RUDOLF CARNAP
Tagebücher und Leselisten
1908–1919

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Vorwort

Die hier in zwei Bänden vorgelegte Edition der frühen Tagebücher des deutsch-ameri­ka­nischen Philosophen Rudolf Carnap wurde zwischen 2015 und 2021 am Institut Wiener Kreis mit finanzieller Unterstützung durch den österreichischen Forschungsfonds (FWF Projekte P27733 und P31716) realisiert. Grundlage dieser Arbeit waren die Transkriptionen der kurzschriftlichen Originale Carnaps durch Brigitte Parakenings (Koblenz) und Brigitta Arden (Freiburg). Ohne deren für jede Phase entscheidende Beiträge wäre dieses Projekt unmöglich gewesen. Die Texte wurden mithilfe der Projektmitarbeiter Lois M. Rendl und Roman Jordan (beide Wien) bearbeitet. Jordan hat dabei vorwiegend die Einrichtung des \(\mathsf{\LaTeX}\)-Satzes und des textkritischen Apparates übernommen sowie Teile der Arbeit an den Registern und den Leselisten. Rendl befasste sich mit Carnaps Netzwerken sowie den Per­so­nen- und Literaturregistern. Die akribischen Arbeiten von Rendl und Jordan haben maßgeblich zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen. Ein zentraler Gesichtspunkt dieser Edition ist das Online-Portal VALEP (siehe S. ). Für die Programmierung, die voraussichtlich 2022 abgeschlossen sein wird, ist Maximilian Damböck verantwortlich, ohne dessen kompetenten und selbstlosen Einsatz dieses technisch komplexe Vorhaben nicht zu realisieren gewesen wäre.

Parallel zu der Arbeit an den Tagebüchern wurde 2018 mit zwei weiteren Editionen begonnen. Der wissenschaftliche Briefwechsel Carnaps aus der Zeit zwischen 1920 und 1935 wird gemeinsam mit dem FWF-Projekt P31159 von Johannes Friedl und Ulf Höfer (Graz) erarbeitet. Die langjährige editorische Erfahrung und fachliche Expertise von Friedl und Höfer kamen dieser Tagebuchedition auf vielen Ebenen zugute. Der vorwissenschaftliche Briefwechsel von Carnap bis 1919 wird in Kooperation mit Meike Werner (Vanderbilt University) vorbereitet. Die Arbeit an den Tagebüchern konnte in umfassender Weise auf Werners Expertise zur deutschen Jugendbewegung und zum jungen Carnap zurückgreifen. Wichtige inhaltliche Hilfestellungen verdankt diese Edition außerdem folgenden Personen: Ulrich Lins zu allen auf Esperanto bezüglichen Stellen der Tage­bücher; Hans-Joachim Dahms (Berlin) sowie Christoph Limbeck-Lilienau, Günther Sandner und Friedrich Stadler (alle Wien), die immer bereit waren, ihre Expertise in Fragen zur Geschichte des Wiener Kreises, des Logischen Empirismus und der Biografie Carnaps einfließen zu lassen. Besonders hervorheben möchte ich die ausführlichen Kommentare zu den Einleitungen, mit denen Dahms, Friedl, Limbeck-Lilienau und Werner geholfen haben, diese Texte zu verbessern. Meike8 Werner hat darüber hinaus Text und Anmerkungen der Tagebücher im Detail gelesen und kommentiert: die Edition hat in höchstem Grad von Werners Hinweisen und Informationen profitiert.

Neben den oben Genannten ist folgenden Personen zu danken: Steve Awodey (Carnegie Mellon University), Ingrid Belke (†), Michael Buckmiller (Hannover), Chris Burke (Wien), Peter Bernhard (Dessau), Anna Brożek (Warschau), Ruth Carnap (Berlin), Thomas Carnap (Greifswald), André Carus (München), Richard Creath (Arizona State University), Uwe Dathe (Jena), Fons Dewulf (Ghent), Günther Eder (Wien), Eva-Maria Engelen (Berlin), Josef Ehrenmüller (Wien), Uljana Feest (Hannover), Gottfried Gabriel (Jena), Nikolaus Gramm (Frankfurt), Almut Grunewald (Zürich), Gangolf Hübinger (Frankfurt a.d. Oder), Mathias Iven (Potsdam), Wolfgang Kienzler (Jena), Karoly Kokai (Wien), Daniel Kuby (Konstanz), Tim Lethen (Helsinki), Alexander Linsbichler (Wien), Verena Mayer (München), Annette Merkenthaler (Freiburg), Karl H. Müller (Wien), Matthias Neuber (Mainz), Thomas Olechowski (Wien), Flavia Padovani (Drexel University), Josef Pircher (Wien), Jan von Plato (Helsinki), Alan Richardson (UBC Vancouver), Georg Schiemer (Wien), Ulrich Sieg (Marburg), Anne Siegetsleitner (Innsbruck), Karl Sigmund (Wien), Ilse Somavilla (Innsbruck), Johannes Steizinger (McMaster University), Bastian Stoppelkamp (Wien), Marta Sznajder (München), Erika Thost (Santa Barbara), Hanneliese Thost (†), Adam Tamas Tuboly (Pécs), Thomas Uebel (Manchester), Gereon Wolters (Konstanz), Pierre Wagner (Paris) sowie, am Institut Wiener Kreis, Esther Ramharter, Martin Kusch und Sabine Koch (alle Wien).

