dem Sonntag. 🕮 Es hat sie anscheinend recht bedrückt; sie sagt, sie stand immer so gut mit Ina; warum hat sie kein Wort zu ihr gesagt, dass sie wieder zu uns kommen solle? Ich sage, Ina will, dass wir das Ganze vergessen; sie wünscht aber, dass sie nicht als „Schani“ genommen wird. Mia ist erstaunt über die Interpretation. Sie möchte dies doch nicht nur von mir hören, dass sie wieder kommen kann, sondern von Ina selbst.) Ich bin müde, aber froh, dass es so gut gegangen ist.

Vormittags 20 Minuten spazieren mit Ina. – Mittags Mia hier (zum ersten Mal seit 9.9. Nachher sagt Ina, wir hätten nicht so übervorsichtig zu sein brauchen.) – Gegen Abend fühle ich tense. Später kommt Ina zu mir und verscheucht die Ghosts mit Zärtlichkeit.

Mittags Mutzli hier. – (Abends gebadet.)

Langen Brief an Bar-Hillel diktiert. – Lenz Aufsatz gelesen und Erwiderungentwurf geschrieben.

Mittags Bohnert hier.

Mittags Helmers hier.

Erwiderung auf Lenz überarbeitet.

3-5 Seminar. Ich fahre selbst hin (mit Ina); Mia fährt mich zurück.

Mi, 10.10.1956

Erwiderung auf Lenz in Taperecorder diktiert.

Do, 11.10.1956

Kein Department Meeting.

Vormittags Mias ms „Willensfreiheit gelesen“; 11-1 Mia hier; wir besprechen das ms. ( Es ist basiert auf Reichenbachs unveröffentlichtem langen Artikel (k), der zeigen will, dass Freiheit mit Determinismus unvereinbar ist. Die Seiten, wo sie Reichenbachs Analyse von counterfact. benutzt, aus Nomol., mit „vernünftigen Implikationen“, Invarianzprinzip, nomologischen und admiss. Sätze usw., ist viel zu schwierig für mündlichen Vortrag. Aber ich kann ihr nicht helfen, es einfacher zu machen, weil ich Reichenbachs Auffassung nicht teile.) – Nachmittags Erwiderung auf Lenz 🕮 in Tape Recorder diktiert.

(Kein Department Meeting.) Exam Papers gelesen. Bemerkungen zu Hempel diktiert. – Abends etwas tense; aber ich stehe mehrmals auf, schließlich tanze ich etwas, und fühle besser.

Autobiographie §F (Wien) teilweise durchgearbeitet, und angefangen zu diktieren. –Mittags Mutzli hier. –

10 – 12 ½Kuhns hier (Mathews verhindert). (Er hat wenig Ergebnisse.) – Nachmittags Bob Mathers hier (über terminal „notwendig“; viele SD gegeben.) §F weiter diktiert.

So 14.10.1953

25 Minuten spazieren, mit Ina.

Vormittags 20 Minuten spazieren mit Ina. – Autobiographie gearbeitet und diktiert. – 5-6 Dave Kaplan (exam. für Logik Buch. Er nimmt auf meinen Rat Fragen für deutsches Exam.) – 6-8 Bohnert (er rief mich nachmittags an, es geht ihm recht schlecht, er möchte einen Analyst konsultieren; aber es soll einer sein, der bereit ist, mit Drugs zu experimentieren! Ich rede ihm zu, herzukommen; dann sprechen wir es alles durch mit Ina. Nachher fühlt er sich viel besser. Er will mit Dr. Steltsprechen, den er kennt.) - Heute nachmittag spürte ich Muskeln. Ich ließ aber trotzdem die beiden Besucher kommen, und das tat mir auch gut.

Britt These gelesen. – 15 Minuten spazieren.

3-5 Seminar. (Klopfer da. Er sagt nachher, er war erstaunt zu sehen, wie gut er es verstand; er macht sogar manchmal Bemerkungen. Er hat bei Jäger Axiomatik studiert, und bei Dingler Grundlagen.) Mia fährt mich hin und zurück; nachher bringen wir Klopfer nach Hause. 🕮

An Meyers Übersetzung gearbeitet. – Nachmittags Montague hier. Ich fahre zur Probe in seinem Volkswagen (auch über Sunset; umständliches Schalten, aber man würde sich daran gewöhnen; beim Fahren ohne Kissen gesessen.) – Abends etwas jittery; Ina hilft mit Zärtlichkeit.

2-4 Department Meeting (über die schriftlichen Qualifying Exam von Travis und Main. Die ganze Zeit heftige Diskussion über letzteren. Er hat in Logik ganz versagt. Aber ich finde, dass er in Metaphysik und Werttheorie so gute selbständige Überlegungen gemacht hat, dass er doch durchgelassen werden sollte. Piatt und Meyerhoff auch; sie wären willig, seine Thesisarbeit überwachen. . M. hat gesagt, er würde, wenn nicht durchgelassen, es nicht wiederholen, sondern es für MA nehmen. Das wird als blackmailAngst gelesen. Schließlich lassen wir ihn durch; es hing an einem Haar.) – Office. (Kelly ist da; er ist froh, dass ich in seinem Komitee sein will; er meint das mündliche Qualifying Exam.) Ich fahre alleine hin und zurück; es geht gut; aber nachher bin ich müde. –Suppes ruft an (er war in LA für Konferenz über Management Sc., hat vorgetragen, bekommt Reise bezahlt. Ich sage, er kann für eine Stunde herkommen. 7-9 hier. Er sagt, er hat mit jungem Physiker angefangen, Thermodynamik und statistische Mechanik zu axiomatisieren; dabei will er auch mein Entropie ms studieren. Er ist jetzt hauptsächlich beschäftigt mit utility problem; auch mit learning th., er hat einen Psychologen, der die Experimente macht.) 9h kommen Kalish und Micheline kurz; dann fahren sie ihn zum Flughafen.

Miss Britt¾ Stunde hier (über den letzten Text der These, den ich gelesen habe). – Haarschneider. – An Meyers Übersetzung gearbeitet. 🕮

An Meyers Übersetzung gearbeitet (AS der Mengenlehre umgearbeitet). – 10 Minuten spazieren.

Erwiderung Lenz revidiert. – Aufsatz Quine über Mengenlehre gelesen. – 5 Minuten spazieren.

2-4 mündliches Qualifying Exam für Ruth Anna Mathers. (Dabei Yost und Kalish; Psychologe Monat, Chemiker Richard. Ich beginne mit Fragen über Operationalismus. Yost stellt Fragen über Perzeption, Rot sehen, Halluzinationen, usw.; teilweise sehr unklar; sie gibt aber immer gute, klare Antworten.) Ich fahre hin und zurück. – (Abends fragt Ina, ich wir nicht Maue einladen könnten hierher; sie könnte das Kind für Helmers bringen, damit würden die eine Fahrt bezahlt.

3-5 Seminar. Mia fährt mich hin und zurück.

Mit Ina spazieren. – Für Übersetzung; Mengenlehre gearbeitet.

(Kein Department Meeting). – 15 Minuten spazieren. – Erwiderung auf Lenz fertig korrigiert (1. Version).

20 Minuten spazieren, mit Ina. – Über Mengenlehre.

11 – 3 ½Mia hier. (11 – 1 ½ mit ihr gesprochen, über Determinismus. Ich sage gegen Reichenbach: Das ist verträglich mit freier Handlung, wobei letztere durch ein counterf. definiert wird. Sie bringt immer wieder R’s Argumente wieder, auch nachdem sie schon zugestimmt hatte; das scheint doch emotional stark behaftet. – Beim Essen erzählt sie über ihr Erlebnis mit Lysergic Säure, mit Dr. Siegfried Cohen, einem Internisten. Sie genoss sehr die Farben und sonstigen schönen Eindrücke; später auch Depression und Tränen, aber auch wichtige Einsichten über sich selbst, durch Assoziationen mit Kindheit.) –

12 – 2 ½bei Helmers. (Er fragt mich über für mehrere Familien; er möchte vereinfachten Approach für🕮 Sozialwissenschaft, für seine Arbeit mit Rescher.) Ich fahre hin und zurück. – An Mengenlehre für Logikbuch.

Mengenlehre für Logikbuch fertig gemacht. – (Nachmittags zum Notar, S.V. 11973, Gebäude mit vorne Patio mit Palmen.) –

3-5 Seminar. Mia fährt mich hin und zurück; Klopfer ist dabei; wir fahren ihn nach Hause.

Aufgaben für Symbol Logik (von Dave Kaplan) durchgesehen. 5:15-8 Mia hier. (Nachmittags 1 ½ Stunde mit ihr über Freiheit und Determinismus! Ich muss alle Dinge immer wieder erklären, weil sie immer wieder schon widerlegte Argumente vorbringt. Das Ganze ist für sie sehr gefühlsbesetzt, weil es sich um Reichenbachs Auffassungen handelt.) (Nachher bleibt sie noch lange bei Ina.)

XI / 1956 (Kaplan hat telefoniert, dass ich nicht zum Meeting zu kommen brauche.) Jourdain über Frege gelesen.

Vormittags fühle ich mich tense, gehe zu Bett. An Meyers Übersetzung gearbeitet. Mittags nicht auf. Nachmittags geht es mir etwas besser. Mehrmals auf und Sachen geholt. Zum Abendessen auf.

Es geht wieder gut. 5 Minuten spazieren. – Meyers Übersetzung – Poppers neue Erwiderung gelesen (auf unsere zusammen 5 Seiten erwidert er mit 8 Seiten. Voll von Entstellungen, Konfusion, vielen Behauptungen, dass BH’ jetzt alles zugegeben habe, und Evasion meiner wirklichen Behauptungen.)

4 TV (Huerley und Beard). – Dann wir mit Klopfer zu Jokls; dort kommt dann Ekstein. (Er war hier zu Vortrag und Consultation; ein Freund hat ihm die Stadt gezeigt, es gefällt ihm gut; er möchte vielleicht herkommen, aber hauptsächlich für Unterricht und Forschung. Jokl sagt, da gäbe es sicher Möglichkeiten.) 🕮

An Meyers Übersetzung. – 10 Minuten spazieren, mit Ina. – (gebadet)

Vormittags zur Wahl (an Terryhill, St.). – 3-5 Seminar. – Abends am TV: Eisenhower großer Sieg; es war erwartet, aber es ist doch deprimierend.

2-4 Examen Kelly (mündliches Qualifying, in Engin. School. Er spricht gehemmt, langsam, übermäßig vorsichtig. Ist aber intelligent.)

10-11 Examen Miss Farrel(in Educ.) Auch Kaplan da. Sie spricht sehr gewandt und intelligent. Verteidigt gegen Kaplan und andere, dass das letzte Ziel nicht theoretisch oder wissenschaftlich zu rechtfertigen ist.) – Abends zusammen (nach langer Zeit); sehr gut.

Nachmittags Autobiographie diktiert (endlich wieder; weiter an §F: Wien). – Mittags Mutzli hier. –

Autobiographie diktiert (§F fertig). – Mittags Klopfer und Frau hier. (Wir erzählen gegenseitig von Gruppen und Leuten in Deutschland; beide waren in Verbindung mit Gruppen, die aus der Jugendbewegung kamen und sozialistisch waren; religiöse Sozialisten, Tillich usw., Bund für soziale Arbeit; Nohl, Nelson-Anhänger. Sie kannten Frau Cloos, die Mutter, gut in Berlin. Beim Essen erzählt Ina, dass Klopfer im Seminar zu mir als „Rudi“ Bezug nimmt; daraufhin schlage ich vor, Vornamen zu sagen, „Bruno“, und er könne „Rudi“ „Rudolf“ oder „Carnap“ sagen, wie er wolle. Er sagt dann auch „Du“ und ich dann auch. Die Frau ist nett, und an allerhand interessiert; sie wird von Jungianer in Zürich analysiert; ich spreche von meiner Analyse in Princeton. Sie spricht von dem großen Erlebnis der zweiten Freideutschen Tagung auf dem Meißner 1923. Sie laden uns herzlich nach Carmel ein.) – 5 ½ bis beinahe 9 ( anstatt 7:30!) Department Party bei Robsons mit TA und Frau, 🕮 40 bis 50 Leute, meist im Garten. Ich sitze in bequemem Korbstuhl. Mit Meyerhoffer und Frau gesprochen; sie hat Bildhauerei und Malerei getan, aber ohne Schulung; jetzt nimmt sie aber Stunden im Kunst Department in Zeichnen; ihre „Philosophie“ dabei ist, dass man Verstand und Willen ausschalten muss und die Formung aus dem Gefühl alleine kommen muss, ich stimme zu. Sie waren in Deutschland; sie sagt, sie liebt das Land so sehr, aber es war keine Verständigung möglich mit den Menschen, sie hasst sie. Mia erzählt von dem Erlebnis mit Lysergic Acid; beide Meyerhoffs sind dafür, es auch zu tun. Sie sagen, Forthams habe es schon wiederholt getan; er wohnt bei Heard. Später sitze ich draußen auf dem Sofa. Mit Herb Morris64Herbert Morris, vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Herbert_Morris_(philosopher) und Frau Virginia. Er fragt, wie man psychoanalytisch erklären könne, dass sie das Lesen aller Bücher, Romane und theoretische, vor dem Ende abbricht. Ich sage: wie Don Juan mit den Frauen; jedes Buch erfüllt nur eine Seite in ihr, sie sucht die vollkommene Erfüllung; aber die gibt es nicht; auch nicht in Menschen; sie solle aber doch nicht von ihm weglaufen. Er sagt, sie habe Russells Geschichte der Philosophie gelesen, und dann Windelbands, beide ohne Befriedigung. Ich: Hier ist ja die Einseitigkeit besonders klar: es gibt keine „vollkommene Wahrheit“. Er: Dies habe ihn etwas Wichtiges gelehrt, dass ein weiser Mann wie ich sage, es gebe keine vollkommene Wahrheit. Er erzählt von Northrop, der sei so intolerant gegen Positivismus, dass er einen Satz über Verifizierbarkeit aus einem ganzen Paper herausgegriffen und in einer ganzen Seminarsitzung kritisiert habe. Northrop habe gesagt, er habe das Paper auch mit Einstein besprochen; und der habe ihm zugestimmt, dass die Ansicht der Positivisten über Realität ganz verkehrt sei. Morris selbst ist nicht positivistisch, aber beeindruckt von Reichenbachs klarer 🕮 Darstellung, z. B. von Einsteins Auffassung über Gleichzeitigkeit. – Kurz mit Main. Er sagt, sein Qualifying Exam sei ein failure gewesen; ich: Examen sind unwichtig, ein besseres Urteil bekommt man durch persönlichen Kontakt; und aus der Thesis. Er: Ich werde seine Thesis nicht like, denn er wird gegen alle meine Auffassungen sprechen. Ich: Darauf kommt es nicht an, sondern ob er Fähigkeit zeigt zu gutem Argumentieren. Er: Das Wichtigste ist der Mann selbst. Ich stimme zu und sage, er wird ein guter Philosoph werden. Er ist beeindruckt.) Ich fand die Party mehr erfreulich als andere; mit guten Gesprächen. Nachher nicht besonders müde.

12 – 2 ½Bohnert hier. (Er wird vielleicht diese Woche Analyse anfangen. Er hat diese Woche Urlaub, will an Diss. Arbeiten. Nach Weihnachten hat er nochmal 1 ½ Wochen Urlaub.)

An Autobiographie, Sektion Wittgenstein gearbeitet.

3-5 Seminar, Mia fährt mich. Wir fahren nachher Klopfer nach Hause, und Dave Kaplan zu uns. Da ist René (sie wollte nachmittags mit Ina deutsch studieren; hat aber meist stattdessen über ihre Arbeit in der Klinik gesprochen; sie will resignieren. Ich lese auch ihren Brief; er ist zwar kritisch, aber ich finde ihn nicht zu scharf. Ina hat Bedenken.)

An Autobiographie (über Wittgenstein).

2-4 Department Meeting . Dann 4-5 Office (Kimble, der Mathematikerfreund von Dave Kaplan. Er wünscht Referenzen über Einfachheit von Funktionen; ich nenne Kemeny). Ina fährt mich. (Sie hat inzwischen für neues Auto abgeschlossen, bei Moore, für großen Rambler65https://en.wikipedia.org/wiki/Rambler_(automobile)#1950 %E2 %80 %931957 1957, mit Diskount. Aber sie hat die Farbe nicht gesehen.)

Autobiographie (über Wittgenstein, fertig umgearbeitet). Dann 🕮dann in Recorder diktiert (aber dann, nach Spulenwechsel, versagt auf einmal der Motor). – Ina hat das neue Auto gesehen; sie findet das Grün zu schreiend. Aber jetzt ist es sozu dunkel für mich, es zu besehen.

Autobiographie diktiert (§G fertig, über Zirkel). – 11 ½ – 1 ½ Bohnert hier. (Über semantische Regeln für seine theoretische Sprache. – Dr. Hacker hat ihm allerhand Tests geben lassen, Rorschach TAT‚IQ (hier war er merkwürdiger schwach in elementarer Arithmetik). Ina kommt; Bohnert hat Lunch mit uns. – Dann fahren wir zu Moore, ich besehe das neue Auto; ich finde das Grün zwar etwas stark, aber nicht unangenehm. (Es stellt sich heraus, dass die ursprüngliche Dealer das Auto nicht mehr zurücknehmen würde. So beschließen wir, es zu nehmen. Wenn wir uns nicht ganz an die Farbe gewöhnen, können wir es neu lassen.) –Bohnert kommt nochmal (weil er plötzlich große Schwierigkeit sieht in seiner Sprachform mit Existenzoperator. Ich zeige ihm, dass mit den Sätzen in seiner Sprache selbst alles in Ordnung ist. Aber er zeigt auf, richtig, dass ein Wissenschaftler dann auch alle singulären Sätze in das einschließen muss. Ich schlage vor, um diese sehr umständliche Formulierungen zu vermeiden, doch theoretische Konfigzu verwenden, aber als „uneigentliche“; das ist viel ähnlicher der wirklichen Sprache der Physiker. Seine Existenzform ist trotzdem gut und nötig, wenn man sagen will, was die Gesamtbeobachtung eines Wissenschaftlers ist, über Gesetze und Fakten zusammen, in vollständig interpretierter Sprache. – Auch über induktive Logik; ich: basiert auf physikalischem Frame; er möchte es doch lieber basieren auf Beobachtungssprache, weil dort die Evidenz ausgedrückt wird.) Wir behalten ihn zum Abendbrot. Bis 7 ½. 🕮

Morgens sehr tense (heute früh hatte ich wieder an Popper gedacht und mich geärgert); 1 Miltown. Doch aufgestanden. – Nachmittags fühle ich mich etwas besser. – Brief über Autobiographie an Feigl und Hempel diktiert in Recorder.

Vorwort für englische Logik geschrieben. – Mittags Mutzli hier. (Sie erzählt von Bruder und alkoholischen Schwestern, bei denen sie einige Tage in San Franc. waren.) – 15 Minuten spazieren mit Ina.

3-5 Seminar. Mia fährt mich jetzt immer hin und zurück.

Autobiographie.

Autobiographie. – Alte Folder durchgesehen.

4-6 Abe Kaplan, Myra Cholden, Frau Jokl, und Mia Reichenbach hier. (Wir sitzen in großem Kreis im Wohnzimmer und haben gemeinsames Gespräch. Auf Abes Fragen über Psychologie der Philosophen spreche ich von Nohl, Dilthey, Roth, Sievers. Myra erzählt von ihrer Arbeit mit Kindern für Adoption.) Mia bleibt zum Abendessen. Ich gehe nach 8 zu Bett. Mia bleibt bei Ina bei 9 ½. (Sie ist einsam, besonders da Frank einige Tage fort ist. Sie sagt, sie kann noch keinen Fortschritt in der Analyse erkennen. Sie ist unwillig, dass er im College nicht besser arbeitet und daher schlechte Grades bekommt.)

1-3 Helmers hier. – Autobiographie, Transkript durchgelesen. Leblanc Aufsatz gelesen. – 20 Minuten spazieren mit Ina; nachher müde, gelegen. – Abends gebadet. – 12h nochmal zu Ina gegangen; ich nehme sie auf den Schoß und versuche, ihre Depression zu überwinden.

Autobiographie durchgelesen. – Meyers Übersetzung. 🕮

Nachmittags Seminar.

Nachmittags zum ersten Mal neues Auto gefahren. Zum Haarschneider.

2-5 Department Meeting. (Ich über Travis Diss. Plan.) Ich fahre selbst, im neuen Auto, zurück im dunkeln.

Ich fahre zu Dr. Fordes Labor (für Urin- und Blutprobe). Ich bringe Ina Blumen (2 Dozen rote Nelken; sie sagt, zweimal mit ein Dozen würde alles bedeuten.) – Mittags Mutzli hier. – Transkript Autobiographie gelesen.

XII / 1956 Autobiographie gelesen. – Mittags Bohnert hier.

Mittags Helmers hier. – Nachmittags TV.

Autobiographie, erste Hälfte fertig; an Feigl und Hempel geschickt. – 10 Minuten spazieren.

3-5 Seminar. (René arbeitet nachmittags Deutsch mit Ina.)

(Dr. Forde telefoniert: Bluttest und Urintest sind beide „perfekt normal“.)

(Department Meeting ist abgesagt worden.) Salmon gelesen, über Rechtfertigung der Induktion.

Überlegungen zur Übersetzung „Logik“. – Nachmittags 15 Minuten spazieren. Später Rya Sobler hier.

Autobiographie §K durchgearbeitet zum Diktieren. – 3 Mia kommt (fragt um Rat für Veröffentlichung; schlägt vor, dass ich Ruth Anna bei Werkmeister empfehle). 4-7 Party; Piatt, Morris, Meyerhoff, Sayes und ihre Frauen, und Mia. (Montague hat Erkältung, konnte nicht kommen. Ich zeige Morris und 🕮 Sayes den Garten. Meyerhoff verwickelt mich gegen meinen Willen in ein Fachgespräch; er fragt, was die Kriterien für Richtigkeit einer philosophischen Theorie sind; ich sage, das hängt von der philosophischen Richtung ab. Piatt spricht von seiner Tätigkeit in der humanistischen Bewegung. Er meint, in den letzten 10 Jahren seien die Studenten mehr weggekommen von der Religion. Sein Zwiespalt mit dem Vice President Rosenfeld der AMA besteht darin, dass Piatt den Term „Religion“ beibehalten möchte, trotz seines Irrealismus und Atheismus, weil man dann besser auf die Leute einwirken kann. 6 ½ gehen die meisten. Ich halte noch Ed Sayles und seine Frau Barbara hier. Sie hat nettes schmales Gesicht, mit glatt anliegenden schwarzen Haaren. Sie ist aus Berlin; unterrichtet Deutsch an UCLA, und arbeitet für degree in deutscher Sprache und Literatur.)

Heute mittag war ich tense, leise Schmerzen im Rücken; ich nehme 1 Miltown und 2 Bufferins; nachher bei der Party vergesse ich alles, und nachher ist alles verschwunden.

Diktiert Autobiographie §K (Syntax). – Spazieren 20 Minuten mit Ina; nachher müde. TP gelesen.

Morgens tense; ½ Miltown. –TP. – Für Seminar gearbeitet.

Heute besser. – 3-5 Seminar. Nachher müde. (Nachmittags René bei Ina, für Deutsch.)

Nachmittags zur FahrprüfungCulver City (für Verlängerung meiner nur zweijährigen Drivers Lizenz. Schriftliche Fragen über Traffic Regeln: nur 1 Fehler. Fahrprüfung: nicht bestanden, hauptsächlich weil ich durch eine Fußgänger Kreuzung fuhr, während ein Mann darin ging. Ich schaute hauptsächlich nach hinten rechts, um in den rechten Lane zu gehen. Der freundliche Prüfer sagt, ich soll es nächste Woche wieder machen, „kein Grund, warum ich es dann nicht 🕮 bestehen sollte“; vor und hinter einer Rechtsbiegung sei ich nicht immer möglichst weit rechts gewesen; und dasselbe links; nach Starten des Motors habe ich vergessen, in Gear zu gehen. Von 100 Punkten 37 ab, Rest 63, darum nicht bestanden.) Ich bin enttäuscht, aber nicht zu sehr. Ina fährt mich zurück. Dann müde, hingelegt.

Nach dem Frühstück im Badezimmer, beim Bücken und dann beim Fensteröffnen Rücken gespürt (kein richtiger Schmerz); ich bin erschrocken und lege mich ins Bett. Vormittags zweimal einige Minuten aufgestanden, sehr tense und jittery, trotz Miltown. Mittags zum Lunch aufgestanden. Ich beschließe, doch zum Department Meeting zu gehen; ich denke, die Gespenster sind da wegen der verfehlten Prüfung gestern; und ich will ihnen zeigen, dass sie mich nicht unterkriegen können; das ist sicher der beste Weg, um die Nachwirkungen von gestern zu überwinden. Ina fährt mich hin und zurück. 2-5 Department Meeting. (Lange Diskussion über Katalog für nächstes Jahr, die Beschreibungen der Kurse; ich stimme Kalish und Montague zu, „aristotelische Logik“ wegzulassen, gegen Kaplan.) Ich bin sehr froh, dass ich gegangen bin, und dass es so gut ging; die fr Depression von heute morgen ist verschwunden. Hingelegt: zum Abendbrot wieder auf.

Ich fahre zum Blumenladen, rote Nelken für Ina morgen. – Notizen für Aufsatz „Die Philosophen und die Rolle der Philosophie“ geschrieben. – Abends gebadet.

§N (Sprachplanung) durchgelesen. Mittags Helmers hier (sie haben heute morgen 24 Minuten mit Batzinger gesprochen; die wollen in Österreich bewirken, dass das Baby einen Vornamen bekommt. Sie bringen das Mobile, repariert und vergrößert, und ein Bulletin Board für Ina. Sie haben gestern meinen Tape Recorder von Reparatur abgeholt; 24$!). Nachmittags 🕮 Teil von §N diktiert.

11-2 bei Kaplans (für „Brunch“. Dort ist der Mathematiker Spanier von U. of Chic.; er war jetzt 3 Monate bei Ramo-Wooldridge, für Spieltheorie. – Ina fragt nach der Chance, dass ich noch ein weiteres Jahr nach 1958 bleiben kann; er sagt: 90 %; aber er weiß keine Präzedenzfälle; solange er hier ist, ist es im Philosophie Department nicht vorgekommen.) – Nachmittags §N zu Ende durchgelesen und weiteres Division diktiert.

Morgens etwas jittery; ½ Miltown. – Für Seminar vorbereitet (Gödel).

3-5 Seminar (Gödel).

15 Minuten spazieren. – Dave Kaplan Exerc. für Übersetzung für Übersetzung Logik gelesen. – Nachmittags mit Ina Auto gefahren, zum Üben von U-turns usw.

Zweite Fahrprüfung, bestanden. (Die erste war 12.12., der Mann heute ist freundlich und sagt, ich brauche nicht nervös zu sein. Ob ich Fragen habe. Ich frage einiges; er sagt, außer den Regeln muss man auch sein eigenes Urteil benutzen. Ich mache heute nur einen ernsten Fehler: ich fahre durch ein Stoppzeichen. Ich mache U-turn und „parallel Parken (neben mehreren Autos halten und dann zum Parken zurückfahren) richtig. – Er sagt, er hebt zwar die Zeitbeschränkung auf; aber weil ich in 1954 schon das fee von 3‚- für 4 Jahre bezahlt habe, kann meine Lizenz jetzt nur für 2 Jahre ausgestellt werden!)

Langen Brief an Küstermanns diktiert. – (Ina ist mit René und Kindern aus deren Klinik zum Disneyland, den ganzen Tag.) Mittags fahre ich zu Mutzli, zum Lunch; 1 ½ Stunden dort. (Sie ist beruhigt, weil endlich Brief von ihrem Vater, und Schwester für sie und ihre Mutter. Aber sie wartet noch vergeblich auf Anruf 🕮 von Washington über das Visa für das Kind in Österreich.) – Nachmittags §P Durcharbeiten für Diktieren angefangen.

12-3 Bohnert hier. Wir sitzen auf der Veranda. (Ich zeige ihm den Aufsatz von Ramsey, der Symbol in Klammern für theoretische Sprache anwendet.) – Angefangen eine neue Idee für Symbol für eine Familie: \(\lambda{}\) ändert sich mit zweistelliges Symbol; in Elementen. –§P fertig durchgelesen, und Teil diktiert.

Über \(\lambda{}\).

12 ½ – 2 ½Mia hier (wir schenken ihr die 4 Bände „Welt der Musik“; sie schenkt uns Gläser.) 5 Singers hier. (Er wird hier an Anthropologie Meeting teilnehmen. Sie wohnen im Hotel Gensington. Ich erzähle etwas von Psychoanalyse, vom Department hier.) 6 ½ kommen Helmers und Bohnert. Bis 9h! (Singer erzählt aus Indien. Über das Kastensystem, und das Sprachproblem. Ich sage: IL ist die einzige Lösung.) (Ich gebe Ina Scheck 450‚- in Post kästchen Baum.)

Weiter über \(\lambda{}\) gearbeitet. – 12-3 Singers hier. (Er erzählt über Probleme von Beschreibung von Kulturen; Frage über Begriffsbildung. Sie haben keine klaren Begriffe.) – Abends Wim hier. (Ich über meine Mutter.)

Weiter über \(\lambda{}\) gearbeitet. – Mittags Mutzli hier.

Weiter über \(\lambda{}\) gearbeitet.

Weiter über \(\lambda{}\) gearbeitet.

Weiter über \(\lambda{}\) gearbeitet.

Weiter über \(\lambda{}\) gearbeitet.

12-3 Singers, Helmers, Mia, hier‚

60Tagebuch 1. I. 1957 – 4. III. 1959 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮

XII / 1956OLos Angeles (Singer macht Farbaufnahmen im Garten; ich werde müde vom Herumstehen, die Leute kommen immer nicht. Ich sehe mürrisch aus; dann sitzen wir auf dem Sonnendeck und sprechen über Probleme von Singer: Begriffs- und Theoriebildung in Anthropologie. Dann alle zusammen beim Essen.) – Nachher nehmen Helmers alle zu sich, auch Ina fährt später hinüber.

I / 1957 Autobiographie (§P fertig diktiert, § 5 angefangen.) (Ina mit Helmers zu Soblers in Malibu.)

Vormittags mit Ina spazieren, 15 min. – Autobiographie. § 5 und §T fertig diktiert.

Über Symbol gearbeitet (\(\lambda{}\) abhängig von \(\sum{}\) s i2).

Wiederholungszeichen

9 ½ – 12 ½ Mathews und Kuhns (über Wiederholungszeichen. Erste Zusammenkunft seit einigen Monaten, weil ich zu sehr mit Autobiographie und Anderem beschäftigt war.)

Mostowskis Buch gelesen.

2-4 Dr. Marchio hier. (In Genua Leiter der Korallendivision vom U.S.I.S. beim amerikanischen Konsulat in Genua. Studierte früher Biologie an der Universität Genua; bekam dadurch Interesse an Grundlagen der Biologie, Philosophie der Wissenschaft, und logischem Positivismus. Gab die Universitätslaufbahn einstweilen auf, weil sein Professor Vitalist war und kein Interesse an Grundlagenproblemen hatte; und weil er heiratete. Hatte jetzt 3 Monate in US, hat Frank gesprochen, Chicago und Berkeley (?) besucht. Hat hier mit Bertalanffy gesprochen; das war ihm aber zu ähnlich zu Driesch. Er selbst glaubt aber auch an Autonomie der Biologie. Er kennt Pasquinelli, will mit ihm vielleicht eine „Gesellschaft für Philosophie der Wissenschaft“ gründen, die im Unterschied zur Methodos Gruppe alle Richtungen umfassen soll. Ich nenne ihm einige Bücher.) 🕮

3-5 letztes Seminar (über Gödel – Gentzen; sie sind sehr interessiert). – 6:30-7:45 Senior hier (er rief vom Mount Sinai Hospital aus an, wegen Seminar schlug ich Abendessen vor. Er plappert unaufhörlich und ermüdend über seine Probleme von Molekularstruktur und seine Auffassungen. Mia ist dabei. Die beiden zwinkern sich oft gegenseitig zu, wenn er sich entschuldigt für das Sprechen auf schwierige Probleme, da er mich ja so selten sähe. Dabei ist er aber gar nicht gewillt, zuzuhören, wenn ich ihm etwas sage. Er sagt, sobald der Schilpp Band erscheint, will er es kaufen. – Er fährt dann im Taxi zum Flugfeld.) Mia bleibt noch; ich bleibe noch auf bis 9¼.

2-4 mündliches Qualifying Examen Travis (dabei auch: Klopfer, und der Psychologe Seward1Wahrscheinlich der Psychologe John P. Seward (1905–1985): https://psycnet.apa.org/record/2009-09647-001. Ich frage über quantitative Begriffe. Er antwortet gut und klar.)

2-5 Department Meeting (Bornstein über seinen Thesis Plan, über Cassirers philosophische Anthropologie. Ich frage, wo der Unterschied zwischen philosophischer und empirischer Anthropologie ist. Meyerhoff hat das Topic vorgeschlagen, und will es leiten, es gegen approbiert.)

Gearbeitet über paralleles \(\lambda{}\). – 15 min. spazieren.

Sidney Tri hier. (Hat MA in Physik, möchte Ph.D. In Philosophie machen, Philosophie der Wissenschaft; ich nenne ihm Bücher zu lesen, er kennt allerhand, auch M&N, will mein Semantik Seminar auditen. Ich rate ihm, mit Kaplan über Anforderungen in Kursen und Examen zu sprechen.) – Über \(\lambda{}\) gearbeitet.

Wiederholungszeichen

Nachmittags zum Zahnarzt (Zähne gereinigt und nachgesehen; 3 kleine Cavities unten rechts vorne müssen gefüllt werden (am 25.) und ich lasse die untere Platte da, weil kleiner Sprung anfängt. – Ich hole den 🕮 Taperecorder von Reparatur ab (Westwood Boulevard; 8.90 für neuen Belt und aligning.) – Ich kaufe rote Nelken für Ina.

Ich fühle tense; vormittags ½ Miltown2https://en.wikipedia.org/wiki/Meprobamate, spät nachmittags 1 ganzes. – Term Papers gelesen.

Langen Brief an Feigl diktiert (zweimal, weil Mikrofon vergessen). – Abends etwas deprimiert; Musik hilft.

Haarschneider. – Mittags Mia hier (Routledge hat die Aufsatzsammlung angenommen, 11 Aufsätze; jetzt beginnt sie fleißig zu übersetzen.) – Nachmittags Recorder diktiert (Autobiographie, großen Teil von §UA.) – Abends überraschend zusammen; besonders gut. (seit 2 Monaten.)

Weiter diktiert. – Alleine spazieren 10 min. –

Über \(\lambda{}\) gearbeitet. – Mit Ina spazieren 15 min.

Wiederholungszeichen

Wiederholungszeichen, abends tense.

Morgens kalt. Ich mache die Heizung an und den elektrischen Heizer im Badezimmer. Im Schlafzimmer spüre ich plötzlich etwas vage im Rücken und lege mich wieder hin; Miltown und Heizkissen. Trotzdem ängstlich und jittery. Ich versuche wieder aufzustehen, aber im Rücken ist alles tense und ich bin ängstlich. Vormittags noch ein oder zweimal versucht, aufzustehen; aber ich bin zu jittery und lege mich gleich wieder hin. Ganzen Tag im Bett. Nachmittags und abends noch mal je ein Miltown. Abends sind die Rückenmuskeln abgelegen, weil ich zu tense war, und mit dem Schreibbrett immer unbeweglich auf dem Rücken lag. Darum abends mal auf den Bauch gelegt, mit Heizkissen auf dem Rücken. – 2 lange Term Papers gelesen. – Abends Ina etwas bei mir, mit Musik, und Zärtlichkeiten; das tut gut. – Gut geschlafen.

Ich fühle mich erheblich besser. Aufgestanden zum Waschen; später zum Zähneputzen. Ganzen Tag im Bett, aber öfter kurz 🕮 aufgestanden, Sachen geholt usw. – Vormittags Wick hier: ich mache Comments an sein TP. –TP gelesen. – Nachmittags Dave Kaplan hier (über Exerc. für mein Buch).

Wieder gut; aufgestanden. Über \(\lambda{}\) gearbeitet.

Wiederholungszeichen. – Nachmittags zum Zahnarzt gefahren (Er macht 3 Füllungen, unten rechts vorne, 2 Porzellan, weil sichtbar und eine Silber.) (Nachmittag René bei Ina.) (Mutzli im Hospital, für Auskratzung; sie fürchtet sich sehr davor.)

In Recorder diktiert: Autobiographie §U (Amerika) zu Ende. – Ein wenig über \(\lambda{}\) gearbeitet.

Autobiographie, §V (Werte) durchgearbeitet und diktiert. Damit ist die ganze Autobiographie fertig diktiert. – Mittags Bohnert hier. (Nachmittags Ina zu Helmers.)

An \(\lambda{}\) gearbeitet. – Mittags Mia hier. – Abends etwas ghosts; aber doch mehrmals aufgestanden, und schließlich etwas getanzt.

Beim Aufstehen tense und zittrig. Ich lege mich kurz wieder hin, raffe dann allen Mut zusammen und gehe waschen. Nachher gehe ich in die Küche; Ina rät, mich wieder hinzulegen. Ich bleibe ganzen Tag im Bett, aber öfter mal kurz aufgestanden. Als ich zum Abendbrot aufstehen will, spüre ich einen kleinen Twitch im Rücken. Ich lege mich wieder hin, versuche es dann nochmal, aber ich bin zu tense und ängstlich.

(Ina fährt zum Dr.) Ich bin zittrig beim Aufstehen. Ich rede mir zu, dass es wichtig wäre, heute zum Zahnarzt zu gehen, damit ich die Platte repariert zurück bekomme sicher vor der Klasse nächste Woche. 🕮 Ich wasche mich, gehe später nochmal herum. Schließlich werde ich ruhiger, und das Zittern hört auf. – Ina fährt mich zum Zahnarzt 11h; es geht aber gut auf der Fahrt und dort. (Er nimmt Abdruck für lining für die untere Platte.) Ich bin sehr froh, dass ich den Mut aufbrachte, zu gehen; dadurch fühle mich mich auf einmal viel besser. 12-1 hingelegt. Dann Dave und René Kaplan hier; mit ihm gesprochen, dann Lunch. Nachmittags wieder ganz auf; mit ihm längere Zeit gesprochen, (über Exerc., und Readership für nächstes Semester.)

(Auf meine Frage sagt Kaplan, ich brauche nicht zum Department Meeting kommen, weil heute noch nicht die Examensfragen besprochen werden, sondern hauptsächlich die Verteilung der Assistenten; ich sage ihm, Dave Kaplan ist bereit, für mich als Reader zu arbeiten.) Ich begleite die Exercises f.Logic“, die Dave Kaplan geschrieben hat. – Um 6h bücke ich mich am Schreibtisch, es kommt eine leise Spannung im Rücken. Ich bleibe aber noch sitzen. Etwas später lege ich mich aufs Bett, stehe zwischendurch auf zum Badezimmer usw. Ich fühle deprimiert. Ich gehe zum Abendbrot hinüber, fühle mich aber jittery, und gehe gleich zurück ins Bett, und bleibe liegen. Ich beschließe wieder einen Analytiker zu sehen (Ina hatte es mit Dr. Palstrom besprochen, und er meinte, es könnte doch helfen, wenn ich wöchentlich ein oder zweimal jemand sähe). Wir überlegen es; ich mir scheint es aber richtiger, dass ich Dr. Kupper anrufe, nicht Dr. Palstrom. Es beruhigt mich, zu denken, dass ich wieder etwas tun will, was mir helfen wird.

II / 1957Ich rufe Dr. Kupper an. (Ich sage, es ging meist gut, aber doch zuweilen die Ängstlichkeiten; zuweilen ein oder zwei Tage im Bett, besonders jetzt in den Ferien. Ich wollte Rat fragen, ob ein oder zweimal wöchentlich nicht doch helfen könnte; für die intensive Therapie, von der er zuletzt sprach, am 27.6., könnte ich 🕮 mich doch nicht entschließen. Er sagt, er selbst würde für etwa ein halbes Jahr keine Zeit haben. Ich: ich meinte auch nicht notwendig er selbst, weil er mir damals schon sagte, er habe keine Zeit. Ich wollte aber seinen Rat, und ob er mir jemanden anderen empfehlen könnte. Er sagt, er will sich umhören; er denkt, er kann innerhalb einer Woche jemanden finden; dann wird er mich anrufen.) Es beruhigt mich, dass ich jetzt den einleitenden Schritt getan habe, um wieder Hilfe zu bekommen. Ina ist auch froh darüber (sie meinte zuerst, ich könnte wohl direkt Dr. Palstrom anrufen.) – Nachmittags zum Zahnarzt. (Kleine Adjustierung der geänderten Platte.) Dann fahre ich zu 5 M. Blvd (finde aber keinen Parker Füller, nur Briefwaage). – Ausgeruht; zum Abendbrot wieder auf.

Autobiographie, §K, L, M getippt durchgelesen. – Gebadet (endlich).

Wiederholungszeichen§NWiederholungszeichen. Mittags Helmers hier.

Etwas tense (Miltown). – Mittags 5 Minuten spazieren allein. Dann allein Lunch. Ich fühle mich etwas besser. –§N und P fertig durchgelesen. –

Erstes Seminar (Semantik; Phil 272; ca 20 Leute!)

Mit Ina spazieren, 15 min. –

10 Zahnarzt (gestern abend ist eine Füllung herausgefallen, von einem Zahn links vorne unten, an dem die Platte verankert ist. Er macht Silberfüllung. Er sagt, wenn dies nicht halten sollte, müßte man hier, und vielleicht auch rechts neue Goldkrone aufsetzen.) – 2 – 4 ½Department Meeting (über Examensfragen). 🕮 Niemand kommt zur Officestunde. – Ich fahre vormittags und nachmittags alleine; es geht gut.

Meyer Übersetzung gelesen. – Abends tense; aber dazwischen immer wieder aufgestanden.

Mittags Mia hier. (Sie hat erste Hälfte der Autobiographie gelesen, und Stellen für Kürzungen angemerkt.) – Nachmittags Porfirio und Carmen kurz hier. – Ich lese ms von L. J. Cohen für JSL3Wahrscheinlich L. Jonathan Cohen. „Can the Logic of Indirect Discourse be Formalised?“ The Journal of Symbolic Logic, vol. 22 (1957), pp. 225–232. . – Autobiographie §S und T Transkript durchgelesen.

Etwas tense; Miltown. – Ich lese Autobiographie §U. – Mittags 1 – 3 ½Helmers hier. (Ich gebe ihm das msThree approaches“ und bitte ihn, die Integrale im Phasenraum nachzuprüfen. Er ist zwar besonders stark beschäftigt momentan in RAND, weil er eine Sache fertig machen muss, und einen Vortrag für Meeting in Princeton Anfang März ankündigen muss; aber er sagt, er wird es doch bald tun.) – Abends sehen wir im TV The Lark4US Fernsehdrama von 1957 nach dem Theaterstück von Jean Anouilh mit dem französischen Originaltitle L’Alouette (1952): https://archive.org/details/HallmarkHallOfFameTheLark; es bewegt mich sehr, wie sie ihrem Armeeführer sagt, und später dem Dauphin, dass sie auch selbst oft sehr angstvoll ist; die einzige Hilfe ist dann, so zu tun, als hätte man keine Angst.

Tense; Miltown. (Vielleicht, weil ich in den letzten Tagen Resentment gegen Dr. Kupper hatte, dass er seit dem 1. gar nicht wieder angerufen hat;) - Referee Report über L. J. Cohen ms für J SL diktiert. – Autobiografie-Transkript zu Ende durchgelesen. – Gesuch für Research Komitee geschrieben.

3-5 Seminar. (27 Studenten!)

Meyer Übersetzung durchgelesen. – Mittags Mutzli hier. Ich helfe, den Zipper hinten an ihrer Hose lose zu kriegen. 🕮

1:30-4:40 (!) Department Meeting. (Zuerst über Moody; er scheint der beste jetzt verfügbare Historiker für Altertum und Mittelalter; Vorteil, dass er nicht, wie Böhner und Bochenski, katholische Philosophie vertritt. – Dann regionale Konferenz; einige sind dagegen, Kaplan sehr dafür, es sei eine moralische Verpflichtung des Departments. Suppes ist willig, die Arbeit zu übernehmen, darum stimme ich schließlich zu. Thema: Geschichte der Philosophie; Moody als Banquet Redner.) – Nachher im Office mit Herb Morris! (Er möchte Department Diskussions-„Plan“. Ist sehr für meinen Plan, mich für Fragen und Einwände bereit zu stellen. – Er erzählt von Oxford; Austin ist der beste.) – Ich fahre alleine hin und zurück, obwohl ich morgens wacklig fühlte; es geht gut.

Kemeny Buch gelesen. – Über \(\lambda{}\) gearbeitet.

10-2 Mathews und Kuhns hier. (Über \(\lambda{}\) und Logik von \(\sum{}\)); wir halten sie für Lunch. – Nachmittags noch über \(\lambda{}\) gearbeitet. (Ina fährt abends zu Kaplans, bringt ihnen gebratene Gans; Iona ist gestern vom Hospital nach Operation nach Hause gekommen.)

1 – 4 ½ (!) Helmers hier. (Kurz vor dem Essen und lang’ nachher spricht Olaf mit mir über Teile von „Three appr. über Phasenraumintegrale und .)

11:40-12:30 J.S. Hlobil (ein Tscheche, Gründer und General Manager von Gen. Research Co., BR 2 – 7484 Beverly Hills. Sie machen Research Projekte für Luftwaffen 🕮 Industrie. Sie möchten für ihre Konferenz eine Methode von Kommunikation durch Visualisation, ohne Worte, entwickeln, damit Ingenieure und Wissenschaftler, besonders Physiker, sich besser verstehen. Ich zeige ihm Neuraths „Modern Man“ und Eintrag „Physik in graphischer Darstellung“. Er will das Gebiet von , aber eine Methode ohne Kurven usw., also ähnlicher doch Neurath. (Ich sehe jetzt, dass ich sein Ziel missverstanden hatte, als wäre es begrifflich; darum hatte ich ihm telefonisch Hempels Em. empfohlen.) Ich sage, dass ich selbst nichts von Visualisationsmethode weiß; vielleicht käme Abe Kaplan in Betracht.) – Währenddessen kommt Mia (sie und Ina helfen überlegen, wer dem Hlobil helfen könnte; Mia schlägt Kaplan vor. – Beim Essen spricht sie über meine Autobiographie; anscheinend vermisst sie, dass der Einfluss von Reichenbach auf mein Denken nicht stärker herauskommt; ich sage, der nahe Kontakt mit viel Diskussion usw. war nur, so lange wir in Europa waren. Sie sagt, das Kapitel über prob. hat sie ziemlich erregt; eigentlich waren doch wohl Reichenbachs meine und Reichenbachs Auffassungen nicht unverträglich, sondern ergänzend; ich stimme zu. Sie bedauert sehr, dass wir nach Erscheinen meines Buches uns nicht mehr gesehen haben; wir hätten uns doch sicher schließlich einigen können; er wäre ja immer im Gespräch so ruhig gewesen (!).) – Nachher kommt Mutzli; sie ist aufgeregt, weil übermorgen das Kind kommt. (Sie traut sich nicht, heute zu Hause zu sein, weil die Frau von der Social Agency anrufen oder sogar kommen könnte, um nachzusehen, ob sie wirklich selbst nach NY geflogen ist !). – Nachmittags Dave Kaplan kurz hier. – Abends gebadet.

Morgens jittery. Trotzdem tapfer aufgestanden, herumgegangen und am Schreibtisch gesessen. (Miltown, nachmittags nochmal 1.) – 3-5 Seminar. (Es geht ganz gut; beim Sprechen vergesse ich alle Schwierigkeiten.) Nachher sage🕮 ich , dass es doch gut gegangen ist, bin nicht mehr jittery, nur müde.

An „Three appr.“ gearbeitet.

zwei Wiederholungszeichen.

Vormittags 20 Min. allein spazieren. Heute fühle ich mich besser. (Ina zu Helmers, Monika anzusehen, die heute früh angekommen ist.)

9-10 zum ersten Mal zu Dr. Mott (435 Lund, gegenüber Kupper. Er ist ein freundlicher, jüngerer Mann. Kupper hat ihm nur wenig von mir gesagt. Ich berichte von Princeton, Dr. Wallis, Dr. Kupper; seit Dezember 55 nichts mehr, außer eine Besprechung Juli 56. Vor einigen Wochen wieder Ängste; zweimal im Bett geblieben. Dr. Palstrom regte an, dass ich jemand sehen sollte. Meine Befangenheit beim Hereinkommen. Er sagte, das ist allgemein, sogar in Trainingsanalyse; die Situation ist irgendwie „unfair“ für den Patienten. Er fragt, welche Einsichten über die Grundlagen meiner Symptome ich gewonnen habe. Ich: Mutterbindung, Spannung gegen Vater, homosexuelle Neigungen usw. und über die unausgesprochenen Tabus der Eltern und das wirkt nach, trotz aller intellektuellen Überwindung der alten Moralität. Kein Sex und kein Masturbieren bis Ehe, 26 Jahre alt. – Ich soll nächste Woche wiederkommen; er will überlegen, was dann weiter. Ich sage beim Weggehen, ich fühle jetzt viel leichter als beim Kommen.) – Zum Zahnarzt, aber er ist nicht da. Zu Campanelli Bookstore (ich kaufe neue Parker Feder, 16.50, und Parker Ball Spitzfeder, 3‚-; ich stehe lange herum, bin nachher recht müde.)

Mit Ina spazieren, 15 Min. – Mittags Mia hier. – Entwurf für Erwiderung auf Feyerabend geschrieben. 🕮

Etwas an „Three appr.“ gearbeitet. – 1-3 Bohnert hier. – (Abends Ina zu Kaplans, kocht ihnen warmes Essen, weil Iona noch im Bett ist.)

An Erxerc. für Logikbuch gearbeitet. – Nachmittags Haarschneider. –

3-5 Seminar. – Abends Mia hier; ich nur beim Essen dabei. (Sie sagt, sie hat mein Prob. Buch studiert, auch Contin. etwas, und Lenz Aufsatz und ms von meiner Erwiderung. Sie meint, sie versteht meinen Standpunkt jetzt klar, und denkt, er ist nicht im Widerspruch zu Reichenbachs, sondern sie ergänzen sich; ich stimme dem zu. Sie möchte gern mal mit mir einige Fragen durchsprechen. – Ina hilft ihr mehrere Stunden, die Galleys vom Raum-Zeit Buch mit dem oft unleserlichen ms vergleichen.)

Vormittags fahre ich zum Zahnarzt (er macht die Klammern der unteren Platte etwas fester. Dann sieht er auf meine Bitte die Stelle am Zahnfleisch über der linken Lücke vorn oben außen an; ich frage, ob unter der Haut ein Knochensplitter ist; er sagt, es ist nur eine callous Stelle der Haut, vielleicht durch den Druck der Platte. Er schleift die Platte dort ein wenig ab, damit die Stelle nicht mehr gedrückt wird.) – Mittags Peggy hier (Ina will ihr für das Deutsch-Examen helfen). – 3 – 4 ½Dave Kaplan hier (über Exerc. und Berichtigungen für Logikbuch.)

(Ich telefoniere mit Kaplan; im heutigen Department Meeting wird nur über Flint Professur für 19585Original 1948. gesprochen; ich gebe ihm meine Liste; er sagt, dann brauche ich nicht zu kommen. Nachmittags ruft Doreen an und gibt mir neue Namenliste; ich gebe ihr meine Rangordnung.) – An Exerc. und Korrekturen für „Logic“ Buch gearbeitet.

III / 1957 (Schlecht geschlafen). 9hDr. Mott. Weil es regnet, will Ina mich fahren; aber ich will alleine fahren. (2. Sitzung. Er fragt nach Gehalt, ich berichte auch von Kuppers und Ps Gebühren; darauf sagt er zu 🕮 er will es auch auf 15.- setzen; ich danke ihm dafür. Auf meine Frage sagt er, Durchschnitt ist 20-25. – Er fragt auch, ob ich Wünsche habe, ob ein oder zweimal wöchentlich. Ich: widerstreitende Gefühle; einerseits möchte ich möglichst viel Hilfe haben; andererseits möchte ich unabhängig sein und nicht wieder so ganz ans „Schürzenband“ kommen. Darauf sagt er, dann wollen wir es zunächst wöchentlich machen. Er sagt, er findet, dass für ihn der wöchentliche Abstand etwas lang war, sodass er nicht mehr ganz im Bilde ist; aber das wird mit der Zeit besser werden. – Über Regeln und Planen. Er sagt: Das hat ja zuweilen auch praktische Vorteile; aber für unsere Sitzungen nichts planen!) Ich fahre vergnügt, die Sonne scheint, und ich singe dabei. – Nachmittags Cohens Schilpp-Aufsatz zu lesen angefangen.

zwei Wiederholungszeichen. – Nachmittags spazieren alleine, 15 Minuten.

11-3 Robert Cohen hier. (Er hat vom State College Sacramento ein Angebot bekommen: Associateoder buchstabengetreu „Assoz.“ notieren? Professor, gutes Gehalt, hauptsächlich Physik, auch Philosophie der Wissenschaft. Er hat Bedenken, weil staatlich. Er will das Angebot benutzen, um ein Offer vom Bucknell Callege College in Pa. zu verbessern, wo er nahe bei Grünbaum wäre; noch lieber möchte er an die Boston Universität, wo eine Möglichkeit ist. Er ist erleichtert, dass er jetzt Angebote hat. Er will morgen Pomona besuchen, glaubt aber nicht, dass da etwas herauskommt. Wir erklären, dass hier im Department keine Aussicht besteht. – Er erzählt von England; die Philosophen dort sind ganz uninteressiert an der amerikanischen Philosophie. Die meisten, die Philosophie der Wissenschaft unterrichten, haben keine gründliche Kenntnis von Wissenschaft, ausgenommen Popper und Braithwaite. Von mir kennen sie nur die ganz alten Aufsätze bis 1932. John Wisdom ist interessant, aber kann nur sprechen, nicht zuhören. – Ich sage ihm, dass ich gerade seinen Schilpp Aufsatz gelesen habe, und einige Comments dazu machen möchte. Anfangs weicht er aus, und spricht 🕮 nur von anderem. 10 Minuten vor dem Essen sage ich es nochmal; wieder spricht er von anderem. Schließlich spreche ich dann doch einige Minuten. Ich sage: Ich hatte ziemliche Kopfschmerzen, es zu verstehen; habe jetzt lange nichts Marxistisches gelesen; die Terme sind oft vage, z.B. „Subjektivismus“; oft 2 Bedeutungen, z.B. „Phänomenalismus“; mein „Aufbau“ ist nur „methodisch phänomenalistisch“, den metaphysischen Phänomenalismus lasse ich dort ausdrücklich beiseite, weil er nicht zur Wissenschaft, sondern zur Metaphysik gehört. Ich sage, ich bin aber froh, dass er das Schlimmste aus der marxistischen Terminologie vermieden hat, nämlich die Dialektik. – Vorher erzählt er auch von Marie Neurath, sie ist sehr tüchtig, erweitert die Arbeit von Visualisation; hat Reise an die Goldküste in Afrika gemacht; die Visualisation ist dann dort für die Wahl verwendet worden. Er hat Neuraths Korrespondenz mit seinem Bruder in Norwegen gelesen; Neurath war in den letzten Jahren sehr bedrückt, einsam, fand in England keine Leute, mit denen er sowohl politisch wie philosophisch übereinstimmte.) – Ina fährt ihn zum Hotel Beverly Hills zurück. (Ich denke nachher, vielleicht war ich zu negativ in meinen Comments zu seinem Aufsatz; ich hatte mich beim Lesen so oft über die unklaren Formulierungen und die Kritik geärgert.) – Nachmittags TV, und etwas gelesen.

Über \(\lambda{}\) gearbeitet. – Mit Ina spazieren 15 Min. – Gebadet.

3-5 Seminar. (Heute geht es mir viel besser. Ich stehe öfters auf und schreibe an die Wandtafel.)

Über \(\lambda{}\). - Mit Ina spazieren, 20 Min.

2 – 4 ½ Department Meeting. (Über TA Gesuche.)

9 Dr. Mott. (Dritte Sitzung. Es geht jedes Mal leichter, zu sprechen. Über Sex; und die Akzeptierung. Er stellt auch Fragen.) – Über \(\lambda{}\) gearbeitet, für morgen. –🕮

Vormittags Matthews und Kuhns hier. (Kuhns hat an Symbol mit S gearbeitet, aber noch keine Lösung, die alle Forderungen erfüllt. – Ich gebe ihm, was ich neu geschrieben habe für „3 Appr.“) – Nachmittags ein wenig über \(\lambda{}\). – Gelesen. –

Abends 7-10 Party bei Robsons. (Ina hat seit gestern Magenbeschwerden und häufiges Erbrechen. Sie geht aber doch mit; um 9h wird ihr plötzlich übel, und sie muss erbrechen. Sie fährt nach Hause, redet mir aber zu, noch dort zu bleiben. – Ich spreche mit Abe Kaplan und Moody; über Rolle der Philosophen in der Politik. Moody erzählt von früheren Zeiten in Europa, auch Wien und Paris; als er noch Geld hatte, das hier in der Depression verloren, daher wurde er dann Philosophielehrer. Früher mal lernte er Klavier professionell, spielte viel Tennis usw. – Ein wenig mit Micheline gesprochen; sie nimmt jetzt elementare Mathematikkurse; sie sagt, die Lehrer sind nicht gut, mechanisches Lernen von Technik.) Abe und Iona Kaplan bringen mich nach Hause.

Gelesen.

In Recorder diktiert: Comments zu Feyerabend; § über „Sprache“ usw für Logic Buch; Briefe.

3-5 Seminar. (Es geht sehr gut; ich stehe mehrmals länger an der Wandtafel.)

Bibliographie für Semantik Seminar. – Nachmittags alleine spazieren, 15 Minuten. – Gelesen.

Über \(\lambda{}\). – Mittags Dorothy hier. (Sie sind in die neue Wohnung umgezogen.) – Alleine spazieren, 15 Minuten. – Über Hempel-Feyerabend Notes. – Abends sage ich Ina, dass ich mir überlegt habe, dass ich Dr. Mott fragen will, ob ich 2 Stunden haben kann, 🕮 wenn er das für wirksamer hält. Ina freut sich sehr darüber, dass ich meine Widerstände überwunden habe und für mehr bereit bin. – Ich kann lange nicht schlafen.

9 zu Dr. Mott. (Ich sage , dass ich auch die Zwischenzeit als lang empfinde, und für bessere Kontinuität gern 2 Stunden hätte, falls er das für wirksamer hält. Er sagt, er meint, es wäre wirksamer, und er will versuchen, eine zweite Stunde zu finden, vielleicht Mo 12. (Er spricht auch von Do 12 anstatt Fr 9; aber das wäre mir zu nahe am Department Meeting.) Ich erzähle von der ersten Ehe. Er fragt, warum sie auseinander ging, wie ich zu den Kindern war, ob ich noch mit ihnen korrespondiere. Ich erzähle auch von Christiansen; die Naziideologie der Kinder; Johannes jetzt Pfarrer und meine Gefühle darüber. Über etwas über Sex mit Maue (aber noch nicht von den Kindern).) Ich fühle mich nachher sehr gut. –½1-½3 Mia hier. – An \(\lambda{}\) gearbeitet.

An \(\lambda{}\) gearbeitet. – 12 ½ – 2 ½Bohnert hier. (Er hat die Behandlung von Dr. Hacker aufgegeben. Dieser hat ihm gesagt, dass bei seiner jetzigen Einstellung die Behandlung keine gute Aussicht hat. Ich sage ihm, dass ich bei Dr. Mott angefangen habe, und künftig zweimal wöchentlich gehen werde. – Er berichtet über interessanten Bericht, den 3 Leute bei RAND bei der Computer-Konferenz gegeben haben, über Verwendung des Computers zur Auffindung von gewissen lTheoremen im Satzkalkül. Das ist anscheinend nur als Vorstufe gemeint zu ähnlicher Anwendung für Theoreme von ASen, z.B. Geome.) – Nachmittags mit Ina spazieren, 20 Min. –

Über \(\lambda{}\) gearbeitet. (Nachmittags telefoniert Kuhns: Er hat endlich die allgemeine Lösung gefunden, wo Symbol von zusammengesetztes Symbol abhängt. Ich bin froh darüber, und stürze mich gleich darauf, sie näher zu untersuchen.) – 5 ½ – 10 (-11) Paul Ruthling hier. (Es geht ihm geschäftlich gut, besonders mit Silber; sie haben schon einen großen Teil der Hypothek auf Tesuque abgezahlt; sie haben ein Haus in Phoenix gekauft, das sie vermieten. Aber persönlich geht es schwierig zwischen ihm 🕮 und Maria; er ist eigensinnig und will ihr Leben regulieren; sie ist unwillig, sich anzupassen, besorgt und gereizt wegen der Gefahr für ihn und die Familie, und macht ihm heftige Vorwürfe. Anita ist in Boston Universität. Er hat Freunde in Carmen und Marcella. Im Sommer will er in Tesuque ein Camp mit vielen Kindern machen; viele aus Sec, wo ir Gruppe und eine Gruppe für südamerikanische Volkstänze hat. Politisch immer noch links.) – Ich gehe zwischendurch, ½ Stunde Kaplan in einem Panel im TV zu sehen. Dann bleibe ich auf bis 10! (Er bleibt noch bei Ina bis nach 11!). – Trotz 2 großen Nembutal kann ich nicht einschlafen; um 1h noch ein kleines genommen.

Über \(\lambda{}\) (die Lösung von Kuhns geht doch nicht!). – Nachmittags spazieren mit Ina, 20 Min. – Abends gebadet (endlich mal).

3-5 Seminar. – Nachher Mia bei uns. - 8(-9 ½).

Notizen für Aufsatz über „induktive inertia“ (1-2-Wert bestimmt) geschrieben.

Wiederholungszeichen

9 zu Dr. Mott. (Über Schreckträume; Verfolgung von einem Mann. Erinnerungen an den Vater. Anstatt zur Mutter zu tun, wie der Vater tat, wollte ich ihr gleich sein; dadurch kam die Passivität.) Nachher zu Campbells. –

Vormittags spüre ich plötzlich etwas im Rücken. Ich stehe trotzdem auf, fühle mich etwas tense. – Nachmittags bleibe ich im Bett. Um 5 ½ kommen Dorothy und Carmen, sie waren mit Ina, den blauen Liegestuhl für den Garten zu kaufen. Dann bleibe ich auf bis zum Abendessen. Dabei Wim. Abends bin ich ein wenig deprimiert über den Rücken.

Der Rücken noch empfindlich gegen Druck. Ich bleibe im Bett bis 12. Wir fahren zu Helmers (zum ersten Mal sehe ich 🕮die kleine Monika; sie ist ruhig und vergnügt, lächelt leicht, schreit gar nicht. – Gestern und heute am Aufsatz „Rechtfertigung der Induktion“ geschrieben. – Abends überraschend zusammen (zum ersten Mal seit Monaten; schließlich Zeichen).

Morgens etwas tense. Aber aufgestanden, und dann allein gefahren. 12 zu Dr. Mott (Zum ersten Mal montags; über meine Passivität, Unachtsamkeit auf Gefühle Anderer. Er fragt, wie ich in der Klasse zu Studenten bin, z.B. wenn sie fragen. Ich: Mit Studenten helfend und geduldig, mit Professoren zuweilen streng. Über gestern abend.) – Über Induktion. –

3-5 Seminar.

Über Induktion. – Nachmittags Haarschneider.– An Meyers Übersetzung gearbeitet.

Über Induktion. – Notizen zum ms Alexander. –

9 zu Dr. Mott. (Über Mutters Tod. – Er spricht von Bewegungen und Spannungen meines Mundes, die ich nicht bemerkt habe. – Ich sage: Aussprechen hier bringt Erleichterung wie bei Beichte.) –Zahnarzt (nur die Klammern an der unteren Platte fester gemacht.) – An Meyers Übersetzung.

Ina hat einen neuen dänischen Stuhl gekauft; der Rücken kann auf 3 Stellungen eingestellt werden. – Für Meyers Übersetzung. – Über \(\lambda{}\). – (Abends Ina zu Mias Party, mit Streichquartett, bis 12 ½.)

Über \(\lambda{}\). –

IV / 1957 12 Dr. Mott. (Ich probiere, ohne Kissen zu sitzen; es geht gut. Ich sage: Entspannung des Körpers hilft der Seele; Dr. Wallis machte auf solche Dinge aufmerksam, aber es scheint, die Analytiker tun es meist nicht. Er stimmt zu, dass Wallis Recht hatte. Ich sage, wie ich zu Studenten spreche, die vor dem Examen nervös sind: nicht schweigen, sondern laut denken. Er sagt: Befolge ich auch meinen eigenen Rat, wenn ich zu Autoritätspersonen spreche? Ich gebe zu, oft nicht, aber es wäre gut.) – Über \(\lambda{}\).

3-5 Seminar. (Ina fährt mich hin, weil es mir nicht gut geht.) 🕮 (Ina geht dann zu Kluckhohns Vortrag; sie ist enttäuscht: Geschichten unklar, zu viel Metaphorisches und auch Metaphysisches. Mia ist doch zum Vortrag gekommen; sie kommt dann 4:30 ins Seminar, sie war auch enttäuscht von Kluckhohn. Sie fährt mich nach Hause.)

An Meyers Übersetzung. – Nachmittags spazieren mit Ina, 20 Min.

(Kein Meeting). Meyers Übersetzung, Appendix fertig gemacht. –

An Erwiderung zu Lenz (Einfügung über Rechtfertigung der Induktion). – Mit Ina 30 Min. spazieren. – Nachmittags neue Idee über \(\lambda{}\) in \(\sum{}\) s i2: (aufgrund einer \(\delta{}\)-Funktion.) – Abends Wim 6-11!).

Über \(\lambda{}\) weiter (die neue Lösung scheint zu gehen). –

1-3 Bohnert hier. (Es geht ihm nicht gut. Erst wollte er nicht kommen, später entschloss er sich doch um. Er sagt, er will Geld zusammensparen, um vielleicht einen anderen Analytiker zu nehmen. Mit Dr. Hacker hat er vor einiger Zeit aufgehört.).

12 Dr. Mott. Von schlechter Nacht Freitag. Er meint: Ich wollte nicht Kontrolle loslassen, aus Furcht, dass die Träume meine Ressentiments gegen ihn enthüllen würden, weil er Fr Stunde abgesagt hatte. – Einfügung in „Erwiderung auf Lenz“ über Rechtfertigung der Induktion englisch geschrieben. – Gebadet.

3-5 Seminar. (Ich spreche lebhaft und eifrig, schreibe auch mehrmals an die Wandtafel, vergesse eine Pause zu machen und spreche bis 5:10). Nachher nehmen wir Dave Kaplan mit zu uns. Da ist René (sie hat mit Ina gesprochen, trotzdem es ihr nicht gut ging, wieder Blasenentzündung, und sie eigentlich zu Bett gehen sollte). Ich sitze noch ½ Stunde mit ihr auf, während Dave einen Wasserhahn repariert. (Ina zu müde.)

Ganzen Tag über \(\lambda{}\) (Versuche II und III). 🕮

zwei Wiederholungszeichen

An Erwiderung auf Lenz gearbeitet.

Über \(\lambda{}\) mit S (Lösung II scheint gut zu gehen); bis 9h abends!

12 zu Dr. Mott (ich erzähle frei von Maue und ihren Kindern, dem Anfang mit Ina in Wien, dem „Wahrheitsfanaticism“.) Nachher bei Wertenrave Einkommenssteuersache abgeholt; und beim Zahnarzt kurz (nochmal für fester machen der Klammern unten; er findet eine Füllung herausgefallen; ich soll am 18. wiederkommen.)

10 – 12 ½Matthews und Kuhns hier (zum ersten Mal seit 5 Wochen. Ich zeige ihnen meine Lösung von \(\lambda{}\) mit S, basiert auf ziemlich einfache \(\delta{}\)-Funktion; daher keine Prüfung von Quotient Theoreme nötig! Kuhns soll weiter daran arbeiten, es mit unserer allgemeinen Formel für dritten Grad vergleichen; er soll, wenn möglich, auch mehrteiliges Symbol bestimmen.) Wir sitzen draußen. Dann schnell drinnen gegessen. – Über \(\lambda{}\).

An „Erwiderung zu Lenz“ gearbeitet (es wird immer länger, weil ich wenigstens kurze Andeutungen meiner Ideen über Rechtfertigung einfügen will). – 12 ½ – 2 ½Mia hier. – Nachmittags mit Mia spazieren, 20 Min. (Sie sagt, sie hat eine Besprechung mit ihrem früheren Analytiker gehabt. Sie ist erstaunt und etwas unwillig, weil er sagte, da müsste etwas verkehrt mit ihr sein, dass sie, obwohl so anziehend, keinen Mann fände. Vorigen Dienstag (9.) war Reichenbachs Todestag; das hat sie wieder besonders deprimiert.)

12-1 zu Dr. Mott (Ich vergaß voriges Mal, ihm zu danken für Verlegung der Stunde. Ich möchte, dass er mich lieber hat als die anderen Patienten; aber doch nicht zu sehr. – Mein Verhalten zu anderen, viel expressiver als früher. – Ich glaubte immer, der Mutter näher zu stehen als Agnes.) – An „Erwiderung auf Lenz“ gearbeitet.

Seminar vorbereitet (Typensystem für L3 vereinfacht, durch Definition von ‚‘ weil es einigen zu kompliziert war.) – Zuhause: René (Ina hat ihr in der Klinik moralische Stützung gegeben und sie dann hierher gebracht.) Harvey Zahl (Kam 3h überraschend her. Er studiert in Berkeley, möchte vielleicht im Herbst herkommen, um bei mir zu studieren. René wollte eigentlich lieber mit Ina sprechen, aber Harvey war, wie gewöhnlich, sehr gesprächig.)

„Erwiderung auf Lenz“ erweitert zu längerem Aufsatz.

9-10 zu Dr. Mott (anstatt morgen, wo er nicht da ist. Über Toilet Training Erinnerungen usw.). –🕮 Zum Zahnarzt. (Porzellanfüllung ersetzt vorne unten Mitte; die war vorige Woche herausgefallen. Nochmal die Klammern an der unteren Platte fester gemacht; es ist schwierig, weil die beiden Ankerzähne kurz sind.) – Mittags Montague hier. (Tarski verlangt immer neue Einfügungen in die Doktorthese, hauptsächlich, damit Tarskis Verdienste an den Beweisen oder Lemmas dazu usw. genügend hervorgehoben werden!).

„Erwiderung auf Lenz“.

Wiederholungszeichen, neue Version fertig geschrieben. –

Mittags Mia hier. (Sie berichtet, dass Ruth Anna sehr deprimiert ist; teils Schwierigkeiten mit Bob, teils Bedenken, ob ihre These gut ist; sie hat mir am 16. die erste Hälfte gegeben.)

Mittags wir zu Helmers. (Monika ist immer ruhig und vergnügt. Mutzli scheint ganz absorbiert durch das Kind. Olaf hat großen, neuen Station Wagon gekauft, Mercury; durch das Kind scheint seine Haltung zu Geld gelockert.) – Salmon und Strawson über Rechtfertigung der Induktion gelesen.

Zwei Wiederholungszeichen. – 12 zu Dr. Mott. (Über meine Mutter; die puritanische und die fortschrittliche Seite, die mystische und die aktive Seite. Sie half mir nicht, aktiv zu werden; vielleicht aus Ehrfurcht vor „gelehrter Arbeit“.) – 3-4:45 Dr. Edwin Wilson hier. (Er ist Executive Direktor von AHA, war jahrelang Herausgeber der Zeitschrift. Er war Unitarian Minister! Hat noch Status, aber nicht mehr Amt; lehnt alles Supernatürliche ab. Er fragt über meine Auffassung zu Agnostizismus, und zum Term „Religion“, zu Werten usw.; er macht eifrig Notizen. Ina zeigt ihm Kapitel aus Autobiographie über Weltanschauung und Aufklärung; das interessiert ihn sehr; er möchte später Durchschlag bekommen.) – Ruth Annas These angefangen zu lesen. 🕮

3-5 Seminar.

Dr. Shneidman telefoniert (er ist am Veterans Admin Hospital. Sie arbeiten über Selbstmordmotive (das ist meine Formulierung; er sagte: „wir wissen nicht, was Selbstmord ist.“(!)). Sie haben hunderte von Selbstmordnotes; und simulierte Notes von Normalen. Sie wollen nicht das psychoanalytische Vorurteil annehmen, sondern nur unvoreingenommen die Fakten studieren, besonders die dahinterstehende Logik, besonders von Schizophrenen. Darum brauche er Logiker. Ich: Ich kann ihm nicht helfen, weil wir zu wenig von unseren gegenseitigen Gebieten wissen; er muss einen Mittelsmann finden, der beides weiß; ich empfehle ihm Kaplan. Er kennt ihn schon, will ihn approachen.) – Black über Induktion gelesen. – Um 11:30 zu Ina gegangen, die mit Rippenneuralgie schon zu Bett gegangen ist; sie freut sich.

Black gelesen. – 2:15-4:30 Department Meeting. (Vorher sagt Abe Kaplan mir, dass Dean Rolfe ihm gesagt hat, dass die Verlängerung für mich wahrscheinlich sei. Ich soll ihm Liste von Veröffentlichungen der letzten 3 Jahre und der Dinge, an in denen ich arbeite oder die geplant sind, geben.) – Abends, als wir zusammen TV sehen, möchte ich den Laut stärker haben; Ina will nicht aufstehen wegen der Rippenschmerzen. So stehe ich auf; an meiner Seite ist die Lampe im Weg; nach einem Stehen am TV habe ich plötzlich Gefühl im Rücken und gehe wieder zu Bett. Nach 11h stehe ich aber auf und gehe in die Küche, um Ina richtig gute Nacht zu sagen. (2 große Nembutal, nachdem ich mehrere Tage 1 großes und 1 kleines genommen hatte; und ½ Miltown. Gut geschlafen.)

12 Dr. Mott. (Ich berichte von gestern abend. Vielleicht sind zuweilen Rückenschmerzen eine Demonstration von Hilflosigkeit? Er meint, dies nur sekundär; primär Selbstbestrafung, aus Furcht vor schlimmerer Strafe.) – Nachmittags bringe ich Ina rote Nelken; sie freut sich.

Am Aufsatz zu Lenz. (Mehr über die Natur des Problems von Rechtfertigung). – 12 ½ – 3 Bohnert hier (über Rechtfertigung der Induktion; er ist sehr interessiert, besonders über Ausschaltung der Bezugnahme auf Fakten. Aber er hat Bedenken über den besonderen „induktiven Sinn“. 🕮 Wenn die induktiven Einsichten nicht ableitbar sind aus der Definition „vernünftig“, so wären sie ja synthetisch! Also doch abhängig von Fakten? Oder synthetisch apriori? Das ist wirklich ein ernstes Problem. Ich meine: Ableitbar, wenn wir eine vollständige Explikation von „vernünftig“ hätten.) – Abends zusammen, besonders gut (zum ersten Mal seit 24.3.)

Am Aufsatz gearbeitet.

12 zu Dr. Mott. (Traum über und Lee. Ich erzähle von Schorli in Dresden; Grete und Sonja, ich nachts bei ihnen. Er sagte: Das Kind wollte die Eltern sehen und vielleicht Mutter und Schwester). Nachher zum Haarschneider.– Nachmittags ms Justif. of induction“ fertig gemacht.

Beim Frühstück spüre ich etwas im Rücken. Plötzlich (ich erschrecke und etwas Schweiß bricht aus; aber dann sage ich mir, es ist nur vom Darm; und bald darauf spüre ich seine Bewegungen. Ich bin aber doch nicht jittery. Gehockt und rasiert; Ina fragt, ob ich vormittags im Bett bleiben will. Aber ich stehe auf und ziehe mich an; das gibt mir besseres Gefühl. Es ist auch nichts mehr zu spüren. Ich nehme 3 Miltown.) – 3-5 Seminar (In der Klasse vergesse ich den Rücken, stehe auch mal an der Wandtafel; es geht sehr gut.)

V / 1957 Mittags Mia hier. – Ich beginne das Fertigmachen des ms. „Logic“ für den Drucker. – Abends im Bett tense und etwas deprimiert. Ina tröstet mich, und Musik ist gut dafür.

Weiter am Logikbuch. – Nachmittags 10 Min. spazieren mit Ina. – Abends gebadet.

12 zu Dr. Mott (Ich erzähle Traum von 2 Schwestern, die ältere heißt „Mrs. Ödipus“! Er fragt allerhand über 🕮 Mutter und Agnes; ich erzähle vom Luftbaden, dasselbe Schlafzimmer in Barmen; Nacktbaden in Wiesneck.) – Für Logikbuch § 42: über und Modelle ausführlich geschrieben. – Abends zusammen; auf einmal kommt’s mir, dass ich es von oben wolle (zum ersten Mal seit vielen Jahren); es geht sehr gut, aber nicht Org., nachher um.

(Ina ist sehr erfreut über den Fortschritt; „keine Erwartungen“.) – An § 42 gearbeitet. – Nachmittags 15 Min. spazieren, mit Ina. –

1 (anstatt 12) -3 ½Kaplans und Kinder hier. (Mit Abe über gefühlsmäßig Präferenzen für physikalische Struktur der Welt. Er betont endliche Zahl der Partikel; ich endliches Volumen und Determinismus.)

12 zu Dr. Mott. (Ich erzähle den Traum von heute morgen: Ich nackt am Tisch; dunkler Jüngling und 2 Schwestern. Dann über Fr abend, und auf seine Frage über Kaplans gestern.) – 4 ½ – 8 ½Morris und Ellen hier, auch Mia (Ina und Mia sind in seinen Vortrag gegangen, „Varietäten von menschlichen Werten“, und bringen sie mit hierher. Ich habe ihn mindestens 5 Jahre nicht gesehen. Er sieht unverändert aus, ist munter und gesprächig, hört aber nicht genau auf das, was man fragt. Er will in Chic. von jetzt ab 2 Quarter unterrichten für 5000 (bisher 1 für 2100!); dazu wird sie verdienen. Sie hat in Chicago klinische Psychologie studiert, hilft in Stanford bei einem Research Project in Veterans Hospital. Sie macht zuweilen Bemerkungen im Gespräch, über das Unbewußte. Ich sage dann, dass ich für Jahre Analyse gehabt habe, und sehr viel davon gehabt habe. Sie spricht dann später auch von ihrer Analyse, zuerst mit Ina allein. Ich sage Morris, dass seine frühere Furcht unberechtigt ist, dass durch Analyse die schöpferische Fähigkeit aufhören könnte. Er ist befreundet mit Psychologe Osgood an Universität von Ill.; der hat Meanings von Worten studiert, durch Paare von entgegengesetzten Adjektiven. Ich sage, ich habe den Eindruck, dass er nicht klar weiß, was er messen will. Morris stimmt zu; er hat ihm zugegeben, dass die designativen und die formativen Meaning Komponenten in seiner Untersuchung nicht berücksichtigt werden; hauptsächlich die appraisive, 🕮 und daher kommt erstaunliche Parallelität zu Morris Faktoren heraus, durch Faktoranalyse mit Computer. – Er sagt, in Stanford sind einige wenige Philosophen; die meisten Leute dort sind jünger, aber jeweils einige wenig ältere dabei. – Popper hält sich ziemlich alleine; durch Allergie gegen Rauchen, wird das zuweilen schwierig. Er sei aber persönlich nett. Er schreibt Anhang zu „Logik der Forschung“, der Anhang wird länger als das ursprüngliche Buch. – Vielleicht kommen sie im August oder September nochmal hier durch, auf der Fahrt zurück nach Chicago im Auto.) – (Mia bringt die beiden zu Kaplans, wo eine Department Party für ihn ist.)

Mittags Zetkins plötzlich hier. (Sie sind seit einem Monat unterwegs, haben Paul Ruthling in Tesuque besucht. Dann wollen sie nach British Columbia.) – 3-5 Seminar. – (Abends sagt Ina, ich hätte Mia nicht küssen sollen vor Morrisens, weil Ellen dann den Gegensatz empfände. Überhaupt möchte sie lieber nicht, dass ich es vor Anderen tue; die könnten Schlüsse daraus ziehen und es missbilligen. Ich sage, sie ist sonst immer dafür, dass man auf dem Meinungen der Anderen nicht zu viel Rücksicht nimmt; und durch die Analyse habe ich jetzt auch weniger Hemmungen in dieser Beziehung als früher. Sie meint, Andere könnten denken, dass Mia „Pläne“ hat und könnten Ina „bemitleiden“. Ich glaube das nicht recht. Ich sage, es ist Eifersucht dabei; aber das will sie nicht wahrhaben. – Später kommt sie nochmal. Ich sage, wir sind doch so nah und richtig zusammen; alles Andere ist darum unwichtig.)

10-4 Zetkins hier (wir sagen „Du“ und „Rudolf“. Sie zeigen Modell eines Hauses, das sie bei Vancouver an der Küste vielleicht bauen wollen; den ersten Winter wollen sie aber dort im Sommerhaus von Verwandten wohnen. Über Russland: K. meint, dass auch dort es schwierig ist, einen Kompromiss mit Amerika zu machen, weil dann andere Gruppen es kritisieren würden, um an die Macht zu kommen.) 10 Min. spazieren mit K. – 8 ½ – 10 Maria Ruthling kommt überraschend. Ich stehe auf (obwohl ich mich vorher 🕮 tense gefühlt hatte) und sitze mit beiden am Eßtisch bis 10! (Sie ist alleine von Phoenix hergefahren. Sie hat Ängste beim Fahren über Berge oder Hügel, wollte lieber Bus nehmen, aber Paul bestand darauf, dass sie in LA ein Auto brauche. Sie klagt sehr über Paul, besonders wegen der Kinder. Sogar Carmen habe jetzt lieber wenn er weg ist, weil er den Kindern alles vorschreibt: Sie müssen morgens kalt baden, kein Lipstick usw., Marcella muss Spanisch lesen lernen, Carmen soll sonntags mit seiner Kindergruppe mitkommen, usw. Maria und Paul reiben sich gegenseitig auf. Er ist dominierend und intolerant, sie gibt in vielem nach, aber ist dann böse auf ihn. Sie soll in LA viele Leute besuchen, aber sie will nur wenige sehen. Sie kam den Freeway herein bis Mitte der Stadt, mußte dann den ganzen Weg heraus fahren. Ich versuche ihr zu sagen, dass Paul sie doch noch liebt, und sie ihn auch, obwohl sie oft sehr zornig gegen einander sind.) Über all die schwierigen Probleme habe ich meine eigene Tenseness vergessen. – Ina gibt Maria ihr Bett und schläft im Wohnzimmer. (2 große Nemb., und nach 1h noch ein kleines.)

(Schlecht geschlafen.) – (Nachmittags fährt Maria zu einem befreundeten Dr., nahe beim Silver Lake, hinter Hollywood, und bleibt dort über Nacht.) Wir sind erleichtert, dass wir mal wieder für uns sind. – Etwas über Induktion. Etwas über Modalitäten für Seminar gearbeitet. – Nachmittags 10 Min. spazieren, mit Ina.

Vormittags kommen Zetkins, sitzen oben im Garten. – 12 zu Dr. Mott (In den letzten Tagen immer Besuch von Freunden. Zuweilen erregt es mich, sodass ich schlecht schlafe. Am 8. abends plötzlich Maria hier; ich auf bis 10. Dann lange nicht geschlafen. Er fragt, was ich dachte. Ich: mal Versenkung von Kriegsschiff. Er: gegen den dominierenden Vater. Ich: Konnte der Knabe wirklich denken, er war schuld am Tod des Vaters? Er: nicht realistisch, aber im Gefühl. Das kleine Kind fühlt sich machtvoll, indem es Entleerung tut oder zurückhält; das ist wie Bombe. Ich: Vernichtung „für gute Sache“. Er: ebenso gegen den Vater, und jetzt gegen Paul.) – Ich sitze bis 2h oben im Garten mit Kostja, wir warten auf Maria. – Weiter Ayer über „Revolution“ gelesen. Ich versuche, Einführung in Aufsatz „Justific.“ zu schreiben, aber ich bin nicht frisch genug dazu. – Zetkins gehen; wir drei haben Abendbrot; ich bis nach 8. 🕮 Später gebadet; ich richte mir zum ersten Mal selbst das Bad, rufe Ina nur zuletzt zum Haare Schäumen. – 11h 2 große Nemb.; 2:30 immer noch wach; 1 kleines Nemb., bis 3h gelesen. 6h aufgewacht durch Autolärm. Ich bin deprimiert über die schwierigen Tage und schimpfe und fluche laut über alles und alle. 7h stehe ich auf und wecke Ina im Wohnzimmer. (Sie hat 8h Dr.)

Dann wieder geschlafen bis 9.

[Matthews und Kuhns abgesagt; nachmittags Bühlers Party für Corti abgesagt.]

Zetkins kommen; Maria ist dann auch immer dabei. Langes Lunch zusammen. – Nachmittags bin ich mit ihnen zusammen. 20 Min. spazieren mit Kostja und dem Hund. (Nachher sprechen wir auch über die deutsche Jugendbewegung. Gertrud war in Freiburg in der Freischar 1914, und hörte von mir; sie machte dann auch eine Bootsfahrt den Rhein hinunter. Ich sage, wie viel ich der Bewegung verdanke. – Über meine Mutter; ich zeige ihnen die Biographien von Vater und Großvater.) Wir behalten sie noch zum Abendbrot. Gertrud bedankt sich, dass ich ihnen den Nachmittag gewidmet habe!

Einiges für nachmittags gelesen. – 3-5:45 die Department Mitglieder hier für Diskussion, Fragen über meine Philosophie. (Alle sind gekommen außer Moody, der abgesagt hat, und Piatt, der es vielleicht vergessen hat, auch Mia. Ich resümiere zuerst über abstrakte Entitäten, weil das die meisten interessiert. Dann viele Fragen, und Diskussion; meist Morris, Kaplan, Montague, auch Pike. Viel darüber, wie Quine seinen Nominalism meint. Kaplan stimmt meiner Interpretation als „praktische Frage“ zu, betont aber die theoretischen Fragen, die involviert sind und meint, die Akzeptanz einer Sprache besage doch etwas über die Welt, weil diese Sprache nützlich ist zur Beschreibung dieser Welt. 4 ½ schlage ich vor, zu einem anderen Topic überzugehen; aber sie bleiben doch dabei, bis 5:45. Sie bedanken sich sehr, besonders Pike. Morris ruft abends noch extra an, um zu sagen, wie sehr er es geschätzt hat. Ob es mal wiederholt werden könnte? Aber dann woanders, um uns nicht zu belasten. 🕮 Ich sage, doch hier; vielleicht im Sommer, dann können wir draußen sitzen.) – Mia bleibt zum Abendbrot (und dann mit Ina bis ½10; hauptsächlich über den Rat ihres Analytikers, wirklich Analyse anzufangen, 4 x wöchentlich. Sie ist entsetzt über die Kosten, und darüber, dass das wirklich nötig sein soll. Sie will, dass wir es geheim halten.) – Ich bin froh über den erfolgreichen Diskussionsnachmittag. (Maria hat telefoniert, dass sie über Nacht bei den Freunden in Inglewood bleibt.) – Ich schlafe besser. (Maria ist bei Freunden.)

Zetkins kommen und sitzen im Garten. – 12-1 zu Dr. Mott. (Über die vielen Besucher; ich schlafe schlecht. Von der Über die Diskussion gestern.) – Mittagessen und mit Zetkins. – 4:30-5:45 Walter Robert Corti hier (über seinen Plan der Akademie in der Schweiz. Am 11. war ich bei Bühlers eingeladen, wo er darüber gesprochen hat; ich hatte aber abgesagt. Er hat erst Naturwissenschaften und Medizin studiert; später wegen Tb aufgegeben. Dann Philosophie in Berlin, bei Nicolai Hartmann. Ich sage, wenn er Philosophen zusammenbringen will, um aus den wissenschaftlichen Einsichten eine Ehe zu machen und Ziele für die Menschheit zu bestimmen, so besteht die schwierige Frage der Kommunikation; ichwürde z.B. mit Heidegger wäre kein Verstehen möglich; und auch mit Jaspers und Nic Hartmann schwierig. Er lehnt auch Heidegger ab, und Sartre, als „Prima Donna“, die ekstatisch reden, aber nicht für Gespräch fähig sind. Ich sage, er muss mit Wissenschaftlern anfangen, und nur die Philosophen nehmen, die von Wissenschaftlern verstanden werden können. Dem stimmt er zu. Er gibt mir einige Hefte über seinen Akademie-Plan (die hätte er mir besser vorher schicken sollen; dann hätte ich ihn besser verstanden und darauf reagieren können.) – Zuletzt frage ich ihn, wieso er Grüße von Elisabeth überbringt. Er sagt, sie sei ja die Sekretärin von Christiansen; sie habe ihm für Christiansen geschrieben. Daraufhin habe er sie gefragt, ob sie mit mir verwandt sei. Dann habe sie ihm einen sehr lieben Brief geschrieben, und Gutes über mich gesagt, sodass er ihn mir nicht schicken könne!) Miss Corriner (?) fährt ihn im Auto im Lande herum. – (Maria hat telefoniert, dass sie noch bei den Freunden in Inglewood bleibt.) – Bis 8h an Modalitäten gearbeitet. –🕮

Zetkins sitzen im Garten noch bevor wir aufstehen. – Ich arbeite eifrig an Modalitäten für Seminar (es ist aber keine Zeit mehr, es Englisch auszuschreiben für Ditto. So nehme ich einfach die stenographischen Notizen für Seminar). – 11:30-1 mit Zetkins. (Sie sind erfreut, dass ich doch noch Zeit für sie habe. Kostja erzählt von seiner Analyse, in NY, bevor sie nach Chicago kamen; die misslang aber. Gertrud sagt Ina allein, dass er sehr rigide und schweigsam sei. Ich frage nochmal, warum sie so weit in die Einsamkeit gehen; es ist klar, dass Gertrud sich da sehr einsam fühlen wird. Sie sagt, aber auch in einer Stadt würde sie nicht mehr Freunde machen können. Er sagt, Nordkalifornien ist ihm zu sehr südlich, er möchte richtigen Winter haben. Wir erzählen von Lörich und zeigen seine Bücher; vielleicht ist er in Vancouver.) Zum Abschied küsse ich Gertrud herzlich, und streichle ihren Kopf; und Kostja küsst mich auch! – 3-5 Seminar. (Über Modalitäten. Es findet lebhaftes Interesse. Aber die Darstellung von Intensionen als Funktionen von Modellen zu Extensionen scheint schwierig.) – (Maria bleibt noch bei den Freunden.) Wir sind froh, einen ruhigen Abend für uns zu haben.

Maria kommt zurück mittags. Sie bleibt hier über Nacht.

Maria bleibt noch den ganzen Tag, bis 7 ½ abends. Dann fährt sie ab, zu Freunden. – Ich lese Ruth Annas These.

9 (ausnahmsweise, anstatt 12) zu Dr. Mott (Über Maria. Über Schwierigkeiten beim Baden; zum ersten Mal Bad selbst gerichtet. Er fragt nach Toilet Training durch die Mutter; ich weiß nichts mehr.) – Zum Zahnarzt Dr. Brann (gestern abend ist links oben der Zahn mit Goldkrone abgebrochen, der die Endklammer der Platte hält. Er schneidet die Klammer von der Platte ab; sie hält noch einigermaßen ohne Klammer. Ich soll den Zahn ausziehen lassen (Dr. Fowkes, und dann wird er 7-10 Tage später, wenn es geheilt ist, Abdruck machen für Verlängerung der Platte.) – These gelesen. 🕮

Mein Geburtstag. – 12 ½Mia (sie bringt einen Tisch, dessen Platte sie selbst mit unglasiertem Keramikmosaik gemacht hat. Sie sagt mir ein langes Gedicht auf, „Upon reading C’s „How can induction be justified?“, eine scherzhafte Darstellung und Kritik meines neuen ms. Bis 2 ½. (Heute ist die Reg. Conf. of Phil; ich gehe nicht hin, weil meist über Geschichte der Philosophie. Mia besuchte die Vormittagssitzung; dabei Vortrag Davidson über Piatts Ethik. Sie geht abends zum Banquet; dabei Moodys Vortrag über „Empirismus und Metaphysik in der mittelalterlichen Philosophie“.)

10 ½ – 11 Davidson und Bohnert hier. (Ich gebe Bohnert das neue ms über Rechtfertigung der Induktion. Ich erkläre einige der Hauptpunkte. Davidson stimmt zu, dass induktives Denken dabei nötig ist; aber Bohnert fragt wieder, ob das analytisch oder synthetisch ist. Davidson ist geneigt, wie Savage, die persönliche Wahrscheinlichkeit nur auf die Fundamentalaxiome zu stützen. Ich versuche zu zeigen, mit Wette über Pferderennen, dass das Axiom der in-Symmetrie auch nötig ist für Vernünftigkeit.) – Sachen gelesen. – (Abends kommt Maria und Dr. , sie holt ihre Post; der Dr. gibt Ina Cortison für den Hund zu ermäßigtem Preis.) – Gebadet.

12 zu Dr. Mott (Mein Geburtstag. Über das Älterwerden. Ich mache oft Pläne, als hätte ich unbeschränkt Zeit. Die Kinder, und die Bücher als „Kinder“; letzteres ist mir wichtiger. Über Selbstmord. Euthanasie; er ist auch dafür.) – Übersetzung der Modalitäten vorbereitet für Seminar.

Wiederholungszeichen. – 3-5 letztes Seminar. (Weiter über Modalitäten. Letzte ½ Stunde: Übersetzung. Sie scheinen sehr interessiert; aber keine Zeit mehr für Diskussion.)

Allerhand gelesen.

(Ina fährt mit Frau Jokl zu Soblers.) – 4-5:30 Office (Montague: These ist gebilligt; Annese, Morewedge). 🕮

12 zu Dr. Mott. – Dann zu Dr. Fowkes (der abgebrochene Zahn links oben wird gezogen. Er ist ein netter, älterer Mann, wirkt sehr beruhigend) Um 3h zu Hause. – Nachmittags Russell, Porträts, gelesen. – (Keine Schmerzen; er hat Empirin-Codein verschrieben. 1h nochmal Nemb. Trotzdem seit 5h morgens wieder wach. Viel später nochmal eingeschlafen.

Erwiderung von Feyerabend auf meine Note gelesen. (Er macht einige Zugeständnisse, dass seine Formulierungen inakkurat waren; aber zu wenige, und so spät! Ich schreibe Entwurf für Erwiderung; scharf.)

11-3 Moody und Frau‚ (12) Pike und Frau, Mia. (Wir sitzen im Patio, auch beim Essen, zum ersten Mal dieses Jahr.) P. spricht von seiner thesis Dr. These, an der er arbeitet; er will zeigen, dass Metaphysik empirisch konfirmierbar ist; auch Duns Scotus Theismus. M. bezweifelt letzteren, weil dort Gott ein unendliches Wesen ist. Ich sage, er muss den logischen Typ von ‚Gott‘ angeben. Er sagt: Vielleicht mind; er möchte aber in seine Kategorien sowohl raum-zeitliche wie andere Entitäten aufnehmen. –M. erzählt von telepathischer Erfahrung mit einem Mann in NY, und auch zwischen ihm und seiner Frau.) – Nachmittags in Tape Recorder diktiert: Erwiderung auf Feyerabends Erwiderung auf meine Note.

12 zu Dr. Mott. (Mein Zorn über Feyerabend. Gestern nachmittag scharfe Note diktiert. Ich fühle uneasy darüber, weil nicht in Einklang mit Mutters Ideale. Aber der Großvater schrieb polemisch. Meine Ablehnung der Führerschaft in unserer Bewegung. Ich schreibe oft „wir“ anstatt „ich“. Zusammenhang mit Passivität in Sex.) – Abends im Bett sehr tense; das deprimiert mich, weil es mir heute sonst so gut ging. 1 Miltown. Später doch aufgestanden und Zähne geputzt. Dann etwas getanzt, zu Beethoven Musik, danach fühle ich mich etwas besser. Nach 12h aufgestanden und zu Ina gegangen, die schon im Bett ist, und ihr gedankt für liebe Hilfe. 🕮

10:30 zu Dr. Fowkes (er zieht den Faden heraus, sagt, alles ist gut geheilt; ich zahle Scheck 15.-) Dann fahre ich zum Wahllokal, Terryhill Str., Stichwahl. – Nachmittags TP gelesen. – 15 Min. spazieren. –

TP gelesen. Tarski Buch gelesen. – Abends etwas tense.

11-3 Mia, Bohnert, Kalish hier (Über mein ms „Wie kann Induktion gerechtfertigt werden?“ Sie haben allerhand Bedenken. Bohnert meint, die Bezugnahme auf deduktiven und induktiven Sinn oder Intuition klinge sehr psychologistisch.) 12:30 kommt Micheline zu Ina. 1:30 essen wir alle. –TP gelesen. – (Abends Mia bei Ina.)

TP gelesen. – 12 zu Dr. Mott. (Über Mo Abend. Ich erzähle von Astrid; und versäumter Kuss mit Lisi. Er meint, Astrid steht auch für mich selbst. „Nur nicht festlegen“.) TP. – 10 Min. spazieren. (Abends Wim bei Ina.)

VI / 1957 Früh 5 ½ wache ich auf, strecke die Beine, plötzlich etwas Schmerz im Rücken. (Es erschreckt mich, weil es in der Nähe des Rückgrats ist. Ich nehme Heizkissen. Später 1 Miltown. Im Bett geblieben. Später gegen Mittag fühlt sich der Rücken abgelegen. Tut zuweilen etwas weh, wenn ich mich wende. Nicht aufgestanden. Festes Kissen in den Rücken, damit ich auf der Seite liegen kann. TP gelesen; dann Russells Buch. – (Ganzen Tag nicht aufgestanden. Im ganzen 4 ½ Miltowns; und Bufferin. Gut geschlafen.

Vormittags Einige Male aufgestanden, nur ganz kurz (zur Tür, später in die Hall, schließlich bis zum Wohnzimmer. Dabei sehr tense und jittery, sodass ich immer schnell zurück ins Bett muss. Aber das ermutigt mich doch; ich bin nicht mehr so deprimiert, obwohl ich doch noch den Rücken vage spüre vom vielen Liegen; Heizkissen hilft etwas dagegen. Russells Buch fertig gelesen. Ein wenig in „Logik“. Abends 11 ½ nochmal in die Hall gegangen, und ein bißchen rhythmisch bewegt; danach fühle ich mich besser. Wieder im ganzen ca 4 Miltown; und Bufferin. Meine Notizen zu Beths Schilpp Aufsatz gelesen.) 🕮

Gut geschlafen. Ich gehe ins Badezimmer zum Waschen, muss dabei aber allen meinen Mut zusammennehmen. Im Bett gefrühstückt. Ina rät mir, Dr. Mott anzurufen, ob die Stunde auf morgen verschoben werden kann. Der Anruf gelingt nicht (weil ich zuerst falsche Nummer nehme). Dann fährt Ina zu ihrem Dr. (10-11). Ich gehe etwas herum, sitze kurz am Schreibtisch und am Eßtisch; mir scheint, ich kann gehen. Ina fährt mich hin und zurück. Zu Dr. Mott (Ich erzähle ihm von den beiden schlechten Tagen, und dass ich im Tagebuch fand, dass etwas Ähnliches im Januar geschah, auch nach Schluss des Semesters. Über das letzte Seminar; ich war froh über Ferien, aber doch tat mir der Abschied leid.) – Zu Hause meist im Bett geblieben. „Logik“ ms durchgesehen; später TP. Meine Stimmung ist nun viel besser. – Zum Abendbrot aufgestanden; und zwischendurch mehrmals.

Die letzten TP. – 6 ½ – 9 Bethund Frau hier. (Er war ein Semester an Johns Hopkins. Jetzt fahren sie im Auto herum, im Juli zur Logik Konferenz in Cornell, dann zurück nach Amsterdam. Er sagt, Tarski hat den Brief an unser Department ohne sein Wissen geschrieben. Er müsse zunächst zurück, vielleicht für 2 Jahre. Später würde er wohl gerne mal 1 oder 2 Semester nach Amerika kommen. Er sagt, wir haben uns 1937 beim Kongress Paris gesehen. Die Frau ist sehr dick; sie ist nett und freundlich, hat Singen studiert, hat bei ihm einige Kurse genommen. Er hat Institut für Grundlagen der Wissenschaft in der naturwissenschaftlichen Fakultät. Jetzt besteht Streit um eine neue Berufung eines Philosophen in der Fakultät von Lettres; er ist gegen einen existentialistischen Kandidaten; falls der doch ernannt würde, würde er möglicherweise doch früher mal eine Zeit lang weg wollen.) Auch Mia dabei. Wir sitzen und essen im Patio.

(Zahnarzt abgesagt.) 9:30-2:30 Beths hier. 🕮 Wir sitzen vormittags im Patio. Über seinen Schilpp Aufsatz. Ich frage nach Erklärungen einiger Punkte. Dann Diskussion über „ontological commitments“. Er ist gut und klar in seinen Bemerkungen; wir verstehen uns gut, auch wenn wir nicht übereinstimmen.) 1 – 2 ½ drinnen gegessen. Dann fahren sie ab. – Nachmittags Næss über Empirismus gelesen.

Vormittags kommt Ruth Anna (sie bringt die Änderungen in der Thesis, die sie auf meine Randbemerkungen hin gemacht hat). – Haarschneider. – Die Änderungen gelesen. – Leblancs Briefe studiert (über hypergeometrisches Theorem). – Gebadet (endlich).

12 zu Dr. Mott (jetzt besser als am Wochenende. Aber Enttäuschung, dass solche Störungen immer wieder kommen. Und Enttäuschung, dass er mir nicht mehr hilft. Er sagt, es ist gut, dass ich die Gefühle von Enttäuschung und Zorn gegen ihn herausbringe. Auch dagegen, dass er meine Reaktion „infantil“ nennt.) Selbst gefahren. – Nachmittags über Symbol, für morgen.

10-2 Matthews und Kuhns hier. (Kuhns hat gefunden dass meine \(\delta{}\)-Methode (S. II) äquivalent ist mit der einzigen Lösung nach der alten Methode (also 2 Zähler (Grad 3), da die letztere durch das Quotienten-Theorem auch auf 2 Parameter reduziert wird. – Matthews hat meine neue Handschrift von „3 appr.“ durchgesehen und korrekt gefunden.) – Nachmittags über Symbol. Dann an englischer „Logik“.

12-3 zu Helmers. ( Erst sitze ich mit Olaf in dem neuen seasonhouse im Patio. Dann beim Essen sitzt Monika mit am Tisch und wird gefüttert; sie ist ruhig, manierlich und vergnügt. Nachher gebe ich Olaf ms „Rechtfertigung“ und sage einige Bemerkungen dazu.) Ich fahre hin und zurück.

12 zu Dr. Mott. (Über Mutters Aufzeichnungen über Agnes’ und meine Kindheit. Agnes lernt schnell, ich langsamer aber gründlich.) – 3 ½ – 5 Ruth Anna hier (Ich bespreche die Änderungen, die sie in Kapitel I-III 🕮 gemacht hat aufgrund meiner Randbemerkungen. Sie gibt mir Kapitel IV.) – Logik ms. – Abends etwas spazieren.

Wiederholungszeichen, beziehen sich wahrscheinlich auf „Logik ms.“– Mittags 10 Min. spazieren. – 5 ½ – 8 Mia hier. (Reichenbach wurde aufgefordert, für ein großes Werk über Gerontologie das Kapitel über Zeit und Alter in der Physik zu schreiben. Auf Mias Vorschlag ist sie nun damit beauftragt worden!, sie bekommt $ 500 dafür). Wir sehen im TV News 7¾-8. (Dann bleibt sie noch bei Ina bis 11h! Sie fühlt sich anscheinend sehr einsam.)

ms Logik. – 1h zu Zahnarzt Brann. (Er nimmt Abdruck für Verlängerung der oberen Platte, nachdem vor kurzem ein Zahn oben links gezogen worden ist.) –

11 zu Dr. Fordes Labor (Lungen-X-ray, Kardiogramm, Blut-, und Urinanalyse.) Zurückgefahren über SMnon, Mesa Str. – Mittags Dorothy hier. –ms Logik. – Gebadet.

Wiederholungszeichen. 12 zu Dr. Mott. (Ich war enttäuscht über vorige Stunde, weil nicht viel herausgekommen. Ich machte auch ihn verantwortlich dafür. Ina: „Die Analytiker sind seltsame Geschöpfe …“. Über meine und Inas Skepsis zuweilen. Über Inas Abneigung, Geschenke zu nehmen; die Uhr.) Ich bringe Ina Blumen mit (obwohl sie neulich mal gesagt hat, das ist Verschwendung, weil wir jetzt selbst welche im Garten haben.) –

ms Logik. – Nach dem Lunch lege ich mich zum Nap hin. Ina legt sich dazu. Aber ich wehre Zärtlichkeiten ab und will alleine sein. Sie läuft weg. Es tut mir plötzlich leid, ich gehe in die Küche und küsse sie. Sie ist gerührt, kommt wieder mit mir ins Bett; Zärtlichkeiten. – Abends zusammen (seit 3.5.), ich fühle mich sehr gut, entscheide plötzlich: wieder von oben; es geht leichter als voriges Mal, aber doch kein Org., später um. Ina ist sehr lieb, und wir fühlen gut zusammen.

Dave und René Kaplan hier, 12-5(!) (Wir sitzen 🕮 vormittags im Patio; nachmittags drinnen, weil es draußen zu warm wird.)

(Heiß.) – 12 zu Dr. Mott. (Gute Tage. Über Freitag ; Samstagabend; und gutes Gefühl davon. – Ich gehe nur wenig spazieren.) –ms „Logic“ für Druck fertig gemacht.

(Heiß.) – Übersetzung „Neue Logik“ von Edwards korrigiert. – Mittags gebadet. – 4-5 zu Dr. Forde. (Alles normal. Lungen X-ray ist wie vor einem und vor 2 Jahren. Kardiogramm vom 13. war falsch genommen, wird wiederholt, ist normal. Für Ausschlag neue Salbe.) – Zu Mutzli (sie will am Fr zu Dr. Fowkes gehen, um 2 Zähne ziehen zu lassen. Sie möchte totale Anästhesie. Ich erzähle ihr, wie gut er die Zahnziehung bei mir gemacht hat; vielleicht genügt doch lokale Anästhesie? Später kommt Olaf. Er will mit ihr am Fr gehen. Wenn totale Anästhesie, so dürfe sie nach Mitternacht Do nichts mehr essen, und wohl auch nachher für einige Zeit nichts.)

(Heiß.) Am ms. Letzte Änderungen gemacht. –

Ruth Annas These gelesen (IV: Realism; nicht klar.)

(11 ½: Olaf ruft an: Während der Narkose bei Dr. Fowkes hat Mutzli einen Krampf im Kehlkopf gehabt, sodass der Dr. die Luftröhre anschneiden musste, damit sie wieder atmen konnte. Nun sind sie wieder zu Hause; auch für ihn war es ein Schock.) – 12 zu Dr. Mott (meine Gefühle gegen ihn nach der vorigen Sitzung. Dann abends Zank mit Ina, und mein Trotz. – Erinnerungen an Garthe. – Ganz zuletzt kurz über Mutzli.) – (Inzwischen war Mia kurz bei Ina.) – These gelesen.

Ruth Annas These gelesen. – Jeffrey Brief über neue Auffassung der induktiven Logik gelesen (sehr interessant). – Abends gebadet (allein).

Wiederholungszeichen. 12 ½ – 3 Bohnert. (Über Rechtfertigung der Induktion. Über Jeffrey’s neue Auffassung, und meine alte Idee von nicht gewisser Evidenz.) – Abends spüre ich etwas in der Brust, und habe Sorge, ob es das Herz ist. (Aussprache mit Ina beruhigt mich etwas.) 🕮

12 zu Dr. Mott. (Untersuchung von Dr. Forde. Gestern abend Sorge über Herz. Er sagt: Viele Leute haben 1 oder 2 Wochen nach der jährlichen Untersuchung allerhand Symptome, verursacht durch des Doktors Fragen. – Traum vom 19: Haus im Schwarzwaldtal.) – Erwiderung auf Rozeboom geschrieben. – 10 Min. spazieren. – Abends wieder Sorge um das Herz, obwohl ich nichts Besonderes spüre. Später bespreche ich es mit Ina, mit Zärtlichkeit, und Musik. Dann fühle ich mich besser.

12 ½ – 2 ½Mia hier. (Sie sagt, Salmon kommt vielleicht. Ich gebe ihr eine Kopie vom Aufsatz „Justif.“, um sie ihm und Lenz zu schicken.) – Ich lese Scheibals Übersetzung von „Theoretische Begriffe“. – Abends wieder etwas Sorge um das Herz. ½ Miltown. (Ina erinnert mich, dass ich vor vielen Jahren in Chic. dieselbe Sorge hatte, und darum zu Frau Dr. Ortmayer ging; sie konnte nichts hören, aber riet dann, um mich zu beruhigen, in der Universitätsklinik ein Kardiogramm machen zu lassen. Wir sprechen es alles aus durch. Und nachher fühle ich mich besser.)

10-11 Ruth Anna Mathers hier. (Über ihr Kapitel über Realism. Sie wird es ganz umschreiben.) – Nach dem Lunch kommt Ina mit mir; ich habe auf einmal Lust; zusammen um. – Nachmittags Nachmittags Übersetzung Scheibal gelesen. Ich fühle mich gut. Auch abends.

Weiter Übersetzung Scheibal. –Mit Morgens und mittags, nachdem ich Verabredung mit Dr. Forde machen wollte, und hörte, dass er bis Mo verreist ist, spürte ich wieder mein Herz. Auch mittags. Beim Nap kommt Ina, und die Aussprache beruhigt mich etwas. – Nachmittags Scheibal. Und Notizen für Antwort auf Jeffrey über seine interessante neue Methode.

12 zu Dr. Mott. (Mehr über Sorgen über das Herz; er spricht von dem starken Einfluss des Todes des Vaters, wodurch dem Kind auch die 🕮 Möglichkeit des eigenen Todes oder eines großen Verlustes auftauchte. Ich berichte über die früheren Besorgnisse um mein Herz in Chic 1951, wo dann Dr. Ortmayer nichts finden konnte. Er spricht von der Umwandlung der Sorge um den Rücken in die um das Herz, vielleicht weil die frühere analytisch aufgeklärt worden war.) Ich fahre zum Department Office, (unterschreibe die payroll, und gebe Doris die Einladung für meine Diskussion; ich spreche kurz mit Kalish, Pike, Sagler.) –

4-4:30 Mathews hier (er hat Versuche gemacht, die \(\delta{}\)-Funktion für gegebene M-Funktion durch Integration zu finden.) 4:30-8:30 Robert McNaughtonund Bohnert hier. (Ich sehe M. zum ersten Mal. Er hat bei Quine studiert, war jetzt ein Jahr in Stanford für , wird jetzt an die Universität von Pa gehen, Electrical Engin.; arbeitet an Logik für Rechenmaschinen, z.B. minimale Darstellungen wie Quine. Wir sprechen auch über Wahrscheinlichkeit; er ist sehr interessiert, war auch etwas von Burks beeinflußt, aber sagt, der müsse sein System genauer angeben. Ich sage: Ich glaube, dass Symbol existiert, weil das für Möglichkeit rationaler Entscheidung nötig ist; er stimmt lebhaft zu, dass es sich mehr um rationale Entscheidung als um rationalen Glauben handelt. Auch über AS der Mengenlehre. Ich sage: Für mich ist jedes Axiom eine teilweise Festlegung im Sinne von „Menge“. Er meint, die Typentheorie sei intuitiv sicherer gegen Widerspruch als Zermelo-Fraenkel, aber das ursprüngliche Zermelo System mindestens ebenso sicher. – Er hat blondes Haar, nettes Gesicht, ist ruhig und sehr verständnisvoll im Gespräch.)

Langen Brief an Jeffrey in Recorder diktiert. – Schilpp schreibt ungeduldig; ich mache Korrekturen in einer Antwort und bitte sie, es nochmal zu tippen. Darüber gibt es Unstimmigkeit. – Lange nicht eingeschlafen. 🕮

Scheibal Übersetzung fertig gelesen. – 12-3 bei Helmers. (Sie erzählt von dem Kehlkopfkrampf; Olaf glaubt, die Doktoren müssen etwas falsch gemacht haben, weil sie defensiv und ausweichend waren in der Beschreibung und Erklärung. – Mit Olaf über mein ms „Rechtfertigung“. Ich erkläre, warum ich für persönliche Wahrscheinlichkeit doch Invarianzaxiome haben will. Und dann, wie hieraus die logische Wahrscheinlichkeit entsteht.) –Mia kommt 7-11 (sie ruft Ina an, scheint sehr deprimiert; Ina lädt sie ein. Ich gehe aber 8h ins Bett. Mia bleibt bis 11).

VII / 1957 Bob Mathers kurz hier (bringt Kapitel IV seiner These). – 12 zu Dr. Mott (mein Traum. Er erklärt Kinderfantasien über Kinderkriegen: zum Mund hinein, und hinten hinaus. Ich drücke Zweifel aus, ob ich als Kind schon genug Tatsachen wußte als Grundlage von Fantasien.) – 4 kurz zu Dr. Forde (ich berichte über meine Sorgen über das Herz, und dass ich zuweilen Unregelmäßigkeiten im Herzschlag zu spüren glaube, und schneller Puls; ich sage schon dazu, das ist vielleicht nur psychologisch. Ich frage, ob er irgendwelchen unregelmäßigen bemerkt hat, die ihn veranlassen würden, Mahnung zur Vorsicht zu geben. Er sagt: Nein. Er sieht das Kardiogramm nochmals an, sagt, es zeigt nirgends einen Extraschlag oder sonstige Irregularitäten. Er sagt, mein Puls im Kardiogramm war ca 100 (gegen ca 90 jetzt), zu erklären durch die Erregung, dass Kardiogramm genommen wurde. Auch beim Abhorchen des Herzens war alles ganz normal. – Ich bin beruhigt durch seine Erklärungen.) – 5 ½ – 8 Benedikt und Raya Sobler hier. (Er hat rechte Hand an 3 Stellen gebrochen, bei Fall von Leiter. Er besieht mit Ina alles im Garten. Dann sitzen wir im Patio. Später essen wir zusammen. Sie unterzeichnen den Quäkerbrief gegen Bombentests. Über das Buch „Outsider“, und Hermann Hesse. – Beim Abschied dankt Raya uns ganz besonders herzlich für das Zusammensein.)

(Heiß.) Goodmans Beitrag für Schilpp gelesen. 🕮 Erwiderung entworfen. Abends 15 Min. spazieren. – (Abends Frau Jokl bei Ina.)

(Heiß.) – Erwiderung auf Goodman. – Korrekturen für Stegmüller. –

Erwiderung auf Goodman in Recorder diktiert. Auf einmal finde ich, dass das meiste nicht recorded wurde! – Bob Mathers These, Kapitel IV, gelesen.

(Heiß). (Dr. Mott ist verreist.) 10 – 11 ½Bob Mathers hier. (Über Kapitel IV seiner These.) – Morris für Schilpp gelesen, und Notizen für Erwiderung geschrieben.

zwei Wiederholungszeichen. –

Strawsonzwei Wiederholungszeichen.

zwei Wiederholungszeichen

Mittags Mia hier. (Sie ist aufgeregt, weil Grünbaum langen Brief geschrieben hat, Vorschläge zu Änderungen im Band der Reichenbach Aufsätze, der aber fast fertig ist, und Kritik an Reichenbachs Auffassung über Zeit.)

12 zu Dr. Mott. (Ich berichte über Gespräch mit Dr. Forde über mein Herz, und seine Zusicherung. Daraufhin habe ich jetzt weniger Besorgnis. Heute Traum über Skilaufen, mit Lies Carnap.) – Erwiderung auf Strawson.

zwei Wiederholungszeichen fertig gemacht (in Stenogr.). – Schilpp-Beiträge von Ayer und Feigl über Physikalismus; und Feigls neuen großen Artikel (für Vol. II) gelesen. – Haarschneider. – Mit Ina spazieren, 15 Min.; etwas schwach. –

Für Nachmittag gelesen. – 3 – 5 ½Departmentdiskussion hier im Patio (Aiken aus Harvard sehe ich zum ersten Mal, er ist für Sommerunterricht hier. Breites, sonnenverbranntes Gesicht, lebhaft und intelligent; aber er monopolisiert beinahe die ganze Diskussion. Über Thema: „analytisch“. Ich erkläre, wie ich zur Explikation kam: mögliche Fälle; Verfeinerung durch Meaning Postulate. Quines Einwände. Meine Interpretation davon: Er weiß 🕮weiß nicht, was wir als Explikandum meinen. Darum will er Definition eines pragmatischen Begriffs haben. Das habe ich in „natürliche Sprachen“ versucht. Über Quines Auffassung, dass logische Sätz, dass Continuum besteht, logische Sätze werden im schlimmsten Fall aufgegeben. Dagegen ich: Das gehört nicht zu den charakteristischen Eigenschaften meines Explikandums; letzteres bezieht sich auf eine Sprache.) Sie scheinen alle sehr angetan und interessiert; aber ich sehe zu spät, dass ich dafür hätte sorgen müssen, dass auch die anderen mehr zu Worte gekommen wären; außer A. und Kaplan haben nur einige kurz Fragen gestellt.

Weiter Feigl gelesen.

Wiederholungszeichen. 12 zu Dr. Mott. (Über die Diskussion Mi Nachmittag. Über Intercourse Probleme.) – 5 mit Ina zum airport; ich fahre, im starken Verkehr, 45 Min., bin dann doch müde. Feigl kommt (war zu Vorträgen und Besuch in Arizona). Bis nach 9 zusammen. Dann kann ich stundenlang nicht einschlafen (trotz 2 großen und 3 kleinen Nemb.).

12-3 Kaplan hier. (Auf meine Bitte erklärt er Zen Buddhismus. Er findet es ganz vereinbar mit wissenschaftlicher Haltung und Pragmatismus. Der Mystizismus dabei ist nicht vermengt, wie in Europa, mit Theologie und Metaphysik, sondern ein Erleben des Einswerden mit der Welt, verwandt zu Einsteins kosmischen Gefühlen.) – Mit Feigl über Physikalismus. (Ich mache Bemerkung zu Kapitel V und VI seines großen Artikels „Das Mentale und das Physische“ für Band II. Ich stimme mit seiner Identitätsthese überein. Aber ich würde vorziehen, die ganze Diskussion in der Metasprache zu machen. Denn in der Objektsprache können die Gegner mit Recht sagen: „Das Erleben und der Gehirnzustand sind nicht identisch“, das ist wahr in ihrer Sprache. Wir sollten daher lieber sagen: Wir schlagen eine neue Sprachform vor, in der die Identität gilt. Feigls Argumente, die er Evidenz für den Identitätssatz nennt, sollten besser genannt werden: Gründe für die Präferenz der zweiten Sprachform. Er stimmt im Grunde zu; er sagt 🕮 das hätte ich ihm schon seit Jahren gesagt. Ferner spreche ich Zweifel aus, ob es Sätze gibt, die nur das Erlebnis beschreiben; vielleicht besagt doch jeder Satz entweder mehr oder weniger, gewöhnlich beides.) – Ina bringt mit Dave Kaplan und Peter Tripodes das Hifi von Abe Kaplan, das sie uns für das Jahr, das sie auf der Weltreise sind, leihen wollen. (Ich stehe viel bei Kaplan, als er Sachen zusammenschraubt und helfe ihm, es halten usw.; dadurch werde ich übermäßig müde. Kaplan hat gesagt, Tripodes will keine Bezahlung. Ich gebe ihm „M&N“ 2. Auflage mit Mitschrift und Leuba-Wahrscheinlichkeit; er scheint sehr erfreut.) – Heute ziehe ich mich schon gegen 8 zurück. (Ich muss wieder ein weiteres Nemb. Nehmen, schlafe dann aber besser.)

Mit Feigl über induktive Logik. (Ich erkläre, dass wir Symbol brauchen als den Faktor, mit dem utility modelliert wird, um rationale Präferenzen zu bestimmen. Feigl sagt, jetzt wird es ihm zum ersten Mal klar. Über Axiome und deren Rechtfertigung; auch die Inferenzaxiome, Feigl findet die Forderung nach genereller policy einleuchtend.) – (Zwischendurch auch Gespräche zu dritt, über Psychoanalyse, meine und Feigls Erfahrungen damit. Er scheint daran zu leiden, dass er glaubt, alt zu werden, den Zest zu verlieren, und die Fähigkeit, im Theoretischen neue Sachen zu lernen. Ich sage ihm, dass er in den letzten Jahren sehr Gutes geleistet hat.) – Abends 8h zurückgezogen. – Etwas TV gesehen (an den vorigen Abenden war ich zu müde dazu.) (Feigl ist heute abend bei Jokls, später rufen sie auch Ina hinüber.) – (Zusätzliches Nemb.; dann gut geschlafen.)

Vormittags bleibe ich für mich. 12hzu Dr. Mott. (Ich berichte über Feigls Besuch. Wenn ich abends dabei bleibe, kann ich nicht schlafen. Er: Dann kann ja morgens länger schlafen, oder auch mit kürzerem Schlaf auskommen. Ich: Dann bin ich am nächsten Tag nichts wert. Er: Ich will anscheinend immer perfekt erscheinen; dadurch flöße ich den anderen awe ein; die sind ja auch nicht immer alert. – Ich: Bei anderen erkenne ich übermäßige Starrheit oft und verzeiheverurteile? es; meine eigene feste Tageseinteilung rationalisiere ich.) – Nachmittags über verschiedene philosophische Fragen. 🕮 6h kommt Mia. (Wir sitzen auf der front porch, auch zum Essen. Mia wollte Feigl mitnehmen zu sich; er zieht aber vor, mit ihr hier zu bleiben.) ( Abends nur die üblichen 2 großen Nemb.; gut geschlafen.)

Feigl stellt verschiedene Fragen. (Über theoretische Sprache; er würde vorschlagen: alles in theoretischer Sprache; ich: dafür habe ich auch Neigungen; man muss aber genauer überlegen, wie es geht. Über Ramseys Existenzform der Postulate; dann brauchen wir nur Beobachtungssprache erweitert durch Mathematik. So kann auch seine Frage über „wahr“ in LT beantwortet werden. – Ich mache kritische Bemerkungen zu Reichenbachs „Richtung der Zeit“; er sucht nach Definition der Zeitrichtung; es ist unklar, welche Frage er wirklich beantworten will. Feigl: Wir zeigen einen Film rückwärts und fragen, ob das vorkommt. Ich: Ja, das ist die Frage; aber nicht Definition. - Über ‚analytisch‘ in LT.) – Ich fahre mit Feigl nach SM, und wir gehen oben am Rande spazieren und schauen aufs Meer hinunter. – Abends hören wir zusammen Mozarts Sinf. Conc. (auf Kaplans hifi); es bewegt mich, und ihn auch. – (2 Nemb., gut geschlafen.)

Mit Feigl (verschiedene Einzelfragen. Er fragt, ob aus Normalität des Würfels logisch folgt, dass p2 = 1/6, oder ob doch noch Annahmen über Anfangsbedingungen nötig wären. Ich: Es folgt bei meiner Interpretation, aber nicht bei Reichenbachs Limesdefinition. – Ich frage, ob er meine Auffassung über Induktion zu Blacks oder zu seiner Seite rechnet. Er: dazwischen. Er sagt, Rechtfertigung einer Lehre oder Methode ist gewöhnlich so gemeint, dass dabei nichts von der Lehre oder Methode vorausgesetzt werden darf; also wäre hiernach meine Begründung der Axiome nicht eine Rechtfertigung. – Meine Argumente für Sozialismus: in Analogie zu Demokratie anstatt absolute Monarchie.) (Er wird von Anfang Febr. bis Juni ‚58 in Honolulu unterrichten; er will überlegen, ob er vielleicht Ende Januar mit Kasperle einen Tag hier sein könnte.) 1h fährt er ab; er besteht darauf, Taxi zu nehmen. Zum Abschied umarme und küsse ich ihn herzlich und sage: „Guter Sohn, guter Freund“, und er freut sich. – Nachmittags gelesen. 🕮

Angefangen, Übersetzung „Psychologie“ für Edwards zu lesen. – Abends 20 Min. spazieren allein. – Abends gebadet.

12 zu Dr. Mott. (Über Feigl; er hat über persönliche Schwierigkeiten mehr zu Ina gesagt als zu mir; ich hatte meine Schwierigkeiten nicht stark geschildert. Er sagt später: Ich spreche zu ihm immer nur von meinen Schwächen und wie ich darüber fühle; warum nicht über meine Stärken. Ich: weil das Ziel hier therapeutisch ist. Ich habe eine gute Meinung von meinen intellektuellen Fähigkeiten; aber zu anderen kann ich das doch nicht sagen; ich selbst mag ja nicht Leute, die eingebildet sind.) – Endlich wieder in den Recorder diktiert (inzwischen ist ein neuer Recording Head eingesetzt worden). Erwiderung auf Goodman fertig diktiert. (Dann bemerke ich, dass der Recorder nicht ordentlich das Frühere auslöscht; er muss also nochmal zur Reparatur!). – 10 Min. spazieren.

Popper „Persönlicher Report“ gelesen. – 3:30-5:30 Bohnert und seine Freunde Dr. und Mrs. Robbins hier. (Er ist Mathematiker, hat durch sie Interesse an logischen Fragen bekommen und gelesen, aber nicht Kurse genommen. Sie studiert in Philadelphia, Bohnert kannte gut , als er dort war. Sie hat Doktorthese angefangen mit Goodman über Semantik und den Sinn von ontologischen Commitments; aber jetzt hat sie das Gefühl, dass nichts Ordentliches herauskommt und möchte vielleicht das Thema wechseln. Sie fragt, wo interessante Probleme sind. Ich: über Modalitäten, aber meine Überlegungen sind unreif; ebenso mit induktiver Logik, und Bohnert sagt, hier sind die Probleme schwierig. Sie sagt, sie hat mehr Interesse für Arbeit an formalen Systemen als bloß philosophische Diskussion. Ich sage: Gut, aber die philosophische Relevanz der Systeme muss doch diskutiert werden, und sie stimmt zu. Sie hat ein sympathisches Gesicht, glatte dunkle Haare und dunkle Augen, zarte Gestalt; er hat breites blondes Gesicht. Sie sind nur für einige Wochen hier.) – 8:45-11:30 (!) Party bei Mia (Das ganze Department, zum Abschied von Kaplans. Mia hat für jeden von uns ein scherzhaftes „Geschenk“ von Kaplans mit Vers vorbereitet. – Kaplans kommen erst 9:30, sie waren bei Kalishs zu eingeladen. Ich spreche mit Robson (er stellt noch Fragen über „analytisch“) mit Iona, hauptsächlich mit Micheline. Als wir weggehen, spricht Kaplan mir sehr herzlich seinen Dank aus für den „Vater“, 🕮 der auch ein Freund ist.) Nach Mitternacht zu Hause!

Lange geschlafen. – 5:20 – beinahe 7 bei Myra Cholden Abschiedsparty von Kaplans. (Ich bin sehr müde bei der Hinfahrt. Ich sitze auf dem Sofa. Gesprochen mit Kaplan, kurz mit Dr. , lange mit Mrs. Vernon, die kommt und ein Gespräch anfängt über Education, Mittelschulen usw. Sie sagt, ihr Mann ist gestorben, war Analyst oder Psychiater, sie arbeitet in Mental Health als Volunteer, organisiere Vorträge von Psychiatern für das , sie spricht mit europäischem Akzent, vielleicht französisch? Nennt sich selbst Lydia. Sie spricht lebhaft und gescheit; ist in den Fünfzigern, nicht schön, aber lebhafter Ausdruck im Gesicht. Sie sagt zu Ina, sie wolle uns mal in ihrem Haus sehen. – Auch noch da: Dr. Mott und Frau, sie sieht nicht hübsch aus; Gerald Herde, ist . Beim Abschied an der Tür bedankt Myra sich sehr, dass ich doch mitgekommen bin trotz der späten Party gestern; ich sage, ich wollte doch zu ihr kommen; daraufhin küsst sie mich und ich sie. – Wir nehmen bei der Rückfahrt eine nette junge Japanerin mit, ihr Mann ist Professor der Philosophie in Japan, jetzt in Paris; sie nimmt Kurse in Englisch an UCLA. Sie spricht über die Schwierigkeiten, sich hier an die neuen Sitten zu gewöhnen.) – Zum Essen wieder aufgestanden. (Gut geschlafen.)

Etwas tense, und etwas gefühlt im Rücken; ich nehme 1 Miltown. – 12 Dr. Mott. (Die letzten 2 Tage waren anstrengend. Die Sa Party. Gestern nachmittag Party. Ich dachte, er würde bemerken, dass ich müde war, manchmal schweigsam usw. ( Traum vom Mann, der unsere Skisoldatengruppe inspiziert.) Über ihn und seine Frau, die einfach aussah. Inas Bemerkungen über beide.) – 3-7 (!) Gertrud Jäger hier. (Überraschend. Sie sieht unverändert aus, ist lebhaft und stottert weniger. Sie ist in Psychotherapie mit einem klinischen Psychologen, der durch Freud beeinflusst ist. Sie hat auch mal Behandlung durch Reich-Anhänger gehabt; die manipulierten Muskeln usw.; steife Nackenmuskeln kommen von unterdrückter Wut; er riet ihr, wenn sie wütend ist, zu schreien, auf irgendetwas zu hauen usw. Auch die Muskeln in der Kreuzgegend links herum müssen entspannt werden. Ich sage, das ist 🕮 für mich das Wichtigste. – Sie arbeitet noch an der These über Freud; die ist für unser Department! – Dann lange über Fragen im Zusammenhang mit meinem Artikel „Theoretische Begriffe“. Sie fragt, wie man feststellt, ob man die richtigen Begriffe hat, oder die richtigen Korrespondenzregeln; wie man zeigt, dass letztere nicht willkürlich sind; welche Art von Beziehung die Postulate zwischen den Begriffen herstellen. Ich erkläre, dass die einzige Rechtfertigung des theoretischen Gebäudes im Erfolg von Voraussagen und Erklärungen besteht; dass im übrigen nur Vorzüge der Einfachheit sind; dass der Wissenschaftler intuitiv fühlt, dass gewisse Begriffe fruchtbar sein könnten; Erklärung von Makrogesetzen durch Mikrogesetze, usw. Es ist oft schwer für mich, zu erkennen, worauf sie eigentlich hinaus will; aber ich antworte trotzdem irgendetwas in der ungefähren Richtung. – Sie erzählt, dass ihr Mann voriges Jahr $ 10.000 Royalties von dem Lehrbuch der Soziologie bekommen hat, wo sie auch mitgearbeitet hat! – Sie ist erfreut, dass es mir so gut gehe, dass ich richtig „gehen“ kann, nicht mehr so schweigsam bin, usw. Zum Abschied küsse ich sie auf den Mund.) –Am Nach Dr. Mott, und dann am Nachmittag, ist meine Tenseness von heute morgen verschwunden. – Abends überraschend zusammen!

Vormittags an Stegmüller gearbeitet. (Er hat die Revision von Heinzels Übersetzung von „Natur und Applik.“ so flüchtig gemacht, dass eine Menge Übersetzungsfehler darin geblieben sind; daher muss ich jetzt in den Fahnen diese Teile genau durchlesen und die Übersetzung revidieren!) – Nach 4 -8 die ganze Erwiderung derauf?Strawson (für Schilpp) diktiert.

Etwas diktiert. – An Stegmüller gearbeitet. – Nachmittags Savage Buch gelesen für morgen. – Abends etwas tense. – (Drittes Nemb.)

Wiederholungszeichen für „Nachmittags Savage Buch gelesen für morgen.“. – 3-6 Savage, Blackwell, Helmer und Rescher hier. (Hauptsächlich über Beziehung zwischen Savage und meiner Auffassung. Ich sage: Wir stimmen überein, dass die Bedeutung von Wahrscheinlichkeit am besten durch rationale Entscheidungen erklärt wird. Trotzdem würde ich aber die Wahrscheinlichkeit als logische Beziehung zwischen Sätzen in der reinen Logik abtrennen. Savage: Er würde lieber von Propositionen sprechen, um von Sprache unabhängig zu sein. Ich: Das ist möglich, wenn man 🕮 Modallogik zugrunde legt; aber die Entwicklung der deduktiven Logik hat gezeigt, dass es am besten ist, die Regeln für eine bestimmte Sprache zu formulieren. Ich plädiere für weitere Axiome, z.B. der Invarianz, da lernen sie Erfahrung. Savage und Blackwell zeigen, dass letzteres aus dem ersten ableitbar ist [aber nicht ganz]. Siehe meine Blätter!)

(Heute morgen untere Zahnplatte zurückbekommen; der Einzelzahn vorne war gestern abgebrochen.) – Abends gebadet.

12 zu Dr. Mott. (Über Tenseness vorgestern abend. Nach Lesen von Savage-Buch: So viele mathematische neue Theoreme, die ich eigentlich alle lernen müsste. Traum gestern morgen: Ich kritisiere einen Professor, ich bekomme Hilfe durch ein altes Buch eines bärtigen Mannes. Er: Das hat nichts zu tun mit Savage, sondern mit ihm! Meine kritische Frage, ob dies Support-Therapie ist und daher vielleicht „mein Ego schützt“. Er: Nein, dies ist psychoanalytische Psychotherapie, geht tiefer als bloßer Support. Richtige Analyse in meinem Alter dauert gewöhnlich 6-8 oder mehr Jahre, 5 mal wöchentlich! Aufgrund mein Im Hinblick auf meine „achieves“, wirkt dies anscheinend gut. Mein schreckliches Superego verlangt immer zu viel von mir (sowohl in der Mathematik wie in der Therapie. – Über Gertruds Besuch Mo; sie war erfreut, dass ich beweglicher bin; auch äusserlich: dass ich „mehr kann“.) - Nachmittags Notizen über Savage (Ableitung von Teil des Axioms [Lernen] aus dem Axiom der Irrelevanz). – Besprechung morgen vorbereitet.

10-2 Mathews und Kuhns. (Ich erkläre Savages Ableitung eines Teils des Axioms von Lernen; Mathews soll das weiter untersuchen. Ich leihe ihm dazu de Finetti . Kuhns hat angefangen, den Erfolg von \(\lambda{}\) und \(\beta{}\) für gegebene Bevölkerung zu berechnen; er ist aber nicht weit gekommen. Er arbeitet für die Compreh. Exam in Mathematik.) – Nachmittags Ko. Fahnen für Stegmüller gelesen. 🕮

Morgens etwas tense, Grund unbekannt; ½ Miltown, hilft. – Ganzen Tag Stegmüller Korrekturen gelesen.

2 Wiederholungszeichen: „Ganzen Tag Stegmüller Korrekturen gelesen“. – 12h zu Dr. Mott. (Traum heute über schwarze und weiße Fliesen. Er bringt immer die „schwarzen“ Dinge herein; ich möchte „weiß“ sein. I disliked voriges Mal seine Bemerkung über die Couch. Ich berichte über Gertruds Erzählung von dem Reich-Schüler, körperliche Stöße usw. Ich: Analytiker sollten mehr experimentieren, mit Musik, Relaxübungen, Drugs usw. Er: Das soll der Patient nur tun; aber der Analyst muss sich zurückhaltend verhalten, weil sonst das Ziel: die Interpretation, verhindert wird.) – Nachmittags zum Zahnarzt. (Der wieder angesetzte Zahn vorn unten ist niedriger und heller als die anderen. Er: Es ist der Porzellanzahn, der abgebrochen war. Es sei besser, dass er etwas niedriger ist, weil sonst Gefahr, dass durch die oberen, etwas längeren Zähne, er gestoßen und abgebrochen wird. Wenn aber mal der obere brechen sollte, könnte man Änderung vornehmen.) – Ein wenig in Rozebooms neuem ms (über theoretische Begriffe) gelesen, und Brief über Meaning Postulate geschrieben. –

Ganzen Tag am Reply geschrieben (über Realismusfragen, und ausführlich über Physikalismus, Erwiderung auf Feigl; stenographiert).

Morgens tense; Miltown. – Ganzen Tag Erwiderung auf Ayer geschrieben. – Nachmittags kurz Abe Kaplan hier. (Sie reisen morgen ab. Er hat soeben Review von Morris Buch beendet! Ich frage über Enc. Broschüre über Humanity; er hat eine Menge dafür getippt, aber zu ausführlich; daraus sind schon 2 Aufsätze veröffentlicht; es wäre ihm lieber, wenn wir jemand anderen fänden, weil er nach dem Reisejahr mit seinen Eindrücken davon beschäftigt sein wird, und ein Buch über Methodologie der Sozialwissenschaften plant.) Zum Abschied umarme und küsse ich ihn. –🕮

VIII / 1957 Morgens etwas tense, ½ Miltown. – 1 – 2 ½Mia hier. – Nachmittags angefangen, Nagels Schilpp-ms zu lesen, das vor kurzem gekommen ist. (Ich ärgere mich über die sehr skeptische Haltung, z.B. Ablehnung von Symbole), und unnötige Kritik von c*. Wenn er mal nach Princeton für Diskussion gekommen wäre, oder die Seminarnotes studiert hat hätte, so hätte sehr sich vieles ersparen können, und in anderen Punkten hätte er meine Auffassung klarer verstanden. Ich beschließe, die Invarianzaxiome in meiner Erwiderung anzugeben, wodurch die Forderung der Vollständigkeit der gv verschwindet.) – Gegen Abend bin ich tense. Aber doch einige Minuten spazieren. Beim Abendbrot kritisiere ich Inas Briefe, und es gibt ein langes Bickering. – Später zweimal ½ Miltown. 2h nochmal Nembutal: dann gut geschlafen.

12 zu Dr. Mott. (Mein Traum Mi Morgen: die Frauen lassen die Türen auf, unheimliche Tiere mit weißen Gesichtern kommen herein, ich muss sie erschlagen. Seine Interpretation: Ich wollte meine Mutter schützen. – Über Abschied von Abe Kaplan. Ich: Er kam nicht häufig zu mir, trotz Ermutigung. Er: ich denn zu ihm? Er meint, ich stelle mich über die anderen dadurch, dass ich nicht zu ihnen gehe, sondern sie nur herkommen lasse. – Er geht auf Ferien für 2 Wochen; nächste Sitzung 19.) – Ich fahre zur Gärtnerei, bringe Ina einen kleinen Blumentopf mit Chili Peppers. – Nachmittags an Wahrscheinlichkeits-Erwiderung gearbeitet. – Abends gebadet. – Nachher (10 ½) beklagt Ina sich, dass ich nicht willig war, das Kabel zu reparieren heute nachmittag; dabei kommen viele andere Klagen heraus, dass ich ihr nie mit Arbeit helfe; sie wird sehr bitter und bringt auf einmal eine Menge unzusammenhängender anderer Vorwürfe heraus (z.B. dass die Aussagen anderer mir stärkeren Eindruck machen als ihre; und Ähnliches). Ich fühle, dass sie mit manchem Recht hat (besonders, dass ich mehr helfen sollte), bin aber durch die vielen Vorwürfe zu sehr erschlagen, und schweige. Schließlich langes Gespräch (bis nach 12!)

Etwas Ziehen im Muskel des Oberschenkels (links, außen); das macht mich tense. (Miltown hilft.) – Gearbeitet an Erwiderung, und auf Nagels. – Abends wieder etwas tense. Ina kommt zu mir 🕮 mit Zärtlichkeit und Musik; dann fühle ich mich besser. – Gut geschlafen.

(Morgens Traum: Der General gibt Auszeichnungen an Wittgenstein, Ayer und andere, aber nicht an mich.) – Ich fühle tense, wegen Oberschenkel. Miltown. Mit Ina spreche ich Traum und Assoz. durch.) – Ganzen Tag an Erwiderung auf Nagel gearbeitet. – 4-5 Helmers und Monika hier (weil Ina ihnen telefoniert, dass es mir nicht ganz gut geht. Wir sitzen auf dem Patio; das Kind kriecht eifrig die Stufen zum Garten hinauf. Da ich ein wenig tense und daher nicht gesprächig bin, kommt das Gespräch oft zum Stocken.) – Mehrmals ½ Miltown. – Abends Ina bei mir, mit Zärtlichkeit und Musik; das tut mir gut. – Gut geschlafen.

[Diese und nächste Woche ist Dr. Mott auf Ferien.] Vormittags Erwiderung auf Nagel fertig. – Nachmittags Stegmüller Korrekturen gelesen (Heinzel Teil, schlecht übersetzt).

An Erwiderung auf Putnam gearbeitet. – (Nachmittags Doris bei Ina, ich kurz dabei.) – Abends holt Ina den Recorder ab, von der zweiten Reparatur (ca 12 Tage! 11. …).

Diktiert (§E a, Realism). (Der Recorder zeigt Wackelkontakt; Ina bringt ihn mittags hinauf, er lötet es sofort; dann scheint es zu funktionieren.) – Weiter diktiert (§E b, Feigl über Physikalismus).

(Ina bringt den Recorder wieder zur Reparatur, weil er wieder blinkt!) Gearbeitet an § über prob. und Nagel in Reply. – Abends gewöhnlich spazieren, vor dem Abendessen.

Gearbeitet an Nagel und Putnam.

Notizen für Druck bei Dover geschrieben. – Korr. Stegmüller gelesen. (Ina schreibt an Gusti, lädt wieder aus!) – Ina bringt Recorder von Reparatur zurück (diesmal hat er nichts angerechnet; er sagt, das Blinken kam durch defekten wafer switch).

Stegmüller Korr. – Erwiderung auf Putnam. 🕮

An Erwiderung auf Putnam gearbeitet. – Mittags Mia hier.

Wiederholungszeichen: „Erwiderung auf Putnam“ fertig. Ayer’s Übersetzung meines Psychologie-Aufsatzes gelesen. – Nachmittags diktiert: Erwiderung auf Putnam.

Putnam fertig diktiert; Nagel angefangen. – Abends gebadet.

Weiter Erwiderung zu Nagel. – Vormittags bringt Bob Mathers neues Kapitel seiner These; 4-5 zu Helmers. (Wir sitzen im Screen Houses im Patio. Später Monic Monika dabei. Sie fahren morgen für eine Woche mit dem Kind nach Lake Tahoe, auch Mutzlis Mutter; dort treffen sie ihren Bruder.) Ich fahre hin und zurück. Nachher müde, eine Zeit zu Bett.

Erwiderung Nagel beendet; Ayer ganz diktiert, und Briefe.

„Psychologie“ für Edwards gelesen. (Heute tense; mehrmals ½ Miltown.) – (Ina transkribiert ganzen Tag, für Reply.)

„Psychologie“ gelesen; Notizen für Bemerkungen geschrieben. 12 ½ – 2 ½Dave und René Kaplan hier. (Nachher fährt Ina mit ihnen ins S. F. Tal, wo sie ein halbfertiges Haus kaufen wollen; sie äußert Bedenken wegen der hohen finanziellen Last, bevor sie feste Jobs haben; aber sie sind anscheinend entschlossen.)

12 zu Dr. Mott (zum ersten Mal nach seinen 2 Wochen Ferien. – Ich berichte: am 11. schwach, am 12. morgens Traum (aufgeschrien): Ich, Feigl und andere wollten Abe Kaplan im Gefängnis besuchen, damit er sich nicht verlassen vorkommt. Er hatte: Also habe ich mich in diesen 2 Wochen verlassen und im Gefängnis gefühlt. Ich berichte über Inas Gefühle von „Versklavung“ durch viel Tipparbeit und niemals Ferien. Über Inas Schreiben meiner Briefe an Chacha und Annemarie; danach fühlt sie sich nicht genügend appreciated. Er: Inas Gefühle, selbst keine Kinder zu haben.) – Auf Rückfahrt kaufe ich eine 🕮 Geraniumpflanze, und dazu einen großen braunen Keramiktopf; bei einer Kurve fällt es um, und Zweige brechen ab; ich bin geknickt. Beim Sitzen beim Essen ist mein Rücken müde (ich bin etwas besorgt, weil ich den schweren Topf selbst ins Auto getragen hatte). Nachmittags bleibe ich im Bett.

Bemerkungen zu „Psychologie“ fertig. – Nachmittags angefangen, Burks Aufsatz für Schilpp zu lesen. – Ganzen Tag etwas tense. Vor dem Abendessen eine Zeitlang ins Bett gelegt. Mehrmals Miltown genommen. – Abends spät sagt Ina, dass sie Erwiderung auf Nagel fertig getippt hat; und fragt, ob ich es ihm nicht schicken will, damit und ihm Gelegenheit gebe, Änderungen im Aufsatz zu machen. Sie meint, er ist an sich scheu, leicht verletzt, hat sich vielleicht hier, wie zuweilen früher, zu zu starken Angriffen hinreißen lassen.

Weiter an Burks. – Abends 10 Min. spazieren.

3-6 Savage, Blackwell, Rescher hier. (Helmer ist verreist. – Savage sagt, der de Finetti Approach mit Dichtefunktion, oder besser, weil allgemeiner, Maßfunktion für Strukturen im Unendlichen ist sehr fruchtbar; auch für Überlegung über Axiome. Ich sage, aus den Invarianzaxiomen folgt allerdings Teil des Axioms von Lernen, aber nicht das ganze; wir brauchen noch extra Axiom, um c t auszuschließen. Er: Dies ist ausgeschlossen, entweder durch Festsetzung, dass \(\delta{}\) in keiner endlichen Region (Intervall) 0 ist, oder durch mein Konvergenz Axiom. Blackwell kennt anscheinend die betr. Theorien D. F. auch gut; er weiß aber nichts über meine Auffassung, er sagt, er sieht nicht, warum es zwei verschiedene pr Begriffe geben soll; ich gebe ihm „Nat. und Appl.“ und Lieber Broschüre. – Rescher stellt allerhand Fragen; ich weiß aber meist nicht recht, worauf er hinaus will.) – Abends gebadet.

Notizen gemacht, angeregt durch Gespräch mit Savage. – 12 zu Dr. Mott. (Montag: schwerer Blumentopf, Zweige gebrochen, Rücken müde. Abends Ina über Nagel. 21. früh Traum (siehe Notizen): Frau über 🕮 über Dichter Frost, Atheismus; Hook. Er: Inas Schwierigkeiten stammen von vor meiner Zeit; wichtig ist: Verstehen, nicht Selbstvorwürfe.) – Überlegungen für morgen. – Bob Mathers These gelesen. – Abends sehen wir TV. Dann will Ina nicht abschalten, obwohl es mich stört. Schließlich bitte ich sie doch darum. Sie tut es, wird aber dann zornig (wie früher schon mal), sagt „Nennst Du das Liebe!“; sie kann nicht verstehen, dass es mich stört. Später kommt sie, , aber bleibt steinern, trotz meinem Zureden. 11 ½ kommt zu vom Spaziergang mit Morli zurück, ich eile ins Wohnzimmer und bin zärtlich zu ihr, aber sie ist nicht richtig aufzutauen. Später kommt sie nochmal zu mir, ein wenig getaut.

10 ½ – 2 ½Mathews und Kuhns hier. ( Kuhns hat Rechnungen gemacht über bestes \(\lambda{}\) und \(\beta{}\); aber es wird zu kompliziert. – Mathews hat angefangen, Inferenz Theoreme von Invarianz Axiomen abzuleiten. Er ist dabei D. F. zu lesen.) – Nachmittags noch Überlegungen dazu. – Und Mathers These gelesen. – Ina stößt ihren Fuß an einem Stuhlbein, und fällt auf die Tischkante, hat Schmerz in Rippen.

11-12 Bob Mathers hier. Ich mache Comments über ch VII seiner These.) – Erwiderung auf Burks; erste Version fertig.

Erwiderung auf Nagel, Transkript durchgelesen. – 12 zu Dr. Mott. (Über die Mißstimmung Fr abend. Er: Das war nur das letzte eines unbewußten dauernden Resentment, dass ich passiv bin und sie sich in allem an mich anpassen muss.) – 6-8 Mia (Sie stellt Frage über Bergsons Situation; ich lese aus Schlicks „Erleben und Erkennen“.) – Bohnert kommt (er fährt mit beiden zu einer Lunatic Meeting.) – 8hAlberts Anruf aus S. F. (Ina ist nicht hier. Er ist sehr apologetic, sagt, wenn wir anderen Rechtsanwalt nehmen wollen, wird er nichts anrechnen! Er sprichtca. 20 Min.! Er wird morgen wieder anrufen.) – 11h Ina kommt zurück; 🕮 ich berichte über Alberts Anruf.

Ca 10 Min. Ferngespräch Ina mit Albert S. F. (Er schlägt vor, unsere deed in escrow zu geben; dann kann die andere Seite den Prozess to quiet title bringen. Er will dem Bertram vorschlagen und uns dann gleich berichten. Ina sagt ihm, dass andere Verkaufsmöglichkeiten wegen Yami zu schwierig sind; er sagt, er ist befreundet mit ihrem Anwalt Chavez und glaubt daher, so etwas durchbringen zu können.) –

Kemeny Schilpp-Aufsatz gelesen. Erwiderung angefangen. – Nachmittags Haarschneider.

Weiter Erwiderung auf Kemeny.

zwei Wiederholungszeichen: „Erwiderung auf Kemeny“ fertig. – 12 zu Dr. Mott. (Traum von heute früh: italienisches Dorf, Stuhl gekauft für Maue. Schwierige italienische Wörter; delitto und dilett–, zu Quine. Über Armstuhl = Mutter. Beziehung zu Quine. Über TV gestern abend: „meine faschistische Frau“. Ich nehme selten die Initiative zu Menschen; er: Vielleicht weil früh eine Ablehnung kam.) – Beim Herausgehen vom Dr. etwas tense; zu Hause kurz hingelegt. Nachmittags ½ Miltown.

Popper gelesen, für Schilpp. – 12 ½ – 2 ½Bohnert hier. (Er sagt mir, er möchte heiraten, aber sein Mädchen ist sehr unentschlossen; hat jetzt noch extra Probleme. – Er bedauert, nicht mehr Zeit für Philosophie und Diss. zu haben. Ich: Könnte er auskommen mit half Zeit Anstellung? Er: Vielleicht ja, bei großer Sparsamkeit; aber nicht, wenn er heiratet. – Ich erzähle von Erwiderung auf Nagel, dass ich den Schluss auf Inas Vorschlag sehr gemildert habe. Er ist dafür, den alten Schluss wieder zu nehmen.) – Gebadet.

IX / 1957 An Erwiderung auf Popper gearbeitet. – 12 ½ – 3 Mia hier. (Ich erzähle von den Schwierigkeiten der Erwiderungen auf Nagel und Popper.)

(Darum nicht Dr. Mott.) – Über Popper; ich werde wieder wütend über seine Entstellungen und falschen Zuschreibungen. 🕮

Erwiderung auf Popper fertig (stenografiert). Und nachmittags ganz diktiert. – Mittags und nachmittags etwas tense; ½ Miltown. – Nachdem die Erwiderung auf Popper fertig ist (mit sarkastisch-ironischen Bemerkungen), fühle ich mich erleichtert.

Erwiderung auf Burks diktiert; und Erwiderung auf Kemeny.

Angefangen, meine Auffassung von pr für Schilpp Band zu diktieren; dann Weiteres darin abgearbeitet (über Beschlüsse). – Nachmittags kurz Ruth Anna Mathers hier; sie bringt das letzte Kapitel ihrer Diss. – Abends etwas tense; Miltown.

12 zu Dr. Mott (Träume: Gestern morgen über Wartesaal am Flughafen und Koffer; heute morgen über Reise in China, Flitners.) – Weiter umgearbeitet. – Abends zusammen, sehr gut (seit 22.7.).

Ka fertig umgearbeitet, und ganz diktiert. Kb umgearbeitet.

Kb diktiert, fertig. – 12 ½ – 2 ½zu Helmers. (Ich erzähle ihm von den Essays von Nagel und Popper, auf die ich Erwiderungen geschrieben habe, auch über Putnams.) – Abends etwas tense.

12 zu Dr. Mott (meine Kindheitserinnerung: Soldaten müssen „stramm stehen“ im Bett. Ich erzähle von Gefühlen über Militär, Beziehung zu Margret. CW; er fragt: Warum keine Sexrelation?) – Zum Zahnarzt Dr. Brann (Schwellung des Zahnfleischs vorne oben. Er schleift die Platte etwas ab. Falls es nicht besser wird, soll ich nochmal kommen.) –Nachmittags Erwiderung auf Morris diktiert.

Matheson ms gelesen („Antinomie der Designation“). – Poppers Schilpp Aufsatz gelesen; an Erwiderung gearbeitet (über Metaphysik). –

An Erwiderung auf Popper. 🕮

An Erwiderung auf Popper gearbeitet. -2 zum Zahnarzt (nochmal etwas abgeschliffen an der oberen Platte, weil sie an einem Punkt noch das geschwollene Zahnfleisch drückt; und untere Platte Klammer etwas fester gemacht.) –

12 zu Dr. Mott. (Ich erzähle vom Gespräch mit Ina heute morgen, und dass ich mich nachher wunderte, warum wir beide so emotional wurden. Sie las etwas vor, dass „Verzeihung“ nur für Kinder sei, und ich sprach dagegen. Ich wurde ungeduldig, dass ich dies mehrmals sagen musste, usw. Ich: Es erinnert mich an meinen Ärger über jemand [Popper], zu dem ich jetzt Erwiderung geschrieben habe, seinen Eigensinn, und dass ich es immer wieder erklären muss; andererseits seine rührenden Bemerkungen über mich; und dass ich damals überlegte, ihm einen Brief zu schreiben, es aber doch nicht tat. Er: Parallele mit meiner Beziehung zu Ina, wenn ich etwas nicht ausdrücke. Ich über Prag, Heirat, Zusammenbleiben, Kinderproblem.) – Mittags und nachmittags etwas Muskeln sore links hinten; ½ Miltown. – Nachmittags ganzen Abschnitt zu Popper über Metaphysik diktiert.

Erwiderung auf Henle fertig gemacht; und ganz diktiert. – Mittags Mia hier.

Myhill und Martin (Schilpp) gelesen. – Nachmittags TV.

12 zu Dr. Mott. (Gestern Traum über „wahnsinnigen“ Studenten, in meinem Schlafzimmer, über prob. Kurs, und die strenge Mutter in meinem Office. Sein lästiges Eindringen in mein Schlafzimmer, d.h. meine privaten Sachen.) – Transkribiertes durchgelesen.

Sektion für Reply über Modalitäten geschrieben. – (Ina ist geknickt weil eine Klinik sie anscheinend nicht mal als Volunteer haben will, oder wenigstens zögert. Abends geht sie früh ins Bett. Ich besuche sie da zweimal; aber sie schätzt es nicht, will sich ins Schneckenhaus zurückziehen und schlafen. Sie kommt aber doch später heraus zu mir, und wir hören von den neuen Records, Vivaldi).

Erwiderung auf Myhill geschrieben.

(Mount sagt, ich brauche nicht zum Department Meeting zu kommen; nur über 🕮 Verteilung der Assistenten, und Programm für Spring Semester.) – Nachmittags Harvey Zal hier (mit Bart! Er ist zurück aus Berkeley. Beginnt jetzt sein senior Jahr. Er prun, was er alles liest, . Er fragt wegen Logik im Spring; ich sage, er soll lieber erst Kurse mit Montague und Kalish nehmen.) – Davidson gelesen. – Abends Bohnert hier. (Er sagt, sein Mädchen hat endgültig mit ihm gebrochen. Er hat noch finanzielle Last von sieihr?, beinahe 300.) – Abends möchte ich gern mit Ina zusammen; sie ist aber nicht in der Stimmung dafür. (Wir schauen TV an; später merkt sie, dass ich mich gewaschen habe, und ist gerührt.)

12 zu Dr. Mott. (Mein Traum: Ich habe Abes Frau Anne auf meinem Schoß und küsse sie (er sagt: das ist Annemarie). Ich werde genannt als Erschaffer einer Drahtseilbahn (er: Prob. Theorie, auch Kinder). Ich marschiere hinter Eisenhower als 2 Mann (ich: hinter Russell; er: ja, und hinter dem Vater.)) Ich kaufe ein Brot. – Beim Essen gekabbelt über das Brot; nachher kommt Ina zu mir, und ist lieb. – Nachmittags über endliches m für Gesetze. Abends lade ich Ina zum dritten Mal ein, diesmal dringend! Zusammen, sehr gut.

An Erwiderung auf Davidson. – 1-3 Montague hier. (Er war im Sommer bei der Cornell Konferenz für Logik, gibt mir 4 kurze SD davon. Er ist jetzt Assistant Prof., höheres Gehalt. Ich frage ihn nach dem Inhalt seines Wahrscheinlichkeitskurses 185 jetzt.) – (Morli ist schon wieder in Heat!)

An Davidson gearbeitet. – 1-3 Mia hier. (Nachmittags Ina und Mia zu Collins, den Mädchen Hund besehen.)

12 zu Dr. Mott (über letzte Tage berichtet. Bedürfnis, sicher zu machen. Vaters Tod durch Magic. Ich erzähle vom Beten für Onkel Wilhelm.)

Davidson fertig. – Abends ein wenig tense [vielleicht wegen Klasse morgen.] Aber doch gebadet. Später Miltown; spät eingeschlafen.

Seminar vorbereitet. – (Ina fährt mich hin und zurück.) 🕮

Erstes Seminar: Prob. (Wieder in HB 2210; Dave Kaplan ist wieder mein Assistent, vom General Fund des Departments.) – (Abends Ina zum ersten Mal zu der Klinik der Methodisten.)

Ganzen Tag Ruth Anna Mathers’ These gelesen (neues Kapitel IV). – 1:30 zu Dr. Forde (zur erste Impfung gegen die asiatische Flu). – Gegen Abend Schnupfen, vielleicht von der Impfung. – Nach 3h noch wach.

12-1:30 Department Meeting. (Wisdom gesehen. – Besprechung über Flint für 1958-59. Austin hat auf 2 Briefe im Frühjahr überhaupt nicht geantwortet. Wir beschließen, zunächst die nächsten auf der früheren Liste zu fragen: Braithwaite und Bochenski. Wenn beide ablehnen, werden wir neu überlegen, und dann auch Beth berücksichtigen. – Die Fragen über Änderungen von Bestimmungen für A.B., Grad. Status, und Preliminary Exam werden verschoben.) Mit Yost gesprochen (er zeigt mir Brief von Dodd; er ist für meine neue Ernennung mit denselben Bedingungen, er wird das Gesuch einreichen, sobald die Administration diese Gesuche anfordert. – Ich sage Yost von den Einladungen von Feigl und Kemeny. Er will das benutzen, um auf baldigen Beschluss zu drängen.) – Beim Essen während des Meetings breche ich Zahn. – 3:15 Zahnarzt (der Einzelzahn vorne Mitte an der unteren Platte ist gebrochen. Er nimmt neuen Abdruck; will ihn vielleicht etwas kräftiger machen, und vielleicht höher, und vielleicht etwas dunkler.) – Nachmittags Ruth Annas These gelesen, zu Ende. – (Abends Wim bei Ina 6-11!) – Abends Goldkrone abgebrochen.

10 Zahnarzt (er zementiert die Goldkrone wieder an, auf den Einzelzahn vorne oben rechts, der die Platte hält; er sagt, ich soll gelegentlich kommen, damit er das Loch in der Krone repariert. – Gleichzeitig bekomme ich die untere Platte zurück, mit neuem Einzelzahn anstatt des abgebrochenen.) – 12 zu Dr. Mott. (Jetzt Klassen und Department Meetings usw. wieder angefangen. Traum vom Di Morgen: Metz Familie überschwemmt uns; er: das bedeutet die Klasse und das Department, Verlust der Privacy, usw.) – transkribierter §Ka über prob. durchgelesen. –🕮

10 – 11 ½Ruth Anna Mathers hier (über die Kapitel IV und V der These). – Nachmittags Erwiderung auf Feys. – Abends gebadet.

Wiederholungszeichen: „Erwiderung auf Feys“ fertig geschrieben, und ganz diktiert.

12 zu Dr. Mott. (Traum über die Direktorin. Das ist er, das Einmischen in meine Sachen. Über Party oder Arbeiten abends; dann kann ich nicht schlafen. Er: Warum nicht einfach weiter arbeiten, anstatt dagegen zu kämpfen?) –Davidson Diktiert: vormittags Feys, nachmittags Davidson.

X / 1957 3-5 Seminar (lange Diskussion).

Übersetzung der Modalitäten.

§Ma über Modalitäten für Diktieren fertig gemacht. – Vormittags Haarschneider. – Nachmittags §Ha diktiert. – (Abends Ina zu der Methodisten Klinik.)

§Ma fertig diktiert. – 12 zu Dr. Mott. (Ich erzählte, dass ich beinahe vergaß, den Scheck für ihn zu schreiben; ganz zuletzt, beim Hocken (!) fiel es mir noch ein. Über Gefühl zu Geld: leicht anzunehmen, nicht gern ausgeben; aber keine Gefühle von Prestige dabei. (Ich komme nicht zu den beiden Träumen.)) – Nachmittags für morgen gearbeitet (über positives m für Gesetze.) – Abends gebadet.

10-2 Mathews und Kuhns hier. (Ich gebe Mathews den SD von Savage zu Finetti. Ich erkläre ihnen: positives m für Gesetze, mit \(\delta{}\)-Funktion.) – Nachmittags weiter darüber gearbeitet. – Abends 7-11 Mia hier. (Ich gehe um 7 im Dunkeln zur Straße, treffe sie da, und wir gehen zusammen spazieren. Ich ziehe mich 8 ½ zurück.)

Ganzen Tag über positives m für Gesetze.

Noch über Gesetze (dann das Ganze an Kuhns geschickt). – 12 zu Dr. Mott (Traum: Neurath hat auf Treppe im Barmer Haus Sicherheitsmaßnahmen 🕮 angebracht; als ich nachts hinauf gehe, explodiert alles, aber ich bleibe unverletzt. Er: Neurath als Vater: wenn ich Vater gehabt hätte, hätte ich mir nicht selbst die übermäßigen Beschränkungen auflegen müssen, sondern hätte bei ihm testen können, wie weit ich gehen kann. Ich erzähle vieles von Neurath in Wien.) – Nach dem Mittagessen kommt Ina mit ins Schlafzimmer; weil ich „sick“ bin, Zärtlichkeiten. Dann überraschend zusammen; sehr gut. – Nachmittags Korrekturen Stegmüller gelesen.

3-5 Seminar. Dave fährt mich nach Hause.

Transkribiertes für Reply durchgelesen. – Umfangsberechnung für Schilpp. – Beim Abendessen ist Ina verstimmt (weil ich so viele Sachen herbringe, die sie erledigen soll.) Um 9h gehe ich nochmal zu ihr, aber sie ist nicht sehr zugänglich. Später kommt sie selbst zu mir.

(Früh aufgewacht, hatte Angstträume, die ich nicht erinnere. Ich fühle kalt, muss schrecklich niesen, und einsam und verloren; ich nehme ½ Miltown und schalte die Decke ein. Nochmal geschlafen; dabei Traum: Popper, und die Männer mit Pfeilen und Bogen.) – Erwiderung auf Martin geschrieben. – (Abends geht Ina in die Methodisten Klinik.

12 zu Dr. Mott. (Mein Traum gestern morgen über Popper und die Männer mit Pfeilen. Er: Popper = Papa! Über vorgestern abend, Inas Resentment, weil ich allerhand Geschäftliches gebracht zum Abendbrot. Er: „Seltsam; nicht wahr?“) §Ma über Modalitäten, Transkript gelesen.

Briefe an Schilpp diktiert. –§Ma fertig gelesen. – Abends gebadet.

(Ina hat Halsschmerzen, kann kaum sprechen.) Darum ich alleine zu Helmers, 12 ½ – 1 ½. (Olaf sieht die Spannung zwischen Syrien und Türkei als sehr kritisch an; er meint, Russland könnte Fehlschätzung machen und die Türkei angreifen, es so zum großen Krieg kommen. Ich glaube das nicht.) – Getippte Erwiderung auf Myhill und Davidson gelesen.

12 zu Dr. Mott. (Über Tenseness gestern abend, und quibble mit Ina über Brief an Schilpp. Er: Es geht zurück auf Sexrelation. Ich: Warum 🕮 sollte die so bestimmend für alles sein? Er: für vieles; hauptsächlich weil viel Frustration in Sex; wenn ebenso viel in Hunger wäre, würde das auch auf alles abfärben.) – An Erwiderung auf Quine gearbeitet. – Abends 9-10 sehen wir zusammen ein TV Stück über Mercy Töten. Nachher sprechen wir noch lange zusammen. Ina sagt, wenn ich meine Selbstbeherrschung aufgäbe, würde ich doch nichts Arges tun. Ich: Doch, manchmal bin ich so wütend auf sie, da könnte ich sie ins Gesicht schlagen. Sie: sie würde vorziehen, wenn dann auch positive Gefühle ebenso lebhaft herauskämen. Dann um 10¾ (!) überraschend zusammen, nach kurzer Zärtlichkeit; besonders gut. Auf einmal ist mir die Zeit ganz gleichgültig; und sie ist froh darüber.

3-5 Klasse. Ina fährt mich hin und zurück. –

Über Quine.

Wiederholungszeichen: „Über Quine.“. – Korrekturen Stegmüller gelesen. – Gebadet.

12 zu Dr. Mott. (Über Montagabend spät. Er: Warum betone ich, dass Ina froh war; nicht wieder ich? Aggression äußern ist gut und nötig.) An §Qa über Semantik.

Wiederholungszeichen: „An §Qa über Semantik.“. – (TV Reparatur: 2 kleine Röhren eingesetzt; alles zusammen 12 $. Dies ist die erste Reparatur in 2 Jahren.)

An Quine gearbeitet. 4 – 6 ½Barrett, Wisdom, und Ruth Anna und Bob Mathers, und Mia hier. (Zuerst Barrett alleine. Er ist Assoz. Prof. an NYU. Nach dem Krieg war er für das State Department in Nordafrika, auch Casablanca, für Berichte über ökonomische Lage usw. Ich erzähle von Marokko. Er meint, dass Nordafrika jetzt schon „im russischen Orbit“ sei! – Später frage ich Wisdom über Wittgenstein, erzähle von W. in Wien; Hausbau und Persönlichkeit. Über Frege. Über Russell (den wir heute vormittag im TV gesehen haben. Mia fragt Wisdom, ob er seine Probleme metaphysisch nennt. Er: ja. Er will 🕮 erklären, wird aber sehr nervös dabei, und seine Hände zittern. Ich will ihm zu Hilfe kommen und sage: Er will wohl mehr die Kontinuität mit der Geschichte betonen, wir mehr den Kontrast. Barrett fragte ihn über McTaggart, bei dem Wisdom studiert hat. – Wisdom lernt bei Herb Morris Auto fahren.) Ich gehe noch mit allen hinunter; sie scheinen alle sehr angetan; es war eine nette Gruppe; ich war mehr gesprächig als gewöhnlich.

12 zu Dr. Mott. (Ich berichte über Party gestern nachmittag, und dass ich mehr umgänglich war. Er sagt schließlich: Heute ist mehr Widerstand; offene Pausen; vielleicht wünschte ich, dass er etwas sagte. Ich: ja; ich dachte oft, ich rede Irrelevantes; ich wollte, er hätte6Original hat. geholfen durch Fragen oder Anregung. Er: Vielleicht wollte ich Lob, weil ich diesmal und die vorigen Male gute Dinge berichtet hatte. Ich: ja.) – 4-6 Bruno und Erna Klopfer hier. Zuerst im Patio, nachher im Zimmer. (Er erzählt von Zürich. Gertrud Cloos hat ihn dort besucht. Sie hat den Mann geheiratet, nach 17 Jahren! Sie wohnen in LaLahr. – Ich frage, wie das Freudsche und das Jungsche Wertsystem sich unterscheiden, im Leben, abgesehen von der Theorie. Er sagt: bis zum Alter von 40 Jahren kaum; denn da sagte auch Jung, dass es Aufgabe ist, das Ich aufzubauen. Aber danach ist für Jung das Ziel, das Selbst zu entwickeln; das ist der eigentliche Sinn des Lebens, das Religiöse im weitesten Sinne. (Das ist schwer zu verstehen.).) (Ich nenne ihn wieder „Bruno“ und „Du“; und sie „Erna“, aber nicht „Du“, weil Ina es noch nicht tut.)

3-5 Seminar. (Ina fährt mich hin, René zurück.) – Abends nach 10 kommt Ina zu mir, frisch gebadet und lieblich anzuschauen. Später überraschend zusammen; sehr gut.

Mia beim Lunch (spät, sie kommt vom College). Ich fahre mit ihr zur Universität. 4 Wisdoms öffentlicher Vortrag: „Über einen Zug von 🕮 Wittgensteins Prozedur“. Er liest es ab. (Über den Apriori Charakter der Aussagen von Logik und Mathematik im Gegensatz zu den wissenschaftlichen, empirischen. Über die Frage, ob man eines Anderen mind kennen kann; die nicht-symmetrische Situation in bezug auf Möglichkeit der direkten Erkenntnis scheint ihm charakterisch. Er sagt, dass Wittgenstein betont, dass der Philosoph konkrete Fälle betrachten muss. Er schließt schon 4:40 und fragt nach Fragen. Kein Student meldet sich. Dann ich: ich frage zuerst, was der Zug von Wittgensteins Prozedur ist; ich vermute, dass die beiden philosophischen Probleme gemeint waren als Illustration von Wittgensteins Verfahren und Art der Diskussion. Er: in gewissem Sinne ja. Ich: Kann er den Zug allgemein charakterisieren, über den Punkt hinaus, dass Wittgenstein das Konkrete betont. Er versucht etwas, macht lange Pause. Ich komme ihm zu Hilfe und sage: vielleicht ist das schon der Hauptpunkt; und auch die Betonung der natürlichen Sprache? Er bejaht es, nicht ganz klar. Ich: Dann möchte ich dazu Comments. Wiener Kreis und Logischer Empirismus stark beeinflusst von Wittgenstein. Aber wir fanden, dass die Darbietung von konkreten Fällen und die Klärung der natürlichen Sprache oft nicht genügt. Wir wollen bessere Lösung geben, indem wir neue Sprachformen vorschlagen. In allen Graden der Entfernung von der natürlichen Sprache, je nach dem Fall und unserem vorrangigen Zielen. Beispiel: Freges Definition der natürlichen Zahlen. Zuerst in gewöhnlicher Sprache; dann kompliziertes symbolisches System. Über Beweis „1 + 1 = 2“. Wozu das komplizierte System? Er fand es nötig, um genau zu zeigen, dass seine Begriffe die üblichen Eigenschaften der Zahlen haben. – Wisdom erwidert. Er gibt manches zu und er betont, dass zwischen der gewöhnlichen Sprache und künstlichen keine scharfe Grenze ist. Wittgensteins „lang. games“ sind ja auch künstlich. Barrett fragt, ob nicht immer die natürliche Sprache nötig ist, um die künstliche zu erklären. Ich: praktisch tut man das; aber im Prinzip könnte man PMs Sprache direkt lernen. Auch Herb Morris fragt etwas.) Kalish und andere sagen, dass ich die Diskussion besonders klar gemacht habe. –🕮 Mia sagt auch, dass ich nett und rücksichtsvoll gegen Wisdom war. Sie fährt mich nach Hause. (Unten sitzen wir noch im Auto zusammen. Küsse. Ich sage, dass ich Acht geben muss, damit in ihr nicht zu viele Erwartungen entstehen. Sie sagt, ich brauche mir keine Sorgen zu machen, sie ist rational und realistisch.) – Ich erzähle Ina dies. (Am nächsten Morgen Traum von den Stangen im Sonnenspiegel.)

Mittags spazieren vor dem Essen. – Nach dem Essen im Bett rufe ich Ina vom Garten herein; zärtlich, und dann zusammen, sehr gut. (Ich bin erstaunt, als sie sagt, es war erst vorgestern.) – Über Quine.

12 zu Dr. Mott. (Regeldurchbruch Dienstagabend und Donnerstagmittag. Diskussion mit Wisdom. Abends im Auto mit Mia. Traum gestern morgen über anderer Mann bei Ina; die 2 Metallstangen im Sonnenspiegel.) – Über Quine. – Gebadet.

Über Quine. –Über Bohnert (Ina ist sehr verstimmt; sie sagt, weil ich gestern gesagt habe, sie hat die Sache über den Patienten in der Methodisten Klinik schon dreimal gesagt, und es langweilt mich. Aber Gefühle wegen Mia liegen wohl zugrunde. Meine Versuche zu Aussprache und Versöhnung gelingen nicht, und ich ziehe mich in mein Schneckenhaus zurück. Abends fühle ich tense. Abends spät kommt sie nochmal, und wir sprechen uns richtig aus. Ich sage ihr, dass wir ganz zusammengehören und das alles Andere nicht wesentlich ist. Endlich finden wir wieder richtig zusammen, und ich bin froh und erleichtert. Bis nach 1h!

Über Quine. – Über Bohnert. –

12 zu Dr. Mott. (Traum heute: Reise in Afrika; „Alle Menschen sind gleich“; Reise in Deutschland, hat einer einen Plan; Prof. Wilhelm. Er: Das Problem der Gleichheit bezieht sich auf Mann und Frau . Hat einer einen Plan für die Analyse? Er fragt: Was ist der Unfug in der Kindheit, den ich dem Professor Wilhelm und ihm 🕮 nicht sagen will? Ich erzähle vom langen Gespräch Sa nacht.) Ich bringe Ina rote Nelken, seit langem zum ersten Mal. – Über Quine und Bohnert.

3-5 Seminar. (Dave Kaplan erzählt, wie begeistert er und die Studenten und Professoren waren über meine Diskussion mit Wisdom.)

3 wir beide zu Dr. Forde (2. Impfung gegen Flu). – Dann Mutzli besucht. (Ihre Mutter ist da, das macht mich etwas befangen. Ina bringt Monika einen schönen blauen Plastikball.) – Über Beth.

Wiederholungszeichen: „Über Beth.“; neue SDe von Beth gelesen.

XI / 1957 (Dr. Mott ist verreist.) Über Beth. – Für Erwiderung Semantik geschrieben: über Modelle und Interpretationen. – Abends gebadet.

10 – 12 ½Mathews und Kuhns hier. – Über Beth. – Abends spät (10 ½) zusammen, sehr gut.

12:30-4:30 Myra Cholden hier. (Sie erzählt von ihren 3 Kindern, 4, 8 und 10 Jahre, und wie die allmählich gelernt haben, über den Vater zu sprechen. Sie arbeitet ¾ Zeit in Adoption Agency. Über unsere Analysen. Sie ist nett, aufgeweckt. Ich küsse sie beim Kommen und Gehen.) – Über Beth. – 6 ½ – 9 Mia hier. (Sie möchte, dass ich als Moderator wirke in einem Symposium über Philosophie und Psychoanalyse, wo Wisdom und Eckstein sprechen; aber ich lehne es ab. – Als ich kurz mit ihr alleine bin, bin ich etwas befangen, weil ich ihr nicht sagen will, dass Ina mein Verhalten am 23. doch mehr negativ empfunden hat, als ich anfangs dachte, und dass ich aus diesem Grunde etwas zurückhaltender bin.)

12 zu Dr. Mott. (Über Mia gestern abend. Er: Warum spreche ich von Rücksicht auf Ina, und auf Mia, und nicht von mir? Vielleicht sind mal meine🕮 Erwartungen enttäuscht worden? Die Mutter. Zwischenstufen, im Gegensatz zu Inas „alles oder nichts“.) – Über Beth.

3-5 Seminar.

Über Beth. – Abends zusammen.

12-2 Department Meeting. – 4 – 5 ½Prof. Walter (er hat gearbeitet mit Boehner, war mit ihm Herausgeber der „Franziskanischen (?) Studies, ist Präsident der Assoz. für katholische Philosophie, kennt Bochenski. Er möchte AS aufstellen für die mittelalterliche Metaphysik, basiert auf Primitive wie „unendlich“, „ens“, „perfekt“, usw., und Modalitäten. Er redet viel, hört aber nicht gut zu. Ich frage mehrmals, in welchem der beiden Sinne „Proposition“ gemeint ist; anscheinend versteht er die Frage nicht, er antwortet immer mit philosophischen Thesen. Allerhand über Erkenntnistheorie, was mir nicht klar wird. Ich dachte, er hätte spezifische Fragen über sein Axiomensystem. Da er keine Frage stellt, komme ich schließlich selbst heraus, gebe ihm einige Ratschläge: für jede Konstante den logischen Typ angeben; komplizierte Begriffe besser definieren und als Prämissen nennen; die Prämissen wenigstens informal erklären; „Gott“ besser als Prädikat, nicht als Eigenname, um nicht durch Vokabular schon die Frage zu entscheiden; Modalitäten nur auf Propositionen anwenden, nicht auf Objekte. – Er geht jetzt für Vorträge nach Australien, will auch Prior in N. Z. besuchen.

12 zu Dr. Mott. (verspätet den Scheck gegeben. Er: Ich möchte von ihm gelobt werden, ohne dass Geld dazwischen kommt. – Traum von gestern morgen: mit zierlichen Mädchen ins Bett. Die Lichter bleiben an, und viele Leute da. Wir schauen hinaus: unser Haus bewegt sich; gegenüber ein Chirurgie Laden. – Über Prostitution.) – (Nachmittags Dave und René Kaplan bei Ina; er studiert Deutsch mit ihr.) – Über Beth.

Erwiderungen auf Martin und Quine fertig gemacht und diktiert.

Bohnert diktiert. – Über Beth.

12 zu Dr. Mott. (Kindheit: Bestrafungen, Ängste, Fantasien.) 🕮 Getippte Erwiderung auf Strawson überarbeitet (für Diskussion im Department). – (Abends ist Ina „blau“, „sich selbst leid“, vielleicht Nachwirkung von Dr. Palstrom. Ich nehme sie in den Arm, und wir hören Musik zusammen.)

3-5 Seminar. – (TV ist mehrmals repariert, und heute neue Antenne; aber noch nicht ganz gut.)

Haarschneider (SV, östlich von Burbank, 2.-). – Erwiderung auf Strawson, Typescript ganz durchgearbeitet.

Erwiderung auf Beth fertig gemacht und diktiert.

12 zu Dr. Mott. (Gestern TV „Die getriebene couch“. Die Analysten sind auch menschlich. Über Mia und Ina, und meine „Rücksichten“. Er fragt nach Entscheidungen in der Weltregierung.) – Davidson-Suppes Buch über „Decision making“ gelesen. – 5:30-7 Suppes und Kalish hier (Suppes war hier einige Tage für Konferenz an Caltech, hat Vortrag im psychologischen Seminar gehalten über Methode. Ich spreche über ihr Buch, das ich soeben gelesen habe (sage aber nicht die 2 Einwände, siehe K, die mir erst nachher aufkommen. Ich sage, dass ich mehr interessiert bin an rationalem Verhalten, nämlich induktiver Logik; aber vielleicht könnten Experimente dafür Hinweise geben. Z.B. Wahl von \(\lambda{}\); aber nach den irrationalen Ergebnissen ihres Buches ist wohl wenig Hoffnung; höchstens mit Leuten, die schon über pr Psycho einiges wissen, aber nichts über Schätzung von Häufigkeit. Suppes schlägt vor, dass ich das mit Professor Atkinson bespreche, der jetzt full Professor in Psychologie hier ist, und der mit ihm gearbeitet hat; ich: ich habe keine Zeit dafür. Er sagt, vielleicht will er es machen mit einem Assist. Prof. Psychologie, der jetzt mit ihm arbeiten will. – Dann spricht er über seine neue Methodologie und axiomatische Überlegung über Messung; nicht sehr klar. Ferner über AS der relativistischen Kinematik; er will es so machen, dass schon die Axiome (1) Reversibilität und (2) parity 🕮 unmöglich machen. Ich äußere Bedenken, ob das nicht zu viel sagt. Er ist nicht sehr klar, spricht hastig. So kommt nicht allzuviel beim ganzen Gespräch heraus. Er ist mehr interessiert, mit seinen vielen Projekten zu glänzen, als wirklich aus Bemerkungen anderer zu lernen.) – Abends etwas tense.

(Ina ist von früh bis 4h weg; mittags bei Myra.) – Vormittags §Qa über Semantik diktiert. Dann Aufsätze von Margenau und meine Notizen dazu gelesen. – 4-8 (!) Margenau hier, etwas später auch Mia. (Er bringt Grüße von Frank, der jetzt an Columbia unterrichtet für Nagel, der ein sabbatical Jahr hat, aber zu Hause bleibt. Er Margenau gab gestern ein Seminar über Interpretation in moderner Physik, besonders Heisenbergs Unsicherheitsrelation; ich wollte hingehen, gab es aber auf als wir Gespräch für heute planten. Er sagt, er lehnt Neumanns Projektionsaxiom ab, nach dem die \(\psi{}\)-Funktion nach der Messung plötzlich zusammenshrinkt. Über de Broglie und Bohm, die nach „hidden Variablen“ suchen, z.B. Vorgänge innerhalb des Elektrons, um zu deterministischen Gesetzen zu kommen. Er sagt, das ist denkbar, gibt es aber nicht; wenn solche Variablen gefunden würden, so würden die Gesetze dafür vermutlich wieder nur statistisch sein, und dann müßte man noch nach tiefer liegenden Variablen suchen. Der große Erfolg mit der jetzt statistischen Form beeindruckt ihn so, und die Mehrzahl der Physiker heute, dass sie glauben, dass alles statistisch bleiben wird. Aber er betont, dass die Theorie in einem unbefriedigenden Zustand ist; die meisten Physiker glauben nicht, dass die jetzige große Anzahl von verschiedenen Partikelarten das letzte Wort sein kann. Er meint, nicht verborgene Variablen, sondern irgendeine fundamental neue Idee wird Hilfe bringen. – Auf meine Frage sagt er, dass die \(\psi{}\)-Funktion den Zustand selbst beschreibt, nicht die Beobachtungsevidenz; und zwar beschreibt sie ihn aufgrund von Annahme von vollständiger Kenntnis der Daten; bei unvollständiger Kenntnis muss man Mischung von verschiedenen \(\psi{}\)-Funktionen mit verschiedenen Wahrscheinlichkeiten nehmen. Eine Konjunktion von Sätzen über Positionen und Momentum will er nicht „sinnlos“ nennen, aber doch „verbotenen“ Satz. – Er sagt, dass die NSF jetzt viele Grants gibt, 🕮 auch für rein theoretische Forschung. Es besteht ein besonderes panel für Philosophie und Geschichte der Wissenschaft; er und Frank gehörten dazu, jetzt Lindsay und andere. Er meint, die würden mir sicher Geld geben, z.B. für Assistenten, auch für 2 Monate Sommerarbeit, = 2/9 vom Gehalt.) Wir behalten ihn und Mia noch zum Essen; dann nimmt Mia ihn mit zu ihrem Haus (bis 10).

§Qa fertig diktiert. – Nach dem Lunch, am Beginn vom Nap, kommt Ina Ich halte sie bei mir, und dann überraschend zusammen, sehr gut. – Nachmittags TV. – In Franks Buch gelesen (die Sektion über meine prob. Auffassung ist sehr schlampig, m(e) usw. ist falsch erklärt). – Abends gebadet.

12 zu Dr. Mott (meine Fantasie über Weltregierung voriges Mal war ähnlich dem Enthusiasmus des Physikers im TV. Vielleicht ist in mir doch Neigung zu großen Entscheidungen. – Als er die 2 Fr-Sitzungen absagte, dachte ich, vielleicht will er es auf einmal wöchentlich herabsetzen, schlau und allmählich, und dann ganz aufhören. Er fragt, was meine Gefühle dazu sind. Ich: zwiegespalten; bevor ich zu ihm kam, war ich zuerst froh über Unabhängigkeit, dann enttäuscht als es doch nicht gut ging. Jetzt sieht er mich immer in guter Stimmung. Zu Hause nicht immer so; aber in den letzten Wochen doch meist gut.) Ich bringe Ina Blumen. – Nachmittags Frank Buch gelesen. (Abends Ina zur Klinik.)

Morgens gehe ich zu Inas Bett, sitze nieder und beuge mich dann zu ihr zum Küssen. Dabei spüre ich etwas Unbestimmtes im Rücken, und erschrecke etwas. Nachher spüre ich nichts mehr, auch wenn ich herumgehe, aber bin noch tense. Ina kommt zu meinem Bett, als ich ; ich mache einige Assoziationen zu meinem Traum, und sie ist zärtlich. Ich nehme ½ Miltown (2h nochmal). Dann fühle ich mich besser, stehe auf. Nachmittags gut. – 3-5 Seminar, nachher kommt Mia überraschend, und fährt mich nach Hause. (Seit 23.10. habe ich nicht mit ihr alleine gesprochen. Ich sage ihr, dass mir klar geworden ist, dass es 🕮 richtiger ist, wenn ich mich mehr zurückhaltend einstelle; weiter zu gehen hätte nur Sinn, wenn man alles tun will, und das will ich nicht. Sie sagt, Träumen muss aber doch erlaubt sein; ich: ja, wenn man sich klar bleibt über die Realität.)

Sellars Schilpp Aufsatz gelesen.

Wiederholungszeichen: „Sellars Schilpp Aufsatz gelesen.“, und Erwiderung geschrieben.

2 Wiederholungszeichen: „Sellars Schilpp Aufsatz gelesen, und Erwiderung geschrieben.“

2 Wiederholungszeichen: „Sellars Schilpp Aufsatz gelesen, und Erwiderung geschrieben.“, fertig.

1-3 Bohnert hier. (Er hat Ferien, diese und nächste Woche. Er schreibt eine Novelle: ein junger Wissenschaftler, die verschiedenen Typen von Leuten in RAND, Arbeit an einer Maschine, die beobachtet, lernt, rechnet, und arbeitet, und die zum Planeten Venus geschickt werden soll ohne Menschen. Auf den ersten Entwurf hin hat Ballantine ermutigend geschrieben. Aber es geht ihm nicht gut; arge Kopfschmerzen usw. Seine jetzige Arbeit ist interessant, aber zu erschöpfend, weil unter ständigem Druck. Über numerische Lösungen (partielle Differentialgleichungen mit Rechenmaschinen).

1-3 zu Helmers. (Ich sage Olaf über das Suppes-Davidson Buch, und meine Kritik. Man muss auch credibility feststellen. Er ist auch überrascht, dass die subjektive Wahrscheinlichkeit so weit weg von der objektiven war.) – Nachmittags TV. – Abends Wim hier.

12 zu Dr. Mott. (Einige Tage war ich etwas tense. Gestern bickering über Weggehzeit. Er: Warum nicht alles aussprechen, und nachher wieder make up? Meine Aggressivität erlaube ich mir nur mit Philosophen, und in Fantasien von Weltregierung. – Problem mit dem Baby bei Helmers.) Nachher bin ich erleichtert. Mittags in guter Stimmung. Beim Hinlegen halte ich Ina da. Dann zusammen, sehr gut. –

Zum Zahnarzt 9:30 (gestern abend merkte ich, dass an der unteren Platte die rechte Klammer wackelt; heute morgen konnte ich ihren Stift ganz aus dem Plastik herausziehen, er war gebrochen. Wegen Klasse heute, wird Ina die Platte morgen früh zu ihm bringen; sie soll nachmittags fertig sein.) 🕮 3-5 Seminar. (Sobler ist später bei Ina. Er bringt einen Baum, will aber keine Bezahlung annehmen. Er ist unzufrieden, dass der Hund wieder allerhand Erde festgetreten hat. Er sagt, Steuer ist um 30 $ erhöht. Er sagt, sie können sich nicht entschließen, ob zu verkaufen, weil Raya nicht über Geldsachen sprechen mag.)

Törnebohm gelesen. (Zahnplatte repariert.)

Zusatz zu §Ea geschrieben. – Abends gebadet.

Zum Zahnarzt (die reparierte untere Platte besser angepasst.) – 12:30-3:30 Mia und Franks hier (er geht inzwischen zu seinem Analytiker. Er spricht ganz unbefangen und gewandt über Analyse und Studium.) – Transkribiertes gelesen. – Abends etwas tense (½ Miltown).

Diktiert (Einfügungen; Erwiderung auf Sellars.)

XII / 1957 Erwiderung auf Bar-Hillel. – Nachmittags TV.

12 zu Dr. Mott. (Traum: Ich verabschiede mich von Gretchen, nehme den Hut. Gestern Problem über Brief an Wilhelm, der dem Ende nahe ist. Er: Es bedeutet: ich zeige Respekt vor denen, die sterben müssen, aber sonst will ich mit ihnen nichts zu tun haben; sie verlangen zu viel. Über Gefühle bei Eisenhowers Schlaganfall. Er kommt zurück auf meine Idee kürzlich, ob er wohl die Therapie beenden will. Er sagt: Das Ziel konnte nicht sein so gründliche Kur, wie nur durch tiefe Analyse möglich ist, sondern bescheidener; vielleicht ist das erreicht, da es mir in den letzten Monaten besser gegangen ist. – Wir wollen zusammen überlegen in den nächsten Wochen, ob vielleicht Beendigung mit Ende Dezember; wenn dann später Schwierigkeiten auftreten würden, was er nicht erwartet, könnten wir wieder Therapie machen. Ich: Zweierlei Gefühle dazu: (1): Man will mich hilflos allein lassen (Fr abend war ich tense); (2) es wäre schön, wenn ich jetzt allein fertig werden könnte.) – Groceries gekauft. – Korrekturen der englischen „Logik“ gelesen (Dave hat den Umbruch 🕮 des ganzen Buches auf einmal geschickt; und keine Galleys vorher.)

Morgens etwas tense (½ Miltown). – 3-5 Seminar. (Ich gebe Dave die Dover Korrekturen vom ganzen Buch.) – 7¼-10¾ (!) Paul Ruthling hier. (Er fährt morgen früh nach St. Francisco, kommt vielleicht auf der Rückfahrt wieder her. Er erzählt von den Schwierigkeiten mit Maria, besonders im Sommer, als sie plötzlich nach Mexiko flog und er große Schwierigkeiten hatte, Schulden abzuzahlen; auf seine Frage wusste sie nicht, wieviel auf der Bank war; später fand er, dass $ 2200 da waren, während er große Schwierigkeiten gehabt hatte. Dann flog er nach Mexiko, flog ab einige Tage bevor sie fertig war mit Zahnbehandlung. Jetzt sind beide so heftig erbost und argwöhnisch gegen einander, dass sie nicht mehr ruhig miteinander sprechen können. Er möchte Scheidung. Ich sage: Warum nicht erst mal Trennung im Wohnen; dann kann man später entscheiden. Ina sagt ihm, dass bei Maria alles emotional ist, und vieles im Bett geglättet werden könnte; aber er sagt, dazu müssten sie erst besser miteinander stehen. Er möchte, dass die Ranch in Tesuque als gemeinsames Eigentum eingetragen würde, sodass keiner ohne den anderen verkaufen kann, und dass der Laden in Scottsdale in seinem Namen wäre. Er beklagt sich, dass Maria nicht darauf eingehen will. Ina sagt, Maria müßte doch eine Sicherheit durch Arbeit haben, z.B. im Laden, was sie am besten kann; anderswo Stellung zu suchen, wäre doch zu hart. Er schwankt immer zwischen extremen Ausdrücken: mal verlangt er sehr viel als Eigentum; dann wieder sagt er, es ist ihm ganz gleich, er braucht kein Geld, wenn er nur leben gelassen wird. Er sieht nur das Unvernünftige in Maria, nicht in sich.) (Ina spricht noch mit ihm bis 11 ½.)

Zu Bar-Hillel. – Vor- und nachmittags arbeitet Benedikt Sobler im Garten; wir haben ihn zum Mittagessen. – Index für englische Logik vorbereitet.

12-3 Department Meeting. –Wiederholungszeichen: „Index für englische Logik vorbereitet.“

12 zu Dr. Mott. (Ich habe gemischte Gefühle über seine Idee, die Therapie zu beenden. Er: Nichts ist beschlossen. Wir werden zusammen sehen. Ich berichte 🕮 über Di, morgens tense, im Seminar gut; abends langer Besuch von Paul. Dessen Schwierigkeiten; sehr fraglich, ob ein Psychologe ihm helfen könnte. – Ich: Erstaunlich, dass meine Schwierigkeiten kamen, trotz lieber Eltern. Er: Aber der Vater war später nicht da; und früher vielleicht nicht leicht zugänglich für mich. Alles, was man von Eltern erwarten kann, ist, dass das Kind so ist, dass es im Falle von Schwierigkeit Hilfe akzeptieren und gebrauchen kann; nicht, das keine Schwierigkeiten je auftreten.) – Nachmittags für Index.

10 ½ – 2 ½Mathews und Kuhns hier, auch für Lunch. (Über de Finetti Buch, Savages Aufsatz, den Mathews sehr schwierig findet. Kuhns etwas über \(\beta{}\)-Problem. Ich: Vielleicht ist das über Optimum \(\lambda{}\) in Cont. nicht richtig, weil es zu große \(\lambda{}\)-Werte ergibt. Vielleicht Optimum auf Betrachtung von Wetten basieren. Auch über positives m für Gesetze.) – Nachmittags noch über Letzteres. – Gebadet.

Für Index fertig gemacht. – Nachmittags Dave Kaplan kurz hier, er hat angefangen, Korrekturen „Logic“ zu lesen.

12 zu Dr. Mott. (Keine Träume. Im Allgemeinen gut. Zwei. Sadistische Fantasien: Ina und Patronen.) – 1h zum Department. (Yost sagt, ich brauche morgen abend nicht zur Feier der Faculty Assoc. zu gehen, wo sie beim Dinner die Merits der zu Retirierenden preisen wollen.) – Korrektur gelesen.

3-5 Seminar. – (Abends Harvey bei Ina.)

Ganzen Tag Korrektur „Logic“. (Morgens etwas tense; ½ Miltown.)

Wiederholungszeichen: „Ganzen Tag Korrektur „Logic“.

12 zu Dr. Mott. (So viel Sachen kommen auf mich: Einladung für Vortrag von Harvard; der contract aus S.F.; das Korrigieren der Logik von Dover; morgen die Diskussion mit Wisdom und Department. Ich fluche auf alles; er sagt: Das ist gut. Er sagt: Ich habe lange nicht mit solchen „Ghosts“ gesprochen. Ich: Das Äußern 🕮 von Ärger usw. tut gut; in den letzten Tagen war ich zuweilen etwas , jetzt bin ich munter. Es scheint, ich brauche ihn noch dazu. Und er will mich hinauswerfen! Er: Vielleicht will ich mal ihn hinauswerfen. Er meint, als mein Vater starb, wollte ich „der Mann in der Familie“ sein, aber es war zu früh. Bei jeder späteren Gelegenheit, wo ich selbständig werden will, kommt dann wieder das Bedenken auf aus jener Zeit, ob ich wirklich dazu fähig bin. – Über „ermäßigte Rate“. Er: Das ist nicht korrekt; er hat manche mit höherer, aber auch mit weniger oder nichts.) Blumen gekauft für Ina. – (Nachmittags David bei Ina, Deutsch.) – Abends etwas tense, ½ Miltown. – Später nochmal Nemb.

Nachmittags msStrawson gelesen, für heute nachmittag. – 3-6 Diskussion des Departments hier (über natürliche Sprachen vs. konstruierte Sprachen, aufgrund von Strawsons ms für Schilpp und meine Erwiderung, was ich im Department zirkuliert habe. Wisdom kommt erst 3:35, weil Dr. Raginski die Straße nicht finden konnte. Ich hatte die Diskussion hauptsächlich geplant, damit der Unterschied zur Auffassung der britischen Philosophen mal gründlicher durchdiskutiert wird, als es in der früheren Diskussion mit Wisdom (23.10.) möglich war. Ich sage am Anfang, dass ich diesmal kein Summary geben will, weil sie mein ms. gelesen haben. Ob jemand Bemerkungen hat; ob vielleicht Wisdom anfangen möchte. Er: lieber erst später, wenn andere gesprochen haben. Ich: Wenn meine Auffassung ihm nicht klar ist, könnte er vielleicht Fragen stellen oder Punkte bezeichnen; dann will ich es gern erklären. Aber er möchte lieber nicht. Montague: Vielleicht beruht der Gegensatz zu den britischen Philosophen hauptsächlich darauf, dass sie eine dreistellige Meaning wollen, mit Person dazu, in Bezug auf indexikalische Wörter. Ich: Das glaube ich nicht, denn auch ohne indexikalische Wörter ist der Gegensatz da. Barrett: Vielleicht ist der Gegensatz daher, dass die Briten die Verwe nicht-kognitive Verwendung der Sprache auch berücksichtigen wollen und betonen; für ihn ist z.B. die Ästhetik wichtig. Ich: Das ist sicher wichtig; aber das ist nicht der Hauptunterschied, weil der auch bei kognitivem Gebrauch auftritt. – Die Diskussion zerstreut sich in allerhand Seitenfragen, an sich auch interessant, 🕮 aber es geht weg vom Hauptthema. Ich versuche einige Male, die Diskussion zurückzubringen auf die Frage, welche Prozeduren für Philosophen wichtig sind, aber vergeblich. Wisdom sagt, Wittgenstein und daher er verwenden zuweilen auch konstruierte Sprache, wenn auch nur mit wenigen Wörtern. Er macht viel zu umständlich gewisse Punkte klar, über Vagheit, Zweideutigkeit usw., dabei unterscheidet er aber nicht klar zwischen Fragen von Meaning und Schwierigkeiten von faktischer Feststellung. – Im Ganzen kommt der große Unterschied zwischen Strawson und mir gar nicht wirklich zur Aussprache, weil weder Wisdom noch Herb Morris Strawsons Auffassung verteidigt. Daher bin ich am Ende etwas enttäuscht.) –Mia bleibt noch zum Abendbrot.

Index fertig gemacht. Korrektur gelesen. Etwas Jeffrey gelesen.

Morgens tense, ½ Miltown. – 12 zu Dr. Mott (über Diskussion mit Wisdom. Er: Wisdom hat einen Vortrag über Freud gehalten, wo man auch nicht wusste, worauf er hinauswill. – Schade, dass man den Erfolg bei Therapie nicht an einem Instrument genau ablesen kann. – Meine Stimmung schwankt: zuweilen tense, und dann später am selben Tag gut.) Korrektur gelesen. – Etwas Jeffrey gelesen.

3-5 Seminar (letztes vor Weihnachten).

Über gleichschenkliges Dreieck von Prädikaten gearbeitet. – Abends gebadet.

Endlich wieder für Schilpp diktiert: Erwiderung auf Bar-Hillel. Nachmittags langen Brief an Jeffrey über sein ms. für JSL und seine Thesis. – Agnes schreibt, dass Wilhelm Carnap gestorben ist.

12 zu Dr. Mott. (Wilhelms Tod, Agnes Brief: mein Brief an Wilhelm war zu spät, Hilde hat ihn den Verwandten vorgelesen. Ich sage dreimal „Ina“ anstatt „Agnes“. Er: Ich will Ina zur Schwester machen; ich: Ich will Agnes zu meiner Frau 🕮 machen. Er: Es scheint, ich möchte die Verwandten wiedersehen. Ich: Im Gefühl ja; aber in Wirklichkeit nur ganz wenige, besonders Annemarie.) – Haarschneider. – Transkribiertes für Reply gelesen. – 7-9 David und René Kaplan hier.

Korrekturen von David Kaplan in „Logic“ übertragen. – Abends noch TV, 10 ½ überraschend zusammen; gut. (seit 25.11.)

Korrektur gelesen. – 5-7 Cocktailparty bei Herb Morris. (Viele Department Leute, und Leute vom englischen und französischen Department, und Lawyer Freunde von ihnen. Ich spreche mit Mrs. Cohen (Dänin, aus Kopenhagen, schreibt These in alter französischer Literatur, Mann ist Lawyer, sie studierte bei Hjelmslev, schwierig, hatte Einführungskurs bei Jörgensen; sie ist nett und unkonventionell, groß und blond, erwartet Baby), Ruth Anna, Doris, Barbara, Ed Syles; kurz mit Bohnert, der gerade umgezogen ist.) Wir fahren hin und zurück mit Mia. –

12 zu Dr. Mott. (Über die Party gestern. Sowohl ich wie Ina scheuen zunächst vor Party zurück, aber dann mögen wir es zuweilen doch. Die Dänin. Gestern ging es mir gut; aber morgens doch ½ Miltown. Also noch nicht Therapie beenden. Er: Ich kann es zu beliebiger Zeit bestimmen zu enden, und dann auch zu beliebiger Zeit wieder anfangen; es ist eine Frage, wann die Zeit der „verminderten returns“ ist; das kann man nicht genau sagen. Man muss sich klar sein, dass man nie alle Schwierigkeiten loswerden kann. – Nächsten Fr keine Sitzung.) –Korrektur gelesen. – Abends David Kaplan kurz hier; über Korrekturen.

Korrekturen. – 1 – 2 ½David und René Kaplan hier. (Er wollte nur Korrekturen bringen, den Rest; wir behalten sie zum Lunch. Vorher mit ihm spazieren. Ich schlage ihm vor, anstatt Term Paper etwas über das gleichschenklige Dreieck von Prädikaten zu arbeiten, was ich vor kurzem angefangen habe; das will er gern tun.) – Abends sehen wir am TV „Hoffmanns Erzählungen“ mit der schönen Offenbach Musik.

12 ½ – 2 ½Mia und Franks, und Bohnert hier. (Mia schenkt mir Delikatessen und Ina ein Buch; wir ihr das Buch und Franks schnell noch eine Vivaldi Record. Mit Bohnert haben wir 🕮 ausgemacht: keine Geschenke.) – Korrektur gelesen.

Korrektur gelesen. – Nachmittags über Dreieck von Prädikaten. – Abends noch Korrektur.

Brief an Jeffrey fertig. – Über Dreieck. – Gebadet.

10-2 Mathews und Kuhns hier. (Sie haben nicht viel getan; Mathews kommt in de Finetti nur sehr langsam vorwärts.) – Grünbaum, Schilpp Aufsatz. – Etwas Korrektur. 6 ½ – 8 ½Bohnert hier. (Er wohnt jetzt billig in Venice, gleich am Meer. Er verdient 8650. Er will in einem Jahr einige Tausend sparen, dann Urlaub nehmen und an der Doktor Thesis arbeiten. Die University von Philadelphia hat ihm geschrieben, dass keine Zeitgrenze für die Thesis besteht.) – Ich ärgere mich, weil Ina in Bohnerts Gegenwart zweimal sehr gegen mich explodiert, weil ich Oppenheims Aufsatz unter ihren Sachen suchen will. Spät am Abend kommt sie zu mir; ich küsse sie, bin aber etwas schweigsam. Sie fragt nach dem Grund; ich sage, sie war ja nicht besonders freundlich. Sie weiß es schon nicht mehr, und geht gekränkt weg.

Korrektur gelesen. – 12-3 bei Helmers. (Sie haben neuen tragbaren TV, G.E. 1958, 17″, mit Discount, $ 146. Wir sehen den Rückblick auf das Jahr, mit Filmausschnitten; dann Ed Murrow und CBS Korrespondenten aus aller Welt, über heutige Lage und Ausblick; sie sind so viel intelligenter als die Staatsmänner.) – Ina ist deprimiert, auch abends als sie zu mir kommt; sie will aber nicht darüber sprechen. Spät (beinahe 12), wo ich schon abge Licht ausschalten will, stehe ich auf einmal auf und gehe über den Patio hinüber, barfuß und ohne Brille. Sie ist noch in der Küche. Ich sage, ich wünschte, gestern abend hätte ich sie auch angeschrien, und dann hätten wir uns schnell wieder 🕮 versöhnt, und alles wäre über gewesen. Sie ist sehr gerührt, und wir umarmen uns und küssen uns herzlich. Sie sagt, sie wollte auch zu mir kommen.

(Früh kommt Ina herüber und schlüpft zu mir, und wir wärmen uns.) – 12 zu Dr. Mott. (Über vorgestern abend und gestern mit Ina. Er: Es wäre besser, und auch leichter für Ina, wenn ich mich durch solche Szenen nicht so erschrecken ließe, sondern trotzdem bestimmt sage, was ich fühle oder will.) – Abends im Bett lange mit Ina gesprochen. (Wir verstehen uns jetzt besser. Sie ist immer noch sehr bedürftig für Versicherung, dass sie akzeptiert ist, für dauernd, und „belongs“. Ich versuche anzudeuten, dass am Samstagabend ein kleiner Ausdruck von Bedauern alles in Ordnung gebracht hätte; aber sie meint, das wäre das Ritual mit „Pater Penscava“. Wir sind lieb zueinander; aber es scheint ihr unmöglich, auch nur einen kleinen Ausdruck von Bedauern zu machen. Ich weiß nicht, ob das ihr Stolz ist, oder warum.) – 1h nochmal Nemb.

Grünbaums Aufsatz. – Abends hören wir FM Musik; und Zärtlichkeiten. Es war ein gutes Jahr zusammen. 🕮

Am oberen Seitenrand mit rot nachträglich unterstrichen: 1958 I / 1958 Ganzen Tag Erwiderung auf Grünbaum geschrieben. – (Abends Wim bei Ina.)

Vormittags über Grünbaum. – 12-3 Department Meeting. (Pläne für Heyting, Stevenson, Braithwaite, Grünbaum. Letzter kann aber doch nicht kommen. – Für rotating Instructor entweder Travis oder Bob Mathers; ich: Travis ist mehr brillant, aber nicht immer korrekt, Mathers mehr solide.)

12 zu Dr. Mott. (Über Department Meeting, meine Willigkeit, Leute und Visitors zu treffen, zu Vorträgen zu gehen, usw.; und dann zu Hause Bedenken, was ich mir da aufgeladen habe. Heute morgen Traum: die world soll durch Hydrogen Gas zerstreut werden!) – An Erwiderung auf Grünbaum. – (Yost ruft an: Dobb hat ihm gesagt, dass jetzt erst die Gesuche um recall zu aktiver Pflicht angefordert worden sind und dass er also das Gesuch für mich nach Berkeley schicke; er hat hinzugefügt, dass er ganz sicher ist über den Erfolg, weil niemals bisher ein Gesuch dieser Art nur in Frage gestellt worden ist. Yost glaubt, dass solche Gesuche nur für einen kleinen Bruchteil der Professoren, die die Altersgrenze erreichen, gemacht werden.) – Abends gebadet. (Vorher frage ich sie, ob sie durch ihre Erkältung zu müde dazu ist. Sie sagt, nein. Aber nachher macht sie mir heftige Vorwürfe: Ich nehme nie Rücksicht auf sie, bekümmere mich gar nicht darum, wie es ihr geht, usw. Ich bin böse, dass sie das erst nachher sagt. Später kommt sie nochmal, zur Versöhnung.)

Erwiderung auf Grünbaum.

Wiederholungszeichen: „Erwiderung auf Grünbaum.“. –Heyting (Er sollte 3 ½ am Lufthafen ankommen. Aber sein Flugzeug hatte Defects. Kalish und Montague waren vergeblich dort, ihn abzuholen. Dann Kalish später nochmal; er brachte ihn mir um 8h! So verloren wir die 🕮 geplante private Diskussion hier am Nachmittag. Um 7h Mia und Bohnert. 8-9 Dinner alle zusammen. Dann alle zu Montague, wo große Department Party ist, mit 50 $ Likör. Über 30 Leute.)

Ich rufe Heyting an, ob er vielleicht doch für Diskussion herkommen will. Micheline hatte vor, ihm L.A. zu zeigen, sie bringt ihn her. 10 – 11 ½Gespräch mit Heyting allein. (Ich erkläre meine Auffassung über Grundlagenprobleme und frage nach seiner. Ich über Beobachtungssprache, beschränkt, und theoretische Sprache. Das findet er akzeptabel; aber er möchte doch die intuitionistische Mathematik in einer verstandenen Sprache haben. Ich: Man kann ja die Beobachtungssprache ausdehnen, mit Arithmetik; aber dann lieber meine beschränkte Sprache I aus Syntax, auch geeignet als Metasprache. Für ihn ist keine scharfe Trennung von Objektsprache und Metasprache; Sprache ist sekundär; Anschauung und Denken ist primär; die Logik ist sekundär zu Arithmetik, weil wir für Logik schon Einheiten und Unterscheidung brauchen. Ich versuche ihm klar zu machen, dass \(\not =\) schon in der Logik ist, aber noch nicht Arithmetik; aber er sieht nicht klar den Unterschied zwischen Unterscheidung von Elementen, und den Zahlen. – Nach dem Essen noch ½ Stunde. Er fragt, wie meine Auffassung vereinbar wäre mit der des Wiener Kreises. Ich erkläre, dass ich zwar Entitäten, auch abstrakte, akzeptiere, aber die Realitätsfragen für Scheinfragen halte; ausgenommen den wissenschaftlichen Realitätsbegriff, der nicht mehr besagt als Existenz. – Er ist gut, klar und ruhig im Gespräch. Wir verstehen nun unsere Auffassungen besser.) Er und Micheline zum Lunch hier. durchgestrichener Gedankenstrich Er hat 4 Uhr über Intuitionismus, er sagt: populär. 6-8 ist Dinner für ihn und Stevenson. Da es nicht ein extra dinner ist, und ich schon viel Zeit für Heyting gegeben habe, sage ich ab. (Abends 8 ½ ist Vortrag Stevenson über „Interpretation in der Kunst“; ich gehe nicht hin.)

3-5 Seminar. 🕮

11-2 Menger hier (er war beim Tarski Symposium in Berkeley. Er beklagt sich, dass Tarski seinen Vortrag über physikalische Größen sehr kritisiert hat: nicht neu, und kein Fortschritt. Ich sage, dass Tarski überkritisch ist. Ich selbst erkläre ihm aber auch, dass die wesentliche Klärung über „Variable“ und „Funktion“ schon bei Frege ist. Er erklärt mir seine umständlich Explikation von physikalischen Größen (wie im Aufsatz Br. J. ‚54, und Aufsatz „Random var.“). Ich sage: besser, den Term „Funktion“ allgemeiner nehmen, das ist in Logik allgemein üblich, und Mathematiker nehmen es auch immer mehr an, z.B. bei Mengenfunktionen. Er lehnt es aber ab. Auch Churchs \(\lambda{}\)-Operator. Er hat in der Tat eine Notation, durch die er Bezeichnungen von mathematischen Funktionen ohne Verwendung von Variablen machen kann; ich sage: das hat manchmal Vorteile, wie in kombinatorischer Logik; aber in anderen Fällen ist Darstellung mit Variablen wünschenswert. Er gibt nicht leicht irgendetwas zu. Er klagt, dass Feigl, Hempel, Bergmann, usw. seine Sache nicht mehr unterstützen. – Er hat Grant von Nat. Sc. Foundation für Sommer, und sonst für Assistenten.) – 3 – 3 ½Wienpahl hier. (Er fragt Näheres über Wilkinson, besonders, ob der auch wirklich in Philosophie bleiben will; er wundert sich, warum er nach dem PhD nichts in Philosophie veröffentlicht hat. Auch über Bohnert, der bei ihm angesucht hat. Er sage, dass er zu Universität zurückkehren möchte, erzähle aber auch vom Schreibberuf; W. scheint nicht geneigt, ihn zu akzeptieren ohne Aussicht auf baldigen Ph.D. Er kennt Bohnert etwas von früher, wo W. an NYU war, Bohnert in Queens.)

Erwiderung auf Grünbaum fertig gemacht; nachmittags ganz diktiert. – Abends sehen wir zusammen im TVCitizen Kane“.

10-11 David Kaplan hier (ich erkläre ihm das Problem vom gleichschenkligen Dreieck von Prädikaten für induktive Logik; er 🕮 will daran arbeiten). – 12 zu Dr. Mott. (Traum heute morgen: Ich besuche eine Frau, sie erschrickt als die Tür aufgeht, das Kindermädchen kommt mit Tablett, auf dem Boden liegt langer Papierstreifen in Windungen, das bedeutet das Schicksal. Über Citizen Kane gestern. Er: Ich habe meiner Mutter nicht verziehen, dass sie durch ihren Tod mich im Stich gelassen hat. Ich so gedacht: „Nun hast Du mir zum ersten Mal was Böses angetan.“) – Nachmittags Erwiderung auf Hempel angefangen. – Abends Ina mit René zu Vortrag Klopfer.

An Erwiderung auf Hempel. – (Abends Ina zum Klopfer Dinner.)

11-3 Friedrich Bachmann und Professor Busemann hier. (Bachmann war beim Berkeley Symposium. Sein Hauptinteresse ist AS der absoluten Geometrie; so, dass auch elliptische und hyperbolische Geometrie Platz finden, aber ohne Stetigkeitsaxiome, zur größeren Allgemeinheit; er schreibt jetzt Buch darüber. – Er sagt, Stegmüller ist sehr fleißig, und intelligent im Gespräch; aber gesundheitlich nicht gut, Magenstörungen usw. – Er selbst hat in Münster Freges Nachlass gesehen, vor dem Krieg, in 10 Pappkartons; im Krieg wurden sie aufs Land gebracht; später war er dabei, als Scholz bei der Universitätsbibliothek nachfragte, sie könnten nichts davon finden. Er glaubt, es ist ganz verloren. Es existieren aber einige Abschriften von msen, die vor dem Krieg gemacht wurden. – Sie sind kritisch über Menger, auch seinen Vortrag in Berkeley; die Dimensionstheorie war gut, aber seitdem hat er nichts mehr geschaffen.) 1h kommt Mia, sitzt mit uns auf dem Sonnendeck. – Nachmittags Erwiderung auf Hempel. – Abends gebadet.

12 zu Dr. Mott. (Voriges Mal im Traum, das Entwirren des Streifens, das ist ähnlich der Entwirrung der Vergangenheit in der Analyse. Ich sehe gern Zusammenhang. Schönrichs Rorschach Test: hohe Saturation; mein Vorschlag mit wachsender Klarheit von Bildern; sein Versuch mit verschwommenen Fotografien. Auch sonst suche ich immer 🕮 nach Zusammenhang im Ganzen. Griechische Inschriften, „seit die Mutter“. Auch in der Logik. Er: merkwürdig, dass ich nie von meiner Arbeit spreche. Ich: Ich sagte schon zu Dr. Kupper, es würde Zeitvergeudung sein; darum versage ich es mir. Er sagt: besser keine Censorship.) – (Ina ist mit Jokls zu Soblers gefahren.) – Erwiderung auf Hempel (neue Idee über Umformung von theoretischen Postulaten in P- und M-Komponenten.) – Braithwaites Buch gelesen. (Ganzen Tag etwas tense; zweimal ½ Miltown.)

3-5, letztes Seminar. (Abends spricht Ina über Dr. Palstrom, wie er ihre Äußerungen kritisiert usw.; er selbst sagt aber oft, dass sie seine Aussagen nicht korrekt zitiert. Ich drücke auch Zweifel aus, dass er so spricht. Sie läuft gekränkt fort. Später kommt sie nochmal in meine Arme.)

10:30-3 Braithwaite hier. (Er spricht sehr lebhaft und schnell. Er ist sehr intelligent, fasst schnell auf, was ich sage. Er spricht zwar gern selbst; ist aber, zu meiner Überraschung und Freude, auch willig und verständig im Zuhören. Er erklärt mir Eddingtons Auffassung; E. selbst hält die Principia wohl für eine Art von synthetisches Apriori; aber sie können besser so interpretiert werden, dass sie ein theoretisches System darstellen ohne Postulate, nur \(\equiv \)-Sätze als Korrespondenzregeln, die man gewissermaßen als Definitionen von Beobachtungstermen aufgrund der theoretischen Termauffasungen kenne (umgekehrte Definitionen sind nicht möglich). Er sagt, man könne zeigen, dass aufgrund solcher Sätze alleine auch empirische Generalitäten ableitbar sind; er weist auf ein Beispiel von Ramsey hin (siehe sein Buch). Er erklärt meine Auffassung von theoretischen Begriffen, und wir stimmen weitgehend überein, z.B. in Ablehnung von zu engem Operationalismus. – Ich erkläre den Sinn der logischen pr als rationale Kredibilität, nötig für Bestimmung von rationalen 🕮 Entscheidungen, wie im Schilpp Band. Ich erkläre Beispiele von Wetten der beiden Knaben über Pferderennen. Wir müssen die Axiome der induktiven Logik so machen, dass sie unfaire Wetten ausschließen. Er ist sehr angetan davon. Er sagt, das ist sehr verschieden von Kegans und Jeffreys. Es interessiert ihn besonders, dass der Wert-Term „fair“ verwendet wird. Ich betone dabei aber, dass er nur verwendet wird in der vor-systematischen Überlegung zur Begründung der Axiome, nicht im System der induktiven Logik selbst. Damit ist er einverstanden. Ich sage: Induktives Denken ist von 2 Faktoren beeinflusst: Wertungen und induktive Logik. – Wir sitzen auf dem Sonnendeck; auch zum Lunch. Lebhafte Unterhaltung mit Ina. Er sagt, er wünscht, er wäre in 8 Jahren auch noch so lebendig und vigorous wie ich. – Ich frage, ob er mal in der Zukunft herkommen möchte; jetzt hatte er Flint Einladung abgelehnt. Er sagt, nicht in der nahen Zukunft; hauptsächlich, weil seine Frau Direktor einer Gruppe für Maschinenübersetzung ist; er macht da auch etwas mit.) Er wollte sich um 2:30 hinlegen; aber wir sprechen noch bis 3. Er sagt, wieviel er vom Gespräch hatte. – (Er legt sich 3h auf die Couch. 3:30 weckt Ina ihn mit Mühe auf, fährt ihn zum Campus. Um 4h hat er Vortrag „Über den Sinn von empirischen Wahrscheinlichkeitsaussagen“; er sagt, das ist dasselbe wie im Buch; darum gehe ich nicht hin. Abends Dinner mit Department. Dann bringt Yost ihn nach Burbank zum Lufthafen.) –

12-2 Department Meeting. (Sie sagen, weil wir Ausgaben gehabt haben für Heyting und Braithwaite, und ich nicht bei dem Dinner war, brauche ich nicht beizutragen; ich nehme es mit Dank an, ausgenommen die große Party bei Montague, weil das sozusagen Department Party war.) Yost und nachher andere erzählen, dass Braithwaite im Vortrag gesagt hat, dass er gerade ein langes Gespräch mit mir hatte, und dass daraufhin seine Haltung zu logischen pr nicht mehr so negativ ist wie im Buch; er müsse es noch durchdenken. Yost sagt, auf der Fahrt nach Burbank hat Br. ihm gesagt, wie er beeindruckt sei durch unser Gespräch, auch, dass ich willig war, zu ihm zuzuhören. Yost bedankt sich, dass wir so viel 🕮 getan haben für die Gäste. – 2-3:15 Office Stunde (Monceredge; Kahana) Letzter ist sehr insistent, dass meine Symbol-Aussagen entweder nicht brauchbar sind für Symbol, oder synthetisch apriori sein müssen.)

12 zu Dr. Mott. (Braithwaites Besuch, sehr befriedigend; gestern Department Meeting, Ende des Semesters; ich war froh und zufrieden; aber abends wieder tense. Daher nicht zusammen. Er meint, wenn ich etwas gut gemacht habe, so bin ich nicht einfach froh und zufrieden, sondern verlange, dass ich es in der Zukunft mindestens ebenso gut, wenn nicht besser, mache. So in der Arbeit, und der Sex. Warum nicht mehr relaxen? Ich erzähle von Onkel Wilhelm und Großvater, die bis zuletzt fleißig waren; von Großvaters Asthma, Ängsten und Selbstvorwürfen. Ich fand es bewundernswert, und verstand erst durch die Analyse, dass es neurotisch war.) – Aus S. F. kommen Court Order von Frau Wienecke, über ein Grundstück neben Chalmers, zum Klären vom Title. Welche komplizierte Umstände sie hierzulande machen! –

Erwiderung auf Hempel (Definition von analytisch mit Hilfe von Ramsey Satz).

Wiederholungszeichen: „Erwiderung auf Hempel (Definition von analytisch mit Hilfe von Ramsey Satz).“. – Mittags Bohnert hier. (Er will vielleicht 6 Monate Urlaub nehmen, oder Stelle aufgeben; für Novelle und Arbeit an Thesis. Ina hat Bedenken dagegen. Die Company hat ihm gesagt, dass wahrscheinlich Ende Februar ein Teil der Abteilung für Rechenmaschine entlassen wird.)

12 zu Dr. Mott. (Ina ist oft verärgert über meine „Rechtfertigungs“ Versuche. Palstrom sagt ihr, dass sie zuweilen seine Aussagen entstellt; ich sagte ihr, das hat sie oft auch bei mir getan. Er fragt: Warum muss ich, außer der Weltregierung, auch die Verantwortung für Inas Analyse auf mich nehmen? Was fürchte ich in der Fantasie, wenn sie die Analyse aufgeben würde? Vielleicht dass ich dann noch mehr Verantwortung für Ina hätte?) – Transkript Grünbaum durchgelesen und neue Seiten dafür geschrieben. – Abends Ina zum Methodisten Staff Meeting. – Ich sehe TVTrial by🕮slander“ (ein Lehrer wird verhört und abgesetzt, weil er einem pianistisch begabten Mädchen geholfen hat). Dann im Badezimmer ganz alleine Schmerzen in der linken Brust. Ich erschrecke, es könnte etwas mit dem Herzen sein. 10:30 Ina kommt nach Hause; sie beruhigt mich, erinnert, dass es schon oft so was war, und der Dr. nichts am Herzen gefunden hat; und von ihren starken Schmerzen am Herzen, z.B. am Abend vor unserer Trauung in Prag. Ich bin dann ruhiger.

Noch etwas jittery von gestern abend; ½ Miltown. – Erwiderung auf Hempel. – Nachmittags Dave Kaplan hier (er hat gearbeitet an dem Dreieck von Prädikaten). Harvey Zall bei Ina (er fragt, ob er im Logikseminar auditen darf; ich sage: vielleicht; er soll die beiden ersten Male kommen, und dann werden wir darüber sprechen.)

Angefangen Diktieren von Erwiderung auf Hempel. – Nach dem Lunch kommt Ina mit in mein Bett, sie braucht dringend Erwärmung von Leib und Seele. Dann überraschend zusammen, auf meine Initiative (seit 21.12., gut). – Gelesen. – Später Kaplan und René hier. –

Erwiderung auf Hempel geändert; dann ganzen Rest diktiert. – (Ina zu Dr. Forde, wegen wochenlanger Erkältung und Husten und jetzt Schmerzen an den Rippen. Er sagt: post nasal drip; die Schmerzen kommen vielleicht durch Muskelspannung beim Husten.)

12 zu Dr. Mott (meine Wiederernennung ist noch unentschieden; jetzt schreiben wir Gesuche für Guggenheim usw., was ich nicht mehr tue. Er fragt nach Altersversorgung von Chicago und hier. Ich nenne einige Ziffern, sage: Ich weiß es nicht genau, Ina macht diese Sachen. Er: Da ist etwas phony; sicher weiß ich die Sachen ebenso gut wie Ina und mache die Entscheidungen. Ich: Die Entscheidungen machen wir zusammen; aufgrund der Ziffern habe ich mir ein Gesamtbild gemacht, nämlich dass wir uns nicht Sorgen machen müssen für die Zukunft; die einzelnen Ziffern vergesse ich dann wieder. Er: Das Gesamtbild ist die Hauptsache, und die Haltung in Bezug auf Z die Zukunft; vermutlich habe Ina eine weniger realistische Einstellung als ich. Ich: Nein, sie 🕮 denkt in solchen Sachen realistisch; aber ihre Gefühle sind mehr pessimistisch als meine.) – (Nachmittags David bei Ina, Deutsch gearbeitet; morgen ist sein Examen.) – Abends ging es Ina ziemlich gut, keine Schmerzen, nur an den Rippen etwas beim Husten. Dann kommt sie um 10h: Die Schmerzen sind auf einmal stärker, links von hinten nach vorn; sie meint aber, es ist doch nicht Pleurisy, weil sie sich nicht fiebrig fühlt; sie kann kaum sprechen und geht zu Bett. Ich gehe hinüber und richte einiges für sie; durch das lange Rumstehen (ich suche vergeblich nach dem Gummistöpsel für die V) werde ich arg müde, lege mich zwischendurch ins Bett, nehme ½ Miltown. Später nochmal hinüber, Hund herein geholt usw. Dann zu Bett. Ich bin deprimiert, dass ich auf Inas schlechtes Ergehen gleich mit so viel Tenseness und Angst reagiere.

Ina noch ebenso; sie hat schon gestern abend ihrem Dr. abgesagt; sie kann sich kaum herumdrehen im Bett. Ich ½ Miltown. Ich richte Frühstück für mich, und Kaffee für Ina, usw. – Später steht sie auf, zum Lunch; ich bin sehr erleichtert (ich machte mir große Sorgen um sie). – Mit Inas Hilfe Gesuch für Guggenheim aufgesetzt. – Term Paper Kuhn (über 3 Stunden!).

12-5 Singer und Helene hier. (Er ist dieses Jahr am Stanford Center. Es gefällt ihm gut da. Morgens arbeitet er zu Hause. Nachmittags geht er ins Center, zuweilen Seminar, zuweilen macht er Korrespondenz in seinem Office. Er sagt, Tyler, der Direktor, wisse schon von mir, durch Morris, ihn, und andere. Er will mich offiziell nominieren; nächstes Jahr ist aber schon alles besetzt (es sollte das 5. und letzte Jahr sein, aber dann ist das Geld für 5 weitere Jahre bewilligt worden). Ich sage als Arbeitsgebiet: Logik von pr, in Verbindung mit Theorie von rationalen decisions. – Er revidiert unser Gesuch für Guggenheim.) – Er arbeitet jetzt seine Sachen 🕮 über Indien aus. Er ist teils im College, teils im Department von Anthropologie; Vorlesungen über Begriffe zur Charakterisierung von Kulturen, z.B. Nationalcharakter; über Indien, z.B. Urbanisierung und dergleichen. – Wir erzählen von unseren Analysen; aber die beiden kommen nicht viel heraus mit Persönlichem.) Auch Mia hier, 12-3. – Ina geht es heute besser. –TP gelesen. – Nachts 12h höre ich Ina sehr husten. Ich gehe hinüber; sie will keine Hilfe, aber freut sich, dass ich komme.

(Ich stehe 8¼ auf, will Ina zu ihrem Dr. fahren 10h; aber sie will nicht. –TP gelesen. – 12h zu Dr. Mott. (Über Gefühle Fr abend , auch schändlichen Zorn. Er: Es ist ermutigend, dass ich es sehen kann. Er: Vielleicht hätte Ina zwar protestiert, wenn ich sie heute doch gefahren hätte, aber sich trotzdem gefreut. [Sie sagt nachher: nein.] Sie will immer möglichst unabhängig sein.) Ich bringe Ina Blumen. – Immer noch an Guggenheim Gesuch; Ina tippt, wir argumentieren.

Wiederholungszeichen: Guggenheim Gesuch endlich fertig, abgeschickt. – Erwiderung auf Pap gearbeitet.

TP. –Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Pap gearbeitet.. – Abends gebadet.

Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Pap gearbeitet.

Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Pap gearbeitet.. – 12 zu Dr. Mott. (Über meine Gefühle Fr abend habe ich zu Ina gesprochen; sie war froh, aber nicht erstaunt; sie erinnerte mich an ähnliches Vorkommen in Princeton, als sie kurz vor der Abreise ihren Fuß verknaxte. – Traum von vorgestern: Ski fahren. Assoziation: Fritz Becker; ausführlich erzählt von seinem Absturz; nach dem Krieg kam er mal nach Buchenbach, es war enttäuschend. Er: Fritz soll wohl ihn darstellen; als er mir voriges Mal sagte, dass er Research plant, hätte ich vermutlich gedacht: Dieser junge Mann will mit mir kompetieren? Das kann ich doch viel besser!) Erwiderung auf Pap fertig.

II / 1958 Ganze Erwiderung auf Pap diktiert. – 3-4 Feigl und Kasperle hier. (Sie sind bis Mo hier, auf der Reise nach Hawaii, wo er ein Semester unterrichten wird. Sie will hier viele Freunde sehen, weil sie so selten herkommt. 🕮 Daher haben sie nur wenig Zeit für uns, zu meinem und seinem Bedauern. Gestern waren beisie bei Freunden in Desert Springs; heute nachmittag und abend zu Krenek, dem Komponisten, in Tujunga im S Fernando Valley. Morgen mittag bei Gradenz, Musiker, abends mit Ina zu Jokls und Eksteins, Mo eine frühere Frau von Krenek. – Ich sage, dass ich noch keine Entscheidung hier habe, aber Verminderung wahrscheinlich ist. Ich sage, dass andernfalls auch Minneapolis in Erwägung ziehe, falls es dann nicht zu spät ist für Arrangement. Er sagt, er hat schon eingereicht Applikation an NSF für Zuschuss, besonders Sommerkonferenz und Veröffentlichungen; er würde dann für mich noch extra ansuchen. – Er sagt, dass Feyerabend sehr gut ist in Diskussionen, klar und nicht arrogant; aber Putnam war enttäuschend, und zuweilen schwierig, auch manchmal arrogant. Beide mögen Mehlberg und Frau gern.)

Rozeboom ms gelesen. – 4-8 Feigl. (Zusammen mit Ina besprechen wir Pläne für nächstes oder übernächstes Jahr, Minneapolis, Stanford Center. Und meine Pläne einer Reihe von Research Aufsätzen, mit Kemeny und vielleicht anderen.) 6:45 Feigl bringt Kasperle her, die sich inzwischen im Hotel ausgeruht hat. – 8 Abendessen zusammen. (Dann geht Ina mit ihnen zu Jokls; dort auch Eksteins, bis 11 ½.) – Ich abends tense, ½ Miltown.

12 zu Dr. Mott. (Die Tage mit Feigl. Ich eifersüchtig, weil Kasperle ihn zu sehr dominiert und zu anderen Leuten schleppt; aber gestern hatte er doch endlich Zeit für mich. Gestern abend tense. Vielleicht um zu demonstrieren, dass ich nicht mitkommen konnte zu Jokls, wie Kasperle vorschlug? Er fragt nach Fantasien nachts; aber ich weiß nicht mehr genug.) –Feigls hier 4 bis 8 ½. Mia bringt sie und bleibt einige Zeit hier (sie waren bei ihr für Lunch). (Mit Feigl über Philosophie. Ich erkläre ihm 🕮 die neue Grundlegung von pr, für Entschlussbestimmung. Nicht psychologisch, weil rationale, nicht wirkliche Beschließung. Er fragt: Warum genügt nicht komparativer Begriff? Ich: Der bestimmt nicht die Präferenz, wenn util. Funktion gegeben ist. Ich erkläre, dass ut. und subjektive pr theoretische psychologische Begriffe sind, die quantitativ bestimmbar sind (wenn auch schwierig, weil das wirkliche Verhalten oft verwirrt ist.). Er sagt, jetzt hat er meine pr Auffassung klarer verstanden als im Sommer. Ich erkläre auch, warum Regeln von Akzeptierung nicht genügen. – Einige Fragen über psychophysische Probleme. – Meine Definition von analytisch für theoretische Sprache, mit Hilfe von Ramsey Satz. Er bittet mich, dies (also die Erwiderung auf Hempel) nach Minneapolis zu schicken, als Memorandum für das Center, besonders wichtig für Rozeboom; er möchte auch mein Urteil über Rozeboom ms haben, weil es sehr lang ist, und der Band III eh schon viel hat.) (Beim Abendessen nochmal alle zusammen über meine möglichen Pläne für die Zukunft.) Kasperle redet ihm zu, doch Helmers anzurufen und später kurz hinzugehen; er ruft an, nach langem Zögern. (Ina fährt sie hin, 8:45; sie bleiben dann doch länger; Ina bringt sie zum Hotel, kommt 11h nach Hause.) – Ich abends wieder tense, ½ Miltown.

3-5:45 (!) Department Meeting bei Piatt (über Nelson Pyke. Einige berichten von Gesprächen, und Aussagen von Studenten; danach scheint er manchmal etwas dogmatisch; auch naiv in einfachen logischen Fragen. Die anderen haben ein Aufsatz ms gelesen; Yost musste es aber zurückgeben, bevor ich es bekommen konnte, um es nicht auffällig zu machen. Wir beschließen, dass er für nächstes Jahr Kontrakt bekommen soll; aber wir wollen nächsten Herbst erneut überlegen, ob wir ihn weiter behalten wollen; wir hoffen, wir haben dann mehr Evidenz. – Es wurde so spät, weil Kalish und Montague 40 Minuten spät kamen; ein Vertreter ihres Verlegers hatte sie zum Lunch eingeladen.) – Brief von Rich Martin, ob ich Goodman nächstes Jahr vertreten will.

10-12 (!) Kahane hier. (Über seinen Plan für MA These über Prob. und meine Auffassung über Rechtfertigung der Axiome.) –🕮 Erwiderung auf Kaplan. – Abends ein wenig tense. (Ina mit Helmers zu Vortrag von Groerson über Miltown und Opiate.)

11 Dr. Mott (zum ersten Mal zu dieser Stunde, anstatt Fr; weil er für einige Monate Research macht und Fr nicht kann. – Der Traum Di morgen, Schweden, Hedwig, Heinz; Assoziation über Hedwig und Loheland. Er: Nach Vaters Tod Mutter und Agnes zusammen; ich wollte auch eine Frau sein, um Agnes bei Mutter zu ersetzen; analog mit Grete, Ina, Astrid, Hedwig. Über Abschied von Feigl, mit Umarmung.) – Haarschneider. – Erwiderung auf Kaplan. – Nachmittags großer Zank mit Ina (über Empfehlung für David; sie macht Entwurf, ich habe nicht genügend gesagt, wie ich es wollte, ich bin nicht ganz zufrieden mit der Formulierung, sie ist gekränkt und zornig). Abends versuche ich mehrmals Versöhnung, aber sie ist unzugänglich; um 11:45 gehe ich hinüber zu ihrem Bettdurchgestrichenes Komma richtiges „Gute Nacht“ und Küsse. – 1 ½ nehme ich weiteres Nemb.

Ganzen Tag Stegmüller Korrektur.

10:30-2 Mathews und Kuhns hier. (Sie haben nur wenig getan in diesen 4 Wochen, wegen Examinierung.) – 3 ½ – 4 ½Frau Nebel hier, mit Sohn Kay und dessen Frau Monika (Alle sind deutsch. Sie war die Frau des Malers Kay, dies ist ihr Sohn, Ingenieur im San Fernando Valley. Sie ist eng befreundet mit Grete und wird sie jetzt in Mexiko besuchen; auch mit Annemarie, hat mit ihr in deren kleinen Auto Ausflüge gemacht, zum Kaiserstuhl usw.; sie hat Annemaries Haus gesehen als es noch nicht ganz fertig war; sie sagt, Annemarie ist glücklich und viel mehr gelöst. Sie kennt auch Hanneliese und Johannes. Kay ist vor ca 5 Jahren gestorben (hatte (vielleicht) später zweite Frau?). Sie wohnt in Kassel.) – Abends etwas tense.

An Erwiderung auf Kaplan. – (Abends Wim bei Ina; er hat Psychoanalyse angefangen, dreimal wöchentlich.)

12 zu Dr. Mott (abends oft tense. Do nachmittags 🕮 Zank mit Ina. Um Mitternacht geh ich noch hinüber. Brief von Philadelphia; erfreulich, aber auch wieder Ärger, dass ich vielleicht wegggehen muss, und dass die Regents mich so lang warten lassen. – In Christiansens graphologischer Analyse von mir: die negativen sind vertauschbar; er liebt die Frau wegen ihrer Leistungen, besonders Sex. Er: Ja. Ich: Wie passt das aber dazu, dass er sagt, ich fürchte mich vor Sex. Er: Furcht nur vor Intercourse; aber ich liebe die sonstigen Sexrelationen.) – Nachmittags tense, beginnend schon im Bett, zum Nap. (Nachher wird mir klar, im Gespräch mit Ina: sie kam mit zu meinem Bett; ich überlegte, ob jetzt zusammen; ambivalente Gefühle; dann Spannung „umzingelte mich“ in der heiligen Gegend!) – Nachmittags an Erwiderung auf Kaplan.

Seminar vorbereitet. – 3-5 erstes Seminar. (Phil 271: „Theorie der Logik“, in Wirklichkeit Logik, Relationenlogik usw.; mein Buch bei Dover ist aber noch nicht erschienen. Viele Studenten.) – Nachher bringt mich Mia nach Hause (sie will das immer tun; sie hat Klasse bis 2, kann mich daher nicht abholen.) Da ich mich nicht zu müde fühle, lade ich sie zum Abendessen ein.) (Inzwischen 1 Stunde zu Bett.)

Erwiderung auf Kaplan. – Abends gebadet.

11 zu Dr. Mott. (Traum von gestern: DilswengerBinswanger? als strenger Vater, Ohm SeidelSiebel? als freundlicher. Im Traum mach’ ich mir Vorwürfe, dass ich nicht entschiedener gegen DilswengerBinswanger? argumentiert habe. Er: gut! Frau SeidelsSiebels Tod wurde erwartet; ich erzähle von Mutters Tod. – Über Mo Nachmittag, die Ghosts „umzingelten“ mich.) – 12 – 2 ½Department Meeting. (Lehrplan für nächstes Jahr.) – Gesuch für Research Committee.

Wiederholungszeichen: Gesuch für Research Committee.– Erwiderung auf Kaplan.

Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Kaplan.

Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Kaplan.

12 zu Dr. Mott. (Traum von heute: die Frau mit den Medizinen ; die Briefverteilung, einer für CP. Er zum ersten: meine Eifersucht, weil die Mutter der Agnes mehr Beachtung gibt. Ich frage, ob 2 2 Nembutal und 2 Dexe 🕮 zu viel sind. Er: Nein; er hat keine physischen oder psychologischen Symptome bemerkt. – Über JuanitaJunta? in Mexiko.) – An Erwiderung auf Kaplan.

3-5 Seminar.

Dover Korrekturen. – Notes für Seminar für Ditto fertig gemacht. –

11h zu Dr. Mott (mein Traum von heute: Ich esse mit Leuten, aber da ist kein Menü; eine Frau hilft mir; ich rette ihr Milchglas vom Abrutschen; die kardischen (anstatt „karelischen“) Jungens, braun und Mandelaugen . Ich interpretiere: Therapie mager, weil ich nicht weiß, was es gibt. Er interpretiert die Jungens aus Arabien als Kaplan, der in Indien ist, und sonst energischer für mich bei den Regents drängen würde. – Über Telefonkonferenz.)

12-beinahe 3! Examen Ruth Schwarz-Bernes (mündliches für für MA; Hauptinteresse Ethik; überall schwach, auch in Ethik. Einstimmig: nicht bestanden, und keine Ermutigung für Wiederholung.)

Für Erwiderung: meine eigene Auffassung auf Werten. – 3-4 David und René Kaplan hier. –

Erwiderung auf Kaplan fertig gemacht. Dann ganzen Tag daran diktiert. –

2 Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Kaplan fertig getippt. 12 ½ – 3 bei Helmers. (Er hat mit einem Rechtsanwalt eine Gesellschaft gegründet und einen einfachen Contest gemacht: 10 Buchstabenfelder, Listen von nur einigen Dutzend Wörtern; er sagt: es ist aber kompliziert, man weiß nie, ob man die beste Lösung hat. Ausgaben ca 500 $; ferner 2000 $ Presse. Nur 100 Leute haben je 3 $ eingeschickt. Daraufhin haben sie abgesagt und schicken alles zurück. Ich sage: Vermutlich ist Ursache die Unbekanntheit der Gesellschaft; die Leute wissen nicht, ob sie sich darauf verlassen können, dass die Preise ausgezahlt werden und dass es ehrlich zugeht.) – Nachher TV: Symposium über Erziehung und Schule. –🕮

12 zu Dr. Mott. (Zank mit Ina, Brief an Agnes, mein Treffen mit Agnes in Eg, ich hätte sie mehr verteidigen sollen. Er: Ich bin freundlich und considerat zu Leuten gewöhnlich, aber zuweilen verletzte ich sie; z.B. dass Ina an Agnes und Chacha schreibt; überhaupt viele „untergeordnete Sachen“, die eine Sekretärin machen sollte.) –

Für Seminar. – 3-5 Seminar (David Kaplan ist nicht eifrig am Arbeiten für dittoed Formeln. Ich gebe eine Korrektur in Seite der englischen „Logik“ für den Philosophie reading room.) – Ina abends zu den Methodisten, gibt ihren ersten Rorschachtest für eine Sekretärin. Abends ein wenig tense.

Transkript Erwiderung auf Hempel gelesen.

11 zu Dr. Mott. (Traum heute: Leute bringen Lösung für ein Problem; ich kritisiere sie, weil nicht generell genug. Postkarte an „Dörpfeld, Barmen“ wünscht Auskunft über Archäologie. Ich vermute, die Karte ist von einem General oder sowas (er: vielleicht ein Doktor?); die sind so dumm. Er: Dies ist meine Reaktion auf seine Anfangsaufforderung, dass ich irgendetwas über mich sagen soll. – Er sagt, es ist gut, wenn ich gesunde Skepsis über die Theokrasie habe. Ich: z.B., warum ist Sammeln und Ordnen und als „anal“ aufgefaßt? Kommen nicht vielmehr beide aus demselben Grundtrieb? Er: Nein; Kinder mit wenig Toilettraining haben wenig Ordnungssinn. – Als ich schon aufstehe, sage ich: der Februar ist um, und noch keine Entscheidung von den Regents über nächstes Jahr!) – Transkript Erwiderung auf Hempel fertig durchgelesen; dasselbe auf Pap angefangen.

Erwiderung auf Pap, Transkript durchgelesen, fertig. – Mittags Bohnert hier. Langen Spaziergang zusammen. (Er hat vor einigen Wochen den Job aufgegeben. Gegenwärtig macht er einen Kurs mit an UCLA-Extension über TV Schreiben. Er erzählt uns eine Geschichte. Er hofft, dann gutes Einkommen damit machen zu können, sodass er dann einerseits den geplanten Roman, und auch die Thesis schreiben kann.) – Ich lese Cohens Schilpp ms, und meine Notizen dazu. 🕮

III / 1958 (Ina mit Myra Lunch in Hollywood.) – Ich lese Herb’ Vorlesungen über Wahrscheinlichkeitstheorie.

Erwiderung auf Cohen angefangen (ich schwanke immer zwischen Exasperation über die vage, vieldeutige, metaphorische Sprache der Dialektiker, und bin dann wieder gerührt über seine ernste Bemühung, den Empirismus zu verstehen und seine Anerkennung auf die Haltung des Wiener Kreises und besonders meine). – Nachmittags und abends bis nach 9 Wim bei Ina.) – Abends nach 10h bei Musik, halb überraschend, zusammen, gut (seit 22.1.).

12 zu Dr. Mott. (Traum von heute. Er: Die ältere Frau ist Ina; mein Neid, dass sie jünger ist. Er meint, es ist besser, Ina zuweilen merken zu lassen, dass ich in Stimmung bin, auch wenn nichts daraus wird. – Er: Der obere Tisch, das ist ähnlich zu dem oberen Teich in früherem Traum.) – Erwiderung auf Cohen. –

3-5 Seminar.

Erwiderung auf Cohen, Stenogramm fertig.

11 zu Dr. Mott. (Ich habe alten Traum, nur durch Notizen. Sonst würde ich nichts haben und in der Luft schwimmen. Er: Anstatt den Traum zu nehmen, wollen wir dies „Schwimmen“ betrachten. Ich: Ich bereite mich in allen Situationen gerne vor, ich zeige ihm den roten Notizzettel, sonst vergesse ich zu leicht etwas. Er glaubt nicht, dass ich von Natur schlechteres Gedächtnis habe, sondern dass ich gewisse Dinge weniger wichtig nehme. Ich: Es ist aber peinlich, wenn ich Leute nicht wiedererkenne; wenn ich wünschen dürfte, würde ich mir ein besseres Gedächtnis wünschen. Er: Manche Leute bedauern später ihre Wünsche, z.B. Midas mit Gold. Ich: Aber doch wünschte ich 1. Leute besser zu erinnern, 2. was ich lese. Ich erzähle von der Ramsey Idee, deren früheres Lesen ich vergessen hatte. Dann schaue ich auf die Uhr, ob ich nicht zu lang gesprochen habe.) – 12-2 Department Meeting. (Ruth Anna für Sommer teachen. Ich erzähle von Jeffrey; sie sind interessiert, vielleicht für später, aber es ist unwahrscheinlich, dass er für den kleinen Betrag (800) würde von Europa früher zurückkehren wollen. –🕮 Nach langer Besprechung beschließen wir, jetzt keine regionale Konferenz zu machen. Kalish würde zwar willig sein, es würde aber viel Arbeit kosten. Und nächstes Jahr wollen wir APA Meeting einladen. Ferner sagen Morris und ich, dass kleinere Gruppendiskussionen fruchtbarer sind. Vielleicht wird das Department Seminare machen, z.B. wenn Austin nach Berkeley kommt; oder sonst bei Gelegenheit jemand einladen.) – 4:30-5:45 Kahane hier. (Über Fragen über meine induktive Logik, im Zusammenhang mit seiner geplanten MA These. Er stellt intelligente Fragen: über Familien von Prädikaten; Rechtfertigung der Axiome; usw.)

(Ina fährt Mia zum Augendoktor nach Beverly Hills. Gestern abend flog etwas Brennendes von einem Streichholz in Mias Auge; Frank fuhr sie zur UCLA-Klinik, und die machten eine Verabredung mit dem Augendoktor; und sie fuhren dahin. Heute sagt der Doktor, dass eine vernarbte Stelle wahrscheinlich sich glatt auswachsen wird, weil nur an äußerer Schicht der Hornhaut; es ist nicht vor der Pupille, also Sehen nicht gestört.) Mia zum Lunch hier. (Nachher fährt Ina sie nach Hause.) – 4h erstes Meeting des logischen Kolloquiums (organisiert von Montague, auf seine Initiative, zusammen mit dem Mathematiker C.C. Chang von USC, in Logik, vielleicht Schüler von Tarski); Vortrag von C.C. Chang: „Algebraische Analyse von unendlich-wertiger propositionaler Logik“. (In Humanities Gebäude UCLA, Ostflügel. Er beginnt mit Lukasiewicz System der unendlich wertigen Logik. Zum Glück hatte ich das im Tarski Band heute noch mal gelesen. Er gibt die Matrix an für Implikation und Negation, ohne irgendeine Andeutung von Motivierung oder Konsequenzen. Dann gibt er Lukasiewicz’ 5 Axiome an, von denen Luk. vermutete, dass sie hinreichen für das System. Er sagt, andere haben neuerdings einen Beweis gefunden, der wird 40 Druckseiten umfassen! Er hat eleganten Beweis gefunden mit Hilfe von abstrakter Algebra und Gruppentheorie. Fast der ganze Vortrag besteht aus der Darstellung dieses Beweises. Ziemlich bald wird es unverständlich für mich. Für Kalish und die Grad. Philosophiestudenten und Matheson sicherlich noch früher, weil er 🕮 am Anfang gar keine informalen Erläuterungen gegeben hat. – Am Ende fordert Montague auf, Fragen zu stellen. Zuerst sind keine ; dann Einiges von 2 Mathematikern, anscheinend Profs und Spezialisten in Algebra. 5:10 ist alles zu Ende. Ich sage Montague, das war schwere Kost; er sagt: ja, und bei der Geburt nicht leicht verdaulich. – Es waren ungefähr 15 Zuhörer, vielleicht zu ungefähr gleichen Teilen Mathematiker und Logiker. Für die Philosophen war diese Sitzung ein vollständiger failure!)

Jeffrey gelesen.

Erwiderung auf Cohen ganz diktiert. – 12:30-3 Mia hier. (Bis 1:45 Diskussion über meine Erwiderung auf Grünbaum, die auch Kritik an Reichenbachs Auffassung der Richtung der Zeit enthält. Ich merke am Ende, dass es schwierig ist emotional für sie; aus diesem Grunde hatte ich gezögert, diese Diskussion zu machen. Sie sagt zwar nachher, es ist nicht, weil ich R kritisiere, sondern weil sie sich hilflos und frustrated fühle, weil sie zu viel von sich erwartet, seine Formulierungen klar zu machen. – Später sagt sie zu Ina, dass ich sie kaum habe zu Wort kommen lassen, sie habe eine ganze Reihe von Fragen vorbereitet, und wir seien nicht einmal mit der ersten fertig geworden, weil ich immer zu etwas Anderem übergegangen sei.) – (Abends am TV den Film von Schumann und Clara Schumann (Katherine Hepburn) und Brahms gesehen, den wir vor vielen Jahren als Movie gesehen haben.)

12h zu Dr. Mott. (Vom Schumann Film. Ina sagt, vielleicht hat er soviel Appeal zu mir, weil es mir gefällt, dass sie ihr ganzes Leben dem Mann widmet. Er: Vielleicht ist es aber so, dass ich dabei mich dabei identifiziere nicht mit Schumann identifiziere, sondern mit Clara; denn als Kind hatte ich auch die Idee, mein ganzes Leben der Mutter zu widmen oder in ihren Bahnen zu wandeln. Ich: Vielleicht, so habe ich es noch nicht gedacht; die Mutter widmete ihr Leben ihrem Vater, doch nicht ganz, weil sie auch die Familienpflichten erfüllte. Er fragt nach meinem Alter als Mutter starb, und bei 🕮 Heirat und Scheidung. Und Verhältnis zu Mutter und Agnes vor dem Krieg. Ich erzähle von Spannungen mit beiden; dann ging ich nach Freiburg, glückliche Zeit in männlicher Gruppe; dann Agnes’ Heirat; Onkel Wilhelm sagte, ich sollte die Mutter nicht allein lassen; daher zurück nach Jena, mit einigem Widerstreben. Martha Hörmanns Tagebuch: Die Mutter nahm es als ihre Aufgabe, für mich zu sorgen und mich glücklich zu machen.) – 4-9 Paul Ruthling hier. (Er scheint sich mit Maria etwas versöhnt zu haben; aber immer noch viele Spannung usw. Sie hat ihm die Hälfte der Ranch in Tesuque übergeschrieben. Sie haben 4 Grundstücke mit Häusern in Phoenix und Scottsdale, alle Anfangszahlungen erledigt, jetzt nur Monatszahlungen, die mehr als aufgewogen sind durch die einkommenden Mieten. Wir sagen, dass wir ca 9000 beim Broker haben, noch nicht investiert. Ich sage, ich möchte nicht allein ein Haus besitzen an einem anderen Ort; vielleicht mit ihm als Partner. Aber er hat kein Bargeld und möchte wohl auch nicht einen Teil eines der Grundstücke an mich verkaufen, weil es inzwischen mehr wert ist. Er sagt, er wäre willig, wenn er eine günstige Gelegenheit sieht, etwas für uns zu kaufen, und dann zu take care davon für uns, gegen einen Prozentsatz am Gewinn, wenn es schließlich verkauft wird, und nichts, wenn es dann keinen Profit gibt. Die Frage bleibt offen. – Über Carmen: Sie zeige sehr wenig Freude oder Anerkennung, wenn er etwas für sie tut. Aber sie ist tüchtig in Wissenschaft, hat Preis bekommen für Apparat für Sonnenenergie, und einen anderen für einen Vortrag darüber. – Er erzählt von dem komm. Schriftsteller Mike Gold; er ist sein Freund, war einige Zeit bei ihnen, hat über Beziehung mit Maria gesprochen; sagte: entweder Verständigung oder Trennung. – Er wird hier mit einem Reverend Fritschman, Unitarian, sprechen; er ist gegen Hydrobomb Expert, für Verhandlungen usw.; und könnte ihm vielleicht auch psychologisch helfen.) Nachmittags etwas tense; Ina merkt, dass ich zuweilen etwas blass bin; 6 ½½ Miltown, 10h nochmal. –

Früh im Bett tense, und spüre am Rücken etwas 🕮 rechts und links. ½ Miltown, später besser. 2h nochmal ½ Miltown. – 3-5 Seminar (David Kaplan beginnt Bericht über Quine „Unifikation“). Mia fährt mich nach Hause, wie gewöhnlich (schon während der Fahrt fragt sie, ob sie nochmal einen Punkt über Zeitrichtung vorbringen kann. Dann sitzen wir noch hier im Auto bis 6! Sie will anscheinend Reichenbachs Definition der Zeitrichtung klar machen und verteidigen. Ich erkläre, wiederum, dass, wenn zuerst eine Zeitordnung gegeben ist, die durch alle Sektionen läuft, und wir dann Ramseys Kriterium der einen Sektion anwenden und damit die Zeitordnung in Betracht ziehen, so ist die Richtung für alle Sektionen eindeutig bestimmt; wir sind also nicht mehr frei, sie in anderen Sektionen nach seinem Kriterium zu bestimmen; wenn wir es tun, kann Widerspruch herauskommen. Ich sage, es tut mir leid, dass diese Sache ihr so Kummer macht; sie sagt, sie will nur klar stellen, sie sei nicht wirklich emotional; aber sie habe am Sonntag gemerkt, dass ich ungeduldig wurde. – Ich sage absichtlich nicht, dass wir es ein andermal nochmal besprechen könnten; es scheint aussichtslos, da sie doch zu sehr involviert ist durch das Gefühl, dass sie R. verteidigen muss.

Vormittags Zahnarzt. Haarschneider. –ms Martin gelesen (für Laschewitz). –ms Jeffrey gelesen.

11 zu Dr. Mott. (Traum heute: Champagner zum Abschied; ich muss pinkeln, aber ich will nicht zu viel Rücksicht nehmen, ob andere es sehen. Er: Abschied von ihm? Ich über Gespräche über Richtung der Zeit mit Mia Sonntag, und nach dem Seminar im Auto; ihre Emotionen. Er: Ich hatte Recht, das Gespräch abzubrechen; man muss oft scheinbar hart sein, um nicht durch Verlängerung mehr Schmerzen zu verursachen.) 12-2:30 Department Meeting (TA für nächstes Jahr.) Nachher telefoniert Robson herum, um etwas über meine Sache auszufinden; (er findet heraus, dass Allen jetzt in Berkeley mit Sproul spricht, und dabei auch über meinen Fall. Falls er nach dessen Rückkehr etwas erfährt, will er mich anrufen). – (Nachmittags Sobler mit Ina im Garten. Er sagt, er 🕮 hat Kaufangebot für dieses Haus abgelehnt.)

Jeffrey gelesen.

10:30-2:45 Mathews und Kuhns.

Ich lese Franks Schilpp Aufsatz (und die dazu gehörende Übersetzung eines russischen Aufsatzes), und schreibe kurzen Entwurf einer Erwiderung.

12 zu Dr. Mott. (Gestern früh Traum: Ich schwebe mit dunkler Frau, die Körper verschmelzen; eine andere Frau schaut zu und scheint zu approve. – Samstagabend beinahe zusammen; aber dann doch nicht, weil immer was Anderes dazwischen kam: der Hund, die Musik ist nicht recht, usw. Er: Die Umstände als Störungen oder Mens vertreten die Mutter, die approbiert oder nicht. Dies geht zurück auf die Zeit vor meiner ersten Heirat, wo ich fühlte, dass die Mutter Sex mißbilligen würde; und tiefer Furcht vor Unbekanntem. Ich: Er meint wohl, Verlust des Penis; das ist aber doch höchstens eine Idee in der Kindheit. Die Mutter war immer dagegen, durch Furcht zu erziehen. Er: Auch wenn die Eltern nicht drohen, das Kind kommt ganz unvermeidlich auf die Idee.) – Nach dem Lunch, wo wir in guter Stimmung sind, kommt Ina zu mir zum Bett. Bald darauf beschließe ich plötzlich: zusammen; gut. (seit 2.) – Brief von NSF: Es ist jetzt zu spät für Geld für den Sommer oder Herbst. –

3-5 Seminar. (Die ganze Zeit: David Kaplan trägt vor über Quines Aufsatz über Unifikation. Er macht es sehr gut und gründlich.)

Ich lese Martins Buch ms über Pragmatik, für Beth. – Umbruch Stegmüller gelesen. –

11 zu Dr. Mott (Traum von heute: fischförmiges Gebäude; Mutter und Kind in Waschraum. Ich finde Heisenberg Uhr im Schlamm. – Er: Bionisch. Ich: Ticker ist zur Uhr, ich: Ina warf die Uhr weg, verlor Ge Geld und Juwelen.) 12 Office Stunde (die erste dies Semester. Nur Morewedge, über Wertaussagen; ich: mein Standpunkt ähnlich zu Stevenson.) –

Ich lese weiter Martins Pragmatik. –

2 Wiederholungszeichen: Ich lese weiter Martins Pragmatik.– 1-3 Kaplans hier.🕮

An Reply für Schilpp Band gearbeitet (Karten für die Sektion geschrieben; Überlegung über neue Reihenfolge).

12 zu Dr. Mott. (Freitagabend war ich etwas tense. Fantasie von 2 schwedischen Mädchen, eine blond, die andere dunkel: Lätzchen über die zweite. Er: Was denke ich darüber? Ich: Mutter und Schwester. Er: Ja, besonders nach des Vaters Tod. Sie waren sich nahe, und ich wollte auch dazu gehören. Ich erzähle über das dunkle Mädchen. – Immer schwer einzuschlafen. Er: weil noch so viel Verantwortung. Ich: ja, über die Welt. Ich weiß von keinem Freund, der auch solchesdenkt. Er: Ich habe es denen nicht erzählt, und sie mir nicht; viele fantasieren so etwas.) – Nachmittags zum Notar (für SF Dokument). – Überlegungen über Grant von O.N.R. (auf Margenaus Brief hin).

Wiederholungszeichen: Überlegungen über Grant O.N.R.; telefoniert mit Tompkins und Sorgenfeldt. – 3-5 Seminar.

Herumtelefoniert, um Auskunft zu bekommen für Gesuch an ONR. Brief an Dr. Grad dort (suggeriert von Margenau) mit Ina besprochen. –Paul Ruthling kommt 4:30-7. (Er schlägt uns vor, Geld in Arizona in Grundstücken mit Häusern anzulegen, wo Ge die Einnahme von Miete die Abzahlungen deckt. Er würde dann jährlich vom Überschuss der Miete über die Ausgaben eine Kommission bekommen, wofür er für die Sachen sorgt, Reparaturen machen läßt usw.; und schließlich beim Verkauf einen Prozentsatz des Gewinns, nach Abzug der Ausgaben einschließlich Zinsverlust. Ich dränge ihn mehrmals einen Prozentsatz vorzuschlagen. Schließlich sagt er: Da wir 3 sind, teilen wir es sodass jeder 13 bekommt. Wir schauen uns schweigend an; da Ina nichts dagegen sagt, breche ich endlich das Schweigen und sage, das scheint o.k. Nachher stellt sich heraus, dass sowohl Ina wie ich im stillen an 10 % gedacht hatten! Aber da konnten wir nicht mehr gut zurück.) 🕮

Wieder sind wir hektisch. Gerade bevor ich gehen muss, ruft Dean Delsasso an. (Ich lasse mir einiges erklären; er macht anscheinend die Kontrakte zwischen Universität und ONR; schließlich sage ich, dass ich eilig gehen muss und bitte ihn, Ina weiter Fragen zu beantworten.) Eilig abgefahren. 11h zu Dr. Mott. (Hektische Tage. Wir sind exasperated, wie umständlich die Dinge mit der Universität sind, und man von einem zum anderen geschickt wird. Man möchte die Sachen wie von einer Fee einfach auf Wunsch herbeigezaubert bekommen. Aber es hatte das Gute, dass ich heute gar keine Zeit hatte, für die Sitzung mit ihm zu „planen“; und so redete ich einfach los. Er fragte nach der Fantasie gestern abend . Ich: Weltregierung und mehr desselben.) – 12-2 Departmentmeeting. – Nachmittags Research Projekt für ONR aufgesetzt. Telefoniere mit Dean Delsasso.

Immerzu telefoniert, vergeblich, um Verabredung mit Dean Delsasso. Schließlich 3:30 mit Sheffer vom Bus. Off. telefoniert und gleich hingefahren, damit wir vor dem Wochenende noch lernen, wie wir das Gesuch für ONR zu schreiben haben. (Ich warte in seinem Office bis 3:50-4:15, auf gradem Stuhl, ohne Kissen, aber es geht ganz gut. Dann mit ihm gesprochen bis 5! Er ist freundlich und hilfreich (obwohl vorher mich jemand gewarnt hatte), gibt mir früheres Gesuch als Muster und erklärt alles. Er sagt, ONR macht gewöhnlich nicht Kontrakt für mehr als ein Jahr. Also streiche ich Sommer 1959 weg.) Ich bin sehr froh, dass ich dies erreicht habe und auch, dass es leichter ging, als ich gedacht hatte (sowohl das Sitzen, wie das Gespräch). Wir müssen 13 Copies des Vorschlages einreichen! Wir überlegen, ob, wie und wo Ina das dittoen könnte.

Dean Delsasso ruft an (beantwortet noch einige Fragen). Gearbeitet am neuen Projekt für ONR. – Mittags tense; trotzdem spazieren. Dann aber stehe ich auf vom Esstisch, weil zu müde, und lege mich ins Bett. – Nachmittags auf bis 8 ½. Am Gesuch gearbeitet.

7:45 (!) Arbeit angefangen, im Bett. (Gesuch fertig gemacht, Ina liest es durch und macht Änderungsvorschläge. Die sehe ich noch durch. 🕮 Dann aber ist keine Zeit für mich, es nochmal durchzulesen. Ich hatte es in großer Eile geschrieben.) 11:40 Ina saust ab, zum Department Office. (Dort trifft sie Richard Montague; der gibt ihr Stencils und zeigt ihr zu ditto. Dann tippt sie den ganzen Tag, kein Lunch; kommt erst 7:45 nach Hause.) Zusammen gegessen. Dann tippt Ina noch die Bibliographie bis Mitternacht; ich lese es noch durch bis 11:30!

( [Diese Woche Spring Recess, keine Klassen.] (Ina geht wieder zum Departmentoffice; dort will David das Gesuch für ONR tippen. Dann fährt sie 10h zum Dr.) – 11 ½ ich fahre Ina zur Universität ( dort will sie inzwischen die Research Proposals zusammenstellen); ich zu Dr. Mott. (Über die letzten hektischen Tage. Fr Nachmittag, nach Gespräch mit Sheffer war ich erfreut und erleichtert; dann Sa Mittag auf einmal schwach und müde; Fr war ich zum ersten Mal in 4 Jahren im Admin. Gebäude! Ich: Andere Professoren gehen sicher oft zum Dean usw., um sich sicher zu fühlen. Er: und auch zum Chancellor; und ich hätte auch hingehen sollen und mich beklagen über die endlose Verzögerung der Wiederernennung. Fantasie; er: die Mutter verbietet Sex, gleichzeitig aber, durch Spielen mit dem Baby beim Waschen usw. ermutigt sie Sex. Ich über meine Zärtlichkeit mit den Babies beim Baden. – Gestern sah ich Dr. Kupper am TV. Er war, besonders am Anfang, so tense und ernst; vielleicht sind die Analytiker doch nicht so vollkommen relaxed und frei von Schwierigkeiten. Er: Ich erhebe sie auf ein Pedestal, um sie dann mit mehr Genuss herunterzuwerfen.) – Ich fahre zum Campus; Ina hat alle Research Gesuche fertig. Ich bringe sie zu Miss Mudge für Dean Dodd (sie sagt, Rolfe ist krank, und Dodd wird für beide unterzeichnen; er ist jetzt nicht da; sie verspricht, dass das Ganze heute nachmittag oder morgen früh in Chancellor’s Office gehen wird.) – Nachher gehe ich nochmal zurück (um über die Umzugsentschädigung für die Bücher zu fragen; ich spreche mit Robson hierüber. Auf seinen Rat bitte ich Miss Mudge, Dodd zu fragen, ob nur Bücher oder auch Regale gemeint sind, mir zu telefonieren.) – Zu Hause sehr müde, ins Bett. –🕮– Nachmittags auf; Sachen gelesen.

IV / 1958 Über Symbol (mit Distanzbegriff). – 1-5 Bohnert hier. (Er hat einen Monat lang an Novelle und TV Sachen gearbeitet. Jetzt möchte er an seine Thesis gehen. Er leihtmse: Rozeboom, Hempel (Schilpp), meine Erwiderung.) – Abends gebadet.

ms Schick gelesen (über prob; oft nicht klar). – Mittags 12 ½ – 4 Mia hier. – Nachmittags diktiert in Recorder (über Martins ms Pragmatik, und Brief darüber an Beth).

11h zu Dr. Mott. (Heute Traum: Ich frage nach Regulationen. Sie kosten $ 5; ich sage, wenn es allgemeine Reg. für alle sind, höchstens 50 c. Man sagt, es sind spezielle für mich. Ich bin dann bereit, $5 zu zahlen. – Er: Ich wünsche von ihm spezielle Regeln, besonders über Sex; und bin bereit, ihm 15 zu zahlen (Gestern hatte ich den Scheck für ihn geschrieben). – Über gestern abend; Halb wollte ich, dann aber doch nicht, Fantasie in der Nacht. Der Hund; ich fürchte seine Zähne nicht mehr. Ina sagt: mehr die nicht existierenden in der Scheide. Er: Was für Gefühle über Scheide? Ich: Rabennest, Bärenhöhle, positiv.) Ins Department Office, Post geholt. – Nachmittags 1 ½ Stunde gesprochen mit Schick (über sein ms „Prob. und Induktion“, 123 pp.! Fortsetzung des TP vom letzten Semester. Allerhand Konfusion. Ich versuche ihm, klarzumachen, dass er die Gambler Fallacy begeht, aber er sieht nicht, dass es verkehrt ist; erkläre ihm nochmal ausführlich, dass Symbol-Satz rein logisch ist, auch wenn l und h faktisch sind; er kann es nicht verstehen, und ich gebe es schließlich auf, als hoffnungslos. Er ist zu eigensinnig, bleibt immer bei seinen Ansichten. Schließlich sage ich ihm, dass er manche Konfusion macht, und es gründlicher durchdenken muss. Er sagt, er hat es schon getan, und mein Buch gelesen. Er will noch einige Probleme aus dem Rest des ms vorbringen; ich habe nur bis p. 74 gelesen; da ist schon einiges randgeschrieben. Aber ich sage, ich habe nicht mehr Zeit.).

1-2 beim Zahnarzt Dr. Brann (3 Füllungen). – Nachmittags kommt Maria Ruthling. (Viel über ihre Familienprobleme. Ich betone, dass Paul sie und die Kinder doch sehr liebt, auch wenn seine dominierende Tendenz 🕮 schwer zu ertragen ist. Sie hat auf sein Drängen jetzt den Laden auf beider Namen geschrieben; aber sie sagt, das hat die persönliche Beziehung nicht gebessert. – Ina lädt sie ein, hier die Nacht zu bleiben. Diesmal schläft sie im Wohnzimmer.) – Abends bleibe ich bei beiden bis 9.

(Ina 8h zum Dr.) Ich Frühstück mit Maria, mache ihr einen Kaffee. Später bringt Ina sie zu Freunden in Hollywood. – 12 ½ – 2 ½zu Helmers. (Er geht nachmittags wieder zum Office. Mutzli erzählt: Sie war gestern bei Dr. Brann; sie hatte ein Stück Metall im Mund gefunden, während sie Schinken aß, und glaubte, es müßte eine herausgefallene Füllung sein: seit einer Woche hatte sie Angst, dem Zahn könnte etwas passieren: der Dr. sagte: da ist nirgends ein Loch, jemand muss den Schinken geschossen haben!) – Allerhand gelesen und geschrieben. Reichenbachs Liste für Meiners geplanten Band von Aufsätzen verschiedener Autoren aus Erkenntnis bearbeitet.

1-3 Mia hier. Nachmittags Erwiderung auf Frank diktiert (sehr kurz).

12hzu Dr. Mott. (Über Marias Besuch. Ich sagte ihr, dass Paul sie doch liebt, und die Kinder. Er: Ich möchte, dass die beiden sich versöhnen. Ich: Ja; ich glaube heute, dass das Abbrechen meiner ersten Ehe nicht nötig gewesen wäre, wenn wir beide fähig gewesen wären, eine andere Haltung einzunehmen. Über meinen „Wahrheitsfanatismus“, und das Gefühl, dass alles wieder gut ist, sobald man beichtet. Aber bei der katholischen Beichte konnte ich nicht verstehen, wie man immer fortfahren kann zu sündigen und beichten.) Ich rufe Ina vom Drugstore an; beim Aufstehen in der engen Zelle spüre ich Muskeln im Bein und vielleicht auch im Rücken, und erschrecke etwas; zu Hause lege ich mich einige Minuten hin, und nehme ½ Miltown. Maria kommt. Ich stehe auf zum Lunch. – Nachmittags am Schreibtisch gesessen; etwas in Recorder diktiert. (Ina und Maria gehen 7-11:30 ins Kino.) – Ich höre abends am Radio , und tanze etwas dazu; dann fühle ich mich besser.

Morgens jittery, ½ Miltown. – 3-5 Seminar, (nachher erzählt Mia mir, dass Ruth Anna und Bob Mathers 🕮 sich getrennt haben, vielleicht für dauernd. Sie fühlte sich zu sehr frustrated. Sie ist jetzt bei ihren Eltern, wird dann in ein eigenes kleines Apartment in West Hollywood ziehen.) (Nachmittags und abends geht es mir wieder ganz gut.) (Abends spät kommt Maria von Freunden zurück, bleibt wieder hier über Nacht.) Abends Brief von Guggenheim: abgelehnt.

Morgens wieder etwas jittery; ½ Miltown; 12h nochmal; 4h nochmal. – Nach dem Essen Abschied von Maria, mit Umarmung und Küssen. – Gelesen und geschrieben. Vor dem Abendbrot etwas hingelegt.

Morgens ein wenig jittery; ½ Miltown. – 11h zu Dr. Mott (seit Montag jittery; Tenseness, Angst für den Rücken; er: Angst um Aufrechthalten des Rückens = Angst um Erektion. Die letztere war schon ursprünglich so stark, dass ich die erstere dafür substituierte. Ich: Aber bewußt war es anders; ich war willig, Sex zu opfern, um Angst los zu werden. Er: Das heißt, Gebrauch aufgeben, um nicht ganz zu verlieren. Ich: Das ist analog zu dem Miser, der das Geld nicht gebrauchen will, damit er es um so sicherer hat. Er: Das ist eine gute Analogie. – Über Absage von Guggenheim, Di abend, das war Enttäuschung. Ich: Erst blieb ich kühl darüber, aber ich wußte wohl, dass da starke Emotionen dahinterstecken: Zorn über den ablehnenden Board; Neid gegen die, die es bekommen; man hält mich also für untüchtig oder für zu alt.)

1-3 mündliches qualifying exam Mathews (Mathematik Building; dabei Swift, Horn, Steinberg, Melkanoff. Er berichtet die Grundgedanken seiner thesis. Ich sage: Dezimal Gödelzahl würde kleiner sein; aber das hätte nicht den Vorteil seiner Methode von Kommutativität. – Später frage ich, wie Gödel bedenke, dass Konsistenz nicht im Kalkül selbst beweisbar ist.) Melkanoff sagt, ich soll ihm mal im numerisch Analyse Institut besuchen. Er wird mir den Computer vorführen. – Ich fahre zum Postamt (sie können den Einschreibebrief nicht finden; ich muss lange stehen und werde sehr müde).

3-6 Sitzung des Grad Studenten Philosophie Clubs bei uns. (Über 20 Leute sitzen im Wohnzimmer in einem großen Kreis; außer Studenten auch: Morris, Kalish, Montague, Pike, Mia. Sie haben mse von Strawsons Schilpp Aufsatz und von meiner Erwiderung gelesen. Ich mache einleitend Bemerkungen; dabei auch Gödels „x-“, 🕮 und Beths Bemerkung, dass meine Satz Syntax zu sehr ermutigt die Untersuchung der logischen Struktur von natürlichen Sprachen.Sinn bzw. Grammatik? Montague stimmt dem zu. Ich: Es ist sicher sehr verschieden von konstruierten Systemen; aber die Regularität und Stabilität des Sprechverhaltens ist doch sehr groß; daher kann man apriorische oder statistische Aussagen über Meaning und logische Beziehungen machen. Die Diskussion ist oft sehr lebhaft; oft auch für längere Zeit zwischen den Studenten ohne mich. Ich mache mal Bemerkung, dass sogar die poetische Sprache untersucht und sogar verbessert werden könnte; man schreit, dass das unnatürlich ist; aber dasselbe schrie man gegen die erste Hirtenflöte und noch mehr gegen die Piano-Maschine; jetzt hat RCA Tonmaschine gemacht, die von einigen verflucht wird. Sie diskutieren auch lange über Wisdom, und Unterschied zwischen ihm und Austin, und was die britischen Philosophen eigentlich meinen und wollen; dazu sage ich wenig.) (Die Studenten haben mir mitgebracht, Ina stellt Schüsseln auf mit Sachen zum Knabbern, meist salzig.) Ich war erfreut, dass die Studenten aus sich herauskamen und lebhaft ihre Meinungen vertraten, sehr viel mehr als im Seminar; besonders Travis, Kaplan, Ruth Anna, Marcia Roth, Reiter. Nachher bin ich doch müde, lege mich eine Stunde hin. –Mia bleibt zum Abendbrot.

Karten für meine Schilpp Replies geschrieben. – Abends Wim bei Ina.

12 zu Dr. Mott. (Samstag Clubsitzung. Sie waren lebhafter als im Seminar; das Ganze war sehr erfreulich. Traum gestern: die schöne Frau und das Mädchen in grünen Kleidern. Er fragt über Beziehung zur Mutter vor und nach dem Tod des Vaters. In Träumen kommt immer wieder vor: Ausschau um Approval von der Mutter.) Ich bringe Ina rote Nelken, bin in guter Stimmung. Nach dem Essen zusammen; sehr gut (seit 17.).

3-5 Seminar.

Umordnung von Schilpp-Reply gemacht. – Travis Thesis ms gelesen. – Nachmittags kurz im Garten; danach müde. Abends etwas tense.

11 zu Dr. Mott. (Heute morgen Rasieren vergessen; später einen schwarzen und einen braunen Schuh angezogen. –Mo Interc.; Di morgen Träume: Katze und Maus; 🕮 Traum Autofahrt auf Gebirgsstraße neben Abgrund. Er: Das Fallen in den Abgrund ist der Verlust der Erektion. Ich: Ich dachte immer, es ist das Loslassen vor dem Absinken in den Orgasm; das Andere scheint mir nicht plausibel. Ich Er: wohl beides.) Zum Haarschneider. Eingekauft in Grocery. – Travis gelesen.

Travis hier 10 – 12 ½! (Über seinen neuen Thesisabriss. Er macht interessante Anwendung von kybernetischen Begriffen.) – 4-nach 6 Vortrag Barrett über Existenzialismus. (Nur Profs und Grad Studenten von Philosophie dabei. Die Studenten (Kaplan, Ine, Josef) machen gute Einwendungen gegen B’s falsche Gegenbeispiele gegen Problem von Nicht-Widerspruch und Problem von Identität. Zum Schluss spreche ich ausführlich: Er hat gut unterschieden zwischen dem ethischen Teil und der Lehre. Der ethische Teil ist wichtig und interessant, weil einflussreiche Bewegung. Aber was mit den Behauptungen? Wenn man versucht, sie buchstäblich zu nehmen, sind sie absurd oder unverständlich. Ich glaube, sie sind irreführende Formulierungen für Appelle, missverstanden bei den Autoren selbst. Das hat die bisherige Diskussion gezeigt. Ambivalenz ist sehr wichtige Einsicht; aber es bedeutet nur: Liebe und Hass sind zugleich möglich; nicht: Liebe und Nicht-Liebe, wie er es auch formulierte. Er sagt: Die Lehre ist doch wichtig, gibt Einsichten über das Erleben des Menschen. Ich: also psychologische Interpretation. Ich erzähle von Davoser Diskussion zwischen Heidegger und Cassirer. Heidegger lehnte Cassirers Interpretation als introspektive Psychologie mit Entschiedenheit ab. Ich sehe nicht, was dann noch an kognitivem Gehalt bleibt. Einige schnelle, lebhafte Wortwechsel zwischen Barrett und mir, und auch einigen Anderen. Dann Schluss. Nachher sagt Montague mir, meine Diskussion war wundervoll.) Mia fährt mich hin und zurück; bleibt zum Abendessen und später bei Ina.

Durcharbeitung der Autobiographie angefangen.

Wiederholungszeichen: Durcharbeitung der Autobiographie. – 1 – 4 ½Myra hier.

12 zu Dr. Mott. (Umarbeitung von Autobiographie angefangen. Ina ist eifersüchtig, weil ich meiner Mutter Einfluss preise. Er: Inas resentment richtet sich vielmehr dagegen, 🕮 dass ich theoretisch die Prinzipien von Unkonventionalität und Flexibilität vertrete, aber mein Handeln sehr regelgebunden: Nap, usw.; kein Sex usw.; keine Ferien, Ausflüge usw. Ich: Ausflüge sind schwierig, weil ich nicht lange gehen oder stehen kann. Er: Ich könnte mich auch in einem Park oder Hotelgarten oder dergleichen einfach auf den Rasen legen, auch wenn es unüblich ist. Ich: Ich falle nicht gern auf.) Beim Zurückfahren auf Sunset spüre ich auf einmal ein wenig im Rücken, nicht richtig Schmerz; ich werde ängstlich und tense. Zu Hause kurz ausgeruht, ½ Miltown. Dann aber zum Lunch aufgestanden, und auch nachmittags. – Abends (Ina zu den Methodisten), fühle ich etwas tense; 8h½ Miltown.

Vormittags rufe ich Wes Robson an (vermutlich war Regents Meeting am 18. Können sie vielleicht telefonisch von Berkeley feststellen, ob meine Verlängerung bewilligt ist?) – 3-5 Seminar. Nachher David und René Kaplan zu uns. (Ich ruhe mich aus; dann mit ihnen 7-9. Sie finden Ruthlings Anteil von 13 übermäßig. Ich erkläre, dass das nicht vom Verkaufspreis, sondern nur vom Profit ist. David macht Abschätzung; Ergebnis: es ist nicht übermäßig, wenn Ruthling selbst den Verkauf macht, sodass wir nicht an Real Estate Mann 10 % zahlen; andernfalls sollte letzteres von Ruthlings Kommission abgezogen werden. – Über die Diskussion mit Barrett; wir machen allerhand Späße darüber.) Ruthling ruft an, während Kaplans noch da sind. (Ina sagt ihm, dass wir mit dem jetzigen Plan abwarten wollen, bis meine Verlängerung bewilligt ist, und die FHA Sache für das erste Jahr geklärt ist. Er ist enttäuscht, weil er anscheinend alles fertig hatte und gerade im Begriff war, die $100.- einzuzahlen.) Ina macht mir hinterher heftige Vorwürfe, dass ich gar nichts zu Ruthling gesagt habe, um sie zu unterstützen. Nachher kommt sie zurück zu mir; sie bedauert, dass sie so heftig war, und mir tut es leid, dass ich ihr nicht geholfen habe, und wir versöhnen uns.

Nachmittags für Fr Vortrag.

11h zu Dr. Mott. (Di vormittags Robson angerufen; Ina war erfreut darüber, aber bisher nichts gehört. Di abend Inas Zorn, dass ich nicht half beim Telefongespräch mit Paul. Sie sagte: Ich 🕮 half ihr so wenig wie der Mutter mit dem Rechtsanwalt. Ich protestierte und drohte, ich würde ihr niemals wieder was erzählen. Nachher Versöhnung, als Ina zurückkam. Er: Dass ich protestierte, macht es ihr leichter; großer Zorn ist beängstigender, wenn keiner widerspricht.) – 12 – 2 ½Departmentmeeting (Robson sagt, sie haben noch nichts erfahren; er hat aber mit jemand im Chancellors Office gesprochen, der Präsident Sproul anrufen soll. Erst vor einigen Tagen ist das Budget beschlossen worden, alle Deans und Department hingen herum die ganze Zeit; Pike sagt, die Business Schule hat 5 Leute verloren, die sie eingeladen hatten, weil die nicht so lange warten wollten. Ich frage, ob das nur dies Jahr so ist. Robson: Nein, seit Jahren ist alles so spät. Sie hoffen, mit dem neuen Präsidenten wird es besser werden. – Über Rozeboom Instructor. Bob Mathers ist besserer Teacher; ich: Travis hat mehr originelle Ideen. Wir beschließen Travis; und Mathers als Alternate, falls Travis eine Stelle auswärts findet. – Lange über Kalish-Morris Vorschläge von Änderungen im Plan.) – Für Vortrag morgen.

Für Vortrag. – 1:45 Mia kommt; sie fährt mich zum Campus und zurück. 4 mein Vortrag „Eine Definition von „analytisch“ für die theoretische Sprache“, in Montagues Logik Kolloquium. (Ich bin 3:50 schon da, weil ich 4 Seiten Formeln habe, die David Kaplan an die Wandtafel schreiben will. Er kommt aber erst nach Anfang des Vortrags, weil er in traffic jam geraten ist. Morewedge bietet sich an, meinen Stuhl zu holen; ich bitte Reiter, an die Tafel zu schreiben. Es sind etwa 100 Leute da! Sie müssen noch Stühle hereintragen. – Ich spreche über Lösung mit Ramsey Satz, wie in meiner Erwiderung auf Hempel. – Nach kurzer Pause Diskussion; hauptsächlich Montague, auch über Craig Methode für Sprache erster Ordnung, Bohnert, Martin, David Kaplan.) Nachher kommt Werkmeister, spricht sehr freundlich über Vortrag und dass sie sich freuen würden, wenn ich zu Mathews Vortrag nach USC käme. Mia stellt mir Veronika Cartum vor. Ich begrüße Micheline, Martin, Helmer, Bohnert. (Ich war froh, dass ich oft und leicht an die Wandtafel gehen konnte, und fließend sprach. Erst nachher im Auto und zu Hause merkte ich, dass ich müde war.) 🕮

(Mittags und nachmittags Ina zu Myra; heute ist Choldens Todestag.) – 1-3 Bohnert hier. (Er ist sehr angetan von meinem Vortrag vorgestern, über „analytisch“ für theoretische Sprachen. Augenblicklich ist er noch mit den ersten beiden Kapiteln seiner Novelle beschäftigt; es geht aber nicht gut vorwärts. Gern möchte er wieder an Thesis arbeiten. Vielleicht an früher geplanten Topic: theoretische Sprache in existierenden Formen. Er sagt, er hat oft kleinere Ideen, geeignet für einen Aufsatz; es fällt ihm aber schwer, lange Zeit bei einem Topic zu bleiben; und er weiß auch nicht, ob bei diesem Topic schließlich genug herauskommen würde für eine Thesis.) – Nachmittags an Autobiographie. - Abends gebadet.

Mittags Wim hier. – Autobiographie gearbeitet. – Beim Abendbrot gibt es Zank (Ina sagt, sie hat sich geärgert, weil ich morgens gesagt habe: lieber nicht Wim für Abend einladen, weil vielleicht etwas anders! Ich sage: manchmal wünscht sie, dass ich es vorher sage; sie ist inkonsistent. Sie wird zorniger, und ich widerspreche.) Später kommt sie zu mir ins Bett; wir sind versöhnt und zärtlich, aber ich bin doch nicht mehr in der Stimmung für mehr.)

12h zu Dr. Mott. (Über gestern abend. Er: Gut, dass ich widersprochen habe; aber ich hätte, anstatt nach Regeln zu fragen, selbst bestimmen sollen wie ich es will. Zuletzt sage ich ihm: Er ist so freundlich und rücksichtsvoll, ich glaube, er kann auch nicht zu diktatorisch zu seiner Frau sprechen, wie er sagt, dass man zuweilen müsse!) – Nach dem Mittagessen locke ich Ina in mein Bett. Zusammen; sehr gut (seit 14.) – Autobiographie.

Robson ruft an: Es ist von Berkeley telefoniert worden, dass meine Wiederernennung bestätigt worden ist für 1958-59. – 3-5 Seminar. – (Ina holt Prof. Gottman um 12h vom Hotel ab, fährt ihn den ganzen Nachmittag herum bis Longbeach; er will die städtischen Siedlungen sehen. Sie kommen nach 6h hierher.) 6:45-8:45 wir essen zusammen, sitzen dann im Wohnzimmer. (Er über von Neumanns 🕮 Bekehrung zum Katholizismus; er glaubt, der Bericht im Life über die frühere Bekehrung stimmt nicht, wohl aber die späte, als er wusste, dass er bald sterben würde. – Er glaubt, Strauss wollte damals Oppenheimer absetzen; er tat es nicht, weil er erfuhr, dass die Majorität der Trustees für Wiederernennung war; die war dann sogar einstimmig! – Auch gegenwärtige Lage in Frankreich. Vielleicht wird de Gaulle kommen. Der russische Botschafter hat de Gaulle besucht; anscheinend haben sie sich geeinigt, dass die Kommunisten unter gewissen Bedingungen nicht gegen de Gaulle rebellieren würden. Die Russen sind dagegen, dass der Bizerte Hafen in amerikanische Hände kommt.) Professor Clement holt ihn ab.

Autobiographie. – Abends kleiner Zank, weil ich Inas Drängen abweise, die wissen will, was ich denke; sie läuft gekränkt weg. Um 12h gehe ich nochmal hinüber zur Versöhnung.

V / 1958 Gegen 6h, noch halb im Schlaf, strecke ich mich und spüre plötzlich etwas im Rücken. Ich bin übermäßig erschreckt und deprimiert. 7h½ Miltown. Später noch etwas geschlafen. 9h aufgestanden; es geht, aber wacklig und jittery. Im Bett Frühstück. Auf zum Waschen. 10h nochmal ½ Miltown. Ina kommt mit zum Auto; aber dann beschließe ich, selbst zu fahren. 11h zu Dr. Mott (über heute morgen und gestern abend. Er: Ich hatte ein Recht, die Fragen nicht zu beantworten; aber Ina hat auch ein Recht, gekränkt zu sein; jeder hat; mein Allein sein wollen am Abend und vieles Andere ist auch eine Art von Aggressivität, wenn auch passiv.) Zum Office. (Ich hatte Office Stunde für heute angesagt, aber niemand kommt. Mit Montague gesprochen.) 1h zu Hause; müde, aber nicht zu sehr. Ich bin froh, dass ich es alles habe tun können. Im Bett Lunch gegessen. – Nachmittags auf am Schreibtisch.

Autobiographie. – Nachmittags 5-6 Kalish hier. (Er erzählt uns, dass sie Scheidung beschlossen haben. Micheline könnte nicht glücklich werden in seiner Art von Leben. Ihr Vater ist jetzt hier, um bei den letzten legalen Schritten zu helfen; sie machen alles im Einverständnis. Micheline wird im Herbst an der Universität London Anthropologie studieren.)

Vormittags ein wenig tense; ½ Miltown. (Gestern und heute ein wenig Schmerz am Rücken, vom Druck des Kissens beim Sitzen.) Mittags doch spazieren. – Autobiographie. 🕮

Auf zum Waschen und zum Frühstück; dabei ein wenig jittery. Später am Bett spüre ich den Rücken wieder; vieles ist druckempfindlich. Wir sagen Helmers ab; ich lese im Bett Kassners MA These über probab.. Im Liegen wird der Rücken so unangenehm und tense (ich versuche aufzustehen, aber ich muss mich gleich wieder hinlegen. Später stehe ich doch mal auf, drehe die Heizung ab. Ein ander Mal hole ich mir ein Buch. Darum Lunch im Bett. Vormittags zweimal ½ Miltown. Nachmittags fühle ich mich schlechter; sogar beim Umdrehen ein wenig Schmerz; links oben im Rückgrat ist es druckempfindlich, und ich fürchte, es könnte doch etwas im Rückgrat geschehen sein. Mehrmals versuche ich, aufzustehen; aber schon beim Sitzen zieht sich alles zusammen; und schließlich kann ich nicht mehr aufstehen. Ganzen Tag im Bett; und abends kann ich nicht mal kurz aufstehen. Ich bin sehr deprimiert, Ina ist lieb; sie erinnert mich, dass es oft schon so war, und dass Dr. Wallis schon sagte, dass es erstaunlich ist, dass ich bei dem steifen Liegen nicht mehr Rückenschmerzen bekomme. Nachmittags auf Inas Rat oft Heizkissen auf den Rücken; das hilft. Heute zusammen 5 x ½ Miltown! Abends 2 ½ Nemb.: trotzdem nicht bald eingeschlafen. Aber dann gut geschlafen.)

Heute ist die Stimmung viel besser. Ich kann leicht aufstehen, wenn auch zittrig. (Zum Waschen, kurz zum Frühstück, zum Hocken.) 12h zu Dr. Mott; ich lasse doch Ina fahren, weil ich jittery bin. (Ich erzähle von den schwierigen Tagen, besonders dem miserablen gestern; ich weiß keine Erklärung. Fr Nachmittag Kalish hat mich aufgerührt und an Altes erinnert; aber das ist wohl kaum die Ursache. Sonst war nur Erfreuliches: mein Vortrag am 25., und mein Aufrappeln und selbst Fahren am Do; und die Wiederernennung. Er: Über das letztere habe ich keine besondere Freude gezeigt. Ich: Ich habe mich auch darüber gewundert; vielleicht ist es, weil es eh schon ziemlich sicher war, oder weil es immer noch nicht schwarz auf weiß ist. Er: Es ist aber auch ein Test. Ich: Ja, für Durchhalten und Leistung. Ferner meint Ina, ich habe meist im Mai Schwierigkeiten, vielleicht wegen Geburtstag. – Beim Weggehen sage ich: Ich habe wieder nicht gesprochen von der Frage des Aufhörens der Therapie.) Ina fährt mich nach Hause; im Bett gegessen. 🕮– Nachmittags auf am Schreibtisch; ich fühle mich gut.

3-5 Seminar. (Ich bin morgens etwas zittrig, aber in guter Stimmung. Mia sagt, vor dem Seminar sah ich so blass aus; aber in der Klasse packte mich der Enthusiasm. Nachher und abends müde.)

Transkript Erwiderung auf Kaplan gelesen. – 6-7 Micheline hier (zum Abschied. Sie ist erst 23! Sie findet manches in Kalishs Verhalten unverständlich. Ich versuche ihr zu sagen, dass sie sich nicht entmutigen lassen soll. Sie will zum Sommer nach Martinique gehen, alleine. Im Herbst an die Universität London, Schule von Economics, für Anthropologie oder anderes. Sie kennt niemand in London, fragt nach Popper (ich sage: guter Philosoph, aber persönlich schwierig). Sie ist manchmal nahe an Tränen. Es berührt mich stark, und es tut mir leid, ihr nicht besser helfen zu können. Ich küsse sie zum Abschied.)

11h zu Dr. Mott. (Er fängt an mit meiner Bemerkung letztes Mal beim Weggehen, über Beendigung der Therapie. Ich hatte das irgendwie mit Wiederernennung assoziiert, obwohl kein rationaler Zugang. Ich: Im Dezember hat er es suggeriert. Er: Nein, nur gefragt, wie ich darüber fühle. Damals dachte ich auch, ob er es wünscht wegen ermäßigter Rate. Er: Sobald er es anders wünscht, wird er einfach sagen, die Rate ist 20, und dann mir den Entschluss überlassen. Über Zahlung für versäumte Stunden, und Dr. Kupper. Er: Er würde auch versäumte Stunden anrechnen, auch wenn guter Grund zum Wegbleiben; ist ausgenommen, wenn er Stunden füllen kann; der Grund ist aber nicht der Patient, sondern sein eigener Wunsch, sein Einkommen gesichert zu haben. Er meint, meine Sorge um das Aufhören (ich nenne es „Köpfen“) war der Hauptgrund für meine Zicken letzthin.) – 12 – 2 ½ (!) Department Meeting. (Zuletzt Meinungsverschiedenheit mit Montague; er behauptet, für einen Kurs über wissenschaftliche Methode usw. ist überhaupt kein ordentliches Material! Kalish und More bilden Komitee für Ersatz für Morris; Äquivalent für Philosophie der Wissenschaft; ich nenne dafür Jeffrey.) Am Ende sehr müde; als die Diskussion endlos weitergeht, stehe ich schließlich auf, und dann wird Schluss gemacht.

Erwiderung auf Kaplan fertig durchgelesen; und die auf Frank. – Abends gebadet. 🕮

Autobiographie (Wiener Kreis, Umarbeitung angefangen.) – 1 – 2 ½Mia hier. – Spät nachmittags ein wenig jittery (Rücken etwas gespürt beim Kramen an der Kartothek im Closet; 5-6 auf dem Bett gelegen; dann½ Miltown. Dann wieder am Schreibtisch, wenn auch jittery.)

Ziemlich jittery (vielleicht in Erinnerung an vorigen Sonntag, und weil Dr. Mott die Stunde morgen abgesagt hat.) Darum Helmers wieder abgesagt. Nachmittags fühle ich mich besser. – Autobiographie (Einfügung über Schlick geschrieben, auf Vorschlag von Feigl).

Autobiographie. – 1 – 2 ½Bohnert (er hatte Prostataentzündung; jetzt Besserung durch Sulfa Drugs. Dadurch auch mental besser. Er meint, vielleicht habe die Entzündung schon lange bestanden und ihn arbeitsunfähig gemacht.) – Bei seiner Ankunft rutsche ich etwas mit dem Teppich im Wohnzimmer, und es gibt mir7Original meinen. einen Jolt im Rücken. Aber da ich weiter nichts spüre, gehe ich doch mit ihm spazieren, ca 10 Min. Dann beim Lunch werde ich schließlich tense und müde, und gehe zu Bett; ½ Miltown. 4h wieder auf.

Etwas jittery (mehrmals ½ Miltown), aber in guter Stimmung. – Vor dem Seminar gesprochen mit Kalish und Montague (Ersatz für Morris; Hermes ist gut, aber in Logik und Mathematik, ich schlage Howard Stein vor.) 3-5 Seminar. (Es geht sehr gut; oft an Wandtafel, große Figuren gezeichnet für C-T-System.)

Autobiographie. – Vor dem Lunch spazieren; fühle mich gut. Aber spät nachmittags etwas tense; eine Weile aufs Bett gelegt.

11 zu Dr. Mott (Montag fiel es aus, weil er zu einem Meeting ging. Über Sonntag, vielleicht ihn vermisst. Traum Dienstag (Mrs. Roosevelt und die 2 Jünglinge). Er: Die neugierigen Jünglinge stellen ihn dar; ich wollte mein eigenes Schlafzimmer haben, unbelästigt von Jünglingen oder ihm. Assoziation: Mc Carthys Jünglinge; später auch Kalish und Montague. Später: Traum vom 7. über Quine.) 12-1 Departmentmeeting (es wird beschlossen, als Ersatz für Morris jemand in Philosophie der Wissenschaft zu nehmen. Ich mache 🕮 Angaben über Jeffrey, Stein, Shimony; ich soll sie fragen; Kalish und Montague wollen Information über Hermes und Adams einholen.) 1-2:30 Kahane’s mündliches MA-Exam. (Er weiß nichts in deduktiver Logik; aber sonst ganz gut. Passiert mit Bedenken.) – Nachher nicht zu müde; ich bin froh, dass ich wieder so viel leisten kann.

Autobiographie (Wittgenstein fertig; Amerika angefangen). –

Wiederholungszeichen: Autobiographie (Amerika). – 3 ½ – 5 mit Myra und Ina.

12 Kalishdurchgestrichenes Komma (er hatte Freitagabend ein Meeting des Philosophie Clubs 8 – 12 ½! über meinen Ontology Aufsatz, und Aufsätze von Quine und Church); 12:30 Mia (sie bringt Kirschkuchen, Salz- und Pfefferbüchsen und Blumen zum Geburtstag.) Wir essen auf dem Patio. (Kalish erzählt von der großen öffentlichen Debatte, die er mit einem Jesuiten hatte.) – 3. - 4 – 5 ½Sinn? wir und Mia sehen TV „Israel“ von . – Nachher und abends ein wenig jittery. (Abends mit Ina darüber gesprochen; der Geburtstag, und Beziehung zu Kalish, der sehr von Montague absorbiert ist.)

12 zu Dr. Mott (gestern Geburtstag. Über Kalish und Montague. Abends jittery; im Scherz zu Ina: Ich habe noch 5 Jahre zu leben. Nachträge zum Traum über Quine: Ich bat ihn länger zu bleiben, und er sagte zu. Er: Warum hatte ich das vergessen. Ich: Er will immer alles auf sich beziehen; dies war wohl das Problem der Fortsetzung der Therapie. Er: Ja, und ich wollte es nicht erwähnen, damit er es auch vergißt; habe ich immer noch Furcht, er würde es plötzlich beenden? Ich: in Wirklichkeit nicht.) – Gebadet.

2:30 Dr. Grad von O.N.R. in meinem Office. (Er glaubt, dass das Geld für mein Gesuch gegeben werden wird. Aber nur für ein Jahr. Er rät, dann zu NSF zu gehen, und zwar schon möglichst bald jetzt. Ich soll modifiziertes Budget einreichen, mit halbem Gehalt für Jeffrey.) 3-5 Seminar. Viel an der Wandtafel; nachher sehr müde. – 7-8 Bohnert hier. (Er hat Comments über Rozeboom ms für Feigl geschrieben. Er sagt, infolge von Ausgaben für Doktor und Drugs hat er nur noch Geld für ca einen Monat. 🕮 Dann wird er wohl Computerjob suchen, obwohl er es jetzt hasst!)

Rozeboom ms gelesen.

11 zu Dr. Mott. (Gestern kam Ina zu spät zu Dr. Palstrom; heute war ich in Eile. Er: Warum bin ich so übermäßig bedacht, ja nicht zu spät zu kommen? Meine Sorge, dass andere könnten Gefühle gegen mich haben, besonders er, zeigt eine verborgene Hostilität, und meine Furcht, die herauszulassen, als würde dann etwas Schreckliches geschehen.) 12:10-12:45 in meinem Office (aber kein Student kommt). – Zum Haarschneider. – Rozeboom gelesen.

Wiederholungszeichen: Rozeboom gelesen. – Zum Nap nehme ich Ina mit; zusammen, sehr gut, (seit 28.4.). – Nachmittags Überlegungen zur Kürzung vom Schilppband (vielleicht Teil von Grünbaums Essay und meiner Erwiderung herausnehmen?) – Abends Zärtlichkeiten; es geht sehr gut. Aber spät abends tense beim Aufstehen.

Morgens tense (zweimal ½ Miltown). – 11-4 (!) Kalish und Montague hier (letzterer nach langer Zeit zum ersten Mal. Wir sprechen zunächst über Kandidaten für Philosophie der Wissenschaft für nächstes Jahr. Hermes wird im 2. Semester in Berkeley sein; vielleicht könnten wir ihn für das erste einladen? Später über nominalistische Sprache. Die Verständigung wird erschwert dadurch, dass ich in Typenlogik denke, und sie in mengentheoretischer. Montague kritisiert Kemenys Semantikaufsätze in JSL; er sagt, das ist alles schon bei Tarski. Später sagen sie, bei Tisch, ich hätte nicht zustimmen sollen zu Meyerhoffs beschleunigter Beförderung; sie fürchten, dass dadurch beschleunigte Beförderung für Montague und Morris erschwert wird (ich glaube nicht). Ich sage, Abe Kaplan wünschte, Meyerhoff nicht zu verlieren, weil wir keinen gleichwertigen Ersatz finden würden. Sie sagen, Morris könnte Philosophie der Literatur unterrichten.) – Erwiderung auf Cohen, Transkript gelesen. –Abends Vor dem Abendbrot langen Spaziergang. Ich fühle mich gut. Aber später abends jittery; trotzdem auf zum Zähneputzen. Ina kommt, Zärtlichkeit. Überraschend zusammen, Zeichen (erst gestern!). Danach noch mal kurz auf und getanzt! Wir sind beide froh. 🕮

(Morgens Helmers angerufen, keine Antwort; so bleiben wir zu Hause.) Nachmittags kommen Helmers mit dem Baby kurz; Mutzli zeigt ihre neuen Kontaktlinsen; ich sage ihr, dass sie sehr anziehend aussieht ohne Brille; sie will es nicht recht glauben. – (Abends Zärtlichkeit; er respondet schon wieder!).

Morgens etwas jittery; ½ Miltown. – 12 zu Dr. Mott. (Traum gestern morgen: Jenny, Professor Huntington (Assoziation: Bridgman, Huntington 1923) – Bob Mathers Thesis ch. VIII gelesen.

3-5 letztes Seminar. – Abends Mia hier. –

Rozeboom fertig gelesen, und Comments diktiert. – Ina zur Klinik.)

11 Dr. Mott. (5 Minuten spät; dreimal um den Block gefahren, dann Garage für 35 c. – Ich erzähle, dass ich letztes Mal nachher dachte, ich hätte nicht Zeit verschwenden sollen um der Geschichte vom mathematischen Meeting NY 1923, mit „analysis“. Er: Die Geschichte, wo ich gar nicht verstehen konnte, was „Analyse“ bedeutet, gerade ihm erzählt, soll keinen Sinn machen? Daraufhin erzähle ich auch noch den früheren Traum mit Haus und „Analysis“, wo ich erst durch Kalishs Lachen darauf kam. – Noch Bemerkung zum Traum voriges Mal, am Ende das dunkle Mädchen mit Tränen, das ich trösten will, während Jenny ungeduldig ist; dazu Assoziation: der letzte Brief von Chacha; Ina sagt: sie hat anscheinend vergessen, dass wir geschieden sind. Ich freue mich aber, dass sie noch gute Gefühle hat, und ich auch. Er: Aber ich schreibe nicht; und das war wohl auch meine Haltung zu den Kindern, damals schon; mit gutem Willen, aber doch nicht viel mit ihnen zusammen. Ich: Ich war erstaunt, wie Atlee in Princeton mit Kind spielt, oder nachmittags im Garten ist.) – 12- nach 2 Departmentmeeting. (Sie sagen, Putnam ist immer zu unzuverlässig. Ich erzähle die ärgerliche Geschichte mit Feyerabend, den von Wright nennt. Ich schlage vor, jetzt Rolls einzuladen, und inzwischen Information zu suchen über weitere Leute in Philosophie der Wissenschaft.)

Britt Thesis gelesen. – Beim Nap stehe ich wieder auf und rufe Ina aus dem Garten; zusammen, sehr gut. – Neue Version von § 1 der Autobiographie, getippt im Departmentosteroffice, durchgelesen. 🕮

Autobiographie, neue Version, § 2 gelesen. – 4-6 Barrett mit Frau und Kind, Nelson und Carol Pike, Mia, hier. (Wir sitzen im Patio. Barrett sagt, ein Buch über Existenzialismus ist jetzt im Druck.)

VI / 1958 Autobiographie gelesen. – 12 ½ – 2 ½ bei Helmers (das Kind ist jetzt scheu; aber sie kann schon allein essen. – Olaf sagt, Rescher kommt einige Wochen im Sommer.) Ich fahre hin, Ina zurück, weil ich müde bin und tense (½ Miltown). – Nachmittags Britt These gelesen. Vor dem Abendbrot (wie jetzt häufig, zu dem Mittagsgang) Spaziergang.

12 zu Dr. Mott (er: meine Hilfsbereitschaft, wenn ich den Leuten erkläre, was sie meinen; eine versteckte Aggressivität; auch meine „Demonstration“ zuweilen.) – These Britt gelesen.

10:30-12 Kahane hier. (Er stellt Fragen zu einigen Randbemerkungen, die ich in seine MA These geschrieben hatte. Über Rechtfertigung der Induktion. Wiederum über die Möglichkeit, einen rein logischen Satz für praktischen Entschluss zu verwenden; hierbei ist er ziemlich obstinat; ich hatte es schon in der Klasse ausführlich erklärt, und dann nochmal ihm privat früher. Aber im allgemeinen ist er ganz intelligent.) Mittags zur Wahl (in einem Haus hier gegenüber) und spazieren. – Nachmittags an Durcharbeitung von Autobiographie §UB über Philosophie in Amerika.

10-11 Miss Britt hier (ich gebe These zurück; erkläre verschiedene Punkte; besonders: „reliable muss klar gemacht werden.) – 12-3 Bob Mathers hier. (Er hat Fragen auf Grund meiner Randbemerkungen zu seiner These.) – Nachmittags Gerlach gelesen. (Abends Ina mit Helmers ins Kino, „River Kwai“.)

11 zu Dr. Mott. (Gestern Brief von Sproul. Er ist verwundert, dass ich ihn nicht kenne, und den Chancellor Allen auch nicht, und dass letzterer mich nicht in meinem Office aufsucht, um eine Stunde mit mir zu sprechen. Warum ich so wenig von meinem Vater erinnere?) 12-12 ½Departmentmeeting. (Kalish ist schon abgereist, Montague ist für Blinddarmoperation im Hospital, 🕮 kommt morgen nach Hause. Ich berichte über Mrs. Gerlach: gute Veröffentlichungen, aber alle über Probleme von AS für Messung; sie sagen, sie scheint instabil, hatte mehrmals Scheidungen und hat dann zuweilen ihre Kurse mitten im Semester abgebrochen. Ich spreche für Kemeny; sie sind dafür; ich rufe ihn sofort an; er sagt: unmöglich, nächstes Jahr fehlt ein Mann; ich frage auch: vielleicht nächsten Sommer hier zusammen mit NSF Grant; das scheint ihm gut, wir wollen darüber korrespondieren. Suppes wird erwähnt; ich sage: Veröffentlichungen gut; in Diskussionen ist er schnell und oft evasiv; aber ich will es mit Montague und womöglich Kalish besprechen. – Ich berichte über Sproul Brief.)

Autobiographie § 4 B (Philosophie in Amerika) , 2. Version zum Abtippen fertig gemacht. – Mathews’ TP.

10 ½ – 2 Mathews und Kuhns hier. (Mathews hat nächste Woche Zeit; ich gebe ihm Autobiographie, 2. Version, pp 1-42, zum Revidieren. – Über Hararys ms. über Strukturanzahlen.) – Nachmittags TP gelesen.

TP gelesen.

12 zu Dr. Mott. (Fantasie im Wartezimmer: Ich bin plötzlich tot, er findet mich, läßt Ina kommen; er will, dass sie die Leiche mitnimmt, aber sie will nicht. Er: Warum bin ich so zornig auf ihn? Ich: Heute morgen dachte ich daran, dass er meine Passivität implizit kritisiert und ich war unwillig darüber. Heute früh Traum: Ein Mann bringt einen Eimer mit frischem Wasser, sagt, wir sollen nur von diesem trinken, nicht von dem anderen muddy Wasser; ich passe auf, dass die anderen es befolgen. Gestern abend am TV „Zola“; Geschichte von Kohlhaas; nachher Musik und Zärtlichkeiten, auch Hund.) Zum Department Office (ich gebe Doris die Grades, ferner den Rest vom ms Autobiographie erster Teil; ich treffe Montague; Doris sagt, Yost hat gesagt, Suppes hat Einladung für nächsten spring abgelehnt.)

Harary Sachen studiert und Berechnungen. – Abends gebadet. 🕮

Vormittags Briefe diktiert. – Nachmittags neues Typoskript von Autobiographie gelesen.

11 zu Dr. Mott. (Gestern etwas tense. Gestern früh Traum über Enema. Er fragt nach analen und sadistischen Zügen. Er meint, dass ich dies vorher nie so explizit gesagt habe. Er fragt ironisch, ob ich auch Küssen unterdrücke, das aus der noch früheren oralen Phase stammt. Er: Man soll nicht Gefühle und Wünsche unterdrücken, sondern höchstens die Betätigung. Durch Unterdrückung der sadistischen Wünsche kommen die großen Hemmungen im Sex überhaupt. Ich erinnere, dass Dr. Wallis sagte: Alle Fantasien sind immer noch da. – Er betont, dass anale Wünsche nicht primär Homo bedeuten, sondern Wunsch, weiblich zu sein.) – Mittags Mia hier (vor- und nachher mit Ina). – Autobiographie neues typescript gelesen.

Morgens und mittags wieder ein wenig tense (2 x ½ Miltown). – Autobiographie durchgelesen.

Grünbaums Berkeley Vortrag gelesen; und anderen. – Beim Nap auf einmal zusammen; gut. – Nachmittags Helmers kurz hier. (Er hat Teil vom Reply gelesen; er meint, ich soll nicht so ausführlich auf Popper über Probability eingehen, weil er es nicht wert ist; Mutzli sagt zu Ina, er meint ich sei sonst immer so nobel, ich soll hier nicht auf Poppers level heruntergehen.

Grünbaum und anderes gelesen.

12 zu Dr. Mott. (Traum heute: Verleger und Sohn kommt an unsere Haustür; ich schicke sie weg, weil Ina jetzt keine Zeit hat. Am Esstisch ist Linsengericht umgeschüttet worden. Ich wische es vom Schemel ab. Es gerät auf den Fußboden, Ina schimpft. Hempel sagt oder gibt mir Formulierung über „den obligatorischen Wert der Funktion“. Über vorgestern zusammen; nachmittags Helmers hier, mit Kind. Meine Fantasien über Mutzli. Er fragt über meine Beziehung zu den Kindern 🕮 in Wiesneck und später; und warum keine Kinder mit Ina.) – Ich hole Ina ab, zum Notar (für SF deed). – Nachmittags Entwurf für Brief an Chacha (zu Broders Tod) geschrieben.

Rozebooms comments über mein Hempel reply gelesen. – Langen Brief an Cha (zum Tod von Broder) geschrieben.

Bernays gelesen. – Beim Nap auf einmal zusammen; gut! –

11 zu Dr. Mott. (Todesanzeige von Christiansen. Meine Gefühle zu Christiansen und Eline. (Noch nicht über meinen Brief an Chacha).) – Mittags kommt neues TV (Westinghouse, mit automatischem tuning, und remote control).

Dr. Fordes Lab (Blut- und Urintest, Brust X-ray). – Mittags Bohnert hier. (Es geht ihm immer noch schlecht; er kann nicht arbeiten, weder in Philosophie, noch an novele oder sowas. Er sucht nach Job, aber wohl nicht sehr ernstlich. Er ist überrascht und entzückt über Feigls Scheck 50.-; sagt, dass das ihm einen weiteren Monat Ferien ermöglicht. Er hat Buch von englischem Anthropologen Tylor gelesen, über matristische und patristische Typen; er selbst sei matristisch, daher nicht-aggressiv für Reformen usw., sexuell rein oraler Typ. Er sehe jetzt, dass viele seiner Schwierigkeiten psychologisch sind, und überlegt, wieder Therapie zu nehmen. Aber da ist das Finanzproblem; er schuldet Hooker noch 200.-. Er hasst Computerjobs; er sagt, da muss man eine große Menge von Einzelheiten klar im Sinn haben, und das fällt ihm schwer (mir auch).) Währenddessen ein zweiter TV Mann hier (er macht Ton für automatische Einstellung. Will wiederkommen für um das alte TV in Inas Zimmer einzurichten.) – Später auch René Kaplan da. – Nachmittags Bernays und Popper gelesen. Ich bin müde von den vielen Leuten. – (Abends Ina zu Vortrag von William Winter.)

Gelesen. – Nachmittags endlich Bernays Aufsatz angefangen. –

Mittags Mia hier. (Sie bringt mit 2 Gesichtshandtücher mit einem Vers; und 5 Sektionen vom Reply mit Revisionen.) – Stenogramm vom ersten Entwurf für Bernays Aufsatz fertig. 🕮

12 zu Dr. Mott. (Traum von heute: ich traue Malvin; ich finde die Trauformel schwierig und kompliziert. Die Gedanken an Elisabeth. Mein Brief an sie nach Broders Tod. Ina hat gesagt: lieber Brief; aber ich bin wohl noch mit Elisabeth verheiratet? Mein Bruch damals mit Christiansen wegen Hitler; sicher auch Eifersucht dabei. Er: ferner auch mein Gefühl, dass Christiansen etwas hat, was Elisabeth wünschte und ich ihr nicht gebe, nämlich das diktatorische Verhalten. Ich: Es scheint kaum glaublich, dass Elisabeth das wünschte; über mein Erstaunen über Nietzsches Ausspruch über das Gehorchen der Frauen.) – Nachmittags David und René Kaplan hier, 4 ½ – 7 ½. ausgestrichener Gedankenstrich (David untersucht gründlich das neue Westinghouse TV; er sagt, das automatische tuning soll wirklich auf das stärkste Signal einstellen, vorausgesetzt dass der Apparat schon annähernd auf die richtige Frequenz gestellt ist; er ruft Westinghouse an, und sie sagen, dass das automatische Bild ebenso gut sein soll wie mit manual. – Wir essen zusammen Abendbrot. – David erzählt von seiner Tätigkeit in der Jury; ein Fall über Homosexualität. Ich sage, das Gesetz müßte sagen, dass Wahrscheinlichkeit bestimmt werden solle.)

11 Zu Dr. Forde. (Alles ist in bester Ordnung, „exzeptionell gut“. Er selbst nimmt Kardiogramm.) Ich hole Mutzli etwas zu uns (Olaf ist vorgestern abgereist. Er hält wieder Vortrag über sein Spielsystem mit mathematischen Modellen, im Osten. Sie sagt, er tut es, um zu beweisen, dass seine Methode fruchtbar sei, die Verwaltung von RAND, hauptsächlich Ingenieure beeinflusst durch die Sozialwissenschaftler, halten nichts davon; und er leidet darunter.) – Nachmittags kommt ein anderer Mann von TV Service (in geboren; er will mich wieder unterschreiben lassen, dass die Arbeit fertig ist, wie das erste Mal. Aber diesmal bestehe ich darauf, dass ich alles ansehe. Ich sage, das automatische tuning funktioniert nicht, es müsste gleich gutes Bild geben wie manual. Ich bleibe dabei sitzen. Er arbeitet noch eine halbe Stunde, im ganzen eine Stunde. Dann gibt er es auf, nimmt den Apparat mit zum Shop.) – Nachmittags Benedikt und Raya Sobler hier. – Abends kommt der 2. TV Mann. (Er verbindet ein Kabel von Inas Schlafzimmer mit der Antenne, mit einem 🕮coupler dazwischen. Aber das alte TV bleibt einstweilen noch in meinem Zimmer, bis das neue zurückkommt. Wir zahlen 10.- für die 2 Mal Herkommen.)

Am Bernays Aufsatz gearbeitet. (Weyl und Gödel wieder gelesen.)

11 zu Dr. Mott. (Ich hatte jährliche Untersuchung bei Dr. Forde; er findet alles „exzeptionell gut“. Gesundheitssorgen. Mutters Schweigen über Sex. Und ihre ausdrückliche Missbilligung von Aggressivität. Ich: Wenn Ina aggressiv reagiert, denke ich: wodurch habe ich das provoziert? Er: Es braucht keine Provokation; Aggressivität ist ein natürlich Trieb, immer da, wie Hunger und Sex; war ursprünglich nötig zum Leben, ist erst in Zivilisation unterdrückt worden. Ich: In meinen Erwiderungen (für Schilpp) bin ich manchmal aggressiv. Er: Gut! Ich über Olafs Reaktions zu meiner Erwiderung auf Popper; Mutzli sagte, er findet, es ist nicht nobel, mich auf Poppers level herunter. Aber auch Ina findet es zu grob; feinere Ironie, wie bei Russell, wirkt besser. Ich habe nicht genügend Schulung darin.) – Haarschneider. – Am Bernays Aufsatz.

Wiederholungszeichen: Am Bernays Aufsatz. (Ina beginnt Tippen).

Bernays Aufsatz Stenogramm fertig. (Ina tippt es, ich fange an, durchzulesen.)

2 Wiederholungszeichen: Bernays Aufsatz Stenogramm fertig. Ina tippt es. Getipptes durchgearbeitet.

12 zu Dr. Mott. Nochmal über Elisabeth und Wiesneck. Ich weiß nicht mehr, ob ich mich abends zurückzog, oder was wir taten. – Über meine Gefühle beim Sitzen auf geraden Stühlen; er fragt, warum ich nicht reise, zu Freunden, oder nach Berkeley. Was ist die Angst für den Rücken?) – Ich komme in guter Stimmung nach Hause. Nach dem Essen zusammen; sehr gut. – Letzte Änderungen im Bernays Aufsatz.

VII / 1958 12 ½ – 3 Mia hier (über Revision des Schilpp ms: Sie hat mit Haydon gesprochen, der ist Chief Editor bei RAND, beide sind Freunde von ihr und von Helmers. Er hat ihre Revision durchgesehen und sagt: das genügt 95 %; er hat nur wenige Korrekturen hinzugefügt, und das genügt dann völlig. Er wäre bereit, das mit anderen Teilen, auch Autobiographie, zu tun, dabei ihr in Ende, aber ihre Revisionen kosten sie selbst zu viel Zeit, 🕮da sie symbolische Logik für Herbst vorbereiten muss, aufgrund von Copi Buch. Sie schlägt vor, dass ich einen Studenten bezahle, der die Lösungen aller Aufgaben der ersten 5 Kapitel aufschreibt; dann würde sie dafür die Revisionen machen. Wir überlegen mit Ina zusammen. Ich schlage vor, dass ich zunächst mal Copi frage, ob er die Lösungen geben oder leihen könnte. Haydon hat zugestimmt, dass Helmer viel zu wenig korrigiert hat.) – Britt These gelesen. – Abends etwas tense.

12-2 Department Meeting. (Da wir von auswärts niemand gefunden haben, und der Katalog in den nächsten Tagen fertig gemacht werden muss, erwägen wir Ruth Anna und, auf meinen Vorschlag, auch Bob Mathers, weil er kürzlich auf einmal das letzte Kapitel seiner These geschrieben hat. Alle sind unentschlossen, ob Aufspalten zwischen beiden oder nicht. Schließlich beschließen wir: nur Ruth Anna; nach langen Überlegungen scheint es möglich, sie für das ganze Jahr zu ernennen, mit allerhand Verschiebungen von Kursen anderer. – Travis und Doris sind zum ersten Mal dabei; Doris ist nach langem Drängen zur „Sekretärin“ ernannt worden.) – Britt These. – Gebadet.

Auf der Hinfahrt, bei Kreuzung Wilshire und 2. St. Monika, kommt ein Polizist auf Motorrad und sagt, ich bin bei Rot über die 1. S. M. gefahren; ich soll an die rechte Seite fahren. Er erlaubt mir, stattdessen auf die rechte Seite der 2. SM zu fahren. Er ist höflich und ruhig, und beruhigt mich. Er sitzt auf seinem Motorrad hinter meinem Auto und schreibt Ticket. (Dies ist mein erstes Ticket, 6.-, was Job bezahlt.) – 11 zu Dr. Mott (Ich erzähle vom Ticket. Er lobt, dass ich wagte vorzuschlagen, woanders zu parken. Ich: Manchmal, auf dem Hinweg oder besonders Rückweg, denke ich an etwas aus der Stunde; vielleicht auch heute; also ist die Therapie schuld! Mein eingleisiger Mind; gut für Konzentration, schlecht für praktische Situationen. Er: auch schlecht für Therapie, weil ich die Ideen nicht frei laufen lasse. Ich: manchmal auch schlecht in philosophischem Gespräch; das kommt mir zum Bewußtsein, wenn ich es bei anderen in noch größerem Maß sehe, z.B. Wisdom, der die Gruppe und ihr Interesse vergißt. 🕮 Er: Viele Patienten verteidigen sich, wenn er ihnen die Bedeutung eines Symptoms erklärt. Ich: Das ist ganz natürlich; ich bemerkte es bei Ina, die sagte: „Wie man’s macht, ist’s verkehrt“. Aber ich selbst habe oft das Gefühl, als ob er ein Richter wäre. Er. Dies ist eins unserer wichtigen Ziele, dass ich dies Gefühl verliere!) – Heute früh war ich etwas tense; zweimal ½ Miltown. Mittags etwas besser. – 2hTV kommt zurück (Ein anderer Mann. Automatik gibt jetzt bessere Bilder, aber zuweilen nicht ganz so gut wie bei Hand. Das feine Tunen am remote control hat aber wiederum gar keine Wirkung, weder bei Hand, noch bei Automatik. Er sagt: Das ist nur gemeint, zu berichtigen, wenn die Station etwas abweicht. Ich glaube das nicht; aber akzeptiere es wie es ist; ich denke, vielleicht ist gemeint, gebraucht zu werden nur mit TV, das keine Automatik hat. – Er schließt das alte Admiral-TV in Inas Zimmer an Antennenkabel an, die neulich ein anderer Mann durch Coupler mit der Dachantenne verbunden hat; wir geben ihm 1.- dafür. Es gibt an einigen Stationen sehr gute klare Bilder). – Britt fertig gelesen. (Abends Wim hier.)

Rozeboom und Max Weberwirklich? Memoranda gelesen (über Ramsey Satz, und meine Aufsätze). – 12 – 2 ½Helmers hier mit Baby. (Ich probiere seinen Norelco Rasierapparat; es geht schnell, und irritiert die Haut nicht, wie ich gefürchtet hatte; aber ich bin nicht sicher, ob es so glatt wird; mein jetziger macht es aber auch nicht sehr glatt; mir scheint, ich würde den Norelco vorziehen; kleiner Nachteil: kein Schalter) . – Monika benimmt sich sehr gut; aber Mutzli scheint etwas nervös, ob sie nichts kaputt macht, oder ob wir ihre Erziehung billigen.) – Nachmittags das Typoskript von Autobiographie, Version 2, § 4, Philosophie in U.S., durchgelesen.

Vormittags Hararys neues ms gelesen und Briefe darüber diktiert. – Nachmittags nach vielen Wochen endlich wieder zurück an die Autobiographie (Durcharbeitung des zweiten Teils angefangen). – Abends bei Musik überraschend zusammen; ganz besonders gut. – (Nur 1 großes und 1 kleines Nemb, anstatt der gewöhnlichen 2 Gr.; gut geschlafen, aber früh aufgewacht.)

An Umarbeitung von Autobiographie, Teil II (§ 6 und 8). 🕮

12h zu Dr. Mott. (Heute früh beim Aufwachen hatte ich Gefühl gegen Herkommen, als hätte er mir letztes Mal Vorwurf gemacht, dass ich etwas verkehrt gemacht hatte. Dann fiel mir ein, das war der Polizist, nicht er! Das scheint seine Deutung zu bestärken, dass ich ihn und den Polizisten identifiziere. Er: Ich mache ihn für alles verantwortlich, weil ursprünglich die Mutter für alles, Schlechtes und Gutes, verantwortlich war. – Über Weltregierung. Er macht mehrmals Fragen, die mich weiterführen. So werde ich verleitet, lange und ausführlich zu erklären: Die Beschlüsse richten sich, wenn möglich, nach Mehrheit der Menschheit; bei drängenden Sachen auch ohne das; bei nicht drängenden warte ich lieber einige Jahre und versuche inzwischen einige Regierungen zu überzeugen. Er: Schließlich danke ich dann ab? Ich: Das ist Konflikt. Ich möchte die Macht behalten; aber es scheint besser, dass schließlich, wenn Weltwahlen möglich sind, das gewählte Parlament eine neue Regierung bestimmt; vielleicht behalten sie einige von uns; andernfalls gehen wir dann. Auf einmal sage ich: Nun habe ich so lange über Sozialismus geredet! Er: Gut, dass ich endlich mal darüber gesprochen habe. Ich: Ich scheue mich, hierüber zu Freunden zu sprechen, auch über internationale Sprache; ich fürchte, dass sie sich über meine geliebten Ideen lustig machen. Sie nannten mich als Knaben einen „Weltverbesserer“. Alles dies schien ihnen kindisch und utopisch. Er: Da steckt wohl noch mehr dahinter.) – Mittags erzähle ich Ina davon. – Nachmittags Autobiographie. –

Autobiographie. –12 1 – 2 ½Mia hier. (Sie bringt 3 Sections aus meinem Reply zurück, mit Verbesserungen von ihr und Haydon.)

Autob. – 1 – 2 ½Bohnert hier. (Sein neuer Job ist noch nicht entschieden. Er glaubt, es wird angenehmer sein, mehr Abwechslung in der Arbeit, und auch Plan von kleinen Computern. – Wir leihen ihm Geld für die Zwischenzeit.) – 4 – 5 ½David und René Kaplan hier. (Er hat meine Erwiderung auf Hempel gründlich durchgearbeitet. – Sie betrachten beide TVs und vergleichen.) – (Abends Ina zu den Methodisten.) 🕮

11 zu Dr. Mott (heute Traum: Onkel Wilhelm über Ausgrabungen, zu mir und Agnes; über Kaschmir. Das ist er. Er: Ich bin geneigt, zu leicht Sachen von ihm zu akzeptieren, im Traum: dass Kaschmir in Griechenland ist. Ich: Ich wollte schon in Princeton in die Praxis der Therapie hineintauchen, unabhängig von der zugrunde liegenden Theorie. Gestern sprach Ina gegen Palstrom, über „Analyse“; ich sagte ihr, dass sei doch alles ganz natürlich; aber dann erinnerte ich mich, dass ich selbst mich vor einigen Wochen über Ähnliches geärgert hatte.) – Brief von Chacha (sie schreibt, mein Brief an sie über Christiansens Tod hat ihr mehr Liebes und Gutes gegeben, als ich je zuvor ihr geben konnte. Das rührt mich sehr.) – Nachmittags etwas jittery, eine Zeit im Bett gelegen. – Bibliographie für Neudruck der Semantik gemacht. – Abends doch spazieren.

Wiederholungszeichen, Bibliographie für Neudruck der Semantik gemacht.. (Vormittags zum Notar, für Phoenix Haus.) – (Nachmittags und abends Ina zu Myra.)

Bibliographie und Korrekturen für „Formalization“ ( dabei prüfe ich, ob Hermes recht hat, dass Gentzens Proof und Funktionskalkül vollständig in meinem Sinne ist; mir scheint nicht.) – Gebadet.

Korrekturen für „Formalization“. – Autobiographie. –

12 zu Dr. Mott. (Über Chachas Antwort auf meinen langen Brief. Ich war erstaunt, dass sie die Leiche noch bei sich behalten wollte. Ich wollte eigentlich meine Mutter nicht mehr sehen nach ihrem Tod, und war auch unwillig über die vielen Zeremonien und Umstände. Chacha schreibt: Dies war das Beste und Liebste, dass ich jemals zu ihr ausdrücken könnte. Ich hatte zuerst gefunden: Gut, dass mein Brief ihr so viel half; aber wieviel muss sie früher vermisst haben. Er: Immer noch kann ich nicht genug Gefühle ausdrücken; besonders nicht Zorn. Ich: Manchmal doch; aber ich bin erstaunt, dass Ina es so leicht gegen Palstrom kann. Über die Trauerfeier, alles genau wie Christiansen es angeordnet hatte.) – Noch an Korrektur für die Semantikbücher.

Autobiographie. – Mittags Mia hier. – Nachmittags 4-6 Senior hier. (War mit Frau in Hawaii; sie wohnt jetzt in Berkeley. Ich schenke ihm englische Logik.) 🕮

Autobiographie. – Entwurf für einführende Bemerkungen für die Sammlung von Reichenbachs Aufsätzen, die bei Routledge erscheinen soll. (Mia hat lange daran gearbeitet, 5 alte Aufsätze aus dem Deutschen übersetzt, mit Hilfe von Marcia Ruth Jonston und Ruth Anna Mathers.) Ina macht Verbesserungsvorschläge, und später nochmal. – Wir hören Radio über amerikanische Marines in Lebanon, und die Diskussion im Security Council. – (Morgens etwas tense; Miltown; nachmittags besser.) – Abends 10 ½ (!) überraschend zusammen; sehr gut.

11 zu Dr. Mott (Traum heute: Specksalat; ich hole Hempel an meinen Tisch. – Gestern beim Abendessen schreie ich meinen Zorn gegen Ina heraus. Abends gut zusammen. Wirklich ein Zusammenhang?) – Autobiographie.

Autobiographie (ausführlicher über England und Russland eingefügt.)

10-2 Mathews und Kuhns (Mathews hat nichts gearbeitet infolge Tod des Babys und Krankheit der Frau. – Kuhns hat allerhand gearbeitet zum neuen Ansatz über bestes \(\lambda{}\); es wird aber zu kompliziert.) – Paps ms gelesen, und einiges in seinem Buch; ihm kurz geschrieben. – 6 ½ – 8 Mia hier (sie fährt morgen bis 3.8. nach Utah in die Berge, Reitpartie. Sie hat alle Sektionen, die ich ihr vom Reply gegeben hatte, an Haydon gegeben. – Sie macht Korrekturen in meinen einleitenden Bemerkungen zu Reichenbachs gesammelten Aufsätzen.)

Autobiographie. – Gebadet.

Ich fahre mit Ina 10h, sitze eine Stunde im Auto; ich fahre hin und zurück. 11h zu Dr. Mott; (die Schwierigkeit, schnell Entschluss zu fassen am Telefon, als er anrief. – Vorgestern endlich Wiederernennung offiziell; und ONR. Sie zahlen für 2 Monate im Sommer; ein Windfall. Loslegen den kalten Krieg. Ich bin zornig auf Eisenhower, Truppen nach Lebanon geschickt. – Mal früher habe ich mehr dramatisiert; das scheint doch in mir zu stecken. 🕮 Als Knaben führten wir „Ben Hur“ auf; und meinen „Scipio“. Vielleicht wäre Drama-Therapie gut. Aber der zuschauende Doktor würde mich stören.) – Autobiographie.

Autobiographie. – 12-2 Nelson Pike hier (ich schenke ihm Testab. Er erzählt von seiner Thesis.) Wir gehen zusammen spazieren, bis zur Rep Garage, wo er seinen Wagen hat. Dann halten wir ihn für den Lunch. – Nachmittags Benedikt Sobler hier. (Er will die Ranch in Malibu verkaufen! Sie macht zuviel Arbeit. Er will dann etwas Kleineres in der Nähe von San Francisco kaufen.)

Autobiographie. – Nachmittags Bob Mathers kurz hier (bringt einige Kapitel der Thesis).

11 zu Dr. Mott. (Wenn Elisabeth herkäme, würde Ina ihren kritischen Blick fürchten, im Haushalt und über sie selbst, „was hat sie, was ich nicht habe?“. Er: Ob ich Inas implizierte Fragen beantwortet habe. Ich: vielleicht nicht. Er: gewiss nicht. Ich: Wie kann er das behaupten?! Er: Ob ich irgendwelche Leute dislike. Ich: vielleicht Popper; ich erkläre, dass ich Schwierigkeiten erwartete, wenn er von Stanford hergekommen wäre. Er: Warum so herumgemogelt? Ich: Der dislike ist nicht unzweideutig; er tut mir auch leid. Er: Mitleid ist das Schlimmste, was man einem Feind antun kann.) – Autobiographie. – Gebadet.

11 Zahnarzt (gestern abend beim Zähneputzen fiel die Goldkrone heraus von einem Zahn oben, rechts von der Mitte, wo die obere Platte angeklammert ist. Obwohl die Beißfläche ein Loch hat, entscheidet er, die Krone einfach wieder anzuzementieren. Andernfalls müßte er sie ins Labor schicken, die müßten die weiße Plastikfrontfläche abmachen usw. Er meint, es wird schon eine Zeitlang so halten, obwohl dieser Zahn unter Zug ist durch die Klammer.) – Autobiographie.

Autobiographie. Erwiderung auf Hempel revidiert. – Abends tense und ungemütlich; 2 x Miltown. Musik, ganz kurz auf und getanzt. Später besser.

Autobiographie. – 12 ½ – 2 ½zu Helmers. (Er hat einige der Sektionen gelesen, aber alle im Office. Ich sage, dass andere 🕮 finden, dass mein Stil und meine Wortfolge oft zu deutsch ist; vielleicht wären mehr Korrekturen gut. Er sagt: Erwiderung auf Nagel ist zu lang, da sind Wiederholungen; ich: bitte anmerken.)

Ich fahre mit Ina 10h (Attacke im Auto). 11h zu Dr. Mott. (Samstagabend empfindlich. Freitagabend Ärger; Ina machte Geschichte mit ihrem Haar, epic; ich dachte, sie will also nicht. Vielleicht am Samstag Rache dafür, und zugleich Angst für mich. Er: Ich hätte Freitag den Ärger aussprechen sollen. Ich: Aber das war unvernünftig. Er: Das macht nichts, das kann man ja dazu sagen. Ich: Ich weiß das theoretisch; anderen sage ich so, z.B. Mutzli; vielleicht ist er auch zu Hause nicht so weise wie hier? Er: Ja, er macht öfter etwas verkehrt; aber er hat gelernt, durch lange Analyse, es zu akzeptieren, und sich nicht Vorwürfe zu machen. . Ich: Finden seine Freunde, dass die Analyse ihn geändert hat? Er: Und meine Freunde? Ich: Die aus Chicago sagen ja; das tröstet mich, wenn es mir manchmal scheint, es geht nichts vorwärts.) – 5-6 Kalish hier. (Er ist nur kurz hier, fliegt dann zurück zu seinen Verwandten in St. Louis. Er ist munter und vergnügt wie gewöhnlich, aber klagt doch, wie sehr er noch Analyse brauchen wird. Micheline wird ihn kurz hier sehen, auf der Reise nach England.) Autobiographie. – Abends zusammen; ganz besonders gut.

Autobiographie. – Abends Bob Mathers thesis gelesen. – Umarbeitung von Autobiographie beendet. –

Brief an Maue geschrieben (zu Fotos von Maria und Gerhard). – 5 ½ – 9 ½David und René hier (wir sitzen im Patio, auch abends. Er hat mit Ruth Anna und Travis gesprochen; und sie wollen zusammen Sektion von meinem Reply revidieren vom 4.8. ; er meint, es geht doch schnell zusammen. – Über die Lage im Mittleren Osten. Er fürchtet, dass Nasser, wenn die arabischen Länder sich vereinigen, Israel angreifen wird. Er nimmt eine Reihe Sektionen mit.) – Inzwischen kommt Helmer kurz (mit dem Baby; er bringt durchgelesene Sektion zurück.) – Ich kann lange nicht einschlafen. 🕮

11h zu Dr. Mott. (Brief an Maue (zum ersten Mal ihren Namen); über Gerhards Zurückscheuen vor der Heirat, ist 29 Jahre. Er: Beide Söhne nehmen Mut, weil sie keinen richtigen Vater hatten.) – Haarschneider. – 3 ½ – 5 ½ (!) Bob Mathers hier (über Kapitel der These, die ich gelesen habe; er ist nun beinahe fertig.) – Abends gebadet.

VIII / 1958 Autobiographie. – 3 ½ – 6 ½Herb Morris und Virginia Nelson Pike und Carrol hier (wir sitzen im Patio. Morris wird nächstes Jahr in Stanford sein; jedes Quarter nur 2 Kurse; 1 Seminar in Law College, 2 Kurse im Philosophie Department bei Goheen. Wir sagen, sie sollen Singers aufsuchen wegen Haus. – Allerhand über Rechtsprinzipien. Ich sage: Die Geschworenen sollten Wahrscheinlichkeiten angeben. – Auch über die Lage im Mittleren Osten; alle sind gegen Dulles, und gegen die hypokritische Rede von Eisenhower.)

An Erwiderung auf Grünbaum gearbeitet, aufgrund seines Briefes. – 12 – 2 ½Bohnert hier. – (Ich schreibe, zunächst im auf Deutsch, lange Einfügungen; ich ärgere mich, dass diese Erwiderung mich jetzt noch so viel zusätzliche Zeit kostet; alles, weil Reichenbach und Grünbaum so unklar formuliert haben! Nachher überlege ich, dass ich die meisten dieser Hinzufügungen weglassen will, und das Getippte über die 3 Interpretationen sogar noch kürzen will, und dann in Fußnote erklären, und Grünbaums Brief erwähnen.)

Erwiderung auf Grünbaum (ich mache die Kürzungen). – 3-6 Party bei Myra für Kaplans (wir nehmen Doris mit. Herzliche Begrüßung mit Abe. Er, Iona und die Kinder sind in japanischen oder indischen Kostümen, die ihnen gut stehen. Er erzählt gut über kulturelle und ökonomische Züge der Situation in Japan, Indien, Israel; immer lebhaft illustriert mit Ankedoten. Ich spreche auch mit Blankfort, der endlich mal einige Wochen Ferien machen will; Bradis; Dr. Lukas; Mia, die gerade von 2 Wochen Campen und Reiten in den Bergen hoch in Utah zurückgekommen ist; Myra, die ich herwinke, neben mir auf der Sofalehne zu sitzen. Ich sitze erst mit Kissen, später ohne; gehe dann zu andere Sofa, es geht gut ohne Kissen; Dr. Kupper setzt sich kurz neben mich, 🕮 ich erzähle von der Wiederernennung, der Autobiographie, meinen Gefühlen dagegen; er fragt, ob ich darüber zu Dr. Mott spreche, vielleicht wollte er so erfahren, ob ich noch Therapie nehme; über Feigl und die Minneapolis Bände; als er anfangs hereinkam und oben bei Myra stand, erkannte ich ihn nicht! - diesmal war es mir es mir leichter als vor einem Jahr, zu sitzen, mit verschiedenen Leuten zu sprechen, und mich herum zu bewegen. Aber später war es etwas zu heiß, und ich zerschwitzte meinen grauen Sommeranzug.)

11 zu Dr. Mott. (Über Party gestern. Ich fühlte leichter und beweglicher als voriges Jahr. Ich dachte nachher, vielleicht sollten wir doch öfter mal Leute treffen, auch neue. Ich sage, oft habe ich Neigung, Leute was zu fragen, aber dann Hemmungen. Er: auch über ihn? Ich: Ich denke zwischendurch weniger an ihn, als Ina an Palstrom. Dann sage ich aber eine Menge Fragen über ihn: Familie, Ferien, Arbeit, usw.) – Erwiderung auf Grünbaum, gekürzte Fassung fertig.

Autobiographie; neu Getipptes gelesen, (§7-8). – 12 ½ – 2 Mia hier (sie bringt 3 Sektionen zurück). – Einleitende Bemerkungen für Reply (Skelett geschrieben).

Wiederholungszeichen: Einleitende Bemerkungen für Reply (englisch geschrieben). – Weitere Sektion Reply revidiert. – 7-8 Mia hier (mit ihr spazieren. – Wir planen Negleys und Haydons mal hier zum Lunch zu haben.)

11 zu Dr. Mott. (Über Dr. Kupper bei Myras Party. Er: Wie war das Aufhören. Ich erzähle …; als ich zum letzten Mal hinging, sagte er, wenn ich einmal fortsetzen wollte, würde er jemand anders vorschlagen. Er: Das muss doch Zorn oder Resentment bei mir hervorgerufen haben. Ich: Ich versuchte es mir zu erklären, nachdem ich Dr. Mott kennen gelernt hatte; vielleicht dachte er, der mehr mütterliche Typ wäre besser für mich; oder vielleicht dachte er, ich könnte die schwierigere Behandlung bei ihm nicht aushalten, obwohl sie wirksamer sein würde. Er: dies nicht; vermutlich das erstere; nicht nur den Vater, sondern auch die Mutter habe ich gar nicht richtig gekannt; nur idealisiertes Bild. Ich erzähle von Kopfnüssen, die Mutter ungeduldig, weil ich die Schuhe nicht finden konnte. Er: Das muss in meiner Fantasie 🕮 die Vorstellung einer strengen und sogar grausamen Frau erzeugt haben.) – Groceries eingekauft. – Nachmittags Bob Mathers Thesis gelesen. –David Kaplan½ Stunde hier. Er bringt Sektion vom Reply zurück, die er mit Ruth Anna und Travis durchgearbeitet hat. Er nimmt die 5 letzten mit, die Mia nicht durchgesehen hat. – Er macht auch Bemerkungen über philosophische Probleme.) – Abends tense; trotzdem spazieren gegangen. (um 7, 9 und 11 ½ Miltown).

Weiter an Revision von Reply. – 1-2¾Bob Mathers hier (ich mit ihm spazieren; dann Lunch; dabei noch allerhand über die Thesis gesprochen. – Er sagt, er hat vor einigen Wochen die Analyse aufgegeben, obwohl er nur 5.- zahlte; es war zuviel Ausgaben, und er fühlte keine sichtbare Wirkung. Er habe sich jetzt alleine herausgerappelt; seit 4 Wochen arbeitet er täglich 16 Stunden!) –David Kaplan kommt kurz (er bringt 7 Sektionen vom Reply zurück, die er allein revidiert hat. Er sagt jetzt, dass es doch schneller geht als zu dritt; er sagt zu Ina, die Schwierigkeit war für ihn immer, einen Beschluss über eine Änderung zu fassen; durch die Zusammenarbeit mit Ruth Anna und Travis hat er jetzt mehr Selbstvertrauen gewonnen.) – Abends gebadet.

Revision von Reply.

2 Wiederholungszeichen: Revision von Reply (bis § 8, ausgenommen Cohen).

11 zu Dr. Mott. ( Donnerstagabend tense; vielleicht Gedanken, ob er an Beendigung denkt. – Sein Bild in Zeitung nicht wiedererkannt. – Gestern morgen Traum: Antilopenfell, geeignet für Mappe [Assoziation: Gretes Krokodilmappe; „der Leopard ändert seine Spots nicht.“] Anderer langer Koffer, mit 2 Seitenteilen; schöner, glatter, kleiner Koffer, der gefällt mir besser; Charles Morris kommt; gibt er uns eine dieser Sachen oder wir ihm? Assoziation: Morris in Prag, Ausspruch von Frau Schlick; Trude; Rorschach, Trude erklärte es durch mein schlechtes Vorbild; Ellen, ihr Besuch voriges Jahr, sie hatte auch Analyse. – Über Beendigung; er: Er wird das nicht von sich aus beschließen.) – Revision von § 9 über Modalitäten (David hat gute Änderungsvorschläge gemacht.) (Abends Ina zu Mia; eine Shower Party mit Babysachen für Carrol Pike; bis nach Mitternacht.)

Weiter an Modalitäten, den ganzen Tag.

Wiederholungszeichen: Weiter an Modalitäten; und Semantik. – 6-7 Montague hier. 🕮 Er ist eben aus Albuquerque zurück. Er hat dort gearbeitet über Explikation von Determinismus, und über berechenbare Funktionen. – Er überlegt hier, sein Haus zu verkaufen und anderes zu kaufen, für ca. 30 Tausend! Er fährt jetzt eine Woche zum Tahoe See, dann zu den Eltern in Okla. und Arbeit mit Tarski. Er will ca. 10. Sept. zurückkommen.)

11 zu Dr. Mott (über voriges Mal. Ina sagt, die Mappe von Grete war schon vor vielen Jahren abgeschafft. Über Behalten von Sachen, Briefen, usw.; Unterschied zu Ina. Auch Beziehungen zu Menschen. Früher war ich nicht so konservativ, lachte Agnes aus. Er: Agnes, durch Verlust des Vaters, wollte alles bewahren; ich erst nach Verlust der Mutter.) – 1-2 Mia hier (sie bringt mir ein Unterhemd, mit Gedicht.) – 4 – 5 ½Elinor Charney (sie erzählt vom Philosophiestudium in München, und Literatur, später Assistent von Reichenbach in L.A.; eine Zeit mit ihrem Mann in Norwegen; sie gab Vorträge über Logik und Sprache, mit Philosophen und Linguisten. Jetzt werden sie in MIT sein; vielleicht möchte sie mit Computern arbeiten, Übersetzungsmaschine, oder Unterricht an kleinem College in der Gegend. Sie erzählt allerhand von von Neumann, wie sein Leben unnötig verlängert wurde.) – These Britt gelesen. – Abends etwas tense; trotzdem langer Spaziergang.

Etwas tense (Miltown). – Reply revidiert. (Nachmittags kommt reparierte Waschmaschine). –

Reply revidiert. – Abends gebadet.

Wiederholungszeichen: Reply revidiert. – 4 – 6 ½ hier: Mia, Prof. Negley und Frau (aus Hawaii; er erzählt, dass Feigl sehr beliebt war, und bald in Kontakt kam, auch außerhalb der Universität, mit Michener und anderen Schriftstellern usw. N. ist von schweizer Abstammung, hauptsächlich interessiert an Ethik und sozialer Philosophie. Arbeitet jetzt an Metaphor bei Kierkegaard und Existenzialismus.) 🕮 und Growley Haydon und Frau Ethel (er hat Teil I meiner Autobiographie durchgelesen, nach Mia, und noch einige weitere Korrekturen gemacht, auch eine Reihe Sektionen vom Reply. Er hat Englisch studiert, in Chicago, aber keinen höheren Grad gemacht, ist jetzt Editor in RAND für alle Memoranda, die aus RAND hinausgehen. Er will mir Informationen schicken lassen über Preise von Lithographie und anderen Methoden. Er war interessiert an Autobiographie, besonders das über mittelalterliche Gebäude in Chicago und Adler. Er spricht von seinem Vater; der ist nicht in Divinity Schule, sondern Humanities, für vergleichende Religion, Humanist; ursprünglich Pfarrer, konnte aber die kirchlichen Dogmen nicht mehr anerkennen und studierte die anderen Religionen; er kritisiert Hutchins „große Bücher“, weil die orientalischen Kulturen ausgelassen werden. – Auch über Übersetzungsmaschine; er weiß von Bar-Hillel. Ich über internationale Sprache; er scheint skeptisch, sagt aber, er würde die Sprachform von Interlingua, die er in Sc. Newsletter gesehen hat, akzeptieren.)

12 zu Dr. Mott (heute Traum: ich gehe zu Ämtern für Dokument, brauche „Certification“, muss 540 Meilen/Stunde fahren, bringe später ein Dokument, dass ich 535 gefahren bin. Wir mieten Haus; es hat gescreente Porch, wo der Wind weht. (Assoziation: die hohen Geschwindigkeiten der Mondrakete; Examen und Fahrprüfung mit Auto.) Er: Ich wünsche Zertifikat in der Therapie. Ich: Ja, wie bei einem Labortest, Kultur für Niedergang von % von etwas im Urin; hier ist es immer so unfassbar, und ich weiß nicht, ob ich wirklich vorwärts komme. Und dazu wird er noch 2 Wochen auf Ferien gehen. Er: Er wird aber immer erreichbar sein, wenn nötig.) – 4 ½ – 5 Bob Mathers hier (über Thesis). – Abends spät zusammen, gut.

Reply gearbeitet. – Abends TV 10:30 -12:22 (!) (Das Pestalozzidorf für Kriegswaisen, in der Schweiz; dramatisiert mit einigen Schauspielern, Cora ist nicht dabei.)

Reply, und wieder getippte Autobiographie. –🕮

11 Dr. Mott (letzte Stunde vor seinen Ferien; nächste Sitzung: 8.9. – Ich: Ina bringt gestern schon den Scheck zu Dr. Palstrom, der auch Ferien macht, um nicht „in Schulden“ zu sein. Ich wollte das nicht. Er: Vielleicht ist es mir lieber, etwas von ihm zu haben, sodass die Beziehung bestehen bleibt. Ich: Ja. – Ina spricht von mir als „Carnap“, auch wenn ich dabei bin. Ich wollte 1937 „Pete“Peter? einführen, aber Hempel hatte das schon gewählt. Als wir nach LA kamen, wollte ich „Rudolf“ für Department vorschlagen, aber Ina mag das nicht; also „Carnap“. Geschichte. – Ich rede vergnügt und munter. Plötzlich ist die Stunde um. – Beim Aufstehen sage ich: Sind die 2 Wochen für Forschung oder Vergnügen? Er (nach einem Moment Zögern): Vergnügen. Ich: Ich wünsche gute Zeit.) – Autobiographie (Haydons Korr. übertragen).

Autobiographie fertig durchgesehen. – 12 ½ – 2 ½Bob Mathers hier. (Meine Comments zu seiner „Conclusion“. – Mit ihm spazieren; dann Lunch zusammen. – Er will 1.9. alleine in die hohe Sierra gehen, für 10 Tage mit Schlafsack, 10‚000’ hoch; Hauptnahrung: Fische.) – Gesuch für NSF überlegt.

Ich schreibe für Schilpp Band Dankausdruck für die, die geholfen haben mit der Revision. (Das war zuerst gemeint als Teil der Einführungsbemerkungen zum Reply.) Ina hat heftige Emotion, weil ich ihre viele Arbeit am ms nicht genügend hervorgehoben habe; sie schreibt etwas dafür, wirft es aber weg. Dann schreibe ich etwas, und beschließe, das Ganze als Acknol. vorne im Band zu schreiben; dann kann es mehr persönlich sein. – Reply auf Strawson revidiert.

Reply revidiert. – Abends Wim hier.

(Dr. Mott ist auf Ferien, für 2 Wochen.) – Reply revidiert. – Abends gebadet.

Wiederholungszeichen: Reply revidiert. (Bohnert kurz hier.) – (Ina nachmittags zum Department; sie holt Getipptes ab, bringt weitere Sektion hin; und Blätter zum Ditto für NSF Gesuch.)

Reply revidiert (meine Prob.). – Mittags Mia hier. (Sie ist sehr gerührt über meine Dankbezeugung in Acknowl.; sie nimmt Autobiographie Teil II mit, das neu Getippte, weil das nur von ihr gelesen ist, und sie nicht viel korrigiert hat.) – (Morgens etwas tense, 🕮 (2 x ½Miltown).) – (Abends ärgere ich mich, als Ina 11 ½ nochmal kommt und kritische Bemerkungen macht. Um 12h, als sie von Gang mit dem Hund zurückkommt, laufe ich hinüber und wir umarmen und küssen zur Versöhnung.)

Weiter Revision von Reply. – (Ich gebe Ina einen neuen Entwurf meiner Dankbezeugung, ganz ähnlich ihrem Entwurf. Sie bringt es mir zurück, sie hat es durchgestrichen und in riesigen roten Buchstaben darunter geschrieben „Nein! Überhaupt nichts!“, sie wirft es mir zornig hin. Ich nehme sie auf den Schoß und rede ihr ruhig zu. Warum sie mir und sich selbst dies antut? Wir gehören doch zusammen, und müssen doch alles miteinander besprechen können. Sie wird ruhiger, aber geht weg.)

Weiter am Reply. – Nachmittags Gordon Mathews kurz hier. –

(Diese Woche bin ich immer früh aufgestanden, ca 7:30!) Weiter Reply (Nagel; viel einiges geändert).

Weiter am Reply (Popper

IX / 1958Wiederholungszeichen: Weiter am Reply (Kaplan, die letzte Sektion!)

Nachmittags Helmers mit Baby hier (über eine Stunde, im Patio; er hat von jetzt ab 3 Wochen Ferien).

11 – 12 ½ bei Dr. Seiff (er findet Glaucoma in einem Auge, da verschiedene Stellen im Gesichtsfeld sind blind; aber noch nicht im anderen Auge; daraus schließt er, dass es im Anfang ist; daher „excellent chance“, dass es gestoppt werden kann. Wenn vernachlässigt, führt es zu Blindheit in beiden Augen. – Ich nehme es ruhig auf; aber nachher fange ich doch an, mir die schlimmsten Möglichkeiten auszumalen.) Ina ist mitgefahren, führt mich zurück; es hilft mir, zu sehen, dass sie es nicht tragisch nimmt. – Am NSF Gesuch mit Ina. Nachmittags etwas am Reply (Kaplan).

Ich fahre Ina zum Department (sie macht das Gesuch für NSF fertig); ich fahre zu Dr. Seiff, 10:15. (Er misst wieder den Druck, und nimmt nochmal Messungen für neue Brille). Ich hole Ina ab im Department. Mittags Mia hier. Sie fühlt sich einsam. Franki ist ausgezogen; aber wir beide haben sehr wenig Zeit für sie.) – (Nachmittags Ina zum Department, macht Gesuch fertig, und bringt 🕮 es zu Miss Mudge für die Deans.) Ich reply, letzte Sektion (Kaplan) Durcharbeitung beendet. Ich an Autobiographie (Mia und Haydon haben nochmal den ganzen Teil II durchgesehen und Korrekturen gemacht. Ich lese es durch und bestimme die Änderungen; dann muss Ina dies noch ins Druckexemplar übertragen.) (Mia erzählt Ina, dass Reichenbach Glaucoma hatte; daraufhin sagt Ina ihr auch von mir. Sonst wollen wir es aber nicht anderen sagen. Mia sagt, bei ihm war es schon weiter fortgeschritten; er hatte seit Jahren Schmerzen hinter der Stirn, die aber immer durch sinus erklärt wurden. Er musste Salbe nehmen, und auch in Nacht dafür aufwachen. Die untere Sicht war gestört; aber er wollte sich von nichts abhalten lassen, auch nicht Autofahren im Dunkeln! Sie hatte dabei Angst.)

Weiter an Autobiographie. – Abends gibt es Verstimmung; wir beide sind durch die mühsame Arbeit übermüdet und gereizt; und ich brause auf.

Richard Jeffrey kommt nicht (um 8 ruft er an. Er war mit Bus, dann Taxi hergekommen, die Türklingel funktioniert nicht; so ging er zum WestbergHaus und telefonierte um 8h! Dann kam er wieder. Wir plauderten lange, dann 10-1 Gespräch über Probability, im Patio. Er wird 10 Tage bleiben, wohnt bei einem Freund, Irving Mann, 1100 Glendon; der ist Mathematiker in RAND. Dann zusammen gegessen.) (Ina bringt ihn nach Hause.) Ich weiter an Autobiographie Durchsehen.

10 – 2 ½Mathews, Kuhns, Jeffrey hier. (Kuhns über Symbol-Funktion für 2 Familien. Mathews über Ableitung von A12a aus den früheren Axiomen). Mahlzeit zusammen, vergnügt. – Nachmittags Autobiographie Durchsehen fertig; weiter an Reply, fertig machen für Druck.

10-1 Jeffrey und David Kaplan hier. David hat gestern abend angerufen, hat Lösung für das gleichseitige Dreieck von Prädikaten, gefunden; er hat gefunden, dass mein A5 unverträglich mit den anderen ist; er nimmt schwächeres A5’; aber damit findet er rekursive Formeln für Symbol-Wert für s+, aus denen für s. Aber ich habe Bedenken über 🕮 A5’ .) – David geht; Mia kommt. Sie und Jeffrey hier zum Essen, bis 2 ½. (Dann nimmt Mia ihn mit zu sich; Ruth Anna ist dort. Er soll ihnen Grünbaum erklären.) – Nachmittags Reply weiter durchgesehen. – (Nachmittags etwas tense, 2 mal ½ Miltown.)

Am Reply – 12h zu Dr. Mott (zum ersten Mal nach seinen 2 Wochen Ferien. Ich berichte: hektische Wochen, Schilpp ms immer noch nicht fertig; Ferien Jeffrey jetzt hier für 10 Tage; dazwischen auch andere Leute; aber es geht mir meist gut. – Über das Glaucoma. Die Fehlleistung mit dem Schlüssel verlieren. – Er: All die Vorsichtsmaßregeln helfen nichts, wenn das Unbewußte nicht will. Ich: oft nicht, zuweilen doch. Heute mit Scheck hatte ich Vorsichtsmaßregeln. Im Kalender für heute stand „Scheck“; heute früh geschrieben und in Kalender gelegt; dann nochmal überlegt, als ich im Wartezimmer saß; ich wollte ihn nicht in die Hand nehmen; darum so im Kalender, der in der Hemdtasche ist, dass er herausragt, damit ich ihn leicht nehmen konnte, als ich hereinkam. Er: Und dann habe ich ihn ihm gegeben? Ich: natürlich. Ich sah nach, da war er noch in der Tasche! Ich hatte mir so deutlich vorgestellt, wie ich ihn ihm gebe, dass diese Vorstellung mir jetzt zurückkam, als hätte ich ihn gegeben! – Er: Es scheint mir gut zu gehen. Ich: ja; ich bin besonders froh, wie gut ich mit Schreckensmitteilung vom Glaucoma fertig werden konnte. Er: Ja, er ist auch froh; ; vielleicht möchte ich jetzt unabhängiger von ihm werden; wenn ich es mal beende, werden wir es so machen, dass ich jederzeit mal wieder zu ihm kommen kann, da er immer einige Stunden frei hat für consultation. Ich: Ja, das macht es leichter; meint er, gleich jetzt? Er: nein; vielleicht nachdem das Semester angefangen hat, etwa Ende des Monats. Ich: Der Gedanke ist mir jetzt nicht so abschreckend, wie früher als wir mal darüber sprachen; vielleicht wäre das wirklich gut.) Ich fahre zurück in guter Stimmung. – 3:30 Jeffrey und Ruth Anna. (Er möchte heute über erkenntnistheoretische Fragen sprechen; das ist wirklich, was ihn hauptsächlich interessiert; seine These war ein Versuch, die zu klären. Er erklärt die Grundidee der These: Änderung von Glaubensfunktionen. Ich: Aber es scheint mir, die Änderung ist relativ zu einem besonderen Satz; bei Wahl eines anderen Satzes ist das Resultat verschieden. Ich 🕮 gebe Beispiel, und er gibt es zu. Er nennt das Gebiet Pragmatik. Ich: Aber er will doch herausfinden, was rational ist; dann ist es nicht mehr einfach empirische Psychologie. Er: Gewiss nicht, es ist Erkenntnistheorie. Ich: Wenn er Rationalität von Glaubensfunktionen beurteilen will, so scheint mir, muss er Kredibilität mit hinein nehmen. Die ist durch die Glaubensfunktion nicht gegeben; aber ein Mann ist nicht rational, wenn er keine Cred Funktion hat, und wenn diese nicht gewisse Axiome erfüllt und er will nur die Axiome der Regularität. Ich: Aber eine Cred Funktion, die die Forderung der Symmetrie nicht erfüllt, ist nicht rational. –Ruth Anna stellt Fragen über Ramsey Satz; sie möchte lieber typologische Sprache nehmen, und sie weiß nicht, wie man das machen soll, da sie wie Tarski, ‚\(\varepsilon{}\)‘ nicht als logische Konstante nehmen will. Ich: Da ist keine Schwierigkeit; ‚\(\varepsilon{}\)‘ ist doch mathematisch konstant, oder höhere Logik, jedenfalls nicht deskriptiv; bei der Ramsey Methode werden nur die deskriptiven Konstanten durch Variablen ersetzt. Sie sagt, das hört und sie will das verwenden in einem neuen Kapitel für ihre These. Kalish verlangt Weiteres; sie hat einen Monat daran gearbeitet, ist halb durch. Sie spricht auch beim Essen über Reichenbach und mich; unsere Philosophien folgen aus unserer Einstellung zum Leben. Reichenbach liebt das Leben und die Chance; darum betont er immer die Unsicherheit. Das tue ich auch zuweilen, z.B. in der letzten Stunde des Seminars; aber im8Original ich. Grunde verlange ich nach Sicherheit; und das bestimmt meine Philosophie. Daher schreibe ich klarer, ohne metaphor; Reichenbach ist oft so schwer zu übersetzen, weil nicht klar ist, was er genau gemeint hat.) Wir sitzen nachmittags und abends im Patio; beim Abendessen sitze ich auf geradem Stuhl, über eine Stunde. Ich bin froh, dass ich es allein gut kann, ohne zu müde zu werden.

3 ½ – 6 ½ Gespräch mit Jeffrey. (Über seine ungewisse Evidenz. Ich schlage vor, fiktive Sätze hierfür zu benutzen, 🕮 die dem entsprechenden Dingsatz einen -Wert geben gleich dem Anfangs-Glaubensgrad, die aber irrelevant sind für andere Dingsätze. Hauptfrage: Kann seine Methode für Änderung von B () so gemacht werden, dass sie dieselben Werte liefert wie eine Methode, die alle Beobachtungen der Vergangenheit immer noch verwertet? Auf meine Frage sagt er, er ist zwar hauptsächlich an der epistemologischen, pragmatischen Frage interessiert, ist aber doch an Symbol-Funktion interessiert; er ist sich noch nicht ganz klar, wie es zusammenhängt; jedenfalls möchte er die Zulassung von ungewisser Evidenzbetonung und eine Methode dafür machen.) Dann zusammen im Patio gegessen; (ich sitze auf geradem Stuhl) bis 8. (Er bleibt noch bei Ina bis 11!)

10 Jeffrey kommt (ich sage, ich möchte noch ½ Stunde arbeiten. Dann sprechen wir zusammen. Ich erzähle etwas von Entropie; Howard Stein ist erfreut über meine stetige Funktion; die Physiker in Princeton lehnten meine Kritik ab. – Ich frage, ob er Fragen hat über Gelesenes oder über unsere Gespräche. Er sagt, er ist etwas müde; es ist zu viel Kommunikation. Ich verstehe es gut, da ich und Mathews, Kuhns und David, ihn mit neuen Sachen überschüttet haben.) Er sagt, er geht lieber schon, um 11 ½, anstatt für Lunch zu bleiben. (Nachher sagt er Ina, dass er eine Verabredung mit Ruth Anna hatte, schwimmen zu gehen.) – Nachmittags 4:30 zu Dr. Seiff. (Siehe Blätter. Langwieriger Test mit Kontaktlinsen; er bestätigt: Weitwinkelglaucoma. Der Überdruck ist auf ungefähr normal gesunken, er hofft, dass er noch weiter abnehmen wird. Er bleibt bei 1 % Fil, aber verschreibt Salbe für nachts; und jetzt 5 x am Tage im ganzen, Tropfen oder Salbe. Er sagt, es sieht jetzt so aus, dass mein Sehen erhalten bleiben kann, auch auf lange Zeit.

11 zu Dr. Mott. (Über Dr. Seiff gestern; es sieht gut aus. – Über seinen Vorschlag zur Beendigung. Zuweilen negative Gefühle, und allerhand Ideen über unsachliche Motive von ihm, z.B. Geld. Er: Seine Idee würde dieselbe sein, wenn ich 40 zahlen würde. Ich: Das sag’ ich mir natürlich auch. Oft positive Gefühle dazu; bin froh, dass ich jetzt gut fertig werden kann, und dass er Vertrauen darin hat; auch, dass wohl kaum viel mehr zu erwarten ist; er: ja, der Punkt von verringerten Returns. – Über Jeffrey. – Rauschenberg in Prag: 🕮 Die Studenten sollen sich ein Ziel im Leben setzen. Ich wusste nicht ein festes Ziel; als Student, und nach dem Krieg, sogar noch in Prag. Auf einmal ist die Zeit um; und ich denke, ich habe allerhand Irrelevantes gearbeitet.) Haarschneider. 3 ½Jeffrey; zuerst zusammen Kaffee getrunken. (Gespräch bis 6 ½. Ich schlage vor, bei seiner Methode 2 Probleme zu trennen: (1) noch mit Gewissheit der Evidenz, aber anstatt Erinnerung aller Beobachtungen, jeweils Änderung der Glaubensfunktion. (2) Ungewisse Evidenz. Das will er so tun.) – Bis 8 zusammen gegessen, im Patio. (Ich sage, das ONR Geld bekommt er für 4 ½ Monate; wenn er 3 Monate nächsten Sommer nimmt, bräuchte er nur 1 ½ Monate von MIT Projekt wegzugehen, um entweder dort oder hier daran zu arbeiten. Nächsten Sommer wahrscheinlich Kemeny hier; vielleicht dann noch ein anderer, z.B. Shimony.) – Gebadet.

10:30-1 Gespräch mit Jeffrey (ich erkläre die Methode für positives m für Gesetze im Unendlichen, mit Continuum. Ordnungsgrad für lineare Ordnung.) 1-3 Lunch mit Kalish, Montague und Kreisel (Kr. ist dieses Jahr in Stanford, Mathematik Department. Er hat Gödel gesprochen; der hat Aufsatz für Bernays Festschrift geschrieben; den für Schilpp Band geschrieben, aber er sei selbst unzufrieden damit und kann ihn nicht fertig machen.) Im Patio, mit lustiger Unterhaltung.) – Nachmittags am Reply.

10:30-1 Gespräch mit Jeffrey (über Rechtfertigung; sie ist unabhängig von Erfahrung, z.B. vergangenem Erfolg; er stimmt zu. Nochmal über Davids m für Sätze.) 1-2 Lunch, dabei Bohnert.– Am Reply.

11:30-1 Gespräch mit Jeffrey und Ruth Anna. (Über Putnams Schilpp-Aufsatz. Jeffrey hat gefunden, dass Putnams Forderung II, in der starken rekursiven Form, in der Putnam sie verwendet, kontradiktorisch ist; daher ist auch Putnams Verwendung von vorgeschlagenem Gesetz für Bestimmung von Voraussagen nicht nötig.) Beide zum Lunch hier. (Ich sage, dass ich für Gespräch nachmittags 🕮 bereit bin; er soll aber ganz frei wählen, oder er lieber schwimmen geht oder sonst etwas. Nach meinem Nap sagt er dann, dass die Zeit doch zu kurz war, die Ergebnisse unserer Gespräche aufzuschreiben, wie er gestern plante; er will es lieber in Boston tun. Dann fahren beide ab. Er sagte beim Lunch, dass sein Freund ihn abends zum Flugplatz bringen will; wir nehmen aber an, dass sie es tut.) – Nachmittags am Reply.

[Gesamteindruck über Jeffrey: Er braucht manchmal Zeit, bis etwas eindringt und verdaut wird; daher sagt er oft zunächst wenig zu meinen Mitteilungen. Aber später, mit der Zeit, macht er gute und scharfsinnige Überlegungen, z.B. jetzt über Putnam, was er getippt mitbringt heute. Er ist nicht nur an seiner eigenen Methode interessiert, sondern auch an Symbol-Funktion, besonders \(\delta{}\)-Funktion, und quantitative Sprache.]

12 zu Dr. Mott. (Über die Tage mit Jeffrey. Intelligent, aber in manchem sehr schüchtern, so wie ich war als Student. Er scheut sich auch, zu sagen, dass er Verabredung mit Ruth Anna hat; nachher bringt er sie aber doch mit. – Ich denke zwischendurch viel weniger an ihn, als Ina an Dr. Palstrom. Er: Gut; man denkt nur über Sachen, mit denen man noch nicht fertig geworden ist, nicht über die, die Teil von einem geworden sind. Ich: Das macht es auch leichterdurchgestrichenes Komma für mich, mich dann von ihm zu trennen.) – Nachmittags Jeffreys Comments zu Putnams Essay studiert. Daraufhin Brief an Jeffrey in Recorder diktiert, und Briefe an Pap und Grünbaum. (Seit vielen Wochen habe ich meine Korrekturen liegen lassen, wegen der dringenden Arbeit an den ms. für Schilpp.)

Briefe diktiert. – Weiter am Reply. – 3 ½ – 4 ½Nelson Pike hier (er hat Fragen über Testabilität. Er meint, wenn jede Person ein gewisses psychologisches Prädikat P für sich selbst testen kann, so sollte auch der Satz „alle Personen dieser Gruppe haben jetzt P“ als intersubjektive Testableitung gelten!) –

12-1 zu Dr. Seiff. (Er verschreibt jetzt 2 % Pilod. Ich soll ihn in 6 Wochen wieder sehen. – Keine neue Augengläser nötig. – Hearing aid vermutlich unnötig für mich; aber er nennt Dr. Bergan.) – Mittags Carol Pike hier. – Nachmittags am Reply. –🕮

11h zu Dr. Mott (heute Traum: Onkel Wilhelm; ich stelle ihn vor und will von seinen Leistungen sprechen, aber er winkt ab [der Dr: ich identifiziere mich mit den Archäologen, weil ich hier und in der Autobiographie in die Vergangenheit gegraben habe; in beiden Fällen waren Konflikte, was zu sagen; und in beiden Fällen wird es bald beendet sein.] (Ich vergesse, über die Frage der Beendigung zu sprechen.) Im Traum: Ich sage auf Griechisch „Danke“, aber der Mann schätzt das Griechisch nicht.) (Drugstore, 2 % Pilod. abgeholt.) – Ina ist fertig mit Autobiographie und Replies! – Nachmittags ich weiter am Reply (Nagel). – Abends spät 10 ½ bei schöner Mozartmusik, überraschend zusammen; besonders gut (endlich! Seit 18.8.).

Am Reply. Letzte Sektion (Kaplan) fertig! –

Mittags Mia hier. – (Ich sehe Autobiographie, Teil II, nochmal schnell durch, nachdem Ina die Korrekturen nachgeprüft hat.) – Abends Wim hier. – Gebadet.

Vorlesungsnotizen angesehen. (Ina überlegt Recording der Vorlesung, Anordnung von Mikrofon usw.; aber ich bin noch unentschlossen.) – 12 ½ – 2 ½zu Helmers. (Helmer fragt nach Jeffrey; ich erzähle ihm von den Gesprächen; auch über Jeffreys Idee mit unsicherer Evidenz. – Monika spricht noch kaum; aber sie lächelt zu mir, ist nicht mehr so scheu.)

12 zu Dr. Mott. (Ich frage über Beendigung. Er fragt, was ich möchte. Ich: vielleicht in 2 oder 3 Wochen. Er: Ich kann bestimmen. Ich: Entscheidung im voraus schwierig. Er: Wir können ja zunächst noch 2 Wochen planen, und inzwischen sehen; ich soll es nicht als Beendigung Auffassung ; ich kann ja nach einigen Monaten mal berichten, auch wenn es gut geht. – Über Traum vorgestern: Leute drängen sich in mein Auto; drängen mich beiseite und fahren los, ich stehe mit drin. Er: Das ist mein Gefühl, dass ich durch Jeffrey und viele andere Besucher aus Heim und Ruhe herausgedrängt wurde. Ich: Jetzt ist endlich ms für Schilpp fertig; große Erleichterung. – 18. zusammen. – Ina sagt, ich habe Arbeit und Druck durch all die Monate sehr gut ausgehalten.) –

Nachmittags Montague kurz hier. (Er will Gesuch an NSF machen, für Spring oder nächstes Jahr, für 13 Gehalt, sodass er einen von seinen 3 Kursen aufgeben kann, und für Assistent, vielleicht David Kaplan; ich: an den habe ich auch für mich gedacht.) 🕮

Vormittags funktioniert plötzlich der Recorder nicht; Ina bringt ihn zur Reparatur, und zurück.– Nachmittags 3-5 erstes Seminar (Phil 22: „Philosophische Grundlagen der Physik“; in Klassenraum 2117 im Ostflügel. Aufgrund von Martin Gardners Vorschlag‚ haben wir überlegt, dies auf Taperecorder aufzunehmen. Ich bin skeptisch; aber Ina ist entschieden dafür. Sie meint, vielleicht alle Tapes aufheben, ohne Transkriptionen, dann könnte Gardner sie selbst abhören. Ich: Zum Bearbeiten muss er die transkribierten haben; und ich muss die Transkription durchsehen. Sie fährt uns hin und zurück, schleppt den Apparat in die Klasse; sie sitzt in der ersten Reihe, hat den Recorder vor sich auf einem Papierkorb. Hinter mir an der Wand ist der outlet. Links von mir auf dem Tisch und das Mikrofon in einem offenen Pappschächtelchen, etwas davor, sodass es schräg aufwärts zeigt. Ich sehe die Maschine kaum, wenn ich im Stuhl zurückgelehnt bin, der Tisch verdeckt sie. Ich bin froh zu sehen, dass das Recorden mich nicht befangen macht; ich kümmere mich nicht darum. Und oft vergesse ich es ganz. Ina nimmt eine extra lange Spule, 1800’, ein Track ist für 1 ½ Stunde; in der Pause dreht sie die Spule um. Nachher bitte ich Ay, den Recorder ins Auto zu tragen. – Oft spreche ich schnell und lebhaft. Nachher im Auto bin ich doch etwas müde, und froh, dass Ina mich fährt.)

12-3 Bochenski hier. (Er ist hergekommen als Flint Professor für ein Semester. Er wohnt in einem Dominikanerhaus, nahe La Brea, südlich von Hollywood. Er ist soeben aus Südafrika zurückgekommen; dort hat er für die Regierung begutachtet, welche der ca 70 Angeklagten in dem großen Prozess wirklich Kommunisten sind; weil sie alle Opposition als Kommunisten ansehen; vielleicht muss er nochmal hin. In Deutschland hat er geholfen, vor dem Konstitutionsgerichtshof zu helfen, das Gesetz zu stützen, das die kommunistische Partei verbietet; er sagt, der übliche Einwand, dass ein solches Verbot nicht hilft, weil dann die Partei Untergrund geht, gilt nicht, weil jede kommunistische Partei immer schon ihre Untergrundorganisation hat. Ich sage, ich würde aber im Prinzip dagegen sein, eine kommunistische Partei zu verbieten, weil offener Streit der Ansichten immer besser ist. Er sagt, eine englische Übersetzung seiner großen „Formalen Logik“ geht 🕮 bald in Druck. – Er fährt selbst im Auto; hat die hiesigen Regulationen genau studiert. – Ich schenke ihm englische „Logic“, gebunden. Ich gebe ihm Korrekturen an über seine Frege Bibliographie.)

11 zu Dr. Mott (gestern morgen Traum: Kindergebet; das Kind ißt Gott auf, und er es. Ich: sehr seltsam. Er: nicht sehr; im Abendmahl wird der Gott gegessen; und das Kind ißt die Mutter; ich habe Gefühle über ihn wegen bevorstehender Trennung; ich möchte, dass wir etwas von uns behalten, jeder vom Anderen, sodass wir nicht ganz getrennt sind. – Das Semester hat begonnen; erstes Seminar, Ina hat es recorded; vielleicht soll Buch draus werden.) (In seinem Wartezimmer nehme ich die Augentropfen.) Zum Campus; in meinem neuen Office (3312) lege ich mich 15 Minuten auf die Couch. – 12 ½ – 1 Komiteesitzung mit Yost und Kalish über Britts Thesis. – 1-nach 3 Department Meeting (im Seminarzimmer 2220. Über Spring Schedule.) (Die meisten gehen zur Rezeption für Präsident Kerr im Haus von Chancellor Allen.) Nach Hause gefahren.

Yourgrau Sachen gelesen.

JosefasTP gelesen. – Nachmittags Prob. (Zum ersten Mal seit langem. – Davids Ableitungen für Dreieck von Prädikaten.) – Ich hatte Ausflug vorgeschlagen; aber es war zu heiß und humid.

So, 28.09.1958

Prob. Gearbeitet (allgemeine \(\delta{}\) Methode).

Abends Wim (ich mit ihm spazieren, „Du“; er fängt in Claremont an zu studieren, das fällt ihm schwer) und Mia für kurz.

An Prob. gearbeitet (allgemeine \(\delta{}\)-Methode). – Im Garten auf den Rasen gelegt, mit Hund gespielt, allein aufgestanden. –

Überraschend zusammen: sehr gut; (seit 18.).

12 zu Dr. Mott (ich: vielleicht nächsten Montag letzte Stunde?, oder anders, wenn es besser in ihren Plan passt, z.B. mit Monat aufzuhören; wann wäre das? Er: Das wäre heute; aber lass uns Donnerstag die letzte Stunde haben; ich: Klopfer war erstaunt und erfreut zu hören, dass die Beendigung „mit gegenseitigem Einverständnis“ gemacht wird. 🕮 Gestern zum ersten Mal seit langem aufs Gras gelegt und allein aufgestanden. Gestern abend zusammen. Er: In den letzten Tagen war ich also munter. Ich: ja; manchmal ist es eine Mischung von wirklich gut Gehen und Pretenden, dass es gut geht. Auch Pläne für Exkursion.) – Blumen für Ina gekauft. – Briefe diktiert. – Seminar Transkription korrigiert. – Gebadet.

3-5 Seminar. (Jetzt im Seminarzimmer. Ina, mit Recorder auf dem Tisch. Sie schleppt ihn vom Auto dorthin, und wieder zurück.

X / 1958 Seminar Transkript durchgesehen. – Nachmittags der erste Ausflug (seit 1952!): zu Soblers. (Seit das Schilpp ms fort ist, habe ich angefangen, Ausflüge zu planen. – Abfahrt 2:30; ich fahre bis eine Strecke auf dem Ozean Landstraße. – Wir biegen ab Malibu Canyon Road. Immer höher in die Berge. Es bewegt mich sehr, auf einmal wieder mitten in richtiger Landschaft zu sein; ich hatte mir die Berge nicht so hoch vorgestellt. Durch einen Tunnel; dadurch merke ich erst, auf welcher Straße auf der Karte wir sind; die Karte ist alt, und hat den Straßennamen nicht. Dann biegen wir links auf Mulholland und fahren immer weiter. Ina folgt mehr ihrem Gefühl; wir wissen gar nicht, wo auf der Karte das Sobler Haus ist. Mal fahren wir eine neue Straße und geraten zum Malibu Lake; Ina telefoniert Soblers und bekommt Weisungen von Raya. Endlich kommen wir an, 4 ½! Raya kommt gelaufen ans Tor. Ich küsse sie, gehe mit ihr zum Haus. Ich sage Benedikt, dass das große ms weg ist, und ich anfangen will, Ausflüge zu unternehmen; und dies ist der erste. Das Haus liegt sehr schön, mit alten Bäumen. Innen sehr geschmackvoll eingerichtet: Screenporch, wo wir sitzen; großes Wohnzimmer mit Feuerplatz, viele Bücher, TV, und schöne Möbel. Rayas Zimmer hat Blick zum Westen, Trauben vor den Fenstern, alles Holz in natürlicher Farbe. Benedikts Zimmer, getrennt, die Wände sind in verschiedenen Farben gemalt. Nachher gehe ich mit Benedikt herum, schaue Bäume an, und noch Zimmer unten im Haus, da wohnt die Tochter mit Familie im Sommer. – Nach dem Herumgehen und Herumstehen bin ich recht müde (Ina sagt später, ich sah blass aus). Wir gehen bald. Ich sage zum Abschied, wie schön es war, sie in ihrem Eigenen zu sehen, und küsse 🕮 Raya herzlich.) Abfahrt 6:15, bald ist es ganz dunkel, Ina fährt langsam die lange Straße mit viel Biegungen. Bei der Fahrt merke ich erst richtig meine Müdigkeit. 7:45 zu Hause. Ich gleich ins Bett. Ich bin froh, dass es gut gegangen ist; und dass ich wieder anfange, auszufahren und Landschaft zu sehen. Ina ist auch froh darüber.

11 zu Dr. Mott (letzte Stunde. Ich gebe ihm Scheck 120.- für 7 Sitzungen im September und die eine heute. Ich erzähle vom Ausflug gestern, und dass ich so froh war, wieder hinauszukommen. Ich frage: Warum aber werde ich so schnell müde beim Stehen oder langsam gehen. Ich habe oft, in Princeton mit Dr. Wallis, hierüber gesprochen; meine Angst „aufrecht zu stehen“ usw.; die Angst um den Rücken; Zusammenhang mit Penis. Er: Manche Knaben haben die Furcht, dass der Penis abbricht; durch meinen frühen Verlust des Vaters blieb ich zu abhängig von der Mutter; als Student genoss ich aber die Unabhängigkeit und Selbständigkeit in Freiburg; aber nach Agnes Heirat sagte Onkel Wilhelm, es sei meine Pflicht, wieder zu der einsamen Mutter zurückzugehen, was ich nicht gerne tat. Er: Das war auch verkehrt, es wäre besser gewesen, wegzubleiben. Ich: Ich machte mich aber unabhängiger als früher, gründete einen neuen Kreis in Jena. Ich: Das Verstehen des Ursprungs der Ängste hilft aber noch nicht, sie loszuwerden; wie kann ich das? Er ist der Expert, er soll es irgendwie bewirken! Er: Er akzeptiert meine Herausforderung; aber er kann wenig tun, weil die genaue Ursache nicht klar geworden ist; die Hauptsache ist nicht, dass ich es mir erklären kann, sondern dass ich die alten Gefühle wieder erlebe und in den jetzigen erkenne; die „Gummistränge“ zur Mutter, und jetzt zum Heim, wo Sicherheit ist; die Müdigkeit kommt zum großen Teil aus der Angst. Plötzlich ist die Stunde um! Ich stehe schon auf, kann nur ganz kurz sagen, dass ich ihm sehr danke (vielleicht gut, dass es so plötzlich kam, ich hätte doch nicht meinen Dank richtig ausdrücken können). Er: irgendmal soll ich 🕮Abschnitt am rechten Rand später vertikal markiert: ihm mal telefonisch berichten‚ wie es mir geht; auch wenn es gut geht. Ich: Meint er, in einigen Monaten? Er: Ja, wann ich will. Ich: Ist die 10 Monate-Pause die beste Zeit? Er: Ja; wenn ich ihn dabei nicht erreiche, soll ich meine Nummer bei der Vermittlung angeben; dann wird er mich zurück anrufen.)– Im Wartezimmer Augentropfen genommen. – Zum Campus, in mein Office. Lunch gegessen; gesprochen mit Kalish und Montague, und dann mit Abe Kaplan (über sein TV gestern, über den Negerfilm; er sagt, das ist der beste Film seit 20 Jahren. Ich sage, der Negerschauspieler hat mich stark beeindruckt.) – 15 Minuten auf Couch gelegen. 1-nach 3 Department Meeting (in Seminarzimmer. Ich nehme mein Kissen, sitze auf gewöhnlichem Stuhl. – Examfragen. Ich bringe wieder vor, dass historische Fragen nicht Übergewicht haben sollen. – Über Einladungen von Auswärtigen für öffentliche oder Kolloquiumsvorträge.) Nachher ziemlich müde. Heute ist der heißeste Tag dies Jahr, (99 ° F).

Wieder heiß. –Schäfer telefoniert. Er hat den Kontrakt mit ONR bekommen, die Zahlen sind wie in meinem modifizierten Budget; aber der Kontrakt ist noch nicht „exekutiert“; das dauert noch ungefähr 30 Tage! Erst dann werde ich ihn bekommen; und dann erst kann ich Beträge vom Controller ziehen. – Ich lese Seminar Transkript (erste Sitzung fertig.) – Spät nachmittags fühle ich etwas im Rücken. Ich gehe aber munter spazieren bis Montana. Dann hingelegt; abends dreimal ½ Miltown. Abends später Musik gehört; ein ganz wenig getanzt. Gut geschlafen.

Über Pr. – 12-2 Bohnert hier. (Er sagt, es geht ihm jetzt besonders gut, besonders während der Arbeitswoche. Er wird Kurse nehmen in Mathematik, abends, in University Extension; die Firma zahlen die Tuition.Sinn? Dieses Semester über Laplace Transform.)

Über Pr.