Unterstützt wurde die Editionsarbeit durch Material von folgenden Institutionen: die Hillman Library der University of Pittsburgh (betreut durch Ed Galoway, Brigitta Arden und David Grinnell); die University of California at Los Angeles, Young Research Library; die Universitätsarchive Wien und Prag; das Getty Re­search Center; das Deutsche Kunstarchiv Nürnberg; das GTA Archiv der ETH Zürich (betreut durch Almut Grunewald); sowie das Noord-Hollands Archief Haarlem.

Schon in der Frühphase dieses Projekts konnte der Meiner Verlag Hamburg als Kooperationspartner gewonnen werden. Das schloss die Programmierung eines umfangreichen \(\mathsf{\LaTeX}\)-Styles durch Jens Dittmar von Da‑TeX Gerd Blumenstein (Leipzig), auf der Grundlage des Satzlayouts von Jens-Sören Mann (Meiner Verlag), ein. Außerdem profitierte die Editionsarbeit durchgängig von der editorischen Erfahrung von Marcel Simon-Gadhof (ebenfalls Meiner Verlag). Diese Verlagskooperation ist somit ein echter Glücksfall und erweist sich nun seit fünf Jahren als tragfähiges Fundament unserer Arbeit.

Christian Damböck
Stössing, im Herbst 2021

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Einleitung

A. Zur Edition Schriften aus dem Nachlass von Rudolf Carnap

Rudolf Carnap (1891–1970) war einer der wichtigsten Vertreter des Wiener Kreises und des Logischen Empirismus und damit Schlüsselfigur sowohl der europäischen Philosophie der Zwischenkriegszeit als auch der amerikanischen analytischen Philosophie der Nachkriegszeit. Dies, obwohl seine Schriften vor allem an ein akademisches Fachpublikum gerichtet waren. Mit dem Fokus auf streng wissenschaftliche Bearbeitung philosophischer Probleme, in seinem Fall unter Verwendung der mathematischen Logik, steht Carnap für eine Professionalisierung der Philosophie, die für die analytische Philosophietradition insgesamt charakteristisch ist. Dabei verliert die Philosophie zwar ihre Rolle in der Öffentlichkeit, sie hört deshalb aber nicht auf, praxisrelevant zu sein. So auch bei Carnap, wobei die politisch-praktische Seite seiner Philosophie erst vor dem Hintergrund der in den letzten Jahrzehnten begonnenen historischen Aufarbeitung sichtbar wird, die sich auf alle Aspekte seines Werkes stützt, unter Einschluss von Dokumenten aus dem Nachlass.

Die Philosophie Carnaps kann, in ihren hauptsächlich veröffentlichten Erscheinungsformen der formalen Philosophie, als Sammlung von hochspezialisierten philosophischen Werkzeugen aufgefasst werden, denen keine Erläuterungen über die intendierte Verwendung beigegeben sind. Grund für diese puristische Gestalt von Carnaps Werk ist sein neusachlicher und radikal moderner Stil, den er in den 1920er-Jahren unter dem Einfluss des Wiener Kreises entwickelte. „Auch wir haben ‚Bedürfnisse des Gemüts‘ in der Philosophie“, wie Carnap betont, „aber die gehen auf Klarheit der Begriffe, Sauberkeit der Methoden“‚1Carnap, Der logische Aufbau der Welt‚ VI. nicht aber auf einen „Ausdruck des Lebensgefühls“ in einer poetisch-expressiven Sprache.2Vgl. Carnap, Überwindung der Metaphysik, 238–241. Carnaps Ausdrucksweise war, im Beruflichen wie im Privaten, sachlich und rational. In manchen eher randständigen Publikationen und privaten Texten, wie den Briefen und Tagebüchern, findet Carnap aber durchaus klare Worte für die hinter den von ihm vorgeschlagenen logischen Konstruktionen liegenden moralischen, ästhetischen und politischen Wertsetzungen. Um diese Motive zu erschließen, ist es daher unerlässlich, neben den wenigen publizierten Schriften, in denen diese erkennbar sind, die nachgelassenen Texte Carnaps zu studieren. –10 Da ist zunächst die Korrespondenz: Hervorzuheben sind vor allem die Briefwechsel mit anderen dem Logischen Empirismus nahe stehenden Denkern, wie Otto Neurath, Moritz Schlick, Hans Reichenbach, Herbert Feigl, Carl Gustav Hempel, W. V. O. Quine, Richard Jeffrey; aber auch die frühen Korrespondenzen mit Intellektuellen aus dem Umfeld der Dilthey-Schule, wie dem Pädagogen Wilhelm Flitner und dem Kunsthistoriker Franz Roh. Dann bestimmte Vortragsmanuskripte, wie etwa die zu Carnaps 1929 am Bauhaus gehaltenen Vorträgen oder zu den antimetaphysischen Vorträgen der frühen 1930er-Jahre.3Vgl. etwa „Von Gott und Seele“ (RC 110‑07‑28), „Wissenschaft und Leben“ (RC 110‑07‑49), „Philosophie – Opium für die Gebildeten“ (RC 110‑08‑17). Vor allem aber sind, für die Sichtbarmachung praktischer Motive, Carnaps Tagebücher relevant.