Wiederholungszeichen: Über Pr.. – Mittags Bob Mathers hier (er bringt uns Forellen mit, die er gestern in den Bergen gefangen hat. Er erzählt von den 10 Tagen in den Bergen im Sept.). 🕮

3-5 Seminar. (Ina records auf Tape, wie bisher.)

Über Pr. (2 benachbarte Prädikate; die versuchten Funktionen gehen nicht). – Abends gebadet.

Über Pr. – Nachmittags 2. Ausflug; nach Topanga zu Pikes. (Über Ozean Landstraße. Wir hatten geplant, über Mulholland zurück; aber da der Motor zuweilen aussetzt, fahren wir zur Vorsicht denselben Weg zurück. Schöne Berge, das Haus unter netten Bäumen, alles elektrisch; in einem extra Häuschen, früher Garage, hat er nettes Study. – Das Baby ist allerhand Belastung für sie, weil sie dadurch viel ungewohnte Einsamkeit hat. Sie hat bisher im Deans Office gearbeitet; sie hat immer verdient während seines Grad. Studiums. – Er spricht über sein Asthma, besonders in Adoleszenz, oft wenn Aufregung kam. – Ich überlege, ob Topanga für uns später geeignet wäre. Es hat schöne Landschaft, ungewöhnlich schön so nahe einer großen Stadt; Nachteil: zuweilen Wassermangel, Feuergefahr durch laufende Feuer im trockenen Gebüsch; zuweilen bei starkem Regen Überflutung.) Wir sind dort 3¾-5 ½.

Vormittags Haarschneider. – Ganzen Tag Pr.

10 ½ – 2 ½Mathews und Kuhns hier. An Pr (endlich eine Lösung für 2 nahe Prädikate).

An Pr (Wiederholungszeichen: (endlich eine Lösung für 2 nahe Prädikate). 12-9 (!) Wim hier, 12 ½ – 3 Mia. (Sie beklagt sich, dass wir sie nicht anrufen!) – Wir sitzen im Patio; dann essen wir 4 draußen, bis 3. – (Nachher fahren die 3 auf den Pazific Straße, weil unser Auto mal schnell gefahren werden muss; dann gehen sie noch zu Mia, die sich anscheinend gut mit Wim verträgt; Ina hatte die Einladung heute gemacht, um die beiden zusammenzubringen). Ina und Wim kommen zurück um 7 ½. Er geht um 9.

An Pr.– Gelesen: von Neumann 1925, Einwände gegen beschränktes Axiom, veranlasst durch Brief von Fraenkel. 🕮

3-5 Seminar. (In der zweiten Hälfte der ersten Stunde bleibt der Recorder immer stecken, Ina muss der Spule mit der Hand bewegen; vielleicht durch die starke Erhitzung der Maschine.) Während des Seminars war ich manchmal tense, besonders in der Pause; nachher im Auto recht müde. Nach Ausruhen im Bett fühle ich mich wieder besser.

An Pr.

10 Zahnarzt (Zähne gereinigt; 2 Reparaturen nötig, für morgen.) 11-2 Bochenski hier. (Er leidet unter der abnormalen Hitze. Er findet, dass seine Studenten eine „amerikanische Weltanschauung“ vertreten, nach der das Wohl der Gesellschaft das höchste Gut ist.) – Über Pr.

Über Pr. – (sehr heiß). – 6 ½Mia (Ina und sie gehen zum Movie vom Movieclub auf dem Campus); dann kommen beide noch zu mir um 11h (und Mia bleibt noch bei Ina bis 12h !).

Über Pr. – Abends gebadet.

Wiederholungszeichen Über Pr.. – 2 – 5 ½ (!) David und René Kaplan hier. (Er schreibt mit Montague Aufsatz über Paradox des Richterspruches. – Er ist sehr erstaunt, dass das Department ca$ 2.50 pro Teilnehmer an der Departmentparty rechnet.) – Abends spät schöne Musik: Schubert Quintett, etwas wehmütig. Spät (kurz vor 11) zusammen; gut (seit 28.9.).

Über Pr. – Abends ruft Fraenkel plötzlich an. (Er ist in L.A., hat meinen Brief mit Vortragseinladung noch nicht bekommen, ist bereit, über Auswahlaxiom vorzutragen). Ich rufe Departmentsleute an; endlich erreiche ich Kalish; der will Vortrag für Do arrangieren.

Viel telefoniert. Auch Fernruf von Washington (Dr. Yevis?); ob ich nächsten Mai zu einer Konferenz von Wissenschaftlern verschiedener Gebiete kommen will, in Chic.; über Systeme mit Information und Lernen; ich sage ab.) – 3-5 Seminar.

Fraenkels Mengenlehre gelesen. – Sinders Exams gelesen. 🕮– 4 ½ – 8 Fraenkel und Frau hier (Ina holt sie ab vom Hotel in Hollywood. Später kommen: Abe und Iona Kaplan, Kalish (diese 3 nicht zum Essen), Mia, und Montague. Im Wohnzimmer, weil heute kühl. Fraenkel erzählt von seinem Buch und dem mit Bar-Hillel, und Bernays Buch (was ursprünglich zur Zusammenarbeit mit ihm gemeint war). Von dem Wunderknaben, den er in einer Kibbuz fand mit 11 Jahren, jetzt 13, der schon alle Mathematik versteht. – Für Bar-Hillels Promotion erbat er Briefe von amerikanischen Philosophen und Logikern; er sagte, zu seinem Erstaunen waren einige sehr kritisch. Ich bestätige sein gutes Urteil über Bar-Hillels Begabung; ich und Ina sagen, dass manche ihn hier zu kritisch fanden. – Seine Frau ist warmherzig; sie nimmt Brouwer in Schutz gegen sehr scharfe Verurteilung von ihm. Sie erzählt mir, dass er früher sehr an Lumbago gelitten hat; ein Doktor empfahl ihm, weniger zu tun; aber er war im Gegenteil immer mehr aktiv, und wurde es dadurch los. Sie waren jetzt in der Schweiz, und haben Berge bestiegen! Sie tadelt ihn immer, wenn er sagt, dass er recht alt ist; ich sage, dass Ina dasselbe bei mir tut. Ich gebe ihm die englische Logic‚ schreibe hinein, „dem noch jungen Freund“. Er ist auch 67. – Beim Essen stellt sich auf einmal heraus, dass sie Inas eigens vorbereitetes Käsesoufflé doch nicht essen können; ich sage, es enthält kein Fleisch; er sagt, es ist aber nicht in richtiger Weise oder am richtigen Platz gemacht; seine Frau will es erklären, aber er sagt, es ist zu kompliziert.) – Mia bis 9; hört noch mit uns Radio.

4 ½Fraenkels Vortrag „Das Auswahlaxiom“ (im logischen Kolloquium), vorgestern in Eile arrangiert, trotzdem ca 30-40 Leute da. Vom Department nur Montague, Kalish, Abe Kaplan (vielleicht Ruth Anna und Travis), und Bochenski. – Ich führe ihn ein, weise hin auf das bald erscheinende Buch von Fraenkel und Bar-Hillel „Grundlagen der Mengenlehre“ in Englisch. – Nur wenig Diskussion. Darum mache ich längere Comments: gut, dass Fraenkel den rein existentialen 🕮 Charakter des Axioms betont; in Russells Buch wird noch von „unendlich vielen Auswahlakten“ gesprochen; es ist aber eine rein logische Aussage; wie „\(2+3=5\)“, das von Mises als empirisch mißinterpretierte. – Nachher gibt Department kurz einen Tee, zu dem ich aber nicht gehe.) – Mia fährt mich hin und zurück. Nachher recht müde. –

Gelesen. – 6-7 Mia hier zum Abendessen. (Nachher geht sie mit Ina zum Campus, Filmclub.) – Bar-Hillel ruft an.

10-9 ganzen Tag Bar-Hillel hier (für eine Woche, mit Konsultationen bei RAND und Ramo-Wooldridge. – Er war schon bei MIT (hat aber Jeffrey nicht gesehen), und in Princeton (Hempel, Putnam, Gödel). – Er sagt, es geht jetzt gut mit Shulamith, sie hatten schöne Zeit in Europa; auch mit den Kindern ist er jetzt besser, nicht mehr so empfindlich und gereizt über Störungen. – Er erzählt, dass früher, als er Scheidung überlegte, Fraenkel verständnisvoll und tolerant war (aber mit seinen eigenen Kindern war Fraenkel tyrannisch), Frau Fraenkel ist religiös und moralisch strenger als er, auch in koscher essen. – Über Maschinenübersetzung; er sagt, man arbeitet jetzt allgemein ohne Pre-Editor. Er versucht, allen beizubringen, dass es nicht genug ist, wenn die Maschine in 90 oder 95 % richtig übersetzt; sondern wenn die Maschine nicht sicher ist, müsste sie die möglichen Alternativen angeben (was manche andere nicht wollen), sodass der Post-Editor das Richtige auswählen kann. – Er sagt, er hat immerzu Research Grant von ONR, auch während des Jahres; sie prüfen nicht nach, ob die Universität ihn teilweise vom Unterricht frei gibt; der Vertrag geht durch die Universität; und die bezieht einen großen Teil des Grants. – Über einige seiner Aufsätze. (Ich spreche dagegen, dass man nur von statements, d.h. Behauptungen, wahr und falsch sagen kann, nicht von Sätzen; er schränkt es ein: von Sätzen nur für besondere Klasse und nur derivativ.) Er möchte auch „Satz“ als nicht vollständig interpretierten Term, also theoretischen Term. – Ich frage, ob er nächsten Sommer vielleicht herkommen könnte für induktive Logik, auf meinen NSF Grant. Er: Er hat eigene Grants. Die Schwierigkeit ist, dass er für mehrere Monate nicht ohne Familie kommen möchte; 🕮 und das würde wohl zu teuer. – Rachel hat er seit 1 ½ Jahren nicht mehr gesprochen; er glaubt, die Trennung war schwerer für sie als für ihn; er sagt: es war gut, dass er es so gemacht hat, dass sie den Bruch ausgesprochen hat.)

(Bar-Hillel ist mit Kaplans; und abends bei Mia mit Bohnert, Bochenski, Ruth Anna.)

Pr gearbeitet.

Bar-Hillel ganzen Tag hier. (Ich erkläre ihm allerhand Probleme der induktiven Logik: dichte ?; universelle Gesetze; Distanz als Grundbegriff; hier fragt er: Aber wie machen wir praktische Anwendung? Ich: Das kommt später, zunächst müssen wir einfache Schemata behandeln; wie in Geometrie. – Über Research Reports. Er sagt, ich soll ONR oder Lena Bohnert um Liste von RR über Prob. fragen; er meint, Subskription für meine RR ist wohl nicht nötig; höchstens mehr Geld verlangen, und nicht größere Anzahl frei verteilen.) – Abends gebadet.

3-5 Seminar.

Ganzen Tag Bar-Hillel hier. (Über indefinite Formregeln für natürliche Sprache, z.B. für Umstellung, Ersetzung, oder Weglassen, wodurch sich archaische Ausdrücke einfügen. – Nachmittags ausführlich über Friedrich Kandi und andere Leute; er hält Beth für den besten Philosophen in Europa.)

1-3 Department Meeting (sehr lange über Adi Examen; schließlich wieder: 3 passiert.) – 5-9 Bar-Hillel, Ruth Anna und Kalish hier (Montague hat Erkältung. – Kalish berichtet über ihr Logikbuch und die neue Form von natürlicher Deduktion. Ruth Anna: Manches der Philosophie ist wichtig, besonders Kant; Reichenbach sei stark beeinflußt; wir anderen sprechen dagegen. Wir sind sehr vergnügt, und es wird viel gelacht.) 🕮

9 ½Bar-Hillel (er hat Fußschwellung; Ina nimmt ihn zum Doktor; es ist Infektion von seinem Athletfuß; er muss den Fuß baden und möglichst wenig gehen.) 12 – 1 ½Montague hier. – (Nachmittags mit BH. Über den Unterschied zwischen Quines und meiner Ansicht über analytisch. Er meint, Goodman ist zu eigensinnig; aber zwischen mir und Quine sei kein sehr wesentlicher Unterschied mehr. Ich glaube aber doch, weil Quine ausdrücklich sagt, dass seine Ablehnung von analytisch nicht darauf beruht, dass die natürlichen Sprachen vage und mehrdeutig sind. Aber B. kommt in der Diskussion doch immer wieder zurück auf Phänomene, die auf der Vagheit beruhen. Er möchte anscheinend alle (logischen, semantischen) Begriffe für natürliche Sprachen nur als Gradbegriffe einführen.) – 6 ½ – 7 ½Mia hier. (7 Bohnert holt B. ab für Dinner bei Collins. Mia und Ina fahren 7 ½ zum Movieclub; Mia nachher auch noch zu Collins.)

XI / 1958 (B. wieder zu Dr. Duncan im medi[zinischen] Gebäude von Dr. Brann; er bekommt wieder eine Injektion von Penicillin und soll weiter Fußbäder nehmen.) Wir sprechen etwas zusammen. (Er liegt seit gestern immer im Wohnzimmer auf der Couch. Später schreibt er Briefe.) Ich lese Montague. – Nachmittags sprechen wir über Interpretation der Mathematik. (Ich erkläre meine Ansicht: Für die erweiterte Beobachtungssprache mit reicher Logik haben wir auch eine Interpretation, aber von Stufe zu Stufe weniger klar; dagegen ist Interpretation der deskriptiven theoretischen Terme immer unvollständig.)

10-3 Bar-Hillel hier. (Gestern über meine Erwiderung auf Kaplan. Er fragt: warum für künstliche Sprache anstatt für natürliche? Ich: Bei natürlicher Sprache müßte man empirische Untersuchung machen, ob optative Meaning Komponente immer von kommutativer begleitet ist; meine Benutzung der künstlichen Sprache ist nur, um zu zeigen, dass diese Begleitung nicht notwendig ist. – Heute über Situation mit Maschinenübersetzung. Er sagt, vielleicht wird man in 3-5 Jahren die Methode fertig haben; sie wird aufgrund 🕮 Einsichten von Chomsky komplizierter sein, als man bisher dachte; und wahrscheinlich Post Editor doch nötig, was viele heute für unnötig halten; vielleicht sogar Pre-Editor. Es wird aber auch nötig sein, eine Maschine zu entwickeln, die gedruckte Texte lesen kann, in allen Typen; das wird vielleicht 5 Jahre dauern; das ist nötig, weil das menschliche Herstellen von getipptem oder gelochtem Band aus der gedruckten jetzt ungefähr ¼ oder mehr der ganzen Übersetzungskosten ausmacht: man muss unabhängig zweite solche Transkription machen, die Maschine vergleicht sie und markiert Abweichungen. – Die Hauptarbeit bisher wird getan für Übersetzung aus Russisch und Deutsch. Für jede Sprache würde also lange theoretische Arbeit nötig sein, um das Regelsystem aufzustellen. Die Maschinenübersetzung wird schließlich nicht viel billiger sein als menschliche Übersetzung; aber auch wenn sie etwas teurer wäre, würde sie sich lohnen, damit nicht so viel hochwertige Arbeitskraft dafür genommen wird. Ich: Und der ganze ungeheure Aufwand, ob menschlich oder durch Maschine, wäre ganz unnötig, wenn internationale Sprache verwendet würde. Ich erkläre Pei’s Idee von Komitee von Experten, eingesetzt durch Regierungen. Er meint, da würde nie eine absolute Mehrheit herauskommen. Er meint, warum nicht Apriori Sprache anstatt basiert auf Latein; ich erkläre, psychologische Gründe. Ich gegen Pei’s Auffassung, dass Kinder alle Sprachen gleich leicht lernen; aber er stimmt Pei zu; ich sage: je kommunikativer eine Struktur oder Maschine, um so länger die Zeit zum Lernen der Beherrschung. Er meint, für gewöhnliches Sprechen wäre da kaum ein Unterschied zwischen Esperanto und verschiedenen natürlichen Sprachen. Ich lehne das entschieden ab.) 12 ½ – 3 Mia hier. (Beim Essen über die Zukunft der Philosophie. Er meint, Logik und Methodologie der Wissenschaft werden sich abtrennen und selbständig machen oder zu Mathematik und Naturwissenschaften gehen. Aber es bleibt die Aufgabe, 🕮 für die emotionalen Bedürfnisse nach Weltanschauungsausdruck zu sorgen. Er meint, das wird wohl für lange Zeit durch traditionelle Philosophie geschehen. Ich: vielleicht nicht notwendig; das Bedürfnis ist da; es kann aber auch durch Kunst befriedigt werden, zusammen mit sozusagen weltlicher Religionen, d.h. Ritus und Appelle, aber ohne Lehren, die den wissenschaftlich anerkannten Theorien widersprechen.) 3h Bar-Hillel reist ab; Ina bringt ihn zum Luft Flughafen. (Er wird bis 21. in Washington sein, am 30. von NY abfliegen.) –

Endlich wieder an Pr gearbeitet. – Abends gebadet.

Zum Wählen gegangen. – 3-5 Seminar.– (Abends Wahlergebnisse am TV: großer Gewinn der Demokraten.)

Dr. Seiff (Der Druck ist weiter verringert. Die Verschlechterung des Sehfeldes ist gestoppt. Ich soll in 2 Monaten wiederkommen. (Siehe mein Blatt).) – Über Pr.

1-3 Department Meeting (lange Diskussion über Flint. Ich sage, dass ich nochmal Leute angesehen habe, jetzt Beth sehr hoch stelle, und von Wright weniger. 9 Leute werden in Rankordnung gebracht.) – An Pr. – Abends zusammen, sehr gut (seit 19.10.).

An Pr. – (Abends Ina zum Movie Club; Mia ist krank.)

10 ½ – 2 Mathews und Kuhns hier. (Kuhns hat Versuch gemacht, den Limit der Dichte für 2 Familien zu berechnen, aber es gibt Schwierigkeiten. – Ich erkläre meinen Versuch mit 2 benachbarten Prädikaten. – 4 – 4 ½Morewedge hier (er braucht schnell seinen D1 anstatt E, für letztes Semester, will Di morgen Papers in Briefkasten bringen.) – Über Pr.

Über Pr.– 12 ½ – 3 Mia und Wim hier.

Wiederholungszeichen: Über Pr. (Ina bringt Taperecorder zur Rep. Sie kauft neuenTaperecorder Wollensak, leichter.)) 🕮

Morewedge bringt Paper (Axiomatisierung von ! für letztes Semester. Ich lese es; es ist zu schlecht.) Seminar vorbereitet. – 3-5 Seminar (mit neuem Recorder). Nachher gesprochen mit Morewedge (er will neues Paper schreiben, in etwas 2 Wochen.) – (Heute war ich etwas tense; mittags und nachmittags je ½ Miltown.)

Über Pr.

Wiederholungszeichen: Über Pr.

Wiederholungszeichen: Über Pr.. Ich hole um 12 Bruno und Erna Klopfer ab. (Sie vom Hotel, ihn vom Campus. Sie sind erstaunt, dass ich selbst fahre. Wir sitzen im Patio, weil heute etwas wärmer. Wir nennen uns bei Vornamen, und nun auch explizit „Du „Du“ deutsch auch Ina, die seit langem zögerte. – Wir erzählen uns viele Erinnerungen aus der Jugendbewegung, auch über Korsch, Frau und Tochter.) – Abends Mia hier 6 – 7 ½ (dann geht sie mit Ina zum Movie Club).

Über Pr. [Ina Halsschmerzen]

Wiederholungszeichen: Über Pr. [Wiederholungszeichen: Ina Halsschmerzen]

Wiederholungszeichen: Über Pr.. Mittags langen Spaziergang [Wiederholungszeichen: Ina Halsschmerzen]. (Zum ersten Mal den ganzen Block: Barrington, Montana, West Gate, Chenault). – Über Pr. (nachmittags, während ich schon die Arbeit abschließen will, und unbeendet beiseite legen, um endlich anzufangen, Research Reports zu schreiben, kommt mir eine neue Idee: L hängt vielleicht nur vom ersten Argument ab; Funktion K.)

3-5 Seminar.

Vormittags Haarschneider. – An Pr gearbeitet (die Idee vom 17. geht doch nicht.)

An Pr. (2 Prädikaten Problem abgebrochen; Continuitäten geschrieben, und Notizen über nächste Schritte zu tun. Dann geredet.) – Gelesen. Nachmittags Schnupfen. –🕮

Wenig geschlafen wegen Schnupfen. Meist im Bett geblieben, aber zu Mahlzeiten auf. Zeitschriften gelesen.

Die Nacht war etwas besser, aber ich bleibe meist im Bett, nur zu Mahlzeiten auf. (Einiges gelesen; Bib-Karten geschrieben. Gordons ms über neue Gödel Numerierung gelesen, Teil seiner Thesis.)

Noch Erkältung im Kopf, aber etwas besser; meist im Bett. (Philosophische Zeitschriften gelesen.) 4 ½ – 5 ½Gordon Mathews mit Frau und 3 Töchtern hier. (Wir sitzen im Wohnzimmer zusammen; die Kinder benehmen sich ordentlich; gehen manchmal zum Hund hinaus, der aber zu wild für sie ist. – Ich spreche mit Gordon über den Teil seiner Thesis, den ich gestern gelesen habe; über Aussagenkalküle. Ich schlage vor, die Gödel Nummer erst aufgrund der disjunktiven Normalform zu bestimmen, und zwar mit multipler Disjunktion und Konjunktion; das gibt kleinere Zahlen.)

Wieder aufgestanden. Allerhand gelesen. (Gordons Thesis; Z philosophische Zeitschriften.) Mittags Spaziergang. – Abends um 9 oder 10 etwas Magenstörung (schon mehrere Tage; gestern und heute ich etwas half & half. Nach 12 doch noch Schmerzen; ich nehme Heizkissen; das hilft etwas. Ich schlafe; um 2 ½ wache ich auf, mit starken Magenschmerzen, krampfartig. Ina ist noch wach; sie bringt mir Eiscreme, und ich nehme Pro-Banthine. Dann wird es allmählich besser. Unruhig geschlafen, viel geträumt.)

Vormittags im Bett geblieben, außer zu den Mahlzeiten. – 3-5 Seminar. (Ich bin noch etwas heiser, aber es geht gut.) – Nachts ein wenig Magenschmerz; aber mit Hilfe von Pro-Banthine, Half und Half, und Heizkissen ist es nicht schlimm.)

An Pr (AS). – Sachen gelesen. –🕮 Nachts unruhig geschlafen; einige Zeit etwas Magenschmerz; ich hole mir Eiscreme.)

An Pr (AS). – (Nachts wie gestern.)

11-12 Ahmad hier (junger Mann aus Pakistan, arbeitet für Regierung; interessiert an Logik, siehe Karte K! Er nimmt Fotos.) – Nachmittags angefangen Arbeit an 2. Auflage „Logik“ für Springer. (Nachts Magenschmerzen; schlecht geschlafen.)

An deutscher Logik. – (Ich fange jetzt doch an, die strengere Magendiät zu halten; hauptsächlich Toast, Grießbrei, gekochte Eier, Milch. Über tags geht’s mir ganz gut. Aber nachts zwischen 3 und 4 unangenehme Magenschmerzen.)

12 ½ – 2 ½David und René Kaplan hier. (Wir sitzen im Patio. Über die Möglichkeit einer Junior Fellowship für David in Harvard. René sagt, sie ist selbstverständlich bereit, überall hin zu gehen, wo David etwas Gutes findet; das Haus würde sie leicht vermieten. David sagt, dass früher, vermutlich Tarski, ein solches Gesuch für Montague gemacht hat; er ist interviewt worden, aber hat es nicht bekommen. – Über Renés Thesisplan. Sie möchte empirische Untersuchung machen, basiert auf Material in Students Health usw., wie sich die Voraussagen von Psychiatern und anderen in Bezug auf sexuelle Entwicklung bestätigt haben. Sie ist sehr interessiert an Meehl’s kleinem Buch. Sie ist nicht sicher, ob sie Methodologien jetzt schnell lesen sollte, für mündliches Exam Mitte Januar. Ich sage, lieber nicht; in der These soll sie die methodologische Seite nicht zu sehr betonen, weil sie sonst sehr vieles, das sie noch nicht kennt, lesen müßte. Sie akzeptiert das ohne große Enttäuschung (sie hatte gehofft, dass ich in ihr Komitee kommen würde); sie sagt, ob sie denn zuweilen mit mir sprechen kann, wenn sie bei der These methodologische Probleme hat; ich: natürlich immer.) – An deutscher Logik. – Abends 9-nach 11 am TV sehen wir „Random “; 🕮 es berührt bewegt mich wieder stark. – (Abends gegen 12h bringt Ina mir noch Toast und Eiscreme; ich habe mir vorher schon Bottle mit Half und Half geholt. Dann muss ich eingeschlafen sein, aber dazwischen noch mein Licht ausgeschaltet haben. Ich erwache 3:45 AM; habe zu meinem Erstaunen gar keine Magenbeschwerden; vor dem Einschlafen habe ich versäumt: Augensalbe, Half und Half, Pro-Banthine, Heizkissen. Trotzdem gut geschlafen. Ich nehme Augentropfen; esse Toast und Half und Half, nehme Pro-Banthine. Dann schlafe ich weiter gut!)

XII / 1958 An deutscher Logik. – Abends gebadet. (Nachts gut geschlafen; in der Mitte aufgewacht und etwas gegessen.)

3-5 Seminar. – (Abends Magen etwas ungemütlich; aber doch ziemlich gut geschlafen, keine Magenschmerzen, ohne Heizkissen.)

Deutsche Logik. – 4 Promotionskomitee in HB (Chairman: Prof. With, Art; über Prof. Raymond Mer, Musik, zu Full Professor; einstimmig angenommen.) – (Nachts gut geschlafen.)

1-3 Department Meeting (Abe Kaplan schlägt vor, im Mai eine regionale Konferenz zu machen, und zwar in Arrowhead. Nach langer Diskussion zeigt sich, dass wenig Enthusiasmus für die Konferenz besteht; und der anfangs gefasste Beschluss, überhaupt eine zu halten, wird umgestoßen, mit allen gegen 2 Stimmen (Kaplan und Pike). – Brief an Schäfer geschrieben, aufgrund von einer Entwurf (Rechtfertigung für nachträgliche Zahlung für Sommer); 2 Stunden! – (Nachts gut geschlafen.)

Deutsche Logik. – 3-4 Promotionskomitee von Prof. Bonno Department Französisch; dabei Howard (Englisch) und Hall (Deutsch). Über Carl Hagge. Er ist lange Assoz. Prof. hat aber nichts veröffentlicht. Die Administration schlägt vor, ihn Assoz. Prof. Step IV zu machen; aber dann ist keine Chance mehr für Promotion später. Wir sind alle dagegen, weil das Department nicht consultiert wurde.) – 6-7 Mia hier (beide ins Movie). 🕮

10-11 Ed Sayles hier (über sein ms, Aufsatz über Collingwood; Referenzen zu meiner „Ontologie“; er arbeitet es aus, und will es bei APA Meeting vortragen.) – 12-2 Bohnert hier (es geht ihm besser. Er ist sehr interesiert an seiner Arbeit, sucht Studenten dafür. Er arbeitet an uhrengesteuerten kleinen Rechenmaschinen für Luftzeuge.) – An deutscher Logik gearbeitet.

Wiederholungszeichen: An deutscher Logik gearbeitet

Wiederholungszeichen: An deutscher Logik gearbeitet. Mittags Benedikt Sobler hier.

3-5 Seminar. (Vorher zum Büro, Report von Prof. Bonno unterschrieben.)

An deutscher Logik. – 12-1 Prof. Verzeano hier (er möchte Rat für Hauskauf in S. Fe. Ich rate, Picha aufzusuchen. – Er erzählt ausführlich von seinen Experimenten in Gehirn. Mit elektrischem Strom; da kann er Neuronenstromkreise feststellen und Operationen zeitlich messen. Unterschiede zwischen Wachen und Schlafen; Begriff von „bewusst“. Später möchte er das theoretisch-philosophisch untersuchen; ich sage, dann werde ich gerne mit ihm sprechen. Er sagt, wenn ich ihn in seinem biophysischen Lab im Medical Center besuchen will, zeigt er mir Bilder, Kurven, Schemata usw. Er fragt nach meinen Veröffentlichungen über „Bewusstsein“; ich: keine; ich zeige ihm Feigls 2 Bände, die will er kaufen.)

Yost telefoniert: Ich brauche nicht zum Meeting zu kommen. – Nachmittags zur Übung im Auto herumgefahren. – Abends gebadet.

Vormittags nach Culver City für Prüfung für Drivers License. (Ich mache die geschriebenen Fragen ohne Fehler! Bei der Augenprüfung kann ich alles bis 6 erkennen, aber nicht 7; das scheint zu genügen. Es auch wird auch 🕮 Foto genommen; aber keine Fahrprüfung! So war mein gestriges Üben ganz unnötig.) – Helmer-Rescher gelesen. – An Logik.

10-2 Mathews und Kuhns hier. (Ich erkläre genauer die Probleme meines neuen Approachs für Distanz, mit 2 Prädikaten. Ich gebe Kuhns den ganzen Folder. Mathews sagt, der Laplace Transform scheint nicht anwendbar, weil die Distanzgleichung hier nicht linear ist. – Über Erhöhung ihrer Assistentengebühren; ich werde das für 1. Febr. ansuchen; sie werden mir biographische Daten schreiben.) – Logik. – Abends spät zusammen (seit 6.11., wegen Erkältung); sehr gut.

12 ½ – 3 zu Helmers (zum ersten Mal seit Wochen, wegen Erkältungen und anderem in beiden Familien. – Mit Olaf über das RAND Paper „Hesade“; ich habe es nur halb gelesen bisher, ich stimme ihrer Hauptauffassung zu, dass man für Sozialwissenschaften neue Methoden von Vorraussagen entwickeln muss. Aber ich mache Einwände zu einigem, was sie über Wahrscheinlichkeit und dc sagen. Er hat immer noch die alten Bedenken gegen Apriori Wahrscheinlichkeit; anscheinend sind das Nachwirkungen der Reichenbachschen Faktorinterpretation. Ich betone, dass es Unterschied zwischen rationalem und nicht-rationalem Wetten gibt, auch wenn die Evidenz nicht statistische Information enthält.) – An Logik. – (Abends Wim hier.)

Inas Geburtstag; sie hat sich, als Geschenk von mir, Rock und hellblauen Sweater gekauft. –An deutscher Logik. 4-6 Vortrag Austin.

Di, 16.12.1958

3-4 letztes Seminar (letztes bevor

Prof. Katseva hier 11 ½ – 2 ½. (Abe Kaplan bringt ihn, und bleibt kurze Zeit. –K. ist von Universität Tokyo, Head von japanischer philosophischen Gesellschaft, war im September als japanischer Delegierter beim internationalen Philosophenkongress Venedig. Er ist hauptsächlich interessiert an Geschichte der Philosophie, hat geschrieben über Descartes und Spinoza; will den Unterricht in Philosophie in Japan beeinflussen, sodass mehr Beachtung zu westlicher Philosophie gegeben wird, besonders Amerika. Er hat viele Philosophen in U.S. besucht. 🕮 Er spricht gut englisch und deutsch, ist aber zurückhaltend in Äußerung von philosophischem Standpunkt, und noch mehr im Politischen; ich spreche aber über allerhand, auch was ich über die Weltlage denke, usw.) – 4-6 Vortrag Austin (als Department Colloquium, über „Intending“. Er vergleicht die 3 Fragen „intentionally“, „on purpose“ und „deliberately“, bringt zahllose Beispiele, wo sie zusammen anwendbar sind, oder nur eine, und dergleichen, ohne zu erklären, was ihre Bedeutung ist. Ich werde ungeduldig und geb. Endlich, gegen Ende der Stunde, sagt er, was sie bedeuten; aber hauptsächlich in idiomatischen Phrasen erläutert, die er immer wiederholt (z.B. „what are you doing?“ im Sinne von „welche Absicht hast Du “, oder auch „was bist Du up to?“). Das Ganze hätte er in 5 Minuten am Anfang erklären können. So war das Ganze recht unbefriedigend, obwohl er geschickt und fließend spricht. In der Diskussion kommt nichts Richtiges heraus. Die Einwände von Montague und David versteht er überhaupt nicht (sie waren auch nicht klar formuliert, ich dachte, vielleicht bin ich der einzige, der verstand, worauf sie hinaus wollten. – Das Ganze war sehr gut als Beispiel für Philosophieren.) Mia fährt mich hin und zurück.

3-5 Seminar (letztes vor den Ferien). – Meine Diät mache ich jetzt schon liberaler, aber noch ohne Kaffee und Salat.

11 ½ – 3 Prof. RomanSuszko aus Warschau zum ersten Mal hier. (Er kommt durch Ford Foundation für einige Monate. Er hat hauptsächlich mit Ajdukiewicz gearbeitet. Hauptinteresse ist Sprachen, Interpretation, syntaktische Struktur. Er kennt meine Sachen, auch Bar-Hillel, den er in Amsterdam getroffen hat, und Chomskys Aufsätze, den er besuchen will. Er spricht lieber deutsch, nicht gut englisch, kann es aber gut lesen. Er ist eben außerordentlicher Professor geworden. Er ist 🕮 intelligent, aber spricht manchmal unter großer Spannung, bis er herausbringen kann, was er meint. – Beim Essen erzählt er vom Leben in Polen, von Ajdukiewicz und Kotarbinski usw.) – 5 – 5 ½Ahmad hier, Olaf bringt ihn. (Er war bei RAND, um über Spieltheorie zu sprechen, mit Williams und anderen; er bringt Vergrößerungen der Fotos, die er hier genommen hat, auch von mir am Schreibtisch; gute Bilder, aber ich schaue etwas müde und resigniert aus. Ich gebe ihm „Found.s“ , lila-Heft und Test.; alle Bücher hat er, außer Formalisierung, das ich nicht habe.) – (Ina zu Methodisten.)

TP gelesen. – 1-3¼ Department Meeting (Main: Thesisplan, Gesellschaftsethik der britischen analytischen Philosophen. Über Flint. Kaplan betont, dass wir die humanistische Seite stärken müssen, da wir sonst in den Ruf der Einseitigkeit kommen, wie Chicago.)

Vormittags Bochenski kurz hier (unangemeldet; bringt großen Bund mit 5 Pfund Schokoladen candies!) – Vor dem Lunch langer Spaziergang. – Nach dem Lunch nehme ich Ina mit zu mir; zusammen (seit 18.), sehr gut. – 6 – 7 ½Mia und Frankie hier. (Er sagt, auf seinen Vorschlag wird die Analyse in einigen Tagen beendet; er fühlt sich nicht wohl in dieser beunruhigenden Periode. Mia erzählt, nachdem er gegangen ist, dass er schlechte Grades hat, sie ist besorgt, ob er den B.A. im Juni bekommen wird. Sie überlegt, ob sie ihn alleine, anstatt beide zusammen, im Sommer nach Europa fahren lassen soll.) (Mia und Ina zum Movie.)

11 ½ – 3 Kalish hier (zum ersten Mal seit langem. Er hat vor einigen Monaten Analyse aufgegeben; der Doktor schien ihm nicht der richtige. Micheline schreibt aus London: Sie hat angefangen, anstatt Anthropologie, Philosophie zu studieren bei Popper! Er hat kürzlich Veronika wiedergesehen, seit langem zum ersten Mal; sagt, sie ist sehr nett und gescheit, auch gut in Logik. Im Sommer machte er Bekanntschaft einer netten Frau, 🕮 aber es war doch nichts für die Dauer, weil er jetzt zu anspruchsvoll ist. Er erzählt von Kaplans Zornausbruch darüber, dass Church für Flint an erster Stelle herauskam.)

Brief an Chacha geschrieben (nach Mexiko). – 4-7 Cocktailparty bei Moody’s (wir nehmen mit: Doris, Suszko, Mia. – Schönes Haus in Pac. Pal., hoch hinauf am Berg. – Mit Yost über Kaplan; ich sage, es hat einige Berechtigung, dass die humanistische Seite bei Einladungen betont wird. Er sagt, er habe keine Idee, was damit gemeint sei, „Kultur“ usw. – Mit Wes, kurze Zeit auch seine Frau. Moody über Metaphysik, (er soll nächstes Seminar geben), dabei Montague und Ruth Anna; Moody versteht unter Metaphysik die Metatheorie großer grundlegender Begriffe. Er möchte mal mit mir und Bochenski sprechen über Probleme der Propositionen, Freges Auffassung davon, usw. –Dean Dodd und Frau; erst erkenne ich ihn nicht! Ich sage, wie glücklich ich bin, noch ein weiteres Jahr zu haben. Er: Sie haben kürzlich im Retirement Komitee beschlossen, die Prozedur von Wiederernennung zu beschleunigen; er wird mein Gesuch von den Departments anfordern; er hofft, in 2-3 Wochen mir schon sagen zu können, was daraus wird (andererseits sagt er aber, es muss doch alles durch die Regents gehen). Ich erzähle ihm von Sprouls Brief. Seine Frau erzählt mir von ihrer weiten Reise im nahen Osten, und Griechenland; sie hat Geschichte oder sowas studiert. – Eine Zeit mit Mia und Suszko auf dem Sofa; sie ist die ganze Zeit mit ihm. Am Ende bleiben beide noch. Wollen noch mit Ruth Anna und Montague irgendwohin gehen.) Zu Bei der Rückfahrt und zuhause doch recht müde; ich war aber froh, dass ich bei der Party nicht zu müde war, oft aufstand (ich hatte kein Kissen mit) usw.

11 ½ – 2 Montague hier. (Über seinen Aufsatz Determinism, über Churchs Definition von „random🕮 sequence“. Über Unterschied zwischen Random und Disorder. Über statistische Wahrscheinlichkeit; er akzeptiert, die Limes Definition; er zweifelt, ob man sinnvoll für pr als physikalische Eigenschaft im Einzelfall sprechen kann. – Beim Lunch über Schwierigkeiten mit seinem Haus; er will Prozess machen, weil der Verkäufer durch vage Angaben ihn hat glauben machen, dass das Grundstück bis zum Zaun an der Straße dazu gehört, aber das Stück zwischen Straße und beinahe am Haus gehört der Stadt. – Sie waren gestern Nacht noch bis 3:30 zusammen! Er sagt selbst, dass er daher heute etwas inkohärent ist.) – Nachmittags endlich wieder an der deutschen Logik gearbeitet.

11-1 Gordon Mathews hier. (Er bringt die fertige Thesis. – Er will sich weiter umhören für Assistenten für mich. - Ich erzähle von Austins Vortrag.) – Vorher: Haarschneider. – An Logik.

3 ½ – 6 Abe Kaplan hier (er hatte sich sehr aufgeregt, dass bei der Departmentabstimmung für Flintprofessur, Church an erster Stelle war. Ich beruhige ihn; wir werden im Januar alles ausführlich im Department besprechen, er wird dann Gelegenheit haben, seinen Wunsch zu begründen, dass die humanistische Seite der Philosophie mehr berücksichtigt werden soll. – Er liest mir aus ms über Mysticism vor, für seinen presidential Vortrag; „sense“ (für Intellekt) und „sensibility“ (für unmittelbares Erleben, besonders Mystik, glaube ich) scheinen mir seltsame Terme; mir wird nicht klar, was er genau damit meint. Darum sage ich auch nur, dass ich Bedenken habe aber nicht widersprechen will, wenn er dort sagt, dass ich und Tarski auch für „Sensibility“ sind oder so ähnlich. Er ist erschüttert durch den plötzlichen Tod ihres kleinen Hundes. Ich nehme an allen Sorgen und Kummer , und Gedanken über Department lebhaft Anteil; und er ist sehr gerührt darüber. Ich betone, dass trotz aller Gegensätze die persönliche Atmosphäre in unserem Department besser ist als in allen anderen, die ich kenne.) – Abends hören wir schöne Mozartmusik.

12 – 2 ½Mia, Wim und Suszko hier. – 4 – 5 ½René und David Kaplan hier (er ist verwirrt dadurch, 🕮 dass alle Professoren ihm ganz verschiedene Antworten gegeben haben darüber, was die Aufgabe des Philosophen ist und was daher im Qualifying Examen gefordert wird. Besonders erstaunlich Abe Kaplan: Der Philosoph muss die Welt kennen, damit er überall Stellung nehmen kann, z.B. über Rassenfrage, Stadtplanung, usw.)

An deutscher Logik. – Abends gebadet. Danach etwas im Rücken gespürt; nichts Besonderes, trotzdem tense und empfindlich; ½ Miltown.

Ich fühle mich wieder besser. – Logik.

Helmer-Rescher Memorandum zu Ende gelesen. – 1-3 zu Helmers (ich sage, ich stimme im zweiten Teil des Aufsatzes ziemlich allem zu. Aber da ist Problem: Kann man in der Mathematik Schätzungen machen; das ist fundamental anders als mit empirischen Voraussagen. Olaf glaubt, dass gehe doch, z.B. Voraussagen über Ergebnisse, die ein Mathematiker oder Rechenmaschine finden wird; aber ich glaube, so geht das nicht. und daher ist Schätzung von dc ein problematischer Begriff. – Olaf vererbt mir schöne Slippers, die seine Mutter ihm zu Weihnachten geschickt hat und die ihm zu klein seien. Sie haben die Mutter wieder eingeladen, wenn auch mit großen Bedenken!) – Deutsche Logik.

Deutsche Logik. – Nachmittags etwas tense; ½ Miltown.

Wiederholungszeichen: Deutsche Logik. 12 ½ – 2 Suszko hier. (Er bringt 2 mse.) – Suszkos ms gelesen.

Von Wright und Malcolm über Wittgenstein gelesen.

I / 1959aJahr später rot unterstrichen.Wiederholungszeichen: Von Wright und Malcolm über Wittgenstein gelesen.– Gordon Mathews Thesis gelesen. – Abends Wim hier.

Logik. –

Wiederholungszeichen: Logik. – 12 ½ – 3 Bohnert hier. 🕮 Er sagt, dass er Geld zusammenspart, um später, aber erst nach dem Sommer, mal wieder Urlaub zu nehmen, um endlich den Ph.D. fertig zu machen; wahrscheinlich etwas über Ramsey Satz.

Deutsche Logik. – (Gordon Mathews hat seine Frau vom Hospital geholt; sie hatte wieder eine Misscarriage.) – Brief an Schilpp-Contributors geschrieben. – Nachmittags sehen wir zusammen am TV Aischylos’ Orestie.

Logik. – 12 ½ – 2 David Kaplan hier (er bringt Unterlagen für Erneuerung seiner NSF Fellowship, und für Harvey Junior Fell. Er gibt mir ms, das er mit Montague zusammen geschrieben hat; er erzählt, dass keiner eine erste Version davon geschrieben hat; sondern zusammen sprechend haben sie jeden Punkt geklärt und dann jeden Satz zusammen formuliert, zuweilen nach einigem Discrepant; mir scheint das eine Zeitverschwendung; er sagt, er kann nicht gut alleine etwas denken, viel besser im Gespräch.) – 4-8 Suszko hier (ich mache Comment zu den beiden msen, die ich gelesen habe; als Intensionen will er äquivalente Klassenvariablen Ausdrücke inbezug auf L-Äquivalenz nennen. Ich: Das geht natürlich; Russell hat es schon vorgeschlagen; aber das ist keine richtige Explikation des üblichen Begriffs der Intension. – Er erklärt mir auch ein System von vierwertiger Logik; Interpretation: bestimmt als wahr (d.h. logische Folge von einer nicht spezialisierten Faktenkenntnis) usw.; Theoreme sind die Sätze, die für beliebige Kenntnis gelten ; Modalitätslogik ist ein Spezialfall. (Ich: Ja, nämlich für größere Vorkenntnis. – Er ist gut im Formalisieren und Definieren; nicht immer ganz klar inbezug auf philosophisches Explikandum.)) Ich bin zwar müde, aber wir behalten ihn doch noch hier für Abendessen. 🕮

Seminar vorbereitet. – 11h plötzlich ist Paul Ruthling hier. Anscheinend auf Reise für Silberverkauf. Er sagt, die Reise ist zu spät, und er hat auch nicht genug Material, weil er in Scottsdale keine Werkstatt hat. – Ina ist zurückhaltend, von ihrem Ärger über seine Behandlung der Hausprobleme in Phoenix zu sprechen. Ich bringe es aber auf und sage, dass wir nun denken, es wäre besser gewesen, das Ganze nicht zu machen, weil Mischung von Freundschaft und Geschäft leicht zu Verstimmung führt. Er sagt, wenn wir das Haus nicht wollten, könnten wir es ja bald mit Profit verkaufen. Ich: Zuerst ist es nur Verlust; aber wir würden vorziehen, es zu verkaufen, wenn der Verlust nicht groß wäre. Nachher spricht er von 8-900 $ Profit jährlich aus den Mietzahlungen! Ich frage erstaunt, wieso? Er: Warum will ich das nicht Profit nennen. Ina sagt ihm, dass von den $ 111, die wir jetzt monatlich zahlen, nur 27 Investment sind, alles andere ist Steuer, Zinsen, usw. (also 84). Wenn wir dazu noch Reparaturen, Zinsverlust usw. rechnen, kommt ein Profit überhaupt nur heraus, wenn die Miete hoch genug ist. Ich sage auch, dass Ina sich sehr geärgert hat, weil er durch Abwesenheit Dinge liegen ließ, und sie es nicht wagte, selbst einzugreifen, um ihn nicht böse zu machen. Er mag aber gar nicht verstehen. Er sagt, nur die Stagg Leute hätten einiges gegen seine Angaben getan; sonst sei alles richtig gewesen. – Wir fordern ihn auf, morgen wiederzukommen, zum Lunch.) – 3-5 Seminar. (Auch Suszko ist da. Er spricht, um Campanellas Messzahlen zu erklären; aber das ist für die Studenten schwer verständlich, auch durch seine schlechte Aussprache.)

12-2 Ruthling noch mal hier (er sagt, wenn er einen Käufer für das Haus findet, sollten wir keinen Real Estate Agent nehmen, um die Kommission zu sparen. – Für Verkauf ist keine Schwierigkeit mit FHA, vorausgesetzt, dass der Käufer ihre Bedingungen erfüllt. – Heute sprechen wir nicht mehr über das, was er versäumt hat; so bleibt es freundlicher. Wir kaufen einige Zeitschriften.) – An Logik. –🕮

1 – 3 ½Department Meeting (über Flint Prof. Ich mache persönliche Bemerkung (wegen Kaplans Aufregung im Dez.): Die persönlichen Beziehungen sind, trotz aller Gegensätze, in diesem Department besser als in irgendeinem anderen Philosophie Department, das ich kenne. Wir sprechen offen mit einander; keiner soll denken, dass seine Argumente nicht ernst beachtet werden. Dann diskutieren wir 2 Stunden, aber es ist es wert, weil alle danach besseres Gefühl haben, dass keine Richtung hier unterdrückt wird. – Wir beschließen, alle Flint Kandidaten in 3 Kategorien einzuteilen: analytische Philosophen, Philosophen mit anderem Approach, Nicht-Philosophen. Dann soll bei der Abstimmung jeder in seinen ersten vier Namen alle vier Kategorien vertreten haben, ebenso in den zweiten vier, usw.) –Officestunde (kein Student kommt! Kalish und dann auch Mayerhoff sitzen bei mir, und wir sprechen noch darüber, dass wir alle eine „balance“ wünschen.) – 4:10.

An Logik. – 3-4¾mündliches Final Exam von Gordon Mathews. (Er trägt vor über die These. Dann wird über verschiedene Probleme davon gesprochen. Keine Examensfragen. Dabei: Swift, Horne, Mehlkopf und …)

12 – 12 ½Morewedge hier (er will für das vergangene Spring Semester 58 2 neue TP schreiben: über die Natur der Logik; und AS aufgrund von Whiteheads Methode von Abstraktion.) – 1 – 2 ½Mia hier. - Logik.

Logik. – 12 – 3 ½Bochenski und Moody hier. (Sie wollten etwas besprechen über Propositions und andere semantische Begriffe, um Beziehung zur mittelalterlichen Terminologie herzustellen. Bochenski sagt, dass die mittelalterlichen Logiker mit ‚Proposition‘ meinten: (1) den Satz, (2) etwas Mentales, das aber doch als Zeichen galt, sodass sie von seiner Signifikation sprachen! (Daher habe Church nicht Recht, dass sie ‚Prop‘ in unserem Sinne verstanden.) – Ich mache das klar, dass „es ist wahr, dass …“ nicht der semantische Begriff ist, sondern ein triviales Verknüpfungszeichen in der 🕮 Objektsprache. Bochenski sagt aber, dass die mittelalterlichen Logiker sicher den semantischen Begriff meinten; sie interpretierten solche Sätze mit „das“ als Sätze über Propositionen, also (nach Obigem) über Sätze! (Ich bin nicht ganz überzeugt; vielleicht war ‚Prop.‘ bei ihnen zweideutig, wie bei Russell?). – Moodys Formulierungen sind oft nicht klar und nicht korrekt. Bochenski korrigiert ihn, als er sagt, dass wir die Wahrheit dem Sagen eines Satzes zuschreiben; Moody wiederholt den Fehler, ich erkläre es nochmal; trotzdem wiederholt er es immer wieder. Nach dem Einiges ist interessant im Gespräch; aber schließlich bin ich müde, nach dem Essen, und sie sprechen zu viel über Unterschiede der verschiedenen Autoren. Wir sitzen im Patio, auch zum Essen, milder Tag. Moody sagt, dass Dean Dodd interessiert ist, Bochenski wieder herzubringen; ich sage, wir würden uns alle freuen, wenn er wiederkäme.) – 4 ½ – 6 ½zu Eksteins (in Westgate, nahe von hier. Er zeigt sein Study, mit Stolz den Aufbau, und Testability und anderes, was er selbst gebunden hat. Über Wisdom; unsere verfehlte Diskussion; er war auch entttäuscht; er hat sein Paper für das Symposion Wisdom vorher gegeben, worin er philosophische, methodologische Fragen über Analyse aufwirft; aber Wisdom hatte nichts dazu zu sagen. Er wünscht sehr, dass wir uns öfter informell sehen, einfach anrufen.)

Logik. – Nachmittags 4-5 bei Dr. Seiff. (Der Druck im rechten Auge ist 4 Stunden nach den Tropfen auf 28 angestiegen; also wichtig, die Tropfen immer zu nehmen. Aber sie haben den Prozess im Auge aufgehalten; er sagt, kein Grund, anzunehmen, dass das Auge nicht erhalten werden könne solange ich lebe. Ich soll genau fortfahren wie bisher, und nach 2 Monaten wiederkommen.)

3-5 letztes Seminar.🕮

3 ½ – 5 Professor Frondizi (in der Lounge, mit dem Department. Er ist der Bruder des Präsidenten von Argentinien; ist jetzt Präsident der Universität von B.-A., 30000 Studenten! War bisher Professor der Philosophie. Studierte in Harvard mit Whitehead, Lewis, Perry. Während des Peron Regimes war er in U.S. im Exil, Visiting Professor in Yale. Hauptinteresse: Ethik. Er wollte besonders mich sprechen; sagt, dass er mich zitiert hat im Buch über Ethik . Ich: Die alten Formulierungen sind inadäquat, im Schilpp Band werde ich heutige Auffassung darstellen. Er fragt nach Unterschied zu früher. Ich betone: nicht die gegenwärtigen Emotionen werde im Werturteil ausgedrückt, sondern Abwägung der Konsequenzen, wie Dewey betont hat. Aber doch kognitivistische These; es gibt reine Werturteile („Utinam“); die können nicht aus faktischen Sätzen abgeleitet werden. Ferner: Obwohl nicht-kognitiv, gibt es Gründe für Werturteile; faktische Erkenntnis, und allgemeine Werturteile. Er fragt gewandt und genau, was ist, wenn alle faktische Fragen beglichen sind. Ich: Dann können doch Wertunterschiede bestehen; dann bleibt nur übrig, educ.n. Ich mache es klar an vielen Beispielen, politische Diskussion usw. Er drängt auch auf ästhetische Probleme. Ich: z.B. Bach oder Chopin oder Rock und Roll; in allen steckt allerhand; aber wenn ich den Freund dazu bringen kann, Bach zu verstehen, so hat er mehr davon; es ist potentiell wirkungsvoller; das ist ein objektives psychologisches Urteil; dazu muss aber noch das Werturteil kommen. – Kaplan ist erstaunt und entzückt, dass ich so pragmatistisch spreche; ich habe allerhand von Dewey gelernt. Fr sagt schließlich, dass er den logischen Positivismus nicht akzeptiert, weil er in den Werten etwas Objektives finden will; aber er ist gegen Nic Hartmann und Schüler, weil das zu absolutistisch ist. – Ich habe in der Diskussion schließlich schnell und lebhaft gesprochen; schade ist, dass es nicht recorded ist.) 🕮– Nachher kurz mit Montague über sein ms „Paradox“ (meine Bedenken gegen Anführungszeichen). Im Dunkeln nach Hause gefahren.

1-3 Department Meeting (über Flint; endlich Abstimmung; erster Berlin. Ich fahre selbst.

Logik. – 4 – 5 ½Vortrag Suszko, im logischen Kolloquium ( „Eine neue Form von logischem Kalkül“, der Kalkül bezieht sich nicht direkt auf Sätze, sondern als Schlussschemata für Formeln mit dummy Variablen. Trotz meines Rates, immer nicht-technische Erklärungen zu geben, gibt er nicht genug; man weiß oft nicht, wohin er steuert. – Er betont die Wörter ‚Konsequenz‘ und ‚Sentenz‘ immer falsch, hunderte von Malen. – In der Diskussion sagt David Kaplan, der für Bochenski Seminar hierüber gelesen hat, dass die Stoiker auch schon Schemata im Sinn hatten, nicht Theoreme.) Ina fährt mich hin, Kaplans zurück, weil es dann dunkel ist.

10-2 Mathews und Kuhns hier (sie haben einiges über 2 Prädikate gearbeitet, aber nicht viel.) – Logik. – Gebadet.

10-2:50 (!) Department Meeting bei Robson. Meist über Pike. Einige klagen über Persönlichkeit: zu brash, , usw. Aber das wird nicht als schwerwiegend genommen. Ernster sind Bedenken, dass er nicht die Art von Religionsphilosophie lehrt, die das Department braucht (nämlich anthropologisch, im Gegensatz zu analytisch.) Es wird erwogen, ihn für nächstes Jahr zu verlängern; aber es wird beschlossen, im Februar es nochmal zu besprechen. – Ich gehe, die anderen bleiben noch, um über Ratting Instructor zu besprechen; ich sage: ich stimme für Bob Mathers.) Inzwischen essen wir, und diskutieren dabei weiter. Dann fahre ich nach Hause. Ina hat inzwischen die Gäste von 3:30 auf 4:30 verschoben. – 4:30-6:30 Helmers, und Myra und George Brown hier. (Brown stellt Myra den Helmers als seine Verlobte vor. Er ist an Kunst und Musik interessiert; 🕮 Extrovert, hat Leute gern, auch Kinder, und Hunde; vielleicht psychologisch nicht sehr subtil; aber nett und umgänglich. Er hat Gödels in Princeton gut gekannt, erzählt von ihnen; er meint, man braucht mit Gödel kein Mitleid zu haben, weil er über seinen Zustand nicht gewahr ist.)

TP gelesen.

Logik. – 3:15-5:45 Suszko hier. (Er sagt mehr über seine Ideen von Intention, worüber er jetzt schreibt. – Auf meinen Wunsch erklärt er mir die Hauptidee seines beschränkten Axioms, aus Aufsatz 1951 (bibli.); das ist interessant, weil er nur Individuenvariablen verwendet.)

Logik.

Wiederholungszeichen: Logik.12 ½ – 2 ½Mia hier; mit ihr spazieren.

Wiederholungszeichen: Logik.

Wiederholungszeichen: Logik. Spazieren. – Nach dem Lunch bringe ich Ina mit zu mir (zusammen; besonders gut). (Seit 19.12.) – Nachmittags mit Ina und Hund zur Gas Station gegangen, Wagen abgeholt. –

Logik. – Nachmittags TV.

Wiederholungszeichen: Logik. – 4-6 Vortrag Abe Kaplan „Philosophic Sense und Mystic Sensibility“ (seine presidential address vom Dezember. Es ist interessant. Er führt Kampf gegen 2 Fronten, verteidigt Vernunft und Logik gegen Existentialismus, und die Wichtigkeit des unmittelbaren Erlebens, das Ästhetische und das Mystische. Ich sage in Diskussion: Er geht auf engen Pfad, manchmal sieht es aus wie auf dem gespannten Seil; aber er hat Recht, und es ist wichtig, beides zu verteidigen.) Mia fährt mich hin und zurück. – Heute bin ich etwas tense; zweimal ½ Miltown.

12-3 David Kaplan hier. (Er ist in Erwägung an USC für 12 Wochenstunden in Logik, anscheinend permanent. Ich rate sehr dagegen, so viel Unterricht zu tun, und gleichzeitig zu planen Arbeit an Thesis und Kurse in Physik. 🕮 Er sollte Jobs erst dann nehmen, wenn die Thesis schon weit fortgeschritten ist. Andererseits planen sie, bald ein Kind zu haben; er ist 25, René 27; und dazu die finanzielle Last des Hauses. – Er ist hauptsächlich an Philosophie der Wissenschaft interessiert, möchte dafür noch Physik studieren. Ich rate, das Thesis topic so zu wählen, dass dafür nicht viel Studium mehr nötig ist; es ist wichtig, den Ph.D. bald zu haben; nachher kann er dann Job nehmen, oder Fellowship und allerhand studieren.) – Abends gebadet.

Logik.

Wiederholungszeichen: Logik. –ms Suszko gelesen.

Wiederholungszeichen: Logik. – 3 Zahnarzt (die Goldkrone oben vorne rechts ist wieder herausgefallen, wie schon vorigen Juli. Er sagt: Weil der Top durchlöchert ist, dringt die Mundsäure ein und zerstört den Zement. Diesmal zementiert er auch die Krone wieder an, aber dann bohrt er von oben durch dem Top und macht kleine Silberfüllung. Er hofft, dass es dadurch diesmal länger halten wird. Wenn nicht, müßten wir wohl eine neue Krone machen.) – Haarschneider (auf anderer Seite von San Vincente, weil meiner geschlossen ist.)

Logik. – 12 ½ – 2 ½Bohnert hier. (Er fragt, ob er vielleicht als Assistent mit mir arbeiten könnte, wenn Gaifman aus Jerusalem nicht kommt. Ich sage, dass ich eigentlich mehr Mathematik Kenntnisse verlangen würde, aber es überlegen will. Er möchte dann halbe Zeit arbeiten für mich, und halb an seiner Doktorthese entweder über Ramsey, oder vielleicht ein Problem in Wahrscheinlichkeit. Er will vielleicht im Spring einen Kursus über Wahrscheinlichkeit und Statistik nehmen. (Ina sagt mir nachher, dass sie sehr dagegen ist, in Erinnerung an die Zeiten, wo er für Oppenheim arbeiten sollte und oft lange nichts zustande brachte; das war aber mehr Formulieren schriftlich als Probleme lösen.)) – Meine Bearbeitung von „Logik“ 2. A. für Springer ist fertig. Jetzt muss ich noch das von Ina Getippte durchsehen. 🕮

II / 1959 1-4 bei Moody’s. (Dabei Mia; Mr. Leverett (ein alter Mann aus Texas; Moodys Mutter, die bei ihnen wohnt; später Meyerhoff und Frau Hilde. Bis 2 sitzen wir auf einem Patio hinter dem Haus, in der Sonne. Meyerhoff spricht von Kaplans Vortrag. Ich frage, ob der Unterschied zwischen ihm und Kaplan wirklich so groß ist. Er: Ja; die Mystiker würden Kaplans Interpretation ablehnen, weil diesseitig und pragmatisch; sie wollen nicht- Metaphysik. Ich: Vielleicht ist aber Kaplan recht, dass das nur historisch so war, nicht wesentlich; kann man muss unterscheiden zwischen dem eigentlich Erlebten, und der dazugefügten Pseudotheorie. Ebenso beim Bauhaus; und bei Loreley mit Steiner Anthropologie. Frau Moody spricht von Griechenland; ich sage, dass ich das gut kannte durch Onkel Wilhelm. Beim Essen sitze ich mit Mia, Moodys Mutter und Meyerhoff. – Bis 4. Die anderen bleiben noch und gehen wieder hinaus; wir nach Hause.)

David Kaplan bringt ms.– 11-3 Suszko hier (zum letzten Mal, er reist morgen für einen Monat nach Berkeley, dann in den Osten. – Über seine Axiome für Deskription; er sagt, das ist wesentlich dasselbe wie meine Methode mit a*. Ich: Seine Methode hat aber den Vorteil, dass die Deskription und das definierte Zeichen ‚a*‘ logisch sind. – Über Unterschied zwischen logischen und deskriptiven Zeichen. Ich: Das muss irgendwie geändert werden auf den Unterschied zwischen logischen und empirischen Fragen, der klarer ist. – Über Lage in Polen. Er stimmt mir nicht zu, dass die Lage besser würde, wenn beide Seiten Truppen zurückzögen; Tito mache auch Unterdrückung, ohne Hilfe Russlands. Er ist kritisch über die katholische Kirche, sie stütze die Reaktion in Polen. 70 % der Bevölkerung sind auf dem Land, die haben keinen Sinn für intellektuelle Freiheiten. – Ajdukiewicz wird im März nach US kommen, und im April hierher.) – Nachmittags Davids ms gelesen (das wirft starke Zweifel auf alle rekursiven Definitionen für Signifikanz von theoretischen Termen.)

Gelesen. 🕮

Logik weiter durchgesehen. – Nachmittagss Mutzli und Monika kurz hier (Olaf ist für eine Wochen im Osten).

Logik.

Wiederholungszeichen: Logik. – 6 ½ – 8 Mia hier.

Wiederholungszeichen: Logik.

Wiederholungszeichen: Logik. – Abends gebadet.

Wiederholungszeichen: Logik. –Morewedges TP gelesen (und etwas in Whiteheads „Prozess und Realität“). – Heute etwas tense; 2 x ½ Miltown.)

3-5 erstes Seminar („Grundlagen der Mathematik“; in HB 2203, schönes Zimmer mit großem Fenster an der Längsseite, Süden, und viele Wandtafeln.) Ina fährt mich hin und zurück. (Ich habe beschlossen, dies Seminar nicht zu recorden, weil nicht genug Originelles darin ist, und meine Auffassung in bestimmten Punkten besser mal in Aufsätzen veröffentlicht wird, wenn überhaupt.)

Morewedge TP gelesen. – Pike Thesis, Kapitel über „Erklärung“ gelesen.

11 ½ – 2 ½Kalish und Montague hier. (Über den neuen Ph.D. für Logik und Methodologie in Berkeley. Über Morewedge. Sie erzählen den Zusammenstoß zwischen Meyerhoff und Montague im Department Meeting und später bei Meyerhoff.) Zusammen spazieren (sie sind überrascht, dass es mir so gut geht). – Nachmittags Logik (Ina ist fertig mit Tippen).

Morewedge TP (eine Stunde mehr gelesen, weil er angerufen hat, und darum gebeten hat; er war enttäuscht über Grad B! Im ganzen sind 10 Formeln mit größeren Fehlern). – Logik. – Gesuch für Research Komitee.

10 – 10 ½Morewedge hier (ich sage, dass ich sein langes TP über Whitehead weiter gelesen habe; allerhand Formeln sind verkehrt; daher konnte ich doch nur B geben. – Er will in der Zukunft, wenn er 🕮 genug zusammengespart hat, volle Zeit zur Universität zurückkommen. Er nimmt jetzt Mathematikkurse, weil ihm das für seinen Job hilft. Darum will er jetzt doch nicht mein Seminar nehmen.) – Logik. – Gesuch an Research Komitee geschrieben.

Logik. – 12 ½ – 2 Mia hier. –

Logik. – (Regen, nicht spazieren.) Nach dem Lunch zusammen; besonders gut (seit 24.1.). – Pike Thesis gelesen. –

3-5 Seminar. – Ich fahre selbst hin und zurück. –

Logik (deutsch, ms. für 2. A. fertig durchgesehen. – Abends Wim hier.

1-3 Department Meeting (über Fragen für Qualifying Exam). – Mit Yost gesprochen (Dean Dodd konnte die Zahlung an mich für Büchertransport nicht machen, weil immer Schäfer im Business Office dagegen protestierte; Dean Dodd und ein Admin Mann haben gemeint, dass es am besten ist, wenn das Department im Budget für 1960-61 (!, für dieses Jahr ist es schon zu spät) einen Post einsetzen, vielleicht unter anderem total; vielleicht ist bis dahin die geplante größere Unabhängigkeit der lokalen Campuse schon durchgeführt. Er sagt, wenn ich Schwierigkeiten mit Schäfer habe, soll ich mich an Hannon wenden, der steht über Schäfer, ich glaube als business officer, und ist vielleicht leichter zugänglich. Ich erzähle ihm von der Schwierigkeit, mein Geld für letzten Sommer und die Reisekosten für Jeffrey zu bekommen.) – Zum Admin Building. Nach langem Suchen finde ich Dean Delsassos Office; ich warte, ob er vielleicht zurückkommt; schließlich gehe ich doch; ich gebe der Sekretary meinen Brief an Gaifman für Delsassos Ein und dazu den soeben gekommenen Brief von Präs Office, dass die NSF den Grant approved hat. – Im Auto Augentropfen. 4:30 zu Hause; aber nicht zu müde. –

Über prob (endlich mal wieder, nach langer Arbeit an 2. Auflage der deutschen „Logik“. –S Distanzmethoden.) – Abends Mia hier. (Sie mit Ina zum Movies Film). 🕮

prob. – Abends gebadet.

Wiederholungszeichen: prob.. – 4 – 6 ½Department Meeting hier. (Nachmittags über Pike. Ich habe aus Thesis guten Eindruck, die meisten anderen auch. Aber Meyerhoff und Piatt nicht. Kaplan kommt erst 5:30 aus Arrowhead durch Schnee; seine negative Einstellung ist durch Thesis verstärkt; er möchte jemanden, der nicht, wie Pike, Metaphysik nur sprach-logisch analysiert, sondern selbst spekulativ denkt. Ich sage: Wenn wir Pike gehen lassen, werden wir uns nicht leicht auf jemanden einigen. Das Department beschließt die Stellung nicht eng für Religionsphilosophie zu nehmen, sondern weiter: auch für Metaphysik, Geschichtsphilosophie und dergleichen. Es wird über Martin Kramer gesprochen; Kaplan sagt, so einen würde er befürworten, zunächst nur zeitweise. 6:15 wird endlich kurz unterbrochen, weil Ina in der Küche Besteck mit Schinken, Käse, Gebäck, Kaffee usw. herausgereicht hat. Aber kurz nach 6 ½ müssen einige gehen wegen Dinner Einladung, und dann gehen alle.)

prob.

3-5 Seminar.– Ich fahre selbst hin und zurück, nicht besonders müde.

Vormittags Soblers einige Zeit hier; im Patio gesessen. –prob.

prob.

Wiederholungszeichen: prob.. Vormittags Brief von Chacha und Grete (mit herzlicher Einladung nach Mexiko! Ich beginne, ernsthaft daran zu denken).

10-2 Mathews und Kuhns hier. –prob.

III / 1959prob. –

Wiederholungszeichen: prob.– Fraenkel gelesen. –

3-5 Seminar. (heute etwas tense, aber doch allein gefahren; es geht gut.)

(In der Nacht unruhig geschlafen und Träume; gegen Morgen

61Tagebuch 4. III. 1959 – 17. XII. 1959 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮

III / 1959OLos Angeles spüre ich mal etwas im Rücken, nehme elektrisches Heizkissen, und ½ Miltown. – Später am Tag geht es besser; lange Spaziergänge.) –prob.

Carol Pike mit dem kleinen Jungen kommt her (sie ruft erst einige Minuten vorher an. Ich Ich rufe schnell noch Doris an, da ich Yost nicht erreichen kann; sie sagt, Yost hat ihm gesagt von nächstem Jahr als Terminatung, für Gründe von Balance im Department. Ich merke, dass Carol etwas im Sinn hat und frage daher selbst, ob Pike vom Chairman benachrichtigt worden ist; und dass es für uns ein schwerer Entschluss war. Sie sagt, er war schockiert über die Plötzlichkeit; man hätte doch Gelegenheit geben können, zu resignieren. Ich betone, dass es keine Kritik an der Qualität seiner Tätigkeit hier war; sondern dass einige im Department eine andere Art von Religionsphilosophie wünschen. Sie sagt, das habe er verstanden. Er möchte am liebsten im Herbst schon eine andere Stelle nehmen, wenn er eine finden könne; denn es wäre ihm peinlich, länger im Department zu bleiben. Er will versuchen, die Thesis im Sommer fertig zu machen, und hat schon nach Harvard und Michigan (?) geschrieben. Ich: Wenn er keine andere Stelle finden sollte, sollte er keine Gefühle dagegen haben, bei uns im Department zu sein; unser Schritt wäre keine persönliche Ablehnung. Sie: Er wisse aber, dass Piatt und Meyerhoff gegen ihn seien; Meyerhoff habe ihn mal getadelt, dass er zu wenig Respekt vor den älteren Männern habe; und Piatt habe ihn eigens angerufen, um ihm zu sagen, dass er gegen ihn gestimmt hätte. Ina sagt, dass es eine ironische Situation ist; dass die analytisch Eingestellten für ihn waren, und die Metaphysiker dagegen, weil sie Religionsphilosophie mehr spekulativ als analytisch haben wollen.) Wir gehen noch mit ihr hinaus; ich sage ihr, dass ich gerne mal mit ihm sprechen will, und dass ich ihn und sie gern mag, und küsse sie. Abends gebadet.

(Ina fährt mich hin) 4-6 Vortrag von Professor Ohe („Gruppentheoretische Struktur der Wahrnehmungen, und Struktur der Erkenntnis“. Teil 1: Gruppentheorie für Farben, Tonintervalle und Vokale, über eine Stunde. Dies ist genau wie sein Aufsatz, den ich zum Glück heute nochmal gelesen hatte; 🕮 sonst hätte ich manches nicht verstanden, weil er leise spricht und lange Wörter schnell ausspricht. Nach Pause, 2. Teil: epistemologische Konsequenz davon. Dies war mir neu, und so konnte ich manches nicht deutlich genug hören. 3 Stufen: Wahrnehmungen, klassische Physik, moderne Physik. Schon die Wahrnehmungen sind ein geordneter Kosmos, nicht ein Chaos; Kant hat also nicht recht, dass „die Sinne ohne Verstand blind sind“. Es sind dabei 7 Philosophieprofessoren da, ca. 15 Grad. Studenten.) Kaplan fährt uns zu seinem Appartement. (Kalish kommt auch und später Robsons; Ina kommt nicht, weil sie zum Campus Movie geht, und sich nicht für Ohe interessiert. Ich bin nach den 2 Stunden unbequemem Sitzen ziemlich müde; aber ich muss doch mit zu Kaplans gehen, weil ich sonst schlecht Gelegenheit haben würde, Ohe zu sehen, der geschrieben hatte, dass er besonders mich sprechen möchte. Kaplans haben gar keine Polsterstühle mehr; zum Glück habe ich mein Kissen mit, so kann ich bequem sitzen auf Couch-Sofa , das ein weiches Rückenpolster gegen die Wand hat. Kurz vor 8 setzen wir uns an 2 kleine Tische; ich mit Catherine, Kaplan, Ohe. Kaplan spricht über Indien und Japan, die ökonomische Lage, Fortschritte in Japan, aber unglaubliche Armut in Indien. Problem von Geburtenkontrolle; Catherine sagt, dass man jetzt vorgeschlagen hat, etwas ins Essen zu mischen, weil die Pillen doch nicht regelmäßig genommen werden würden. Auch über politische Fragen. Kaplan denkt, Senator Humphrey sei der beste Kandidat, weil liberal und doch realistisch. Ohe sagt, sie haben Zwei-Parteien-System: konservativ und sozialistisch; die sozialistische Partei hat radikalen und gemäßigte Flügel; der letztere ist ähnlich der Labour Party in England. Ich sage, dass in heutiger Zeit ökonomisches Planen absolut nötig ist. Ohe sagt, dass er, wie die meisten Universitätsleute sozialistisch wähle; aber es sei keine Chance, dass sie bald an die Regierung kommt. – Er hat 1930 in Heidelberg studiert, Rickert und etwas Jaspers; erst später erfuhr er vom Wiener Kreis und hat dann unsere Sachen gelesen.) 9 ½ breche ich auf; Kaplan fährt mich nach Hause. Ich bin zwar müde, aber nicht zu sehr. Ich bin froh, dass ich es so gut habe aushalten können; gute Vorübung für die Mexikoreise. 🕮

1-5 Department Meeting hier. (Ich berichte von Carols Besuch. – Es wird beschlossen, Pike Gelegenheit zu geben, zu resignieren. – Kalish schlägt vor, anstatt über das Gebiet, etwa Religionsphilosophie, zu diskutieren, lieber konkret Kandidaten zu diskutieren. Das wird angenommen, und einige Namen werden genannt. – Für Flint: Die Administration glaubt, dass die von Kerr betriebene Liberalisierung es jetzt unratsam macht, Sartre einzuladen. Berlin hat abgesagt; es wird beschlossen, dass Yost folgende in dieser Reihenfolge einladen soll: Hart, Merleau-Ponty, Church, Ryle.) Piatt kommt schon etwas angetrunken; er trinkt immer mehr Wein, und versucht, lange Reden zu machen. Montague fährt ihn schließlich nach Hause.

12 ½ – 2 ½Helmers mit dem Kind hier. (Mutzli liest den kritischen Artikel über RAND sehr „satanisch“ und ist entsetzt. – Auf meine Fragen beschreiben sie Gretes Haus in Mexiko, modern, schön eingerichtet, sehr groß.) – Buch Bohm gelesen. –

Buch Fraenkel gelesen (über Auswahlaxiome). – Nachmittags Haarschneider.

3-5 Seminar. Ich fahre jetzt immer allein. –

Ganzen Tag Axiom Papers von David Kaplan (sehr gut) und Rolf Schock (mäßig) gelesen.

1-3 Department Meeting (David Kaplan Exam passiert; Schock nicht bestanden, er soll wiederholen.)

10-11 zu Dr. Seiff. (Rechtes Auge ein wenig schlechter. Er verschreibt 4 % Pilocarpin, und für nachts andere Tropfen 2 %. Ich soll nach einem Monat wiederkommen. – 3 – 4 ½Dr. Wall und Professor Mickelsen hier (Dr. W. ist engin., Computer, interessiert auch an Logik und Mengenlehre, M. slawischen Sprachen. Beide kennen Bar-Hillel, sprechen über Maschinenübersetzung. Ich weise hin auf Interlingua und Ido; betone Unterschied zwischen logischer und praktischer Sprache; zeige ihnen Bücher, die sie notieren (siehe K-W).) – 6 ½ – 7 ½ Mia hier (dann mit Ina zum Campus Movie). 🕮

(10 – 1 ½ Steuerberater Sinnel bei Ina.) 11:30 – 2 Gordon Mathews hier. – 3 ½ – 4 ½Nelson Pike hier. (Ich sage ihm, wie sehr es mir leid tut, dass das Department seine Sache so schlecht gehandelt hat. Mein gutes Urteil über seine Thesis und den Aufsatz gegen Aiken; dass ich gerne bereit bin, für ihn zu schreiben, wo es helfen kann, ein Urteil über seine intellektuellen Fähigkeiten. Er ist sehr froh über mein Urteil. Er hat eine Chance in Michigan, und vielleicht in Brown für Ducasse. Ich sage, er hat recht, etwas Anderes zu nehmen, wenn es gut ist; aber er soll nicht fühlen, dass er unbedingt weggehen muss. Ina kommt dazu, und wir loben Carol dafür, dass sie damals hergekommen ist, um herauszufinden, wie ich zu ihm stehe.) –Prob. – Gebadet.

Gelesen (Feyerabend, Bohm).

2 ½ – 4 Svirsky hier (Editor von Basic Books. Er ist interessiert durch Gardner an meinen „Grundlagen der Physik“. Wir sollen ihm einige weitere Kapitel schicken, und dann mit Gardner beschließen über Grad der Umarbeitung. Ich sage, wenn beträchtliche Umarbeitung, würde ich mit Gardner die Royalties in gleiche Teile teilen. Svirsky würde, wenn er es nimmt, für die ersten 2-3000 Ex. 10 % vom Verkaufspreis geben, später etwas mehr; mein Buchclub 10 % vom reduzierten Verkaufspreis. Ferner würde er Ina 4-500 extra zahlen für Recording und Transkription, unabhängig von Royalties. – Er ist ein netter, freundlicher älterer Mann, war Herausgeber von Scient. Am., hat damals meinen prob. Aufsatz umgearbeitet.) – 5 ½ – 6 ½bei Dodd; „open house“ für Jakobson. (Zum ersten Mal in Dodds Haus in Sherman Oaks. ½ Stunde Fahrt. Man hat schönen Blick vom langen, schmalen Balkon vor dem großen Wohnzimmer. Ich habe J. seit Prag nicht mehr gesehen. 🕮 Er ist sehr interessiert an Syntax und Semantik, besonders M. &Nec., das er seinen Studenten empfiehlt. Ich sage, dass 2. Auflage 1956 5 Aufsätze enthält; er selbst nennt „Natürliche Sprachen“. Er war kürzlich in Russland und Osteuropa. Er sagt, nach Stalins Tod haben die Russen angefangen, Logik und Semantik zu studieren; meine Sachen seien genannt in der neuen Sowjetenzyklopädie, in Artikeln über Logik, Semantik, usw. „Syntax“ und „M. &Nec.“ sind ins Russische übersetzt. Als er in Bukarest Vortrag hielt, hat ein Professor über meine Bücher zu ihm gesprochen; dann erfuhr er, dass der Unterrichtsminister und Vice President der Partei ist. – Dodd ist sehr freundlich zu mir; sagt mir wiederholt, dass ich mich hinsetzen soll; dass er die Sache für Wiederernennung nach Berkeley weitergegeben hat. – Ina sagt, dass Frau Dodd mehrmals den Leuten gesagt hat, dass es eine besondere Ehre sei, dass ich gekommen sei, weil ich sonst nicht zu Parties gehe. – Ich spreche mit Professor Grunebaum von Grunebaum, früher Chicago, orientalistisches Institut; er fragt nach Leuten am Philosophie Department, ist an vielen Sachen interessiert, aber ein wenig snobby; er möchte mich mal auf dem Campus beim Lunch treffen (aber mir liegt nichts daran). – Wes Robson und Catherine sind da; sonst keine Philosophen.)

3-5 Seminar.

10 ½ – 2 Jakobson hier, mit Worth, Hammond, Taranowski. (T. ist aus Ukraine, jetzt in UCLA. W. Assistant Professor für slawische Sprachen hier; seine Frau ist Wienerin, wir sahen sie am 16. bei Dodd. H. Ist in Harvard, jetzt mit J. am Center in Stanford. – Ich sage J., dass er Bar-Hillels kritische Bemerkungen nicht tragisch nehmen soll. Er: Gewiss nicht, sie sind gute Freunde, sie waren vor einigen Jahren zusammen in Norwegen mit ihren Frauen, haben manches in Norwegen besucht. Ich: Bar-Hillel hat recht, dass die theoretischen Begriffe wichtig sind, auch für Linguistik. J. kennt meinen Artikel nicht. Ich gebe ihm dittoed Kopien davon; er kennt aber Hempels Enzykl. Broschüre. 🕮 Er meint, Linguistik brauche keine theoretischen Begriffe, weil jedem Sprachbenutzer der „Code“ gegeben ist, d.h. die Bedeutungen. Linguistik sei verschieden von jeder anderen Wissenschaft, z.B. auch von Physik, dadurch, dass der Linguist selbst mit dem anderen Menschen spricht und sich verständigt, während er mit dem Blitz nicht sprechen kann. Er meint gibt zu, dass verschiedene Personen im Farbenatlas für „Blau“ verschiedene Gebiete abgrenzen würden: das betreffe aber nur die Extension, die Intension sei trotzdem für alle dieselbe (!). Ich versuche vergeblich, ihm klarzumachen, dass diese Gebiete Intensionen sind. – Er ist aber nett, und versucht, zu verstehen; fragt, wo die Metasprache ausführlich behandelt ist. – Ich gebe ihm neue Auflage von M&N, Paper.) – 8-10 Feyerabend VortragHidden Variables in Quantum Mechanics“ (veranstaltet von Department und logischem Colloquium. Ich sehe ihn zum ersten Mal, er erklärt gut und gewandt, beherrscht den Stoff vollständig; aber viel zu schwierig für Philosophiestudenten. Über Spreche auch einiges in der Diskussion, frage über Bohms Theorie, usw.) Ina fährt mich.

9 ½Feyerabend hier. (Er ist nett und zugänglich im Gespräch, wie Feigl gesagt hatte. Ich sage ihm, dass ich überrascht darüber bin, weil seine Diskussion mit Hempel und mir, und jetzt mit Grünbaum, unerfreulich war. Er gibt einiges zu, sagt, er will jetzt auf G’s langes Memorandum sorgfältiger antworten. – Er hat Professur in Berkeley angenommen! – Er sagt, dass er in England stark unter dem Einfluss von Popper war, aber sich jetzt mehr unabhängig davon gemacht hat. Popper verfeinde sich oft mit Leuten, aber er wolle im Grunde von allen geliebt werden. – Er ist sehr interessiert, meinen Entropie Artikel zu lesen; ich will Suppes bitten, es an ihn zu schicken. Ich erzähle ihm von den Erfahrungen mit den Physikern in Princeton. –🕮 Kraft hat ihm aus Wien geschrieben, dass er einsam ist, mit niemandem philosophisch sprechen kann. – Über Hollitscher, Marxismus. Freud; ich sage, dass ich die basic Einsichten heute positiver ansehe, aufgrund meiner Erfahrung mit Analyse. – Er will vielleicht im Juni mal wiederkommen.). Ich fahre mit zum Flughafen, weil sonst die Zeit so kurz ist; dort 12h. – Nachmittags Soblers etwas hier. – 3 ½ – 6 Tarski hier (ich sage einiges von Versuch, prob auf weitere Sprachen auszudehnen; er meint, das könnte zusammenhängen mit Untersuchungen, welche Begriffe, z.B. Mengen von natürlichen Zahlen, in gewissen Sprachen definierbar sind. – Er sagt, der Symposiumband wird bald erscheinen; er denkt, das wird ein wichtiger Schritt in der Methodologie der Wissenschaft sein. Er meint, Grünbaums Aufsatz war schwach. Nachdem ich die These der Konventionalität der Geometrie formuliere, stimmt er zu. Manche hätten beim Symposium Grünbaum kritisiert, nicht so sehr wegen der vertretenen Auffassung, weil beinahe alle Sätze unkorrekt waren (3!). Ich sage, dass ich mit seiner Hauptthese übereinstimme. – Er erzählt von Europa; Warschau; Kongress Zürich, und russische Philosophen dort. – Über das neue Ph. D. Projekt für Grundlagen. Er stimmt zu, dass man besonderes Arrangement für empirische Wissenschaft machen sollte; aber er möchte für sie doch dieselben Teile der Mathematik fordern, besonders Mengenlehre und abstrakte Theorien.)

Mein Foto wird genommen. (Library, Room 6; mit fixer Kopfhaltung und Augenrichtung. Außerdem kann ich wegen der 2 Spotlichter nichts sehen; daher ist mein Ausdruck sicher unlebendig.) – Ins Department Office (Yost sagt, das Promotionskomitee von Montague enthält keinen Mathematiker, ich sage, das wäre aber dringend wünschenswert. Anstatt dem Budget Komitee das vorzuschlagen, möchte er lieber von mir einen Brief haben. 🕮 Der betont, dass auch die kurzen Sachen wertvoll sind.) – Brief an Chacha geschrieben.

12-3 Bohnert und Dory Schoafer hier. (Sie ist seine Freundin, wohnte früher im Haus neben seinem am Meer: macht jetzt BA in Soziologie, will dann in Michigan studieren: Philosophie, Statistik, Soziologie. Sie trägt Brille, ist ganz intelligent, unkonventionell, unbefangen. – Er arbeitet in dem neuen Job an Maschine, die nicht nur Information sucht, sondern selbst Fragen beantwortet, über Anzahl gewisser Objekte und dergleichen. Es scheint mir schwierig, das zu erreichen, es sei denn, dass die Anzahl der vorkommenden Eigenschaften sehr stark beschränkt ist. Professor Oswald (deutsch, UCLA) arbeitet an einer Sprache für eine solche Maschine. Das Anwendungsgebiet ist geheim. – Ich erzähle von Jakobson, Tarski, Feyerabend; von dem neuen Ph.D. für Grundlagen in Berkeley; es wird lange dauern, bis wir hier dies auch eingerichtet haben. – Bohnert sagt, seit vielen Wochen war er überbeschäftigt; jetzt will er an diesem Wochenende wieder anfangen, an seiner These zu arbeiten.) – Für ½ Stunde Shufro hier. (Er meint zwar, dass die Aktien jetzt überbewertet sind; aber er erwartet keinen baldigen Niedergang, sondern eine allmähliche Anpassung im Laufe mehrerer Jahre.)

TA Gesuche gelesen. – Montague gelesen; Brief über ihn an Yost (für Promotion zu Assoc. Prof.) aufgesetzt und diktiert. – Abends Wim hier.

Gelesen.

3-5 Seminar.

11 zu Dr. Mott. (Ich wünschte, mal wieder mit ihm zu sprechen, nach ½ Jahr, über den Plan, Chacha in Mexiko zu besuchen. Er ist jetzt in Dr. Thelens Office, 9622 Brighton Way, weil in seinem Gebäude ein Feuer war. Ich erzähle ihm von der 🕮 Korrespondenz mit Cha; ich dass ich mit der Idee spielte, nach Mexiko zu fliegen; sie griff es eifrig auf, wir sollten beide kommen; ich schrieb, Ina wird wahrscheinlich nicht kommen; Chacha übersah das „wahrscheinlich“ und dankte Ina für den verständnisvollen Verzicht. Ina hat gesagt, dass Chacha, ich und sie alle im Unbewußten zu vergessen scheinen, dass ich nicht mehr mit Chacha verheiratet bin. Ich will aber besonders achtgeben, dass Chacha die realistische Situation nicht übersieht. Anfangs wollte ich gern, dass Ina mitkäme; aber dann stimmte ich ihr zu, dass es für uns alle drei leichter wäre, wenn ich alleine ginge. – Auch über Agnes, die nicht nach Prag kommen wollte; so ging ich nach Eger. Er: Es wäre besser gewesen, nicht zu gehen, sondern sie aufzufordern, nach Prag zu kommen. – Erst zu Hause, als ich Ina erzähle, merke ich, dass ich gar nicht ausführlich über meine Gefühle zu Chacha und das erwartete Wiedersehen gesprochen habe; diese Gefühle sind ziemlich gemischt, teils positiv, teils uneasy, wie es gehen wird. – Auf einmal ist die Stunde zu Ende . Ich frage, ob er meint, dass es ratsam wäre, nochmal zu ihm zu kommen. Er: Wenn ich möchte und das Bedürfnis habe, soll ich kommen; aber wenn ich nicht fühle, dass ich es brauche, ist es nicht nötig.) – 3-5 Bob Mathers final exams (mit Kalish, Robson, Psychologe Malzahn, Linguist Hoijer. Ich über Jakobsons operationale Definition von Intension; wie erkennen wir, ob ein Wissenschaftler einen Begriff als operational definiert nimmt oder als theoretisch.)

1-3 Department Meeting (über TA Gesuche). 3¼-3¾Schock in meinem Office (über sein gefailtes qualifying exam. Ich erkläre ihm ausführlich das Problem von Randomness in Mises AS. Ich betone wieder, dass das Department nicht meint, dass er sich entmutigen lassen soll. Er fragt, ob Bedenken seien, es im Herbst zu wiederholen. Ich sage, das könne er selbst beurteilen.) Selbst gefahren, wie jetzt meist.

David Kaplan fährt mit mir zum Foto Department. (Die Aufnahmen 🕮 vor einer Woche hatten verkehrten Film genommen. Heute ist zum Glück ein anderer Mann da, der erlaubt, andere Haltung einzunehmen. David hilft mir, ein lebendigeres Gesicht zu machen, trotz Dunkelheit und Spot Lichtern.) Zu Desmonds; ich probiere die neuen Hosen an, lasse sie etwas kürzer machen. David kommt wieder mit zu uns. (Langes Gespräch mit ihm über sein und Montagues Essay über Hangman’s Paradox. Ich sage, „to know“ mit Iteration ist bedenklicher Begriff. Er zeigt aber, dass ihre Aussagen über K Schwächen sind wie Tarskis über Wert T, da jene aus diesen folgen, aber nicht umgekehrt. Ferner sage ich, dass man diese Geschichten einfacher formulieren kann ohne „wissen“, nur mit ableitbar oder „strikte Implikation“; dann entsteht kein Paradox, sondern der Richterspruch ist unmöglich auszuführen. – Auch kurz über sein ms über mein Signifikanzkriterium.) Er bleibt zum Lunch.

10-2 Mathews und Kuhns hier. (Über meine Versuche, \(\delta{}\)-Funktion für 2 nahe Prädikate zu finden.) – Nachmittags prob.

12hKemeny kommt für einen Tag. (Er hatte Komiteesitzung in San Francisco. Wir besprechen Pläne für den Sommer. Er will 3 Tage in der Woche bei RAND arbeiten, 2 ½ an unserem Projekt (vielleicht Tu, Th; Sa vormittags) für ca 11 Wochen, also 5 ½ Wochen; für sein Gehalt rechnen wir es als 1 ¼ oder 1 18 Monate. – Über meine prob. Arbeit: Ich erkläre Methode für 2 nahe Prädikate; wir können \(\delta{}\)’ für m’ nicht bestimmen. Er will de Finetti und Stebbings Integral studieren. Ich sage, die \(\delta{}\)-Methode habe ich sehr nützlich gefunden; Savage sagt, Stebbings Integral mit Maßfunktion ist . Aber wie im Mehrdimensionalen? Er empfiehlt Hagroms Buch, auch für eine sehr Form von Integration in ganz abstrakten Räumen. Sein Freund Laurie weiß gut hierüber 🕮 Bescheid, hat Doktorthese über Markov Prozesse geschrieben; L. will mich im Mai besuchen. – Sie haben Grundstück gekauft, in schöner Lage am Hügel, mit Wald: da wollen sie großes Haus bauen (für 40000!). – Er sagt Ina, sie hätten mich gerne dort; sie könnten es wohl auch arrangieren, nachdem ich 70 bin; sie soll es im Kopf behalten.) 6 Abendessen. Dann entschließe ich mich, mit hinauszufahren; Ina freut sich, dass ich es tue, damit sie nicht allein im Dunklen nach Hause fahren muss. 8h wieder zu Hause.

Fraenkel und Bar-Hillel über Intuitionism gelesen, für Seminar morgen. – Mittags Renée Kaplan hier. –

3-5 Seminar (Extra Meeting in den Spring Ferien, wegen meinem Mexiko Plan.)

IV / 1959 10 ½ – 2 ½Leblanc hier. (Er wohnt Claremont Hotel, Ina bringt ihn. Über seine Fragen zum hypergeometrischen Theorem. Ich: Er muss beachten, wie die Prädikate definiert sind; das ist vielleicht hier nicht wichtig, wohl aber für prädikativen Schluss. Er: Er will nur was nur verwenden aufgrund der 5 Axiome von Regularität. Für anderes nimmt er Symmetriemethode. Ich: Vorsicht im Kombinieren der beiden! Er will Symmetrie nicht allgemein als Axiom nehmen, sondern für Bedeutung in bestimmten Theoremen. Ich: Savage ist heute nicht mehr unbedingt gegen weitere Axiome.) 12 ½Kalish und Montague kommen. (Sie wollen sehen, ob Kolloquium für Mo nachmittag arrangiert werden kann.) – Gelesen.

10-2 Leblanc hier. (Ich zeige ihm, dass auch im hypergeometrischen Theorem die logische Form von Klassenausdrücken berücksichtigt werden muss; vor allem Unterscheidung zwischen qualitativen, individualisierten, und gemischten Ausdrücken. Ich erzähle von Frege und Wittgenstein.) – 2h zu Dr. John J. Duncan, Inoculation gegen Smallpox, für Mexiko; er meint, Impfung gegen 🕮 andere Krankheiten ist in meinem Fall nicht nötig. 5.-) – Haarschneider. – Gelesen.

Gelesen. – Liste für Replies (ditt.) Versendung. – Abends spät zusammen (seit 16.2.); gut.

10 – 2 ½Leblanc hier. (Letztes Gespräch. Ich kläre verschiedene Fragen über die von ihm geplanten Formulierungen. Random ist nicht die Klasse, sondern das Verfahren der Auswahl. – Im Ganzen sind seine Überlegungen und Bemerkungen intelligent; er kennt auch die formale Logik gut. Aber es fällt ihm schwer, einzusehen, dass er für induktive Logik nicht die üblichen Begriff der Statistik, wie randomness, gebrauchen kann.) 12 ½ kommt Mia. (3 ½ – 5 ½ sitze ich beim Kaffee mit ihr und Ina.) Sie ist unglücklich, weil Wim manchmal schwierig ist. Sie spart sich immer den Sonnabend für ihn; aber heute sagte er auf einmal ab, er müsste einem Mädchen helfen, Wohnung zu finden.) –

Gelesen.

4 Vortrag Leblanc („Schätzung der Chance von Wahrheit“; nur Kalish, Montague, Abe Kaplan, Ruth Anna von der Faculty. Er spricht gut und klar, schreibt alle Definitionen an.)

10:30 Zahnarzt (Zähne gereinigt. Sie findet 2 kleine Stellen, wo Reparatur nötig. Er sagt, er kann es in einer kurzen Sitzung machen. Verabredung für 4. Mai.) – Zur Wahl (im Atelier des Malers Kaminsky, links beinahe am Ende). – 3-5 Seminar.

Hermes gelesen

Prob. – 3-4 Edwards und Tibble hier. 🕮aEs folgt ein eingeschobenes Blatt mit der Notiz: April 1959 Mexico Reise herausgenommen Aug. 1963. Beide machen PhD in Physik an Cal. Tech. diesen Sommer. Dann wollen sie ein Jahr unterrichten und sich dabei auf Qual. Ex. vorbereiten, um später hier PhD in Philosophie der Wissenschaft zu machen. Ich zeige ihnen Bücher by Holton, Frank, Jammer, Törnebohm, Campbell; und Logik: Suppes und meine.) –Prob. – (Abends Wim hier).

10 Dr. Seiff. (Diesen Monat habe ich Pilocarpin 4 % anstatt 2 genommen, und nachts Epe anstatt der Salbe. Das hat sich gut bewährt: Der Druck ist des Auges ist herunter von 26 zu R 20, L 17. Ich soll in ca. 6-8 Wochen wiederkommen; dann will er Test von visual Feld machen, wie voriges Mal.) – 4 Hermes Vortrag „Wahrscheinlichkeit und Einfachheit“ (er spricht klar, verwendet aber zu viel Zeit für Erklärung der Kulturform und der Rechtfertigung der Axiome von Wetten. In Diskussion fragt Moody, ob die Übereinstimmung zwischen Wahrscheinlichkeit und Einfachheit als Hypothese gemeint ist. Hermes: Ja. Ich: Aber doch wohl nicht als faktische Hypothese; logische Wahrscheinlichkeit ist apriori, basiert auf induktiver Intuition, nicht auf faktischer Erkenntnis.) Mia fährt mich hin und zurück (bleibt zum Essen, geht mit Ina ins Movie).

10-3 Hermes hier. Er fragt nach meiner Begründung von Invarianz Axiomen; ich: man muss appellieren an den induktiven Sinn; man generalisiert; wenn man implausibles Ergebnis findet, schränkt man die Allgemeinheit ein, eine gewisse Analogie zu physikalischen Hypothesen. – Ich schlage ihm vor, die einfachsten Definitionen nicht nur auf Anzahl der Atome zu basieren, sondern auch die Anzahlen der verschiedenen Arten von Verknüpfungen hineinzunehmen, 2 Parameters als Koeffizienten. Er sagt: Ja, wenn nötig, einstweilen scheint er aber mit der Zählung der Atome auszukommen. Ich erkläre Kemenys eigene Begründung des \(\lambda{}\)-Systems. Und seine neue Idee 🕮 von Distanz als Schlüsselbegriff. – Er ist jetzt leider ganz in Anspruch genommen mit Schreiben von 2 mathematischen Büchern; kann selbst daher für lange nicht an Wahrscheinlichkeit arbeiten; er hilft er Kiesow und Oberschelp.) Mia kommt; 1 ½ – 3 Essen. – Nachmittags kurzen Brief an Chacha (dass ich wahrscheinlich doch am 16. fahren kann. Donnerstag hat Department mit Institut NY telegrafiert und telegrafische Antwort bekommen: Ajd. kommt wahrscheinlich Wochenende 24. her, bis 1. Mai, „aufgrund von arrangement zwischen Tarski und Carnap“ (!), wovon wir nichts wußten!).

Gekramt und gelesen. – 3 ½ – 6 bei Department Party für Grad Stu­den­ten (bei Moodys im Garten. Ich setze mich zu einer kleinen Gruppe, und dann wechseln die anderen Leute. Ich spreche mit Miss Esgate, Annese, Howard, Ruth Anna, Champawat und Frau, Neblett, )

Prob. - Für Seminar gelesen.

3-5 Seminar. – (Ich bringe Ina Blumen. Heute ist sie in viel besserer Stimmung.)

Gekramt für Reise. – (Abends wird Ina zornig, weil ich sage, dass sie die Briefe für Ajdukiewicz nochmal tippen muss. Anscheinend ist mein Besuch zu Chacha doch eine ziemliche emotionale Belastung für sie. Nachher ist sie noch lieb und zärtlich bei mir, bis beinahe Mitternacht.) – Gebadet.

(Sie telefonieren um 1h, dass das Flugzeug nicht um 3, sondern um 4:45 abfliegen wird; wir müssen um eine Stunde vorher dort sein. Wir können nur weit entfernt parken. Dann checke ich ein. Und danach müssen wir 40 Min. warten.) 4:45 Abflug. (Ich habe Fensterplatz links; der Sitz daneben ist frei. Die Luft ist ruhig. Wir fliegen über das Meer, dann höher, bis die Wolkendecke unter uns liegt, und blauer Himmel über uns. ½7 wird es dunkel. Das Leselicht ist nicht gut. 7h warmes Abendbrot. Danach nicht mehr gelesen, 🕮bHier beginnt ein später ausgelagerter Teil zur Mexiko-Reise (RC 025-07-04). sondern meist die Augen zu; die Kabine ist verdunkelt. Hier in tourist Klasse sind auch nur 2 Sitze auf jeder Seite. Roundticket 150 anstatt 180.) Flugzeit 5¾ anstatt 5 ½ Stunden. Ankunft 10:30; nach Ortszeit 12:30 in MexikoD. F.OMéxico D. F. (Schöner Blick in die Lichter der Stadt vor der Landung. Während ich mit der Gruppe zum Gebäude gehe, rufen auf einmal Chacha, Grete und Walter aus der Entfernung. Dann gleich in großen Wartesaal, sie im Nebensaal, getrennt durch hohe Glaswand. Zum Glück bequeme Sitze, und mein Kissen. Ich bin aber sehr müde vom langen Aufsitzen. Endlich wird mein Name gerufen, beinahe als letzter. Dann ist mein Koffer nicht da, wird endlich gefunden. Inzwischen kommt Walter herein, hilft mir mit dem Zollmann; ich brauche den Koffer nicht zu öffnen. Endlich gehen wir hinaus. Walter gibt noch mein Telegramm an Ina auf.) Dann fahren wir lange, nach Pedregal, zu Diederichsens schönem Haus, 2h dort! (Chacha bringt mir noch eine Banane. Ich suche nur das Nötigste aus dem Koffer. Dann sinke ich endlich ins Bett.)

(Bald eingeschlafen; aber vor 6h aufgewacht und nicht mehr eingeschlafen. Gedöst; Fantasiegespräche mit Chacha und Grete. Chacha und Grete bringen mir Frühstück ans Bett, und wir plaudern zusammen.) Dann Gespräch mit Chacha. (Sie erzählt von den Kindern.) – Besuch von Mädele und Mann Frank Böhme und Kindern Brixi und Gunter. (Böhme sagt, dass wir uns damals nicht gesehen haben, weil er Mädele noch nicht kannte), Range Cloyd (Helgas Mann, jung; Walter klagt, dass er unpünktlich und vergesslich ist); bei Tisch nur die Familie‚und Soer (Er hat dies so geplant, mit Malik, sehr gut, schön und praktisch; ist jetzt überarbeitet. Chacha erzählt, dass Christof Angermann einen Rorschach von Sven gemacht habe, und dass die sexuellen Dinge mit Furcht und Ekel verknüpft seien. Sven habe in München Psychotherapie genommen bei einem klinischen Psychologen, aber er musste es dann abbrechen, 🕮 bevor es Erfolg hatte. Sven überlegt immer, eine eigene Wohnung zu nehmen, aber er hasst das Restaurantessen.) Nachmittags lang geschlafen. Inzwischen ist Walter nach Veracruz abgereist (um während des Wochenendes an seinem Boot zu arbeiten.) – Nachmittags mit Chacha über die Kinder gesprochen. Abendessen nur mit Chacha und Grete. Nachher mit beiden im Wohnzimmer. (Sie berichten, dass Hanne hart und schwierig geworden ist; Hans Arnold wollte kleines Haus außerhalb von Hamburg kaufen; sie hat es heftig abgelehnt, wegen der Mühe, die sie mit Fernkamp hatte. Auch die Kinder finden sie schwierig. – Grete und Chacha sagen, dass LeniLisi? Flitner hart und streng geworden ist, mit lächelndem Gesicht jedem kritische Bemerkungen macht; Flitner und die Kinder haben es schwer mit ihr.)

Chacha bringt Frühstück ans Bett. (Ich erzähle von Princeton Analyse. Auch Grete zeitweise dabei.) Mit Chacha im Garten spazieren. Brief an Ina geschrieben. - Mit Chacha und Grete die Universität besehen; riesiger Komplex von modernen Gebäuden mit Wiesen und Bäumen dazwischen. – Nachmittags mit Chacha und Grete Briefe der Kinder gelesen. – Vor dem Abendessen, 8h muss Grete plötzlich noch Brot einkaufen. Chacha und ich fahren mit ihr nach San Angel. – Beim Abendessen erzähle ich von meinen Klassen, und von den research grants. – (Abends macht Sven mir einen dunklen Vorhang vors Fenster.) – Nachdem ich schon Nembutal genommen habe, höre ich Chacha und rufe sie herein, um richtig gute Nacht zu sagen. Noch etwas geplaudert bis 10 ½.

7 ½ aufgestanden. Beim Frühstück, zum ersten Mal. Mit Chacha Brief von Annemarie gelesen und vieles besprochen (auch über 🕮 Agnes; sie berichtet über Agnes’ Strenge und intolerante Einstellung, die allmählich es auch für Annemarie und Johannes und sogar für Agnes’ eigene Kinder es schwer macht, mit ihr auszukommen.) – Grete fährt mit uns beiden in ihrem Volkswagen die alte Cuernavaca Straße hinauf (über 3000 m, schöner Blick über die Hochebene mit der Stadt, und auf die schönen Berge Ixta.1wahrscheinlich der Vulkan Iztaccihuatl und Pop2wahrscheinlich der Vulkan Popocatépetl.) Zum Mittagessen ist Helga da, mit Mann und Kindern (Klaus und Martin vom ersten Mann; Baby Ingrid von Range. Nach der Geburt letzten August sind große Verletzungen der Gebärmutter entstanden, sodass sie nicht weitere Kinder haben kann. Sie gibt Tanzstunden, moderne Tänze, möchte lieber Gymnastik unterrichten, aber findet nicht genug Interesse. – (Nap 3 ½ – 5; Chacha bis 6.) Mit Helga über Politik (sie ist heftig gegen den Kalten Krieg und Dulles; meine Kritik an der amerikanischen Regierung, gegen deren Haltung gegen Verständigung mit Russland und China, Vernachlässigung der Schulen, usw.) – Sie projizieren Ferienfotos vom und der Insel (sowohl von der ersten Fahrt 1952 mit Annemarie, und von der letzten Ostern mit Chacha, auch Farbfilme. – Abendbrot mit Chacha, Grete und Walter. Dann Ferienfotos. 9 ½ ziehe ich mich zurück. 10 kommt Chacha (sie erzählt noch von schmerzlichen Schwierigkeiten mit Hanne und Maue. Hanne hat ihr gesagt, dass ihre Heirat mit mir ein Irrtum war. Hanne wäre besser geeignet gewesen für mich! Mit Maue verträgt sie sich gut; aber Maue macht oft Bemerkungen zu Nutto, sodass Gerhard ihn schützen muss, und ein wenig auch gegen Chacha. – Sie erzählt sehr nett über in den , und die netten Menschen dort. Ich bin aber schon zu müde. Bis 11h!) Nembutal; Tagebuch geschrieben, bis 11 ½.

(Heute will ich stillen Tag machen.) Wir begrüßen Mädele in ihrem Garten mit den schönen Rosen. – Chacha und ich setzen uns auf eine Gartenbank, um zusammen Briefe der Kinder zu lesen; aber 🕮aber die Ameisen verjagen uns, und wir sitzen im Wohnzimmer beim großen Fenster, und nachher in meinem Zimmer, bis 8h. Dann geschrieben; Brief an Ina. – Nachmittags erzähle ich Chacha von der Analyse (Mutterbindung wusste sie schon, und über Fluch von ihrer Vaterbindung, und dass ihres Vaters kritisches Urteil über mich zu starken Einfluss auf ihr Gefühl gehabt habe; sie macht sich Vorwürfe, dass sie dadurch unsere Beziehung gestört hat. Ich beruhige sie und sage, dass das Wesentliche immer aus der Kindheit kommt; was es bei mir war, sehe ich jetzt deutlich; vielleicht war auch einiges bei ihr, das kann ich nicht so gut wissen. Sie erinnert mich, dass wir bei unserem Verlobungsbesuch in Jena mal abends zusammen auf dem K waren, unter dem Sternenhimmel; sie wünschte sich die Vereinigung, besonders, weil ich bald wieder an die Front musste, vielleicht würde sie dann ein Kind von mir haben; ich sagte aber damals, das wäre unrecht: . Und einmal kam Mutter herein und sah, dass sie angezogen mit in meinem Bett war, und sagte ihr nachher, dass gerade sie darauf achten müsse, dass nichts vor der Heirat geschähe. Sie fühlte damals Opposition zu der Mutter. Ich sage ihr, das war ein natürliches und richtiges Gefühl. – Ich erzähle von den schlimmsten Zeiten in Vermont und Princeton, und dem Anfang der Analyse.) Nach dem Abendessen, ½10, zurückgezogen. Gebadet; Chacha lässt sich nicht abhalten, zu helfen.

Chachas Geburtstag. 7h aufgestanden und zu Chacha. Auf einmal ertönt von draußen ein Ständchen: Sven mit Ziehharmonika, und Grete singt. Vor dem Frühstück drüben Chachas Geburtstagstisch; ich lege den von Johannes geliehenen Fotoapparat hin; langsam merkt sie, dass es Geschenk ist; sie freut sich sehr darüber. Ich sage, dass ich Johannes das Geld dafür schicken will; wenn sie wollte, könnte sie sich aber auch stattdessen einen anderen wünschen. – Mädele kommt mit Rosenstrauß. – Grete, Chacha und ich frühstücken, später auch Walter. (Er ist erst heute früh 4h mit Rennauto aus Veracruz zurückgekommen, geht schon wieder zur Arbeit.) 🕮– Chacha fängt an, mir ihren geplanten Vortrag über Graphologie vorzulesen. – Auf einmal kommt Otto und seine Frau Chita (sie haben 8 Kinder, die ältesten studieren. Er ist meist bei einer Zuckerfabrik in Tamazula, bei Guadalajara. Er sieht gut und gesund aus. Er schimpft darüber, wie Rusche ihn um die Ranch von Tecoman und eine neue an der Merianda Esperanza gebracht hat. Seine Frau ist einfach und bescheiden; sie ist Tochter von Baumbach, der Verwalter der Esp. war; ihre Kinder sind alle streng katholisch.) Später kommt Sohn Otto jr…; er spricht nur spanisch. – In meinem Zimmer; Chacha liest mir die soeben gekommenen Briefe von Lisi und Nena vor. – 3-4 Mittagessen. – 6-10¼Mädele und Familie (Frank, Gunter und Frau Lisa, Brixi. . 8hHelga und Range. (Wir sitzen im Kreis im Wohnzimmer; ich (mit „Du“) setze mich auch mal zu Mädele und Brixi. Später setze ich mich zu den jungen Leuten, die in der Dinette Abendbrot essen, und gebe ihnen Rätsel auf; meist mit Rechnen; Helga ist gut dabei. Später wieder alle im Wohnzimmer, ein Spiel, wo 2 Personen 2 Figuren darstellen, und sich gegenseitig erraten). (Heute war ich nur wenig mit Chacha alleine. Aber sie hatte mir schon vorher gesagt, dass heute all die Verwandten zum Geburtstag kommen.) Später kommt Chacha noch etwas zu mir zum Plaudern.

Ganz früh etwas zu Chacha. Sonniger Morgen. Mit Chacha und Grete in der Sonne auf der Terrasse vor dem Wohnzimmer. (Über die Psychoanalyse. Ambivalenz. Notwendigkeit von Aggressivität. Mutters gedämpfte Atmosphäre. Beide sind sehr stark an all diesem interessiert. Chacha hat schon erstaunlicherweise allerhand Ideen dies, vom Broder; sogar auch über Ambisexualität. Über meine lebhaften Eindrücke von Musik und Farben.) 🕮 5-7 mit Chacha zu Mädeles Haus. (Schönes großes Zimmer mit vielen Pflanzen und Blumen. Einige Gäste: die alte Frau Wagenknecht, originell, mit Kind aus Argentinien ; ich schweige meist.) – Brief an Ina geschrieben. – 8 – 9 ½ Abendbrot (ohne Sven, Walter fängt an, über die Weltlage zu sprechen: gegen den Aufrüstungswettstreit, für ein gemeinsames Europa als Bindeglied zwischen West und Ost, für Zulassung Chinas zu den UN. Gegen die amerikanische Politik. Er glaubt, die Mehrzahl der Deutschen in Mexiko hätten diese Ansicht. Ich erzähle von Ideen über Afrika 1952; er stimmt entschieden zu, dass Kolonialismus vorbei ist. Aber ist sehr da auch gegen die Verurteilung von Generälen; ich sage, das ist ein schwieriges Problem. – Nachher sagt Grete, dass sie dankbar ist für das, was ich heute Morgen mit ihnen besprochen habe, weil es ihr auch Dinge in ihrem eigenen Leben klärt.)

Mit Chacha im Wohnzimmer. (Sie liest mir Annes Brief an Küstermanns vor. Dann spielt sie Platte von Bachs Konzert für 2 Violinen mit Oistrach Vater und Sohn, von Deutsche Grammofongesellschaft; sehr guter Ton. Beim langsamen Satz kommen mir sehr die Tränen; beim letzten Satz „tanze“ ich für mich in der Ecke an der Eingangstür. Dann erzähle ich, wie gut mir die Musik getan hat in den schwierigen Zeiten.) – 11-1 wir fahren mit Grete zu Helgas Haus (das Baby ist dabei, die anderen sind in der Schule. Mein Rücken wird müde, weil ich mich für das Milchglas immer so weit beugen muss. Nachher im Auto müde. Zu Hause hingelegt; etwas jittery; ½ Miltown. Mittagessen (ohne Sven).) Brief von Ina: Angebot von Tarski (für spring semester 1960. Er glaubt, dann sei ich schon pensioniert. Ina hat schon Antwortbrief aufgesetzt, aber dann doch nicht abgeschickt.) Nachmittags im Bett geblieben. 5-8 mit Chacha geplaudert. (Über die Periode unserer Ehe, von der Zeit in Davos. Da habe ich sie zum ersten Mal sexuell erweckt, und die 🕮 Sexualbeziehung war sehr beglückend gewesen. Sie erzählt, sie habe dann oder ein andermal gesagt, sie wäre bereit, Broder aufzugeben, wenn ich Maue aufgeben würde. Aber ich habe nicht gewollt. Grete kommt; sie erzählt, wie ich nachts ChachacOriginal Ina. zu Broder begleitet und dann dort in der Gegend unendlich auf und ab marschiert gegangen sei. Ich habe während jener Zeit immer deprimiert ausgesehen, und das hat ihr so leid getan. Sie sagt, nachdem ich mit Eva und Sonja Beziehungen hatte, hatte ich beiderseits Freiheit erklärt, und die habe sie dann auch ausgeübt.) Abendessen. Nachher versucht Walter vergeblich unzählige Male das Telegrafenamt anzurufen, weil ich Ina einen Nachtbrief schicken will; es gelingt nicht! Abends Chacha noch ein wenig bei mir. (Über Frau Martin wohnt noch in Günterstal; sie sind nahe befreundet.) – Ich frage Sven, ob wir mal miteinander sprechen können; er: ja; aber es geht anscheinend nur Samstagnachmittag. – Spät Chacha auf meinen Wunsch noch ein wenig bei mir: (Wir überlegen, falls ich nach Deutschland käme, ob ich ein Treffen zu machen könnte, wo alle hinkommen, z.B. Elmau oder Freiburg, ich in Annemaries Haus, die anderen in einer Pension in Herdern. Sie meint, das sei aber doch eine Belastung für Annemarie.)

Walter macht vergeblich zahlreiche Versuche, das Telegraphenamt anzurufen, um einen Nachtbrief an Ina aufzugeben (wegen Berkeley). Schließlich geben wir es auf.

Früh rufe ich Chacha herüber, und wir sprechen eine Weile zusammen im Bett. – Beim Zähneputzen bricht meine obere Zahnplatte in 2 Stücke. – Ich telefoniere Ina, (1. über Berkeley, 2. Verabredung beim Zahnarzt machen.) –Helga fährt mich in Gretes Auto 10 ½ – 1 ½. (Zuerst zum Zahnarzt. Er will die Platte bis Nachmittag fertig haben. – Ich schlage vor, dass wir 🕮 hinausfahren, um miteinander zu sprechen. Wir fahren die neudu Straße, am Berghang neben einer Schlucht mit Felsen, W vom Ajusco. – Über Sven. Sie sagt auch, dass er aus dem Elternhaus wegziehen müsste. Er wolle es schon seit vielen Jahren, könne aber immer den Entschluss nicht aufbringen. Ich erkläre die Mutterbindung, und sie versteht es gut. Ich erzähle von meiner Psychoanalyse, und sie hat Verständnis und Interesse dafür. Walter habe es aber bei Sven als Unsinn abgelehnt, auch schon den Rorschachtest. – Über Walter ist sie äußerst kritisch; er habe den Kindern und Grete weder Zeit noch Verständnis gegeben. Sie sagt selbst, dass seine ständige Abwesenheit von der Familie von Freitagabend bis Montagfrüh eine Flucht sei. Ich sage, dass er einfach sei nicht schuld und deprimiert, aber zu lieb und zuverlässig. Sie kritisiert aber auch seine Geschäftsführung. Alles sei desorganisiert. (Vielleicht ist diese überkritische Einstellung mit verursacht durch seine Kritik an ihrem Mann.)) Wir fahren zurück, zu ihrem Haus, um das Baby Ingrid abzuholen; ich nehme sie auf den Schoß und wir singen „singen Duett“ zusammen. Zu Diederichsens Haus zurück, alle sind zum Mittagessen da. – Nachmittags fährt Grete mich zum Zahnarzt. (Nach längerem Warten bekomme ich die reparierte Platte, 40 Pesos.) In zwei Buchläden; wir können keine Ansichtskarten finden. (Ich deute Helgas Kritik an Walter an. Sie meint, es sei übertrieben. Walter müsse doch das Recht haben, sein Hobby zu betätigen, und er habe jetzt die Malerei. Ich habe das Gefühl, dass sie ihn in Schutz nehmen will. Sie spricht nicht so offen wie Helga, und hat auch nicht deren Verständnis für das Unbewusste.) – 7h wieder zu Hause. Mit Chacha im Wohnzimmer eine schöne Platte von Khachaturian gehört. – Abendessen, wir und Grete, später Walter. 9h Abschied von ihm; ich umarme ihn und bedanke mich herzlich. (Er fährt ab mit Auto nach Veracruz für Wochenende, also werde ich ihn nicht mehr sehen.) – Etwas mit Chacha und Grete im Wohnzimmer. – Später Chacha noch etwas bei mir. (Sie meint, Helga ist oft überkritisch.) 🕮

7 ½ – 8 im Bett zusammen geplaudert. (Sie sagt mir frei, dass sie keine Erwartung von Sex hatte, und dass ihr das überhaupt nicht so wesentlich ist. – Sie lebt noch so stark mit Broder, dass es für sie ein Grund dauernden Bleibens in Mexiko ist, dass er mal dagegen gesprochen hat; das Land sei ihm so fremd, dass seine Seele dann mit ihr nicht Kontakt haben könnte.) – Wir sitzen auf der Terrasse. Sonniger Tag. Chacha liest mir Teile des Vortrags über Grafologie vor, den sie am Dienstag vor einem Frauenverein lesen wird. (Ich schlage einige Verbesserungen vor, zum leichteren Verständnis.) – Mit Grete kurz in ihr Arbeitszimmer (eine steile Treppe hinauf. Herrliche Aussicht. Sie zeigt mir die Bilder, die sie gemalt hat. Fast alle in etwas gedämpften Tönen; gute Darstellungen der Stimmung einer Landschaft usw.) Dann steige ich mit ihr auf das Dach des Hauses, Hinneigung durch eine seltsame Öffnung; nachher wieder zurück. Es war anstrengend für den Rücken, und ich glaubte, ein kleines Ziehen im Rücken zu spüren. Auf der Terrasse, auf dem Liegestuhl. (Ich gebe Chacha Scheck $ 30, für Mitbringsel für mexikanische Sachen für die 4 Kinder, zahle etwas für Erika, und für sie selbst.) – Ich bin müde. Auch Chacha hat jetzt . Darum zieht sich jeder für eine Stunde in sein Bett zurück. – Mittagessen, dann nap. – 5 ½ – 8 Gespräch mit Sven in meinem Zimmer (ich erzähle von Analyse und Mutterbindung. Er hatte mit Psychologieprofessor Vetter in München 2 oder 3 Besprechungen, musste dann abreisen. Er wusste schon, dass seine Schwierigkeiten aus Mutterbindung kamen. Erstaunlicherweise auch die Bisexualität. Die Natur der Gefühle zu Freunden und Berufskollegen. Er hatte zuweilen Beziehungen zu Mädchen, aber das ging schnell wieder auseinander. Er weiß schon, und ich betone die Wichtigkeit, dass er wegziehen muss aus der Familie. Ferner rate ich dringend, die Hilfe eines Analytikers oder Psychologen zu suchen. – Es fällt ihm sehr schwer, eine Freundin oder einen Freund zu suchen. Er möchte zu einer größeren Gemeinschaft gehören als der Familie, aber er findet keine, wenigstens nicht in Deutschland. Und die Eltern scheinen herabzusehen auf alle Mexikaner. – Ich sage, dass es ihm manchmal nicht leicht sein wird, 🕮 weiter zu gehen, etwa mit Analyse; dass er aber innere Kräfte und Willen hat durchzuhalten.) – Auf Chachas Rat gehe ich zu Mädeles Haus, mit Sven (weil sie sonst nachher noch herüberkommen wollte. Sie sind beim Abendessen, und wir setzen uns dazu. Ich plaudere 5 Minuten über Mexiko. Dann sage ich, dass wir gehen müssen, weil sie schon drüben mit dem Essen auf uns warten würden. Sie wollen nachher noch kommen. Ich sage, ich muss dann packen und will früh zu Bett gehen.) – Abendessen. Wir sind alle heiter. - Grete gute Nacht; ich danke ihr sehr. – Chacha packt meinen Koffer. Dann noch etwas zusammen gesprochen. (Wir schauen jetzt ruhiger auf unser Leben zurück. Sie sagt, sie wird morgen nicht zu traurig sein. Ich danke, dass sie so lieb und verständnisvoll war. Sie sagt, ich war auch lieb. Ich soll nicht Briefe von ihr erwarten, weil sie kaum durchkommt, den Kindern zu schreiben.) – Ansichtskarten und Tagebuch geschrieben, und kurz in Hannas Martins Buch geschaut. Bis 11h. Sehr müde.

(Sven ist schon fort, mit Freund am Pico de Toluca.) – 6h auf. 7 ½ fährt Grete und Chacha mich zum Flughafen. Sie können nicht mit durch die Inspektionssperre; so machen wir kurzen Abschied. 8h. 9hAbflug von Mex (Mexicana-Panam DC 6, ohne Zahlung, wie auf Herreise, aber diesmal bei Tage, sodass ich alles sehen kann. Alles besetzt. Neben mir junger Amerikaner, der 2 Jahre in Mexiko war und jetzt sein Geschäft dort verkauft hat. Ich schreibe nicht Briefe, weil er so dicht sitzt, und ich bin auch recht müde, besonders während des letzten Teils des Fluges. Ich lese, und zuweilen schließe ich die Augen und Döse. Schöner Blick über Berge und Gegend; dann über der Bucht von Kalifornien und schließlich über dem Meer. 6 Stunden Flug. 1h warme Mahlzeit.) Ankunft L. A.OLos Angeles 3:15 mexikanische Zeit = 2:15 lokale Zeit: Pac. D. S. T., die letzte Nacht hier begonnen hat. Beim Aussteigen sehe ich Ina hinter dem Zaun und winke ihr (elend langes Warten, bis das Gepäck hereinkommt: Jeder wird einzeln aufgerufen, sucht sein Gepäck, lässt es zur Inspektion bringen und öffnet es dann. Endlich kann ich hinaus, da ist Ina. Zusammen zum Auto und vors Gebäude gefahren. Dann geht sie fort, das Gepäck abwarten, was endlos dauert, bis 3h.) 3:45 zu Hause. Ich sinke ins Bett, dHier endet der entnommene Teil (RC 025-79-04). sehr müde; ich war 10 Stunden auf! – (Nach dem Nap, beim Kaffee, erzähle ich Ina vieles über meine Erlebnisse und Gespräche, und die verschiedenen Probleme der Leute dort; sie freut sich, dass ich alles so gut mitmachen und erleben konnte, hat aber auch Gefühle über mein langes Wegsein. – Abends Briefe gelesen und geplaudert; kein TV. Ich bin froh und entspannt, wieder richtig zu Hause zu sein. Diese erste Reise nach so vielen Jahren war ein großes Erlebnis, und dazu noch allein . Ich denke jetzt mit Freude und Befriedigung an alles zurück.)

KasiAjdukiewicz kommt aus Berkeley (Montague holt ihn vom Flugplatz zum Hotel Claremont, Ina holt ihn nach 1h hierher. Er sieht gut aus, trotz der kürzlichen Pneumonia und Phlebitis. Lunch im Patio, bis 3. Ina bringt ihn ins Hotel, und holt ihn wieder ab 4 ½. Wir sitzen wieder im Patio. Er erzählt von der Lage in Polen. Seit 1956 haben sie mehr Freiheit in der Philosophie. Er sagt auch, dass meine Sachen jetzt in Russland bekannt sind; er war vor 2 Jahren in Moskau; überhaupt sei mein Werk jetzt überall in der Welt bekannt, und werde später als klassisch gerechnet werden. – Über Wahrscheinlichkeit. Er meint, die Limes Definition für Häufigkeitsbegriff sei sinnlos, weil verträglich mit jeder Erfahrung. Ich: Das gilt aber auch für Existenzsatz im Unendlichen. Er: Vielleicht sollten wir nur mit endlichen Domänen arbeiten. Ich: Das Unendliche ist zwar nicht zugänglich, aber vereinfacht das System; daher als theoretischer Begriff nützlich; ich würde Häufigkeitswahrscheinlichkeit als theoretischen Begriff nehmen, nicht explizit definieren; dann Korrespondenzregeln, vielleicht enthaltend c. – Über logische Schwierigkeit. Er meint, bei der Bestimmung müsse das Risiko berücksichtigt werden. Ich: Nein, nicht für c, wohl aber für Bestimmung der rationalen Beschlüsse.) Später kommt Montague. Noch später Mia. Abendessen im Zimmer. – (Ich mittags und abends auf einfachem Stuhl mit Kissen, weil ich es mir in Mexiko angewöhnt habe.) Angeregte Unterhaltung (Mia fragt 🕮 auch nach Mexiko. Ich erzähle vom Flug und von der Stadt, nichts Persönliches. –A. ist müde und findet Englisch schwierig.) Bis 9h.

Montague kurz gesprochen (er hat sich gestern gewundert, dass ich so munter und beweglich war. Ich sage, vor dem Flug nach Mexiko war ich etwas besorgt, aber dann ging alles so gut; das ist eine große Ermutigung.) – 3-5 Seminar (nur 6 Leute. Ich spreche lebhaft, bis 5:10, bin nachher nicht so müde wie sonst, fahre munter nach Hause, kaufe noch Blumen für Ina. Zu Hause finde ich, dass zum ersten Mal mein Hemd nicht ganz durchgeschwitzt ist.)

10-1 Ajduk. hier. (Wir sitzen im Patio. Über die Natur der induktiven Logik. Er möchte Intuition beschränken auf die notwendigste; vielleicht auf das Deduktive; er glaubt, zeigen zu können, dass die induktiven Regeln eine allgemeine Methode bestimmen, die, wenn sie fortgesetzt wird, schließlich zuverlässig ist; damit meint er aber in Wirklichkeit: erfolgreich. Ich: Ich dachte früher auch so, z.B. Reichenbachs Rechtfertigung; inzwischen ist mir aber klar geworden, dass das nicht möglich ist; man muss außer den deduktiven auch induktive Intuitionen verwenden. Er fragt, wie ich meine induktiven Axiome begründe. Ich verweise für die fundamentalen Axiome auf de Finetti-Kemeny, aber das kennt er anscheinend nicht. Ich spreche von Invarianzaxiomen: Beispiel: Wette auf Pferderennen. Er meint zuerst, Laplaces Indifferenz Prinzip muss abgelehnt werden; auf totale Evidenz soll man nicht wetten. In dem Beispiel gibt er aber zu, dass da ein Unterschied zwischen fair und unfair gemacht werden kann. – Er sagt, er liest wenig Philosophie; der Stoff ist zu viel, und es kostet zu viel Zeit.) – 12-1 Lunch. Dann fährt Ina ihn zum Hotel. (Ich hatte ihm gestern einige Sektionen aus Schilpp gebracht, aber er hatte keine Zeit, darin zu lesen.) 2 ½ – 3 ½Mia hier. Dann fahren wir zum Campus, holen unterwegs Ajd. ab. 🕮 4 Ajduk. VortragA proposition as the connotation of a sentence“. (Ich führe ihn ein. Er spricht 1¼ Stunde, in seltsam ausgesprochenem Englisch, aber verständlich und klar. Er schreibt den Worten Indizes von syntaktischem Platz zu: dem genutzten Ausdruck ‚\(1\)‘ seinen Hauptfaktor ‚\(10\)‘, dessen \(n\)-tes \(\Gamma \) Argument Ausdruck ‚\(1‚n\)‘; von letzterem wiederum ‚\(1, n, o\)‘, ‚\(1, n, m\)‘ usw. Er schreibt den ganzen Ausdruck so, dass unter jedem Wort sein Index steht; dann kann die Reihenfolge der Wörter beliebig geändert werden. Das ist auch von Interesse für Übersetzungsmaschine. Definition: Die Konnotation eines Ausdrucks ist eine Funktion (also eine Klasse von geordneten Paaren), die jeder syntaktischen Stelle die Denotation des betreffenden Wortes zuordnet. Eine Proposition ist die Konnotation eines Satzes. – In der Diskussion sagt er, dass sein Begriff Konnotation ähnlich ist meinem Begriff von intensionalem Isomorphism. Ich: Er ist analog; aber da sein Begriff Denotation oder Extension zugeordnet, so ist es vielmehr ein extensionaler Isomorphism. – Ich erhebe Bedenken: nach seiner Definition haben alle Wörter mit derselben Denotation auch dieselbe Konnotation; das stimmt doch nicht mit der üblichen Auffassung. Er: Man Es gilt nur für einfache Wörter, nicht für solche, die Abkürzungen von zusammengesetzten Ausdrücken sind; z.B. haben. Aber z.B. Wörter ‚goblin‘ und ‚giant‘ haben dann dieselbe Konnotation. Er: Man soll als einfache Wörter nur solche nehmen, die direkt Wahrnehmbares bezeichnen, z.B. „blau“.) Beim Abschied sagt er, er sei sehr bewegt, dass er mich habe sprechen können und für die große Gastlichkeit. (Er geht heute abend mit Kalish und Montague nach Hollywood, vielleicht Nachtclub; dabei auch Mia, Ruth Anna, und andere.)

1-3 Department Meeting (Seifers Thesisplan wird gebilligt.) – Abends gebadet.

V / 1959 Jeffreys Brief und de Finetti 1938 gelesen. – Endlich einen Tag allein zu Hause. 🕮

1-5¼Department Meeting in Robsons Haus. (Die anderen bis 6. Über Änderung im Vorlesungsplan. Heute besonders über Änderungsvorschläge von Montague und Kalish. Kurs 309 wird aufgespalten in: Übersicht über Grundbegriffe, und Kurs über wissenschaftliche Methode. Montague sagt, er weiß nicht, was das letztere für einen Sinn haben soll. Es wird dann beschlossen, gegen mich, dass das erstere und nicht das letztere, für Major in Philosophie gefordert werden soll.

Abe Kaplan hier 11-1. (Er ruft an, dass er deprimiert ist über die gestrigen Beschlüsse, will sich „an meiner Schulter ausweinen“. Ich stimme in der Sache mit ihm überein; aber ich sage ihm, dass er zu empfindlich dagegen ist, dass ein Beschluss gegen ihn geht; und dass sein Eindruck, dass die Mehrzahl der wichtigen Beschlüsse gegen ihn geht, ein Irrtum ist.) – 3 ½ – 5 ½Helmers hier, mit Monika. (Ich erzähle von Mexiko; wie gut die Reise ging, und über alle Leute dort.)

Geschrieben an die Kinder (Rundbrief über Mexikoreise), an Chacha und Grete. – Nachmittags Pike eine Stunde hier (er wünscht Empfehlung für Oberlin; er leidet immer noch übermäßig an dem Schlag; wir versuchen, ihn zu beruhigen.)

Einzelbrief an Chacha und Grete, und die Kinder rundgeschriebenreingeschrieben? bis Mitternacht. (Während Ina den Rundbrief abtippt).

3-5 Seminar.

11 Zahnarzt (er macht 2 kleine Silberfüllungen, unten vorne, und etwa links von der Mitte, an der Rückseite der Zähne). Haarschneider. Heute etwas tense, mehrmals ½ Miltown. – Bar-Hillel über MT gelesen. 🕮

Prob. gearbeitet (ms „3 appr.“ durchgearbeitet). – (Abends Wim hier.)

Prob. gearbeitet. – 2:45-4:30 bei Dr. Walter E. Berman (rechtes Ohr ausgespült; da war Ohrwachs, sodass ich nicht hören konnte. Hörtest; beide Ohren sind schwach in den höheren Tönen, besonders das linke. Er verschreibt Multilex Tabletten 2 Wochen, für verbesserte Blutzufuhr zu den Hörnerven; in 2 Wochen will er prüfen, ob es hilft. – Zwischendurch immer langes Herumwarten, zuweilen auf unbequemen Stühlen.) – Auf Rückfahrt in Drugstore. – Im Bett geschrieben, weil sehr müde. – Abends Mia hier (sie geht mit Ina zum Campus Movie). – Allein gebadet.

11-2 Mathews und Kuhns hier. (Ich gebe Kuhns das umgearbeitete ms „3 Approches“. Ich erkläre ihm einiges Weitere über 2 nahe Prädikate, und meinen Versuch der Verallgemeinerung für beliebige Distanzen.) – Nachmittags Pr gearbeitet. – Abends Mozartmusik; nach 11h überraschend zusammen; gut (seit 3.4.)

Pr gearbeitet.

Für Seminar (über Gödel; Fraenkel-Bar-Hillel, Hilbert-Bernays, Nagel gelesen).

3-5 Seminar (nur mehr 6 Studenten; aber sie sind sehr interessiert, über Gödels Satz).

Fraenkel-Bar-Hillel Buch gelesen (über Hilbert-Gödel, und letzte Sektion: Philosophische Bemerkungen; ausgezeichnet! Ausführlich über meinen Standpunkt; sie sympathisieren mit diesem „pragmatischen Formalismus“.) – Nachmittags Zahnarzt (heute mittag ist ein echter Zahn, einzelstehend vorne oben Mitte, abgebrochen; vielleicht infolge von hartem Zwieback heute früh. Er macht Abdruck von Gebiss mit Platte. Er wünscht, dass Dr. Fowker morgen den Zahnrest auszieht.)

Vormittags zu Dr. Fowker (er zieht den Rest des gestern abgebrochenen Zahnes aus. Nur eine Wurzel, es geht leicht.) 🕮 Ich gehe zu Dr. Brann; aber die Platte ist noch nicht fertig. Ich kaufe Blumen für Ina. –Pr gearbeitet.

Pr gearbeitet. – Mittags Raya Sobler hier. (Ich erzähle von Mexiko.) – 6 ½Mia (sie und Ina später zum Campus Movie).

Pr gearbeitet.

Pr gearbeitet. – 4 ½ – 8 ½Paul Ruthling hier. (Wir hatten ihn seit Tagen erwartet; er war aber inzwischen bei Freunden in Arizona gewesen. Er klagt sehr über Maria. Er hilft im Shop; aber dafür bekommt er nur Essen. Er hat 2 Lots in S.F. verkauft; das Geld hat er behalten; er sagt, sie schuldet ihm noch Geld. Er hält es bei der Familie nicht mehr aus. Er hofft, dass Maria den Shop bald alleine machen kann; dann will er lieber fortgehen und für sich selber arbeiten. Das Ganze ist sehr deprimierend, besonders auch, weil man fühlt, dass es keinen Zweck hat, offen mit ihm zu sprechen und ihm klar zu machen, dass nicht nur Maria Schuld hat, sondern dass auch seine dominierende Einstellung zur Familie verkehrt ist.)

Pr.– Mittags Mia hier. – 4 ½ zu Dr. Fowker. Er nimmt Faden heraus; sagt, es halte gut.) Zu Dr. Brann (die Platte mit dem neuen Zahn drückt vorn von innen. Da schleift er etwas ab; nicht viel, weil das Zahnfleisch noch shrinken wird. Er schleift die unteren Zähne vorne unten Mitte etwas ab, damit sie besser zu der oberen Platte passen.) – Abends gebadet.

3-5 Seminar.

Die Mittags Frau Kuhns mit 2 Kindern hier. (Kleines Mädchen Lisa, kleiner Junge Paul. Er spricht wenig, ist zurückgeblieben. Sie sagt, sie hat Psychologen konsultiert; es könnte teils vielleicht aus emotionalen Gründen, teils vielleicht erblich. Sie denken an Möglichkeit von Therapie.) – Nachmittags Pr. – Abends zusammen; gut (seit 9.) 🕮

Pr.– Vormittags Carol Pike bei Ina; ich auch kurz. (Sie sagt, dass er immer noch abwechselnd deprimiert oder wütend ist über die Beendigung seiner Anstellung.) –

Morgens tense, zweimal ½ Miltown. Zum Frühstück auf, aber dann (auf Inas Rat) wieder zu Bett. Pr gearbeitet. (Dr. Berman von heute nachmittag auf 25. verschoben.) – Zu Mahlzeiten auf, sonst im Bett geblieben. Abends Mia hier (sie geht mit Ina zum Campus Movie).

Wieder auf; und spazieren. –Pr.

Pr.– Nachmittags kurz Mathews und Kuhns hier (Kuhns bringt „3 Approaches“ zurück. Ich gebe beide Replies§ 25-31 über pr.) – Abends Chachas Anruf aus St. Barbara (sie ist gestern oder vorgestern angekommen. Es sei schwer, sich auf das Leben der „Millionäre“ einzustellen, aber die Frau sei umgänglich und vergnügt, und beide verwöhnen sie sehr. Ich sage, sie soll mal herkommen. Sie meint, wenn Heini mal in LA zu tun hat; vielleicht muss sie dann auch zum mexikanischen Konsulat. Sie will noch einige Monate in Mexiko bleiben, aber nicht bis Dez. Sie spricht lange, und erzählt lebhaft. Ich etwas befangen, weil ich sie nicht sehen kann.)

4 zu Berman (nach 2 Wochen Tablets für Verbesserung der Blutzufuhr zu den Hörnerven. Audiometertest zeigt gute Verbesserung besonders in den niedrigen Frequenzen. Ich soll die Tablets weiter nehmen, und nach einem Monat wiederkommen. – Ich muss lange warten, spreche ihn dann für 2 Minuten, dann wieder lange warten bis der Testraum frei ist. 1¼ Stunde dort!) Inzwischen Ina bei Hutchins Vortrag. – Abends Bohnert hier, ½ Stunde.

Vormittags zur Wahl. – 3-5 letztes Seminar. Ich gebe Champawat das Semantikbuch; wir diskutieren im Seminar bis 5:20.)

11-1 Jean Gottmann hier. (Wir sitzen im Patio. Er ist dabei, sein großes Werk über Megalopolis bis nächsten 🕮 April fertig zu machen. Er arbeitet jetzt meist in seinem Office beim 20th Century Fund in NY). (Ina fährt ihn zum Lufthafen.) – Russell gelesen.

Ganzen Tag Ausflug nach Malibu zu Soblers. (Auf Hinfahrt versäumen wir die Linksbiegung und sind auf einmal auf 101 im Tal. Sie sagen: der erste richtig sonnige Tag. Ich erzähle von Mexiko. Nach dem Essen Nap auf Rayas Bett. Ich erzähle Benedikt etwas über meine Philosophie, und die symbolische Logik, und pr; dann kommt Raya dazu und stellt auch Fragen über darüber. Ich erkläre: 2 Propositionen; Wetten; dass meine Theorie abstrakt ist; nicht für bestimmte Anwendungen. Nachmittags sitzen wir dabei in der Sonne. Rückfahrt 5¾-7¼; ich fahre Ocean und Sunset.)

11 ½ – 1 Pike hier. (Er hat Angebot von Brown Universität; 2500 für einen Kurs; daneben würde er dann an Harvard Divinity School studieren. Er plant, die These im Sommer fertig zu machen. Ich rate ihm, das Offer anzunehmen. – Ich sage ihm, dass seine und Carols Reaktion gegen das Department zu stark emotional ist; er ist nicht fired worden, sondern der Kontrakt ist nicht verlängert worden; und das kommt sehr oft vor. Er sagt, man wusste doch immer seinen philosophischen Approach; ferner hatte Kaplan ihm, bevor er kam, geschrieben, dass, sobald er die Thesis den PhD hätte, würde das Department ansuchen für Promotion zu Acting Assistant Prof! Damals hatte er noch die Prelim. gemacht und noch nicht die Thesis angefangen!) – 4 – 4 ½ bei Dr. Seiff. (Ausführlicher Test des Sehfeldes. Es scheint, dass rechts die defekten links sich etwas ausgedehnt haben. Er ist aber nicht sicher, weil andererseits der Druck ganz im Normalen ist (18 bis 20) und die Sehschärfe unverändert ist. Ich soll in einer Woche wiederkommen; dann will er Test mit neuem Apparat machen, der die Änderung des Drucks 4 Minuten misst.) – Gebadet. 🕮

Über Pr.

Pr.– Sommerfeld (Geometrie fürn Dimensionen) gelesen. –Mittags Olaf und Mutzli Helmer hier 1 Stunde. –

VI / 1959Pr.– Abends tense; ½ Miltown. (11h schöne Musik, getanzt. Ina kommt noch bis 12; es geht mir besser.)

Pr. – Term Paper gelesen. –

Pr. – 2 ½Chacha und Heini kommen im Auto aus Sta. Barbara. (Dolly ist nicht mitgekommen. Wir sitzen eine Weile im Patio. Es gefällt ihnen sehr gut. Er sagt, er kennt Pauly gut, der hat bei ihm in Acapulco gewohnt; wenn ich mal was wünschte von Pauly könnte er es sicher von ihm bekommen! Dann geht er, seinen Schwiegervater zu besuchen, und seinen Freund Cartright. – Wir drei sitzen im Patio, Chacha erzählt von ihrer Woche bei Heini. Wir sprechen über Agnes, und über die Kinder. 7h¼ Stunde mit Chacha spazieren, auf Chenault; ob wir vielleicht doch im Sept. noch nach Mexiko kommen könnten? Eigentlich will sie da schon in Deutschland sein, weil Hanneliese ihr Kind erwartet. Abendessen im Zimmer. Chacha berichtet, dass Heini hauptsächlich nach Mexiko kam, um Walters Geschäft nachzusehen; er habe gesagt, Walter mache zu riskante Spekulationen, vor denen Heini ihn eigens gewarnt hatte; wenn Heini ihn fragt über einen gewissen Mann, weicht Walter immer aus, als sei es unmöglich, ihn loszuwerden. Chacha hat ihn sagt, auch Heini mache sich Sorgen, dass das Geschäft mal bankrott gehen könnte. Chacha hat ihn erinnert, dass er in in dem Falle ihre Anteile garantieren wollte; sie bat ihn, das notariell zu machen; aber er sagte ihr, sie sollte sich doch einfach auf ihn verlassen, denn die Sache mit dem Notar sei zu umständlich und kostspielig. Er hat ihr in St. Barbara eine Menge Kleider, Wäsche usw. gekauft. Heini hatte einen geliehenen Projektor gebracht; aber nach einigen Bildern ging die Lampe aus; er hatte die Reservelampe zu Hause vergessen. Wir sehen Bilder von der Esperanza, auch Schöndubes Grab mit Heiner und Otto.) Nach 10 fahren wir 🕮 Chacha zum Bel Air Hotel, am Stone Canyon Road. 10:45 wieder zu Hause; ich sinke ins Bett, sehr müde; ich 8 ½ Stunden immerzu auf.

10-12:20 Department Meeting. (Lebhafte Diskussion über Kurs 30, aufgrund von Moodys gutem Memorandum. Ich beantrage, dass Absatz 3-5 von p. 2 als allgemeine Charakterisierung des Inhalts des Kurses gelten soll, und das wird gegen Montague und Kalish angenommen. Als Kursbeschreibung wird die neue von Montague und Kalish angenommen, verkürzt nach Robsons Vorschlag, und mit Einfügung von „deduktiv und induktiv“ nach Robsons Vorschlag aufgrund meiner Anregung; auch Montague und Kalish stimmen dafür.) Nach der Sitzung kommen Montague und Kalish aufgeregt zu mir. Montague sagt, wenn ich von einem anderen Department höre, wo eine Stelle frei ist, soll ich ihn wissen lassen. Ich: für mich oder für ihn? Er: für sich; er wolle nicht in einem Department sein, das die Logik zugrunde richtet (!). Die Form seiner Äußerung ist vielleicht halb scherzhaft, aber er ist offenkundig ganz wütend. Kalish sagt, etwas lachend, anscheinend hätten wir anderen gar nicht gemerkt, dass wir die Logik zerstört hätten! – Zu Hause ruhe ich mich ein wenig aus. 1 ½ kommen Chacha und Heini; beim Konsulat hat es doch länger gedauert, als er dachte. Wir essen im Patio. (Heini ist noch mexikanischer Bürger, nennt sich offiziell „Enrique“, aber alle Freunde nennen ihn „Heini“, obwohl er es nicht mag; er sei „Enrique“ getauft. Er sagt, wir sollen sie in St. B. besuchen; Ina sagt, bisher bin ich nicht weiter als Malibu gefahren. Er sagt, er wird mal anrufen, wenn er wieder herkommt, und auch Dolly mitbringen.) Beim Abschied hat Chacha ein paar Tränen. Sie steigt nochmal vom Auto aus, damit wir uns umarmen. Heini wollte Chacha zum Flugplatz fahren; aber er nimmt Inas Angebot an, sie hinzufahren; es ist ihm lieber, früher nach Hause zu 🕮 kommen. – Ina erzählt, dass sie noch gut miteinander gesprochen haben, und sich zum Abschied geküsst haben.

11 zu Dr. Seiff (Druckmessung während 5 Minuten. Ergebnis: Ausfluss (rechts oder beide?) gering, nahe der Grenze zum Schädlichen. Aber Druck normal. Ich soll in 6-8 Wochen wiederkommen.) – Haarschneider. – Über Pr.– Ina ist jetzt heiterer, ist nicht mehr so erregt über Chacha, nachdem sie verstanden hat, dass da keine Gefahr für unsere Ehe ist.

10 ½ – 2 Mathews und Kuhns hier. (Über „3 Approaches“; über Unterschied von Flächenintegral und iteriertem Integral.) – Über Pr.– Abends zusammen (seit 19.5.); besonders gut.

Mittags Mia hier. –Pr. (Halmos Buch gelesen.)

Pr. (Halmos Buch gelesen.). –TP Gapes gelesen.

12 (anstatt 11, Kalish hat sich verschlafen) – 4 (!) Kalish und Montague hier (zuerst im Patio, dann in Dinette, um Ina dabei zu haben. Ich frage, warum Montague nach dem Meeting am 4. so aufgeregt war. Kalish erklärt ausführlich: Unser Beschluss, nach Vorschlag von Moody, dass Kurs 30 auch Methodologie der Wissenschaft enthalten soll (wie es bei Reichenbach war), sei ein Misstrauensvotum und insult gegen sie beide. Ich sage, dass das Prinzip, dass jeder Lehrer den Inhalt seines Kurses bestimmt, bleibt ja bestehen; das Department hat nur einen Wunsch ausgedrückt. Ich sage, dass anscheinend eine philosophische Meinungsverschiedenheit zwischen uns besteht: mir erscheint Methodologie als sehr wichtiger Teil der Philosophie; ich habe den Eindruck, dass Montague dies beseitigen will, weil er mehrmals behauptet hat, dass es gar keine sinnvollen Probleme und Bücher dieses Gebietes gebe. Ich sage auch, dass seine Behauptung, dass in der Mehrzahl der wichtigen Fälle die Entscheidung gegen ihn gegangen sei, genau so eine statistische Illusion sei wie bei Kaplan. Ich schlage vor, einen 🕮 Unterschied zwischen kulturellem und gewöhnlichem Major zu machen, und dann gewisse Kurse nur für den zweiten zu fordern, vielleicht den neuen 30 oder stattdessen 2 getrennte Kurse für informelle deduktive und induktive Logik.)

Transkript fertig gelesen. – 3 – 4 ½Dr. Morandini hier. (Er ist 66, hat retiriert, 2 Jahre früher als nötig, um sich seinen 2 Hauptprojekten ganz zu widmen. (1) „Weltkomitee für friedliche Kooperation“, er hat Zusage von Pauling, Huxley, Lamont, Meiklejohn, Pickett, Szilard, Eleanor Roosevelt, Russell. In 2 oder 3 Monaten soll die „Korrespondenz“ beginnen. Er möchte mich auch als Korrespondenten. Ich sage: Ich habe Sympathie, will aber noch nichts versprechen, möchte sehen, ob was Ernstes daraus wird. (2) Die Universität für Einheitswissenschaft. Er hat 20 mi von L. A. ein großes Grundstück mit Gebäuden bekommen, und Finanzierung, die März 1960 beginnt; mit 8 % des Einkommens von 3 Druckereien, das steigt von Jahr zu Jahr an, bis zu 66 23 %. Er will einige Grad Studenten und wenige Professoren vielleicht Herbst 1960 schon dort unterbringen, später mehr. Andere bleiben an ihren Universitäten, helfen als „Advisers“. Ich sage, ich bejahe die Idee, möchte aber keine administrative Belastung. Er sagt, das brauche ich auch nicht; als Adviser oder Mitglied des Council genügt es, wenn er mich einige Male im Jahr besuchen kann. Ich sage ihm von meinen Wiederernennungen, die spätestens 1961 enden, und von meinen Research Grants von ONR und NSF. Er ist ein Mann von kühnen Ideen, aber realistisch genug und mit vielen Beziehungen, um auch Geld zu finden.)

Transkription - Physik ist korrigiert. – Abends gebadet. 🕮

10 ½ – 12 bei Dr. Forde (allgemeine Examination, wie jährlich. Er ist jetzt im oberen Stock. Er findet soweit alles normal. Ich berichte vom Glaukoma; er sagt, vielleicht sollte man das immer routinemäßig testen, aber auch die großen medizinischen Schulen tun das nicht! Ich sage, Dr. Seiff lässt alle, die zu ihm kommen, den ersten, einfachen Sehfeldtest machen; und dann, wenn dieser Symptome zeigt, den ausführlichen Test. – Er selbst nimmt Kardiogramm. Dann im Labor (unten, wie früher): X-Ray der Brust, Urin Test Probe und Blutprobe, auch für Cholesterol. Nach einer Woche soll ich für Ergebnisse kommen.) Ich fahre hin und zurück (obwohl Ina dabei ist), und sitze oft unbequem herum; ich bin froh, zu sehen, dass ich trotzdem nachher nicht übermäßig müde bin. – Transkript.

Transkript. – 3 ½ – 5 Abe und Iona Kaplan hier (er wird im Sommer bei RAND arbeiten, er weiß noch nicht, worüber. – Er sagt, Chancellor Allen hat resigniert; vermutlich hatte er sich Hoffnung gemacht, Präsident zu werden; auch hat er nicht die Sympathie der Professoren gewonnen.)

Transkript. – Abends beklagt Ina sich, dass ich immer weglaufe zu TV und so, abends; ich hole sie 10h für Musik; sie stellt das Fonogr. ein, geht aber weg. Später kommt sie doch und liegt eine Weile bei mir. – 2h nochmal Nemb.

Morgens jittery; ½ Miltown; später besser. Ich entschließe mich, C. doch kommen zu lassen. – Student Allen Campbell hier. (Über seine MA These, siehe Karte; über „knowing“, phänomenologische Sprache; ich gebe ihm Replies § 4. – Transkript.

Transkript VIII fertig revidiert. –Pr. – (Nachts schlecht geschlafen, weil die Wasserleitung Geräusch macht.)

Richard Jeffrey und Frau Edith kommen an, 🕮 er wird bis Ende August mit mir an Pr arbeiten, mit ONR Geld. – Sie sind im Auto (Volkswagen) gekommen, die ganze letzte Nacht durchgefahren! Sie sind heute bei seinem Freund Irvin Mann, der bei Rand arbeitet. Er geht mit Ina zum Housing Büro (obwohl gestern Ina dort war). Dann schlafen sie. Sie kommen zum Lunch hierher. Er hat Hempel in Princeton jetzt besucht. Nachmittags geht Ina mit Ihnen Wohnung suchen. Zum Abendessen hier. Dann gehen sie ins Motel Sunset - Bundy, bis sie Wohnung finden. –Pr.

Über Pr. – Mittags Jeffrey beide hier. – Nachmittags Pr.– 6hMandelbrot. (Er hatte Stelle an Universität Lille; aber zu viel Unterricht, darum resigniert und kam zu US. Jetzt hat er Research Stelle bei IBM, zwischen NY und Poughkeepsie. Die lassen ihm viel Freiheit, an seinen eigenen Problemen zu arbeiten, nämlich Anwendung thermodynamischer Ideen über Fluktuation auf verschiedenen Gebieten, z.B. Sprache, Biologie, Informationstheorie usw. Er ist hier für Konferenz auf dem Campus.) 7-9 Abendessen draußen; dabei auch Jeffrey, Edith und Mia. (Angeregte Unterhaltung, mit allerhand Späßen. Ich frage M. nach der politischen Lage in Frankreich (ob durch de Gaulle die Gefahr von reaktionärem Putsch kleiner oder größer geworden ist; er: schwer zu sagen; manchmal denkt er das eine, manchmal das andere. Er meint, durch de Gaulle sei nichts Wesentliches geändert, nur die äußere Form; das Parlament war schon vorher machtlos.) – Ich bin nicht zu müde, gehe noch spazieren. – Gebadet.

Zu Dr. Forde (Ergebnisse vom 12.: alles ist normal; der Gesamtzustand ist „sehr, sehr gut“! Blut, Urin, Lungen X-Ray usw. Ich frage eigens nach Cholesteroltest. Er sagt: Das ist noch im Normalen; daher keine besonderen Diätregeln nötig; die Rolle der verschiedenen Fettarten ist noch controversial, aber im allgemeinen ist es ratsam, unnötiges 🕮 Fett zu vermeiden. Er schaut in meinen Folder und sieht das über die Schlaganfälle meines Vaters; er sagt, man gibt solchen Anzeichen nur Bedeutung, wenn sie zahlreich in der Familie sind, besonders auch in jüngerem früherem Alter, z.B. dass Leute mit 40 oder 50 an Schlag oder Herz gestorben sind. – Ich frage über Nembutal; ein Freund habe gesagt, Barbiturate sind nicht gut, lieber etwas von den neuen, schwächeren Mitteln nehmen. Er sagt, meine 3 Gramm sind normale volle Schlafdosis; das schadet nicht; kein Grund, zu anderen überzugehen, solange sie befriedigend wirken.) – Über Pr.

10-1 Jeffrey hier (erstes Gespräch. Ich erkläre Problem der 2 nahen Prädikate, und gebe ihm das Geschriebene über Methode mit B und L, vom Nov. Ich gebe ihm Handgeschriebenes für „3 appr.“. Wir sprechen über De Fin., Prév.) Zusammen spazieren, dann er nach Hause. – Über Pr.

Poppers Buch gelesen (besonders Anhang über Confirmation). – Brief an Chacha geschrieben.

Popper gelesen (Entwurf einer Fußnote zur Schilpp Erwiderung geschrieben, über seine Behauptung eines Widerspruchs in meinem System.) –

Pr. – 4 zu Dr. Berman. (Test in einem Innenraum, Audiometer. Ergebnis: Im Hauptgebiet für Sprechhören ist wesentliche Verbesserung, das rechte Ohr beinahe normal; aber es sinkt ab für höhere Frequenzen. Für das letztere würde hearing aid nicht helfen; scheint auch jetzt nicht nötig. Ich sage, gut, dass es diesmal im ruhigeren Innenzimmer war; in dem anderen störte mich der Straßenlärm. Er: Aber der Test soll auch dort gemacht werden, denn im gewöhnlichen Leben ist es ja auch nicht still (das scheint mir kein guter Grund). Verschreibt 100 MetloxMultilex? nur eines täglich. Ich: Dann brauche ich wohl auch nicht so oft zu kommen. 🕮 Er: nein, in 3 Monaten wieder.) Zum Drugstore (100 Metlox 6.95 $. 28 Tax).

Pr. 11 ½ – 1 Bob Mathers hier. (Er verabschiedet sich. Er wird Assistant Prof. am State College in Fresno sein. Er ist sehr glücklich darüber; er sagt, er würde zufrieden sein, wenn er immer dort bliebe. Gehalt 5700; er sagt, für ihn ist das sehr reichlich, weil er viele Jahre nur 3800 hatte. Er hat ein kleines Häuschen gemietet, außerhalb der Stadt. Es ist nah zu den Bergen und zu Bergseen mit Fischen.) –Kemeny kommt an (für 2 ½ Wochen, 3h anstatt 2h, Amerikan Co, direkter Jet von Boston, ohne Zwischenlandung, tourist class, nur 6 Stunden. Jeffrey holt ihn ab, bringt ihn ins Hotel. Später kommen beide Jeffreys mit ihm her, nach 5h. Alle bleiben bis beinahe 9, zum Abendessen. Ina hat im Rucker Hotel Zimmer für ihn genommen; obwohl es versprochen war, hat er kein Bad; und Südlage.) – Besser geschlafen.

Pr. – 3:30-7 Besprechung mit Kemeny und Jeffrey (über de Finetti Methode; Jeffrey hat einige Seiten getippt. Kemeny hat anscheinend D. auch studiert, sagt, das Repräsentationstheorem ist sehr wichtig. – Auch über meine Methode mit Distanz.) Kemeny hier zum Essen, bis 8 ½; dann kommen Jeffreys und holen ihn ab zum Kino.

Pr.Dr. Jordan kurz hier (Psychologe Ph D, möchte mein Seminar Semantik besuchen.) –Pr.

10-1 Besprechung mit Kemeny und Jeffrey, Mathews und Kuhns. (Ich zeige Mathews und Kuhns das von Jeffrey Aufgeschriebene über De Finetti. Es wird besprochen, und sie stellen einige Fragen. Kemeny gibt interessanten, relativ einfachen, eleganten Beweis für die Ableitbarkeit des Axioms der individuellen Relevanz aus den anderen. – Kemeny berichtet über den Aufsatz von Hewitt und Savage . 🕮 Er sagt, es ist äußerlich abstrakt; und so geschrieben, wie in mathematischen Zeitschriften üblich, dass nur die Spezialexperten es verstehen können; Erläuterungen oder gar Beispiele würden mit Verachtung angesehen und vom Zeitschriftenherausgeber wahrscheinlich abgelehnt. (Infolgedessen musste er z.B. eine besondere Überlegung anstellen, um zu erkennen, dass ihr Theorem auch anwendbar ist auf die Reihe der ganzen Zahlen.) Es ist eine Verallgemeinerung von de Finettis Repräsentationstheorem. – Ich frage zu Jeffreys Aufgeschriebenem: Ist es wirklich nützlich, statistische pr auf alle Propositionen anzuwenden? Genügt es nicht, wenn wir es zuschreiben den Prädikaten (oder den stärksten Eigenschaften) in der Bevölkerung, und dann \(c\)-Werte angeben für Propositionen über Muster, mit der Proposition über statistische prs in Bevölkerung als Prämissen? Beide meinen, doch für alle Propositionen, obwohl die genaue Interpretation für singuläre Propositionen controversial ist. Ich selber schwanke zwischen beiden Auffassungen oder Anwendungsweisen.) Alle bleiben zum Lunch, auch Edith kommt. Bis 3h. –Pr.

Pr.

Besprechung mit K und J, 10-1 (K. hat aufgeschrieben: Andere Version von Repräsentationstheorem, mit \(m_\infty{}\). – Ich erkläre Familie mit gleichen, aber kleinen Abständen; \(c\) involviert \(m(Z)\). – Ich erkläre Überlegung über Boltzmann Zahlensystem mit kleineren und größeren Zahlen. Analog eine geometrische Reihe von Prädikaten. K. vermutet: Man müßte vielleicht unendliche Reihen von \(m\)-Komponenten nehmen; andernfalls ist es in Wirklichkeit nur Approximation; und dann gibt es vielleicht eine einfachere \(F\)-Funktion für de Finettis Integral. – Ich erkläre: Reihe von Zeitpunkten, mit Farben; zwei Punkte auch als Prädikate (denn als Individuen würden sie nicht symmetrisch sein; das geht gut als System von Distanzen. –K. versucht eine ganz andere dichte Funktion \(\delta{}\) als die mit \(\lambda{}\); er . Er will zum numerisch analytischen Institut gehen und einige Werte berechnen, mit desk calculator.) Beide zum Lunch hier, bis 2:45. –Pr. 🕮

Pr. – Nach dem Lunch zusammen; besonders gut (seit 6.). – Nachmittags schickt Kemeny ein Ergebnis herüber (für jede Funktion \(\lambda{}^+(r)\) kann man die entsprechende Dichte und damit die \(m\)-Funktion bestimmen.) – Abends Mia zum Essen (Ina geht dann mit ihr zum Campus Movie).

VII / 1959Pr. – 3:30-7 Besprechung mit K und J. (Über das neue Repräsentationstheorem mit \(\lambda{}^+\), das er mir gestern zugeschickt hat. Das ist ein neuer, interessanter Weg, um eine induktive Methode zu spezialisieren. Ich sage wie ungefähr das Er zeigt, wie das anfangs für k Prädikate zu machen ist. Ich sage, wie ungefähr das \(\lambda{}^+\) aussehen müßte, um verschiedene Distanzen zwischen den Prädikaten zu berücksichtigen. –K. gibt eine versuchsweise \(f\)-Dichte an für 2 Familien. Auf meine Aufforderung zeigt er, dass diese Methode meine Forderung in Seminar Notes erfüllt.) – (K. geht ins Kino, um die Probleme loszuwerden.)

Pr. – Abends kann ich nicht einschlafen. 1:30 nachts Eiscreme und Biscuits gegessen, nur wegen Hunger, keine Magenbeschwerden; und kleines Nembutal. Dann gut geschlafen.

Pr. – Mittags beide Jeffreys kurz hier. (Er zahlt das geliehene Geld zurück, er hat Schecks von Stanford und heute von MIT bekommen.) – Abends gebadet.

Pr.– 3:30 Besprechung mit K. und J. (K. sagt, dass sein Versuch für 2 Familien, mit Produkt von den Dichten für die Familien, nicht geht; es scheint, dass dabei das Axiom verletzt wird, dass \(c\) unabhängig ist von der Existenz weiterer Familien. – Ich gebe ihm das \(\delta{}\) für eine 3-Familie, wo eine der 3 Distanzen klein ist; er will das bearbeiten, vielleicht die \(\lambda{}^+\)-Funktion bestimmen.) Edith kommt zum Abendbrot, draußen im Patio, 7 – 8 ½. 🕮

Morgens etwas tense; Miltown. Wohlstetter gelesen. – 1 – 2 ½Helmers mit Monika hier. – Über Pr.

Über Pr.

10 ½ – 1 Besprechung mit K und J. Ich gebe Kemeny die Schrift von Mathews über Ableitung des Axioms der Distanzrelevanz, die Mathews mir geschickt hat, aufgrund von Kemenys Notizen für 2 Prädikate, jetzt verallgemeinert. – Kemeny gibt mir Notizen zu meinem Vorschlag, \(\lambda{}^\Delta{}\) als \(\lambda{}^+\) zu nehmen. Es scheint nicht geeignet. Daraufhin sage ich meine heutigen Bedenken gegen mein damaliges \(\lambda{}^\Delta{}\): Es führt zu zu großen \(\lambda{}\); vielleicht liegt der Fehler darin, dass man Erfolg durch Wettbilanzen bestimmen möchte. – Ich erkläre meinen gestrigen Versuch für Quantengröße, mit Annahme, dass Bevölkerung normal ist. Kemeny findet auch, dass das sehr versprechend aussieht.) – Nachmittags Ärger, weil Doris anruft: Sheffer hat sie angerufen, wünscht genauere Angaben über Jeffrey für letzten September und für Juni. – Über Pr.– Abends Mia.

Über Pr. – Es ist ärgerlich und störend, den ganzen Tag auf den Anruf von Sheffer zu warten; endlich spät nachmittags rufe ich nochmal an. Er sagt: ONR muss um Genehmigung gefragt werden für jeden, der als Consultant genommen wird. – Abends kann ich nicht einschlafen. 2h Nemb.

(Geschlafen bis nach 9.) Über Pr. – 3:30-6 Besprechung mit K und J (K hat einen Weg gefunden für Bestimmung von Optimum \(\lambda{}^\Delta{}\) aufgrund von Wetten, wenigstens syntaktisch für großes 5s?. Er arbeitet es hier weiter aus, „weil er es jetzt noch im Kopf hat“ (aber das nimmt viel von unserer gemeinsamen Zeit). – Ich stelle Fragen zu Nicht Integralen, die ich für Sprache mit einem Funktor lösen muss, und Vorschläge für Funktionen der Häufigkeitsverteilung von \(\delta{}^2\) in der Bevölkerung; Kemeny überlegt Verschiedene.) Er spricht etwas über von Neumanns letzte, nur teilweise aufgeschriebenen Ideen über Computer, und dass das Gehirn in gewissen Beziehungen überlegen ist, 🕮 weil der Mensch bei offenkundig falschen Ergebnissen stoppt und seine Rechnungen nachprüft. – 6 ½ – 7 ½ Abendessen mit Kemeny und Mia. Dann fährt Mia mit ihm zu Kemenys Vortrag; ich nicht, weil zu müde; später geht Ina plötzlich auch noch (Vortrag: „Riesengehirne, vergangen, gegenwärtig und zukünftig“. Über Zukunft: Über von Neumanns Ideen. Ina sagt: gut und gewandt dargestellt, aber er spricht zu leise). – Ich kann nicht einschlafen. 1h Miltown, 2h Eiscreme, 2 ½h Nemb.

Über Pr. (Sehr heiß.)

(Sehr heiß.)

10 ½ – 12 ½Besprechung mit K, J, Mathews und Kuhns. (K. Comments über Gordons Ableitung des Instanzaxioms. Er sagt: Es ist unnötig kompliziert. Ich frage: Kann auch das stärkere Axiom der negativen Relevanz abgeleitet werden? K. überlegt und findet: ja; und hierfür ist dann Gordons Komplikation nötig. – Dann erklärt K. seine Lösung über Optimum \(\lambda{}\) aufgrund von Wetten; und allgemeiner: Optimum c.) – Alle bleiben zum Lunch. (Wegen der Hitze sitzen wir im Wohnzimmer, zum Essen in Dinette.) –Pr. – 7-10¾ bei Party bei Robsons (Department, Martin Kramer‚ Dr. Radcliff und Frau. Wir sitzen im Garten, wo es kühl ist. Alle haben ihre Jacken ausgezogen. Gesprochen mit Moody und Jeffrey über Studium der lateinischen Sprache, und lateinische mittelalterliche mse. Mit Kramer, der Junggeselle ist, über seine Jahre in Oxford. Er hat kürzlich auch law studiert. Nachher an kleinem Tisch mit Herb Morris und Kramer. Über Fragen von Strafgesetz. Weiter darüber mit Morris, Meyerhoff und Hilde. Ich: Wenn nicht „Strafe“, sondern Wiedererziehung der Zweck ist, so sollte nicht geglückter Mordversuch ebenso verurteilt werden wie durchgeführter Mord. – Ich bin zwar nicht zu müde, gehe aber fort, weil ich fürchte, sonst nicht gut zu schlafen, wo wir doch morgen wieder Besprechung haben.) –🕮 Ich kann nicht einschlafen; spät noch Nemb.

Pr.– 4-6 letzte Besprechung mit K und J. (K. erklärt, welche Bedingungen F erfüllen muss für Axiom von Regularität, und Konvergenz; dann ist Instanzrelevanz auch erfüllt. – Ich stelle Fragen über Kardinalzahlen von \(P_1\) im Unendlichen, wenn \(R_1= 0\); wir finden, dass hier abzählbare Additivität nicht gelten kann. – Meine Gründe zum Suchen nach \(m\)-Funktion mit nicht-archimedischen Zahlensystem. – Mit K. und Ina besprechen wir, dass , um das für K im NSF Budget angegebene Geld ihm zukommen zu lassen, wir ihm im Ganzen für 35 Tage zahlen wollen; da für jetzt 17 Tage, bleiben für später 18 Tage. Er sagt, das ist schön; er wird gewiss mehr als das an diesem Problem arbeiten; aber es ist gut, dass er soviel bezahlt wird, wie in meinem Plan vorgesehen ist. Er sagt, er macht es oft ähnlich mit seinen Grants für andere Leute.) K., J. und Edith hier zum Essen, 7-9, im Patio. (Wir sind vergnügt. Ich sage K., wie wundervoll er Lösungen für unsere Probleme gefunden hat. Er sagt, ja, dies waren 2 ganz besonders produktive Wochen; ein andermal geschieht es, dass er für viele Monate keine Lösung finden kann, und dann später, wenn er allein oder durch Anregung von anderen das Problem nochmal neu betrachtet, er dann auf einmal die Lösung findet. Ich danke ihm sehr für Herkommen und gute Mitarbeit. Ich hoffe, in der Zukunft kann er mal wieder kommen. Ich frage auch, wie er es gewöhnlich hält mit Nennung von jüngeren Leuten als Mitautoren; er: Er tut ziemlich generös, sobald der Andere etwas Eigenes beiträgt. In Fällen, wo die beiden unabhängig dieselbe Lösung gefunden haben, wie z.B. für eine offene Familie, schlägt er vor: beide Namen als Mitautoren.) (Er fliegt nach NY morgen 8:30 AM; übermorgen kommt seine Familie; dann werden sie bei seinen Eltern auf Long Island eine Woche sein.)

Über Pr.

Über Pr.– 12 (anstatt 11) - 3 Dockx🕮 hier. (Er ist ungefähr mein Alter, rundes, vergnügtes Gesicht, kurze graue Haare. Nennt sich „Father“, ist Dominikaner wie Bochenski. Er fuhr in gemietetem Auto von Albuquerque, sah Grand Canyon; während der Hitzewelle durch die Wüste! – Er beschreibt mir die Situation der Akademie und des Instituts; nur das letztere, weil belgisch, kann juristische Person sein und Grundstücke und Geld besitzen. Das Geld ist 1947 gestiftet worden, ca$ 200‚000. – Er betont, dass die Abstimmung über neue Mitglieder einstimmig sein muss. Aber zunächst werden nur wenige zweifelsfrei vorgeschlagen werden, vermutlich ist es Russell, Heisenberg, Schrödinger, Weizsäcker, Gödel. Ich sage, dass ich bei diesen zustimmen werde. Er hat ihn in Princeton besucht. Er fährt morgen nach Berkeley, will Tarski und Suppes sprechen. )

An Chacha langen Brief geschrieben. – Nach dem Mittagessen zusammen; besonders gut (seit 30.) – Nachmittags Benedikt hier. Er sägt die Zweige am Dach ab. – Über Pr.– Abends, nach TV, ist Ina bei mir, 10 – nach 11; beide in guter Stimmung; sogar der kleine Rudi meldet sich.

Ich bringe die obere Zahnplatte zum Zahnarzt (gestern abend habe ich entdeckt, dass sie einen Sprung hat, von der Einbuchtung aus horizontal; ich sehe den Zahnarzt nicht; er lässt mir sagen, es lässt sich gut reparieren.) – Zum Haarschneider. – Über Pr.

Über Pr. (Die ganze Woche über lineares Kontinuum.) – 3:30-6:30 Besprechung mit Jeffrey. (Über seinen Artikel über Repräsentationstheorem; ich schlage vor: Theorem über MI anstatt \(m\). – Über mein Problem: dichtes \(\delta{}(0)\) für lineares Kontinuum. Er schlägt vor: uneigentliches Integral für (nicht-normalisierte) Dichte; dann kann ich einfachere Funktionen nehmen, z.B. 1\(G^2\). – Ausführlich über statistische Wahrscheinlichkeit. Ich sage: Vielleicht lieber als Modell einen radioaktiven Körper annehmen anstatt Würfel, damit wir 🕮 nicht Annahmen über die Wurfprozedur zu machen brauchen.) Er holt Edith herüber, wir essen zusammen bis 9. Dann geht Ina mit ihnen ins Kino.

Über Pr. – 1-3 Bohnert und Dory hier. (Ich wollte eigentlich nur ihn; als ich anrief, sagte er, sie sei da, so musste ich sie auch mit einladen. Sie ist etwas langweilig; studiert Soziologie, möchte dort wissenschaftliche Methoden einführen, geht nächstes Semester nach Ann Arbor. Wir sitzen zuerst im Patio. Ich erzähle Bohnert von den Gesprächen mit Kemeny, besonders von der Bedeutung des de Finetti Repräsentationstheorems, und von meiner neuen Methode für physikalische Größe mit stetiger Skala.) – Ina ist heute in schlechter Stimmung; sie hat nicht gut geschlafen, musste früh aufstehen, und ärgerte sich über Dorys Kommen; ich ärgerte mich, als sie mich bei Tisch mal anfuhr.

Über Pr. (Meine Lösung für Quantensprache ist fertig; aber nur mit einer normalen Verteilung in der Bevölkerung; der \(c\)-Wert ist schon plausibel, aber hängt nur vom Abstand des neuen Punktes vom alten Mittel und vom alten \(c^*\) im Muster ab; ich plane, mehrere normale Komponenten in der Bevölkerung zu nehmen, damit \(c\) mehrmals auf und ab geht, wenn das Muster mehrere Stellen von starker Häufung zeigt.)

Über Pr. (Nachmittags die Arbeit an Quantensprache beiseite gelegt, und endlich wieder zurückgegangen zum Schreiben über die fundamentalen Axiome; das soll der erste Report werden.)

Über Pr.

Über Pr. – 3:30 – 7 ½ (!) J. hier. (Er hat schönen neuen Plan für 3 Artikel über Integration usw., de Finettis Repräsentationstheorem, und Interpretation von pr. – Über mein Problem von extra Gewicht in Quantensprache.) Es ist auf einmal 7h. Er sagt, er kann nach Hause; aber er hängt noch ½ Stunde herum, während wir essen! 🕮

Über Pr. – 3:30-5 bei Dr. Seiff (Ich muss eine Stunde warten. Er macht großen Sehfeldtest; die Verschlechterung voriges Mal ist zurückgegangen; es scheint nun stetig zu sein. Druck normal. Ich soll nach 3-4 Monaten wiederkommen.) – Abends gebadet.

Über Pr. – (Ina mittags bei Jokls.)

Über Pr. – 6-8 Jeffrey, Edith und Erving Goffman hier (G. ist Freund von J., studierte in Chic., ist jetzt Soziologe in Berkeley. Sie fahren alle 3 heute abend ab, im Auto. Jeffreys nach Stanford, um Wohnung zu suchen.

Über Pr. –

Über Pr. – Nach dem Mittagessen zusammen, gut (seit 15.)

Über Pr. – Abends lese ich jetzt meist Henno Martin3https://de.wikipedia.org/wiki/Henno_Martin, „Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste“, mit großem Interesse. – 10h ich hole Ina zum Schnuckeln, mit schöner Musik („um meine Schäfchen ins Trockene zu holen“, weil Erna bald kommt); sie ist erfreut, sagt, das ist jetzt viel seltener als während der Analyse; ich spreche auch weniger mit ihr über mich und Träume usw.

Über Pr. – Abends gebadet.

Über Pr. – 4hErna Löwenberg kommt an. (Ina holt sie am Bahnhof in der Stadt ab. Wir sitzen im Patio. Sie ist entzückt vom Haus, den Obstbäumen. Sie sagt, sie ist jetzt 60. Sie plant, in 2 Jahren für dauernd nach Wien zu gehen. Dann wird sie $ 22 Wiener Pension haben, und etwas über $ 80 amerikanische. Letzteres wird auch ins Ausland bezahlt, unabhängig von Bürgerschaft. Sie will amerikanische Bürgerin bleiben, aus Prestigegründen, Erleichterung des Reisens usw. Aber dafür muss sie dann alle 3 Jahre für 6 Monate nach US zurück; das ist ein finanzielles Problem. Wenn sie bis Alter 65 anstatt 62 in Amerika arbeiten würde, würde sie erhebliche höhere Pension bekommen. Ich frage, ob das nicht ratsam wäre. Aber sie hat starke 🕮 Gefühle dagegen; wer weiß, wann man stirbt; und sie ist die Arbeit leid; sie möchte doch noch etwas vom Leben haben. Sie meint, sie wird in Wien noch etwas nebenbei verdienen können: Übersetzungen, Englischstunden, Fremdenführer für Amerikaner usw.; aber nicht offiziell angestellt, weil das in die Pension vermindern würde. – Sie ist lebhaft und heftig wie immer; heftig in der Kritik der amerikanischen Regierung, die die größte Gefahr für den Frieden ist.) 7h gehe ich mit Erna spazieren; wir nehmen Morli mit, die erstaunlicherweise auch gutwillig mitkommt. – Erna schläft in Inas Bett; Ina auf der neu gepolsterten Couch im Wohnzimmer.

Zum Zahnarzt Dr. Brann. (Ich bringe ihm meine Reserveplatte für oben. Er will 2 Zähne einsetzen lassen und am linken Ende eine Klammer anfügen. Er schleift sie auch oben vorne außen etwas ab, weil sie da neulich mich drückte. – Er sagt auf meine Frage, er will lieber nicht die neue Platte, obwohl sie in den letzten Monaten mehrmals gebrochen ist, dicker machen lassen; denn es ist besser, dass sie etwas flexibel bleibt.) – Über Pr. – (Um 6 gehen Ina und Erna, zusammen mit Jeffreys, die gestern aus Stanford zurückgekommen sind, und Mia und Frank, ins Kino; 2 schwedische Filme.)

VIII / 1959 Mittags Jeffrey und Edith hier. (Tintner hat ihn gebeten, eine Rezension von Poppers Buch für Econometrica zu schreiben; nur 500 Wörter.) – (Nachmittags und abends Ina und Erna zu Mia; abends auch Jeffreys dort.)

Über Pr. (Erna ist mittags mit einer Freundin.) – Abends sehen wir drei TV (einen alten Film mit Kathrin Hepburn, 2 Stunden; oft Bild und Ton gestört.) – (Abends, als ich die obere Platte Zahnplatte herausnehme, geht die Goldkrone von dem Einzelzahn vorne Mitte ab; das ist einer der Haltezähne für die Platte!)

Über Pr. 🕮

10 zum Zahnarzt (er setzt die vorgestern abend abgefallene Goldkrone vorläufig wieder auf; er will aber eine neue machen lassen. Verabredung für 19.8.) – 11 ½ – 12 ½ wir fahren mit Erna nach Malibu, zu Sobler (Raya ist Sonntag plötzlich nach Oakland geflogen, als Nachricht kam, dass ihre Tochter das Kind 3 Wochen früher als erwartet bekommen würde. Er ist allein und freut sich, uns zu sehen. Ich gehe nackt in den Schwimmteich; zum ersten Mal geschwommen seit vielen Jahren. Die Sonne strahlt, das Wasser ist recht kühl; es macht großen Spaß. Am leichtesten auf dem Rücken; beim Bauchschwimmen kommt mir, dass das Kreuz sehr hohl gebogen wird, und ich erschrecke etwas. Aber es geht sehr leicht, und es ist schön, wie das Wasser mein ganzes Gewicht trägt. – Wir essen im Haus, wo es kühler ist als auf der Veranda; Ina hat Eßsachen mitgebracht. Wir sprechen über politische Fragen, und Erna ist lebhaft dabei; sie freut sich über die gute Übereinstimmung mit ihm. – Nach dem Essen lege ich mich 1 Stunde hin, im unteren Zimmer. Nachher sitzen wir draußen, wo es im Schatten schon nicht mehr zu heiß ist. Wir hören auch Musik von der neuen FM Radiostation; Benedikt hat einen Lautsprecher draußen hoch an der Hauswand angebracht.) Bei der Hinfahrt fahre ich das Ganze, in 1 Stunde, weil wir jetzt genauer den Weg wissen. Zurück fährt Ina zuerst (ich bin etwas müde vom Schwimmen, oder mehr von der Ängstlichkeit), dann ich, wo wir auf die Ocean Landstraße kommen bis zu Hause, 6:30h. Es war ein schöner Tag; endlich habe ich mal wieder einen ganzen Tag Ferien gemacht. Ina freut sich, dass ich ein „guter Be“ war, auch mit Fahren.

Über Pr. – Mittags Mutzli und Monika hier. (Das Kind spricht auf einmal eine Menge. Sie ist kürzlich 3 Jahre geworden. Sie lernt schwimmen! Sie springt vom Sprungbrett ins Wasser. – Olaf hat doppelte Hernia; Dr. rät Operation, aber er will es verschieben bis nach seinem Urlaub, um zu sehen, ob es von selbst besser wird. Er hat auch oft Rückenschmerzen; das X-ray zeigt eine Fusion eines Wirbels mit dem Hüftknochen (oder vielleicht Ileum4https://de.wikipedia.org/wiki/Ileum?). – Für den Sommerurlaub haben sie ein Häuschen gemietet auf einer Insel in einer Lagune, 3 Stunden Fahrt von hier, über 🕮 Hollywood und Santa Ana Freeways.) – Nachmittags Jeffrey kurz hier (Über Kolmogoroffs Axiome gesprochen; er leiht einige Bücher über Neiders Funktionalkalkül.) – Ich diktiere Erna Notizen über unsere Pläne von „Studien in pr und induktiver Logik“, weil die Chic. Press sie gefragt hat, was ich plane. – 5:30 Erna fährt ab; sie dankt sehr herzlich und ist sehr gerührt. (Ina fährt sie zu einer Freundin in Hollywood oder irgendwo da; die soll sie heute abend in ein Hotel nahe zum Bahnhof bringen. Morgen früh fährt sie im Zug nach San Francisco, später Seattle und Portland.) – Abends spät kommt Ina noch etwas zu mir, mit Zärtlichkeit; wir sind froh, wieder still für uns zu sein.

Morgens tense im Rücken; Miltown; ins Bett gelegt mit Heizkissen. – 12 – 2 ½Dr. Morandini hier. (Ina lädt ihn ein zum Lunch. Ich gegen den anspruchsvollen Namen „Universität“. Ina warnt vor Schwierigkeiten mit Piatt. Er weiß das alles, sagt, er wird vorsichtig sein.) – Über Pr.

Über Pr. – 3 ½ – 5 Zozislaw Najder hier (aus Warschau; unterrichtet Ästhetik, hat noch nicht Dr., wird ein Jahr nach Oxford gehen, hauptsächlich um mit Ayer zu arbeiten. Jetzt stark interessiert an Erkenntnistheorie. Er interpretiert Werturteile als Aussagen über Verhalten von Gruppen, also faktisch. Ich gebe ihm M und N., weil er Fragen hat über meinen Aufsatz über natürliche Sprachen, und meine Replies zu Kaplan und Strawson; er hat meine Logik, ich schreibe meinen Namen hinein. Adresse: Oxford, St. Anthony’s College.)

10-1 Besprechung mit J, Mathews und Kuhns. (Mathews gibt mir seine Ableitung von Instanzaxiom von \(k=3\); er sagt, für höheres \(k\) ist es komplizierter. Ich gebe es Kuhns, der es durchsehen will. –🕮 Ich erkläre versuchsweise Axiome, die schwächer sind als Prädikat-Symmetrie: (1) mit \(W_1‚…‚W_k\); (2) dazu noch \(E_i\); für jedes Paar von Prädikaten, für Analogie-Einfluss. – Ich erkläre meine Überlegungen über \(\lambda{}\)-Verteilung, möglicherweise stetig, mit Integral.

Über Pr.

Über Pr. – 3:30-7 Besprechung mit J. (Über Basisterminologie: „Event“ (anstatt Proposition); Raum \(\Omega{}\); seine Punkte sind die Modelle Z; „Klasse“ und „Menge“ wie Halmos. Individuen und Attribute einer Division werden dargestellt durch ihre Indizes, also Zahlen.)

10 Zahnarzt (Gestern ist die Goldkrone schon wieder herausgefallen; er zementiert sie an, bis er am 19. die neue Krone machen wird. – Die spare Platte bekomme ich von Reparatur zurück; ein Zahn2 Zähne eingefügt, und neue Klammern am Ende; er meint: diese Platte ist jetzt stärker als die neuere, die ich jetzt immer trage, die aber mehrmals gebrochen war (z.B. in Mexiko).) – 3 ½-nach 5 Eleanor Charney5Elinor Charney, geb. Frye, in zweiter Ehe verheiratet mit Jule Gregory Charney (1917-1981) hier. (Sie arbeitet an MIT in Maschinenübersetzungsprojekt, an logischer Strukutr der deutschen Sprache. Das ist ihre Dr. Thesis. Sie hat mit Yost gesprochen über Komitee. Ich sage zu, dass ich willig bin, zum Komitee zu gehören, aber nicht als Chairman; als solchen will sie Kaplan fragen. Sie sagt allerhand über die logischen Konstanten der deutschen Sprache; es ist aber oft nicht klar.) – Über Pr.

Über Pr. – 4 – 6 ½Besprechung mit J. (Weiter über Terminologie. Er schlägt vor, die \(w\), meine alten symbol, die wir jetzt „Modelle“ nennen wollen, als Funktion zu nehmen. Er möchte „rand. var.“ unverändert, weil allgemein üblich; aber ich habe Bedenken gegen beide Worte, und schlage „variable“ vor, weil in Statistik üblich.

Über Pr. (angefangen, englischen Text zu schreiben 🕮 für Artikel I.) – 6 Benedikt Sobler hier. 6 ½ – 8 auch Jeffrey und Edith. (Lebhafte Unterhaltung. Benedikt sagt nachher, wir sollen sie mal mit hinausbringen.) – Gebadet.

Über Pr.– 12 ½ – 3 Kalish hier. (Ich habe ihn seit Monaten nicht gesehen. Ina erzählt, dass sie hier durch Dr. Karp, und dann durch Jeffrey aus Stanford gehört hat, dass man herumspricht, dass ich „die Logik in UCLA zerstöre“; uns scheint, dass Montague solches Gerede in über-emotionaler Weise verbreitet. Er sagt, das kommt durch die Studenten; aber wir bezweifeln das. Ich sage ihm, dass ich nicht in ihre Methoden von College-Unterricht interferieren will, aber dass ich das mir wichtig erscheinende Gebiet der Philosophie der Wissenschaft bewahren will gegen Montagues Versuche, es zu beseitigen. – Er sagt, Micheline kommt Mitte September nochmal her, zurück über Mexiko; sie hat Interessantes über Popper zu erzählen. – Er geht bald nach St. Louis zur Familie, kommt Mitte September zurück. – Er arbeitet jetzt fleißig an der Logik; das Ganze sei wesentlich verbessert. – Mit Montague will er etwas auf über Modalitäten ausarbeiten, mit semantischen Wahrheitsregeln; er meint, das genüge zur philosophischen Rechtfertigung der Modalitäten; Übersetzung sei dann unnötig.) – Über Pr.

Über Pr.– Nachmittags Bohnert ganz kurz hier. – (Abends geht Ina mit Mia zum Campus, ein Stück von Bert Brecht; nachher Mia hier.)

Über Pr. – 1 ½ – 3 Helmers mit Monika hier. (In einer Woche gehen sie nach Ohi6Vielleicht meinte Carnap das Ojai Retreat & Inn in der Nähe von Santa Barbara., S von St. Barbara, für eine Woche; dann 2 Wochen nach Balboa, auf dem Weg nach San Diego. – Olaf hat seit Wochen arge Rückenschmerzen, muss Korsett mit Stabstangen tragen; Brett unter der Matratze. Ferner 🕮 hat er Hernia; der Arzt rät Operation; vielleicht will er es nach dem Urlaub tun.) – (Ina 4-11 mit Mia und Edith zum Movie in Griffith Park; und Abendessen mit Richard dabei.)

Über Pr.– Nachmittags mit Jeffrey½ Stunde. (Er schreibt Rez. von Poppers Buch für Tintner, nur 500 Wörter. Er sagt, es ist erstaunlich, dass Popper Wissenschaft nur zum Zweck des Verstehens der Welt nimmt, nicht als Mittel für Voraussagen als Basis für Beschlüsse. Er sagt, es ist schwer, was er sagen will, auf die geforderte Länge zu kürzen. Ich: Er soll einen ausführlichen Aufsatz für philosophische Zeitschrift schreiben. Er: Er hat gedacht an Diskussion Note für Br. J.; aber dann wird Popper sofort erwidern in derselben Nummer. – Ich gebe ihm ein Blatt mit Terminologischem und Notationen: \(E‚Z\), usw.)

Über Pr. – 3 ½ – 6 Pikes mit Kind und Mia hier. (Nächste Woche reisen sie ab, er Montag mit altem Auto und großem Trailer mit ihren Möbeln; sie mit Kind im Jetflugzeug. Nach Brown University, Providence. Dort hat er ½ Zeit Instructorjob, 2500; nur ein Kurs jedes Semester; gleichzeitig will er studieren an Divinity School Harvard, hauptsächlich Geschichte der Theologie. – Er zeigt nicht mehr so die Emotionen über das hier Durchgemachte wie früher. Er spricht zeitweise auch über philosophische Fragen: Er fragt nach David Kaplans Kritik meiner Signifikanz-Kritik für theoretische Sprachen. Ich: Ich glaube, er hat recht; dann ist radikale Änderung im Kriterium nötig; vielleicht basiert auf meine Definition von „analytisch“ für theoretische Sprache. Ich gebe ihm Erwiderungen auf Hempel und Kaplan. – Nachher gehen wir alle mit ihnen hinunter. Dabei lege ich meinen Arm um ihn und sage, ich hoffe, er wird LA nicht in zu schlechter Erinnerungen haben. Er sagt: gewiss nicht; und er hat auch allerhand dadurch gelernt; und er ist froh, dass er mich kennengelernt hat. – Beim Abschied wünsche ich ihm herzlich alles Gute, und er ist auch 🕮 freundschaftlich zu mir gestimmt. Ich küsse Carol zum Abschied; sie ist aber etwas deprimiert oder aloof; wegen Mias Anwesenheit konnten wir nicht über die persönlichen Fragen sprechen.)

9h ruft Gaifman an (überraschend; ich wusste nicht, dass er reiste; er hatte an Dean Del Sasso geschrieben, dachte, der würde mich verständigen. Er ist im Hotel Claremont.) – 1-2 Zahnarzt (Abdruck für neue Goldkrone). – 4-7 Gaifman; Gespräch (er hat allerhand Ideen. Siehe Notizen.) Abendbrot mit Jeffrey und Edith. (Dann nehmen sie ihn zu einem Musical.) – Gebadet.

(Ina holt Gaifman 9 ½ ab für Zimmersuche.) Ina und Gaifman kommt 11 ½. 12-3 Ruth Anna, Tom Annese, später Jeffrey, Edith, Mia. (Wir sitzen draußen im Patio. Über Ruth Annas neue Stellung; sie ist dort Instructor. Ich frage nach ihrem 30 Kurs hier; sie sagt, um wirklich Wissenschaftsmethode zu besprechen, müsste man gutes Buch haben, was es nicht gibt, oder selbst etwas ausarbeiten, was sie vielleicht mal in der Zukunft tun will. Sie benutzte Kemenys finite Mathematik. Aber das veranlasste sie gegen ihren Willen, zu weit in den Formalismus von prob. zu gehen. – Gaifman erzählt von Jerusalem.) Nachher drinnen Lunch, 8 Personen! (Mia fährt mit G. herum, sie finden aber nichts; . Ina telefoniert herum. Dann fährt sie wieder mit ihm.) – Ich arbeite über Pr. – 7h mit Gaifman spazieren; dann halten wir ihn zum Abendessen. (Dabei telefoniert er mit israelischen Studenten auf hebräisch; dabei wird [er] ganz lebhaft; vielleicht haben sie Zimmer für ihn. Dann würde er wohl nicht so leicht an Heimweh leiden. Er ist einziges Kind, und zum ersten Mal von zuhause fort.) -8. 🕮

Über Pr. – (Ina fährt mit Gaifman zu Doris.) 2h Ina und Gaifman zurück; Mittagessen. 4-7 Besprechung mit J und G (über Terminologie und Notation. Über Interpretation von \(R_j\); ob \((R_1‚…, R_k)\) eine Struktur ist. Meine Idee: Wenn jemand ein vernünftiges \(m\) hat und uns die Werte davon angibt bis \(s\), also auch für kleine Muster, so müsste daraus doch wohl, wenn wir genug Axiome hätten, die Verlängerung für größere \(s\) eindeutig bestimmt sein.) – Gaifman bleibt zum Essen. Dann fährt Ina ihn zu Doris Haus (sie gibt ihm ein kleines Zimmer für 40 $ monatlich, zunächst nur für 2 Wochen). – (Ina ist erschöpft vom vielen Herumfahren, und immer mit Gaifman da.)