Die mit diesem Band beginnende Edition Schriften aus dem Nachlass von Rudolf Carnap setzt sich die Publikation der Tagebücher, des Briefwechsels, der Manuskripte und Vorlesungen Carnaps zum Ziel, begleitet von einer Online-Edition der Faksimiles des Carnap-Nachlasses und der Pdfs der als Open-Source-Edition angelegten Druckedition auf VALEP. (Zu den formalen Richtlinien und dem Gesamtplan der Edition siehe den editorischen Anhang  dieses Bandes.) Dieses Vorhaben steht in enger Beziehung zu der die veröffentlichten Schriften umfassenden, zweisprachigen Gesamtausgabe The Collected Works of Rudolf Carnap bei Oxford University Press.4Siehe den ersten Band: Carnap, Early Writings. Parallel zur Nachlassedition ist im Felix Meiner Verlag auch eine direkt von den Collected Works abgeleitete deutschsprachige Studienausgabe von Carnaps veröffentlichten Schriften geplant.

Viele der hier publizierten Texte werden in dieser Ausgabe erstmals zugänglich gemacht. Bis vor wenigen Jahren waren die Tagebücher und die privaten Korrespondenzen für die Forschung gesperrt. Überdies sind viele der im Nachlass zu findenden Texte Carnaps (die Tagebücher und ein Großteil der Manuskripte) in Kurzschrift verfasst (vgl. Editorischer Anhang ). Transkriptionen dieser Texte liegen bislang nur zu einem kleinen Teil vor und werden in dieser Edition erstmals systematisch bereit gestellt und textkritisch abgesichert. Vor dem Hintergrund der oben formulierten Arbeitshypothese über die Rolle der unpublizierten Schriften Carnaps soll eine Neubewertung seines Werkes eingeleitet werden. Neue Gesichtspunkte für die Erforschung der Geschichte des Wiener Kreises und des Logischen Empirismus sollen erschlossen werden. Namentlich die hier begonnene Edition der Tagebücher ist jedoch über den engeren philosophiehistorischen Kontext hinaus von Bedeutung, als das zwanzigste Jahrhundert insgesamt repräsentierendes (kultur)historisches Dokument.

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B. Zu den Tagebüchern Carnaps

Knapp 4.500 kurzschriftliche Seiten, auf denen über sechs Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts dokumentiert sind: Die Tagebücher Carnaps stellen ein historisches Dokument von beeindruckendem Umfang dar (vgl. Editorischer Anhang ). Die ersten Einträge sind 1908, in Carnaps Wuppertaler Gymnasialzeit entstanden (TB 1). Es folgen in den Jahren des Studiums Carnaps in Jena und Freiburg einige verstreute Fragmente, Reisetagebücher sowie die umfangreichen tagebuchartigen Aufzeichnungen von Briefen Carnaps an seine Jugendfreundin Tilly Neovius (TB 3). Den Ersten Weltkrieg hat Carnap in einem hier ca. 200 Seiten umfassenden „Kriegstagebuch“ dokumentiert (TB 10 – TB 19). Ab 1920, in den in voraussichtlich vier weiteren Bänden vorzulegenden Tagebuchteilen, stehen Carnaps wissenschaftliche Aktivitäten im Zentrum. Im Zusammenhang damit dokumentieren die Tagebücher Carnaps Leben in einem bestimmten intellektuellen Kollektiv, das sich zunächst, von 1926 bis 1935, um den für Carnaps geistige Entwicklung entscheidenden Wiener Kreis gruppiert, dann, nach der Emigra­tion und bis zu Carnaps Tod im Jahr 1970, von der internationalen Bewegung des Logischen Empirismus und der analytischen Philosophie gebildet wird. Die Tage­buchaufzeichnungen repräsentieren so, zunächst fragmentarisch, ab 1920 so gut wie lückenlos, über sechs Jahrzehnte von Carnaps Leben. Sie sind wichtig als autobiografisches und philosophiehistorisches Dokument. Darüber hinaus ist die kulturhistorische Dimension hervorzuheben, legen die Tagebücher doch, am Beispiel der vom Bruch der Emigration geprägten Karriere eines bedeutenden Wissenschaftlers, einen Schnitt durch zwei Drittel des 20. Jahrhunderts und liefern damit eine alltagsgeschichtliche Fallstudie von bemerkenswerter Dimension.

Carnaps Tagebücher protokollieren das Tagesgeschehen aus der Perspektive des objektiven (Selbst-)Beobachters. Sie beschreiben, was der Autor im Tagesverlauf getan und erlebt hat. Die Tagebücher des reifen Carnap (ab Mitte der 1920er-Jahre) schildern das Leben in allen Facetten, von der wissenschaftlichen Diskussion bis zum Kinobesuch, vom Kaffehaustratsch bis zum Sex, vom politischen Ereignis bis zu den Schmerzen des Alltags, Schlaflosigkeit und Medikamentenkonsum. Die Perspektive ist jedoch stets die der positivistisch gedeuteten lebensweltlichen Erfahrung. Das heißt, es wird nicht einfach das ‚Eigenpsychische‘ geschildert, sondern dessen ‚fremdpsychischer‘ Anteil, alles also, was auch einem dritten Beobachter am Erleben Carnaps zugänglich wäre (zur Rolle des Eigen- und Fremdpsychischen in Carnaps Philosophie vgl. die Einleitung zum zweiten Band dieser Edition). Nie wird ein Ereignis anders geschildert als aus der Perspektive des objektivierten eigenen Erlebens. Im Tagebuch tritt zu diesem Erleben des Tages keine zweite Ebene des Reflektierens oder Entwerfens hinzu. Ge­12fühle und Werthaltungen kommen nur insofern zur Sprache, als bestimmte Äußerungen von Gefühlen und Werthaltungen, so sie im Tagesverlauf stattgefunden haben, erwähnt werden. Das Tagesgeschehen wird protokolliert, aber es wird nie darüber reflektiert. Die Tagebücher enthalten keine Bekenntnisse, Beichten, Reflexionen oder Meinungsäußerungen. Historische Ereignisse kommen nur dann zur Sprache, wenn sie im Tagesgeschehen selbst eine Rolle gespielt haben, etwa wenn ein Heeresbericht im Kreis der Soldaten diskutiert wird; wenn Carnap den Brand des Justizpalastes oder die Studentenunruhen in Wien beobachtet; wenn eine Hitlerrede im Radio angehört wird. Philosophische Gedanken und Theorien spielen im Tagebuch nur indirekt eine Rolle. Zum einen, indem über die Arbeit an philosophischen Schriften berichtet wird, meist nur unter Angabe des Arbeitstitels, gelegentlich unter Hinzufügung des gerade behandelten Abschnittes oder Themas. Zum anderen, indem philosophische Diskussionen protokolliert werden. Philosophische Gedankengänge des Autors kommen nur dadurch zur Sprache, dass sie als Argumente in einer beschriebenen Debatte angeführt werden.

Die Tagebücher stellen somit keinen Bruch mit Carnaps eingangs erwähntem radikal modernen Stil dar, indem sie keine Freiräume schaffen für emotiven Diskurs. Sie sind, genau in dem technischen Sinn von Carnaps Auffassung über den „Ausdruck des Lebensgefühls“ darin, keine Dichtung, auch wenn sie in einem anderen Sinn als neu-sachliche (oder nach-expressionistische) Kunstform aufgefasst werden können (siehe Abschnitt ). Nichtsdestoweniger stellen die Tage­bücher eine wichtige Ergänzung des publizierten Werkes dar. So kommen „praktische Entscheidungen“, Aussagen über moralische und politische Präferenzen und deren Kontext, in den Tagebüchern, anders als im wissenschaftlichen Werk, sehr wohl zur Sprache, wenn auch nur in der Gestalt der Protokollierung von Diskussionen, Aussagen, Entscheidungen und nicht auf der von Carnap vermiedenen Meta-Ebene der expressiven Reflexion. Die Tagebücher liefern unerlässliche Informationen zu Entstehung, Hintergrund und Motivlage von Carnaps Werk. Man kann sie als kontextualisierende Erläuterungen zu seinen publizierten Schriften lesen.

In engem Zusammenhang mit dieser auf Carnaps philosophisches Werk bezogenen Perspektive erfüllen die Tagebücher eine wichtige Rolle als Dokumentation seiner intellektuellen Biografie und zur Geschichte des Wiener Kreises und des Logischen Empirismus insgesamt. Hier stellen sie eine einzigartige Primärquelle dar. Das gilt besonders für die Zeit Carnaps im Wiener Kreis von 1926 bis 1935. In keiner anderen literarischen Quelle wird ein so lebendiges Bild der Aktivitäten des Wiener Kreises gezeichnet.5Von Carnaps Tagebüchern hat bereits die klassische Dokumentation Stadler, Studien zum Wiener Kreis profitiert. Ebenfalls um das (oft unsichtbar bleibende) Zentrum der Tagebücher herum aufgebaut sind neuere Dokumentationen wie Limbeck-Lilienau und Stadler, Der Wiener Kreis, Sigmund, Exact Thinking in Demented Times und Edmonds, The Murder of Professor Schlick. Vgl. die Passagen zum Wiener Kreis in Dawson, Logical Dilemmas sowie Friedman, A Parting of the Ways (zu diesem Text aber auch die Bemerkungen unten, S.  f.). Die Tagebücher aus der Zeit des Wie­13ner Kreises sind für die einschlägige historische Forschung in Teilen schon seit den 1980er-Jahren verfügbar gewesen, wenn auch fragmentarisch und in zum Teil unzulänglicher Transkription (vgl. unten, S.  ff.). Mit der Transkription der Tagebücher aus der Zeit nach 1935, also nach Carnaps Emigration in die USA, wurde systematisch erst jüngst, im Rahmen des mit diesem Band beginnenden Editions­projektes, begonnen – zum Redaktionsschluss dieses Bandes sind die Teile bis 1960 transkribiert. Die Bedeutung dieser späten, etwa zwei Drittel des gesamten Tagebuchbestandes umfassenden Teile kann deshalb derzeit nur erahnt werden. Feststehen dürfte aber, dass es wenige vergleichbare Quellen gibt, die über die Debatten im Logischen Empirismus in den USA bis zum Ende der 1960er-Jahre so umfassenden Aufschluss geben. Die Geschichte des Logischen Empirismus wird auf der Grundlage dieses neuen Quellenmaterials zu ergänzen, wenn nicht neu zu schreiben sein.6Beispiele für weitere wichtige Quellen sind die Briefwechsel anderer logicher Empiristen, etwa die umfassenden Berichte von W. V. O. Quine in den Briefen an seine Familie. Die Erschließung dieser Quellen hat gerade erst begonnen. Vgl. etwa Verhaegh, Working from Within. Ein wichtiges Ziel der parallel mit dieser Edition entwickelten Datenbank VALEP wird die Zusammenführung der Tagebücher mit historischen Quellen wie diesen sein.