Über Pr. (Ina holt Gaifman bei Doris ab, und fährt ihn zum Campus.)

Über Pr.

ms Morrison gelesen (für Empfehlung für ACLS). – Nach dem Lunch zusammen; ganz besonders gut (seit 27.) – Gelesen. – (Abends Ina mit den anderen ins Kino.)

Zahnarzt (Die neue Krone ist vom Lab gekommen. Er setzt sie ein. Die ältere Platte schleift er noch was ab, sodass sie angenehm sitzt.) Blumen für Ina gekauft. – 4 – 7 Besprechung mit J und G. (Meist über Terminologie. – Schließlich wieder mit G über 2 Familien. Er hat die Seminarnotes gelesen, sagt, er ist immer noch nicht überzeugt, dass \(m^{12}\) inadäquat ist. Ich versuche es zu zeigen durch Beispiel mit symbol, aber er bleibt bei seiner Meinung. Ich sage, er soll es sich überlegen; wenn wir Analogieschluss in komplizierten Situationen haben wollen, so müssen wir symbol schon für einfache Situationen einführen. Beim Spaziergang kommt er auch wieder darauf zurück, und ich gebe noch einige Argumente. Beim Abendessen auch; aber da will ich nicht mehr diskutieren. – Es ist gut, dass er eigene 🕮 Ideen hat; aber mir scheint, es ist besser, hier wie in der Physik, mitzugehen, auch wenn man es noch nicht ganz einsieht; bis man entweder es einsieht, oder positive Gegenargumente geben kann.) – Ich gehe mit G und Morli spazieren. Dann zusammen gegessen. (Ina bringt ihn zum Bus, Westwood.)

Über Pr. – 4-6 wir zu Abe Kaplans. (Dort ist Tsunota, oder so ähnlich, Physiker aus Japan, hat fellowship in US, beginnt jetzt 2. Jahr an U. IU, über solid state Physik, Grad Student, arbeitet für theoretische Dr These; ich glaube, Sohn eines Universitätspräsidenten. Ich erzähle von Arbeit an prob. Kaplan stellt gute nicht-technische Fragen über Meaning und Anwendbarkeit. Ich erkläre Wettquotient, und Schätzung von Häufigkeit, speziell Wahrheitshäufigkeit. Frage: Es muss doch irgendwie mit der Welt zusammenhängen, sonst könnte es doch nicht helfen für Voraussagen. Ich: Wie Arithmetik; logisch, aber doch nützlich. Frage: Aber Arithmetik gilt in jeder möglichen Welt; eine induktive Methode kann aber schlechten Erfolg bringen; dann modifizieren wir sie doch aufgrund der Erfahrung. Ich: Entweder wir denken, das war nur Zufall, dann modifizieren wir nicht; oder wir modifizieren, dann aber aufgrund von besserer Einsicht in was vernünftig ist, die Erfahrung gibt nur den Anstoß. – Das Ganze ein gutes Gespräch, das Manches klärt, ich sage: Vielleicht sollten wir mal so eine Diskussion im Department haben; Abe ist sehr dafür.)

Über Pr.– 3:30-6:30 Besprechung mit J und G. (Ich frage J, ob nicht doch Axiome nötig sind um festzulegen, dass symbol denselben Wert hat in einer Teilsprache wie in der ganzen. Er meint, wenn wir dasselbe System von Modellen auch für die Teilsprache annehmen, ist es nicht nötig; wenn nicht, sind es verschiedenen Sprachen, und es ist nicht dieselbe induktive Methode. Daher ist es nicht ein Axiom, sondern eine methodologische Regel oder ein praktischer Beschluss, wie man ein symbol von einer Sprache auf eine andere übertragen will. –G. spricht manchmal so lebhaft, dass J. Mühe hat, seine angefangenen Gedanken zu Ende zu sprechen.) 🕮 Nachher bin ich müde, will nicht mehr spazieren gehen. Ich sitze schon am Tisch, gehe aber, mich noch 5 Minuten ins Bett zu legen. Ich bin tense und jittery, nehme ½ Miltown. Nach dem warmen Essen, mit G dabei, verabschiede ich mich und gehe zu Bett. (Ich fühle mich ängstlich und ungemütlich. Nachher denke ich: Das ist alles Unfug und unnötig, vielleicht wegen dem aktiven Jüngling. Ich geh Zähne putzen und alles geht gut, ich tanze sogar ganz kurz. Ina kommt, tröstet mich mit Zärtlichkeit. Dann fühle ich mich etwas besser. – Gut geschlafen.)

(Morgens noch ein wenig ungemütlich. Aber dann bald besser. Mittags und abends munter spazieren gegangen.) – Über Pr. J’smsBackground“ gelesen. –

10 – 12 ½Besprechung mit J, G‚ Mathews. (Über J’s ms; terminologische Fragen.) Alle zum Lunch hier. Martins Buch „Analytisch“ gelesen.

Martins Buch „Analytisch“ gelesen. 11 ½ – 3 Jeffrey und Edith, später Mia und Wim hier. (Wir sitzen im Patio. J macht Aufnahmen mit Polaroid Kamera. Nachher noch mehr bei Tisch. Dabei vergnügte Unterhaltung.) Zum Abschied sage ich Richard, wie gut die Zusammenarbeit mit ihm war, und dass ich viel gelernt habe, von ihm und Büchern, und seinen mss. Er sagte, das Meiste für seinen Artikel „Background“ hat er selbst erst diesen Sommer aus Büchern gelernt. Er sagt, vielleicht kann er in Weihnachtsferien kommen. Ich sage Edith beste Wünsche für Baby und küsse sie zum Abschied. – Abends gebadet.

Über Pr. – 1-3 J und Edith nochmal hier. (Auto ist gepackt. Wir haben Sie fahren dann ab. Vorher haben wir 🕮 hier noch ein nettes Gespräch beim Lunch mit ihnen.) Zum Abschied küsse ich sie nochmal. –

IX / 1959 Über Pr.

Haarschneider (nach 7 Wochen). – Über Pr. – 1h kurz Zahnarzt (er schleift etwas ab an Platte II oben, vorne links; weil sie mich drückt). – Über Pr. –

Über Pr. – 4 – 6 ½Besprechung mit Gaifman (siehe Notizen). – Mit G. Spazieren; dann bleibt er zum Abendessen. (Er war inzwischen 3 Tage mit Freunden in der Wüste.)

Über Pr. – Hartley Aufsätze gelesen; Comments notiert. – Abends gebadet.

(8h Paul Ruthling telefoniert, fragt nach Post; er fährt nach Phoenix, hat diesmal nicht Zeit, herzukommen.) – Ina zeigt mir, wie der neue Tape Recorder geht (Wollensak, großer Fußhebel). – Langen Brief an Hartley diktiert in Recorder. – (Ina fährt vormittags und nachmittags mit Gaifman Wohnung suchen). – Mittags Gaifman und Mia hier. (Sie haben ein schönes großes Zimmer an Veterans, S von Wilshire, gefunden, 55- mit utilities und phone, zu Fuß erreichbar vom Campus. Aber er kann sich nicht dazu entschließen; vielleicht, weil er dann nicht mehr eine drängende Begründung für Autokauf hätte. Seine Eltern haben dagegen geschrieben, weil sie besorgt sind.) – Weiter diktiert. Gelesen.

Über Pr. –

Über Pr. –

Über Pr.

Über Pr. – Nach dem Lunch zusammen; sehr gut (seit 24.) –

Über Pr. (Prädikate mit beliebigen Distanzen). – Abends gebadet.

Über Pr. (Prädikate mit beliebigen Distanzen). – Abends Mia hier. 🕮

Über Pr. – Anderson aus Yale schreibt, dass Arthur Pap unheilbar krank im Hospital ist, mit Nephritis (Ina schreibt Brief an Mrs. Pap; für mich ist die Nachricht erschreckend).

Ich bin etwas deprimiert (vermutlich verspätete Wirkung von der Nachricht über Pap. Vormittags liege ich meist im Bett. Ich lese Korrespondenz mit Pap, sein Buch über „notwendige Wahrheit“ und meine Erwiderung für Schilpp Band. Das Buch macht manche unnötige Polemiken gegen mich, Russell, Lewis und andere. Ich bitte Ina, ihren Entwurf von Brief an Pap zu ändern; sie hatte geschrieben, dass die Krankheit ihn abgehalten hat, mir eine „agonized“ Reaktion zu meinem Schilpp Reply zu schreiben; ich möchte stattdessen lieber betonen, wie er schon in seinem Brief getan hat, wo er sagte, dass sein Buch mir viel verdankt, obwohl er mich oft kritisiert; ich wollte jetzt ausdrücken, dass wir auf beiden Seiten, trotz gegenseitiger Kritik, die Freundschaft natürlich aufrecht erhalten wollen. So schreibt sie es dann.) Mittags auf und etwas spazieren. Vorher Miltown. – Nachmittags über Pr. Abends langer Spaziergang.

Über Pr. – (Wir hören, dass Pap inzwischen gestorben ist.)

Über Pr.. Mittags Mia hier. – Gardners Bearbeitung von meiner „Geometrie in Physik“ gelesen.

Besprechung mit G. (Er ist vorgestern abend aus Berkeley zurückgekommen. Gestern hat er erst mein ms. „3 approaches“ gelesen; in all den Tagen vorher hat er anscheinend nichts getan. Er meinte gestern morgen, er würde auch das andere ms (\(\delta{}\)-Methode) lesen; dazu ist er aber nicht mehr gekommen. – Ich erkläre ihm meinen Entwurf „Prädikate mit willkürlichen Distanzen“, \(\delta{}\)-Methode und gebe ihm 3 weitere Aufgaben im Zusammenhang damit. Ich denke, das ist genug Arbeit für eine Woche. Er sagt: Wenn er mich bald wiedersehe, würde er eifriger daran gehen; sonst ist er immer geneigt, Sachen zu verschieben!) – Gardner fertig gelesen. – Abends gebadet.

Über Pr. (Jeffrey und Munroe7vielleicht Marshall Evans Munroe (1918-1997) gelesen.)

Über Pr. (Gegenbeispiel zu abzählbarer Additivität). – Nach dem Mittagessen zusammen; sehr gut (seit 9.). – Abends etwas müde und tense; Miltown. 🕮

12 ½ – 3 Bohnert und G. hier. (Bohnert hat Gehalt 13‚300 bei Abakus. Er geht herum zu Rimo und vielen anderen Firmen, um Kontrakte für Abakus zu bekommen. Sie produzieren kleine Module, z.B. auf Plastik gesetzte Circuits, für Zusammensetzung zu Rechenmaschinen. – Er spekuliert wild an der commodity Börse, z.B. tausende von Eiern! Das ist sehr schwankend und risky; kürzlich hat er mal 13 seiner Lebensersparnisse verloren, aber inzwischen wieder ungefähr zurückgewonnen. Er liebt die Aufregung des Gamblens. Er telefoniert seinem Broker dreimal täglich und gibt dann Auftrag! Das scheint uns alles höchst bedenklich.) – Über Pr. (Ich habe gefunden, dass das Axiom der abzählbaren Additivität unverträglich ist mit dem Axiom der Symmetrie, sogar für Prädikatensprache \(\mathcal{L}_1\)!). – Über Pr. – Im TV: Chruschtschow in L.A. (Er wird übermäßig zornig, als Mayor Poulson8Charles Norris Poulson (1895-1982) von LA wieder seinen alten Ausspruch vom „beerdigen“ wiederholt. Er ist vermutlich aufgebracht, weil sein Abrüstungsvorschlag in der Rede vor U.N. am 17. von den Reportern sehr negativ behandelt wird.)

Morgens tense, Miltown. (Vermutlich im Zusammenhang mit Olaf; der geht heute ins Hospital, wird morgen operiert wegen Hernia; er hatte seit Wochen Rückenschmerzen, es wurde geredet von der Möglichkeit von Operation oder „Traktion“ Behandlung, was mir schaurige Gefühle gibt , aus den alten Zeiten der Rückengeschichte.) – 1 ½ – 2 ½Helmers mit Monika und Mutzlis Mutter hier. (Sie wollten eigentlich 12 ½ zum Essen kommen; Olaf muss um 4 ins Hospital. Plötzlich rief Mutzli weinend an: Olaf musste das Auto plötzlich bremsen, Monikas Kopf schlug auf den Dashboard, Mutzlis Hand war anscheinend angekratzt und blutete; sie glaubte, Monikas Kopf blutete und war verzweifelt; sie riefen an, dass sie nicht kommen könnten, fuhren zum Kinderarzt nach Beverly Hills, der eigens ins Office kam; er sagte, dem Kind sei nichts geschehen. Sie rief an, und Ina sagte, sie sollten alle herkommen. Das Kind war wieder ganz vergnügt. Die Großmutter will ihr vieles nicht erlauben, will ihr immer 🕮 „gutes Behavior“ beibringen! Olaf war anscheinend ruhig und gefasst. Zum Abschied umarmte ich ihn.) – Nachmittags über Pr.

Für Seminar. –

Für Seminar. – 3-5 erstes Seminar (Phil. 272: Semantik. Wieder in dem schönen Seminarraum HB 2203. Zum ersten Mal ohne Drehstuhl, nur mit meinem Kissen. – 7 Studenten enrolled, 6 Besucher. – Es geht sehr gut.) – 5hMicheline kommt mit Kalish und Montague zum Seminarraum. (Sie reist schon heute abend ab nach London. So spreche ich nur hier 20 Minuten mit ihr. Sie will vielleicht Analyse nicht weitermachen, scheint nicht sehr befriedigt von ihrem Analytiker. Sie ist ziemlich einsam; mit den Engländern bekommt man keinen Kontakt, höchstens mit Auslandsstudenten. Sie studiert hauptsächlich Philosophie, meist bei Popper. Er hat nur 4 Philosophiestudenten. Sein Seminar ist interessant. Er ist ihr „Supervisor“, sie spricht wöchentlich einmal mit ihm. Er ist jetzt sehr nett zu ihr. Er möchte überhaupt nett zu Menschen sein, wird aber immer übermäßig aufgeregt, wenn andere ihm in der Diskussion widersprechen. Agassi9vermutlich Joseph Agassi (*1927) ist jetzt in Chic., für Physik und Geschichte der Physik, vielleicht auch Philosophie. Popper macht oft Bemerkungen im Seminar über mich: „mein Freund Carnap“. Sie glaubt, er hat schon meine Replies bekommen oder wenigstens davon gehört. Ich frage, ob Zusendung ihn freundlich oder zornig stimmen würde; sie sagt, man kann es nicht voraussehen. Ich sage, ich will ihr die Replies schicken; sie soll ihm Grüße von mir sagen, und dass ich gut an ihn denke, aber bedauere, dass er so polemisch ist; sie kann ihm die Replies von mir aus geben, falls sie den Eindruck hat, dass es ihn freut.) – Selbst hin- und zurückgefahren; nicht besonders müde.

Über Pr.

(Wieder nicht zum Department Meeting, wie vorige Woche, weil nichts Wichtiges.) 🕮 Über Pr.

Über Pr. – 11hzu Dr. Berman. (Testergebnis wie früher. Von jetzt ab keine Medizin mehr nehmen, um zu sehen, wie es geht.) Nach 3 Monaten wiederkommen.) siehe Notizen.) – Zum Department; Post geholt, Sachen für Doris unterschrieben. – Abends Mia. (Später auch Wim.) – Gebadet.

Über Pr.– 12 (anstatt 10!) – 1:20 Besprechung mit G. (Siehe Notizen! Er hat auch vergessen, mein ms über \(\delta{}\)-Funktion für Distanzen mitzubringen!). Zusammen Lunch. – Über Pr (Parameter).

Zu David Kaplans neuem Haus im S. Fern. Valley. (11:30 Abfahrt, 12:20 dort. Ich fahre hin. Mit David gesprochen; er ist noch nicht entschlossen über Topic für Ph.D.; ist interessiert an indexierten Wörtern, weil sie in Yosts Klassen oft vorkommen; möchte vielleicht Logik dafür machen, und Pragmatik. Ich sage, in prob. sind viele Probleme; er ist nicht sicher, ob er genug Mathematik kann. – Wir 4 essen Lunch zusammen in der netten Dinette. Alles ist sehr nett, großes Glasfenster bis zum Boden im Wohnzimmer; hell gebeiztes Holz. Nachher nehme ich Nap in ihrem Bett. Schönes Schlafzimmer, schöne Badezimmer. Kaffee. Dann fahren wir zu Dr. Morandinis Meeting im humanistischen Center an Straße 99. Dort spricht hauptsächlich Dr. Mason Rose. In großen Tönen, wie die UUK10University of Unified Knowledge die beste Universität sein wird, die Undergrad School, usw. Ein gemaltes Bild zeigt alle die Gebäude; eines mit Fuller-Kuppel11Kuppel benannt nach dem Architekten Richard Buckminster Fuller, auch geodätische Kuppel genannt: https://de.wikipedia.org/wiki/Geod%C3 %A4tische_Kuppel usw. Morandini stellt dem Audience vor: 2 Physiker Forrester und Gerjuoy, denen er mich vorgestellt hat; und mich (als Philosophie „Giant“), aber er sagt dazu, dass ich noch nicht offiziell akzeptiert bin. Nachher kommt er und ich stelle Kaplans vor. Ich frage, ob Huxley und Pauling da sind; aber die konnten nicht kommen. Er sagt, er 🕮 könnte mich mal nach Pasadena mitnehmen, dort Lunch mit Pauling zu haben.) Nachher steige ich mit David steil hinauf auf einen Hügel. (Alles ist steil, nirgends ebener Platz auch nur für kleines Haus. Ein Mann sagt, das Kuppelgebäude soll auf dem Hügel gegenüber gemacht werden; aber der Hügelkamm scheint sehr schmal. Außerdem ist das Geräusch von der nahen Sepulveda Straße sehr störend. Das ganze Gelände ist höchst ungeeignet für einen Campus.) Nachher sprechen wir alle zusammen in Kaplans Haus über das Projekt. (Renée meint, dass Dr. Rose zu schizophrenischer Paranoia neigt! David sagt: Morandini ist ein wirklicher Idealist, aber Dr. Rose ist ein Schwindler, der nur auf Selbstvergrößerung und vielleicht Bereicherung aus ist. Ich glaube mehr: auf Respektabilität und Titel; vielleicht hat er Resentment, dass er nicht in akademische Laufbahn ankommen konnte. Er machte oft herabschauende Bemerkungen über UCLA und USC.) – Ich bin froh, dass ich alles sehr gut aushalten konnte ohne besondere Ermüdung (ich saß im Meeting auf geradem Stuhl mit meinem Kissen eine Stunde; dann 10 Minuten herumgestiegen. Dann wieder gesessen und gefahren.)

– 5 ½ – 8 Kalish hier. (Wir stellen Fragen zusammen für Logik in qualifying exam. Wahrscheinlich nimmt nur Leiter es.)

Für Seminar. – 3-4:40 Seminar. – Ich gehe zur Reception vom neuen Präsidenten Kerr und neuem Chancellor Knudsen (Ina will nicht mitkommen. Ich fahre hinüber nahe zum Wald G. Oben auf der Wiese ist eine lange Schlange von Leuten, an die ich mich anhängen muss. Das lange Stehen ermüdet mich. Auf der Hausveranda lege ich mich ein paar Minuten auf einen Liegestuhl, dann wieder auf meinen Platz in der Schlange. Kerr ist älterer Mann, freundlich, scheint meinen Namen zu kennen; ich sage „zweites Jahr wiederernannt“ und er sagt „fortunate für die Universität“.) Kurz mit Robson und Prof Johnson, Psychologie, gesprochen. Aber das Stehen ist zu ermüdend. So gehe ich bald. – Dann nach Hause gefahren (ich bin froh, dass ich es tun konnte, nicht zu sehr ermüdet.) 🕮

– 4 ½ – 7 G und David, Besprechung (David zum ersten Mal. – Zuerst über Dichtefunktion \(\delta{}\), z.B. Produkt für 2 Familien. – Über Relation zwischen meiner Limitregel und Kolmogoroff Axiom: G: Kolmogoroff hat kein Verfahren zur Bestimmung von von \(c\)-Wert, mit \(m(e)=0\). –G. möchte die Forderung der Regularität verstärken derart, dass auch im Unendlichen nur \(L\)-falsche Sätze (nicht als Propositionen einer Art) \(m=0\) haben; also für universelle Gesetze \(m \gt 0\). – David fand den ersten Teil des Gesprächs zu technisch.) Abendessen, dabei auch Renée. (Ich berichte über Telefongespräch mit Dr. Morandini, dass er auch Dr. Roses Methoden verurteilt. Renée hat gehört, dass Dr. Rose seinen PhD von einer Diplomamühle hat, und in Psychologie; er werde von allen Psychologen als disrespectable angesehen.) – 8 ½.

X / 1959 Vor 6h, halb wach, strecke ich mich aus, und spüre plötzlich etwas im Rücken. Ich werde sehr verschreckt und verzagt. (Vielleicht weil gestern Mutzli am Telefon mir berichtete von Olafs Schmerzen, sowohl in der Operationsstelle wie im Rücken. Ich nehme ausnahmsweise ein ganzes Miltown. Heizkissen. Ich schimpfe, dass gerade heute das wichtige Department Meeting ist. Ich stehe auf zum Waschen, sodann zum Frühstück; dabei tense, aber es geht. Ich will doch zum Meeting, bleibe aber vormittags im Bett.) 12h auf zum Essen. Ich fahre alleine, und fühle mich schon besser. – 2-3:15 Department Meeting (ich habe, wie letzthin immer, nur mein Kissen, keinen Drehstuhl. Geht aber gut.) Ich spreche mit Furth (gebe ihm Erwiderung auf Goodman aus § 4), und begrüße Miss Steward. (Instructor für Religionsphilosophie).) Munter nach Hause gefahren, nachmittags im Bett geblieben. 🕮

Über Pr. (Parameter). 12 ½ – 2 bei Helmers. – Abends Mia hier.

10-1 Gespräch mit G. und (10¾) David. (Ich sage ihm: Alle Lösungen, Vorschläge usw. aufschreiben, sodass ich doch lösen kann. Zeit aufschreiben! Er hat bisher ja nur wenig gearbeitet, außer in den letzten Tagen. – Siehe Notizen.) David nach Hause, G zum Lunch hier auch, bis 2 ½. – Korrekturen für Springer gelesen. –

6h jitttery; Miltown, Heizkissen. Später aufgestanden zum Waschen und Frühstück. Dann vormittags im Bett geblieben. – Mittags 10 Min. spazieren, und Lunch; fühle mich besser. – 4 aufgestanden; Kaffee, zum Schreibtisch (gelesen: Doob). Plötzlich spüre ich etwas im Rücken. Wieder zu Bett . Zum Abendessen auf (Ina hat den bequemen Stuhl herein geholt.) – (4h Miltown, ganzen Tag 2 ½; gut geschlafen.)

(Heute wieder ziemlich gut). – Über Pr. (endlich wieder am Artikel über AS).

(Mittags Benedikt hier.) 3-5 Seminar.

Über Pr.– Haarschneider. – Gebadet.

12-1 Meeting mit Yost und Kalish (über Britt Thesis, siehe Notizen. Kalish will nochmal mit ihr sprechen und dann beschließen, ob er die Thesis akzeptieren kann. Siehe meine Notizen.)

1-3:20 Department Meeting (Abe schlägt vor, die qualifying Examen leichter zu machen, dann aber ein schwierigeres geschriebenes Examen im Spezialgebiet des Mannes. Ich stimme zu.) –

Über Pr. – Abends Mia (dann geht sie mit Ina ins Movie).

10 ½ – 1 Besprechung mit Kuhns, Mathews, G.– (Siehe Notizen). – Etwas über pr.– Leiter Examen gelesen. 🕮

Über Pr. (neuer Approach zu Distanzen mit Parametern).

Über Pr.. – Leiter Examen Logik, und Soderstrom TP gelesen.

3-5 Seminar. (Selbst gefahren bisher, weil noch gerade bei letztem Tageslicht.)

Über Pr. – 4 ½ – 7 G (und David kurz). (Er hat Ableitung für Theorem der positiven Instanzrelevanz gefunden; er gibt mir das ms. Das macht für Distanzen den Approach mit Parametern für kleine \(s\) bedenklich, weil immer unsicher, ob man die \(m\)-Werte fortsetzen kann. Daher ist Approach mit \(\delta{}\)-Funktion sehr versprechend. Siehe Notizen.) – Beim Abendessen Mia und G. (Mia und Ina zum Movie auf Campus.)

1-3 Department Meeting. (Montague macht Addendum zu Kaplans Vorschlag für 5. Examen; nämlich, dass der Vorschlag nicht so zu verstehen ist, dass Logikfragen nicht formalen Beweis fordern dürfen. Das Addendum nicht angenommen 5 gegen 4, ich auch dagegen. Dann werden komplizierte hypothetische Abstimmungen gemacht; praktisch ist der Vorschlag abgelehnt.) Ich gehe mit Kaplan und Kalish kurz; ich: ich glaube, im Grunde ist das Department für Kaplans Vorschlag; es [ist] verkehrt von Montague, das Addendum zu bringen, dadurch wurde das Department konfus. Wir müssen nochmal darüber abstimmen. Kaplan glaubt aber, dass die Majorität nicht für den Vorschlag ist und er ist sehr deprimiert darüber. – Über Pr.

Über Pr. – 6hMia (beide zum Movie). – Allein gebadet.

Früh tense. (Gestern abend, nach dem Baden, schnitt ich zum ersten Mal die Nägel an den großen Zehen, mit Mühe; nachher glaubte ich, etwas den Rücken zu spüren.) Miltown. Doch aufgestanden; später fühle ich mich besser. – Über Pr. (Endlich wieder am Artikel; über Untersprache.) 🕮

Über Pr. – 1 – 2 ½Helmers hier.

9 ½ – 11 ½G und David‚ Besprechung. (Über Nicht-Fortsetzbarkeit gewisser \(m\)-Werte. G soll meine Notizen darüber fortsetzen. Meine früheren Berechnungen der Gestalt der \(\delta{}\)-Funktion für \(k = 2\); G soll es nachprüfen und weiter für \(k = 3\) berechnen.) – 3:30-4:45 mündliches MAExam Casa (mit Kaplan, Piatt, Morris. Sehr schwach. Nicht passiert!) Nachher müde, aber tapfer nach Hause gefahren.

3-5 Seminar. Nachher müde und etwas tense (und die Beine waren anscheinend etwas eingeschlafen), aber tapfer nach Hause gefahren.

(Seit Sa bin ich etwas tense; oft ½ Miltown. Ich überlege, ob ich Department Meeting morgen überschlagen kann. Aber ich höre, dass nicht nur Leiters Exam besprochen werden wird, sondern auch Schocks; letzteres ist bedenklich. Darum will ich doch hingehen.) – Über Pr.

Schocks Exam gelesen. 1-3¼Department Meeting. (Examen Schock, nicht passiert; Exam Leiter 4:4, und 3 sollen noch gefragt werden für Passieren: ich, Moody, Montague, Robson (?). – Montague und Kaplan machen spitzige Bemerkungen gegen einander.) Nachher müde, aber tapfer nach Hause gefahren. – 7-8 Mia und Wim hier.

11-12 Dr. Morandini fährt uns in unserem Auto nach Pasadena (ich hatte ihm gesagt, dass ich gerne mal Pauling kennenlernen würde.); 1 Stunde Fahrtzeit (40 Min. ins Stadtcenter, 20 Min. freeway). Im Athenaeum von Caltech treffen wir: Linus Pauling ( der uns zum Lunch eingeladen hat, seine Frau, und Arthur Erdelyi und Frau. (E. hat meinen Vortrag in Brünn gehört, bei der ethischen Gesellschaft, seine Frau ist aus Tschechei, hat PhD. P. erzählt 🕮 etwas von seinen Ideen über chemische Ursachen von mentalen Krankheiten. Er fragt, wer größter Philosoph ist heute; ich: Russell; er notiert es. (Macht er einen poll über Philosophen?) Ich: Ich kam von Mathematik und Physik zu Philosophie; hauptsächlich Logik und Grundlagen der Mathematik und Physik. Er: Logik ist aber nicht das Wichtigste im Leben, ebensowenig wie in der Physik. Ich: Gewiss nicht, aber Wissenschaft braucht Logik, um Widersprüche zu vermeiden. Er: Wir können Widersprüche nicht vermeiden, auch in Physik nicht. Ich: Die Widersprüche sind am Anfang nicht wichtig; dann müssen sie aber eliminiert werden durch Beschränkung der Prinzipien. Er stimmt nur halb zu. – Ich frage P. über UUK‚ ob er glaubt, dass der Plan realisiert wird; er: er weiß nichts über die praktische Situation, aber er wünscht, dass etwas getan wird, das nicht auf der konventionellen Linie liegt. – Später sitzen wir in der Library. Ich: Warum das anspruchsvolle Wort „Universität“, würde „Institut“ nicht genügen; aber vielleicht nehme ich „Universität“ zu sehr im europäischen Sinne. P. und E. beide unterstützen „Universität“; erstens, weil es alle Gebiete umfassen soll, und zweitens, P. betont, dass eine Institution sich Universität nennt, wenn sie Ph.D. erteilt. Ich sage, ich bin in Sympathie mit der Idee, aber die übertriebene Propaganda, wie in Dr. Roses Artikel, gefällt mir nicht. Sie beide kennen Dr. Rose nicht; Dr. Morandini greift gleich ein und erklärt, dass Rose keinen Einfluss auf die Grad Schule haben wird. Später auf der Rückfahrt erklärt er ausführlich, auf Inas persistente Kritik, warum er Rose nicht hinaussetzen kann, dass dieser aber selbst seine Rede bedauert und versprochen hat, in Zukunft nicht mehr Sachen zu reden, die nicht Morandis Einwilligung haben. – Zum Abschied sage ich Pauling und Frau, dass wir sie gerne mal in LA sehen würden; sie sollen mal anrufen, ich sei meist nicht auf dem Campus. Es sind beide nette, unkonventionelle Leute.) 🕮 Heisse Rückfahrt; heute früh war ich jittery; dort im Gespräch vergass ich alles; bei der Rückfahrt bin ich doch müde, aber nicht zu sehr. – Nachmittags Springer Korr. gelesen. – 6-7 Mia hier (dann beide ins Movie).

Über Pr. (Umarbeitung von § 6 Teil Sprache beendet). – Abends gebadet.

Über Pr. – Nachmittags Jeffrey Artikel über über De Fi nochmal gelesen.

9 ½ – 11 ½G. und David, Besprechung. (Über Forderung der negativen Relevanz, besser aufgeben. – Sie haben Bedenken gegen Teilsprachenaxiom.) – Nach dem Lunch zusammen; besonders gut; seit 18.9.) – Nachmittags Korr. Logik gelesen. – (Nach 1h nochmal Nembutal.)

3-5 Seminar. (Gerade noch im letzten Tageslicht nach Hause gefahren.)

Über Pr. – (Mit Yost telefoniert; ich sage, es scheint nichts Wichtiges für Department Meeting morgen, er möchte mich excusen. Er sagt, zum ersten Mal, dass er nicht offiziell vom Department das Recht bekommen hat, zu excusen, aber auch nicht, zu compell zu können! Er meint, das Department müsse gelegentlich mal einen Beschluss darüber fassen.) – Abends etwas tense, 1h nochmal Nemb.; 2h Eiscreme geholt.

Über Pr. – Abends 7-8 Mia und Wim hier. (Nachher Mia und Ina ins Movie.)

Über Pr. – Mittags Benedikt hier. – 7hMia. Mit ihr spazieren. 8 – 9 ½ sehen wir drei: TVMaugham’sMoon und Sixpence“, das Leben von Gauguin, mit Olivier.🕮

Brief an Chacha geschrieben. – Neue Fassung der Semantik Notes für Seminar. – Abends gebadet. – Nachher etwas tense.

XI / 1959 Morgens etwas jittery. – An semantischen Notes.

9 ½G. und David (Besprechung; siehe Notes. G. hatte Dienstag Temp. 102, hat Dr. angerufen; der hat Antibiotic verschrieben, das hat die Temp. heruntergebracht. Er soll noch möglichst Ruhe halten, geht darum noch nicht zur Klasse.) David 11 ½ zur Klasse. Mit G. Besprechung bis 1. G. Lunch bis 2. (Ina bringt ihn zum Dr., dann nach Hause.) – Ich schreibe Besprechung auf. – Dann Seminar Notes.

3-5 Seminar. (Ina fährt mich zurück, weil es jetzt nach 5 schon bald dunkel wird.)

An Notes für Seminar Semantik gearbeitet.

An Notes für Seminar Semantik gearbeitet. – 1-3 Department Meeting. – (7 Mia und Wim, bis 8).

Haarschneider. – (Ina mittags zu Myra.) 4 Vortrag Kalish „Modale Logik, semantisch explored“, im Logik Colloquium. (Er trägt sehr klar vor. Er hat mit Montague, und zuletzt auch David Kaplan, ein System von semantischen Regeln für Logik erster Ordnung aufgestellt. Elegant formuliert; eine Reihe von interessanten Theoremen bewiesen. Darunter auch: Unvollständigkeit des ganzen Kalküls, aufgrund einer mündlichen Bemerkung von Vaught (nämlich ebenso wie meine Idee: es kann keinen Beweis geben für nicht \(N(…)\), wo ‚\((…)\)‘ ein Satz ohne ‚\(N\)‘ ist, der nicht beweisbar ist, weil es für Nicht-Beweisbarkeit in FL kein Verfahren gibt). – In der Diskussion sage ich: In modaler Logik müssen alle Werte der variablen Intension genommen werden; diese können extensional dargestellt werden durch Funktionen von Modellen zwischen Extensionen desselben Typus. Montague sagt: Warum muss das? Dieses System zeigt, dass es anders möglich ist. Er sagt, in diesem System ist 🕮 beweisbar: ‚\((x)(y)[x=y\supset{} N(x=y)]\)‘. Ich zeige mit Deskription, dass dies nicht gilt. Er: Sein System enthält keine Deskri. Ich: Dies zeigt aber die Additivität; denn die Werte der Variablen sollten doch dieselben bleiben, auch wenn man Deskriptionen einführt.) – David und Renée fahren mich nach Hause. – 6h: Mia, und Soblers. (Ich ruhe mich noch aus, komme erst 6 ½. Sie gehen alle nach zum Campus Movie.)

11 (anstatt 10, Gordon hat es verschlafen) Mathews, Kuhns und G hier. (Über 2 Familien. G: Wenn diese Methode als befriedigend angesehen wird, so ist damit das allgemeine Problem für Distanzen gelöst. Wenn wir genug Familien nehmen, und einige Zellen leer lassen, und die Distanzen mit Hilfe der zu Wahlen k berücksichtigen, können wir statt willkürlicher Distanz eine Lösung bestimmen.) - 1; Lunch mit allen bis 2 ½. – Seminar Notes. – Abends gebadet. – Abends ruft Christoph an.

12-3 Christoph und Klopfers hier. (Christoph wohnt auch im Hotel Drucker. Klopfers hatte ihn zum Frühstück, und dann zum Gespräch über Christophs Dr These: die Auffassungen in Amerika über Extraversion und Introversion. Klopfers sehe ich zum ersten Mal in diesem Jahr. – Christoph hat soeben Brief bekommen, dass Christiane in Schule sehr schwach in Latein; Christoph sagt, zu Hause kann sie es immer gut; Klopfer meint, vielleicht ist es Protest gegen des Vaters Abwesenheit. – Wir besehen viele Fotos von Christophs Familie, und Bergen. Erna erzählt von Gertrud Cloos, dass sie nach Wangen am Bodensee gezogen war, und sie dort plötzlich an einem Herzanfall gestorben ist. – Klopfer und Christoph über allerhand Psychologen in Amerika und ihre Auffassungen.) Zusammen Mittagessen. – Nachmittags 4-8 mit Christoph. (Er hat anscheinend allerhand Resentment gegen Christiansen, 🕮 weil der so autoritativ über alles bestimmte; z.B. dass Katholizismus besser sei für Frauen; daher wurde Hanneliese katholisch; Eline war schon in Mexiko katholisch getauft worden auf der Esperanza, weil die Großmutter das sehr wünschte, weil sie schockiert war über den sündigen Ursprung. Eline und Hanneliese gingen beide zu den Englischen Fräuleins zur Schule. Christiansen half aber Christoph, indem er Eline und Chacha sagte, sie müssten eine Zeit lang die Graphologie alleine machen, damit Christoph sein Examen machen könnte. – Über Johannes. Er meint, der fühle sich in seinem Glauben im Grunde unsicher, nicht bewusst; und daher sei er so starr. Er bringt die Theologie sogar in die Predigten hinein, sodass die Bauern ihn sicher oft nicht verstehen. Aber er ist immer willig, mit allen zu sprechen und helfen, und daher schätzen ihn die Bauern hoch. Mit seinem Stand gegen Aufrüstung und Bomben ist Johannes nicht in einer Minorität; sehr viele Pfarrer und auch Kirchenleiter haben die Auffassung; aber sie haben der Kirchenvorstand will unbedingt Spaltung der Kirche vermeiden, und ermahnt daher alle, trotz verschiedener Standpunkte die Einheit zu bewahren und nicht zu scharf gegen einander zu polemisieren. Christoph sagt, die Hauptstütze des Kampfes gegen die Wiederaufrüstung ist die SPD; darum halten Johannes und Sabine auch zu ihr; und das macht Schwierigkeiten unter den Bauern, die alle die CSP unterstützen. Johannes ist vorsichtig, nicht direkt politisch zu sprechen. Aber Sabine ist sehr frank und spricht zu den Leuten gerade heraus. Sie hat keine eigene Auffassungen, sondern folgt immer Johannes. Johannes ist sehr nett mit den 3 Jungens. Johannes sei in der Stimme und Handbewegungen usw. mir erstaunlich ähnlich. – Über Annemarie und Annette. Annette hat in Stuttgart schwierige Zeit und war schwierig. Sie war gern in Weyarn. Jetzt ist sie sehr glücklich in Freiburg. Ina fragt, ob die Leute in Freiburg Gossip machen über Annemarie und Konni, und Annette vielleicht in der Schule darunter leidet. Er glaubt, dass nicht. Solche Beziehungen sind in Deutschland häufig. – Er sagt Ina später, er hörte Gerüchte, dass das Kind, das Hanneliese verlor, von einem anderen 🕮 Mann war. Er weiß nicht, ob es stimmt; aber Hanneliese und Werner hatten sich gegenseitig Freiheit gegeben. – Werners Bruder Gerhard ist Studienrat in Ulm; er ist religiös, und besucht manchmal Johannes, sie sind gute Freunde. – Annemarie und Annette sind auch religiös, beide haben sie sich vor einigen Jahren zusammen taufen lassen.) Christoph bleibt noch bis 10 ½ bei Ina.

Semantik Notes. – Notizen über Besprechung mit G usw. am 7. – 1 – 8 ½Christoph hier. Nachmittags mit ihm spazieren. Dann wieder im Patio gesessen. (Über seine These. Er wird Vieles umarbeiten aufgrund der Gespräche mit amerikanischen Philosophen; und in NY hat er viel in der Publ. Libr. gearbeitet. Ich sage ihm vom Hempel-Oppenheim Aufsatz. Über Religion; er hat Christiane kürzlich taufen lassen. Er selbst ist protestantisch, aber nicht traditionell; er nimmt Gott als die Energie oder Kraft, die sich in Welt äußert; Unsterblichkeit, nicht individuell, sondern Aufgehen im Größerem; „es kann doch nicht einfach alles zu Ende sein“. Ich erkläre meine Auffassung als „Humanismus“ im amerikanischen Sinne; er kennt den Term nicht. Er möchte, dass Parapsychologie ernster genommen würde. Ich: ja; man sollte nicht durch Vorurteile die Erforschung dieser Fragen hindern; aber ich glaube, die weltanschauliche Bedeutung dieser Phänomene, wenn sie bestätigt würden, würde nurnicht? so umwälzend sein wie manche Anhänger glauben. – Wir fragen über Konni. Er sagt: Manches an ihm ist zu erklären damit, dass er mehr ein körperlicher als ein rationaler Mensch ist.) Ich gehe 8 ½ zu Bett. Kurz vor 11 fährt Ina ihn zum Hotel. Von 12h ab werde ich besorgt; schließlich immer ernstlicher; mein Gefühl schwankt zwischen Angst und Zorn (vielleicht sitzt sie bei Klopfer oder mit Christoph im tr Restaurant und ist so gedankenlos, nicht anzurufen.) Schließlich 12:40 rufe ich Hotel Drucker an (wenn Christoph sagen wird, sie ist um 11 nach Hause gefahren ist, muss ich doch wohl die Polizei anrufen und fragen, ob 🕮 ein Unfall mit dem Auto war, oder bei welchen Hospitälern in dieser Gegend ich nachfragen sollte; wenn sie im Hospital ist, muss sie sicher bewusstlos sein, sonst würde sie veranlasst haben, dass man mich anruft.) Das Hotel antwortet nicht! Ich werde verzweifelt; soll ich die Polizei anrufen? Sie werden sagen: Woher weiß ich, dass sie nicht dort im Hotel bei ihm ist? Aber wenn ich nicht anrufe, und morgen erfahre, dass sie im Hospital lag, sterbend, und immer wartete, wann ich endlich käme! Gegen 1h kommt Ina, ich rufe, ob ein Unfall war; sie lacht nur, sie hat mit ihm gesessen, sie hatte keine Uhr. Ich werde so wütend und schreie sie an: „Wie kannst Du mir das tun, lässt mich hier verzweifelt liegen und rufst nicht an“. Sie sitzt auf meinem Bett. Ich schlage sie ins Gesicht und schreie: Scher Dich weg, Du Verdammte, ich will Dich nicht sehen! Sie schaut mich mit großen Augen an und geht schweigend hinaus. Dann erst komme ich zur Fassung und kann ruhig atmen; ich sage immer wieder: „Gott sei Dank, sie ist wieder hier!“ und fühle große Erleichterung. Dann gehe ich zu ihr in die Küche und nehme sie in den die Arme und küsse sie und bitte sie um Verzeihung. Sie kommt wieder mit mir und sitzt auf meinem Bett. Ich bin so froh, „wiedergeschenkt“ zu haben. Ich frage, ob sie mit ihm geschlafen hat; sie lacht nur: „Mit dem Jungen?!“. Sie haben zusammen im Auto gesessen. Sie hat die Zeit vergessen, fragte ihn schließlich, wie spät es sei, es sei vielleicht schon bald 12; er sagte: 20 vor 1. Daraufhin sagte sie, sie müsste aber gehen, obwohl sie seine Beichte und Herzausschüttung nicht gerne unterbrach. Sie sagt mir, sie ist froh, dass ich „menschlich“ bin. (Sie erzählt: Er war verliebt in Eline, sogar „hörig“, bevor er an die Front ging, aber sie lehnte seine Liebeswünsche ab. Als er 2 Jahre später nach Verwundung und Hospital zurückkam, 1946, fand er, dass sie Affären gehabt hatte mit 3 Amerikanern (!), darunter Lipski, der selbst verheiratet war. 🕮 Diese „Schande“ für ihn, nach der Niederlage, von Seiten der „Sieger“ war ihm unerträglich. Seitdem hat er einen brennenden Hass gegen Amerikaner und alles Amerikanische. Er ist ambivalent gegen Eline, eine „Hassliebe“, und er hasst Chacha, macht sie mit verantwortlich für Elines Affären, die für Chacha, selbst sexuell unbefriedigt, eine stellvertretende Befriedigung waren. Er bemüht sich aber um Elines und Christianes willen, freundlich zu Chacha zu sein. – Aus einem Brief von Eline heute entnimmt er, dass Nena meinte, dass Chachas langer Aufenthalt in Mexiko doch schließlich auch eine Belastung für Grete war.)

3-5 Seminar. (Cocchiarella12Nino B. Cocchiarella (*1933) fährt mich nach Hause.)

Seminar Notes. Mittags Christoph. (Ich gebe ihm Hempel-Oppen­heim, Typus, und Hempel Begriffsbildung Enc., und frage, ob er es nachmittags mit mir besprechen will; aber er hat jetzt Dringenderes, also vielleicht Sa oder So). – Ich arbeite daher nachmittags (an Seminar Notes). – Abendessen mit Christoph, bis 8¼. (Später spricht er noch mit Ina. Er überlegt, ob er nicht noch eine zweite Woche hier bleiben könnte. Obwohl Ina zögert und sagt, ich habe so viel zu tun usw., sagt er, sie könne es mir ja sagen, sodass ich es überlege und ihm morgen abend sage! Heute hatte er schon zu uns gesprochen, dass er den Professor in USC vielleicht Mo oder Di sehen könnte, weil Ina ihn drängte, den jetzt mal anzurufen, was er aber nicht wollte.)

Seminar Notes. (Ich bin etwas jittery.) 1-3 Department Meeting. – 7-9 Christoph hier. (Ich sage, dass meine Einladung für Hotel nur für 1 Woche gemeint war, und gebe ihm $ 35, das ist für 7 Tage. Er sagt, er hat gemeint, wenn er länger bleibt, 🕮 würde er es auf seine Kosten tun. Ich sage, nächste Woche bin ich besonders besetzt, Besprechungen mit Mathematikern usw.; er sagt, gewiss, er habe nicht angenommen, dass er so oft herkommen würde wie diese Woche. Ich frage, ob das länger Bleiben ist, um weiter Leute zu sprechen und Bibliothek hier. Er: keine weiteren Leute, aber Bibliothek; Hauptgrund: das angenehme Klima; wozu unnötig früh in die Winterkälte zurückkehren? Zu Ina hat er gesagt: Er will seinen Aufenthalt in Amerika so lang ausdehnen, wie es ihm finanziell möglich ist; denn wenn er nach Hause kommt, ist da so viel zu tun, Graphologie und Familie usw., was ihn dann abhält von der Arbeit an der Thesis. – Ich sage, dass ich gerne für Eline und Christiane etwas schenken möchte; ob er das Geld lieber in Deutschland hat oder hier; er sagt: hier. Ich gebe ihm $ 15, und er sagt, er wird es getrennt halten von dem Übrigen und dann sehen, ob er hier oder in Amsterdam oder in Deutschland etwas kauft. – Ich fange an, von meiner Analyse zu erzählen, und dass sie mir allgemein so gut getan hat. Aber Ina fürchtet, dass ich zu Persönliches erzähle, und lenkt ab. Ich wollte ihn damit anregen, dass er Analyse für sich selbst erwägen sollte. – Er telefoniert Professor Gilford13vermutlich Joy Paul Guilford (1897-1987) (USC); der lädt ihn ein für Samstag Lunch, und wird ihn vom Hotel abholen zu seinem Haus in Beverly Hills.) –

Seminar Notes (es nimmt leider viel mehr Zeit als ich gedacht hatte!) – 3 – 4 ½Monty Furth14Montgomery Furth (1933-1991) hier (über Frege; er oder ein Freund war in Münster, hat unveröffentlichte mse gelesen. Seine Frage: Was ist die Bedeutung eines Prädikatsausdrucks wie „ist ein Mensch“? Ich glaubte, die Klasse, oder Freges Wertverlauf der propositionalen Funktion. Aber er sagt: Frege sagt, ein Begriff. Frege scheint in diesem Punkt unklar, weil er es für nötig hält, von ungesättigten Ausdrücken und Bedeutungen zu sprechen und ich sage: Ich und Church haben das aufgegeben; es genügt, dass wir Regeln haben, wie Sinn und Bedeutung 🕮 des Ganzen durch die der Teile bestimmt sind.) – Abends Mia hier (mit Ina zum Campus Movie).

Entwurf für neuen Aufsatz „Theoretische Begriffe und Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator“ (vielleicht für Fraenkel-Festschrift). – Abends gebadet.

Pr für morgen. – 1-9 Christoph hier, zum letzten Mal. (Er erzählt etwas über Besuch bei Heini; nicht viel. Dolly demonstrierte Interesse an seinem Problem „Introversion und Extr“. Sie haben schöne, wertvolle alte Möbel; ein Bett, das durch Dokumente belegt ist als das der Madame Pompadour! – Gestern war er mit Professor Guilford von USC; der hat ihm seine Auffassungen erklärt, aber es war nicht sehr ergiebig für seine Thesis. – Nachmittags 4 – 6 ½ Gespräch am Kaminfeuer über Hempel-Oppenheim „Typusbegriff“. Er hat allerhand Fragen dazu, und ich erkläre. Ich versuche ihm zu zeigen, dass Einführung quantitativer Größen nicht „unmöglich“ ist für manche Gebiete der Psychologie, weil Korrelation indirekte Messung ermöglicht (wie bei Temperatur). Er fürchtet, dass mathematische Methoden den unmittelbaren Kontakt mit den Phänomenen stören. Ich: Da ist Gefahr, aber nicht notwendig; über Goethe, woran er besonders interessiert ist. Ina zeigt ihm Büchlein von Meehl. Ich: Beide Seiten müssen von einander lernen. – Er meint: Da ist ein Bruch zwischen normal und schizophrenisch. Ich analysierte es ; statistisch; und im Zeitverlauf. Ich betone Kontinuität, wie Leibniz. Gegen die alten metaphysischen Zweispaltungen: Tier und Mensch, Inorganischem und Organischem. Er sagt, er kann Evolution annehmen, aber nicht durch zufällige Mutationen, sondern es muss teleologisch gelenkt sein. Ich über Emergentismus [Sellars]; nicht neue Quality, sondern kompliziertere Responsen. Er scheint beeindruckt von den Rationalitätsgesichtspunkten; aber er sagt, 🕮 er muss es alles noch durchdenken. – Ich zeige ihm Feigl Bände I und II; er notiert sich daraus. – Er will zwar beruflich hauptsächlich in angewandter Psychologie arbeiten, möchte aber auch theoretisch und über die Grundlagenfragen ins Klare kommen.) 7 ½ – 9 sehen wir drei zusammen TV, Ibsens „Puppenhaus“, mit Julie Harris, und Plummer15eine Fernsehverfilmung unter der Regie von George Schaefer aus dem Jahre 1959; sehr gut gespielt.

10 – 11 ½G. (David hat es vergessen, kommt erst um 11!) (siehe Notizen). – (1 ½ Ina fährt Christoph zum Flugplatz). – Über Pr. (Notizen über Gespräch heute).

3-5 Seminar. – Nachher kurz gesprochen mit Casebiar (er sagt, bei dem mündlichen MA Exam. war er sehr nervös. Wir ließen ihn durchfallen. Er fragt, ob er stattdessen ein schriftliches Exam machen könnte. Ich sage, ich selbst habe nichts dagegen, er muss aber mit Kaplan und Piatt und besonders Yost darüber sprechen.)

Ditto Masters für Seminar Notes korrigiert. – Nachmittags Gardners Umarbeitung von ch. VIII gelesen; noch nicht fertig.

Gardners Umarbeitung von ch. VIII gelesen, fertig gelesen. – 1 – 3 ½Department Meeting (lange Diskussion über Quali. Exam). – Korrektur für Springer gelesen. – Abends gebadet.

11 zu Dr. Seiff (nach 4 Monaten. Druck normal, Sehfeld fast unverändert. Ich soll in 4 Monaten wiederkommen.) – 5 ½ – 7 ½Party bei Kaplans „zu Ehren von Myra und George“. (Gertrud Jaeger und ihr Mann Selznick16Philip Selznick (1919-2010) sind da; Ina sagt, sie spricht fließend, aber bei mir stottert sie doch noch. Dr. Kupper, nur kurz begrüßt, mit Frau. Virginia Morris (die ich nicht erkenne und, als Ina zu „Herb“ Bezug annimmt, für Frau Kupper halte). Dr. Mood17Alexander McFarland Mood (1913-2009) https://www.informs.org/Explore/History-of-O.R.-Excellence/Biographical-Profiles/Mood-Alexander (er spricht mit mir, er ist der Autor 🕮 des Statistikbuches, war bei Rand, hat jetzt eigene Firma „Gen. analysiscorp.“ oder so, untersucht Verfahren für Firmen oder Regierungsinstitutionen mit Hilfe von mathematischen Modellen.) Dr. Geifer, Psychiater, jetzt in Trainingsanalyse, fragt, was ich von Psychoanalyse halte; ich erzähle von meiner Analyse; ich sage, dass die verbreitete Befürchtung, dass Analyse die Kreativität zerstören könnte, unberechtigt ist, und er stimmt entschieden zu; Dr. und Mrs. Brouché, sie kann sich nicht entschließen, anzufangen, Therapie zu geben, hat selbst Kinder .) Ich bin nachher müde und enttäuscht (es waren zu viele Leute, daher mussten die, die mit mir sprachen, stehen, während ich saß; oft verstand ich sie schlecht bei dem allgemeinen Gesumme . Mir scheint, nur bei kleiner Party kommen gute Gespräche heraus. – Ferner bedrückt mich, dass Kaplan mir gesagt hat, er findet die jetzige Diskussion im Department so aussichtslos; er will mit Dodd sprechen, er möchte entweder aus dem Department weg, oder es sollte ein eigenes Department für mathematische Logik gemacht werden. Ich sage, er soll das nicht überstürzen; er sagt, er wird nicht weggehen aus dem Department solange ich noch da bin.)

Ło\'s18Jerzy Ło\'s (1920-1998)gelesen. – Nach dem Mittagessen hole ich plötzlich Ina zu mir; zusammen, besonders gut (seit 26.10.)

10:45-3 Łosund Gaifman. 11 ½Montague. (Ł. ist jung, schon Philosophieprofessor in Toruń, und zugleich am mathematischen Institut der Akademie Warschau. Er hat einiges mit Suszko19Roman Suszko: https://pl.wikipedia.org/wiki/Roman_Suszko_(logik) zusammen veröffentlicht. Er spricht schlecht Englisch, ein wenig besser Deutsch. Er hat einiges von mir über pr gelesen; ist aber nicht klar über den Unterschied zwischen physikalischen und logischen pr., siehe Blatt.)

Nachmittags These Kelly gelesen. 🕮

9 ½ – 11 ½Besprechung G und David (über Łos. G. meint, er habe recht, dass für den Mathematiker kein Unterschied ist zwischen 2 Wahrscheinlichkeitsbegriffen.) – 3 – 5 Komitee Meeting (Promotion Kom; Chairman Professor Rudnick20vermutlich Isadore Rudnick (1917-1997), Physik; im Physikgebäude. Edwin Miles, Thompkins…Promotion von allen; nach nur 4 anstatt 6 Jahren Assoc. Prof. Lange , aber nur 2 richtige besetzt. Negativ.) – Im Auto 5:15 Tropfen genommen (1 Stunde spät), dann im Dunkeln heimgefahren. Ich kann es machen; aber lieber nicht, wenn ich es vermeiden kann. –

Kurz mit David in meinem Office (ich erkläre: Definition der theoretischen Terme mit Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator.) 3-5 Seminar (Ina fährt mich jetzt immer hin, und Chocchiarella zurück, weil nach 5 schon dunkel.)

An Chacha geschrieben (zum Abschied von Mexiko). – Kelly Thesis gelesen. – Ditto Masters für Seminar korrigiert.

Springer Korr. gelesen. – Nach dem Mittagessen zusammen; gut (seit 21.) –Wiederholungszeichen: Springer Korr. gelesen

Springer Korr. gelesen (Anhang fertig). – David Kaplan ms gelesen (über meine Signifikanzkritik; das will er vortragen bei APA).

Springer Korr. gelesen. – 12 ½ – 3 bei Helmers. (Ich sage Olaf, dass ich in Sta. Barb. Vortrag halten will über theoretische Begriffe. Ich erkläre Definition mit Hilberts \(\varepsilon \)-Operator. – Mutzli sagt Ina, dass sie Monika seit einer Woche nicht mehr zur Schule schickt, weil die Kinder dort zu aggressiv sind und Monika das von ihnen lernt. Jetzt verwöhnt sie Monika zu Hause sehr; z.B. muss sie nachmittags und abends immer bei Monika bleiben, 🕮 bis sie eingeschlafen ist; Monika erlaubt ihr nicht, das Radio zu hören, weil es mit Monikas TV interferiert!) – Nachmittags über theoretische Begriffe. – 7 Mia hier. Abends gebadet.

12-3 Bohnert; 12 ½G. (Bohnert sagt, seine Tätigkeit sagt ihm auf die Dauer nicht sehr zu; er verdient zwar gut (12‚500), aber er würde lieber an Problemen arbeiten anstatt immer herumzufahren und Geschäftsbeziehungen herzustellen. Außerdem muss er noch oft abends oder Samstag Sitzungen mitmachen, findet daher keine Zeit für eigenes Denken. Vielleicht könnte er von seinen Ersparnissen 1 Jahr in Mexiko leben. Aber er hat mit seinen Eierspekulationen 2‚500 im Ganzen verloren! Er will vielleicht ein Haus kaufen, um sich zu zwingen, zu sparen. – Ich erzähle ihm: Definition der theoretischen Begriffe durch Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator; das interessiert ihn sehr. Ich frage, ob ich David davon abhalten soll, über theoretische Begriffe zu arbeiten; er sagt: nein, er weiß gar nicht, ob und wann er wieder an solche Arbeit gehen könnte.) Sonniger Tag, wir essen im Patio. –G. bleibt bei Ina bis 5. – 4-5 Abe Kaplan und Prof. C.C. Chun aus Hongkong. (Siehe Korrespondenz im Benson Folder; er gibt eine philosophische Zeitschrift heraus; er selbst hat meinen „Ontology“ Aufsatz übersetzt, sie haben eine Anthologie von Logischem Positivismus veröffentlicht. Er bittet mich, ihm eine Botschaft für die chinesischen Philosophen in Hongkong und Taiwan zu geben, vom logischen Positivismus. Ich sage: (1) der Optimismus, dass unsere Denkweise an Einfluss gewinnen wird, ist begründet. Denn alle Völker brauchen Industrie, um nicht zu hungern, daher Plan und Wissenschaft; daher werden Schulen gemacht werden. Und das führt zu freierem Denken. (2) Wie sollen sich die verschiedenen philosophischen Richtungen zueinander stellen? Ich: Polemik ist Zeitverschwendung, lieber von gemeinsamem Kulturellen 🕮 ausgehen. Z.B. von der Wissenschaft. Das ist ein gemeinsamer Boden, um zu philosophischen Problemen zu kommen. Er: Aber die Kluft zwischen Naturwissenschaften und humanistischen Wissenschaften! Ich: Die verschwindet immer mehr. Durch Darwin, Marx, Freud, Dewey, sehen wir den Menschen als Teil der Natur. Alle Naturgesetze gehören zusammen. Einheitswissenschaft. – Der zweite Ausgangspunkt für Verständigung der Philosophen ist: die praktischen Fragen, z.B. politische, ökonomische usw. Da findet man immer gemeinsame Ziele; die Diskussion führt bald zu philosophischen Problemen, aber konkreter, und daher fruchtbarer. – Er macht einige Notizen, ist sehr dankbar. (Siehe meine Blätter.))

10 (anstatt 9 ½, G. hat Bus versäumt) -11 ½Besprechung mit G. und David (siehe Notizen). – Seminar Notes für Ditto vorbereitet.

XII / 1959 3-5 Seminar. –

Morrisons ms gelesen.

1-3 Department Meeting (Kaplan, Meyerhoff, Piatt fehlen; sie haben Yost nichts gesagt; er ist böse über diesen „Boykott“. – Wir kommen zu einer vagen Übereinstimmung zu einer Idee, die zwischen Plan II und III steht. Auf meinen Vorschlag wird Yost ein Komitee einsetzen, das einen Beispielplan dem Department vorlegen soll. – Yost fasst die Abwesenheit der 3 als persönlich gegen sich gerichtet auf; ich sage, das ist es gewiss nicht.) – (Kalish telefoniert: Er fürchtet, dass die 3 nicht mehr zu den Meetings kommen wollen; er bittet mich, mit Kaplan zu sprechen, ihm zu sagen, dass Kalish es sehr bedauere, dass er aber möchte, dass alle zurückkommen; er ist immer für Verständigung bereit. Er fürchtet, dass Kaplan die Administration auffordern wird, die Verwaltung des Departments zu übernehmen. Ich sage, das ist doch undenkbar.) – (Abends telefoniere ich mit Kaplan. Er sagt, die drei sind unabhängig von einander weggeblieben. Er hatte eine 🕮 Sitzung, und hat es früher Yost gesagt. Aber er wäre auch sonst nicht gekommen. Ich rede ihm ernstlich zu, in Zukunft wieder teilzunehmen; aber er lehnt es bestimmt ab; er habe so unter den Spannungen gelitten, viel Zeit und Aufregung auch nachher, wenn er es mit Iona besprach. Er habe mit Dodd gesprochen und ihm gesagt, er wolle nicht mehr an den Meetings teilnehmen, es sei denn, dass die Administration es ihm zur Pflicht mache. – Ich frage ihn: Was kann denn die Administration praktisch tun? Er sagt, sie könnten ihm eine Stellung außerhalb des Departments geben; oder ein besonderes Department für mathematische Logik machen. – Er will morgen mit Yost sprechen. – Ich sage, nächste Woche ist er nötig, weil der wichtige Beschluss für Einladung von Assist. Professor für Philosophie der Wissenschaft gemacht werden soll. Er will aber nicht kommen. Er fragt: wenn extra Stelle dem Department gegeben wird, so wäre für andere Gebiete mehr ein neuer Mann dringender nötig.) – Abends gebadet.

Index für Springer-Logik korrigiert. – Empfehlungen für junge Leute für Philosophie der Wissenschaft gelesen. – 6 ½Mia (nachher mit Ina zum Campus Movie).

Brief an Popper diktiert in Recorder. – 3 ½ – 6 Party: Monty Furth, Mary Steward, Michal Frei, Gaifman, Mia, hier im Patio. (Warum die Studenten Philosophie studieren, und dann enttäuscht sind. Bedürfnis nach Ersatz für Religion. Ich kritisiere Problem der „Zeit“, metaphysische Scheinprobleme; Mary verteidigt sie. Haim verteidigt „Wahrheit“ von Gedachtem. Über ästhetische Werturteile. Mein Memorandum über Israel. – Zuerst angeregtes Gespräch, zuletzt wird es etwas langweilig. – Nach 5h dunkel, wir machen Licht. 6h gehen sie.)

Briefe diktiert an: Salmon, Morrison, Bar-Hillel, Bryant (Technology Press). 🕮

9:30-11:30 Besprechung mit G und David. (Distanz und Ähnlichkeit. Distanz ohne physikalische Größen. Siehe Notizen.) – Brief an Woodger diktiert (zweimal; das erste Mal war das Mikrofon nicht eingeschaltet!) – Nachmittags über pr.: die Probleme von heute morgen. – Index für Springer fertig gemacht.

(Ina mit Helmers zu Monikas naturalization21Einbürgerung.) – 3-5 Seminar.

Sachen für Department Meeting morgen; darüber lange telefonische Gespräche mit Yost und Robson (weil anscheinend Kaplan, Piatt und vielleicht Meyerhoff nicht mehr zu den Meetings kommen wollen). – An Seminar Notes. –

1 – 3 ½Department Meeting. (Shimony soll für ein Jahr eingeladen werden. Danach wollen wir erwägen: Jeffrey und Kus für Philosophie der Wissenschaft; oder vielleicht anderes Feld. Mary Steward soll nicht verlängert werden; Furth ist zweifelhaft. – Nächste Woche sollen Kandidaten für andere Gebiete besprochen werden.) – Abends gebadet.

Haarschneider. – 3-5 Pat Britt, final oral exam. (Mit Yost und Kalish, Paige Mathematik, und Cressey, Soziologie. Ich erkläre, dass wir die These nur mit größtem Zögern akzeptiert haben. – Sie spricht tense und fast unhörbar. Sie kann nicht gut erklären, was sie weiß; und oft weiß sie einfache Sachen nicht. Wir beschließen, sie trotzdem zu passieren, weil man nicht gut so spät ablehnen kann.) Kalish fährt mich nach Hause. – 6¼Mia und Wim zum Abendessen. (Nachher gehen sie mit Ina zum Campus Movie.)

10 ½ (!)-1 Besprechung mit G, Mathews, Kuhns. – Notizen über Besprechung. –

Über Pr. (\(c\) für 3 Familien). –🕮

Über Pr.– Nach dem Lunch zusammen; sehr gut (seit 26.11.). –SD Koch gelesen (über Psychologie und Positivismus).

Inas Geburtstag (sie kauft schöne Blumen, um sie in große Töpfe zu pflanzen). – 3-5 Seminar (das letzte vor den Ferien). Während der zweiten Stunde spüre ich plötzlich etwas im Rücken; nichts Schlimmes, aber es erschreckt mich etwas, und dann sitze ich ziemlich tense. (Ich muss nachher noch zum Office hinauf, etwas unterschreiben, treffe Kalish und Montague; dann muss ich mit Cocchiarella den Hügel hinunter, weil er oben keinen Parkplatz gefunden hat. Während der Fahrt müde und tense; aber ich versuche immer zu entspannen, und, so gut ich kann, auf seine philosophischen Fragen zu antworten.) Zuhause müde, aber zum Abendessen munter aufgestanden.

Beim Waschen spüre ich Rücken, gleich links vom Rückgrat. ½ Miltown. Beim Frühstück tense; dann wieder ins Bett. – Später ins Badezimmer, gehockt und gewaschen. – Ina kommt zurück. Um 1h stehe ich auf, will sehen, ob ich zum Essen gehen kann. Im Badezimmer plötzlich wieder den Rücken gespürt, an derselben Stelle. Ich gehe zur Wohnzimmertür und sage Ina, dass ich im Bett essen will. Sie kommt und macht mir klar, dass nichts Ernstliches mit dem Rücken ist. Ich bin aber doch etwas verzagt geworden, und bleibe nachmittags im Bett. Nur einmal aufgestanden, im Study 2 Bücher geholt. – Im ganzen 5 halbe Miltown. – Abends lese ich: Jungk „Dunkler als tausend Sonnen“22Tatsächlicher Titel: Robert Jungk: Heller als tausend Sonnen (1956). – Extra Nemb., gut geschlafen.

Kurz aufgestanden und gelockert. – Ina bringt Frühstück zum Bett. Aufgestanden, gewaschen. Jittery, aber ich bin in besserer Stimmung als gestern, bleibe aber zunächst im Bett. –Kalish kommt 🕮 kurz. (Er holt die Memoranda von Maxwell; ich sage ihm für Department Meeting: nicht genug Evidenz, dass er wirklich so gut ist; ich telefoniere darüber auch mit Yost). Öfter mal kurz aufgestanden, aber nicht zu Mahlzeiten. –TP gelesen. Brief an Chacha geschrieben, den ersten nach Deutschland.

Ich stehe munter auf zum Waschen, gehe hinüber zum Frühstück. (Ich plane 11:30 zur angesagten Officestunde zu gehen.) Nach dem Frühstück, im Badezimmer Zähne geputzt. Dabei spüre ich etwas in der linken Seite hinten; aber ich rede mir gut zu, dass es nichts bedeutet. Dann aber, während ich, nach links gedreht, die Zahnplatte bürste, fühle ich auf einmal ein Ziehen im Rücken, Mitte und nach links und rechts. Ich denke: Diesmal ist es aber das typische, und ich habe Angst, dass gleich der Schmerz kommt. Aber ich werde nicht so erregt und frantic, wie sonst zuweilen, sondern bleibe sitzen und tue noch in Eile: Mund ausspülen, die beiden Platten in den Mund, Brille aufsetzen. Dann stehe ich auf und gehe zu Bett. – Einmal einen kurzen Moment auf, sonst den ganzen Tag im Bett geblieben. – Ich lese meine Seminarnotizen und anderes über Modalitäten (für Dr. Bressan morgen). – Buch Jungk gelesen gelesen. – 6hMia (Frank ist nach Hause gekommen; er will das Semester nicht beenden, die Grades scheinen zu schlecht. Er will Berkeley und überhaupt Studium aufgeben, vielleicht als Mechaniker arbeiten. – Mia ist gefasst, aber doch sichtlich enttäuscht und besorgt.) Ina geht nicht mit Mia ins Campus Movie, trotz meines Zuredens, sondern bleibt hier. (Ich erzähle ihr vom Ärger über Bemerkungen von David, die sie mir kürzlich erzählt hat: Dass ich in letzten Jahren nicht viel veröffentlicht habe, und dass die Studenten meinen, dass ich mit Typen-Theorie arbeite, weil ich Mengenlehre nicht genug kenne.

7:30 bringt Ina mein Frühstück (dann fährt sie zu Palstrom. ) 🕮

Ich fühle mich gut und denke, dass ich heute mehr auf sein kann. Ich will zum Waschen gehen; aber als ich die Jalousie an meiner Außentür hochziehe, zieht es plötzlich wieder im Rücken. Ich bin nicht so sehr erschreckt wie manchmal, aber gehe doch schnell wieder zu Bett und bleibe den ganzen Tag liegen. 9:30-2:30 Dr. Aldo Bressan und Frau hier. (Ina hat sie nach Palstrom abgeholt; die Frau kam mit. So entschloss Ina sich, das Klopferseminar aufzugeben und hier zu bleiben. Sie fuhr mit der Frau zum Am. Express und telefonierte später mehrmals; die Flugtickets waren noch nicht angekommen! –B. erzählt mir über die Axiomatik der Partikelmechanik. Er muss dabei sprechen über “die mechanisch möglichen Fälle, d.h. Symbol. Dazu will er vielleicht auch modale Logik verwenden. Siehe meine Notizen über ihn.) Sie essen hier. Später fährt Ina sie nach Hause. – Ich über Pr. (Reihe von Prädikaten). – (Ina telefoniert zum Postamt: Der Brief mit den Flugtickets ist dort; Ina fährt sie hin, nach 8h; sie sagen, es ist inzwischen beim Postamt Barton Street. Sie fahren dorthin, unterwegs flat tire! Also muss Ina zu Garage telefonieren; die fixen es. Dann in Barton wirklich der Brief mit Tickets; Ina fährt sie noch zum Hotel, kommt nach Hause 10h!

Mehrmals kurz aufgestanden, im Study gesessen oder zum Badezimmer. Als ich beim ersten Mal vom Study weggehe, kommt plötzlich das Ziehen im Rücken. Diesmal bringe ich es fertig, ruhig zu bleiben und langsam zurückzugehen. Aber sobald ich im Bett bin, merke ich gewaltiges Herzklopfen. Ich suche mir klarzumachen, dass es offenkundig nur psychologisch ist, und in Wirklichkeit nichts zu fürchten ist, höchstens etwas Krämpfe. Darum raffe ich mich immer wieder auf, aufzustehen; aber ich bin doch tense und sehr ängstlich dabei. 🕮– Weiter über Pr. (Reihe von Prädikaten). – 4-5 Gordon Mathews sitzt bei mir (Frau und Kinder sind 3-5 mit Ina im Wohnzimmer. – (Es wird mir klar, dass die ungewöhnlich lange Zeit im Bett zusammenhängt mit Angst vor der St. B. Tagung und den aggressiven Knaben. Ich will versuchen, eine Verabredung mit Dr. Mott zu machen.)

9h rufe ich Dr. Mott an, mache Verabredung für heute nachmittag. Danach fühle ich mich schon mehr beruhigt. (David und Haim rufen beide getrennt an; jeder ist etwas zu spät gekommen; ich sage ab für heute.) – Später gehe ich zum Schreibtisch, sitze ½ Stunde ohne Schwierigkeit. – Später etwas herumgegangen, und dann etwas am Schreibtisch. – Meine Stimmung ist erheblich besser; aber ich bin etwas besorgt über die Fahrt zu Dr. Mott. – Ich lehne Inas Vorschlag ab, das Auto heraufzufahren. Ich gehe ruhig hinunter, wenn auch etwas wacklig. Ina fährt mich; ich sitze, 2 Punkte zurückgestellt. 5:30-6:20 zu Dr. Mott. (Ich glaubte vorher, ich würde erschöpft ankommen und auf die Couch sinken. Ich setze mich aber hin, mit meinem Kissen, und bleibe die ganze Zeit sitzen. Ich berichte von den 6 Tagen im Bett (einschl. heute); oft den Rücken gespürt und erschrocken, und schließlich so tense und ängstlich, dass ich kaum aus dem Bett aufstehen kann, nur mit “super ego”. Über die aggressiven Knaben; die Bemerkungen von David; der intensive Haim, usw. Er sagt, ich empfinde es als ob sie sagten “der alte, erledigte Mann“. Die Homogefühle. Die versprochene Teilnahme am S.B. Meeting. Ich will mich von den Ghosts nicht einschüchtern lassen! Wenn ich es machen kann, wird es mir einen großen moralischen Boost geben. – Er will am 24. morgens, bevor er abreist, anrufen, um zu hören, wie es mir geht. Nötigenfalls könnte er Mo 28. um 2h mir noch eine Stunde geben. – Ich sage, ich fühle mich schon sehr erleichtert. – Ich schlage vor, ihm $ 20 zu zahlen, weil ich gutes Einkommen habe; er stimmt zu.) Ina fährt mich nach Hause, 🕮 die Straße ein Gewirr von Lichtern, mit Weihnachtsdekoration usw. Ich gehe munter und schnell den Weg zum Haus hinauf. Ich kann es kaum fassen, dass die schwierige Unternehmung so gut und leicht ging, ohne Schmerzen und Ängste. Ich lege mich müde und froh nieder. – Nachher richtig schön getanzt (zum ersten Mal seit 18. morgens, wo es schief ging.) – Extra Nemb.

Lang geschlafen, Ina bringt Frühstück ans Bett. – Badezimmer, gehockt und gewaschen. – Später Zähne geputzt. – Später eine Stunde am Schreibtisch gesessen. – Mittags zum Lunch auf, ½ Stunde. – Nachmittags über 2 Stunden am Schreibtisch (erste Hälfte von Physik II revidiert für Gardner).

Vormittags 2½ Stunden am Schreibtisch (II beendet). Mit Ina kleinen Spaziergang, bis Barrington Str. – Nachmittags 3½ Stunden am Schreibtisch (erster Teil von III). – Wir versuchen das Philosophiedepartment in S. B. anzurufen, wegen Zimmerreservation; aber vergeblich. – Abends beklagt Ina sich, dass sie mit muss nach S. B., dass ich sie mehr benötige als wünsche; das deprimiert mich. Später hören wir schöne Musik zusammen, und es geht uns wieder besser. – Bis 3h nicht eingeschlafen.

9h Dr. Mott ruft an (ich sage, es geht mir viel besser. So brauche ich wahrscheinlich die Extrastunde Mo 2h nicht. Ob ich nötigenfalls sie nach Montag haben kann. Er: Ja, er wird Montag früh anrufen.) – Dann noch etwas geschlummert. – Für Vortrag S. B. über theoretische Begriffe überlegt (aufgrund meines Campus Vortrags, April 1958). – 3½-4½ Mia und Frank hier. Später auch Wim. (Wir sitzen im Wohnzimmer; sie haben Weihnachtspakete gebracht. Ich bin etwas schweigsam, weil man nicht nach Franks Ergehen und Plänen fragen kann.) 🕮– Abends schöne Musik gehört.

Ganzen Tag noch am Vortrag gearbeitet. – Mittags spazieren. 2-3 Kaplans David und Renée hier. (Sie übernehmen es, in S. B. für Zimmer für uns beide, und für meinen Stuhl zu sorgen.) – Ein lieber, aber erschreckender Brief von Nagel : Er hatte einen Autoaccident, wird nicht nach S. B. kommen. (Wir versuchen, ihn anzurufen, sie finden aber seine Nummer nicht.)

Jeffrey kommt 11:30-7. (Er ist 2h nachts bei Erving angekommen, Flugzeug. Der war in Chicago; so musste er länger warten. – Er hat gute Aussicht, in Stanford zu bleiben. – Er schlägt vor, dass ich einen einleitenden Artikel über Zweck der induktiven Logik für die “Contributions“ schreiben, ähnlich Replies § 25; er sagt, viele Leute haben ganz verkehrte Vorstellung über die „subjektive“ Auffassung.) – 3:30-7 Besprechung mit J. und G. ( Ich erkläre über “Ähnlichkeit“ bei mehreren Familien. –G. erklärt über seine verschiedenen Ergebnisse für J. Auch über die Sprache mit individuellen Variablen, ohne individuelle Konstanten. (7hJ. geht mit Wim zu Mia.) G. bei uns zum Abendessen. (Wir schenken ihm $ 20 zu Weihnachten. Er hat inzwischen Fahrprüfung gemacht und License bekommen. Er plant jetzt Auto zu kaufen.)

Für Vortrag SB. – 3:30-7 Besprechung mit J und G. (Allerhand Überlegungen über nicht-symmetrische Methoden, z.B. Zeitreihe.) 7-8 mit ihnen Abendessen.

Für Vortrag SB. Sachen gekramt. – 2-2:55 bei Dr. Mott. (Ich sage: Seit ich ihn sprach vor einer Woche, geht es mir viel besser. Heute bin ich allein gefahren, obwohl Ina mehrmals anbot, mich zu fahren. Die Besserung kam durch unerklärliche magische Wirkung des “Magikers“. 🕮 Aber es ist erstaunlich, wie viele unzählige Besorgnisse ich mir machte über Schwierigkeiten in S. B., besonders wenn Ina nicht mitkommen würde. – Von den “Knaben“. Er: Da ist noch eine andere Seite; ich kann gut die Rolle des freundlichen Vaters spielen, in Unterricht, Hilfe oder Rat usw.; aber wenn es nötig wird, die Rolle des strengeren Vaters zu übernehmen, dann wird der Rücken wacklig; wohl weil mir selbst der Vater gefehlt hat. – Ich habe ihm gleich am Anfang Scheck 40‚- für die 2 Stunden gegeben. – Zum Schluss sagt er gute Wünsche für S. B., und ob ich ihm nach einigen Tagen berichten wolle, wie es gegangen sei; einfach mal zwischen den Stunden anrufen.) – Nach Hause gefahren. Eine Stunde geruht. – 4:45-7 nach Sta. Barbara gefahren (Motel Town & Country, an State Str., schöne 2 Zimmer mit Heizung, TV, guten Betten, ermäßigt für 12‚-; Renée hat es für uns reserviert.) Ich ruhe mich.

Jeffrey fährt uns im Dunkeln. (Er scheint mehr entspannt und weniger gehemmt, als wenn er mit mir alleine ist. Wir schauen das Meer an, die untergehende Sonne, die einbrechende Dunkelheit. Wir sprechen über seinen Freund und andere Rand Leute und deren Meinungen über Atomkrieg.) Im Motel lege ich mich hin, essen von mitgebrachten Butterbroten. Ina und J gehen aus zum Abendbrot. Dann entschließe ich mich, mit zum “Smoker“ zu gehen, 8½-10½, weil ich morgen keine Zeit habe, mit Leuten zu sprechen. Dort gesprochen mit: Yost, Robson, Schott; Tennessen (über den kürzlich Arne Naess geschrieben hat), Rynin23Vielleicht David Rynin: https://en.wikipedia.org/wiki/David_Rynin; Ingarden (deutsch gesprochen, er kann nicht genug Englisch zum Unterrichten, reist einige Monate🕮 hier herum, unterstützt von Ford Foundation); Goheen, Davidson (er ist im Editorial Board der Stanford University Press; sagt, sie würden interessiert sein an unseren „Contributions“), Ebersole (ist in San José, erinnert mich an den Zauberstock). Prof. Merlan (wird morgen die Presidential Address geben).

J. fährt mich nach Hause; aber Goheen kommt mit, um Ina zu begrüßen (er dachte, J. führe dann zum Dormitory zurück; ich wieder dachte, wenn er die große Fahrt macht, um Ina zu sehen, will er mit uns sprechen; wir holen Ina von Renée ab und gehen mit ihm zu unserem Motel. Ich lege mich aufs Bett und wir plaudern mit Goheen. Er fragt, ob ich Lust hätte, nach Retirierung zum Stanford Center zu kommen; ich sage, Morris und Singer haben etwas für mich versucht, aber ohne Erfolg; er sagt nichts weiter, und ich will auch nicht nachdrängen. Ich frage über sein vertrauliches Urteil über J. als Lehrer. Er: Er scheint sehr gut; er schätzt diese Art von Philosophie der Wissenschaft mehr als Suppes, weil nützlicher für die Studenten.) J. fährt Goheen zum Campus zurück ca 11h. – Endlich um 12h Licht aus.

7h geweckt. Ina macht uns Kaffee. Sie packt alles ins Auto (weil man 12h auschecken muss). David hat uns erzählt, wie er Wienpahl nur mit Mühe hat überreden können, dass Wandtafel nötig ist! Daraufhin ist das Meeting verlegt worden vom Santa Rosa in das neue Klassenbuilding (das wurde aber nicht beim Smoker bekannt gemacht!). 8:40 fährt J. uns dorthin. APA-Meeting. Erster Vortrag Suppes (“Grundlagen der subjektiven Wahrscheinlichkeit“. Aufgrund von Savage, Suppes und Davidson. Er spricht sehr schnell, als hätte er Angst, jemand könnte ihm reinreden. Auf die Fragen antwortet er nicht gut, 🕮 zuweilen flippant oder abweisend; er will anscheinend nicht sich in ernste Diskussion einlassen.) 2. David Kaplan („Über Carnaps Signifikanzkriterium“; ich habe sein ms gelesen; er zeigt, dass isolierte Terme dadurch signifikant werden, dass weitere Terme durch Definitionen eingeführt werden.) Er spricht 40 Min. (anstatt der vorgeschriebenen 20); dann kurze Diskussion; (ich sage, dass er recht hat, dass das Ergebnis interessant ist, und vielleicht nur radikale Änderungen helfen können. Aber von neuem Gesichtspunkt aus, den ich in meinem Vortrag erklären werde, sieht es ganz anders aus; da kann man nicht mehr die Frage von Signifikanz oder Nicht-Signifikanz stellen.) Abe Kaplan als Chairman bricht dann ab, erklärt 10 Min. Pause, mit Kaffee. Daraufhin kommt Montague wütend und sagt, es sei unerhört, dass die Diskussion für David so beschnitten wird. Er sagt, ob ich bereit bin, von meiner Diskussionszeit für David abzugeben. Ich sage, das geht nicht gut; die Zeit ist eh schon zu knapp für meinen Vortrag und Diskussion; ich habe ja auch schon gesagt, dass er recht hat und wichtiges Ergebnis gefunden hat, das genügt doch schon. Montague sagt, dann wird er einfach in meiner Diskussion zu David oder zu uns beiden diskutieren. Kalish macht Kompromissvorschlag: lieber heute nachmittag, weil da viel mehr Zeit da ist mehr Zeit.

62Tagebuch 30. XII. 1959 – 24. XII. 1960 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮

XII / 1959aEs fehlen hier offensichtlich ein oder mehrere Blätter, auf denen die Tage vom 17. bis zum 29. XII. 1959 (Reise nach Santa Barbara) geschildert sind.OSanta BarbaraMein Vortrag: „Über theoretische Begriffe in der Wissenschaft“. (Ich spreche 55 Min., 11:15-12:10. Ramsey Satz. Postulat \(A_T\), Definition von \(A\)-wahr. Schließlich: Explizite Definition der theoretischen Terme, mit Hilbert \(\varepsilon{}\)-Operator. Dann 10 Min. Diskussion. (Dabei auch über Davids Vortrag: seine Terme werden „redundant“.) Abe Kaplan bricht es ab, weil sonst zu spät für Lunch. Kalish und Montague sagen mir, dass es sehr interessant war; Davidson kommt ganz aufgeregt, es sei so aufregend und interessant gewesen. Abe Kaplan sagt, wir können ein andermal über einige philosophische Fragen sprechen, die hiermit zusammenhängen. Ina sagt, ich habe lebhaft, gut und frei gesprochen, offenkundig völlig die Ghosts vergessend. Und wirklich hatte ich mich sehr wohl dabei gefühlt, und heiter. – Wir verabschieden uns herzlich. von J. und fahren zum Motel, in Davids Zimmer. Wir essen etwas, ich nehme Nap, Kurz gesprochen mit Craig Harrison, Student von Suppes, arbeitet an Dr Thesis in Philosophie der Wissenschaft. Wir fahren zum Motel, in Davids Zimmer. Wir essen etwas, dann nehme ich Nap. 2:45 Abfahrt. Ina fährt; ich hatte vor, sie mal abzulösen, bin aber doch zu müde. Wir sind aber beide froh, dass alles so gut und ohne Schwierigkeiten gegangen ist. Es ist schön, dass ich diesmal die Landschaft sehen kann. Ina ist sehr froh, dass wir bei Tageslicht heimfahren, den größeren Teil. 5:30 zu Hause.OLos Angeles Ina fährt noch zum Vet, Morli abzuholen.

Nachmittags über Pr, am ms über AS für Contribution“‚ zum ersten Mal seit ca. 2 Monaten!

9h telefoniere ich Dr. Mott (auf seinen Vorschlag; ich berichte, dass alles fein gegangen ist; er fragt, ob ich auch beim Smoker war; ich: ja, 1 ½ Stunde, mit allerhand Leuten gesprochen; am anderen Tag mein Vortrag; Ina sagt, ich sass da auf dem Podium und sprach so leicht, als könnte nichts mich beunruhigen. Ich freut sich darüber. Ich danke ihm für seine gute Hilfe.) – 12 – 4 ½Ruth Anna hier. (12-1 über Thesis. Sie fragt über Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator. Ich versuche Übersetzung, aber dann schließen wir: Es gibt im allgemeinen keine Übersetzung in die alte Sprache. Daher auch keine hinreichenden und notwendigen Wahrheitsbedingungen. Sie möchte diesen Operator in der Thesis verwenden. Ich warne: Nur wenn es ohne Komplikationen und zu viel Zeitaufwand geht. Sie ist nicht verpflichtet, so etwas Neues zu berücksichtigen. – Später beim Essen spricht sie freimütig über allerhand Leute; ich freue mich, dass sie mehr auftaut.) – Über Pr. 🕮

I / 1960 Über Pr gearbeitet. – Abends gebadet.

Morgens tense und jittery. (Ina ist nicht da.) Doch zum Frühstück gegangen, und dann Zähne geputzt. Dann wieder ins Bett. (Zweimal halbes Miltown.) 11h aufgestanden, angezogen, zum Schreibtisch. – Über Pr (§ Kohärenz). Mit Ina spazieren. – Nachmittags wieder am Schreibtisch; es geht mir besser.

Pr gearbeitet.

10 – 11 ½Besprechung mit G. und David.– Nachmittags TP gelesen.

3-5 Seminar.

Erkältung (Husten und Schlappheit). Gelesen.

Erkältung, meist im Bett; nur zu den Mahlzeiten aufgestanden. Ich bin in guter Stimmung, aber dr. Gelesen: interessanten Vortrag von Savage; Buch Jungk. – Wir hören, dass Benedikt Sobler Rücken- und Sciatica1dt. „Ischias“ Schmerzen hat; der Dr. rät ihm, einige Zeit in Hospital zu gehen für Traktion (das „fährt mir in die Knochen!“ die alten Ängste über Rückgrat, und Nagels Bericht über die schauerlichen Schmerzen bei Traktion.) – Abends Musik; und Ina nahe bei mir.

Beim Waschen spüre ich ein kleines Ziehen im Rücken. Ich laufe aber nicht gleich, sondern rede mir gut zu, dass es nichts ist und bürste mir noch die Haare. Nachher gehe ich zum Frühstück hinüber, aber beim Sitzen bin ich so tense, dass ich wieder ins Bett gehe. – Ich wollte eigentlich nur ein wenig liegen, blieb aber doch im Bett bis mittags. Dann stand ich auf und zog den Bademantel an; dabei spüre ich wieder etwas im Rücken, gehe schnell zu Bett. ( Ina fragt, ob ich nicht nochmal zu Dr. Mott gehen will; das hatte ich auch schon erwogen. Um 3h rufe ich an, um vielleicht etwas für Montag auszumachen; 🕮 aber er ist nicht in der Stadt, wird Montag früh zurück sein. – Der Beschluss, ihn zu sehen, und der Anruf beruhigen mich etwas.) – Später gehockt; sehr erleichtert, dass das erledigt ist. – Über Pr gearbeitet, Sachen für G. (Reihe von Prädikaten). – Ich bleibe ganz im Bett, etwas verzagt.

(Gestern abend Schwierigkeit zu pinkeln; ich nehme 2 von Inas Pillen; das scheint etwas zu helfen.). (Gut geschlafen; Ina kommt, ich bin erstaunt, dass es schon 9h ist.) (Ina geht heute nicht zu Dr. Palstrom.) Ich bin guten Mutes, stehe auf, gehe zum Waschen, sitze, nehme die Seife in die Hand. Da kommt plötzlich das Ziehen im Rücken. Schnell ins Bett zurück. Ich bin deprimiert und enttäuscht; gestern morgen, und dann wieder heute morgen, dachte ich, ich könnte nun wieder gut aufstehen. (Ich spreche mit Ina darüber; ich sage, ich war guten Mutes, wie können mich da die Ghosts doch verschrecken? Da kommt mir dann doch wieder die Idee, es muss was im Rücken sein. Sie sagt: Sie hat so oft Rückenschmerzen, wirklich arge, und achtet nicht darauf; bei mir wird wohl auch irgendetwas im Rücken sein; alle Menschen haben irgendetwas; der Unterschied ist nur, dass ich mich dadurch übermässig erschrecken lasse, als wäre es der Anfang von etwas Schrecklichem. Das leuchtet mir ein.) –TP Clifford gelesen (für letzten Spring). – 1h, ich rede mir gut zu, dass nichts Ernstes passieren kann, höchstens ein kleiner Muskel twinge, und dass ich ja, wenn ich Verabredung hätte, doch imstande wäre heute zu Dr. Mott zu gehen. So stehe ich auf, lockere Arme und Beine, und gehe zum Study; ich setze mich einige Minuten in den Sessel. Dann stehe ich auf, doch etwas jittery, gehe zum Schlafzimmer; dort drehe ich um und will nochmal durch den Korridor gehen; da kommt wieder plötzlich das Ziehen im Rücken, und ich eile ins Bett zurück. Danach überhaupt nicht mehr aufgestanden. – Nachmittags Clifford TP gelesen, formale Ableitungen über Auswahlaxiom ohne jeden erklärenden Text, nicht mal ein erklärendes Wort zu den Definitionen; das Meiste gar nicht gelesen; 4 Ableitungen. A. Dann Überarbeitung von Inas Transkription von Sta Barbara Vortrag 🕮 über theoretische Begriffe. Ich merke , dass es viel mehr Zeit nimmt, es in druckfertige Form zu bringen als ich dachte. Aber es ist wohl nicht nötig, denn ich will es nicht nur dittoen, sondern doch auch drucken. Auch in Hilbert-Bernays II2https://en.wikipedia.org/wiki/Grundlagen_der_Mathematik darüber gelesen. – Aussprache mit Ina hilft mir viel. Aber ich bin doch verzagt; ich weiß nicht, was ich machen kann, wenn morgen es wieder schlecht geht, wenn ich was im Rücken spüre. Obwohl ich weiß, dass das nichts Ernstes ist, beunruhigt es mich doch sehr. – Abends zusammen gesprochen und Musik gehört. – Ina hat mir ein neues Radio gekauft. Sie installiert es neben meinem Bett. Es ist ein Zenith mit FM und AM, relativ guter Ton, herabgesetzt von 130 auf 85 (ungefähr). Wir hören einiges darin, sehen etwas TV, sprechen das Problem von mir durch. Tags mehrmals und abends zweimal, weil ich faul bin! ½ Miltown, damit ich besser schlafe.

Gut geschlafen. –9h den üblichen Broadcast von Howard K. Smith3https://en.wikipedia.org/wiki/Howard_K._Smith gehört, diesmal am neuen Radio bei meinem Bett. Im Bett Frühstück. Später rede ich mir zu, dass ich wirklich aufstehen kann, und ein Muskel Twinge nichts Ernstes ist. Ich stehe auf und gehe zum Study. Ich glaube vielleicht etwas zu spüren, setze mich schnell in meinen Sessel und relaxe. Nach 2 Minuten stehe ich wieder auf, um etwas im Korridor hin und her zu spazieren. Aber als ich ins Schlafzimmer komme, ist die innere Unruhe doch zu groß, im Gedanken daran, dass ich gestern gerade hier beim Umkehren etwas gespürt habe. Die Versuchung, in die Sicherheit des Bettes zu flüchten, ist übergroß; ich lege mich schnell hin. – Später stehe ich nochmal auf, aber schon beim Slippers anziehen, spüre ich etwas im Rücken, lege mich schnell wieder hin und bleibe dann ganz im Bett. –Nachmittags etwas geschrieben über Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator (Ableitung des Auswahlaxioms. Dafür lese ich einiges in Hilbert-Bernays II). –Ich telefoniere mit G. und David, sage die Besprechung für morgen Vormittag ab. –5h Ich rufe Dr. Mott an (er gibt mir Zeit für morgen 2h.) Danach bin ich nicht mehr so sehr verzagt; aber doch noch etwas, weil ich nicht weiß, wie morgen gehen wird. 🕮

Ich bin ziemlich jittery, aber gehe doch zum Schreibtisch und sitze ½ Stunde dort; später nochmal kürzer. Angezogen und aufgestanden, ziemlich wacklig und unsicher, ob es gut gehen wird; aber entschlossen, auf jeden Fall zum Dr. zu fahren, auch wenn ich unterwegs den Rücken spüren sollte. Ina fährt mich; es geht alles gut. 2h bei Dr. Mott. (Er schlägt vor, eine Reihe von wöchentlichen Sitzungen zu machen. Ich sage, ich habe auch schon überlegt, einmal oder zweimal wöchentlich. Einstweilen hat er nur eine Stunde frei: Mo 2; und ich nehme sie, auch für weiterhin. – Er fragt, warum ich unglücklich bin, ich sehe tense aus. Ich: Ich weiß es nicht; heute war das Herkommen schwierig, weil in den letzten Tagen so oft der Twinge im Rücken und ich immer erschrak; SB Reise und Vortrag ging so gut; da dachte ich, ich habe alle Schwierigkeiten überwunden; war sehr enttäuscht, als es vor einigen Tagen wieder anfing. Sonst ist nichts Neues geschehen. Aber da waren 2 Briefe, die für mich und Ina Emotionen hervorriefen; an Popper und Woodger (ohne Nennung der Namen). Ich erzähle ausführlich über Popper, die Polemiken, Michelines Bericht, mein Brief. Dann über Woodger. Er fragt, ob sein Brief sich wirklich bloß auf das in Tirol bezog oder nicht auch auf seinen Re in Cambridge.) Ina fährt mich zurück; ich bin sehr froh, dass es ging, aber es war etwas schwieriger als am 21.12. – Nachmittags mal fast ganz im Bett. Mal auf zum Hände waschen; und mal kurz am Schreibtisch gesessen.

Ich stehe morgens auf, drehe Heizung an schließe das Fenster im Study. Ich wollte auch Frühstück im Bett. Nachher kurz auf, wenigstens Hände gewaschen. – Später 40 Min. am Schreibtisch gesessen. Das Sitzen geht leicht; aber das Gehen ist noch wacklig und jittery. Ich will aber doch zum Seminar gehen (es ist das letzte; und wenn ich nicht gehe, muss ich es nachholen; Ina überlegt, ob die Studenten herkommen könnten; aber ich will lieber richtig hingehen.) – Ich ziehe mich auf dem Bett an. Ich bin sehr jittery, aber ich will doch gehen. 🕮 Ich denke daran, dass es oft früher schon schwierig schien, dass ich aber, wenn es sich um das Seminar handelte, es schließlich doch schaffen konnte. Ich Ina fährt mich; zum Glück finden wir Platz zum Parken beim Humanities Eckbuilding (der Parkplatz an der Theater barrack ist kürzlich geschlossen worden.) Ina trägt Mappe und Kissen und ich halte ihren Arm. So geht es ganz gut. In meinem Office lege ich mich hin; Doris und Clifford kommen für Anschriften. Ich begrüße Abe Kaplan und Don Kalish kurz. Champawat nimmt meinen Drehstuhl hinunter. Dann gehe ich zur Klasse; es geht ganz gut. (Letztes Seminar über Semantik. Ich erkläre Intension, Quasi-Intension, und Grundideen der Übersetzung. Es sind noch etwa 10 Leute da. Ich sitze im Drehstuhl, ohne Kissen, ganz bequem; bin meist entspannt, spreche fließend und vergesse dabei meine Sorgen.) Nachher fährt Cocchiarella mich wie gewöhnlich nach Hause; dabei bin ich ziemlich müde, aber nicht zu sehr. Er stoppt wie gewöhnlich etwas weiter oben auf der Straße. Ich gehe munter die Straße, und dann den Weg zum Haus; sehr froh, dass ich es alles so gut habe machen können. – Mehrmals kurz aufgestanden. – Wir hören Musik an meinem neuen Radio.

Ina bringt mir Frühstück und geht dann. Ich stehe mehrmals auf, zum Waschen usw. – Zum Lunch aufgestanden (zum ersten Mal seit 7.) – An Pr (Reihe von Prädikaten). – Nachmittags 1 ½ Stunden am Schreibtisch gesessen; später nochmal 1 ½ Stunden. – Zum Abendessen auf. – Physik III revidiert.

Frühstück im Bett, später angezogen und den ganzen Tag auf! – Physik III Revision beendet, und Anfang von V. Dann diktiere ich die fehlende Vorlesung IV (über quantitative Begriffe, die 5 Regeln). Das hat damals der Recorder nicht aufgenommen. – Department Meeting abgesagt. 🕮– Heute geht es mir erheblich besser. Ich kann leicht auf sein. Ich wollte auch spazierengehen, aber es regnet meist.

Es geht mir gut. Immer auf. Mittags zum ersten Mal wieder spazieren. (Aber ich gehe doch nicht zu Haim G’s Vortrag im Colloquium über Kriterien für Sätze; man sitzt da unbequem; auch hat er zu Ina gesagt, es ist mehr für Mathematiker als für Logiker, und sicherlich nicht, für Linguisten.) – Physik V weiter revidiert. – Abends endlich gebadet.

12 ½ – 3 Bohnert hier. (Er überlegt, ob er vielleicht auf Halbzeitarbeit gehen könnte, und in der freien Zeit seine Thesis fertig machen. Er möchte dann bei dem früheren Thema bleiben: theoretische Sprache, Ramsey Satz; jetzt noch meine Idee mit Hilberts \(\varepsilon{}\) dazu nehmen. Später erzählt er Ina, dass er doch erwägt, vielleicht Dory zu heiraten; sie war Weihnachten hier, ist wieder zurück nach Michigan. Die hat ihm sehr zugeredet, die Thesis fertig zu machen. Er hat Ina auch erzählt, dass sie warmherzig und lebendig ist (wir hatten mehr den Eindruck von einer intellektuellen Person) und sexuell sehr anregend, was ihm sehr gut getan hat.) Mittags mit Bohnert spazieren. –TP gelesen.

Vormittags im Bett geblieben; nichts Ernstliches, aber jittery; aber mehrmals aufgestanden. Mittags spazieren. TP gelesen. – Nachmittags am Schreibtisch; Physik für Gardner revidiert.

Etwas jittery, im Bett geblieben, aber öfter aufgestanden. – Physik V revidiert. – Ich entschließe mich, doch selbst zu fahren. 2 zu Dr. Mott. (Vorige Woche Di Seminar noch schwierig, aber von Donnerstag ab ging’s mir besser. Aber auch heute morgen noch jittery; andererseits freute ich mich, herzukommen. – Inas Brief an Woodger, der war mir zu heftig; schließlich gab sie nach, dass mein Brief ohne ihren geschickt werden könnte. – Ich: Heftige Emotionen im wirklichen Leben beunruhigen mich sehr; 🕮 aber in Romanen oder TV scheint es mir oft ganz natürlich, zu den Menschen passend. Er: Ob ich gestern „Dr. Arrowsmith“ von Sinclair Lewis im TV gesehen habe. Ich: Ja; und wie emotional A. war; aber ich dachte mir: Das passt zu ihm, und ohne das könnte er auch nicht so viel in seiner Arbeit sich einsetzen, und seine Frau lieben. Er: Und was über Dr. Gottlieb? Ich denke eine Weile, was er wohl meint; dann: Der Konflikt in A. hat mich gepackt, durch den Brief von G. . Er zitiert: „Viele Menschen haben Freundlichkeit und Mitleid, aber nur wenige können Erkenntnis geben. Im Grund stimmte ich ihm zu. Aber ich fühlte auch sehr mit A. mit, dass ihn das in Konflikt brachte mit dem Gefühl, den Menschen helfen zu wollen. Ich habe oft über dieses Problem gedacht bei politischen Überlegungen, Revolution oder Weltregierung und dergleichen; ich bin dafür, radikale Maßnahmen zu machen, auch wenn die Menschen gegenwärtig darunter leiden; aber dann wird es der Generation nach der nächsten besser gehen. – Über Wachträume; nach langen Monaten letzthin mehrmals Astrid; vielleicht als Trost für mein Homo? Er: Das Gefühl geht wohl so, wenn auch inkonsistent: Die und die Frauen haben es auch, also ist es nicht schlimm, dass ich es habe; und dann auch: Nur die haben es, und ich nicht; oder auch: Ich will es auch haben, aber nur, um mit denen mich gleich zu fühlen.) – Auf der Fahrt nach Hause Blumen für Ina. – Nachmittags eine Stunde mit Ina gesprochen, über einiges bei Dr. Mott, und über Arrowsmith, und Woodger, und Popper. Sie sagt, in der Zwischenzeit war ich viel schweigsamer; es wäre gut, wenn ich jetzt durch durch Dr. Mott wieder etwas mehr auftauen würde. – Physik V fertig revidiert, mit langer Einfügung.

TP gelesen. – Mittags langer Spaziergang.

TP gelesen– Über Pr (Reihe von Prädikaten). Abends hören wir schönes Mozart Quartett, D-Dur. 🕮 Vor 11, überraschend zusammen; gut (seit 14.12.).

Zum Haarschneider. – An Pr (Reihe von Prädikaten). Mittags spazieren. – 5 ½Benedikt ( mit dem Rücken geht es besser, er macht jetzt physikalische Therapie; trägt aber immer noch Korsett. Das Sprechen über seinen Zustand, Erzählen von mir und Nagels Traktionsbehandlung macht mich tense und müde (wir sitzen in der Küche). Ich lege mich 6-7 ins Bett.) Raya kommt. Wir essen zusammen bis nach 8h (sie gehen zum Campus Movie).

An Pr (Reihe von Prädikaten). – Mittags Myra hier. Ich fühle mich immer noch etwas müde und dösig. – Inas Transkript für Gardner durchgesehen. – Zum ersten Mal auch wieder abends spazieren.

Transkript Physik IV revidiert. Nachmittags TP’s gelesen.

Etwas jittery. – Aber doch gebadet vormittags. – 11-12 am TV „Destiny’s Tod“ (aus Dr. Lindners Buch4Bestseller des Psychiaters Robert Lindner mit dem Titel The Fifty-Minute Hour: a Collection of True Psychoanalytic Tales (1955).. Geschichte eines amerikanischen Nazi, während des Krieges im Gefängnis; der Analyst hilft ihm, gemischte Liebe und Hass zu dem brutalen Vater und der schwachen Mutter zu erkennen, und Homo, „bisexuell“. Gut gespielt; und erregend.) – Nachmittags endlich wieder an Pr ms gearbeitet (Kohärenz).

2 zu Dr. Mott (ich fahre im Regen. – Berichte Traum von heute morgen: Wir sind auf der Eisenbahn, auf ein Seitengeleise abgeschoben. Er interpretiert: ich fühle mich sidetracked von ihm, ungeduldig ans Ziel der Therapie zu kommen. – Gestern TV: die Lindner Geschichte über den amerikanischen Nazi; Verhältnis zum Vater, Homo usw. Er sagt: Hier liegen bei mir noch Dinge, die deutlicher herauskommen müssen: Die Rolle der Mutter zu übernehmen ist auch Aggression gegen die Mutter. – Ich bitte ihn, wenn mal eine zweite Stunde frei wird, daran zu denken, dass ich gern zweimal wöchentlich kommen möchte.) – An Pr.

1-3 Department Meeting (ich gehe zum ersten Mal seit den Weihnachtsferien.) Das lange unbequeme Sitzen macht mich doch müde. 🕮

Etwas jittery. Doch aufgestanden, schon zum Frühstück, während Ina schon fort ist. An Pr (Kohärenz), mittags kurzen Spaziergang. Nachmittags wieder am Schreibtisch. Aber gegen 6h müde, hingelegt. Auf Inas Vorschlag ausgezogen und Abendessen im Bett. – Spät habe ich alleine mein Radio an; Ina hört es und kommt nochmal; ich taue etwas auf. Sie bringt mir ein Papier, mit dem Spruch vom Fundevogel.

Jittery, ½ Miltown. Aber immer wieder aufgestanden. Später nochmal ½ Miltown. Gegen 11h angezogen und zum Schreibtisch. – An Pr (Kohärenz). (Kein Spaziergang, aber auf zum Lunch.) – Ganzen Nachmittag am Schreibtisch. –

Morgens etwas jittery; 2 halbe Miltown. – 10h Schreibtisch. Über Pr (Kohärenz). Mittags schönen Spaziergang in der Sonne; der erste warme Tag seit langem.

Morgens jittery, zweimal halbes Miltown. Später besser. – 10:40(!) – 1 Besprechung mit G, Mathews, Kuhns (die erste mit G. seit 4.1.; er hatte Flu, und mir ging es auch nicht gut. Mit M und K die erste seit mid Dezember. – Ich erkläre meinen Ansatz, verschiedene Methoden, über Reihe von Prädikaten. Ich gebe G den ganzen Folder. Ich: Das kann später als Vorbereitung dienen für kontinuierliche Skala. G: Das würde sehr umständlich; lieber letzteres Problem direkt angehen; da können wir integrieren.) Alle zum Lunch hier. – Nachmittags fühle ich mich viel besser; schon während der Besprechung. – Abends spazieren. – Abends gebadet.

Morgens jittery; 2 halbe Miltown. – 10 ½ zum Schreibtisch. – 12 ½ – 2 ½Helmers hier. (Über Plan ihrer Europareise, Mai und Juni. – Er sagt, Savage kommt vielleicht dauernd zu Rand; er habe auch Angebot von Cal Tech.) – Über Pr (Kohärenz). 🕮

II / 1960 (½ Miltown, aber zunächst kein Dex.; es scheint, dass ich dann beim Waschen usw. nicht so zittern muss.) 2 zu Dr. Mott. (Traum: Meine Sachen durcheinander, Hauptfeder der Uhr ist herausgefallen. Meine Enttäuschung, dass seine magische Hilfe nicht angehalten hat und jetzt nicht sofort wirkt. – Resentment über Sprechen über Gefühle zu Vater und Mutter. Fantasien über Vater. Er: Wichtig dabei, und früher nicht genügend herausgekommen, ist die Hostilität gegen die Mutter.) – An Pr.

An Pr. – 12-2 Bohnert hier. (Er ist für 3 Monate auf Halbzeit gegangen, 2 ½ Tage die Woche, mit halbem Gehalt; er sagt, er kann gut davon leben, sogar noch etwas sparen. Er will sehen, ob er mit der Thesis über theoretische Sprache weiterkommt. Ich zeige ihm die Stellen in Fraenkel-Bar Hillel und in Beth über Hilberts \(\varepsilon{}\); er hat darüber gelesen in Hilbert-Bernays II; er will Fraenkel bestellen; ich leihe es ihm für einige Tage. Wir sprechen ausführlich darüber, dass die Meaning seines \(\varepsilon{}\)-Ausdrucks nicht festgelegt ist. Er hat eine Übersetzung für ‚\(Q(\varepsilon{}_x)Px\)‘ versucht; aber das geht nicht.)

Über Pr. – Nachts nach 1h kann ich nicht schlafen, und höre noch leise Radiomusik im Dunkeln: Beethoven Symphonie. Da taut mein Herz auf, und ich laufe noch hinüber zu Ina (weil ich in den letzten Tagen etwas kllich war).

Department Meeting. (Da zuerst TA besprochen werden, gehe ich erst 1:40 hin; das geht aber noch bis 2:40, zu meinem Ärger. Dann über die neuen Pläne für Qual. Exam, für Geschichte der Philosophie nochmal, dann Logik kurz, dann Epistemol. und Metaph. Um 4:25 gehe ich fort, obwohl sie noch nicht ganz fertig sind!) – Dann Nap; danach im Bett gelesen. – Ich ärgere mich, dass der ganze Tag vertan ist. 🕮

An Pr. – Adams gelesen, für Besprechung mit G. – 6-8 Soblers hier. (Sie und Ina gehen zum Campus; russischer Farbenfilm „Eugen Onegin“5https://en.wikipedia.org/wiki/Eugene_Onegin_(1959_film)).

9 ½ Ina bringt G. her, gibt ihm Frühstück. – 10 – 12 ½Besprechung mit G. allein. (David kann heute nicht). – Mittags langen Spaziergang mit G.

Gekramt (Semantik Notes; für Vorlesung nächsten Herbst; für Gesuch an Res. Comm.) – Ein wenig low.

2 zu Dr. Mott. (Ich sage, ich war etwas deprimiert in den letzten Tagen; Ende der Ferien; zu wenig zustande gebracht. Im Progress Report soll man Ergebnisse angeben, und ich habe keine Veröffentlichungen. (Und das Leben ist so kurz; das habe ich nicht gesagt.) Über Department Meeting. Wie ich zu Yost sagte, ob er wolle, dass ich die freie Wissenschaft nächstes zur offiziell soll; das war recht aggressiv von mir. Er: Ich möchte immer, dass einer den Konflikt für mich löst; der Chairman oder die Mutter oder er; aber schließlich muss ich ihn selber lösen.) – 4 ½ – 6 ½Eleanor Charney hier. (Sie hat Abe Kaplan einen Brief über Thesis Plan geschrieben; er hat gesagt, das genügt. Sie will hauptsächlich eine Logik für aufbauen. Reichenbach hatte nicht Zeit Beispiele zu Punkten; sie will auch zu . Ich weise hin auf . Sie sagt: besonders hat einen Aufsatz aus Zeit vorher, 1935. – Sie erzählt von Übersetzung.) 🕮 Abends etwas deprimiert (teilweise, weil ich beim Aufstehen und Turnen 4:30 den Rücken ein wenig gespürt hatte; aber das beachtete ich nicht weiter.) 11 ½ kommt Ina und spielt eine Platte, Beethoven Klaviersonate; es ist so schön und taut mich etwas auf; ich rufe sie zurück und nehme sie in den Arm, mit Zärtlichkeit; nachher fühle ich mich besser.

– Ich fahre zum ersten Mal wieder alleine zur Klasse, weil es jetzt nach 5h noch hell ist. 3-5 erstes Seminar (Prob.; im Zimmer HB 2203. Anfangs sind nur 2 enrolled Students da, später kommen anscheinend noch 2. Aber viele Auditors.)

Entropie gelesen (für Diskussion mit Feigl). – Nach dem Mittagessen zusammen; besonders gut. (seit 20.1.) –

(Department Meeting abgesagt. – Meehl ruft an; ich sage Diskussion für heute ab.) – Gelesen mein Entropie ms und Paulis Briefe, für Diskussion mit Feigl.

10-1 Besprechung mit Feigl, Meehl, Feyerabend, Grover Maxwell. (Über theoretische Sprache. Ich erkläre Definitionen mit Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator.) – 5-8 Feigl allein hier. (Es geht ihm gut. Er hat seit Herbst 58 keine Depressionen mehr gehabt. Er hatte mehrere glänzende Aussichten: MIT zerschlug sich, weil religiöse Professoren dagegen waren. Jetzt schweben noch: Kansas und Pittsburgh; beide mit glänzendem Gehalt und Geld für Center, besonders Pittsburgh. Daraufhin bemüht sich jetzt Minneapolis, ihm gute Bedingungen zu bieten, um ihn zu halten. Vielleicht wird er dann dort bleiben. – Er nimmt abends als Schlafmittel auch ein Miltown; er meint, das würde auch gut mit Nembutal zusammenwirken. 🕮 Er hat jetzt Gehalt etwas unter 14 T.

10-1 Besprechung (wieder im Patio, wenn auch etwas kühler. – Über Physikalismus, Identitätsauffassung. Feyerabend ist radikaler Physikalist.) 1 – 2 ½alle hier zum Essen. (Sie erzählen, dass Popper entweder ein Semester nach Carleton College kommen wird, arrangiert durch Yourgrau; oder ein Jahr oder ein Semester nach S. Barbara, wie Huxley jetzt. Austin ist plötzlich an Cancer gestorben. – Über Zen Buddhismus. Meehl meint, für Über-Intellektuelle könne es vielleicht ein gutes Anti-Boost sein, da es Spontaneität betont gegen Rationalität.). (Heute nachmittag und abend gehen alle zu Ekstein6vermutlich Rudolf Ekstein (1912-2005); vgl. Rudolf Ekstein – Wikipedia.) – Nachmittags müde; ich bin froh, dass ich allein bin. – Abends gebadet.

10-1 Besprechung (über analytisch-synthetisch in der theoretischen Sprache; Maxwell hält die Unterscheidung für wichtig, wie ich, Feyerabend nicht. Ich erkläre, dass ohne die Unterscheidung die Meanings nicht klar sind. – Feyerabend und Maxwell haben gestern Paulis Briefe über meine Entropie ms gelesen. Sie stimmen mir zu; Feyerabend versucht psychologisch zu erklären, wie Pauli zu der falschen Meinung kommt, dass Entropie subjektiv ist. Sie wollen Ditto Kopien machen von meinem ms und Paulis Briefen.) – 5-8 Feigl hier. (Wir sprechen über allerhand Leute. Er sagt, die britische Philosophie gewinnt mehr Einfluss im Osten des Landes. Wir sagen, der Tarski’sche Formalismus nimmt zu an der Westküste.) 8hMia und Wim kommen und holen Feigl ab.

2 zu Dr. Mott. (Über Feigl und die 3 anderen. Ich mache oft Pausen, weiß aber nicht, was ich verberge. Er fragt, ob ich mir Gedanken über Ina und die Therapie bei Palstrom mache; ich weiß nichts Besonderes. Er sagt, ich sage so wenig über ihn. 🕮 Ich: Ich denke nicht oft an ihn; manchmal ärgere ich mich, wenn ich daran denke, dass ich ihm alles berichten muss; wie Gott, der „auch die Seele sieht“. – Er sagt, er sieht noch nicht die Ursache von dem flare-up im Dezember; anal, homo, Vater, unterdrückte Aggressionen, oder was?) – Einiges gelesen.

Etwas jittery (½ Miltown, später nochmal). Etwas mit Ina gesprochen; das beruhigt mich. Mehrmals auf, waschen usw. 11h angezogen und zum Schreibtisch. Später fühle ich mich besser. – Allein gefahren zum Seminar 3-5.

Gekramt und gelesen. – Mittags langen Spaziergang.

Morgens etwas jittery. – Aber doch allein gefahren, 1-3 Department Meeting (Qualif. Exam über Werttheorie. Charneys Thesispläne schnell gebilligt.) Nachher sagt Kalish, mein Kommen war „über die Pflicht hinaus“; ich sage: Es ist doch Verpflichtung! Er sagt: Nein. Yost kommt dazu und bestätigt es. Ich sage: Zwar nicht legale Verpflichtung, aber ich dachte, es wird doch von jedem erwartet als moralische Verpflichtung. Yost sagt: Nein; das entscheidet jeder für sich. Ich sage: Dann werde ich in Zukunft, nach sorgfältiger Betrachtung von Agenda, und wie es mir geht, und ob ich glaube, etwas Wesentliches beitragen zu können, selbst entscheiden; und wenn ich nicht komme, ihm, Yost, mitteilen; er sagt: bitte ja mitteilen, damit wir nicht umsonst warten.

G und David (G kommt nach 10, hat noch nicht gefrühstückt, frühstückt hier bis nach 10 ½. David hatte Klasse bis 10, wollte 10:15 hier sein, ruft um 11h an, er war in Diskussion verwickelt, kam 11:20! – Mit G. über Adams. – Mit beiden über Anzahl der Relationsstrukturen.) – Bibliographie für Prob. Seminar. 🕮 Abends Mia hier (zum ersten Mal seit vielen Wochen). – Abends gebadet.

Madden Buch gelesen, einiges über prob. – 4 ½ – nach 6 zu Helmers Party für Reinhold und Marianne Baer7der Mathematiker Reinhold Baer (1902-2979) und seine Frau Marianne Erika, geb. Kirstein (1907-1986) (sie wohnen einige Tage bei Helmers; es ist anstrengend für Mutzli, weil sie so anspruchsvoll sind. – Auch Sohn Klaus Baer8Klaus Baer (1930-1987), Ägyptologe ist da, Professor für Ägyptologie in Berkeley. – Baer macht Vortragsreise auf Einladung der NSF, an 2 Universitäten, beginnend mit Pasadena. Sie sind befriedigt vom Leben in Deutschland. Sie wohnen im Taunus. Er braucht 50 Min. mit der Eisenbahn, Bus oder Straßenbahn bis Universität. 5 mal wöchentlich, nachmittags. – Über Übersetzungsmaschinen; ich sage ihm von Bar-Hillels Report und Kritik. Das möchte er lesen, weil er auch skeptisch ist für Leistung in den nächsten Jahren. Ich sage: In 50 Jahren wird das unnötig sein; internationale Sprache ist unbedingt nötig. Er ist skeptisch, ob die Menschen bereit sind, das zu akzeptieren; der Nationalismus wird immer stärker. – Über Auswahlaxiome; er sagt, für praktische Anwendung in Mathematik nimmt er meist nicht dieses, sondern Wohlordnungssatz oder Hausdorffs Maximalprinzip.)

Allerhand gelesen; auch Essays in Madden (für Seminar Bibliographie .) – Nachmittags schauen wir am TV Skispringen an den Winter Olympics. – Gelesen. Abends lese ich, auf Agnes’ Anregung, die heute 70 Jahre wird, Mutters Briefe an die Kinder zu ihrem 70. Geburtstag, und dann noch aus Onkel Gustavs Erinnerungen an die Mutter bis spät in die Nacht.

Etwas jittery (1 Miltown. – 2 h zu Dr. Mott. Meine ( Über meine Arbeit. Dass ich die Mathematiker brauche, nicht mehr alle Kontrolle alleine in der Hand habe.) Bibliographie für Philosophie der Wissenschaft zusammengestellt (für Reading Kurs).

3-5 Seminar. 🕮

An Pr Artikel (zum ersten Mal seit 2 Wochen.) –

An Pr Artikel. – Mittags Frau Chainer zum Lunch. (Ich sehe sie zum ersten Mal. Ihr Mann ist Psychoanalyst. Sie waren viele Jahre in Israel. Sie kannte Maja gut, hat in deren Schule ein Jahr gearbeitet, unterrichtet Weben und dergleichen. Sie sagt, Maja war sehr autokratisch, beutete ihre Angestellten sehr aus. Sie schien emotional krank, schlug zuweilen die Kinder mit der Faust; vor einigen Jahren beging sie Selbstmord.) – Abends gebadet.

Haarschneider. – An Pr.

10-1 Besprechung mit G, David, Mathews, Kuhns. (G. berichtet sein neues Theorem über pr-Maß; das Skolem-Gödel Theorem folgt daraus als Spezialfall, wenn beschränkt auf Werte 0 und 1.) Alle beim Lunch; auch Renée. – Nachmittags über Pr.

11 ½ (anstatt 11) – 3¼ (!) Kalish und Montague hier (zum ersten Mal seit langem. – Ich berichte von G’s neuem Theorem gestern; M ist sehr interessiert. Er fragt, ob ich G. für nächstes Jahr behalte. Ich: Ja, falls ich es finanzieren kann. Er fragt, ob ich G ermöglichen kann, einige Zeit nach Berkeley zu gehen; Kontakt mit Tarski, Jeffrey, Dana Scott würde sehr wertvoll sein. Ich überlege; dann sage ich: vielleicht kannG. hat einen Monat frei; vielleicht könnte ich ihm dazu noch einen oder 2 weitere Monate geben, wenn G. dafür hier 1 oder 2 Monate Vollzeit arbeitet. M: Das wäre schön; am besten nächsten Herbst. Er will Tarski und Mates9Benson Mates (1919-2009) fragen. –M. selbst macht Gesuch an NSF, für sich selbst für nächsten Sommer und 13 während des nächsten Schuljahres; ferner Sekretärin ½ Zeit und Assistent ¾ Zeit. – Über David Kaplan. M. hat ihm geraten, falls er Physik studiert, lieber erst gründlich Mathematik zu studieren; 🕮 denn die Kurse in theoretischer Physik seien mathematisch sehr schlecht. Er glaubt jetzt auch, dass das Department dafür ist, David eine Daueranstellung zu geben. –M. sagt auf meine Frage, dass er an prob. und Maßtheorie, die er bei Loeve studiert hat, interessiert ist; ich frage, er vielleicht bei uns möchte; er sagt, vielleicht später mal. – Ich frage, ob er Bescheid weiß und mir Auskunft geben könnte über Teilmenge der reellen Zahlen, Punkte ; er: er hat gut Bescheid gewusst, aber erinnert es nicht mehr; kann aber bestimmte Dinge in seinen Notizen nachsehen. – Auch fragen beide: Da Kalish gesagt hat, dass keine Verpflichtung besteht, zum Meeting zu gehen, werde ich zukünftig öfter wegbleiben; ob Yost sich beleidigt fühlen wird; sie sagen: ja, obwohl beide über Gefühle auch dann kommen, wenn es nicht wichtig ist? Sie sagen: ja. M.: Die der TA wird wichtig sein Ich: Ja, da will ich gewiss kommen. – Über Schneiders Vortrag. Beim Es war unglaublich schlecht; unverständlich, und langweilig.) – Nachmittags TV (Russell, Teller)10https://www.paleycenter.org/collection/item/?q=small&p=4&item=T78:0518, und gelesen.

An Bibliographie Prob. für Seminar. –2 zu Dr. Mott. (Kalish und Montague gestern hier. Er: Homos sind typisch aggressiv und argwöhnisch, weil sie sich unterdrückt fühlen. – Kalish und Yost neulich: Meeting ist nicht Verpflichtung; aber gestern, als ich fragte: Wird Yost beleidigt sein, wenn ich nicht komme, war es immer selbstverständlich. Er: Dies ist eben immer der Konflikt; und unmöglich, allen zuzustimmen, damit sie einen gern haben, oder alle ihre Wünsche erfüllen und auch sich selbst; man muss selbst entscheiden, und die Konsequenzen akzeptieren. – Über Herzflattern; Ina erinnerte mich an dasselbe in Chicago; und ich erinnere mich dann an dasselbe, worauf ich zu Dr. Forde ging. Er: Das war, als ich schon bei ihm war.) –🕮 Abends mit Ina gesprochen ( besonders über Montague, auch über David und Haim.) Ich liege lange wach (das Gespräch. Und Shaw, Caesar und Kleopatra, am TV war erregend für mich. – Meine bekannte Ambiguity gegen Montague wird mir auf einmal erschreckend klar in ihrer Intensität, mit Todesfantasien. Das gibt mir Erleichterung. Aber ich kann doch nicht schlafen. 2h gehe ich nochmal zu Ina hinüber; jetzt ist schon 1. März, wo sie 1930 zum ersten Mal in Ameisbachzeile war.) Kleines Nembutal; trotzdem um 4h noch wach.

III / 1960 3-5 Seminar.

10:15-12 Reading group. (Erste Sitzung: David, Leiter und Neblett haben enrolled; Champawat und Soderström wollen es nur auditen. Die ersten 3 wollen wahrscheinlich im September das Qualif. Exam nehmen, mit Philosophie der Wissenschaft als Spezialgebiet. Heute: Hempel, Enc. ch. 2 1 und 2; nächstes Mal: ch. 3, und Feigl-Brodbeck, Kapitel über Kausalität. Ich schlage vor, dass sie für sich diskutieren vielleicht in 2 Wochen, und dann Probleme notieren, und dass wir dann in (3 oder) 4 Wochen wieder zusammenkommen.) – An Pr.

An Pr.

10-2 G.G. hier hier Besprechung (über sein Theorem, und über meine Klassifikation von Mengen reeller Zahlen). Dann sagt er: Er will nicht hier bleiben, sondern nach Berkeley gehen, (auch wenn er dort weniger verdienen würde; sein Bekannter Lepas hat ihm von Tarski und dessen Gruppe erzählt. Dort sind Experten im Gebiet seiner Thesis, die es hier nicht gibt, nämlich Modelltheorie usw. Er ist etwas verlegen, ob er damit seine Verpflichtung gegen mich verletzt. Ich sage ihm: keine Verpflichtung über das eine Jahr hinaus. Ich bedauere, ihn zu verlieren; aber Berkeley scheint wirklich eine ganz 🕮 besonders geeignete Gelegenheit für ihn zu sein.) Ina sagt ihm, vielleicht hat Montague ihn dazu angeregt, weil er nicht schätzt, dass G. und David so viel absorbiert; das soll er aber nicht M. weitersagen. Ich: Vielleicht könnte er dann Ph.D. in Berkeley machen; das wäre sicher gut für seine Reputation und Karriere. – Nachmittags über Pr. – Abends Mia und Soblers, 6 – 7 ½.

An Pr.

An Pr.– Abends gebadet.

An Pr.– 2 zu Dr. Mott. (Traum vom Di morgen; ich soll Zug nehmen 9:38; ich gebe jemandem Scheck, denke mir, er könnte mir dafür Bargeld geben. Er fragt: Was war Mo Abend? Ich: Tötungswünsche, und spät noch zu Ina (siehe dort). Er: Meine Weltregierung könnte Bomben nur gegen Regierungen werfen, aber ist nachsichtig gegen Individuen; es ist wichtig, dass ich mir auch Aggressionen gegen Individuen erlaube. Er fragt: Wie fühle ich, wenn Ina häufige kritische Bemerkungen gegen macht gegen Andere, wenn Andere anwesend? Ich: zwiespältig; ich mag es gerne, dass sie offen und gerade heraus ist; im Grunde beneide ich sie, weil ich es mir nicht erlauben kann. Er: Ich bin aber sehr kritisch gegen sie, wenn ich ihre Kritiken kritisiere.) Nachher fühle ich mich besser und freier; ich kaufe Blumen für Ina.

3-5 Seminar. (Ich bin munter beim Fahren, und beim Sprechen.) – (Vorher mit Kalish gesprochen; ich frage, ob die Sachen für das Meeting morgen, besonders über das 5. qualifying Exam, wichtig sind. Er lacht und sagt: Schiebe nicht die moralische Verantwortung auf mich ab! Ich: Nein, er soll mir nur faktisch Informationen geben, ich beschließe dann und habe alleine die moralische Verantwortung. Ich sage, dass 🕮 ich nicht kommen will; und gebe ihm meine Stellung zu den Fragen.) – Abends lese ich Jungk zu Ende (der Fall von Oppenheimer; die Wichtigkeit des Verantwortungsgefühls der Wissenschaftler; ich muss noch lange darüber denken.) – Auch Mozartmusik bis spät. Dann kann ich lange nicht schlafen.

Ich fühle nicht ausgeschlafen. Beim Frühstück im Bett bricht die obere Zahnplatte. Ich fühle etwas tense (2 x ½ Miltown). Nachher fühle ich mich besser. – An Pr. –

10 zum Zahnarzt (die gebrochene Platte ist repariert. Siehe Notizen.) – An Pr.

An Pr. – 6 ½ -7 ½Mia hier.

Beim Waschen bin ich tense und glaube etwas im Rücken zu spüren. IchaOriginal Es. stehe mehrmals auf, aber wasche nur eilig, und gehe wieder zu Bett; ich plane, hier mit G zu sprechen. 1 Miltown. Nach 10 (!) ruft G an, er wird später kommen. Vor 11 stehe ich doch auf und ziehe mich an. Es geht ganz gut. 11-1 Besprechung mit G. (Über sein Theorem. – Über Typentheorie; er sagt: Für Maßtheorie und pr ist das besser als Mengenlehre. Über Kombination von normalen Bevölkerungen.) 1-2 G. ist zum Lunch hier. – Nachmittags bleibe ich im Bett, stehe aber öfter auf und hole mir Sachen. TA Gesuche gelesen (ca. 3 Stunden). – Zum Abendessen aufgestanden; ein wenig tense, aber es geht ganz gut.

Etwas tense (ich gehe, stelle Heizung an, mache Fenster zu). Frühstück im Bett, wie jetzt immer. Nachher stehe ich auf, noch im Schlafzimmer glaube ich etwas im Rücken zu spüren, ganz schwach. Ich überlege mit Ina; wir sagen ab bei Abe Kaplan (wir sollten um 11 zum Brunch hinkommen); 🕮ganzen Tag im Bett geblieben. (Mittags Schubert Quartett gehört: „Tod und das Mädchen“; es bewegt mich; zweimal stehe ich auf und tanze ganz kurz. Danach nicht mehr aufgestanden.) Ich lese Edal ms für Encycl. –TV. Gelesen. – Während des Tages mehrere Miltown; abends mit Nembutal noch 1 Miltown; gut geschlafen.

8h stehe ich auf, drehe Heizung an; dabei ein twinge im Rücken. Ich bleibe aber ruhig, geh’ ins Study, drehe das Fenster zu, mache Badezimmertür auf, alles wie gewöhnlich; erst dann zu Bett. (Ich bin bekümmert, dass heute die Rückenzwicken auftreten, wo ich doch dringend zu Dr. Mott gehen will, aber ich denke, es ist nicht schlimm; ich kann es doch schaffen. Ich mache mir Sorgen, wie es beim Waschen gehen wird, dabei kommt leichter ein kleiner Schreck im Rücken an; und das würde mich noch mehr entmutigen, und die Fahrt zu Dr. Mott noch schwieriger machen. Ina sagt, ich soll nicht zum Waschen gehen; sie bringe mir Waschlappen, einen fürs Gesicht und einen für unten; ich soll auch nicht die Heizung abstellen; lieber hier die Tür mal aufmachen, weil das leichter geht.) – 1 Miltown genommen, rasiert; Frühstück. Danach fühle ich mich ruhiger. – 12h gehe ich zum Schreibtisch; obwohl ich auf dem Weg ein wenig den Rücken spüre, gehe ich doch weiter und sitze ½ Stunde am Schreibtisch. – 2 zu Dr. Mott; Ina fährt mich; etwas wacklig beim Aufstehen und Anziehen; aber dann geht es doch ganz gut. (Ich erzähle von Samstagmorgen; schließlich doch aufgestanden. Schwierigkeiten mit . Er: Man muss nicht immer nur fragen: was war der Zweck der Symptome hiervon, sondern auch: was ging vorher? Was war am Freitag? Vielleicht masturbiert? Ich: Ich glaube Sa, Ina meint Freitag, sonst nichts Besonderes; abends ging Ina mit Mia aus. Er: Was tat ich dann? Ich: Gelesen, vielleicht TV, ich weiß nicht mehr, was 🕮 doch das 9h Stück, aber was war es? Ja, es hieß „Der Gefangene“, ich weiß nicht mehr es war. Ich überlege, dann: Es war der angeklagte Kardinal, mit einem kommunistischen Verhörer; packend die Konflikte in jedem; dass er seine Mutter nicht geliebt hat, überhaupt nicht die Menschen. Schließlich hat der Gr ihn so weit gebracht, dass er auch selbst sich selbst vor der Öffentlichkeit zerstört hat. Aber was hat das mit meinem Rücken zu tun? Er: Samstagmorgen Zusammenbruch meines Rückens, Freitagabend erlebe ich, wie der beachtete respektierte Mann zusammenbricht; ist das nicht klar? Und brain washing = Analyse. Ich: Aber Analyse zerstört nicht, sondern befreit. Er: Vielleicht fühle ich aber doch auch negativ darüber. – Nachher bin ich sehr erleichtert und gestärkt). Bei der Rückfahrt erzähle ich Ina Vieles; sie ist sehr daran interessiert. – Nachmittags im Bett. Aber ½ Stunde am Schreibtisch, und zum Abendessen aufgestanden.

Aufgestanden, Heizung angestellt; noch sehr jittery. Im Bett gewaschen, aufgestanden, Mund ausgespült und Zahnplatte schnell geputzt (zum Bürsten langt es nicht). – Später etwa 1 Stunde am Schreibtisch gesessen. Mehrmals aufgestanden. – Ina fährt mich zur Universität und zurück. (Es geht ganz gut, ich ruhe mich noch im Office etwas aus. Leiter bringt einen Swivelstuhl hinunter). 3-5 Seminar (nur 8 Studenten da. Ich erkläre lebhaft, vergesse die Pause zu machen. Zu Hause beim Aufstehen war ich noch sehr wacklig, jetzt gehe ich leicht und munter von der Klasse zum Parkplatz, und zu Hause den Weg hinauf.)

Viel besser. Im Bett gefrühstückt. Dann (nachdem Ina schon fort ist) aufgestanden, angezogen. – Ganzen Morgen am Schreibtisch. Kleinen Spaziergang, dann alleine Lunch. Nachmittags wieder am Schreibtisch. An Pr. – Abends gebadet (seit 6.) 🕮

An Pr. – Mittags schönen Spaziergang in warmer Sonne. Ich fühle mich beinahe wieder normal.

An Pr. (§ 9 Kohärenz, beendet). – Abends Mia hier (sie und Ina zum Campus Movie.).

10-11 Besprechung mit G, M, K. (Über meinen Ansatz für quantitative Größe, vom Juli.) – An Pr. –

An Pr (II). – 12-3 zu Abe Kaplans. (Wir waren vor einer Woche eingeladen, mussten absagen, weil es mir nicht gut ging. – Jessica hatte ihren Fuß an einem Rechen verletzt; Iona war jetzt mit ihr zum Dr., nochmal Injektion, und Reinigen der Wunde. – Abe hat seinen schönen großen Mosaiktisch fertig. – Ich erzähle Abe endlich mal, wie wacklig ich in den Tagen vor dem St. Barbara Meeting war; und wie glücklich ich war, dass es dann doch so gut ging. – Über die Rolle der Logik in Philosophie. Ich sage: Montague betrachtet dies sehr wichtige Werkzeug, als ob es der Selbstzweck der Philosophie wäre; das ist eine Idealisierung des Werkzeugs. Abe hat in ähnlichen Termen gedacht: dass ein Instrument häufig zum Selbstzweck wird. Er sagt, er hat in den letzten Monaten mit Leuten an verschiedenen großen Universitäten gesprochen (darunter Davidson …). Die stimmten alle mit seiner Position überein, dass die humanistische Seite zu ihrem Recht kommen muss; meistens werden nur zwei Quarter Logik für alle Philosophiestudenten gefordert, dagegen bei uns hier 4 Kurse, also 2 Jahre. Er sagt, alle, die mich kannten, waren nicht mal überrascht, wenn er berichtete, dass ich auf seiner Seite sei. – Ferner hatte er den Eindruck, dass in anderen Departments oft unerfreuliche Situationen sind, schlimmer als bei uns; z.B. Leute fühlen sich mit Promotion zurückgesetzt, oder mit Gehalt. – Bei uns ist der Streit doch wenigstens im ersten Problem von Philosophie und Curriculum Policy. Er stellt Fragen über Erklärungsweisen in der Logik: Maupertuisprinzip der kleinsten Aktion und dergleichen; woher weiß das Tier, wie es sich 🕮 verhalten soll? Ich: Beispiel der Brechung von Lichtstrahlen; der Strahl nimmt den schnellsten Weg; in Wirklichkeit laufen Strahlen in alle Richtungen, aber durch Inferenzen kommt es in bestimmter Richtung am stärksten. Ich sage ihm von der früheren Hypothese über Gravitation: Durch random Bewegungen von unsichtbaren Partikeln; er ist entzückt darüber, sagt, dass die Erklärung durch random Vorgänge ihm am meisten verständlich ist. Ich: Wichtig ist auch die Ausschaltung von Aktionen auf Distanz; es bleibt aber, dass ein Körper auf seine unmittelbare Umgebung reagiert; aufgrund seiner Natur, d.h. Neigungen oder Disposition. Er: Aber wie soll man Disposition und „Natur der Dinge“ verstehen? Ich: In jeder Theorie wird irgendetwas als basic genommen, nicht weiter erklärt. – Später kommen Dr. und Ruth Pierce, sitzen mit uns am großen runden Tisch.) – Abends bin ich etwas deprimiert.

An Pr. – 2 zu Dr. Mott, heute wieder selbst gefahren. (Bis Di war ich noch wacklig; Ina fuhr mich in die Klasse. Ich kann nicht glauben, dass das Movie mit dem Kardinal Fr Abend eine so starke Wirkung haben kann, für 4 Tage. Er: Wir müssen unterscheiden die Prädisposition, und den speziellen Anlass. Dieser kann große Wirkung machen, wenn Disposition vorhanden. Die Disposition stammt aus Erlebnissen der Kindheit; vermutlich war der Vater mehr impulsiv als die Mutter; da muss etwas geschehen sein, was ich als erschreckend empfunden habe. Daraufhin mache ich jetzt immer Vorkehrungen, wie voraus Pläne mit Schedule, Beschränkungen usw.; unbewusste Furcht, dass wieder etwas Schreckliches geschehen könnte. Daher die ständige Kontrolle von Aggressionen. Ich: Über Mutzli; sie hat das Kind aus dem Kindergarten genommen, weil dort zu viel Aggression. Ich kann es ihr aber nicht sagen. Er: Ich sollte es vor allem mir selbst sagen!)

3-5 Seminar. (Allein gefahren; es geht sehr gut.)

2:30 zu Dr. Forde (allgemeines Exam, mit Kardiogramm; siehe Notizen; die Ergebnisse wird er mir nächste Woche sagen.) –🕮– 5-7 David Kaplan hier (Geladoge aus Seattle hat ihn angerufen, Angebot für $ 5000 für nächstes Jahr; mit Erwartung auf Verlängerung für 3 Jahre. Er ist geneigt, es anzunehmen, weil das wenigstens eine der 4 großen Universitäten an der Westküste ist, wo er bleiben möchte; er meint, er müsse es annehmen, um sicher zu sein, später eine Stellung im Westen finden. Ich sage, dass für einen, der so gut ist, gar keine Besorgnis nötig ist; auch, dass er eine gute Chance hat für hier; er glaubte, das Department sei gegen Anstellung der eigenen Studenten. Yost hat ihm schon gesagt, dass es keine Regel derart gibt. – Er ist sehr froh über die Ermutigung, und dass er jetzt mit gutem Gewissen hier bleiben kann, was er wirklich am liebsten möchte. – Er hat nicht um Verlängerung der NSF angesucht; er sagt, er kann immer in der Industrie ankommen für 5.- per Stunde.) – Abends Olaf und Mutzli kurz hier, (sie gehen mit Ina einkaufen).

Gekramt. – 1-3 Department Meeting (über TA). – Gelesen. – Ina hat einen Muskel auf der linken Seite der Brust gezerrt; sie kann sich nur mit Schmerzen bewegen.

11 – 12 ½ bei Dr. Seiff. (Sehfeldtest; ziemlich unverändert, Druck normal. Ich soll in 3-4 Monaten wiederkommen.) – Nachmittags Savage gelesen.

10-2 Savage und G. hier. (Gutes Gespräch, siehe Notizen. Er hat Angebot von Seattle und Rand. Dort dürfte er das angefangene Buch fertig schreiben. Vielleicht kommt er schon im Juni her.) – Nachmittags gelesen. 🕮

Zu Renée und David Kaplan. Ich fahre hinaus. Dort 11 ½ – 5¾. (Renée ist nicht mehr so bestürzt, mehr resigniert. Sehr erfreut über unser Kommen. David kocht Mittagessen. Er gibt seit 2 Wochen fast die ganze Zeit für Renée und Haushalt! Er ist aber immer willig, und heitert sie auf. Wir essen bei Renée. Nachher 3-4 ruhe ich auf Couch im Wohnzimmer. Dann Kaffee bei Renée. Dann Gespräch mit David im Wohnzimmer. Er erwägt 3 Probleme für These: (1) Signifikanz für theoretische Sprache; (2) Reduktion und Emergenz; (3) trennbare Mengen von Zahlen.) Ina fährt zurück, meist im Dunkeln. 6 ½ zu Hause. (Es war ein guter Tag; der erste richtige Ferientag seit langer Zeit. Und Kontakt mit Freunden und Teilnahme an ihren Problemen tut mir gut.)

2 zu Dr. Mott. (Ich berichte Traum von heute morgen: die junge Frau, Netze auf Klippen, um aus dem Wasser zu klettern. Zwei Männer, die mich befragen über die 2 Kriege. Ich sage: Skitruppe im ersten Krieg, in den Alpen gegen die Italiener. Im zweiten Krieg habe ich auch gedient, aber nicht als Soldat (nicht klar, was dies bedeutet). Ich sage: Oft ist Konfusion, wohin wir gehen sollen, von wo der Feind droht; er: ob von vorn oder von hinten. – Gestern abend TV Mexiko Fiesta. Kurz etwas über meinen Besuch bei in Mexiko; über Chacha.) –

3-5 Seminar.

10-12 Reading Gruppe. – 4-6 Svirsky hier. (Ich empfehle ihm Nagels angekündigtes Buch.)

Ich telefoniere mit Yost und Kalish über die Leute, die als Ersatz für Montague im Herbst in Betracht kommen. Ich sage Kalish meine Rank Ordnung; ich schlage besonders Bar-Hillel vor. Ich sage Yost, dass ich 🕮 nicht zum Department Meeting komme). – Gardners neue Version gelesen. – Abends gebadet.

IV / 1960 10 zu Dr. Norbert Werk (zum ersten Mal. Ohrenarzt; Ina fand ihn gut. Ich will nur Routineuntersuchung meines Gehörs. Ich sage ihm, ich war vorigen Spring und Sommer bei anderem Doktor in Beverly Hills. – Er untersucht alles, zuletzt Audiometertest in geschlossener Zelle; ich sage ihm: Dies gibt sicher genauere Messung als früher, in dem Straßenlärm von Wilshire Boulevard. – Siehe Notizen. Ich soll in 12 bis 18 Monaten wiederkommen.) –Zu Dr. Forde. (Ergebnisse der Tests und Kardiogramm: alles normal. Er sagt, es ist alles sehr befriedigend. – Ich soll in etwa einem Jahr wiederkommen.) –Zu Mutzli Helmer, 12-1. (Wir sitzen im Wohnzimmer auf dem Sofa, das Kind spielt irgendwo herum. Seit langem war ich schon nicht mehr alleine mit ihr zusammen, sie ist sehr in Vorbereiten für Reise und für Verkauf des Hauses. Sie ist bedrückt, dass die Schwiegermutter zu den 2 Wochen mit ihnen in Cannes nun auch noch vorschlägt, mit ihnen eine Woche in Paris zu sein; dann die Reise durch Frankreich zu machen!) – An Pr, für morgen (Kemenys mss.) – (Abends Ina mit Mia zum Movie.)

10-1 Besprechung mit G. (Über seine pr-Modelle für überabzählbare Domäne. Über Kemenys mse. – Er dankt für meine Empfehlung zu Hayes an Rand; sie wollen ihm dieselben $ 5 pro Stunde zahlen.) –ms Gardner gelesen. –

Ganzen Tag Gardner ch. II gelesen. –

Etwas tense. – Gelesen. 2hzu Dr. Mott. (Ich: Es ist dann eingerichtet, dass die Kindheitsängste so lange nachwirken. Er: Was aber mit der Nachwirkung der Kindheitsneugier in der Wissenschaft? – Ich sage vom 🕮 Kongress in Standford im Sommer: Ich hatte für Symposium zugesagt; jetzt haben sie gefragt für eingeladenen einstündigen Vortrag; ich habe gestern beschlossen, zuzusagen, vielleicht schreibe ich dabei „falls der Rücken keine Schwierigkeiten macht“. Er approved sehr, dass ich es unternehmen will; er meint, es sei unnötig, jetzt schon von der Möglichkeit der Absage zu sprechen, immer sagen einige Leute wegen Krankheit oder sonstwas ab.) – 5 ½ – 8 Bohnert hier. (Er hat gute neue Ideen für seine Thesis über theoretische Sprache. Er will das gute, aber sehr einfache Modell von Ramsey benutzen, mit Modifikation. Ein Robot kann vorwärts und rückwärts gehen und sehen, was an der Stelle ist. Aus der Reihe seiner Wahrnehmungen konstruiert er eine Beschreibung der Welt mit Raumstellen. Später will er hinzunehmen: Glücklichkeit, versuchsweise Gesetze; induktives Lernen usw.; ich schlage vor noch später: andere Robots, theoretische Terme für deren Wahrnehmungen. Ich schlage vor: Der Robot bezieht Glück nicht nur aus passiven Maschinen, sondern ändert auch die Welt. – Er erzählt Ina und mir über Experiment mit LSD; er war miserabler als je in seinem Leben; der Doktor ließ ihn lange unbeobachtet! Jetzt aber, 3 Tage nachher, ist er munter und voller Ideen.)

3-5 Seminar.

An Pr. – 6 ½ – 8 Bohnert hier, (er hat interessante neue Ideen für seine Thesis. Er hat gefunden, dass Ramseys Modelltheorie sehr nützlich ist. Er will sie noch modifizieren. Er will daraus eine Epistemologie für einfachen Robot entwickeln, der immer nur einen Schritt vorwärts oder rückwärts geht, und Farben beobachtet. Zum Zustand des Robots gehört auch Glücklichkeitsgrad. Ich schlage vor, später auch so zu modifizieren, dass der Robot sich nicht nur bewegen, sondern auch die Welt ändern kann. Die theoretischen Terme 🕮 in Sprache des Robots sind die Raumkoordinaten der farbigen Objekte, während direkt beobachtet wird nur die Zeitfolge der wahrgenommenen Farben und die eigenen Bewegungen. – Er erzählt auch von Experiment mit LSD, mit einem osteopathischen Doktor; dabei hat er sich so miserabel gefühlt wie nie zuvor. Er verlor die Koordination seiner Glieder und fiel zu Boden; der Doktor war irgendwo anders in der Klinik! Der Doktor ließ ihn aber nachher selbst nach Hause fahren!)

An Pr. (Quantitative Sprache; mit mehreren normalen Komponenten in der Bevölkerung.) – Ina fährt Sobler in unserem Rambler aus dem Sinai Hospital nach Malibu hinaus. (Er hatte noch Schmerzen von dem Myelogramm11https://en.wikipedia.org/wiki/Myelography. Der Doktor hat ihm geraten, Operation zu machen; Doktor Jokl ist auch dafür.) – Abends gebadet.

An Pr (weiter mit n normalen Komponenten. Es wird kompliziert, führt zu Besselschen Funktionen12https://en.wikipedia.org/wiki/Bessel_function.) Abends Mia hier (Ina mit ihr zum Campus Movie).

Besprechung mit G und Mathews (über Kemenys mss. Über meine Methode für quantitative Sprache.) Mrs. Mathews und die 2 Mädchen sind bei Ina. – Nachmittags an Pr (über quantitative Sprache).

Vormittags an Pr. – Nachmittags TV: Mozarts Don Juan. (Schöne Musik, für ein Libretto.)

An Pr. – 2 zu Dr. Mott. (Heute früh tense, auch vorigen Mo. Er: vielleicht sei ich nicht glücklich mit ihm. Ich: doch, zwar unzufrieden, dass es nicht immer hilft, aber ich mag ihn lieber als 🕮 Dr. Kupper. Ina hat das zuerst bemerkt, und vielleicht dadurch erst mir bewusst gemacht. – Über Soblers Rückenprobleme, und meine Identifizierung mit ihm. Gegen Doktoren, gegen die AMA. Eingehender über sozialisierte Medizin. Er fragt: Wie ist das in der Weltregierung? Ich: natürlich sozialisierte Medizin. Er: Aber wenn die Herrschenden dagegen sind? Ich: Nach einigen Jahren sehen sie, dass es gut wirkt, und werden dann überzeugt; auch mentale Gesundheitspflege; dafür viel mehr Training nötig. Und überhaupt für die Zukunft der befreiten Länder, besonders in Afrika, müssen wir Ärzte, Analytiker, Lehrer, Ingenieure trainieren, und Administratoren. Ich spreche sehr lebhaft. Ich sage: Hier lasse ich meiner Phantasie freien Lauf; aber nicht so über reale Situationen und Menschen, die ich kenne.) – An Pr.

An Pr. – Kein Seminar, weil Spring recess.

10 – 13 ½Besprechung mit G. (Er hat Brief von Tarski, der interessiert ist an einem neuen Ergebnis von G. – Er fragt, ob er zur Mathematiker Konferenz nach Berkeley kommt; dann will er mit ihm Möglichkeiten besprechen. – Über Analogiewirkung, Produkt von . – Über meinen Ansatz über quantitative Größe; ich gebe ihm meine Blätter). Er ist zum Lunch hier, wie gewöhnlich. Ina fragt, ob das Reisegeld für ihn (28 T für halbe Kosten) noch nicht angekommen ist. Er: Ja, er hat den Scheck bei sich. (Er sagt kein Wort von Dank, oder dass er sich freut). – An Pr.

Zu Soblers. (Ich fahre bis Seminole; dort Augentropfen. Raya ist sehr erfreut, dass es Benedikt sitzt; ganze Zeit auf der Porch. Er wird wahrscheinlich nächsten Mi die Operation 🕮 haben, im Mount Sinai Hospital; es ist bei ihm auch der Disk zwischen 4. und 5. Lumbar. – Nach meinem Nap fragt Benedikt nach den Hauptideen von logischem Positivismus. Ich erkläre ganz kurz: Kampf gegen alte Metaphysik; logische Analyse der Sprache, besonders der Wissenschaften. Der Wert für die Menschheit: Wissenschaft ist nötig, um Welt zu bessern, die Reaktion wünscht Metaphysik, um die Fragen zu verwirren; wissenschaftliche Methode ist auch in Sozialwissenschaft möglich und nötig. Er fragt über Verhältnis zu Pragmatismus; ich: ich nehme sie als Verbündete; wir sind besser in Logik, sie haben gut betont die biologische Rolle des Menschen. Er sagt nachher zu Ina: wie klar ich das erklärt habe; schade, dass es nicht von Taperecorder aufgenommen worden ist.) Den ganzen Tag ist eine Mrs. Millan(?) dabei, die bei ihnen übernachtet hat; aber da Soblers trotzdem über Politik offen sprechen, so tun wir das auch. – 4:40 fahren wir ab; ich bis nach S. M.; dort bringen wir Mrs. M. zur Busstation, aber wir sind 15 Min. zu spät; sie muss 2 Stunden warten. Ina fährt uns nach Hause. – Ich bin nicht zu müde; es war ein schöner Tag mit Soblers, und sie haben sich auch gefreut. - Abends gebadet.

11h zu Dr. Piper13Im Verzeichnis der American Dermatological Association ist für diese Zeit und für Los Angeles ein Dr. William Piper nachgewiesen., Dermatologe (wegen Ekzem. Er sagt, es wird erzeugt durch 2 Hautöle, nicht ansteckend. Er verschreibt Spray und teure Pillen (Cortison), für 5 Tage.) Nachher Blumen für Ina; Grocery; Haarschneider. – Nachmittags an Pr.

11:30-2 Bochenski (ich beantworte seine Fragen, hauptsächlich über induktive Logik als - diskreten 🕮 Raum, speziell für Zeitreihe; ich schlage vor: \(m\) Segmente in \(Q^m\); dafür \(\lambda{}\)-Formeln. – Er scheint jetzt lebhaft an der Arbeit.) – An Pr.

12¼- 2¾ bei Mia, mit Wim. (Seit langem zum ersten Mal wieder in ihrem Haus. Wir sitzen auf dem Patio; später Lunch dort (mit Hummerschwänzen). Wim hat gewaltig im Garten gearbeitet, störende Ranken entfernt usw.; er spricht über weitere Pläne: „Nächstes Jahr wollen wir …“, als ob es auch sein Garten wäre!) – An Pr.

An Pr. – 2 zu Dr. Mott. (Traum von Fr: die schwedische Frau, die unklar antwortet; Neider im Seminar, pr ist zuweilen positiv, auch wenn noch nie beobachtet, z.B. Explosion. Er: z.B. meine Explosion gegen ihn. Ich: nein, sondern gegen die, über die ich mich wirklich ärgere; z.B. Tarski und Montague; wie sie mit Madame Destouches14Paulette Destouches-Février (1914-2013) herkommen, und ich hätte lieber Bar-Hillel gehabt.)

3-5 Seminar.

Nachmittags Aufsatz für Fraenkel-Festschrift angefangen. (Über Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator). – (vermutlich) abends gebadet.

Über Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator (Ayer-Aufsatz gelesen). – 3 ½ fahre ich zu Dr. Piper. In seinem Gebäude, im inneren Hof, übersehe ich eine Stufe und stolpere; heftiger Rückenschmerz von der Erschütterung und meinem Versuch, nicht zu fallen. Ich kann die Beine nicht schnell genug vorwärts bewegen, und falle dann auf den Steinboden. Ich stöhne laut vor Schmerzen. Dann liege ich still auf der rechten Seite, die Schmerzen lassen nach. Jemand sieht mich und ruft einen Doktor aus einem nahen Office. 🕮 Der telefoniert hinauf zu Dr. Piper. Er kommt später herunter. Beide helfen mir, aufzustehen und, auf sie gestützt, gehe ich auf die Straße und zum nächsten Gebäude, und in das Office der Orthopäden Dr. Ma Gr und Dr. Blazina (beide sind Instructor für Chirurgie und Orthopädie an UCLA). Ich lege mich auf einen schmalen Tisch in einem der kleinen Behandlungszimmer. Keiner der beiden Doktoren ist da. Schließlich kommt die Nurse in telefonischen Kontakt mit B: Er wird kommen, inzwischen liege ich ohne Schmerzen (auch so beim herübergehen). Dann bringen sie mich auf Rollstuhl ins X-ray Zimmer und ebenso wieder zurück; das ist schwierig und stellenweise schmerzhaft. Die Nurse nimmt 4 oder 5 X rays; ich kann mich ohne Schmerzen vom Rücken auf die Seite drehen und wieder zurück. Inzwischen Ina gekommen. Später wieder auf dem Tisch, auf dem Bauch liegend. Eine Nurse macht feuchtwarme Packung auf den Rücken; später Ultrasonic; das wärmt und entspannt. Dann kommt Dr. B. Aufgrund der X-rays sagt er: Es ist nichts gebrochen; das ist, was er hauptsächlich feststellen wollte. Also ist es sprained back, d.h. (auf meine Frage), dass Muskeln und Sehnen gezerrt sind; es wird mich für einige Tage miserabel machen, aber es ist wenigstens keine ernste Verletzung. Ich frage, ob es wieder die alte Disksache sein kann; er: nein; in meinem Alter sind die Disks nicht mehr so weich, dass der Kern heraustreten kann; er zeigt dies auf dem X-ray, dass hauptsächlich ein bestimmter Disk 🕮 ganz weiß aussieht wie die Knochen; er sagt mir, der ist ganz calcified (er sagt Ina, dies ist der Weg, wie die Natur den Diskbruch geheilt hat in früheren Zeiten, als es noch keine Operationen gab.) Wir überlegen mit dem Doktor, ob ich in unserem Auto liegend nach Hause gebracht werden kann oder Ambulanz besser ist. Während ich mich vom Bauch wieder auf den Rücken drehe, kommt ein Schmerz und ich stöhne; da sagt er: doch besser Ambulanz. Ina fährt unser Auto nach Hause, nimmt meine Kleider mit. Ich in Ambulanz; er fährt zuerst zur falschen Chenault; sagt, man habe ihm falsche Hausnummer gegeben. Während der Fahrt keine Schmerzen, obwohl es schaukelt. Er fährt ein Stück den Fahrweg hinauf, rückwärts; Er sagt dann, es geht nicht, fährt wieder hinunter. Dann fahren sie mich auf der Tragbahre auf Rollen doch hinauf, tragen mich sehr mühsam die Stufen hinauf, dann (wie ich Ina vorgeschlagen hatte) durch den Patio ins Schlafzimmer. Sie können die Höhe der Tragbahre verstellen, sodass es eben ist mit dem Bett. Ich drehe mich auf die rechte Seite, und bewege mich dann langsam auf mein Bett. Dabei kommt wieder ein Schmerz. Dann liege ich still auf dem Rücken, sehr froh, wieder zu Hause zu sein. Ich schiebe mich selbst vorsichtig etwas weiter weg vom Rand. Beim Essen stelle ich aber dann doch den Teller auf die Brust, weil ich mich nicht gut nach links wenden kann. Nach einiger Zeit versuche ich, mich ein wenig zu wenden, halb auf die Seite; aber es ist schmerzlich, und so lasse ich es; ich mache nur kleine Änderungen in der Position der Beine; Ina hat eine zusammengerollte Decke als Kissen über unter die Knie gelegt. 🕮 Ich denke, dass ich diesmal mich verhältnismäßig wenig habe erschrecken lassen. Während der Stolperschritte und dem heftigen Schmerz war ich zwar sehr erschrocken; aber als ich still auf dem Boden lag und der Schmerz nachließ, sagte ich mir, dass ich ruhig bleiben will und „keine Hysterics“ machen; dadurch war ich dann auch meist entspannt, als sie mich ins andere Haus führten, und dadurch war nur wenig Schmerz. – Später abends versuche ich, mich auf die rechte Seite zu drehen, um Heizkissen zu nehmen und vielleicht sogar auf dem Bauch zu liegen. Aber dabei kam ein heftiger Schmerz, der nicht gleich nachließ, als ich wieder auf dem Rücken lag, vielleicht nur 3 Sekunden, aber lange genug, um mir so Schrecken zu machen: „Was, wenn er anhalten würde?“. – Es war wohl nicht einfach ein gestrainter Muskel, sondern vermutlich ein kurzer Krampf; ich beschwor im Stillen den Muskel an: „Lass’ doch los, lass’ doch los!“ Nachher überlegte ich, dass es schrecklich sein würde, wenn in der Nacht so ein Krampf käme, der das einer gezerrte Sehne zieht.Sinn? Da hilft alles Codein nichts; eine hypodermische Injektion würde nötig sein, aber wie die in der Nacht schnell bekommen? (Übrigens hatte Ina Dr. B. gefragt, ob er nicht eine Injektion geben wolle vor dem Transport; er sagte, er hätte sowas gar nicht!) – Abends spät nehme ich nochmal Codein, 3 Nembutal, und 1 Miltown. Als Ina nochmal kommt, bin ich schon ganz dusselig. Dann schlafe ich gut bis 3h. Dann gedöst und schön geschlafen bis 6.

David kommt kurz; er bietet an, am Di anstatt meines Seminars eine Diskussion zu halten. – 1 telefoniert mit Dr. Mott. (Vielleicht kann er später in der Woche mir eine Stunde geben anstatt Mo). – Ina dreht mich herum, sodass ich auf dem Bauch liege; erst war ich etwas 🕮 ängstlich wegen der schlechten Erfahrung gestern Abend. Aber es geht gut. Dann macht sie mir heiße feuchte Kompressen. Nach etwa einer Stunde dreht sie mich auf die rechte Seite, meinen Rücken gelehnt an gerollte Decke. Erst scheint es schwierig; aber als ich richtig entspanne, geht es gut. In dieser Stellung esse ich Lunch, und nehme dann den Nap. Schließlich um 4h wieder auf den Rücken (um Augentropfen zu nehmen). Nach dem Abendbrot nochmal auf dem Bauch gelegen, heiße Kompressen. – 11 ½ Ina dreht mich auf die linke Seite. (Sie erzählt nächsten Morgen, dass sie mich um 2h so schlafen gefunden hat, mit den Rotstift in der Hand, und Lampe an! Das ist noch nie geschehen!) – Um 4h wache ich auf und drehe mich zurück auf den Rücken; ich habe gut geschlafen. Weiter gedöst, geschlafen und geträumt. –Heute Heute habe ich den ganzen Tag keine richtigen Schmerzen gehabt. Aber der Rücken war noch sehr empfindlich. Ich konnte nur sehr langsam und vorsichtig bewegen, z.B. beim Drehen, sonst fing sofort der Schmerz an, aber nicht schlimm. Vor allem habe ich immer daran gedacht, dass ich mich möglichst ganz entspannte; wenn Ina mich dreht, gebe ich acht, dass ich nicht unwillkürlich mit dem Rücken mithelfen will oder ihn aus Vorsicht oder Angst steif mache. – Ich habe gestern 2 und heute auch nur 2 Codein genommen (der Zettel auf Fläschchen sagt: alle 4 Stunden, wenn nötig); dazu mehrmals Miltown, zum Entspannen.

Ina bringt mir Frühstück 7 ½. Ich döse aber noch weiter bis 9h. Vielleicht auch geträumt. Dann drehe ich mich selbst auf die linke Seite; dabei ziehe ich mich hoch, mit der rechten Hand am linken Rand der Matratze, lasse dabei den Rücken entspannt. Dann schiebe ich die Rolle an meinen Rücken, und dazu das Heizkissen. Aber ich fühle mich nicht bequem. Ich drehe mich auf den Rücken zurück, und frühstücke so. Der Rücken ist immer sehr empfindlich. Darum nehme ich Codein und Miltown. – Nachmittags kommt Raya Sobler kurz herein. (Benedikt ist vor einigen Tagen operiert worden, Disk.) – Ina dreht mich herum, sodass ich auf dem Bauch liege; heute geht es schon besser; dann macht sie mir heiße Kompressen auf den Rücken. – Ich lese allerhand 🕮 Zeitschriften; für mehr langt es noch nicht. – David ruft an und bietet an, am Di in der Sitzung meines Seminars mit den Studenten über pr zu diskutieren.

Ich fühle mich besser. Ich kann mich alleine herumdrehen. – Ich fange an, etwas über pr zu schreiben; aber ich bin doch noch zu dösig. – Mittags Helmers hier. (Sie gehen Donnerstag in Wohlstetters Haus, fahren Fr ab; mit Bahn nach NY, dann Schiff, bis Mitte Juli. – Mutzli hat Schnupfen und kommt daher nur bis zu meiner Türe. – Ich sage Olaf vom Kongress Stanford; er wusste nichts davon! – Er hat mit Spielwarenfabrikanten verhandelt über seine beiden Spiele. Vielleicht wird ein contract gemacht; da könnte er vielleicht viel Geld machen.) – (Seit Mi nicht gehockt. Darum heute Morgen 2 Ex-Lax genommen; spät nachmittags Bedpan, nicht viel Erfolg. Nachts 11h nochmal; fast nur Gas.)

Ich mache vorsichtig Beinübungen; wenn ich das linke Bein bis zu einem bestimmten Punkt hebe und strecke, fängt ein Schmerz links hinten an; vielleicht ist da der gezerrte Muskel. – Aufsatz Ayer zu Ende gelesen. – (Spät nachmittags und abends einmal, und dann bis abends dreimal !)

(11-4 Ina fährt Benedikt vom Hospital nach Hause.) Dr. Blazina ruft an (er fragt, ob ich schon aufgestanden bin; sagt, ich könne es jetzt ohne Schwierigkeiten versuchen. Wenn ich wieder ausgehen kann, soll ich Verabredung machen und zu seinem Office kommen.) Als Ina zurückkommt, sitze ich auf dem Bettrand, auf beide Arme gestützt; ich lasse langsam die Arme etwas nach; damit kommt mehr Gewicht auf den Rücken; das Gewicht scheint mir überwältigend, obwohl keine Schmerzen auftreten. Später mache ich allerhand Beinübungen, auf dem Bett liegend; 🕮 auch die üblichen Rückenübungen auf dem Bauch liegend. Ich bin deprimiert, dass ich noch nicht frei sitzen kann; die Angst ist noch zu groß. Nachdem Ina zurück ist, sitze ich noch zweimal auf; zuletzt geht es schon besser, ich zittere nicht mehr so an den Händen, kann aber doch noch nicht alles Gewicht von den Armen wegnehmen. Ina macht mir heiße Kompressen auf den Rücken. – Heute schreibe ich am Skelett für Aufsatz für Fraenkel (über \(\varepsilon{}\)-Operator für theoretische Begriffe.) –David Kaplan gibt mein Seminar; wir haben es vorher besprochen und telefonisch besprochen (aus Pr-Notes: XI: Invarianz Axiom A10 und A11; XII Lernen aus Erfahrung; ganzes XIII: eine Familie von Prädikaten) und nachher berichtet er, dass es gut gegangen ist, dass aber nur 6 da waren.

Vormittags allein wieder auf Bettrand gesessen; es geht ganz gut, aber ich kann doch noch nicht das ganze Gewicht von den Armen wegnehmen. – Ich mache heute mehr Übungen mit Beinen und Rücken im Bett. – An Fraenkel Aufsatz. – Nach Inas Rückkehr mehrmals aufgesessen. Aber zuletzt bin ich schwach und kann es schlechter als vorher; das deprimiert mich wieder. –Helmers kommen zum Abendbrot. (Sie wollten schon mittags kommen, aber ihr letztes Einpacken zog sich immer mehr hinaus. Als sie fertig waren, holten sie Monika von der Großmutter ab und kamen her. Nachher fahren sie zu Wohlstetters Haus zum Übernachten.)

Ina erfindet etwas für mein Aufsitzen: Sie tut das Rückenpolster von der Couch auf mein Bett stellen, und davor mein Sitzkissen, auf der anderen Seite setzt sie sich aufs Bett und stützt 🕮 das Polster mit ihrem Rücken. Dann setze ich mich auf den Bettrand und lehne mich zurück gegen die Stütze. Das macht es viel leichter, und ich kann kurz die Arme loslassen. – Weiter am Fraenkel Aufsatz. – Abends nochmal aufgesessen; diesmal ist es etwas schwieriger, vielleicht weil ich schon müde bin.

(Vormittags Einlauf und zweimal BP; es geht leichter als am 24.) – Mittags Mia hier (sie geht dann zu Angelas Vortrag.) – Vormittags telefoniere ich Dr. Mott (um „moralischen Support“, weil ich immer noch nicht aufstehen kann und sogar das Aufsitzen schwierig. Ich sage, ich habe mir schon selbst zugeredet, dass es nur psychologisch ist, nichts Ernstes. Er sagt, ich soll den psychologischen Faktor nicht (wie früher das Sprechen von „ghosties“); da der Unfall meinen Rücken bestrafe, ist klar, dass das ein ernster Schock für mich sein musste, durch den die alte Angst wieder wachgerufen wurde; damit werden wir dann in der Therapie zu tun haben, einstweilen soll ich die Angst mir klar zugeben, aber trotzdem versuchen, aufzustehen. – Gegen 5 lege ich mich auf den Bauch und Ina macht heiße Kompressen auf den Rücken; dabei höre ich schöne Mozart Sonaten, die mich rühren und trösten. Nachher will ich mich wieder auf den Rücken drehen; während ich schon auf der rechten Seite bin, liegt noch das Ende des Kissens unter mir, auf dem mein Bauch gelegen hat; Ina glaubt, es sei schon lose und zieht es heraus; das gibt einen kleinen Ruck und anscheinend reagiere ich darauf mit einer Bewegung; dabei kommt plötzlich heftiger Schmerz im Kreuz, vielleicht 2 oder 3 Sekunden, ich drehe mich auf den Rücken. Dann weniger Schmerzen, und bald nur noch wenig. Ich nehme Codein und nach einiger Zeit hört der Schmerz auf. 🕮 Aber der Schrecken war arg; der Schmerz war von derselben Art wie 21. beim Stolpern; aber damals länger und heftiger; mir scheint aber, es war heute schlimmer als die kurzen Schmerzen am 21. mehrmals in Doktors Office, und hier beim Schieben von der Tragbahre aufs Bett, und einige Male in den ersten Tagen. Auf meinen Wunsch telefoniert Ina später auch mit Dr. Blazina. (Er sagt, es hat keinen Zweck für ihn, herzukommen; er könnte hier nicht mehr sehen oder sagen. Er ist sicher, dass nichts mit dem Rückgrat oder Disk ist, weil sonst die typischen Schmerzen im Bein sein würden. Es sind noch die damals gezerrten Muskeln und Ligamente; auf meine Frage, ob es vielleicht ein Krampf war, sagt er, das ist gut möglich. Ina fragt, ob mein Canvasgürtel helfen könnte; er sagt, das könnte helfen beim Aufstehen um Twinges zu vermeiden; manche tragen es auch im Bett. Wie Ina schon vermutete, sagt er, man kann nichts voraussehen über die Dauer der ganzen Sache. Manchmal zieht sich so etwas lange hin. – Er will wahrscheinlich Mo wieder anrufen, um zu hören, wie es geht.) – Sehr vorsichtig bewege ich mich weiter, und in die richtige Richtung. Zum Abendessen drehe ich mich selbst auf die linke Seite; es geht gut, ohne Schmerzen.

Vormittags nehme ich den Canvasgürtel für einige Minuten; Ina hat ihn enger gemacht, weil ich jetzt viel dünner bin. Übungen mit den Beinen; auch Rückenübungen, auf dem Bauch liegend. – An Fraenkel Aufsatz. – Spät nachmittags wieder Übungen mit Gürtel. –An Fraenkel Aufsatz, englischen Text angefangen. – Ich kann mich schon wieder leichter auf die Seite drehen oder zurück. Ich bin aber doch etwas bedrückt, weil ich merke, dass es nur langsam und schwierig wieder besser werden will; ich bin ängstlich und zittrig wie gestern. 🕮

V / 1960 Nach 10 kommen auf einmal Nagel und Moody. (Ich sehe Nagel zum ersten Mal seit Princeton; er ist dieses Jahr am Stanford Center. Er hat Fr Nachmittag einen Vortrag auf dem Campus gehalten über „kognitiven Status von Theorien“. Gestern waren er, Edith, und die beiden Jungen, 14 und 11, in Disneyland. Edith ist erschöpft davon und schläft heute. – Über induktive Logik. Er kennt meine Sektion vom Schilpp Band; er sagt, er stimmt ganz zu mit meiner Erwiderung auf Popper. Er erklärt, dass ich jetzt Beschluss machen als grundlegend ansehe, dass aber induktive Logik abtrennbar ist; dass sie mit kleinen, künstlich vereinfachten Situationen anfangen muss; dass das Ziel nicht Annahme einer Hypothese ist, sondern Zielzuschreibung als Wettquotient. Nagel meint, vielleicht sollte \(c(h‚e)\) auch davon abhängen, ob und welche anderen alternativen Hypothesen zur Erklärung von \(e\) betrachtet werden (z.B. die Hypothese von ESP ist weniger wahrscheinlich, wenn jemand eine andere mögliche Erklärung beweist.) Ich frage, ob er skeptisch ist nur über gewisse Züge meiner symbol, oder über Möglichkeit von logischem pr überhaupt; er: an abwechselnden Tagen das eine oder das andere. Über Gründe für Axiome, z.B. Symmetrie. – Über sein neues Buch „Philosophie der Wissenschaft“, das bald erscheinen wird; dies ist der erste Teil von dreien! – Sie wollen im Sommer schon in Vermont sein, Stanford ist viel zu teuer; zum Kongress will er dann herüber fliegen.) 1 ½ essen sie drüben; ich im Bett. (Ina fährt sie zu ihrem Motel und mit ihnen zu Moodys.) – 5h mit Canvasgürtel aufgesessen, mit 🕮 Rückenlehne; es geht viel besser mit dem Gürtel; mehrere Minuten, und zuweilen Arme losgelassen; das ermutigt mich, dass ich doch bald wieder lernen werde zu sitzen und aufzustehen.

Mit Dr. Mott telefoniert, (dass ich Fr den setback hatte, und mit Dr. Blazina telefoniert habe; dass ich Mi nicht kommen kann (das hatte er anstatt heute angesetzt); er will später in der Woche anrufen, und fragen wegen nächsten Mo.) – Wieder aufgesessen; einige Minuten, etwas länger als gestern. – Notizen für 2. Term Paper geschrieben. – Nachher mit Gürtel wieder Übungen gemacht (auch auf der Seite liegend, Beine kreisen). – 5h will ich nochmal aufsitzen mit Gürtel. Wie gewöhnlich lege ich mich auf die linke Seite und richte mich dann auf zum Sitzen. Dabei habe ich einen plötzlichen Schmerz im Rücken, durch den Ruck; zwar nur ganz kurz, aber erschreckend. Als wollte ein Krampf anfangen. Ich lasse mich wieder hinunter sinken und drehe mich vorsichtig zurück auf den Rücken. Vor Schrecken schwitze ich; aber dann kann ich wieder aufatmen und mich beruhigen. Aber für heute habe ich keinen Mut mehr zum Aufsitzen. – Am Fraenkel Aufsatz; erster Teil fertig, in Englisch. – Ich nehme jetzt abends gewöhnlich die 2 üblichen großen Nembutal, und dazu 1 Schlafmittel von den bunten Kapseln, die Dr. Blazina verschrieben hat, und ½ oder 1 Miltown. Dann schlafe ich bald, und auch morgens besser durch (die bunten Kapseln enthalten Verschiedenes, das zu verschiedenen Zeiten wirksam wird).

Übungen gemacht, mit Gürtel; auch Rückenübungen, auf dem Bauch liegend – ebenso abends 7h. – Vormittags 11-1(-2) David hier (er will heute Nachmittag mein Seminar geben, über \(\lambda{}\)-System. – Er sagt, es ist ihm jetzt vollkommen einleuchtend, dass die Wahl einer induktiven Methode apriori zu machen ist.) – Nachmittags 4 ½ (anstatt 3 ½, weil er zur Polizei musste, zahlen, nach langem vergessen hatte, die 1960 License Plate 🕮 am Auto anzubringen) – 6 ½ (-9) Besprechung mit G. (Er hat an Prof. Robinson15vermutlich Abraham Robinson (1918-1974); vgl. Abraham Wilson - Wikipedia in Jerusalem geschrieben, um Rat. Wenn der zustimmt, will er nach Berkeley gehen und Ph.D. bei Tarski machen. Tarski glaubt, es wird 3 Semester brauchen, er selbst meint 2. Er muss die qualifying Examen in Berkeley machen; aber er sagt, die sind leichter als MA in Jerusalem. – Über quantitative Größe; er hat wenig getan; er sieht keinen Weg, das Integral zu vereinfachen.) – Ina ist seit dem Lunch fort. Sie kommt nach 5h nach Hause; aber ich sehe wenig von ihr; sie behält G zum Abendbrot, und dann bleibt er noch lange bei ihr sitzen. – Heute war keine Gelegenheit, aufzusitzen; ich bin bedrückt, dass es gar nicht weiter geht mit mir, und bin beängstigt, wenn ich an das Aufsitzen denke, weil es gestern weh tat. – Abends Brief von Chacha. Der kleine Martin ist von Auto überfahren worden, Schädelbruch und Beinbruch; sind in der Schweiz; so war Chacha Waise, und hatte dazu Fieber.

B. P. (seit Fr, diesmal mit Gürtel; es geht gut.) – 1 „nochmal“. – Am Fraenkel Aufsatz. – (Ina ruft den Physiotherapeuten Connor an; er geht nicht gern aus, will aber morgen anrufen und wenn möglich kommen.) (Dr. Blazina ruft an, weil Connor ihn angerufen hat. Ich spreche auch mit. Er sagt, er ist besorgt darüber, dass ich immer noch nicht auf bin. Ich sage von meiner früheren Analyse; und dass ich hoffe, mit Hilfe des Physiotherapist aufstehen und gehen zu lernen. Er sagt, wenn ich Anfang nächster Woche noch nicht auf bin, lass uns 🕮agree, dass ich dann ins Hospital sollte! Wir sagen aber nicht „ja“ dazu.) – Aufgesessen 9 Min.! Mit Gürtel; ich kann schon leichter die Hände wegnehmen. Dies ermutigt mich; ich glaube, ich bin über die Depression der letzten Tage hinweg. – Abends heiße Kompressen. – Ich nehme 1 Nembutal, 1 Tyonol (?) (von Dr. Blazina; er sagt, es enthält und anderes, hat ungefähr die Stärke von 1 ½ großen Nembutal; es soll in ca 15 Min. wirken); aber um 1h bin ich noch wach, nehme kleines Nembutal.

Vormittags etwas Übungen. Später aufgesessen 15 Min.! (Ich kann nun besser entspannen und leichter meine Hände wegnehmen.) – 3:15-4 Physiotherapist HeinzHines (zum ersten Mal. Ich erzähle vom Umfall, von der früheren Disksache, dass ich jetzt überängstlich bin. Er scheint es zu verstehen, und sagt, er wird nur schrittweise vorwärts gehen, und der Erfolg hängt hauptsächlich von mir selbst ab. Er lässt mich aufsitzen, ohne Gürtel und ohne Rückenlehne; meine Arme zittern bald; er stützt meinen Rücken mit seiner Hand. Aber Ich versuche zu entspannen, aber es ist doch schrecklich anstrengend; schließlich sage ich, ich kann es nicht länger, und sinke um, erschöpft und verschwitzt. Er versucht mich vom Liegen zum Sitzen auf dem Bett aufzuscheuchen, aber das ist zu schwierig. Er lässt mich Übungen mit Beine heben machen. Dann lege ich mich auf den Bauch; ich zeige ihm Rasmussens Rückenübung; er lässt mich dabei die Hände auf den Rücken legen und auch Schultern und Kopf immer etwas mitheben. Dann stütze ich mich auf Arme und Knie; das geht aber nur, als er mein Becken helfen hebt. Dann schaukel ich vor und rückwärts, jedes Mal etwas weiter hinunter; das geht gut. Dann Katzenbuckel. – Er sagt, ein Hausbesuch kostet 7‚50.) Ich bin froh, dass jetzt eine ernste Behandlung beginnt; es ist zwar am Anfang sehr schwierig, – aber ich will das meine dazu tun, und habe jetzt Hoffnung, bald wieder aus der Kraftlosigkeit und damit aus den Ängsten herauszukommen. –🕮 Am Fraenkel Aufsatz. – 6h wiederhole ich nochmal die neuen Übungen, soweit ich kann, aber mit Gürtel. – Abends sehen wir „Klima von Eden“ (nach der Geschichte „Schatten …“ von Mittelholzer16Der Roman Glühende Schatten von Edgar Mittelholzer, Hamburg 1957; die seltsame Millionärsfamilie in British Guiana.) Nachher bin ich etwas deprimiert, mache mir wieder Sorgen und Angst für morgen, die weiteren Übungen usw.; Ina spricht es mit mir durch; dann fühle ich mich besser.

12-1 Heinz Ich telefoniere Dr. Mott, dass ich Montag nicht kommen kann; dann frage ich, ob er erwägen würde, hierher zu kommen. (Ina hatte das schon vorige Woche vorgeschlagen; ich war aber zu scheu, weil ich fürchtete, er würde ablehnen.) Er wird vermutlich Di um 11 kommen. – Ich mache die Übungen von gestern. – 12-1 Heinz hier. Ich berichte, dass ich gestern und heute die Übungen soweit möglich selbst gemacht habe. Dann lässt er dieselben wieder machen; heute kann ich es schon besser und bin mehr entspannt. Aber das Aufsitzen ohne Gürtel ist immer noch arg anstrengend. Ich hebe eine Hand auf und greife nach seinem Arm; aber ich kann nicht die zweite Hand auch auf seinen anderen Arm tun; ich lege mich hin, mit kaltem Schweiß. Ich sage, vielleicht sollte ich hierfür doch am Anfang den Gürtel nehmen; er sagt, da ist die Gefahr, dass man zu abhängig davon wird; ich sage, das will ich gewiss nicht, nur am Anfang, um wieder sitzen, stehen und gehen zu lernen; so will er es dann auch nächstes Mal tun. Auf dem Bauch liegend, mit seiner Hilfe stütze ich meinen Rumpf hoch, auf Armen und Knien; diesmal kann ich schon weiter hinunter schaukeln; dann push up mit den Armen mehrmals. – Morgen kann er diesmal nicht; aber nächste Woche Mo, We, Fr.) Ich bin sehr befriedigt, dass ich mich schon leichter bewegen kann. – Fraenkel Aufsatz. – Ich mache die Übungen wieder allein. –Mia sitzt bei mir, während ich abendesse. (Sie berichtet, dass Frankie nach Berkeley zurückgeht, aber diesen Sommer noch 🕮 mit Freunden nach Mexiko und Zentralamerika gehen will. Wim hat Ulcer und muss strenge Diät einhalten. – Mia und Ina gehen zum Campus Movie.)

Jeffrey kommt an 10:42 am Flugfeld; Ina holt ihn ab, zu uns. ($ 33.-. Er rief gestern Abend an, ob es mir recht wäre. Er will im Mai die 2 Artikel fertig machen; im Sommer dann an neuen Problemen arbeiten. Er sagt, er ist besser geeignet, an seinen eigenen Problemen zu arbeiten als an denen eines Andern. Darum hofft er, seinen eigenen grant zu bekommen. Er möchte auch auf jeden Fall nicht für längere Zeit kommen, weil Edith sich einsam fühlt; und er sagt zu Ina, dass voriges Jahr er mich doch nur in Abständen sah. – Über seine Probleme siehe meine Notizen, auch über unser Gespräch mit G. – Über pr\(_2\); er findet den Begriff im Grunde unklar; pr\(_1\) ist klarer. Ich sage: pr\(_2\) kann als theoretischer Begriff genommen werden; die Korrespondenzregeln verwenden pr\(_1\). – Sie holen Myhill nach Stanford, für Logik, auch für Mathematikstudenten; er sagt, er ist jetzt mehr normal und stabil als früher. Anscheinend vertrug er sich nicht gut mit Tarski. – (Abends gehen Ina und J. zu Mia. Er übernachtet bei uns, im Wohnzimmer.)

11 – 1 ½Gespräch mit J. und G. (Auch über meine neue Ansicht, dass induktive Logik analog zu Physik ist, und wir jeweils die einfachste Funktion nehmen sollen. G. ist dagegen; man soll immer die ganze Klasse der Funktionen betrachten, die alle angenommenen Axiome erfüllen. – Nachmittags Gespräch mit J. (Er hat einen Studenten, der PhD Thesis schreiben will in induktiver Logik; er fragt nach einem nicht zu schwierigen Problem. Ich schlage vor: Relationen, und gebe ihm Hinweise auf Herrera usw. über Anzahl von Graphs usw. – Er denkt, dass es wahrscheinlich ist, dass sie ihn nach 2 weiteren Jahren weiter 🕮weiter behalten werden; Suppes ist nur 16 im Department. Ich sage, dass ich neben LA auch die Stanford Gegend vielleicht erwäge für Retirement Zeit; beim Kongress im Sommer werde ich mir die Gegend dort auch von diesem Gesichtspunkt aus betrachten.) Er verschiebt den Rückflug von 5 auf 7. So sind wir zusammen bis 6; Ina fährt ihn wieder zum Flugplatz. – Gestern und heute mache ich gewissenhaft meine Übungen. Jedesmal geht es etwas besser; gestern konnte ich schon alleine vom Liegen auf dem Bauch mich hochdrücken auf Knie und Arme.

Vormittags nur Notizen über Gespräche mit J. geschrieben, und meine Übungen gemacht. – 1hHeinz. (Vom Aufsitzen, mit Gürtel, nach vorne geschaukelt; die Stuhllehne erfasst, und schließlich mich darauf aufgestützt zum Stehen. Ich lege die Hände auf seine Schultern und richte mich gerade auf. Dann Hin- und Herschwenken von einem auf das andere Bein; dann abwechselnd die Füße gehoben. Ich bin erfreut, zu sehen, wie gut es geht; aber ohne die Vorübungen in den vergangenen Tagen, zur Lockerung und Stärkung der Bauch- und Rückenmuskeln, würde es nicht möglich sein. – Wieder zieht er mich vom Liegen auf zum Sitzen; diesmal bin ich mehr entspannt, aber es ist doch noch schwierig, weil der starke Druck auf den Rücken mich noch beängstigt.) – 4h B.P. (und dann in Abständen immer kleine Entleerungen, bis 1 ½ nachts! Ina wickelt mich ein wie in Windeln. Wenig geschlafen.)

11 Dr. Mott hier (am Fr habe ich ihn telefonisch gefragt. Eine Woche früher hätte ich ihn dringender gebraucht; aber da scheute ich mich, ihn zu fragen, aus Furcht, er würde es ablehnen. – Ich erzähle ihm genau von meinen Gefühlen bei dem Unfall 🕮 „jetzt ist alles aus“; und vom Orthopäden; und jetzt die gute Wirkung der Übungen mit Heinz. Er sagt, die Wirkung der Entspannung und Stärkung der Muskeln ist sicher gut. Aber er möchte jetzt auf den Ursprung jener Gefühle gehen. Er fragt nach Operationen oder Unfällen oder dergleichen in der Kindheit. Ich sage von Operation von Mandelwucherungen; wie der Ziegenbock mich gestoßen hat; dass Mutter bestimmt und unnachgiebig war in Krankheitsbehandlungen, Wickeln, Einlauf und dergleichen.) – 12-2 David Kaplan hier. (Er berichtet über mein Seminar. Er liest aus den Notes: Dann fragt er oft die Studenten für Begründung der Behauptungen. Heute Nachmittag will er das \(\lambda{}\)-System besprechen; und vielleicht einiges über 2 Familien.) – Nachmittags Benedikt hier. (Er war bei seinem Doktor, zum ersten Mal nach der Operation. Er hat keine Schmerzen mehr; kann herumgehen, ist soeben vom Doktor hierher gefahren.) Später kommt Raya kurz. –Rose Rand telefoniert aus Berkeley (vom International House; sie will dort noch ca 6 Tage bleiben, dann für 2 Tage nach LA kommen; fragt, ob ich Zeit für sie habe. Ich sage: ja; ich habe zwar Rückengeschichte, bin 3 Wochen im Bett, aber etwas besser; sie soll anrufen, wenn sie in LA ist. Ich sage, ich hoffe, sie kommt nicht nur meinetwegen her; sie sagt, ich sei der Hauptpunkt; aber sie will auch jemand andern besuchen.

2:30 Heinz hier (ich übe erst Aufstehen und wieder Niedersetzen, vorgebeugt, mit meinen Händen auf seinen. Dann gegangen; bei jedem Schritt drücke ich weniger auf seine Hände; dann lässt er mich ganz los und geht hinter mir. Ich bin erstaunt und froh, wie leicht es geht; das kommt, weil er mich die ganzen Tage hat Übungen machen lassen, mich hierauf vorbereitete. Nach Ausruhen, nochmal; auch Stehen und Knie hoch heben; dann Niedersetzen auf den Stuhl, der niedriger ist als das Bett. Während ich lockert er meinen Kopf nach allen Richtungen. Er sagt nachher: nun🕮 über; es freut ihn, an einem Fall zu arbeiten, wie schneller Fortschritt kommt und 100 % Erholen; er hat auch Fälle mit fällen, die nur teilweise wieder ihre Bewegungsfähigkeit wieder gewinnen.) – An Aufsatz für Fraenkel. – 8-9 abends Kalish hier. (Wir sprechen munterer mit einander. Er sagt nachher zu Ina, ich habe ihn mehr aufgeheitert als er mich.

Ich stehe leicht auf und gehe einige Schritte. Aufstehen und sitzen geübt, auch auf Stuhl. – Nachmittags Fraenkel Aufsatz fertig. – Abends überlegt, Rand abzusagen, durch Nachttelegramm; aber wir können nicht zum Entschluss kommen über Formulierung. – Nachmittags Übungen gingen noch besser als vormittags; ich gehe auf einmal zu meinem Zimmer, sitze dort, und wieder zurück. Aufstehen und hinsetzen, auch auf Stuhl, tue ich jetzt, aber noch mit Händen auf die Oberschenkel gestützt.

Vormittags gehe ich wieder zu meinem Zimmer, und auch ins Wohnzimmer. – 12.30 Heinz. (Ich gehe im Wohnzimmer herum; sitze auf Armstuhl. Dann legt er je ein Buch unter meine Fersen, ich fasse seine Hände, stehe auf, gleich wieder hinunter, gleich wieder auf, und so fort. – Später sitze ich auf dem Bett, Arme nach hinten gestützt, Beine horizontal, die Füße auf einem Stuhl; dann rucke ich nach vorne, immer ein wenig mehr, bis es stark im Rücken und in den Knien zieht. Er sagt, diese Übung soll ich immer machen; sie ist besonders wichtig, um die im Laufe der Jahre kontrahierten Rückenmuskeln wieder länger und elastischer zu machen; er sagt, das ist der beste Schutz gegen Rückenanfälle.) – Nachmittags Fraenkel Aufsatz fertig geschrieben! – Gordons Überarbeitung meines J.S. Vortrags revidiert (bis p. 8). – Um 6h stehe ich auf und gehe in die Küche; Ina erschrickt, als ich plötzlich erscheine, sie freut sich, wie ich einige Zeit am Tisch sitzen kann. – Abends Mia (mit Ina zum Campus Movie).

Während Ina noch fort ist, stehe ich auf, 🕮 mache Fenster im Study zu, lasse den Hund in den Garten. – Jeffreys Notes von seinem Kurs „Prob. und Induction“ gelesen. –

Im Badezimmer gehockt (zum ersten Mal) und Hände gewaschen. – Zum Mittagessen aufgestanden und am Esstisch gesessen (zum ersten Mal), auf gewöhnlichem Stuhl mit Rückenkissen. (Beim Aufstehen habe ich jetzt immer den Canvasgürtel an.) – Poppers Vortrag gelesen. – Zum Abendessen wieder aufgestanden. (Es geht leicht. Ich fange an, mich vor- und zurückzulehnen zum Essen.)

Popper fertig gelesen. – Jeffreys course notes gelesen. – Zu Mahlzeiten aufgestanden (mit Gürtel; zwischendurch manchmal kurz auf ohne Gürtel). – Abends die Ditto Masters für Fraenkel paper revidiert, die Ina heute getippt hat.

11:15 Heinz. (Im Wohnzimmer im Stehen vorwärts beugen; ich kann es aber nur mit einigen Fingern auf der Stuhllehne. Ebenso stehend, Arme horizontal, Hände vor der Brust zusammen, nach rechts und links gedreht; es geht erstaunlich gut, weil ich twisting Übungen im Bett liegend gemacht habe. – Mit Händen hinten auf die Hüften gelegt, rückwärts beugen; ich wage es nur wenig.) – 5 ½ – 6¾Montague hier (ich im Bett, er hat Fragen für spezielles Examen in Mengenlehre für Annese aufgestellt. Wir besprechen es und machen einige Modifikationen. – Dann meine Liste für Topics für Philosophie der Wissenschaft; als Beispiele, wenn ein Kandidat sein 5. Examen in diesem Gebiet machen will. Wir machen Umformulierungen und Hinzufügungen; er will es dann noch mit Kalish besprechen, und dann am Donnerstag dem Department vorlegen. – Er bleibt nicht zum Essen, weil seine Eltern bei ihm sind.)

Vormittags Seminar vorbereitet. 3-5 Seminar hier (im Patio, ich halte es zum ersten Mal wieder selbst, nachdem David für mich 3 Sitzungen gehalten hat.) – In der Pause lege ich 🕮 mich einige Minuten aufs Bett, und nehme Augentropfen. – Zum ersten Mal so lange gesessen. Ich bin nicht zu müde nachher.