Selbst wenn die so umrissene dokumentarische Perspektive für die philosophiehistorische Forschung den wichtigsten Gesichtspunkt der Tagebücher darstellt: ihre Bedeutung als historische Primärquelle erschöpft sich nicht darin. Gerade in dem hier vorgelegten ersten Band der Tagebücher spielt die philosophiehistorische Perspektive eine eher untergeordnete Rolle. Carnap hat die Entscheidung für eine akademische Karriere erst recht spät, im Jahr 1920, getroffen, die Annäherung an die Wiener und Berliner Szene um Moritz Schlick und Hans Reichenbach erfolgte ab 1922. Nach Wien übersiedelte Carnap erst 1926. Deshalb dokumentieren die in diesem ersten Band versammelten Teile der Tagebücher, die hier immerhin gut 400 Seiten umfassen, Aspekte in Carnaps Leben, die mit der akademischen Philosophie nur am Rande etwas zu tun haben. Im Zentrum stehen vielmehr zum einen die Aktivitäten Carnaps in der deutschen Jugendbewegung, zum anderen seine Erfahrungen im Ersten Weltkrieg.7Beide Komplexe wurden in der einschlägigen Forschung bislang wenig berücksichtigt. Vgl. aber Carus, „Carnap’s Intellectual Development“, 20–23, Werner, „Freundschaft|Briefe|Sera-Kreis“ sowie den im Umfeld der vorliegenden Edition entstandenen Sammelband Damböck et al., Logischer Empirismus, Lebensreform und die deutsche Jugendbewegung. Aber auch die danach kommenden, die fünf Jahrzehnte von 1920 bis 1970 umspan­14nenden Tagebücher erfüllen in keiner Passage ausschließlich die Funktion einer philosophiehistorischen Dokumentation.

Carnaps Tagebücher können daher in einem allgemeineren, aber, wie sich zeigen wird, mit dem philosophiehistorischen eng verknüpften kulturhistorischen Sinn gelesen werden, als on-the-fly erarbeitete dokumentarische Erzählung. Die sich aus dem Gesagten ergebenden Gesichtspunkte der Tagebücher Carnaps werden im Folgenden eingehender behandelt. Zunächst werden sie in ihrem Status als Literatur untersucht, wobei im Zentrum der von Carnap in den 1920er-Jahren erarbeitete neusachliche Stil steht (Abschnitt ). Dann wird als zentrales philosophisches Element der Tagebücher deren Funktion als Dokument radikal moderner Lebensreform und nonkognitivistischer Wertauffassung präsentiert (Abschnitt ). Schließlich werden die Tagebücher Carnaps zu denen seiner Zeit­genossen in Beziehung gesetzt, wobei Carnaps radikal moderne Haltung weiteres Profil dadurch erhält, dass sie sich als Alternative auffassen lässt zu Einstellungen wie denen von Ludwig Wittgenstein oder Martin Heidegger, in denen die Moderne abgewiesen wird (Abschnitt ).

1. Die Tagebücher als Aneignung einer neusachlichen Kunstform

Um Carnaps Tagebücher sprachlich angemessen einzuschätzen (vgl. auch die Bemerkungen zu Carnaps Verwendung der Kurzschrift im editorischen Anhang‚ ), ist die grundsätzliche Frage der literarischen Qualität seiner Texte zu stellen. Dies gilt umso mehr, als Carnap bis heute als Antithese gesehen wird zu den literarisch anspruchsvollen „Dichterphilosophen“, von Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche und Søren Kierkegaard bis Wittgenstein. Diese Einschätzung hat etwas für sich: Es ist eben das Charakteristische an Carnaps Ausdrucksweise, dass sie sich der Expressivität verweigert, die bei den sogenannten Dichterphilosophen im Zentrum steht. Bloß bedeutet diese Haltung nicht zwangsläufig auch, dass Carnaps Texte ohne literarischen Anspruch sind.