9hHeinz (Ina ist nicht hier. – Ich mache einiges zum ersten Mal: im Stehen Arme nach oben gestreckt, rechte Hand fasst den linken wrist; dann seitlich nach rechts gebeugt, nur sehr wenig; dann ebenso links. Ein Knie auf den Boden, dann das zweite und dann Hände, und ganz nach hinten gereckt, bis auf die Füße hinunter. Dann Katzenbuckel. Dann aufgerichtet, mit beiden Knien auf dem Boden. Dann ein Fuß auf dem Boden, und zuletzt, mit Hilfe seiner Hände in meinen Händen, ganz aufgerichtet. Er sagt: Das ging sehr gut, als erstes Mal; ich sei der beste von seinen Rückenleuten.) – 2hzu Dr.Mott, Ina fährt mich; ich gehe zum ersten Mal den Fahrweg hinunter. (Ich erzähle, dass ich eine Woche, bevor ich ihn fragte, ob er herkommen würde, ihn schon hatte fragen wollen, aber mich scheute, abgelehnt zu werden. Er sagt: Ich habe immer die Initiative anderen überlassen, auch mit Frauen und mit Sex. Ich sage, ich habe ihm damals in Gedanken Vorwürfe gemacht, dass er nicht spontan mir angeboten hat zu kommen. – Irgendwie kommen wir auf die Mutter. Ich sage, Ina hat mich vor kurzem wieder erinnert an die Geschichte mit der Kopfnuss, wo die Mutter temper zeigte. Ich hätte sonst immer das Bild gemacht, als wäre sie immer gleichmütig gewesen. Er: Und ich habe dann auch nie jemandem eine Kopfnuss gegeben? Ich: nein; aber doch: Ich habe Ina ins Gesicht geschlagen; ich erzähle die ganze Geschichte, wie sie spät nachts von Christoph nach Hause kam, nach 1h, und meine Vorwürfe so leicht nahm, dass ich wütend wurde und sie schlug. Er: Das ist ja die hoffnungsvollste Sache, die ich seit langem getan habe! Ich: Dies war einige Wochen bevor ich zu ihm kam. Er: Das ist endlich die Erklärung warum ich im Dezember Rücken trouble hatte: ich war so erschreckt 🕮 darüber, was ich getan hatte und was ich noch tun könnte, dass ich mich dann schwach, alt und crumbly machen musste! Er meint, die Konferenz in SB und mein Vortrag hatten wenig damit zu tun. Er sagt, Ina muss sich darüber gefreut haben, dass ich endlich „menschlich“ bin; ich bestätige es. Zum Abschied sage ich: ich danke; ich glaube, heute habe ich wirklich etwas gelernt.) –Mia kurz hier. (Sie schenkt mir Bateman, Band II). Miss Rand telefoniert vom Bahnhof (ich nenne ihr das Hotel, Claremont, sie soll gegen 1h morgen anrufen; wahrscheinlich kann ich sie morgen Nachmittag sehen.)

10:45-12:45 Reading Gruppe, im Patio. (Champawat gibt Bericht über Hempel-Oppenheim, Explan. Allerhand gute Diskussion. Aber es nimmt die ganze Zeit. Darum schlage ich vor, dass wir nochmal eine Sitzung haben, nach Ende aller Klassen, wahrscheinlich Di, 31., 3h.) Wir warten auf Miss Roses Anrufen, (auch während meines Naps; wir können sie nicht erreichen, sie ist nicht im Hotel. Endlich kurz vor 4 ruft sie an. Ich sage, Ina kann sie gleich abholen. Aber sie sagt, sie ist erschöpft; sie war 4 Stunden unterwegs zum Bahnhof, ihren Koffer holen, sie müsse sich erst ausruhen. – Ich sage, dann wollen wir es auf morgen Nachmittag 3h verlegen. – Ich rufe G. an, verschiebe unsere Sitzung auf Sa morgen, gebe die Idee auf, zur Party zu gehen. Ich rufe Gordon an, damit die beiden dann auch kommen.) Mit alldem ist der halbe Nachmittag herum. Ich mache meine Übungen. Dann sitze ich eine Stunde am Schreibtisch, Sachen zu ordnen.

11:15 Heinz. (Er sagt, heute will er mich einige Übungen ohne Gürtel machen lassen. Zuerst scheint es mir schwierig, aber dann geht es doch gut, so macht 🕮 er schließlich auch ganz schwierige Sachen mit mir, bis zum Ende. Wie neulich: Im Stehen die Schultern nach rechts und links twisten; Arme hoch und dann den Körper seitlich rechts und links beugen; die Fersen auf Büchern auf dem Boden, seine Hände haltend, auf und nieder, als wollte ich mich hinsetzen. Schließlich auf dem Boden liegend, Katzenbuckel, und wieder aufstehen. Auf dem Rücken liegend, er zieht an meinen Armen und ich richte den Oberkörper auf, für Bauchmuskeln. Zwischendurch oft hingesetzt und ausgeruht; einmal auch dafür zum Bett zurückgegangen. Zum Schluss bin ich ganz erledigt, aber froh, zu sehen, dass es doch ging, wenn auch immer noch mit zu viel tension, und schrecklichem Schwitzen, obwohl ich immer versuchte zu entspannen.) Mittags liegen geblieben. – 3 ½ – 5 ½Rose Rand hier. (Ich beschließe, ohne Gürtel zu sitzen; es geht auch erstaunlich gut; aber nachher bin ich doch müde. – Sie berichtet von den vergangenen Jahren. Sie hat in Chic im Mathematik Department fle Kurse gegeben. Dann für Notre Dame Übersetzungen polnischer Sachen gemacht – zuerst in Chic. wohnend, später in N. D. Sie hat praktisch alles von Lesniewski übersetzt, jetzt Lukasiewicz und einige frühere Aufsätze von Chwistek. Das Ganze wird wahrscheinlich veröffentlicht von North Holland, in 2 Bänden. Um es zu finanzieren, hat sie auch russische Aufsätze über Chemie übersetzt. Jetzt wohnt sie in Cambridge, hat Grant $ 8000 von NSF für diese Übersetzungen, unterstützt von A. P. A. Sie hat auch zuweilen Logik unterrichtet, und über Wittgenstein. 🕮 Sie sagt auf Frage, sie ist jetzt an prob. interessiert und hätte gern mein Buch; ich verspreche, es zu schicken, und dazu: Logic, M & N, 2. ed., und meine eigene Sektion über „Replies“). – 6 ½ – 7 zum Abendessen auf (wieder ohne Gürtel. Mia ist da, ich wollte wegen Rand den Kuss vermeiden, aber sie steht eigens auf und wünscht es. – Mia und Ina zum Campus Movie. Sie bringen Rand zur Universitäts-Library.)

10 ½ – 1 Besprechung mit G, M, K. (Diesmal nehme ich Gürtel, weil es so lang ist. Vorher ohne Gürtel mehrmals im Badezimmer. – Ich gebe G seine Notizen über „Lösung für Distanzen“ zurück, sage, ich habe nur 2 Seiten gelesen; die Formulierung war nicht korrekt und kostete mich viel Zeit, zu verstehen, was er meint. – Mit allen dreien: meine neue Idee, dass \(m\) nicht eine Funktion von \(\mathfrak{G}^2\) sein sollte, sondern die kleineren Distanzen stärkeren Einfluss haben sollen. Über meine beiden Entropie mss; G. will sie lesen. Ich: Heute würde ich für induktive Logik eine Methode vorziehen, auf Entropie basiert, aber nicht mit einer Zelle für jedes Individuum, sondern vielmehr das Individuum dargestellt durch eine Verzerrung seines Phasepunktes, analog zu einer Potentialfunktion; die Gesamtdichte im Phasenraum ist dann an jeder Stelle die Summe der Dichte erzeugt durch die einzel besetzten Punkte.) Einige Minuten auf dem Bett ausgeruht. 1-2 Mittagessen mit allen dreien (ich mit Gürtel). (Der Gürtel macht es doch leichter, wenn auch vermutlich hauptsächlich psychologisch, weil ich dann weniger tense bin. So konnte ich gut 3 ½ Stunden sitzen!) – Notizen geschrieben über heutige Besprechung.

– Eben bekommen Band III von Bateman17Erdélyi, Arthur ; Magnus, (Hans Heinrich) Wilhelm ; Oberhettinger, Fritz ; Tricomi, Francesco Giacomo ; Bertin, David; Fulks, Watson B.; Harvey, AR; Thomsen, Jr., Donald L.; Weber, Maria A.; Whitney, EL; Stampfel, Rosemarie (1955). Erdélyi, Arthur (Hrsg.). Höhere transzendentale Funktionen - Band III - Teilweise basierend auf Notizen von Harry Bateman (PDF) . Bateman Manuskript Projekt . III (1. Aufl.). New York / Toronto / London: McGraw-Hill Book Company, Inc. LCCN 53-5555 . Arthur Erdélyi - https://de.qaz.wiki/wiki/Arthur_Erd%C3 %A9lyi, transzendentale Funktionen, gelesen, über Besselfunktion. – Ich wollte auch noch am Schreibtisch sitzen, aber nach meinen Übungen, ohne Gürtel, war ich schon zu müde. – Zum Abendessen ohne Gürtel. 🕮

So 22 lang geschlafen.– (Sa nachmittags war die große department party; ich hatte geplant, vielleicht hinzugehen; aber durch Rose Rands Verschiebung von Do auf Fr verschob ich G auf Sa morgen, und dann wurde es zu viel; Ina war von vornherein abgeneigt zu gehen.)

Lang geschlafen. – Verschiedenes gelesen.

Vormittags telefoniert Rand nochmal (sie hatte vorgehabt, gestern abzufahren, fährt aber erst heute. Ich Sie sagt, sie hat alles fertig gepackt. Ich sage, dass Ina nicht zu Hause ist, sage aber nichts von einer Möglichkeit, dass Ina sie zum Bahnhof fahren würde. Wir haben beschlossen, dass das nicht nötig ist, weil sie Reisegeld von NSF hat, sie sprach sogar von einem Plan, nach Europa zu reisen.) – 11:15 Heinz. (Sein Niederdrücken meines Knies auf die Brust ist immer noch sehr schmerzhaft; er versichert aber, dass nichts passieren kann. Im Wohnzimmer das Niederknien auf den Boden und wieder Aufstehen geht schon besser. Er betont besonders die Wichtigkeit des Vorneüberbeugens im Stehen, wobei ich mich aber immer noch mit den Händen auf die Stuhllehne stütze; ich soll es so tief tun, wie ich kann, es muss im Kreuz weh tun, um die Muskeln wieder auszudehnen.) – Nachmittags zum Haarschneider. (Zum ersten Mal selbst Auto gefahren). Nachher ist Haim hier kurz. (Er hat schon angefangen, für RAND zu arbeiten! Er sagt, er kann für sie beliebig wenige Stunden arbeiten. Er nimmt meine Entropie mse mit, die er am Sa vergessen hatte. Er sagt aber, das Problem ist zu groß, als dass er Arbeit daran anfangen möchte. Er wollte lieber darauf konzentrieren, die bisherigen Sachen aufzuschreiben und, wenn ich wünsche, ausführlicher darzustellen. 🕮 Ich sage, er soll die Ableitung des Relevanzaxioms ausführlich erklären, und die D.F. Funktion für 2 Familien aufschreiben.) – Notizen über Rechtfertigung der Induktion geschrieben für Seminar morgen.

3-5 letztes Seminar. Zum ersten Mal wieder zum Campus gefahren, allein. (Mit Gürtel: es geht sehr gut. Ich bin nicht besonders müde nachher. Im Seminar zuweilen aufgestanden und etwas an die Tafel geschrieben. – Ich erkläre: die Art der Gründe für Axiome, aufgrund des ms von April 1957.)

10 – 11 ½Don Kelly, mündliches Schlussexamen. (Er trägt ausführlich vor über die These, dazu werden Bemerkungen gemacht und Fragen gestellt; aber nicht eigentlich examiniert. Er spricht gut, auch über Möglichkeiten für weitere .) (David bringt mich hin, Inal holt mich ab.) – 2 zu Dr. Mott, selbst gefahren (mit Gürtel). (Ich erzähle Traum vom So, Gummischlauch; Kennedy, Mrs. Revelt. – Ich erzähle von mir Heinz und den Übungen. – Ich habe im Tagebuch gefunden: die Nacht, wo Ina so spät heim kam und ich sie schlug war 9. Nov., also 5 Wochen vor den Rückenschwierigkeiten 15. Dez. Er fragt: Was war in diesen 5 Wochen. Ich sage: 2 mal intercourse, nahe nacheinander. Allerhand Betrieb, Bücher, Diskussionen usw. Jedenfalls war ich aktiv und merkte nichts von Rückenschwierigkeiten.) Ich bringe Ina weiße Nelken. – Nachmittags geschrieben und gekramt, im Bett und am Schreibtisch. – Abends gebadet (seit 20.4.!) – Abends und nachts gewaltiger Schnupfen; daher schlecht geschlafen.

3 zu Dr. Piper (ich habe vor einigen Wochen siehe Notizen. 🕮 Ich zeige ihm die gerötete Stelle. Er verschreibt neue Creme, dreimal täglich; und Babypuder.) 3 ½zu Dr. Blazina (siehe Notizen. Zum ersten Mal seit dem Unfall. Er ist erfreut, dass ich so beweglich bin. Er fragt, ob ich mich vorwärts beugen kann; ich zeige es; auch seitwärts; ich sage, dass ich gute Hilfe vom Physiotherapisten bekommen habe. Er sagt: sehr bemerkenswert. Ina kommt, er zeigt uns im X-ray: 2 Disks sind weißlich. Kalzifiziert; „Das ist der Weg der Natur, um die geschwächten Disks zu heilen.“ Ich beschreibe die verschiedenen Arten von Übungen und frage, ob kein risk dabei. Er sagt: Ich kann es ruhig tun, soweit der Rücken oder Gelenke sich beugen.) – (Ich bin erleichtert durch Dr. Blazinas Versicherung, und kann abends meine Übungen mit weniger Besorgnis machen.)

11-1 Gespräch mit Bohnert; Essen bis 2. (Er gute Ideen für seine Diss: (1) Ramsey Satz wird benutzt zur Erklärung von epistemologischen Fragen. Eine rein-theoretische intersubjektive Sprache; daneben jedes Subjekt seine eigene Beobachtungssprache. Ferner (2) ein Robot bewegt sich auf 2-dimensionalem Raum in Zeit, verwendet theoretische Sprache über Raum-Zeit und Farben; findet Dinge, die sich bewegen, darunter auch Personen, die selbst beobachten und berichten. – Ich sage: Das wird wohl zu viel! Eventuell (2) weglassen; es ist Stoff für eine zweite Abhandlung.) (Er erzählt, dass er seinen job verloren hat; auch einige andere, weil seine company nicht genug Aufträge gefunden hat. Er will aber zunächst weiter an der thesis arbeiten, und erst später nach job suchen. Er spricht auch von college job; aber ich rate ab, weil Unterricht nicht genug Zeit lässt für Diss.) 🕮 Nachmittags Brief an Chacha geschrieben (über meinen Unfall und Kräftigung durch Übungen.)

10 Heinz. (Seit Mo, weil ich inzwischen so viel zu tun hatte. Ich berichte ihm, dass Dr. Blazina erfreut war über den Erfolg seiner Arbeit mit mir.) – 3 – 5 ½G. (Er hat meine mse über Entropie gelesen. Ich sage: Damals habe ich die Forderung von Fitting außer acht gelassen. Er sagt: Das ist gerade sein Haupteinwand.)

Als ich zum Mittagessen komme, gibt Ina mir einen guten Kuss, und ich ihr. Nach dem Essen nehme ich sie mit hinüber. (Zusammen, gut; seit 10.2.!) – In den Garten gegangen. Am Schreibtisch gesessen.

Heinz 11:15. – Nachmittags angezogen (zum ersten Mal ), kurz in den Garten. Dann am Schreibtisch bis 6; Gardners ms, Kap. VI angefangen. – 7-8 Bohnert hier zum Essen (er wünscht Hilfe, er hat Brief auf Deutsch geschrieben, an ein Archiv in Deutschland, für Nachforschungen über seine Vorfahren.)

3-5 reading Gruppe hier. (Nur David, Leiter und Champavat; über ; und Hempels „pr“, auch über „natürliche Eigenschaften“ für induktive Logik.)

VI / 1960 9 Heinz. – 2 zu Dr. Mott. (Zum ersten Mal ohne Gürtel ausgefahren; zu Hause habe ich schon lange keinen Gürtel mehr getragen. – Ich erzähle von Dr. Blazina; er war nicht so introvertiert; lobte meinen Fortschritt, erklärte X-ray; gab mir die Zusicherung, dass 🕮dass ich alle die verschiedenen Übungen von Heinz ohne Gefahr machen kann. Ich Er war erfreut, dass ich beweglicher bin. – Dr. Mott fragt, ob ich auch das Gefühl habe? Ich: ja; Sonntag zusammen (das hatte er anscheinend erwartet! Er fragt: beweglicher auch darin, dass ich nicht mehr so an Regeln oder Aufschreiben gebunden bin? Ich frage: Was schadet das Aufschreiben? Er: Vielleicht hat mein Aufschreiben von dem Erlebnis im November, slapping von Ina, mir das Gefühl gegeben, dass das nun erledigt ist, und daher kam es nie auf im Gespräch mit ihm. – Beim Weggehen zeige ich ihm, wie ich mich vornüber beugen kann.) – Nachmittags angezogen am Schreibtisch. – Gelesen: Burks über pr (Essay für Lewis-Schilpp Band; interessant).

10:30 Zahnarzt (Zähne gereinigt). – Nachmittags Łos gelesen. – Etwas über pr geschrieben (für quantitative Sprache). – Abends gebadet.

11:15 Heinz. – 3 zu Dr. Piper. (Es ist immer noch etwas gerötet. Er sagt: Ich soll ungefähr doppelt so viel Salbe nehmen als früher. Und Puder so viel, dass nach dem Reiben eine weiße Schicht bleibt. – Nachher telefoniere ich: die Salbe 3 x oder 4 x? Er sagt: 4 x.) – Abends Mia hier. (Wir sehen zusammenTV SacVanz.)

K kommt in der Früh vorbei und bringt . – 10 ½ – 1 Besprechung mit G., Montague und Łos. 🕮Ło\'s hat gestern 4h Vortrag im Logischen Kolloquium gegeben, wo ich nicht konnte. Ich habe soeben seinen neuen Aufsatz „Felder von Vorgängen …prob.“18erschienen in polnischer Sprache in Studia Logica IX (1960) in Stud. Log. gelesen. Er hat es noch nicht im Druck gesehen. Ich frage über Ultrafilter und Realisation, und welchen Vorteil sie haben gegenüber meinen Modellen. ErbOriginal Ich. spricht etwas besser Englisch als im November, aber mit schrecklicher Aussprache; und er geht nicht ein auf meine eigentliche Frage. Er sagt, er wolle in dem Aufsatz nicht von Vorteilen sprechen, sondern gewisse mathematische Ergebnisse zeigen. G. redet auch viel und eifrig. Montague kommt manchmal kaum zum Wort. Er hilft, die gegenseitigen Missverständnisse aufzuklären.) – 1 – 2 ½ alle zum Lunch hier. (Ł. sagt, dass Suszko in die kommunistische Partei eingetreten ist, vielleicht aus Opportunismus. Ich zeige die russische Karikatur, wo ein Wissenschaftler mit Ketten gebunden ist an Bücher von Mach, Kant, bis Carnap.) – Nachmittags Annese 5. exam über Mengentheorie gelesen; (Montague sagte, er könne nicht sehen, wie wir dies spezielle exam durchgehen lassen könnten. Es enthält wirklich allerhand Fehler.)

Ganzen Tag exam Annese gelesen (nicht nur sein Spezialfach Mengenlehre ist unbefriedigend, sondern auch Logik! Ich telefoniere darüber mit Montague.)

Term Papers gelesen. – 11hHeinz. –Term Papers gelesen.

Vormittags David hier (er bringt seinen thesis Plan. Wir lesen ihn zusammen, und ich mache Bemerkungen.) – In Eile Lunch. Dann gefahren zum department meeting 1 – 3 ½. (Anneses 4 exams angenommen; aber das 5. in Mengenlehre soll er wiederholen.) – (Seit 26.5. zu Dr. Blazina habe ich keinen Gürtel mehr getragen.) 🕮

9hHeinz hier (er fährt dann 2 Wochen Hochzeitsreise nach Hawaii; er kommt wieder zu mir am 27.6.) – 2 zu Dr. Mott. (Mit dem physiotherapist habe ich in einem Monat guten und messbaren Fortschritt gemacht. Ina sagt: Warum hat kein Analytiker mir sowas empfohlen? Und warum kann man nicht in der Analyse auch so greifbaren Fortschritt machen? Ich habe zuerst Inas Kritik abgelehnt; aber im Grunde habe ich auch diese Gefühle. Er: Mit In gewissem Maße mit Recht; aber Vorschläge von ihm fallen nicht immer auf guten Boden; z.B. sein Vorschlag, dass ich mal Ferien machen solle. Ich: Das habe ich nicht abgelehnt; vielleicht gehen wir mal ein paar Tage fort. – Über Anneses Examen; es fällt mir immer schwer, jemanden zu verurteilen.) – Nachmittags an pr.

Ganzen Tag an pr (quantitative Funktion). – Abends gebadet.

11 zu Dr. Piper (Rötungen an den Beinen. Er verschreibt einen neuen Spray, ähnlich dem am Anfang, und die damaligen Tabletten.) 11:30 zu Dr. Blazina. (Er sagt wieder „bemerkenswert“, als er sieht, wie gut es mir geht, und wie ich mich beugen kann. Er rät zur Vorsicht bei Vornüberbeugen, plötzlich oder schief; Übungen sind o.k., wenn Bewegungen kontrolliert sind und nicht mit Gewalt, und wenn keine Schmerzen im Rücken auftreten. Er sagt erst, ich soll in 3 Wochen wiederkommen; aber dann, auf meine Frage, ich soll dann anrufen und ihm berichten.) – Nachmittags pr, für Besprechung morgen. – Abends Mia hier.

10 ½ – 1 Besprechung mit G, M, K. (Über meinen neuen Versuch für quantitative Sprache.) – Nachmittags über pr (Über meinen neuen Versuch für quantitative Sprache.). 🕮

Allerhand geschrieben und gelesen; auch Loglan.

Allerhand geschrieben und gelesen; auch Loglan.

13 pp Transkription für Gardner revidiert.

12 zu Dr. Piper (schon nach 4 Tagen, weil es schlechter ist. Er verschreibt neue Tabletten (4 täglich, jede 3 DC!), und paint; ferner soll ich die Creme vom 26.5. wieder nehmen; und Puder.) – 3 ½ – 5 Benedikt Sobler hier (es geht im gut. Nach der Operation hat er das Korsett nur einen Tag getragen, dann verursachte es ihm Muskelkrampf, worauf er 1 Woche im Bett lag. Seitdem trägt er es nicht mehr. Er arbeitet im Garten, macht auch Übungen, aber nur im Liegen.) – Transkript revidiert. –

2 zu Dr. Mott (zum ersten Mal ausführlich über Mexiko, April 1959. Chacha ist der träumerische Typ. Das Alt-Vertraute zog mich an; und auch die „Mutter“; dazu nickt er verständnisvoll. Er fragt: Konnte ich so lange ohne Philosophie aushalten? Ich: Ja, zum ersten Mal richtige Ferien; es war hart für Ina, dass das nicht mit ihr war. Er: Hier ist also ein Zusammenhang mit dem anderen Ereignis, das ich ihm so lange verschwieg: wo ich Ina slapped in ihr Gesicht; er impliziert, dass ich das sozusagen auch im April tat. Ich bin zornig über diese nasty Bemerkung; aber ich kann nicht mehr sagen, weil in dem Moment die Stunde zu Ende ist.) – Transkript revidiert.

11 – 2 ½Bohnert hier. (Über Brown’s Loglan. Er schlägt vor, dass er für uns beide einen Brief darüber aufsetzt an Sc. Am. Ich: Dann wollen wir eine Kopie an B. schicken und ihn um weitere Information fragen, syntaktische Regeln usw. – Über seine thesis. Er möchte einen Begriff „sense“ für theoretische Ausdrücke explizieren, mit Hilfe des Ramsey Satzes. Ich sage: Die (teilweise) Implikation der theoretischen Ausdrücke setzt aber voraus, dass der Ramsey Satz wahr ist.) – Transkript revidiert. – Abends gebadet. 🕮

(Mit Dr. Piper telefoniert. Ich berichte, dass es besser aussieht. Er sagt: ebenso fortfahren.) – 11 ½Zahnarzt (3 kleine Porzellanfüllungen, vorne Mitte unten.) – Nachmittags etwas von G. gelesen. –G. kommt kurz her (kurz gsprochen). – Abends TV: Film von den Studenten riots in Tokyo19https://en.wikipedia.org/wiki/Anpo_Protests (wir sind froh, dass Kishi20https://en.wikipedia.org/wiki/Nobusuke_Kishi Eisenhower ausgeladen hat).

Transkript für Gardner. –

10:30-2¼G hier (über quantitative Größe. Über Kemenys ms über Wettquotienten. Über Entropie.) – Über pr.

Über pr.

Morgens gebadet. – 11 zu Dr. Piper. (scheint gut fortfahren; aber rät, Tabletten statt der stärkeren weißen; 3 x täglich ½.). 12 – 4 ½Paul Ruthling hier. (Er hat Scheidung angesucht, aufgrund von „Grausamkeit“. Er beklagt sich, dass Maria sich das Recht behalten hat, jedes Jahr im August im neuen Haus in Tesuque zu sein; dann könne er dort überhaupt nicht leben und arbeiten, weil sie alle seine Sachen durcheinander bringt. – Wir bieten ihm an, $ 200 zu leihen; er will es aber jetzt nicht, vielleicht später, nach der Scheidung.) –

Vormittags Bohnert hier (seinen Entwurf für Brief über Loglan besprochen). – 2 zu Dr. Mott. (Seine Bemerkung am Ende letztes Mal. Unterschied zwischen meiner und Inas Beziehung zu Personen; meine Tendenz zur preservation der Beziehung. Über Inas Beziehungen, zu Männern und Frauen. Über meine Beziehungen zu Freunden: Flitner, Waismann und Feigl.) –🕮

Endlich wieder an pr-Artikel (seit Monaten; heute die geschriebenen §§ 6 und 7 zum Tippen fertig gemacht.)

Weiter pr-Artikel revidiert, ganzen Tag; im Patio gesessen.

10 ½ – 2 ½G. hier.pr ms revidiert. – Abends etwas deprimiert;

(Beim Turnen, beim Kopf drehen, plötzlich Schock am Hinterkopf an der alten Stelle; beim Nachfühlen mit der Hand kommt mir vor, das Rückgrat hinten am Hals hat einen Knubbel. Ina beruhigt mich, dass beides nichts bedeutet; sie hat auch oft plötzlich einen Schmerz beim Kopfdrehen; und ihr Rückgrat ist auch etwas gekrümmt.)

Weiter pr-ms revidiert (§ 8).

11 ½Heinz (zum ersten Mal seit 8.6. Er war inzwischen auf der Hochzeitsreise in Hawaii. Er freut sich, dass ich gute Fortschritte gemacht habe. Ich berichte vom Gespräch mit Dr. Blazina. Heinz sagt: Beim Vorwärtsbeugen überhaupt keine Gefahr, da soll ich ruhig so weit gehen wie ich kann, das ist sogar wichtig; wenn überhaupt Bedenken, dann eher beim Rückwärtsbeugen. – Zu dem Schmerz am Hinterkopf sagt er, wie schon früher mal, dass das die Ansatzstelle eines Muskels ist, der anscheinend plötzlich angezogen wird. Er macht mit meinem Kopf die üblichen Bewegungen wie früher, mit seinen Händen, aber sachte und vorsichtig, aber doch manche sehr kräftig; es passiert nichts dabei. – Er zeigt mir neue Übungen: Ich liege auf dem Boden, er hält meine Füße fest, ich schwinge, mit den Armen erhoben, meinen Oberkörper auf, zum ersten Mal! Dann auf dem Rücken liegend, die Hände am unteren Rand der Couch, weit auseinander, dann Hüfte gedreht und Bein weit hinüber; dann ebenso, aber mit Knien angezogen, die Füße in der Luft hängend. – Ich bin sehr müde hinterher, aber froh zu sehen, wie viel ich tun kann.) –Gardner ms🕮 Nachmittags Transkript für Gardner, Kapitel VI fertig gemacht.

Morgens gebadet. – 11 zu Dr. Piper (schon ziemlich gut. Tabletten zu Ende nehmen, dann nicht weiter. Im Übrigen fortfahren. In einer Woche wiederkommen.) – Haarschneider (der an S.V. ist geschlossen; darum Barrington hinauf). Blumen für Ina gekauft. –

10 ½ – 12 David Kaplan hier. (Nächste Woche sein mündliches exam. Psychologieprofessor Anderson hat ihm gesagt, er hathält? nicht viel von Philosophie der Wissenschaft; da sind so viele Kontroversen über Messungen in Psychologie. Ich: Das ist oft das Problem der Adäquatheit einer Explikation. Er will für seine thesis Reduktionismus als Haupttopic nehmen. Er fragt gewisse Punkte in meinen „Remarks über Physikalism“ von 1954; ich erinnere es aber nicht genug.) – 2h zu Dr. Mott (mein Traum am Sa über Albrecht. Er: Beziehung von 2 Männern zu derselben Frau hat oft eine Homokomponente. Über Are, Else, Siri.) – 6 Bohnert hier, ½ Stunde. (Über seinen zweiten Briefentwurf über Loglan für Sc. Am. Ich sage, einige seiner Kritiken treffen nicht zu, wenn wir Browns Formulierungen wohlwollend interpretieren. Ferner meine ich Siehe Notizen. Vielleicht bleibt nicht viel übrig; dann schreiben wir nur an Brown. – Er ist jetzt fleißig an thesis; fragt Fragen über meine Quasi-Intensionen. Er will zunächst dabei bleiben; erst später wieder an den Brief über Loglan zurückgehen.) – Nachts kann ich nicht einschlafen, bis ½4 (Relax und später noch ½ Nembutal genommen; ich bin nicht sicher, ob ich am Anfang wirklich die 2 Nembutal genommen habe.) 🕮

Gelesen. –Nachmittags Ina Fuß verknaxt (sie sind auf der Leiter auf der untersten Stufe, oben im Garten beim Pfirsichbaum; es war die alte, wacklige Leiter. Ich hatte sie schon oft dringend gewarnt, sie nicht mehr zu benutzen. Die Leiter wackelte und fiel seitlich um. Ina sprang hinunter. Sie erinnert nur einen sehr heftigen Schmerz, sodass sie beinahe ohnmächtig wurde; sie hielt sich am Pfirsichbaum fest. Dann rutschte sie sitzend durch den ganzen Garten, die Stufen hinunter, zum Patio. Erst dann rief sie mich. Sie sagte nur: „Mach die Tür auf!“. Dann erst sagte sie auf meine Frage, was passiert war. Wir überlegen, dass es am besten ist, ein X-ray machen zu lassen, um sicher zu sein, dass nichts gebrochen ist.) Später richte ich das Abendbrot, bringe ihr Sachen zum Bett. Die vielen Wege herum ist zwar ermüdend, aber jetzt, wo ich stärker bin, kann ich es gut machen, und habe auch nicht Ängstlichkeit, wenn ich müde werde. Ich bin froh darüber. Ich bringe einen Stuhl an Inas Bett. – Abends 11:30 bringe ich ihr die letzten Sachen, und bringe den Hund in die Küche.

VII / 1960 Ein wenig tense, ½ Miltown; nachher fühle ich mich gut. IchcOriginal Im. mache Kaffee für Ina, und Frühstück. – Später geht Ina auf einem Fuß in die Küche zum Geschirr waschen. – 10:30 Heinz (er besieht Inas Fuß; er meint, dass es wahrscheinlich nur ein gezogener Muskel ist, aber rät auch zu X-ray, zur Sicherheit.) – Nachdem wir mit den Übungen fertig sind, bringt Heinz Ina zu Dr. Blazina. (Er macht X-rays, findet keine Anzeichen von Bruch. Sie leiht Krücken.) David bringt Ina nach Hause. (Es bedarf langer Überredung, bis er 🕮 sich entscheiden kann, zum Lunch zu bleiben, 1-3.) – Nachmittags gelesen. Ina kommt jetzt auf ihren Krücken zum Esstisch.

(Ina nimmt nicht mehr die Krücken, die Achseln sind schmerzhaft geworden; sie hüpft auf einem Bein vom Bett zum Tisch, oder zum sink zum Abwaschen.) – An pr. – Ditto masters für pr Artikel revidiert.

(G. sollte 10 ½ kommen. Er ruft an ca. 10 ½, er habe zu lang geschlafen und wolle noch etwas fertig machen, er werde also in ½ Stunde oder später hier sein. Um 11 ½ rufe ich an; Dorie ruft ihn hinein. Er wollte gerade abfahren; ich sage: lieber auf morgen verschieben; er sagt, dann kann er auch noch etwas fertig machen, was er nicht ganz fertig hat. – Ich bin disgusted; habe heute alles in Eile getan usw.; und dabei war die heutige Verabredung schon eine Verschiebung von gestern, auf seinen Vorschlag!) – Ditto masters revidiert. – (Ina telefoniert Mia, heute zu kommen; wir hatten es für morgen geplant.) – 1-3 Mia und Wim hier. (-4)

10 ½ – 12 ½ (-2) Besprechung mit G. (Er hat den Beweis fertig aufgeschrieben für sein Theorem über Reichenbach Axiome. Heute noch bis 4h gearbeitet!) –Luce-Raiffa gelesen. –

10 Heinz. – 3-5 David Kaplans mündliches qualifying exam. (Mit Kalish, Montague, Psychologe Anderson und Chang. Ich frage zuerst, über philosophische Wichtigkeit des Begriffs der Reduzierbarkeit. Dann fordere ich die anderen auf. Anderson will lieber warten; Kalish auch! Montague sagt, er weiß keine Fragen! [Ist das vielleicht Demonstration, dass es außerhalb der Logik keine klaren Fragen in Philosophie gibt? Aber das Examen ist ja nicht auf Philosophie der Wissenschaft beschränkt.] Dann fragt Chang etwas. Schließlich kommen die anderen dann 🕮 auch dazu. Schließlich fängt Anderson an; seine Fragen sind sehr unklar; David muss lange zurückfragen, bis sich herausstellt, was er meint. Die anderen und ich diskutieren auch mit. Es wird eine lange Diskussion; „philosophisch“, die Wandtafel wird überhaupt nicht benutzt.) (Kalish lädt alle ein zu seinem Haus; aber ich sage, ich bin müde, und ich muss auch für Ina nach Hause gehen.)

Gelesen Luce-Raiffa Buch. – 2 zu Dr. Mott. (Über Inas verknaxten Fuß am 30. Zuerst wieder mein Gefühl, dass sie meine Warnung gegen die alte Leiter nicht befolgt hat und uns dies antut; ähnlich zu Princeton, wo sie Fuß verknaxte. Er: meine „aggressiven“ Gefühle. Ich sage: nicht aggressiv, sondern egoistisch. Inas Abneigung, zum Doktor zu gehen, und dazu Dr. Blazina. Ihre Ungeduld, und Unabhängigkeitsdrang. Er: Warum bestelle ich nicht selbst eine neue Leiter? Ich: Das will sie nicht! Er: vielleicht in Wirklichkeit doch.)

Morgens gebadet. 11 ich zu Dr. Piper; Ina zu Dr. Blazina. Ich fahre. – 3:30 Dr. AndrzejKawczak. (Aus Warschau. Über Rechtsphilosophie. Ich sage: Eine Jury müsste gefragt werden in terms von subjektiver pr. Er ist nett, sehr bescheiden; formal vermutlich nicht sehr bewandert, aber intelligent. Seine Frau schreibt eine thesis über Ethik des Wiener Kreises; er fragt über Schlick und Neurath.) Ich fahre ihn zurück zu Dykstra Hall (– 6). –

10 ½Hinds. – Gelesen. – Nachmittags etwas über pr.

10 ½ – 1 Besprechung mit G, M, K. (G. sagt, er ist noch bis Ende Juli hier, will auch noch für mich arbeiten, will am 30. noch zur Besprechung mit M. und K. kommen und dann abfahren.) 🕮– Nachmittags Luce-Raiffa gelesen. (Ich mache Berechnungen über die exponentielle util-Funktion.)

Ich mache Berechnungen über die exponentielle util-Funktion. – (Nachmittags warten wir vergeblich auf Dobr.)

(9h Dobr. telefoniert. Er sagt, ich hätte ihn für heute Nachmittag bestellt; Vielleicht habe ich mich wirklich versprochen?) –Luce-R. Buch. – 12 Hinds hier. – Nachmittags 3 ½ – 5 ½Dr. Marian Dobrosielskihier. Er war Assistenzprofessor in Philosophie in Warschau, bei Ajduk. Jetzt in der polnischen embassy in Washington; hier zu democratic convention. Siehe K-Karte! Machte Dr. bei Dürr in Zürich über logischen Empirismus; hat meine alten Sachen gelesen, „Aufbau“, „Scheinprobleme“ usw. – Ich erzähle, wie Neurath den Marxismus auffasste. Er ist selbst Marxist, aber vernünftig, weniger Betonung auf Dialektismus. – Klug, und gut mit ihm zu sprechen. – Über die heutige Weltlage. Ich erkläre meinen Optimismus auf die Dauer, falls wir die Katastrophen vermeiden können. Er denkt ebenso. Er sagt, da ist kein großer Streit zwischen Russland und China über Koexistenz; beide wollen es; nur Unterschied im Grad der Erwartung von Ergebnissen aus Verhandlungen. – Er sagt, sie in Polen die jetzt gute akademische Freiheit, auch in Philosophie. Ingarden spricht gegen Marxismus; es gibt eine katholische Universität mit kommunistischen Philosophen.

Endlich wieder an pr-Artikel (§ Kohärenz). – Abends TV: democratic convention in LA (Kennedy ist ziemlich sicher; aber auf einmal ist erstaunlich viel Stimmung für Stevenson21https://en.wikipedia.org/wiki/Adlai_Stevenson_II.) 🕮

pr gearbeitet (§ 9 Kohärenz fertig gemacht). – 2 zu Dr. Mott. (democratic convention am TV. Meine Identifizierung mit Stevenson; der brave junge Mann Kennedy, wie meine . Homo Männer. Gut, dass ich in meiner Anstellung nicht abhängig davon bin, viele Leute zu überzeugen, niemand nimmt meine pr Theorie an; aber das macht nichts; meine Anstellung ist unabhängig davon; und in 20 Jahren, wenn ich nicht mehr lebe, werden sie es schon einsehen.) –TV convention: Sieg für Kennedy.

Morgens gebadet. 11 ½ zu Dr. Piper (es sieht gut aus. Nur noch Salbe und Puder benutzen, in einer Woche telefonisch berichten.) – Ditto masters revidiert. –TV: convention; Johnson ist gewählt von Kennedy als vice president! Das ist enttäuschend!

Ditto masters revidiert. – Topkins gelesen. –G’s notes gelesen. – (12h Hinds)

Ditto masters revidiert (§ 8 fertig). – 3 ½ – 6 ½Davidson und Bohnert hier. (Ich frage über ihre Experimente mit subjektiver pr. Er sagt: Die Versuchspersonen werden doch nach längeren Versuchsreihen mehr konsistent. – Über Unterschied zwischen belief und attitude. Er hat, wie bei analytisch-synthetisch, Zweifel, ob es nicht nur ein Gradunterschied ist, und nur in Bezug auf Zweck der Äußerung, nicht in Bezug auf semantischen Inhalt. Er macht andererseits einen Unterschied zwischen einem imperativen Satz und einem reaktiven Satz. Letzterer ist wahr, wenn die betreffende Handlungsweise wirklich die betreffende moralische Eigenschaft hat. Dass Werturteile nicht aus Fakten abgeleitet werden können, zeigt nur, dass die Werteigenschaften wie „gut“, nicht definierbar sind durch die anderen; aber es zeigt nicht, dass ein fundamentaler Unterschied besteht.)

Entwurf für meinen Vortrag für Kongress geschrieben: („Das Ziel der induktiven Logik“). –🕮

10: H. –

3:30-6 Besprechung mit G.

11 zu Dr. Seiff. (Der Druck im rechten Auge, der letzthin immer 20 war, ist 22; das ist noch unter der Grenze des Normalen. Er sagt, wie schon früher mal, dass, wenn der Druck einmal nicht mehr kontrolliert werden kann durch medizinische Mittel, würde er Operation raten.) – Mittags und abends wieder etwas tense; vielleicht wegen der Augen.

Dory Shafer (sie kommt, 9 ½, während ich allein beim Frühstück bin. Ich erkenne sie nicht. Sie fragt nach Ina; die ist nicht da. Sie sagt, Herb habe versucht, sie zu töten, und sie hat keine Badewanne, ob sie hier baden könne. Ich denke, sie muss betrunken sein, wie die Nachbarsfrau an der hillside; ich sage, sie soll später wiederkommen. Sie fragt, ob sie nicht im tub waschen könnte, sie sei blutig. Ich zeige ihr das Badezimmer. Danach kommt mir erst der Gedanke, dass sie Dory ist und von Bohnert gesprochen hat. Als sie herauskommt, entschuldige ich mich und lasse mir alles erzählen. Dabei mache ich ihr einen Kaffee und gebe ihr Frühstück. Sie erzählt, gestern war sie bei Bohnert; sie machten sich gegenseitig Vorwürfe, dann wurde sie bewusstlos (sie hatte das früher einige Male, Art Epilepsie); er schlug sie ins Gesicht, sie flüchtete ins Badezimmer. Sie hörte ihn eine Schublade öffnen und „wusste“, dass er seinen Revolver nahm. Sie sprang aus dem Fenster im 2. Stock!, lief zu anderen Leuten und rief die Polizei an. 6 Mann Polizei kamen. Sie sagten ihr nachher, sie hätte einen Revolver in seiner Tasche gefunden. Ich sage: Ist ihm klar, dass er einen Psychiater benötigt? Aber sie hält nichts davon.) 11 ½ Ina kommt und spricht mit ihr. – 2h zu Dr. Mott. (Über Dory und Bohnert. Er ist sehr skeptisch über ihre Geschichte. Ich sage, ich war das auch zuerst; aber als sie berichtete, dass die Polizei kam und Revolver an ihm fand, dachte ich, da dies nachgeprüft werden kann, würde es vermutlich 🕮 wahr sein. Er meint, sie muss jedenfalls sehr hysterisch sein. – Über Dr. Seiff gestern; abends tense; vielleicht hatte mich der Gedanke an Augenoperation doch wohl mehr betroffen als ich mir zugeben wollte. – Auf meine Frage sagt er, dass er bereit ist, Bohnert eine Konsultation zu geben; aber er hat keine Zeit für neuen Patienten, und das soll ich Bohnert sagen. Ich sage, es ist aber unwahrscheinlich, dass Bohnert es tun will.) – 6h Ina und Dory kommen zurück. (Ina erzählt mir nachher, dass sie Dory zum Arzt brachte, um die Verletzungen zu verbinden. Der Dr. war anscheinend gekränkt, als Dory ihn fragte, ob Nähen notwendig sei oder vermieden werden könnte. Dory hatte einen hysterischen Ausbruch, sodass Ina nichts übrig blieb, als sie für die Nacht hierher einzuladen. Sie ging zu Dorys Wohnung, konnten aber die Autoschlüssel nicht finden. Ina sah an Bohnerts Wohnung die zerschlagenen Fenster, und dort, wo Dory heruntergesprungen war, die zerbogene Stelle am Drahtzaun, auf den sie gefallen war; durch den Draht waren die Verletzungen entstanden; Ina meint, ohne den Drahtzaun, der den Fall auffing, hätte sie eine ernstliche Verletzung des Rückens kriegen können. – Ina hörte von Dory, dass sie nicht zu ihrer Mutter gehen könnte, die nahe bei USC wohnt, weil die in einigen Tagen ihr PhD Examen macht; und auch nicht zu ihrem Vater, der einen drugstore in Pasadena hat. Ina hörte, dass Dory am Telefon einen Freund bat, ihr einen Revolver zu leihen! Sonst würde sie sich nicht zurück in ihre Wohnung getrauen.) – 8 ½ gehe ich zu Bett. Dory schläft im Wohnzimmer. Ich kann lange nicht schlafen, mit all den aufregenden Geschichten.

(Ina hat Dory gesagt, dass ich um 10 jemand erwarte, und dass sie mit ihr vor 10 wegfahren will. Trotzdem hat Ina die größte Mühe, sie aus dem Bett zu bringen, um 9 ½; 🕮 und dann bleibt sie immerzu beim Frühstückstisch sitzen. Ina macht selbst das Wohnzimmer in Ordnung und sieht nach, ob nichts von Dory liegen geblieben, dann gehen sie endlich, 10:15). 10:20 Hinds. (Ina bringt Dory nur zum Auto und kommt dann zurück; sie macht auch einige meiner Übungen mit.) – 12 ½ -2 Bohnert hier. (Ich habe ihm vorgeschlagen zu kommen. Er erzählt uns die Geschichte; und wir kriegen ein ganz anderes Bild. Am Abend vorher hatten sie schon großen Zank; er wünschte, dass sie um 11 geht, weil er sonst nicht schlafen kann, aber sie blieb bis 2, mit Vorwürfen und usw. Dann am 19. abends war dasselbe aber viel schlimmer. Sie schlug auf ihn ein und schrie ihn an, sie auch zu schlagen; auf dem Bett sitzend schlug sie mit den Ellenbogen 2 Fenster ein und riss den screen in Stücke; sie nahm eins der Glasstücke und bedrohte ihn damit. Dann lief das Blut von ihren Händen auf Arme herunter; sie schmierte es über ihr Gesicht, ihre Bluse, und das Bett, und drohte, die Polizei zu rufen. (Ich glaube) er riss das Telefonkabel ab. Sie ging ins Badezimmer. Er nahm die Pistole aus der Schublade, um sie nötigenfalls zu bedrohen. Sie schrie, dass sie es hörte, und sprang aus dem Fenster. Er lief hinunter, sah den Zaun, auf den sie gefallen war, sie war aber schon fort. Er rief die Polizei an, sie kamen und nahmen beide in seine Wohnung; sie ließen sie in getrennten Zimmern ihre Geschichte erzählen. Sie rief der Polizei zu: Achtung, er hat Pistole! Sie fragten ihn, er gab ihnen die Pistole. Sie rief: Vorsicht, die ist geladen; aber die Polizei fand, dass sie ungeladen war. Die Polizisten gehen fort. Er sah am nächsten Tag Ina und Dory in Dorys Wohnung gehen. Er sagt auch noch, dass Dory mehrere Freunde hat, einer namens Loyb (?), der mehrere geladene Pistolen immer geladen hat, 🕮 weil er glaubt, sobald der Atomangriff kommt, muss er sich seinen Weg im Auto aus der Stadt und auf dem freeway mit der Pistole erkämpfen! Bohnert sagt, Dory hat manchmal gedroht, dass ihre Freunde ihn mal in einer dunklen Gasse verprügeln werden (vielleicht hat er darum die Pistole). – Ich sage ihm, dass ich erstaunt bin, dass er das alles so lang ausgehalten hat. Er sagt, er hat schon oft beschlossen und ihr gesagt, dass es jetzt endgültig zu Ende sei. Aber wenn sie dann später zu ihm kommt, mit einem kleinen Geschenk, und in Tränen und voller Reue, sie gibt wieder nach! Aber diesmal ist es wirklich zu viel, sagt er; anscheinend will er Schluss machen.)

10 ½ – 12 ½David Kaplan hier. (Er berichtet über das Angebot aus Berkeley, und dass er von hier eine Zusicherung haben möchte, bevor er es ablehnt. Ich sage ihm, dass Yost mir schon alles gestern telefonisch erklärt hat, und dass ich dafür bin, ihm die Zusicherung zu geben. Aber er berichtet doch alle seine Überlegungen und Gefühle darüber sehr weitschweifig.) – Nachmittags unzählige Telefongespräche, über Arrangement der nächsten Tage. – Abends Mia hier. (Sie hört begierig die ganze Geschichte über Dory und Bohnert. – Sie geht morgen mit Wim auf eine Fahrt nach Norden für eine Woche.)

11 – 2 ½Kalish und Montague hier. (Über David, wir stimmen überein, dass er zunächst seine thesis schreiben soll. Sie stimmen mir zu dass, wenn das Department ihm eine Zusicherung macht für Herbst 1961, so sollte es unter der Bedingung sein, dass er die thesis beendet hat. – Kalish hat, mit Geld seines Vaters, sich ein größeres Haus an Mulholland gekauft. –🕮 Ich erzähle die Bohnert-Dory Geschichte. – Ina ist oft dabei; und alle sind vergnügt.) – Nachmittags etwas pr (über 2 Distanzen, Quotient Theorem).

10 – 1 ½department meeting hier. (Im Patio. Über David Kaplan. Yost möchte, dass wir ihm Zusicherung für Ernennung 1961 machen mit prospect von Permanenz. Er fürchtet, dass er sonst die Einladung von Berkeley annehmen würde für nächstes Semester oder Jahr und dann vielleicht dort bleiben würde; aber Abe Kaplan, Meyerhoff, Piatt, Morris und Robson sind dagegen! Daher wird nur beschlossen, dass David 1961 die Rotking Instructorship haben soll, falls sie erfolglos ist; keine Bedingung in Bezug auf Ph.D. wird gemacht. Yost tendiert dazu, immer die Meinungsunterschiede auf die Spitze zu treiben. Dagegen Kalish sagt, besser keinen Vorschlag zur Abstimmung bringen, der dann abgelehnt wird. Kalish und Montague sind dafür, dass David ein Semester oder Jahr nach Berkeley geht; das würde gut sein für ihn, und würde auch den Einwand anderer beseitigen, dass unsere policy ist, dass jeder Student zuerst mal woanders unterrichten soll.) – 3 ½ – 5 Prof. PravasJ.Chaudhury hier (er war eine Zeitlang bei Black in Cornell, zuletzt an USC; er ist Prof. der Philosophie in Calcutta. Ein Freund, Dr. Nundy (?), physikalische Chemie an Caltech, bringt ihn her. Ch. hat Wittgenstein gelesen, einiges von mir, Kraft über Wiener Kreis, Ayers Bücher, Russell usw. Er ist interessiert am Gegensatz zwischen britischer und amerikanischer analytischer Philosophe. Ich sage: Die Abneigung gegen künstliche Sprache in England kommt, weil sie nicht Wissenschaften gelernt haben. Er sagt, die Studenten in Indien fangen jetzt an, moderne Philosophie zu studieren, und auch etwas symbolische 🕮 Logik; aber die humanities sind getrennt von den Wissenschaften, und daher haben die Studenten keinen wissenschaftlichen Hintergrund. Er selbst hat ursprünglich Physik studiert. – Über das Sprachenproblem in Indien; sie versuchen, Hindi als Hauptsprache zu machen, aber das findet viel Widerstand. Ich über internationale Sprachen; Sprache verbessern, wie in Logik, so auch für allgemeine Sprache. – IchdOriginal Im. gebe ihm „M &N“, 2. ed., gebunden. – Er spricht gut und lebhaft Englisch, hat vieles gelesen, kann aber nicht technische Logik.) – Über pr‚ und Distanzen. – 10:30 Hinds. – 1 ½ Ina bringt Rich. Jeffrey vom Flugplatz. (Er kommt bis Do., wohnt in Mias Haus, die für eine Woche mit Wim fort ist. Er bringt die 2. Version des Artikels über D. F., dittoed, aber noch nicht ganz fertig. – Nachmittags Gespräch über pr. Seine Bedenken gegen pr\(_2\).) –8 ½.

9 ½David und René Kaplan. (Über sein Problem, ob er die erwartete Einladung nach Berkeley für 1 (oder 2) Semester annehmen soll. Ich sage, ich bin jetzt dafür, aufgrund von Kalishs Argumenten. Unterwegs deute ich ihm vertraulich, aber ohne Namennennung, verschiedene Gesichtspunkte an, die die Kollegen vorgebracht haben gegen permanente Ernennung: ob er wirklich hauptsächlich in Philosophie der Wissenschaft arbeiten wird, sein schlechtes Examen, dass Church schon als Logiker vielleicht kommt usw.) David fährt mich 10 ½ zum22Original zum 10 ½. fotografischen department ( wiederum Porträtaufnahme für das department; und Frage für 4 Negativmikrofilms.) Er fährt mich zurück und holt Renée ab. – 12-1 Gespräch mit J. – 3:30-7 Gespräch mit J. und G. Beide zum Abendessen. 🕮

2 zu Dr. Mott (weiter über Bohnert und Dory. Meine masochistischen und sadistischen Neigungen. Er: Da muss etwas in der Kindheit vorgegangen sein, wo ich jemanden attackierte; ich: vielleicht den Vater; er: oder die Schwester; und wo ich dann erschrak über die Folgen.) 4 ½Besprechung mit J. Vormittags und nachmittags Besprechung mit J.– Ich gehe mit hinunter und zum Abschied umarme ich J. Ina bringt ihn zum Flugplatz. (Heut Flugzeug 5:45, 1 Stunde.)

(H kann nicht kommen wegen Frau.) – 12-3 Ruth Anna hier. (Sie hat ein Zimmer in demselben Haus wie die Eltern.) – Sie wird zum Stanford Kongress gehen, und von dort nach Eugene zurück. Sie ist sehr gern dort; abgesehen vom Chairman Prof. Castell, einem Idealisten. – Sie ist froh, dass es Mia und Wim so gut zusammen geht; aber sie mag Wim nicht. – Sie ist dabei, die ganze thesis umzuarbeiten; sie ist sehr interessiert an dem \(\varepsilon{}\)-Operator, ich leihe ihr Assers Aufsatz darüber. Sie bezieht sich in der thesis auch auf mein Signifikanzkriterium; sie glaubt, es ist nicht erledigt durch Davids Argument. Ich sage ihr, dass mir scheint, dass in Davids Sprache mit definiten Konstanten, meine Bedingung zwar im erfüllt ist, aber nicht der Absicht nach, sodass vielleicht eine Verstärkung der Forderungen helfen könnte.) – 5 – 5 ½Mutzli hier (zum ersten Mal, zurück aus Europa). Sie sind heute um 4 AM aufgestanden und durch die Wüste hergefahren; Olaf kippte beinahe um vor Hitze; er hatte wieder Rückenschmerzen während der ganzen Fahrt. Es war so schön in Norwegen; sie liebte die Menschen dort, und den Wohlfahrtsstaat. Sie möchten vielleicht mal für ein Jahr hin.) – Abends gebadet.

10 ½ – 1 Besprechung mit G, M, K. 🕮 1. Über numerische Geometrie; endliche und unendliche Permutation. 2. über mein cred; Unterschied zu Savages Wahrscheinlichkeit.) Abschied von G; ich sage ihm, es war gut, ihn ein Jahr hier zu haben (ich sage aber nicht, dass ich ihm für die schriftlichen Ergebnisse dankbar bin, weil die ja recht spärlich sind, wenn auch gut in Qualität), und beste Wünsche für die Zeit in Berkeley. (Er fährt morgen nach Berkeley, weil seine Arbeit dort anfängt am 1.8. Er hat gesagt, dass er ca 800 $ bei SDC verdient hat.) – Notizen geschrieben. Über pr (Prädikate mit Distanzen; Parameter für kleine s, oder für beliebige s). – 4-6 Abe Kaplan und Iona hier. (Er hat Paradox: „Ich glaube, dass jeder dieser 500 Sätze wahr ist, aber vermutlich ist mindestens einer falsch“. Meine Lösung: Der Glaubensgrad für jeden Satz ist hoch, aber für die Konjunktion niedrig. – Über Kosmologie; wir beide haben gefühlsmäßige Präferenz für die Hypothese der stetigen Schöpfung. Über Wahrscheinlichkeit, dass ein Planet in unserer Galaxie intelligente Wesen oder wenigstens Organismen hat.) VIII / 1960 10 ½H. – Über pr. 7-8 Soblers hier. (Sie gehen mit Ina zum Campus Theater.)

Über pr.

2 zu Dr. Mott. (Über G, seine Unpünktlichkeit, Nachlässigkeit, und wenig geschrieben. Er sagt, ich habe G. nicht gut getan damit, dass ich so nachsichtig war; er hätte strengere Führung gebraucht.) – Über pr.

Über pr. – Dittoe masters korrigiert. –

Masters korrigiert. 12-2 Morandini hier. (Sie haben jetzt auch 2 andere Plätze in Aussicht für „Institut“. – Ich sage, dass ich bereit bin, 🕮 begabte Studenten zu beraten; aber nicht populäre „extension“ Vorträge. Er fragt über Adv. Bd; das sei die künftige Fakultät. Ich: vielleicht später. – Er zeigt uns Bilder eines Künstlers für gewaltige Monumente und dergleichen für LA; vielleicht sei einiges dieser Art auch passend für das „Institut“. Henry Kaiser und Cyrus Eaton sind interessiert, vielleicht Geld zu geben, sobald sie sicher sind, dass etwas Gutes gemacht wird.) – Gelesen. 12 ½ – 2 Olaf Helmer und Monika hier. (Mutzli ist bei ihrer Mutter im Hospital. – Olaf erzählt von Europa. Französische Riviera war enttäuschend; zu viele Leute und kein guter Strand. Norwegen gefiel ihnen am besten: Leute und Landschaft. – Das Kind spricht immer noch nicht gut; sie ist jetzt 4 Jahre. Auf dem Schiff war sie immer im Kinderzimmer mit den anderen Kindern; auch hier fragt sie immerzu, wann der Vati sie zu einer Freundin bringen wird.) – 6 ½ – 9 (-11!) Gordon Mathews und Betsy (er wollte mir ein Buch zurückbringen, sie sollte ihn hier abholen. Er sagte, er wollte sie ausnehmenausführen? für Dinner bei Frescotti. Daraufhin lädt Ina sie ein, zum supper hier zu bleiben. Sie sagen, sie wollen uns mal in Stanford zum Dinner ausnehmen. Ich sage, nicht abends. Darauf sagt sie, ich soll ihnen heute sagen, wenn ich müde bin; dann wollen sie gehen. Ich sage, ich werde mich nach dem supper zurückziehen, aber sie können bei Ina bleiben.)

In KPFK23lokaler Radiosender in Los Angeles gehört: Abe Kaplans Vortrag über Zen-Buddhismus (2 Stunden). – Langen Brief an Kemeny und Nakhnikian aufgesetzt.

10 ½H. – De Finetti und anderes gelesen. 🕮

Haarschneider – 3 ½ – 5 Richard Wiebe und Frau hier. (Sie werden nach Johns Hopkins gehen, wo er Philosophie unterrichten wird. Dabei schreibt er seine Dr. thesis für Mates – Berkeley über Nominalismus. Er ist jetzt politisch interessiert, an Sozialismus, Marxismus. Ich nenne ihm Cohen und Dobrosielski. Siehe K.) –

12 (ausnahmsweise) zu Dr. Mott. (Ich sage: 12 passt mir besser als 2. Er: Die Stunde ist sonst nicht frei, aber vielleicht 11 im Herbst. Ich: Das würde ich vorziehen. Also will er doch mit mir fortfahren? Ich fürchtete, er würde sagen: Die langen Ferien sind eine gute Gelegenheit, es abzubrechen. Ich habe gemischte Gefühle, nach beiden Seiten. – Über Haim: Ich habe nachgedacht; er hat recht, ich hatte hätte streng sein sollen; das hätte ihm und auch mir mehr genützt. So viele Studenten jetzt haben Schreibblock, oder Schwierigkeiten solcher Art. Er: Im Allgemeinen sind die jungen Leute heute weniger selbstdiszipliniert; sie benutzen „Schreibblock“ als eine Entschuldigung. Über Wiebe, seit 10 Jahren Student, und die thesis noch nicht fertig; Bohnert, und manche andere. – Sorgen über Stanford Unternehmung; mehr die praktischen Dinge; aber auch der Vortrag, weil fast alle gegen meine Auffassung sind. – Er fragt nach dem Rücken und den Übungen. Ich: sehr gut; nicht mehr die früheren twinges usw., die mich so leicht beängstigten. Er: gut; will ich weiter mit ihm fortfahren (es klingt, als wäre er dafür, es nicht unbeschränkt fortzuführen). Ich: Ich plane, wöchentlich 2 x bis zur Stanfordreise; nachher vielleicht 1 x; wenn Klassen anfangen, vielleicht aufhören.) – Vortragspläne für Stanford weiter: einige Axiome und Gründe dafür. – Abends gebadet.

Vortragsnotizen für Stanford Kongress. – 12 H. – Mit Ina zu Desmond (guten grauen Sommeranzug gekauft, Wolle, $ 98; Schwimmhose 6; Kurzärmelhemd 6; schwarzen Ledergürtel 5, Schlips blau mit goldenen Streifen 4.) Ich fahre beide Wege, und dort eine Stunde, meist gestanden; aber nachher nicht zu müde. – Notizen für Vortrag. 🕮 Über pr. (Überlegungen über Cr und Cred‚ für Vortrag). – 1 – 2 ½ (-3 ½) Mia und Wim hier. –

Am Vortrag gearbeitet.

10 ½H. – Bressans langen Brief gelesen. – Für Vortrag gearbeitet. Für Vortrag gearbeitet, fertig. (Mutzli ruft Ina an, sie geht nachmittags zur Klinik, um Diagnose über thyroid gland zu hören. Sie ist ganz außer Fassung, dass Olaf nicht mitgeht. Sie fürchtet, dass es cancer sein könnte. Ina ruft Olaf an und sagt ihm, wie aufgeregt Mutzli ist; er soll mitgehen, aber ihr nicht sagen, dass Ina angerufen hat. – Mutzli ruft später an: Olaf wird mitgehen.)

2 zu Dr. Mott (letzte Sitzung vor den Ferien; nächste 14.9. – Ich sage, seine Frage voriges Mal, ob ich fortfahren werde mit physikalischer Therapie, klang mir wie eine suggestion, nicht fortzufahren. Er scheint erstaunt, sagt aber nicht ja oder nein. Er fragt stattdessen: Meine Frage voriges Mal, ob er mit mir fortfahren will; wenn das mich beschäftigt, warum habe ich das nicht längst mit ihm besprochen; auch über Aggression und meine Unfähigkeit dazu habe ich schon lange nichts gesprochen. – Letzthin werde ich oft erinnert an mein Alter, und besonders an die Alter von 70 nächstes Jahr; z.B. Yost Telefongespräch mit Ina, dass Verlängerung über nächstes Jahr hinaus unwahrscheinlich. Ich kann mich schlecht an den Gedanken anpassen, dass ich dann wirklich 70 sein soll.) – Stegmüller Buch gelesen. – Abends gebadet. Maxwell Papers gelesen. – 3 ½ – 5 Bohnert hier. (Über seine Ramsey Sprache). – Gelesen.

Vormittags nach Westwood gefahren (ich probiere Anzug an, lasse Hose kürzer machen. – Zum Reise office, Flugpläne.) – Sachen gelesen. – Zum Abendessen Bohnert.🕮 (Er hat versucht, vernünftig mit Dory zu brechen; aber sie kommt doch immer mal wieder, und schmilzt seinen Widerstand mit Freundlichkeit oder Tränen; sie hat eine Menge von seiner thesis getippt!) – Abends Fernruf von Jeffrey (das Haus steht für uns zur Verfügung; über Programm: prob. symbolism ist Mi Nachmittag; also müssen wir doch schon Di reisen!).

Gelesen und gekramt. – Nachmittags Olaf und Mutzli hier ½ Stunde (ich gebe im dittoes: AS für Logik Teil II, \(\varepsilon{}\)-Operator. –David Kaplan hier ½ Stunde (ich gebe ihm die beiden mse über Hempel-Opp. „Explan.“ zurück.) –

Aufsätze von Leblanc und Popper gelesen. – 1 ½ – 3 Radiovortrag von Abe Kaplan über logischen Positivismus gehört, sehr gut verständlich. Ein Buch mit den 4 Vorträgen, auch über Zen, Existentialismus, und Pragmatismus, wird bei Random House erscheinen). –

10 ½H (er mahnt mich, während der Reise nach Stanford die Streckungsübungen (vorwärts, rückwärts, seitwärts beugen) täglich zweimal zu machen; die anderen mindestens dreimal wöchentlich.) – Gekramt.

Nachmittags im Auto, mit Mia, zu Sterlings Garage. (Vorher hat Ina schon den Hund zum kennel gebracht). Im Taxi zum Flugplatz, United Airl., DC 6 Flugzeug (um diese Tageszeit gibt es leider kein Jet). 4 – 5 ½Flug nach StanfordOStanford University zum Int. Congress für Logik und Methodologie der Wissenschaft. Ruhiger Flug, aber starke Vibration. Rich Jeffrey holt uns ab, zunächst zu ihnen zum Abendbrot; bis nach 9. Dann zum Haus von Spencers, (109 Los TrancosWoods Road, noch etwas höher als Jeffreys Haus; großes schönes Wohnzimmer, daneben Küche mit Dinette, und Kinderzimmer mit 2 Bunkbett, und Schlafzimmer Doppelbett. Ich nehme zimmer, Jeffrey und Ina legen synthetische Bretter und die Matratze.) Ich bin sehr müde, 🕮 aber nicht zu sehr; ich bin froh, dass ich die Reise so gut bestanden habe; 7 ½ Stunden auf, gegangen, gestanden, und gesessen.

Kongress beginnt (vormittags Eröffnungszeremonie; wir gehen nicht hin. Nachmittags 3-6 Symposium über subjektive Wahrscheinlichkeit. Ich sitze neben Woodger, Church ist Chairman; Vortragende: Good, Savage, v. Wright. G. und S. interessant; W. ist nicht recht klar. Er will diesmal subjektive und objektive Wahrscheinlichkeit verbinden. [Gleichzeitig ist Sitzung über mathematische Logik; dabei: Putnam und Smullyan, und David Kaplan. Über rekursive Mengen usw.] Nachher begrüße ich eine Menge Leute. (In Jeffreys Office Gespräch mit Savage. Ich erkläre ihm kurz den neuen Punkt in meinem morgigen Vortrag: Qual.-Funktion; und Überlegung über robot, was er interessant findet. Leider wird er nicht nach LA kommen, sondern das Angebot von Universität Michigan annehmen. Dann fährt Jeffrey uns nach Hause. [Abends ist Symposiumsvortrag der Statistikkonferenz. der Wissenschaft, und die neuen Forderungen an die Theorien der Statistik. Ich gehe nicht hin.] – Ich schlafe im unteren Bunkbett im Kinderzimmer, weil es gut und firm.

Morgens zu Hause. Ich lese nochmal meine Vortragsnotizen durch; 10 Seiten, ich muss doch wohl allerlei davon weglassen. – 1 ½ – 2 ½ en: mein Vortrag (invitedms address) „The aimofinductivelogic. v. Wright ist chairman; ich sitze auf der Bühne, ohne Tisch, lege mein Kissen bald beiseite. Ich habe Mikrofon am lapel; ich stehe öfters auf und gehe zu den Wandtafeln, wo Bohnert die Formeln geschrieben hat; dabei sorgfältig das Mikrofonkabel hinter. Nachher ist es zu spät für Diskussion; darum sagt Davidson nicht, dass wir Diskussion morgen Nachmittag im Philosophiegebäude haben werden. Viele Leute kommen mit lobenden Worten. [Ursprünglich hatte ich vor, noch etwas zu den Nachmittagssitzungen zu gehen; über pr und Induktion, Jeffrey, Vorträge von Copeland, Davidson, Haifman, . Aber ich gebe dies auf, um mehr Zeit mit Kemeny zu haben.] 🕮

Kemeny kommt zu meinem Vortrag (aber sonst geht er nicht zum Kongress, weil er gekränkt ist, dass Suppes, den er sehr gut kennt, ihn nicht eingeladen hat. Er trägt vor bei der gleichzeitigen Statistikertagung). Ich fahre mit ihm in seinem Mietauto, Ina mit Jeffrey, zusammen nach Hause. Ich hatte vorher schon nap genommen, darum nehme ich jetzt keinen, lege mich nur 10 Min. hin, um mehr Zeit für Kemeny zu haben. (Mit K und J über die geplante Artikelreihe; und einige sachliche Fragen.) Wir erfahren, dass die Besitzer des Hauses heute Abend zurückkommen werden! (Sie waren am Tahoe See, und da war ein Waldbrand. Wir beginnen, einiges zu packen. Später stehen auf einmal die Leute schon da: Mrs. Spencer, eine Künstlerin, mit ihren 2 Jungen und ihrer Mutter. Ina schlägt vor, dass sie ihre Sachen nicht herein bringen, bis wir unsere hinausgebracht haben, aber sie tun es doch. Ina wird aufgeregt, und packt wie wild, vergisst Sachen, und weiß nicht, was schon eingepackt ist und was nicht. Ich bin müde und möchte mich eigentlich gerne schon ins Auto setzen; aber ich bleibe noch eine Zeit herum, um Ina zu machen, wo noch Sachen sind. Endlich fahren wir ab, wieder in 2 Autos, zum Haus von DanielBennett (instructor in Philosophie, die Frau ist Malerin; das Haus war früher ein Wasserturm; zum oberen Stock geht außen eine Treppe hinauf; oben sein Study und Schlafzimmer; unten gibt es keinen Platz zum Hinlegen; das Haus liegt mit Ausblick auf offenes Hügelland, flache Hügel, Felder und Obstbäume; Monatsmiete $80; Los Altos Hills🕮 13721 RobledaAve.) Alle Sachen werden vom Auto weit weg hineingetragen. K. und J. stellen mit großer Mühe und experimentieren die Gasleitung an hinter dem Haus, und dann den Kochofen usw. – Einige Minuten Gespräch mit K und J über pr (im Hinblick auf Js Rezension von Popper, gebe ich auf, anstatt „positive Relativität“ zu sagen: „\(e\) ist confirmierende Evidenz für \(h\)“; Popper sagt: Dann ist überhaupt keine Beziehung mehr zwischen \(c\) und confirmation. Sollen wir noch andere Terme aufgeben, z.B. „ch. ofc.“? Beide sind entschieden dagegen. –K sagt zu Ina, in meinem Vortrag waren mindestens 3 neue Ideen. Er meint vermutlich: (1) der Übergang von Cr zu Cred macht es möglich, die starken Invarianzaxiome zu bekommen; (2) Übergang von psychologischen zu logischen Begriffen; (3) die Gründe für die Axiome enthalten zwar Begriffe der decision Theorie, aber die Axiome selbst nicht, die sind rein logisch.) J. fährt nach Hause. K. und Ina zusammen braten ein Steak, und dann essen wir endlich zu Abend. Nach 9 fährt K. fort. Wir sind beide sehr müde. Ina sagt, dass der plötzliche Aufbruch vom anderen Haus sie sehr mitgenommen hat, sodass sie ganz jittery war.

Vormittags zu Hause geblieben. (2h Edith fährt Ina in die Stadt, zu Renée. Sie schaut die Flamingo Motor Lodge an, wo David und Kaplan wohnen, 3398 El Camino Road. Wir wollen umziehen, weil es im Bennett Haus zu schwierig ist: die lange steile Treppe; wenn ich oben liege, ist das Telefon unten nicht erreichbar; für Richard ist es sehr weit, er müsste uns immer in die Stadt und wieder hinaus bringen; Taxi wäre viel zu teuer, weil man jeden Weg doppelt bezahlen müsste.) 3h J holt mich ab, zu seinem Office. Dann 3:30-5:30 inoffizielle Diskussion, ca 40-50 Leute, in einem Hörsaal im Philosophie Gebäude, über meinen Vortrag. (Popper bittet mich, dass er bald drankommen möchte, weil er früher weggehen muss. Ich lasse zuerst v. Wright sprechen. Dann Popper. Er geht an die Wandtafel. Er sagt, dass er einige Fragen stellen möchte; nachdem ich antworte, kommen dann auch Sprecher hinein, schließlich sagt Popper: „Ich stehe schon lange da, habe aber noch nicht viel gesagt“. Er betont, dass er seine eigene Auffassung hier nicht vorbringen will, sondern nur Fragen über meine stellen will. 🕮 Später sprechen noch: Kneale, Craig, Braithwaite, Bohnert, ein holländischer Logiker Ebbing?, ).

(Ich erkläre unter anderem: wie die Klasse der C-Funktionen immer enger wird, durch Beschränkung der zugelassenen \(\lambda{}\)-Werte; universelle Propos können positives symbol haben; höheres \(\lambda{}\) zeigt konservativere Haltung an; Spekulation über Begründung von theoretischen Postulaten: vielleicht symbol = 1, oder dies nur \(A\) Postulate; Ramsey Satz; eine bestimmte induktive Logik ist für eine bestimmte Sprache gemacht, bei Änderung der Sprache muss man neue ind. Logik machen; Bohnert bemerkt richtig: mit Ramsey Satz kann man derselben Sprache auskommen. )

Nachher 5 ½ – 6 ½ in J’s Office Gespräch mit Grover Maxwell (ich gebe ihm comments über seinen Aufsatz über theoretische Sprache; ich sage, der ist nicht klar genug formuliert.) Mit ihm weit gegangen über den Campus zu seinem Auto. (Er berichtet über Feigls Depression. – Ich erzähle von meinem Rückenunfall; jetzt viel besser durch Übungen.) Er fährt mich zum Flamingo (Ina ist inzwischen umgezogen; sie musste wieder in großer Eile packen, weil Renée zurück in Stadt musste, und das hat sie wieder sehr mitgenommen. Jetzt ist sie aber vergnügt, und das Appartment ist sehr nett, wenn auch teuer: $ 17.) Wir behalten Maxwell zum Abendbrot (ich nenne ihn „Grover“; er erzählt mehr von Feigl.) Gebadet. – Taxi. Um 11h bin ich in der Vormittagssitzung (9-12): Symposium über theoretische und empirische Aspekte von Wissenschaft. Ich höre den letzten Teil von Poppers Vortrag; und Woodgers Vortrag (er vergeudet ca 20 Minuten dazu, die Begriffe „Funktionalismus“, „Abhängigkeit“, „Unabhängigkeit“ klar zu machen durch: Pferde, Jockeys, equomos, usw. mit Matrizen; alles mit ganz lächerlicher Umständlichkeit, manchmal auch gutem Humor; dann 10 Minuten über Genetik, sehr umständlich: die genes sind Teile von chromosomes, aber die sind auch andere Teile; sind Teil von Zellkern und von Zelle, und die von Organismus. Mikrologische Weltlinien, Phänomene.) Ich fahre mit Ruth Anna und Mia zum Lagunita Court. Dort Lunch an einem großen Tisch🕮 Vom Auto aus sprechen wir mit Dennes und Church. – Lunch im Lagunita Court, an einem großen quadratischen Tisch, mit Mia, Ruth Anna, Montague, Raymond Smullyan (er unterrichtet in Princeton; er will jetzt Tennenbaum besuchen, der nach Michigan geht, um dort Ph.D. zu machen. Sm. will in Michigan bleiben; ich nenne ihn „Raymond“, ohne zu fragen), und mit Putnam und Erna (sie gehen ein Jahr nach Europa. Er will Buch über Quantenmechanik schreiben. Ich sage, ich habe Neigung zu der Ansicht von Bohm usw.; er sagt, er auch in gewissem Sinne; er will die ganze Theorie klarer machen. – Nap in Mias Zimmer. – In der Olivia Lodge (SW Ecke) Gespräch mit Popper 2:45-nach 4 (er ist sehr freundlich und herzlich; ich habe den Eindruck, dass er aufrichtig eine gute Beziehung haben will. Ich frage über seine Augen; die Operation hat zuerst; aber er ist jetzt wieder schlechter. Ich sage von meinem glaucoma. Er sagt, er ist glücklich in England, hat gute Beziehungen mit Philosophen. Ich sage, dass BJPS sehr gut ist, besser als die philosophischen Zeitschriften in USA; er freut sich und will das Wisdom sagen. Er sagt, er ist nicht Mitherausgeber; sie bemühen sich, die Zeitschrift unparteiisch zu halten. Wir kommen auch kurz auf die Kontroverse Popper - BH zu sprechen. Er beklagt sich, dass BH seine Argumente nicht beachtet, seine Ansichten entstellt und taktlos ist. Ich sage, wir hatten den Eindruck, dass er nicht auf unsere Argumente hört. Er sagt, wir wollen lieber nicht darüber sprechen, und ich stimme zu. Mal sage ich, dass ich sein Buch sehr hoch schätze, und es den Studenten sehr empfohlen habe, aber mit Warnung vor seinen Polemiken. Er sagt, er bemüht sich, die Auffassung jedes Autor in bester Form zu geben. Ich sage, dass ich seiner Auffassung und wissenschaftlichen Verfahren, Testen von Hypothesen usw. ganz zustimme; dass ich aber glaube, dass dies durchaus vereinbar ist mit meiner induktiven Logik. – Er hat den Band „Postskript“ schon lange fertig, hofft, dass er bald erscheinen wird. – Ich frage über sein Jahr im Stanford Center; ich dachte, vielleicht würde er schreiben und mich besuchen; vielleicht hätte ich schreiben sollen. Er sagt, er hatte das auch überlegt, aber er war überbeschäftigt Tag und Nacht ; wenn ich ihm geschrieben hätte würde er sicher 🕮 nach L.A. gekommen sein. Wir stimmen überein, dass wir uns besser verstanden hätten zur Zeit der Kontroverse, wenn wir hätten miteinander sprechen können. – 3:30 - 6 war die große Rezeption aller Kongressleute von Suppes und Tarski in Opernhaus . Wir beschließen nicht hinzugehen, damit ich Zeit für Privatgespräche habe. Zum Abschied gebe ich ihm beste Wünsche.) – Nach 4-6 Gespräch mit Dr. Bressan. (Er erklärt mir sein Modalitätssystem. Es hat sehr gute Ideen, teilweise von mir, aber beständig weiterentwickelt. Er hat eine allgemeine Regel, um gewöhnliche Theoreme in modale umzuformen. Ferner Regeln der Übersetzung von modalen Sprachen (mit Typensystem, vielleicht will er Typ \(w\) usw. einschließen). Er hat Operator ‚(H oder Aleph?)‘, der dem ‚N‘ entspricht, aber ebenso wie gewöhnlicher individueller quantifier behandelt wird. Er hat Definition von „extensional“, „modal“, „absolut“, ich glaube in der modalen Objektsprache. – Ich rate ihm, das Ganze in 2 oder 3 Teile zu teilen: der erste nur modale Logik, für JSL; ich will dann dem Herausgeber schreiben; er soll entweder mireOriginal mit. mitteilen, wenn er es einschickt, oder ihnen meinen Namen nennen. Ich sage ihm, falls es korrekt ist, ist sein System bemerkenswert und neu und ein wichtiger Fortschritt; aber da ich die Details nicht geprüft habe, muss er selbst die Verantwortung tragen, dass keine Fehler darin sind. Er sagt, er ist confident, dass es im Wesentlichen richtig ist; falls ein Fehler vorkommt, würde es ein unwesentlicher sein, den er leicht korrigieren könnte. Er ist sehr dankbar für meine Ermutigung.) Seine italienische Frau mit Tochter holt ihn ab (Duca), und sie bringen mich zum Flamingo. – Mit Ina zum Restaurant zum Abendessen. 11h kommt Bar-Hillel (seine Frau und Tochter sind in S. Franc.) (Er hat offer von Berkeley für ein Semester, ein Logikkurs, Ersatz für Myhill; er hat sich inoffiziell bereit erklärt; das 2. Semester wird er in MIT sein, ohne Unterricht. – Ich gebe ihm den Plan für unsere Reihe von Artikeln, und erkläre ihm den Inhalt. Er will dazwischen mal nach LA kommen, vielleicht auch schon früher mal kurz. – Er erzählt, dass Haim Gaifman einen Beweis gefunden hatte 🕮 für die Vermutung, aber Levi und ein anderer haben gefunden, dass da eine Lücke ist; Haim glaubt aber, dass er imstande sein wird, die Lücke auszufüllen.) 1hMehlberg kommt, und wir nehmen beide zum Lunch. (Mehlberg: Er ist Assoc. Prof. mit tenure; aber er glaubt, dass er nur promoviert wird, wenn er Ruf von anderswo bekommt. Gewirth und Thompson sind beide stark beeinflusst von Oxford Philosophie. Thompson wird von jetzt ab Chairman anstatt Perry. McKeons Einfluss ist im Abnehmen. Thompson will, dass das Department nicht auf irgendeine Schule festgelegt wird. Er glaubt, dass McKeon Druck auf Schilpp ausübt, meinen Band zu verzögern, wegen der Stelle über das Department, die auch ; er selbst hat die Stelle nicht gelesen, aber die Autobiographie hat anscheinend herumzirkuliert. Mir ist nicht klar, ob die Geschichte glaubhaft ist. – Nachher beim Abschied sagt er, wie unendlich dankbar er mir ist: Als er damals zum ersten Mal von Canada nach Chicago kam und ich ihn einen Vortrag in meinem Seminar halten ließ, ging es ihm sehr schlecht, weil seine ganze Familie von den Nazis umgebracht worden war; er sei etwa eine Woche in Chicago gewesen und meine Ermutigung habe ihn aus der Verzweiflung herausgebracht.) – Ina geht mit beiden in Kaplans Platz, weil ich nap nehme. – 3 ½Jeffrey holt uns ab zu ihrem Haus; wir bleiben noch nach dem Abendessen bis nach 8h. (Auch mit ihm über die Reihe der Artikel und über den Inhalt von Kemenys und Haims Artikeln. – Er erzählt, dass sein Department meist politisch sehr links steht. Goheen ist von Queens College weggegangen, weil da das unamerikanische Komitee Untersuchungen machte, und hat Isenberg und andere mitgenommen.) 10 ½ – 12 Erna Putnam24Erna Putnam, geb. Diesendruck, erste Frau Putnams, mit der er sich am 1.11.1948 verheiratet hatte und 5-jährige Tochter bei uns. (Ina hat diesmal alles frühzeitig fertig gepackt. Ruth Anna kommt mit Mia. Wir warten noch auf Richard Jeffrey, der nur kommt, um Abschied zu nehmen. Dann fährt Ruth Anna uns zum Flugplatz. 3 Abflug (United Air, DC 6T; ruhiger Flug.) 4:45 Los Ang;OLos Angeles Wim holt uns in seinem Auto ab. Es wird spät, und wir beschließen, erst den Hund 🕮 abzuholen. Ina und Mia sind aufgeregt, und rufen dem armen Wim widersprechende Anweisungen zu. Dann zu Sterlings Garage, unser Auto abgeholt. 6 ½zu Hause. (Es ist schön, wieder zu Hause zu sein, und ruhige Tage zu haben. Andererseits aber habe ich auch das Gefühl, dass ich ganz gerne noch einige Tage beim Kongress geblieben wäre.)

Sachen gekramt und gelesen.

Sachen gekramt und gelesen. 11 ½ – 2 Victor Ng zum ersten Mal hier. (Er ist am 23. angekommen, finanziert von Familie in Manila; er will Arbeit suchen, um mehr zu verdienen. Er wohnt vorläufig bei einer Frau von Office für fremde Studenten; er sucht ein Zimmer näher zur Universität. Er scheint intelligent, ich spreche diesmal noch nicht über philosophische Probleme. Er schätzt Russell sehr. Ich sage, dass ich mit Russell auch politisch übereinstimme, Sozialist, usw. Dann kommt er auch heraus: gegen Syngman Rhee und Chiang Kaishek, usw; er sagt, er darf das aber nicht laut sagen. Er möchte 4 Jahre hier bleiben! Ph.D. machen. Er ist nicht schüchtern, scheint praktisch und gewandt.) – (Abends Ina mit Soblers zum Campus Theater.) IX / 1960 Gelesen und gekramt. – Abends gebadet. 10 ½H. (Er sagt, wenn ich nur eine Stunde pro Woche nehmen will, müsse er die schwierigeren Übungen, z.B. die mit dem Stock, ausschalten. Ich sage: zunächst 2 x; und dann werden wir sehen, wenn das Semester anfängt.) – Gelesen.

11 Dr. Emil Walter aus Zürich und sein Freund Prof. Karl Brunner kommen, bis 2 ½. 🕮 (Walter war beim Standford Kongress. Er fragt mich über Stand des logischen Positivismus in US; er will in Zürich darüber berichten. Ich sage: Es ist nicht mehr eine abgegrenzte Bewegung oder Schule; aber sehr viele sind durch diese Ideen beeinflusst. Brunner ist Assoz. Prof. von Ökonomie an Bus.-School UCLA; er ist aus sich selbst zum Empirismus und unseren Büchern gekommen, weil er die Methoden und Begriffe der Ökonomie und Soziologie unbefriedigend fand. Er kennt Kalish und Montague; von seinen Grad. Studenten verlangt er, dass sie Phil. 31 nehmen oder Suppes’ Logik kennen. Er hat glaucoma, ist vor einigen Wochen operiert worden.) 2 ½ seine Frau kommt, sie im Auto abholen (weil er jetzt nach der Operation noch nicht wieder fährt); sie ist auch Schweizerin. – Kemeny über „analytisch“ gelesen.

Kemeny über „analytisch“ gelesen. (Wir warten vergeblich auf Anruf von Fraenkel.)

Für Gardner Vorlesung IX revidiert; Gamow gelesen. – Abends Ina mit Soblers und Tochter und Schwiegersohn zum Campus Theater.) Weiter an IX. – IX fertig korrigiert. – 3 ½ – 6 Bohnert hier. (Erzählt einiges vom Kongress nach meiner Abfahrt. Putnam sprach sehr kritisch über unsere Unterscheidung zwischen Beobachtungssprache und theoretischer Sprache. Es gebe keine scharfe Grenze. Church, Heyting und Tarski über Grundlagenfragen. Church verteidigte Logizismus; Heyting erinnerte an den Königsbergkongress mit von Neumann . Tarski plädierte gegen Nominalismus, den er selbst anfangs vertreten hatte. Er meint jetzt, man soll nicht eine Schranke machen, über die hinaus keine 🕮 Entitäten mehr zugelassen werden. – Bohnert hatte in den letzten 2 Wochen hier vor dem Kongress wieder bessere Beziehung mit Dory, die sich sehr bemühte, nett zu ihm zu sein. Aber zum Schluss wollte sie ihn nicht ohne sie abfahren lassen; er musste sie schließlich auf der curb sitzen lassen, weinend, und wegfahren. – Er hat Angebot von Northrop für permanente Anstellung mit ca$ 14000. Sie sind bereit zu warten 4 Monate, bis er die thesis fertig hat. Sie wollen ihn aber bald mal für 2 Wochen Konsultation buchen, für ca 600 $, was er wenig findet – Er beeilt sich jetzt, die erste Version der thesis fertig zu machen, damit er sie nach Philadelphia schicken kann.) – Abends gebadet. IX Korrekturen fertig revidiert. – Gelesen. –

Gardner Kapitel IV-V, Revision angefangen (über Messung; ich muss viel korrigieren; er hat die 5 Regeln nicht gut verstanden). – 1hH. –

Gardner weiter. 10:30 H.

Gardner IV-V fertig. Endlich nach vielen Wochen wieder zurück an Arbeit für AS für C, ( am Skelett für § 10: Symmetrie).

Gardner VI-VII () fertig revidiert. –

10:30 H. – Endlich nach vielen Wochen wieder zurück an die Arbeit am AS für pr. (am Skelett für § 10: Symmetrie.) –

Haarschneider (Ina fährt mich hin, zu Fuß zurück.) Immer noch sehr heiss. – Über pr.

Über pr.– 2 zu Dr. Mott (zum ersten Mal nach 4 Wochen Unterbrechung. Ich berichte, dass es in Stanford 🕮 sehr gut und leicht ging. Inas Aufregung beim Umziehen. Ihre Ungeduld, nach Hause zu kommen. Er fragt zu warum blieb ich nicht allein dort? Zuletzt über Frage der Fortsetzung der physikalischen Therapie; gerade da müssen wir plötzlich aufhören.) Seit 4 Wochen zum ersten Mal wieder gefahren; es geht sehr gut. – Über pr. – Abends gebadet (zum ersten Mal unter der Dusche).

pr gearbeitet. 10:30 H. –pr gearbeitet. – 7 ½ – 8 ½Mia hier. (Später auch Wim mit Ina, ohne mich.)

10 ½ – 1 (-2 ½) M und K. – Gelesen. Über pr. –

Über pr.

3-5 erstes Seminar. (Grundlagen der Physik, Phil. 211, in dem Seminarzimmer HB 2203.) – Mit Yost gesprochen über die Einladung von Stanford Center (er will Dean anrufen, ob die Entscheidung für nächstes Jahr beschleunigt werden kann, oder ob der Präsident vielleicht eine unausgesprochene Regel für solche Fälle hat.)

Über pr. – 2 zu Dr. Mott. (Ich berichte über Einladung vom Stanford Center. Er freut sich sichtlich mit mir darüber; er hat anscheinend gehört, dass Leben und Arbeit dort angenehm ist. 🕮 Er fragt, ob es wohl mit meiner Teilnahme am Kongress zusammenhängt. Ich: Es könnte sein, dass Goheen dem Tyler gesagt hat von meinem Vortrag, und dieser ihn angehört hat. Er fragt, wie Ina darüber fühlt. Ich sage: Sie ist auch sehr erfreut, für mich, und weil man dort schön wohnen kann. – Ich erzähle von Nancy; in Cambridge; jetzt soll sie sehr verschlossen sein. Diese träumerischen Frauen haben merkwürdige Anziehung für mich. Ina wundert sich darüber. Er: Vielleicht, weil ich selbst als Kind ein Träumer war und nicht leicht das Erlebte in Worte fassen konnte. –Über Fort Ich sage, dass ich Physiotherapieübungen mit H. doch fortsetze, aber nur einmal wöchentlich. Er fragt, wie ich das H. gegenüber begründet habe. Ich sage, wegen Semester, Zeitmangel; und er selbst ist sehr beschäftigt. Ich frage, ob seine Frage früher mal gemeint war als Suggestion, die Behandlung von H. aufzuhören oder seltener zu machen. Er: Nein, da es doch sichtlich gut tut. Ich: Ist da nicht vielleicht Gefühl, dass dies eine competion mit ihm ist? Er sagt: Nein, es ist doch etwas anders.) – Nachmittags wieder an pr. –Abendsgebadet.

Über pr. – 4:20 H. (Er will es auf Mo verschieben; aber das kann ich nächste Woche nicht; daher vielleicht Mi.) – Abends gebadet.

Zu Soblers (zum ersten Mal seit Wochen. Ich fahre 11-12. Ich schwimme im Teich, ohne Badehose, ziehe dann die neue Badehose und Hemd an. Über Chruschtschow und Castro am TV. Wir verstehen uns über alle Fragen sehr gut. Sie beide nehmen Fotos und movie Aufnahmen von uns. – Ina erzählt über unser Zusammenkommen in Wien; ihr Kummer mit der Heirat in Prag; die Schwierigkeiten mit Agnes. Ich sage, ich möchte aber doch meine Kinder wiedersehen. Über Johannes. Benedikt meint, es wird doch schmerzlich für mich sein, wie fremd 🕮 sie mir geworden sind, z.B. politisches Denken. Ich sage, ich glaube nicht; zur Hitlerzeit waren sie ganz Nazi; das war mir sehr schwer; aber jetzt sind sie das nicht mehr; ich glaube, man kann doch menschlich Kontakt nehmen, auch wenn man verschiedene Auffassungen hat. – Ich steige mit Benedikt auf den Hügel. Ich freue mich zu sehen, dass Herz und Atem es leicht nehmen; auch keine besondere Müdigkeit. – Es war ein schöner Tag.) Ina fährt zurück, 6:20-7:20.

Über pr (Repräsentationstheorem für MI). –

Für Leiters 5. qualif. exam (über Maxwell ms).– Über pr. –7h Bohnert.

Über pr. – 4 – 4 ½ zu Dr. Seiff. (Nur Druck gemessen: normal, und Refraktion. Er hat nicht mehr Zeit für Sehfeldtest. Ich soll in 4-6 Wochen wiederkommen.) 3-5 Seminar.

2 Dr. Mott. (Bohnert gestern am TV Interview, seine Erfahrung mit LSD; er wurde als „mental ill“ bezeichnet; erstaunlicher Exhibitionismus; mit diesem Mädchen hat er doch nicht gebrochen! – Ina gestern am Telefon mit Mutzli über RAND Leute, Mutzli war ganz verstört und musste das Gespräch abbrechen. – Einen Tag bei Soblers; auf den Hügel geklettert. – Er sagt: Ich will anscheinend sagen, dass andere Leute so viel Schwierigkeiten haben, und dass im Vergleich dazu es mir ganz gut geht.) – Über pr.

Department meeting (12:45 einstimmige Morris Promotion, angenommen von den Philosophieprofessoren. – 1 – 2 ½ Examenfragen für Leiter.) 🕮 Ich treffe Jaspers (zum ersten Mal seit 1951), Church; Lang und William, zum ersten Mal. David Kaplan ist zum ersten Mal als staff Mitglied beim Meeting. – Über pr.

Über pr.– Abends 7-8 (-10) Mia hier. X / 1960 10-11 H. – 5 ½ – 7 ½Cocktailparty bei Piatts. (Dunkles Zimmer, sodass es mir schwer fällt, Leute zu erkennen. – Ich setze mich mit Church aufs Sofa und spreche lang mit ihm. Er sagt, der chairman seines Departments in Princeton, Tucker‚25vermutlich Albert W. Tucker (1905-1995) wird am 18.10. herkommen und dann mit ihm sprechen. Dann wird er seine Entscheidung machen. Ich habe den Eindruck, dass er zurückgehen wird, falls sie ihm dort genug bieten. – Er kann polnisch lesen, und ein wenig russisch. Er kennt verschiedene russische Mathematiker von Kongressen; er sagt, die werden weniger ideologisch beschränkt als die Philosophen. Ich sage, der Austausch von Wissenschaftlern wird erleichtert, wenn der kalte Krieg weniger heftig wird; es war unglücklich, dass der U211 Flug gemacht wurde vor dem summit meeting. Er: Aber das ist nötig für unsere Sicherheit; wenn er die Verantwortung hätte, würde er jetzt die Flüge fortsetzen (!). Ich spreche dagegen, aber er bleibt dabei. – Mit Furth und Mrs. Furth gesprochen. (Sie war voriges Jahr nicht hier. SiefOriginal Die. studiert chinesische Geschichte, und jetzt auch chinesische Sprache; sie ist lebhaft daran interessiert.))

12 ½ – 2 ½ zum Brunch zu Dr. Kulka, (dort auch Klopfers und Jokls. Klopfers waren im Sommer in Europa. Er hat kürzlich Christoph und Eline in München gesprochen, wo er kurzen Aufenthalt hatte. Er meint, Christoph habe sein Examen schon gemacht. – Alle sind gegen die A.M.A., besonders Dr. Kulka ist wütend, dass sie 180 $ Jahresbeitrag zahlen müssen, und die AMA Tausende ausgibt für Propaganda gegen „sozialisierte Medizin“, sodass auch ihre Kollegen, z.B. an UCLA, beeinflusst sind; 🕮 und Propaganda für Nixon; aus denselben Gründen. Sie und Jokl sind entschieden für Zulassung von China, weil das für disarmament nötig ist. – Es ist erfreulich, mit Leuten zu sprechen, die auch radikal denken. – Klopfer ist doch sehr anti-kommunistisch; aber vielleicht doch sozialistisch, jedenfalls für sozialen Fortschritt.) – Abends gebadet.

Über pr (weitere Ideen über die nicht archimedische Maßfunktion, für abzählbare Mengen, aufgeschrieben wie Skelett; möglicherweise später zu § 8 hinzuzufügen.)

3-5 Seminar. (Allerhand Diskussion.)

2 zu Dr. Mott. (Ina sprach beim Lunch über Aggression und erzählte von Dr. Pastrom. Ich: Er gibt mir keinen Anlass für Aggression. Er: auch nicht für negative Gefühle, z.B. heute beim Geben des Schecks? Ich: Die Balance von Gefühlen ist aber doch positiv. Er: Habe ich nicht den Wunsch, dass es weniger kostet. Ich: Gewiss, oder dass es frei ist; aber wenn ich das sagen würde, klänge es wie eine wirkliche Bitte. Er: Ist er so verständnislos, dass er das so falsch interpretieren würde? Ich: Sie sprechen wie Ina; die ist auch immer gekränkt, wenn ich etwas zur Sicherheit sage, was sie schon selbst beobachtet hat. – ÜbergOriginal Aber. das Gespräch bei Dr. Kulka. Ich war erfreut über die Gemeinsamkeit der Auffassungen.) – Weiter an Revision von „Unity ofSc.“ für Nakhnikian.

Weiter an Revision von „Unity ofSc.“ für Nakhnikian.– 11 ½ – 2 ½Bohnert hier. (Er sagt: Er hat ca 50 Seiten von seiner thesis geschrieben; 20 weitere im ersten Entwurf, muss noch in Form gebracht werden; das Ganze wird ca 200 Seiten. – Er hat allerhand interessante Fragen, über Anwendung von induktiver Logik auf Beobachtungssprache oder theoretische 🕮 Sprache. Begriffe wie „Koch“, „Stuhl“; er hat recht, dass das Kind sie so lernt, dass sie gewissermaßen theoretisch sind. Ich betone aber, dass solche Begriffe nicht gut sind als Prim für induktive Logik; die letzteren müssen einfach sein.) Remarks für „Unity ofSc.“ fertig gemacht. „Phil. und log. Syntax“ Revision angefangen.

10 ½ – 1, -2 ½M und K, Gespräch über pr. (K. hat meine Berechnungen für pr, mit Distanzen, mit Parametern für rekursive Formel von vor zu vor +I korrigiert und weiter geführt. Er wird das fortsetzen. – Ich erkläre zu § 8, nicht in archimedischem Maß, meine Überlegungen über abzählbare Mengen. M. fragt über Axiom 7p, über Menge der euklidischen Punkte. Nachmittags finde ich Gegenbeispiel gegen mein Axiom. Ich gebe M. meine Notizen, obwohl in Stenogr.) – 4 H. – Abends gebadet.

12-3 Church und Frau, und Kalish hier. (Church hatten wir am 1.10. getroffen; heute zum ersten Mal hier. Er ist zwar ziemlich schweigsam, aber nicht steif; sie ist vergnügt und redselig. Die Unterhaltung geht lebhaft und leichter als ich gedacht hatte. Wir sitzen im Patio, auch zum Essen. Wir zeigen ihnen die Obstbäume, und Frau Church pflückt eine Feige. Beide kommen anscheinend von Farmen; er aus Virginia. Sie haben fast immer in Princeton gelebt. Er war nur 2 Jahre fort; als Student in Göttingen, bei Bernays und Hilbert.) – „Phil. &log. Syntax“ fertig revidiert.

Phil. & log. Syntax“ typescript revidiert. – Gelesen.

3-5 Seminar.

2 zu Dr. Mott. (Über Inas Aufregung heute Mittag weil Bohnert ein Buch holen wollte und nicht zur Zeit kam. Sie wollte ihn nicht zum Lunch haben. Sie ist so leicht irritiert; auch Sovor der Party; auf der Party selbst war alles gut und nett. Er: Anscheinend ist etwas aufgestört in Inas Analyse; vielleicht ist sie 🕮 zornig auf Dr. Pastrom. Ich: Ja, heute Morgen, als sie zurückkam, erzählte sie, dass sie ihm gesagt hätte „to hell“ usw. Er: Sie scheint eine Angst zu haben; auch in Stanford. Ich: wieso Angst; ich habe bemerkt nur, dass sie zornig oder ärgerlich ist oder abweisend zu Leuten. Er: Es muss für sie eine ganz neue Erfahrung gewesen sein, dass ich in Stanford so unabhängig war, zu Leuten ging, vortrug usw.; das ist beunruhigend. Ich: Wie eine Mutter, deren Kind nicht mehr am Schürzenband hängt. Er: Ina hat anscheinend eine unbewusste Angst, Menschen zu verlieren; das ist vielleicht der Grund dafür, dass sie immer vermeidet, in nähere Beziehung zu Menschen zu kommen. – Das Ganze war mir neu und aufschlussreich, weil ich zum ersten Mal Zusammenhänge sah zwischen Dingen, die ich mir vorher nicht erklären konnte, z.B. Inas Reaktion in Stanford.) Ich bringe Ina Blumen, zum ersten Mal seit langem; aber sie sind etwas zerdrückt. Ich erzähle Ina etwas von Dr. Mott, will aber nicht seine Interpretation sagen. – Abends kommt Ina in mein Bett. Wir wollen ein TV Stück sehen, aber es taugt nicht viel. Wir bleiben zusammen und sprechen. (Ich erkläre ihr dann doch alles von Dr. Mott, so gut ich kann. Sie meint, das ist gar nicht neu, und auch nicht überzeugend. Aber ich sage, es ist doch zum ersten Mal eine Erklärung; darum akzeptiere ich es, solange ich keine bessere sehe. Sie ist froh, dass ich lange und ausführlich mit ihr spreche.)

Beim Lunch sind wir in guter Stimmung zusammen; und ich fühle, dass ich gern mit ihr zusammen wäre. Ich glaube, sie spürte auch dieselbe Stimmung. Darum küsste ich sie nach dem Lunch und war zärtlich, und bat sie, zu mir zu kommen. Sie kam auch, war aber doch nicht in guter Stimmung, und knurrte über alles. Erst dachte ich, es ist nichts, aber schließlich war es mir zu viel; als sie zu mir ins Bett kam sagte ich, sie soll es aufhören oder lieber gehen. Darauf wird sie zornig und geht. Ich springe auf und schlage die Türe hinter ihr zu. – 3 ½ sie kommt mit guter Botschaft: Doris hat angerufen, dass Dean Roleff gesagt hat, 🕮meine Ernennung für nächstes Jahr sei vom Präsidenten gebilligt. Später rufe ich Yost an (er hat es nur von Doris gehört; aber er nimmt an, dass das schon die endgültige Entscheidung ist, d.h. dass es schon vorher von den regents akzeptiert worden ist. Ich sage, dass ich sehr froh bin, ein weiteres Jahr hier zu sein; ich will aber Stanford erst absagen, wenn ich die offizielle Benachrichtigung vom Sekretär der regents bekomme; in Stanford wird keine Schwierigkeit sein, es zu verschieben.) (Ina hat mir vorher erklärt, dass sie meine Aufforderung so unvorbereitet kam, ohne vorheriges „Aufwärmen“; und dann habe sie sich geärgert, dass sie nochmal aufstehen musste, um das Grammofon anzustellen, und nochmal, um den Hund wegzusperren.) – Heute lese ich Purtill’sMA These über induktive Logik.

Leiters exam gelesen (Logik schwach). – 3 – 4 ½Purtill hier (zum ersten Mal. Ich mache kritische Bemerkungen über seien MA These über induktive Logik. – Er hat meinen ditto Artikel „AS“ diesmal durchgelesen, aber noch nicht gründlich. – Er bringt einige Fragen; ich erkläre meine Stellung zu max. bits und zu Neyman. – ErhOriginal Ich. ist zuweilen etwas eigensinnig, ähnlich wie Kahane; aber ist doch begierig zu lernen und hat allerhand gelesen.) – 6 ½ – 7 ½Mia hier (dann mit Ina zum campus movie).

10 H. – Dann im Bett ausgeruht und gelesen. – 3 ½ – 5 ½Victor Ng hier. (Zum ersten Mal richtiges philosophisches Gespräch. Er fragt einiges zum Ontologie Aufsatz, und zu Hempels Begriffsbildung. Die formalen Sachen sind noch schwierig für ihn. – Er hat zu viele Kurse belegt (13 Stunden); ferner arbeitet er in einem Restaurant täglich nach 5h. So hat er keine Zeit, weiter philosophische Bücher zu lesen. – Leiter exam gelesen. – Abends gebadet. 🕮

Tennessen, ms. „Via Metam“ gelesen; (oft nicht klar). – Plan der Artikel über pr überlegt; Briefe in technologischen länen.– Abends beim Turnen glaube ich plötzlich etwas im Rücken zu spüren; es ist aber nichts, und ich mache meine Übungen weiter. – Nach dem Abendessen fühle ich mich etwas down; 2 mal 2 Miltown.

Entwurf für „Prolog“ zu Bunges semantischer Ontologie geschrieben. – Nachmittags Haarschneider. – 6 ½Bohnert (über seine thesis). Abendessen (dann Ina mit ihm ins Kino.) – (Ich konnte lange nicht einschlafen.)

Um 3 sagt Doris: Das Meeting ist heute um 5! Dann wird es aber zu dunkel für mich, nach Hause zu fahren. Ich telefoniere Ina. Ich finde, Doris hätte mich anrufen sollen! Wie sollen wir das Auto nach Hause kriegen? Doris ruft verschiedene Kollegen an, ob sie Ina herbringen können um 5; vergeblich; so holt sie selbst Ina zum Campus, sodass Ina das Auto nach Hause fährt.) 3-5 Seminar. – 5-6 Sitzung (die älteren Department Mitglieder, einschl. Kalish. Über Promotion für Yost. Robson hat alle Fakten zusammen. Wenige Veröffentlichungen; aber Menge Tätigkeit in Komitees usw. Er wird einen Brief auf schreiben in unser aller Namen an den Dean. Yost ist jetzt im 6. Jahr Assoz. Prof.; nach 6 Jahren ist Promotion üblich.) Robson fährt mich nach Hause. (Ich bin froh zu sehen, dass ich gar nicht besonders müde bin.)

Gelesen. – 2h zu Dr. Mott. (Über Vorgänge am 13. nachmittags. Er: Da ich jetzt so viel mehr kann, erwartet Ina natürlich, dass ich auch mehr aktiv bin in den kleinen Dingen: den Hund wegzubringen usw.; zu sagen, dass sie sofort mitkommen sollte, usw. – Über Ernennung für nächstes Jahr; er findet das auch erfreulich. Meine etwas gespaltenen 🕮 Gefühle darüber, weil ich mich schon auf die „ewigen Ferien“ gefreut hatte. Beim rationalen Abwägen bin ich aber doch dafür, weiter hier zu bleiben. Ich bin zwar ungeduldig über die vielen Ablenkungen; aber viel davon würde auch sonst weitergehen: die Revision für Nakhnikian, der Prolog für Bunge, allerhand Korrespondenz. Ich erwähne auch Bochenskis Anfrage von Kansas.) Ich fahre vergnügt nach Hause.

Leiter exams gelesen. – 1-3 department meeting. (Über Leiters 2. qualif. exam. Das schwächste ist Logik; Church findet es unannehmbar, Kalish sagt: untere Grenze, vielleicht annehmbar, wenn kompliziert, ich stimme zu; ich sage, sein spezielles exam (über ms Maxwell, theoretische Begriffe) ist besser als anderes, intelligente Diskussion; schließlich stimmen 7 von 10 für passing, Church abstence.) (Ich zeige Yost von Bochenskis Brief, ob ich nach Kansas Universität kommen will.) Zum Uhrmacher. – Mit Ina Entwurf für Brief an Stanford Center durchgesprochen.

Etwas an pr gearbeitet. – Nach dem Lunch zusammen, zärtlich, und ganz besonders gut (seit 29.5.!) – An pr.– Abends gebadet. – Lange wach ( bis 3h).

10 ½H. – Über pr. – 5 – 6 ½Lea Bohnert hier. (Sie arbeitet für RCA in Washington. Unterrichtet abends an Am. Univ. über information storage und retrieval. Sie schreibt ein kleines Buch darüber. – Sie denkt politisch sehr progressiv; über Cuba usw.) – Lange wach (bis 3h).

Prolog für Bunge geschrieben. – 1 – 2 ½Mia und Wim hier. – Gut geschlafen.

Prolog für Bunge geschrieben; Englisch fertig gemacht. – Gelesen.

3-5 Seminar. (TP gegeben). – Ich fahre hin; Ina fährt mich zurück (sie besucht inzwischen Myra in dem neuen Haus nahe dem Campus.) 🕮

2 zu Dr. Mott (über Fr. Meine Ehrlichkeit in Bezug auf Alter und Sex. Es ist schwierig, den Abstieg in vielen Dingen mit Fassung und Gleichmut hinzunehmen.) – Gelesen.

An pr. (nicht archimedisches Maß, für Sa). –

1 ½ – 3 David und Renée Kaplan hier. (Er ist acting instructor, gibt Kurs 31: deduktive Logik. Er hatte geglaubt, das würde nicht viel Zeit kosten, weil er mit dem Material gut vertraut ist. Aber er braucht ungefähr 20 Stunden pro Woche für die Vorbereitung, sagt Renée. – Über die politischen Ereignisse und die Wahl. Sie sind auch enttäuscht über Kennedys Stand zu Formosa und Kuba.) – An pr (nicht-archimedisch). – 6 ½ – 7 ½Soblers hier. (Benedikt fällt es schwer, sich zu entschließen überhaupt für einen Präsidenten zu voten; er stimmt aber schließlich zu, dass man für Kennedy stimmen muss, um Nixon wegzuhalten. (Sie gehen mit Ina zum campus Film.) – Gebadet. (Währenddessen kommen sie zurück und sitzen mit Ina bis 12h!)

10 ½- M und K, - 2 ½. (Larry hat viel getan an dem System mit Linearitätsaxiomen; ist aber noch nicht sicher, ob es überhaupt eine Lösung gibt. – Über das nicht-archimedische Maß. Ich sage, dass ich die Axiome 7p und 7f in § 8 aufgebe.) Über die Wahl. Gordon ist für Kennedy; Larry für Nixon, er glaubt, der wird jetzt noch mit großer Mehrheit gewinnen.) – 4 H. – Brief an Chacha fertig geschrieben.

12 – 2 ½zu Klopfers (ich zum ersten Mal in ihrer Wohnung im Hotel Drucker. Wir fahren hin mit Dr. Kulka. – Es wird sofort gegessen, und nachher bin ich dann nicht sehr munter. Außerdem erzählt Klopfer dann endlos und ausführlich, 🕮 wie ein Dr. ihm unnötige Ausgaben verursacht hat für seine Mutter, während er in Europa war, mit wiederholten Aufenthalten im Hospital, Ambulanzen, Bluttransfusion. Er sagt ziemlich deutlich, es wäre besser gewesen, wenn sie sie, als es ihr schlecht ging, ruhig hätten für immer einschlafen lassen. – Er erzählt vom internationalen Psychologie Kongress, der seit langem zum ersten Mal wieder in Deutschland war. – Ich rede ihn von Anfang an mit „Du“ an; aber er beginnt mit „Sie“ und schwankt immer hin und her.) – Mein nap; dann eilig fertig gemacht für: 4¼ -7 wir fahren mit Mia und Wim. Zum Kino (in Beverly Hills, Canyon Str. Ich zum ersten Mal seit vielen Jahren. „Hiroshima, mon amour“; sehr bewegend: Ein französisches Mädchen geht nach Hiroshima und verliebt sich in einen Japaner; sie erzählt ihm, wie sie im Krieg einen deutschen Soldaten geliebt hat, der dann erschossen wurde, und nachher wurden ihr die Haare kurz geschnitten.) 7-8 Mia und Wim zum Essen hier. (Ich freue mich zu sehen, dass ich nicht müde bin; ich gehe gleich zum Essen, ohne mich erst auszuruhen.)

An pr (ms von § 11 wieder gelesen; Jeffrey msDe Fin.“ gelesen.)

XI / 1960 2:40 mit Hans Meyerhoff (aufgrund des Leiter exams meint er, soviel Logik sollte nicht von allen verlangt werden. Ich stimme zu. Er überlegt Vorschlag, dass jeder Student nur 3 von den 4 Gebieten nehmen soll, nach seiner Wahl. Ich weiß nicht, ob das die richtige Methode ist; vielleicht lieber die Anforderungen in den 4 exams herabsetzen.) – 3-5 Seminar. – Nachher fährt Friedman mich nach Hause (sein Auto ist an Hilgard geparkt; er hat Ticket für $ 1; ich gebe ihm das zurück, weil er sonst nicht dort geparkt hätte.) – Zu Hause sind Zetkins da (sie hatten gestern telefoniert, wollten erst dann kommen; sie wohnen in einfachem Hotel an 🕮 Wilshire in SM; sind doch auf einmal um 4h gekommen. Ich lege mich aber erst hin.) 7-8 Abendessen mit Zetkins. (Sie wollen nach Mexiko; Auto nur bis zur Grenze, dann Bus. Sie lernen etwas Spanisch, wollen vielleicht in einem Dorf wohnen. In Canada arbeiten beide sehr angestrengt in Garten und Feld, und am Haus. Sie haben Holzvorrat vom eigenen Wald gesägt, für 3 Jahre im Voraus. – Ina erzählt mir, dass Kostja ernste Schwierigkeiten mit den Augen hat, aus einem kann er nur sehr schlecht sehen; er will aber nicht zum Augendoktor, weil er sich fürchtet vor schlechter Diagnose; er meint, es sei vielleicht ein Katarakt. – Gertrud hat aus Deutschland $ 10.000 bekommen, nach dem Beamtengesetz; sie war damals in der Spezialausbildung für Gynäkologie, hatte schon Dr. med.; sie haben das für all die Jahre gerechnet, wo sie Oberarzt oder dirigierender Arzt gewesen wäre, wenn sie nicht emigriert hätte; sie bekommt jetzt laufend $ 150 monatlich, und dazu soc. security für beide. Die große Summe machte den Bau des Hauses möglich; dabei haben sie 3 acre Grundstück.) – Ich kann lange nicht schlafen; 3h nochmal ½ Nemb.

2 zu Dr. Mott. (Über Gertrud und Kostja; ich habe schlechtes Gewissen, weil sie so hart arbeiten. Er: Sie fahren nach Europa und Mexiko, und da habe ich ein schlechtes Gewissen, dass sie so arm sind? Gestern Abend deutscher Bücherkatalog, viele Bücher aller Arten und viele Bilder; warum kann ich nicht Zeit finden, allerhand zu lesen? Kostjas Augenkrankheit, er will nicht zum Dr. gehen. Gestern Nacht bis 3 nicht geschlafen; dann noch ½ Nemb., vorher 2 große. Auf seine Frage: Von Mindestens seit 1952 nehme ich jeden Abend Nemb.; ich hatte es herabgesetzt auf 1 ½, irgendwann wieder hinauf auf 2 große, das jetzt immer. Er: Das war ihm nicht klar; was geschieht, wenn ich es nicht nehme. Ich: Dann kann ich vermutlich nicht schlafen. Er: Habe ich es 🕮 versucht? Ich: Ich weiß nicht mehr; in LA wahrscheinlich nicht; ich würde 1 Nacht sehr wenig schlafen; die nächste Nacht vielleicht besser, weil ich dann müde bin; vielleicht aber auch nicht, wenn ich mir Sorgen mache, dass ich nicht schlafe. – Sonntag Hiroshima Film. Zum ersten Mal im movie seit vielen Jahren. Starker Eindruck.) Auf der Rückfahrt nach Westwood Village; zum Uhrmacher (timer wieder hingebracht), und lange in Campinellis bookstore herumgeschaut (gekauft: Lewis’ Word Guide26https://www.amazon.com/Comprehensive-Word-Guide-Norman-Lewis/dp/B0007DKSV6). –Kein Nembutal genommen (als Experiment, aufgrund von Dr. Motts Vorschlag. Ich schlafe zuerst gar nicht 1h Licht abgedreht. Ca 3h und 5h auf die Uhr geschaut; gar nicht geschlafen bis vielleicht 6; aber um 7h und um 8h wache ich auf aus kurzem Traum. In der Nacht fühle ich mich nicht schlecht, nicht besorgt, sondern ganz wohl; elektrisches Heizkissen auf den Bauch, das macht mich schläfriger, aber nicht genug.)

Ich erzähle Ina, dass ich kein Nemb. genommen habe. (Sie meint, vielleicht war er gar nicht schockiert sondern nur erstaunt über meine dauernden großen Nemb. Dosen; und vielleicht war es nicht ein Rat, es wegzulassen, sondern nur eine Idee.) – 12-5 Zetkins hier. (Es regnet, darum sitzen wir im Wohnzimmer oder Dinette. – Auch über politische Fragen. Er kritisiert Chruschtschow, nicht dass er dasiOriginal die. summit meeting abgebrochen hat, sondern dass er es so roh getan hat; dadurch hat er all die Engländer und viele andere, die gegen Eisenhower waren, wieder auf Eisenhowers Seite gebracht. – Auch Kritik an Castro, nicht ganz klar; ich sage, ich bin froh, dass er eine sozialistische Revolution macht; schade, dass er dabei so heftig ist, dass er viele, die zu ihm stehen möchten, verjagt. – Gertrud hat Ina eine Flasche Likör gebracht (Preis $ 7!).) – Gelesen. – Nachts 1h abgedreht; wach gelegen bis mindestens 3h, mit Heizkissen. 5h aufgewacht von argem Traum. Dann mehrmals wieder geschlafen und geträumt, bis ca 8. 🕮

Heute fühle ich mich besser als gestern. (Es ist blauer Himmel; darum beschließen wir schließlich, doch hinauszufahren, trotz Wettervoraussage von Regen.) 10 ½ – 11 ½mit Zetkins zu Soblers. (Ich fahre ganz hinaus. Wir sitzen im Wohnzimmer. Zetkins erzählen von ihrem Haus und Leben in Kanada, und zeigen Fotos. Benedikt ist sehr daran interessiert, er liebt auch British Columbia. Benedikt zeigt die Fotos, die er am 23.9. von uns gemacht hat, die Farbenfilme, wo ich bedächtig spreche (ohne Stimme), anscheinend erklärte ich den logischen Positivismus. – Ich frage über Pasternaks Dr. Schiwago. Benedikt sagt: interessant, aber er ist doch ein poseur. Kostja sagt dagegen: Er ist ein ehrlicher Mensch. – Ich frage auch über Kazantzakis-Gebäude; Benedikt liebt es. Ich sage, dass ich Zorbas sehr liebte. Benedikt nannte noch ein anderes: „Freiheit und …“, über den alten Freiheitskampf in Kreta gegen die Türken27Freiheit oder Tod, deutsch von Helmut von den Steinen, Berlin (West): Herbig 1954. – Sie sprechen über BeckettjOriginal Bennett.Godot“; Benedikt ist eher dagegen, weil nihilistisch; aber Raya sagt, dass er und auch Joyce, uns auf Grenzen und andere Empfindungen aufmerksam machen; sie war puritanisch erzogen und fand das zuerst schocking. Benedikt sagt, dieser „Strom des Bewusstseins“ taugt nichts. Ina sagt, wir sind zu sehr intellektualisiert, wir müssen wieder die Sinne lernen. Ich stimme zu; ich sage, in der Kindheit war das alles höchst wichtig für uns; wir haben es verdrängt; durch meine Erfahrung in Psychotherapie bin ich darauf gekommen, dass es wichtig ist, die unterdrückten Empfindungen und Gefühle wieder lebendig zu machen.) Abfahrt 4 ½, um noch Tageslicht zu haben; Ina fährt. – Es war ein schöner Tag. Ich bin froh, dass ich es so gut machen konnte, trotz wenig Schlaf. – Abends gebadet.

10 H. – 12-6 Zetkins hier. (Ich sage von meinem Experiment, Nemb. aufzugeben. Gertrud ist beeindruckt; sagt, das ist heroisch. Sie sagt zu Ina, dass Kostja kaum 🕮 zu ihr spricht zu Hause, und dass sie daher hier nicht gleich am ersten Tag auftauen konnte, sondern eine Zeit brauchte.) – Nachts bis ca 4h wach gelegen; gegen 5h aufgewacht von Traum; mehrmals wieder geschlafen, bis 9. –

12-2 Zetkins hier. (Ich gebe ihnen Gretes Adresse, besonders für den Fall, dass Fromm nicht in Mexiko ist. – Wir erzählen von Ruthlings; sie haben sie mal in Scottsdale besucht. – Ina bittet Gertrud, die teure Flasche mit Likör zurückzunehmen und anderen Freunden zu geben oder selbst zu behalten; Gertrud ist etwas geknickt darüber.) (2-5 Zetkins nehmen Ina mit zum Hiroshima Movie.) Ich an pr (lineare \(\mathcal{M}\)-Kombination). – 5-6 Zetkins hier (über die Atombombe. Wir sagen über Jungks Buch, und die zweifelhafte Rolle von Oppenheimer. – Wir nehmen herzlichen Abschied von einander. Sie werden wieder durchkommen in einigen Monaten, auf der Rückreise von Mexiko.) – Abends 12h 2 SC genommen (auf Rat von Gertrud; sie sagt: warum es sich nicht leichter machen, wenn es doch nichts schaden kann? Daraufhin liege ich nicht mehr so lange ganz wach; ich weiß nicht, ob ich richtig geschlafen habe in den ersten Stunden oder nur gedöst. Dann war ich eine Zeitlang wach, vielleicht 2-4 oder 3-5, ich habe nicht auf die Uhr gesehen. Morgens wache ich auf 7h, döse aber weiter bis 8.)

Ich fühle mich besser ausgeruht. – Weiter über pr. Transkript von morgigemkOriginal morgiges. Seminar gelesen. – Abends 12 wieder 2 SC genommen. (Um 4h habe ich den Eindruck, ich hätte noch nicht geschlafen; vielleicht doch unbemerkt. Gegen Morgen geschlafen.)

3-5 Seminar (Ina bringt mich und holt mich ab; ich fahre hin; sie zurück.) – Abends Ergebnisse 🕮 der Präsidentenwahl. Wir sind froh, dass Kennedy gesiegt hat, oder wenigstens, dass Nixon nicht gesiegt hat.

(Vorher Lunch und nap.) 2 Dr. Mott. (Ich berichte über das „Experiment“: ohne Nembutal seit letzten We! Es ging leichter als erwartet. Ina sagte: Der Doktor hat es vielleicht gar nicht als Vorschlag gemeint, usw. Aber ich wollte mich nicht abbringen lassen. Gertrud sagte: Das ist heroisch. Ina und Gertrud meinten, ich solle doch SC einnehmen zur Erleichterung des Einschlafens, da es doch harmlos ist. Er meint, ich könnte es vielleicht ebenso gut ohne das. Ich berichte über Dexedrin. Er scheint erstaunt. Ich hatte es ihm aber sicherlich am Anfang berichtet. Er meint, das könnte ich auch ebenso weglassen. Ich: Aber das hilft mir doch, warum weglassen? Er: Wir wissen nicht, ob es wirklich hilft, solche festen Gewohnheiten sind psychologisch nicht gut; vielleicht würde ein Spaziergang oder Gespräch oder intercourse dieselbe Wirkung haben. Ich: doch nicht intercourse? Danach brauche ich doch Ruhe! Er: Es ist besser, wenn es nicht feste Gewohnheit oder Regel wird.) 3 Dr. Seiff. (Druck normal. Sehfeldtest: R: beide Flächen etwas vergrößert, aber nicht wesentlich. Ich soll in 3 Monaten wiederkommen.) – Blumen für Ina gekauft.

Ina schreibt langen Entwurf für Brief an Schilpp (es scheint, dass er ein halbes Jahr lang den Verleger nicht gedrängt hat, wir sprechen wiederum lange darüber; ich finde, die Formulierungen sind zu kränkend.) – Über pr (lineare Kombin.). – Abends gebadet. 🕮

Über pr.

Über pr.– 10 H.

12-2 Kalish hier (zum ersten Mal seit langem. Er berichtet, dass er die Beziehung mit der Frau mit 2 Kindern aufgegeben hat; sie hat ihr Haus verkauft und ist fortgezogen. Er war anscheinend stark attachiert, aber „zu unreif“ für sie. – Er tut jetzt viel physische Arbeit, zusammen mit seinem Freund, dem mexikanischen carpenter; sie bauen großes Haus, das sie dann verkaufen werden. – Er wollte mich um Rat fragen über Artikel über „Modelle, in Logik und Wissenschaft“ für ein großes Wissenschaftsdictionary für Laien. Das ms ist weniger als 3 Seiten. Er steckt übermäßig viel Zeit hinein; auch jetzt wieder langes Gespräch.) – 3 ½ – 6 zu Myra und George Brown. (In ihrem neuen Haus Hills. Marschak28vielleicht Jacob Marschak: https://en.wikipedia.org/wiki/Jacob_Marschakund Frau kommen. Ich sage Mrs. Marschak, dass ich ihren Aufsatz über das Stanford Center mit großem Interesse gelesen habe. (Ich hatte aber vergessen, dass sie schrieb, dass sie Gesichtsparalyse bekam in Stanford und ihr Gesicht verschleierte; jetzt kein Schleier, aber das Gesicht sah streng oder finster aus, weil sie nicht lächeln kann.) Mit den beiden Männern über subj. Wahrscheinlichkeit und Savage. Brown sagt, er habe schon vor Savage Neigung in dieser Richtung gehabt und es Savage vorgeschlagen, der es aber zurückwies. Beide sagen, dass Wald nicht unbedingt dagegen war. Ich erzähle von meinem Gespräch mit Wald, wo er aber noch recht skeptisch war. Marschak bittet mich, im Winter einen Vortrag in seinem Seminar (für Anwendung der Mathematik in Sozialwissenschaften) zu halten; er hat meinen Vortrag in Stanford gehört und findet, dass das sehr geeignet ist. Brown und Tribus sind auch in seinem Seminar. – Über Rechtswesen und Wahrscheinlichkeit. Sie sagen, man brauche Wahrscheinlichkeitsvoraussagen über Ausgang von Prozessen, ich sage, anstatt jury soll man trainierte Experten 🕮 verwenden für die Faktenfragen aufgrund der gebotenen Evidenz; pr als Wettquotient. – Marschak fragt, wie man zum Ausdruck bringen soll, dass arme oder reiche Evidenz für Schätzung vorliegt. Ich: Peirce und Keynes haben schon gesagt, dass eine 2. Zahl nötig ist; ich habe es versucht zu explizieren („reliability“).)

Über pr (Distanzen; für K = 3, genommen 2 Komponenten).

3-5 Seminar. Ich fahre hin. Ina fährt mich zurück.

11 – 12 ½Bohnert hier. Er hat allerhand Fragen über Sprachformen mit Typensystem; geordnete n-tuples. Er verliert sich aber in allerhand Seitenfragen, sodass nur wenige Fragen seiner langen Liste zur Sprache kommen. – 2 zu Dr. Mott. (Ich berichte: 2. Woche ohne Nembutal; aber ich behalte mir vor, mal Nembutal zu nehmen, wenn ich fühle, dass ich es brauche. Er: Ja, das ist die richtige Einstellung. Ich: Ich habe aber oft SC genommen; und meist Dexedrin, ½. – Traum: Ich schr dränge Ina, dass sie still sein soll, weil Leute mich verfolgen. Wenn sie nicht still ist, schlage ich sie mit Faust ins Gesicht. Er: Was ist im realen Leben die Gefahr? Ich weiß nicht; manchmal fantasiere ich, dass ich vor ein Kongresskomitee geladen werde; manchmal sage ich dann gute, sarkastische Sachen; ich weiß, dass die mir in Wirklichkeit erst hinterher einfallen würden; „Treppenwitz“.) – Über pr.– Ina hat die Schmerzen an der linken Seite, wie Seitenstechen, heute stärker; ich habe ihr seit Tagen zugeredet, zu Dr. Forde zu gehen.

1-3 department meeting. (Über Flint Professur für 1962; beschlossen für Einladung: Quine, Fromm, Mally, Anscombe, Gordon Wh.) – Über pr.🕮

Inas Schmerzen sind schlimmer. (Sie macht endlich Verabredung mit Dr. Forde, nachdem ich für eine Woche sie vergeblich gedrängt hatte.) Benedikt kommt kurz. – 2 Ina zu Dr. Forde (ich fahre sie, gehe inzwischen einkaufen in Mayfair. – Dr. Fordes Diagnose: strained sacro-iliac; sie fragt nicht, was das bedeutet, und wir fanden es nicht im Fishbeins Buch29Fishbein’s Illustrated Medical and Health Encyclopedia; Hinds erklärt mir am nächsten Tag: Das ist eine Sehnenzerrung zwischen dem Ileum (Teil von pelvis) und sacrum (unteres Rückgrat).) – Über pr.– Ina steht zum Abendessen auf, wärmt ein Huhn auf. (Sie hat Dr. Pastrom für morgen abgesagt.)

10 H. – Über pr. – Ina hat noch immer Schmerzen; (Dr. Fordes Pillen helfen nichts, und wir haben kein Codein mehr.) Sie steht aber manchmal etwas auf.

Ina geht es besser (sie ist allerhand auf, kocht warmes Essen, wäscht Geschirr.) – Nachmittags Helmers kurz, (Olaf bringt groceries herauf). – Abends geduscht.

Gelesen. – Zum Haarschneider. –

3-5 Seminar.

Gelesen.

10 ½ – 1 ½M und K hier. (Kuhns hat gefunden, dass es nicht möglich ist, beide Axiome der Linearität zu akzeptieren; es ist nicht sicher, ob das erste möglich ist. – Ich erkläre neuen approach: lineare Kombination von \(\lambda{}\)-Funktion.) –M. hat gearbeitet über nicht-archimedisches Maß; aber wir kommen nicht mehr dazu.) – Nachmittags über pr (über lineare Kombination).

Gardner ch: IX gelesen. – Krafts Erkenntnislehre gelesen. 🕮 Seine Einwände gegen meine induktive Logik und gegen den semantischen Wahrheitsbegriff sind schwach.)

10 H. – Nachmittags Gardner gelesen.

Gardner gelesen.

Gardner gelesen. 7 – 9 (– 11) Paul Ruthling hier. (Wir erklären uns bereit, ca 800 $ ihm zu leihen; er will seinen Rechtsanwalt fragen nach Methode für Sicherheit, vielleicht durch den title. Das Geld ist, um schon überfällige Abzahlungen zu leisten. Das muss er, sobald der Verkäufer den title30deutsch: Besitzrecht, Eigentumstitel fertig hat. Er hat das Grundstück für 15.000 bekommen vor Jahren, hat aber kürzlich ein Angebot von 25 Tausend abgelehnt. – Sie sind jetzt geschieden, aber zanken sich noch wie immer; und er kommt nicht los von der Familie, weil er sie immer noch beeinflussen will.)

3-5 Seminar. – Ich fahre hin, Ina zurück (2 V).

Gelesen. – 2 Dr. Mott. –TP gelesen. – Abends Dusche.

XII / 1960 Angefangen Bearbeitung vom Transkript des Stanford Vortrags („The aim of ind. Log.“) für die Kongress proceedings. – Abends TV: 2 Stücke von Strindberg („Miss Julie“ und „Die Stärkere“); deprimierend. – Lange nicht geschlafen.

Beim ersten Aufstehen glaube ich einen kleinen twinge im Rücken zu spüren. Ich lege mich wieder kurz hin, nehme ½ Miltown, stehe wieder auf; noch ein klein wenig tense. Nach dem Frühstück alle Übungen. Dann fühle ich mich besser. – Weiter an „Aim“. – 3 ½ – 5 Dr. Dibble🕮 und Purtill hier. (Besprechung über prob. als Phil. 297. Beide kaufen conm. für 1-. P. will msAS“ dem Dibble leihen, und seminar notes. Ich erkläre: vereinbarte Basis für \(\lambda{}\) Systeme, aufgrund von Kemenys Beweis‚) war alles C-Werte. – 6 ½Mia (sie geht später mit Ina zum campus movie).

10 H. – (Ina hier; Dr. Pastrom ist weg.) – 12-2 Bohnert hier. (Er hat Miss Faber in Philadelphia angerufen; sie hat gesagt: Goodman wird eine lange kritische Bemerkung über die These haben. Termin für die erste Version, 2. Teil ist 8.12.) –

Vormittags an „Aim“. – Nachmittags an ch. XI für Gardner weiter.

Morgens etwas tense, ½ Miltown. Später geturnt, fühle mich besser. – An ch. XI. (das ist zugleich für morgiges Seminar).

ch. XI fertig, XII angefangen. – 3-5 Seminar.

2h zu Dr. Mott. (Traum mit großer Frau. – Ich habe vage an Möglichkeit gedacht, die Kinder in Deutschland zu besuchen. Aber Ina ist dagegen. Ich scheue mich, ihr zuzureden, wenn sie nicht möchte. Er: Vielleicht möchte sie spüren, dass ich wirklich wünsche, sie mit zu haben, nicht nur für Hilfe.) – Wir sprechen von der Möglichkeit, nächsten Sommer nach Deutschland zu fahren (Ina meint, wenn wir reisen, nachdem wir hier aus dem Haus müssen, sparen wir Miete; und wenn in Europa ein Kongress ist, kann ich vielleicht Reisezuschuss bekommen, und bei Einkommensteuer abziehen.)

Ich gehe nicht zum department meeting (ich habe gestern mit 🕮 Hockers telefoniert, der gegen Fromm und für Shapiro spricht. Dann telefoniert mit Yost; ich gebe ihm meine Liste, mit Shapiro anstatt Fromm.) – An Gardner XII. –

An Gardner XII.– Vor dem Lunch großer Spaziergang (bis zum Medical Building, zum ersten Mal.) –TP gelesen. – Abends geduscht.

Sa 10.12.1960

10 H. –TP gelesen.

1-3 Mia und Wim hier. Ich gehe mit Wim spazieren. – Für Gardner: XII fertig; ich gehe zu XV (über statistische Grenze, für nächstes Seminar).

Weiter an XV.

3-5 Seminar (letztes im Dez.). (Ina fährt mich jetzt immer zurück, weil es dann dunkel ist.)

Gelesen. – 1h zu Dr. Mott (die nächsten 2 Sitzungen fallen aus, weil er Ferien nimmt; für Lesen, Familie, etwas research. – Inas Reaktion zu Plan einer Reise nach Deutschland.) – Abends etwas blässlich, nach den Übungen auf der Matratze. Abends spät kommt Ina, mit Zärtlichkeit; dann fühle ich mich besser; sie selber war etwas low, vielleicht wegen Geburtstag morgen.

Inas Geburtstag. – 1-3 department meeting. (Nochmal über die Flintsache, verschoben von voriger Woche, wo ich nicht dabei war. Wilson wünscht geheime Abstimmung. Ich sage, solch ein Wunsch muss sicher erfüllt werden; aber wirlOriginal für. müssen auch dafür sorgen, dass keiner von den Jüngeren sich unter moralischem Druck von den Älteren fühlt. Die Jüngeren hatten auch nicht 🕮 verstanden, dass sie hätten neue Namen vorschlagen können. Ich schlage vor, ihnen jetzt die Gelegenheit zu geben; und dann wird neu abgestimmt.)

Gelesen. – Mittags Myra hier. – 3 ½H. – In Nagels Buch gelesen. – Geduscht.

An Stanford Vortrag Transkript. – Vor dem Lunch spazieren, zum Westwood Market, und etwas gekauft. – Nach dem Lunch zusammen; gut. (seit 21.10.) – Gardner X, getippte Revision durchgesehen.

Getippte Revision durchgesehen fertig. – Am Stanford Vortrag.

12-3 Ruth Anna hier. (Ich sitze mit ihr auf dem Patio. Sie hat Fragen über theoretische Sprache: für zwei Theorien, die Terme gemein haben, kann es sein, dass jeder der 2 Ramsey Sätze wahr ist, aber der für die Konjunktion der beiden Theorien falsch. Ich: Aber dann sind die Theorien unverträglich! Sie sagt: Ja. Ich betone, dass das Ramsey Verfahren, und ebenso mein \(A_T\)-Postulat, nur angewendet wird auf die Gesamttheorie eines Maßes, nicht auf Teile davon; mir schien das offenkundig; aber sie hatte es nicht klar so verstanden. –Ich Sie spricht auch von der unvollständigen Interpretation. Ich sage, es ist besser, nicht nach Designat zu fragen. – Ich erkläre Unterschied zwischen der in den Postulaten festgelegten meaning und der darüber hinausgehenden beabsichtigten meaning; daher kann es kommen, dass neue Beobachtungen zwar nicht den Ramsey Satz widerlegen, aber doch die Theorie, wie der Autor sie meint.) – 4-5 Benedikt hier. (Er sagt, er hat das nur Haus nur bis 1. März zum Verkauf gegeben. Im April müssen sie aus Malibu ausziehen, weil die Käufer einziehen wollen. Dann wird er es vom Verkauf zurückziehen.) – Brief an Chacha geschrieben.) – 6hBH ruft an (sie sind schon im Drucker Hotel, sind mit Auto gekommen. Er hat heute Leute in S. Barb. gesprochen.) – Ina und ich haben Kummer und Besorgnis, ob das Haus verkauft wird (nicht geschlafen bis nach 3.) 🕮

10 ½ – 2 BH, Shulamith und Miriam hier. (Wir sitzen im Patio, Morli dabei. Gossip über Leute: Feyerabend, ) – Nachmittags am Vortrag für Kongress proc.

Am Vortrag für Kongress proc.– Abends geduscht.

10 ½H. –An ms für Suppes. Fr 23 Nach 5 (anstatt 3:30!) – 8 ½Basri hier. (Junger Physiker, macht AS für Physik; interessant. Er ist Assoz. Prof. in Colorado; isoliert, kann kein fellowship finden. Vergl. Karte P! Er reist by Bus, wohnt im Zentrum der Stadt! Er ist aus Irak, Jude, Familie ist in Israel. Er ist dorthin für Vorträge eingeladen.)

Am ms für Suppes, ganzen Tag. (Bar-Hillel mit Familie macht in diesen Tagen Ausflug nach Disneyland und Marineland.)

10¼B-H, 10 ½dazu M und K (– 1 ½ Gespräch über pr; sie habe beide nichts gearbeitet. Ich erkläre BH das nicht archimedische System; und den neuen approach zum Distanzproblem, mit linearer Kombination und Parametern.) (Bar-Hillel zum Lunch zu seiner Familie, weil diese heute am Sabbath nicht ausfahren dürfen.) 3 ½ – 6 B-H hier (endlich mal philosophisches Gespräch. Über die Theorie der Sprachstrukturen von Chomsky und ihm. Das bezieht sich auf Formationsregeln in Form von pos Produktionsregeln. Wenn dabei imbedding vorkommt, ist die Struktur von einer höheren Komplikation.) 6-7 dazu Mia und Wim und Luz (dies ist Mias Nichte aus Chile, sie studiert am Redwood College Musik, um in Chile zu werden.) Sie singen dreistimmig „Stille Nacht“.

63Tagebuch 24. XII. 1960 – 4. I. 1962 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮

XII / 1960 Bar-Hillel über den neuen Reaktor im Negev; er ist hauptsächlich für die chemische Industrie am Toten Meer.) Bar-Hillel holt seine Familie (bei Sonnenuntergang ist der Sabbat zu Ende). 7h Mia usw. gehen. Die 3 Bar-Hillels bleiben hier. – 9 ½. (Das war ein sehr langer Tag für mich, mit vielen Gesprächen und Menschen. Es ist aber sehr gut gegangen; allerdings habe ich vormittags und nachmittags ein ganzes Dexedrin genommen, wie ich es früher immer tat.) Abends lese ich Ina den langen Brief von Annemarie vor (über ihren Freund Jörg, der bei ihnen wohnte, und mit dem sie nach der Bretagne fuhr, unterwegs im Zelt geschlafen; dann hat Jörg Unfall mit Annemaries Auto, Könen will nicht mehr, dass er in ihrem Haus wohnt. Ich spreche lange mit Ina über Annemarie, Probleme mit Könen und Jörg, bis 12h. Ich nehme gleich ein kleines Nembutal, kann aber nicht schlafen bis 5h!)

Geschrieben. – 3-6 B-H hier. (Er erklärt mir allerhand über indexing Maschinen und retrieval Maschinen. Ferner Maschinensprache für faktische Sätze, z.B. Berichte, und deren logische und induktive Umformung; er sagt mit Recht, die vielen Leute, die das planen, haben keine Idee von der ungeheuren Komplikation, und dass es heutezutage praktisch unmöglich ist. – Über Programmierungsprachen wie Algol1https://de.wikipedia.org/wiki/ALGOL; und ILP usw.; er wir mir Sachen schicken lassen. – Er wird auf der Reise zum Osten am 26.1. hier bei einem Lunch sprechen, um Geld für Hebrew University zu bekommen; vielleicht hat er am 25. abends oder irgendwann am 26. kurz Zeit, uns zu sehen. – Ich sage ihm, wenn er mal was schreiben will über induktive Logik, ist es sehr willkommen; vielleicht, wenn er unseren Artikel gelesen hat. Er möchte wohl, aber weiß gar nicht, wann er mal wieder Zeit für diese Probleme finden wird.) Ganzen Tag an ms. für Suppes. – Ganzen Tag an ms. für Suppes. Ganzen Tag an ms. für Suppes.🕮 ms für Suppes. – Abends geduscht. ms für Suppes. – Nachmittags Gardner XIII, für mein nächstes Seminar.

9:40 H. – An Kapitel XIII für Gardner.

I / 1961An Kapitel XIII für Gardner.

Abends TV: Nens Diskussion (über Nukleartest ban und Nuklearpolitik; mit Pauling2https://en.wikipedia.org/wiki/Linus_Pauling, Norman Thomas3Wahrscheinlich https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Thomas, Kahn4Wahrscheinlich Herman Kahn: https://en.wikipedia.org/wiki/Herman_Kahn (von Rand), und Professor …, von Politikwissenschaft. Sehr interessant, aber aufregend. Thomas wird manchmal sehr erregt und empört, wenn Kahn so kalt über Millionen Tote spricht; Pauling liest Zitat vor von Kahn, wonach die U.S. unter gewissen Umständen als erste Atombomben gegen Russland verwenden sollten.)

Für Gardner, XIII. fertig, XIV. angefangen.

3-5 Seminar. Nachmittags fahren wir Viktor nach Hause.

2 zu Dr. Mott. (Nach 3 Wochen Ferien. Ich sage, ich arbeite unter Zeitdruck, wollte den Stanford Vortrag fertig machen, es gelang doch nicht. Ich fühle mich immer so gedrängt, er: vielleicht durch neues Jahr. Ich: wohl mehr durch den kommenden 70. Geburtstag, und allgemein das Gefühl, dass ich nicht mehr viel Zeit zur Verfügung habe. – Über TV: Pauling, Norman Thomas, und Kahn über Nuklearpolitik. Kahn scheint nicht oder nicht richtig vorzustellen, was bei einer Katastrophe geschehen würde.) 3h zum Zahnarzt Dr. Brann (vorn herausgefallene Füllung). – An Gardner XIV.

An Gardner XIV.– 12-3 Bohnert hier. – Geduscht. 🕮

An Kapitel XIV. – Abends 7 – 8 ½Mia hier (später auch Wim).

XIV endlich fertig (7 halbe Tage! Über Ramsey Satz usw.). Dann XV (teilweise früher schon), das letzte Kapitel.

10 H (anstatt gestern). – An XV.

Weiter an XV. Dabei gelesen über Quantentheorie: Frank und Bergmann; ich bin deprimiert, dass ich hier nicht gründlich Bescheid weiß. Dies ist auch für morgiges Seminar.

Ein wenig tense; ½ Miltown. – 3-5 letztes Seminar. (Ramsey Satz, mein \(A_T\); statistische Gesetze; Quantentheorie, Bergmanns Schema, die 3 Vorschläge für geänderte Logik; die Physiker wollen keine Sprachregeln und Axiome.)

2 zu Dr. Mott. – Gelesen.

Zu Soblers. (Ich fahre hin, Ina zurück. 1-5 dort. Sie gehen nächste Woche für mindestens 2 Wochen nach Oakland; er will sich dort in der Gegend umschauen nach geeignetem Haus. Ina sagt ihm, dass Helen auch ihr Haus zum Verkauf ankündigt. Sie sagen wieder, dass es wegen ihrer besonderen Bedingungen nicht wahrscheinlich ist, dass sich ein Käufer für das Chenault Haus findet; wenn aber der real estate Mann einen richtigen findet, kann er nicht gut verweigern.)

Korrektur für Fraenkel Aufsatz (Änderungen gemacht). – 3-5¼Purtill und Dibble hier (ich erkläre Unterschied zwischen Savage, cr und cred. Dibble fragt über pr in Quantentheorie: wenn die \(\gamma{}\)-Funktion plötzlich zu einem Punkt shrinkt, kann das die objektive pr sein? Ich: Hier ist es vielleicht doch zu verstehen als abhängig von Evidenz, also als logische pr.) – Abends gebadet.

10 H. – Nachmittags von Specker5vielleicht Ernst Specker: https://en.wikipedia.org/wiki/Ernst_Specker gelesen (den Montague als Ersatz für mich vorschlägt). 🕮

TP gelesen.

11 – 2 ½Kalish hier. (Über mein geplantes Seminar nächstes Jahr. – Über meinen Nachfolger, für nächstes department meeting. Ich sage ihm über Howard Stein. Über Specker; ich sage, sehr gut, aber gar nicht in Philosophie der Wissenschaft. Über David; er bedauert, dass er im in diesem Semester unterrichtet hat; daher ist seine thesis nicht weitergekommen, wie ich vorausgesagt hatte.) –TP gelesen.

11 Zahnarzt (Zähne gereinigt; Dr. Brann inspiziert sie und findet 3 Stellen wo Reparaturen nötig sind: 2 kleine und 1 komplizierte Höhlung zwischen den Zähnen. –TP gelesen. – Abends spät Ina bei mir, und Zärtlichkeiten. –

TP gelesen.

1(½)-5 (!) department meeting. (Pläne für nächstes Jahr. – Ersatz für mich. Ich schlage vor, Howard Smithoder Stein wie oben? vielleicht für ein Jahr einzuladen; er wird zunächst für nächsten Sommer eingeladen. Montague schlägt vor: zusammen mit Mathematik department 4 Kandidaten: Specker, Robinson, Craig6Vielleicht William Craig: https://en.wikipedia.org/wiki/William_Craig_(philosopher), Kleene7Vielleicht Stehpen Cole Kleene: https://en.wikipedia.org/wiki/Stephen_Cole_Kleene.) Moody fährt mich zurück, es ist noch gerade hell bis 5:15.

TP gelesen. – Vor dem lunch spazieren, und im Markt eingekauft. – Nach dem lunch zusammen; ganz besonders gut (seit 17.12.). – Abends geduscht.

10 H. –TP gelesen. –

ch. XIII für Gardner, getippte Revision durchgelesen. –🕮 Mittags Mia und Wim hier.

Kapitel XIII fertig durchgelesen. –TP gelesen.

12 – 2 ½ (-3) David und Renée hier. (David sagt, er will von jetzt bis durch den Sommer ganz auf seine thesis Arbeit konzentrieren. Er fragt, ob er mich wohl regelmäßig sehen könnte, vielleicht alle 2 Wochen eine Stunde. Ich: Ja, am Anfang; später lieber 2 Stunden in größeren Abständen.) – (3-) 3 ½ – 7 Paul Ruthling hier. (Er will für unser Darlehen eine mortgage machen. – Wir versuchen, ihm klarzumachen, wie hart es für die Kinder ist, wenn die Eltern sie gegeneinander aufbringen. EraOriginal Ich. versteht aber nicht, dass das auch eine Mahnung für ihn ist. – Er will künftig weniger Silberarbeit tun, weil er nicht genug Kapital hat; mehr Filme für Vorträge.) – Von dem vielen Betrieb sind wir ganz erledigt.

Cocchiarellas8Nino Cocchiarella: https://en.wikipedia.org/wiki/Nino_CocchiarellaTP gelesen. – 2 zu Dr. Mott. (Viel Betrieb, nimmt Zeit, aber ist auch anregend. Er: Ich habe lange nichts über Rücken und allgemeines Befinden gesagt; ich: Es geht gut, selten brauche ich Miltown oder Nembutal; aber doch noch schwierig, einzuschlafen, letzthin meist erst gegen 3. Er fragt, ob ich, wenn ich lange nicht einschlafe, mich besorgt oder ungemütlich fühle; ich: Nein, ich bin ruhig dabei. Über zusammen am 20. – Er: ob ich im Zusammenhang mit Stanford mir Sorgen mache oder Gedanken über Psychotherapie für mich und Ina. Ich: nicht über Inas bisher; über mich keine Sorge, aber ich habe mir gedacht, dass ich ihn um Namen in Stanford fragen würde, nicht um unbedingt hinzugehen, sondern wenn es nötig wäre; er nickt dazu.) – (Abends Anruf von ZeiselbOriginal Zeisl. er ist nur 2 Tage hier, ich sage, die nächsten Tage bin ich sehr besetzt; 🕮 so plaudern wir nur etwas. Er ist Professor an der Law School an U. of Chic.; sie haben große empirische Untersuchung gemacht über juries. Er ist auch interessiert an Statistik, kennt Savage, fragt nach meiner prob Arbeit.)

10 – 11 ½Bar-Hillel hier. (Er will mit Familie durch Arizona und Texas nach dem Osten fliegen, nach MIT. Dort research Arbeit mit Chomsky über Sprachstruktur. Hauptproblem: Wie kann man sich das Gehirn oder ähnliche Rechenmaschine vorstellen derart, dass sie so schnell Sprache lernt. Ein 4-jähriges Kind formt schon neue Sätze mit neuer Satzstruktur. – Er will vielleicht im Sommer 1962 wieder nach Amerika kommen; und vielleicht Sommer 1963 zum Internationalen Kongress der Philosophie in Mexiko. – Er sagt, sein Seminar über Philosophie der Mathematik in Berkeley war für das Komitee für mathematisch-philosophischen Ph.D. Aber er hat den Eindruck, dass Tarski sich nicht dafür interessierte. Er fand das dortige Kolloquium für mathematische Logik nicht sehr interessant; häufig viel zu technisch, um es zu verstehen.) – 12-5 Zetkins hier. (Zurück aus Mexiko. Grete hat ihnen Ratschläge gegeben, auch die Stadt und etwas in der Umgebung gezeigt. Sie haben dort in der deutschen Humboldt Gesellschaft Vortrag von Christiane (Nena) Schöndube gehört. Dann sind sie nach Oaxaca gefahren, und Nena hat ihnen geholfen, eine Wohnung zu finden. Dort hat es ihnen gut gefallen. Auch die Tempel auf einem Berg in der Nähe, die Indianer auf dem Markt, usw. Dann haben sie noch verschiedene Gegenden in Mexiko gesehen. Auch am Pazifik, in einem kleinen Ort in der Nähe von Acapulco. Schließlich waren sie aber doch das Herumreisen leid, und so 🕮 entschlossen sie sich, wieder in die Ruhe von Kanada zurückzufahren, etwas früher als ursprünglich geplant. Mit Eisenbahn von Mexiko DF9frühere offizielle Bezeichnung (vor 2016) von Mexico City, spanisch Distrito Federal bzw. D.F.) bis zur Grenze, Pullman, 3 Nächte hintereinander! –)

TP gelesen. – 3 ½ – 8 ½Zetkins (sie sind sehr interessiert an „Monthly Review“10https://en.wikipedia.org/wiki/Monthly_Review, wollen sie subskribieren. – Ich sage, wenn Krieg droht, möchte ich nach Mexiko fahren. – Ich sage, es wäre schön, sie mal zu besuchen; in Stanford werden wir noch näher zu ihnen sein. – Sie sagen, in 1962 werden sie für 5 Monate staatenlos sein; können während dieser Zeit nicht über die Grenze. – Ich gebe Kostja das alte deutsche Buch über Geographie von Nordamerika. – Beim Abschied umarme und küsse ich beide.)

9 H. – 11 – 3 ½ (!) Montague hier. (Er erzählt von seiner Arbeit; ein neues Axiom für Mengenlehre, basiert auf Begriff von Rank einer Menge, d.h. Typ. – Über mein nicht-archimedisches Maß. – Über Davids These. Er sagt, David könne es sicher vor nächstem Herbst beendigen, wenn er ein logisches topic nähme, z.B. über rekursive Separabilität. Ich sage, das kenne ich nicht, dann müsste David mit ihm arbeiten anstatt mit mir. Er sagt, er ist damit auch nicht familiar (?!). – Beim lunch fragt er wieder, ob ich schon fest entschlossen bin, 1962 nach Stanford Center zu gehen. Es wäre für das department gut, wenn ich noch bleiben könnte.) (Ina hat im Zusammenhang damit abends eine Idee: Sie sollten mir nächstes Jahr als sabbatical geben, dann würde ich 1962 hier wieder unterrichten, und erst 1963 nach Stanford gehen. Sie ruft Sonntag Montague an; er telefoniert mit Yost Montag und ruft Montagabend zurück: Yost will sich erkundigen, ob das möglich ist. Ich selbst hatte schon mal vage an so etwas früher gedacht, aber es verworfen als unmöglich.) 🕮

Endlich wieder mal an ms für Stanford Congress Proc. (Es scheint, zum ersten Mal seit 30.12.!)

11:30 – 2 ½ (3 ½) Bohnert hier (er ist umgezogen, zu Carey’s, hat dort Wohnung über der Garage, mit seinen Möbeln; sie stunden ihm die Miete, bis er wieder Stellung hat. Er fragt, falls ihm das Geld ausgeht, ob wir ihm leihen können. Ich: Ja; lieber für Beendigung der thesis als für Eier Spekulation. Er stellt Fragen über meine Intension und Churches senses.) Weiter am ms für Stanford Proc.

Weiter am ms für Stanford Proc.– 1-2 Paul Ruthling hier, holt seine vergessene Jacke ab.

II / 1961 2 zu Dr. Mott. (Traum: Ich liege auf dem Boden mit einer Frau, ringsherum Leute; die Umgebung verschwindet für uns. Morgens habe ich Bedenken, ob ich für Klasse aufstehen muss am Samstag. Nächste Nacht ist die Frau nicht da, und ich spiele alleine; eine Stimme: „Was tust Du da!“ Hemmungen, auch bei Ina; er: weil zu schweigsam.) – Weiter am ms.

Am ms; Durcharbeitung angefangen. Weiter am ms.

Am ms; Durcharbeitung weiter. – Nachmittags Soblers einige Zeit hier. (Ina berichtet, dass Elena ihr Haus verkauft hat).

10 H. – Dann im Bett ausgeruht. Am ms gearbeitet. – 4h fahren wir mit Doris zu Kalishs Haus zur Party der grad. Studenten. (Wir sehen zum ersten Mal sein Haus am Mulholland. Es liegt herrlich, mit weitem Blick über das valley und die Nordkette dahinter. Ich sitze draußen auf dem Patio bis lange in die Dunkelheit; man sieht die vielen Lichter im Tal nicht. – Spreche mit Piatt🕮 über Plan seiner Reise nach Japan, Formosa, Hongkong. – Lange mit Champawat und Frau; sie ist wieder schwanger; viel Mehrkosten, er ist recht bedrückt, wollte für Examina arbeiten, muss jetzt mehr Geld verdienen. Auch mit Cocchiarella, Neblett11wahrscheinlich William R. Neblett; Furth12Montgomery Furth (1933-1991), der noch auf genauere Bedingungen hier wartet, bevor er sich entscheidet, ob er hier bleibt. Er interessiert sich für Philosophie der Sprache, nicht nur formale Semantik. Douglas Long13vermutlich Douglas C. Long, damals Instructor an der UCLA: https://philosophy.unc.edu/people/douglas-long/, hat in Oxford studiert; ist beeinflusst von Wittgenstein, mehr „Investigations“ als „Tractatus“; arbeitet an Philosophie von mind. Ich spreche zu Furth, Long und David über meine Idee, dass die Psychologie der Zukunft mehr mit theoretischen Begriffen arbeiten wird, und zwar so allgemeine Begriffe, dass der Unterschied zwischen bewusst und unbewusst weniger wesentlich wird. Auf ihre Fragen sage ich, dass das auch für den Begriff „intention“ gilt, den Furth untersucht; und für „responsibility“, wofür Morris sich interessiert; und für „Erkenntnis von anderen minds“, wofür sich Long interessiert. Zuerst noch draußen im Dunkeln; dann drinnen. – Ich spreche auch mit Renée; sie ist tapfer und heiter; in wenigen Wochen kommt das Baby, sie weiß nicht wann. – Kurz gesprochen mit Friedman, Holste Lill und Frau.) 8h Abfahrt, 8:45 zu Hause. (Ich sitze gleich auf zum Abendessen.)

Am ms.

Handgeschriebenes ms für Congress Proc. Beendet. – 6-8 Soblers hier. (Ich sage, falls wir ausziehen müssten, oder später nach dem Stanford Jahr, würden wir gern weiter draußen wohnen, vielleicht irgendwo zwischen Pacific Palisades und Topanga. Ina sagt, halb scherzhaft, wenn er ein schönes Grundstück findet, groß aber mit nur einem Haus, so könnte er es kaufen, einziehen, und ein zweites Haus bauen und an uns vermieten. Sie meinen, das wäre eine schöne Idee.)

3-5 erstes Seminar. Ich fahre zum ersten Mal 🕮 wieder selbst hin und zurück, weil es jetzt hell genug ist. (Nach dem Seminar spreche ich ½ Stunde mit Matheson. Er erzählt von einer Clique in der „Schule der Philosophie“, unter Werkmeister14vermutlich William H. Werkmeister (1901-1993): https://de.wikipedia.org/wiki/William_Henry_Werkmeister, die Homosex unter einander und mit Studenten haben, und die ihn persönlich schlecht behandeln. Er ist besorgt, dass sie einen jüngeren Mann, der zu ihnen gehört, vor ihm promovieren werden. Er hat Verdacht, dass ein Watson, der vor einiger Zeit entlassen wurde mit Anschuldigungen, vielleicht framed war; und er ist besorgt, dass sie ihm das auch antun könnten. Er hat mit einem dean darüber gesprochen; er hat den Eindruck, dass der schon einiges dieser Art gehört hatte. Er und seine Frau sind nach San Diego gefahren, wo Searles jetzt am Philosopie department unterrichtet, nachdem er retiriert ist; dem hat er auch alles erzählt; das Ganze scheint ihn enorm aufzuregen; mir ist nicht klar, ob hier bei ihm wohl ein eigener unbewusster Konflikt vorliegt.)

2 zu Dr. Mott. (Ich sage, ich habe Traum; aber ich erzähle ihn nur, weil ich sonst nicht wüsste, worüber ich sprechen sollte. Wenn ich wirklich der Regel folgen würde, würde ich über Problem von prob sprechen, und das wäre doch ungeeignet. Er: Dann würde er schon auf etwas Anderes hinlenken. Ich: Wenn meine Berufsarbeit eintönig wäre, so könnte ich doch allerhand darüber erzählen; und dann erzähle ich, als Postbeamter Schmidt, wie ich Pakete sortiere, und die Schwierigkeiten, der Aufseher, der immer aufpasst, und dass ich dabei manchmal eigene Gedichte mache, usw. Ich spreche lange, schnell und lebhaft, mit Gesten usw. Dann sage ich, wie schwer es mir fällt, nicht zu „steuern“ beim Sprechen hier. Ich will nicht über rein Theoretisches sprechen, aber da sind doch. Er sagt: meine Gefühlsreaktion, Unfähigkeit zu Aggressionen usw. 🕮 kommen sicher auch in das theoretische Arbeitsgebiet hinein. Ich: Ja, auf 2 Wegen: z.B. wenn ich michcOriginal mit. ärgere über Popper usw. und abwäge, was ich erwidern will; aber auch, wenn ich nur über die Probleme selbst denke, wenn ich abwäge, ob ich in Neues vorstoßen will, oder eine alte Methode etwas verbessern will usw. Er: Warum sagte ich, dass ich oft beim Rasieren daliege und träume, und dann kommt eine Idee zu mir; kommt sie zu mir? Ich: Ja, oft denke ich, es ist besser, nicht zu viel mit dem Willen zu arbeiten, sondern zu entspannen; dann sieht man die Lage unverzerrt.) – Ich komme nach Hause; Ina ist im Bett. Ich erzähle ihr etwas von dem Postbeamten; sie ist entzückt, wie es so sprudelt. Sie sagt, so müsste ich es auch bei meinen mss sprudeln lassen; dann ginge es viel schneller. – Korrektur gelesen für Aufsatz für Fraenkel.

Korrektur gelesen für Aufsatz für Fraenkel.– Schöner Spaziergang in der Sonne vor dem Lunch. – Nach dem Lunch zusammen (seit 20.1.); sehr gut. Wir sind beide froh. Sie nennt mich „Smithy“). – Abends gebadet.

12 ½ – 1 ½, zum Lunch mit chancellor Murphy15Franklin David Murphy (1916-1994); vgl. Franklin David Murphy - Wikipedia, für rector Frondizi16vielleicht Risieri Frondizi (1910-1983), damals Rektor der Universität von Buenos Aires (und andere südamerikanische Universitätsrektoren, und amerikanische Leute, etwa 25. Im St Center. Ich sitze zwischen Fr. und Prof. Burkholzer von ACLS17American Council of Learned Societies: https://en.wikipedia.org/wiki/American_Council_of_Learned_Societies, früher Philosophie. – Frondizi sagt mir wieder, wenn immer ich kommen möchte, soll ich ihm nur schreiben; dann wird er etwas arrangieren für mich dort. – Ich frage, wenn Krieg kommt, wird Argentinien und die anderen Ländern involviert werden oder nicht. Er, nach einigem Zögern: Ich denke, wir werden versuchen, nicht involviert zu werden; wir möchten eine Haltung wie Nehru in Indien. Ich: Das ist gut; jede Entwicklung in Richtung auf Neutralismus ist eine Bremse gegen das Treiben zum Krieg. Ich: Wenn Amerika Castro geholfen hätte, wäre er nicht in die Arme von Russland getrieben worden; er stimmt zu. 🕮 Ich frage nach Bunge18Mario Augusto Bunge 1919 – 2020): https://en.wikipedia.org/wiki/Mario_Bunge; er sagt, der war Physiker, sein Vater war auch Professor, ein führender Sozialist. Er sagt, in den letzten Jahren wachsendes Interesse an der Universität für Logik, Grundlagen der Wissenschaft, usw.) – Bibliografie für Kongress ms.

10 ½ – 1 ½ (-2 ½) M und K hier. Für Besprechung. (Über Distanzen. Es wird nicht klar, warum zuweilen negative Korrelation herauskommt.) – Nachmittags dittoed revidiert.

9:30 H (anstatt gestern). – Dittoed revidiert. – Mittags Helmers und Monika hier (seit langem zum ersten Mal, weil wir, besonders Ina, starke Hemmungen hatten wegen Meinungsverschiedenheiten im Politischen, über Abrüstung, Kuba, den Rand-Mann Kahn usw. Wir vermeiden diese topics im Gespräch. Olaf hat wieder viel mit Rückenschmerzen zu tun; Ursache: Fusion zwischen Wirbeln und IIeum19https://de.wikipedia.org/wiki/Ileum, dadurch Muskelkrämpfe, dadurch Neuritis20https://de.wikipedia.org/wiki/Neuritis. Er nimmt Cortison; er soll auch Übungen machen; ich empfehle ihm Al Hindes, den er schon kennt. – Olaf hat in einem contest $ 1200 gewonnen. – Sie machen große Änderungen in ihrem Haus.)

Für research Komitee Gesuch. – Dittoed für proc. durchgesehen.

3-5 Seminar.

2 zu Dr. Mott. (Ina war entzückt über meine Geschichte vom Postbeamten Smith; nennt mich „Smithy“, erzählte es dem Dr. Pastrom; der sagte, dass der supervisor Dr. Mott bedeutet. Ich erinnere mich, dass, als ich ihm sagte, der supervisor sitze hinter mir, ich fantasierte, dass Dr. Mott sagte: Warum nicht hier? Und ich antwortete: Nein, hinten, wo er mich sehen kann und ich ihn nicht. Also wirklich wie er; er sagt: mehr wie Dr. Kupper; ich: er sitzt zwar nicht hinter mir, aber das Licht ist so, dass er mich sehen kann, 🕮 aber ich ihn nicht. – Ich: Ich wunderte mich, dass Ina so sehr angetan war. Er: Sie wollte mehr von mir hören.)

Savage gelesen. – Nachmittags bringt Mary die dittoes von meinem Stanford Vortrag. Ich revidiere eine Kopie davon für den Druck der Proc.

11 zu Dr. Seiff. (Druck normal. Sehfeldtest ist wieder besser als voriges Mal. Er sagt, es scheint gut stabilisiert. Ich soll in 4 Monaten wiederkommen.) – Gelesen. – Abends geduscht.

10 H.

– Nach dem Lunch zusammen (seit 9.); gut. –

Gelesen.

3-5 Seminar.

2 zu Dr. Mott. (Inas das Gefühl, dass wir vielleicht unser „Heim verlieren“, Gefühle wie in Stanford. – Ich stelle oft direkte Fragen an Leute. Er: Davon habe ich nicht viel gemerkt. Ich: Das passt doch nicht hierher; wenn ich zu einer Frau als Analytikerin gehen würde, und sie mir gut gefiele, würde ich jedoch nicht anfangen, ihr meine Gefühle zu äußern, weil ich weiß, dass sie sie nur als Symptome analysieren würde. – Er sagt, als ich hereinkam‚dOriginal hereinkommt. sah ich besorgt aus. Ich: Ich weiß nichts von Besorgnis; aber in letzten Tagen habe ich mich geärgert, dass ich hier über alles Rechenschaft geben muss, wie dem supervisor.)

Gelesen.

4-6 Vortrag von Craig21https://en.wikipedia.org/wiki/William_Craig_(philosopher) „Logik und Invarianz“. (Er charakterisiert die logischen Eigenschaften als die, die präserviert werden unter Isomorphismen. Also „invariant“; besonders wichtig: die effektiv invarianten Eigenschaften; er sucht nach Explikation hierfür. Er stellt Vermutung auf, dass diese effektiven Eigenschaften alle also ausdrückbar sind durch quantifier-freie Formeln, basiert auf Wissenschaft, und, \(\epsilon \) so ähnlich).) 🕮

11-3 Craig und Bohnert hier. (Er sagt, ich habe damals doch seine Briefe über induktive Logik beantwortet. Er ist etwas interessiert an induktiver Logik, will aber nicht darauf eingehen, weil er sich jeweilig nur auf ein Arbeitstopic beschränken will. – Auch über Wal Satz. Er meint, der helfe ebenso wenig wie sein eigenes Theorem; helfen wofür? Anscheinend zum Nachweis der Machschen These, dass alle wissenschaftlichen Theorien nur über Beobachtbares sprechen. Für „Widerlegung“ dieser These führt er das Regulativ an: Es gibt Fälle, wo der Ramsey Satz logisch stärker ist als die Gesamtheit der der aus ihm folgenden O-Sätze erster Ordnung, d.h. mit nur individuellen Variablen. Er gibt Referenzen für verschiedene Aufsätze; Bohnert will dies zusammenschreiben. – Er ist gescheit und klar, spricht ruhig und überlegt, und bescheiden.) – Gelesen.

Gelesen: Braithwaite (für Gruppe morgen).

Gelesen: Nagel (für Gruppe). – 3 ½ – 5 reading Gruppe Leiter, Champawat, Neblett (zum ersten Mal dies Semester. Über Gesetz und Theorie. Heute Braithwaite.) – 5:30 H (anstatt 24.)

3-5 Seminar. (Cocchiarella Bericht über Quines Unifikation, gut). – Ich fahre selbst zurück; es ist Tageslicht bis 6.

III / 1961 2 zu Dr. Mott. (Ich frage, warum er annahm, dass ich neugierig sei über ihn persönlich; er: weil ich gar keine Fragen stellte. Ich: vielleicht unbewusst. Er macht mich nichts darauf, dass ich meine Beine gekreuzt habe; früher nie. Ich über Arne, der im Sommer mit Familie kommen will. Über Konferenz über Induktion Juni22Wesleyan Conference on Induction. Wesleyan University, Middletown, Conn., June 12-17, 1961.. Ich bin interessiert, aber mehr würde mich interessieren, wenn Feigl eine Konferenz über meine Theorie alleine arrangieren würde; dazu nickt er. 🕮 Nächstes Mal Th! Dann andere Zeiten.) – Gelesen.

Vormittags Bohnert kurz hier (will etwas leihen, wir können es nicht finden). – Gelesen. – Abends geduscht.

Gelesen. – 4 H (anstatt morgen). Seine Frau holt ihn ab. – 7 Mia hier, (später Wim).

10:45 – 2 ½Church hier. (Zuerst über induktive Logik. Er fragt über Rechtfertigung. Ich sage: Rechtfertigung für Axiome durch Rationalität. Ich gebe ihm „Aim“ dittoed; er hat den Vortrag in Stanford gehört, saß aber ziemlich weit hinten, konnte die Tafel nicht lesen, und versäumte daher einiges. Ich erkläre, dass wir als Begründung voraussetzen müssen, dass jemand induktiven common sense hat. Er fragt, ob meine Theorie auch zu Ergebnissen führt, die von den üblichen der Statistiker abweichen. Ich: Ja; z.B. Kritik an der „. rule“; über Łos Rezension von Cont.; er sagt, ich hätte den Titel formulieren sollen mit „pr“. Er sagt: Einige Mathematiker haben mein Buch angesehen, aber können nichts damit anfangen. Ich: Wir werden jetzt Maßtheorie zugrunde legen; das wird es wohl mehr verständlich machen. – Über intension und senses. Ich: Man könnte Glaubenssätze in 4 verschiedenen Weisen nachkonstruieren; mir scheint, alle sind noch erwägenswert. Auch Intensionslogik für Glaubenssätze. Er: was aber mit mathematischen Sätzen? Ich: Nach dieser Theorie ist das nicht eine Sache von Glauben, sondern von Symbolisierung desselben „Glaubensgehaltes“. Bei Kind, Hund, oder nicht sprechendem Mann kann nur die Intension feststellen. – Ich: Könnte man nicht eine sense Logik machen analog zur Modallogik?, mit \(N^S\), auch für \(N^\delta (…\text{auch}…)\)? Er: Wohl kaum, wenn „synonym“ so stark genommen wird, wie er es tut. Ich: Ich würde erwägen, einige Operationen auch noch zuzulassen, vielleicht auch mit quantifiern. Er: vielleicht 🕮 für modale Prädikatenkalküle. Ich: vielleicht aber auch weiter; aber so, dass für das Feld der zugelassenen Operation ein Entscheidungsverfahren besteht. Das wäre doch nützlich, da er den nicht-exakten Begriff ‚\(B\)‘ für Glauben doch schon in der Objektsprache hat, auch die ganze Logik der senses nicht nur in der Metasprache zu haben, sondern auch in der Objektsprache. – Es ist gut mit ihm zu sprechen; er stellt gute Fragen und hört auch gut zu und macht gute Bemerkungen.) Wir halten ihn für lunch, seine Frau ist verreist. (Er spricht unbefangen, und lacht gern. Auch über Miss Rand.) – 3 ½ – 5 ½Purtill und Dibble (reading Gruppe über pr).

Gelesen.

Nachmittags Haarschneider, und dann zu Helmer (er liegt im Bett, nicht mehr unter Traktion. Dr. Problis hat ihm gesagt, er soll einige Tage warten mit Osteopath; morgen will P. mit einem Orthopäden sprechen, und der soll das X-ray anschauen in Bezug auf Disk, und dann zu Olaf kommen und ihn untersuchen. Olaf ist froh, dass etwas geschieht, und fühlt sich besser. – Auch über Politisches. Er gibt zu, dass Washington Fehler gemacht hat mit Kuba, aber er meint, jetzt ist kaum mehr zu helfen, weil Castro ein Demagoge geworden sei wie Hitler. – Über test ban und Nuklearkrieg; er sagt auf meine Frage, dass die Militärs ebenso einen Atomkrieg fürchten wie die Russen, dass sie denken, ein großer Atomkrieg ist das Ende der US. – Über China; er meint, dass es in UN aufgenommen wird, vielleicht 2 Chinas. Er stimmt zu, dass für Abrüstung China von Anfang an eingeschlossen werden muss. Wir sprechen auch über diese heiklen Fragen freundlich mit einander; wir vermeiden aber von Punkte, wo deutlichere Gegensätze herauskommen würden. – Er ist 🕮 sichtlich aufgelebt bei meinem Buch Besuch.)

3-5 Seminar.

11 – 12 ½David Kaplan hier. (Über Kalishs Vorschläge für Modifikation von Logikexamen.) –

11 zu Dr. Mott. (Dies ist die neue Zeit; von jetzt ab immer abwechselnd dies, und Mi 11. – Vom Sonnenfleck auf dem Teppich und den Sonnenstäubchen, zu Claudius23vielleicht Bezug auf das Gedicht von Mathias Claudius „Abendlied“: https://de.wikipedia.org/wiki/Abendlied_(Matthias_Claudius) „weil unser Augen sie nicht sehn“. Dann schweige ich, und sage: Das bedeutet, dass da etwas ist, was „unsere Augen nicht sehen wollen“. – Über department meeting, Montague und Kaplan; Kalish. Logik ist nur Werkzeug; sie machen es zum Selbstzweck.) – Zu meinem office (Tropfen genommen (Augentropfen genommen. Mitgebrachtes lunch gegessen, dabei Kalish etwas gelesen). 1-3 department meeting. (Über Kalish Vorschlag für Modifikation von Logikexamen. Ich sage, ein nicht-theoretischer Kurs über höhere Logik wäre gut. Dabei Instruktion von formalen Prozeduren.) – (Abends versuche ich vergeblich Darmausleerung, sehr hart, und auf einmal kommt allerhand Blut; das beunruhigt mich. Ina macht Einlauf, dann fühle ich besser. Abends spät Hände fiebrig, aber keine Temp.)

Meinen Vortrag überlegt, nach dem Stanford ms. – 1-3 mein Vor­trag „Induktive Logik und rationale decsin Marschaks Kolloquium24Jakob Marschak: https://en.wikipedia.org/wiki/Jacob_Marschak über Mathematik in den behavioral scs“; Ina fährt mich. (Ich spreche lebhaft, aber oft mit der Hand vor dem Munde oder nicht laut oder deutlich genug, sagt Ina. Neblett hat die Formeln an die Tafel geschrieben, außerdem hat Marschak meine Formeln dittoed und an alle verteilt. Nachher Diskussion. Oft gute Fragen. Brunner25wahrscheinlich Karl Brunner: https://en.wikipedia.org/wiki/Karl_Brunner_(economist) über Poppers Kritik; ich: \(dc_P\) und \(da_C\), alle lachen. – Tribus, Brown, …). – Abends geduscht.

Nachmittags angefangen, Vorwort oder Epilog zum Neudruck von „Logischer Aufbau“ zu schreiben. 🕮

9:30 H. – Nachmittags weiter geschrieben: Epilog für „Aufbau“.

Epilog für „Aufbau“.– 2:30 Zahnarzt (der abgebrochene Zahn, vorne unten rechts; er zementiert es vorläufig wieder an; ich soll Anfang April wiederkommen, dann will er neues Goldinlay machen.)

3-5 Seminar (am Schluss TP gegeben). (Ganzer Vormittag schrecklicher Lärm vom Bulldozer westlich von uns; immer Wachs in den Ohren.)

11 zu Dr. Mott (jetzt immer abwechselnd Mi und Do. – Ich berichte vom Vortrag Fr, und dass ich heute zum office gehe. Er: „Es scheint, dass ich ihm sagen will, dass es mir gut geht. Ich: Zieht er daraus die Konsequenz, dass wir daraufhin die Therapie bald beenden könnten? Er lacht. Ich: Analysts sollten viel mehr systematischen research machen! Er: Wäre ich bereit, über meine pr Theorie in ihrem Institut zu sprechen? Ich: Meint er, von Anwendung der pr durch die Analytiker? Er: Ja. Ich: Nein, das möchte ich nicht; meine Theorie ist noch ganz theoretisch; ich schüttelte den Kopf, dass Tintner26wahrscheinlich Gerhard Tintner: https://en.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Tintner sie schon auf praktische Situationen in Ökonomie anwenden will; eine Samen Company wollte von mir Anleitung für ihre Leute!) – Ich fahre zum Campus; ich habe office Stunde angehängt, zum ersten Mal seit langem. (Ich nehme Augentropfen im Auto, geparkt auf dem Campus 12:15. Ich spreche kurz mit David; aber kein Student kommt !) 3-4 Schilpp hier. (Er kommt ganz überraschend. NWUP27Northwestern University Press: https://en.wikipedia.org/wiki/Northwestern_University_Press sind erst 2 ½ Jahre alt. Sie können aus Budgetgründen frühestens im Mai mit Druck beginnen, hoffen, das Buch spring 1962 herauszubringen. Schilpp schätzt den Umfang auf 1200 pp; es würde vielleicht 15 oder 16 $ kosten. –🕮 Ina fragt: Wenn die Verzögerung durch Mangel an Kapital kommt, würde ein Darlehen von uns es vielleicht beschleunigen? Er: vielleicht ja. Ich frage: Könnte ich 10 Freiexemplare haben, wo ich doch einen ungewöhnlich großen Teil des Bandes beigetragen habe? Er will sehen, ob der Verleger zustimmt; hat auch nichts dagegen, dass ich selbst anfrage. Der contract mit NW ist noch nicht unterzeichnet; es bestehe eine Möglichkeit, dass Wesleyan Universität, die auf einmal viel Geld haben, es übernehmen möchten und vielleicht auch ihm eine Stellung mit bezahlter Sekretärin geben. Ich sage ihm auch vom geplanten Seminar für nächstes Jahr, und dass ich hoffe, dann einige copies von proofs zu bekommen. – Er sagt, dass er immer erst royalties bekommt, nachdem der Verleger seine Kosten gedeckt hat; er bekommt 12 %. Er sagt, das reiche nicht einmal zur Bezahlung einer dauernden Sekretärin, geschweige für ihn; für ihn sei es nur eine labor of love.)

4-6 Student Hagstrom28Warren O. Hagstrom: https://history.aip.org/ead/20090234.html, Berkeley, sociol. department, macht Interview für seine Ph.D. These (über Arbeitsmethoden in Wissenschaft, Ursprung von Ideen, Wege zur Zusammenarbeit und Überwindung von disagreements und dergleichen. Er nimmt alles auf im tape recorder, geliehen von Berkeley Universität. Er fragt mich besonders über Logik und Grundlagen der Mathematik. Ich spreche ausführlich über Ursprung und Entwicklung der neuen Logik, und Frege; Widerstand der Mathematiker und Philosophen. Ich erwarte, dass mathematische Logik entweder selbständig werden oder ein Teil der Mathematik werden wird. Über die Beziehungen der verschiedenen Schulen, die aber heute nicht mehr so emotional sind. Zuletzt einiges über pr ; meine Minorität; Übereinstimmung und Unterschied zu DF und Savage. Mitarbeit von Kemeny und Jeffrey. – Wenn es transkribiert wird, in einigen Monaten, will er mir carbon copy schicken.) 🕮

Ganzen Tag zu Soblers (zum letzten Mal zur Ranch in den Malibu Bergen! Wir fahren zur Abwechslung die hintere Straße, nehmen aber aus Versehen die spätere Straße 23, „Drecker Rd.29korrekter Name ist „Decker Road““, anstatt Látigo Canyon‚Backur Rd“. Nach 12h dort. Sie wollen am 28. das Haus endgültig verlassen, und uns dann in L.A. sehen. – Wir sprechen über allerlei politische Fragen. Ich erzähle von 1918: mein wachsendes Interesse an politischen Fragen, Pazifismus und Sozialismus; die Tage vor und in der Revolution. Ich für Optimismus in Bezug „das Gute in den Menschen“; Benedikt stimmt teilweise zu; Ina und Raya sind mehr pessimistisch. Ich sage: seit 50000 Jahren ist doch so viel Fortschritt gemacht worden! – Ich kann mit ihnen fühlen, wie traurig der Abschied von dem schönen Haus ist. Raya ist es sehr schmerzlich; Ina muss sie daran erinnern, dass sie gute Gründe für den Verkauf hatten, vor allem, dass das Wässern der Obstbäume, das Gras mähen usw. zu viel Arbeit für ihn jetzt ist.)

Allerhand gelesen für „Nachwort“ zu „Logischer Aufbau“.

10 H. – Nachmittags am „Nachwort“. – Abends TA-Gesuche gelesen (David hat sie für mich in 4 Klassen eingeteilt; das spart mir viel Zeit.)

Ganzen Tag am „Nachwort“. – Abends TA Gesuche; meine Rangliste aufgestellt.

Am „Nachwort“. 🕮

3-5 Seminar.

Am „Nachwort“. – Mittags Myra hier.

Morgens beim Waschen kleiner Schnack im Rücken30lt. Rheinischem Wörterbuch für Schlag, Hieb, Prügel. Mitte oben, (nur wenig, aber doch plötzlich Schweiß, und jittery. Ich lege mich kurz ins Bett, nehme 1 Miltown, stehe dann wieder auf. Gestern Abend hatte ich die Übungen auf der Matratze auf dem Fußboden gemacht, wie gewöhnlich Mi; vielleicht ist davon ein Muskel im Rücken noch etwas sore und empfindlich. Dabei fällt mir ein, dass Mo Vormittag, beim Hocken, auch so ein kleiner Schnack kam; es war hart und mühsam, aber ich beendete doch mein Geschäft.) Zum Frühstück gegangen (ich hatte überlegt, ob ich es im Bett nehmen soll; aber weil ich heute zu Dr. Mott muss, ich es wohl gut, wenn ich schon dafür vorübe. Ich sage mir, dass nichts am Rückgrat ist, nur ein Muskel; ich bin aber doch ziemlich down. Nach dem Frühstück fühle ich mich etwas besser. Ina bietet an, mich zu fahren; aber ich entschließe, allein zu fahren.) – 11 zu Dr. Mott (jetzt immer abwechselnd Mi und Do 11h. Ich gehe dort auf der Straße ganz munter. Ich erzähle von Traum, wo auch Jeffrey vorkommt, aber ich erinnere fast nichts. Der Doktor fragt, was mich gestern beunruhigt hat, und am weekend. Ich weiß aber nichts Spezielles, der Druck des Zeitmangels; das Nachwort für „Aufbau“ . Ich bin nun „plötzlich“ 70 Jahre geworden; d.h, ich mache es mir bewusst, dass ich auch Anderen als alter Mann erscheine, was ich früher nicht so im Gefühl hatte.) – Nachmittags am „Nachwort“. –Robinson gelesen.

Am Nachwort. – Robinson gelesen. – (Noch etwas jittery, aber viel besser als gestern; Übungen gemacht. 3-4 Vortrag Prof. Abr. Robinson31vermutlich Abraham Robinson (1918-1974); vgl. Abraham Robinson – Wikipedia (von Universität Jerusalem, jetzt Princeton. Über Nicht-Standard Arithmetik und Nicht-Standard Analysis.“ Über neuere Untersuchungen von Nicht-Standard Interpretation der ASe. Ich stelle einige Fragen in der Diskussion.) Nachher zum Department office, Post geholt. Dann zur Kaffee lounge. Alle stehen im Kreis; dann 🕮 setze ich mich mit Robinson auf das Wandsofa, und andere an der anderen Wand. Auch Montague, der für die Ferien von Berkeley gekommen ist. Ich sage Robinson vom AS von Foradori über unendlich kleine Größen. Er hat gesagt, dass kürzlich jemand ein nicht-archimedisches System aufgestellt hat, wo Limit definiert wird durch unendlich kleine Größen: die Distanz zwischen \(J_w\) oder jedem anderen unendlichen Punkt der Sequenz hat eine unendlich kleine Distanz von dem Limit \(s\). Er meint, es sei nicht sicher, dass die klassische Limitdefinition wirklich einfacher ist. Er gibt mir aber zu, dass es doch eine große Leistung der klassischen Analysis war, dass sie die Infinitesimalkalküle ohne unendlich Kleines aufbauen konnte.) Dabei sind auch: Mozky (der Bar-Hillel kennt) und Taylor, Head von Mathematik department. (Sie fahren alle zum Dinner mit Robinson in einem Restaurant.) Ich fahre nach Hause, gerade im letzten Tageslicht, bis 6:15; Ina hat sich schon Sorgen gemacht. – Es ist alles sehr gut gegangen, ich habe mein Jacke ganz vergessen. Ich hatte mein Kissen mit, habe es im Hörsaal gebraucht, aber nicht in der lounge. Später mache ich zu Hause noch meine Übungen.

10 H (Ich berichte ihm von dem Schnacken am Do. Er sagt, sowas kommt leicht früh morgens, wenn man noch steif ist, oder wenn man kalt ist. Es ist gut, gleich morgens als erstes einige Streckbewegungen zu machen, leicht, nicht heftig, um die steifen Muskeln auszustrecken.) – Am „Nachwort“. – Abends geduscht.

Nachwort fertig. Ina tippt es. – Mittags Mia und ihre Nichte Luce hier. L. singt chilenische Lieder mit Gitarre. – Mia will mit eine Woche ins Death Valley gehen. 🕮

Lit Verzeichnis zum „Nachwort“ fertig gemacht. – Nachmittags neue Idee für als eine Relation.

Jeffrey hier, 11-6. (Edi und Daniel kommen mit ihm, nur für kurz. Sie wohnen bei Freunden, Wolfsons. – Vormittags über praktische Fragen: Er will vielleicht zur Wesleyan Konferenz32Conference on Induction am Wesleyan Center for Advanced Studies, Juni 1961 gehen; ich werde vorschlagen: zuerst Kemeny, dann ihn. – Er hat „Mathematischen background“ und „D. F.“ fast fertig geschrieben. – Über MIT Press. – Nachmittags über mehr technischen Fragen: meine rep Funktionen MI usw.; wie wird Dichte \(\phi \) definiert aufgrund von diskr\(\Phi \)? Wie \(\Phi \) aufgrund von MS? Er wird es überlegen. – Er sagt, er ist nicht so committed zu induktiver Logik wie ich und Kemeny, nimmt es als versuchsweise Lösungen. Ich: ich auch; aber für einige Axiome habe ich das Gefühl, dass sie unter gewissen Bedingungen gelten müssen, z.B. \(\lambda{}\)-Axiom.) – 9h Soblers rufen an ( sie wollten hier zu Abend essen, und das Auto in der Garage abstellen. Sie sind aber so erschöpft, dass sie bei einem Nachbarn übernachten wollen.)

9hSoblers kommen; sie stellen das Auto in die Garage. – 11 zu Dr. Mott. (Mein Traum: Im Jena Esszimmer, ich rufe „Mutter“, schließlich so laut, dass ich aufwache. – Ich erzähle von dem vielen Betrieb, und ungewisses Warten usw. Schließlich sagt er: Kein Wunder, dass ich schließlich die Mutter zu Hilfe rufen musste.) – Zu Hause sind Soblers noch da; aber fahren gleich ab. (Herzlicher Abschied; Ina umarmt Benedikt; ich ihn auch. Sie werden noch einen Monat bei Mona sein; die ganze Europareise ist verschoben. Ich sage, sie sollen zuweilen Ansichtskarte schicken.) – 3-6 Jeffrey hier. Über seine Skepsis. Ich sage: Ich will auch vorsichtig sein, nicht zu viel 🕮 Anspruch machen. Ich unterscheide Situationen, die ganz geklärt sind, wie z.B. \(\lambda{}\)-Systeme, und solche, wo das nicht so ist, aber wir doch eine Lösung haben, wie für \(n\) Familien. Er: Aber es ist nicht klar, was wir mit „Distanz“ meinen, z.B. zwischen Farben. Ich: Das wird gelöst im Fortschritt der Physik; da gibt es schließlich für jede Größe eine bestimmte Skalenform. Aber für 2 verschiedene Größen ist die Frage der Äquivalenz . Ich könnte vielleicht einen Schritt in Richtung auf DF machen und sagen: die unteren C-Werte sind subjektiv, frei zu wählen; durch sie sind dann die anderen bestimmt.)

11 – 3 ½ (!) Montague und Kalish hier. (Montague berichtet, dass Mat Schwierigkeiten mit Furths thesis. Und über Tarskis Wunsch, von uns oder anderen einen Ruf oder wenigstens eine Anfrage zu bekommen. – Er sagt, Robinson ist der beste unter den jetzt verfügbaren Kandidaten für Stellung und Philosophie und Mathematik department zusammen. – Ich erkläre, warum ich Logik nicht als Teil der Philosophie ansehe; dass es in Zukunft ein selbständiges Gebiet sein wird, entweder alleine oder in Mathematik; dass heute ein Philosophie department noch Logik behandeln muss, weil es keinen anderen Platz hat in der Universität; dass wir aber doch einen mehr philosophisch interessierten Logiker vorziehen sollten vor Robinson, z.B. Quine, auch Church und Tarski. – Ich sage, dass ich sehr guten Eindruck von Robinson hatte; dass ich aber in Bezug auf Tarski Bedenken habe; das department sollte sich jetzt vielleicht lieber nicht festlegen und Frage an Tarski, weil das uns für viele Wochen verhindern würde, andere Schritte zu unternehmen, z.B. mit Robinson.) – Gestriges Gespräch mit J aufgeschrieben. – Abends geduscht.

Vormittags lese ich Jeffrey „Mathematical Backgrounds, die neue, eben fertig gestellte Version. 🕮 (Diese ist erheblich leichter verständlich als die erste.) –Edith und Daniel sind den ganzen Tag bei Ina. Jeffrey kommt zum Mittagessen her. 4 – 5 ½ Gespräch mit ihm (einige Bemerkungen zu seinem „Background“. – Auch über die Schwierigkeit des Begriffs der objektiven pr. Ich: Das Beste ist wohl, ihn als theoretischen Term der Physik einzuführen; in den Regeln dafür kommt auch induktive pr vor; aber ich zweifle, ob der objektive Begriff reduzierbar ist auf den induktiven.)

IV / 1961 10 ½ – 1 Besprechung mit M, K und Jeffrey. (Siehe Notizen. Über meinen Distanz approach. Nach K‘s Ergebnis ist es zweifelhaft, ob es mit der linearen Kombination geht. K. will versuchen: mit beliebigem Koeffizienten \(B_\mathcal{L}\) und beliebigem \(\lambda{}_\mathcal{L}\). Er sagt, er hat in der nächsten Woche mehr Zeit; ereOriginal es. wird es mir dann zuschicken.) – Nachmittags J‘s mse der 2 Artikel in neuer Version weiter gelesen.

Vormittags J‘s mse der 2 Artikel in neuer Version weiter gelesen. Js mse der 2 Artikel in neuer Version weiter gelesen. 5 ½ – 6 ½ Besprechung mit J über seine mse. (Einige Änderungen in Symbolen wird er auf meinen Wunsch machen.) – 8 ½wir zusammen mit J‚ Edith und Daniel; 7 Abendessen.

Mittags Bohnert hier (er bringt mir die fertige thesis). – 2h zum Zahnarzt (lange Sitzung; Vorbereitung des inlay). – 4 ½H. – 8-10 Korrekturen für Neudruck für Prob.

3-5 Sem. (Nachher berichtet mir Matheson über Besuch in Texas.) 🕮

Gelesen (Suppes über \(m^*\); einiges in Gruppentheorie). – Abends: Typescript von Korrekturen im Pr Buch durchgesehen.