Die frühen Tagebücher, bis Mitte der 1920er-Jahre, sind, mit Ausnahme der Tilly-Briefe (TB 3) und der Kriegstagebücher (TB 10 – TB 19), in denen umfangreichere Schilderungen zu finden sind, eher im Telegrammstil gehalten. Es geht wie in den Tagebüchern Goethes, Albrecht Dürers oder Lion Feuchtwangers um Stichworte, die Tagesereignisse protokollieren. Einen literarischen Anspruch erheben diese bloß mnemotechnischen Notizen nicht. Um die frühen Tagebücher 15 als Äußerungen von Carnaps Stil richtig einzuschätzen, ist es daher wichtig, jene raren Stellen herauszugreifen, die mit einer erkennbaren schriftstellerischen Intention formuliert sind. Das gilt für die tagebuchartig aufgezeichneten Briefe an Tilly Neovius (TB 3). Auch die Beschreibung des jugendbewegten Sommers 1912 (Tagebuch 5) ist ambitioniert. Vgl. beispielsweise die Erzählung über die „Blutsbrüderschaft“ mit Carnaps späterer erster Frau Elisabeth Schöndube am 31. VII. 1912:

Sie reicht ihren rechten Arm. Ich ziehe mit der krummen Spitze einen Schnitt, immer wieder, fest hinein. Sie ist tapfer und hilft die Haut halten, bis Blut kommt. Das küss ich ab. […] – Mir saust’s durch den Kopf: Jetzt Mut, entscheiden! […] Jetzt einmal stark sein, nicht leicht – Genuss – zufrieden. Atemholen. „So, jetzt müssen wir uns auch küssen.“ Sie gibt ihr Gesicht und lässt sich küssen. […] Wir küssen uns wieder. Sie lehnt an mir. Oh, wir zwei.

Markant ist auch die Darstellung der „Kämpfe am Winterberg“ vom 5. bis 9. V. 1917 (Tagebuch 18), hier die Passage, die Carnaps Verwundung schildert:

Das wahnsinnig dichte Pfeifen um unsre Köpfe hat etwas nachgelassen, drum wagen wir alle, den Kopf herauszustecken und sehen hellblaue, lange Franzosenröcke und zwar von hinten. Und da schießt natürlich alles wieder mit Feuereifer. […] Plötzlich ein Schlag vor den Kopf, ich taumele zurück, Blut läuft mir übers Gesicht. Ich nehme den Stahlhelm ab: Er hat ein hand­langes, zackig gerissenes Loch. Während ich in Eile mein Verbandpäckchen auspacke, schwebt mir ein Bild vor, das ich vorgestern gesehen: Ein sterbender Mann, seitlich auf Gepäck oder Leichen liegend, sodass der Kopf frei hängt, aus einem Loch in der Schläfe strömt das hellrote Blut wie ein Brünnlein herab […]. Würde ich auch bald so liegen?

Erst in den 1920er-Jahren beginnen die Tagebücher das Leben in dem intellektuellen Kollektiv Carnaps zu dokumentieren, indem immer mehr die präzise Schilderung von Gesprächen in den Vordergrund tritt sowie im Zusammenhang damit eine der Neuen Sachlichkeit nahestehende Ästhetik kultiviert wird. Diese stilistische Entwicklung fällt zeitlich zusammen mit der Übersiedlung nach Wien und dem Eintritt Carnaps in den Wiener Kreis um Moritz Schlick und Otto Neurath sowie mit den durch Franz Roh vermittelten Kontakten zur Bauhaus-Szene um Sigfried Giedion, Carola Giedion-Welcker, Lucia Moholy und László Moholy-Nagy. Diese Strömungen konvergieren bei Carnap nicht nur in der Philosophie des Aufbau, sondern auch in einer neuen literarischen Ausdrucksweise, 16 die er etwa zwischen 1925 und 1935 entwickelt und die verblüffend nahe steht zu der von Roh als Chronist und Propagandist mitgeprägten Kunstform der Neuen Sachlichkeit bzw. des „Nach-Expressionismus“, wie sie von Roh selbst zunächst bezeichnet wurde. Roh hat in seinem stilprägenden Manifest gleichen Titels Carnap, wenn auch ohne Namensnennung, als charakteristischen Typus aufgenommen: der ‚rationale Mensch‘, der ‚Fugenschreiber der Logik‘, der ‚ausdrucksbewußte Ingenieur‘ und ‚Maschinenbejaher‘, „womit ein neuer, synthetischerer Typus von Praktiker geschaffen wäre“.8Vgl. Roh, Nach-Expressionismus, 16. Die hier präsentierte Interpretation Carnaps geht zurück auf Dahms, „Neue Sachlichkeit in the Architecture and Philosophy of the 1920s“ und „Rudolf Carnap: Philosoph der Neuen Sachlichkeit“. Vgl. Damböck, „Deutscher Empirismus“, 209–213.

Man kann, Rohs Charakterisierung folgend, das Spröde und ‚Ingenieurhafte‘, das Carnaps publizierte Texte wie seine Tagebücher auszeichnet, als eigene literarische Qualität interpretieren. Während die Dichterphilosophen und namentlich der von Carnap selbst in diesem Kontext hervorgehobene Nietzsche, dadurch die Grenzen zwischen Philosophie und Dichtung einreißen, dass sie ihre philosophischen (metaphysischen) Ideen in eine expressive Sprache packen und so einen poetischen ‚Ausdruck des Lebensgefühls‘ ermöglichen, zeichnet sich der von Carnap eingeschlagene Weg eben durch die von ihm seit den späten 1920er-Jahren bewusst gewählte neusachliche Sprache aus, in der eben dieser expressive Ton nicht angeschlagen wird, was wiederum, wie sich im nächsten Abschnitt zeigen wird, in einem engen Zusammenhang mit Carnaps nonkognitiver Auffassung von Werten steht: in neusachlicher Sprache werden Werte zwar artikuliert, kaum aber in der Verwendung emotiv-expressiver Klangfarben zu legitimieren gesucht.9Vgl. Damböck, „Die Entwicklung von Carnaps Antimetaphysik“, 42–49, wo argumentiert wird, dass der Carnap in „Überwindung der Metaphysik“ (238–241) vorschwebende poetische ‚Ausdruck des Lebensgefühls‘ eine Referenz darstellt zur expressionistischen Literatur (Nietzsche, Hans Freyer), die Carnap zwar geschätzt, aber eben nicht selber vertreten hat.

Den Stellenwert als ‚ausdrucksbewussten Ingenieur‘ hat sich Carnap im Wiener Kreis erarbeitet und in den Augen seiner Freunde und Wegbegleiter zeitlebens behalten. Wenn Carnap, wie von Herbert Feigl beschrieben, „his logical constructions in the manner of an engineer describing the workings of a machine“ erklärt‚10Feigl, Inquiries and Provocations‚ 61 f. dann entspricht dies, in affirmativer Wendung, dem Menschen- und Künstlertyp mit „Sinn für die Expressionskraft der Natur“, den Roh beschreibt.11Roh, Nach-Expressionismus, 16‚ 48. Entscheidend für die Ausprägung seines neusachlichen Stils ist also nicht bloß die in den frühen Tagebüchern zu findende Verwendung eines (hier literarisch neutralen, weil zweckgebundenen) Telegrammstils und auch nicht die seit sei­17ner Kindheit sichtbare Neigung Carnaps zu einer sachlich reduzierten und präzisen Ausdrucksweise (sosehr beides die spätere Entwicklung begünstigt haben mag). Es geht viel mehr darum, eine bewusst auf das positive Wissen beschränkte Ausdrucksweise zu wählen, die dennoch alle Facetten des Lebens beschreibend erfasst. Eine Liste im Stil von ‚9h Frege, Mittags Spaziergang, Abends noch gut gegessen‘ kann diese Funktion nicht erfüllen, weil das Leben auch für den empiristisch denkenden Menschen nicht bloß den Charakter einer Liste oder eines Kochrezeptes aufweist. Es geht darum, die wesentlichen Dinge zu identifizieren und beschreibend zu erfassen. Dafür muss man bewusst auswählen und sich die Seiten eines Ereignisses vergegenwärtigen, die das Wesentliche ausmachen.

Zu diesem durchaus klassischen schriftstellerischen Element, das in der neuen Sachlichkeit ja nur dadurch zu einem besonderen Stil wird, dass es auf die innere, expressive und reflektierende Perspektive verzichtet (also auf all das am ‚Eigenpsychischen‘, das dem ‚Fremdpsychischen‘ unzugänglich bleibt), tritt bei Carnap ein zweiter Aspekt hinzu, der mit dem jugendbewegten Kollektivdenken und mit der sozialistischen Einstellung im ‚linken Flügel‘ des Wiener Kreises12Zur Flügelunterscheidung im Wiener Kreis vgl. Uebel, „Carnap, the Left Vienna Circle, and Neopositivist Antimetaphysics“. zu tun haben dürfte, nämlich die Auffassung von philosophischen und wissenschaftlichen Theorien als Produkte einer Gruppe und weniger als individuelle Geistesblitze. Das für Carnap typische ‚Wir‘, das hier nicht einen gängigen Gelehrtenjargon repräsentiert, sondern die echte Bezugnahme auf eine im Hintergrund stehende Gruppe, findet sich, inspiriert durch Otto Neurath, erstmals im Manifest des Wiener Kreises. Carnap ist ihm später treu geblieben und verwendet es auch im Tagebuch. Ideen werden im Tagebuch als Produkt eines gemeinsamen Agierens sichtbar gemacht und nicht als geniale Einzelleistungen.13Vgl. Verein Ernst Mach, Wissenschaftliche Weltauffassung. Zur Kontextualisierung des Wir-Narra­tivs in der Jugendbewegung siehe Werner, „Youth and Politics at the End of the Great War“.

Wie gelangte Carnap zu diesen Stilelementen? Die Hauptrolle hat sicher die persönliche Bekanntschaft mit dieser ästhetischen Haltung Nahestehenden gespielt, also Roh, die Bauhäusler, Neurath und der Wiener Kreis. Aber auch neusachliche Literatur hat Carnap gelesen, so Lion Feuchtwangers Erfolg (LL 2091) – das Buch war ihm so wichtig, dass er es vor einem Besuch im nationalsozialistischen Deutschland in Salzburg deponierte und nachher extra wieder dort abholte – (TB 29. VII. 1933R), Erich Kästners Fabian (LL 2055) und ein nicht näher identifiziertes Werk von Alfred Döblin (TB 12. I. 1931R). Vor allem aber ist hier Rudolf Brunngrabers Karl und das zwanzigste Jahrhundert (LL 2066) zu nennen, da 18 Brunngrabers neusachlicher Stil maßgeblich von dessen Mitarbeit in Neuraths Gesellschaft- und Wirtschaftsmuseum geprägt war.14Vgl. Sandner, Otto Neurath, 8, 176. Carnaps durch die Wiener Zeit geprägter Literaturgeschmack hatte eindeutig neusachliche Züge.