11 zu Dr. Mott (Jeffreys Besuch hier. Gegen Ende wurde ich ziemlich müde, obwohl er nur halbtägig kam. – Ich werde mehr bewusst von meinem Alter. Fraenkels congrat. – Wenn man unheilbar krank wäre, sollte man selbst ein Ende machen. Schlimm, dass die Gesetze dem Doktor verbieten, dabei zu helfen. Er stimmt zu.) – Zum campus, zu meinem office. Dort lunch gegessen, mit Kalish gesprochen. – 3-5 department meeting. (Über Ernennung von Robinson, mit Mathematik department zusammen. Ich halte ihn für sehr gut; aber für unsere Studenten wäre jemand vorzuziehen, der auch logisches Interesse hätte. Moody, Meyerhoff, Long, Furth, stimmen zu; Kalish und David dagegen, weil dies eine unwiederbringliche Gelegenheit wäre, einen erstklassigen Mann zu bekommen. Ich sage, dass ich zustimmen würde, wenn Yost sicher ist, dass durch diese Ernennung die spätere in einem anderen Gebiet, z.B. Philosophie der Wissenschaft, dadurch nicht gefährdet würde. Yost sagt, wir haben jetzt im Budget eine neue, zusätzliche Stelle, im ganzen 1.47. Darauf stimme ich und die meisten für Robinson. – Über die Möglichkeit, Tarski zu bekommen. Church sagt, es scheint ihm sehr unwahrscheinlich, dass TarskifOriginal Church. wirklich herkommen würde. Ich stimme zu, besonders, da Tarskis Wunsch war, in seinem department eine fünfte Stelle für Howe zu bekommen. David meint, eine Anfrage durch Montague bei Tarski könnte uns innerhalb 24 Stunden eine Antwort bringen. Ich: Das würde wohl zu wochenlangen Verhandlungen führen. Das wollen sie nicht, um den Plan mit Robinson nicht zu gefährden. Schließlich wird Kompromiss-Vorschlag von David angenommen, 🕮 dass Yost telefonisch Montague bitten soll, Tarski zu fragen, ob er jetzt eine klare Aussage machen kann, dass er ernstlich an LA interessiert sein würde. – Ich sage, dass ich Diskussion mit department über Induktion machen möchte. Wir einigen uns auf Sa, 29.4.) – Ich fahre Church nach Hause.

Etwas Muskelschmerzen. (Vermutlich von gestern abend, wo ich die neue Übung an der Wand gemacht habe, mehrmals als sonst.) 1 Miltown, 1 Dexedrin. (Zum Waschen und Frühstück stehe ich auf; mache auch Übungen, aber wenige. Dann aber bleibe ich zunächst im Bett. Mittags aufgestanden. Nachmittags wieder 1 Miltown, 1 Dexedrin. 3:30 zum Zahnarzt. (Ich fühle ein wenig tense und jittery, aber es geht ganz gut.) – Er setzt das neue Gold inlay ein; und macht noch kleine Füllung am Nachbarzahn.) – Ich lege mich wieder hin. Gruppentheorie gelesen. – Zum Abendbrot auf.

Ich fühle noch tense, aber besser als gestern. 10 H (er macht nur Streckübungen, auch neue, weil das am besten hilft gegen sore Muskeln; er sagt: dies ist besser als Hitze, die hilft zwar zeitweise, aber dann 10 Stunden später kommt die soreness oft zurück. – Ich soll heute möglichst normal mich herumbewegen.) – Für Vortrag morgen überlegt.

Für Vortrag überlegt. –Anita und Carmen Ruthling kommen her, mit einem jungen Student, ich dabei 12 – 1 ½. (Beide sind groß und selbständig geworden, lebhaft und freimütig in ihrem Urteil über die Eltern. Anita sieht sehr anziehend aus. Sie plant Heirat mit einem jungen Mann, der Meteorologiestudent war, und jetzt sein eigenes Geschäft aufgemacht hat, für slippers, die wie Tiere aussehen, 🕮 was er selbst entworfen hat; er scheint erfolgreich. Anita selbst hat die ganzen Jahre anscheinend gut verdient, als Cocktail-Kellnerin und Modell; sie hat selbst ihre Europareise finanziert, und hat kürzlich Maria 400 geliehen! Für Zahlungen an mortgage für Tesuque ranch. Carmen studiert Spanisch und Französisch, unterrichtet schon Spanisch, 5 $ per Stunde. Beide sind sehr herzlich, umarmen und küssen mich. Der fremde Student dabei stört mich aber, sodass ich nicht so unbefangen rede. Ina aber spricht über allerhand, auch über ihre Briefe an mich in Wien.) – 3 – beinahe 6 mein Vortrag „Induktive Logik und das Problem der Induktion“ im Grad. Philosophen Club, in der Wohnung von Annese und Söderstrom, im Westwood Village. (Ich spreche 3:15-5; dann Diskussion bis beinahe 6. Da sind auch: Ed Sayles, und Matheson und Frau.) Friedman fährt mich hin und zurück.

Examensfragen für Neblett. – Nachmittags Zahnarzt (nur 5 Min; die Klammer vorne unten Mitte an der unteren Platte wird adjustiert, weil die Zunge sich dort verletzt, vermutlich an dem Ende, das oben auf dem Zahn endet und vielleicht zuweilen über dem Zahn steht; er rundet das Ende ab und macht die Klammer enger.) – Haarschneider. – Abends Bensons33Bezieht sich wahrscheinlich auf die Carnap-Bibliographie von Arthur Benson. Bibliographie gelesen.

3-5 Seminar. (Nachher mit Ta über sein TP. Und mit Matheson; er bittet mich, nach Denver zu schreiben. Deren Brief an ihn ist von der secretary des Direktors „aus Versehen“ geöffnet worden.) 🕮

11 zu Dr. Mott. (Über Sonntag: Anita und Carmen.) Nachmittags mein Vortrag im Studentenclub. 3 ½ – 5 ½reading Gruppe (Neblett, Leiter, Champawat. Letzterer trägt vor über „lawlike“, aus Nagels Buch.)

Leblanc34vielleicht das Buchmanuskript Statistical and Inductive Probabilities von Hugues Leblanc (1924–1999), 1962 erschienen aus Buch ms gelesen. (Es ist recht enttäuschend; die Erklärungen sind oft nicht klar.)

Briefe an Chacha. – 4 ½H. – Bis 9h Benson Bibliographie.

Leblanc ms gelesen. – Abends Mia hier.

Leblanc ms gelesen. –Helmers hier. (Am Schluss, während wir schon bei der Haustür stehen, fragt Ina, ob sie Newmans Rez. von Kahn’s Buch in Sc. Am.35James R. Newman. Review of On Thermonuclear War by Kahn, Herman. Scientific American Vol. 204, No. 3 (March 1961), pp. 197-204 (8 pages): https://www.jstor.org/stable/24937401?refreqid=excelsior%3Ace9201fda8faeb97170e069996ec651d&seq=1 gesehen haben. Olaf ist sehr empört; sagt, da sind Entstellungen, missquotations usw., es sei unerhört. Ich bin schon zu müde, noch einzugreifen.) Leblanc fertig gelesen. – Radio: Nachricht von der Invasion von Kuba.

Ganzen Tag in recorder diktiert (comments über Leblancs ms; und Briefe).

3-5 Seminar. – Doris fährt mich nach Hause. In unserem Wohnzimmer department meeting 5:30-7:45! (Yost will, dass das department dem David Kaplan ein commitment macht, prospect auf Permanenz; er soll dann Philosophie der Wissenschaft vertreten. Ich dagegen: Es ist unsicher, ob David wirklich Philosophie der Wissenschaft studieren wird, er weiß gar keine Physik und wenig Philosophie der Wissenschaft; seine Intelligenz ist sehr hoch, ich 🕮 wünsche, das department wird es möglich finden, ihn zu behalten; aber wir können nicht im gegenwärtigen Augenblick ihn nehmen als Philosophen der Wissenschaft; er hat soeben erst thesis angefangen; wie kann man dann sagen, es sei ein hardship für ihn, wenn er jetzt nicht prospect auf Permanenz bekäme. Wenn ich die gegenwärtige Situation gewusst hätte, nämlich dass, wenn wir jetzt eine dauernde Stelle dem David geben, wir keine mehr haben für jemand in Philosophie der Wissenschaft, so würde ich gegen Robinson gestimmt haben. Ich denke, aber sage nicht, dass ich dann auch nicht nachgegeben hätte, für Furth prospect auf Permanenz zu stimmen. Meyerhoff und Robson sprechen auch dagegen. Schließlich wird die motion36Antrag gebracht. Ich bringe dann die Gegenmotion für tabling37Verschiebung eines Antrages; ich mache klar, dass ich nicht im Mai einige Wochen, sondern vielleicht Herbst oder wenn David ein Angebot bekommt. Das wird angenommen mit 6:5. Yost hat gedroht: Wenn wir seinen Vorschlag nicht annehmen, wird er David der Johns Hopkins sehr empfehlen und ihm raten, dort anzunehmen! Dann wird das department in einigen Jahren sehr viel zahlen müssen, um ihn zurückzubekommen! Mir scheint, Yost hat das department in diese Schwierigkeit gebracht, weil er immer Druck ausübt, als wäre es eine emercency Situation und dadurch druck, dass die jungen Leute prospect auf Permanenz bekommen haben, und dass Robinson ernannt wird, und zwar zunächst ganz auf dem Philosopie department budget; sobald Mathematik ½ Stelle frei hat, wird es dann übertragen werden.) Wir behalten Doris und Kalish zum Essen, bis 9h. (Alles wird ausführlich für Ina erzählt und nochmal durchgesprochen.) Nachher bin ich doch müde, aber mehr im Kopf von der dauernden Anspannung, als körperlich. Ich freue mich, dass ich das Ganze, von 2-9 ohne Pause, so gut aushalten kann.

Gelesen. – 3 – 5 ½Purtill und Dibble hier. ( über m 8 Relation). –🕮 Wir hören im Radio, dass die Invasion von Cuba niedergeschlagen ist; wir sind froh und erleichtert darüber.

11 zu Dr. Mott. (Aufregende Tage jetzt: Cuba, und auch Privates: Das department meeting am Di. Dann die ganze Stunde über das meeting. Yost so aufgeregt. Und ich musste meine Gegenansicht deutlich aussprechen.) – An Benson Bibliographie gearbeitet. – Geduscht.

Reply XII und XIII für Gardner fertig gemacht. – Benson Bibliographie.

10 H. – Benson Bibliographie. Abends spät wollte ich zusammen; aber es gab Verstimmung.

12-1 Shufro hier. (Wir besprechen mit ihm, dass er allmählich das Konto in 2 getrennte umwandeln soll, für mich und für Ina, aus Gründen der Erbschaftssteuer.) – Aufregung über den Aufstand der Generäle in Algerien38https://en.wikipedia.org/wiki/Algiers_putsch_of_1961.

Überlegungen über Termini mit „konfirmiert“. – Nachmittags 1 Stunde mit Champawat (er hat mit Ina für deutsches Examen gearbeitet; er liest meine „Physikalische Begriffsbildung“. Er sagt, mit wem kann er thesis in Philosophie der Wissenschaft schreiben, wenn ich weg bin? Er klagt über die Kurse von Montague; weder in 30 noch im U.-D. Kurs 18.. behandelt er Philosophie der Wissenschaft, sondern nur ASe. Ebenso im Kurs über pr, nur Kolgomoroffs AS, nichts über das Problem der logischen pr; daher habe Champ. erst jetzt, veranlasst durch meine Vorträge, in mein Buch geschaut, und er findet die Ideen faszinierend. Auch gibt es keine Vorbereitung für mein Semantik Seminar; Montague und Kalish lehren nur Tarskis Methode. Er sagt, die grad. Studenten waren amazed über die Ernennung von Robinson; sie meinten, es seien genug Logiker da; aber sie 🕮 vermissen einen Mann in Philosophie der Wissenschaft, wenn ich weg bin, mit dem sie eine thesis schreiben könnten. Er sagt, auch Leiter und Neblett sind ratlos, Neblett erwäge, ob er seinen PhD in Cambridge machen solle!) – Langen Brief an Bar-Hillel diktiert (über „konfirmiert“).

3-5 Seminar.

11 Dr. Mott (über Cuba, scharfe Kritik an Kennedy. Ich spreche viel mit Ina darüber; sie berichtet mir vom Radio. Er: Sie brieft mich für meine nächtlichen Sitzungen als Präsident des Weltrates? Ich gehe aber darauf nicht näher ein.) – Gelesen.

(Ich sage department meeting ab.) Renée Kaplan kommt zum lunch. 3h-5 ½David kommt dazu. (Ich erkläre das department meeting vom 18.; Ina hilft mir dabei, weil sie die Einzelheiten besser im Sinn hat. Sie nehmen es gut auf, sie fühlen, dass wir auf ihrer Seite sind, aber sie sind doch erschreckt über die Schwierigkeiten mit seiner Stellung hier. Ich sage, sie brauchen sich nicht Sorgen zu machen; ich glaube, dass department wird immer einen Weg findet, ihn zu behalten, mindestens zeitweise.) – Nagel gelesen.

3 ½ – 5¼reading Gruppe: Leiter und Champawat (Neblett hat soeben sein qualif. exam beendet, und hat zu viel zu tun. – Über Nagel ch. III.)

3-6 Diskussions meeting für department in unserem Haus. (Über „induktive Logik und das Problem der Induktion“. Dabei sind: Kalish, Wilson, Long, Yost, David Kaplan, Furth, Meyerhoff, Morris, Church; ferner Norman Martin und Mia. Nicht: Moody, Robson, Hospers. – Wir sitzen zuerst draußen, dann um 5, als es kühl wird, im Wohnzimmer. Ich verteile dittoed Blätter 🕮 mit den Formeln. Ich spreche lang über eine Stunde. Dann allerhand Diskussion. – Vor Beginn der Diskussion erhebt Norman Martin sich und überreicht mir die Synthese-Festschrift, und spricht einige Worte dazu, über mein Werk und die Dankbarkeit meiner Schüler (ähnlich wie das, was im Heft steht, vermutlich von Beth geschrieben).) (Ina war heute sehr missgestimmt, seit morgens, weil so viel Leute kommen; schon gestern etwas, als die Studenten bevorstanden. – Nachher ist sie in besserer Stimmung, wenn auch müde; Mia bleibt noch eine kurze Weile; wir überlegen, ob wir das department bitten wollen, nichts Besonders für meinen Geburtstag zu veranstalten.)

Snythese Festschrift gelesen. – Exam Neblett gelesen.

V / 1961 10h 2 Männer kommen und fragen nach Sobler. (Ich denke: Steuer? oder FBI? später vermutet: CIA will sie auffordern, in Russland Beobachtungen zu machen.) – 2hDr. Mott (von jetzt ab immer diese Stunde. – Ich berichte, wie ich jittery war über die beiden Männer heute, und Ina so ruhig; mein alter Schrecken vor der „Autorität“. Am Samstag war Ina übermäßig aufgeregt und irritiert, weil Leute kommen sollten.)

3-5 Seminar. – 7-9 Kalish hier. (Er erzählt, dass beim letzten department meeting, nachdem Meyerhoff ganz ruhig seinen Vorschlag diskutiert hatte, dass jeder Student im qualif. exam 3 von den 4 Fächern wählen sollte, Yost aufbrauste. Meyerhoff war gekränkt und ging hinaus. Er hat Besprechung gehabt mit den jüngeren Mitgliedern. Sie lassen mich bitten, regelmäßig zu den department meetings zu kommen, weil meine comments wichtig sind und ich zu besserer friedlicherer Verständigung helfe. 🕮 Ich sage: Yost hat recht, dass mehr Kontakt unter den Mitgliedern nötig ist, und dazu habe ich nicht genug Zeit; ich habe überlegt, nächstes Jahr überhaupt nicht mehr zu kommen. Ich sehe ein, dass mein jetziges sporadisches Erscheinen schlecht ist, weil ich oft Dinge, die vorgekommen sind, nicht weiß; also ist das Beste, entweder immer zu kommen, was mir zu viel Zeit nimmt, oder gar nicht. Er stimmt zu. – Erzähle vom Gespräch mit David und Renée. Er sagt, ich sollte doch dem department darüber sprechen, damit sie wissen, dass David weiß, dass das department gegenwärtig ihm nicht die gewünschte Versicherung geben kann ein meeting hatte, aber ohne Beschluss.)

Gelesen, auch TP.

Yost kurz gesprochen vor dem meeting (auf Kalishs Vorschlag hin sage ich ihm, dass ich David ausführlich meine Stellung gesagt und begründet habe; ich habe David auch gesagt, dass ich conversation mit Kollegen hatte, wo ich meine Auffassung ausgedrückt habe; ich habe den Eindruck (ohne Namennennung) dass das department gegenwärtig nicht willig ist, David die assurance zu geben, ihn zu behalten; dass aber nichts festgelegt ist, und bei geänderten Umständen die Einstellung sich ändern kann; auch meine Einstellung, wenn z.B. die thesis zeigt, dass er gründlich in die Philosophie der Wissenschaft hineingeht. Yost sagt, es ist gut, dass ich David dies gesagt habe; David hätte sonst doch gemerkt, dass da was war, und es ist besser, dass er jetzt klar meine Stellung weiß.) 3-5 department meeting (Treedale qualif. exam ist sehr gut. Nebletts ist schwach in formaler Logik und Geschichte, auch in Werttheorie; nach langer Diskussion wird er passiert. – Über Ersatz für Abe Kaplan für 62-63.) 🕮

Gelesen; auch: Leblancs Antwort zu meinen Bemerkungen über sein ms. – 4 ½H. – An Benson Bibliographie.

11-1: Ich bei Church (in ihrer Wohnung im Drake Hotel, im Wohnzimmer unten. Er sagt, er hat keine comments über meinen Vortrag über induktive Logik im department; er hat mir beim vorigen Gespräch im Februar schon einiges gesagt. – Ich frage über Mengentheorie und Typensysteme. Er sagt: Sie haben keinen wesentlichen Unterschied, da Kemeny gezeigt hat, dass (anscheinend mit transfiniten Typen) beide Systeme im wesentlichen äquivalent sind. Ich erkläre Quines Kompromiss-System. Er sagt: Verschiedene Leute haben ähnliche Systeme vorgeschlagen; er erwähnt Scott, im Cornell Symposium, über rank von Mengen. – Über Glaubenssätze. Ich spreche wieder von meiner Idee eines sehr einfachen Systems, wo Ersetzung von von L-äquivalenten Sätzen erlaubt ist. Er meint, das könnte interessant sein, obgleich es nicht mit dem üblichen Gebrauch übereinstimmt.)

1-3 Church hier, dazu Mia und Wim (wir essen im patio, weil auf einmal die Sonne herausgekommen ist. Ganz vergnügte Stimmung.) – Nachmittags Leblanc gelesen. – Abends Benson Bibliographie.

12 ½ – 2 ½bei Helmers. Die Reparationen sind fertig. Das Wohnzimmer ist geräumig und hell; Küche schön und praktisch; Esszimmer dahinter, mit Oberlicht. Im Wohnzimmer praktische Bücherregale, die Bretter sind gehalten durch Stützen, die in die Wand geschraubt sind, ohne senkrechte Pfeiler! – Olaf hat sein neues Spiel „Summit Game“, mit natürlichen und militärischen Bedrohungen, wobei aber immer der eine oder der andere nachgibt, ohne Krieg. ) –🕮 Zweiten Brief an Leblanc diktiert. –

Gelesen. – (Abends ist im Badezimmer alles verstopft.) – Abends lange mit Kalish telefoniert (für meine Besprechung morgen mit Dean Rolfe. Er wäre bereit, die department meetings zu leiten, aber nicht die Korrespondenz. Er meint, Yost könnte weiter chairman sein, falls er selber glaubt, dass er mehr entspannt sein könnte. Er meint, Abe Kaplan wäre auch gut; jetzt habe er keinen Streit, auch nicht mit Montague; sein Zorn gegen jemanden sei immer nur zeitweise.)

(Der Abfluss vom Badezimmer ist ganz verstopft; Wasser steht nicht nur im Klo, sondern ist hochgekommen in der Wanne und in der Dusche. 2 Männer kommen von Roto-Rooter; sie lassen im Garten einen Motor laufen, und führen ein Kabel, an dessen Ende sich etwas dreht, wie beim Zahnarztbohrer, durch das vent auf dem Dach in die Abflussrohre . Zweimal bricht ihnen etwas ab. Die Sache geht durch die Rohre bis hinunter unter der Straße, wo unser Rohr einmündet in das Hauptrohr. Sie vermuten, dass an diesem Punkt etwas am Rohr gebrochen ist. Sie finden keine Anzeichen von Wurzeln in der Strecke des Rohrs im Garten. Schließlich läuft alles Wasser wieder richtig ab. ca. $46 ; nicht klar, ob Soblers oder wir das bezahlen müssen.) – 2:15-2:30 zu Dean Rolfe. (Er sagt, dass Yost nicht weiter chairman sein will; nächstes Jahr würde das 5. und letzte Jahr seiner Periode sein; und er fragt, was ich über andere Möglichkeiten denke. Ich spreche erst von Abe Kaplan, dann von Meyerhoff; er schreibt an beide für sie. Dann nenne ich Kalish. Aber er sagt, er möchte lieber nicht einen Assoc. Prof. nehmen; sonst verliert der zu viel Zeit, kann nicht Sachen schreiben, und riskiert seine promotion. Ich sage: Das war wohl der Hauptgrund für Ablehnung von Yosts promotion? Er: Ja. Dann fragt er 🕮 über Moody. Ich sage, der wird wohl nicht willig sein, die harte Arbeit auf sich zu nehmen; aber wenn doch, würde er sicher gut sein in persönlichen Beziehungen; ein Zweifel ist: Ist er willig, kleinere Sachen selbst zu entscheiden, anstatt sie immer zum meeting zu bringen; wenn er sich das zutraut, würde ich für ihn sein.) – In meinem office mit Kalish gesprochen; ich berichte ihm vertraulich über Gespräch mit Dean. – 3-5 Seminar.

Gelesen. – Nach dem Mittagessen zusammen (seit 19.2.); besonders gut.

In Synthese Festschrift gelesen. – Angeregt durch Fraenkels Aufsatz darin, schreibe ich Entwurf für einen Aufsatz über „Gabelung von mathematischen Theorien“.

11 zu Dr. Forde. (die jährliche allgemeine Untersuchung, siehe Notizen. Er sagt, organisch scheint alles in Ordnung, ich sei „ausnehmend wohl39Carnap übersetzt hier anscheinend wortwörtlich vom Englischen „exceptionally well“ ins Deutsche.“, „niemals besser“.) – Nachmittags weiter über „Gabelung“.

10 H. – Jörgensens Aufsatz in Synthese Festschrift gelesen. – Weiter über „Gabelung“.

Gelesen.

Gelesen. – 2 zu Dr. Mott (über Maxwell, Schocktherapie; ich bin entsetzt. Er: mit Recht; er selbst hat Untersuchungen gemacht und gefunden, dass psychologische Behandlung schneller und besser wirkt. – Über intercourse – Über Gespräch mit Dean über Yosts Nachfolger auch kurz.) –

3-5 Sem.

3 – 5 ½Purtill und Dibble hier (über m für Relationen.) – Abends geduscht. 🕮

Mein 70. Geburtstag. – 11 ½ zu Dr. Forde. (Ergebnisse der Untersuchung vom 12. und von X-ray und Tests: alles ist normal; aber ich soll Gewicht abnehmen; jetzt ist es 163, ich soll möglichst unter 160 kommen; daher Mitternachtimbiss aufgeben, und nur einmal täglich Eiscreme.) – Abends Mia und Wim hier (Mia hat ein langes Gedicht zum 70. Geburtstag gemacht, und ich lese es vor. Sie bringen mir einen record von Sieber, Bellmann Lieder usw., und Marzipan.)

TP Purtill gelesen (er macht oft Fehler).

10 H. – Kyborg Buch gelesen.

Kyborg Buch gelesen. 3 ½ – 6 ½zu Myra und Georg Brown. (Sie haben einen geheizten Schwimmteich; aber ich gehe nicht hinein, weil die Luft noch kühl ist. Wir sitzen zuerst beim Teich, später im Wohnzimmer. Er erzählt mir über seinen Vortrag am MIT; über die neuen Computer, die mit mehreren Komponenten parallel arbeiten. Später frage ich ihn, über Beziehung zwischen meiner Auffassung von Wahrscheinlichkeit und seiner. Er sagt, ich sei mehr nahe zu seiner Auffassung gekommen, vermutlich durch Betonung von Entscheidungstheorie. Er betont die besondere Grundlage unserer Gradienzfunktionen: sie haben sich im Laufe der Entwicklung gebildet und sind daher vermutlich gut, haben survival Wert. Ich stimme zu, aber betone, dass wir doch immer versuchen müssen, die überkommenen Denkweisen durch rationale Überlegungen besser zu machen. – Wir alle zusammen über politische Fragen. Er nennt sich liberal. Wir erzählen von TV: Cousins vs. Ch. Beide sind auf unserer Seite. Er sagt, wie unsinnig es ist, Vernichtung der Menschheit als besser 🕮 anzusehen denn Verlust von Freiheit. Über Kahn; er kennt ihn gut von Rand. Er scheint auch dagegen; er sagt, Teller40Edward Teller (1908-2003): https://en.wikipedia.org/wiki/Edward_Teller sei aber schlimmer als Kahn.

TP Purtill gelesen. – 2 zu Dr. Mott. (Mein Geburtstag. Dr. Fordes result: gut. Traum über „alten Berg“, er: „alter Mann“. – Meine Überlegungen, welche Arbeiten mehr dringend sind, seit Monaten keine Zeit für pr. Aber nicht alles geht für Berufspflichten; auch Lesen von Leblancs Buch ms; Korrespondenz usw. – Nächsten Montag ist er verreist. ) –TP gelesen (Purtill, viele Fehler, \(B^{-(-)}\)). – Davids über Strukturen gelesen.

3-5 letztes Seminar (T. C. System beendet.)

Kyborg Buch gelesen.

Kyborg Buch gelesen. Vorwort für Prob2 angefangen. – Brief an Johns Hopkins über David. –

Vorwort für Prob2 angefangen. – 5 H.

11 ½ – 3 ½John Hospers41https://en.wikipedia.org/wiki/John_Hospers hier. (Über seinen Aufsatz über Psychoanalyse. Ich stimme ihm in vielem zu. Ich sage, Nagel ist überkritisch, weil er die Empirismus Evidenz nicht kennt; ich kenne sie aus persönlicher Erfahrung, ich vermute, er auch; er sagt: ja. – Über mein reply zu Kaplan. Er stimmt überein über klare Trennung von Fakten und Wertaussagen, die rein optativ, und „utinam“. Er sagt, Stevensons Term „disagr. in att.“ ist nicht gut; „disagr.“ sollte nur für Kognitives benutzt werden; vielleicht hat er recht. – Wir sitzen im patio, auch zum Essen. Beim Essen macht er Bemerkung über 🕮 „freie Ökonomie“ usw.; und wir verteidigen die Rechte der Regierung. Nach einiger Zeit sage ich, wir können uns doch nicht überzeugen. Aber Ina fährt noch fort. Schließlich sage ich, wir können doch nicht alle Argumente vorbringen; schade, dass ein so gescheiter Argumentator für eine schlechte Sache kämpft. Ina fragt ihn, woher er diese Einstellung hat. Er sagt; sein Großvater kam aus Holland, begann eine große Farm von 1000 acres in Iowa; sein Vater hat die jetzt; sie waren immer gegen Regierungssubsidies. Er stimmt in vielem mit Goldwater42vermutlich der Republikaner Barry Goldwater (1909-1998); vgl. Barry Goldwater – Wikipedia überein. Unten beim Abschied sagt er zu mir, dass er eine Verlobte hat; sie ist eine Deutsche, in Köln, er hat sie dort kennengelernt; wenn er wieder hinfährt, planen sie zu heiraten.)

10 ½ – 8 ½ (!) Arthur Benson. (Zum ersten Mal in L.A. Es geht ihm jetzt besser. Bescheidenes aber ausreichendes Einkommen. Er will endlich seine Doktorthese bei Mates fertig machen . Nächstes Jahr bleibt er noch am State College, mit ¾ job, d.h. 9 anstatt 12 Stunden; dabei will er dann These schreiben. Im Sommer unterrichtet er auch. Danach will er seine verschiedenen angefangenen Projekte durchsehen, um zu sehen, welches für These am besten ist. Ich mache aufgrund meiner Karten Bemerkungen zur Bibliographie; gebe ihm Angaben für geplante spanische und italienische Übersetzungen; und über einige reviews. Ich nenne ihn „Arthur“. – Er ist progressiv, spricht von Kundgebungen für Cuba, dass nicht mehr Philosophie Professoren dabei waren. – Ich spreche über IL, und IALA. – Er will vielleicht im Sommer mal kommen, um über thesis Problem zu sprechen.)

11 – 11 ½Komiteesitzung, (bei Prof. Miles, in ; über Robinsons Ernennung in Philosophie und Mathematik. 🕮 Nach 20 Min. einstimmig zugestimmt.) – Abends 10-11 heftige Leibschmerzen (da mein Atem ruhig bleibt, denk’ ich, es kann nicht das Herz sein; vermutlich der Darm; vielleicht weil ich heute Abend milk of magnesia mit extra viel Wasser genommen habe. Ina kommt auf mein Läuten und beruhigt mich. Die Schmerzen nehmen ab, steigen wieder etwas an, dann schwinden sie allmählich. Ich nehme Heizkissen auf Magen und Bauch.

11-3 Kalish hier. (Wir sitzen im patio. Er hat Unfall mit Auto gehabt. Er fuhr mit 50 mi Geschwindigkeit Roscomare hinunter, in der Nacht, ein anderer kam herauf; um nicht mit dem zusammenzustoßen, fuhr er einen geparkten Wagen an. Für den anderen Wagen ist der Schaden 250; sein eigener Wagen ist zerstört. Er hat Versicherung mit 250 deductible; wir bieten ihm an, diese 250 zu leihen. Er will sich zunächst nach einem geeigneten anderen Auto umschauen. – Ich spreche von meiner Idee, am Donnerstag beim letzten meeting Yost unseren Dank und Anerkennung auszusprechen. Er rät aber entschieden ab; Yost würde in seiner jetzigen Stimmung das nicht gut aufnehmen, weil es ihm heuchlerisch erscheinen würde. – Über meine geplanten meetings mit den jüngeren Kollegen und mit einigen Studenten. – Wir essen draußen. Das gute Zusammensein mit ihm, das Sprechen über ernste Fragen, und auch vergnügte Scherze, finde ich sehr erfreulich.) –TP gelesen.

Vormittags zur Wahl (Mayor von LA) . – Über pr für symmetrische Relationen. – Abends 8 ½ – 12 Paul Ruthling hier (ich dabei 9-10. Er beklagt sich sehr über Maria und die Kinder. Wir sagen, wir hatten guten Eindruck von Carmen und Anita. Er sagt: Carmen ist verlobt mit dem jungen Steffen, der mit hier war. Anitas Verlobter war in Scottsdale; Anita machte Ultimatum, dass er sie heiraten solle; daraufhin gab es einen Bruch. – Ich sage, warum sie nicht die Tesuque ranch aufteilen; er sagt, er hat Maria vorgeschlagen, 🕮 eine Zweiteilung zu suchen, wie sie wolle, und er würde dann einen Teil für sich wählen; aber sie tue nichts. Ich sage, dann soll er doch eine bestimmte Teilung vorschlagen. Er sagt, wenn sie nichts tut, ist es ihm egal, ihm liege nichts an Geld usw. Er ist total inkonsistent, beklagt sich, wie sehr sie ihn übervorteilt; aber behauptet auch immer, es sei ihm alles egal. Das Erstaunlichste ist, dass er dabei bleibt, sehr dürftig in Scottsdale zu wohnen, anstatt auf die Ranch zu ziehen, wo er ein ganzes Haus hätte.)

VI / 1961pr für Relationen. – Gelesen.

Nachmittags gegen 3 zum Stenographenbüro (Unterschrift). Dann zum department (ich lese Yosts Brief mit Bitte, die abgelehnte Gehaltserhöhung für Kalish nochmal zu erwägen, und stimme zu). Im office: John Reiner, ½ Stunde. (Er ist jetzt an Emory Universität in Atlanta, ganz befriedigend, aber er fühlt sich philosophisch isoliert. Er ist noch an Philosophie der Wissenschaft interessiert, möchte SD haben, aber hat zu wenig Zeit zu lesen; er subskribiert zu BJ, aber nicht zu PhSc. Ich verspreche ihm meine Erwiderung auf Hempel; er weiß nichts von Ramsey Satz. – Er nicht so übereifrig wie früher, sondern ruhiger. – Ich fahre ihn dann zur bio-medizinischen library, wo er seine Tochter trifft.)

10 H. – Feigl Aufsatz gelesen. – Folders für das neue filing System fertig gemacht.

1-8¼ (!) Kaplans und Baby Jordan hier. (Wir sehen Jordan zum ersten Mal, er ist heute 2 Monate alt, hat dunkle Augen, die intensiv beobachten. – David wird von 🕮von morgen ab 3 Wochen bei Ramo-W. arbeiten, als consultant, $ 60 pro Tag; für logisches design von neuem Computer, der auf Schiffen installiert wird, um Signale von den geplanten Navigationssatelliten zu empfangen und umzurechnen in die Position des Schiffes. Er hat früher dort an logischen Problemen von Computern gearbeitet, er sagt, dass sie seine Arbeit sehr geschätzt haben. 4-6 David und ich sitzen im patio. Er erklärt mit neue Idee für thesis: Er hat Churchs Kurs genommen, Fortsetzung des vorigen über sense und denotation; diesmal über Churchs Versuche zu axiomatisieren. Diese Versuche sind ihm nicht gelungen. David hat neue Ideen dafür gefunden, und hat kürzlich bemerkt, dass meine Replies über Modalitäten wichtige Ideen über Quasi-Intensionen enthalten, die er verwenden und ausbauen will. Er hat neue Idee: Auch die nicht-extensionalen, z.B. modulen Intensionen haben eine Extensison; aber diese Extension ist eine Intension! Er hat schon ein wichtiges Ergebnis für Church gefunden; er hofft, wenn er den Sommer über hieran arbeitet, genug Ergebnisse zu finden, die dann rechtfertigen, dies mit erklärendem Text als thesis auszuarbeiten. Er hat auch gute Ideen, um die philosophische Wichtigkeit zu zeigen, Explikation von semantischen und modalen Begriffen, und, mit Churchs senses, von indirekter Rede. Da dies anscheinend sowohl schneller geht als auch ihn sehr lebhaft interessiert, würde er viel lieber das als thesis machen. Ich rate ihm, Kalish zu fragen, wie sich wohl das department dazu stellen würde. Er meint, auch Moody sollte er fragen. Er fragt, ob ich bereit sei, chairman seines Komitees zu bleiben; das frühere Komitee sei ja für das alte topic aufgestellt worden. Ich sage: gewiss. Ich will ihm auch gerne 🕮 meine Notizen über Modalitäten, Quasi-Intensionen, Übersetzung usw. zur Verfügung stellen; entweder vorlesen oder vielleicht in tape recorder diktieren. Ich will aber aus Zeitmangel nicht in die Probleme selbst mich wieder vertiefen. Ich bin glücklich, wenn auf diese Weise meine alten Ideen gerettet werden; nachdem Kalish die gemeinsame Arbeit abbrach, als Montague kam, habe ich kaum nicht mehr viel daran getan.) – Beim Abendessen, 6¼-8, berichte ich Ina über Davids neuen Plan, und wir besprechen die Frage, wie sich wohl das department dazu einstellen wird.

Feigl gelesen. – Folders.

Endlich nach Monaten wieder zurück zur Arbeit an pr, Artikel 2: „AS, § 11: repräsentative MI-Funktion.

Ganzen Tag an pr.

Ganzen Tag an pr.

Briefe. Gelesen. – 5 H. – Geduscht.

10 ½ – 3 M&K hier. – Nachmittags gelesen (Ehrenfest).

Ganzen Tag an pr.

2 zu Dr. Mott. (Über Agnes’ Wunsch, dass Herbert Stussig43Herbert Stussig war zusammen mit Reinhard Kaufmann geschäftlich in der Weberei Vollmerhausen involviert: https://de.wikipedia.org/wiki/Leop._Krawinkel#F%C3 %BCnfte_Generation:_Reinhard_Kaufmann‚_Herbert_Stussig‚_Hans_Gert_Krawinkel‚_Kurt_Krawinkel‚_Friedhelm_Krawinkel‚_Adolf_Krawinkel uns besuchen soll auf der Rückreise von Australien über San Francisco. Inas Vorschlag, dass ich sagen soll, ich würde wegfahren zu einer Konferenz. Mott: Das Beste ist, vage abzulehnen; wenn sie einen durch Nachfragen zwingen, spezifisch zu schwindeln, haben sie es sich selbst zuzuschreiben.) – Über pr.🕮

11 zu Dr. Seiff. (Sehfeldtest, unverändert. Druck ganz im Normalen. Er ist befriedigt, dass es so stabil bleibt. Ich soll in 4 Monaten wiederkommen.) 3-6 Studenten hier (Champawat, Cocchiarella, Leiter, Neblett, Friedman (Wilson konnte nicht kommen). Neblett wird nach London gehen, zu Popper. Ich erzähle ausführlich über Popper, in Wien, Tirol, Kontroverse, Stanford, Micheline; er soll Popper von mir grüßen. Über politische Fragen. Neblett möchte Töten unbedingt vermeiden; sie sprechen über Gandhi, ich erzähle von Naess. Champawat sagt, da das geht nur mit zivilisierten Gegnern, wie die Engländer, nicht mit Nazis; zuweilen muss man Gewalt anwenden, weil sonst das Leiden der Menschen viel länger dauert. Ich sage: sie sollen ihre Kontroverse formulieren als Vorschläge für internationale Gesetze in genereller Form. Friedman spricht auch lebhaft mit; auch Cocchiarella. – Ina ist auch lange dabei, mit lebhaften Stellungnahmen, das schätzen sie. Sie hat gute Sachen für die Gäste: Dubonnet, Kaffee, cookies. – Der Nachmittag war gut gelungen, und ich bin sehr befriedigt.)

Über pr.– Nagel und Toulmin44vielleicht Stephen Toulmin: https://en.wikipedia.org/wiki/Stephen_Toulmin gelesen.

11 ½ zum Zahnarzt (vorne oben rechts war ein Zahn aus der Platte losgegangen; den hat er wieder einsetzen lassen gestern. Heute gehe ich hin, weil der Zahn zuviel vorsteht; er schleift ihn ab.) – Nagel gelesen für reading Gruppe. - 3-5 reading Gruppe (Champawat, Leiter, Neblett. Neblett will in London bei Popper studieren. Zuerst geht er für den Sommer nach Hause, nach Key West. Er will Doktorthese überlegen. Er fragt, ob er Ideen dafür mit mir brieflich überlegen kann. Ich sage, das ist doch schwierig ohne mündliche Besprechung. Aber er soll jedenfalls schreiben, wie es ihm geht und was er tut. Ich frage, ob er nicht Ph.D. bei Popper machen könnte. Er sagt, dort wird nichts verlangt als 2 Jahre Residenz und thesis. Ich sage, das soll [er] doch erwägen. – Leiter will mich im Sommer sprechen über thesis Pläne.) 🕮

An pr.

10 H. – Nachmittags an pr.– Abends geduscht.

Über pr. – Abends 10h Herbert Stussig telefoniert aus San Francisco (er wird Di mittags ankommen, dann zum Statler Hotel, Geschäftsbesprechung beim Lunch; dann gegen 3h zu uns. „Wollt Ihr mich abholen?“ Ich: Das ist zu umständlich, lieber Taxi!)

2h zu Dr. Mott (über Studenten hier Di; politische Gespräche, Cuba, Gandhi. Neblett wird zu Popper gehen. Er fand die Gespräche sehr erfreulich. – Gestern telefonierte Stussig; ich sagte: er soll im Taxi kommen; Ina hat Bedenken.) – Weiter an pr. (§ 12 über MI). – An pr.

An pr. – 3:45 (anstatt 3) Herbert Stussig kommt her (im Taxi von Statler Hilton Hotel, ¾ Stunde Fahrt, $ 5‚90, mit tip 6‚50! Wir sitzen im patio. Ich erzähle ihm von meinen Verlängerungen an der Universität, und noch nächstes Jahr, und danach Stanford Center. Er war mal als Student in den Vereinigten Staaten, im Osten; dann ½ Jahr bei der Edison Co. in LA, kennt also die Gegend. Um 5 ½ fahren wir ab, über Coldwater Canyon, zur Fulton St. in Van Nuys, wo er für abends eingeladen ist; wir sind dort 6:20. Ich fahre den ganzen Weg hin, Ina zurück. Ina fragt, wie er Ursula kennengelernt hat. Er war als Ingenieur das technische Mitglied der deutschen Delegation zu Nicht-Interventions-Komitee45https://de.wikipedia.org/wiki/Komitee_f%C3 %BCr_Nichteinmischung_in_die_Angelegenheiten_Spaniens für Spanien! Sie war dabei, weil sie das Dolmetscher Examen gemacht hatte. Später schrieb sie eine thesis über den diplomatischen Status von Spanien (?); und sie ging zu ihm, um Informationen zu bekommen.) 🕮

Stussig hier 10 ½ – 11:15 Stussig wieder hier. (Vorher machte er eine Geschäftsbesprechung in Hollywood, so kam er im Taxi her; das verlor viel Zeit, weil es zur anderen Chenault fuhr! Er zeigt uns Bilder von Ursula, den 3 Kindern (Rainer 20, C…46vermutlich für Cornelia, die 1943 geborene mittlere Tochter, Mario) und eine Partie mit anderen Verwandten; sie haben öfter Leute zum Essen bei sich. Er ist 61, aber noch sehr gesund, kräftig und aktiv, spielt Tennis, läuft Ski, fährt Auto, klettert Berge mit Seil und Pickel! Er ist Präsident von 2 Instituten an der Aachener TH. – Ina fährt ihn zum Hotel Statler. Jemand wird ihn abholen, und fahren nach Pomona und Palm Springs; vielleicht auch nach Disneyland. – Er sagt auf meine Frage, dass Reinhards Operation für Prostata war; danach entwickelten sich Hämorrhoiden, und die wurden dann operiert, ohne Komplikation. Agnes sei leicht anfällig; sie werde sicher nicht mehr nach Amerika kommen; ob ich nicht mal hinüberkomme. Ich sage, nicht unmöglich, wo es mir jetzt so viel besser geht.) – Nachmittags an pr.

2 – 3 ½Kalish und Roselle hier. (Er ruft an, ob ich ihm was leihen kann. Ich: Er soll zum Lunch kommen. Er zögert; ich: vielleicht Freundin da? Dann mitbringen! Sie ist hübsch, langes blondes Haar; spricht leise und ist anfangs etwas scheu. Wir machen allerhand Späße, und lachen. – Über das gebaute Haus: Sie haben 54‚000 Geld hineingesteckt. Erst wollten sie es für 70 TM verkaufen, zuletzt für 60 M. Von dem Gewinn von 6 M würde er 2 bekommen, sein Freund 4. Die 2 wären keine richtige Bezahlung für die viele Zeit und Mühe, die er hineingesteckt hat. – Roselle ist in seiner Klasse 31; sie ist sophomore, 19 Jahre! Sie hat ihn bei der letzten Party der Studenten in seinem Haus kennengelernt. Kürzlich ist sie nachts 2h in die große Glastür gerannt, weil sie dachte, es sei offen; die Scheibe ist in Stücken; er brachte sie ins Hospital, 🕮 sie verweigerten emergence Behandlung, weil keine Erlaubnis der Eltern da war; sie wollte nicht nachts um 2h die Eltern anrufen. Darauf fuhr er zum St. Johns Hospital und gab sie als seine Frau an, und sich selbst damit als nächsten Verwandten; dann ging alles glatt.) – An pr.

Vormittags Haarschneider. – Über pr.

10 H. – Gelesen. – Nachmittags über pr.

Über pr. – Mittags Mia und Wim hier. (Sie wollen Mitte Juli für einen Monat verreisen, in Wims elegantem, ganz neuen Auto: nach Banff National Park47https://en.wikipedia.org/wiki/Banff_National_Park, Kanada, Vancouver, Seattle. – Er hat seine Analyse beendet, aber den Analytiker noch nicht ausbezahlt. Frank war jetzt 2 Wochen da; beide finden, dass er gereift ist und sich mehr als Erwachsener einstellt, wohl auch noch durch Nachwirkung seiner Analyse; er hat auch jetzt den Analytiker besucht.)

An pr. – 2 Dr. Mott. (Über Stussigs Besuch; Kalish und sein sehr junges Mädchen; Mia und Wim gehen nach Kanada, und Ina möchte auch mal Ferien haben. Ich denke zuweilen an Deutschlandreise, aber Ina liegt nichts daran. – Nächste Woche keine Sitzung.) – Brief von Maue: Nutto ist gestorben.

11-3 Kalish und Montague. (Montague ist zurück von einem Jahr in Berkeley. Er sagt, dass Tarski interessiert wäre, roving Professor zu werden, wo er abwechselnd in Berkeley und LA unterrichten würde. Er habe jetzt 22 M, nämlich 19 M eigentliches Gehalt, + 3 M von foundation, für research; aber das ist anscheinend nicht für den Sommer, sondern von der Universität. Montague sagt, 🕮 wir dürften ja nicht nachlassen in unseren Forderungen, z.B. Proportion von teachern für Logik usw. im department müsse mindestens gleich bleiben, wenn department wächst. Er gibt aber zu, dass die Humanisten auch einen Zuwachs haben sollten. – Über ihr Modalitätensystem. Ich sage, es hatte doch gewisse ungewöhnliche Züge in der Interpretation; Montague meint nein. Aber dann stellt sich heraus, dass anisation nicht immer gilt.) – An pr.

An pr.

An pr.– Nachmittags 3-6:40 (!) Wilson, Furth, Morris, David Kaplan hier. (Über Furths Problem mit Frege; er ist hauptsächlich nicht historisch, sondern systematisch interessiert: wie Begriffe finden für Semantik und Pragmatik. Wilson hat auch Problem über Sprache, aber nicht Sprachsystem, sondern literarische Sprache; er findet, die Unterscheidung zwischen kognitiv und nicht kognitiv sei nicht klar. Ich: Ich würde nicht Sätze unterscheiden, sondern meaning Komponenten, nämlich kognitiv, wenn relevant für Wahrheit. Aber die Wahrheitskriterien sind nicht klar für gewöhnliche Sprache. Wenn aber die Sprache etwas mehr standardisiert wäre, so könnte man den Unterschied machen. Auch über Frage, ob Wertaussagen wahr oder falsch sind. Wilson sagt, er weiß nicht, wie er das entscheiden soll. Ich gebe ihm, Furth und Morris copies von reply zu Abe Kaplan; ich erkläre meine utinam-Sprache; ich sage, es ist bedauerlicher Missbrauch der Sprache, dass man so oft von „belief“ spricht, wo es sich um Wertung handelt. – Alle sind sehr interessiert; wir haben gute, lebhafte Diskussion; alle sind ernstlich um Klärung bemüht, gar keine Rechthaberei.– Sie drücken lebhaft ihre appreciation aus.) (Ina abends zum campus movie.)

An pr.🕮

VII / 1961 10 H. – Gelesen. – Nachmittags an pr.

An pr. – Mittags plante ich etwas; aber Ina war epic, und ich ärgerte mich, und gab auch nachher nicht nach. –

An pr.– Nach dem Mittagessen planen wir beide etwas zusammen und sind zärtlich zusammen; aber auf einmal geht es nicht mehr. Ina versuchte es, aber es gelingt nicht. – Abends spät zärtlich, und der kleine Mann steht wieder auf.

An pr.

An pr. – Mittags endlich mal wieder spazieren, obwohl die Straßenarbeit immer noch nicht fertig ist.

An pr.

An pr.De Fin. (part. equiv.) gelesen.

10 H. – An pr.

An pr.

An pr.– 2 zu Dr. Mott. (Über die 2 Wochen „Ferien“ von ihm. Zwiespältige Gefühle darüber. Zuweilen denke ich, ob ich mal für eine Zeit aufhören sollte, aber das macht wohl praktisch Schwierigkeiten mit Zurückkommen. Er: Nein, bei unter einer Stunde kann es bald arrangiert werden. Er geht im August auf Ferien. Ich: gut; da kann ich mal sehen, wie solche Ferien für mich sind. – Über letzten Montag; ich bin über sowas zu leicht deprimiert und frustrated, obwohl ich weiß, dass es nicht so wesentlich ist.)

Über pr.

Über pr.

Über pr.

Über pr.. Abends geduscht. 🕮

10 H. – An pr.

An pr.

An pr. – 2 zu Dr. Mott. (Über Hemingways Selbstmord. Über seine pessimistische Philosophie, dass das Leben ein Betrug ist. IchEr? wurde als Junge verlacht als „Weltverbesserer“.)

Vormittags 10 ½ – 12 Leiter hier. (Über seinen thesis Plan. Verschiedenes war nicht ganz klar.) – Über pr.

Larry Kuhns gelesen. (Er hat weiter gearbeitet an meinem Entwurf: lineare Kombination von \(n\)\(MI\)-Funktionen; er wendet Vektorendarstellung an.)

Kuhns weiter gelesen. 3 – 4 ½Komiteesitzung (Prof. Curtis, inH. H. Über Herb Morris’ beschleunigte Promotion zu Assoz. Prof. Einer hat Bedenken wegen wenig Veröffentlichungen. Wir 4 anderen stimmen aber dafür.) – Zu Hause müde; im Bett gelesen. – Abends geduscht.

Etwas an Kuhns gearbeitet (und ihm 2 Blätter geschickt). – An pr.– 4:50 H. – Gelesen.

An pr.

An pr. – 1-3 Helmers hier. (Sie erzählen von den reichen Verwandten aus Deutschland, Mutter und 21-jährige Tochter, die bei ihnen gewohnt haben 1 Woche. – Ich sage, dass wir durch unsere Aktien gutes zusätzliches Einkommen haben, ob er denn keine habe. Er sagt, nein; nur indirekt dadurch, dass die Teacher‘s Versicherung48wahrscheinlich TIAA: https://en.wikipedia.org/wiki/Teachers_Insurance_and_Annuity_Association_of_America die Hälfte in Aktien angelegt. Er hat jetzt für Hausumbau, einschließlich Möbeleinbau, ca. 14 M ausgegeben. Davon die Hälfte bar, die andere Hälfte geliehen durch Erhöhung der 2. Hypothek auf das Haus. Daher sei er jetzt ziemlich broke, habe nur 1000 in bar. 🕮 Vielleicht wird das Geschäft mit seinem Spiel, durch Link Einnahmen bringen; er wird bald die Abrechnung für die erste Periode bekommen. – Das Buch von Hastings über Approximation will er nicht zurück; er hat es frei bekommen, für sich angefordert, und gibt es mir darum frei. – Vielleicht wird er im November eine Woche nach Paris gehen.)

An pr.– 2 zu Dr. Mott; (über Helmers gestern, über Jeffreys Brief heute: Edith wird schwanger; Jeffrey sagt, wir sollen uns doch nicht Sorge machen über research Geld; er hat gehört, er könne es für 3 Jahre verlängert haben.) Nachher zum department, Post geholt; zum Stenografie Büro, Komitee report unterschrieben. – Über pr.

An pr.

An pr.

Mittags spazieren mit Ina und Morli. Wegen Straßenumbau gehen wir den zementierten Pfad vor den kleinen Häusern links bevor man zu Barrington kommt. Ich sehe nicht, dass dann eine Stufe hinuntergeht zum Gehsteig an Barrington; ich stolpere und falle hinunter auf das rechte Knie, dann auch linkes Knie und Hände. Ich erschrecke erst; aber dann stehe ich auf und klopfe mich ab; Ina ist auch erschrocken. Ich beruhige sie, es ist alles in Ordnung; wir gehen dann noch weiter bis Montana; dann zurück. Erst abends bemerke ich, dass die Haut an einer kleinen Stelle unter dem rechten Knie abgeschürft ist. – Über pr.

An pr. – 4:45 H.

11:30-3 Dana und Irene (Erene?) Scott. ; später 🕮Montague‚ und noch später Kalish und Roselle. (Scotts wohnen bei Kalish. Er ist jetzt Assist Prof. Irene ist Pianistin, hat Konzerte gegeben. Sie ist aus Wien, war 8 Jahre, als sie herüberkamen 1939. Ihre Eltern waren in Chic. befreundet mit Erna (vielleicht Quäker?). Sie Scotts sind kürzlich in ihr eigenes Haus gezogen, in Berkeley. Montague sagt, die in Chic. sind Stiefeltern, oder Stiefvater; ihr Vater war Schreier‚49Theodor Schreier (1873-1943), vgl. Theodor Schreier – Wikipedia Student bei Hahn in Wien, später Mathematiker an Universität Hamburg. – Beide Scotts scheinen politisch links, gegen Kennedy, gegen Kapitalismus. – Er will versuchen, mir einen Studenten als assistant zu finden, ich sage: nicht zu begabt, aber fähig zu schreiben; vielleicht für das Jahr in Stanford oder schon Sommer davor.) – An pr. – Abends Juli Heft MR50Monthly Review: https://monthlyreview.org/product/mr-013-03-04-1961-07-08/ gelesen, über Kuba.

An pr.

An pr.– 2 zu Dr. Mott (letzte Sitzung vor den Ferien; nächste Sitzung: 11. September, das ist in 6 Wochen. – Ich spreche über die depressing Weltlage; ich lese MR, ich stimme viel überein, nur manchmal zu marxistisch. Neurath, und seine Warnung vor Rationalismus, gegen mich und Russell. So lernte ich von Marxisten und von Freud. Viel über die „heuchlerischengOriginal hecklerischen. Priester“; ich: Die sind mehr aufrichtig, als er denkt. – Er: Was sind meine Gefühle über die kommenden Ferien? Ich: Ich begrüße die Gelegenheit, auszuprobieren, wie ich allein auskomme; ich möchte gerne mehr unabhängig sein; ich habe den Eindruck, dass es vielleicht gut gehen wird. Und wenn so, würde ich erwägen, mal aufzuhören, allmählich. Er: oder auch bald. Ich: Ist es ratsamer, schnell aufzuhören, oder allmählich? Er: Warum nicht schnell; es wird kein endgültiger Beschluss sein; wenn ich aufhöre, kann ich immer mal wiederkommen, für ein Mal oder 🕮 was immer ich will; da es nur eine Stunde ist, kann er das leicht arrangieren.) – Nachher zum Haarschneider. – Abends Brief an Bresson aufgesetzt.

VIII / 1961 10 ½ – 3 ½David Kaplan hier. (Die ganze Zeit, auch beim Essen, über seine neue thesis: Modalitätssystem aufgrund von Churchs Typentheorie, aber mit Intensionen als Hauptentitäten, und meine Quasi-Intensionen. – Er will mir bald einiges Aufgeschriebene schicken, über das formale System; und später wollen wir darüber sprechen.) – An pr.

An pr.– 5:40 (anstatt 3!) – 7:20 Hermann Meyer51William Herman Meyer: http://chronicle.uchicago.edu/931124/meyer.shtml und John Wilkinson hier. (Sie waren im Zentrum der Stadt für polnische Visa usw., gerieten dann auf freeway in falsche Richtung! Wilkinson ist immer noch daran interessiert, meinen „Aufbau“ zu übersetzen. Wir sagen ihm, er soll das an Zachary von der Cal. Press schreiben. Er schreibt wirklich fließend in Deutsch. Er sagt, diesmal könnte er auch selbst die revision machen. Ich sagte, dass ich selbst keine Zeit hätte. – Ich erzähle von der erle Reihe über induktive Logik. Meyer ist in SB. für eine Gruppe zur Reform des Mathematik Unterrichts in Schulen. Sie planen für nächstes Jahr eine Konferenz über Koordination zwischen Mathematik- und Physikunterricht. Er sagt, er möchte mir darüber schreiben, weil es auch philosophische Fragen betreffe. Ich sage, ich habe keine Zeit für die Konferenz; auch korrespondiere ich nicht gern; lieber besprechen. Ich nenne ihm Namen: Kemeny und Jeffrey. – Wir wollen sie zum Abendessen behalten, aber Meyer sagt, sie wollen zurückfahren, weil Frau und 2 Kinder mit dem Essen auf ihn warten.)

An pr.🕮

An pr.– 4:50-5:30 H. – Abends geduscht.

11 – 2 ½M und K. – An pr.

An pr.

An pr.– (Heute zum ersten Mal nicht zu Dr. Mott; Sommerferien bis 11.9.)

An pr.

An pr.

An pr. – Abends Frau Kaiser zum Essen. Dann sie und Ina zum movie.

An pr. – 5 H.

An pr. (Nachmittags telefoniert Wim an Ina: Er und Mia sind gestern von der langen Kanadareise zurückgekehrt. Frank Dann erfahren sie, dass Frankie hatte einen Unfall, schon am 9: beim Reparieren des Autos eines Freundes, hier in LA, schüttete er aus Versehen Benzin auf den heißen Motor; das Benzin explodierte, er hat große Verbrennungen am Oberkörper und im Gesicht; er ist in der UCLA Klinik; sein Zustand ist kritisch; die Luftröhre ist auch beschädigt, sie mussten einen Schnitt darin machen. Er wohnte in Mias Haus. Als sie und Wim gestern heimkamen, war Franks Auto da, aber nicht er selbst; Mia telefonierte herum, und hörte es von Franks Vater. Sie hatten eigentlich vorgehabt, eine Woche später zurückzukommen. Vielleicht wäre das besser gewesen, denn sie kann jetzt doch nichts für Frankie tun. Er ist wohl meist bewusstlos. Sie fährt aber immer hin; Wim hat Mühe, sie von der Klinik wegzubringen.) – Abends in Wanne gebadet. (Seit Monaten zum ersten Mal.)

An pr (den langen § 12 über repräsentative Funktionen fertig zum Tippen.)

An pr.– Abends bis 10:20 dittoes korrigiert und Buchstaben hineingeschrieben. 🕮

11 zu Dr. Piper52Im Verzeichnis der American Dermatological Association ist für diese Zeit und für Los Angeles ein Dr. William Piper nachgewiesen. (hauptsächlich wegen der Flecken im Gesicht. Er findet 3 verdächtig von cancer und rät, sie zu entfernen. Ich bitte ihn, es sofort zu tun. Es nimmt nur wenige Minuten. – Auch das alte Ekzem. Er verschreibt neue Salbe, billiger. – Ich soll in einer Woche wiederkommen.) –

An pr.

An pr.

An pr. – 5:15 H.

An pr. – Mittags spazieren, um Ina zu treffen. (Ich finde sie endlich im market.) – Abends 8 – 10 ½ am Schreibtisch, Korrektur gelesen für Stanford Vortrag „The aim“.

An pr. (Ich finde, dass aus meinem neuen Axiom der Analogie, zusammen 2 neuen Axiome der Analogie, zusammen mit Axiom der Symmetrie, das \(\lambda{}\)-Axiom ableitbar ist!)

An pr. 6 – 8 ½Kemeny hier. (Ich hörte erst heute morgen von Olaf telefonisch, dass K. hier: bei Rand. Er ist vorige Woche gekommen, arbeitet bei Rand bis 1.9., wohnt im Miramar Hotel. Zuerst hatte er vor, 4 Wochen zu kommen mit Familie. Aber das war zu viel Umstand; so beschloss er, lieber für 2 Wochen zu kommen. – Er bestätigt wieder, dass er nicht 62-63 nach Stanford kommen will; mit Familie und allen im neuen Haus. Außerdem haben sie jetzt, ½ Stunde entfernt, ein Riesengrundstück gekauft (ca. 700 x 700 m), mit kleinem Sommerhaus. – Er ist bereit, Samstag für „consultation“ zu mir zu kommen. Sonntag arbeitet er bei Rand. Ich gebe ihm 2 papers von Gaifman, über die wir sprechen wollen.) 🕮

Morgens geduscht. – 11 zu Dr. Piper. (Der Laborbefund ist negativ: Die Gewebe von den Gesichtsflecken zeigen nichts malignant. Ich soll in 2 Wochen wiederkommen.) – Nachmittags an pr.

An pr. Abends 6-10 Kemeny hier. (Er ist dafür, dass ich die Cal. Press um ein offer für unsere series frage, und dann sehe, ob es besser als MIT Press. Er sagt, er hat dashOriginal die. finite Mathematik ms gleichzeitig an 4 Verlage geschickt, hat jedem dabei geschrieben, dass er es auch anderen anbietet, und hat dann das beste Angebot angenommen. Er sagt, Prentice-Hall machen viel mehr Reklame als Nostrand. Über die Frage, ob paper oder gebunden, ob Druck oder Fotogr. von typescript. Darüber soll ich keine Zeit verlieren mich zu sorgen, sondern es einfach dem Verleger überlassen; die können besser entscheiden, was die beste Methode ist. Er ist auch enttäuscht über den Brief von Brays-MIT vom Februar: kein contract, und Wiley will vielleicht nur Band I übernehmen.)

An pr. (Ina abends ins Campus movie.)

An pr. – 5:15 H.

An pr.

Kemeny hier ganzen Tag (Diskussion 10 ½ – 1 ½ und 4-6. Er gibt allerhand gute Aufklärung. Besonders über die Bedingungen für Dichtefunktion aufgrund der verschiedenen Axiome. Daraus geht hervor, dass, mit Reichenbach zusammen, auch das starke Axiom der Relevanz impliziert ist. – Ich erkläre mein Analogie Axiom und sage dass daraus, mit Gleichheit der \(\eta …\), das \(\lambda{}\)-Axiom folgt. – Er notiert sich allerhand Probleme, an denen er in Hanover arbeiten will. (Siehe meine Notizen.) – Auch über die Kriegsgefahr. Er nimmt an, 🕮 dass, wenn ein Atomkrieg kommt, das durch einen überraschenden Angriff beginnt, ähnlich wie Pearl Harbor; vielleicht am weekend, oder an besonders ausgedehntem weekend, wie Labor Day. Er meint, die militärischen Ziele sind zwar wichtiger, aber man wird auch große Städte bombardieren, um den moralischen Widerstand zu überwinden und die Regierung zur Übergabe zu bringen.) (Abends K. und Ina ins movie.)

Über pr.

Über pr.– 1-3 Ruth Anna hier. (Sie bringt ihre thesis, ca. 200 pp; sie sagt: gänzlich umgearbeitet. Seit September 1957 hatten wir nicht mehr darüber gesprochen! Sie sagt, sie wird ziemlich einsam sein, weil Richmans nach Seattle gehen, das sind ihre besten Freunde. – Sie bleibt 2 Wochen hier. Ich will darum die thesis bald lesen.

Ina, hat Fuß verknaxt (sie ist in der Nacht aufgestanden für den Hund, ist dabei hingefallen und hat das Fußgelenk umgeknickt. Es ist sehr schmerzhaft; jetzt im Bett lässt der Schmerz nach.) – 11hDavid und Renée kommen kurz. (David bringt einen ersten thesis Entwurf, 82 pp. Renée ruft einen Dr. an für Ina.) – 2:30 sie kommen wieder und bringen Ina zum Dr. Watanabe (im Wilshire med. Gebäude; sie nehmen X-rays; es ist nur ein sprain; sie darf gehen und auch Auto fahren. Ich bin sehr erleichtert. – Renée hat inzwischen Dr. Ingham gefragt; er sagt, Inas plötzlicher Fall ist von einer kleinen Blutzufuhrstörung im cerebellum, wo die Koordination für kurze Zeit aussetzt; das braucht gar nicht wiederzukommen.) Abends geduscht.

Mittags zu Fuß zum market, kaufe Milch usw. – 5:45 Kemeny– 10. 🕮 Er fliegt morgen Abend zurück. Er gibt noch allerhand Rat für NSF Gesuch. – Ich sage auch, ich will consultation fee für jetzt zahlen, und nach einigen Tagen mehr für Aufschreiben der besprochenen Sachen. Als fee sagt er 75 wie vor 2 Jahren; ich: lieber jetzt 80. Er rechnet für hier 2 Tage (27. ganzen Tag, 21. kurzes Gespräch, und inzwischen hat er 2 papers von J., die ich ihm gab); für zu Hause 5, zusammen 7 Tage. Die 5 Tage sind eventuell viel später, ich möchte es aber jetzt schon auszahlen, weil ONR Periode 31.1.62 endet. – Auch über die politische Lage; er betont die Gefahr der Katastrophe durch Versehen; er findet es sehr klug von Kennedy, dass er 1500 Truppen nach Berlin schickt, das ist nicht so viel, dass man es als großen Angriff ansehen kann, und nicht so wenig, dass die Ostdeutschen es mit ein paar Polizeileuten aufhalten könnten. Wir sind aber auf beiden Seiten, er und wir, etwas gehemmt im Gespräch, weil wir die Meinungsverschiedenheiten wissen, und lieber heftige Auseinandersetzungen vermeiden wollen. Ich sage aber, dass Kennedy die Berlinkrise sehr übertrieben hat; ich widerspreche als er von Chruschtschows „Ultimatum“ spricht.)

IX / 1961 An pr. – 5:15 H.

11 – 12 ½ Prof. Byung53vermutlich: Byung-Mu Ahn (1922-1996); vgl. AHN, Dr. Byung Mu - Biographie (doam.org)Ahn aus Korea (er ist Professor der Philosophie am Union Christian Coll., Seoul, ist hier mit Fulbright grant; kommt soeben von Korea, wird nach Chicago und Macon, Ga. zu einem christlichen college gehen. Er ist begleitet von 2 koreanischen Studenten an UCLA: ein kleiner in Bakteriologie, ein großer in Politikwissenschaft; der letztere ist aufgeweckt und intelligent; die beiden wissen aber wenig über Philosophie. –Ahn sagt, dass sie in Korea sehr an meiner Philosophie interessiert sind, und stellt einige Fragen. Die Hauptfrage ist, ob ich noch immer die Metaphysik 🕮 als sinnlos ablehne; er bezieht sich auf meinen Aufsatz über Metaphysik in White’s Buch (er meint vielleicht: Ayer?). Ich sage: im Grunde ja; in Einzelheiten heute anders. Dann sagt er, er lehnt auch die alte Metaphysik ab, wie Kant; auch gegen Hegel; aber trotzdem ist der Kern der Philosophie doch eine Ontologie. Er sagt letzteres immer wieder. Ich frage, welche gegenwärtigen Metaphysiker er meint; auf wiederholte Fragen sagt er: die Existentialisten; das ist aber vermutlich doch nicht seine eigene Philosophie. Ich erkläre: Sartre hat Weltanschauung, die stellt er gut dar in novels und Schauspielen; aber seine philosophische These, z.B. über Wahrnehmung, taugt nichts; Heidegger ist viel schlimmer, alles Pseudotheorie, keine Kunst; Nietzsche viel besser, weil dichterisch. Er fragt: Was ist der Zusammenhang zwischen Positivismus und Werten? Ich sage: Ich und Reichenbach und Schlick sagen: Werte sind nicht ableitbar aus wissenschaftlichen Aussagen; aber Abe Kaplan und Dewey sagen: doch. Der politische Student ist interessiert; er versteht besser, was ich sage; Ahn kommt immer wieder mit denselben Fragen. Ich habe den Eindruck, dass er außer dem Metaphysikaufsatz nichts von mir kennt, obwohl er gut Englisch spricht. – Später aber bittet er, mein study zu sehen, und dort meine eigenen Bücher; er sagt, er plant vielleicht ein Buch oder Artikel von mir zu übersetzen; er bejaht meine Frage, ob er Interesse hat an Logik und Semantik. So gebe ich ihm die Logik (gebunden) und M&N und Syntax (paper). Er hat mir mitgebracht einen Fächer; darauf hat er gemalt drei chinesische Zeichen, die bedeuten: „Like spring wind“; das soll heißen, dass ich so gentle sei. Er war beeindruckt durch Parkes Bericht 1956 über seinen Besuch hier, und meine und Inas Freundlichkeit. Darum möchte er gern 🕮 Ina sehen. Ich sage, sie hat Fuß verknaxt; aber ich hole sie doch, und er freut sich sehr. Er hat mir vorher schon feierlich seine Bewunderung, appreciation und Dank ausgesprochen. Ich gehe mit ihnen hinunter; ich sage, wir lassen den Garten wild wachsen, weil er nicht mehr gezwungen wird. – Er hat im Garten Fotos genommen von mir, und ein Student von mir und ihm zusammen. Er bat mich dann, ihm den Garten zu zeigen.) – Ganzen Nachmittag über NSF Gesuch; mit Ina gesprochen, dann Änderungen am alten Entwurf gemacht, und neue Problembeschreibungen hinzugefügt. – Abends sehr müde (teilweise auch, weil die Arbeit am Gesuch mich ärgert und ermüdet.)

Ganzen Tag am NSF Gesuch (Beschreibung der Probleme). – 1-4 Benson hier (zum ersten Mal seit Mai. Er zeigt japanische und chinesische Sachen, in denen Übersetzungen von mir sind; dabei ein altes Foto von mir (anscheinend Passfoto aus Wien oder so); gedruckt 1944. – Ich sage, dass ich für die erbetene Empfehlung keine neue Evidenz habe; er wünscht aber doch eine, sie könne explizit auf meine Evidenz von Harvard 1941 basiert sein. – Er will regelmäßig zu meinem Seminar kommen; muss dann aber eilig weg, weil er 7h Klasse hat. – Er fährt morgen früh ab nach Berkeley, für kurz. Er wird hier an demselben college ein weiteres Jahr unterrichten.)

Weiter am NSF-Gesuch. – Dann Ruth Annas thesis (5 Stunden).

Ruth Annas thesis ganzen Tag (6 ½ Stunden).

Ruth Annas thesis (6 Stunden, insgesamt 1623 Stunden).

Ruth Anna hier 11-1 (-2). (Ich sage ihr, die thesis ist sehr gut; besonders die Explikation 🕮 von „teilweise Interpretation eines theoretischen terms“ ist wichtig. – Sie möchte final exam Mitte Dez. machen.) – Nachmittags Davids Entwurf der These gelesen.

11 zu Dr. Piper (er sieht nochmal die 4 operierten Stellen an; und dann den ganzen Körper. Alles ist in Ordnung. Ich soll in einem Monat wiederkommen). – Zum Haarschneider (während Ina im market einkauft). – Davids thesis gelesen. – 5 H.

Davids thesis gelesen. –Abe Kaplan holt mich ab für department meeting, 3-5:20. (Ich berichte ihm unterwegs von dem vorigen meeting über David, in unserem Haus, wo Yost so böse auf mich wurde. Ich über die verschiedenen Auffassungen über Philosophie der Wissenschaft. Das meeting nimmt nach langer Diskussion einstimmig an: das department wird ansuchen um acting assistant professorship für 1962, wenn möglich 2. Stufe, was aber unwahrscheinlich ist. Abe Kaplan macht Vorschlag, dass das department seine jetzige Absicht ausdrückt, wenn die nächste Dauerstellung frei wird, jemand außerhalb von Logik zu wählen. Verschiedene sprechen für die Notwendigkeit, jemand in Ethik zu haben. Aber Abes Vorschlag findet wenig Anklang; man ist dagegen, sich festzulegen.) Abe fährt mich wieder nach Hause. –

Davids thesis fertig gelesen (82 pp, insgesamt 10 Stunden). – 3-5 Abe und Iona Kaplan hier. (Sie erzählen von Stanford, Iona fühlte sich einsam, weil unter den Institutsleuten keine anziehend waren, und sie plötzlich ohne job und ohne Psychoanalyse war. Er fand viel Anregung, arbeitete meist an einem neuen Buch über Rituale der Sozialwissenschaften. Er beruhigt Ina, dass da nur wenige 🕮 soziale Veranstaltungen sind. Er stimmt mir zu, dass es genug ist, wenn ich in Intervallen nachmittags auftauche, um mit denen zu sprechen. – Ich frage ihn auch für gute Gegenden hier, wenn wir umziehen müssen. Er meint: Pal. Pac.; aber das scheint mir zu teuer. Er sagt, darüber hinaus in den Gegenden sind wohl kaum Häuser. Er fährt nach Brandeis54Gemeint ist wahrscheinlich das Brandeis-Bardin Institute in Simi Valley: https://en.wikipedia.org/wiki/Brandeis-Bardin_Institute 1 Stunde; Sepulveda, dann central freeway, der schräg hinausgeht in die Berge; dort in den ersten Bergen wäre es ca. 40 min. von hier, weniger wenn der Sepulveda freeway fertig ist; aber er weiß doch nicht, ob dort Häuser zu finden; meist ranches, oder sonst tract Häuser. – Er sagt, in Japan kann man um Rand größer Städte (er war in Tokio und Kyoto), für 13 der Lebenskosten leben; und alle sind friedlich, alles ist sauber und schön hergerichtet; ich sollte man hinfahren und es ansehen. – Wir sind einig, dass wir uns diesmal häufiger sehen wollen.)

An pr. – 2 zu Dr. Mott (zum ersten Mal, nach 5 Wochen Ferien. – Ich sage, dass ich mir überlegt hatte, dass ich jetzt vorläufig aufhören möchte. Aber vor ein paar Tagen sagte ich es Ina, und sie sagte, das wäre nicht gut; jedes Mal, wenn ich aufhörte, trocknete ich aus und wäre mehr zurückgezogen. Ich ärgerte mich, weil nun mein mühsam erworbener Entschluss wieder unsicher wurde, weil mir ihre Überlegung einleuchtete; in der letzten Zeit war ich etwas epic, weil ich unter Druck war und enttäuscht, dass ich doch mein ms nicht in den fertig kriegen kann. Er schlug vor, die Sitzungen noch einige Zeit weiterzumachen, vielleicht 3 oder 4 Wochen, und dann zu sehen, wie es geht, und ob es Wirkung hat.) Ich bringe Ina Blumen. – Letzte Nacht hat der Wasserheizer ein leak bekommen, Ina musste das Wasser absperren. (Sie ruft Soblers an; sie sagen, wir sollen einen neuen kaufen, aber möglichst billig.)

10 ½ – 1 David Kaplan hier (über seine thesis.) – Nachmittags (während Ina weg ist) kommt der neue Wasserheizer. 🕮– An pr. – Ina zu Dr. Forde, für allgemeine Untersuchung; alles in Ordnung.)

An pr (heute Skelett vom ganzen § Analogieeinfluss umgearbeitet).

10:30-11:45 Champawat (über exam November; danach thesis Arbeit. Er hat jetzt Wilson fellowship.) – An pr. Abends geduscht.

An pr. (§ 17, Invarianzbedingungen, fertig umgearbeitet.) – An NSF Gesuch.

Ganzen Tag an NSF Gesuch (und Briefe).

Endlich angefangen, mein Seminar vorzubereiten! – Mittags spazieren. (Morgens etwas wacklig, ½ Miltown; trotzdem alle Übungen gemacht.)

Für Seminar. – 2 zu Dr. Mott (ich hatte beinahe vergessen, herzukommen. Ich sprach mit Ina über NSF Probleme, plötzlich war es 1:20. Sie sagte, ob ich vor dem Lunch noch spazieren gehen wollte; ich: Nein, ich komme gleich zum Essen. Erst dann fiel mir ein, dass ich zu Dr. Mott muss. Ich zog mich eilig um, und Ina brachte mir noch Butterbrot. – Er fragt, warum ich wohl nicht kommen wollte. Ich weiß nicht; eigentlich kam ich heute lieber als ich voriges Mal dachte, wo Ina mich beredet hatte, noch fortzusetzen. – Über die hektische Woche: ich musste meine Arbeit an pr auf einmal abbrechen; NSF Gesuch nahm schrecklich viel Zeit. Dann Überlegungen um wegfahren zu planen für den Fall, dass die Weltlage kritischer wird. Abends immer ganz erledigt; keine Stimmung für Sex, nicht mal für zärtliches Zusammensein mit Musik oder so. Er: Das ist aber gut und nötig, ab und zu für eine Zeit herauszukommen aus Spannung und Gehetze.) 🕮

Für Seminar; und zwischendurch immer noch für NSF Gesuch. – 3-5 erstes Seminar „Ausgewählte Probleme der Philosophie“, 273 A, B. Das habe ich geplant, weil es mein letztes Jahr ist. 1. Semester: Logik, Semantik, Modalitäten, abstrakte Entitäten, Grundlagen der Mathematik; 2. Semester: Erkenntnistheorie, empirische Erkenntnis, Wissenschaft; Werte. Ursprünglich wollte ich den Schilppband benutzen; der ist immer noch nicht in der Presse, aber der philosophische Leseraum hatte meine dittoed Replies. – Heute spreche ich über: Unterschied zwischen logischer und faktischer Wahrheit; Fragen von meaning und Fragen von Fakten; logische und deskriptive Konstanten. Da ich nicht ein Festmaterial zu behandeln habe, wie in den anderen Seminaren, spreche ich anfangs etwas zögernd. Ina sagte mir nachher: Bei bekannten Dingen war ich langsam, bei technischen schnell. Letzteres, weil es mich mehr interessiert. Ina nimmt alles mit tape recorder auf. Das Zimmer ist mein üblicher Seminarraum, hell, ein ganz langes Wandfenster nach Süden. – Ich spreche beinahe die ganze Zeit; ich sage aber am Ende, dass ich künftig mehr Zeit für Diskussion geben will. – Abends müde, aber nicht zu sehr. – 7-8 Raya Sobler hier. (Sie ist für einige Tage hergekommen; sie wohnt in Jokls neuem Haus, die noch in Europa sind. Sie soll Verkauf des Hauses abschließen und alle anderen Fragen klären. Benedikt ist in Oakland geblieben; er erholt sich von dem Herzanfall, den er in Paris hatte.

Die letzten Dinge im NSF Gesuch. Ina bringt es zum department. – Ich mal wieder an pr. (§18, \(\lambda{}\)-Bedingung.) – Abends Raya wieder hier. (Ina ist mir ihr gegangen zum real estate office. Ina hat geholfen bei Verhandlungen, hat Gegenvorschlag von 42000 gemacht, und der Käufer hat darauf von 40 auf 41 erhöht. Er sagt, er muss aber 5. Februar das Grundstück bekommen 🕮 und dann zu bauen anfangen, besonders weil er die Nachbarn schon ausgezahlt hat. So müssen wir also dann im Januar ausziehen!

Ganzen Tag an pr. (§ 18: \(\lambda{}\)).

Ganzen Tag an pr. (§ 18: \(\lambda{}\)).

Mittags Raya hier. – 5:20 H.

An pr (Problem vom Analogieaxiom). – Mittags spazieren zum Celavara market, eingekauft. – Abends geduscht.

An pr. – Mittags spazieren (Haus in W Chenault angesehen, 38000).

An pr.– 2 zu Dr. Mott. (Warum planen andere Leute nicht für Weggehen wegen Kriegsgefahr? Er sagt: Viele tun es; aber sie sprechen gewöhnlich nicht darüber. Während der Sommerferien hat er verschiedene Leute gefragt, was man wohl tun solle; und da zeigte sich, dass manche Pläne machen. Ein Kollege will wahrscheinlich in einigen Monaten nach Mexiko City übersiedeln! Er sagt, wegen Geschäftlichem kann man beim Konsulat Auskunft bekommen. – Ich bedauere, dass ich den ganzen Sommer hindurch überhaupt nicht mit Ina hinausgefahren bin. Er: Man kann ja immer noch einige Tage fahren!) –

Für Seminar. – 3-5 Seminar. (Ich fahre hin und Ina nimmt wieder auf mit demiOriginal den. tape recorder. Allerhand Diskussion; Wilson und andere nehmen auch auf Quines neues Buch Bezug; das müsste ich bald mal lesen.)

Vormittags gekramt. – Nachmittags an pr.

Vormittags an pr.– Zum department meeting (ich erst 1h dort anstatt 12h. Aber es wird noch bis 1:40 über Ersatz nächstes Jahr für Abe Kaplan gesprochen. Dann bis 3:20 über Leiters thesis Plan und Komitee. Ich werde chairman vom Komitee 🕮 sein, sogar nach meinem Weggehen, aber David verspricht, die meiste consultation mit L. zu tun.) Nachher sagt Doris, dass plötzlich eine Schwierigkeit für NSF Gesuch aufgetaucht ist. (Nachdem Schaeffer schon das ganze Gesuch schriftlich gebilligt hatte, hat Donne entdeckt, dass ich vom 1.7.62 nicht mehr als Professor gelte, mit 9-Monatsgehalt, sondern als research fellow, Stufe III, 16‚860 für 11 Monate; das ist jährlich mehr, aber monatlich weniger als mein jetziges Gehalt. Daher muss das Budget geändert werden! Am So ist schon der 1. Okt.; also muss das Gesuch spätestens Montag bei der NSF sein!) Ich fahre nach Hause, Ina fährt zu Doris, um klarzustellen, wie das geänderte Budget sein muss. (Abends besprechen wir es nochmal; nach einigem Schwanken lassen wir doch 21 Tage im Juni 1962 darin, weil wir nicht sicher sind, ob ich den Juni aus dem Rest vom alten NSF grant bezahlt bekommen kann. Dann tippt Ina noch das ditto master davon.)

Vormittags an pr. – Mittags langen Spaziergang (Lorna Lane, über die Brücke, dann hinauf, über einen Bauplatz, da ist eine lane mit ganz abseits gelegenen Häusern, sie geht bis zu Westgate 328 S.) – Nach dem Lunch lege ich mich zu Bett, Ina bringt noch meinen Kaffee; ich halte sie im Arm, und es wird uns beiden zärtlich; ich ziehe mich aus und sage ihr, sich auch auszuziehen. Endlich mal wieder zusammen; diesmal ganz besonders gut (seit 10.5.) – 5 H.

An pr.

X / 1961 An pr.

Quines Buch gelesen (für Seminar). – 2 zu Dr. Mott. (Über Fr. Über das Ziel dieser meetings. Ina ist nicht zufrieden, dass ich aufhören will; als ob sie sich dadurch verlassen fühlt, weil sie weitermacht bei Palstrom.) – Abends gebadet.

3-5 Seminar (Cocch. berichtet ausführlich 🕮 und gut über Quines Schilpp-Essay über logische Wahrheit. – Dazwischen Diskussion. – Ina nimmt es wieder mit tape recorder auf, obwohl wir heute schon vorher beide zweifelhaft darüber waren.)

An pr.– Mittags spazieren, am Markt finde ich Ina und fahre sie nach Hause. – Skelett § 18 (\(\lambda{}\)) beendet.

An pr (angefangen, § 14 in Englisch zu schreiben.)

Vormittags an pr. – 12 ½ – 2 Helmers hier (ohne das Kind. Sie hat Schwierigkeiten wieder mit der Thyroidsache; die drugs oder radioaktive Jod injections wirken manchmal nicht genug, und manchmal zu viel. So vor einigen Tagen, wo sie abends Ina anrief in Verzweiflung und Tränen und über eine Stunde telefonierte. – Olaf geht im November eine Woche nach Paris zu einer Konferenz für Rand. – Ich frage Olaf, wohin man aus der Stadt gehen solle für einige Tage, wenn es kritisch wird. Er sagt, wenn es wirklich losgeht, ist es zu spät, wegzukommen; aber man kann weggehen für einige kritische Tage. Palm Springs oder irgendwo anderes östlich von LA ist nicht gut, weil der fallout von LA oder Riverside in einer Stunde dorthin käme, und meist Westwinde sind. Besser nach N, z.B. S. Barb., oder Ohaj, oder ein wenig über S. B. hinaus. Oder etwas zwischen hier und S. B., weiter nach S: zwischen hier und San Diego, z.B. Capistrano55wahrscheinlich San Juan Capistrano: https://en.wikipedia.org/wiki/San_Juan_Capistrano‚_California. Ich frage: Von wo kann man nach Mexiko fliegen? Er sagt, Palm Springs hat Art Flugplatz, aber wenn es losgeht, werden wahrscheinlich alle Flüge eingestellt. In Tijuana auch großer Flugplatz. – Nachher sagen sie zu Ina, ich 🕮ich scheine sehr beängstigt zu sein durch Atomkrieg.) – 3:30 zu Dr. Piper (die alten Stellen sind gut. Aber unter dem linken Auge findet er eine neue Stelle. Ich soll in einem Monat wiederkommen.) – Zum Haarschneider. Danach in Laden und market. – Zu Hause ½ Stunde ausgeruht. – 5hH.

Vormittags über pr. – Nach 3-4:15 department meeting hier (nur Philosophie Prof. und Assoc. Prof. Über neues Gesuch für promotion für Yost. Moody will neuen Brief schreiben, Einstimmigkeit des departments betonen, und Yosts wertvolle admin. Tätigkeiten.) (Ina war böse, dass ich das department habe hierher kommen lassen, was ihr Arbeit und Ärger macht.) – (Quine Buch gelesen.) 7-9:15 zu Dr. Kulka’s Party. (Dort: Klopfer und Frau; und andere Psychiater: Hobson, Tobias, Berecht. – Wir sitzen am Tisch. Ina bringt die Frage von fallout shelters auf. Es wird auch gesprochen, was man tun kann, wenn Krieg kommt. Klopfers sagen, man kann nicht entrinnen, wenn es kommt, kommt es. Andere sprechen von Dr. Linden, der nach Südamerika gehen will; von einem reichen lawyer, der auch weggehen will; von einem anderen, der nach Australien will. Sie sagen, wegen der Winde ist die südliche Hemisphäre weniger dem fallout ausgesetzt. – Dr. Kulka erzählt von Europa; Wien fand sie sehr anziehend in der Atmosphäre, dort hatte sie studiert; aber die Analyse sei dort und in Deutschland jetzt wenig angesehen; die Pariser hassen alle Fremden, besonders die Amerikaner (?); die Europäer seien schockiert über die kriegerische Haltung der amerikanischen Regierung.) 🕮

An pr.– Nach dem Lunch lade ich Ina zu mir ein. Zusammen; wiederum ganz besonders gut (seit 29.9.). – Nachmittags an pr. – Abends schaue ich mit dem kleinen viewer Farbdias an, die Chacha geschickt hat.

An pr.– 2 zu Dr. Mott (über department meeting, Dr. Kulka Party; Sonntag Mittag. Vorher Inas Zorn. Er: Ein guter Weg wieder zusammenzukommen; das hätte ich doch früher schon gefunden. – Ich: Es geht mir gut; ist es recht, wenn ich nächstes Mal als letztes komme? Er: ja.) – Quine Buch gelesen.

3-5 Seminar (ich fahre allein; wir wollen nicht weiter auf tape recorder aufnehmen, weil so viel Diskussion ist. – Prof. Cannabrava aus Rio de Janeiro, Brasilien, kommt zu mir vor dem Seminar; er will einen Monat hier bleiben. Sein Hauptinteresse ist Philosophie der Wissenschaft, aber auch Logik; er scheint einiges von mir zu kennen. Ich stelle ihn vor zu Wilson, Furth, David.)

An pr.

An pr (angefangen englischen Text § 15: methodologische . – Abends geduscht.

11 zu Dr. Seiff (Sehfeld rechts ist schlechter, ungefähr so wie November 60. Ich soll in 2 Monaten wiederkommen.) – (12-) 1-2:30 Myra hier. (Auch über Pläne von Leuten, die dem Krieg entrinnen wollen nach Mexiko, Südamerika oder Australien. Sie sagt, sie hat das Gefühl, dass das indecent ist. Wir sprechen dagegen; ich sage, Washington und Moskau sind beide zu verurteilen, dass sie den Krieg als mögliches Mittel ihrer politischen Ziele erwägen. Sie stimmt auf einmal zu, 🕮 aber wohl nicht ernstlich.) – (Sehr heiß.) (H sagt ab), nachmittags über pr.

An pr. – (Sehr heiß.)

An pr. (Über Vergröberung der attribute partition; das soll in § 6 kommen, mit entsprechender Verstärkung des Axioms von Teilsprache.) – Wieder sehr heiß. – Ina geht zur memorial Feier für Dr. Kaiser.

(Ich wecke Ina aus Versehen eine Stunde zu früh; sie ist 9h bei Dr. Palstrom, merkt dann erst, dass ihre Zeit um 10 ist!) – Wieder sehr heiß. – An pr.– 2 zu Dr. Mott. (letzte Sitzung! Voriges Mal habe ich ihm gesagt, ich möchte heute Schluss machen. Wir hatten ausgemacht, dass während seiner Sommerferien ich ausprobieren soll, wie es allein geht. Nachher sagte ich ihm dann: Es geht gut, ich möchte aber doch noch einige Wochen. – Er sagt, ich scheine heute in besonders guter Stimmung. Ich: ja; ich fühle, dass ich es jetzt allein schaffen kann, und das freut mich. Er: Wenn ich mal wieder 1 oder 2 Sitzungen haben möchte, soll ich ihn einfach anrufen. Ferner möchte er, dass ich Anfang nächsten Jahres ihm auf jeden Fall telefonisch berichte, wie es mir geht. – Er fragt nach Sex; er sagt, ich soll das im Auge behalten, weil es ein besonders deutlich sichtbares Anzeichen davon ist, wie es einem geht. – Ich frage nach Novocaininjektion. Er sagt: Diese und andere Methoden der sind kürzlich in einem Aufsatz behandelt worden; er sucht ihn, kann ihn nicht finden. Er glaubt, sie haben dort berichtet, dass zuerst allerhand positive Ergebnisse 🕮 von Ärzten in Amerika berichtet wurden; aber als später sorgfältigere Untersuchungen mit Kontrollen gemacht wurden, fand man, dass der Erfolg fraglich wurde. Ich: Man sollte aber nicht drugs generell verachten, und nur psychologische Methoden annehmen. Ich finde Miltown und Dexedrin hilfreich. Er: nicht verachten; aber im allgemeinen liegt für Leute eine Versuchung darin, etwas zu erreichen als magisches Geschenk ohne eigene Anstrengung, wie es als Baby war. Besonders bei latenter Homotendenz ist Neigung zu Passivität und Tagträumen, anstatt wirklicher Ziele durch eigene Arbeit. – Ich sage ihm, wie viel ich seiner Hilfe verdanke; meist vergesse ich, wie es mir früher ging; aber wenn ich es mir wieder vorstelle, sehe ich den großen Unterschied.) – Die ersten galleys vom Schilppband sind angekommen!

3-5 Seminar. (Viel Diskussion; noch über Quine; und warum ich meine, dass die Wissenschaftler sollten Regeln für Intension aufstellen.) Noch selbst nach Hause gefahren, bis 5:30; das ist gerade noch das letzte Tageslicht (auf dem ganzen Weg schon Lichter an).

An pr. – Mittags zum Markt, eingekauft.

An pr.– Abends geduscht.

An pr.– Dann angefangen, galley von Schilpp Band zu lesen: Autobiographie (Ina hat es gelesen, und auch Randbemerkungen gemacht.) – 5 H. (Vorige Woche war es ausgefallen. Beim Vornüberbeugen spüre ich etwas im Rücken. 🕮 Ich hätte gern mehr Pause gemacht vor der Windmühle, aber ich wollte mir nichts anmerken lassen und machte munter weiter, durch alle Übungen; aber ich schwitzte dabei mehr, besonders auf der Stirn.) Nachher im Bett ausgeruht, wie gewöhnlich. Dabei Korrektur gelesen. – 7-8¼Mia. (Frankie ist nicht mehr da, und heute Abend ist Wim nicht zu Hause; sie wollte sie gern kommen, und ich sagte auch nichts dagegen. – Erst abends spät, als sie weg war, sagte ich Ina etwas vom Rücken, und dass ich mich nicht habe einschüchtern lassen. Ich nehme ein ganzes Miltown, und ein kleines Nembutal. Zunächst kann ich doch nicht einschlafen; aber nachher schlafe ich gut.)

Am Schreibtisch; Korrektur gelesen. (Ich stehe mal auf, um etwas zu suchen, mache eine der Schubladen im closet, die schwer beweglich sind auf, und dann wieder zu. Dabei plötzlicher Schnack im Rücken. Diesmal an der wohlbekannten Stelle, im Kreuz, wie in alten Zeiten. Ich lasse mich aber nicht erschrecken, und setze mich hin. Dann aber denke ich, ich will mich lieber hinlegen. Es ist zu umständlich, alle die verschiedenen Sachen von den galleys getrennt hinüber zu bringen, ohne sie durcheinander zu bringen. So nehme ich einfach Quines Buch, und etwas zum Schreiben; nachher gehe ich nochmal zurück und hole etwas. Dann ziehe ich mich aus und lege mich hin. Ich ärgere mich, dass diese alten Sachen mich jetzt auf einmal überfallen müssen, wo ich gerade die Therapie beendet hatte, stolz auf meine Selbständigkeit. 🕮 Etwas später gehe ich zum Badezimmer; ich setze mich hin und pinkle. Dann setze ich mich zum Waschen. Während ich die Hände wasche, glaube ich etwas im Rücken zu spüren; ich trockne mir schnell die Hände und gehe wieder zu Bett. Dann erst gebe ich die Idee auf, zum lunch aufzustehen.) Ich bleibe ganz im Bett. (Ina kommt spät zum Essen nach Hause, denkt, ich sei spazieren. Sie rät mir, Heizkissen an den Rücken zu tun, mit anderem Kissen dagegen, sodass ich halb auf der Seite liege. – Ich lese den ganzen Tag Quines Buch; besonders sein letztes Kapitel, wo er die intensionalen Begriffe, die er zunächst provisorisch zugelassen hat, wieder eliminiert; es ist alles sehr interessant, aber mir scheint, die subjunctive conditionals sollten nicht einfach entlassen werden als nicht gehörend zu einer ordentlichen Sprache.) – Abends spät hören wir zusammen vom Phonograph 2 Mozart Violinkonzerte; meine Tränen kommen, und das tut mir gut; Ina ist zärtlich.) Ganz zuletzt, als Ina schon fort ist, stehe ich ganz kurz auf, nur einige Sekunden, und „tanze“. Danach fühle ich mich etwas besser. (2 kleine Nembutal, gut geschlafen.)

Meist im Bett. (Mehrmals kurz aufgestanden, am Schreibtisch gesessen; einige wenige Übungen gemacht; auch Hände gewaschen; später Zähne geputzt und dabei anfangs noch sehr jittery; später etwas weniger.) – Nachmittags mehrmals aufgestanden. Es geht schon leichter. Auch im Bett mehr bewegt. – Meist Quines Buch gelesen. – 2 kleine Nembutal, gut geschlafen. 🕮

Ina bringt mir Frühstück, und geht dann fort. (Ich stehe auf, mache Übungen, wasche; ich will heute meist auf sein. Ich beschließe, mich richtig anzuziehen. Am Schreibtisch; Korrektur gelesen. Es geht gut; anfangs noch ein wenig jittery und gespannt, später mehr entspannt. – Zum Lunch am Tisch. Ina freut sich, dass ich wieder alles normal tue.) – Nachmittags für Seminar gelesen.

3-5 Seminar. (Ich fahre hin, mit Ina. Wilson fährt mich zurück.) Nachher recht müde; aber ich fühle mich wohl, und bin froh, dass ich alles gut habe machen können.

Allerhand geschrieben und gelesen (Examensfragen usw.)

Allerhand geschrieben und gelesen. 2h fährt mich zum department. (Ich spreche mit David, über Fragen für 5. exam für Champawat.) 2-5! (mündliches qualif. exam für Leiter; ich chairman; Abe, Kalish, David (), Brunner, Physiker Br. Examen bis nach 4; dann Besprechung bis beinahe 5! Die Leistung war mäßig; wir sind im Zweifel, ob er imstande ist, eine gute thesis zu schreiben. Schließlich lassen wir ihn passieren; aber im Auftrag des Komitees sage ich ihm, dass Zweifel waren, dass er lange und hart an der thesis arbeiten muss; und dass wir nicht sicher sind, ob er das Ziel erreichen kann; vielleicht möchte er eines Tages überlegen, ob er lieber an andere Universität gehen will, wo die standards nicht so hoch sind.) Ich nehme Augentropfen im office. Dann fährt Abe mich nach Hause (dabei Besprechung von Fragen für Purtills 5. Examen, über confirmation.) 🕮

Korrektur Autobiographie gelesen. – Mittags spazieren mit Familie. Nach dem lunch lade ich Ina ein. (Zusammen, sehr gut; seit 8.) – Nachmittags an pr (über Axiom der Analogie, \(\lambda{}\)-Kombination.) – Abends gebadet.

10 ½ – 1 (-2 ½) M und Khier. (K. berichtet über Berechnungen mit Matritzen, die er gemacht hat. Wir beschließen, dass er numerische Beispiele berechnen soll, anfangend mit beliebigem \(\xi{}\), und dann daraus die \(\gamma{}\) und \(\eta \) bestimmen. – Ich erkläre Zweifel an Analogieaxiom, weil es verletzt wird durch alleine Kombination von \(\lambda{}\)-Funktion. M. sagt auch, dass das Zweifel erweckt.

Ganzen Tag Korrektur Autobiographie gelesen.

Vormittags Korrektur Autobiographie gelesen, fertig. – Mittags Iona hier. (Wir haben lebhaftes politisches Gespräch. Sie ist sehr für Kennedy, und dass er firm ist und nicht immer nachgibt, wenn Russland immer weiter drängt (!). Sie ist aber auch für Chinas Zulassung in UN. Zuletzt sagt sie, sie liebt lebhafte Debatte, wenn jeder eine klare Ansicht hat.) – Nachmittags für morgiges Seminar (meine Erwiderung auf Strawson gelesen.)

3-5 Seminar. (Bericht Purtills über Strawson. Lebhafte Diskussion, besonders Hart.) (Wilson fährt mich und Hart nach Hause.) 🕮

XI / 1961 11-3 (!) Morandini hier. (Er hat die neue Broschüre für das „Cal. Inst. Adv. Std.“ mit Bildern von Gebäuden, die Neutra anderswo gemacht hat. Der Plan ist jetzt größer: Das Institut soll Teil einer geplanten Universitätscity werden! Ein developer hat große Grundstücke im Auge: bei Santa Ana, und bei San Bernardino; auch in „Thousand Oaks“; aber das wäre zu heiß, sagt M. selbst. Er hat die Broschüre an unzählige Stiftungen hier und in andere Ländern geschickt, und liest hoffentlich Bemerkungen aus ihren Antwortbriefen. Neutra56vermutlich Richard Neutra (1892-1970); vgl. Richard Neutra – Wikipedia ist bereit, alle Gebäude zu planen. M. macht Reisen, um Leute zu besuchen, die Geld stiften könnten. Er ist optimistisch über den Erfolg. – Beim lunch sprechen wir auch über politische Fragen. Er ist sehr für Castro; hat Spanisch gelernt, um dortige Kundgebungen usw. lesen zu können. Er erzählt auch von jungen jüngeren Leuten, die nach der Rebellion hierher kamen; die haben ihm gesagt, dass ihr Ziel nicht Umstürzung der kommunistischen Wirtschaftsform war, sondern Reform mit größerer Freiheit für Bücher usw.; aber die Geheimpolizei stand zwischen ihnen und der Regierung und verhinderte die Verständigung. – Er meint, dass in der nahen Zukunft kein Krieg kommen wird. – Ich sage, dass ich eine Menge Bücher loswerden will; vielleicht dem department geben; wenn sein Institut schon bestände, würde ich vielleicht dem etwas geben. Er sagt, er hat im Hollywood office Haus viele Räume; da kann er Bücher einlagern; wenn ich sie später zurück haben möchte, könnte ich sie zurück haben, z.B. wenn das Institut nicht zustande kommt. Er selbst wird dem Institut seine ganze Bibliothek, ca. 2000 Bücher, geben. Ich sage, vieles davon ist deutsch, ob auch das in Betracht kommt; er: sicher, sie werden auch französisch und deutsche Bücher haben. – Er sagt, Pauling hat der Caltech sagen müssen, dass er die „Absicht“ hat, noch 5 Jahre zu bleiben; darum ist er nicht mehr als Mitglied des boards genannt.) (Nachher lese ich die neue Broschüre: ich stimme Ina zu, dass sie bei nicht sorgfältigem 🕮 Lesen den Eindruck gibt, dass das Institut schon besteht, und sogar, dass die Fotos Gebäude des Instituts darstellen!)

(Langes Telefongespräch mit Kalish: Ihre Fragen für Logik, besonders die beiden in Gruppe C, sind zu schwierig! Außerdem ist Frage 9, über die beiden Bedeutungen von „Vollständigkeit“, nicht klar. – Die Fragen sollen heute im department meeting besprochen werden; ich will aber nicht hingehen.) – An pr. (neues, beschränktes Analogieaxiom versucht.)

11 zum Zahnarzt (er findet nichts zu Reparieren). – Mittags Ruth Kaiser hier. (Sie hat Schwierigkeiten mit ihrem 18-jährigen Sohn, Benny und dessen Mädchen.) – Nachmittags angefangen, für Vorwort für Prob2 zu schreiben. – Abends geduscht.

12-3 Prof. Cannabrava. (Er arbeitet an einem Buch über art Kritik, besonders über literarische Kritik; er sagt, das ist in Metasprache und muss verschieden sein von dem Kunstwerk selbst, das (in Dichtung) ist in der Objektsprache; Kritik muss basiert sein auf ästhetischen Standards und muss logische Argumente anwenden; er will logische Analyse machen von den richtigen Formen. Ich sage, was mich immer an den üblichen Kritiken gestört hat, ist die Mischung von Kognitivem mit Poetischem, was nicht hinein gehört; vielleicht kommt es hinein, weil der Kritiker einen poetischen Drang hat, und den falsch betätitigt, unbewusst, nicht in Dichtung, sondern eingemischt in Kritik. Er ist entzückt, dass ich mit meiner ersten Bemerkung genau das sage, was er betonen will; auf meine Frage sagt er, dass kein Autor dies bisher betont hat; auch Richards nicht. 🕮 Der bemüht sich zwar, wissenschaftlich zu sein, aber mit psychologischer Neigung auf Motivierung des Dichters, und das sei ebenso irrelevant wie psychologische Betrachtung von Lyssenko. Er sagt, er hat auch Gedichte gemacht; und nächsten April wird ein play von ihm im Theater aufgeführt. – Beim Essen macht er seltsame generalization: Die Männer sind alle voraussagbar, die Frauen erratic; wenn ein Mann sich von einer Frau abwendet, versucht sie ihn mit allen Mitteln zu zerstören. Heute morgen hat er von seiner zweiten Frau einen Brief bekommen (mit dieser ist er nicht verheiratet, weil er von der ersten nur getrennt ist, weil in Brasilien Scheidung nicht erlaubt ist!) dass sie die Beziehung mit ihm abbrechen will; er glaubt aber, wenn er zurückkehrt, kann er es wieder einrenken. Die erste Frau, der er immer die Hälfte seines Gehalts zahlen muss, hat die zweite angerufen und ihr manches über ihn erzählt, um ihn schlecht hinzustellen.) –5 H.

(Zu Lehrers Brief und ms). – (Nach dem lunch zusammen; wir sind vergnügt; es ist lebhaft und gut. seit 27.10.)

Den ganzen Tag brennt ein großes Feuer57das „Bel Air Fire“ von 1961: https://en.wikipedia.org/wiki/Bel_Air_Fire (erst N von Mulholland, dann herüber in Beverly Glen, Bel Air, springt über Sepulveda, schließlich Mandeville. Ich gehe nachmittags 5 zur Barrington und berichte dann Ina, dass die Gefahr für uns vorbei ist; sie war in Sorge. Abends 5 ½🕮 ruft Olaf an: Er muss das Haus verlassen, das ist ihnen offiziell gesagt worden, sie wollen in Wohlstetters Haus übernachten, die nicht da sind; inzwischen ist Mutzli mit Monika zum Doktor nach Beverly Hills gefahren; sie soll dann auch dorthin kommen. Er ruft wieder an um 9; er sagt, er hat noch nichts von ihr gehört; vielleicht bringt sie inzwischen das Kind zu einem Hospital, das sei, weil das Kind Darm flu hat.)

(Ich schreibe langen Brief an Lehrer über sein ms, und Ina tippt es. – Dann etwas für Vorwort Prob2. Dann etwas für Klasse morgen.)

Wir sehen das Feuer am TV (teils vom Boden, z.B. in Mandeville Canyon, teils vom Helikopter) bis spät.

Geschlafen bis 9:49! (2 Nembutal). (Das Feuer ist noch nicht ganz unter Kontrolle, besonders im wood Canyon. Ein neues Feuer in Pac. Pal. Aber für uns keine Gefahr mehr.) – 3-5 Seminar. (Über allgemeine Definition für Wahrheit, verschieden von Regeln für Determination; analog auch für prob: Regeln der Wertberechnung, und allgemeine Charakterisierung seiner Rolle für rationale Entscheidungen. – Sie finden es besonders interessant; Wilson will es Hart erzählen, derjOriginal dass. heute nicht kommen konnte.) 🕮

Nachmittags gearbeitet an Ruth Annas Problem (sie hat geschrieben, dass ihr Haupttheorem Th VI-4 nicht funktioniert, der Beweis enthält einen Fehler, und das Theorem ist falsch; statt „iff“ gilt Implikation nur in einer Richtung. Ich konstruiere einfacheres Gegenbeispiel als ihres, und untersuche es, und komme zu dem Schluss, dass dies anscheinend seltsame Ergebnis plausibel und verständlich ist.)

11 ½ zu Dr. Piper (er schneidet aus und kauterisiert58https://de.wikipedia.org/wiki/Kauterisation 2 weitere Stellen unterhalb des linken Auges.) – Haarschneider. – Nachmittags noch mehr an Ruth Annas Problem überlegt (Brief aufgesetzt, und Notizen gemacht, um im Dez. mit ihr zu besprechen. Langes Telefongespräch mit Kalish darüber).

Langen Brief an Ruth Anna diktiert. – Noch für Vorwort Pr2 (über Wortfragen für Klassifikations- und Komparationsbegriffe). – 5 H. – Abends Fernruf zu Ruth Anna (über thesis Problem).

Ganzen Tag an Vorwort zu Pr2. – Abends geduscht.

Ganzen Tag an Vorwort zu Pr2.

Vormittags an Vorwort zu Pr2. – Nachmittags Quine gelesen; und für Seminar.

3-5 Seminar.

An Vorwort Pr2.

An Vorwort Pr2. – Nachmittags mit Ina zu Dr. Forde (Injektion gegen flu; nach \(\succ{}\) 2 Wochen wiederkommen für 2.; Ina auch.) – Abends geduscht.

Vormittags Vorwort. (Naess ruft an aus Berkeley; 🕮 sie wollen So und Mo hier sein.) – Nachmittags exam Peters gelesen.

(Morgens Ina zur Peace Ralley.) – Vor- und nachmittags exam Peters gelesen.

Morgens kommen Arne Naess, Siri, Ragnar (19), Lotte (5 ½). (Sie sind von Norwegen geflogen zum Persischen Golf; dann, mit Öltanker von Arnes Bruder (in NY) Comp. bis San Pedro, mit nur 2 mal Anlegen, in Singapur und Ceylon. Dann waren sie in Berkeley. Er hat dieses Jahr ein sabbatical, mit vollem Gehalt. Aber das ist nicht genug für Leben in U. S. Darum sparen sie sehr; auf der Reise schlafen sie immer im Freien mit Schlafsäcken, oder die Eltern im Auto. Sie wollen 2 Wochen nach Baja, Cal., dann vielleicht ein astronomisches observatory in Arizona besuchen; dann werden sie (am oder nach dem 10. 12. wieder durch LA kommen.).) Vormittags kommen Soblers für eine Stunde (wir sehen Benedikt zum ersten Mal nach der Rückkehr von Europa. Sie war schon mal hier vor einigen Wochen. Sie erzählen von Russland, von politischen Diskussionen mit interessierten Russen. Arne hört auch interessiert zu. – Soblers sind dazu bereit, seine Werkzeuge usw. in Malibu auszusortieren . – Er will noch seinen Rückendoktor sehen.) – (Arne liest meine Autobiographie mit großem Interesse, die ich in galleys bekommen und korrigiert habe, besonders, dass ich Neuraths wichtigen Einfluss betone. Er findet, dass Neurath trotz aller Unklarheit wichtige Ideen zum Zirkel beigetragen hat, 🕮 während nach seiner Meinung Schlick wenig Substanz beigetragen hat, aber durch seine Persönlichkeit wichtig war als Gründer undkOriginal unter. als Leiter des Kreises. Auf Arnes Vorschlag ändere ich die Formulierung über die Leute, die Religion nötig haben; Ina hatte schon meine Haltung dort als „condescending“ kritisiert.) Nach dem Abendessen, um 9h, gehen sie alle zu Kalishs Haus für die Nacht. – (Ragnar hat mir herzliche Grüße von Else gebracht. Sie wird morgen 50 Jahre. Sie schicken ein Glückwunschtelegramm. Ina sagte mir vorher, ich solle nicht mit unterzeichnen, weil ich mich nicht in eine Familiensache eindrängen sollte. Nachher sagen die Anderen, ich hätte es doch tun sollen. Ich schreibe Grüße an Else, Ragnar will das in seinen Brief einlegen; am anderen Tag sage ich ihm noch, dass er ihr sagen solle, dass ich mich darüber gefreut habe.) – Der Tag war sehr erfreulich; aber abends bin ich sehr müde. (Kleines Nembutal; gut eingeschlafen. Aber morgens nach 5 nicht mehr geschlafen.)

[Ina 10h zu Dr. Palstrom]. Arne kommt allein herunter (er frühstückt hier. Ich sage ihm, dass ich viele philosophische Bücher abstoßen will, vielleicht dem department schenken. Wenn er sich für bestimmte interessiert, soll er sie sich aussuchen; ich bestimme dann, welche davon ich doch behalten will. Er bekommt ca. 30 Bücher, meist deutsche, fast alle von großen philosophischen Alphabet im Wohnzimmer; einige Naturphilosophie vom study; dazu auch den Umschlag mit Broschüren über Rel Th. – Ich gab ihm $ 10 für 4 Jahre Inquiry, einschl. 1962. Er sagt aber, das soll sein für 4 Jahre beginnend mit 1962. – Er redet mir sehr zu, den 🕮Entropie Artikel Artikel zu veröffentlichen; ich sage, ich bin nicht expert in dem Gebiet, und die Physiker lehnen meine Kritik ab. Er: Selbst wenn darin Fehler, sind es sicher intelligente Fehler. Ich sage, Feigl wird es wahrscheinlich veröffentlichen in einem Band der Minn. St. Arne sagt, er möchte es gerne für Inqu. haben . Ich: Da passt es aber doch weniger hinein. Er: Er will, dass es erweitert wird; jetzt zu viel Sprachanalyse; er will Philosophie der Wissenschaft hineinbringen. Ich sage, wenn es bei Feigl nicht geht, will ich es überlegen.) – 12 ½ Ina sagt, da sie um 2h wegfahren will, ist es Zeit, dass er zu Kalishs Haus fährt, Siri und Kinder zu holen. (Es regnet heute in Strömen, zum ersten Mal seit Januar. Arne gerät ins Wasser im Beverly Glen. Er bringt das Auto, teils rollend, teils geschoben, mühsam bis zum Sunset zurück. Er versucht schließlich, wieder langsam hinauszufahren, und das gelingt.) 2:30 kommen sie alle endlich. (Sie wollen eigentlich um 2h abfahren, um sicher vor der Nacht über die Berge in den Westen am Salt Lake zu kommen . Wir essen endlich.) Sie fahren um 3:50! 6h Siri telefoniert (sie haben bemerkt, dass sie ihre Handtasche hier vergessen hat, mit passport, Geld usw.; ob wir es Luftpost schicken können. Wir sagen: Es wird vielleicht erst Fr ankommen, weil Th Feiertag. Sie sagt zu Arne: Er muss entscheiden, ob sie zurückfahren sollen. Er 🕮 entscheidet schließlich: ja. Wir berechnen, dass sie etwa 8h hier sein werden! Dabei bin ich schon so müde.) 7h sie sind auf einmal hier. (Sie waren noch nicht sehr weit weg, weil sie beim Hinfahren aus Versehen auf den Ventura freeway geraten sind, und dadurch viel Zeit verloren hatten.) Wir essen. Bei allen Mahlzeiten ist immer lebhafte Unterhaltung, und Lachen. (Ich frage Siri und Ragnar, wie denn die Familienbeschlüsse gefasst werden. Sie: „Der Vater beschließt es, und läßt es uns dann wissen“. – Sie wollen, wenigstens Arne, Weihnachten zu Tennessen59vermutlich Herman Tønnessen (1918-2001); vgl. Herman Tønnessen - Wikipedia fahren, der jetzt Professur hat in Edmonton, Canada.) – (Ich sage Arne, und nachher auch Siri, es wäre besser, wenn sie längere Tage herkämen im Dez., und dann nicht ganze Tage zusammen, weil mich das zu müde macht, sondern halben Tag zusammen, und ich dann halben Tag allein; sie wollen versuchen, es so einzurichten. Aber er sagt, es hängt alles davon ab, wie es mit ihren Plänen ausgeht. (Es ist aber uns nicht klar, wovon die Pläne abhängen, z.B. wie lange er in Baja Cal. bleiben will, oder bei dem Observatorium, usw.) – Sie werden wieder bei Kalish übernachten, und dann morgen früh abfahren. Wir nehmen herzlichen Abschied. –

3-5 Seminar. (Wilson sagt auf der Heimfahrt, dass er gerade meine Autobiographie gelesen hat; er ist begeistert darüber, dass man nun alles besser sieht in einem Bild. – Er hat Arnes Naess’ Buch gelesen, und möchte ihn gern kennenlernen.)

Mit Ina gefahren. (Wir kaufen graue Flanellhose für den Winter. Ich zu Dr. Piper; die operierten Stellen unter dem 🕮 linken Auge sind gut geheilt. Ich soll Anfang nächsten Jahres wiederkommen.) – Nachmittags an Vorwort Pr2. [Das department hat ein meeting über die neuen Kurspläne !]

An Pr2.

(Ina steht eine Stunde zu spät auf für Dr. Palstrom, weil sie dachte, es wäre Sonntag.) – An Pr2. – 5 H (jetzt immer 14-tägiger Abstand).

An Pr2. – Ruth Annas thesis Änderungen.

An Pr2. – Ruth Annas thesis Änderungen.

1 ½ – 3 Mia, Wim und Frankie hier (Frankie zum ersten Mal seit seinem Unfall. Er zeigt uns, wo sie morgen wieder operieren wollen und später; um linke Hand und Ellbogengelenk wieder biegsam zu machen. Er scheint nicht mehr so empfindlich, wenn man ihn ansieht, und ganz vergnügt.) 5-6 Kalish hier (über die exams und etwas über Ruth Annas Änderungen. Ich mit ihm zusammen sehe Russell im TV. Er sagt, er würde sich sehr freuen, wenn Naessens wieder zu ihm ins Haus kämen.) (Inzwischen Ruth Kaiser bei Ina. Sie sagt, Jokls sind gestern zurückgekommen.) 7 – 8 ½ Abendessen mit Ruth Kaiser. (Sie will allein nach Israel gehen. Ihr Sohn wird von einer Familie in La Jolla aufgenommen, der Mann ist Philosoph, Zen Buddhist. Sie sagt, die Familie führt es in ihrem Leben durch, geben allen den Kindern Freiheit, usw. Sie erzählt von Maja, wie tyrannisch sie 🕮 die Schule für yemenitische Kinder dominierte und die Lehrer ausbeutete. Ich erzähle von Maja in Wien; ich sage, es muss eine pathologische Umwandlung geschehen sein. Sie sagt, Maja hat vor einigen Jahren Selbstmord begangen. Moro Bernstein hatte gleichzeitig zwei Frauen, wohnte bei einer anderen.)

12 – 1 ½James Seniorund Frau hier. (Sie hat Haus in Berkeley. Er lebt noch in Chic.; beide sind T2. Sie sind einige Tage in einem Hotel in Pasadena, wo er mit einem Mathematiker gesprochen hat. Er trifft einen Mathematiker Selfridge an UCLA, um ihm ein zahlentheoretisches Problem über Primzahlen vorzulegen. Er scheint noch Ideen zu haben, aber nicht genug mathematische Kenntnis, sie selbst auszuführen. Er spricht immerzu, ohne auf meine comments zu hören; das ist recht boring. Seine Frau sagt Ina nachher, dass er an schweren Depressionen leidet; die Nicht-Anerkennung trage auch dazu bei. – Ina fährt ihn zum Campus, dann mit der Frau über die Hügel, Mulholland usw., und zum Mount Sinai Hospital, wo er inzwischen zu Dr. Alexander60vielleicht Franz Alexander (1891-1964); vgl. Franz Alexander – Wikipedia geht, der ein alter Freund ist, und von dem er Zuspruch und Rat haben will.) – Exam papers in Logik gelesen (von Purtill, sehr schwach; und Champawat und Salter; viele Stunden, obwohl David schon vorgearbeitet hat, Fehler angestrichen usw.)

3-5 Seminar. 🕮

Über Modalitäten, für Seminar. – (Ina bringt Frankie Leroy aus dem Hospital nach Hause.) –Jabor, der diese Grundstücke gekauft hat, (kommt und sagt, dass er wahrscheinlich das Bauen hier verschieben wird, weil ein Bau in Hollywood nicht fertig wird; er meint, vielleicht bis Anfang Juni. Auf meine Frage sagt er, zu Hausmiete wie bisher. Er wird es bis Weihnachten entscheiden.) – Nach dem Mittagessen zusammen; besonders gut, und laut gewiehert, (seit 5.). – Brief an Chacha geschrieben.

12-1:45 department meeting (über qualif. exam. Salter und Champawat passieren, Purtill nicht. Seine Logik ist so schwach, dass das gut 5th exam in Philosophie der Wissenschaft keine Kompensation ist; er muss nochmal machen: 5th exam in Philosophie der Wissenschaft, Werttheorie, Logik. Ich berichte ausführlich über ihn: lebhaft, intelligent, interessiert, hat Ideen; aber sehr schlampig in der Durchführung, immerzu Versehen, Unklarheiten usw.; er muss lernen: Selbstkritik, Disziplin für sorgfältige Arbeit.)

XII / 1961 Brief an Chacha beendet. – An Pr2. – Abends geduscht.

An Pr2. –7 – 9 ½ sind wir bei der Party für Hart (in Piatts Wohnung. Dort Dean Golino von Humanities, Italiener mit 9 Kindern. Dean Rolphe; mit ihm langes Gespräch über mein Seminar, Arbeit in Grenzgebieten, mein langes Studium, ob man Studenten soll beliebig lange studieren lassen; er ist nett und verständig. Hart erzählt, wie er von einer irischen Frau für 50 c. eine graphologische Analyse bekam; er sei Philosoph, aber mehr interessiert an Menschen, liebe Musik 🕮 und Natur; usw.; fast alles erstaunlich richtig. – Robson erzählt von vielen Universitäten, wo er studierte oder unterrichtete: Sheffers Klasse in Harvard, meine Vorträge 1936 in Col. U., Russell in LA. Herb Morris erzählte mir von Harts Vortrag über Strafe und Eliminierung der Verantwortung. Hart ist viel gereist; als Junge wurde er sommers zu Freunden nach Berlin geschickt, die ihn mitnahmen nach Swinemünde; er schwimmt gerne, wohnt hier nahe am Ozean und geht oft hinein, auch mit surf board (wenigstens früher).) Nachher nicht besonders müde, obwohl 6 ½ Stunden auf ohne Hinlegen. – Aber, trotz kleinem Nembutal, noch wach um 5h (im Dunkeln gehen die vielen Gedanken der Gespräche immer noch weiter. Und ich rede in der Fantasie brilliant über alle topics.)

An Pr2. –

An Pr2. – 12 zu Dr. Fordes Assistentin, (wir beide bekommen die 2. Injektion gegen flu). – Nachher zu Mutzli Helmer (sie hält uns für lunch. Heute abend kommt Olaf aus Paris zurück, zusammen mit seiner Mutter, die für Wochen bei ihnen bleiben wird, in dem Zimmer von Mutzlis Mutter, die sie in einem Pflegeheim untergebracht haben.) – Nachmittags für Seminar.

– Vor 3h: Besprechung mit Purtill (er will sein qualif. im spring wiederholen. Dann möchte er bei mir reading anfangen, für thesis.) 3-5 Seminar (ich erzähle von Diskussion zwischen Heidegger und Cassirer.)

Sachen gelesen (ich bin etwas müde, vielleicht von den flu injections). 🕮

An Pr2. –Mittags Frau Kaiser hier. – 4 Paul Ruthling hier (er berichtet, dass der Titel seines Grundstücks endlich geklärt ist; es ging um ein Jahr, weil er auf der Reise benachrichtigt wurde und gerade noch das Geld im letzten Augenblick schicken konnte! Er plant vielleicht mit einem anderen, der Geld hat, einen trailer park dort einzurichten. – Jemand wollte die Tesuque ranch für ca 100‚000 kaufen; aber Maria wollte nicht, sagt er. Er hat auf der Sommerreise guten Profit gemacht mit Silber. Er will nach Mexiko fahren, um herauszufinden, ob und wie man nach Cuba könnte, vielleicht um dort Fotos und Filme aufzunehmen.) Ich gehe 5 ½ – 7 an meinen Schreibtisch zurück; 7 – 8 ½ Abendessen; dann gehe ich zu Bett. Nach 10h kommt Ina; sie möchte ihn doch einladen, hier zu übernachten; ich sage ja. (Sie richtet ihm die Couch im Wohnzimmer; er zieht sich aus und geht zu Bett. Dann hört sie was am Radio und öffnet die Tür, damit er zuhören kann. Während das Radio ganz laut blasted, schläft er schon ein! –Ich nehme kleines Nembutal, bin trotzdem um 2h noch wach. – Morgens von ca 6h bin ich wach, obwohl ich nichts von Paul höre; aber ich kann nicht wieder einschlafen, weil ich immer horche, ob er aufsteht. Nach 7 hustet er oft, und steht dann auf.)

8h Paul fährt ab. – 11 – 2 ½Prof. Hart und Patrick Wilson hier. (Es ist kalt, wir sitzen im Wohnzimmer. Hart spricht über Oxford, besonders Austin. Dieser hatte nicht viel Interesse für philosophische Probleme, sondern mehr für Sprache. Hart selbst und einige andere hatten jeden Samstagvormittag eine Diskussion 🕮 unter Austins Führung, um Sprachfragen zu klären. Hart fand, dass es zuweilen zu sehr in Details ging; aber dass es im Ganzen doch sehr wichtig war, auch für Rechtsphilosophie. – Über Waismann; er kannte ihn gut; Hart hielt es für sehr wichtig, dass Waismann Interesse an Mathematik und Physik erweckte, weil in England seit langem die meisten Studenten hauptsächlich literarisch erzogen sind. – Er betont, dass Oxford Philosophie sehr verschieden ist von den Wittgensteinianern, z.B. Wisdom, schon durch die mannerisms der letzteren. – Ina erzählt von Montague und Braithwaite. Über die Überschätzung der formalen Technik durch Montague und andere im department; Wilson sagt, er ist entschieden auf meiner Seite.) – Nachmittags über Pr2. – Abends gebadet.

An Pr2. – Nachmittags an Modalitäten für Seminar (weil Naessens jeden Moment kommen könnten.)

(Unser Telefon geht nicht, schon gestern ganzen Tag.) An Modalitäten (für Seminar). – 12 – 2 ½Arne Naess. (Sie sind gestern Abend 8h aus Mexiko zurückgekommen. Sie konnten uns nicht telefonisch erreichen. Sie gingen zu Kalish übernachten. Wir geben ihm das lange Telegramm von seinem Bruder Erling61Erling Dekke Naess (1901-1993); vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Erling_Dekke_N%C3 %A6ss, der ihn auffordert, für einen Tag nach NY zu kommen. – Eine Zeit mit Arne allein. Ich sage, induktive Logik ist ein neues Feld, daher spielt Intuition nicht große Rolle. Er sagt, er meint, die Evidenz sollte nicht als sicher genommen werden. Ich erkläre ihm Jeffreys Idee. Er spricht auch von pr zweiter Ordnung, nach Hume. Ich sage: Solche Sachen waren damals immer unklar; meist ist es wohl eine persönliche 🕮 Wahrscheinlichkeit von einer objektiven Wahrscheinlichkeit. – Beim Essen erzählt er über sich: dass die Liebesgefühle zu einer Frau, z.B. Else, kommen und immer wieder auch verschwinden, aber schließlich verblassen. (So wird uns zum ersten Mal klar, dass wahrscheinlich zuerst er sich von Else abgewendet hat, und dann erst sie sich in Wilhelm Ebert verliebte. Es ist uns nicht klar, ob er damit andeuten will, dass es ihm auch so mit Siri geht.) Als ich ein erstauntes Gesicht mache, fragt er mich, ob ich nicht auch oft, auch während einer Ehe, eine zeitweise Beziehung zu einer anderen Frau habe. Ich sage: Natürlich ja. Er sagt, er hat eigentlich kein Bedürfnis nach einer dauernden Gefährtenschaft mit einer Frau. Ich: Bei Dir und bei mir spielt wohl auch mit, dass wir beide Bedürfnis nach männlicher Gefährtenschaft haben. Ich sage, diese Zweiseitigkeit ist doch gut; wenn ich wiedergeboren werde, würde ich es mir wiederum wünschen, es bereichert das Leben. Er stimmt zu.) – Er fährt nach Kalishs Haus. – 4 ½-nach 7 Arne, Siri, Ragnar und Lotte kommen. (Arne hat beschlossen, morgen Mittag nach NY zu fliegen, um seinen Bruder 2 Tage zu sehen. Dann wird er nach San Francisco fliegen; Ragnar wird inzwischen die Familie nach Berkeley zurückfahren. Dort werden sie zunächst im Hause des Freundes Christian Bay62vermutlich Christian Bay (1921-1990); vgl. Christian Bay - Wikipedia wohnen; er ist Assist. Prof. im department; er möchte fort, weil er für die Universität zu liberal ist. – Wir sagen, wenn sie Arne zum Flugplatz gebracht haben, sollen sie hierher zum lunch kommen. Siri fragt mich erstaunt: Auch ohne Arne sollen wir kommen? Ich sage, gewiss, wir möchten sie doch gerne sehen.) 🕮

An Modalitäten (für Seminar). – 1 ½Siri, Ragnar und Lotte kommen. (Sie haben Arne zum Flugplatz gebracht; er fliegt nach NY, um seinen Bruder zu besuchen. Der ist in einer Schiffsgesellschaft, meist unter Flagge anderer Länder; er will mit Arne einen 2 Wochen Flug nach Pakistan besprechen; er will versuchen, ob er von einem kleinen Land, vielleicht Nepal, Schiffsregistration bekommen kann. Er will versuchen, für Arne einen Flug im Helikopter über die Himalayas zu arrangieren, damit Arne das Terrain für die Sommerexpedition erkundigen kann. – Siri hat sich nun doch entschlossen, mit Arne zu Weihnachten nach Kanada zu fahren; im Bus. Sie sagt, sie plant, schon im Februar mit beiden Kindern nach Norwegen zurückzufahren; wahrscheinlich auf einem Schiff von San Pedro. Es kommt so nebenbei heraus; ich bin ganz erstaunt. Ina kommt dazu, und ist auch überrascht. Wir sind eine kurze Weile mit Siri allein, während Lotte TV ansieht und Ragnar die Kiste mit Büchern ins Auto bringt. Ina fragt Siri, ob sie halbwegs glücklich sei; es sei doch wohl nicht leicht mit Arne. Sie sagt, nach einigem Zögern: ja, halbwegs. Ich sage, um das bedrückende Schweigen zu unterbrechen: Philosophen sind keine leichten Ehemänner, und ich war es auch nicht. Ina sagt: gewiss nicht, aber, früher; aber ich sei doch sehr verbessert; hauptsächlich durch Psychotherapie. Siri scheint verwundert. Ich sage: Ja, ich hatte viel davon, obwohl ich 61 Jahre war, viel älter als gewöhnlich. – Beim Essen erzähle ich die Geschichte von Else und den Franzosen in Chic. ) – Ich lege mich eine Stunde hin. Dann sitzen wir nochmal kurz zusammen. (Ich hatte gehofft, wir könnten 🕮 vielleicht nochmal eine Weile mit Siri allein sprechen, um alles klarer zu verstehen. Aber sie sagt, sie müsse noch etwas einkaufen, dann im Kalish Haus die große mess aufräumen; vielleicht war es auch teilweise, weil sie dachte, sie dürfte nicht mehr von meiner Zeit wegnehmen. – Zum Abschied küsse ich sie herzlich, und sage, wir wollen sie unbedingt wiedersehen bald. Sie sagt, vielleicht im Februar, falls sie dann hier aufs Schiff gehen.) 4 ½ sie fahren ab. – An Bibliographie für Pr2. –

(Ina ruft auf meine Anregung hin nochmal Siri an; gute Wünsche usw. Ina: Sie leidet sicher mehr unter den Schwierigkeiten als Arne. Siri: Nein, das ist nicht so. Ina sagt, dass wir sehr hoffen, sie wiederzusehen. – Sie wollen bald abfahren.)

3-5 Seminar (über Metaphysik. Lange lebhafte Diskussion; Hart, Friedman, Benson, Wilson.) – Wilson fährt mich und Prof. Hart nach Hause. (Hart bedankt sich nochmal sehr über die Zeit am Fr.)

Gelesen (Church über Logik). – Gegen Abend etwas tense, die Muskeln an den Seiten etwas sore, vielleicht durch das feuchte kalte Wetter. Ich mache aber Übungen, und stehe abends häufig vom Bett auf.

(Noch tense und sore; kalt und Regen. Aber ich mache Übungen und alles.) – Vorwort für Pr2 revidiert.

(Inas Geburtstag.) Vorwort Pr2 fertig zum Tippen. – An Bibliographie für Pr2. – Abends geduscht. 🕮

11-1 finales Doktor-exam für Ruth Anna (mit Kalish, Yost, Mint, Ramsey). Ich fahre hin und zurück. – Mittags Frau Kaiser hier. – Brief an Chacha.

An Bibliographie für Pr2.

An Bibliographie für Pr2. – 12-2 (-nach 3) Ruth Anna hier. (Sie sagt, Bob Mathers hat wieder geheiratet, eine Frau mit Tochter. – Sie hat Aussicht, jetzt nach Ph.D. die promotion zu Assist. Prof. zu bekommen, im Herbst; aber die erhoffte Gehaltserhöhung wird vielleicht nicht kommen, weil der Staat Oregon Budgetschwierigkeiten hat. Sie sagt, an der Universität von Oregon sprechen Leute freier über politische Ansichten, auch radikale; die Universität ist tolerant, und das unamerikanische Komitee ist noch nicht dahin gekommen.)

11 – 11 ½Dr. Seiff (Augen wie vorher, 13.10., stabil. In 3-4 Monaten wiederkommen.) – Haarschneider. – Nachmittags Brief an Grete.

11-2 Zachary von der Press hier. (Zum ersten Mal. Siehe Notizen! Über die Artikelreihe. Auch etwas über „Aufbau“; aber das wird zurückgestellt, bis ein Übersetzer gefunden wird.) – Allerhand gekramt. – An Bibliographie.

Überlegungen für heute Nachmittag. – 3 – 5 ½ Besprechung mit Ruth Anna, David, Kalish, Champawat🕮 Meine comments an Ruth Annas thesis, und Ratschläge zur Veröffentlichung; siehe meine Notizen.)

SDe von De Fin. gelesen. – Umarbeitung von Vorwort Pr2, nach Inas Vorschlägen.

11(½) – 2 bei Abe Kaplans zum „brunch“ (dabei nur noch Myra und George Brown. Wir 3 Männer Gespräch über den Formalismus im department. – Abes Fragen über rekursive Funktionen, Unentscheidbarkeit; ob eine Maschine auch Beweise finden kann und sonstige Probleme lösen, für die es kein effektives Verfahren gibt, und die ein Mensch zuweilen durch „Ingenuität“ lösen kann.) –

11(½) – 12 Mia, Wim, Frankie, Mias Bruder Heinz … und Frau hier. (Die letzteren wohnen seit 27 Jahren in Brasilien, Sao Paulo, mit 2 Töchtern; sie haben sich anscheinend gut dort eingelebt. Sie scheinen nett und freundlich; er ist intelligent und anscheinend liberal. Mia schenkt Ina eine Vase aus marmoriertem Holz und mir Marzipan.) – Wir gehen 12 ½ – 2 ½zu Helmers (Olafs Mutter ist dort; sie spricht fließend Englisch. Monika ist ganz gesprächig. Sie zählt Bilder in einem Buch und schreibt die Zahlen dazu. Olaf war zu einer Konferenz in Paris und hat dann seine Mutter mit herübergebracht.) – An Vorwort Pr2.

An Vorwort Pr2. – Nachmittags David, Renée und Jordan kurz hier. – Abends spät, mit schöner Musik, zusammen; sehr gut, ich bin froh (seit 29.11.) 🕮

12 – 2 ½Lillian (Broadwin) und Mann Arnold Goldwater hier. (Wir haben Lillian seit ca 20 Jahren nicht gesehen. Sie hat ihr schwarzes Haar blond gefärbt, weil es grau wurde. Ihre 4 Kinder (3 von Sammy Broadwin, 1 von einem späteren Mann) sind schon groß (18) inzwischen erwachsen und verheiratet. Arnold hat ein rundes, freundliches Gesicht, ist klein, lächelt und spricht leicht; er ist traffic manager bei einer großen Import-Export Firma in NY.

Er will sich hier umschauen, vielleicht nach Kalifornien umsiedeln wegen Arthritis in Schultern. Lillian ist lebhaft wie immer, umarmt mich sofort stürmisch, und erzählt von alten Erinnerungen. Wir sind uns aber doch inzwischen ziemlich fremd geworden. Sie spricht zwar in liberaler Weise, aber wir sind vorsichtig, und wissen nicht, wie die beiden politisch denken. Sie hat keinen Kontakt mehr mit Hempel; sie fragt über ihn, Feigl, usw.) – An Vorwort Pr2.

An Vorwort Pr2.

11hJeffrey, Edie und Daniel63Jeffreys Frau Edith, geb. Kelman. kommen. (Sie sind gestern spät in der Nacht im Auto angekommen. Sie wohnen im Dracker Hotel. Wir plaudern, im Wohnzimmer. Dann Lunch.) 3 – 5 ½ Gespräch mit J. (Ich erkläre \(\eta \); Schwierigkeit mit Axiom der Analogie. Über Projekt mit linearer Kombination, angepasst an \(\gamma{}\)’s und \(\eta \)’s, jetzt bearbeitet von Kuhns.) – Abends geduscht.

3-6 Gespräch mit Jeffrey. (Unterschied zwischen Axiomen und Bedingungen für Familien. Vielleicht hängt \(\lambda{}\) ab von der 🕮 Größe der gleichen Distanzen.) –

10 ½ – 1 Gespräch mit J, M, K. (Kuhns über seine Arbeit mit 2 Prädikaten; es kommt heraus Triviales, wie ich erwartet hatte. Mit 3 Prädikaten ist er nahe einer Lösung, mit Hilfe von Matrizen. – Ich erkläre die Haupttheoreme aus AS§ 12 über repress Funktionen.) Edie und Kind kommen. Später Ina kommt. 1 – 2 ½ Lunch mit allen zusammen.

3-6 Gespräch mit J. (über Pr2, die Schwierigkeiten eines klaren Explikandums. – Über mein Vorwort ms für Pr2; er ist einverstanden, sagt aber nur wenig dazu.) Edie und Daniel kommen; Abendessen bis nach 8. (Zuletzt beim Essen, und nachher, bin ich sehr müde. (29., 30., und heute: kleines Nembutal.)

aMonat und Jahr später rot unterstrichen. Endlich wieder allein, und ein ruhiger Tag zum Entspannen, bevor die Klassen beginnen. Gespräche aufgeschrieben.

3-5 erstes Seminar nach den Weihnachtsferien. (Angefangen: Modalitäten.)

Gekramt. Nachmittags angefangen, galleys Replies für Schilppband zu korrigieren.

Galleys korrigiert. – Mittags spazieren, zum market und Blumenladen. – 7 ½ – 9 Soblers hier. (Sie sind einige Tage in der Stadt, um ihre Sachen in Ordnung zu bringen. Ihr Haus in Orinda ist geräumig und schön gelegen, kostet aber monatlich 75 $ tax! Eigentlich ist es zu groß für sie: 3 Schlafzimmer, 2 Bäder. Aber sie waren das Suchen leid, und die Tochter meinte, die Größe wäre richtig.)

64Tagebuch 4. I. 1962 – 22. V. 1962 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮

I / 1962 Sehr wenig geschlafen.

Galleys korrigiert, (bis abends nach 9).

Galleys korrigiert. Mia kurz hier. 1-6 Soblers hier. (Er nimmt die venetian blinds herunter, und einiges aus dem Garten.)

Galleys korrigiert. 1-2 Ruth Kaiser hier.

Galleys korrigiert. – Buch Maslow über Wittgenstein1Maslow, Alexander. A Study in Wittgenstein’s Tractatus. Berkeley: University of California Press, 1961. gelesen. – Für Seminar morgen.

3-5 letztes Seminar (keiner von den Kollegen ist da. Wilson hat Zeit verloren durch seine Erkältung und muss für die letzten Klassen arbeiten. Prof. Hart wollte kommen, musste aber Reisebüro, um Flugplan zu ändern. – Trotzdem spreche ich die letzten 20 Minuten über Logik und Philosophie; meine unorthodoxe Ansicht, dass Logik nicht Teil der Philosophie ist, sondern ein sehr wichtiges Instrument, wie Mathematik für Physik.) Wilson fährt mich nach Hause.

Vorwort Pr2 (dittoes Korrektur gelesen). – 1 – 3 ½Bruno und Erna Klopfer hier. (Ich erzähle von Naessens. Sie reisen im August wieder nach Deutschland; wollen auch Verwandte in Oberbayern besuchen. Sie fliegen gewöhnlich Polarroute nach London; bleiben dort einige Tage. – Wir sollen sie in Carmel besuchen; sie geben aber wieder nicht ihre Adresse an, obwohl Ina danach fragt.) – Überlegungen zu Quines Einwand gegen modale Logik (Words, 198).

Über Quines Einwand.

Über Quines Einwand. – Nachmittags endlich 9 galleys korrigiert von Replies. –

Galleys gelesen. – Mittags spazieren zum market; 🕮 dort stolpere ich über einen Balken zwischen den Autos, aber falle nicht hin. (Erst erschrecke ich etwas, aber dann gehe ich munter weiter, um zu sehen, ob Ina dort ist, und dann nach Hause. Später ½ Miltown.)

Galleys Replies gelesen. – 1-3 Helmers und seine Mutter hier (ich gebe ihm Vorwort Pr2).

Telefoniert mit Dr. Mott (er hatte gesagt, ich soll ihn „Anfang des Jahres“ mal anrufen und berichten. Ich sage, dass es mir gut geht; zwar keine Exkursionen, aber allerhand Leute waren hier. Rücken ist gut; ich mache regelmäßig meine Übungen, nicht mehr unter supervision. Er fragt nach den „Kreuzen im Buch“, ob sie nicht zu viele Monate apart; ich, nein, das letzte vielleicht vor Weihnachten (wirklich genau 25.). Er fragt nach Umzug; ich: vielleicht noch einige Monate hier. Er freut sich, dass es mir gut geht; ich soll nochmal anrufen bevor wir von LA weggehen.) – Galleys gelesen. – Abends gebadet.

Replies, erste galleys fertig gelesen! – Mittags spazieren zum market; da finde ich Inas Auto. – Nach dem lunch zusammen; besonders gut (seit 25.12).

Term papers angefangen. –Ina liest 2. galleys der Autobiographie, und ich sehe es schnell durch.

TP gelesen. – (Ina hat ihre erste Spanischstunde bei Yvonne Freeman, in YWCA, Hollywood).

TP.

TP fertig (außer Söderstrom, der noch nicht abgeliefert hat.) 🕮

Gelesen (Malcolm über ontologischen Gottesbeweis, und kritische Aufsätze darüber; Savage)

Gelesen (Martins großes ms „Intension“2Vielleicht Richrd Milton Martin. Intension and Decision: A Philosophical Study, erschienen 1963..) (9 kleines Nembutal, nicht geschlafen bis 4 ½.)

10-12 Prof. Hart hier (er kann nicht zum lunch bleiben, muss zum Campus und nachmittags zur Immigration in die Stadt. – Er stellt allerhand gute Fragen, besonders im Zusammenhang mit reply zu Kaplan über Werte. Z.B.: Wieso enthält eine Entscheidung einen Optativ? Wie kann ich sagen, dass ich die nicht-kognitive These auch beibehalten würde, wenn gefunden wird, dass alle englischen Wertaussagen auch faktische Komponenten enthalten; hierüber spreche ich ausführlich, mit verschiedenen Analogien . – Ich frage nach Ramseys Schwester; sie ist die Frau von Dr. Popen3vermutlich ist die jüngere Schwester Ramseys gemeint, Margaret., der hierher kommt nach UCLA; sie ist die einzige4Ramsey hatte zwei Schwestern, Bridget Mary (*1907, vh. Barcroft) und Margaret (*1918, vh. Paul) Schwester; der Bruder5Arthur Michael Ramsey (1904-1988) ist jetzt Erzbischof von Canterbury; die Schwester hat die erste Version von Waismanns Buch ms über Wittgenstein übersetzt damals. Er sagt, dass sie eigenartig ist und zurückhaltend, persönlich anziehend. – Er sagt, dass Mehta blind ist, ein Jahr Philosophie studiert hat in Oxford, aber dann Schriftsteller geworden ist; der Freund John ist Griffin, ein Klassiker, der zwar die Philosophen persönlich kennt, aber nicht selbst sich sehr für Philosophie interessiert. – Zum Schluss bedankt er sich sehr über die zwei Gespräche, und wie wertvoll ihm der persönliche Kontakt gewesen sei.) – Nach 3 ½ – 8(-10) Senior hier (er hatte geschrieben, ob er nach 2h kommen könnte; wir antworteten: wir haben erst Zeit nach 5. Trotzdem steht er plötzlich da, ohne anzurufen! Ina hatte das Auto, sonst wäre ich zu Dr. Piper und zum Haarschneider gefahren. Er ist aber nicht betrunken, wie er im Brief gedroht hatte, vielleicht scherzweise. Er bringt allerhand Probleme, über Strukturen, 🕮 z.B. molekulare, aus Aufsätzen, die er darüber geschrieben hat; über Methoden, die Molekularstruktur experimentell festzustellen; über endliche Gruppen. – Es ist doch nicht so langweilig, wie ich gefürchtet hatte. Aber er ist ermüdend durch sein anhaltendes lautes Reden, und ich bin so schon müde, weil letzte Nacht sehr wenig geschlafen. Und dazu ärgert es mich, dass ich die lange Zeit verliere, und dass er unangesagt kommt, und es für selbstverständlich nimmt, dass man zu seiner Verfügung steht. – Um 5h kommt Ina; sie war im gym. Um 8 ziehe ich mich zurück; er bleibt bis ¼ vor 10. Dann nimmt er Taxi zum Flughafen; das Flugzeug geht um 11h.) Abends geduscht. (2 kleine Nembutal, gut geschlafen.)

11 zu Dr. Piper (die alten Stellen sind gut. Aber er findet auf einmal eine neue Stelle, über der linken Augenbraue, und operiert sie gleich. In etwa 2 Wochen zurückkommen zum Anschauen.) – (Haarschneider). – Söderstrom TP angefangen.

Söderstrom TP fertig. – Etwas gelesen in Strawson „Individuals“ (in Zusammenhang mit Söderstroms paper, von ihm geliehen). – Etwas Savage gelesen.

11 ½ – 3 Dana Scott, Montague, Kalish und später Roselle hier. (Dana ist für diese Woche hier, bei Montague, ohne seine Frau. Er und Montague schreiben zusammen eine Monographie über Mengenlehre, mit dem Begriff „rank“. Ich sage, ich bin interessiert an diesem Begriff, weil ich glaube, dass schließlich ein Kompromiss zwischen Mengenlehre und Typensystem sich vielleicht 🕮 als das beste herausstellen wird, wie z.B. Quines Vorschläge. Sie sagen, dass ihr System auch ein solcher Kompromiss ist. Sie fügen zu den üblichen Axiomen ein oder mehrere hinzu; zu dem Effekt, dass jede Menge einen rank hat. – Montague sagt, dass der Hausbesitzer uns 30 Tage notice geben muss. Kalish sagt, dass sein Gastzimmer für uns verfügbar ist, falls wir auf einmal dringend etwas benötigen. – Dana Scott geht zum Stockholm Mathematikerkongress im Sommer; NSF bezahlt seine ganzen Reisekosten, weil er einen eingeladenen Vortrag gibt; dann wollen sie herumreisen, auch nach Wien. – Sie erzählen, dass Haim Gaifman in einer Mappe im office all das Material für einen research report hatte, den er für Tarski schreiben sollte; und dann war auf einmal die ganze Mappe verschwunden; Haim sagte, sie müsse gefunden worden sein.) – Nachmittags gekramt.

(Ina geht zu einem meeting und workshop der Women’s International League, 9 – 3 ½.) – Gekramt. – Wesleyan Konferenz gelesen.

Wesleyan Konferenz gelesen.

An Gardner-ms „Physik“ gearbeitet (nach langer Zeit zum ersten Mal wieder.)

An Gardner-ms „Physik“ gearbeitet.– Mittags Mia hier. (2 (1 ½ – 3).

Gardner ms revidiert (XII). –

II / 1962 Vorbereitung für Seminar angefangen. 🕮

(Morgens etwas tense; Miltown genommen.) Bibliographie für Seminar geschrieben. (Mittags Frau Kaiser hier.) – Ich lese Poppers Note in „Mind“ (er hat schon wieder einen „Widerspruch“ in meinem pr System gefunden; er verwechselt \(\mathfrak{W}\) und \(\mathfrak{Z}\)Welche Buchstaben?!)

Überlegungen zu Vorwort Pr2. – Abends im Bett plötzlich ein klein wenig Rücken gespürt; aber es macht nicht viel, ich stehe doch wiederholt auf, und spüre nichts mehr. (Miltown, Nembutal.) – Für Seminar.

Für Seminar. – Abends geduscht.

Für Seminar.

Etwas tense und jittery (Miltown, und terin gegen die Muskelschmerzen), aber es macht mir nicht viel aus. – Ich fahre selbst hin, mit Ina. 3-5 erstes Seminar (Erkenntnistheorie, zum ersten Mal, dass ich dies unterrichte in UCLA.) –Krikorian hört zu; (er sagt, er ist Freund von Nagel und Hempel; großer kahler Kopf, breites Gesicht; freundlich und gemütlich.) – Ich spreche aus Versehen bis 5:30 (das ist mir noch niemals passiert); dann noch mit allerhand Studenten. Mia fährt mich nach Hause; sie will regelmäßig kommen.

Geschrieben und gelesen.

Geschrieben und gelesen (Buch Day; msHubig).

Gelesen und geschrieben. (Bohnerts ms.)

In recorder diktiert (seit langem mal wieder. Langer Brief an Bressan, und Scott.) - Abends geduscht.

Diktiert: comments zu Bohnerts ms. –🕮 4-6 David, Renée und Jordan und Haim Gaifman hier. (G. hat thesis praktisch fertig. Er will ein Jahr als Assist. Prof. in Amerika bleiben; ist jetzt instructor. Er schreibt mir auf: die genaue Formulierung des Theorems der instantiellen Relevanz; siehe Notizen.)

Für Seminar gelesen (Hospers, Reichenbach).

3-5 Seminar. (Diskussion über erkenntnistheoretische Fragen.)

Gelesen und geschrieben.

Gardner XIII. fertig revidiert.

An Bibliographie für Prob2. – An nicht-archimedischer Maßfunktion, für morgen.

10 ½ – 2 ½M. und K. (ich etwas über nicht-archimedische Maßfunktion. –K. berichtet ausführlich über Behandlung des Problems für Prädikate mit Distanzen, mit Matrizenmethode zur Auffindung der Parameter in einer linearen Kombination von \(\lambda{}\)-Funktionen.)

Über nicht-archimedische Systeme. (Ich finde, dass es unterhalb der Punktsequenzen mit konstantem endlichem \(q\) (<1 oder >1) anscheinend noch unendlich viele ranks gibt). – Abends geduscht.

Über nicht-archimedische Systeme. – Nachmittags für Seminar.

3-5 Seminar. – (Ina telefoniert mit Mr. Jakob, dem älteren Bruder; wegen der Hausmiete. Er sagt, er will $ 100aKorrigiert aus 200. monatlich, er wird 60 Tage Notiz geben. Auf ihre Frage, wie lange wir wahrscheinlich hier bleiben können, sagt er: wahrscheinlich 6 Monate! Wir sind sehr froh darüber.) 🕮

An Bibliographie.

(Für Brief über Jeffrey an Goheen.) Mittags Frau Kaiser. Sie sieht plötzlich, dass das 3. Haus östlich von uns brennt!(Wir (Ina ruft fire department; sie wissen es schon. (Wir gehen auf die Straße. Es ist der neue Bau, schmales Haus mit Stufen hinauf; das neue Dach brennt mit riesiger Flamme, sie waren anscheinend dabei, es zu teeren. Nach 10 Minuten kommt die Feuerwehr; alles geht ruhig und besonnen zu, man sieht aber keinen Hauptmann. Es sieht aus, als ob jeder selbst wüsste, was zu tun. Zum Glück ist nur schwacher Wind, und der geht von unserem Haus weg. Das nächste Haus ist das, wo Dr. Kulka wohnt; das scheint in Gefahr. Aber sie haben das Feuer bald unter Kontrolle, man sieht keine Flammen mehr, nur noch Rauch. Nach ½ Stunde gehen wir.) – An Bibliographie.

(Tarskis Vortrag „Die Hardships eines Nominalisten“ war ursprünglich für nachmittags angesetzt, und ich hatte die Absicht, an der Diskussion teilzunehmen. Es ist aber auf abends verlegt, und als öffentlicher Vortrag in BA; auf Inas Zureden sage ich ab, wegen Erkältung, und erst recht für die Party nachher (!) bei Abe Kaplan. Sa Vormittag rufe ich Tarski an, um Gespräch und lunch auszumachen; aber er hat schon andere Pläne. Ich sage, dass ich nach Stanford komme im Herbst, und hoffe, ihn dort gelegentlich zu sehen.) – Geduscht.

Bibliographie für Pr2 fertig ausgesucht.

Angefangen, Vorwort Pr2 zu revidieren.

Vorwort Pr2 revidieren.– Für Seminar: Feigls Schilpp Essay und meine Erwiderung. –Mutzli hier zum lunch.

3-5 Seminar. –🕮

11 ½ – 2¼Abe Kaplan hier. (Er umarmt mich herzlich, und küsst Ina. – Er hat Grünbaum getroffen; er sagt, er scheint sehr fähig, und ist menschlich sehr nett. – Über die Schwierigkeiten im department. (Manchmal Montague und Meyerhoff zanken; aber im ganzen ist es friedlicher jetzt, seitdem Moody chairman war.) –Ich sage, da man ich will eine Menge Bücher loswerden, auch viele deutsche, die er lesen kann. Soll ich sie, nach dem Aussortieren, ihm zeigen, oder dem department geben, für Kollegen, Lesezimmer, und Studenten? Er sagt, er hat manchmal Bücher verkauft, z.B. mal 15-20 Bücher für $ 10; man bekommt aber viel mehr, wenn man dafür Kredit nimmt anstatt Bargeld. Wenn ich nicht verkaufen will, wäre es am besten, alles dem Lesezimmer zu geben; dann werden sie eine extra Platte machen „Carnap-Sammlung“. Ich: Nein, die Bücher, die ich weggebe, sind nicht charakteristisch für mich. – Ich gebe ihm galleys von Autobiographie, er möchte sie behalten, und meinen Namen darauf haben. – Er sagt, Tarskis Vortrag am 23. hatte sehr wenig Inhalt; meist Generalitäten, die man hätte in den ersten Minuten sagen sollen; und die eigentliche Sache kam nicht. – Ich gebe ihm SD „\(\varepsilon{}\)-Operator“, und erzähle ihm die Geschichte mit dem Ramsey Satz und Bohnert. – Ina blieb die ganze Zeit dabei; erst lange stehend, dann setzte sie sich zu uns (später sagte sie: als sie merkte, dass wir doch nicht Philosophie besprachen; was ich nicht vorhatte. Vorher hatte sie gesagt, ihr liege gar nichts daran, ihn zu treffen, könnte ich es nicht auf den Donnerstag legen, wo sie nicht zum lunch hier ist.) – Beim lunch über Politik und die Weltlage. Er ist auch dafür, dass die Regierung einen deutlichen Stand erklären muss, dass sie eine gewisse Linie, z.B. Berlin, mit Waffen 🕮 verteidigen wird; aber er ist darin nicht so scharf wie Iona. Er sagt, Amerika ist weniger kriegerisch als Russland und China. Er ist für Abrüstungsverhandlungen usw., lehnt aber ab, als ich sage, dass ich zweifelhaft bin, ob die Regierung es ernstlich will. Er ist Mitglied der ADA6Americans for Democratic Action; er impliziert, dass die Regierung im Falle von China und Kuba falsch gehandelt hat; aber es nicht klar, in welcher Beziehung.)

III / 1962 Änderungen in Vorwort zu Pr2 geschrieben (aufgrund der Briefe von Popper und anderen).

Bibliographie für Pr2 zum Tippen fertig gemacht. – Mittags Myra hier. – Abends geduscht.

Brief an B-H diktiert (lang, über seine Erwiderung auf Popper.) – Jeffreys neues ms gelesen.

Gutachten über Minn Projekt besprochen mit Ina, und diktiert. –

Jeffrey ms gelesen. – Für Seminar gelesen. – Brief von NSF: grant für 3 Jahre mit vollem Gehalt bewilligt!

Seminar (Stan Söderström berichtet über Feigls Aufsätze über Physikalismus; gute Diskussion).

Vormittags zu Dr. Piper (es ist gut geheilt. Ich soll in etwa 2 Monaten wiederkommen) drugstore; Haarschneider, market. – An Vorwort Pr2.

Vorwort Pr2 zum Tippen fertig gemacht. – Getippte Bibliographie für Pr2 durchgesehen und korrigiert.

An Vorwort Pr2 (alles über Popper in 2 lange Fußnoten geschoben). – Abends geduscht. 🕮

Kyburg gelesen (langen Brief an ihn in recorder diktiert .)

Mittags den längsten Spaziergang (Chenault, Westgate zum Sunset, dann zu Barrington, 30 Min; es würde noch ca. 20 Min. nach Hause sein. Darum rufe ich Ina an, sie kommt im Auto mir entgegen auf Barrington.)

Jeffreys ms gelesen. Vorwort Pr2 zum Druck fertig gemacht.

3-5 Seminar.

Jeffreys neues ms gelesen.

Jeffreys neues ms gelesen, (Notizen gemacht). Angefangen, comments darüber in recorder

Notizen gemacht; angefangen, in recorder zu diktieren.) Abends gebadet.

Notizen fertig diktiert. –

Gelesen.

Briefe in recorder diktiert. – Nagel gelesen für Seminar.

3-5 Seminar (Purtill berichtet über Nagel, Struktur7Bezieht sich wahrscheinlich auf Nagels Buch: The Structure of Science, das 1961 erschienen ist., ch. IV: Gesetze und nominative Formen; gute Diskussion).

Sachen gekramt. – 3 ½ – 9 Paul Ruthling hier. (Er war 2 Monate in Mexiko. Wir reden ihm ernstlich zu, zu den Abzahlungen für die ranch mitzuhelfen, damit sie nicht verloren geht; er bleibt immer dabei, dass das ihm gleichgültig ist! Er zeigt uns den Scheidungscontract, und ich lese das Wichtige daraus vor. Da steht, dass er verpflichtet ist für Zahlungen für die Kinder, weil er stattdessen zusätzliche real estate 🕮bDer folgende REst dieses Eintrags ist teilweise kaum leserlich, weil auf dem Blatt offenbar eine Flüssigkeit verschüttet wurde. an Maria gegeben hat. Aber er trägt mit an der Verpflichtung, dass die laufenden Zahlungen gemacht werden, nicht nur für die ranch, sondern auch für die an sie übertragenen Besitze; über letzteres ist er entsetzt. Er hatte das gar nicht gewusst! – Er hatte viele Ausgaben. Für Autoreparatur , und seine große Kamera und Linsen wurden in Mexiko aus dem Auto gestohlen. Er sagt, dass er darum von dem gemeinsamen Konto Geld nehmen musste, das für teilweise Sicherungsdeckung für seine Schuld gemeint war!) – (Ina hat wieder Kopfschmerzen und Paul redet laut und un. Nach 8, als ich schon zu Bett gegangen war, ruft Kalish an, um sie vertraulich zu fragen, was ich wohl wünschte als Abschiedsparty vom department, oder Diskussion oder sonst etwas. Sie antwortet sehr brüsk, dass Abend ausgeschlossen ist, und lässt überhaupt ihre negative Gefühle heraus! Hinterher erzählt sie es mir, und ich bin bedrückt, dass sie so unfreundlich reagiert hat, wo die Leute uns doch etwas freundliches machen wollten.

Endlich wieder, seit Oktober, am AS pr gearbeitet. – (Ich rufe Kalish an, sage, dass mir eine Party um 4 oder 5 am liebsten ist, damit man draußen informal herumsitzen kann. Die Frage einer philosophischen Diskussion will ich für später lassen.)

Ganzen Tag an pr (Einfügung in § 6 die dritte Art der zu teilenden Sprache, durch Fusion einer Familie.)

An pr (zurück zu § 15, über methodologische Regeln.) 🕮

Vormittags an pr. – Nachmittags 4 ½ – 6 ½Popper und Frau Henny8Josefine Anna Popper (genannt ‚Hennie’) hier. (Er muss Mitte Mai nach London zurück, für exams usw. Geht im Herbst nach Minneapolis bis Dezember; hauptsächlich, um Zeit für Arbeit zu haben; er gibt dort nur ein Seminar, und auch des Geldes wegen. Sie sagen, dass seine pension so klein sein wird, dass er davon nicht gut in England leben kann, wenn retiriert; nach Wien wollen sie auch nicht, weil die ganze Atmosphäre unerfreulich; vielleicht aufs Land in Tirol. Im spring Semester 1963 geht er zu Hansons9Gemeint ist wahrscheinlich das Department of History and Philosophy of Science an der Indiana Universität in Bloomington, welches der Wissenschaftsphilosoph Norwood Russell Hanson 1957 gründete, als erstes seiner Art. Institute in Bloomington. Ich sage, dass Feigl mich gerne zu einer Konferenz in Minn. hätte; aber ich zweifle, ob ich die lange Reise machen werde. Ich hatte gedacht, da er und Feyerabend auch hier in der Gegend sind, hätte man im Mai oder Sommer etwas hier oder in Stanford machen können. Er fragt, was für eine Konferenz Feigl meinte; ich, ich glaube, über die verschiedenen Auffassungen von Induktion; aber was ich möchte, war konzentriert auf eine Diskussion meiner Auffassung, um alle Einwände gründlich durchzusprechen; er ist sehr dafür, er sagt, ich soll doch bald an Feigl schreiben, da er es bald planen müsste; er meint, man sollte dann eine ganze Woche dazu geben. – Sie ist nett und ruhig; sie erzählt Ina, dass sie den ganzen Tag beschäftigt ist mit Haus und Tippen für ihn, und das findet sie befriedigend, obwohl sie weder Radio noch TV haben. Ina sagt ihr, das würde sie nicht aushalten, sie schätze die Musik und Vorträge an KPFK10https://en.wikipedia.org/wiki/KPFK sehr, aber Henny sagt, das bräuchte sie nicht.) (Dr. Leonard Friedman fährt Poppers zum Flugplatz.) 🕮

Vormittags über pr. – Nachmittags für Seminar.

3-5 Seminar. –

Gelesen. – 3-6 E. Mark Gold hier (26 Jahre alt, schaut älter aus, hat Frau und 2 Kinder! Machte BA in Mathematik Caltech., MA in Physik in Princeton. Arbeitet jetzt als theoretischer Physiker für Firma, an Problemen, die ihn nicht interessieren. Ist mehr interessiert an rein abstrakten, mathematischen Problemen. Er ist selbstgewiss, schnell im Denken und Sprechen, ein wenig eigensinnig; lässt sich nicht leicht korrigieren. Er schrieb mir Brief, dass er gefunden hat einen Beweis für Verbessern von Cont. (Kemenys Ergebnis). – Schwarzes glattes Haar, sieht gut aus; introvert, hat keine Freunde, mit denen er über seine Probleme spricht. Ina sagt: Keine guten Manieren; als sie ihm Kaffee vorschlägt, sagt er: ich rühre that stuff nicht an; macht Eindruck von Eigensinn. Er ist ungewöhnlich begabt, hat gute Ideen. Sein großes Projekt: Theorie des Denkens, angewendet auf computers, deduktiv und induktiv. Wie früher im Deduktiven, so müssen wir jetzt für induktives Denken durch mehrere Phasen gehen: axiomatisieren; dann Algorithmen (wie Turing), die auch praktisch effektiv sein sollen. Dann ist …, analog zu Gödel, Begriffe als Varianzen, mit Verbindung dazwischen. (Ich sage: das ist nicht gut; die Begriffe haben, wie die Propositionen, logische Beziehung zu einander. – Er sagt mir wichtige Korrekturen in AS§ 6. – Zum Schluss 🕮 sage ich, dass ich sehr beschäftigt bin und nicht viel Zeit habe; aber wenn er mehr von mir gelesen hat, soll er schreiben, und wir werden eine Verabredung machen.))

An AS (die Hinzufügung zu § 6).

An AS (weiter an § 15: methodologische Regeln.)

An AS (wieder über Schwierigkeit mit Analogieaxiom). – Abends geduscht.

IV / 1962An AS (wieder über Schwierigkeit mit Analogieaxiom). – 3-5 David und Renée Kaplan und Kind hier. (David zeigt mir durch Beispiele, dass ebenso wie extent und Inhalt unterscheiden muss, man auch weiter Inhalte verschiedener Ordnung unterscheiden muss. Und zwar nicht durch psychologische Beispiele, wie Glaubenssätze, sondern durch Beispiele von Deskription für Intensionen. – Er möchte in seiner These die Gründe angeben, warum es nötig ist, solche Komplikationen zu machen, wie Frege – Church. Seine Gründe scheinen wirklich überzeugend.)

Über pr (Analogieaxiom). – Über nicht-archimedische Maßfunktion. – Für Seminar.

3-5 Seminar. (Prof. Markovic aus Belgrad ist hier. – In der Diskussion spricht Montague gegen Propositionsvariable, weil propositions nicht modelltheoretisch definiert seien. Ich sage, das sei leicht möglich; später gebe ich die Definition: das Borel-Feld generiert durch die Menge der atomistischen propositions.)

11-1 Gespräch mit Prof. MihailoMarkovic aus Belgrad. (Er ist interessiert an Logik und Philosophie der Wissenschaft; 🕮 er hat Ph.D. gemacht bei Ayer in London 1957. Er ist lebhaft und interessiert, ganz intelligent; aber nicht gut in formalen Sachen, und zuweilen etwas eigensinnig. Siehe meine Notizen.) 1-3 lunch, auch seine Frau dabei. (Sie haben eine 6-jährige Tochter hier, die ist im Kindergarten; und in Belgrad noch einen größeren Jungen. –M. ist Marxist; ich erzähle ihm von Neuraths marxistischem Einfluss auf mein Denken. Die Frau sagt nicht viel, weil ihr Englisch noch nicht so geläufig ist; sie sieht hübsch aus; Ina sagt, sie ist auch nett.) –

An pr (über Analogieaxiom).

10 ½ – 2 Prof. Maria Lutman(-Kokoszinska) hier. (Sie ist Mittwoch angekommen, will einen Monat hier bleiben. Sie wohnt im DrackeDrake? Hotel. Sie arbeitet über Explikation von analytisch; ist sehr interessiert an meinem Vorschlag mit Ramsey Satz. Gestern hat sie mit Montague und Kalish gesprochen. Sie hat ihnen gesagt, dass sie mir zustimmt gegen Quine und Tarski, und dass Tarski überhaupt kein Verständnis für philosophische Probleme hat, da er dieses wichtige Problem nicht versteht; darüber wären sie ganz aufgeregt geworden. [Siehe meine Notizen.].) – Abends geduscht.

An pr (Analogieaxiom).

An pr (Analogieaxiom).

An pr (Analogieaxiom). – Für Seminar.

3-5 Seminar. 🕮

11 zu Dr. Seiff (wenig Änderung; scheint stabil; ich soll in 4 Monaten wiederkommen, oder ihn um Adresse von Doktor in Palo Alto fragen). – Nachmittags an pr.

An pr. – Abends geduscht.

10 ½David Kaplan hier (er fragt nach unseren Wünschen für Einladungen zur department Abschiedsparty für mich. Wir sagen: Wir wollen lieber einige Studenten ein andermal hier haben; für die Kollegenparty nur Mia einladen.) 11-3 Lutman und Markovic hier. (11 – 12 ½ Lutman, ziemlich umständlich über Modifikation meiner Definition von „analytisch“ für theoretische Sprache. – 12 ½ – 2(!) Markovic einige Fragen zu „Aim“. – 2-3 auch Mrs. Markovic hier, zum Essen. Über politische Fragen: Kuba, Guerillakrieg, die Haltung der amerikanischen Regierung.) – Nachmittags ziemlich müde vom langen Sprechen. Gekramt.

11 – 1 ½(-3) M und K hier. (Kuhns hat weiter gearbeitet an Kombination von \(\lambda{}\)-Funktion, für gegebene \(\eta …\); für \(k = 3\) hat er einen Algorithmus für Berechnung der \(\xi _{li}\); für spezielle Fälle mit \(k = 4\) hat er einige Ergebnisse. – Wieder über Problem des Analogieaxioms. – Ich gebe M. die 2. Hälfte des transcripts vom S.B. Vortrag. Er will das bearbeiten.)

Brief an Chacha geschrieben. – (Ina ist mit Markovic und Frau und Kind im Auto gefahren, Kenter hinauf, um Blick über LA zu zeigen.) 1-3 alle hier zum Essen. (Wir fragen ihn über die Spannung zwischen 🕮 Jugoslawien und Russland, und Russland und China. Und über ideologische Unterschiede und ihre praktische Wirkung.)

Über pr. (Ich nehme Kuhns Vektormethode, aber nicht Matrizen, sondern trigonometrisch. Auch numerische Beispiele.)

Über pr (weiter).

Über pr (weiter) (Vormittags Monika hier.)

Über pr. (Die Ergebnisse stimmen nicht. Anscheinend muss ich auch \(X_0\) hinzunehmen.) – Abends gebadet.

Markovic 11 ½ (! anstatt 10:30)-3 hier. (Er sagt mir über das russische Buch, das ich in Stanford bekommen habe. Über seine eigene Einstellung: ein nicht starrer Marxismus, auch beeinflusst, zuerst durch Ayer, von Empirismus. Ich sage: Einiges, wodurch er sich von Empirismus unterscheidet, ist verwandt zu Dewey. – Beim lunch, er allein, weil die Frau mit Kind mit Freunden auf Ausflug ist, sprechen wir wieder über politische Fragen. Ich erkläre, dass hier überhaupt keine Linksbewegung existiert; dass die Arbeiter teilweise hohe Löhne bekommen, weil die Industrie hier die lateinamerikanischen Länder als Kolonien ausbeutet, dass die Situation der Presse verhindert, dass die Leute die wahren Zusammenhänge sehen. – Nachher sagt er zu Ina, dass er, nach Lesen meiner abstrakten Bücher, erstaunt war über meine menschliche Haltung und politisch soziales Interesse, und beeindruckt davon; dass er bei uns die besten Eindrücke in Amerika bekommen hat.) – 4-5 Dr. Weilgart hier, mit Frau und 2 kleinen Kindern. (Über seine „Weltsprache“11https://en.wikipedia.org/wiki/AUI_(constructed_language), apriori mit 20 Vokalen (!) und 20 Konsonanten, die die 40 🕮 Grundkategorien bedeuten. Daraus hat er 2000 Wörter gebildet; er habe schon Teile der Bibel und Shakespeare darin übersetzt! Er ist sehr begabt, hat Imagination, kennt 18 Sprachen, hat auch Psychiatrie studiert, hat Berechtigung für Psychotherapie in Kalifornien. – In Bezug auf seine Sprache ist er sehr naiv. Er liebt sie so, dass er sie richtig sprechen kann; er bringt immerzu wieder Beispiele und verschwendet damit Zeit. Schließlich sage ich ihm, dass ich glaube, dass eine apriori Sprache absolut keine Aussicht hat. Ich gebe ihm Bohnerts Adresse.) – An pr.

11-12 Shufro hier. (Er will künftig photostats12Vorgängermethode des heutigen Kopierens: https://en.wikipedia.org/wiki/Photostat_machine schicken von Information, die für die Einkommensteuer relevant ist. – Er sagt, wir stehen jetzt auf ca 140 Tausend. Sobald ich nicht mehr Gehalt habe, sollen wir ihm schreiben, wie viel er uns monatlich schicken soll; er meint, wir könnten ungefähr jährlich 8000 von dort bekommen.) – Nachmittags an pr.

1 – 3 ½Markovi\'c und Frau Christa und Tochter Branca nachmittags hier, zum Ostersonntag. (Wir sprechen meist Politisches, und über ihre Pläne. Sie schenkt Ina ihr silbernes Armband! Er wünscht Fotos von mir mit meiner Unterschrift, und gibt mir seines. Sie sagen, sie werden uns vermissen, wenn sie am 24. fortreisen. – Er möchte gern nächstes Jahr zum Philosophenkongress nach Mexiko kommen, weiß aber nicht, wie er es finanzieren kann. – Sie haben beschlossen, jetzt nach Schulschluss ihren 14-jährigen Sohn herkommen zu lassen; Christa tippt hier ihr Affidavit für ihn.) – An pr. 🕮

Vormittags an pr. (Ina fährt zu Markovicens und bringt ihnen Verschiedenes, auch M&N mit meiner Inschrift, und Logik und Aufbau. Und sie fährt ihn zu Post und Campus.) – Nachmittags für Seminar.

3-5 Seminar (Ramsey Satz; mein \(A_T\); ich erkläre viel an der Tafel; allerhand Diskussion. – Die Fotografin Mrs Bryant nimmt Bilder. – Nachher bis 5:25 über 2. T. P.) – Mia bringt mich nach Hause; da kommt gerade Ina an (sie ist um 3 zu Markovic gegangen. Da waren die schon ganz fertig mit Packen, und saßen nebeneinander auf dem Sofa. Aber sie hatten schon mit ihrer Landlady ausgemacht, dass die sie zum Bahnhof bringt. Ina fuhr dann doch mit.)

Gelesen und gekramt.

Gelesen und gekramt. – Abends geduscht.

11 – 1 ½ Gespräch mit Lutman (sie erklärt ihre Methode mit Ramsey Satz auch für beliebige Teile des Beobachtungsvokabulars; basiert auf Idee von Ajdukiewicz, dass jedes semantische System voraussetzt die Existenz der Denotata. So ergibt sich, dass der Ramsey Satz, und anscheinend auch die Theorie, genannt wird „analytisch in Bezug auf das semantische System“. Ich sage, sie kann so vorgehen; aber dann werden solche Sätze „analytisch“ genannt, die wir gewöhnlich synthetisch nennen würden. – Ihre Erklärungen sind langsam, sehr umständlich und repetitiv. So kommt in der langen Zeit nur wenig heraus.) Sie bleibt zum lunch, bis 2¾. (Dann fährt Ina sie etwas spazieren, und schließlich zum campus.) –🕮 Nachmittags gekramt und gelesen. – Etwas in T. S. Kuhnms für Enc. gelesen. (Er hat gute Ideen über die Natur und Wandlung von wissenschaftlichen Theorien; die Entwicklung ist nicht Annäherung an das ideale, wahre System, sondern Verbesserung eines Instruments, resultierend durch natürliche Auswahl, wie bei Darwin.)

Kuhn ms gelesen, Briefe diktiert. – An pr (trigonometrische Berechnung).

Wiederholungszeichen: An pr (trigonometrische Berechnung).– Mittags Mia und Wim hier.

Für Seminar.

V / 1962 3-5 Seminar (pr angefangen).

Über pr. – Annese Spezialexam in Semantik gelesen (schwach).

über pr (eine neue Idee: Die \(\xi _{li}\) für ein Prädikat haben einen gaußischen Buckel; für eine Reihe von Prädikaten wird der Buckel für jedes Prädikat etwas weiter verschoben.) – Abends geduscht.

12:30-2 Lutman hier. (Zuerst ¾ Stunde noch über ihre Fragen zum Ramsey Satz. – Dann zusammen lunch. Sie will uns einladen zu einem Abendessen in einem Restaurant; Ina erklärt, dass wir nicht gern abends ausgehen.) –Ich fahre mit Lutman zum campus, 4hVortrag von Dana Scott im Logik Colloquium („Relativer Konsistenzbeweis für Auswahlaxiom“; er hat interessante neue Ideen, Weiterführung von der Methode von Gödels „konstruktionelle Mengen“; er hat „definierbare“ und „erblich definierbare“ Mengen; ich habe vorher in Fraenkel-Bar-Hillel mein Gedächtnis 🕮 über Gödels Methode aufgefrischt.) – Ich fahre allein nach Hause. –

Atle & Hedi Selberg (sie waren in San Francisco für Computerkonferenz, und Atle gab einen Vortrag in Berkeley. Gestern Vormittag kamen sie in LA an; Whiteman (Professor Mathematik an USC) und Frau brachten sie zum Hotel Tiverton Terrace, nahe bei Claremont Hotel, und waren den Tag über mit ihnen. Heute holte Ina sie 9:30 vom Hotel ab und zeigte ihnen den campus. Sie kamen nach 10 hierher. Ich begrüßte sie im Garten als „Hedi“ und „Atle“. Wir saßen etwas zusammen. Dann fuhren wir 10:30-1: Roscomare hinauf, Mulholland, Coldwater hinunter; Sunset, Saltair, aus Versehen kommen wir auf Bundy hin, dann Bundy hinauf, und rechts Straße hinauf zum St. Mary College. Ein Gebäude ist abgebrannt, alles andere unbeschädigt. Es liegt sehr schön; aber die Luft ist hazy, man kann Stadt und Meer nicht sehen, und früher nicht das San Fernando Tal und die Berge. 12:30 zu Hause lunch, in dinette bis 2. – Nach dem nap 3:20 sitze ich etwas mit Atle zusammen im Wohnzimmer, und dann im Patio. Ich spreche über Gödel, Oppenheimer; meine und Bohnerts 🕮 „Wiederentdeckung“ vom Ramsey Satz; Bohnerts „Schreibhemmungen“ (zu spät fiel mir ein, dass Atle nichts schreibt!). Dann kommen Ina und Hedi zurück. Während ich in der Küche bei ihnen stehe, sagt Hedi, dass sie mir so viel Zeit wegnehmen; ich sage „wie schrecklich“, und küsse sie auf die Stirn; sie drückt mich an sich, und ich küsse sie auf den Mund. – Wir sitzen zusammen draußen. 6 ½ kommen Whiteman’s zum Abendessen, draußen, bis 9:30. Alle sind sehr angetan von unserem Haus und Garten, und entsetzt, dass es alles zerstört werden wird. Ina hat ein gutes Essen gekocht, Roastbeef mit Pilzen. Ich sitze wieder neben Hedi. Sie spricht über Bartok und seine Verwendung von ungarischer und rumänischer Volksmusik. – Zum Abschied küsse ich Hedi wieder; aber dann gehe ich doch noch mit hinunter; ich sage ihr, es wäre schön, sie nächsten Sommer in Stanford zu sehen; aber wir werden dann Anfang Sommer vielleicht wegfahren. Atle sagt, sie werden erst Ende Juli hinkommen.) (Whitemans fahren Selbergs zu Freunden nach Pasadena.) [Ich hatte dem heutigen Tag nicht freundlich entgegengesehen; Zeitverlust; und Unsicherheit über Kontakt mit beiden. Darum morgens ½ Miltown. Atle war zwar recht schweigsam, sodass ich selbst immer überlegen musste, was zu sagen; aber er war informell und freundlich. Aber Hedi war nett und lebhaft, und gut zugänglich. Sie freute sich offenkundig, dass ich von ihr angetan war, und war lieb zu mir. So war es doch ein schöner Tag, wenn auch ungewöhnlich viel Gespräch.] 🕮

11 ½ (anstatt 11)-1 ½ Gespräch mit Dana Scott, Mont. & Kalish.(Dana fragt, was genau ich unter „induktiver Logik“ verstehe. Er würde es verstehen, wenn es sich um eine bestimmte \(c\)-Funktion handeln würde. Ich: Das kann man genau sagen; ebenso wie „Geometrie“; das ist die Struktur gewisser mathematischer Strukturen, zuerst motiviert durch Physik, dann aber generalisiert. So hier: zunächst die \(c\)-Funktionen, die entsprechen zu rationalen Cred-Funktionen. Axiome werden aufgestellt, und schrittweise weitere hinzugefügt. Es wird allmählich klarer, was als Axiom genommen werden kann. Heute nehme ich \(\lambda{}\)-Prinzipien nicht mehr als Axiom, sondern als Bedingung für für gewisse Familien. Ich erkläre \(\gamma{}\) und \(\eta{}\); \(\lambda{}\)-Prinzip, erweitert auch für ungleiche \(\gamma{}\). Im \(\lambda{}\)-System ist alles eindeutig bestimmt. Außerdem davon, mit ungleichen \(\eta{}\), ist es noch nicht.Sinn? Vielleicht werden wir Axiome finden, z.B. von Linearität. Eine andere Methode habe ich vorgeschlagen, die jetzt von Larry Kuhns studiert wird: eine möglichst einfach dichte Funktion im Strukturraum; die Parameter werden dann so bestimmt, dass sich die gegebenen Werte von \(\gamma{}…\) und \(\eta{}…\) ergeben; damit sind dann alle \(c\)-Werte bestimmt. Ich nehme als Dichte: eine lineare Kobination von \(\lambda{}\)-Dichte Funktionen. – Er kennt das Repräsentationstheorem von de Finetti. Er sagt, er hat bewiesen, dass für eine zweistellige Relation jeder 🕮 isomorph Typ, d.h. Strukturen, für eine abzählbare Domäne, eine Borelmenge ist, d.h. eine Proposition. – Dana sagt, er war mit Krauss13Vermutlich ist Peter Holger Krauss gemeint, mit dem zusammen Dana Scott publiziert hat. Krauss erwarb den Ph.D. 1966 an der University of California, Berkeley. bei Jeffrey; dieser konnte ihm aber nicht klar machen, was ich mit „Distanz“ verstehe. Er sagt, Krauss ist ernstlich willig, mit mir zu arbeiten; wir sagen ihm, dass wir ihn schon für den Sommer bezahlen können. – Dana und Irene gehen im Sommer nach Europa, ungefähr 3 Wochen in Wien.) – Nachmittags Sachen aus dem Gespräch notiert.

An pr.– Nachmittags für Seminar gelesen.

3-5 Seminar. (Nachher nimmt Lutman Abschied und bedankt sich herzlich für Zeit und Hilfe; später kommt sie kurz hierher, um sich von Ina zu verabschieden; wir hatten sie zum Abendessen eingeladen, aber sie muss packen gehen, morgen fährt sie mit Autobus nach San Francisco (9 bis 7) – Berkeley).

Gekramt. – Mittags Ruth Kaiser hier (ich nenne sie „Ruth“, aber „Sie“, weil Ina dies tut. Sie ist sehr froh, dass ihr Sohn Benny sich entschlossen hat, mit ihr nach Israel zu gehen; vorher wird er in San Diego die high school beendigen.)

Exams gelesen (besonders Purtills: 5th exam ist gut; Logik ist sehr schwach.)

– Nachmittags Brief an Russell (mit Hilfe von Inas Entwurf.)

Brief an Russell fertig. – Gutachten über Copeland (mäßig). – Abends geduscht. 🕮

4-7 department party für uns, in Robsons Haus. (Zuerst im Garten; es ist aber recht kühl; später im Haus. Dort hält Moody eine kleine Rede, preisend: die Generosität des Herzens, verbunden mit der Klarheit des Denkens; dann kündigt er an, dass das department beschlossen hat, ein regelmäßiges Preisausschreiben mit meinem Namen zu machen, für Aufsatz von Studenten. (Moody erzählt mir privat, wie er von McKeon Geschichte lernte, aber aus meiner „Syntax“ Philosophie.) Danach danke ich ihm in wenigen Worten, und sage, dass ich mich seit dem Wiener Kreis nirgends so wohl gefühlt habe wie in diesem Kreis; auch, dass ich nach dem Stanfordjahr vielleicht wieder hierher zurückkehren werde. Ina hört andere nachher sagen, ob das wohl ein Scherz von mir gewesen wäre; sie hatten als sicher angenommen, dass ich zurückkäme.)

Kemeny und Gaifman gelesen. – Nachmittags für Seminar.

3-5 Seminar (prob. beendet).

Preface Prob2 umgeändert für „Phil. Studies“ – (Gestern bekamen wir Arne Naess’ Brief vom 7., heute vers‚ ohne Adresse und Telefonnummer! Heute versuchten wir vergeblich, ihn telefonisch zu erreichen. Abends „Nacht-letter“14https://www.collinsdictionary.com/dictionary/english/night-letter geschickt. 🕮

(Telegramm von Naess: Er kommt eine Woche später.) Vorwort Prob2 fertig gemacht für „Philosophical Studies“. – 2-3:45 beim department meeting (über qualif. exam: Purtill zum zweiten Mal nicht passiert; Cochiarella passiert; dann gehe ich. – Die 3 anderen kenne ich nicht.) –

6 ½ – 8 MiMittags Mutzli hier (sie ist entsetzt, weil Olaf ihr gesagt hat, dass schon 1967 die ganze mortagage auf dem Haus zurückgezahlt sein wird; dann sind sie allein verantwortlich, die Bürde des Hauses zu tragen!) – 6 ½ – 8 Mia hier. – Abends geduscht.

11 – 2 ½Victor Ng und Lawhier. (Ich habe sehr lange nicht mit ihnen gesprochen. Ich sage L., sein erstes paper war gut; das zweite braucht er nicht abzuliefern vor dem 29. Er will die Sommer session in Minnesota besuchen; dann vielleicht Chung in McGill, Kanada, sprechen. Er hat ein scholarship für 1 (oder 2?) Jahre an U of Hawaii. Er überlegt PhD in Berkeley zu machen bei dem Komitee für Logik. – Victor sagt, ob ich nicht über soziale und politische Dinge ein Buch schreiben will. Ich sage: Ich bin sehr interessiert, habe aber nicht die Rhetorik wie Russell. Meine Stellung würde unbeliebt sein in USA: Sozialismus, verbunden mit demokratischen und bürgerlichen Freiheiten; ich glaube in Russland werden größere Freiheiten sein, wenn keine Kriegsgefahr mehr ist.) 2 – 3 (– 4) Benson hier (Er will die Probefotos abholen, zeigt uns noch 2 neue. Er schlägt vor, dass Mrs. Bryant sollte Fotos von mir machen hier im Haus, vielleicht auch für Schilppband.) –🕮

Gelesen.

Brief an Grete geschrieben. – Gelesen, für Seminar.

Für Seminar; und meine Abschiedsworte überlegt. – 3-5:30 mein letztes Seminar. (Außer David, Montague, Kalish, sind auch noch da heute: Abe Kaplan, Meyerhoff, Wilson, Furth ; auch Scriven (bis 4; er wohnt bei Kaplan; gestern Nachmittag hatte er Vortrag hier über Probleme der Voraussagbarkeit von menschlichem Verhalten15Später veröffentlicht als „An Essential Unpredictability in Human Behavior“ in: Scientific Psychology: Principles and Approaches, edited byBenjamin B. Wolman and Ernest Nagel. Copyright © 1965.; er sagt, er bleibt über den Sommer noch in Stanford, sodass wir uns vielleicht noch dort sehen werden). Heute über Werte: (1) determinism und freier Wille; Miss Lind spricht mehrmals, dass Verantwortlichkeit nicht vereinbar ist mit determinism, aber es wird nicht recht klar. Abe stellt eine Frage, um anzuregen, dass ich sage, dass determinism (wenigstens gewisser Grad) nötig ist für Verantwortlichkeit. David sagt: Es gibt viele Grade von Beeinflussung: Hypnose, „Gehirnwaschen“, Überredung usw.; wo ist die Grenze der Verantwortlichkeit? Ich: Da ist keine scharfe Grenze; ich bin Pragmatist, also „Verantwortung“ so deuten, dass auf praktische Konsequenzen Bezug genommen wird, z.B. Erziehbarkeit. – (2) Natur von Wertaussagen (aufgrund von Reply§ 32 auf Abe Kaplan). Auch ausführlich über „utinam“; und warum ich künstliches Wort nehme. Bis 5:30! Dann sage ich: Ich weiß nicht, ob Ihr noch Diskusion wollt: 🕮 Abe schüttelt entschieden den Kopf. So mache ich Schluss. – Dann spreche ich noch für einige Minuten zum Abschied. Philosoph zu sein, ist ein schöner Beruf: denken und dann erklären und besprechen. Erstaunlich, dass ich dafür bezahlt werde; ich würde es eh tun. Ich will keine väterliche Weisheit geben, das nützt doch nichts. Wenn der Vater sagt: die Frauen sind der Teufel, kümmert der Sohn sich nicht darum. Wenn ich sagen würde: Hütet Euch vor metaphysischen Problemen, die sind der Teufel! Ich hoffe, Ihr hört nicht hin. Vielleicht kommt ein metaphysisches Problem daher, lächelt zu Dir, und Du verliebst Dich darin. Es ist mehr Sache des Herzens als des Gehirns, welche Probleme Ihr wählt, wie Ihr sie angeht usw.; so folgt Eurem Herzen. Ich war sehr glücklich hier als Philosoph; ich wünsche Euch dasselbe; in Philosophie, oder in irgendeinem anderen Beruf, wenn Ihr Euch ganz widmet, bekommt Ihr volle Befriedigung. Sogar in miserablen Berufen, z.B. Präsident von USA. Meine besten Wünsche, und good bye. – Sie klatschen Beifall, immer stärker; Abe steht auf, und schließlich alle; es geht lange an. Schließlich stehe ich auf; es geht noch weiter. Dann nicke ich und sage: danke, und schüttle Abes Hand. – Ich spreche noch mit einigen über TP; unterschreibe meinen Namen auf Fotos für die beiden Chinesen und . – Draußen treffe ich Mia; sie sagt, das war eine schöne Ansprache.) Ich fahre allein hin und zurück; bin nachher nicht zu müde. Der Abschied bewegt mich. Aber ich fühle auch große Erleichterung, dass die Arbeit für Klassen vorüber ist.cDer Rest dieses Konvoluts (das bis 31. XII. 1962 reicht) wird am Beginn des folgenden Bandes abgedruckt.

65Tagebuch 06. X. 1952 – 03. VIII. 1955 [Analyseprotokolle] [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮\(_{1}\) X / 1952aBei den folgenden Aufzeichnungen handelt es sich um ein von Carnap parallel zu den Konvoluten TB 58 und TB 59 geführtes Protokoll seiner Psychoanalyse. Der Text ist anfangs weitgehend identisch mit den dortigen Einträgen, wird dann aber eigenständiger. Die Protokollle sind auf großformatigem unliniiertem Papier ohne Lochung verfasst. Die Seiten sind durchpaginiert. In der Kopfzeile dieses ersten Blattes steht Dr. Kendall Wallis (Princeton), Besprechungen, Herbst 1952. (Ich immer im Bett.).OPrinceton Ich erzähle von den Angstzuständen und Depression diesen Sommer, veranlaßt durch Rückensache, aber wohl tiefer gehend. Ich erwähne Bindung an Mutter als mögliche Erklärung für die Neigung, im Bett zu bleiben. Er: Es gibt viele mögliche Erklärungen; man muss es ausfinden, z. B. durch Träume. Ich: Ich glaube einiges aus meinem Unbewussten zu erkennen, habe keine Hemmungen darüber zu sprechen, und keine Widerstände gegen irgendwelche Erklärungen. Er: Vielleicht kann dann die Aufklärung in „leaps & bounds“ gehen, aber man kann es nicht im voraus wissen. Er sagt, Schlaflosigkeit kommt meist aus der Furcht vor Träumen. Er verschreibt Dexedrin; das wirkt auf das unbewusste Nervensystem, erhöht den Stoffwechsel, direkt gegen Depression; zuweilen erzeugt es „leichten Kopf“ oder Herzklopfen; dann soll ich Phenobarbital nehmen (½ kleine Tablette). – Er ist umgänglich und nett, ich kann gut mit ihm sprechen. (Ich fange Dexedrin in kleinen Dosen an ; schließlich täglich 3: beim Aufwachen, 10 (oder 11), 4h.)

Ich berichte über Annemaries Besuch, wie das die alten Konflikte und Schuldgefühle wieder hochgebracht hat. Über erste Ehe und Scheidung, mein Verhältnis zu den Kindern. Johannes Heirat, seine Theologie, unsere Ablehnung seines Plans, uns nächstes Jahr zu besuchen. Ich frage, ob er meint, dass die Behandlung lang dauern wird; er möchte aber noch nichts sagen, auch nicht interpretieren, bis mehr Besprechungen gewesen sind. Ich soll Träume notieren, aber sonst nicht auf Besprechungen vorbereiten.

Ich berichte 2 Träume, und einige spontane Assoziationen dazu. Er fragt nur über wenige weitere Punkte. Ich: oft Verfolgungsträume, dann schreie ich. Er: parvor nocturnus; es kommt nicht immer aus GefühltGefühl von Verfolgtsein, sondern zuweilen aus Todeswünschen gegen Andere, was der Traum darstellt als deren Wunsch mich zu töten.

Ich frage nach Kosten. (Er: seine Zeit von Office zu Office wird notiert; die Monatsrechnung wird aufgestellt aufgrund von Rate pro Stunde, nicht pro Besprechung. Die Stundenrate schwankt zwischen 5 und 15; der Patient soll sie festsetzen, nicht er (!). Ich hatte schon früher gesagt: Gehalt 9000. Er sagt jetzt: es kommt ja nicht auf Einkommen allein an, sondern auch auf Belastung durch Kinder usw. Er: Wenn es 10 wäre, so im Monat etwa 90. Ich: Das akzeptiere ich. Er: Es war das als Vorschlag gemeint, ich soll bestimmen. Ich: Was rechnen Sie im Durchschnitt bei einem Philosophieprofessor? Er: 10. Darauf schlage ich dies auch für mich vor; er ist einverstanden, sagt: bei Änderung der Umstände kann die Rate immer geändert werden.) – Ich berichte über die Schmerzen in den Rückenmuskeln seit 2 Tagen; ich lege Gummipads unter den Gürtel. Er: lieber die nicht, aber Gürtel nicht so fest, nur smug. Ich soll Bewegungen nicht langsam und mühsam machen, sondern leicht und natürlich. Die natürlichen Reflexe wirken besser als das absichtliche Festhalten. Beim Rückenanfall kommt der Hauptschmerz vom Krampf der großen Muskeln im Rückgrat, nicht vom Druck des Disks gegen Nerven. \siehe 2 !\🕮\(_{2}\)\Dr. Wallis über Muskelschmerzen im Rücken.\Ich: Seit 2 Tagen wieder Schmerzen‚links hinten auf Beckenknochen und links auf Hüftknochen. Wir haben Gummipads unter den Aluminiumgürtel gelegt. Er: Besser den Gürtel nicht so fest anziehen, nur smug‚ und dann keine Gummipads, oder höchstens an einigen Stellen neben den empfindlichen Stellen, oder ringförmige Pads, die sich man sich mit der Schere schneiden kann. Die Schmerzen kommen immer, wenn das periosteum (Knochenhaut) gedrückt wird; manchmal spürt man zunächst nichts, sondern erst eine Zeit danach. Das p. ist besonders empfindlich und verursacht bei längerem Druck excruciating Schmerzen. Dann können Muskeln krampfen, und dadurch kommen neue Schmerzen in den Muskeln.
Die unwillkürlichen posture-Muskeln haben interlocking System von Fasern; nur ½ oder 13 von ihnen ist jeweils gespannt, die übrigen sind entspannt und ruhen sich aus; und dann wechseln sie ab. Wenn aber der gan sämtliche Muskelfasern zugleich gespannt werden, so können sie sich nicht ausruhen, und sie werden dann müde und schmerzhaft oder auch verkrampft.

Es ist wichtig, dass ich beim Gehen nicht vorsichtig, mühsam und langsam mache, immer mit gespannten Muskeln zur Vorsicht, sondern leicht, entspannt, graziös. (1) Dann ist der Gürtelruck weniger; (2) dann ist es in Wirklichkeit immer safer, weil die unwillkürlichen Reflexe, die wir seit Kindheit haben, richtige Reaktion machen als das gewollte Festhalten. Das letztere ist sogar schädlich, denn bei einer plötzlichen falschen Bewegung, z. B. Stolpern, geschieht leichter ein Schaden, wenn die Muskeln gespannt sind, als wenn sie locker sind; das „Zirkusrollen“, damit die Bewegung nicht plötzlich gestoppt wird.

Der Schmerz beim Disk Attack kommt hauptsächlich durch die Verkrampfung der großen Rückgratmuskeln; nur zuweilen sind außerdem auch ein Nerv oder sonst etwas durch den Disk geklemmt. Wenn alle Muskeln im Rücken eh schon unnatürlich sind, kommt ein Krampf viel leichter. Daher nach Anfall sofort hinlegen, möglichst entspannen, und Hitze anwenden, damit Krampf verschwindet. Wenn es auf der Straße passiert, lieber liegen bleiben, bis Leute mit Tragbahre kommen; nicht mit dem Krampf nach Hause zu gehen versuchen. Man muss einige Tage im Bett bleiben (nicht, weil die Bänder gedehnt wären, wie beim Knöchelgelenk; das ist hier wohl nicht der Fall), weil kurz nach dem Anfall der Krampf leicht wiederkommt. Der Druck der Wirbel presst den nucleus pulposus des Disks hinein; wenn der Druck aufhört, geben die Bänder und Gewebe den Druck wieder zuück. 🕮\(_{3}\)

Ich berichte über Krampf vorgestern (beim Aufstehen mit Stahlgürtel; ich erschrak sehr, dachte erst, ob es wohl etwas am Rückgrat wäre, fand aber bald durch Betasten, dass er mur Muskelschmerz war. Abends 8h auf Inas Rat ein Codein genommen. 2 x Nembutal. Magensäure plagt mich. Schließlich doch gut geschlafen.) Wir fragen, ob ich Orthopäden konsultieren soll über Gürtel und Muskelschmerzen. Er: Nein, er hat selbst Erfahrung in Rehabilitation, besonders die funktionale Seite. Die Verkrampfungen sind Folge der gespannten Haltung, sie werden verschwinden, wenn das Psychologische geklärt wird. Ich: Aber was soll ich einstweilen tun? Er: Nichts erzwingen wollen, nur aufstehen, wenn ich mich ohne Furcht und Spannung fühle; kein „moral issue daraus machen. Die Muskeln brauchen im Bett nicht schwächer zu werden; man kann sie üben, ohne sie zu bewegen; besonders der vordere Muskel am Oberschenkel ist wichtig, der das Knie gerade streckt und durchdrückt. Ich: Rasmussen hat besonders die Rückenübungen empfohlen, auf dem Bauch liegend, er: auch die kann ich ebenso gut üben, während ich auf dem Rücken liege, durch bloßes Anspannen ohne Bewegen. Wenn ich aufstehe, soll ich es immer in leichter, natürlicher Bewegung tun, auch nicht Stock und nicht an Wand anlehnen; dadurch lernt der Körper besser, wieder die natürliche, entspannte Haltung einzunehmen. – Ich berichte noch zwei Träume (1) und (2). 2 Assoziationen: Rickert– Christiansen, Eden – Woodger. Er: Wenn ein Traum in 2 Richtungen weist, so ist der Punkt wichtig, wo sie sich schneiden (fulcrum). Ich: Gemeinsam in diesen Assoziationen ist die ambivalente Einstellung, der Konflikt zwischen Eifersucht und Wunsch nach positiver Beziehung. Er sagt befriedigt: „Now you get the hang of it“. Nachher sagt er zu Ina, dass wir so schnell vorschreiten, wie es möglich ist; er kann aber nicht mehr Zeit geben.

Ich berichte vom verfehlten Plan, am 21. aufzustehen. (Nach dem Beschluß bin war ich vormittags so gespannt, vielleicht dadurch kamen Muskelschmerzen im Rücken. Mittags heizte ich die Muskeln und beschloß, heute noch nicht aufzustehen. Daraufhin wurde es nachmittags besser.) Seitdem bin ich nicht mehr aufgestanden. Er fragt mit Lächeln: Der Richter (das super-ego) immer noch so streng? Er rät, einstweilen liegen zu bleiben, bis ich keine Gefühle mehr gegen Aufstehen habe. Ich: Schadet das Liegenbleiben nicht, durch Schwächung der Muskeln? Er: Das macht nicht viel. – Ich berichte Traum (3), (5), (6). Er zeichnet Diagramm der Familienbeziehungen auf den verschiedenen Stufen der Kindheitsentwicklung. Er betont, dass alle diese Intuitionen immer noch vorhanden sind.

Ich berichte, dass ich gestern kurz aufgestanden bin (mit großem Canvasgürtel, gegangen und gesessen); er stimmt zu, nur aufzustehen, wenn und so lange es mühelos geht. Über Magenschmerzen vorgestern; er sagt nichts dazu. – Ich berichte über Traum (7), (8), (9), mit Assoziationen. Er sagt sehr wenig dazu.

Ich berichte Traum (10), (11), (12), auf seine Frage sage ich einiges über Grete; auch über meine Toleranz von lesbischen Beziehungen. Ich frage, was er annimt über die Muskelschmerzen. Er meint, dass sie wahrscheinlich von selbst verschwinden, wenn die psychischen Spannungen verschwinden. Er fragt nach allgemeiner Stimmung. Ich: Gut; jetzt wo ich weniger aufstehe, arbeite ich mehr; auch wenn Leute kommen, bin ich heiter. Er: Das ist gut. Ich: Aber das ist nur, weil ich jetzt das Problem beiseite schiebe, wie ich wieder lernen soll, aufzustehen und Gürtel zu tragen. Er: Da ist nichts Besonderes zu lernen; wenn die Spannungen überwunden werden, nimmt auch die Disposition zu Krämpfen ab. [Vergl. 24.11.!]

XI / 1952 Über Traum (12), (14), (15). – Er beim Hinausgehen zu Ina: es sei eine Freude, mit mir zu arbeiten; ich sei so kooperativ; es sei gut, dass meine allgemeine Stimmung jetzt gut sei. Ina: Aber gestern abend war etwas Depression. Er hat ihr früher mal gesagt, ich sei ein guter Schüler; verstehe schnell, worauf es ankomme, usw.

10 Min. oder mehr über Politik! (Enttäuschung über den Ausgang der Wahl. Er selbst war ein lokaler Kandidat. Nach einiger Zeit geht Ina. Aber er spricht noch lange weiter, obwohl ich absichtlich nicht responde; alles auf meine Kosten.) – Ausführlich über das Physiologische. Auch im Bett spanne ich zu sehr meine Muskeln an. Ich soll Arme und Beine strecken (wie eine Katze), und in allen verschiedenen Positionen liegen. – Über Magensäure vorgestern nacht; er meint, zuweilen kommt das von Allergie gegen bestimmtes Essen, zusammen mit emotionaler Spannung. Man „refers“ oft Schmerzen in innere Organe auf bestimmten Gebieten der Haut, 🕮\(_{4}\) z. B. von Magen auf Brusthaut und Rippen und entsprechende Rückenhautzone. – Über Disk. Wenn der nucleus pulposus herauskommt, so gewöhnlich nach hinten, aber nicht in der Mitte, wo starke Bänder sind, sondern etwas daneben, entweder rechts oder links. Manchmal kann man spüren, wenn man schon liegt, ob es rechts oder links ist. Der hinausgedrängte nucl. ist zuweilen festgeklemmt zwischen Wirbeln und oder so; es ist wichtig, dass er befreit wird, damit er zurückgeht. Wenn der Schmerz z. B. rechts ist, soll zu diesem Zweck jemand meine Füße nach unten ziehen und dann nach links, sodass das Rückgrat nach links gebogen wird; dabei soll ich gar nicht mithelfen, sondern passiv bleiben. (Ich glaube aber, geht der nucl. schon spontan zurück, daher hört der Schmerz auf, wenn ich liege.)

(anstatt 10.) Ich berichte den langen Traum (16) über die Schule auf Juist. Er erklärt, dass Wünsche von Selbstverletztung oder Selbstmord häufig zurückgehen auf Wünsche, den Vater zu verletzen oder zu töten. – Schönrich hat immer noch nicht den Rorschachbericht geschickt. Er: Das ist nicht so wichtig; „wir kommen exceptionally well vorwärts“ (er sagt zu Ina auch, dass es besonders schnell geht; aber ich sollte nicht eine besondere, plötzliche Einsicht erwarten, die auf einmal alles aufklärt; es ist ein allmählicher Prozess der Änderung der Haltung.) Ich frage: Wenn ich doch die Komplexe usw. nicht als Sünden ansehe und mir offen zugebe, warum können sie dann im Traum nicht offen erscheinen, anstatt verhüllt? Er: In der Traumbildung wirkt die Einstellung des Kindes nach, dem man beigebracht hat, dass es Sünde ist. Man sollte besser den Kindern erlauben, ihre Feindseligkeit offen auszudrücken, z. B. den Vater wie im Spiel zu töten usw. Man glaubt heute nicht mehr, wie Freud, dass die Kultur Unterdrückungen nötig macht. (Ich bespreche die Hauptideen hieraus mit Ina; sie freut sich, dass sie nicht ausgeschlossen wird, sondern dass wir die Ideen miteinander teilen.)

14.11. (Kurztraum (17.))

gesamter Eintrag in runden Klammern

Ina fragt mich, warum meine emotionalen Schwierigkeiten gerade diesen Sommer herauskommen, während ich doch 1943 trotz der Entwicklung in Mayoklinik immer guten Mutes war. Ich erkläre, wie mir im Sommer die Sache mit dem Rücken zum ersten Mal hoffnungslos erschien, weil mit den neuen Schmerzen das Gehen ohne Gürtel als einzige Lösung erschien, und diese sich durch die gescheiterten Versuche als unmöglich erwies. – siehe 17.11.!

Kurztraum (17.)) – Ich: Warum indirekte Methode der Träume, anstatt einfach zu fragen usw. Er: Es ist nicht ein theoretisches Problem; die Einsicht in die frühere Konfliktsituation ist nicht das Wichtigste und nicht einmal absolut nötig. Das Wesentliche ist das gefühlsmäßige Wiedererleben der alten Situation und die Gelegenheit, die Gefühle gegen die Anderen jetzt zum Ausdruck zu bringen (und dabei doch akzeptiert zu werden). Ich: Warum nicht mehr aktiv, auffordern, sich auszumalen, wie man in den alten Situationen handeln würde. Er: Das geschieht zuweilen; manche Patienten springen auf und agieren lebhaft. – Ich berichte von dem gutmütigen Spott des Vaters („Träumer“) und wie mich die Mutter in Schutz nahm. Wie sie die Biographie schrieb. Wie sie später mich als Scholar betrachtete und die Sorgen des praktischen Lebens von mir fern hielt. – Beim Abschied sagt er: „nice going“.

(Ina sagt ihm, dass sie jetzt auch Psychoanalyse erwägt. Er: Vielleicht m mit einem seiner associates. Im Augenblick hat er nicht einmal Zeit für eine vorbereitende Besprechung (siehe 25.11.).) 🕮\(_{5}\)

Aufgrund des Gesprächs mit Ina am 13. berichte ich ausführlich über meine psychologische Situation im Sommer; wie mir schließlich alle Wege blockiert erschienen; das Liegenbleiben war zwar nicht physikalische unmöglich, aber moralisch. Ich fühlte wie die Meerschweinchen, die auf bestimmtes Verhalten trainiert waren und dann plötzlich bei diesem Verhalten bestraft wurden; ich fühlte so mich verwirrt und hilflos wie nie. – Über mein Ressentiment gegen die Doktoren in Chic. und Vermont, die einfach sagten, ich solle die Schmerzen vergessen. Er: Die hatten eigentlich recht. Ich: Nur medizinisch recht, aber psychologisch verständnislos; ich fragte Rasmussen, ob ich zu Psychiater gehen sollte, und er hielt nichts davon. – Er betont wieder: Freier im Bett bewegen; ausstrecken, dadurch besser relaxen.

Ich: Die Muskeln sind etwas schmerzhaft bei diesem feuchten Wetter. Aber Stimmung gut. Ich war sehr erfreut über Einsteins Besuch. – Ich berichte Traum (18) und (19) halb. Etwas über mein Kriegserlebnis; er: wir wollen gelegentlich darauf zurückkommen, im Zusammenhang mit Vaterbeziehung. Ich: Beziehung zu Vorgesetzten war immer schwierig. – Er: Ich könnte gelegentlich bei ihm, oder auch allein, die Situation ausakten, z. B. mit Vater, Mutter und der bewunderten Schwester. – Ich hatte früher mal gesagt: 2 Frauentypen sind für mich anziehend, der schlanke (slender) und der volle. Er meint, vielleicht sei dies Mutter- und Schwesterbild.

[Nachmittags und abends ein wenig deprimiert.]🕮\(_{6}\)

Ich sage, dass ich meist in guter Stimmung bin (zuweilen ein wenig down, aber nicht schlimm, z. B. am 21., nach der Besprechung, nachmittags und abends); aber nur, weil ich „das ganze Problem“, das dringend bevorsteht, beiseite schiebe. Er: Was ist das? Ich: Doch offensichtlich; schließlich muss ich wieder aufstehen, ich kann’s nicht ohne Gürtel, mit Gürtel kommen die Schmerzen; die Annahme, dass die durch die psychologische Behandlung auch verschwinden, ist doch eine unsichere Annahme. Er: Da ist kein „großes Problem“. Sobald ich mich freier fühle, kann ich aufstehen, mit oder ohne Gürtel. Ich: Aber die Erfahrung im Sommer hat doch gezeigt, dass mein Rücken zu schwach ist ohne Gürtel; da kam dreimal der Diskanfall. Er: Ist überzeugt, dass das gar nicht Disksache war, vermutlich neuralgia, d. h. ein spontanes Feuern eines Nerven durch Irritation im Nerv selbst, in Sinnesnerven. (Wenn dasselbe in motorischen Nerven geschieht, so entweder Krampf im ganzen Muskel, wenn Reizung weit entfernt, etwa in Nervenwurzel; oder twitching eines Faserbündels im Muskel, durch lokale Reizung.) Ich: Aber die Anfälle im Sommer kamen mir vor ähnlich wie die in früheren Jahren. Er: Es scheint ihm zweifelhaft, ob das Disk war. Ich: Aber Dr. Rasmussen sagte, es seien ein oder drei Disks; aber vielleicht hatte er auch Zweifel und wollte darum nicht operieren. Wenn Neuralgia eine mögliche Erklärung ist, hätte er das doch untersuchen müssen, da er selbst neurologischer Chirurg ist. Er: Die Entdeckung der „Disksache“ ist neu, ist immer noch Modesache, wird überschätzt (er gibt andere Beispiele solcher Modediagnosen.) Ich: Was kann man gegen Neuralgia tun? Er: Nichts, das kommt zuweilen, dann verschwindet es wieder; er selbst hat es ihm Gesicht gehabt, aber nur dreimal bisher im ganzen Leben. Er meint, wenn die psychologischen Störungen überwunden sind, wird alles leichter; dann bewege ich mich freier, bin nicht so gespannt, dadurch weniger leicht Krämpfe, usw.

Ina fragt ihn draußen: Kann ich Feigls Angebot mit gutem Gewissen annehmen? Er: Gewiß, nach einiger Zeit werde ich wieder herumgehen wie andere Leute. Das klingt ermutigend; Ina ist optimistisch gestimmt.

Ich sage, dass ich versucht habe, offen gegen den Vater zu sprechen oder zu schimpfen, dass ich aber wenig Zorn gegen ihn aufbringen kann. Er versteht das und sagt, in dieser Beziehung ist es leichter für einen Sohn, wenn der Vater wirklich ein Tyrann. Ich erzähle aber noch einiges über Vater und Agnes und meine Inferiorheit im Sprechen („Tante Klara“). Er fordert mich auf, jetzt gegen ihn auszusprechen, was ich etwa als Ärger und Zorn gegen ihn gefühlt habe. Ich: Er hat viel weniger Anlaß gegeben als andere Diktatoren, weil er keine Forderungen stellt. So kann ich nicht schimpfen, sondern höchstens argumentieren. Ich hatte mich geärgert, dass er sagte, ich könnte eigentlich ohne Gürtel gehen. Das gab für mich Konflikt: wenn ich es nicht tue, wird er das mißbilligen; wenn ich es aber täte, würde es mir unvernünftig vorkommen, weil die Erfahrung im Sommer klar gezeigt hat, dass die Anfälle kommen, wenn ich ohne Gürtel gehe; das wäre doch sicherlich wieder zu erwarten, gleichgültig ob Disk oder Neuralgia oder sonst was die Ursache ist. – Ich frage, ob ich Kniebeugen machen soll oder keine, auf Stuhl gestützt. Er: Er ist im allgemeinen gegen solche künstlichen Dinge; lieber natürlich aufstehen, um etwas zu holen oder dergleichen. Ich erkläre, warum es mir nützlich erscheint. Er: Es ist eigentlich nicht nötig, aber wenn ich will, kann ich es ruhig tun. Er meint, die wackligen Knie sind auch hauptsächlich psychologisch.

XII / 1952 Ich erzähle ihm von den großen Erlebnissen der letzten Tage (29. abends mit Ina, zum ersten Mal seit über 2 Jahren. In der Nacht in Fantasie wieder durcherlebt, und dabei gegen den Vater geschrien, unhörbar. Gestern abend, wie es es Ina erzählte, wieder das durchlebt, aber schon mit lauter Stimme, zitternder Erregung und Tränen. Wie glücklich wir nun sind über diese Wendung. Inas Selbstvorwürfe während der 2 Jahre. Ich fühle mich so befreit, ein gewandelter Mann. Ist das nicht ein neuer wichtiger Schritt vorwärts? Er: „Oh my, the main thing“. Ich: Dies ist eine große Ermutigung; ich fürchte mich nicht mehr vor den Schwierigkeiten, die in der Analyse noch kommen mögen. Wie konnte er wissen, dass der Vaterkonflikt bei mir der Hauptpunkt war? Er: Er vermutete es, weil es ein sehr verbreitetes Pattern ist. Ich sage ihm, wie dankbar wir ihm sind. Ich fühle auch, ich bin nicht mehr so gehemmt im Gefühlsausdruck, wie mein ganzes Leben; das war wohl nicht angeborener introvertierter Typ, sondern auch die Entmutigung, weil die Schwester Gefühle so viel leichter ausdrücken konnte. Vielleicht hatte ich sogar nicht so starke Gefühle wie andere dadurch. Er: Er glaubt nicht; es war nur, dass ich nicht ausdrücken und zuweilen die Gefühle selbst unterdrückte. – Er sagt nachher zu Ina: „a marvellous step“; ob sie vielleicht daraufhin denkt, sie braucht keine Analyse mehr? Sie: Das doch nicht; sie wird mal mit ihm darüber sprechen.🕮\(_{7}\)

Ich sage, dass es mir gut geht in diesen Tagen. Auch viel weniger geschwitzt. – Ich berichte Traum 19 (2. Teil) und 20. Die Tochter in 19 ist Annemarie. Ich sage, dass ich im Sommer spekuliert habe über die Möglichkeit von Inzestgefühlen: es schien möglich mit Tochter (besonders einer anderen), nicht leicht mit Schwester, die Mutter war ganz außer Betracht.

Ich berichte über Schmerz seit 3 Tagen (links hinten, an der oberen Kante vom ilium; ich merkte es 5. abends, nachdem ich nachmittags über eine Stunde gesessen hatte. Gestern morgen ganz besonders empfindlich, ich nahm Codein. Der Schmerz selbst war nicht so schlimm; aber bei Druck des Fingers war er heftig, und ich hatte immer die Furcht, er könnte schlimmer werden.) Er sagt: Wahrscheinlich hatte es nichts zu tun mit dem Gürtel, besonders da die Stelle nicht direkt vom Gürtel gedrückt zu sein scheint. Wahrscheinlich Neuralgie, eine Entzündung in der Nervenwurzel, die organisch weiter unten ist, die man aber an dieser Stelle spürt; diese Stelle ist sensitiviert. Die Neuralgie ist vermutlich verursacht durch Störung in Blutzirkulation, vielleicht Krampf oder dergleichen. [Auch das entsteht leichter, wenn tensions im Körper sind.] Sowas kommt und geht; die Inflammation selbst mag nach Monaten spontan verschwinden. Wenn Schmerzen, alle 4 Stunden 2 Aspirins; von Zeit zu Zeit Eisbeutel auflegen, ca. 20 Min.; nicht zu kalt, wenn kalt, Handtuch dazwischen legen. Ich: Ich habe immer geglaubt, Hitze ist gut. Er: Er auch; aber Dr… hat ihm erklärt, dass Kälte besser ist, sie bewirkt eine Erwärmung der Blutgefäße und damit erhöhte Zirkulation auch in tieferen Schichten. – Ich berichte aus Kindheit: Schreckträume, Schlafwandeln, abends leicht erregbar durch Singen oder aufgeregtes Spiel; Mutter ließ mich auf ihr sitzen und zeichnen. Mutter unterrichtete uns. Später Schwierigkeiten mit Lehrern. Er sagt: Man kann leichter die angenehmen Dinge aus der Kindheit erinnern; das kann einen dazu führen, auch die unangenehmen wieder zu erinnern.

Der Dr. berichtet neue Entdeckung: Injektion von Vitamin B12 gegen Neuralgie. (5 Tage je 1 mg = 1000 mcq\(\mu{}\)g, alle 6 Monate; danach in größeren Abständen jeweils 1 oder 2 Inj., in wachsenden Abständen, besonders wenn die vagen brennenden Schmerzen der Neuralgie noch nicht aufgehört haben.) Nur wenige Fälle sind bisher experimentiert; bei manchen hat es schon nach 2-3 Tagen die Schmerzen eliminiert. Z.B. Trigeminalneuralgie, bisher gab es keine Kur; nur Durchschneiden des Nerven. Man hat früher Injektion von 15 bis 30 mcg bei perm. anaemiaverabreicht. Jetzt zum ersten Mal die gewaltige Dosis von 1000 mcg. Der tägliche Bedarf des Organismus ist 1 mcg; 108mcg hat bei Mäusen noch keine Giftwirkung erzeugt. Er glaubt, meine Spinalattacken wären neuralgisch; das würde bestätigt werden, wenn nach Jahren, mit regelmäßiger Fortsetzung alle 6 Monate sie nicht mehr auftreten. – Referenzen: Fields & Hoff, Vitamin B12 für Trigeminalneuralgie, Neurology 2, 1952 (März-April) p. 131.)

Erste Injektion (nächste Tage Ina; bis zum 20; wieder Injektion mit 5 Tagesdosen je 1000 \(\mu{}\)g). Er sagt, ich soll künftig nicht mehr Träume aufschreiben; vielleicht hindert das mein Erinnern der Träume. Er meint, an freien Assoziationen kommen genug Dinge auf, unter Umständen auch Material über Träume oder über das Leben, wie schon bisher zuweilen.

5. Injektion. Ich sage, einige empfindliche Punkte sind noch so, schmerzen bei starkem Druck mit Finger. Er meint, das mag vom Gürtel sein, weil ich ihn jetzt länger trage. Er glaubt bestimmt, dass die übrigen Schmerzen auf der Seite und auch im Rückgrat jetzt nicht mehr auftreten. Von dem Zettel bei der Medizin geht hervor, dass sie jetzt meinen, alle 4 Monate solche Injektion wiederholen. Er meint, ich könnte jetzt sogar Gürtel weglassen. Ich: Nach den Erfahrungen im Sommer möchte ich das doch nicht. – Ich berichte über mein Gefühl zum Gürtel. (Ich „flinch away“ von dem Gürtel wie früher oft von Ina. Jetzt beim Sitzen fühle ich den Gürtel sexuell angenehm. Das Flinchen war also, weil ich den Gürtel empfand wie eine Frau: früher gut, wie meine Frau oder meine Mutter, dieses Jahr schlecht und erschreckend. Ambivalent.) Ich kann jetzt auch ambivalente Gefühle gegen Ina mehr zugeben, ohne dass es mich stört. Er: Vielleicht auch inbezug auf Mutter? Ich: Ja, ich habe einen Fall erinnert, wo ich zornig auf sie war; das werde ich ihm erzählen, ein andermal.🕮\(_{8}\)

Ich: Seit mehreren Tagen nachts Magensäure. Er: Vielleicht ist Krampf im Magen primär; das bringt die Säure hoch. Das kommt zuweilen durch Gefühle von resentment. Darum könnte ich tal versuchen. – Ich sage, dass ich noch nicht beweglich genug bin, den Akt in gewöhnlicher Weise zu machen. Das scheint ihm recht. – Ich erzähle, wie ich in Gedanken gegen meinen Vater geflucht habe. Ich kann dies jetzt leichter akzeptieren, weil ich erlebt habe, wie positive und negative Gefühle zugleich möglich sind. Er: Ich muss nicht verwechseln Zorn und Hass; (Zorn ist heftig, zeitweiliger Ausbruch, weil das Ego frustriert wird; Hass ist kalt, gegen Fremdes, das man weg oder tot wünscht, wie gegen andere Rasse oder Nation. Todeswunsch gegen Vater kommt aus dem angeborenen Hass, nicht den Zorn oder Eifersucht.)

Ich sage, dass ich am 30.11. die Geschichte mit dem Vater Ina auf Englisch berichtete, und auch gegen meinen Vater Englisch sprach; das zeigt die nahe Beziehung zur Analyse und zu seiner Ermutigung, gegen den Vater zu sprechen. – Er nimmt die Rolle des Vaters ein und wir machen Dialog. Er fragt, warum ich oft schweige, wo doch die Schwester nicht schweigt, und warum ich zur Mutter sprechen kann usw.; und dass er schweigsame Leute nicht im Geschäft brauchen kann; und wie ich denn einer Frau einen Antrag machen würde. Ich erwidere auf alles. Ich erzähle dem Dr. mein Versagen beim Spiel mit Antrag. – Ich berichte Traum No 25, 1. Hälfte; auch über Djanes Bemerkungen „fellow sufferer“ und „benevolence“. Ich erzähle, dass Ina in ihrer Analyse sofort gegen den Dr. loslegen kann; darum will ich es nun endlich auch: ich berichte über meinen Ärger, als er zuviel Zeit wegnahm für politisches Gespräch und später über seine Pläne. Er sagt, er ist froh, dass ich es endlich kann. Ich sagt zum Schluß, es scheint, dass ich mich jetzt besser fühle, befreit; ich: ja sehr; Ina nennt es unseren zweiten Honigmonat.

Ich berichte über psychologische Symptome bei der urologischen Untersuchung in Chic. (Hemmung im Urinieren; Angst vom Zytoskop = Angst vor Kastration.) Er sagt: Wenn Prostata die Aorta abklemmt, genügt oft eine neue, viel kleinere Operation: durch die Zytoskop hindurch wird die Abklemmung (bar) punched. Das heilt dann in zwei Tagen wieder; inzwischen geht Urinieren nur mit Katheter. Ich gebe ihm Urinprobe, die er analysieren lassen will. – Ich sage, Ina hat gesagt, ich hätte manche wichtigen Dinge aus meinem Leben ihm nicht „vorenthalten“ sollen. Ich hatte aber verstanden, er will solche Sachen nur berichtet haben, wenn sie spontan aufkommen im Zusammenhang mit Traum und dergleichen; er bestätigt das; er ist nicht für Aufnahme von „formal history“, aber jetzt sage ich ihm dann doch: kurz über Eline; etwas ausführlicher über Maues Kinder.

I / 1953 Ich berichte ungemütliches Gefühl und Empfindlichkeit in Muskeln die letzten beiden Tage: darum gestern nicht aufgestanden; vermutlich Folge der ungewohnten Anstrengung am 30. (zum ersten Mal richtig). Vorgestern und gestern ein wenig deprimiert deswegen; gute Hilfe für die Stimmung war die Zärtlichkeit und gestern abend wieder zusammen. (Ich erwähne, dass van de Velde warnt dagegen dass die Frau den Penis mit der Hand berührt!) – Über geschichtliche Aufnahme vs. Träume usw.: er sagt spontan, er hat nichts dagegen wenn ich irgendwo aus dem Leben berichten will, wenn es spontan geschieht, herbeigebracht durch Gefühlszusammenhänge; häufig sind Träume aber meist aufschlußreicher. – Ich berichte Traum No. 25 (er, und dann der Vater, wird identifiziert sowohl mit dem „guten“ wie mit dem „bösen“ Vater von Rohden.)

Ich berichte, dass ich in der Nacht im Traum geschrien habe, bedroht von einem jungen Mann mit Pistole. (Wollte er mich töten? Wollte ich ich in Wirklichkeit ihn töten? Vielleicht wünschte ich einen sexuellen Akt? Und der Schreck war der Alarm des Überichs. Vielleicht Bohnert?) –Traum No. 26 (Frau mit Gleitflugzeug; Mutter = Ina. Er sagt: ein nice Traum.) – Er erzählt von Vortrag bei PTA, über Sexualität der Kinder; er sagt ihnen, dass Masturbation und homosexuelle Betätigung ganz natürlich sind; er meint, viele Eltern akzeptieren das heute schon, im Unterschied zu vor 20 Jahren. – Er sagt, Magenbeschwerden sind gewöhnlich von Furcht (dagegen Störung im Unterleib kommt oft über resentment)

Er sagt: Urinanalyse ist normal (allerdings einige weiße Zellen = pus, aber das ist für Männer nicht abnormal. Er hält nicht viel von der ganzen Diagnose in Chic.: Infektion durch Prostatavergrößerung; er meint, die psychologischen Hemmungen spielten wahrscheinlich eine viel größere Rolle bei dem langsamen Urinieren, als die Prostata. Auf meine Frage sagt er aber doch, dass ich von Zeit zu Zeit Urinanalyse machen lassen soll.) – Über Mrs. Coppers Rorschach und TAT Test. (Er sagt: sehr aufschlußreich. Der Bericht ist bald fertig; nächstes Mal wird er es mit mir besprechen. Er sagt, der TAT Test ist das beste prognostische Mittel, um Prospekte für Verlauf weiterer Analyse zu beurteilen. Das beste Buch darüber ist von Tompkins, hier im psychologischen Department. Wenn wir wollen, könnten wir auch mal dessen Urteil dazu bekommen. Ich sage, dass ich freier Emotionen äußern konnte als vor der Analyse; und bei einigen Bildern sogar Tränen hatte; auch sonst oft, z. B. bei Musik; ist das wohl mehr eine Wirkung des Dexedrins? Er: Nein, das gehört mit zu freierer Beweglichkeit der Emotion und des Ausdrückens davon.) –Traum Nr. 27: Über Einstein. (Er findet ihn so nett; ich soll ihn mal Einstein erzählen.) 🕮\(_{9}\)

( keine Sitzung)

Ich berichte: Muskelkrampf an Stahlgürtel am 13. Ich musste ihn sofort ablegen, und war enttäuscht, dass nach längerer Zeit ein Krampf wieder aufgetreten ist. Er: Am besten, ohne Gürtel; da doch jetzt durch Injektion die Gefahr von Rückenattacke besiegt ist; und wenn es vorkommt, kann er wieder Injektion machen; wenn ich wünsche, könnte er immer das B12 dafür bereit halten im Refrigerator. Ich: Das heilt aber aber doch nur, wenn die Annahme von Neuralgie als Ursache richtig ist; das ist doch ungewiss. Er: Diese Diagnose war nicht nur meine Historie basiert , sondern auch auf Phänomen von paresthesia, d. h. gespürten Empfindungen über Stellung des Rückens, Temperatursinn, Tastsinn usw. [Ich weiß nicht, worauf sich das bezieht; vielleicht, weil ich gesagt habe, der Rücken fühlt sich zuweilen wacklig oder unsicher an; oder etwas gestörte Sinnesreize der Hautempfindungen in den Füßen, einer ist weniger kratzig.] Er fragt, ob ich bereit wäre, in seiner Gegenwart mal ohne Gürtel aufzustehen. Ich: Gewiß. Ich setze mich auf, stehe auf, gehe ein paar Schritte und schnell wieder zurück. Er sagt, ich tueoverbreathing, obwohl ich nur hie und da einen tiefen Atem hole, aus Spannung und Erregung. Er sagt, ich soll beim Gehen oder vorher schon einige Zeit den Atem anhalten. Überatmen nimmt zu viel Kohlensäure aus der Lunge und erzeugt daher alkalosis im Blut; hauptsächlich dadurch kommt das Zittern der Knie usw., mehr als aus psychologischen Gründen; vielleicht auch der Krampf neulich. (Ebenso auch bei einem Vortrag usw. das Zittern der Stimme; es sei leicht zu vermeiden durch Atemanhalten kurze Zeit vorher; besser zu viel als zu wenig Kohlensäure; das Zittern kommt, weil der Körper schnell Muskelarbeit tun will, um wieder Kohlensäure zu erzeugen.) – Die Magenbeschwerden in der Nacht kommen möglicherweise auch von Überatmen bei aufregenden Träumen (wie ein Hund im Traum gewaltig schnauft und schließlich die Beine zittern). Ich soll versuchen, ob Atem anhalten es besser macht. Beim Gehen setze ich zuerst Fußspitze auf, unbeweglich, um den Fuß abzustützen; ich soll stattdessen mit der Ferse auftreten und den Fuß abrollen wie beim normalen Gehen; sogar auch, wenn ich die Stufe bei meiner Türe hinabgehe. – Er meint, nach den Injektionen seien gewisse Phänomene (cringes usw.) nicht mehr aufgetreten. Ich sage: Kein beobachtbarer Unterschied; die Muskelschmerzen oder druckempfindlichen Stellen sind zuweilen da wie vorher. Er: Die kommen vermutlich durch das viele Liegen; das Liegen auf gewissen Stellen oder Anspannen gewisser Muskeln im Liegen.

Er berichtet ein wenig über Ergebnis von Rorschach und TAT Tests. (Es bestätigt sich hauptsächlich, was wir schon wußten, die ambivalente Beziehung zum Vater. Die Hemmung durch die Schwester; dadurch Passivität, Mangel an Aggressivität. Sowohl Hetero- wie Homosexualität, besonders letztere, sind gehemmt. Er spricht von der „purtitanischen“ Einstellung in der Kindheit. Darauf berichte ich b die 2 Episoden mit dem Vater (Handschuhe, „Garben“), und die Beichte zum Oheim Siebel; auch allgemein meine Betonung von Wahrhaftigkeit; meine Sorge, „moralisch gut“ zu sein und in den Himmel zu kommen. Ronsdorf als „Zion“. – Er sagt, wenig Unterschied im Rorschach zwischen jetzt und vor 7 Jahren; aber jetzt einige Anzeichen von Befreiung von Hemmungen als Folge der Behandlung.)

Auf seinen Vorschlag stehe ich auf, ohne Gürtel, gehe ins untere Zimmer und dort herum; dann stehe ich herum, während er etwas über Atem erklärt; dann setze ich mich dort auf den roten Stuhl. Ich: Ich kann aber nicht alleine aufstehen. Er: Es geht ganz leicht, wenn ich es in natürlicher Weise mit Schwung mache. Beim ersten Mal komme ich halb hoch und sinke wieder zurück; dann stehe ich auf mit Schwung. – Ich frage nochmal, woher er so sicher ist, dass es nicht Disk, sondern Neuralgie. Er: Weil Störungen in paresthesia dabei sind, d. h. in kinäesthetischer und Hautsensation; er meint, weil ich mal sagte, der Rücken fühlt sich wacklig an; er meint, das war nicht Imagination, sondern gefühlte Sensation von Lokation im Rücken. Er zeichnet Diagramm von Nerven. Ein Ganglion innerhalb des spinalcords nahe L 2 (second lumbar vert.) fires spontan; das fühlt sich an als ein Schmerz vom Rückgrat nach links oder rechts in beiden Beinen zwischen den Seiten, weil dort die sensorischen Nerven aus diesem Ganglion laufen. – Auf meine Frage sagt er, ich könne ruhig ohne Gürtel aufstehen, wenn er nicht da ist, falls ich es „calmly“ tun kann. Vermeiden des Überatmens dabei. Wichtig: Zuweilen Atem anhalten oder in Papiertüte atmen; wenn das Zwerchfell zittrig sich bewegt beim Atmen („cogwheel effect“), so zeigt das die alcalosis durchÜberatmen. – (Ich frage über Gödel. Er sagt: Antioxid C-Vitamin hilft oft; er ist willig, es der Frau zu geben, wenn sie zu ihm kommt.)

Ich berichte Traum Nr. 28 (über McKeon). Ich erzähle, dass ich zu Ina sagte: „Der Schritt hinunter in die gefährliche Tiefe“ und ihre Interpretation: Scheide. Ich wage noch nicht richtig mit Scheide, weiß nicht, ob der Rücken nur Rationalisierung. Ich berichte über frühere bedenkliche Gefühle mit Klitoris. –Ich stehe auf ohne Gürtel, zweimal die Stufen hinunter abgestiegen, unten herumgegangen, zweimal auf einen Stuhl gesetzt und leicht wieder aufgestanden. Er fragt, ob ich was vom Boden aufheben kann. Ich: Höchstens vom Tisch. Auch dabei beuge ich die Knie anstatt den Rücken. Ich: Ich kann nicht die Fälle vergessen, wo mit meinem Rücken was geschah durch Aufheben vom Tisch: er: das war nur Zufall. Er zeigt mir, wie ich beim Stehen und auch beim Gehen die Knie durchdrücken soll; das ist viel leichter als mit gebeugten Knien. Ich soll auch hart auf Ferse auftreten oder auch vom Erheben auf Fußspitze hart herunterkommen. Aber ich wage es nicht, hart zu tun; der Ruck im Rücken scheint mir immer noch gefährlich. Ich halte oft meinen Atem an; nur ganz zuletzt komme ich ins Schnaufen. – Beim Weggehen sagt er „nice going“.

Er sieht mein Prob. Buch, liest lange im Vorwort, fragt allerhand. Ich verspreche ihm eine Kopie. – Ich frage, ob ich Traum berichten oder aufstehen soll. Er überlässt es mir. Ich stehe auf, fühle mich jetzt aber nicht so gut. Im unteren Zimmer sagt er, ich soll ein Buch aus dem unteren Fach nehmen, aber ich wage mich nicht zu bücken. Ich gehe bald wieder ins Bett. – Ich sage, dass mein Magen mich gestört hat in der Nacht, vielleicht aus Furcht vor dem Aufstehen heute. – Ich berichte Traum Nr. 29 (Mädchen? und die Flasche; ich Bremse eines Autos. Spekulation über Agnes.) Er: Das war ja sehr elaborate [der Traum? oder meine Interpretation?] – Im Zusammenhang mit meinem Buch: Ich sage, dass ich oft Gedanken erst intuitiv habe und dann erst theoretisch beweise. Er meint, die Befreiung der Emotionen durch die Analyse wird auch die Imagination freier machen für theoretische Probleme, wo vorher vielleicht blinde Stellen waren. 🕮\(_{10}\)

[31.1. nachts starke Magenschmerzen; öfters die letzten Nächte, aber diesmal besonders schlimm; trotz tal und Heizkissen. Schließlich nehme ich Codein, 2h und wieder um 6h. – Wahrscheinlich Furcht vor dem Aufstehen. Darum bleibe ich 1.2. ganz im Bett, beschließe auch, morgen beim Dr. nicht aufzustehen. Darum ist die Nacht 1.2. besser.]

II / 1953 Ich sage, dass ich nicht aufstehen möchte, siehe oben Pfeil. Er sagt, wenn ich solchen issue mit dem Super Ego daraus mache, ist es wirklich besser nicht aufzustehen. So fühle ich mich berechtigt. – Er verschreibt Iso-niacide, ein B4-Vitamin (Nikotinsäure Oxid), das wirksam ist gegen Tuberkulosebazillen und Leprosie; man hat neuerdings entdeckt, dass es bei vielen Leuten nervöse Spannung beseitigt; es wirkt nicht so direkt auf das sympathetische Nervensystem wie Dexedrin, sondern allmählich, ändert den Stoffwechsel der Zellen; Wirkung erst nach 2-3 Wochen. – Über homoerotische Gefühle. Ich berichte einige Anzeichen davon. Er betont wieder, dass man heute, im Unterschied zu früher, keine scharfe Grenzlinie zieht. Das Natürlichste ist, dass alle Phasen (auto-, homo-, heteroerotische) sich im Sexakt beteiligen. – Ich erzähle, wie ich in Prag alle traditionellen moralischen Konventionen übertreten habe. Warum hat mich das nicht vollständig befreit von den alten Tabus, sodass sie dann viel später noch Schwierigkeiten machen? Er: Im Unterbewusstsein bleiben immer noch lange die Nachwirkungen der alten Sachen zurück.

Ich berichte, dass ich voriges Mal sehr erleichtert war, dass er mein Nicht-Aufstehen so gut akzeptierte; ich fühlte daraufhin so gut, dass ich noch denselben Morgen aufstand und sogar kurz ins andere Zimmer hinunterging. – Ich stehe auf und gehe hinunter. Es geht schon leichter. Unten setze ich mich hin in einen Stuhl und bleibe für die ganze Stunde sitzen. Ich berichte über die Mutter (ihre Hemmungen über Sex zu sprechen; ansonsten war sie recht frei, z. B. erzählte sie von Großvaters Liebe zu einem Knaben). Ich berichte , dass der Magen eines Abends den geplanten Akt störte; dass es dann aber den nächsten Tag gut ging „dem Vater zum Trotz“.

Ich gehe wieder ins untere Zimmer und sitze die ganze Zeit dort. Ich erzähle einiges aus Kindheit. Und Traum No. 30. Aber im ganzen wenig Material. Er sagt, manchmal kommen Kindheitserinnerungen wieder auf im Zusammenhang mit Kriegserinnerungen (die ähnliche Gefühle von Furcht, Schrecken usw. haben).

Ich gebe ihm mein Buch Prob. – Ich berichte über die Magenkrämpfe jede Nacht. Er weiß keine psychologische Erklärung. Er sagt, vielleicht dass Vitamin B4 helfe. Er sagt, es schadet dem Organismus nicht, weil nur Muskelkontraktion. – Er gibt auf Inas Bitte Rezept für 200 ¾ Nembutal. Ina sagt, dass sie Waismann welche gegeben hat; er meint, er soll ihn mal aufsuchen. – Ich sage einiges von meinem Kriegserlebnis: der Hass gegen die Vorgesetzten, besonders am Anfang; die Furcht in Kriegssituationen; der Abscheu vor dem ganzen Kriegshandwerk.

Über meine allnächtlichen Magenkrämpfe. Er sagt, bei Kodein ist kaum Addiction Gefahr; normale Dosis ist 1 Gramm (2 Pillen). Er lässt mich Assoziationen machen mit pain und food. Ich erzähle von Toads Aufsatz über Schmerz und meiner großen Furcht im September vor Krankheit mit großen Schmerzen. „Fed up“: ich bin fin. Mit Magenschmerzen, langsamem Fortschritt, mache Vorwürfe gegen mich selbst und gegen Analyse, also gegen ihn als Symbol dafür; und gegen die Einrichtung des menschlichen Lebens, dass Fehler der Eltern so spät noch zu Leiden führen. Mutter hatte moralische Einstellung zu Krankheit: Sünde gegen Natur; das wirkt in mir nach. Er: Ja; Hauptsache, die Haltung der non-responsibility zu gewinnen. – Als er weggeht, stehe ich schnell auf und begleite ihn zur Haustür.

Über Hempels Schwierigkeit mit Diane; er ist bereit, mit ihr zu sprechen. – Traum über Mrs. Knoll. – Über meine sadistischen und masochistischen Fantasien.

Ich soll im Laufe einiger Tage Dexedrin ganz aufgeben; sehen, ob das neue B4 nicht genügend wirkt anstelle davon. Über Josua, wie der Vater ihn zwang, ins Geschäft zu gehen; meine imaginären Gespräche mit dem Vater darüber. – Inas Hypothese, dass ich unbewusst Resentments gegen sie hat , als ich auf volle Unterrichtszeit zurückging. – Er fragt, ob ich oft fühle, dass ich mich verteidigen muss wegen meines Arbeitsgebiets, wie gegen den Vater. Ich: Nicht vor Freunden, aber in der Universität ist das ganze Gebiet von beiden Seiten nicht hinreichend anerkannt. Die Überbetonung der Geschichte in Philosophiedepartments (auch Princeton), weil die Leute nicht schöpferisch sind mit eigenen Ideen. Er: Sie wagen nicht, etwas Neues zu tun.

Ich sage, dass ich manchmal herumgehe, bis ins Wohnzimmer. Er schlägt vor, mich anzuziehen; dann könnte ich gehen, sitzen, und auch so auf dem Bett liegen; aber ich sage, angekleidet liegen ist zu unbequem. – Ich habe lange keinen Traum gehabt. Er sagt, Tagträume dienen ebenso gut. Darauf erzähle ich von meinem Tagtraum über Astrid; meist ist sie unerreichbar, weil lesbisch; manchmal kommt es doch zu einer Vereinigung. Er sagt: Das Bemerkenswerte liegt in dem, was nicht vorkommt: homoerotische Fantasien. Ich sage, dass ich homoerotische Gefühle in mir erkennen kann, aber sexuelle Betätigung auch in der Fantasie mir abstoßend ist. Er: Das sind die alten Tabus, die sollten verschwinden. – (Ina sagt ihm, dass wir vielleicht ein zweites Jahr frei haben; ob es wichtig wäre, hier in Pr. zu bleiben für Analyse. Er sagt, dass ich schnell fortschreite, und dass es gut wäre, nächstes Jahr fortzusetzen.)

III / 1953 Ich berichte über Inas Reaktion zu meinem Tagtraum über Astrid (sie sagt, viel mehr als ich dachte paßt auf sie selbst; besonders die Angst vor dem Eindringen des Penis; aber nur das erste Eindringen). Über Inas Resentment gegen Agnes’ Meinung, nicht zu häufig Sex zu machen. – Er erklärt die jede Nacht wiederkommenden Magenkrämpfe als vom Unbewussten arrangiert, weil es fürchtet, dass in Träumen unterdrückte Dinge herauskommen; besonders homoerotische Wünsche.

Ich berichte Traum No. 31. Ich erzähle von „Regeln“ über Zeit und Häufigkeit von Akt. Über Mutters Ideen von unkonventioneller Bekleidung; der Konflikt in mir: unabhängig vom Urteil der Leute zu sein, und doch nicht aufzufallen. Die Negativität des Akts schon in Prag.

Ich berichte Traum No. 32 (Theater in BergenBarmen?). Ich berichte etwas über moralische Einstellung damals zu Theater, Mädchen usw. Ich schwärmte für ein Mädchen, mit dem ich niemals sprach; anstatt für eine von denen, die zu meiner Schwester kamen. – Ina hat mir aus Reik berichtet, wie er Goethe analysiert; warum die Verlobung mit Friederike in Sesenheim auseinanderging, und dass Goethe bis zu 40 Jahren keinen Geschlechtsverkehr hatte. Ich sage, dass letzteres mir ein Trost ist. Er ist aber skeptisch in Bezug auf Analyse über Autor, mit dem man nicht mehr sprechen kann. 🕮\(_{11}\)

(Von jetzt ab 8:30!) Ich berichte über schlechte Nacht am 11. (Vielleicht verursacht davon, dass am Tag vorher 3 Resentments von Ina gegen mich herauskamen: (1) der alte Kummer über die „Twins“, der in ihrer Analyse wieder herausgekommen war, (2) dass unsere Vereinigung am 9. nicht für die Nacht meine Magenschmerzen verhütet hatte, wie mehrmals früher; (3) mein Erstaunen, dass sie meint, sie könnte den Aufsatz über prob. für Sc. Am. schreiben.) – Die letzte Nacht waren gar keine Magenschmerzen, zum ersten Mal seit langem. (Ich berichte, dass Ina die Schmerzen erklärt durch meine Identifizierung mit der Mutter und ihrem Magenkrebs und speziell Selbstbestrafung, weil in der Analyse Resentments gegen Vater und Mutter herauskommen. Gestern fragte sie mich, wie die Mutter darüber denken würde, dass ich Analyse mache. Ich erklärte ihr, dass sie immer tolerant war und versuchte, sich den neuen Ideen der Kinder anzupassen.) Er meint, es sind immer viele psychologische Erklärungen möglich; das Wichtige ist schließlich nicht, die richtige Erklärung zu finden, sondern die Gefühlsspannungen zu lösen. Vielleicht seien die Magenschmerzen durch Allergie gegen Nahrung verursacht. In diesem Falle ist das Einfachste, Anti-Histamin zu nehmen. (Er gibt mir ein grünes für die Nacht, und ein gelbes, das wach hält, also besser nur am Tag genommen wird. Ich soll versuchen, ob sie helfen. Das ist einfacher als durch Notizen über Essen; es kann ein ganz gewöhnliches Nahrungsmittel sein.)

Ich berichte: Mit Magen 3 gute Nächte (12., 13., 14.), die letzte wieder sehr schlecht (3 Codein). Nicht klar, ob es hilft. Er meint: Zuweilen sind Magengeschichten verursacht durch Kombination von Ärger und Ängsten. Bei Ängsten werden häufig Allergien schlechter. Darum soll ich das Antihistamin weiter versuchen. – Ich berichte: Am 14. vormittags beim Gehen aus der Haustür die Stufe hinunter gestolpert. Ich fühlte zwar nichts im Rücken, bin aber seitdem ängstlich, und im Bett geblieben. Vielleicht kann ich in seiner Gegenwart wagen, aufzustehen. Er: Wenn Sie wollen. Ich: Ja. Ich gehe ins untere Zimmer, ein wenig herum, dann sitzen wir uns dort. Ich bemerke, dass ich wieder so schnaufe wie in früheren Zeiten. Ich sage: Erinnerung an Stolpern in NY, dann 3 Tage später Anfall in Chic.; wir erklärten es als Nachwirkung, aber das ist wohl zweifelhaft. Dann stehe ich wieder auf und gehe ein wenig. Er sagt, ob ich nicht ein Buch vom unteren Brett heben will; ich: sogar vom oberen ist schwierig. Ich lehne mit der Hand gegen die Wand und beuge mich dabei über das Brett. Auf seinen Rat versuche ich, das Rückenbeugen über dem Brett (im unteren Zimmer). Ich stütze mich mit den Händen auf und und beuge mehrmals den Rücken vorwärts hinunter. Er sagt, ich könnte auch Callisthenics tun, rotieren, in allen Richtungen beugen, usw. Ich wage nur, ganz wenig seitlich zu beugen. Dann mache ich nochmal vorne beugen, mit den Händen auf die Fußstangen am Bett gestützt, aber so, dass der Rücken ein wenig das Gewicht übernimmt. Dabei plötzlich der typische Schmerz im Rückgrat, aber nicht schlimm. Ich erschrecke sehr, stehe auf und gehe zurück zum Bett. Wie ich die Stufe hinaufsteige, nochmal Schmerz, ich mache Ausrufe und gehe eilig aufs Bett. Wie ich mich aufs Bett niedersetze und die Slippers abstreife, nochmal Schmerz (vielleicht etwas stärker als vorher), ich schreie „Au“. Ich lege mich hin und stöhne laut. Nach wenigen Sekunden hört der Schmerz auf. Er meint, es waren twinges und spasms in der Muskeln im Rückgrat, mit verursacht durch das Überatmen; er habe eine Panikreaktion beobachtet. Ich: Der Schmerz war nicht intensiv; trotzdem aber bin ich sehr erschrocken, wie immer bei diesen Anfällen; es war aber der typische Schmerz im Rückgrat. Er: Im Rückgrat selbst ist nichts geschehen. Wenn ich keine Panik bekommen hätte, hätte ich ruhig stehen bleiben oder mich hinsetzen können, dann würde der Krampf sich lösen. Solche Krämpfe werden wiederholt vorkommen; ich muss lernen, sie ohne Panik zu nehmen.

Über den Rückenschmerz am 16. (Ich erzähle, dass ich mir am 16. klar gemacht habe, was wirklich die Empfindungen waren; zunächst nur Gefühl, dass „etwas passiert“ in der „heiligen Region“. Erst beim Gehen kam richtiger Schmerz auf; mehrmals starker, besonders beim Hinsetzen.) Er meint, das macht es noch klarer, dass es keine Disk war, sondern nur Krampf. Möglicherweise auch Krampf im Rektum, durch unbewusste Gefühle und Wünsche; das wird oft in der lumbar Region empfunden, weil die Nerven von beiden Stellen zu derselben Stelle im spinal cord führen. Ich sage, ich will ihm dann ausführlich über Bedpan berichten [und über homoerotische Gefühle]. Ich sage, ich will sofort aufstehen. Er sagt: Das geht gut; auch Acht, das Überatmen zu vermeiden, denn nur dadurch kommt die Disposition zu Krämpfen. Wenn ich das vermeide, ist keine Gefahr.

Ich berichte, dass ich in den letzten beiden Tagen ein wenig aufgestanden bin, kurz gegangen, gesessen. – Über Bedpan und meine Ängste dabei. Er: Wenn ich nicht überatme, kann nichts dabei passieren, auch ohne Gürtel nicht. Etwas über . – Er sagt, am 16 hat er bemerkt, dass ich überatme. Aber er hat mich absichtlich nicht gewarnt; es sei wichtig für ihn gewesen, es zu beobachten. – Ich frage, ob er Zeit hätte für eine 3. Stunde wöchentlich, aber er ist sehr besetzt.

Ich berichte über die Nacht vom 17‚. wo ich Ina über Garthe erzählte; Bohnert sah ihm etwas ähnlich. Ich erzähle Gefühle über Garthe. – Die letzten 3 Tage war Feigl hier. Magenschmerzen auch bei Tage; vormittags beim Einlauf kein Erfolg, anscheinend Rektalkontraktion. [Alles vermutlich Protest gegen meine homoerotischen Gefühle.]

Ich berichte über die argen Magenschmerzen in der Nacht 27. (vielleicht weil das Unbewusste böse darüber ist, dass ich ihm am 27. so viel über die Homogefahren enthüllt habe?) Die beiden letzten Nächte besser. Formal kleines Diagramm; ein Mann über Männer. 🕮\(_{12}\)

IV / 1953 Traum 39 und 40; in Gretes Zimmer; ich erzähle von Grete und Sonja. Homofantasien sind jetzt leichter; aber immer noch ein Unterschied zwischen aktiver und passiver Rolle.

Über Mamas Operation des Magens ((1) Assoziation: Mutters Grab; (2) sie nahm die körperlichen Dingen zu leicht, ebenso wie bei mir). Traum 41: Französische Ausstellung. – Ich frage: Was soll ich psychologisch tun, wenn Magenkrampf kommt? Er: argue mit dem Superego, dass es doch ganz recht ist, für den jungen Rudi solche Gefühle zu haben (homo) und solche Dinge zu tun; das Superego hat ja nun lang genug streng regiert, dies möge es doch mal etwas nachgeben.

Magenschmerzen scheinen im ganzen besser. (2 Nächte ganz gut; 2 andere ziemlich gut: einmal Drugs geschluckt; in anderer Nacht leiserer Schmerz ohne Drugs besiegt durch Streicheln von Penis und beim Akt.) Über Fantasien hierüber. Die Hemmungen dagegen scheinen wirklich überwunden. Er: Das ist guter Fortschritt. Aber beim Aufstehen und Gehen immer noch Angst. Er: Kein Wunder, nach 16 Jahren mit solchen unvorhersehbaren Schmerzanfällen. Die Haltung wird sich immer mehr ändern, mehr casual‚ bis schließlich zurück zu einem ganz normalen Leben. (Er sagt auch zu Ina, dass ich guten Fortschritt gemacht habe.)

Besonders schlimme Magenschmerzen in der Nacht am 11., Ina meint: wegen Reichenbachs Tod. Ich beschreibe Rivalität, z. B. Feigls Folgen von Reichenbachs Wahrscheinlichkeitsauffassung. Er meint: Vielleicht ist diese persönliche Rivalität Ursache unbewusster Emotionen? – Traum Nr. 33 über Ende Flinchen (meine ausführliche Interpretation: Der Mann ist er, er hat mir geholfen, die Erlaubnis der väterlichen Autorität für Sexbetätigung zu bekommen.)

Nachtrag über Reichenbach: Einige Fälle, wo ich Resentment gegen ihn hatte, ohne es mir zuzugeben; vielleicht Todeswünsche; vielleicht jetzt Schuldgefühle. Er meint: Viele Erklärungen möglich; die persönliche Beziehung aber wird doch wohl wirksamer, wie z. B. die Eifersucht wegen Feigl und vielleicht ähnliche Fälle früher. – Traum Nr. 42 (Elisabeth und Grete in Freiburg); Assoziation noch nicht beendet. – Ina sagt zu mir, so open-minded wie möglich.

Assoziation zu Traum Nr. 42. (Ich muss dem Vater Tribut zahlen, bevor er’s mir erlaubt; wie im Traum mit dem Ende, 13.4.) Geschichte berichtet und interpretiert. Er meint, vielleicht homosexuelle Relation zu dem Kellner. Das scheint mir weniger plausibel. Er vergißt, dass ich allgemein bei Träumen nie nach homosymbolischer Interpretation suche; er meint, da ist Widerstand, das Bewusste will zwar weiterkommen, aber das Unbewusste fühlt den jetzigen Zustand als bequem und will nichts aufgewühlt haben. Ich frage, kann ich nicht bewusst etwas tun, um Fortschritt zu helfen. Er meint: Er verlässt sich lieber auf das Unbewusste; es ist nicht gut, das zu drängen.

Über meine Gefühle von Enttäuschung und etwas Entmutigung am 20., nachdem er vom Widerstand gesprochen hatte. (Er sagt, es sei nicht als Kritik gemeint; das hatte ich mir auch schon gedacht.) Und auch Gefühle von resentment gegen ihn. Ich sage, es fällt mir nicht leicht, das mir zuzugestehen und ihm zu sagen. Er ist froh, dass ich es sage; er meint, früher wäre ich nicht dazu imstande gewesen. – Ich fange an über Traum Nr 43 (vom 20., über Paris Konferenz). Meine Gefühle zu männlichen Gruppen, und Inas Eifersucht. Meine starke Abneigung, Leute am Abend zu sehen.

Magen ist viel besser, sogar letzte Nacht. –Traum 43 weiter, noch nicht beendet. (Da war Diskussion über Weltkrise. Ich frage: Wie kann etwas so Kompliziertes und Theoretisches im Traum vorkommen? Vielleicht nur, wenn Schlaf nicht tief? Er: Nein, all unser Denken ist dem Unbewussten zugänglich; daher kommt es, dass manchmal Mathematiker eine Lösung im Schlaf finden; da sind wir sogar freier als im Bewussten, wo die Möglichkeiten von Hemmungen eingeengt werden.)

V / 1953 Magen besser, letzte Nacht ganz gut. –Traum 45 (heute morgen mit halbwacher Interpretation. Unterschied zu den beiden Homointerpretationen. Er sagt: Das war gut; twilight Zustand ist oft nützlich; man verursacht diesen Zustand oft durch Drugs. Auch er tut das oft. Ich: Warum nicht immer? Er: Es ist gut, um Block zu überwinden; aber wenn es spontan geschieht, zeigt es deutlicher, was dahinter steckt, und hilft dem Patienten besser, die Spannungen zu lösen. – Ich sage, dass ich öfter etwas auf bin, aber immer noch Spannung dabei; z. B. gestern an Rippe Schmerzen. (Heute nicht weiter an Nr. 43.)

Magen ganz gut jetzt. – Ich berichte Wachtraum vom 2.5. früh morgens: mit Garthe, ich passiv. (Dr. sagt: ein wichtiger Schritt vorwärts.) – Traum 43 weiter, noch nicht beendet.

Magen ganz gut. Aber seit einigen Wochen wieder Muskeln empfindlich, sodass sogar der Druck vom Pyjamabund stört und die Muskeln tense macht. Warum die Furcht? beim Aufstehen. Er: Es ist Furcht davor, dass ich etwas tun werde; besonders homo; darum bleibe ich im Bett, um mich selbst vor der Versuchung zu schützen. Ich: Schon in Wien die Lungensache bewahrte mich vor Ausgehen abends. Ich weiß nicht mehr, ob auch früher schon ähnliche Beschränkungen. Ich: Warum dauert es so lange? Er: Die Analyse ist bei mir besonders schnell gegangen; in wenigen Monaten habe ich Fantasien erreicht, die gewöhnlich ein Mehrfaches der Zeit brauchen; solche körperlichen Symptome brauchen oft ca 2 Jahre; bei mir wird es schneller gehen; aber sie verschwinden nicht sofort, wenn die zugrunde liegenden Dinge in der Analyse aufgeklärt werden. – Traum 43 weiter: Lichtentaler Bademeister (von vorne oder hinten?); ich erzähle allerhand dazu. Das scheint ihm wichtig.

Ich berichte: Am 9., bei der Tür Kl, krampfartiger Schmerz im Rücken, wobei ich erschrecke. Enttäuschung, dass ich noch so empfindlich bin. Er: Ich soll mich nicht darüber verurteilen, dass ich noch Schrecken kriege; alle Menschen haben immerzu kleine Schrecken. Vielleicht hatte ich Resentment, dass er neulich von draußen spazieren sprach. Ich könnte ebenso gut draußen wie im Hause gehen. Ich könnte angezogen liegen und dann zwischendurch viel auf sein. Ich: Aber nach 1-2 Minuten auf bin ich schon ganz müde von Spannung. Er: Das ist nicht wirkliche Müdigkeit, sondern nur ein Gefühl. Die hauptsächliche Idee, die Haltung zu ändern: nicht mehr so übervorsichtig und überprotektiv, sondern mit freien, natürlichen Bewegungen. Solche Bewegungen verbessern auch die Stimmung; daher die elation beim Sport. Wenn Muskelkrampf kommt, kann man ihn auch im Gehen oder Stehen relaxen, man muss nicht unbedingt liegen. (Aber ich denke: nur im Liegen kann ich die Gefühlstension hinreichend relaxen, um die Muskeln zu relaxen.) Es ist besser, wenn man geht oder etwas tut zu einem Zweck, der einen ablenkt, als wenn man immer sich selbst beobachtet. Er fügt hinzu: Also dies ist keine medizinische Anordnung, sondern eine broad Suggestion. 🕮\(_{13}\)

Ich berichte über Emotionen am 11. durch seine Bemerkungen. Ich war etwas entmutigt dadurch, dass seine Erwartungen so hoch waren, dass ich auch im besten Falle weit darunter bleiben würde. So ist er für mich zugleich die helfende Mutter und der fordernde Vater; vielleicht waren dies die Rollen der Eltern, als ich gehen lernte. Ich kann mich nicht erinnern; aber ich weiß von vielen späteren Fällen, dass ich oft diffident war bei neuer Aufgabe, ausgenommen im Intellektuellen. Z.B. als junger Leutnant, als ich zum ersten Mal die Kompanie auf den Exerzierplatz führte, zu Pferde. Er meint, dass meine Kriegs erlebnisse mir großen Schreck gegeben haben, den ich aber ganz überwunden habe; die übermäßigen Forderungen der Autorität, sich Gefahren auszusetzen. Nachher hätte mein Unbewusstes die Einstellung genommen: ich will mich auf keinen Fall mehr durch Autoritäten in Gefahren bringen lassen! Infolgedessen habe ich ein Bedürfnis nach Abhängigkeit und Schutz entwickelt, wie als Kind; allmählich immer stärker, bis ich jetzt schließlich fühle, ich kann nicht aus dem Hause gehen. Ich frage: Ist dies eine neue Erklärung anstelle der früheren, dass die Furcht zurückgeht auf unbewusste Furcht vor homo Versuchung, oder gehört beides zusammen? (Die Antwort ist nicht ganz klar.) Er sagt, es besteht ein Zusammenhang; im Krieg und später ist auch immer Bedürfnis, die Anerkennung anderer Männer nicht zu verlieren. Es wäre gut, wenn Träume den Zusammenhang mit dem Krieg zeigten. (Draußen sagt er zu Ina: Schreck durch Kriegserlebnisse hat starke Wirkung; aber es wird ja schon besser.)

Ich: Soll ich zu den Träumen zurückgehen, oder ist es besser, zu versuchen, aus dem Krieg zu erinnern? Er: Nein, jetzt nicht über Krieg; wir wollen es kommen lassen, wie es kommt. Traum 44 (Das ist der 2. lange Traum, wo Lichtental vorkommt). Er ist befriedigt, dass die Analphase im Zusammenhang mit homo herauskommt, und im Verhältnis zwischen Frau und Mann.

Ich erzähle von meinem Schreck, als das Bett hinunterfiel. – Traum 44 zu Ende. (Er meint, die verschiedenden Szenen gehen vielleicht schrittweise zu einer früheren Phase im Leben: Ina, Chacha, Freunde, Schwester …; ich weiß nicht recht. Er meint: vielleicht auch der Traum 43 probiert verschiedene Möglichkeiten mit Männern, dieser mit Frauen.)

Ich berichte, dass ich einige Male auf der Porch gesessen habe. Ich war seit vorigen Sommer nicht draußen gewesen. Das gibt stärkeren Kontakt mit der Außenrealität, die inzwischen sehr in den Hintergrund getreten war. – Traum 46 angefangen, Charlottenburg Station. Assoziation: Klatt und sein Kreis; ich erzähle von deren Ideologie, und die Wichtigkeit des nicht-rationalen Typs von Freunden für mich.

Ich berichte, dass die letzten Tage nicht gut waren: sehr tense; nur mit Gehen bis Wohnzimmer, meist weniger; deprimiert. Er: Das Superego ist wieder zu stark; ich soll nicht wieder „aus Pflicht“ Anstrengungen machen, sondern Dinge natürlich und easily tun. Ich soll zwischen ich und Superego dramatisch argumentieren, für Natürlichkeit, gegen die viktorianische Einstellung. Ähnlich auch über homo Gefahren, und Vater als Liebesobjekt: ausargumentieren, dass dies doch natürlich Wünsche sind, gegen Verbote. – Traum 46 zu Ende: Beziehung teils zu Männern, teils zu Frauen.

VI / 1953 Geträumt 5:30 „Papa frißt den Koch entire“ (mein Vater nimmt die Mutter ganz für sich? Meine Kinder sagen, ich gebe ihnen nicht genug Geld? Problem von Johannes Hierherkommen; Schuldgefühle) Traum 54 von Neuraths Tod (über ambivalente Beziehung zu Neurath; seine Eifersucht auf die jungen Leute in Wien.)

Traum (nicht mehr aufgeschrieben): Fragment vom 4. (Ski in Straßen von Jena, italienisch); über Rebekka West vom 2. (Djane im SF Haus.) Ich sage: einige Male kurz auf Porch gesessen. Er: vielleicht mal bald im Auto herumfahren? Ich: Wäre nicht wichtiger, ums Haus herum gehen? Er: Warum so streng mit mir, als müßte ich durch mühsames Gehen mir verdienen, anstatt bequem im Auto herumfahren? Ich: Eben ist das Aussteigen schwierig. Er: nur, weil ich es so mühsam tue.

Ich berichte über Muskelschmerzen und Depression am 6., und dann abends Fantasie, während der Musik: Ich soll mit dem Segelboot abfahren, nehme Abschied von allen Freunden; schließlich bleibe ich doch wegen Ina. Ich sage ihm, dass die Beziehung zwischen mir und Ina ganz erneuert ist, nicht nur im Sex.

Traum 39 (Im Auto mit Ina – später im Auto mit den Männern; ich lenke Beziehungen zu Frauen und zu Männern.) Ich konnte heute früh diesen Traum nicht ohne Karten erinnern. Er meint, die vergessenen Träume können bei freier Assoziation doch wiederkommen, wenn sie wichtig sind [?]. – Er sagt, gelegentlich mal möchte er sehen, wie ich mich bewege. Ich stehe schnell auf und gehe mit ihm zur Tür. Er sagt, dass ich mich schon freier bewege. Ob ich mich auch bücke, etwas aufzuheben. Ich: das nein, höchstens indem ich die Knie beuge.

Diese Nacht Magensäure, zum ersten Mal seit langem; häufig Milch und gegessen. [Bedürfnis nach Nursing? Weil Kemeny gestern zum Abschied hier war?] Träume 16, 60 und 61: Mit Ina über Hügel gegangen, in heiterer und unbekümmerter Stimmung.

Traum 62 von dieser Nacht (nur Fragment). Trau alter Traum 47 angefangen. (Konferenz, Hotel, alter Zylinderhut.)

Ergänzung zu 62: Das Lehrbuch kostet 10 $. Ist das Protest gegen Preis der Analyse? Ina hat gesagt, ich soll ihm mehr zahlen. Ich wollte auch, wenn sie ihre Analyse aufgegeben hätte; aber 2 Analysen sind zu viel Belastung. – Traum 63 (Quine; Office auf dem Boden; strenge Frau).

Über Muskelkrampfschmerz an der Hüfte rechts, gestern beim Niedersetzen auf der Porch und wieder beim Aufstehen. (Später im Wohnzimmer gelegen. Später in mein Bett zurückgegangen; das ging gut.) – Traum 64 über Næss und Kaplan. Er bemerkt, dass anscheinend die Rückensache nicht in Traum auftritt. (Trotz Rückfrage wird nicht klar, was er daraus schließt. Er scheint es als gutes Zeichen anzusehen; vielleicht dass das Unbewusste fühlt, dass ich die Beziehungen auch zu Männern gut handlen kann, dass ich keinen künstlichen Schutz wie die Rückensache brauche. Ich sage darauf: Aber meine Ängstlichkeit beim Gehen zeigt doch, dass das Unbewusste noch Dinge fürchtet.) 🕮\(_{14}\) [Nachdem Dr. Wallis gegangen ist, und nachdem sich Bohnert angesagt hat für Gespräch jetzt, will ich ein wenig aufstehen. Ich spüre nichts mehr vom Muskelkrampf an der rechten Hüfte. Aber sofort beim Aufstehen vom Bett kommt der Schmerz wieder, erst rechts wie gestern, dann ganz plötzlich scharfer Schmerz im Rückgrat. Ich mache lautes Schmerzgestöhne, „au, au“, weil es mich erschreckt, weil es das Gefühl der kritischen Stelle im Rücken ist. Ich lege mich sofort wieder hin, und der Schmerz hört sofort auf. Bald darauf kann ich mich wieder richtig entspannen und hin und her bewegen. Der Schmerz war von der Art, wie ich im Frühjahr einen „richtigen Rückenanfall, aber leicht“ genannt haben würde. Ina findet, dass ich weniger deprimiert bin als gestern, aber dass im Moment des Schmerzes ich doch panisch war. Meine Überlegungen sind aber ziemlich düster: Ich hatte in den letzten Monaten die Vorstellung, dass beim bloßen Herumgehen kaum jemals etwas passiert (ausgenommen, wenn ich mich bücke, was ich aber normalerweise vermeide), und dass, wenn ein krampfartiger Schmerz kommen würde, ich nicht mehr so erschrecken würde emotional. Beides sieht jetzt anders aus. –27.6. Ich habe Angst davor, die Bedpan im Bett zu benutzen; wir verschieben es für morgen. –28.6. Bedpan. Im Bett; es geht sehr gut. Ich bin sehr erleichtert, die Sorge los zu sein. ]

Ich berichte über Schmerz am 26. und meine Sorge für die Zukunft, und die Angst vor Bedpan am 27. und 28. Er: Schon bevor ich letzteres sagte, hatte er sich notiert „(rectal spam)“; letzteres nahm er dann als ganz klare Bestätigung. Er meint, da in einfachen französischen Anführungszeichen: war kein Krampf in den Rückenmuskeln, sondern nur im Rektum; der wird subjektiv als Rückenschmerz gefühlt, kann plötzlich und heftig sein. Ebenso wird oft bei Frauen Uteruskrampf, z. B. bei Menstruation, als Rückenschmerz gefühlt. Der Darm zieht sich zusammen durch unbewusste Angst, dass etwas eindringt; das ist völlig harmlos; man kann es sogar als angenehm empfinden. Ich sage, dies ist mir große Beruhigung, dass mir nichts im Rücken passiert, nicht nur nicht im Rückgrat, sondern auch in den Muskeln, sodass also da kein Schaden geschehen kann. Was ist der Weg zur Überwindung? Er: Es hat sich langsam aufgebaut durch viele Wiederholungen; darum kann es sich auch nur langsam wieder abbauen, gleichfalls durch Wiederholungen; aber das dauert in etwa so lange wie der Aufbau. Ich muss allmählich die Einstellung bekommen, dass homo Dinge akzeptabel sind, nicht unmoralisch, nichts zum Fürchten, in Tagträumen ruhig zulassen usw. Ich: Dies ist bewusst schon längst der Fall. Er: Im Unterbewussten geht es etwas langsamer. [Ina fragt ihn draußen, warum in meinem Traum keine Rückenschwierigkeit vorkommt, und ich mich immer frei bewegen kann. Er: Das zeigt, dass meine Triebe für Sex und Aktivität stark sind, aber vieles unterdrückt ist.]

VII / 1953 Ich berichte: Gestern nur einige Male auf dem Bett gesessen; zu ängstlich aufzustehen, weil letztes Mal (26.6.) der Schmerz gerade kam beim Aufstehen vom Bett. Er spricht von der Furcht vor den Versuchungen; er sagt, der unbewusste Zweck von Ritualen vor dem Ausgehen (z. B. mein Nachprüfen vor dem Weggehen zur Straße, (Mappe, Schlips, usw.), ist die Abwehr von Fantasien, die man sich nicht erlauben will. Wenn man sich erst mal alles frei erlaubt in Fantasien, verschwindet die Angst. Er erzählt von einer Patientin; er erkannte aus vielen Träumen, dass sie sich wünschte, an seinem Penis zu saugen, aber es dauerte 6 Monate, bis sie es bewusst machen und sagen konnte. Bei dieser Geschichte kommt mir plötzlich Assoziation mit seinem Penis: wie ich kürzlich (nach dem neuen Schmerz) mir wieder in Erinnerung rief, wie es war bei dem Schmerzanfall früher, als er dabei war. Ich hatte Furcht, er möchte mich an der Hand festhalten, oder auch nur mit einem Wort; was ich fürchtete, war wirklich sein Penis; darum schon vorher die Angst vor Bücken, weil das wie Aufforderung erschien. [Eine Bemerkung von Ina kürzlich rief dies wach; das habe ich jetzt nicht erwähnt.] Ich sage, es ist sehr seltsam. Er: Wie erschien es dem 8-jährigen Jungen? Da war es natürlich. Ich sage, ich kann aber gar nichts erinnern über Wünsche von Annäherung des Vaters. Er: Es ist gut, dass Erinnerung von konkretem Moment nicht nötig ist; es genügtausgestrichenes Komma das gegenwärtige Nacherleben der früheren Wünsche und Fantasien. Ich sage, ich fühle mich sehr erleichtert, dass ich dies jetzt deutlich anschauen und sogar sagen kann. Er: Die Unterdrückung gerade dieser Vorstellung mit dem Vater und mit ihm war es, was in den letzten Wochen wieder größere Spannung und Ängstlichkeit bewirkteausgestrichenes Komma und das Wiederauftreten der Magenschmerzen nachts als ein Schutz gegen Träume und Enthüllung. Sich gewöhnen an alle möglichen Fantasien dieser Art bringt die Befreiung, das heutige Sprechen ist ein wirklicher Schritt vorwärts.

Ich berichte über Fantasie am 5.7.: Mit Fränzel auf Südseeinsel; dann ist es der Vater. (mit wirklichem Organismus). Der Vater sagt, alles ist recht: mit ihm, mit der Mutter, mit Agnes. – Am nächsten Morgen dachte ich: Dies ist noch eine Befreiung; jetzt werde ich ganz leicht aufstehen können. Aber dann konnte ich nur auf dem Bett sitzen, nicht mal aufstehen! Ich war enttäuscht. Aber ich sollte die Wandlung nicht so unmittelbar erwarten. Gestern vor- und nachmittags bis zur Tür gegangen. – Einiges aus dem Krieg. Die Scheu vor der Bauchwunde eines anderen Soldaten. Er: Vieles in unseren Ängsten ist Furcht vor Kastration. Ich: Darum dachte ich damals, als ich von Furcht vor Vorgesetzten zu ihm sprach und er sagte: „Das war Furcht vor effacement. Er sagte, sie ließen Soldaten in Gruppe zu einander sprechen über ihre Furcht; das gab Erleichterung, besonders in seiner Gegenwart, wenn sie approval der Autorität erlebten. Ich: Ähnliche Erleichterung, als ich nach dem Krieg mit Flitner sprach und wir uns zugaben, oft große Angst gehabt zu haben. –Er sagt zu Ina beim Hinausgehen, ich machte wundervollen Fortschritt und käme jetzt wirklich „to the bottom of things; es wäre gut, dass ich mir vorstellen könnte, wie es fühlt, frei herumzugehen.

Ich berichte: Die letzten 3 Tage Muskeln so empfindlich; in jeder Lage spüre ich sie bald, werde ungemütlich, und weiß nicht, wie ich liegen soll. Das vielleicht durch Zusammenziehungen im Rektum? Kommt das vielleicht, weil durch den wichtigen Schritt vorwärts auch der Widerstand zeitweise wird? Er: Ja. Ich: Das ist ein guter Trost, das ist ein Zeichen, nicht von Rückgang, sondern von Fortschritt; wenn auch subjektiv unangenehm. Er meint: Spannung, nicht notwendig im Rektum, sondern mehr allgemein in der ganzen Pelviszone; erhöht durch die Tendenz, es immer zu beobachten mit Ängstlichkeit. An sich ist das ganz normal; bei gewöhnlichem Leben wird die Unterstreichung getilgt: Spannung einfach abreagiert durch Aktivitäten. – Ich frage über Baforins; ich nehme viel, seit langer Zeit. Er: beliebig viel, schadet nichts; es ist mehr eine psychologische Beruhigung, und es ist ein ganz schwaches Sedativ. Ich berichte über Dilators in Chicago. Mir war bewusst, dass sexuell, aber ich dachte nicht an homo damals. Er: Es ist auch wohl mehr in der früheren Periode, anal, vor autoerotisch; die Mutter gab den Babies oft Seifenzäpfchen; das Zäpfchen und die Entleerung wird vom Baby als angenehm empfunden. Ich sage: zuweilen Ina. Das bestätigt wohl, dass es mit der Mutter verbunden war. Er betont, wie früher oft, dass es nicht Typen sind („anale“), sondern Komponenten in jedem Menschen. – Ich erzähle vom Ziegenbock, und Abschneiden der Haut; vielleicht damals Kastrationsfurcht. –Anfang von Traum 68: Mrs. Rilston, ich Baby auf Arm. Dazu 65: kleines Kind kommt; nachher Maue und Freundin. Frage, ob hintere oder vordere Tür. Ich: Assoziation mit früherem Konflikt zwischen vorn und hinten Annäherung. Er: vermutlich Mutterfigur, von hinten. Ich erzähle von Inas Bemerkungen bei Bedpan: über „anales Kind“. Er: Aber ihre Assoziationen 🕮aEs folgt eine hier nicht wiedergegebene unpaginierte Seite mit einer langschriftlichen Zusammenfassung der Ereignisse zwischen Juni und August 1953.🕮\(_{15}\) sind nicht meine. –IchEr wird weg sein für 5 Wochen. Hat er besonderen Rat für mich? Er: Ich soll nicht strive so hart, Fortschritt zu machen mit Aufstehen, keine moralische Sache daraus machen; „nehmen Sie Ferien für eine Weile“; alles von kommen lassen. Ich (aus Nr. 69) sagte im Traum: „Wenn ich tanze, schlummert mein Gehirn, und mein Körper bewegt sich von selbst zur Musik“. Er: sehr gut; „Ich könnte es nicht besser sagen“; nicht so viel bewusste Kontrolle.

5 Wochen Pause.

VIII / 1953Ich berichte: Nach dem letzten Interview (10.7.) war 15.7. nochmal Rückenschmerz. Ich erschrak wieder, aber nicht so schlimm. Nach den 3 Rückenschmerzen dauerte es länger, bis ich wieder aufstehen konnte (24.7. zum ersten Mal zur Tür; 8.8. zum ersten Mal ins untere Zimmer). Er betont, dass ich mir klarmachen soll, dass das Erschrecken nichts Krankhaftes ist, sondern eine natürliche Reaktion, physiologisch-psychologisch bedingt; wie bei einem Kind und bei primitiven Menschen. Das kann nur langsam verschwinden; es war gut, dass ich es mehrmals erlebte; allmählich werde ich mich so daran gewöhnen. Er meint, auf dem bewussten Level habe ich sehr gut getan, weil ich jetzt alles mir selbst klarmachen und aussprechen kann, anstatt es zu unterdrücken.

Ich berichte von den heftigen Magenschmerzen diese Nacht; vielleicht wollte das Superego wieder nicht, dass Träume herauskommen. Er: Der Konflikt zwischen Superego und Ego sollte von mir mal in Worten ausgedrückt werden; und zwar als Konflikt zwischen dem 16-jährigen Jungen und dem 6-jährigen, dessen Wünsche in dem 16-jährigen stecken, aber unterdrückt werden. Ich berichte über Barmen; meine spartanisch strengen Prinzipien: in der Schule gegen das Schwindeln; der große Familienkreis, Tischgespräche; scharfe Verurteilung anderer Leute. Die Mutter hatte dieselben Prinzipen, war aber milder gegen andere Leute. Er sagt: Das war eine gute Geschichte; diesen Dingen soll ich weiter nachgehen, erst das Upperego mit den strengen Prinzipien, aber auch die Wünsche zu Wort kommen lassen; dies ist wichtiger als die Relation zu Mutter und Vater, weil der Hauptkonflikt ja in einem selbst steckt. – (Ina sagt ihm, dass Kaplan über L.A. Für 1954 gesprochen hat und fragt nach Übersicht für Besserung. Er: Innerlich gehen die Dinge sehr gut vorwärts; mit dem Aufstehen, das ist schwieriger und langsamer. Er meint aber, bis Herbst 1954 sollte das auch wohl in Ordnung sein; aber man kann nichts Bestimmtes vorhersehen. Ina erinnert ihn daran, dass, als Feigl vorigen Winter für Herbst 1953 fragte, er auch meinte, ich würde bis dahin auf sein.)

Ich erzähle mehr aus der Barmer Zeit. Meine moralischen Standards waren strenger als Mutters; nur langsam lernte ich von ihr das protestantische Prinzip: Jeder entscheidet nach seinem Gewissen. Keine bewussten Versuchungen, keine bewussten Sexwünsche. Ernst und die . Meine Erektion beim Urinieren. Ist Scheidung erlaubt? Kartenspiel Sünde? Ich wollte immer feste Regeln. Aber wie finde ich die unbewussten Wünsche? Und die aus der Kinderzeit? Er: Lesen von Büchern über Jugenderfahrungen hilft viel (z. B. Buddenbrooks; Leben mit Vater; Innoc. Voyage). Die Erinnerung geht nicht in chronologischer Ordnung, sondern umgekehrt: zu früheren und früheren Perioden.

Traum 78: (vom 26.7., vor dem Haus in Barmen, Tennenbaum. Assoziation: Fräulein Julchen; Ina) Über Tennenbaum und Smullyan. Aus Barmen erzählt: wenig Freunde; der „Rattenfänger“. Im letzten Jahr stiller Schwarm für 2 Mädchen; eins kam für Schlüssel zum Turm, aber ich blieb stumm. Erst in Jena leichtere Beziehungen. Das zitterende Knie bei Heiner. – Hat es Wert, diese spärlichen Erinnerungen an Barmen zu berichten? Er: Oh ja. – Ich gehe mit ihm zur Haustür.

Ich berichte von der großen „Delivery“ in der Nacht am 26. (nachdem morgens Einlauf, aber zweimal wenig Erfolg). – Der lange Traum 87 (vom 31.7.). (Assoziation mit Russell pinkeln; der Vater; ich der unentschiedene Hamlet; Trude bei Inas verletztem Fuß, wie der Mann in Uniform im Traum.) – Soll ich nach Erinnerungen an die Barmer Zeit suchen? Er: keine Willensanstrengung, mehr spontan! Ich: Ganz spontan denke ich zu selten an die Zeit; aber wenn ich daran denken will, kommen allerhand Bilder. Er: Das ist recht; aber dann muss man es spontan weiterlaufen lassen. – (Er sagt draußen zu Ina: „Es geht well, he gets now the hang of it“. Vermutlich meint er, dass ich jetzt Assoziationen zu Traum mache, die wesentlich sind, weil sie auf alte Gefühlsbeziehungen zurückgehen.)

Über Hanno aus „Buddenbrooks“: der kleine Junge weint und schreit im Traum, beängstigst durch das „bucklige Männlein“; und weint beim Gedichtaufsagen. Meine Erinnerungen an Gedichte aufsagen für Vater; weinen bei Volksliedern oder Märchen, z. B. „die dumme Else, Ronsdorfer Kinderkrippe. Ich habe die Idee, wie Hanno: Ich kann keine Gedichte behalten, ich kann nicht öffentlich sprechen. –Traum 84: Morris im Bett; ich muss wählen zwischen unten und oben.

IX / 1953 Über Traum (85) dieser Nacht (nur Bruchstücke: Einstein, Burks, Ski , Buch über 19. Jahrhundert). – Aus Buddenbrooks: Tod der Großmutter, die Dichter verlängern das Leben. Mutter erzählte das von Vaters Tod. Mutters Tod. Warum fuhr ich nicht früher?? Ich war kühl und hart in den Tagen in Jena und Ronsdorf. Als Kind zu weich; vielleicht darum später hart. Ina: die dicken Decken.

(anstatt 7.9.) Ich berichte: Ich habe jetzt viele Erinnerungsbilder aus Barmen und Ronsdorf, aber keine wichtigen Vorkommnisse. Er sagt: Die durchgehende Geltung ist wichtiger als einzelne Ergebnisse. Ich erzähle: Blumbach schießt den Habicht. Blumbach stottert und Hühner. Meine Schwierigkeiten im Überreden; Angst, doch nicht Erfolg zu haben. Erröten. Er: vielleicht als Kind Furcht davor, aggressiv zu sein. Ich: Ja, Mutter war sehr gegen aggressives Verhalten, immer für Frieden. Er: sie vernachlässigte wohl die wichtige Rolle der Emotionen.

Traum 8: Ina und ich klettern Seil hinauf im Theater; später gleiten wir hinunter [Sex.] –Traum 86: Vorträge von Pap in Wien. [Pap war kürzlich hier. Wir stehen persönlich gut, obwohl in manchen philosophischen Punkten nicht einig.] Ich weiß nicht, was die Grundidee in dem Traum ist. Der Dr.: voriges Mal erzählte ich ihm aus Ronsdorfweggestrichenes Komma: ich so schüchtern; der Traum zeigt, dass ein Sohn auch dann vom Vater geliebt wird, wenn er widerspricht. Ich: ja, vielleicht hätte der Vater das besonders geschätzt. 🕮\(_{16}\)

Über Ronsdorfer Zeit. Starke Bedrückung, wenn ich „Unrecht“ tat. Wie können andere Jungens dabei Spaß haben? Mit Otto in den Steinbruch geklettert. Die Mutter nahm mich oft in Schutz; z. B.: ich war mit einem anderen Jungen weggegangen, sie sagte: du dachtest wohl, es wäre kürzer. In die Hose gemacht, bei Johannes’ Haus; die Frau sagte, ich habe es unterwegs gesagt. Nochmal die Geschichte von den Handschuhen, als ich Agnes gekratzt hatte. Der Dr.: Solche Bemerkung ist schlimmer für das Kind als wirkliche Strafe; das war sadistisch von dem Vater; sicherlich war ich da zornig auf ihn. Vielleicht war die Bedrückung oft wegen Gefühlen von Hostilität gegen die Eltern, was als besonders schlimm empfunden wurde. Über Vaters 2 Schlaganfälle (er: dass sie bei Aufregung kommen, ist populärer Aberglaube); der Dr.: sicher wurden wir nachher immer zur Ruhe gewarnt, nur nicht den Vater aufregen; Kinder glauben dann an Kausalzusammenhang. Auch mit dem Tod; diese Hostilitäten und Wünsche gegen die Eltern sind so stark unterdrückt, die sind am schwierigsten herauszubringen. (Hempel erzählte gestern von Zwangsidee über Schlafanfälle; sein Vater hatte Anfälle gehabt.)

Heutigen Traum 89: Margret, die Nordkette, ich kann nicht mehr klettern; das Radio – Klavier. Bergsteigen = Sex, oder Selbstmord. Das Klettern auf dem Hügel als Ersatz dafür. – Zum Schluß geh’ ich mit dem Dr. zur Haustür. – Er sagt: ich gehe auf Fußspitze, um zu vermeiden; beim natürlichen Gehen setzt man zunächst den Absatz auf, bei durchgedrücktem Knie.

Angefangen den langen Traum 88 (vom 17. früh): Über Griechenland; Zorbas Buch, die schweigsamen Freunde (dabei kommen mir die Tränen); die große Sünde, eine Frau einsam liegen zu lassen; „lesbisch“. Ina verwandelt sich in einen Mann: der „harte Knabe“. Er sagt: Es ist gut, alle in Fantasien durchzuerleben; z. B. beim Sex in der Reihenfolge der Kindheit: zuerst die prä-genitale Phase; dann die genitale; nachher das Elterngefühl (projektiv und zärtlich). – Zum Schluß sagt er „very good“.

Über die schlimme Nacht am 21., unabhörlich Magenschmerzen, Erbrechen. Ina meinte: „wegen Überlegungen über ihren job Plan. Ich glaube nicht. Ich hatte den Abend Zorbas gelesen, wie stirbt. Erinnerungen an Mutters Tod. Warum war ich nicht früher hingefahren? Warum hatte ich sei, einige Jahre früher, nicht im Hospital besucht? Warum fuhr ich nicht zurück zu Johannes Geburt? Hemmungen, Gefühle zur Mutter auszudrücken. Er fragt, ob der Vater das entmutigte. Ich: Im Gegenteil, er war extravertiert, leicht im Ausdruck, neckte mich, dass ich träumerisch und schweigsam war. Die Mutter regte mein Denken an. Ich möchte wissen, was sie antwortete auf Fragen nach Geburten und Sexunterschieden. Sie war gegen Märchen und „erdichtete“ Geschichten.

Über Angebot von Los. Ang. Wie sind die Prospekte für mein Aufsein in 1 Jahr? Er sagt nichts Bestimmtes; es ist Sache der Entwicklung. Ich frage immer wieder: Was kann ich zum besser werden tun? Er: Es ist nicht eine Aufgabe, die durch Willensanstrengung gelöst wird. Ich: Ich war schon besser; jetzt weniger auf als vor Monat; das Vorkommen der Schmerzen hat mich zurückgesetzt; beim Gehen habe ich Angst vor dem Schmerz. Er: Das ist nur screen für die eigentliche Angst, die sich auf persönliche Beziehungen bezieht; vermutlich habe ich als Kind Affekte gezeigt, etwa zu Vater oder Schwester, und dann kam Abweisung oder lächerlich machen; und da habe ich mir gesagt: niemals wieder sowas tun, besser sich zurückhalten, nicht zu anderen gehen. – Schließlich kann die Einladung nach L.A. gut wirken: sie gibt Anregung für allmähliches trauen, auszugehen, Leute zu treffen, Auto fahren usw. (vermutlich: nachdem das Psychologische aufgeklärt ist.) Was es wirklich in der Kindheit war, ist vielleicht schon aus bisherigen Träumen zu sehen, wenn man eine gemeinsame Idee dahinter findet; oder es mag sich mal in einem Traum klar darstellen. – Am Schluß sagt er: Anscheinend ist gelegentlich eine Diskussionssitzung gut, anstatt Sitzungen für freie Assoziation.

X / 1953 (anstatt 2.) Traum 88 beendet (angefangen 21.9.): Einlauf von Ina, „Mutters großes Bett“; der schweigsame biologische Mann (Dr.) geht nach Juist ( der Dr. zieht in meine Kindheit; glückliche Zeiten mit anderen Knaben, und mit Clemens).

Traum 91: Verwandelter Tisch, und Marni. Gegensatz zwischen intellektualistischem Leben und Triebleben; Zorbas und der Schreiber. Frau Schöndube (auch über Kind für Grete).

Über Mutters Büchlein über Großvater (1927; Hempel fand es in Harvard Bibliothek). Großvaters Asthma, Depression, Schuldgefühle. Wie erst seine Frau, dann seine Tochter ihm alle Geldangelegenheiten fernhielt. Er musste schließlich Lehramt aufgeben; aber dann konnte er umso mehr schreiben, umsorgt von der liebenden Tochter: merkwürdige Parallele zu meiner Situation. Das Bild von Großvater und Mutter. Die individualistische Einstellung der Leute im Bergischen Land; selbstständiges Denken. Die Hilfsbereitschaft des Großvaters; ich sage dem Doktor, dass ich dabei an ihn gedacht habe; das freut ihn.

Ina sagte, 10.10., ich schien ein wenig deprimiert. Ich hatte nichts bemerkt. Vermutlich Schuldgefühle, weil in der Nacht zuvor selbst Sexentspannung gemacht (seit Wochen nicht zusammen, weil Ina ivy poisoning). Erleichtert durch Aussprache mit Ina. Vielleicht Schuldgefühle gegen die Mutter; in der Nacht damals war Magenschmerzen (sonst jetzt selten). Diese Nacht geträumt (fast nichts erinnert), Nr. 92: steile Bergwand mit steilen Rissen; darin hocken Knaben; ich denke, mir wäre das zu schwierig. Schwindelgefühle auf Bergen; Assoziation mit Todeswunsch und mit Orgasmus. Der Doktor: Oft sind dabei auch Wünsche, andere hinabzustoßen, aber stark unterdrückt. Ich hatte im Frühjahr schon erzählt: nach Vaters Tod konnte ich nicht weinen; vielleicht vorher Todeswünsche. Auch nach Mutters Tod konnte ich nicht weinen; bisher habe ich nie an Todeswünsche gedacht, aber alle Gefühle sind ja ambivalent. Er: Durch ihren Puritanismus in Sex fühlte ich doch wohl Frustration. Ich erinnere Spannungen gegen die Mutter in der Adoleszenz.

Gestern Shimony hier. Ich bin Vaterfigur für ihn; erst nachher spricht er zu Ina mehr persönlich. Inas Eifersucht auf die Jünglinge in Chic; jetzt weiß sie durch die Analyse, dass das ein Gefühl gegen die Brüder ist, um Beachtung vom Vater. –Traum 90: Vorlesungsnotes (= Notes über Traum); die formale (= Richtschnur im Leben); Kegelschnitt (= Schnitt durch Penis); mit Studenten auf der Straße (wie in Chic. mit Tenenbaum usw.)

Über Magie als Kind. Gebet um Vaters Wiedererweckung vom Tod. Später Gebet, dass Onkel Willy nicht sterben sollte. (Der Doktor meint, das war unter einer Reflektion der früheren Situation mit dem Vater). , ob ich in den Himmel kommen würde, nicht auf die Fugen treten, usw. Himmlische Buchführung: Wie steht mein Sündenkonto? Kann ich trotzdem in den Himmel kommen? Kann ich eine Sünde dadurch aufheben, dass ich mir eine unangenehme Sache als Buße auferlege? Oder dadurch, dass ich etwas Gutes tue. Bei meiner Vermutung (wie schon früher), dass da vielleicht Todeswünsche gegen den Vater waren, sagt er: nicht so sehr gegen den Vater gewendet, als aus Liebe zur Mutter und dadurch Eifersucht [nicht ganz klar]. 🕮\(_{17}\)

Die Biographie aus Chic. Ich zeige Fotos von Mutter. Agnes’ Aufzeichnungen über Mutters letztes Lebensjahr. Ich war beruhigt, eine Erklärung dafür zu finden, warum ich nicht in den letzten Wochen vor dem Tod zu ihr fuhr: sie bat Agnes und uns nicht mehr hinzukommen. Mutters Selbstdisziplin und Energie. – Wie gut Agnes die Erlebnisse schildern kann! Das konnte ich nicht. Über Schilpp Volume. Ich scheue mich nicht vor dem Schreiben des reply, wohl aber vor Selbstbiographie. Er sagt beim Weggehen: Nach der Analyse wird das nicht mehr schwierig sein.

Über meinen Vater. 2 Fotos; energisch, vielleicht auch streng. Harte Kindheit. Trotzdem viel gelernt. Er sang gern. Er las Geschichte und Biographien. Die Auswanderung von Elberfeld 17. Ich zeige dem Doktor meine Planzeichnungen von Ronsdorf, der Krim usw.‚PLANZEICHNUNGEN!!! und erzähle: Ich saß manchmal neben der Mutter am großen Familientisch gemütlich, wenn ich bei den Kindern zu erregt wurde. Ina fragte: Und wo saß der Vater? Den hatte ich in meiner Vorstellung ganz vergessen! –Traum Nr. 93: Die Frau springt vom hohen Gebäude herunter, die Mutter sprang entschlosen in die neue Aufgabe in Ronsdorf; oder in das ganz neue Sexerlebnis. Die 2 weißen Pferde (heute keine Assoziation mehr gebracht).

FrauIna wird nächste Woche Job in Trenton anfangen (er sagt, N.J. ist der viertbeste Staat in der Sorge für Geisteskranke). –Assoziation zu Traum 93: Die weißen Pferde sind Knabe und Mädchen; (1) Ina mit den twins, (2) Mutter mit Agnes und mir, wie sie ihre Arme um uns legt (ich sehe dann auf dem Foto, dass die Arme gar nicht sichtbar sind. –Teil aus Traum 75: Agnes schickt uns weißes Pferd (Ursula) „Godiwa“, „Firebug“.

XI / 1953 Noch Assoziation zu Traum 75: Boccacio’s Geschichte von der Verwandlung der Frau in eine Stute. Über Hemmungen der Amerikaner, über Sex zu sprechen. Ina berichtet über Fragen. Über Tabus in meiner Kindheit. Aber wir laufen zuweilen nackt herum und der Doktor fragt: welchen Teil nahm der Vater in solchen Sachen, Training mit Nachttopf usw.? Ich: Ich weiß nicht, mir scheint gar keinen; oder ich habe es verdrängt. Über Ronsdorf Grundriß: Kinderschlafzimmer und das der Eltern. Mutter saß am Bett und sang zur guten Nacht.

Der Doktor sagt, in meinen Träumen kommt allerhand heraus, aber in den Assoziationen oder Tagträumen sind noch die alten Hemmungen. Ob wohl andere Personen in der Kindheit außer Vater und Mutter, zum Aufbau des Superegos beigetragen haben? Ich: Ich glaube, sehr wenig; die älteren Brüder hatten kaum Einfluß auf die Erziehung. Durch doch etwas ältere auch Vettern und Freunde, deren Beispiel ich nacheifern wollte. – Ich erzähle von vorgestern abend: Ina fragte mich aus, wie lange ich wohl im Notfall gehen könnte und was der Unterschied ist zwischen jetzt und der Periode in SF 1943, wo ich täglich die Zeit des Spazierengehens erhöhte, und ob ich damals nur Müdigkeit oder auch Angst hatte. Wir lesen die alten Tagebuchnotizen nach. In wenigen Monaten erhöhte ich die Spazierzeit von den gewohnten 10-15 min. auf 30-40 min; ich glaube, ich hatte nicht viel Ängstlichkeit damals, aber vielleicht war es nur nicht so bewusst wie jetzt. Nach langem Sprechen mit Ina wollte ich nicht mehr und spürte schon Schmerz im Rücken rechts am Beckenkranzrand, wohl aus Protest. Und in der Nacht darauf ziemlich starke Magenschmerzen. – Ich stehe auf und gehe mit ihm ins Wohnzimmer, zeige, wie ich auf roten Stuhl hinsitze und wieder aufstehe. Er bemerkt, dass ich beim Sitzen streng eine symmetrische Haltung einnehme; ich beim Stehen mich nicht, wie er, schief an die Wand lehne und ein Bein beuge und dergleichen. Er sagt, das ist typisch kompulsiv- obsessiv, typisch für „rectitude“, die „tugendhafte“ Haltung. Während er spricht, stehe ich herum oder gehe etwas hin und her; aber da er nicht geht, gehe ich wieder zurück ins Bett, und er kommt mit. Dann sagt er, die ganze Spannung kommt (natürlich) aus Furcht vor Gefahren, Versuchungen und Strafen. Die Tension wird abnehmen, wenn durch die Analyse der Ursprung der Furcht aufgedeckt wird; er meint, durch die Ronsdorfer Erinnerungen in letzter Zeit wird allerlei aufgedeckt. Ich: Warum nimmt es immer noch so lang. Er: Gewöhnlich ist die Verteidigung des letzten, innersten Kernes der Festung am stärksten; das Unbewusste wehrt sich dagegen, die Defense aufzugeben.

(anstatt 9.) Über Inas Pleuritisschmerzen. (Jetzt viel Grippe mit Virus hier.) Wenn sie sich schlecht fühlt, soll sie zu Dr. Holland gehen.) –Traum 97 angefangen. Ein Freund zeigt mir riesige Bücher mit Bildern; Assoziation: der Doktor, hilft Bilder der Kindheit wieder hervorzubringen. Eine Filmschauspielerin ärgert sich, dass keiner zugehört. Assoziation: Ina; Mutter. Der Doktor sagt: vielleicht Agnes? (Während der Analyse ruft Kaplan aus L.A. an: nur Seminarunterricht!)

Wie wird es sein mit draußen spazieren lernen, wenn Ina fort ist in ihrem Job? Wie und wann wird das überhaupt geschehen? Er sagt, von ihm aus ist überhaupt kein Hindernis mehr, alles zu tun und auch auszugehen. Ich: Das wäre aber zu früh, ich muss es doch allmählich lernen. Er: Die langsame Methode ist wohl nicht die beste. Er hat Kindern Schwimmen beigebracht in einer Stunde; (crawling anstatt des schwierigen Brustschwimmens, und sogar Tauchen. Er zeigt ihnen als Kniff, unter Wasser auf den Beinen zu kriechen; dann können sie leicht schwimmen ohne Angst, unter Wasser zu geraten). Ich sage, dass ich mir vor und auch beim Gehen immer zurede, dass, wenn ein Schmerz kommt, es harmlos ist, und kein Grund, zu erschrecken. Er sagt, es ist besser, nicht immer daran zu denken (als ob man einem Kind immerzu sagen würde: „sei nicht bange!“ Es ist besser, nur an anderes zu denken: dass man dorthin gehen oder etwas holen wolle, und die Sorge um die möglichen Schmerzen lieber zu vergessen. Wenn ein Schmerz kommt, ist dafür Zeit genug; dann soll ich still stehen und warten, bis ich ganz entspannt bin, dann verschwindet der Krampf und der Schmerz; und dann kann ich einfach weitergehen, entweder ins Bett zurück oder auch was immer ich sonst will. Auch bücken und drehen usw. sind genau ebenso leicht möglich wie gehen; ich könnte überhaupt meinen Körper ganz frei beliebig bewegen, auch „Purzelbaum“ schlagen. Ich: Früher ist aber der Schmerz so oft angekommen bei bücken und drehen. Er: Das waren wohl neuralgische Schmerzen, ausgelöst durch irgendeine Bewegung (so wie bei manchen die Gesichtsneuralgie, pic doloreux, durch Kauen ausgelöst wird). Das ist durch die B12 Injektion jetzt ganz kuriert; es scheintdurchgestrichenes Komma, nach den Erfahrungen des letzten Jahres oder so, dass diese Injektion überhaupt nicht wiederholt zu werden brauche. – Er spricht auch wieder davon, dass ich angezogen herumgehen und sitzen könnte, auch hinlegen auf Bett oder Couch; wegen der psychologischen Wirkung, weil es die Haltung des gewöhnlichen Lebens suggeriert. – Er sagte am Anfang, dass er es mir selbst überlassen wollte, über Aufstehen usw. zu entscheiden; darum habe er sich ganz auf die psychologische Seite beschränkt, um die Wurzeln der Angst zu beseitigen. Er wolle mir nur klar machen, dass keine objektiven Hindernisse im Wege stehen, aufzustehen und mich frei zu bewegen; dass nichts Äußeres oder Körperliches im Wege steht, sondern nur inneres Superego mit seinen Verboten und daraus entspringenden Ängsten. 🕮\(_{18}\)

Ich berichte: Unser letztes Gespräch hat mir gut getan, mich ermutigt. Ich sehe nun, die attitude ist die Hauptsache. Ich versuche, mehr natürlich und casual zu sein beim Gehen, mehr an den Zweck denken als an das Gehen. Die letzten 2 Tage bin ich mehrmals zum Badezimmer gegangen, zum Pinkeln in Toilette oder Waschbecken; und dann Händewaschen. Ina ist sehr erfreut darüber. Am 14. Zahn gezogen; ich konnte gut und ziemlich entspannt sitzen (12 min). Ich bin in guter Stimmung und zuversichtlich. – Gestern Singers hier. Wir berichteten über unsere Analysen und die guten Wirkungen; um sie zu ermutigen, es auch zu tun. Über LA Angebot; Singer sagt, dass ich sehr bekannt bin als „subversiv“, vielleicht mein Name in Artikel; das ist eine Gefahr für die Ernennung in Kalifornien. – Ich sage: Ich will $ 13 zahlen, vom 1. Nov. ab; ich wünschte es schon länger, aber mit den 2 Analysen hatten wir zu viel Lasten. Er fragt: Wieso meinen Sie, jetzt ginge es? Ich: Jetzt mit Inas Job können wir es gut. Er sagt: Nach seinem Prinzip bestimmt der Patient es; also kann er nichts tun als es zu akzeptieren. – Ina hat ihn wieder um Prescription für Codein gebeten. Ich schlage vor, dass er für Lizenz ansucht und ich die Kosten dafür zahle. Er lacht und lehnt es ab; sie können nur das Gesuchblank nicht finden! Er sagt, er würde es doch nur selten brauchen.

Über Inas Krankheit (er sagt, der Virus jetzt im Umlauf in Princeton ist nicht schlimm; keine gefährliche Krankheit, nur unangehm. Weg der Übertragung unbekannt; aber die Inkubationszeit mehrere Wochen, so hat es keinen Zweck für mich, jetzt Kontakt zu vermeiden; ob man es bekommt, hängt einfach von der Immunität ab.) – Ich sage, dass ich jetzt öfter aufstehe, aber nur kurz, und wieder Ruhe brauche. Er: Es ist nicht wirklich das Ausruhen, sondern das Gefühl der Sicherheit, nach dem ich verlange. Ich sei jetzt genügend vorbereitet, um auch den Krampf, wenn er kommt, hinzunehmen und dann wieder zu relaxen, ohne hinzulegen. Wesentlich ist die Autosuggestion zu dem kleinen Jungen in mir, dass keine wirkliche Gefahr droht und kein Grund für Angst da ist und ich einfach alles tun kann; er betont wieder, dass Krampf gar keinen Schaden tut, weil es nichts als Zusammenziehung von Muskeln ist. – Die Aussprache beruhigt meine Sorge wegen Ina und ermutigen mich für weiteres Aufstehen.

Über L.A. (21. Ferngespräch mit Perry; gestern langen Brief an Kaplan geschrieben). Ich würde mich sehr ärgern, wenn die Regents meine Ernennung ablehnen würden; dagegen kann man nicht ankämpfen. Ganz anders wäre es, wenn ich einmal dort bin, und dann Anschuldigungen und gemacht würden; da könnte ich auftreten und für Denkfreiheit sprechen. – Über gestriges Gepräch mit Ina: Was für Änderungen spüre ich, als Folge der Analyse. Ich sage: freier in Gefühlen, auch negativ, die „Ambivalenz“; und auch in ihrer Erinnerung, besonders zu Ina, aber auch zu nahen Freunden. Ina sagt, ich bin doch nicht aggressiv genug, nehme immer andere in Schutz. Ich: Ich will offen und auch kritisch sein, aber nicht aggressiv. Es scheint, dass die analytischen Bücher ‚aggressiv‘ in viel weiterem Sinne nehmen. Er: Ja; man muss zwei Gegensätze unterscheiden: (1) aktiv-passiv, (2) aggressiv-rezeptiv; eine verführende Frau ist aktiv, aber rezeptiv. Er: Da ist doch auch Fortschritt im Verschwinden mancher Symptome. Ich: Ja, z. B. die Angst früher, sobald kleine Muskelschmerzen auftraten. Er: und auch Magenschmerzen. Ich: Sie kommen zuweilen noch, aber bei weitem nicht so stark wie früher. Er: Das Verschwinden von Symptomen ist wichtig, weil damit zusammengeht das Frei- und Bewusstwerden von Gefühlen, die früher unterdrückt wurden. Zum Schluß stehe ich auf, schalte die Maschine ein, helfe ihm, den Mantel anzuziehen und gehe mit bis zur Haustür.)

Ich mache weiter Fortschritte im Aufstehen, fühle mich leichter dabei. Er sagt „sehr gut“, und ich freue mich; ebenso über Inas Genugtuung; aber auch für mich. Als Kind wollte ich gern etwas tun, was der Mutter gefiel; aber ich war auch scheu, errötete, wenn sie mich lobte. Er: Das Erröten ist Zeichen für unbewusste Sexwünsche und Scheu, dass andere sie bemerken würden. – In Barmen schlief ich einige Jahre neben Mutter, im zweiten großen Bett; also wie der Vater. –Fortsetzung von Traum 97. Schule im Gebirge. – Kleine Frösche krabbeln unter meinem Hemd. Der Freund fängt das mit der Hand. Assoziation: Inas Hand an meinem Körper; ich mag nicht bloß Fingerspitzen fühlen, sondern will ganze Handfläche. In Barmen: die Uhr in meiner Hand.

Gestern mittag habe ich 50 min. auf, und war triumphierend; abends war ich , nur 20 min. auf, enttäuscht. Vorher war Bohnert da; und dann hatte ich „Little Boy“ gelesen. Da war wichtig für mich; der Zorn gegen die Eltern; er muss lernen, dass das natürlich ist. Ich war zornig gegen den Vater bei der Demütigung mit den Fausthandschuhen, vermutlich auch gegen die Mutter. Sonst kann ich keine konkreten Fälle erinnern. Aber ich denke, er hat oft Forderungen an mich gestellt, dass ich wie andere Jünglinge auf einen Baum klettern soll oder turnen oder dergleichen. [Ich kann Vaters Schwimmbasin nicht vorstellen; bin ich nie hingegangen? Vielleicht fürchtete ich, er würde zu Schwieriges von mir verlangen.] Und dann habe ich innerlich protestiert, man soll mich in Ruhe lassen. Der Junge in dem Buch macht Tonfiguren; seine Familie; und dann demoliert er sie, eine nach der anderen. Das hatte starken Appell für mich. So gewaltsame Wünsche oder Phantasien gegen die Eltern kann ich nicht erinnern; wohl aber gegen spätere Vaterfamilie; Hitler usw. Superman mit Strahlen, zerstört Tanks oder große Kriegsschiffe. – Er sagt: Sein Vater wird heute 80 Jahre; er wird ihn heute abend besuchen, mit der „ray gun“ (er zeigt mit Geste, wie er ihn bedrohen wird.)

XII / 1953 Ich berichte: Ich stehe oft auf, wie bisher, für kurz. Vorgestern Tension und etwas Schmerz in Muskel auf rechter Hüfte; ich stand trotzdem oft auf, aber saß nicht lang. Er: Die Prinzessin auf der Erbse. Meine Gefühle zu Inas Job: mit dem bewussten Willen war ich ganz dafür. In meinem Gefühl waren: schmerzliches Verzichten, weil keine Hilfe anwesend, oder umgekehrt, größere Unabhängigkeit und mehr Aktivität. Ich fühlte mich stark genug zu dem zweiten Weg. Vor einem halben Jahr wäre das Sache von hartem Willensentschluß gewesen; jetzt aber war ich psychologisch genügend vorbereitet, es so zu können. Als es dann wirklich gut ging in den ersten Tagen von Inas Abwesenheit mit meinen Gefühlen und Einstellung, und Selbstantrieb, ermutigte mich das sehr. – Vorgestern abend tanzte ich zur Mozartmusik, im unteren Zimmer; ich war so glücklich, zu sehen, wie mein Körper den Rhythmus fühlte und richtig Lust hatte, sich zu bewegen; fürvor Rührung kamen mir Tränen. Ina war auch sehr erfreut, und ich küsste sie. Er ist sehr angetan davon: „Dies ist wirklich etwas to celebrate“. Er kommt wieder mit der Idee, angezogen zu sein, um sich als Konvaleszent zu fühlen; aber ich sage: zu lästig für die so kurzen Zeiten des Aufseins. Er spricht auch von spazierengehen und ich das Auto fahren! Ich lache dazu, aber sage nur: „Vielleicht auch mal wieder, später“. – Er spricht von Drehen beim Sitzen auf Bett, und vom Aufstehen von Toilette, mit Händen auf den Knien. 🕮\(_{19}\)

[Voriges Mal kam der Doktor nicht.] Er sagt, ich mache guten Fortschritt. Das kommt hauptsächlich davon, dass ich freier träume; nicht mehr die Träume unterdrücke oder durch Schreien unterbreche. Ich sage: Aber immer noch keine Erinnerung aus der Kindheit von Angst vor dem Vater. Er meint, vielleicht waren wirklich keine drohenden oder beängstigenden Erlebnisse mit dem Vater. Man braucht nicht notwendig auf die Kindheit zurückzugehen; das Träumen ist die Hauptsache‚ es ist der Hauptzweck des Tiefschlafs; es gibt Auswirkung und Entspannung für das Unbewusste, auch wenn man die Träume nicht erinnert. Meine Spannung jetzt beim Aufstehen erklären würde. Er meint, ich habe eine ample Persönlichkeit, starke Gefühle und weite Möglichkeiten; und die werden jetzt freier, –Ende von Traum 97: Ich nehme kleine Orange ganz in den Mund. Mit Maue: Sie lässt mich Milch trinken, und wir genießen uns gegenseitig. Vielleicht Penis beissen. Das Trinken von Orangen mit dem Freund: vielleicht gegenseitig Penis beissen oder saugen?

Traum 102, erster Teil. Über „deprivation abend“ vor der Analyse; halb scherzhaft. Ich möchte Konsistenz gewinnen, nicht nur im wissenschaftlichen Denken, sondern auch in Haltungen. Z.B. ich bin zuweilen zaghaft, zuweilen mutig; das sollte in Harmonie gebracht werden. Er: Ambivalenz und Konflikt sind natürlich und allgemein; man soll nicht versuchen, eine Seite zu unterdrücken, so wie ich früher Gefühle von Aggression und Hostilität unterdrückt habe; die Eltern sagen oft einem Kind: Du bist böse. Ich: Sie schieben es auf Gott, der sieht alles. Ich selbst war dann strenger in der Beurteilung von was ich tat, als die Mutter; sie musste mich beruhigen und sagen, dass ich doch ein guter Junge war, auch wenn ich was Unrechtes getan hatte. Er: Erstaunlich, wie die Mutter versuchte, progressiv zu sein und aus der puritanischen Einstellung herauszukommen.

(Eine Sitzung ausgefallen.) Ende von Traum 102: mit Hanneliese auf der Straße, Kartoffelsalat und Ananas. Der Doktor sagt: die Ananas ist zweideutig: Penis oder Mutterliebe. Es scheint, dass mein Gefühl schwankt zwischen aktiver und passiver Rolle. Dabei aber immer etwas Zweifel: Was ist das Richtige? Keine Straßenschilder! Aber ich lerne jetzt mehr die zwei seitigen zu akzeptieren. Er sagt: Auch in der kulturellen Entwicklung ist zuerst strenge Scheidung der sexuellen Rollen; heute noch in Amerika, in Europa weniger, noch weniger in Griechenland und Renaissance, wo die beiden Sexkomponenten im Menschen klar erkannt und anerkannt waren. – (Vorher:) Wegen der Sorge, ob die Regenten der U. of Cal. meine Ernennung billigen werden, werde ich jetzt schon vorsichtig, gebe nicht mehr meine Unterschrift; dann schäme ich mich; dann fluche ich auf die Reaktionäre, die mich in diese schändliche Haltung zwingen, und auf Hook usw., die behaupten, dass kein nicht-kommunistischer Professor irgendwo in Amerika in Meinungsäußerung beschränkt wird. Er: Er hat gegen die Reaktionäre gesagt, dass jeder Schritt ein radikaler sein muss; ich: ich habe dasselbe über den echten Philosophen gesagt.

(Eine Sitzung ausgefallen Weihnachten.) Ich berichte: Am 26. zum ersten Mal hinausgegangen, zur anderen Wohnung. Es ging erstaunlich leicht. Und gestern nochmals zusammen mit Erna. Ich kann mich im Freien richtig bewegen, ohne Angst. Ein großes Erlebnis, die „wirkliche Welt“ zu sehen und das natürliche Gehen zu spüren. Ich frage, wodurch ist dieser große Fortschritt gekommen? Wodurch ist die unbewusste Angst vor dem Vater verschwunden? Ich erwartete Erinnerung besonders Ereignis aus der Kindheit, aber die sind nicht gekommen, nur lebhaftere Vorstellung der Kindheitsumgebung. Er: Das mit besonderen Erinnerungen statt nur in den Büchern, ist nicht notwendig; das Wesentliche ist, dass ich den kleinen Jungen jetzt akzeptieren kann mit allen seinen Eigenschaften und Gefühlen und dadurch merke, dass da keine besonderen Sünden oder Hostilitäten waren, die ich mir verbergen könnte, sondern einfach die (positiven und negativen) Gefühle jedes Kindes zu Eltern und dergleichen, und dass der Vater, auch wenn er über mich lachte, nichts Böses meinte; wahrscheinlich war der kleine Junge in Buddenbrooks ein wichtiger Punkt von „Ich steh’ allein auf weiter Flur“). Er schlägt vor, mal wenn ich möchte, will er mich im Auto herumfahren. Ich: lieber mit Ina, um unsere Zeit für unsere Aussprache zu sparen; er stimmt dem zu. Außerdem, sage ich, lockt es mich mehr, zu gehen, um meine eigene freie Bewegung zu spüren. –Ich gehe mit ihm hinaus (nur mit Windjacke) zu seinem Auto; wir schauen zusammen die Schwärme von Staren und die Landschaft an.

I / 1954 (Eine Sitzung ausgefallen Neujahr.) Ich berichte: Gestern der erste Spaziergang, ging gut. Viele Besucher. Mrs. Feigl, langes Gespräch über ihre Kindheit usw. Der Doktor meint, ich hatte für sie die Rolle des Analysten, zu dem sie sich aussprechen konnte. Ihre Kritik über die Analytikerin. Else Brunswik; sie sagte, jeder Patient ist zuweilen böse auf den Analytiker und bringt es heftig zum Ausdruck. Ich sagte ihr, ich könnte das nicht. Sie meinte, weil ich den Doktor zu gut kenne. Ich meine, wohl auch, weil ich seit Kindheit erzogen worden bin, dass man keine Zornausbrüche haben darf. Ich sage ihm ambivalente Gefühle über sein Kommen heute: (1) Ich freue mich darauf und bin ungeduldig darauf; (2) negatives Gefühl, dass er letzthin so selten gekommen ist; (3) er kommt schon wieder, ich möchte in Ruh’ gelassen werden. Er: Das kommt aus verschiedenen Lebensperioden: in der Adoleszenz will man selbständig werden und ist gegen Interferenz; in der Pubertät wünscht man Gefährten; in der Kindheit wünscht man und Hilfe. – Über Zorn noch: bei Intellektuellen und kommt das nicht so leicht; aber möglicherweise kommt das auch bei mir mal heraus. Er sagt, meine Entwicklung in der Analyse sei ungewöhnlich schnell gegangen; meine Bereitschaft, meine Haltung umzustellen, war eine große Hilfe.

Ich berichte: Zum ersten Mal auf Toilette gesessen; zum ersten Mal allein spazieren. Aber beim Sitzen tense. Er schlägt wieder vor, gekleidet zu liegen; aber ich fühle noch nicht so. Zuweilen nachts etwas Magensäure. –Traum 104: Der Mann im Bett in der erschreckt mich; der freundliche Mann im Garten; der erschreckende Vater und der der helfende Vater; das ist die analytische Intuition. –Ich gehe mit ihm hinaus und dann langes Stück in Richtung zum Institut allein.

Ich berichte: weitere Spaziergänge; aber auch kleiner Muskelschmerz und Magensäure. –Traum Nr. 106 von heute. Männer auf Pferden mit Flinten und Mann mit Messer. Der Doktor meint: Das geht vielleicht zurück auf die Zeit der Adoleszenz, wo mir vielleicht die Männer gefährlich vorkamen. [wirklich?]

zwei Wiederholungszeichen mit unklarem Bezug; er meint: etwa 12 Jahre, (als ich von dem Schutz der Familie in die reichere Umgebung der Knaben kam, empfand ich vielleicht ihre Grobheit usw. bedrohend). – Er fragt, mit wem ich besonders befreundet war als ich von der Familie wegging nach Freiburg. Ich erzähle wieder von Garthe. – Traum Nr. 100: Die Studenten spielen in der Klasse mit Pistolen; einer fragt mich über man servant. Assoziation: Professor Allen, der Studenten im Haus hat; vielleicht wäre es schön, das Chinesenpaar als Hilfe im Haus zu haben; zusammen männlichen und weiblichen Kontakt. Der Doktor erzählt von Ehepaar und Freund, ca. 40 Jahre, die Sexrelationen in alle 2 Richtungen haben! <<<<<<< HEAD 🕮bEs folgt eine hier nicht wiedergegebene unpaginierte Seite mit Bleistiftzeichnungen mit unklarem Bezug.🕮\(_{20}\) ======= 🕮{}cEs folgt eine hier nicht wiedergegebene unpaginierte Seite mit Bleistiftzeichnungen mit unklarem Bezug.🕮\(_{20}\) >>>>>>> c7c80c39407e99888090e637f457f1fb6f7677b9

[Voriges Mal kam der Doktor nicht.] Ich berichte: 18. und 19. mittags beim Sitzen ein wenig Muskelschmerz; etwas deprimiert, aber doch weiter aufgestanden. Am 20. zum ersten Mal spontan Entleerung (am Abend vorher Sex; möglicher Zusammenhang? Er meint ja). Am 21. endlich Schnee weg, allein spazieren. –Traum Nr. 107: (am Abend vorher war Hempel hier): Reise nach Berlin, mit Mutter, um Wohnung zu suchen; die Züge brausen vorbei; ein schönes schwarzhaariges Mädchen [Else Brunswik?]. – Nachher gehe ich mit dem Doktor zum Auto, und dann spazieren Richtung Institut, bis Querstraße, 10 min.)

Ich berichte über Djanes Besuch vorgestern. (Ich ging mit ihr spazieren. Sie war hocherfreut, dass ich mich frei bewegen kann. Ich sage, wie der Doktor und Ina geduldig gewartet haben, bis ich von mir aus so weit bin, aufzustehen, und später hinauszugehen. Aber nachher sagt sie zu Ina, sie hofft, nächstes Mal bin ich schon die meiste Zeit auf; und dann habe ich wieder so Gefühle, dass sie zu viel von mir erwarten.) Traum 108 von heute berichtet: freundliches, älteres Mitglied des Instituts spricht über Erziehungstheorie; vielleicht der Großvater und der Doktor vereinigt; die Idee, hier mit dem Institut und dem Doktor weiterzuarbeiten. – Nachher gehe ich mit ihm hinaus, und dann spazieren, nach W, 12 min.)

Ich berichte: 26. und 27. nicht ausgegangen, fühlte nicht so gut; gestern gegangen bis Mercer St. Ich frage, ob Nembutal und Dexedrin schädlich sind. Er sagt: Beide nicht in den Dosen, die ich nehme. Ich sage: Dann nehme ich es lieber, Nemb. bringt einen komfortabel zum Schlaf, und Dex. hilft, wach und heiter zu sein. Er: Ich könnte auch mal versuchen, wegzulassen, oder einzuschränken für eine Woche und sehen, wie es geht; vielleicht fühle ich mich zu komfortabel, vielleicht wäre es gut, wenn unkomfortable Gefühle herauskämen. – Ich erzähle, dass ich jetzt Djanes Drama lese, zuweilen bis Mitternacht. –Traum 109: Ich werfe den Stein zurück; David und Goliath, Rache am Vater. Traum 110: Ein neues Haus, Ofstad und Mises; ich finde Ofstad im Klo. – (Nachher fährt der Doktor mich zum Computer; ich gehe Maxwell allein zu Fuß zurück; im Auto bei den vielen Bumps fühle ich mich doch ungemütlich.)

II / 1954 Der Doktor fragt, ob das Bumpen im Auto voriges Mal mich sehr gestört hat. Ich: nicht zu sehr. Aber mal, als wir von Chic. wegfuhren, konnte ich es bald nicht mehr aushalten, und Ina musste die Matratze für mich herrichten; als sie später anderen erzählte, wie ich geklagt hatte, fühlte ich Resentment. – Ich berichte: In der Nacht 29.-30. schrie ich im Traum, Ina weckte mich auf, ich schlief aber so schnell wieder ein, dass ich am Morgen nichts von dem Angsttraum erinnern konnte. Er: Es war doch gut für meine Entspannung, dass ich den Traum hatte; und ein gutes Zeichen, dass ich bald wieder einschlafen konnte; das zeigt, dass ich es akzeptierte und mich nicht fürchtete, weiter zu träumen. Ich: Am Abend vorher Sex; dann las ich zu lange in Djanes Schauspiel: Man merkt, wie der Racheplan gegen den mächtigen Mann (eine Vaterfigur) geschmiedet wird, und man erkennt, dass die verliebten jungen Leute Halbgeschwister sind, ohne es zu wissen. Ich erzähle von meinem Gespräch mit Christiansen über D’Annunzio’sFuoco“; Christiansen war erstaunt, dass ich sagte, die tragische Schwierigkeit war selbstgemachte; die Geschwister hätten auswandern und sich heiraten sollen. Er stimmt mir zu. Wir sprechen über Inzesttabu bei Griechen, und Geschwisterehe der Könige in Ägypten. Er: Das war aber nur ein königliches Privileg. Ich: Kontrast zu meinem aufgeklärten Denken und Fühlen und Bewusstem, und doch Nachwirkung des Tabus der Kindheit: Verdrängung der Gefühle zu Schwester und Mutter. Er sagt, damit hatte ich mich doch im wesentlichen gemacht; was noch nötig war, war nur, wie jetzt in der Analyse, in die Kindheit zurückzugehen, die kindlichen Gefühle wieder nachzuerleben und dadurch zu überwinden. – Er fragt, ob ich wohl die Idee der Monarchie auch schon früh abgelehnt habe. Ich: Ja natürlich; ich wundere mich, wie sogar aufgeklärte Engländer noch daran hängen; aber die Erfahrung in Deutschland zeigt, dass solche Einstellungen sich schnell ändern; nur wenige Jahre nach der Abschaffung 1918 waren nurmehr sehr wenige Leute für Monarchie. – Nachher lange spazieren, 16 min.: bis zur Brücke.

Ich berichte: Spazieren bis zu 20 min.; danach nicht die frühere Müdigkeit, aber atemlos, auch zuviel unterwegs; und dann denke ich, das bringt Gefahr von Krampf . Er sagt: Das kommt nur durch Mangel an Gewohnheit an Bewegung (ich habe keine Alkalinreserve, daher schneller Mangel an Sauerstoff); mit Atem anhalten die Schwierigkeit besiegt, ist es Übersäuerung, und Krampfgefahr, dann ist Atem anhalten gut; wenn ich nicht Atem anhalten kann, ist es Sauerstoffbedarf, also zuviel Kohlensäure, nicht zu wenig, daher keine Krampfgefahr. – Ich berichte: Beim Tanzen fühle ich etwas freier; aber doch dabei und überhaupt immer noch Furcht vor Beugen und Twisten; ich taue zwar ein klein wenig beim Tanzen, aber habe immer Furcht, wo „die Grenze“ ist, wo plötzlich ein Schmerz eintreten würde, etwa durch Krampf. Er sagt: Er glaubt jetzt, wahrscheinlich hatte ich niemals Disksache; sie ist niemals bewiesen worden, und bei der Diagnose hat man früher die neuralgischen Anfälle nicht genügend gekannt. Er denkt jetzt, es war alles neuralgisch; und das ist jetzt permanent beseitigt durch die B12-Injektion. Ich. Diese Injektionen waren doch 52; trotzdem hatte ich mehrmals Schmerzen im Frühling und Sommer, besonders den einen beim Bücken, als er da war (März 53). Er: Das kam durch Überatmen und starre Haltung; bei leichter Bewegung, besonders rhythmisch, wie beim Tanzen, ist keine Gefahr von Krampf; vielleicht wäre es gut, Tanz und Ballett usw. in Television anzusehen, das regt das Gefühl für solche Bewegung an. Bei Leuten, die gebrochene Schulter oder sowas hatten und lange im Gips verband waren, ist auch nachher „Überprotektion“ gegen Heben des Armes; sie lernen es, indem sie mit der Hand an der Wand „hinabkriechen“, langsam mehr und mehr. Aber besser noch ist entspannte Bewegung, besonders rhythmisch. – (Er erklärt wieder ausführlich, mit Zeichnung, die neuralgischen Schmerzen; sie entstehen durch Fehler im Stoffwechsel von Sinnesnerv ganglien nahe dem Rückgrat; sie sind zu unterschei man kann sie unterscheiden von Disk dadurch, dass Paraesthesiastörungen dabei sind: numbness oder tingling, Störung beim Taktilen, Temperatur- und Schmerzempfindungen in der weiten Umgebung.) 🕮\(_{21}\)

Ich berichte: gestern abend deprimiert, weil Wirbelsäule druckempfindlich. Er: Das sind nicht Nerven, sondern periostemma; das ist immer druckempfindlich, besonders wenn man länger drückt . Ich: Wieso spüre ich es beim Gehen und Liegen und ein wenig, sogar ohne Fingerdruck? Er: Alle Menschen spüren oft etwas; ich nehme es nur übermäßig auf, „der Prinz mit dem Sandkorn“. Er sagt, es ist ein gutes Zeichen der Kur, dass ich doch zum Badezimmer ging und nachher schaute; man kann nicht erwarten, dass die negativen Gefühle nie kommen; das Wichtige ist, dass man genug Stärke hat, sie zu handle. Er sagt: Zärtlichkeit, Musik, usw. als Trost sind gut, man soll sie nicht verachten; aber besonders wichtig war, dass ich die Sache mit mir selbst durchargumentierte; anstatt 2 Figuren sollten da aber eigentlich 3 sein: das ich (die Wünsche), das Superego (das die Wünsche nicht erlauben will), und das bewusste, rationale Ego. Er sagt, ich schaute nur auf die Furchtgefühle; nun, wenn es Angst vor Kastration war, wofür will ich nicht kastriert werden, wofür will ich denn meinen Penis behalten? Diese Wünsche sind das Wichtige. Das muss erst richtig herauskommen, durch Träume usw. – Ich berichte, dass ich durch das spazieren gehen können zuweilen complacent wurde; ich empfand in einem Augenblick die Analyse überflüssig, eine störende Unterbrechung meiner Arbeit; aber das war nur so ein Gefühl; in Wirklichkeit wußte ich sehr wohl, wie sehr ich sie noch brauchte. – Was die Durch die Aussprache fühle ich mich beruhigt und gestärkt, und zuversichtlicher.

Ich berichte: täglich alleine spazieren, bis zu 20 min.; nachher nicht besonders müde, nur atemlos. Er schlägt weitere Unternehmungen vor: mit Auto fahren, um zu spazieren, oder zur Cafeteria im Institut, oder zu Konferenz, oder Konzert. Ich: vielleicht zum spazieren im Wald, oder Freunde besuchen; die anderen Sachen sind schwieriger, weil ich da nicht bequem sitzen und nicht jederzeit weggehen kann. – Ich berichte: jetzt meist Stuhlgang ohne . – Ich berichte Traum 112, 1. Szene: Männer und Frauen tauschen ihre Masken aus. – (Draußen sagt er zu Ina, ich käme beautifully along; auf allen Linien, wie eine Symphonie; das sei sehr exceptionally in meinem Alter, eine seltene Ausnahme, dass es so schnell ging (! Ich dachte immer noch, vielleicht wäre er ungeduldig, dass es nicht schneller ginge, und darum mache er weitere Vorschläge.) Ina sagt zu ihm: Sie mögen ihn wohl sehr gern, und er weiß es auch; und er stimmt zu. Ina sagt ihm, dass ich immer noch nicht weiß, was ich unbewusst fürchte; was soll ich tun, wenn später mal es wieder schlimmer wird. Er sagt, dann kann mich mit jemand anderem fortsetzen; die Einsicht selbst sei nicht so wichtig wie die Änderung im action pattern.)

Ich berichte: Am 13. 31 min. mit Ina spazieren; nachmittags Depression; abends kein Orgasmus. Er meint: Vielleicht kam irgendeine störende Assoziation auf, in Verbindung mit niedergedrückte Stimmung nachmittags – „Little Boy“ gelesen: Der Hund bellt nachts wütend, weil er ausgeschlossen ist; der Junge ist böse, weil andere ihn von Mutter und Nest ausschließen. Dabei kam mein Resentment endlich heraus, gegen die, die mich vom Institut ausschließen, der nährenden Mutter und dem Nest; ich schimpfte und fluchte 13. abends, als ich Ina erzählte, in Erinnerung an, was uns Gödel am 8. berichtet hatte, über den Mangel an Interesse unter den Institutsleuten für Verlängerung für mich und Einwendungen gegen meine Auffassung. Es tut gut, das Resentment herauszulassen. Es ist schwer für mich zu lernen, dass man sich Gefühle eingestehen und sogar sich selbst verbalisieren soll, ohne dass man sich schlecht vorkommen muss; dass man sie zwar nicht in zu Handlungen führen lassen soll, aber trotzdem sie anerkennen. Er: Wenn man sie ausdrückt, und nicht unterdrückt, ist sogar weniger Gefahr, dass sie zu Handlungen führen.

2. und 3. Teil (von 5) aus Traum 112: Gedränge in Station (Geburt und Entleerung); mit Woodger sehen wir die englischen Matrosen mit lächerlichen Mützen (Empfindlichkeit gegen Lächerlichkeit in Kleidung; lächerlich wie Woodger? Vaternachahmung bei Woodger, Gall usw.).

Ich berichte: alleine spazieren bis zu 30 min.! Aber langes Sitzen ermüdend. – Teil 4 von Traum 112: Freund mit Depression in Mayoklinik im Missionshaus. Er meint, ich scheine immer noch Hemmungen oder Zögern zu haben, das Homosexuelle zu erkennen; das Tabu dagegen in der Jugend ist 10 mal so stark wie gegen Hetero. Er sieht in diesem Traum eine Reihenfolge der Phasen: Beziehung zu Eltern; auto und anal; homo; vielleicht kommt dann in der letzten Szene hetero; ich sage: ja (Cello). Er sagt, ein Traum macht oft diese ganz fest Reihenfolge wie ein retirativer Tanz. (Ina fragt nachher: Können wir nach Californien gehen? Wie werde ich ohne ihn auskommen? Er: Ich komme gut vorwärts; nötigenfalls kann ich dort fortsetzen; ich habe eine gute Persönlichkeitsbasis, das gibt Stärke, Schwierigkeiten zu überwinden.)

Ich berichte: offzielles Offer von UCLA; ich bin geneigt anzunehmen, Ina mehr bedenklich aus politischen Gründen. Jetzt fühle ich nicht mehr, dass ich von der Mutter oder vom Nest ausgeschlossen werde (siehe 15.2.) Ich freue mich, zu sehen, dass ich mit Zuversicht dem Leben in neuen Umständen entgegensehen kann. – Schluss von Traum 112: beschädigtes Cello; die Stirnwunde von Fritz Becker.

III / 1954 Nochmal über Traum 112. Weitere Assoziation: Schwebebahn; Edens1John Henry Woodgers Frau hieß mit Vornamen Eden. Unfall; der Vorschlag: Ina ein Kind mit Professor G. Der Doktor sagt: Dieser Traum zeigt die verschiedenen Phasen, und die Konfusion und Unsicherheit, welches das „richtige“ ist, weil immer das Upperego dazwischenkommt und warnt. Er sagt: Ich war in der Freiheit des Denkens und Lebens eine Generation voraus, wie auch im ; aber da waren im Unbewussten immer Zweifel und Konflikte mit dem Superego. Es ist gut, wenn man die Fähigkeit für die verschiedenen erotischen Rollen alle behält; das gibt die nötige Varietät in der Monogamie. 🕮\(_{22}\)

Ich sage: gestern Kalifornien beschlossen, und telegrafiert. Er: Wir wollen sehen, was das Unbewusste dazu sagt; das braucht vielleicht einige Tage. –Traum 113, nur Bruchstücke (kurze und lange Säbel). –Traum 114. (Männer wollen mich schießen, in Alpenhütte; dabei Frau; wie mit Liebenstein und seiner Freundin). Konflikt zwischen homo und hetero. Ich sage, dass ich in Tagtraum selten homo erlebe. Zuweilen mache ich es eigens, aber es ist mir nicht gemütlich dabei und das andere ist mehr anziehend. Er: Wenn es nicht spontan ist, hat es nicht viel Zweck; aber es scheint, dass es ja doch oft in Traum vorkommt, nur schwach verhüllt; es ist gut, dass das ich so doch eine Befriedigung bekommt. Er meint, das Tabu dagegen ist immer sehr stark; die Furcht dagegen ist es wohl hauptsächlich, was die Angst vor dem Ausgehen hervorruft. So wie ich das Gehen mehr und mehr vermehrt habe, könnte ich jetzt soziale Beziehungen vermehren: zu Leuten gehen usw.

Über Gefühle von mir und Ina gestern über Widmung im Buch. (Meine Schwierigkeit zu schenken und Gefühle auszudrücken; ihre Schwierigkeit anzunehmen.) – Über Ausdrücken von Gefühlen als Kind zu Vater und Mutter. Vater ließ mich auf den Knien reiten; „Hoppe, hoppe, Reiter …“. Wieso konnte ich nicht meine Schwester nachahmen, die alle Gefühle ausdrückte? Er: Ich war wohl empfindlicher gegen Necken; aber das ist an der Oberfläche; ich hatte anscheinend strengeres Superego, strengere Tabus. Ich: Ich hatte eine gute Kindheit; warum dann trotzdem die Schwierigkeiten? Er: Ich lernte zwar später in manchen Dingen zu rebellieren und meinen eigenen Weg zu nehmen; aber vieles blieb unterdrückt; „you are the victim of your virtues“.

Ich berichte: Akt in Scheide, aber nicht bis zum Ende. Er sagt: Das ist guter Fortschritt. Ich frage: Wie lange geht Sexfähigkeit? Er: Oft über 70, manchmal 80; Samenbildung ist unwesentlich, die Muskeln machen doch dieselben Bewegungen bei Ejakulation. Er sagt: Frau hockend auf Mann geht auch gut; überhaupt viele Möglichkeiten. Ich sage, das täten wir zuweilen, aber dann kann ich nicht selbst den Rhythmus bestimmen. –Traum 117 (im Bahnhof, der Beamte wirft mir die Feder zu; ich springe auf die Straßenbahn.) Mein Schwanken, selbst Autorität anzunehmen. Er sagt: Eisenbahn oft männlich, Boot weiblich; es scheint, dass ich beides ohne Konflikt akzeptiere. Meine Erinnerung: von Rohdens in der Bergbahn.

Ich berichte: vorgestern Sex, überraschend; erst zögerte ich, dann zu Ina: aber heute nicht wie voriges Mal. Am nächsten Tag sagte sie, warum ich „Forderungen“ vermute, die nicht da sind; ich: nur Erwartungen. Das geht zurück auf Kindheit; die Erwartungen von Vater und Mutter. Ich übernahm nicht nur ihre moralischen Standards, sondern machte sie noch strenger; warum? Er sagt: Ich nahm diese kleinen Dinge als Tests; ich machte sie strenger aus Furcht vor den großen Übertretungen: Liebe und Todeswünsche. Über meine Zaghaftigkeit vor neuen Aufgaben, z. B. als Offizier im Krieg. Er: Das Superego hat verschiedene Gesichter; da ist noch getrennt erkennbar, was vom Vater und was von der Mutter kommt. Zum Schluß sagt er, er ist zuversichtlich, dass ich das Superego mehr unter Kontrolle bekomme.

Nichts Besonderes zu berichten. Ich muss mich bald an die Autobiographie machen. Benson schreibt: mehr Persönliches. Aber da zögere ich doch. Aber ich will soviel Persönliches hineinnehmen, wie nötig ist, um die philosophische Entwicklung zu verstehen. Er sagt: Wendepunkte sind von besonderem Interesse. Ich: Die sind bei mir nicht so scharf wie „Bekehrungen“, mehr eine stetige Kurve. Und meine Veröffentlichungen kamen gewöhnlich spät, erst wenn die Sache hinreichend ausgeklärt war; das gibt zwar klarere und emphatischere Formulierung, aber weniger lebhaft, als wenn geschrieben vor der Ausreifung (wie viele Werke der traditionellen Philosophen). Vielleicht sollte ich in Recorder sprechen; obwohl die Formulierungen für Feiglkonferenz sehr unbefriedigend waren; aber es hilft als erste Version. Er ist sehr dafür; er meint, später werde ich dann sehr vieles streichen, während ich jetzt denke, wie soll ich genug interessantes Material zusammenkriegen? Er sagt: Manches „Persönliche“ soll hinein, dabei kann ich doch das „Private“ weglassen.

Ich berichte: gestern Morrison hier; ich war viel auf; ich kann länger sitzen, wenn abgelenkt durch lebhaftes Gespräch. Ich frage: Wenn meine Angst kommt wegen Homogefahr, wieso ist sie nicht stärker wenn Besucher da ist? Er: Es scheint, dass ich das jetzt nicht mehr so fürchte, sondern akzeptiere. Aber mir ist das doch nicht klar; denn manchmal werde ich doch tense beim Sitzen. –Traum 121: Dubislav, Oheim Siebel, Washington Park (Næss).

Weiter Assoziation zu Traum 121: meine defiance von Dub. in meiner Aggression der Frau; def. des Vaters, durchgestellt durch Ohm Siebel, indem ich mit Ina die Bergbahn nehme. Neue Assoziation: Næss und mein Papierkorb; meine def. von ihm und von den moralischen Konventionen. – Ich berichte: Ich bin mehr auf, auch außerhalb der Mahlzeiten; anfangs, wenn Besucher da war; jetzt auch alleine am Tisch; ich fühle mich jetzt leichter beim spazieren; konnte mich mit Tenenbaum dabei unterhalten. 🕮\(_{23}\)

IV / 1954 (Voriges Mal ausgefallen.) Ich berichte über Besuch von Dean Dodd:2Paul A. Dodd (1902-1992); vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Paul_A._Dodd keine Vatergefühle; teils durch Analyse, teils weil er so umgänglich und nicht herablassend. Gespräch mit Paul; 2 Stunden aufgesessen; ich merke es nicht, weil Gespräch so aufregend. Der Doktor sagt: Die Tension kommt, wenn man sich mühsam zurückhält, aber nicht, wenn man aktiv teilnimmt. Besuch von Goodmans; viel auf, lebhafte Gespräche. –Traum 120: Dodo mit Penis; Assoziation: einseifen; ich wollte sie reiten lassen; Ewald und Freund Doppelkonzert; der Katheter: ich wollte in sie hinein. Der Doktor sagt: Ich umgehe den Zensor, indem ich die Homophase verwandle in ein zweigeschlechtliches Wesen; das ist auch der Grund, warum die Leute so fasziniert sind von Hermaphroditen und der Kopenhagener Operation.

Ich berichte: ein wenig Magenschmerz seit einigen Tagen, nur nachts. So gering, dass ich nicht weiß, ob es Übersäuerung ist. Er sagt, die beiden gehen oft zusammen. Ich: Ich kann keine gute Ursache finden; vielleicht Resentment über die Ablehnung meiner Auffassung durch van Hove3Vemutlich Léon Charles Prudent Van Hove (1924 -1990); vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/L%C3 %A9on_Van_Hove und Siegert im Gespräch 2.4. nachmittags, oder über Myhills Kritik (in seinem ms für Schilpp)? Aber ich kann mir nicht recht denken, dass mir das unbewusst so viel ausmacht. Er sagt: Es ist Repulsion dagegen, dass ich etwas „schlucken“ muss (es ist kontraperistaltische Bewegung, sozusagen der Anfang von Erbrechen); dies kann entweder etwas sein, das mir von außen zugefügt wird, oder, hier wohl mehr wahrscheinlich, ein unbewusster verbotener Wunsch, z. B. auf orale Befriedigung (ich: Muttermilch? Er: oder vielleicht auch für Penis des Vaters), und dann protestiert das Superego dagegen durch Andeutung der Gegenbewegung, das wieder ausstoßend (so wie ein Krampf im Darm Protest sein kann gegen analen Wunsch).

Am Tisch gesessen. Ich berichte: Ich bin mehr auf; gestern langen Spaziergang im Wald. –Traum 118: Einstein in Barmen-Toelleturm. Assoziation: Gespräch mit Einstein; Beerdigung der „Frau“: über steinernen Turm, Onkel Gustavs Geschichte. Ich sehe keinen Zusammenhang. Er meint: Ich fühle mich jetzt frei genug, an Tod zu denken: Einstein ist alt; die Beerdigung; Onkel Gustavs Furcht, vom Turm zu stürzen.

Ich berichte: Langes Telefongespräch mit Neumann (über mein Entropie ms); nun habe ich erste Zweifel, ob vielleicht meine Auffassung verkehrt ist. 10.4. Oppenheimer begrüßt vor dem Institut. Ich möchte nicht weiter spazieren. In den letzten Tag war ich meist angezogen. –Traum 122 heute früh: in Gretes Haus alleine; ein Mann kommt die Kellertreppe herauf, ich schreie um Hilfe und wache auf. Nachher kurz ein wenig Magenschmerz. – Bei Tage fühle ich mich viel freier als früher; aber der Traum zeigt doch, dass noch die alte Furcht vor Homo da ist; der Wunsch, und dann der Protest des Superegos.

Ich berichte: in den letzten Nächten Magenschmerzen; niemals 12-2h. Aufregung über die Anklage gegen Oppenheimer; Vaterfigur. –Traum 119: Paul Ruthling in SF, ich streichle ihn, er gibt uns Häuschen. Der freundliche, hilfreiche Vater, der aber zu viel dominieren will. Oppenheimer, gibt uns Wohnung, aber zwingt uns, umzuziehen. Mein Vater freundlich, aber zu viel Drängen zu Aktivität.

Ich berichte: Magen besser, aber einmal im Traum geschrien, kann den Traum nicht erinnern. – Über die Anklage gegen Oppenheimer. – Noch zum Traum 119 von vorigem Mal. Die ambivalenten Gefühle: Dankbarkeit und „Ich bezahle dafür“; Ina lehnt so Oppenheimer Dank ab; wohl auch mein UmbewusstesUnbewusstes? so ambivalent zu ihm, obwohl bewusst nur der Dank. Mein Streicheln von Paul im Traum; meine Gefühle zu Ruthling und Oppenheimer, Vaterfigur; auch zu ihm. Er fragt: „Und das Upper Ego protestiert nicht mehr dagegen?“ Ich: bewusst merke ich es nicht; aber etwas davon ist noch da, wie das Schreien im Traum zeigt. – Vater in Ronsdorf; wir spielten „Haus“ im Wald; aber ich weiß nicht, ob das Kind den Vater als Geber des Hauses betrachtet, das Haus ist ein Teil der Natur. Er: Das Kind lernt, dass der Vater das Geld verdient, z. B. für Essen. Ich: aber bei uns wurde nie über Geld gesprochen.

Ich berichte: Magen meist gut. Ich bin mehr auf, und weite Spaziergänge. –Traum 115 (1) : mit Frau auf handgetriebenem Fahrgestell auf Schienen; Frau auf einem anderen; Felsblock im Weg. Wie oft schon: Wahl zwischen männlicher und weiblicher Gesellschaft; diesmal ziehe ich männliche vor. Er: Der hand car scheint in beiden Richtungen zu gehen; das scheint daher sexuell neutral zu sein. Ich: Nein, nach meinem Gefühl fahren wir deutlich in einer bestimmten Richtung, allerdings die Frau in der umgekehrten Richtung.

Ich berichte: abends oft wach bis 3h oder später. Am 23. wollten wir zum Film „Hitler“ fahren, aber das Sitzen im Auto machte mich schon zu müde, darum kehrten wir um. Wir wollen öfter ausfahren, damit ich mich daran gewöhne. Er: Sicher werde ich bald auch selbst fahren wollen. Ich zeige Fotos aus Kindheit und Barmen, die Agnes geschickt hat. –Traum 115 (2): ein Knabe klettert mutig die steile Leiter hinauf. Assoziation: abwechselnd Gefühle von Furcht und Mut bei den Spaziergängen, besonders den ersten allein; Klettern und Sex. Die Anziehung des Abgrundes beim Felsenklettern. 🕮\(_{24}\)

Traum 123 (1): Nur Anfang: Über Carola. Ich erzähle: kurz von Maue, die mir half, die Wohnung einzurichten. Dann die ganze Zeit über CW. Spannungen mit ihrem Mann; meine konfligierenden Gefühle inbezug auf Sex mit ihr (dass ich mit dem Abendzug wegfuhr). Heute verstehe ich: Das war die Wiederholung der Situation mit den Eltern als Kind; daher die innere Schwierigkeit, aber auch die Anziehung; ich wollte den Mann herausfordern und womöglich übertrumpfen. Die Skifahrt mit ihr. Nächsten Tag allein: Beinbruch; Strafe des Schicksals oder von mir selbst? – Zum Schluß: Nun habe ich nur über C. gesprochen. Er: eine fruchtbare Exkursion. Ich: Nächstes Mal kommen die Krebse dran. Er: Man braucht die Geschichte eben gerade wenn der Mann an der Klippe hängt.

V / 1954 Ich berichte über die 3 Tage Feigl-Konferenz. Ich saß fast immer auf, zweimal 3 Stunden. Hempels Zornausbruch gegen Unterbrechungen; ich hatte zweiseitige Gefühle: Erleichterung, dass es herauskommt, und Bedauern oder Mißbilligung. Gestern nachmittag relaxt, nur mit Feigl; abends Sex; trotzdem 11-12 starke Magenschmerzen; ich verstehe nicht wieso. Er: vermutlich oraler Wunsch und dann Zurückweisung durch Situation. Ich: wohl ein Wunsch nach Penis. Er: ja, oder Brust oder Scheide. – Über Gespräch mit Nagel, über unsere Analysen. Er ist skeptisch aufgrund der Bücher, scheint aber beeindruckt von meinem Bericht. Aber er sagt: Bei der Mehrzahl seiner Freunde hat Analyse nicht geholfen. Was soll man darauf erwidern? Gibt es eine Statistik über Erfolge? Er: Nein; das wäre auch schwierig, weil Urteil schwierig; der Patient will oft den Erfolg nicht zugeben; und die Fälle sind individuell so sehr verschieden. Ich: Bei Bohnert und Hempel denke ich, es würde sicher helfen; bei anderen denke ich, sie sind zu starr und gebunden, das würde lange dauern. Er: Bohnert würde besonders schwierig sein.

2 Tage private Gespräche mit Feigl. Nächte teils gut, teils Magenschmerz; am schlimmsten letzte Nacht, 11-3h. –Traum 123 (2): Bar-Hillel. Beziehung zu den „Söhnen“. Ina sagt, bei der Konferenz war ich so abwesend von ihr wie in früheren Zeiten. Johannes jetzt Pfarrer; hören nun die finanziellen Sorgen für ihn auf?

(Eine Sitzung ist ausgefallen.) Ich berichte: 2 Vorträge im Institut beschlossen; ich habe Vorlesungsraum und bequemen Stuhl angeschaut; die Tatsache, dass ich mir die äußeren Umstände nun schon vorstellen kann, macht mir die Sache mehr familiärer und leichter. Magen war mehrere Tage gut, die letzten beiden Nächte wieder Schmerzen. Er sagt wieder: orale Wünsche, und der ältere Bruder sagt, das ist nasty. –Traum 127: Ski laufen. – Fortsetzung von Traum 123: Mädchen von Grete. Krebse im Laden; rote und schwarze; der Mann wird ungeduldig durch meine Fragen (wie der Analyst).

Über Rand; Ina seit 3 Tagen sehr hilfreich zu ihr, aber dann auch sehr irritiert (das Abbild von Inas inkompetenter Mutter, Atlasgefühle). – Fortsetzung von Traum 123: Krebse, Kellner in Arkaden; Evas „rote Rosen“.

Ich berichte über 2 Vorträge am Institut; vorgestern vorher tense, aber es ging gut; heute schon nicht mehr tense, und lebhaft gesprochen. –Traum 124 (während der Feiglkonferenz): ich deklamiere die Odyssee, kann das erste Wort „5 griechische Buchstaben; vermutlich andra, erstes Wort im Eingangsvers der Odyssee“ nicht finden; bin bewegt bei „Rückkehr für sich und die Gefährten“. Er meint: Heimweh nach dem Wiener Kreis. – Er ist sehr erfreut, dass die Vorträge so gut gingen.

Er gibt mir Asterolsalbe für die Haut hinter den Ohren; es sei eine Art Fungus, wie Athletenfuß; für die verschiedenen Arten gibt es verschiedene Salben, man muss ausprobieren. Vorsicht bei Anwendung beim Augenwinkel; es schmerzte, wenn es ins Auge kommt. –Traum 126, erste Hälfte: ein Fuchs in Wiesneck; zwei junge Wölfe [Twins]. Ich in Uniform in Berlin, treffe Lini.

Ich berichte: Vor 2 Tagen nachts 4-6 Magenschmerzen; aus den Vorgängen und Gefühlen des Tages kann ich es nicht erklären: Er: Es hat keinen Zweck, angestrengt nach Erklärung zu suchen; wenn sie kommt, kommt sie spontan, eher durch Traum als durch Nachdenken. – Fortsetzung von Traum 126: Vorstellung beim Kaiser. Dann Traum 129: Ich muss mich selbst als Leutnant, Bohnert als Korporal und 8 Soldaten dem Kronprinzen vorstellen. Am Tag vorher hatte ich Fotos von Chacha bekommen: ich 1917 auf Skiern. Ich hatte überlegt, ob ich mich bei den Bossen im Institut vorstellen soll. Der Doktor erzählt Geschichte von dem Komiker Rogers; als ein Senator ihn dem Präsidenten Coolidge vorstellte, sagte er: „Entschuldigen Sie, ich habe den Namen nicht ganz verstanden“. 🕮\(_{25}\)

Im Zusammenhang Foto von mir auf Ski, weiter 1917 am Feldberg, berichte ich: meine Unklarheit über Gefühle zu Chacha 1913, und wieder 1917, als sie zurückkam. Mutter schlug beim Urlaub vor: zum Feldberg zusammen. Chacha und Grete besuchten uns, und wir liefen Ski zusammen. Zurück an der Front machte ich endlich den Beschluss, sie zu heiraten. Juni Verlobung, August Kriegstrauung. Erst heute verstehe ich konflikthaft Gefühle; damals meinte ich, alle Gefühle müßten immer klar und eindeutig sein.

VI / 1954 Ich berichte über Fahrt nach Philad. und Vortrag dort. Vorher in der Nacht kleine Schmerzen und Rücken und Magen, und am Tage allerhand Besorgnisse, wie es gehen wird, dann ging alles leichter als ich dachte. Bei der Rückfahrt sah ich mir die vielen Leute auf der Straße an und versuchte zu erraten, wie sie sind. Abends getanzt, besonders leicht. Ich dachte, jetzt geht auf einmal alles leichter; aber es ging doch nicht so plötzlich; der nächste Tag war nicht besser als die früheren. – Er schlägt vor, zu seinem Office zu kommen nächstes Mal; ich sage, ich will es erstmal überlegen und ihm ein andermal sagen.

Über den Vorschlag Pfeil der auf letzte Zeile des Eintrags vom 4.6. verweist. Ich frage, ob es ihm angenehmer wäre. Er sagt, für ihn ist es gleich, er möchte nur anregen, dass ich Weiteres versuche. Ich: Dann will ich zunächst andere Sachen versuchen, weil ich die leichter im Augenblick entscheiden kann. Er sagt, ich kann, wenn ich will, eines Morgens ihn anrufen zu Hause bis 8:20, dass ich 9h ins Office kommen will. Von 9h ab ist er gewöhnlich da, und sicher die Sekretärin. Mehrere Couches. Er hat getrennt sein Study und seine analytischen Zimmer mit Couch. – Ich zeige ihm, wie ich auf dem Bett sitzend mich hin und her drehe und seitwärts beuge, auch ein wenig das Rückgrat nach vorne und hinten beuge; das letztere ist noch immer etwas ängstlich; das Andere kann ich schon, ohne mich mit Händen aufzustützen. – Ich sage, ich möchte bald versuchen Badewanne; aber ich brauche ein Kissen oder Brett zum Rücken anlehnen. Er sagt, eigentlich wäre es nicht nötig, dass der Rücken überall unterstützt ist; er ist in sich selbst stark genug. Ich: Ich brauche aber subjektiv noch eine feste Anlehnung im unteren Rücken. – (Nachher sagt er zu Ina, ich werde in Kalifornien bald vieles wieder tun wie früher. Ina: Sie sind wohl ein Optimist? Er: Bei einer Person wie mir darf man optimistisch sein.)

Ich berichte: Am 7. war Autofahren ermüdend. Aber am 8. zum ersten Mal selbst gelenkt, 30 min., es ging leicht. Am 9. 34 min. Er sagt, das ist ein wichtiger Fortschritt. Am 8. abends zuammen, in Scheide, milder Orgasmus. Er sagt: Das ist gut; die Kurve geht nicht immer wie ein steiler Berg, manchmal flacher. Ich berichte: Seit 7. vorige Woche Magenschmerzen; letzte Nacht besonders schlimm, mit Übelkeit, stundenlang. Er sagt: Da ist immer noch nicht die Freiheit der Fantasien; das Superego sagt: für alle Sünden, auch nur geträumte, muss Strafe kommen; ich soll mir sagen: alles ist erlaubt, nichts ist unmoralisch; aber das sag’ ich mir immer auch schon.

Ich berichte: Magen auf einmal besser; warum? Ich kann selten Träume erinnern. Er meint: Das Superego gibt jetzt mehr Freiheit, es in Träumen auszudrücken, will aber nichts davon hören. –Traum 130: Burg, Ohm Höfler, Erna. Assoziation mit Höfler: „Beischlaf“; das Hosentürl. Er sagt: Gebäude ist oft der Körper, mit allen seinen Teilen. – Ich berichte: beinahe eine Stunde Auto gelenkt; es geht so leicht. Die Sorge vorher ist größer als die Schwierigkeit, es zu tun. Er: Hemmungen etwas zu tun können oft von Schuldgefühlen über Masturb. Ina erzählt: Die Mutter tat schweigend Ignatias Hand weg. Er sagt: Eltern sind meist sehr erleichtert, wenn man ihnen sagt, sie brauchten überhaupt nichts zu tun hierbei.

Ich berichte: gestern abend shower zum ersten Mal; unnötige Sorge vorher, vielleicht weil in Monterey unter dem shower Rückenknax; auch damals zu Beginn einer freien Zeit. Die letzten beiden Nächte wieder Übelkeitsgefühle. Das ist so enttäuschend. Er sagt: besser es nonchalant nehmen; nicht zu viel Beachtung geben. – Weitere Assoziation zu Traum 130: romantische Burg, andere Klasse in Schloßburg; ich mit Garthe in dem runden Turm in der Provence. Ich sagte zu Garthe: hier wollen wir leben. Der Doktor: das war propositioning. Idee mit Segelboot für Freischar. Homer im alten Griechenland. Der Doktor: Dies ist die seltene Ausnahme; bei den meisten Völkern strenge Tabus.

Weitere Assoziation zu Traum 130: der gefährliche Balkon; stattdessen sicheres Zimmer. Der Doktor meint: Balkon ist homo, wie beim Bergklettern; homo ist gefährlich; das Zimmer mit Ina war sicherer. Er sagt: Auch in dem Traum scheue ich meist weg vom homo, habe unsichere Gefühle. Es würde helfen: tagträumen; und der Mutter sagen: in ihrer alten Lebensform fehlte hier etwas Wichtiges. Ich berichte: Gestern las Bohnert hier, vielleicht geht Bohnert nach Spanien; ich dachte: wie schön, wenn ich mit könnte. Vielleicht brachte das die Magenschmerzen letzte Nacht. 🕮\(_{26}\)

Ich berichte: zuweilen noch Magenschmerzen, aber keine Übelkeit. Die letzten beiden Nächte kein drittes Nembutal. Meine größte Sorge bezieht sich auf das Bücken. Einerseits möchte ich es bald probieren; wenn etwas passiert, wäre es gut, seine Hilfe bald zu haben, bevor er in Urlaub geht. Gestern war ich in Konflikt, ob ich es versuchen sollte. Aber ich habe noch große Angst davor; besonders weil vorigen Sommer dabei der Schmerz kam. Ich habe es nicht versucht; mein excuse war und ist jetzt, dass ich heute zum Zahnarzt gehen will. Ich sagt, ob ich es jetzt mal probieren will; aber ich zögere sehr. Er sagt, ich soll es nicht als „besonderen Test“ auffassen, sondern als Teil des gewöhnlichen Tuns. Er fragt, ob ich noch andere Sachen so als besonderen Test auffasse. Ich: Das Einsteigen ins Auto erschien mir besonders riskant; aber das kann ich jetzt schon viel leichter. Er sagt : keine besondere Sache daraus machen; übrigens beugt sich der Rücken nur sehr wenig beim Beugen bei Erwachsenen, er bleibt ungefähr gerade, nur ein wenig gerundet, bei jedem Wirbel nur unmerklich. Er sagt, Beine anheben mit Kniebeugen, wie ich es tue, ist ja auch gut; allmählich werde ich dabei etwas mehr nach beugen. –Er sagt, ich kann zurückblicken auf so gute Entwicklung, so viele Dinge sind leicht möglich geworden; dies ist nur noch eine unbedeutende Kleinigkeit; er ist zuversichtlich, dass ich jetzt immer mehr ein normales Leben führen werde; er sagt: „nur Sie sind noch worried, ich nicht.“

Ich berichte: Ich war beim Zahnarzt; viele Reparaturen nötig. –Traum 131: Konferenz in den Bergen, ich zeichne Garten für Hempel. Assoziation: Konferenz in Davos, und andere. Ich träume oft von Konferenzen; warum viele Leute und nicht nur ein Freund? Will das Unbewusste es dadurch harmloser erscheinen machen, oder wünscht es sich viele? Der Doktor sagt: Ein Mädchen hat oft Beziehungen zu vielen Männern, weil es väterliche Zuneigung und Fürsorge wünscht; vielleicht wünsche ich die Zuneigung und Beziehung von vielen Vätern, weil ich von meinem Vater nicht genug bekommen habe.

VII / 1954Traum 132, auch Konferenz mit Hempel und Oppenheim (wie 131); und Hotelmädchen. Meine Eifersucht gegen Opp. wegen Hempel. Konflikt zwischen Mädchen und weiblicher Anziehung. – Letzte Sitzung vor seinen Ferien, 5 Wochen. Hat er irgendwelche Ratschläge? Er: Er gibt keine Ratschläge, ließ immer die Dinge sich entwickeln, sodass ich weiter ging, Schritt für Schritt. Er sagt, das hat sich gut bewährt, ich habe tatsächlich viele Fortschritte gemacht. Anfangs waren die Schmerzanfälle das Hauptstörende; ohne das wäre ich wahrscheinlich weiter so gegangen mit milder Neurose ohne besondere Sachen. Dann kam das gleich, dass B12 entdeckt wurde; damit konnten die neuAnfälle eliminiert werden; sollten sie jemals wiederkommen, so könnten sie ebenso sofort in einem Tag überwunden werden. Das Übrige waren die psychologischen Dinge; er sagt, ich habe mich da sehr gut den Aufgaben appliziert und dadurch Fortschritte gemacht. – Er schlägt vor, wenn ich etwas Abenteuerliches unternehmen will, das auch helfen würde, auf die große Reise vorzubereiten, so könnte ich auswärts übernachten, und dann vielleicht auch einige Tage in einem Resort leben. Ich sage: Das wäre aber höchst unbequem; ich bin doch faul und bequem.

oben und unten durch Striche begrenzt: 5 Wochen Ferien

abgrenzender Strich waagerecht

[vorher abends: zurückhalten; Wiederholungszeichen, Bezug unklar.] selbst; 2: Frau hat Jungen. – Mit Ina gesprochen. Assoziation: Mutter unwillig, dass ich nicht alleine Schuhe finden kann; ich fühle mich ungerecht getadelt.

VIII / 1954 Zum ersten Mal in Badewanne.

Zum ersten Mal zusammen in Scheide ganz bis zum Org.

abgrenzender Strich waagerecht

Ich berichte über 5 Wochen, während er weg war. Keine besonderen . Ein paar mal nachts Magen, ein wenig Schmerz, ein wenig Übelkeitsgefühle. In den ersten Wochen war ich enttäuscht, dass ich keine Fortschritte machte; „Schulaufgaben“ nicht erfüllt. Ich glaubte, er hätte „Erwartungen“; gestern sagte ich zu Ina: der Doktor hat im Brief gesagt, ich sollte mal woanders übernachten; sie zeigt mir, dass er in wirklich nicht „Erwartungen“ ausdrücke, sondern Hoffnung, dass ich der Hitze entronnen wäre. – 2 Fortschritte (siehe oben): 2.8. Badewanne, 4.8. Org. in Scheide. Ina sagte, dass war guter Schritt vorwärts; über ihr Lob war ich ein wenig verlegen, wie bei der Mutter. –Isoniacid 3 Wochen genommen, spüre keine besondere Wirkung. Er: ruhig wieder weglassen; vielleicht könnte ich auch Dex. allmählich aufgeben. Ich: Aber einmal fühlte ich etwas deprimiert, als ich es vergessen hatte. – Einige Zeit 3 Nemb.; jetzt wieder runter auf 2; es macht mir nichts, ob ich einige Tage wenig schlafe. 🕮\(_{27}\)

Ich berichte: Gestern, trotz im Muskel gespürt, nachmittags 1 Stunde Auto gefahren; abends zusammen, Scheide, es ging sehr gut. Aber enttäuscht, dass das kurze Sitzen (10 oder 15 min.) beim Zahnarzt auf einem gewöhnlichen Stuhl mich übermäßig tense machte. Er sagt: Das ist nur, weil ich mir vorstelle, wie schwierig es für das Sp Rückgrat ist usw.; es würde leichter gehen, wenn ich mich dabei ablenkte durch Lesen oder Unterhaltung. – Über Mrs. Derl. Er kennt ihren Mann nicht. Er meint, dieser Weg durch Else Brunswik ist sicher gut, durch individuelle persönliche Beziehung. Dass sie nicht Med Dr. med. ist, würde jetzt nur wenig für mich ausmachen; ich könnte ja, wenn immer ich wünschte, einen Arzt sehen; wahrscheinlich nicht mehr als einmal im Jahr. Ich sage, vielleicht jährlich einmal allgemeine Untersuchung in Universitätsklinik. Er sagt, er ist gern bereit, ihr alles über mich zu schicken: Tests Mrs. Kupper (sie haben wahrscheinlich zweite Kopie, sonst kann sie leicht gemacht werden); er selbst würde ihr ein kurzes Summary über mich schreiben und dazu sagen, dass er gern bereit ist, über irgendeinen Punkt nähere Details zu geben. Ich sage, er soll es jetzt schreiben und auf meine Rechnung setzen. Er sagt, nein, es sei nur kurz; falls es wirklich mehrere Stunden wären, würde er es halb anrechnen; ich sage aber entschieden, er solle alles rechnen und zum vollen Betrag. – Ich frage, was, wenn ich nicht rechten Kontakt mit ihr bekomme; kann ich wechseln? Er: Gewiß, sie wird sogar eher merken als ich; aber das ist nicht zu befürchten; ich sei so anpassend, da ginge es sicher gut; ich hätte von Anfang an die nötigen Schritte für mich selbst gemacht; da genügt es, wenn da jemand ist, zu dem ich spreche; ich brauchte sehr wenig von der Seite des Analysten.

Er fragt mich über nicht-kontinentale Einflüsse auf Entwicklung der Mathematik; ich verweise auf ; und über die Motivierung unserer neuen Philosophie; ich erzähle, wie ich im Fieber Russells Buch las, und über Erlanger Konferenz usw. Am Schluß entschuldigt er sich, dass er meine Stunde für seine Interessen genommen hat; aber er habe allerhand gelernt.

Ich berichte; diese Woche zum ersten Mal alleine Auto gefahren; zum ersten Mal So, als Diane Hempel ankam; macht Spaß, so selbständig zu sein; dann mehrmals zum Zahnarzt. – Ina sprach sehr insistent mit Diane und Hempel über Notwendigkeit von Psychotherapie für ihn. –Traum 142, 23; das große Einkaufsnetz; Petrus’ Netz zum Menschen fangen; mein „missionary spirit“. Die ältere Dame; Frau Derl; das japanische Schauspiel: Kindheitserinnerungen, ganz vergessen, tauchen lebhaft wieder auf. Der Doktor sagt: Traumanalyse mit Assoziationen ist das beste Mittel für mich, damit ich auch in der Nacht so wenig Spannung und Angst habe wie bei Tage (ich hatte erzählt: diese Nacht sehr wenig geschlafen); er sagt: bei Tage habe ich schon weniger Angst als der Durchschnitt der Menschen (!); ich werde auch dahin kommen, das auch in der Nacht zu verlieren.

Zum ersten Mal ins Office, alleine gefahren. Ich berichte über den letzten Tag mit Hempel, Kemeny, usw. Am 21. wartete ich auf die Leute, hatte gesagt, sie sollen sich meist allein besprechen; fühlte mich trotzdem ausgeschlossen, besonders als sie erst später kamen; dann sprach ich „unter Dampfdruck“, ungeduldig und zu insistent, sagte Ina. – Gestern erzählte ich Kemeny, auf seine Frage, über Analyse; dass sie mir sehr viel geholfen hat; erzählte besonders von den psychologischen Wirkungen; er war beeindruckt. – Gestern abend Abschied von Hempel, Umarmung, auf Inas Anregung, dabei leichter Schmerz durch Druck seiner Hand auf meinen Rücken oben, ich erschrak: „au“; der heilige Rücken, und die Annäherung eines Mannes. Ina war immer abends lange mit Hempel allein; ich fühlte mich ausgeschlossen; vielleicht daher letzte Nacht Masturbation; nachher Selbstvorwürfe; Assistenzfantasie dabei; der Doktor sagt: das scheint aus ganz früher Kindheit zu kommen; ich: ja, Berührung durch die Mutter. – Er sagt zum Schluß: Das war ein guter Bericht!

Wieder ins Office. Ich berichte: Vorgestern morgen Inas Fuß verknaxt; ich war schockiert und zornig, dann schämte ich mich meiner Gefühle; gestern abend sagte Ina: lieber einen richtigen Menschen, als einen olympischen Gott! Gut für mich, dass sie so viel Verständnis hat. – Auch über Inas Analyse; sie war oft skeptisch über Wirkung, sieht aber jetzt selbst, wie viel es ihr geholfen hat; sie ist zugänglicher für Menschen. Aber immer noch abgeneigt, Hilfe oder Geschenke anzunehmen. – Er sagt, ich habe „alle Regeln gebrochen“, d. h. mehr Fortschritt gemacht als man erwarten konnte; das Meiste sei getan. Er will Brief an Else Brunswik schreiben, mit Kopie an den Analytiker in LA, um Bedenken wegen meines Alters zu beseitigen. – Wenn es in LA einige Zeit dauert, bis jemand mich annehmen kann, und ich mal eine Schwierigkeit habe, soll ich ihn anrufen; ich sage, ich glaube nicht, dass das nötig sein wird. 🕮\(_{28}\)

Letzte Sitzung. Zum dritten Mal in sein Office gefahren. Er schlägt einen leichten Ton an, um mir den Abschied leichter zu machen. Er hat angefangen, sein Buch zu schreiben. Er möchte mir eine Kopie des ms der ersten Version schicken, als „guinea pig“ für Comments. Er arbeitet aber nur wöchentlich ½ Tag daran! Ich rate ihm, zu Guggenheim-Moe zu gehen, und Rat zu fragen, eventuell auch über andere Foundations; er meint, da er keine Veröffentlichungen hat, muss er für ein Gesuch mindestens ein ms vorzeigen können; ich sage, er kann mich immer dort oder in ähnlichen Fällen als Referenz angeben. Ich sage, wie viel ich mich verändert fühle, und dass ich jetzt mit Zutrauen dem neuen Leben in LA entgegensehen kann. Er nimmt es alles leicht hin. Erst ganz zum Schluß, während ich sitze und dann stehe, sage ich: ich kann nicht ausdrücken, wie viel ich ihm verdanke, ich führe ein neues Leben; er: das Meiste hätte ich selbst dazu getan. Erst hierbei Pfeil nach oben habe ich Mühe, meine Stimme ruhig zu halten; auch, schon im Korridor, wo ich hinzufüge, wie dankbar auch Ina ihm ist. Er geht mit zur Haus Vorher, während ich noch liege, sage ich, ich werde ihn sehr missen; er sagt, er mich auch; das ist die einzige Andeutung von Gefühlen, die er sich erlaubt. – Er geht noch mit zur Haustür, ich sage good-bye und drücke ihm die Hand; er: „have a good trip!“.

Er sagte vorher, er würde gern gelegentlich hören, wie es mir ginge („wenn Sie den ersten Berg ersteigen, schreiben Sie mal!“). 🕮\(_{29}\)\L.A.// Dr. Kupper.\

IX / 1954OLos Angeles (Erste Besprechung, vermittelt durch Kaplan; 70 min.). Ich berichte über Rückensache. Er fragt nach Details des ersten Anfalls, ob da Schwierigkeiten des neuen Lebens in Amerika waren; ich: ich glaube nicht, ich war glücklich, hier eine Stelle gefunden zu haben. Über Vermont; Annemarie; die Anfälle, Ängste und Depressionen. Die Analyse mit Dr. Wallis; Wiedererweckung von Sex (er ist beeindruckt), psychologische Änderungen: starke Gefühle und Äußerungen, Musik usw.; Ängste beim Aufstehen. Dann nur langsamer Fortschritt; seit Dezember spazieren, seit kurzem Auto gefahren. – Er sagt: Das war eine gute Stunde, mit vielen wesentlichen Punkten.

Prinzipielle Fragen: Er selbst würde nur 1 oder 2 mal Zeit haben. Ich frage über fee; sage: bei Wallis 10 und 13; ich hörte: hier 25; vielleicht wäre er selbst zu teuer. Er sagt: Durchschnitt ist 15; für Professoren würde er 15 rechnen, auch seine Kollegen. Er schlägt vor: eine weitere Sitzung; inzwischen kann ich mir überlegen; auch ob ich bei ihm möchte oder jemand anderem, und wie oft. Ich: ja; aber er soll bestimmen, wie viel Sitzungen ratsam sind; wenn er kann, möchte ich gern mit ihm fortfahren. (Ich berichte auch über Else Brunswik und Mrs. Derl; er sagt, sie ist gute Analystin; ich: ich hörte von Kaplan, dass sie nur Traininganalysen macht, darum habe ich diesen Plan aufgegeben.)

Ich sage: 63 Jahre; ich hörte, dass das Alter häufig den Analytiker abschreckt, aber Dr. Wallis sagte, für mein Alter sehr guter Fortschritt. Ich beschreibe die Schwierigkeiten, die ich noch habe: Stehen sehr ermüdend, auch Sitzen auf geradem Stuhl; ich fürchte mich besonders vor Bücken. Ich erzähle wieder von dem plötzlichen Schmerz Frühjahr ’53 beim Bücken, und den Assoziationen. Er fragt: Kamen die spontan, oder auf spezielle Frage? Ich: Im Moment spontan, aber Suggestivwirkung früherer Bemerkungen nicht ausgeschlossen. Über Sex; neulich Scheide. – Meine schwankenden Gefühle über Fortschritte. Meine Projektion von „Erwartungen“ und „Forderungen“. Ina über Freud über Agoraphobie. – Im Mai 2 Vorträge gehalten. – Jetzt lebhaftere Sexgefühle, auch mehr Zärtlichkeiten ausgedrückt bei Tage. – Er fasst zusammen: „Sie haben die Eindruck, starke emotionale Wandlungen durchgemacht zu haben“. Ich: Ja; Djane über „Fellow Sufferer“. – Er: Eine Frau als Analytiker wäre nicht so gut für mich, weil mein Hauptproblem ist, dass ich nach 7 Jahren keinen Vater gehabt habe und jetzt Schwierigkeit habe, mit den Vaterfiguren; vielleicht zu früh selbst in die Vaterrolle gekommen. – Er will mich selbst weiter behalten; zunächst 2 Stunden; er will später entscheiden ob vielleicht mehr, es könnte sein, dass intensivere Behandlung gute Aussicht gäbe. Ich: Wenn das so ist, wäre ich gleich dafür, mehr Stunden zu nehmen. Er: Er kann jetzt nicht; vielleicht etwas später. Er: Dr. Wallis hat einen sehr guten Job getan, ich aber auch.

Ich berichte: Langen Disput mit Ina über Sproul-Allen-Reception; ich weiß selbst nicht, was eigentlich das treibende Motiv für mich war, hinzugehen; Besuch von Klopfer, Ina und ich kommen schnell in Kontakt mit ihm; mein erstes Seminar, ging ganz gut, aber doch müde nachher. Er: Ob ich über freie Assoziation weiß und das Rationale davon. Ich: theoretisch ja, aber es ist für mich nicht leicht. Er gibt die Vorschrift an: alles sagen, was einem einfällt, auch wenn trivial oder sensitiv (das heißt wohl: peinlich, wie Sex usw.) oder gegen Höflichkeit und dergleichen; als ich hereinkam, ging mir vielleicht allerhand durch den Kopf, stattdessen habe ich aber „kontrollierte Assoziation“ gebracht. – Ich erwähne nebenbei einen Traum. Er fragt interessiert, ob in der Zeit, wo ich hier war . Ich: Ja, mehrere; ich nehme meine Traumnotizen. Er wundert sich, ich erkläre mein schwaches Gedächtnis. Er: In bezug auf frühere Erlebnisse oder recent? Ich: Beides. Er: Wir wollen ein andermal sehen, ob da emotionale Ursachen dafür sind. Ich frage: Soll ich Träume nicht mehr notieren? Er: Für einige Zeit mal nicht; wir wollen sehen, wie es geht; wenn einem irgendetwas aus dem Traum einfällt, knüpfen sich dann oft andere Dinge an den Traum an. 🕮\(_{30}\)

Er fragt, was ich dachte, als ich hereinkam. Ich: Über „Regeln“: ob ich warten oder anklopfen soll (er hat Lichtsignal); ob ich Hand schütteln soll usw. Über Mutter: nicht viel verboten; unpersönliche, objektive Regeln. Über Vater: nicht streng, aber ich fürchtete seinen Spott. Agnes konnte besser erzählen, aufsagen usw. – Scheu vor Vaterfiguren, Dean in Chic., Ärzte usw. Daher auch vor ihm: Letztens war ich geknickt, weil ich nicht frei assoziieren konnte, wie „man soll“.

X / 1954 Ich berichte Traum zum ersten Mal (von voriger Woche, nicht aufgeschrieben): Mädchen singt Sta. Lucia, ich singe mit. – Er sagt: Er hat den Eindruck, es geht mir recht gut. Ich bestätige es. Er fügt hinzu, dass Dr. Wallis guten Job getan hat. – Er fragt, wann ich die letzte allgemeine medizinische Untersuchung gehabt habe; er ist erstaunt, als ich sage: Frühling 1952. Er rät: medizinische Untersuchung, schlägt Dr. Weinberger vor, weil ich sage, dass wir keinen Hausarzt haben. Er sagt, das ist ihm wichtig, um Möglichkeiten und Ziele der Therapie zu bestimmen. Er fragt, was meine Ziele dabei seien. Ich sage: Erstens Überwindung der Hindernisse (Stehen, Sitzen usw.) für Arbeit und Leben; wenn möglich, wäre wünschenswert, aber nicht notwendig, solche Verbesserungen wie: gutes Einschlafen ohne Nembutal, sodass ich auch abends mit Freunden sein könnte, und ohne Dexedrin. – Er gibt mit die Rechnung; er sagt: er übergibt sie persönlich, absichtlich. Ich frage: Soll ich auch Scheck persönlich geben? Er: Ebenso gut. Ich: Wohl damit ich den Eindruck habe, selbst den Akt getan zu haben.

Ich gebe ihm Scheck; sage dazu Pfeil, der auf die letzte Zeile des vorigen Eintrags verweist. Dazu Rechnung, wo ich meinen Namen und die Daten korrigiert habe; dazu erkläre ich: als Logiker will ich immer alles ganz genau haben. Über die Departmentparty gestern; zum ersten Mal Party seit 2 Jahren, schließlich sehr müde. Er fragt: Wann hatte die Rückensache zum ersten Mal hemmenden Einfluß auf Sex? Ich: 1945 noch nicht (Else); in späteren Jahren allmählich, nicht durch besonderes Ereignis. Ina glaubt, Scheu vor Scheide, aber bewusst nicht.

Ich berichte: Magenschmerzen gestern nach- und heute vormittag; Mutters Krebs. Vorgestern zusammen, in Scheide, gut. „Buchführung im Himmel“. Er: Es scheint, ich habe im Leben viel unter Ängsten gelitten. Ich: Eigentlich nicht, ich hatte meist ein glückliches Leben; erst heute erkenne ich die Hemmungen. Sehr spät Sex; vorher auch nicht Masturbation. Puritanische Einstellung der Familiedurchgestrichenes Komma. Er fragt: protestantisch? Ich: ja, aber nicht dogmatisch. Die Mutter war in vielem frei und offen, aber nicht im Sprechen über Sex.

Über meine Scheu vor autoritativen Männern; ich erzähle von Dr. Love in der Mayoklinik; von einigen schwierigen Lehrern; die Vorgesetzten im Krieg. Aber nicht immer unglücklich, meist glücklich. Haupausnahme: Krieg; und die Auflösung der ersten Ehe. Er fragt: Wodurch? Ich: Ich weiß nicht; ich dachte damals: wir sind zu verschieden. Über Chachas Beziehung zu Christiansen; ich verdrängte die Eifersucht. Er sagt: Wir wollen dem weiter nachgehen, warum ich dies und andere Gefühle so gänzlich verdrängte.

Ich erzähle von Sex am 12., wieder richtig schön; diesmal ungeplant. Über Fantasien dabei, diesmal und sonst: Frau mit langer Peitsche haut Jungen. Ich reite auf weißem Pferd; diesmal Penis in das Pferd, Öffnung im Rücken; dazu fiel mir am nächsten Tag ein: Bleisoldaten auf Pferden, mit pin! Die Frau ist ihm interessant; ich auf seine Frage: meist Arme und Beine nackt, manchmal auch Brust, aber Unterkörper bedeckt. Er: Der kleine Junge war sich nicht klar, was die Mutter da hatte, vielleicht auch Penis (Peitsche). Ich: Ina und ich sagen scherzhaft, zuweilen ist sie der Mann und ich die Frau; vielleicht wünsche ich mir auch das unbewusst. Er dazu: Er weiß nicht recht, ob da so ist; aber der Unterschied zwischen Wirklichkeit und Fantasie ist wichtig; beim Rücken kommt die Furcht, über die wirklich Gefahr hinaus; bei der Frau Unterschied zwischen der Wirklichkeit und meiner Fantasie. Er sagt zum Sex am 12: Dies ist wichtig; je mehr ich schon aktiv sein kann, umso mehr wird die Furcht hinten im Rücken verschwinden. Ich berichte über mein Tanzen zur Musik; beim ersten Mal voriges Jahr starke Gemütsbewegung mit Tränen und ich küßte Ina, weil die Musik mich freier machte. Er: Da ist mehr dahinter als dies. 🕮\(_{31}\)

Ich berichte: Am 15.6. bei Dr. Weinberger, er sagt: disc! Zunächst war ich zwar überrascht, aber nicht beunruhigt. Am 16. nachmittags aber Muskelschmerzen und etwas deprimiert, aber jedenfalls sind meine gegenwärtigen Schwierigkeiten psychologisch und meine Aufgabe ist, diese zu überwinden; wir müssen überwinden: Furcht inbezug auf den Rücken, und die damit verbundene Furcht für „die Front“ (d. h. Sex). Beim Weggehen sagt er: Die Ärzte tun manchmal unwittingly harm durch das, was sie sagen.

(22. hat er abgesagt.) Auf meine Frage sagt er: Er hat von Dr. Weinberger nichts Neues gehört, sondern genau das, was ich ihm voriges Mal berichtet habe; W. hat ihm gesagt: meine Rückensache ist teilweise psychologisch, aber teilweise auch organisch. Ich frage: Sagte er, es sei sicher ein Disk? K: Dies kann er nicht mit Sicherheit sagen, natürlich; jedenfalls gibt es Millionen Leute, die so etwas haben und doch unbehindert herumgehen und tätig sind; die Rückensache ist aber für mich der Punkt gewesen, auf dem sich meine schon lange vorher bestehenden psychologischen Schwierigkeiten konzentrierten, und dadurch herauskamen. – Ich berichte vom 22.: Gegen Abend etwas deprimiert, ich wußte nicht warum; später kam Ina und tröstete mich mit Zärtlichkeiten; ich glaube, es war hauptsächlich, weil er abgesagt hatte. Ich merkte sogar Gefühle von Resentment: „Eh so selten, und nun nimmt er mir noch eine Stunde weg.“ Nachts wachte ich auf, fühlte mich verlassen, und tröstete mich selbst; danach Gefühle, auch Schuld gegen Ina. Er sagt: Ganz natürlich; ein Kind, dem die Mutter sich nicht so viel widmet, wie es wünscht, will sich selbst trösten. Er fragt, was ich über Grund seiner Absage dachte. Ich: Rational dachte ich: vermutlich ein professioneller Grund; aber dann kamen andere Vorstellungen: Tennis spielen, weil jemand mir gesagt hatte [ich konnte mich nicht erinnern, wer; es war Kalish.]; dann eine seltsame Idee: er auf der Jagd; es fiel mir ein, dass Inas Doktor von Fuchsjagd gesprochen hatte, und sie hatte Gefühle dagegen. Er: Vielleicht war jemand, als ich Kind war, auf der Jagd? Ich: Der Vater ging zwar nicht mehr, hatte aber noch die Flinte; Blumbach schoß den Habicht, der wurde ausgestopft; da war auch noch ein ausgestopfter blauer Vogel, vielleicht hatte der Vater den geschossen. Der Vater spielte manchmal als ob einen Hasen schießen; das mochte ich nicht. Er: Der kleine Junge wollte nicht, dass der Vater ihn schießt. Ich: Es war mir nie klar, dass ich mich mit dem Tiere identifizierte, ich dachte, es war nur Mitleid. Mein Rätsel von der Schnecke: keiner schießt sie. Mutter war auch nicht für Jagd und sowas; später Neigung zu Vegetarismus. –Meine Abscheu vor dem Krieg. Ich konnte nicht ertragen, den am Bauch Verwundeten anzusehen. – Zum Schluß sagt er: Da ist Wichtiges aus der Kindheit zum Vorschein gekommen.

Ich korrigiere Dr. Wallis’ Vornamen: Kendall, nicht Kenneth, wie ich ihm vor Wochen mal sagte; ich vergaß inzwischen immer wieder, es ihm zu sagen. Kenneth war der Junge in „One Little Boy“; dies Buch las ich voriges Jahr. Geschichten mit dem kleinen Jungen bewegten mich stark. Wie er die Figuren von Bruder und Eltern mit Bomben bewarf. Der Hund Hamburger, der heulte, weil man ihn ausschloß. Ich fühlte mich ausgeschlossen vom Institut in Princeton durch die großen Bosse: z. B. Einstein und Neumann. Er sagt, alle Gefühle wie kleiner Junge, trotz eigener Reputation. Ich: Ja, so war es immer, besonders in früheren Zeiten; als Instruktor in Wien war ich zu schüchtern, Professoren in Deutschland zu besuchen. Ich lache über mich selbst. Er: „Sie scheinen sich wohl zu fühlen in diesen Tagen“. Ich: Ja, meine Stimmung ist gut; vor ein paar Tagen wieder Sex mit , das gibt gutes Gefühl, weil mehr aktiv. Auch in der Klasse bewege ich mich mehr und spreche freier. – (Vorher mal nach Aufzählung von allerhand Beispielen von Einschüchterung durch Vaterfiguren) Es hat keinen Zweck, mehr Beispiele zu bringen. Was soll ich denn nun sagen? Ich weiß, es gibt keine Regeln; aber ich muss doch immer überlegen, was das Rationalste und Zweckmäßigste ist. (Ich schaue das Bild von Freud an, das über mir an der Wand hängt) Der hat gesagt, frei assoziieren, nicht überlegen! Aber er war doch auch ein theoretischer Mann, vielleicht hat er es auch schwierig gefunden, das theoretische Denken abzuschalten. Ich las ein Stück in Johnsons4Ist vielleicht der 1954 erschienene 1. Band der Biographie von Ernest Jones gemeint.Biographie von Freud, wie dominierend er zu seiner Frau war, wie rücksichtslos! Aber vielleicht wünschen die Frauen das im Grunde? Vielleicht hätte ich auch früher, z. B. bei meiner ersten Frau, mehr entscheidend eingreifen sollen? –Er fasst zusammen: Also wieder dieselben Punkte wie schon bei unserer ersten Besprechung: immer ist es für mich das Problem: was ist das Richtige zu tun?🕮\(_{32}\)

XI / 1954 Der Doktor: Was war der erste Gedanke? Ich: Überlegungen im Wartezimmer, ob ich, wenn es länger dauern würde, anklopfen dürfte und vielleicht sogar hereingehen. Ich saß unbequem auf der kleinen Bank; ich dachte an denjerkim Rücken vorhin, als ich aus Royce Hallkam und die Stufe nicht sah; ich erschrak und dachte an frühere Rückenanfälle. Dies ist die ewige Frage: Was ist recht zu tun? Als Kind konnte ich Antwort von der Mutter bekommen; später wurde ich unabhängig und folgte dem eigenen Gewissen; aber manchmal fühlte ich doch: die Katholiken haben es leichter, weil die Autorität ihnen die Verantwortung abnimmt. Später habe ich zuweilen Dinge getan, sehr gegen die Konvention: Ina, und Maue. Ausführlich über unseren Beschluß für Kinder. Ich zu Gramm: mehr als Freundschaft. – Der Doktor fasst zusammen: Von dem Problem, ob ich durch die Tür gehen kann, bin ich gekommen zu den großen Fragen im Leben, die mit Sex zusammenhängen; vielleicht kein Zufall; es scheint, dass die jetzige Unfähigkeit zu Beschlüssen zusammenhängt mit damit, dass ich als Kind Fragen über Sex überlegte, die mir nicht beantwortet wurden; und jetzt hängt anscheinend die Unentschiedenheit zusammen mit dem Rücken. Ich: Ja, aber sie war vorher; der Rücken verstärkte sie nur; aber der Rücken ist wohl nur ein excuse dafür, nicht die Ursache. Er: Rückenangst, Unentschiedenheit und Sexprobleme in Kindheit scheinen eng zusammenzugehören; als ich gegen die Konvention handelte, war ich wahrscheinlich im Grunde doch nicht frei. [Vielleicht meint er: Es war nicht spontane Entscheidung, sondern rebellische?]

Ich berichte: Durch den jerk im Rücken am 1. (siehe oben) war ich erschreckt, und abends etwas down; Ina tröstete mich mit Zärtlichkeit, und zusammen, dadurch entspannt. Am 2. war mein Seminar; da ging es ganz gut. Aber am 3. etwas Fieber (bis 100.8); am 4.6. ohne Fieber, nur etwas müde; also keine richtige Flu, vielleicht nur „arrangiert“, um 2 ruhige Tage im Bett zu haben. –Als Kind „Buchführung“: vielleicht können Sünden durch gute Taten ausgelöscht werden. – Ich berichte , wie ich den Fluch gegen die Mutter an die Wand schrieb und dann eingestand. – Dann mit Oheim Siebel, wo ich falsch gesagt hatte „nein“; wochenlang darunter gelitten, und endlich ihm gebeichtet. Der Doktor sagt: Hier sieht man, wie ich Scheu und Furcht vor dem „Vater“ hatte, aber das Gewissen in mir selbst strenger machte, als der Vater gewesen war; ich needed einen Vater, denn die anderen bauten sich nicht so ein überstrenges Gewissen auf, weil sie sich stattdessen mit dem wirklichen Vater auseinandersetzten; ich sagte früher, dass ich in späterer Zeit moralisch und sexuell mich frei fühlte; aber dieses strenge Gewissen blieb doch wohl immer da und macht mir auch jetzt noch Schwierigkeiten.

Ich berichte: Am 6. abends etwas low; Musik, , ich fühle mich besser. Dann nachts Traum: (1): Ich steige in Eisenbahnwagen, zweistöckig; oben ist es ganz offen, schön zum Herumschauen, aber windig. Unten sind viele Leute, aber schließlich finde ich doch einen Platz. Assoziation dazu: Wir steigen in das Flugzeug in NY, ich später mit Leiter in berth; zu „windig“: Unser Mein Leben in Princeton war mehr sheltered; hier „exposed“ zu Gefahren, weil ich oft ausgehen muss. Traum (2): Ein junger Mann (Kalish?) spricht mir mir, er heißt Eckstein; ich sage: ich kenne einen anderen Dr. Eckstein in Topeka; der hat großes Haus, große Familie (Assoziation: er hat gesagt, er möchte später an die Westküste gehen, um mehr zu verdienen.) Der junge Mann schenkt mir ein mathematisches Instrument, vielleicht slide rule. (durchgestrichener Gedankenstrich Assoziation: Penis). Ich berichte weiter: Gestern vormittag beim Aufstehen Gefühl im Rücken und Schreck; trotzdem ½ Stunde gesessen (Helmers hier), aber tense, dann zurück in Bett. Ina fährt mit ihnen fort. Ich bin deprimiert und einsam, muss weinen. Ich bleibe ganzen Tag im Bett. Aber abends ein klein wenig getanzt. Nachts Traum (3): Ich betrachte in einem Laden Apparate für Colon Irrigator; einer einer hat viele Schläuche und Gefäße, für warmes und kaltes Wasser usw. Ich probiere ihn aus. Nahe dabei ist ein großer Tisch mit Leuten, auch vielen Frauen; es ist eine Party für Miss Schwarzkopf (Assoziation: Fräulein Schwarzkopf in Mainberg am offenen Feuer; ich habe kürzlich den Namen gelesen hier von einer Sängerin). Nachher schreibt der Laden auf meine Rechnung einen Betrag für diese Party; ich protestiere, weil ich nicht teilgenommen habe, sondern nur einigen Frauen zugenickt habe; dabei muss ich schließlich angeben, was ich zu der Zeit getan habe: Colon Irrigator. – Dr, Kupper: Die Träume sollten uns anzeigen, was der eigentliche Grund meiner Depression und Angst war; der Rücken ist ja nicht der wirkliche Grund.

Ich berichte 2 Träume vom 10.: (1) Kemeny (fast ms). (2) Ich fahre Schlick in einem Wagen mit 2 Pferden in einem Park, über Stufen; mal lehne ich mich rückwärts, bis ich ihn sehe. Assoziation: Sex. Assoziation zu Traum vom vorigen Mal: Der „Eckstein“ ist vielleicht er; zu Traum (3): vielleicht die Frage der Wahl zwischen Mann und Frau, wie in vielen früheren Träumen. Er sagt: In einem gewissen Alter als Knabe ist es ganz natürlich, dass man sexuelle Wünsche zu anderen Knaben hat; aber welchen purpose oder aim haben solche Träume in meinem jetzigen Leben? Warum habe ich solche Träume nicht voriges Jahr und vor Jahren gehabt? [Die Frage erstaunt mich, ich weiß nicht recht, auf was er hinaus will] Ich antworte: Zur Zeit als es natürlich war, habe ich es mir versagt. 🕮\(_{33}\) Da ist es doch verständlich, dass jetzt die Wünsche aufkommen, sozusagen, um es nachzuholen; voriges Jahr in Princeton habe ich auch viele solche Träume gehabt; ich vermute, dass ich sie ebenso auch durch mein ganzes Leben hatte, nur konnte ich sie früher nicht interpretieren. Er fragt: Warum aber der Wunschdurchgestrichenes Komma nach Sex mit einem Mann (oder auch mit einer Frau)? [Ich bin wieder erstaunt.] Ich antworte: Wenn man einen Menschen liebt, ist es doch klar, dass man mit ihm zusammen sein will, zunächst in freundschaftlichem Kontakt, dann auch körperliche Berührung, und schließlich möglichst enge Vereinigung. Er sagt: Meine Hauptschwierigkeit von Kindheit an war doch wohl, to stand up; das ist es, was ich jetzt durch das Liegen ausdrücke; was bedeutet das? Ich: Als Kind vielleicht zuerst das Gehen lernen, dann „aufstehen“ und „sich behaupten“ gegen den Vater und mit oder gegen andere Knaben usw. Er: Wie wird im Deutschen „Rücken“ metaphorisch gebraucht? Ich: „Rückgrat“, wie „backbone“, senkrechter Strich am linken Rand: bedeutet die Stärke des Willens, sich gegen Andere durchzusetzen. Er: Es scheint ganz klar, dass die große Rückengeschichte im Sommer 1952 durch die Furcht kam, wie ich in der neuen Situation am Institut, auf diesem sehr erhöhten intellektuellen level, bestehen würde; die eternalInterpretation in Termen von Sex hilft nicht viel, sie ist zu spekulativ; das Wesentliche war die Furcht vor dem „Bestehen“ in schwierigen Situationen seit der Kindheit; anscheinend war da immer eine Frau, die mir geholfen hat (früher die Mutter, jetzt Ina mit praktischen Dingen und im Sex), anstatt dass ich selbst „aufgestanden wäre“. (Ich glaube, er sagte noch etwas, dass der Vater gefehlt hatte, durch den sonst ein Sohn „Stärke erwirbt“; das war nicht klar.) Er fragt: War das etwas Ähnliches im Anfang der Rückengeschichte, Dez. 1936? Ich: 1936 war zwar schwierig, aber hauptsächlich am Anfang die Ungewissheit, ob ich Job bekommen würde, später der Konflikt mit dem Dean; eigentlich war das im Dez. 1936 schon nicht mehr akut. [Aber vielleicht war meine unterdrückte Indigestion über den Dean und Präsidenten da doch noch in mir am Kochen?] Er: Es ist aber klar, dass die gesamte Situation schwierig und konfliktvoll war: neues Land, neue Tätigkeit, viele Ungewissheiten und Sorgen, der Konflikt mit dem Dean, und alles zusammen; es wird klar, dass die Rückensache von Anfang an bedeutete: „Ich bin klein und hilflos, wie ich kann nicht aufstehen, man muss mir helfen“. –Ich: Auch schon vor der Rückensache hatte ich etwas, das mir erlaubte, mich von Manchem zurückzuziehen: die beiden Pneumothoraxe 1926 und 28; für viele Jahre danach sagte ich immer: ich kann nichts Schweres tragen, ich will abends nicht ausgehen usw. Er ist sehr interessiert.

Er sitzt heute im Stuhl hinter mir. Ich berichte Überlegungen zur Ursache der Rückensache: Im Tagebuch finde ich, dass Jan. 37, nach 2 ½ Wochen Unterricht aufgenommen, also nicht zu lange gelegen. Dann keine Schwierigkeiten bis Sommer 1938, Carmel. Das war Anfang einer freien Zeit für Research. Ebenso 1942 in SF und 1952 vor Princeton. Seine Annahme voriges Mal, dass die Sache 1952 kam durch meine Furcht vor der schwierigen Situation am Institut ist also wohl nicht die volle Erklärung, sondern nur einer der Faktoren; Aber ich weiß nicht, was die anderen Faktoren sind. – Über Lungenknax; Christiansen sagte: aus Schuldgefühlen. –Er sagt: Dies alles ist Bericht und Überlegung darüber, wie eine lecture, das ist nicht freie Assoziation! – (Ich versuche es freier:) Mein Zimmer in Wiesneck; Annemarie lernt Buchstaben; Schöndube diktiert mir; er macht uns alle nervös; er verwundet seine Hand mit der Axt; sein Bart, Cha liebte ihn, auch Christiansen hatte Bart. –Er sagt: Ich scheine heute eine anxiety zu haben; ich spreche um etwas zu vermeiden, mehr unfrei als sonst. –Ich bin enttäuscht, dass ich es nicht richtig mache. Ich sage: Wenn ich ganz frei sprechen würde, käme doch zu viel Irrelevantes. Er: Das ist eine Scheinrationalisierung; nächstes Mal werden wir es versuchen; wenn es wirklich irrelevant wird, kann er mich ja immer stoppen. [Nachher denke ich: Seine Kritik hilft so wenig, wie Frau Tschicholds Bemerkung: „Nicht so gehemmt tanzen, mehr frei!“]

Ich sage, dass ich crushed war nach der vorigen Sitzung, ein „Versager“; und Gefühle gegen ihn, dass er nur kritisiert, und keine positive Hilfe gab; wie Frau Tschichold (siehe oben Pfeil der auf die letzte Zeile des vorangehenden Eintrags verweist). Ich fühlte wie früher, wenn ein Anderer mich tadelt. Er sagt: Das Gefühl, dass Hilfe nur von einem starken Mann kommen kann. Ich sage: Ich erinnerte mich nachher auch, dass ich ein Gefühl von uneasiness hatte, als er sich hinter mich setzte; aber nur kurz, dann deckte ich es zu mit Überlegung, dass das die übliche Haltung eines Analytikers ist; aber es ist ja natürlich ungemütlich zu fühlen, weil man nicht mehr Auge sehen kann, wie ich zuweilen tue. Er scheint zufrieden, dass ich jetzt alles herausbringe. Er sagt, wir werden tiefer schauen und sehen, wie gerade die Rückensache zusammenhängt mit der Furcht vor Vater usw.; er sagt: Forderungen der Mutter; ich: doch wohl mehr Vater und Lehrer; die Mutter meist ermutigend, nur zuweilen schwierige Forderungen. – Er sagt: Am 26. wird die Sitzung ausfallen, wegen langem Thanksgg. Wochenende; ich: schade, ich hätte lieber sogar 3 als 2 Sitzung; z. B. letztes Mal, nach der Sitzung, als ich mir zu Hause alle Gefühle klarmachte, fühlte ich: wenn ich ihn nur hier hätte, um ihm gleich alles zu sagen! – Er sagte früher mal: Er hat in Buch für🕮\(_{34}\) von mir hineingeschaut, nicht viel gelesen (“Log. Founds“; vielleicht Enc. I/3 oder oder Beitrag in I/1?); die Sprechweise sei so sehr präzis, ganz anders als sonst bei Philosophen; darin zeige sich die Steifheit. Ich: Ja, mein Stil war immer steif; und die Leute hatten oft zuerst den Eindruck von Formalität und Hochmut, aber wenn sie mich kennen lernten, merkten sie, dass ich informal war. Er: Die Steifheit war ein Selbstschutz; auch die Steifheit beim Tanzen; es war aus Furcht; als ich dann, durch Rückensache und Alter nicht mehr so „gerade aufrecht“ mich halten konnte, war das ein Schreck; (ich glaube, er sagte dann:) Daher nahm ich Zuflucht im Bett.

Ich berichte: Gestern abend beim Zahnputzen plötzlich Rückenschmerz, nur momentan; aber ich erschrecke sehr. Schweißausbruch. Darum heute Office abgesagt, weil ich ja nicht diese Sitzung gefähr riskieren wollte. –Traum vom 21. morgens: Ich laufe Rampe in Haus oder Höhle hinunter, zementiert; dann mache ich weiten Sprung von Stufe zu anderer Stufe über Vertiefung im Lehmboden; ich halte mich mühsam lange in der Luft. Wie Hanno, der die Dickensche Länge ausdehnte. Wie bei Sex. Lehm: Spiel mit Agnes; ich fantasiere: ich pinkle auf den Lehm. Erinnerung: mit anderen Jungs gepinkelt über Lorbeerbaum; Agnes zetert. Ich kann nicht erinnern, wie Mutter Verbote sagte. Gespräch mit Freund (Bergmann), dass Freud sagt, man solle einem Jungen nicht Gasthof verbieten. Dabei errötete ich. Über Erröten in der Kindheit; Fritz „Koko“; auch wenn Mutter mich lobte. – Nächtes Mal wird ausfallen. Diesmal bricht er schon 12:38 ab; ich sage nichts dazu. [Ich denke: Diese Woche nur einmal, und dann noch verkürzt. Vermutlich, weil er diese Tage viel zusammendrängt. Vor einigen Wochen war ich auch , dass er 5 min. früher Schluß machte; aber dann letztes Mal setzte er 5 min. hinzu.]

(Voriges Mal ausgefallen, weil er verlängertes Wochenende von Thanksg. nimmt.) Meine Gefühle, ich im Wartezimmer warten musste, erst stehend, dann unbequem sitzend; schließlich angeklopft, da kam er gerade durch den Ausgang und öffnete mir. Auch Ärger voriges Mal, dass die Stunde abgekürzt wurde, wo eh nur eine in der Woche war; ich verteidige ihn gegen mich selbst, aber das Gefühl bleibt. Auch vorher mal, als er 5 min. früher schloß; aber beim nächsten Mal war es 5 min. länger. So ist Konflikt von meinem Vorwurf gegen ihn, und Rechtfertigungsversuch; aber das Gefühl bleibt dann doch. Ich wünsche ihn als gerecht und vollkommen zu sehen. –Diese Woche fühlte ich mich nicht gut; Nachwirkung des Rückenschmerzes am 21., und dann das Fehlen des Meeting, was ich als Beraubung empfand. –Traum am 27. (nach dem Tag, wo das Meeting ausfiel): Ich fürchte uniformierten Mann aus der Eisenbahn; ich verstecke mich im langen, schmalen Schlafzimmer, höre Schritte und jemand öffnet die Tür; ich schreie laut: „wer ist da?“ und wache auf. Furcht vor homo Annäherung. An dem Tag war Besuch von einem, der vielleicht homo ist [Suppes]. –Traum am 28.: Ich mit Freunden; wir klettern; wir sitzen in Haus, ältere Frau versorgt uns. Ich fahre in wheelchair zwischen vielen Leuten, lasse 3 Mädchen durch, treffe Freund, den ich „Caley“ nenne, der aber der Besucher vom vorigen Tag ist. Keine Zeit mehr für Assoziationen.] – Der Doktor fragt: Hatte ich sonst eine Krankheit oder etwas, das die Müdigkeit usw. diese Woche erklären könnte? Ich: Nein, es war wohl die Nachwirkung des Rückenschmerzes am 21. Und der Gefühle über das Ausfallen des Meetings. –Er fasst zusammen: Die Träume und meine Gefühle zeigen alle, dass ich Furcht davor habe, als schwach, hilflos, feminin, homo usw. zu erscheinen oder so zu sein; beinahe könnte man sagen, mein Zweck, warum ich zu ihm komme, ist, von ihm Stärke zu bekommen, diese Schwäche zu überwinden. Ich: Ja, nicht nur beinahe; der Rücken ist ja hier der Anlass; meine eigentliche Schwierigkeit kommt aus der unbegründeten Furcht, und mein Ziel ist, mit seiner Hilfe diese Furcht loszuwerden. Er: Diese Erwartung scheint vernünftig; er glaubt, ich werde die Furcht überwinden. Ich frage um prescription für Nembutal (oder: Motiv?) oder hat er Einwand, wie andere Analytiker? Er: Da ist vielleicht ein Einwand; ich soll lieber Dr. Weinberger anrufen.

XII / 1954Diese Woche fühle ich mich besser. Besonders nach der letzten Stunde. Ermutigt durch seine hoffnungsvolle Bemerkung am Ende. Und froh und erleichtert, dass ich meine Gefühle von Ärger usw. (über ausgefallene Stunde, und verkürzte Zeit) äußern konnte. Sowas ist sehr schwierig. Gefühle wie : ob wohl der Blitz doch treffen wird? – Über , schon, kürzlich; früh, konnte aber doch nicht schlafen, zweites Nembutal. Ich tadelte mich dafür. Die Mutter sagte: Gesund sein ist eine Pflicht. Über ihren Cancer. Über Großvaters Asthma, und Schulgefühle über Familie. Ich hatte ähnliche Gefühle über meine Familie. Die Mutter hatte mir ermöglicht, mich immer zu sehr zu entziehen. –Meine Ungewissheit 1917 mit Chacha. 🕮\(_{35}\) Schwieriger Entschluß, mich zu binden. 1913 mit Chacha: „Dies ist keine Verlobung“. –Er fragt: Wie kam ich heute, wo ich berichtete, dass es mir besser ging, auf einmal auf die Schwierigkeiten mit Chacha? Ich: Vom Denken an die Mutter sprang ich dazu über, ich weiß nicht, wieso. Vielleicht war die Ungewissheit in Jena 1917, weil ich gleichzeitig mit Chacha und Mutter zusammen war; vielleicht Konflikt der Zuneigungen? Er. Oder Furcht vor dem Blitzschlag? Ich: Eine ganz neue Aufgabe war für mich immer schwierig, besonders mit Leuten; z. B. als Leutnant zum ersten Mal kommandiert, oder in Wien zum ersten Mal die Klasse.

Zum Traum, den ich am 29.11. berichtete, wo ich in wheelchair fuhr, fiel mir ein: in den Jahren vor Princeton hatte ich oft Fantasie: bin amputiert, in wh-ch. zur Klasse usw., dabei heiter und tapfer. Wenn das Schicksal mir die Wahl gäbe, würde ich das vorgezogen haben, um nicht die ständige Furcht vor einem Rückenfall zu haben. –Frankenberger hatte Bein amputiert; aber immer noch große Schmerzen; später Selbstmord. – Solche Neigungen in der schlimmsten Zeit Sommer ‚52 in Vermont. Das Hauptmotiv dagegen war nicht die Arbeit, sondern Ina; das war ihr später wichtig, als ich es erzählte. – In Princeton Fantasien vom „Segelboot“, bei Schubertmusik; zuweilen so, dass ich abfuhr; oder so, dass ich bei dem Mädchen blieb. Der Doktor fragt: Was ist es mit dem Mädchen? Ich: Das ist Ina; ich entschied, bei ihr zu bleiben; aber abfahren und im Nichts versinken hatte doch immer noch Anziehung, wenn auch die andere Idee stärker war. –Er sagt, er kann nicht verstehen, warum gerade jetzt, wo ich mich besser fühle, diese „morbid“ Ideen auftauchen. Ich: Ich fühle mich heute wohl; durch Anderes angeregt, hätte ich anders assoziiert; jetzt kam dies in den Sinn und so sagte ich es; das scheint mir gut verständlich, denn alles das, obwohl nicht vorherrschend, ist doch immer noch im Hintergrund vorhanden. Die Idee vom w.-ch. war vielleicht auch angeregt, weil ich jetzt blauen Sticker habe, der mich berechtigt, auf dem Platz für die paraplegic Studenten zu parken; ich sah, wie einer mit w.-ch. ankam und mühsam sich in sein Auto schob.

Er sagt, nächsten Mo kann er nicht zur üblichen Stunde, könnte ich vielleicht Di? Ich: Nur, wenn nötig; nachmittags ist Seminar, das ist das interessanteste Ding in der Woche. Wir überlegen trotzdem vormittags; aber dann fällt mir Inas Klasse ein; Mo 9:10. Er fragt, wie es ist mit Seminar. Ich: Alle solchen Sache verursachen vorher eigentlich wenig worry, meist nur recht wenig jetzt; ferner ist da die Ermüdung durch Tension; mehr an schlechten Tagen. Pause, dann sage ich: haben sie noch weitere Fragen hierüber? Sonst will ich einen Traum berichten. [Ich wundere mich über die Frage; mir fällt ein, dass die meisten Analytiker besonderen Wert auf Träume legen. Ich dachte im Moment: Die Ermüdung beim Ausgehen usw. ist so eine alte Sache, darüber ist nicht mehr zu sagen. Erst nach dem Meeting denke ich, aufgrund seiner späteren Bemerkungen, dass er vielleicht wünschte, dass ich mehr darüber sage. – Ich dachte: Er hält den Traum sicher auch für wichtig; er wünscht sehr, dass ich es ausdrücklich ausspreche.] Ich: Ja, dies ist der erste Traum seit einiger Zeit. – Ich berichte Traum vom 9.: [Ich hatte ihn gestern Ina erzählt und schon dazu assoziiert.] In einer Menge von Leuten mit Kostümen usw., auf einem freien Platz. Ein Mädchen gefällt mir, groß und breite Hüften; ich springe von hinten auf sie huckepack. Sie sagt: nein, geh runter, aber nicht zornig. Ich gehe mit Bedauern herunter. Ein junger bull, mit Blumen geschmückt; vielleicht für Aufführung. Aber plötzlich sehe ich, dass die Leute vor ihm weglaufen, in einen drug store. Dann ich auch, zur Vorsicht. Draußen großes Gedränge. In einer Ecke sitzt ein Mann mit falschem weißem Spitzbart; ich denke: Er will wohl den Poincaré darstellen. – Später sehe ich den Eingang einer Höhle; darin steht ein langer Tisch; daran sitzen Leute. Ich denke: Hier muss Poinc. und die französische Regierung sein, oder französische Soldaten; aber stattdessen eine Dinnerparty, elegante Damen, die gut essen und trinken. [Assoziation Poinc.; ich sprach vor kurzem mit Mia Reichenbach über Rs Buch Raum und Zeit; ich dachte: ich stimme mit R. überein, ausgenommen über P., dessen Konventionalismus (dies ist der Mathematiker, nicht der Staatsmann) R. ablehnt, ich aber für wichtig halte. Es ist Sache der Betonung; ich betone die Freiheit der Wahl durch Konventionen in der Wissenschaft. –Die Höhle: Brief von Garthe mit Fotos. Über Guny Höhle, wo andere Soldaten wohnten; zu Weihnachten saßen sie am langen Tisch, tranken und sangen; ich musste eine Zeit dabei sein, dann ging ich auf mein Zimmer, zu lesen.] Er fragt: Wie kommt es, dass die Kriegszeit so besonders häufig in Träumen auftaucht? Ich: Weil stark besetzt mit Emotion: Gefahr von Tod und Verwundung, obwohl wir nur selten kritische Tage hatten; die schwierige Aufgabe; Beziehung zu Vorgesetzten, zur Mannschaft; Kameradschaft, obwohl nicht so nahe wie mit wirklichen Freunden in der Studentenzeit. Er: „Sie scheinen den Punkt zu missen; ich weiß nicht, wie die Methode der Behandlung in Princeton war; Sie scheinen keine Idee zu haben, was der Zweck der Behandlung ist; Sie berichten Träume, und Gefühle, und Erinnerungen aus der Vergangenheit, aber Sie sagen nicht anything. Ich: Wie meinen Sie das, ich sage doch immer etwas. Er: Da ist keine Kontinuität von Meeting zu Meeting.🕮\(_{36}\) Ich: Das ist wahr; in Princeton in der Analyse war keine Kontinuität, streng gesprochen; aber doch ein Zusammenhang, indem gewisse Punkte immer wieder auftraten, z. B. Beziehung zu Mutter; zum Vater und Vaterfiguren, zu Frauen, zu Männern homo, usw. Er: Das ist alles an der Oberfläche; wir wollen hier tiefer gehen; z. B. was ist der unique feature vom camp Leben im Krieg? Ich: Sie meinen, was dabei für mich emotional wichtig war? Das ist nicht ein einziges Ding, sondern viele. Zuerst die Furcht vor Tod oder Verwundung . Er: Aber z. B. vom Leben im rest camp? Ich: Zuerst das Gefühl von relief, aus den Gefahren der Front heraus zu sein; dann das Leben unter Kameraden, der Drill, usw. Er: Das Charakteristische ist aber das Zusammensein von Männern allein; die Tatsache, dass so viele der Träume in die Kriegszeit zurückgehen, zeigt doch, dass in der Zeit für mich auch etwas war, was eine starke Befriedigung brachte; aber in meinen Erinnerungen bringe ich immer nur die unpleasant Seite des Lebens im Kriege.Ich: Sie meinen den Homofaktor? Er: „Ich weiß nicht, ob man es homo nennen soll; in einem gewissen Sinne ja. Aber ich meine etwas mehr Spezifisches; dass Sie den Wunsch nach etwas haben, was in ihrem Leben gefehlt hat durch Fehlen des Vaters. Sie fürchten sich vor Anstrengungen, vor Aufgaben, vor Männern, wie denen im Institut Princeton, wie eine Jungfrau sich fürchtet, vergewaltigt zu werden. Sie wünschen, Männern nahe zu sein, um von denen Stärke zu bekommen; Sie wünschen mich möglichst häufig zu sehen und fühlen sich hilflos, wenn eine Stunde ausfällt; Sie freuen sich, Gespräche zu haben mit lebhaften jungen Männern.

Schon aufgestanden, sage ich: Nun fühle ich mich ganz bewildered; früher sagte er mir, nur nichts planen für das Meeting, einfach kommen lassen, wie es kommt; aber heute sagt er, es ist zu wenig Kontinuität da; soll ich also doch überlegen, wie ich mehr Kontinuität schaffen soll? Er: Nein, nichts planen, nicht worry!

Ich berichte meine Gefühle über vorige Stunde: Resentment über seine derogatorischen Bemerkungen, dass ich den Hauptpunkt nicht sehe, dass die Kontinuität fehlt, usw.; das scheint mir unverträglich mit seiner früheren Direktive, dass ich nicht planen soll, sondern es von selbst laufen lasse; ich bemühe mich, mein Bestes zu tun hier, und ich empfinde es als unfair wie er es kritisiert. Er: Waren Sie upset über das Wochenende? Ich: Ja. Ich erkläre, dass ich, Dr. Wallis folgend, das Wort „homo.“ im weiten Sinne nehme. Er: I commend you for standing up to me „Was in Wirklichkeit gemeint war, ist, dass Sie die Träume und Assoziationen nur so redeten wie ein ritual, in der Kirche [!], zu starr, dass Sie nicht auf den common designator der Träume achteten.“ Ich: Ich habe wohl darauf geachtet; aber zuweilen, wenn ich eine Erklärung versuchte, sagte er: nicht nach Erklärungen suchen, sondern unkontrolliert, frei assoziieren; darum habe ich dann nicht mehr versucht, to sum up und das Gemeinsame auszusprechen; er hätte mich bloß fragen brauchen, dann hätte ich ihm Folgendes gesagt, was ich jetzt denke, wenn ich eine Erklärung voriges Mal beiseite lasse: es gibt nicht nur eines, sondern mehrere Dinge, die immer wieder in Träumen und Assoziationen auftreten: die Zuneigung zu Männern, die Beziehung zu Vater und Vaterfiguren, zu Mutter und Mutterfiguren, zu geliebten Frauen usw. – Ich: Es ist doch gut, ein kurzes Wort wie „homo“ zu haben, um Gefühle bestimmter Art zu beschreiben. Er: Sie haben die Gefühle nicht, die sind verdrängt; Sie ersetzen sie jetzt durch ein technisches Wort, das ist nur ein intellektueller Ersatz dafür; moralische Prinzipien werden als Rationalisierung gegeben. Ich: Nein, da ist ein großer Unterschied zwischen früher vor der Analyse und jetzt; früher waren die Gefühle ganz verdrängt, da waren moralische Prinzipien als Rationalisierung; jetzt dagegen habe ich die Gefühle revived, z. B. meine Gefühle zu Garthe sind wieder lebendig geworden; wenn ich jetzt ein Wort wie „homo“ dafür brauche, ist das nicht Rationalisierung, sondern nur kurze Beschreibung; ich sehe wohl den Abstand vom Ziel, wie von einem Berggipfel, aber auch das schon Geleistete, den Unterschied zu früher; das ist sehr wichtig für meine Gefühle, weil mir das, wenn ich ungeduldig oder deprimiert werde, Trost und Halt und Zuversicht gibt“. [Ich spreche die ganze Zeit lebhaft und mit Gefühl.] Er: Nächstes Mal weiter; aber I commend you for standing up to me“.– Ich, beim Aufstehen: Ich fühle mich sehr erleichtert; gut, dass alles herausgekommen ist. –Vorher mal sage ich: Mir war neu, was er voriges Mal sagte, dass ich die Nähe von Männern wünsche, um Stärke von ihnen zu bekommen. 🕮\(_{37}\)

Ich sage: Ich war betroffen voriges Mal durch seine Bemerkung, dass mein Bericht über Träume und die Assoziationen dazu gewar wie ein Ritual; ich sehe keine Ähnlichkeit da: vielleicht sollte ich es also anders tun, aber wie? Und das ist doch inkonsequent damit, dass er früher sagte, ich solle nicht kontrollieren, sondern es laufen lassen wie es kommt. Was von beiden meint er nun? Er schweigt. Ich: Ich warte auf eine Erklärung, wie er will, dass ich es tue; oder vielleicht will er keine geben und ich soll irgendwie fortfahren? Er: Die letzten 6 Male [wirklich? ich dachte, nur 2] sei ich gekommen und habe gleich zu Beginn Argument angefangen, vermutlich aus Widerstand, um etwas zu vermeiden, wovor ich mich fürchtete, wenn ich unvorbereitet käme; ich bin jetzt gerade wie ein Kind. Ich: Gewiß, aber absichtlich; ich habe meine Tirade nicht unterbrochen, weil er gesagt hat, ich soll mich nicht beschränken und kontrollieren. Das ist doch wieder inkonsequent, mich dann dafür zu tadeln. (Hier werde ich wirklich ärgerlich und fühle: Es ist ja schwierig mit ihm zu reden; immer hat er was auszusetzen, wie man es auch macht.) Er: An welche früheren Situationen im Leben erinnert dies? Ich: In der Kindheit sicher manchmal, ich weiß keine Einzelheiten, wo man dachte: So und so wird man getadelt von Vater oder Lehrern. Dann besonders im Krieg: „Wie man’s macht, wird’s verkehrt“. Er: Er hat besonders das in der Kindheit gemeint. Ich: Ich erinnere nur allgemeine Haltung, nicht konkrete Vorgänge; der Vater tadelte mich oder verlachte mich, dass ich nicht eifrig und aktiv mit den Jungens spielte; wenn ich es aber tat und dabei Regel übertrat, z. B. im Steinbruch, dann wurde ich dafür getadelt. Wenn ich zu leichte weinte, verspottete er mich als Mädchen, was sehr kränkend war. Ich hatte Furcht nach beiden Seiten: zu aggressiv zu sein, oder zu schwach und weiblich zu sein. Ich hatte Furcht; auf den Zweig hinaus zu klettern, aus Angst vor dem Sturz, und nicht zu klettern, aus Angst dafür getadelt zu werden. Er: Das ist ein gutes Bild; so bleibe ich sozusagen mit einem Bein auf dem Zweig und einem Bein auf dem Grund stehen. Er sagt, es ist jetzt im Grunde dasselbe mit dem Rücken: die Angst, aufzustehen und zu gehen, weil das zu Aggression und dann Katastrophe führen könnte; und andererseits die Furcht, durch Liegenbleiben und Inaktivität weiblich zu werden. Es sei ihm besonders klar geworden, dass dies die Basis der ganzen Schwierigkeit sei, dadurch (1) dass es gerade kam vor Beginn der Zeit am Institut in Pr., mit den großen Vätern wie Einstein; und (2) dass Dr. Wallis so guten und schnellen Erfolg hatte, indem er mir versicherte, ich könnte sehr wohl aufstehen und gehen; aber er wolle jetzt noch tiefer kommen.

Ich: Warum ist es mir so schwer, schnelle Entschlüsse zu fassen, besonders Sachen, die lange binden? Gestern haben wir ein Haus gesehen, jetzt müssen wir uns schnell entscheiden. Die Tätigkeit als Professor ist nicht schwierig; aber der Entschluß der Bindung; aber auch der Lösung, z. B. zögerte ich es lange hinaus, bis ich in Prag resignierte. Wie ich voriges Mal sagte: Ich kann mich nicht entschließen, auf den Zweig zu klettern. Aber auch nicht, es zu lassen. Er: Es ist der Wunsch, ein Kind zu bleiben, die Scheu, die Verantwortung zu übernehmen wie ein Mann; darum auch die Schwierigkeit für mich, als ich in Amerika Anerkennung fand, die Führerrolle zu übernehmen; die Rolle als rebellierende Minorität in Wien war leichter. Er fragt: Was liegt dem zugrunde, wovor fürchte ich mich im Grunde? Ich: Vielleicht die Furcht, dem Vater zu widersprechen und eigenen Willen zu zeigen; vielleicht die Scheu, zu protestieren, wenn der Vater die Mutter von mir ablenkt. Er: Wer übernahm die Vaterrolle nach des Vaters Tod? Ich: Nur die Mutter; kein Onkel oder so; mal fragte sie Großvaterfreunde um Rat, ob sie mich besser sollte in ein Landerziehungsheim schicken; sie fragen, ob sie Schwierigkeiten mit mir habe; als sie sagte, nie, sie konnte mich zu Hause behalten. – Über meinen Bruder (Josua): Der Vater zwang ihn, ins Geschäft zu kommen; erst nach Vaters Tod konnte er seinen Neigungen folgen. 🕮\(_{38}\)

(anstatt 24.) Während ich hereinkomme, telefoniert er; währenddessen beschaue ich das Bild von Freud an der Wand. Dann sage ich: Jetzt sehe ich, dies sind Figuren, die auf dem Schreibtisch stehen, nicht imaginäre Figuren. Ein Mann, der etwas über dem Kopf trägt. Ein kleiner Junge, das bin ich! Obwohl die Mutter neben ihm steht, ist er so diffident, die Hände zurückgezogen: „Vorsicht, Vorsicht!“ Die Mutter sagt: Komm’ nur ruhig! Aber er: Ja, ich will ja mit Dir kommen, aber bitte nicht zu schnell, wir müssen aufpassen, dass nichts passiert. Hinter ihm steht der große dicke Moloch, mit Totengesicht, gerade dadurch bedrohlich; der konnte ja plötzlich den Jungen von hinten packen. – Ja, vorwärts schreiten ist schwierig. –Hauskauf ist unterzeichnet, schon am 20., nachdem am 19. wir das Haus zum ersten Mal gesehen haben. Ich war selbst erstaunt, dass ich so schnell Beschluss fassen kann. Aber in den Tagen danach allerhand Schwanken zwischen Bedenken und Selbstbestätigung. Wie beneidenswert die Leute, die sich schnell entschließen können; oder Geschäftsleute mit riskanten Beschlüssen. Das könnte ich nicht; darum bin ich ja auch nicht General oder Geschäftsmann geworden. Mein Vater konnte es; nicht riskant, aber doch stetig vorwärts, vom armen Jungen bis zum Fabrikbesitzer; immer Neuerungen und Weiterentwicklung; kein Schwanken. Aber ich war doch froh, dass ich nicht ins Geschäft gehen musste. Mein Stiefbruder hatte es wohl nicht leicht: den eigenen Vater als Boss zu haben. Wenn ich froh war, dass ich keinen unterdrückenden Vater hatte, machte ich mir manchmal Vorwürfe, als ob das eine Sünde wäre, eine Untat gegen den Vater. Denn wir wurden gelehrt: Nicht Taten, sondern die Gesinnung ist das Wesentliche; böse Gedanken ist ebenso schlimm wie böse Taten. Darum konnte ich mir auch nicht zugeben, mad gegen Ina zu sein. – Wenn ich mit dem Vater zu seiner Fabrik ging, faszinierten mich die Bandspulen: die gekämmten Fäden und das Schifflein geht hin und her. Später wollte ich „Maschinenerfinder“ werden; später Ingenieur; als Student Physiker, experimentell; nach dem Krieg theoretische Physik, schließlich Philosophie, immer mehr theoretisch und abstrakt. Wenn ich in Vaters Geschäft gegangen wäre, hätte ich mich um die Maschinen gekümmert, nicht das Geschäftliche; vielleicht hätte ich mich so dann doch gut mit ihm vertragen. (Vorher mal:) Ein Freund sagte in Wien: meine Diagramme [zum K-Z-System] sähen aus wie die Fäden auf einem Webstuhl. Er (zum Schluß): Dies war eine aufschlußreiche Stunde; zum ersten Mal Identifizierung mit dem Vater, bisher immer nur mit der Mutter, und zum Vater nur Gefühle von Scheu und awe und Unverständnis. Die Stunde fing an mit dem Beschluss zum Hauskauf; nur settled als Landbesitzer; und dann ging es zum Vater, der auch gut Beschlüsse fassen konnte und seinen Bereich stetig entwickelte, wie ein Band auf dem Webstuhl wächst. Jetzt fühle ich mich dem Vater näher und mehr verbunden.

Ich berichte: Heute tense und saure Muskeln; ich weiß nicht, woher; die Sorgen mit Hauskauf waren die ganze Zeit da und ich fühlte mich doch wohl; das ist es also nicht; auch Sex gut, seit Wochen schon, vor einigen Tagen besonders gut. Ich denke, es ist, weil ich heute herkomme; aber warum? Letztes Mal ging es gut; vielleicht Sorge, wenn jetzt nicht so gut, wird es ihn enttäuschen. Er ist schwieriger als Dr. Wallis; einmal während einer schwierigen Sitzung dachte ich: wie immer ich es tue, es ist nicht recht, wozu überhaupt fortfahren? Aber das war nur ein Moment. Nachher zu Hause dachte ich: vielleicht macht er es schwieriger, damit ich die Intuition mit dem Vater wieder erlebe; oder vielleicht muss es schwieriger sein, weil er tiefer graben will als Wallis. – Kurz vor Schluß sagt er: Voriges Mal war ich am Ende froh, und heute die ganze Zeit Klagen und moaning; was startelte das? Ich: Es fing an mit meinem Bericht über Muskeln; von da kam ich auf die vorangegangenen Sitzungen, wo es schwierig war; aber den Grund weiß ich nicht. Er: Vielleicht will ich testen, ob er mich likes auch wenn es nicht gut geht. Ich: Nicht bewusst; aber vielleicht so; wie ein Kind, das immer und unbedingt geliebt werden will. 🕮\(_{39}\)

Ich: Darf ich einen Traum berichten von letzter Nacht? Er: Freie Assoziation, dies ist ein freies Land. Ich: Ich wußte nicht klar, wie Sie Träume schätzen, weil Sie früher mal (10.12.) zurückfragten, ob es mir wichtig wäre. In Princeton war Traum immer erwünscht. Anyway, hier ist der Traum: ein heiliges Dokument; es birgt irgendwie eine Vorschrift für das Leben. –Traum vom Institut. Ich trage einen Mast, mit Segel darum gewickelt, auf der Schulter. Ina geht hinter mir. Alle zweifeln, ob ich die Schwierigkeiten bewältigen kann; ich bin zuversichtlich, dass ich kann. Ich muss eine Straße kreuzen; zum Glück fährt ein großer roter Truck auch langsam in Hausrichtung hinein; ich gehe neben dem Truck, dadurch bin ich vor Kollision mit anderen Wagen geschützt. Dann muss ich durch eine Menge von Kindern, die wild herumlaufen; Maue steht auch dabei. Ich mache es so, dass der Mast vorn etwas höher ist als hinten; so stoße ich kein Kind mit der Spitze, und der Mast macht mir doch einen Weg durch die Kinderschar. Schließlich sagt Ina: wie willst Du es machen, wenn die Zeit kommt, den Mast aufzustellen? Ich: Dann musst Du mir pfeifen; ich trage jetzt den Mast 23 vorn, 13 hinten, da ist er gerade im Gleichgewicht; dann kann ich ihn mit der Hand so drehen, dass er vorne hochgeht, und dann stellen wir ihn senkrecht auf. Irgendwo (aber auf dem Land! Kein Schiff und kein Meer weit und breit) tun wir es dann. – (Assoz. Der Doktor fragt über Dokument. Ich: In früherem Traum gab mir die Mutter einen Zettel mit einer Formel als Richtweiser durchs Leben. – Er: Woher der Mast? Ich: Gestern abend las ich in Buch von Moravia, der 12-jährige italienische Knabe, die Bande von wilden Jungens, der Mann im Segelboot will ihn verführen; das machen die anderen Jungen ihm nachher klar und denken, es sei geschehen und verlachen ihn. Ein Negerknabe trug den Mast hinunter zum Schiff. Die Geschichte bewegte mich sehr; wie die Sexdinge dem kleinen Jungen verwirrend waren, faszinierend und zugleich abstoßend. Er: Nun wieder zurück zum Traum; was ist mit dem Mast? Ich: Offenbar der Penis; ich bin zuversichtlich, dass ich alles kann, aber da sind doch allerhand Gefahren. Er: Was ist Gefahr? Ich: Von allen Seiten drohen Kollisionen; von hinten ist es besonders beängstigend. Er: Warum? Ich: Furcht vor dem großen Attack; als kleiner Junge Furcht vor dem Stock des Lehrers; vielleicht für Jungen ging Stock und Penis des Lehrers zusammen. Er: Ja; ist da nicht Angst vor der weiblichen Rolle? Ich: Ja; im Buch wurde der Knabe verspottet von den anderen Jungs, weil er in ihren Augen die Rolle eines Mädchens gespielt hatte. Er: Wie hängt das mit der Formel von der Mutter zusammen? Wollte ich vielleicht wie die Mutter sein? Aber dann doch auch wieder Furcht, wie ein Mädchen zu sein?

(Vorher mal:) Er: Was ist mit dem großen Truck? Ich: Ein Schutz; ähnlich wie die Mutter (auf dem Freudbild), die den Jungen an der Hand nimmt; aber hier ging ich selbständig, aber doch geschützt durch etwas Starkes; wie ein Freund, oder Vater, oder der Analyst. Er: Sprechen Sie von mir, fühlen Sie, dass Sie durch mich geschützt werden? Ich: Ja, sehr; wenn ich denke, was sollte ich tun, wenn die Ängste wieder stärker werden, so bin ich beruhigt, dass hier jemand ist, der mir hilft.

I / 1955 Ich berichte: Wir fuhren jetzt mit Gusti, die einige Tage da war; sie hat schwierige Entscheidung wegen Scheidung vor sich. Es wird mir dann klar, wie gut im Vergleich mit vielen anderen es mir und uns geht. Ich bin jetzt mehr willig, auf andere Menschen einzugehen; nicht mehr im Schneckenhaus, wie zuerst in Princeton. Auch vorher zu wenig Gefühle geäußert; Ina sagte in Wien, ich machte mich hart aus Furcht, wegen meiner dickenBacken zu weich und weiblich zu erscheinen. Er sagte voriges Mal: Ich wollte wie die Mutter sein, aber hatte auch wieder Angst davor, wie ein Mädchen zu sein. Mir fällt ein: Wie Otto Glantz mich mal als „Tante Rudi“ verspottete. Warum ist es beschämend für einen Jungen, wie ein Mädchen zu sein, aber nicht für ein Mädchen wie ein Junge zu sein? Zu dem Jungen gehört die aktive, aggressive Rolle, wie später als Mann im Sex. –Er: Also war ich über das Wochenende nicht sad? Ich: Nein, bestimmt nicht; im Grunde cheerful, wenn wir auch schwierige Probleme mit Gusti besprachen. Im Rückblick auf das vergangene Jahr dachte ich: Dies war ein gutes Jahr, und das sagte ich auch zu Ina. – Er: Diese Stunde war mehr in einem „philosophischen mood“ wie die Leute sagen. Ich: Ja, etwas spekulierend, aber auch hier und da freie Einfälle. – (Vorher mal:) Wir sind vom Hauskauf zurückgetreten; wir mussten 300 Depot aufgeben, aber wir haben uns nicht viel Kummer darüber gemacht; mehr darüber, ob wir das Richtige taten, erst mit Kauf, dann mit Zurückziehen. –🕮\(_{40}\)

Ich berichte: Zuweilen schwindlig die letzten 3 Tage, besonders im Liegen, wenn ich den Kopf drehe; am schlimmsten vorgestern abend. Ich hatte das früher zuweilen (in Prag); darum leg’ ich ihm nicht große Bedeutung bei. – Nach dem Krieg war ich leichter als früher schwindlig beim Klettern. – In Träumen springe ich gerne von hohen Stellen ab, schwinge durch die Luft. Habe Schwimmen immer gern getan, besonders in der Nordsee. Ferien auf der Insel. Mal trug ich die Mutter von der Sandbank. – Als Kind Karussell; man wurde ein wenig schwindlig, aber das war Vergnügen. Auf der „Kirmes“, „Palast der Iphigenie“; in manche Buden durften wir nicht als Kinder; Prostitution. – Zwischendurch schweige ich öfter; dann sag’ ich (bei Juist): was soll ich nun sagen? Viele Erinnerungsbilder fallen mir dabei ein, was wir gespielt haben usw., aber es scheint so unbedeutend. (Ich erwarte keine Antwort, und fahre dann einfach fort, ich glaube über Ronsdorf.) – Er fragt: Fühlen Sie sich nicht wohl diese Tage? Ich: Doch, abgesehen von dem Schwindel, meinen Sie, das ist doch ernster zu nehmen? Er: Nein, nicht medizinisch; er meine nur, weil ich etwas müde aussah (?); warum ich wohl so allerhand Reminiszenzen brauchte; er weiß nicht recht, was es alles bedeutet.

Ich berichte: Ich war nicht klar, was seine BemerkungPfeil, der auf letzten Satz im letzten Eintrag zeigt meinte; ich überlegte, warum er tadelt, dass ich Reminiszenden gebe, wie ein alter Mann oder wie einer, der sich nicht wohl fühlt. Dann dachte ich: Vielleicht war es nicht als Kritik gemeint, vielleicht projizierte ich das nur. Aber es hat wohl nicht viel Sinn, darüber zu spekulieren. Ich bin allgemein sehr empfindlich gegen Tadel, z. B. auch von Ina; vermutlich seit Kindheit. –Traum von heute morgen: Ich mit Ina und Hedi und Freunden; ein Richter liest etwas aus einem Buch und spricht darüber (vielleicht Scheidung?); (Ich weiß nicht mehr klar irgendwie betraf es Hedi. Dann kommt Atlee; ich gehe ihm etwas entgegen und erkläre ihm ruhig, was der Richter gesagt hat und was die Intuition ist. Dann sprechen wir alle darüber. – Später gehe ich mit Ina durch den Garten; er ist lang und schmal; auf der linken Seite eine Stützmauer, weil da der Hügel abfällt. An einer Stelle ist ein tiefes Loch neben der Mauer. Ich sage zu Ina, hier möchte ich nicht im dunkeln gehen, das ist ja gefährlich. –Assoziation: Am 7. nachmittags fuhren wir nach der Analyse zu Maggie: sie war übermäßig aufgeregt durch unfreundliche „rohe“ Bemerkung von Olaf am Telefon; sie sagt, wenn wir nicht gekommen wären, wäre sie weggegangen. Wir beruhigen sie und machen ihr klar, dass sie übermäßige Reaktion hat. Ich mochte Hedi ganz gern, und Maggie sehr gern. Der Traum meint wohl, dass für Hedi, eigentlich Maggie, der Richter eine Scheidung ausspricht, und dass ich sie dann für mich haben könnte. Das Loch aber weist auf die Gefahr hin: die Versuchungen der Beziehung zu einer anderen Frau. –Der Doktor fragt: Wie ist mein Rücken jetzt? Ich (etwas erstaunt): gut; ich fühle mich wohl; der Schwindel ist noch ein wenig, aber viel schwächer; manchmal etwas Muskelschmerz, z. B. heute früh, als ich Ina den Traum erzählte (ich glaube bei der Gefahr des Loches). – Er sagt: Warum beschäftigen sich meine Gedanken in letzter Zeit so häufig mit unavailable Frauen? Es scheint, ich fühle mich in Träumen und Fantasien jünger? Ich: Ja, oft in Tagträumen, als ein abenteuerlustiger 30-jähriger. Er fragt: Die Gefühle zu Maggie sind wohl nicht sexueller Art, mit Erektion und so? Ich: Zwar nicht Erektion, aber doch körperliches Gefühl, erotisch, sexuell gefärbt. Da ist nicht realistisch eine Gefahr, aber ich sehe, dass die Gefühle und Fantasien so sind, und verstecke es mir nicht und versage es mir nicht. 🕮\(_{41}\)

Voriges Mal zum Schluß sagte er: Warum ich wohl oft Gefühle für unavailable Frauen habe? Danach, beim Weggehen, dachte ich: die unerreichbare Frau, das ist meine Mutter. Manchmal dachte ich: Beziehung zu verheirateten Frauen ist leichter, weil nichts Ernstes daraus wird. Aber zuweilen wurde doch etwas Ernstes daraus. – Ich erzähle dann die ganze Stunde vom Tagtraum über Astrid. Er sagt schließlich: Das ist eine sehr interessante Fantasie, die manches aufzeigt, auf das wir bisher noch gar nicht gekommen sind; was machte diese Geschichte wohl so anziehend für mich? Ich: Die Schwierigkeiten, die ich schließlich doch überwand; die Zuneigung der Eltern; hier konnte ich dem „großen Mann“ eine Frau wegnehmen, ohne seinen Zorn zu erregen, sogar noch seine Dankbarkeit haben. Er: Hatte ich das Gefühl, dass ich sie save von der homo? Ich: So ähnlich; aber nicht „save“, als wäre es etwas Schlimmes. Parallel mit Ina, die lesbischen Neigungen; aber großer Unterschied: damals nahm Ina die Initiative, hier aber ich. Er: Dies alles kann wohl mit dabei sein; dies ist das mehr obvious; aber vielleicht ist da noch etwas Tieferes: vielleicht nehme ich sie als Teil von mir selbst, als Darstellung von etwas in mir; an ihr stelle ich dar, dass Homobeziehung nicht etwas Schlimmes ist, dass man es überwinden kann; als Adoleszent und später war ich ja sehr scheu, beinahe furchtsam mit Frauen, fand es leichter mit Kameraden; hier will ich mir zeigen, dass ich auch das Andere kann. – Beim Aufstehen muss ich lächeln. Das ist anscheinend neue Perspektive; ich kann noch nicht sagen, ob es mir plausibel erscheint, aber ich bin froh, dass etwas da ist, was weiterführen kann.

Voriges Mal, während des Erzählens über Astrid-Tagtraum hatte ich zuweilen Bedenken: soll ich wirklich fortfahren? Dies ist doch nur Fantasie, nicht freie Assoziation; aber es war doch, innerhalb des gewählten Rahmens dieser Fantasie, frei fließend. So ging ich dann weiter. Am Ende, als ich aus seinen Bemerkungen sah, dass es fruchtbar gewesen war, war ich froh; daher mein Lächeln am Schluss. – Ich habe ein wenig nachgedacht, aber nicht viel, über seine Deu Interpretation voriges Mal; da scheint allerhand dafür zu sprechen; aber ich bin mir noch nicht genug klar darüber. –Weiteres über Astrid. Da sind 1 oder 2 Episoden, wo ich selbst nicht so recht weiß, warum sie eine Gratifikation für mich bedeuten. Die erste ist beim ersten Abendessen, wo sie mich bittet, in der Küche zu essen. (Ich erzähle es ausführlich; auch, dass sie 2 Tage später mir beichtet, dass das nur Vorwand war, um mich zu testen. Ich erzähle schnelldurchgestrichenes Komma und fließend, lebhaft, wie vorher mal.) Er unterbricht: Diese Geschichte rollt nun an und an, aber es wird nicht klar, was denn der Punkt in der ganzen Geschichte ist. Ich: Ich weiß selbst nicht den Punkt. Vielleicht ist seine Interpretation auch hier anwendbar, dass Astrid mich selbst darstellt. Auch hier wieder kommt der maskuline Zug in Astrid zum Vorschein. Über Inas lesbische Beziehungen. Ich erzähle von unserem Besuch bei Schorli und Baby, und Schorlis Anziehung für mich. Das Mädchen in Ina: der „harte Knabe“. Ihre scherzhafte Rolle als Mann bei den Neumanns in Princeton. Meine Gefühle allgemein bei Neumann. Traum in Princeton vom Bademeister; homo Interpretation. Meine Konstitution. Inas Gefühl gegen Einnehmer5Im Eintrag vom 6.5.1955 vermerkt Carnap, dass er als Fehlleistung mehrmals Ina gegenüber das Wort „Einnehmer“ für „Einlauf“ benutzt hat. Auch an dieser Stelle ist offenbar Einlauf gemeint., auch gegen Laxative. Er: Es scheint, heute hat sich alles gedreht um die feminine, passive Seite in mir, einschließlich des Rektal-Analen, was nahe damit zusammenhängt. Wir wollen später das weiter verfolgen, und sehen, was diese Seite für mich bedeutet.

Ich berichte Masturbation; und vorher ohne scharfen Punkt; dabei Fantasie sad. – Weiter über Astrid: Bosse in der Kirche, ich gehe mit ihr. Ina fragt: Warum tue ich der Astrid das an? Ich empfinde es aber nicht als mein Tun, sondern als Schicksal. Mit Mitgehen ist vielleicht auch wieder ein Beispiel für die passive Rolle, von der er voriges Mal sprach. –Er fragt, wie es mir in diesen Tagen geht, mit Rücken und allem. Ich: Im allgemeinen gut; es variiert; mal vorige Woche war ich nach kurzem Spaziergang schon müde; aber meist gut; in der Stimmung fast immer gut. Er fragt, wie es mir mit Ina geht. Ich: Viel besser als in den letzten 2 Jahren; ich spreche Ärger aus anstatt ihn zu schlucken, spreche aber auch gute Gefühle aus; manchmal etwas Streit, aber alles geht leichter; ich bin sehr glücklich darüber; ich wollte, das wäre schon viel früher so geändert worden. Er: Wenn es im Psychologischen so gut geht, 🕮\(_{42}\) müssen wir überlegen, was jetzt unser Ziel ist. Ich sage: Was noch zu tun ist, ist Überwindung der Hindernisse mit Rücken: Tension und leichtes Ermüden, besonders, dass ich nicht stehen kann, nicht unbequem sitzen kann; und ganz besonders, dass ich mich nicht bücken kann. Er: Dann sollten wir auf die Rückensache konzentrieren; wenn es etwas rein Psychologisches wäre, müßte man überlegen, 5 Sitzungen die Woche zu machen, und dann dafür in die Kindheitserinnerungen usw. zu gehen. Wenn wir aber auf die Rückensache zielen, sollten wir dann ist es vielleicht eine Verschwendung von Zeit und Geld, so viel nach der anderen Seite zu tun. Mit dem Rücken ist es teilweise organisch; daher können wir nicht genau wissen, was man da erreichen kann. Ich: Mir scheint, sehr Vieles ist da psychologisch. Er: Ja; wenn ich mich besser fühle, kann ich mehr tun ohne zu ermüden usw. Ich: Was bedeutet es praktisch, auf die Verbesserung der Rückensache zu zielen? Ich dachte, das kann nur verbessert werden auf dem Umwege der Klärung von emotionalen Dingen. Er: Ja; aber wir können versuchen, direkter die emotionale Basis der Rückensache zu finden; ich soll versuchen, mehr zu tun mit Aufsitzen, Gehen usw.; vielleicht kommt dadurch heraus, welche Gefühle und Fürchte dahinter stecken. Ich: Hat es einen Sinn, die Tagträume zu steuern, gewisse zu vermeiden oder andere zu pflegen? Er: Tagträume sind zuweilen hilfreich; aber lieber nichts damit absichtlicht tun.

Ich berichte: Ich war etwas mehr auf diese Tage; weil er es riet voriges Mal, und wegen der Gelegenheiten: am 21. eine Party [], wo ich länger blieb als ich vorhatte, und gestern Besucher [Professor Abbagnano und Frau] bei uns. Im ganzen ging es gut; allerdings nach der Party recht müde, besonders zu Hause beim Ausziehen; und, bei Müdigkeit oft, ein wenig besorgt wegen Rücken. – Diese Nacht im Traum geschrien. Vom Traum weiß nichtich nur noch: Da waren quadratische tiles auf dem Boden (ich weiß nicht, ob im Haus oder draußen). Ich überlegte, auf welchen tile ich treten sollte (oder darauf und dann weitergehen?) um sicher zu sein. Ich versuchte (ich weiß nicht, ob wirklich oder nur in Vorüberlegung) einen tile nach dem anderen. Dabei war irgendetwas mit L-truth aber bei jedem kam die Gefahr (ich weiß nicht mehr was; vielleicht schon jemand nach mir), und ich rief um Hilfe. Nachdem ich aufauch beim letzten tile nicht Sicherheit fand, war ich verzweifelt; kein Ausweg mehr möglich. (Das war wohl der letzte, größte Schrei, von dem ich selbst aufwachte; Ina kam, um mich zu wecken, sagte, ich hätte mehrmals laut geschrien.) – Er fragt: Assoziation zu tile. Ich: Vor dem S.F. Haus flag stones, damit man nicht in den mud treten muss; die bilden einen sicheren Pfad, wie „der Richtpfad“ im Leben, wie „die richtige Formel“ der Mutter. Er: Was mehr über A.? Ich: Zur Party hatte ich neue Schuhe an; in denen ging ich sehr vorsichtig, weil sie glatt waren, besondern auf dem Teppich. Dann sah ich die tiles und dachte: vorsichtig, die sind slippery; aber sie waren in Wirklichkeit nicht. – Ich: L-truth hat für mich das Gefühl von großer Sicherheit und Gewissheit, weil wahr unter allen denkbaren Umständen. Gestern las ich ms von Freund [Rick Martin]; ich schrieb allerhand kritische Randbemerkungen; nachher schrieb ich ihm, ich hoffe, er wird nicht mad sein darüber; es tut mir leid, wenn ich an einem Freund Kritik üben muss. – Er fragt: Was war die Gefahr bei den t? Ich: Ich weiß nicht, vielleicht schossen Leute nach mir. Gestern abend spät las ich Geschichte von Bradbury [“And the Rock Cried Out“]: ein Paar aus U.S. in Südamerika, 1963, der dritte Weltkrieg ist zu Ende, U.S. scheint zerstört; „Das ist das Ende der Herrschaft der weißen Rasse“; plötzlich gibt’s keine Sicherheit mehr für Nordamerikaner: Die Indianer schießen vergiftete Pfeile; die Grenzwache nimmt ihr Geld ab; das Gas Station nimmt ihr Auto ab; der Hostel bedroht ihr Leben; am Schluss ist angedeutet, dass sie getötet werden. – Er: Also überall Gefahren, die aber nur außen sind; was war die Furcht in der Kindheit? Ich: Ich wollte auf dem rechten Pfad bleiben, um in den Himmel zu kommen, nicht in die Hölle; aber natürlich auch irdische Strafen und Belohnungen von Eltern und Lehrern. Er: Es scheint, ich lebe nur ein halbes Leben, immer Furcht und Verzweiflung. Ich: Wohl Beschränkungen, aber nicht Verzweiflung; die Grundstimmung in meinem Leben war nicht schlecht, auch jetzt meist nicht. Der Rücken gibt die Rationalisierung für die Beschränkungen; eine bequeme Ausrede. Ich war aber im Leben nicht immer zaghaft, sondern oft auch mutig, z. B. beim Klettern und Skilaufen [und im Verachten der Konventionen]. Er: Die „Formel der Mutter“ ist ein gutes Bild; ich wollte wie die Mutter sein und fürchtete mich, von ihrem Weg abzuweichen. Ich: Ja; aber zugleich auch eine Furcht davor, zu sehr wie die Mutter zu sein oder feminin zu sein; diese beiden Fürchte nach beiden Seiten machten es gerade so schwierig. Er: Ja, genau. 🕮\(_{43}\)

Ich berichte Traum von letzter Nach : (1) Syman R; ich nicke nur kühl zu ihm. (2) Flitner auf der Straße. (3) Feigl in Gruppe bei einem Meeting. Flitner wird Religion verteidigen, Feigl Positivismus dagegen. (4) Olaf auf Pferd in einem großen Bau; bei er ist durch seitliche Tür hereingekommen, flieht auf dem Pferd liegend; jetzt reitet er in Zirkeln, macht Kunststücke, steht auf dem Pferd, usw. [Assoziation: Als Soldat in Naumburg, ich stehe auf dem Pferd; ein anderer auf bückendem Pferd, wird dreimal hinuntergeworfen, dann biete ich mich an, das Pferd zu versuchen, werde auch abgeworfen; nachher sagt ein Kamerad. „Du wolltest Dich wohl dick tun“.] Der Doktor: Das geht nur so das und das und das und das, aber was hat das miteinander zu tun? Ich frage: Meint er ich, soll nach einem durchlaufenden Faden ausschauen? Er: Ja. Ich: Flitner, Feigl, und Olaf sind männliche Freunde; das ist wohl das Gemeinsame; auch die Beziehung zu den Kameraden im Krieg; vielleicht auch Syman R, obwohl ich ihn nicht mag, doch Respekt und Neid, dass er in seinem Alter noch so energisch; wie mein Vater. – Ferner bei Flitner und Olaf ist gemeinsam: meine Gefühle für ihre Frauen. Ich erzähle von Olaf und Eileen, in Chicago, auf der Couch. – Er unterbricht, weil die Stunde aus ist, und sagt: Wie die Geschichte mit den Kameraden im Krieg hier hinein gehört, ist noch nicht klar, vielleicht ergibt sich das später.

Ich berichte Traum (vor einigen Tagen): Einige Blätter Papier, die stellen verschiedene Möglichkeiten oder Aspekte dar; eins davon ist besonders wichtig; darauf steht am Schluss „& sometimes he takes it away“. Assoziation dazu: Bild im ad: ein kleines Mädchen schaut ein Baby an, zeigt auf was, was vielleicht der Penis ist; so schien es mir und Ina; aber später dachte ich, es ist nicht ganz am richtigen Platz, und es wäre auch zu erstaunlich. Der Schöpfer nimmt den Penis weg; vielleicht als Strafe für den Jungen; vielleicht vor der Geburt, und dadurch entsteht das Mädchen. Vielleicht war mal Drohung beim Verbot, mit dem Penis zu spielen? Aber ich kann mich nicht erinnern. Sicher wurde manchmal ein Spielzeug weggenommen zur Strafe. Die Mutter nahm mir „Madagaskar“ Buch weg, nicht zur Strafe, sondern weil zu gewalttätig oder ich zu klein. Und ich wünschte mir mal eine Flinte und bekam sie nicht aus ähnlichen Gründen. Das ist schon vergleichbar dem Penis. Als ich größer war, bekam ich doch die Erika-Pistole. –Der Doktor sagt: Also dies ist weit entfernt von Spontaneität, es ist wie ein Professor, der eine philosophische Vorlesung hält; die Steifheit zeigt sich auch darin, wie ich gehe und stehe; und dass ich hier niemals frei loslassen kann. Ich: Heute leider nicht, das habe ich auch bemerkt. Aber manchmal doch. Z.B. letztes Mal floss es doch frei. Und dann unterbrechen Sie und sagten: Das geht so das und das und das und das, aber der Zusammenhang wird nicht klar. Das sage ich als Kritik. Ich nahm mir also vor, in Zukunft nicht einfach fließen zu lassen, sondern zu unterbrechen und nachzudenken, um den Zusammenhang zu finden. Dadurch bin ich aber natürlich noch weniger spontan! Ich war voriges Mal durch die Bemerkung erstaunt und puzzled. Er: Das Gefühl scheint wie das eines kleinen Jungen, der fühlt: Man kann es dem Vater nicht recht machen. Ich: Ja. Aber war es voriges Mal nicht relativ frei? Er: Es war kein Gefühl dabei, wie es anscheinend doch in Princeton war. Ich: Die Sache mit dem Vater war allerdings so stark emotional, dass mir die Tränen kamen, als ich es dem Doktor erzählte; aber das war seltene Ausnahme; meist war es nicht emotional, sondern nur ruhiges Besprechen von Träumen, Assoziation dazu, Erinnerungen usw. Aber ich war mehr emotional bei Rorschach gestern und noch mehr bei TAT vor einiger Zeit und in Princeton. Früher wollte ich den Rorschach bei Ina nicht nehmen; ich sagte, vielleicht würde der Doktor ihn mal machen wollen; aber das war wohl nur ein Vorwand; ich glaubte Ina schon, dass ein richtiger Analytiker das gewöhnlich nicht tut. Nachher sprach ich noch mit Ina über meine Gefühle beim Test, und dass ich mehr Bewegung sehe als früher, usw. Und ich war in sehr guter Stimmung. Später Sex, besonders gut. –Er: Es scheint, dass ich jetzt in einem Zustand bin, wo nicht viel geschieht; der Rücken ist schlecht genug, um mich zu befriedigen, aber nicht so schlecht, dass es mich erheblich störte. Und ähnlich und . Der gute Erfolg hat auch die Folge, dass ich dann nachher weniger frei bin. Ich: Wieso? Ich dachte, jede freiere Handlung bedeutet Fortschritt. Oder ist es vielleicht so, dass ein guter Erfolg eine defiance des Vaters ist, und dass ich danach etwas erschrecke und mich zurückziehe? Er: Ach nein, das ist ja bloß Theorie, das ist nonsense [Er scheint also nicht viel von den diesen Freudschen Interpretationen zu halten.] Es ist vielmehr wie bei einem Katholiken; der hat in allem strenge Regeln, aber dann gewisse Feiertage, wo er Erlaubnis hat, gewisse Überschreitungen zu machen. So sei ich auch abwechselnd der „gute Knabe“‚ der die Regeln brav befolgt und sich beschränkt, und der „freie Knabe“, der sich einiges erlaubt, aber nicht zu viel; immer abwechselnd gut, frei, gut, frei usw. [Also doch nicht so verschieden von dem, was ich sagte; der Erfolg wird als Überschreitung gefühlt, und daraufhin muss ich mir dann wieder Beschränkungen auferlegen; was er ablehnte, war anscheinend nur der „Trotz gegen den Vater“.] Dadurch wird aber der Rücken nicht besser. Die Beschränkungen beruhen auf einem Aberglauben, der erzeugt die Ängste. –Ich: Und was kann ich tun, um das zu überwinden? Vielleicht mich mehr zwingen, auch gegen die Ängste handeln, länger zu gehen usw.?Er: Man kann nicht direkt etwas tun, um die Ängste loszuwerden. Aber größere Aktivität ist gut, auch wenn es nicht an sich den Zustand bessert. 🕮\(_{44}\)

II / 1955 Ich berichte: Nach der schlimmen Sitzung war ich deprimiert, unzufrieden mit mir, und unzufrieden mit ihm, dass es mir so schwierig gemacht durch kritische und depreciating Bemerkungen wie z. B. am 28.1. („das und das …“); das ist enttäuschend für mich und vermehrte noch die Hemmungen. Er: Ich empfinde es nur so; er hat in Wirklichkeit keine Herabsetzung gemeint. Dr. Wallis hat mir immer Unterstützung und Rat gegeben, und das war gut für die erste Phase; nun aber ist es ein Ziel, dass ich lernen soll, offensiv zu werden; darum gibt er mir nicht Rat, Aufforderung, Ermutigung, obwohl ich es oft wünsche und ihn danach frage. Ich: Auch Dr. Wallis hat das später nur wenig getan. Aber es war doch leichter, weil ich immer das Gefühl hatte, „accepted“ zu sein; Dr. Wallis sagte am Anfang, dies Gefühl ist eines der wichtigsten Erlebnisse in der Analyse; bei ihm bin ich unsicher, weil so oft Kritik kommt. Er: Es ist nicht als Kritik gemeint; seine Erinnerung voriges Mal: „Dies ist bloß Theorie, und Unsinn“ meinte: ich sage das nur so theoretisch, ohne es zu fühlen. Ich: Nein, gewisse Grundpunkte der Theorie sind mir durch so viele Erlebnisse bestätigt worden, dass sie jetzt ganz in meine Denkweise übergegangen sind; z. B. Liebe zur Mutter, Konflikt mit Vater, usw. Er: Aber meine Beziehung zum Vater ist nicht nur Konflikt, sondern auch Hochschätzung und Unterwerfung, wie ein Mädchen, das wünscht, dass der große Mann mit ihr alles tut, was er will. Ich habe im Leben immer jemanden gesucht, zu dem ich solche Beziehung haben konnte; dass sei vielleicht einer der Hauptzüge meiner Einstellung. Ich: Das habe ich bisher noch nicht gedacht. Ich habe mich sogar gewundert, warum ich keine älteren und fast keine gleichaltrigen Freunde habe, sondern meist jüngere; aber das spricht natürlich nicht dagegen, dass ich es vielleicht doch gewünscht habe. – In der Nacht nach letzter Sitzung ein Traum: (1) Ich stehe mit Frank und Freunden im Schnee; ich erwähne Hasse; auf Frage sage ich, er war besonders ingenious in Zahlentheorie und Analysis; aber danach habe ich Zweifel ob es stimmt. (2) Fritz Becker; ich begrüße ihn herzlich. Dann geht er hinunter zum Eingang einer Höhle; da steht ein kleines Mädchen; sie im Spiel: er fragt um Erlaubnis, in die Höhle zu gehen, und sie gibt sie ihm; und auch, später wieder hinaus zu dürfen, die gibt sie auch. –Assoziation: Fritz Beckers Sturz beim Klettern, Stirnwunde, usw., schließlich Operation und Gesundung. Der Doktor: Bemerkenswert, dass ich nach dem Tag, wo ich überwältigt war von den Schwierigkeiten mit ihm, den Traum hatte, der darstellte, welche Gefahren einem drohen: die Kastration. Ich: Meine Furcht, als ich dann alleine hinunterklettern musste, war arg; der Anblick der Wunde hatte mich arg erschreckt. – Beim Aufstehen sage ich: Ich fühle mich jetzt sehr relieved, dass ich es alles gesagt habe. Er: Ich bin auch froh darüber. Ich: Ich hätte gewiss alles gleich voriges Mal in der Sitzung sagen sollen; aber ich konnte nicht. Zu Hause machte ich mir meine Gefühle klarer; dann vermisste ich sehr, dass ich ihn nicht gleich denselben Abend sprechen konnte oder nächsten Tag. Nun ist es gut, dass es heraus ist.

(anstatt 7.) Traum (heute: Mendès-Fr. sitzt mit Ina und mir; er geht weg, kommt vielleicht morgen zurück. Wir gehen durch den Schnee, binden unsere Schuhriemen, kommen zu 2 Almenrestaurants. Im letzten kommen 2 Mädchen. –Assoziation: M. erinnert an den Doktor. M’s diplomatisches Lächeln, sogar zu Adenauer. Der Doktor: Sie meinen, ich lache zu Ihnen ebenso mit dislike? Ich: Beim ersten Mal, als ich kam, fühlte ich: das Lächeln ist ein freundliches Willkommen; aber dann dachte ich gleich dazu: es bedeutet nichts, ist professionelle Routine. Nicht: disl.; aber man wünscht, dass er einen persönlich mag, und das ist zuviel erwartet. – Zu M’s Weggehen: Vor einigen Wochen sagte er, im Psychologischen ist Gewisses erreicht, was wünsche ich weiter? Da dachte ich zuerst, dies ist Einleitung dazu, dass er die Analyse abbrechen will. Darum betonte ich dann, wie sehr ich sie noch brauche; weniger für die physikalische Behandlung, als für die denen zugrundeliegenden Ängste und inneren Hemmungen. Aber dann sagte ich mir: er wollte natürlich nicht abbrechen, sondern nur, dass ich das Ziel deutlich aussprechen sollte. – Ich erwähne alten Traum: Ich sitze mit bloßen Füßen im Wiener Restaurant und der Kellner kommt, ich bin in großer Verlegenheit. Der Doktor: Anscheinend fürchte ich sehr, dass in der Analyse Schamhaftes herauskommt. Ich: Früher glaubte ich das nicht; ich sagte zu Freunden: mir macht das Enthüllen in der Analyse nichts aus; aber jetzt merke ich, dass es das doch tut.

Zum Traum über Fritz Becker (siehe 4.2.): Das Mädchen vor der Höhle erlaubt ihm, hineinzugehen, und auch, wieder herauszukommen. Die Scheide. Wieso ist es eine Frage, ob man herauskommen darf? Geschichte des Soldaten in Naumburg: ein Soldat mit Mädchen im Heu, er konnte nicht mehr aus der Scheide wegen Scheidenkrampf. Chachas Scheidenkrampf in der ersten Nacht. Geschichte in Freiburg aus der Klinik: Draht mit Widerhaken in der Scheide. Starker Eindruck, erinnert nach über 40 Jahren. Der Doktor: Vielleicht haben diese Geschichten etwas zu tun mit meiner Scheu vor Scheide? Vielleicht rühren diese Geschichten an Vorstellungen, die sich der kleine Junge von der Scheide machte und von den Gefahren; hier scheint etwas zum Vorschein zu kommen, worauf er seit Monaten gewartet habe. Ich: Vielleicht Gefahr der Bestrafung, weil die Scheide verboten war, aber wie sollte der kleine Junge auf die Idee kommen, dass in der Scheide selbst eine Gefahr drohen könnte? 🕮\(_{45}\) Erinnerung aus Wien: Maina, ich zuerst impotent, bis ich es von hinten her tat; ich wußte nicht, warum, aber das ging besser. Der Doktor: Vielleicht war es, weil ich so nicht Scheide toface brauchte. Ich: Meint er, dass ich mir da vorstellen konnte, es sei ein Junge? Er: Das wissen wir nicht; das ist nicht nötig; das Wesentliche ist, dass es so nicht eindrücklich sichtbar wurde; ob Knabe oder Mädchen; der Unterschied etwas Beunruhigendes zu haben.Ich: Also die Tatsache, dass sie keinen Penis hat; die Gefahr, als könnte ich ihn auch verlieren. Er: Vielleicht kommen wir hier an den Punkt, der allen meinen Hemmungen und Fürchten vor der Scheide zugrunde liegt; und das ist auch verbunden mit der Furcht mit dem Rücken.

Traum: Mit Maina in Prag; Tor ist zugemauert, so müssen wir Umweg machen. (Vielleicht in Mexiko): Frau Schöndube fährt Auto; ich rufe „Bremse“ und später „Lenkrad“, aber sie fährt einfach los; zum Gück bleibt das Auto im Schnee stecken. Assoziation: Über Maina voriges Mal Geschichte in Wien, von hinten, vorne war „zu gefährlich“. Hier ist das Tor zu, so gehen wir hinten herum; aber ein vermauertes Tor wäre bedenklich, wenn man schon innen wäre und könnte nicht heraus. Wie früher bei der Höhle: das Problem, ob man auch wieder herauskann. In Wiener Zeit Bedenken von neuer Hei Ehe, weil man dann nicht mehr heraus kann. –Assoziation zu Frau Schöndube: Heiner fuhr sie mal zu schnell, Zusammenstoß, Hand verletzt; ich will ihr im Traum helfen, damit das nicht passiert. Die Mutter beschützen, damit ihr nicht eine blutige Verletzung geschieht, durch den Vater, der eindringt; oder hatte sie mal einen Penis und hat ihn verloren? Was dachte der kleine Junge? Blutige Wunde? Die Mutter sagte zuweilen: „Hierüber spricht man nicht!“ – Traum weiter: Ich frage Hotel Clark, wann Chacha mit kleiner Tochter ankommt. Ich sage zu Otto: Sie kommt mit der Tochter, die sie besonders liebt; ich denke dabei: das Kind ist von Otto, aber ich lasse mir nichts anmerken. Assoziation: Das Kind ist von „Broder“ = „Bruder“. Im Traum kein Schrecken darüber, dass Bruder und Schwester ein Kind haben. Also könnten auch Agnes und ich ein Kind haben. – Merkwürdige Vermischung: Erst Betonung der Gefahren, wie voriges Mal; aber zuletzt scheint es harmlos und alles erlaubt. Der Doktor sagt: Zuerst schien es Elaboration des Themas von vorigem Mal: die Scheu vor der Scheide; aber dann kam Anderes dazu; er sieht noch nicht, was der Zusammenhang ist.

In den letzten Wochen oft Magenschmerzen; Assoziation mit Mutters Krebs, aber nicht mehr wirkliche Besorgnis. – Vor 2 Tagen Sex (), nicht zum Ende. Aber gestern () gut. – Letzte Nacht Traum: In großem Schloß großes Treppenhaus. Ein schwarzhaariges, zart gebautes Mädchen; sie sagt, sie sei oft schüchtern; ich sage ihr: ich auch, kann oft nicht sprechen, darum verstehe ich sie gut. Sie küßt mich. – Wir gehen von dem Schloß in die Berge. Abends zurück; dunkel, nur die Bergspitze leuchtet. – Assoziation: Das Mädchen: Maina (sie war auch voriges Mal in einem Traum), in Elmau; auf der Dreitorspitze; ihre Karte kürzlich von dort. 1937 in Elmau; sie: alles oder nichts; ich wollte sie aber gerne im Arm halten; Ebenso manchmal Hanne. – Der Doktor: Hier kommt eine besondere Art Beziehung zu Frauen zum Vorschein; was ist der Zusammenhang mit dem Grundproblem von vorigem Mal? Ich: Bei Sex sind immer die beiden widerstreitenden Gefühle; ohne Sex scheint es weniger beunruhigend; nur zusammen liegen ist wie bei der Mutter.

Ich berichte: Gestern nachmittag ein wenig deprimiert, Ursache unbekannt. Abends Ina bei mir, etwas geredet, und Musik. Dann fühlte ich erleichtert und schlief gut. – 19. morgens Traum: Ich reite mit PHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshorneHartshorne, zu irgendeinem , oder sowas; und zurück; er legt den Arm um mich. Assoziation: PHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshorneHartshorne freundlicher Priester; er ist Metaphysiker, aber persönlich nett. Im Krieg mit anderem Leutnant zum Regiment geritten; Kritik vom Oberst. In Berlin, Medaille vom Oberst. Mit Reichenbach von Erlangen gewandert zu Hoffmanns Frau. Am. 18. im Office: ich lag auf der Couch; Matheson rückt mit dem Stuhl immer näher; später noch mehr. –Der Doktor: Warum liege ich im Office, wo es doch objektiv nicht nötig ist? Ich: Es war nicht nötig, aber ich war ein wenig müde und legte mich hin, als niemand kam; dann blieb ich liegen. Er: Warum dieser display? Ich: Die wissen eh alle von meiner Rückensache; z. B. wird ein Extrastuhl in das Klassenzimmer gebracht. Er: Warum? Ich: Ich konnte heute noch nicht 2 Stunden hintereinander auf geradem Stuhl sitzen. Er: Ich übernehme die Verantwortung. Ich: Es würde wohl nichts Schlimmes geschehen, aber ich würde übermäßig tense und müde werden. –Er: Wir wollen nächstes Mal noch weiter untersuchen, was eigentlich der Grund für dies display ist. – Vorher mal sage ich: 🕮\(_{46}\) Ich vergesse die Träume oft; ich würde noch mehr erinnern, wenn ich sie nicht Ina erzählte. Ich möchte mal versuchen, wieder Träume aufzuschreiben, wie in Princeton; oder rät er dagegen. Er: Alle paar Wochen bringe ich solche Fragen auf, wie ich es machen soll, z. B. wie man freie Assoziation macht, und ob dies oder das richtig ist. Anstatt einfach mit dem content weiterzugehen. Ich: Meint er, ich soll nicht sorgen, wie es richtig ist, sondern einfach tun wie ich please? Er: Ja. Ich: Gut, dann werde ich versuchen, wie es mit Aufschreiben geht.

Ich berichte: Wiederum mehrmals nachts Magenschmerzen; letzte Nacht Sex, gut, trotzdem nachts aufgewacht mit Magenschmerzen. Er fragt: Fürchtete ich Krebs? Ich: Nein, aber zuweilen kommt mir doch die Idee wieder, wenn auch nicht ernstlich; z. B. kürzlich, als der Magenschmerz auch bei Tage auftrat. –Traum heute morgen: Wir Professoren möchten einem jungen Mann helfen, der keinen Job hat; ich überlege, wir sollten vielleicht alle persönlich etwas geben, um ihn hier halten zu können. Assoziation: Montague, nächstes Jahr Instruktorship ist abgelehnt; ich möchte ihn gerne hier behalten. Gestern Departmentsitzung; Montague erstaunlich aktiv, während ich in seinem Alter so schüchtern und zurückhaltend war. –Ich berichte: Jetzt zuweilen mehr auf; z. B. bei Hausbesichtigung [Olatha St.] ; Er: Ich sei wie aber dann nachher müde. Letzte Nacht, nach Sex glücklich und relaxt, aber trotzdem nachts Magenschmerz; vielleicht nicht trotzdem, sondern dadurch? Wie er früher mal sagte: ich sei abwechselnd frei und gehemmt. Er: Ja, wie ein Katholik, der sich Freiheiten erlaubt, aber dann dafür Buße tun muss; es ist ein Ritual. Er fasst zusammen: Als Knabe fürchtete ich mich davor, die Rolle des Vaters zu übernehmen; das ist Grundschwierigkeit. Ich ging von der früheren Frau und Familie weg, und von Europa weg, während andere sich dem Hitlerregime anpaßten. Dann begann das neue Leben in Amerika; da wurde auf einmal von mir erwartet, eine selbständig und vielleicht führende Stellung anzunehmen, und davor schrak ich zurück; besonders Princeton Institut, der internationale Olymp, das schien zu viel; da legte ich mich hin, um nicht „selbständig aufstehen“ zu müssen. Aber andernteils will ich auch nicht zu passiv sein, weil ich sonst wie eine Frau würde. Darum nehme ich Mittelstellung: Ich sage, ich kann aufsitzen, aber nur so lange, usw. –Ich: Ja, so ist es, aber wie kann ich darüber hinaus kommen? Er: Ich wünsche mir, dass mir Väter helfen und Kraft geben [wie im Traum die Beiträge der Professoren für den jungen Mann]; besonders von ihm erwarte ich eine magische Kraftübertragung; es ist wahr, wenn er mir zureden würde, hier zu sitzen, sogar sich zu beugen, dies und das zu tun, so könnte er dadurch meine Leistungsfähigkeitvielleicht um 25 % erhöhen; aber das hülfe nichts, weil es nicht aus mir selbst komme, weil die Grundfurcht doch bestehen bliebe. Der Knabe kann nicht dadurch zum Mann werden, dass der Vater ihn immer an der Hand nimmt. Ich: Aber wodurch kann es besser werden? Er: Wie ist sie entstanden? Ich: Der kleine Junge muss sich gefürchtet haben davor, zu aktiv zu sein. Er: War es zuerst die Furcht davor, was man ihm tun könnte, oder die Furcht davor, was er tun würde?Ich: Das letztere! Früher hatte ich immer ein Bild von mir als im Grunde ganz friedlich, ohne Neigung zu heftigen, aktiven und gewalttätigen Aktionen. Noch in Princeton dachte ich: Wie unfair vom Schicksal, dass der kleine Junge, der sich allem fügte und niemandem was antat, gerade dadurch später im Leben solche neurotischen Schwierigkeiten haben muss. Aber jetzt habe ich erkannt, dass ich gar nicht so friedlich bin. Ich habe oft gewalttätige Fantasien, dass jemand im Auto den Berg hinabstürzen soll oder explodieren usw.; sicher habe ich auch als kleiner Junge oft heftige Zorngefühle gehabt und mir gewünscht, etwas Gewalttätiges zu tun. Er: Das glaubt er auch.

Ich berichte: Vorgestern guter Tag, besonders langer Spaziergang [54 min.], es ging leicht. Gestern aber etwas deprimiert, aus unbekanntem Grund, besonders gegen Abend; dann Musik, Tränen, ich fühle mich besser; überraschend ; während Musik Fantasie mit Astrid: erst traurig, weil bald Abschied, dann aktive Rolle. – So geht es hin auf und ab; voriges Mal sagte er: Freiheit und dann Beschränkung. – Ich sagte voriges Mal: gewalttätige Fantasien. Hierzu Beispiel: Weltregierung will Koreakrieg beenden, befiehlt beiden Seiten, zurückzuziehen; wenn sie nicht gehorchen, werden Schiffe versenkt oder explodiert usw.; ich bin der Boss oder der Exploder, oder der Unterhändler. Ich habe Bedenken, dass so viele umkommen; darum vorher Warnungssignale. Das Explodieren gibt Befriedigung; Enttäuschung, wenn es nicht möglich ist. Immer besonders starke Gefühle gegen die eigene Regierung, auch in Deutschland, am stärksten gegen Hitler. Er fragt: Warum? Ich: Weil das in der Familie ist, gegen den Vater.– Er fragt: Was ist der Zusammenhang in dieser Stunde? Womit fing es an, wohin führte es schließlich? 🕮\(_{47}\)Ich: Es fing an mit dem Hin und Her zwischen Freiheit und Beschränkung. – Es kam schließlich zu der Fantasie von gewalttätigen Akten gegen Regierung und dem selbst regieren wollen. Der Knabe wollte Verbotenes tun, und dann kam die Furcht, dass Strafe kommen würde, oder Selbstbestrafung als Sühne. Er: Überschreitung welcher Verbote? Ich: Z.B. die Mutter dem Vater wegzunehmen oder dem Vater etwas Gewalttätiges anzutun. Er: Vielleicht; wenigstens in der Theorie. Aber was waren die großen Tabus während meines Lebens, in Amerika?Ich: Die eigentliche Zeit der Rebellion war vorher‚ nämlich die Übertretung der Konventionen von Sexmoral, z. B. Beziehungen mit verheirateten Frauen, usw.) Er: Das war keine besonders kühne Rebellion; z. B. Beziehung mit einer Frau, nachdem diese die Einwilligung ihres Mannes erhalten, sozusagen „Überschreitung mit Genehmigung „des Alten“ [diese Worte sagt er auf deutsch]. Das sind wie die üblichen Überschreitungen in der Adoleszenz, zu viel trinken, schlafen mit Mädchen, usw. durch senkrechtem Strich am linken Rand markiert: wo der Vater nicht viel dagegen hat. Lockere Sexmoral in den Dreißigern ist ja ziemlich allgemein üblich. Das größere Tabu kam später; nicht mehr nur tun wie der Vater, sondern selbst ein Vater werden, ein Großer werden, vielleicht größer wie der Vater; z. B. prominent werden, die Führung einer Schule des Denkens übernehmen. Das ist die Schwierigkeit in der „konservativen“ Phase nach 40. –Ich: Aber wieso ist das ein Tabu? Die Handlungen gegen die Sexmoral, wenn auch üblich, waren doch öffentlich verurteilt; eine führende Rolle zu übernehmen, wird doch öffentlich gepriesen. Ein Tabu hiergegen kann wohl nur ein inneres Tabu sein, das aus der Kindheit stammt, nicht ein öffentliches. –Er: Ja, aber stärker als die öffentlichen [oder so ähnlich].

III / 1955 Vorgestern Traum: Mit Chacha durch enge Gassen; ich suche Waschraum „für Professoren“. Später in Klinik, ich schneide meine Hände ab. Assoziation: Frankenberger Bein amputiert; ich dachte manchmal: lieber Fuß amputiert als die ständige Angst für Rücken. Er fragt: Warum musste ich im Traum Glieder opfern, und im Leben viele Tätigkeiten aufgeben, um eine Katastrophe zu verhüten an Rücken oder Kastration? Ich: Der Rücken ist Symbol: „Die Stütze des Lebens bricht zusammen“; aber was ist es eigentlich, was ich fürchtete? Vielleicht ist Kastration auch nur Symbol? Er: Warum die Hände, was tat man mit den Händen? Ich: Masturbieren; noch immer Gefühl von „unrecht“ dabei. Über Phimoseoperation bei Johannes, vielleicht auch bei Gerhard. Über meine Rebellion gegen traditionelle Moral: Das war doch ernster als er voriges Mal meinte; denn meine Eltern waren puritanisch eingestellt; nach 1918 fielen bei vielen die traditionellen Moralschranken weg, aber die meisten wurden zynisch; ich und meine Freunde, wir wollten neue Wertungen; darüber ernste Überlegungen und Diskussionen.

Ich erzähle die ganze Geschichte mit dem Dean 1936: Im Januar, in Virginia; meine Indignation. Auf Smiths Brief nahm auch Hutchins die Seite des Deans; auch Nagel hielt Mißverständnis für wahrscheinlicher. September Rückkehr nach Chicago; ich machte keinen fight, gab resigniert nach. Nachher oft Konflikt in mir: hätte ich kämpfen sollen? Aber es war aussichtslos, und zwecklos. Aber der Stachel blieb in mir. Später zuweilen dachte ich: Warum bin ich seit dem Kommen nach Amerika weniger lebendig? Ich dachte, es ist die fremde (und weniger lebendige) kulturelle Atmosphäre. Ich fragte nicht mehr über die Vorgänge von 1936; ich glaubte, es sei für mich erledigt; aber die Verwundung war da. Es war so verdrängt, dass ich es auch Dr. Wallis nicht erzählt habe, und ihm nicht. Jetzt verstehe ich nicht, warum nicht; denn es war das emotional stärkste Erlebnis der Amerikazeit (vor 1952). –Er: 6 Monate nach dem kritischen Punkt, Januar 1936, war der Rückenkollaps. Es scheint, dass hier ein key Faktor zum Vorschein kommt.

Ich berichte: Am 7. abends habe ich Ina über voriges Mal erzählt; sie wußte nicht, wie stark ich nach 1936 noch über die Sache gefühlt hatte; ich habe anscheinend nicht darüber gesprochen. –Kleists „Michael Kohlhaas“; ein Freund (eher Student) empfahl es und gab den Inhalt an; ich fürchtete mich davor, es zu lesen, es würde zu deprimierend sein. An den letzten 3 Abenden habe ich es gelesen, mit starker Anteilnahme. „Ein rechtschaffener, aber sehr schrecklicher Mann“. Ich fühlte mit ihm, auch als er mordete und brandstiftete. Aber die Geschichte endet besser als ich damals fürchtete, nicht in Niederlage und Verzweiflung, sondern mit wiederhergestellter Gerechtigkeit, wenn auch mit dem Leben gebüßt. –Mein „Scipio; auch der wollte sich nicht verteidigen. Merkwürdig unemotional geschrieben. Das Gefühl war da, aber unausgesprochen; mehr in dem, das Sc. nicht sprach. –Tante Fia; sie erzählte, wie ihr Mann dem Gegner „die Sache hinschiss“. –Der Doktor: Dies alles weist darauf hin, dass in der Kindheit etwas geschehen sein muss, was ich als Ungerechtigkeit empfand; und dass ich durch mein ganzes Leben hindurch das Gefühl hatte, dass mir etwas widerrechtlich geraubt worden ist. 🕮\(_{48}\) Dadurch auch die Erlebnisse 1936, und 1952. Dies muss etwas sehr Wichtiges gewesen sein. –Ich: Ich weiß keinen bestimmten Vorfall. Vielleicht bei der Geschichte mit den Fausthandschuhen fühlte ich, dass, weil wir beide gezankt haben, meine Bestrafung ungerecht war, aber ich sagte wohl nichts zu meiner Verteidigung. Aber ich weiß sonst keine einzelnen Vorkommnisse. Agnes und ich sagten oft gegenseitig, dass der andere „vorgezogen“ würde; aber die Mutter war sicherlich immer sehr vorsichtig, zu beiden gleich zu sein.

Ich berichte Traum (vom 7. morgens?): Ich laufe Ski mit Chacha; dann in Wald mit weniger Schnee; (Assoziation: Sex; mal auf Waldweg Ski gebrochen.) – In Bergbahnstation; der Mann will den Preis nicht sagen, Eli (oder Ina) scherzt mit ihm; ich denke: Vorsicht, er will uns betrügen. (Assoziation: Elisabeth in Davos; hier wieder sensitives Rechtsgefühl; Bergbahnstation in Barmen, Pinkeln, das Mädchen.) Im Wagen der Bergbahn; ich mache bäh, schiebe Ina hinaus. – Eine Frau fliegt mit Flugzeug, sagt: beim Landen aufpassen! (Assoziation: Sex.) – In Klassenraum sitze ich neben jungem Mädchen. Sie sagt, sie will fliegen; ich warne: gefährlich, besondern beim Landen. – Der Doktor fragt: Wie kam dies auf? Was ist der Zusammenhang von diesem mit dem vorigen Mal? Ich frage: Meint er, wie kam ich heute auf den Traum, oder wie kam ich auf die Assoziation? Er antwortet nicht. Ich: Da scheint ein Zusammenhang in dem sensitiven Rechtsgefühl. Geschichte von Auto Schöndube mit den Bäumen, der Vater hatte sein Wort gebrochen; ich konnte mit ihm fühlen. Der Doktor: Das bedeutet nur, dass es ein ähnliches Topic berührt [oder so ähnlich]. (Ich überlege schweigend: wieso „nur“? Ich erwarte das Schlußsignal. Da er schweigt, überlege ich, was ich noch dazu sagen könnte; da ich ihn nicht recht verstanden habe, worauf er hinaus wollte, fällt mir nichts ein. Dann sagt er die Schlußformel.)

(18. ist ausgefallen; dafür wird 23. eingefügt.) Feigl ist hier, seit 16. 3 Träume: Erster Traum (18.): Ich gehe mit katholischem Priester auf der Straße; wir verstehen uns gut trotz verschiedener Funktion. Dann sehe ich Frau auf Straße liegen, in Ohnmacht. Ich will ihr helfen, aber habe Furcht wegen Rücken; plötzlich Krampf in Wade. (Ich wache auf, habe wirklich schmerzhaften Krampf in Wade.) [Assoziation: Priester: Ulmer, Dr. Kupper (weil auch remote); Meehls religiöse Konversion. Die Frau: vielleicht Mutter: Attraktion zu Frau ist gefährlich, Rückenknax darauf.] Zweiter Traum– Am 18. abends: Magenübelkeitsgefühle, bis 4h morgens. Ich assoziiere: Am Tag vorher Erregung wegen Poppers Angriff. –Zweiter Traum (20.) mit Hempel im Haus einer Frau. Ich sehe einen Möbelpfosten 2x2. Sie ist willig, ihn mir zu schenken, aber zu impulsiv; sie hebt oben etwas ab, wo ein dowel darin steckt; unten steckt der Pfosten mit einer Verlängerung in etwas; sie ruckt zu heftig, da bricht das untere ab. [Assoziation: Mein Penis; Ina macht Erektion; aber immer dabei Gefahr: Rückenknax (oder von ihm Penis?). Ich will mit Hempel zum Vortrag von Einstein gehen. Ich sage: Es ist 20 vor! Schon zu spät! Der Vortrag beginnt um ½. Hempel sagt: Nein, er beginnt 12 Uhr, wir kommen noch zurecht. Wir gehen eilig hin. Dritter Traum (heute morgen): Ski laufen in den Bergen mit Freunden. Der letzte Abend. Ich sehe den Mond und gehe nochmal hinaus Ski laufen in der Nacht. Dann fahren wir im Zug. Kleines Mädchen Margund. (Noch nicht gesagt: Ich gehe zweimal mit ihr in Lindau spazieren. Sie ist aus „Anhalt“, das gehört jetzt zu Russland; ich sage zu anderen: ich weiß noch, dass es früher zu Deutschland gehörte.) – Ich zanke mich mehrmals mit Leuten im Zug; jedesmal kommt ein Freund und hilft mir. Jetzt ist da ein frecher Junge. Ich sehe sehe keinen Freund mehr. Der Junge macht einen Strick fertig. Ich fürchte, er will mir was tun. Ich warte auf aggressive Geste. Er steht auf; dann haue ich ihn mit Stock über den Kopf; er sinkt seitlich zu Boden. (Noch nicht gesagt: Ich versuche, den Hund auf ihn zu hetzen, aber der will nicht. Ich fürchte, er wird wieder aufspringen; kein Freund ist mehr zu sehen.) (Ich weiß nicht mehr, haue ich ihn nochmal? oder fürchte ich mich?) [Assoz. Feigl berichtet Poppers aggressive Bemerkungen; ich kritisiere seine Fußnote im Aufsatz; ich möchte ihn „über den Kopf hauen“.] 🕮\(_{49}\)

(eingeschoben, anstatt des 18.) Am 21. abends Abschied von Feigl, umarmt; er sagt zu Ina: zum ersten Mal! Warum hatte ich es nie getan? In Princeton Abschied von Hempel, mit Umarmung, kleiner Schmerz durch Druck der Hand. „Abschied nehmen ist halb sterben.“ Abends zog ich mich immer zurück, sehr müde; vom Aufsitzen, langen Gesprächen, vielleicht auch emotional? Der Doktor fragt: Wie ging es Ihnen diese Tage mit dem Rücken. Ich: Oft lange aufgesessen (nicht hingelegt vor den Mahlzeiten)durchgestrichenes Komma ohne große Ermüdung; aber abends sehr müde, trotzdem nicht leicht eingeschlafen. Freundschaft scheint mir etwas sehr Wesentliches im Leben; ich hörte von jemandem, er habe keine nahen Freunde, und ich dachte, da fehlt ihm aber etwas sehr Wesentliches. –Ich frage: vielleicht komme ich jetzt auf die Träume vom vorigen Mal zurück; oder hat er Comments zu dem, was ich gesagt habe. Der Doktor: Es strucks ihn wieder in meiner Geschichte, dass da alte Fürchte, wohl aus der Kindheit, zu sein scheinen, wie wir schon mehrmals fanden, die Furcht des Knaben, zum Manne aufzuwachsen, weil da Gefahren zu drohen scheinen; andererseits die Furcht, Gefühle zu sehr zu zeigen, oder gar Tränen und Bewegung, weil das zu weiblich ist; dies ist der alte Konflikt wieder. (Er erinnert an frühere Beispiele beider Arten: Furcht vor Autoritäten, vor dem Dean, vor den anderen Autos beim Fahren, usw.; Furcht vor passiver Rolle.) Ich: Bewusst merke ich nicht viel von einer Tendenz zu passiver Rolle gegenüber Feigl und Hempel, weil in der Philosophie und in anderen Dingen zuweilen, sie mich als den Führenden ansehen; und ich auch.

Ich: Was er voriges Mal sagte über die beiden Fürchte; das hat sich oft gezeigt; die Furcht vor der Aktivität ist wohl viel stärker. Aber kam sie auch zum Vorschein in dem, was ich über Feigls Besuch erzählte? Aber es war wohl allgemeiner gemeint. –Zum 3. der Träume, die ich am 21. berichtete; ich ergänze noch: ein Freund sagte, das Mädchen sei aus Anhalt; das sei jetzt in Russland, früher in Deutschland. [Assoz. „Anhalt“ = sich festhalten zur Unterstützung. Zu Russland: Brief von Hans Arnold; über Hanne; meine Besuche bei ihnen. Ina ist mein „Anhalt“ im Leben.] [Assoziation zum Hund: Maggies Hund Harry.] Assoziation dazu, dass ich dem Jungen über den Kopf haute: Traum in Princeton: ich schiesse Mann und Baby. Assoziation: Mein Vater und Agnes. Ich erzähle Geschichte aus der Kindheit: der Vers mit der Pfeife; der Vater zieht mit uns im Zimmer herum; lässt uns auf den Knien reiten, mit „Hoppe, hoppe Reiter“. Ich vergaß auf dem Hausplan den Stuhl für den Vater. –Der Doktor: Da hängt also vieles mit dem Vater zusammen. Ich: Ja, aber er war so freundlich mit uns; woher also die schweren Konflikte?

Traum von gestern morgen: Peachs; ein Haus und Leitern davor sind von einer Seite angemit rotem mud; vor jeder Lampe ist der Mond wie ein doughnut, durch das das rote Licht scheint. Am Tage kommt Peach und besprengt alles mit großem Wasserstrahl aus großem Schlauch, bis es sauber ist. Assoziation: Peachs Brief: Yami „Agnes“, Schwierigkeiten mit ihr; in Prag roter Gummiring . Hierzu fragt der Doktor noch nach mehr Assoziationen; ich: Gummiring wie Penis, wie Mond, wie weibliches Organ. Der Doktor: Es scheint, dass der Traum von Schwester Agnes handelt, und von ihrem Organ. Ich dazu: In Ronsdorf mit Agnes im Lehm gespielt; mit einem Jungen in hohlen Baum gepinkelt, Agnes zetert. Sie selbst tut, was sie will; mit mir ist sie streng. Sie „schnappte auf“; dann sagt Vater, du hast es läuten hören, aber du weißt nicht, wo die Glocken hängen; sie sagt: doch! – Erinnerung an früheren Traum (noch nicht berichtet): Ich sah 2 kleine Jungen mit mud spielen vor meiner Haustür, sie verschmieren die Fugen und das Schlüsselloch; ich verhindere sie nicht, sondern lasse sie spielen; sie machen auch Figuren: Männer oder Penis („Männlein“). – Ich sage: Mädchen sind unberechenbar; man weiß nie, wie sie auf Annäherung reagieren werden, und wenn sie protestieren, meinen sie es oft nicht; wirklich schwierig! Der Doktor: Und dazu noch haben sie keinen Penis! Ich: Einesteils gut, damit man hineinkann; ist es wirklich auch erschreckend für den Jungen? Denkt er, dass was Schreckliches geschehen ist?

IV / 1955 Gestern Magen ungemütlich. Dann nachts 3 Träume. 1. Traum: Feigl tut etwas … (was?). [Assoz. gestern großer Scheck von Feigl.] – 2. Traum: Ich erzähle von Marokko, zeige Casablanca auf der Karte; von dort gingen wir in Felsenberge und kletterten. [Assoziation: Mit Garthe. Schöne Zeit zusammen. Er verliebte sich in Lies6Elisabeth Helene Carnap (1989-1970), Lies genannt, Tochter aus erster Ehe von Joseph Johannes Carnap, später verheiratet mit Otto Heinrich Albrecht Wiebalck.; ich wollte es nicht bemerken, war wohl eifersüchtig; er war lebendig und gefühlvoll, das zog mich an.] Der Doktor Ich erzähle, wie die Pferde den Weg fanden; Hund und Esel; die Jagd; usw. Der Doktor: Dies ist bloß eine Reihe von Erinnerungen, aber was ist der Kernpunkt? Ich: Die ganze Stimmung, besonders meine Beziehung zu Garthe. Wir standen abseits von den anderen, sozusagen für uns. Er bedeutete viel für mich. Der Doktor: Also anscheinend meine Beziehung zu jungen Männern; …(nicht klar). Ich: Vielleicht meinen Sie: ich wollte die führende Rolle übernehmen, aber konnte es nicht, und darum erwartete ich die Freunde, die führende Rolle zu nehmen? (Es scheint, er meint sowas Ähnliches.) 🕮\(_{50}\)3. Traum. Ina und ich wollen Agnes besuchen, anscheinend aus Amerika, im Auto. Agnes wohnt jetzt in der Krim. Wir treffen sie draußen, mit Verwandten, gehen dann hinein. Eine ältere Frau und ein Jüngling sind immer dabei, und neugierig; so kann ich nicht persönlich mit Agnes sprechen. Auf dem Tisch liegt Vaters goldene Uhr für mich. Ich erkläre den Verwandten: früher wollte ich sie nicht mitnehmen nach Amerika, aber jetzt will Agnes, dass ich sie trage. [Assoz. Vaters Uhr ist Symbol seiner Stellung. Ich verlor die Uhr in Amerika, war deprimiert. (Assoziationen abgebrochen.)]

Ich berichte: Seit 1.4. tense, Muskeln gespürt, leicht müde; psychologische Ursache unbekannt. –Traum vom 2.: (1) Ein Mann (ähnlich Sellars) hält mich fest am Rist, auf der Couch; ich werde zornig und will ihn ins Gesicht schlagen. – (2) Ältere Frau, ich helfe ihr, viele Jacken usw. ausziehen. – (3) Eine nurse schenkt mir Orangenmarmelade. – (4) Ein Mann mit Pelzmütze will im Schlitten wegfahren. (Noch nicht beendet.) – Er fragt nach Assoziationen zu (1). Sellars war im Dezember hier, hielt mich manchmal lange in Diskussion. Vielleicht bedeutet es: Sexattacke. Er: Die Hand halten sieht doch nicht sehr nach Sex aus. Ich: Doch, ich würde ein Mädchen auch an den Händen festhalten. (Ähnlich zu früheren Träumen mit Bohnert.) Vielleicht mein Wunsch nach Attacke. Die Situation mit der Couch ist ähnlich wie hier in der Analyse; er hält mich fest durch Autorität und manchmal, wenn ich unzufrieden bin, kann ich nicht einfach weglaufen. Voriges Mal im Traum von Agnes der Jüngling erinnert mich an ihn: er hört immer schweigend zu, und ich wollte lieber allein mit Agnes sprechen; so ist es jetzt leichter für mich, mit Ina zu sprechen als mit ihm; Manchmal habe ich zu ihm ein Gefühl wie zu hoher Autorität, und manchmal wie zu Jüngling. Ich weiß aber nicht, was er über mich denkt. Mache ich Fortschritt? Ich hätte gern objektives Urteil. Dr. Wallis sagte einige Male, dass ich guten Fortschritt machte; das war große Ermutigung. Aber er will mir leider nichts sagen. Er: Doch, er wird happy sein, mir zu sagen, was er denkt: Die Frage ist nicht, welchen Fortschritt ich im äußeren Leben mache; es ist vielmehr, ob klar wird, wie die jetzigen Schwierigkeiten, die allerdings teilweise auch organisch bedingt sind, mit Dingen der Kindheit zusammenhängen. Ich: Ja, mir ist immer klarer geworden, wie stark es mit der Einstellung als Kind zusammenhängt, mit Beziehung zum Vater, und mit dem Problem, die Rolle des Mannes und Vaters zu übernehmen. Aber diese Einsicht ist doch wohl nicht genug; was ich erträume ist doch, dass sie Wirkung auf mein Leben hat. Er: Er hat den Eindruck, dass die Einsicht nur theoretisch da ist, in meinem Denken, nicht im wirklichen Gefühl; was fehlt, ist, dass in der Analyse wirklich Gefühle herauskommen; das war nur ganz selten, z. B. als ich über die Geschichte mit dem Dean sprach, und einige wenige andere Male; oft scheint es ihm, dass ich viel spreche, um nicht Gefühle herauskommen zu lassen, sondern im Gegenteil, um zu verhindern, dass sie herauskommen; aber das ist ja nicht erstaunlich, da ich ein ganzes Leben mir versagt habe, Gefühle herauskommen zu lassen; es scheine nach meinem Bericht, dass bei Dr. Wallis mehr Gefühle herauskamen. Ich: Das scheint so, weil der Bericht die Höhepunkte herausgreift; das waren doch nur ganz besondere Fälle.

Ich berichte: Am 6., nach Kaplans Besuch, ein plötzlicher kleiner Twitch im Rücken. Sorge, ob es etwas Ernstes ist; deprimiert. Am nächsten Tag fand ich im Tagebuch: nach Kaplans Besuch 7.9.54 auch etwas Rückenschmerz, und am nächsten Tag viel im Bett gelegen. Erstaunliche Parallele! Der Doktor fragt nach Beziehung zu Kaplan. Ich: Erst ausgezeichneter Student; später mehr freundschaftlich, aber nur selten gesehen; dann hier näher zusammen, aber Kaplan hielt immer eine gewisse Reserve. Der Doktor: Es scheint, ich halte immer die Reserve; ich sprach mit Feigl und Hempel oft über sehr persönliche Dinge. Der Doktor: Was hat es mit dem Rücken zu tun? Warum wollte ich demonstrieren, dass ich nicht stehen kann. Ich: Vielleicht fühlte ich, dass ich im Gespräch mit Kaplan zu aggressiv gewesen war; oder vielleicht ich fühlte, dass ich zu wenig aktiv gewesen war; wie ich gewünscht hatte; aber beides im Konflikt miteinander. Der Doktor: Meine Beklagung über Kaplans Reserve klingt genau wie meine Gefühle zu ihm, die früher mal zum Ausdruck kamen: dass er kalt und zurückhaltend sei, während ich Wärme und Nähe wünschte. Ich: Ja. Er: Wenn ich mehr über ihn wissen wollte, stellte ich nicht Fragen? Ich: Das ist doch nicht am Platz 🕮\(_{51}\) in der Analyse; ein Analytiker vermeidet doch über sich selbst zu sprechen. Er: Unsinn; nicht alle Fragen würden unbeantwortet bleiben; nur gewisse, wenn Gründe dagegen sprechen, z. B. dass Resistenz vermehrt werden würde. –Ich: Am Morgen nach Kaplans Besuch hatte ich einen Traum; ist es jetzt zu spät dafür? Er: Warum habe ich damit gewartet bis zum Ende? Jetzt erzählen, nächstes Mal besprechen. –Ich: Traum vom 7.: In Zelten im Gebirge, ich alleine in einem Zelt, Grete und jemand ein anderes Zelt, noch ein Mann in einem Zelt. Am Morgen packen wir zusammen; ich habe im Rucksack etwas, womit man bestimmen kann, ob etwas richtig ist oder nicht, vielleicht zum Messen, es hat zu tun mit Schuhen; ich möchte, dass Grete es benutzt, aber ich will sie nicht drängen. [Noch keine Assoziation.]

Ich berichte: Gestern Kaplans zweiter Besuch. Ich sagte ihm, wie ich bedauert hätte, dass wir uns während seines Hierseins (im 3. Semester) nicht häufiger gesehen hatten, ich hätte es so gewünscht, auch für persönliche Aussprache; ich hatte ihm gesagt, er wäre immer willkommen, aber hatte es wohl doch nicht genug zum Ausdruck gebracht, dass ich es mir wünschte; Kaplan sagte: ja; außerdem sei er natürlich zögernd, meine kostbare Zeit zu verschwenden. Ich frage ihn auch, wie ich in Chicago zu den Studenten war; er sagte: immer willig, diese Zeit zu geben für philosophische Aussprache, aber doch nur willig, man fühlte, dass es ein Opfer war. Ich frage ihn, wie oft er wohl in unserem Appartment gewesen wäre; er meint, nur ein oder zweimal! Aber das sei besonders eindrucksvoll gewesen. Ich war erstaunt, dass da so wenig war; obwohl mir klar war, dass ich reserviert war. Schließlich war ich froh, dass wir die freie Aussprache hatten, und uns dadurch näher kamen; und ich glaube, auch Kaplan war froh darüber. –Der Doktor: Es ist gut, dass dies herausgekommen ist; es zeigt, wiederum, wie sehr ich immer Furcht hatte, Gefühle zu äußern und anderen Menschen näher zu kommen, besonders Männern. Was war die Furcht? Ich: Offenbar Furcht davor, zu aktiv und männlich zu sein. Er: Aber auch Furcht, zu weiblich zu sein. Ich: Das sehe ich nicht so klar. –Er: Auch in der Analyse, wenn mir Gefühlen kommen, nehme ich immer einen Panzer (suit of armour) um mich, indem ich besonders akademische Sprache verwende. Auch wohl meine ganze Berufswahl, ins möglichst Abstrakte, zeigt das. Ich: Aber da ist doch auch eine einfachere Erklärung, nämlich dass von Kindheit an, Neigung und Begabung für theoretisches Denken da war. Er: Aber das war doch nicht allein da; in mir als Kind waren doch ganz besonders starke Gefühle, vielleicht mehr als bei meiner Schwester. Ich: Ja. Auch später noch, als Student, starke Neigung nach beiden Seiten: zum Theoretischen, aber auch zum Romantisch-Gefühlvollen, im Serakreis; Diederichs Brief über meine Berufswahl.

Ich: Voriges Mal einen Traum angefangen; gestern hatte ich neuen Traum. Welchen zuerst? Ich denke, zuerst den früheren, weil ich systematisch bin. Er: Ja, das ist eine Grundhaltung durch mein Leben. Ich: Ja; Ina nennt es das „Sammelprinzip“. Er: Ebenso auch, wenn ich irgendwelche Ausnahme mache, muss ich auch etwas dagegen sagen. Ich: Ich will immer eine Qualifikation machen, damit niemand mich angreifen oder widerlegen kann. Ich dachte früher: In theoretischen Fragen macht mir Kritik nichts aus. Aber im Grunde ist es doch immer mit persönlichen Gefühlen verknüpft. Popper schrieb scharfe Kritik; aber dann erstaunliche freundschaftliche Einleitung; Feigl sagt, er habe häufig gegen mich gesprochen, dass ich ihn nicht hinreichend anerkenne; vielleicht hatte er damals freundschaftliche Gefühle für mich, und wurde enttäuscht, als ich sie nicht erwiderte? Ryle schrieb sehr emotionale Kritik, ohne persönliche Beziehung; das wunderte mich sehr; kann es Eifersucht auf Einfluß auf junge Leute sein, auch ohne persönliche Beziehung? Gefühle zu Quine 1941; Eifersucht, als er sagte, er stimme nun ganz mit Tarski überein; es war mir, als ob er gesagt hat zu einem Mädchen gesagt hätte, die Affäre sei vorbei, jetzt habe er eine andere. Er: Ja, exakt so. Ich: Charakteristisch, dass ich sagte, „wie ein Mädchen“, das war also meine Rolle, die ich unbewusst fühlte. Er: Aus meinen ganzen Äußerungen heute ist ersichtlich, dass ich den springenden Punkt bemerkt habe: Ich suche nach Sicherheit vor Angriff; wieder die Furcht vor der passiven Rolle. 🕮\(_{52}\)

Ich berichte Traum 159 über den Doktor (Quadrattabelle, slide rule, Schwimmteich, Sonnenbad, die anderen umdrängen ihn; ich schicke ihm die Tabelle). Assoziation: Agnes redet so viel zum Vater; ich schweigsam; ich dachte: ich hätte auch etwas zu sagen. Später als Student: schüchtern mit Mädchen zu sprechen; in einem Gedicht: „aber ich kann denken!“ (warum nicht „fühlen“?) Gedichte habe ich nie gezeigt; ausgenommen eines, das zeigte Flitner mir 1937. Schwimmteich: Schwimmen mit Feigl, in Maine. slide r. ist Penis; Tabelle ist besser, als Superpenis. Zu standard devi: ich möchte wissen, wie groß objektiv meine Deviation von der Norm ist. –Der Doktor: Hier sind allerhand Erinnerungen usw.; aber der Zusammenhang ist nicht klar; es scheint, das hat etwas zu tun mit ihm. Ich: Ja, offenbar meine Beziehung zu ihm; aber ich weiß auch nicht, genau was. Vor einigen Wochen hat er etwas persönlicher gesprochen zu mir; das freute mich, und ich fühlte, dass es mir leichter macht, zu ihm zu sprechen; aber die Hemmungen sind natürlich doch noch nicht verschwunden. Er: Wie ging es mir diese Woche, mit dem Rücken usw. Ich: An einigen Tagen saure Muskeln, aber ich gab dem nicht mehr so nach; an anderen Tagen gut; gestern guter Tag: Kalish und Montague hier, wir alle zusammen; abends mit Ina, gute Stimmung, und guter Sex; vor einigen Tagen abends Mißstimmung, dann Sex nicht so gut.

Ich berichte Traum 160 (vom 19.4., über Regeln und Physik für Segeln, mit Ina und Singer; ich will ; ich rate Ina, das Segel nach dem Wind zu stellen). Assoziation zu segeln: (1) Gespräch mit Hertz 1918 über Physik des Segelns, er sagt: dies ist komplizierter als ich dachte; (2) Segelfahrt mit Hans Arnold, er macht es nach Gefühl; ich warne gegen Nazis, jetzt stimmt er mir zu: (3) Einsteins Boot kippte um, Olaf rettete ihn. –Der Doktor: Dies war in der Nacht nach der vorigen Sitzung, wo ich über Beziehung zu ihm sprach; dieser Traum ist wie eine Warnung zu ihm vor großer Gefahr; was ist die Gefahr und die drohende Katastrophe? Ich: Es bedeutet, wenn man nach dem Gefühl geht, wie Hans Arnold beim Segeln und die Nazis, so mag es zunächst gut gehen, aber dann droht die Katastrophe: das Boot kippt um, Deutschland wird vernichtet. Also Warnung: Man darf nicht den Gefühlen nachgeben, man muss rationale Regeln befolgen. In bezug auf Analyse bedeutet es: Sie ist intuitiv, nicht nach exakten Regeln. Diese Idee war vielleicht angeregt dadurch, dass Meehls Buch „Statistische vs. klinische Psychologie“ ankam; ich weiß nur Titel; ich dachte, es diskutiert vielleicht: exakte Regeln vs. Intuition; Kupper scheint sehr intuitiv, durch Jung beeinflußt. Gespräche mit Singer über exaktere Begriffe in Sozialwissenschaft. Für mich selbst bedeutet es: im Leben den Impulsen und Passionen folgen, ist gefährlich; man muss sie mit Vernunft im Zügel halten. –Der Doktor fragt: welche Passionen? Ich: alle möglichen; ohne Kontrolle würde ich ein Mädchen an mich reissen, einen Mann, der im Weg steht, niederschlagen; das auch schon in der Kindheit: zu Mutter und Vater. –Der Doktor: Welche Gefahr droht mir denn von Ihnen, in Analyse? Ich: Zunächst will ich nicht Kontrolle der Assoziationen aufgeben, damit nicht Schandbares enthüllt wird. Ferner: Er hat Macht über mich; ich fühle mich abhängig von seinem Approval und Disapproval, wenn ich es nicht gut mache; und tiefer: ich möchte, dass er mich gern hat, aber ich will doch nicht ein Liebesobjekt werden. Aber bewusst sehe ich keine Gefahr in der Analyse. –Weiter im Traum 160: Das Mädchen; wir warnen sie gegen Kinder; später 3 Babies. Assoziation: Maggie . Der Doktor: Da scheint aber kein Zusammenhang mit dem ersten. Ich: Nicht direkt; aber es ist auch über den Konflikt zwischen Wunsch und vernünftiger Überlegung. Ist noch Zeit für mehr hierüber? Ich schaute auf die Uhr (zum ersten Mal in der Analyse mit Dr. Kupper), es ist 2:50; ich sage: also heute schon keine Zeit mehr. Der Doktor: Jetzt muss ich wohl besonders kontrolliert werden? Vielleicht weil er weggeht (nächste Woche) [ich weiß nicht, ob ich diese Bemerkung richtig verstanden habe.] 🕮\(_{53}\)

V / 1955 (Inzwischen 3 Sitzungen ausgefallen, weil der Doktor weg war.) Ich: Ich war froh, dass er gestern anrief und sagte, dass heute wieder eine Sitzung sein wird. Ich war sehr kurz angebunden am Telefon; das bin ich oft; viel mehr als wenn ich jemand sehe. Nachher sagte ich noch „Ich bin froh“, aber da kam schon der Klick durch sein Abhängen. Zugleich war ich aber auch etwas besorgt, weil ich keine Träume hatte; wie ein Schüler ohne die Hausarbeit. Ich berichte: Gestern abend, als Ina abwesend war, plötzlich beim Tanzen kleiner Schmerz im Rücken; ich erschrak, schließe Bruch aus; im Bett tastete ich den Rücken ab und beruhigte mich allmählich. Später stand ich wieder auf und tanzte ein wenig, aber nach einer Minute war ich zu tense und empfindlich und legte mich wieder hin. Er: Was wollte ich wohl mit diesem Rückenschmerz demonstrieren? Ich: Vielleicht, dass ich ängstlich wegen der Besorgnis; aber das glaube ich kaum. Ich glaube eher: Am Telefon hatte ich gesagt, es geht mir „fein“; wenn ich nun berichte, dass ich auch ohne ihn auskommen könnte, so könnte er vielleicht sagen, dann brauchen wir nicht fortzufahren; und darum wollte ich ihm demonstrieren, dass ich noch schwach bin und Anlehnung brauche. Er: Vielleicht; aber warum ist es gerade der Rücken? Was ist denn da die Furcht? Ich: Es ist die alte Furcht, dass ich nicht aufstehen kann. senkrechter Strich auf dem linken Rand: Er: Aber es hing doch wohl mit einer Einstellung zu ihm zusammen; was fürchte ich denn, was mir von einem Mann am Rücken geschehen könnte?Ich: ein stab in den Rücken. Oder auch eines Mannes Annäherung von hinten. (Ich spreche zögernd, mit Pausen, und werde emotional dabei.) Es ist so schwierig, hierüber zu sprechen. Da ist die Furcht, weiblich zu werden; es geht da um so vieles, die ganze manhood ist auf dem Spiel; aber da ist doch auch der Wunsch danach, von jemandem, den man (ich unterdrücke „gern mag“ und sage stattdessen:) möchte, dass er einen gern mag. Er: Da muss eine Furcht aus der Kindheit sein, vielleicht von Einnehmer, die Furcht, dass jemand eindringen und einen hinten ganz aufreißen will.Ich: Ja, meine Mutter gab zuweilen einen Einnehmer, aber sicher niemals der Vater; warum sollte das denn so furchterregend sein? Wirkt es wirklich auf Kinder so erschreckend? Er: Vielleicht, Kinder haben ja alle möglichen Fantasien. (Ich mache dabei Fehlleistung „Einnehmer“, wie früher schon manchmal zu Ina.)

(zwischendurch mal:) Er: Er möchte meine Philosophie näher kennenlernen. Ich: Warum? Er: um zu verstehen, was mich dabei so anzog. Ich: Oh, das ist erstaunlich, ohne in die Einzelheiten zu gehen; es ist ein Feld, das mir sicher schien, weil möglichst unpersönlich; abstrakt, und entfernt vom wirklichen Leben.

Ich (beim Aufstehen): Ich bin wirklich froh, dass er zurückgekommen ist; und heute war eine gute Stunde, da ist allerhand herausgekommen, und ich bin sehr froh, dass ich es sagen konnte.

[Ina sagt nachher im Auto: Sie ist sehr froh, sie versteht gut, dass es wirklich Mut brauchte, das alles zu sagen; viele in meinem Alter kämen gar nicht so weit; und dies ist ein ganz wichtiger Schritt vorwärts. – Ihr liebes Verstehen rührt mich sehr; und beim Erzählen kommen mir Tränen; und ich bin sehr froh über das, was sie sagt.]

Ich berichte: Als ich letztes Mal weg ging, sieht er mich so freundlich an; ich war froh und erleichtert. Ich hatte nicht wirklich erwartet, aber doch gefühlsmäßig gefürchtet, er müßte disgusted sein mit mir nach dem, was ich gesagt hatte. Es war so schwer zu sagen, weil es sich auf einen selbst bezog. Er: Er merkte damals, dass es mich wirklich packte. Ich: Ja, sehr; abends als ich zu Ina davon sprach, kamen mir die Tränen dabei. Er: Das zeigt, dass wir hier wirklich zum Kern der Sache gekommen sind, aus der die ganzen Schwierigkeiten entsprungen sind; die Tatsache, dass das herausgekommen ist, und nicht nur theoretisch, sondern gefühlsmäßig erlebt, gibt Zuversicht, dass es überwunden werden wird. –Er fragt genauer nach meinem Gefühl, warum es so schwierig war. Ich: Es war so ein starkes Gefühl von Beschämung und Embarrassment, und die Furcht, wie er darauf reagieren würde. 🕮\(_{54}\)Er: Je schwerer es war, umso mehr Hilfe bringt es (oder so ähnlich). Er: Dem kleinen Jungen wurde sicherlich sehr eingeschärft, dass alles, was mit hinten zu tun hat, schamvoll ist, und dass man sich ja nicht da zeigen darf; oder überhaupt alles, was mit Entleerung zusammenhängt. Aber alles das muss einmal herauskommen. Ich berichte über meine Gefühle mit Einnehmer. Er: Er wünscht das noch? Ich: Ich glaubte, ich hätte es ihm schon früher berichet. Ich berichte genauer, schließlich auch über Dilator. Er: Als Kind muss ich wohl die Fantasie gehabt haben, dass ich submissiv sein muss, etwas in mich eindringen lassen muss, vielleicht etwas Männliches; um zu propitiate, damit mir dann erlaubt wird, selbst irgendetwas Männliches zu tun, wonach ich einen starken Trieb hatte, und das in meiner Vorstellung sonst nicht erlaubt sein würde. Ich: Aber wie seltsam, dass das Einnehmen zunächst erschreckend und später lustvoll sein konnte. Er: Furcht und Lust sind ja oft zusammen. Ich: Erst in der Analyse habe ich gelernt, dass widersprechende Gefühle zusammen vorkommen. Über Gefühle in der vorigen Stunde: Ich wollte es zwar alles sagen, hatte aber trotzdem doch nicht nur Scheu und Hemmungen, sondern auch starkes Resentment, und zwar gegen ihn, dass er von mir verlangte, dass ich so Schamhaftes enthüllen sollte, dass er mich dazu zwang. Er: Das warjustProjektion. Ich: Ja, gewiss; ich selbst verlangte es von mir; aber zugleich wollte ich dagegen protestieren, und ich fand niemand anderen zu tadeln dafür, so wendete ich mich gegen ihn; ich fluchte über ihn und war wütend: wie kann er mir das antun, wo ich ihm nichts zu Leide getan habe, mich zu solcher Demütigung zwingen; ich war voll Zorn, ganz unversöhnlich. Er: Er muss meinen Mut loben, dass ich das Resentment mir zugebe, und ausspreche, und auch gleich erkenne, dass es nur Projektion ist. Ich: Es war ein bißchen Mut dazu nötig; aber das war gar nichts im Vergleich zum vorigen Mal; da musste ich das letzte bißchen Mut zusammenkratzen, um es überhaupt sagen zu können.

(mal dazwischen): Er: In Princeton wollte ich etwas besonders Hohes erreichen; daher musste ich mich besonders niedrig prostrate, um die hohen Mächte zu propitiate. Ich: Ich bin immer noch nicht sicher, ob diese Interpretation richtig ist. Er: Er ist auch nicht sicher; aber sie scheint ihm plausibel; ich fürchtete mich so, Einstein gegenüber zu treten; wer weiß, vielleicht fürchtete sich Einstein ebenso, mir zu begegnen; die seltsamsten Gefühle geschehen in den Menschen. War es nicht so, dass ich in Amerika mehr Anerkennung fand als früher. Ich: Ja; aber das sollte einem doch wohl ein Gefühl Sicherheit geben, anstatt Furcht. Er: Er hat in seiner Erfahrung mehr Neurosen durch success als durch failure gefunden. Ich: Wirklich? Wie seltsam! Aber mir fällt ein, es gab die Männer, die mit einem Dragon kämpften und alles ging gut, solange sie Dragon zu kämpfen hatten; aber dann schließlich, als sie auf den Thron kamen, geschah etwas Schreckliches. Er: Ja, in manchen Legenden usw.; z. B. er wurde wahnsinnig oder irgendetwas.

[3 Sitzungen ausgefallen, weil es mir nicht gut ging.]

Ich: Ich habe so vieles erlebt in der Zwischenzeit. Am 21. Konferenzvortrag ging gut. Dann dachte ich schon, die Schwierigkeiten seien überwunden; aber nachmittags wieder Muskelschmerzen, vor Tarskis Besuch. Und nachts Übelkeitsanfälle. – Seine Erklärung am Telefon, dass die Schwierigkeiten verursacht sind durch die „delikaten Sachen“ in den letzten Sitzungen, gab mir Erklärung und Erleichterung und Ermutigung. Aber dann sein Rat, mehr aufzustehen und auch zur Konferenz zu gehen, brachte Schwierigkeiten. Ich fluchte auf Ina und auf ihn, wegen der zu hohen Anforderungen; ich hatte mir eigentlich gewünscht, er würde raten, es leicht zu nehmen. Aber im Grunde wollte ich doch um meiner selbst willen die schwierige Aufgabe lösen. Darum war ich sehr glücklich, dass ich es bei der Konferenz leisten konnte. – Diese Woche starke Schwankungen in Gefühlen. Es war eine schwere Zeit. Aber ich bejahte es doch; mir war, als wäre eine Eiskruste um mich am schmelzen; als wäre ich jetzt mehr lebendig als je zuvor. Und ich würde um keinen Preis mehr den früheren Zustand zurückwünschen [dabei Tränen]. Er: Er versteht sehr gut, wie schwer es für mich sein musste; ich soll nicht zu viel über die Analyse und mich grübeln, es bis zum nächsten Mal aus den Gedanken lassen. Ich: Ich vergegenwärtige mir immer gern alles, um es stärker zu durchleben; ich glaube, es ist auch nicht zu viel für mich; ich fühle, ich habe Schwäche, aber auch Stärke, sodass ich dies ertragen kann. Er: Doch lieber es jetzt beiseite lassen, damit nicht zu viel Erregung. 🕮\(_{55}\)

Ich berichte: Wieder mehr auf, fühle mich viel besser; bin in der Stimmung ruhiger als vorige Woche. Aber immer noch Magenschmerzen beinahe jede Nacht. Manchmal genau um 2h [wie die Sitzung hier]. Vorletzte Nacht stärkere Schmerzen, und Vomiting (aber nur kurz, nicht so schlimm wie zuweilen in Princeton). Vorige Woche mal nachts Schmerz im Rektum; erst dachte ich: Penis; dann erinnerte ich Dr. Wallis Bemerkung, dass viele Schmerzen in der Rückengegend zuweilen referred Schmerzen von Darmkrämpfen sind. Damals konnte ich nicht viel mit dieser Bemerkung machen. Jetzt dachte ich, was ich für Muskeltwitchen und Krämpfe hielt, z. B. bei Dalkeys Besuch neulich, war vielleicht eine Krampfbewegung des Darmes; das paßt gut zu den Gefühlen, über die ich hier vor 2 Wochen gesprochen habe: Meeting und Konflikt von Wunsch und Abschied vor passiver Rolle. Und die Rückenschmerzen Samstag nachmittags vor Tarskis Besuch. – Heute morgen Traum 166 (Familienbild der Mannesmanns; „Ich bin auch ein Vater“; Papierclip an der Vorhaut des Babys; der Besucher, für den ich keine Zeit habe.) Zu letzterem: Ich erwarte, dass viele Leute nach meinem Vortrag mich ansprechen würden und dachte: ich habe aber gar keine Zeit für sie; in Wirklichkeit kam keiner; und da war ich auch enttäuscht! Wie kindische Reaktionen man hat (ich lache darüber). Der Doktor: Es scheint, ich fühle mich jetzt besser und leichter. Ich: ja, sehr; heute zum ersten Mal bin ich hergekommen, ohne vorher ein Programm zu überlegen. Er: Ja, und es ging auch so! Ich: Heute morgen fragte Ina, wieso ich so heiter bin; ich: warum nicht; sie: sonst vor Sitzungen bin ich zuweilen besorgt; ich: nein, ich habe doch keine Sorge oder Furcht mehr, das ist jetzt alles anders und leichter. Ich habe das Gefühl: nachdem ich die vorige so schwierige Woche durchgemacht habe und die Sitzungen vorher, jetzt kann mich nichts mehr einschüchtern. Und dazu kommt: voriges Mal, als ich erzählte, wie schwierig es gewesen war, hat ich wirklich das Gefühl, dass er es verstanden, dass er es mitfühlen konnte; das bewegt mich sehr. Ich dachte dann: vielleicht ist er gar nicht so vollkommen überlegen, vielleicht hat er selbst auch Schwierigkeiten mit sich gehabt. Er: Sicherlich. Ich: Ja, wirklich? Er: Kann wohl irgendein Mensch, der ehrlich mit sich ist, sagen, dass er nie Schwierigkeiten hatte? Ich: Gewiß nicht; ich versuchte mir auch früher das zu sagen, aber voriges Mal habe ich es wirklich gespürt; und das war mir eine große Hilfe. Er: Es scheint, ich habe guten Fortschritt gemacht. (Ich setze mich auf.) Er: Auch der Rücken scheint besser. Ich: Ja, wie sieht er das? Er: Daran, wie ich so leichter mich aufsetzte. Er: Nächste Sitzung fällt aus; möglicherweise wird er an späterem Tag anrufen; sonst in einer Woche; er hat den Eindruck, dass ich inzwischen alleine gut ausgehen kann. Ich: Ja, gewiss.

VI / 1955 (Inzwischen eine Sitzung ausgefallen, weil Feiertag.) Ich berichte: Im allgemeinen besser, mehr auf usw., Stimmung meist gut; aber oft Magenschmerzen, besonders nachts; am 1.6. auch ab und an über den ganzen Tag, ich war in Spannung, weil ich seinen Anruf erwartete. Montag, als die Sitzung ausfiel wegen Feiertag, hatte ich zaudernde Gefühle: ich vermisste es, aber auch Erleichterung, dass eine schwierige Aufgabe vorüberging. In der Nacht darauf 2 Träume 167: (1) ein Mann bedroht mich mit erhobenem Stuhl, und ich schreie um Hilfe; (2 (2) ein Doktor kommt und schneidet mir die Zunge ab. Bevor ich (2) berichte, sagt er: Ich muss als Kind gefürchtet haben, dass, wenn ich wage, gewisse Dinge zu tun, eine schreckliche Katastrophe kommen werde: dass ich zerschmettert oder zerschnitten werde. Ich: Wie kann er wissen: „zerschnitten“, bevor ich den zweiten Traum berichte, wo genau das vorkommt! Nachher fragt er Assoziationen zu Zunge; ich: Herausstrecken der Zunge = der Penis. Er: Da müssen Wünsche gewesen sein von dem Kind, etwas Gewalttätiges buchstäblich: Gewaltiges zu tun, wo aber Strafe droht. Darum will ich dann alles nur halb tun, als bargain, um die hohen Mächte zu beschwichtigen; der Vater forderte den Jungen auf, los zu sprechen, sich zu behaupten, etwas zu tun, aber der Junge tat es mit Tränen, um gleichzeitig seine Unterwerfung zu bezeugen; so gehe ich jetzt zwar zur Konferenz, sage aber: nur so viele Minuten und besonderen Stuhl, um meine Hilflosigkeit zu demonstrieren, damit die Mächte genug haben und mich nicht vernichten; so konnte ich zum Dean in Chicago sprechen, aber nur zaghaft; aufstehen, aber nur beschränkte Zeit; sogar die Analyse nur halb. Ich: Wie das? Die will ich doch so gründlich wie möglich machen. Er: Als ich ihm telefonisch absagte wegen Rücken, sagte er: ich soll einen Arzt konsultieren; darauf sagte ich: ich weiß aber doch, dass es bloßpsychologisch ist; wenn es das war, wieso könnte ich dann wegen Rücken nicht kommen? Er habe es damals am Telefon nicht argumentieren 🕮\(_{56}\) können, aber da war doch ein Widerspruch. Ich: Ich weiß zwar, dass der Rücken nicht wirklich zerbrechen kann, aber die medizinischen Autoritäten, die von „gebrochenem Disk“ sprachen, haben doch meine Vorstellung verstärkt, dass da irgendetwas entzwei gehen kann. Er: Auch im Sex halb; nicht ganz impotent, aber doch halb. Das Geheimnis im Traum, das ich nicht preisgeben will, deutet wohl auf eine Sache hin, die ich noch nicht enthüllt habe, die aber tiefer geht als das neulich Enthüllte: Analwünsche und -fürchte, Furcht vor femininer Rolle; dies scheint im Gegenteil ein Wunsch, etwas sehr Männliches oder zu Aggressives zu tun. –Beim Abschied sagt er: Nun, ich hoffe, mit dem Rücken wird es bald besser gehen.

Ich gebe ihm den Scheck, danke ihm, dass er nicht die abgesagte Sitzung angerechnet hat. Er: Hatte ich das erwartet? Ich: Nein, aber Ina sagte mir, dass Freud und seine Anhänger doch immer anrechneten; aber auf der Rechnung ist dann eine Sitzung als wir hatten; ist das ein Kompromiss, sodass er doch eine angerechnet hat, vielleicht weil zu spät abgesagt , oder ist es eine Frage, wieviel Sitzungen wir wirklich hatten? Er: Das ist für die eine Sitzung, wo ich spät absagte, und er den Eindruck hatte, dass ich an sich hätte kommen können [das war vermutlich Fr, 13.5., meine erste Absage; damals sagte er am Telefon, ich soll mein eigenes Urteil gebrauchen.] für die anderen Sitzungen habe er Ersatz arrangieren können. Ich: Ina sagte mir in Princeton, dass ein Freudianer den Patienten mit Agoraphobie zwingt, doch in sein Office zu kommen; wie denkt er darüber? Er: Wenn er überzeugt ist, dass nichts Organisches vorliegt, würde er auch sagen, ein solcher Patient müsse zu ihm kommen. IchDie Tatsache, dass Dr. Wallis es mir leichter gemacht habe, und mir auch freundlichen Zuspruch und Ermutigung gegeben habe, mache ihn jetzt leiden, weil ich es jetzt gegen ihn halte, dass er das nicht tut; ich habe ja früher auch mich beklagt über den Kontrast. Ich: Ich hatte damals die Gefühle gegen ihn; aber später habe ich wohl verstanden, dass er es für richtig hält, die Rolle des Vaters zu spielen, weil Dr. Wallis die Mutter war; und noch später erkannte ich, dass das gut war. Ich frage: Was hatte, später korrigiert: „hätte“ er am Anfang in Princeton in meinem Falle getan?Er: Er wäre nicht in mein Haus gekommen; er hatte; später korrigiert: „hätte“ einen Arzt, wie z. B. Dr. Ford, aufgefordert, mich zu untersuchen und vielleicht wöchentlich zu sehen, um mir zuzusprechen, dass körperlich keine Bedenken dagegen wären, aufzustehen; er selbst, würde abgewartet haben, bis ich dann zu ihm gekommen wäre. Ich: Aber mein psychologischer Zustand war doch so, dass ich eine Menge Therapie brauchte, bis ich aufstehen konnte; ich kann mir nicht vorstellen, dass ich bloß auf den Zuspruch eines Arztes hin hätte aufstehen können. Es dauerte auch mit Dr. Wallis’ Behandlung Wochen, bis ich die starre Lage auf dem Rücken aufgab, und Monate, bis ich auch nur im Hause herumgehen konnte. Ich weiß nicht, was ich dann getan hätte. Aber es hat wohl keinen Zweck, darüber viel zu spekulieren. –Ich berichte: In den letzten Tagen etwas auf und ab; Sa war ich glücklich, dass letztes Seminar gegeben und das akademische Jahr gut erfüllt ist; aber abends spüre ich „Muskeln“; später Erektion, aber kein Orgasmus; dann schlechte Nacht mit viel Störung durch Magenschmerz. Gestern abend, obwohl Nacht vor dieser Sitzung, ging es gut; zum ersten Mal keine Magenstörung, gut geschlafen. Heute morgen Traum 168: Ich klettere in einem großen Schiff herum; die Aufgabe ist, irgendwohin zu kommen. Er: Was ist die Aufgabe? Ich: (1) Die große Aufgabe des Unterrichts, die ist glücklich gelöst; die gefühlsmäßig wichtigere Aufgabe des Fortschritts in der Analyse. Er: Woher diese Situation, mit Klettern, Leitern, usw. Ich: Die Treppen und Leitern in einem großen Schiff sind faszinierend; Klettern ist etwas Schönes, besonders wenn es Routine ist; das ist der Sex, wie Musik und Tanz; ein Kind klettert gern, Treppen, Bäume, Zäune, usw.; Klettern auf der Mutter Schoß, dann da stehen, die Brust packen usw. Im Traum besah ich „la folia della flora“. Er: Warum diese Wort? Ich: petals einer Rose, weibliches Organ; dann noch Assoziation: „La follia . Gestern abend Esperanto gelesen; die Traumworte hatten ein ähnliches Gefühl.

Ich berichte: Die letzten Tage waren schwierig. Keine Schmerzen, nur manchmal „Muskeln“ gespürt, aber doch immer gespannt und ängstlich. Gestern abend, als ich allein war, musste ich mal weinen, und jedes Aufstehen wurde mir schwer. Das alles kam durch die letzte Sitzung. Ich war schockiert, dass er sagte, in Princeton würde er nicht zu mir gekommen sein. – Als ich es Montag Ina sagte, sagte sie, das ist im Einklang mit den Freudschen Prinzipien. Ich war böse, dass sie „gegen mich Partei nahm“, wollte es aber nicht zeigen. Aber später mal, wegen irgeneiner Kleinigkeit, schlug ich laut die Tür hinter mir zu, und war wütend; ich dachte, ich hätte sie ins Gesicht schlagen können. Dann war ich entsetzt über meine Reaktion. Nachts stellte ich mir vor, wie ich in Princeton lag, und dass er dann da stand und kühl sagte: Ich werde nicht kommen; ich wurde so wütend auf ihn, dass ich auf ihn los sprang und ihm mit der Faust ins Gesicht schlug; sank dann sank ich zu Boden und dachte, ich müßte sterben, voll mit Entsetzen darüber, was ich getan habe. 🕮\(_{57}\)Er: Was ist es denn, was ich fühlte, würde mir von ihm und auch von Ina geraubt, dass ich so sehr entsetzt darüber sein musste. Ich: Ich glaube wirklich, dass ich damals in Princeton nicht durchgekommen wäre mit nur medizinischer Hilfe, ohne psychologische Hilfe. Aber jetzt ist es anders. Jetzt brauche ich nicht mehr die Art von Hilfe, die Dr. Wallis mir gab. Er: An was erinnert es mich in der Kindheit? Ich: Vielleicht war ich nach einer Krankheit enttäuscht, als die besondere Fürsorge der Mutter aufhörte; vielleicht war ich in Versuchung, in die Krankheit zurückzukehren, um die Fürsorge und Liebe wiederzugewinnen. Er: Aber das Kind musste lernen, dass man nicht immer nur nehmen und nehmen darf, sondern auch Liebe geben muss, um Liebe zu verdienen.– Später er: Was immer Dr. Wallis für Gründe hatte, es ist doch so, dass seine Einstellung ihm jetzt die Aufgabe schwieriger macht. Ich: Ich glaube doch nicht: Dr. Wallis war nicht nur indulgent, sondern erwartete doch Dinge von mir, wenn auch schrittweise: Als Ina später in Princeton den Ganztagejob nahm, war ich imstande, mich positiv dazu einzustellen. Auch jetzt ist mein bewusster Wille, weniger abhängig zu werden. Aber da ist auch gleichzeitig das Kind in mir, das abhängig bleiben will; es ist ein Kampf. Am Anfang bringt er Stuhl mit schräger Holzlehne herein. Ich: Will er, dass ich darauf sitze? Er: Nein, zunächst aber darüber sprechen. Ich: Der Polsterstuhl würde wohl bequemer sein. Er: Er dachte, dieser, weil er festen Rücken hat. Ich: Ja, das ist gut; aber das Wichtigere ist, dass ein Stuhl nicht zu gerade ist. (Ich kann vom Sehen nicht erkennen, wie es mit diesem damit ist.)

Ich bringe mein Rückenkissen mit herein, probiere es aus im Polsterstuhl. Dann hole ich den Holzstuhl aus dem Wartezimmer und probiere ihn aus. Er ist nicht bequem; zwar nicht zu steil, aber zu hart (mein Ledergürtel drückt mich) und die Rückenlehne nicht hoch genug. Dann sitze ich bequem im Polsterstuhl als er hereinkommt. Ich: Ich habe beide Stühle schon ausprobiert. Er: Er wollte mir aber nicht den Eindruck geben, als zwinge er mich zu etwas. Ich: Nein, er gab nur Anregung; und hier sitze ich gut. Er setzt sich dann an den Schreibtisch. – Es geht nun mehr gesprächsweise; er stellt öfters Fragen und gibt Erklärungen. Ich schaue ihn oft an. So ist es viel leichter als beim Liegen, wo viel weniger Kontakt ist. – Er fragt über Gefühle zu Vater und Agnes; war da Zorn auf den Vater oder das Gefühl cheated zu sein? Ich: Ich glaube nicht, mehr Eifersucht. Er: Wie machte der Vater die demands für größere Aktivität von mir? Ich: nicht durch Kommandieren; sondern so, dass ich beschämt sein musste, als Schwächling und Feigling, wenn ich es nicht tat. – Er fragt, ob ich fühlte, dass ich von Ina durch pressure in die Ehe gebracht wurde. Ich: Nein, sie ergriff die Initiative; in Wien, der Brief, ihr erster Besuch; ich sagte, heiraten will ich nicht; sie drängte nie darauf. Erst viel später weiß ich jetzt, wie sehr sie sich Heirat wünschte. Ebenso über Kinder. Ina sagt, in Prag hätte ich es so formuliert: ich willige ein, „wenn es für ihr Glück notwendig ist“. Erst jetzt weiß ich, wie sehr sie es sich wünschte; und jetzt tut es mir leid. Er: Wieso? Ich: Ich meine, wenn ich damals nicht die Hemmungen und inneren Beschränkungen gehabt hätte, dann wäre es für uns beide schön gewesen, Kinder zu haben. – Er spricht von meinen übermäßigen Anforderungen an Ina. Ich: Sie sagte, ich sei ein „gentle tyrant“, ich erkläre, wie das gemeint war. [Ina sagt nachher, das war nicht von ihr erfunden, sondern von Mama in S.F.] Er: Kann es sein, dass da auch ein Antrieb ist zu bestrafen, verursacht von einem viel früheren Resentment von mir gegen ein Unrecht, das ich fühlte über mir geschehen, z. B. Druck auf Heirat; aber noch früher, etwas von der Mutter? Ich: Ich weiß nicht. Ich habe es noch nie so angesehen. Würde man bei einem Kind, das übermäßige Anforderungen stellt, auch vermuten, dass es aus negativem Gefühl kommt? Genügt nicht die Erklärung, dass das Kind etwa Liebe und Fürsorge über alles vernünftige Maß hinaus haben will? Er: Oft ist der negative Faktor dabei.

(Ich sitze im Wartezimmer in dem Holzstuhl.) Ich lege mich auf die Couch, sage aber, dass das Gespräch sitzend voriges Mal leichter war. Er. Warum lege ich mich dann doch hin? Ich: Heute fühlte ich mich zu Hause nicht besonders wohl, eine schlechte Nacht usw. Er: Und dann muss ich mich auf die Couch flüchten, wie beim ersten Mal hier? Ich: Nein, ich kann auch sitzen (ich hole ein Kissen aus dem Wartezimmer). – Er fragt etwas über mein Resentment gegen Frau oder Mutter (ähnlich wie voriges Mal). Ich erzähle von Heirat in Prag; ich wollte eigentlich nicht; Ina sagt, ich zog den ältesten Anzug an; ich kaufte keine Ringe, sondern ließ sie selbst sich einen kaufen. 🕮\(_{58}\) [Ina sagt nachher: das stimmt nicht; sie hatte ihn schon in Wien gekauft.] – Ich berichte Traum 170: Frau sitzt auf meinem Bett; ich fürchte mich, schreie um Hilfe. – Er: Ich habe bisher fast nichts über meine erste Ehe erzählt, Beziehung zu Frau und Kindern, usw.; er denkt sich, ich lebte wohl etwas für mich, abseits der Familie, ließ die Frau für die Kinder sorgen, beschaffte nur den Lebensunterhalt. Ich: Das auch nicht; mein Vermögen zerschmolz in der Inflation; dann lebten wir hauptsächlich vom Geld aus Mexiko. Er: Er glaubt, ich war innerlich nicht bereit und gereift genug, für die Aufgabe, eine Familie zu haben, die Verantwortung usw. – Er: War der Entschluß, nach Amerika zu gehen, mehr Inas Initiative? Ich: Nein; das wollte ich zuerst. Aber dann war Ina froh, dass der Ozean zwischen uns und den früheren Familien war. Er: Fand Ina es schwer, sich in dem neuen Land anzupassen? Ich: Nein, sehr gut; im Praktischen besser als ich. Wir beschlossen bald, hier zu bleiben und Bürger zu werden. Er: Ich muss damals in Chicago es empfunden haben, dass der Dean mich „kränkte“‚ dass ich mich ihm zu fügen hatte usw. – Ich erwähne, dass wir ca. 3 Jahre zuletzt in Chicago nicht mehr Sexverkehr hatten. Er: Warum habe ich das nicht früher erzählt? Ich: Ich glaube, ich habe; ich sagte, dass damals der Rücken als Rationalisierung diente. In den Jahren vor diesem Aufhören wurde Sex schon weniger häufig.

(Ich fahre wieder. Ich sitze im Polsterstuhl mit meinem Kissen.) –Er: Wie geht es mir? Ich: Jetzt im allgemeinen gut. Manchmal der Magen nachts; besonders schlecht mal vorige Woche, mehrere Stunden Schmerzen, auch vomit. Aber das ist nur psychologisch. In Princeton war es schlimmer. Immer mal einige Wochen Beschwerden damit, dann längere Zeit gut. Vor einigen Wochen war so ein ; jetzt hört es mehr und mehr auf. Er: Habe ich mal wieder allgemeine Untersuchung gemacht? Das wäre in meinem Alter doch ratsam alle halbe Jahre oder so. Ich: Nicht seit Weinberger [das war im Okt.]. Er: Ich habe wohl nicht über unsere Gespräche in den letzten Stunden mit Ina gesprochen? Ich: Doch, am 17. abends, Nochmal über die Heirat in Prag; sie war katholisch erzogen; für ihre Gefühle und Träume ist sie nicht richtig verheiratet. Ich habe ihr auch nicht klar gesagt damals, dass wir zusammenbleiben würden. Das hängt zusammen mit Traum 172 (in der Nacht nach dem 17.): Magdalena sagt, ich sei zu schweigsam, „das richtige Wort zur richtigen Zeit ist nötig“, und „Tun ist noch wichtiger als Sprechen“. Dabei Assoziation dazu: Meine Versäumnisse im Sprechen und Tun zu Ina früher. Und zu meiner Mutter, besonders in ihrem letzten Lebensjahr. Ich erzähle, wie sie mir sagte, sie habe Krebs; mein Besuch in Jena; ihr Brief, dass wir nicht mehr zu ihr kommen sollten; nach dem Tod wollte ich keine Gefühle zeigen (dabei kommen mir einige Tränen). Er: Es ist merkwürdig; er hat nach Ina gefragt, ich habe von Ina erzählt, nun auf einmal von der Mutter; dies und der Traum zeigen, dass ich Ina als Mutter nehme. Ich ja; besonders in den letzten 3 Jahren sehr; weil ich Hilfe brauchte; auch vorher. Das ist nur eine Seite meiner Beziehung zu ihr. Er: Wenn er sieht, wie ich mich seit Jahren von Ina abhängig gemacht habe, und wie sie darauf eingegangen ist, seit beinahe 20 Jahren, denkt er, das war nicht richtig. Ich: Gewiß, das sehe ich jetzt; ich bemühe mich, unabhängig zu werden, aber jeder kleine Schritt vorwärts ist schwierig. Aber Ina bestärkt nicht etwa meine Abhängigkeit, sondern hilft mir auch, darüber hinwegzukommen. Dr. Wallis fragte Ina, ob er mich auffordern sollte, zu seinem Office zu kommen (das war, bevor ich noch aus dem Haus ging). Ina sagte ihm, das ginge damals noch nicht, aber sie würde mich vorwärts drängen, mehr und mehr zu tun, zunächst im Haus (z. B. Toilette usw.). Und so kam ich allmählich so weit, dass ich aus dem Haus gehen konnte, und später Auto fahren, und ganz zuletzt zu Dr. Wallis’ Office.

(Ich fahre; ich sitze.) –Er fragt, ob ich irgendwelche Gefühle, Resentment oder dergleichen habe über das, was wir letzthin besprochen haben. Ich: Ich bin betrübt und beschämt über meine Schwäche, zu große Abhängigkeit, Belastung für Ina, usw. Er: Dazu ist kein Grund; dies sind natürliche Folgen aus unbewussten Fürchten, entstanden in der Kindheit, gegen die ich mich zu schützen suche; alle Menschen, auch die Analytiker selbst, haben mit solchen Schwierigkeiten zu tun, jeder in seiner Weise. 🕮\(_{59}\)

Ich: Ich habe auch etwas Gefühle von Beklemmung und ein wenig Resentment gegen ihn und Ina, weil sie „Erwartungen“ haben, zu viel auf einmal verlangen, wo ich mein eigenes Tempo der allmählichen Entwicklung nehmen will. –Er fragt über Beziehung zu Studenten; ob sie den Eindruck haben, dass ich schwer zugänglich bin, ihnen nicht genug Zeit gebe, usw. Ich: Nach dem Seminar gehe ich zwar gleich, weil müde; aber in Officestunde gebe ich ihnen gerne die Zeit; ich glaube auch, einige, die mich gut kennen, fühlen sich jetzt at ease mir mir. –Er fragt nach Beziehung zu Kollegen, welchen ich am nächsten stehe. Ich: Kalish persönlich; jetzt oft auch Montague für Diskussionen. Er erinnert mich, wie ich sogar Vatergefühle zu Kaplan hatte, wo in Wirklichkeit dieser dringend eine Vaterfigur brauchte, und seit vielen Jahren, seit Chic. sehr attachiert ist zu mir. Er (Dr. Kupper) hat seit 10 Jahren schon viel über mich gehört durch Kaplan; aber meine Sachen nicht gelesen, weil zu technisch. –Er fragt, ob er auch etwas Philosophisches fragen darf. Ich: Gewiß. Er: Ob ich glaube, wie einige meinen, dass Bergson gewisse Begriffe habe, die analog seien zu solchen von Freud. Ich: Es besteht eine gewisse Analogie zwischen Bergsons élan vital und Freuds Trieb oder ich. Aber die Analogie ist nicht sehr nahe. Verwandtes besteht allerdings psychologisch und historisch: beides sind Reaktionen gegen den Intellektualismus und Rationalismus des 19. Jahrhunderts. Aber Freud wollte eine empirische Wissenschaft aufbauen, während Bergson eine Metaphysik. Mein Einwand gegen Bergson ist nicht, dass er das Irrationale betont, sondern, dass er Quasi-Dichtung für Erkenntnis hält. Nietzsche war klarer und ehrlicher in der Trennung. Unter meinen Freunden als in der Studentenzeit waren mehr solche in Literatur, Geschichte usw. als in exakter Wissenschaft; und ich hatte viel von den Beziehungen mit ihnen. Brügmanns Zitat aus Rilke; Ina brachte mir jetzt das Buch.

(anstatt 27.) Ich berichte: Gestern bei Dr. Ford, allgemeine Examination; alles scheint normal, aber Magen X-ray soll gemacht werden. Der Doktor fragt, ob ich like Dr. Ford. Ich: Ja, er ist ruhig und nicht zu energisch, wie Dr. Weinberger. Er: Er sah, dass ich im Wartezimmer sogar auf der Bank saß (weil die Sekretärin auf dem Stuhl saß); es scheine, jetzt könne ich sogar überall sitzen, die Bänke seien ja ganz besonders unbequem. Ich: Ja, (mit Mühe:) mit meinem guten Kissen. Er: Es scheint, es geht mir gut dieser Tage. Ich: Ja, im allgemeinen fühle mich wohl; zwischendurch aber auch manchmal Zwicken; z. B. heute nach dem Lunch Magenschmerz. Und mit Sex in den letzten Wochen etwas zaghaft; nur zweimal. Er: Also wieder die Furcht vor der Scheide; das zeigt sich nun schon so viele Jahre. Ich: Ja. Ich rechtfertigte die Nicht-Häufigkeit durch Regeln: zuerst Lutherregel (er ist sehr amüsiert; ob wirklich Luther selbst das aufgestellt habe). In der ersten Ehe diente das diese Regel aber auch zur Rechtfertigung der Häufigkeit, weil meine Frau nicht viel Neigung dazu hatte. Dadurch gewöhnte ich mir auch an, es schnell zu tun. Durch Ina lernte ich dann, langsamer und mit mehr Genuss. Die Furcht vor der Scheide kann ich aber nur erschließen aus der Unhäufigkeit, besonders später; sie war nie bewusst. Im Gegenteil, besonders früher, in der ersten Ehe, und mit Maue, und am Anfang mit Ina, hatte ich den Eindruck, dass ich es eifrig wünschte. Später in Prag die chinesische Regel: für Geistesarbeiter alle 9 Tage. – Bewusst negative Gefühle hatte ich nur gegen das Spiel mit Klitoris; nur wenige Male, dann gab ich es auf. –Ina fängt jetzt wieder Analyse an, mit Dr. Pastron. Er: Das ist gut, das wird Spannungen zwischen uns beseitigen. 🕮\(_{60}\)

VII / 1955 (Jetzt immer sitzend.) Ich sage wieder, es ist leichter so im Sitzen. Ich frage, ob er vielleicht warten will, bis ich „stark genug“ werde, es wieder im Liegen zu können. Er: Nein; dies scheint ihm jetzt das Richtige; er habe keine bestimmten Regeln; wenn er mal anders denkt, wird er es explizit sagen. –durchgestrichener Gedankenstrich Ich erzähle, dass Ina neugierig war, ihn zu sehen, aber dann doch die Konsultation mit ihm nicht wollte, hauptsächlich, weil sie glaubte, ich hätte Gefühle dagegen. Er: Sie könnte auch selbst unbewusst Gefühle dagegen haben. Ich sage, dass Ina jetzt Analyse mit Dr. Pastron macht. Er: Das wird es auch leichter für mich machen, weil sie dort Auslass für Spannungen hat, die sich sonst gegen mich entladen; es könnte ganz gut sein, dass das mir hilft über die Sexhemmungen der letzten Wochen (von denen ich ihm gestern berichete). Ich frage, ob es wohl nicht gut ist, dass ich Ina vieles aus meiner Analyse erzähle. Er: keine strikte Regel; aber wohl besser, nicht zu viel; wenn ich Gefühle über unsere Meetings habe, besonders Gefühle gegen ihn, so ist es zwar naheliegend für mich, schon bei Ina Auslass und Beruhigung zu finden; besonders wenn es lange dauert bis zum nächsten Meeting; aber die Folge ist, dass mein Response zu ihm dann abgeblasst kommt und nicht so unmittelbar, wie es gut für mich wäre. (vorher mal:) Heute morgen Traum, aber ich konnte nicht ganz erinnern; nun habe ich nur alten Traum, von vor 2 Wochen; lohnt sich das oder ist der schon zu abgeblasst? Er: Wir wollen lieber über die Probleme sprechen. Über meine übermäßige Abhängigkeit von Ina. Ich: In Wien anfangs war es so, dass Ina es bedauerte, dass ich unabhängig war und sie nicht „benötigte“. Er: Vom Kleinkind an sind schon die Konflikte die zwei Gefühle: zur Mutter wollen und sich von ihr unabhängig machen. Das Kind resents dass es die Mutter needs; es will immer mehr unabhängig werden, und die Mutter muss ihm helfen dazu, anstatt ihn zurückzuhalten. Die richtige Liebe wants den Anderen, aber nicht so, dass sie ihn needs, weil das immer zugleich Gegengefühle mit sich bringt. Es gibt eine gesundere und glücklichere Beziehung, wenn jeder den anderen liebt und wünscht, aber nicht needs.

(anstatt 4.7.) Ich komme atemlos herein, ich sage: vom Fahren. Er fragt, ob ich alleine kam; ich: nein, aber ich hoffe, bald; jetzt geht die Bremse leichter. – Ich berichte: gestern, im Hospital, Magen X-ray; ich war zu schüchtern, den X-ray-Doktor zu fragen, ob er etwas von einem ulcer sieht. Dr. Kupper: Da ist ganz gewiss kein ulcer. Ich: Schließt er das aus der Art der Schmerzen, wie ich sie berichtet habe? Er: Ja. Ich: So auch Dr. Wallis; das sagte ich mir jetzt immer zur Beruhigung; aber doch auch etwas Sorge, vielleicht ein ulcer, vielleicht ein Tumor, vielleicht Krebs. Er: Wenn ein ulcer käme, müßte ich dagegen kämpfen und wohl vielleicht den Rücken vergessen. Ich: Vielleicht würde der Rücken eifersüchtig. – Auf seine Frage, jetzt keine Klassen, ich arbeite an meinen eigenen Sachen. Er: Was? Ich: Ein Band [Schilpp]: ich muss Erwiderungen schreiben. Aber das schlimmste ist die intellektuelle Selbstbiographie. Er: Ist das embarrassing? Ich: Nein, aber schwierig; ich schreibe lieber über Probleme. Ich weiß selbst nicht genug über die Motivation meiner Philosophie; ich habe schlechtes Gedächtnis. Er: Er hat das gemerkt; wie wenig ich über die erste Ehe und Beziehung zu den Kindern gesagt habe; auch über Anfang mit Ina, nur einige bloße Fakten; vielleicht ist alles das zu sehr mit Gefühlen besetzt, und auch schmerzlichen. Ich: Das ist sicher der Fall in Bezug auf die erste Ehe. Aber der Wiener Kreis war eine sehr glückliche Zeit: trotzdem weiß Feigl besser‚ was ich damals sagte, als ich. Er: Da waren aber auch sicherlich mehr Gefühle im Spiel, als ich jetzt sehe; Rivalitäten, Freundschaften usw. –Er: Es ist ihm jetzt klar, dass es besser für mich ist, nicht in zu tiefe Schichten hinunterzugehen, und zu versuchen, sie durch frühe Erinnerungen aufzuwecken. Stattdessen lieber an den heutigen Beziehungen arbeiten: zu Ina, zu Freunden, zu Kollegen und Studenten usw. Er glaubt, die Aufdeckung gewisser Dinge bei Dr. Wallis sei nicht ganz spontan gewesen, ich sei da hineingedrängt worden, er bezweifelt die therapeutische Wirkung davon; diese sei vielmehr gekommen durch den freundlichen support, den Dr. Wallis gab. Ich: Ich glaube aber auch durch das Erlebnis von Dr. Wallis als Stellvertreter der Eltern „akzeptiert zu werden, trotz aller aufgedeckter Gefühlsbeziehungen 🕮\(_{61}\) zu Mutter, zu männlichen Freunden usw. – Er sagt wieder, es scheine mir jetzt leichter zu sein, zu ihm zu sprechen. Ich: Sicherlich, weil ich ihn sehe, z. B. heute, bevor ich zu sprechen anfing, und bevor er sich hinsetzte, sah ich sein Gesicht war verdunkelt, wie durch eine Sorge oder dergleichen; das gab mir das Gefühl, dass er nicht so absolut erhaben ist, sondern menschlich, und das war mir eine Erleichterung.

Ich habe überlegt, obseine Frage gestern, ob ich allein gekommen sei‚ bloß eine Frage oder eine Suggestion war. Ich denke: mehr als eine bloße Frage; zwar keine „Erwartung“ oder „demand“, aber doch eine Suggestion, damit ich mir es überlegte. Ich habe es überlegt, auch zusammen mit Ina. Die Schwierigkeit ist, dass, wenn etwas schief geht, wie z. B. vorgestern mit der Bremse, dann müsste ich allein herumgehen, irgendwo telefonieren, warten usw.; ich weiß nicht, ob ich das schon könnte. Er: Ich scheine immer die schlimmsten Möglichkeiten ins Auge zu fassen; ich: aber waswas würde denn schließlich passieren? Ich: Ein Rückenknax, wenn ich zu müde werde; das ist zwar seit 3 Jahren nicht passiert, aber damals doch mit schlimmen Schmerzen; also nicht so unrealistisch, als ob ich fürchte, hinter der Ecke bedroht mich ein Drache. Er: Dann wäre ich ja insane; das Charakteristische der Neurose ist, dass das reale und irrationale Faktoren gemischt sind. Und es ist typisch, dass ich Ina oder ihn frage, ob ich das und das jetzt tun soll, anstatt mich selbst zu entscheiden. Das war im ganzen Leben so. Einer der wichtigsten Schritte im Leben ist der Beginn von Sex; wann habe ich angefangen? Ich: Nicht vor der Ehe, also nicht vor Alter 26. Er: Die natürliche Entwicklung ist die, dass ein Jüngling anfängt mit sich selbst, und dann mit Freunden, z. B. gegenseitige Masturbation; so etwas ist die natürliche und beinahe notwendige Vorbedingung auf Sex mit Frauen. Ich: Es war bei mir so stark verdrängt, dass ich nicht einmal bewusst mit Versuchungen zu kämpfen hatte; ich hatte die moralischen Werte der Eltern so sehr selbst akzeptiert, dass mir so etwas überhaupt nicht in Betracht kam. Er: Das zeigt, dass eine sehr starke, unbewusste Furcht immer da war, sodass ich nichts zu tun wagte, ohne „höheren approval“; auf allen Gebieten. Ich: Nur mit Beziehungen zu anderen Menschen und praktischen Entscheidungen; nicht intellektuell, da ergriff ich wohl die Initiative. Schlicks Suggestion war zwar nötig, mich nach Wien zu bringen; aber dann überließ er’s mir allein, weil er selbst sehr passiv war. Nicht nur wählte ich selbst die Topics meiner Vorlesungen, sondern ich wurde bald auch mehr aktiv in Zirkeldiskussionen als Schlick selbst. –In der Adoleszenz fehlte es mir Gefühlen und Fantasien; es fehlte aber an äußerer Aktivität und Beziehungen zu Menschen; Er: Was für Fantasien? Ich (nach einigem Überlegen): Ich lernte Esperanto, für mich allein, war begeistert über die Idee, verbunden mit Pazifismus; besuchte auch Kongresse, großes Erlebnis, quasi-religiöse Bewegung; aber mit lokalen Gruppen wollte ich nichts zu tun haben, und bei Propaganda war ich leicht entmutigt. Er: Vielleicht war es eher so: ich tat diese Dinge einsam, weil ich mich im Grunde vor Kontakt mit anderen Menschen fürchtete; als hätte ich einen firecracker in der Hand, und fürchtete, dass der Kontakt mit anderen es wie ein Streichholz zur Explosion bringen könnte. –Er: Was war wohl die Furcht in der Kindheit? Wenn meine Mutter jetzt hier wäre, die könnte sicher allerhand sagen, wie sie sich gewundert hat, warum ich nicht mehr aktiv war; jeder Junge ist doch neugierig und auf Abenteuer aus, z. B. in bezug auf die Schwester, und so; vielleicht würde die Mutter Ähnliches berichten wie Ina aus der Wiener Zeit, über meinen Mangel an Initiative. Ich: Aber waren es nicht gerade die Eltern, die die Initiative verboten, bei Neugierde inbezug auf die Schwester und Spiel mit dem eigenen Organ usw.? Er: Das auch; aber sie wollten mich doch wohl mehr unternehmend und positiv im Kontakt mit anderen Menschen. 🕮\(_{62}\)

Ich berichte: Heute alleine gefahren; am 9. schon eine kurze Fahrt zu Dr Ford. Beim Fahren anfangs tense, aber bald ruhig; und dann macht es Spaß, allein „das Schicksal steuern“. –Dr. Ford hat gefunden: Duodenalgeschwür. Zuerst war ich enttäuscht, weil er (Dr. Kupper) mir versichert hatte, es wäre nichts; aber Dr. Ford beruhigte mich: das sei etwas sehr Häufiges; außerdem dachte ich: da er Narben sieht, so habe ich schon früher solche gehabt, und die sind geheilt, da wird auch dies heilen. Er: Dr. Ford hat ihn angerufen, und es ihm mitgeteilt, etwas apologetisch und minimierend; Dr. Kupper erklärt mir: Ein Duodenalgeschwür bedeutet viel weniger als ein Magengeschwür; aus letzterem entwickelt sich in 1/10 der Fälle Krebs, aus ersterem aber nicht; die meisten Leute, die welche hatten, wissen es gar nicht. Er sagt: Es scheint mich nicht besonders zu berühren. Ich: Nein; am Anfang war ich zwar enttäuscht, und auch für einen Moment kam mir wieder Idee über Krebs usw. Aber dann sahe ich es ruhig an. – Die letzten 3 Tage waren nachmittags immer Leute da; teils Persönliches, teils Fachgespräche. Ich finde, dass ich gerne mit Menschen spreche. – Wir sprechen über die Furcht, die mein Leben lang mich gehemmt hat. Ich: Jetzt, seit der Rückensache, habe ich oft bewusste Furcht oder Sorge: nämlich, ob etwas mit dem Rücken passieren wird. Aber vorher war mir die Furcht nicht als solche bewusst. Ich sehe nur rückschauend, dass vieles gehemmt war; also muss da unbewusste Furch gewesen sein; aber ich kam mir selbst nicht vor als worrying und beängstigt; sondern im Gegenteil als optimitisch, besonders auch in solchen guten Zeiten wie Wien. Er: Aber da waren doch immer die Regeln und Einschränkungen, wie Vorsichtsmaßregeln, als ob eine Gefahr drohe, eine Katastrophe. Ich: Aber Furcht vor was? Er: Wir können das nicht genau erkennen, aber es hing sicherlich zusammen mit dem Problem der Männlichkeit; ich wollte nicht Gefühle zeigen, weil das mir als weiblich und schwach erschien; aber andererseits schien mir bei der eigentlich männlichen Tätigkeit, besonders Sex, eine Gefahr zu lauern, so dass ich sie durch Regeln einschränken musste; solche Einschränkungen und Aufopferungen sind oft rational, um die Götter zu vergessen, da z. B. vor der Ehe Sex ganz ausgeschlossen, und nachher sehr geregelt und eingeschränkt; immer, als ob der Blitzstrahl des Donnergottes droht; sogar anfangs bei ihm die Furcht, als ob er eine drohende, allmächtige, unmenschliche Gestalt wäre, anstatt eines wirklichen Menschen mit seinen Schwierigkeiten.

Zuerst schweige ich, als ob ich auf eine Frage von ihm warte. Er fragt: immer noch scared, wenn er hereinkommt? Ich: Lange nicht so wie früher; aber eine kleine uneasiness, ein Gefühl, dass ich eine Aufgabe zu erfüllen habe. – Über Erna. Ich beneide sie um ihre Ungehemmtheit, obwohl das zu allerhand Schwierigkeiten führen muss. Sie meinte, Analyse scheint uns ja gut zu helfen; aber wenn man die den Quäkerglauben hat, braucht man keine solche Hilfe. Ich glaube, auch meinen Eltern half die Religiosität viel. Er fragt: Meine ich, dass das vielleicht eine mögliche Hilfe für mich wäre? Ich: Nein, nicht für mich; das theologische Element in der traditionellen Religion macht es mir intellektuell unmöglich. Er: Dafür habe ich mir dann eine eigene Theologie aufgebaut, eine Magie, mit Ritualen usw., um mich vor den vermeintlichen Gefahren zu schützen. Ich: Ich verstehe heute die Basis meiner Alkoholabstinenz; es war die Furcht, Kontrolle über mich zu verlieren; die Angst, die Impulse würden ungehemmt ausbrechen. – Über letzten Interc., . – Was für Kindheitsängste sind damit verknüpft? Er: Vielleicht fürchtete ich die Scheide meiner Schwester? Ich: Aber der Junge kann ja nicht sehen, dass da eine Öffnung ist. Er: Aber dass der Penis fehlt; es ist eine alltägliche Erfahrung in nurseries und Kindergärten, dass ein Junge, wenn er ein nacktes Mädchen sieht, plötzlich z. B. beide Hände vor seinen Penis hält, um ihn zu schützen. Ich: Erstaunlich, wie im Unbewussten die Kindesfürchte bestehen bleiben, trotz allen realistischen Denkens. 🕮\(_{63}\)

Gestern war Virginia bei uns; seit 10 Jahren nicht gesehen. Ich freue mich über die Anhänglichkeit; wir wollten nicht Philosophie, sondern persönliches Gespräch. Sie ist Dr. med., hat 4 Kinder; sie scheint so heiter alle Schwierigkeiten zu bewältigen. Ich war überrascht, dass sie später zu Ina sagte, sie sei in Analyse; ich dachte, sie sei die normalste Frau, die man finden könnte. Wo sind denn Menschen, die keine Hilfe brauchen? Der Doktor: Es gibt keine. Ich: Wenn man die Kinder richtig erziehen würde, würden damit nicht die meisten Schwierigkeiten vermieden? Er: Nein, die Schwierigkeiten sind unvermeidlich; teils angeboren, teils aus den Umständen. Ich: Aber könnte man nicht wenigstens das Meiste vermeiden, so wie viele organische Krankheiten heute viel seltener sind? Er: Ja, vielleicht. Ich: Aber ein langsamer Prozess, die Eltern zu erziehen. – Ich: Ina war gestern abend erschöpft durch Erna; ich war froh, dass sie zu mir kam, und ich ihr ein wenig Zuspruch und moralische Stützung gab, wie sie es mir so oft gegeben hat. Heute sagte ich zu ihr: „Heute fahre ich Dich zu Deinem Doktor“, nicht wirklich gleichzeitig uns beide. – Neulich, als ich zum ersten Mal alleine fahren wollte, kam sie auf einmal mit allerhand Bedenken. Meist tut sie mich ermutigen und antreiben; daher war ich erstaunt. Aber ich dachte daran, dass er mal gesagt hat: eine Mutter hat gleichzeitig beides in sich: das Kind selbständig zu machen, aber auch es zurückzuhalten.

(Diese Woche dreimal, weil vorige Woche nur einmal; morgen keine Sitzung, weil mein Vortrag im City College.) Agnes’ Kindheitserinnerungen: Johannes exerzierte mit uns Kindern; wahrscheinlich machte ich das nicht; ich hatte es ganz vergessen. Agnes’ Einstellung: konservativ (er sagt: Mid-Victorian), trotzdem mich schwarzes Schaf immer geliebt; abhängig von der Mutter, frigide; aber sie schildert Kindheit als sehr glücklich. Er fragt: Keine Aus ihren Hemmungen denke ich, da müssen doch auch solche in der Kindheit gewesen sein, an denen sie gelitten hat; aber das weiß sie wohl nicht mehr, ebenso wie ich nicht. Er: Sind gar keine sauren Noten dabei? Ich: nichts Unerfreulichesdurchgestrichener Semikolon bisher; höchstens dass der Ziegenbock mir ein Loch in die Hose machte; aber selbst das lässt sie weg, dass auch ein Loch in der Haut war und ich sehr schrie. Er: Wie geht’s mit dem Rücken? Ich: Gut; das alleine fahren geht leichter; ich sitze länger auf; wenn Besucher da sind, und vergesse den Rücken. Er: Es scheint, dass ich auch bei ihm mehr at ease bin, und leichter und spontaner spreche, als nurnoch vor einem Monat. Ich: Ja, das fühle ich auch; obwohl ich meist die schlechten Zeiten, wie im Juni die Tage um die Konferenz, zu vergessen geneigt bin. Ich frage, ob er mir diesen Fortschritt bestätigt, vielleicht als Trost, weil er im August einige Wochen weggeht? Er: Nein, dies ist wirklich eine sehr merkliche Änderung. – (vorher mal) Er fragt: wie ich mich hier fühle, im Vergleich zu Chicago. Ich: viel glücklicher; in Chicago nur als „Spezialist“ geschätzt, hier wirklich geschätzt, und die Atmosphäre im Department mehr kongenial. Nur ein Seminar; das ist etwas ; das kam durch competition zwischen Chic. und hier. – (vorher mal:) Er fragt, wofür Agnes Erinnerungen schreibt. Ich: Mutter schrieb Großvaters Biographie, später Büchlein über Vater; so ist es in der Tradition. Aber Agnes’ Noten nur für mich und Kinder.

Ich frage, wann er Ferien macht. Er: ca. 18.8. oder 19.8. – 11.9. – Ich gab Fr Vortrag im City College, populär; erst Zögern, dann lebhaft; auch allerhand Diskussion. Dann informelle Diskussion im kleinen Kreise von Lehrern. Ein Professor fragte mich über das Problem der Homosexualität. Ich sagte allerhand; was man unterscheiden müsse; keine moralischen Gesichtspunkte, usw. Er: Der hatte sicher selber mit dem Problem zu tun. Ich: Mia sagte mir, er habe klassische Psychologie studiert, sei jetzt Studentenberater. Er: Es ist ziemlich sicher, dass er selber damit zu tun hat, und es darum schwierig findet, die Studenten zu beraten; besonders wenn ein Student selbst nicht recht weiß, was mit ihm ist. 🕮\(_{64}\) Z.B. wenn einer von einem Mädchen zum anderen läuft, wie Don Juan; das ist oft, weil er unbewusst von seinem Homowunsch weglaufen will. Ich: Ich glaube, Freud sagte, der Don Juan Typ suche immer die Mutter unbewusst. Er: Das ist verwickelt; die Muttersuche ist auch oft dabei; aber tiefer liegend das homo; Er: Es ist merkwürdig, dass wir erst von seinen Ferien sprechen, und dann ausführlich von homo; das Persönliche spielt doch eine große Rolle, auch in der Analyse. Er: Seit ich like ihn, ist viel stärkere Wirkung da. Ich: Ja, das habe ich auch gespürt! –

Ich erwähne, dass ich immer Notizen mache, über unsere Sitzungen; dass ich überrascht war, als Ina sagte, das sei ungewöhnlich. Er ist auch erstaunt. Ich: Mir scheint es ganz natürlich; es sind doch wichtige Dinge für mich, die ich nicht vergessen und verlieren will; ich habe das Gefühl, wenn ich das nochmal durchlese, hat das die doppelte Wirkung. Er: Es ist aber auch wohl auch eine Form von Intellektualisierung. Ich: Ich schreibe auch Karten über alles Gelesene, und rate auch Studenten, das zu tun. Er: Vielleicht ist das auch, um gewisse Gefühle, die dabei waren, hinter dem Theoretischen zu verstecken. Ich: Ich finde es aber auch praktisch nützlich, sogar unentbehrlich. Er: Die Philosophen machen alles theoretisch, und unsere Richtung bemüht sich ganz besonders, alle gefühlsmäßigen Störungen auszuschalten. Die Studenten aber kommen zu Philosophie, wie auch zu Psychologie und zuweilen auch zu Sozialwissenschaft, hauptsächlich über emotionale Bedürfnisse. Es ist gut, das zu erkennen, wenn sie mit mir über ihre Probleme sprechen. (Vorher, über den Psychologen; ich: aufgrund davon, was der Doktor sagt, bin ich froh, dass ich ihm ausführlich geantwortet habe, so gut ich konnte; das mag ihmspäter eingefügt hinter zurückverweisendem Pfeil: PsychologenBeruhigung gegeben haben, dass es eine natürliche Sache und nicht eine moralische Frage ist.)

Gestern Næss hier, und Frau. Abends für mich dachte ich: Freundschaft ist eine gute Sache. Es war ein wirklich erfreulicher Tag. Ich freue mich, dass ich jetzt intensiver erleben kann. Ich berichte: Ich sagte zu Næss, dass ich meine Aggressionen unterdrückt hat . Er fragt, ob es wohl auch möglich wäre, ohne Verdrängung unaggressiv zu sein; vielleicht Gandhi; wir spekulierten darüber, aber ohne endgültiges Ergebnis. Ich: Wenn ich denke, dass Gandhi schon früh im Leben auf Sex verzichtet hat, zweifle ich doch, ob das ganz natürlich und gesund war; ob es nicht eher aus Kindheitserlebnissen kam, ähnlich wie bei mir. Ich: Næss sagte, Gandhi hatte wirklich gute Gefühle zu allen Menschen, auch Gegner, wie Engländer und die Mohammedaner. Ich: Bei mir war das Gefühl „für die Menschheit“ nur für eine abstrakte Idee, nicht für die konkreten Menschen; im Gegensatz zu Neurath wollte ich gar keinen Kontakt mit den Arbeitern persönlich; ich war nur „für die Sache der Arbeiterschaft“. Er: Es ist gut, dass ich jetzt „elastischer“ sein kann, d. h. persönlichen Kontakt mit Menschen; sozusagen „mich beugen kann, ohne zu fürchten, dass der Rücken bricht“ (nur metaphorisch). Wenn die Fürchte verschwinden, z. B. vor der Scheide, davor, weiblich zu werden, usw., kann ich viel mehr Dinge im Leben genießen. 🕮\(_{65}\)

VIII / 1955 Ich berichte: Gestern schrieb Ina Brief an Anny; mein Selbstfahren erschien da als verursacht durch die Referenz der Frauen; das ärgerte mich, denn ich wollte es nur mir selbst schulden, und auch dem Doktor, aber nicht den Frauen. Das Gefühl war, wie wenn Agnes und Mutter etwas für mich arrangieren wollten, was ich selber tun wollte. Er: Ja, mein Leben wurde zu sehr von Frauen dirigiert. Ich: Ich war erstaunt, in Agnes’ Aufzeichnungen zu lesen, dass ich „in der ersten Zeit“ ein Mädchenkleid trug; als ich später Hosen bekam, fand sie das häßlich. Er: Es kann wohl sein, dass das lange Zeit war, vielleicht bis zu 5 Jahren; das würde vieles erklären, z. B. dass ich in der Adoleszenz mich nicht traute, männlich zu werden und den Penis zu betätigen; das ist außerordentlich selten, und bedarf einer besonderen Erklärung. Ich: Ich glaube doch nicht, dass es so lange war; dann würde ich es doch wohl erinnern. – Ich: Letzthin ging es besonders gut mit Sex (ich erzähle es im Zusammenhang mit dem Selbstfahren); ich weiß nicht, ob das direkt zusammenhängt. Er: Er glaubt ja; das aktive selbständige Fahren stärkt die Initiative überall, besonders, und besonders wo sie unterdrückt war. – Ich: Gestern mittag, als Arne Næss sagte: „Einer von uns sollte schreiben an Else Frenkel-Brunswik“, hörte ich nur „Else“ und verstand Else Næss. Als er nachher sagte, „sie wünschte sich mehr als Du geben wolltest“, da erinnerte ich Traum: „Nein, umgekehrt“. Er war erstaunt, bis Ina verriet, dass ich etwas anderes meinte.

(anstatt 5., wegen Feigl Konferenz). Gestern Abschied von Næss. Er: Umarmt? Ich: Ja, und im Impuls auch gekonnt. Ich hatte etwas gezögert mit dem Umarmen vorher, ob das zuviel für einen Norweger ist. Er: Das sind kulturelle Unterschiede, z. B. zwischen Europa und Amerika. Ich: Ich dachte auch, in Amerika wohl nicht üblich; vielleicht sollte ich hier zurückhaltender sein. Er: Nein, es ist doch ein schöner Ausdruck zwischen nahen Freunden; um Zusammenhang Kaplan; das ist auch hier zuweilen zwischen Vater und Sohn; und ich sei doch für viele ein Vater (er nennt hier irgendwann auch Kaplan). Ich: Næss fand, dass ich im ganzen unverändert sei, aber viel freier im äußeren Verhalten. – Er: Ob ich zuweilen abends zu Parties gehe? Ich: nein; neulich war ich unentschlossen für die Departmentparty, aber schließlich entschied ich dagegen, weil (wie Ina sagte) ich dann mich bei anderen Parties nicht mehr damit ausreden kann, dass ich abends nicht ausgehe. Es ist nicht hauptsächlich wegen Rückenermüdung; das ist nur Ausrede; es ist, weil ich dann nachher nicht schlafen kann; auch nicht, wenn Freunde hier sind; auch nicht, wenn ich abends noch an Problemen arbeite. Er: Da muss doch irgendetwas sein, dass den Abend aufregend macht. Ich: So schon als Kind, „schwache Kopfnerven“, die Mutter hielt mich still. Er: Wenn ich mir als Knabe erlaubt hätte, abends mit dem Penis zu spielen, und später zu masturbieren, so wären die ganzen Schwierigkeiten mit den Abenden nicht aufgetreten; es ist doch immer die Angst um den Rücken, um Verstümmelung usw. Er: Ob ich mich vor dem Tod fürchte? Ich: Nein, aber vor Schmerzen, wie Krebs usw. Er: Das ist wohl auch wieder Angst um den Rücken und Verstümmelung. Das wird alles weniger werden, wenn ich mehr aktiv werde. Später, nach der „formalen Therapie“, würde er mich vielleicht mal bei einer Party bei Kaplan treffen. Ich: Das würde ich sehr gern; ich hoffe, dass ich dann entweder abends ausgehen kann oder er willig ist, nachmittags zu kommen.

Nicht aufgeschrieben: 8., 12., 15., 19. dann seine Ferien.

Siglen und Abkürzungen

A. Verzeichnis der Siglen, Abkürzungen, Zeichen und Indizes

1. Siglen

Von den Herausgebern definierte Abkürzungen für Nachlassressourcen, Literaturausgaben, etc.

AB Erste, später gekürzte, englischsprachige Fassung von
Carnaps Autobiografie (UCLA CM03, M-A3, M-A4 und M-A5)
AufbauCarnap, Der logische Aufbau der Welt
CH Carl Gustav Hempel Papers, Archives of Scientific Philosophy‚
Hillman Library, University of Pittsburgh
DOI [xxx] Digital Object Identifier, abrufbar als https://doi.org/xxx
HF Herbert Feigl Papers, University of Minnesota, Collection 1065
HR Hans Reichenbach Papers, Archives of Scientific Philosophy‚
University of Pittsburgh Library System
LL [x] Leseliste [Eintrag Nr.]
VALEP Wiki Elektronisches Handbuch von VALEP
https://valep.vc.univie.ac.at/mediawiki/
MS Moritz Schlick Nachlass, The Vienna Circle Archive‚
Noord-Hollands Archief, Haarlem
MSGA Schlick, Gesamtausgabe
NRNew Rochelle
ON Otto Neurath Papers, The Vienna Circle Archive‚
Noord-Hollands Archief, Haarlem
PA Peter Andrew (Hempel)
RC Rudolf Carnap Papers, Archives of Scientific Philosophy‚
University of Pittsburgh Library System
SCHSchilpp, The Philosophy of Rudolf Carnap
TB [X] Tagebuch Carnaps [Nummer X]
TBT Tagebuch Carnaps, Tilly Briefe (= TB 3)
TBA Tagebuch Carnaps, Analyseprotokolle 1952-1955 (RC 025-70-01)
UCH University of Chicago, The Hanna Holborn Gray
Special Collections Research Center
UCLA Rudolf Carnap Papers, University of California at Los Angeles‚
Young Research Library, Special Collections Department‚
Manuscript Collection No. 1029
UP Universität Prag, Universitätsarchiv
UoSMUnity of Science Movement Files, University of Chicago
UW Universität Wien, Universitätsarchivarchiv
WFNachlass Wilhelm Flitner und Elisabeth Flitner-Czapski‚
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
VALEPVirtual Archive of Logical Empiricism https://valep.vc.univie.ac.at

2. Abkürzungen

AAASAmerican Association for the Advancement of Science
ads. advertisements
ACSLAmerican Council of Learned Societies
AEAusfuhrerklärung (bzw. Amt wo man eine solche abgeben kann)
APAAmerical Philosophical Association
AS, ASe Axiomensystem(e)
ASLAssociation for Symbolic Logic
B.Herbert G. Bohnert
b. fr.Belgische Franc
BP Bedpan
Br.Brunswik(s)
CCCowles Commission
Chic.Chicago
CNY Schule ??? Central New York School ???
CWCarola Giedion-Welcker
d. c., d. of c. degree of confirmation
Def. Definition
ECAEducational Credential Assessment ???
EliElisabeth Carnap
Enzykl.‚Enc.Enzyklopädie
E. T. Eastern Time, Zeitzone in den USA
fra frc Französische Franc
GHaim Gaifman
H bzw. H und HCarl Gustav Hempel oder Olaf Helmer bzw. Hempel und Helmer
I. C.Illinois Central Railroad bzw. Bahnhof derselben
IALAInternational Auxiliary Language Association
ILInternational Language
JSLThe Journal of Symbolic Logic
kKartothek
L. A. Los Angeles, manchmal auch Los Alamos
Logic of Sc. Gruppe Logic of Science Gruppe (Morris’ Gruppe für Wissenschaftslogik)
McK Richard McKeon
Mich. C. Michigan City
MLMathematical Logic
MPC Modal Propositional Calculus ???
MPL Modal Proposition Logic ???
MS Manuskript
Mts. Mountains
NOtto Neurath, im Jahr 1964: Naomi Grey
NW, N. W. U.Northwestern University, Chicago
PPrivate Adressen ???
Pac. Gr[ove], P. G[r].Pacific Grove
PCPropositional Calculus
Pk. Park
PL Proposition Logic ???
PM Russell und Whitehead, Principia Mathematica
pr., Prob.Probability
Rez. Rezension
RS bzw. Res. Sem. Research Seminar
Sc.Science
SDSonderdruck
SFSanta Fe
Soc Sc Social Science
Spr Qu Spring Quarter
TBTie-Breaker
T. V.Thomas Vernor Smith
T. V. A. Tennessee Valley Authority
VE??? 15.10.50
wire recwire recorder
YWCAYoung Women’s Christian Association

3. Zeichen und Indizes

1. 3.1 Von Carnap verwendete Zeichen

Dies sind alle nicht einem gängigen Alphabet (lateinisch, kyrillisch, griechisch) angehörigen Zeichen, die Carnap im Text der Tagebücher und Leselisten verwendet.

\(\mathcal{K}\)Gekauft
\(\mathcal{V}\) Vorgelesene oder vorgetragene (Theater)
+[Bezug unklar, vermutlich erotisch]
[Bezug unklar, vermutlich erotisch]
-[Bezug unklar, vermutlich erotisch]
[Bezug unklar, vermutlich erotisch]

2. 3.2 Von den Herausgebern verwendete Zeichen und Indizes

🕮 >Seitenwechsel
Gestrichene und unleserliche Passage
Unleserliches Wort oder Zeichenfolge
Mehrere unleserliche Wörter
Lücke im Text
TEXTVon Carnap gestrichener TEXT
TEXTVon Carnap hervorgehobener TEXT
TEXTVon Carnap langschriftlich formulierter TEXT
TEXTVon den Herausgebern hinzugefügter TEXT
TEXTVon den Herausgebern gestrichener TEXT
TEXT Von Carnap später hervorgehobener TEXT
TEXTVon Carnap später eingefügter TEXT
TEXTVon Carnap später über vorhandenen eingefügter TEXT
🕮
rc}\TEXT\Von Carnap später in die Kopfzeile eingefügter TEXT
TEXTSich wiederholender und von Carnap durch
Wiederholungszeichen positionierter TEXT
TEXTTEXT Carnaps in einer textkritischen Fußnote
aNummerierung einer textkritischen Fußnote (im Seitenfuß)
1Nummerierung einer Erläuterungsfußnote (im Seitenfuß)

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