Wie äußert sich nun der in den 1920er- und 1930er-Jahren erarbeitete neusachliche Stil Carnaps in den Tagebüchern? Beschreibungen verzichten auf emphatische Adjektive bzw. geben Wertungen nur insofern wieder, als sie authentischer Teil der geschilderten Erlebnisse sind. Beispielsweise beschreibt Carnap eine zum Teil konfliktbeladene Begegnung mit Neurath wie folgt:

½ zu Neuraths, später auch Ina. Neuraths Einteilung: die, deren Fehler stets zur absolutistischen Seite gehen; die, deren Fehler zur relativistischen […] und die pendelnden. Er rechnet Schlick und mich zur ersten Art und ist hocherfreut, dass ich es zugestehe. Über seine Veröffentlichungen und die geplante neue Broschüre. Er ist sehr betroffen, dass ich ihm sage, er solle lieber organisieren usw., aber nicht selbst schreiben. Das sei eine „Rohheit“.
(TB 16. VII. 1933R)

In keinem Fall enthalten Schilderungen emotionaler Situationen nachträgliche Reflexionen oder Bewertungen des Autors. So auch die Beschreibung einer offenbar hochemotionalen Begegnung mit Broder Christiansen, wenige Monate nach der nationalsozialistischen Machtübernahme:

2h kommt Christiansen. Er fragt nach der politischen Lage in Prag und Wien. Ich gebe sachlich Auskunft. Später komme ich zu ihm und frage, ob er von den bisherigen Maßnahmen enttäuscht oder befriedigt ist. Er: In der kurzen Zeit konnte nicht viel getan werden; aber was getan ist, damit sei er zufrieden. Ich: Das ist ja wirklich interessant, dass es einen gebildeten Menschen gibt, der Derartiges bejaht. Meine ganze Erbitterung, lange aufgespeichert, entlädt sich in dieser ironischen Bemerkung. Er gerät in Wut. […] Über die „Greuel“; ob ich bestimmte Fälle wisse? Ja. Wie viele? Das sage ich hier nicht, er möge nach Prag kommen. Usw. Er schimpft über die Judenpresse, und dass meine Freunde „Juden oder wie Juden Denkende“ seien. Schließlich geh’ ich hinaus und sage, es hat keinen Sinn, miteinander zu reden. Er ist noch im vollsten Affekt, beide sind wir sehr erregt. Elisabeth erzählt mir später, er habe ihr gesagt, sie solle mir ausrichten, auf meine ironische Bemerkung hin hätte er mir eigentlich eine herunterhauen sollen. (TB 6. VIII. 1933R)

19

Nach 1935 kultiviert Carnap seine Kunst, bei der Schilderung eines Tages das Wesentliche herauszuheben, ohne in Reflexion zu versinken, weiter. Kaum einmal gibt es standardisierte Auflistungen der Tagesspeisekarte, stattdessen wird Unwichtiges ausgeblendet. Ein ganzer Tag kann so auch einmal auf Gesprächsfetzen reduziert sein, häufig wird der Tag in Begegnungen und Diskussionen zerlegt, deren gelegentlich umfangreicher Inhalt in Klammern hinzugefügt wird. So sieht etwa die Schilderung eines ganzen Tages im Jahr 1949 aus:

Noch etwas Gespräch mit Quine (über meine Gründe, für Intension und für höhere Variablen, weil nützlich. Ich erwähne Roh: Die Freunde verteidigen immer die vorletzte Phase gegen die Neuerung). 11 h sie [die Quines und Edward Haskell‚ C. D.] fahren ab. (Ina erzählt mir, was Haskell über mich gesagt hat: im Gespräch mit Quine habe ich 5 \(\times \) soviel Zeit genommen wie er! Mein Denken sei zu formal und abstrakt, kein Kontakt mit Gesellschaft und Realität; weltfremd; Hobby mit Handarbeit wäre nützlich; Inas Bezeichnung „gentle tyrant“ wäre sehr passend. Ich hätte doch, in jüngerem Alter, einige Besprechungen mit Psychiater machen sollen (Quine habe das auch getan); ganze Analyse wäre nicht nötig.). (TB 9. IX. 1949R)

Dieser Eintrag illustriert, wie in einem positivistisch formulierten Beobachtungsprotokoll die verschiedenen fremdpsychischen Perspektiven – hier etwa Quine, Edward Haskell, Ina und Rudolf Carnap – ineinander verwoben sind. Das Wesentliche des Tages, das im Tagebuch geschildert wird, versteht sich jedoch nicht souverän dem Schicksal des Schreibers übergeordnet. Zwar versucht Carnap einerseits die Inhalte von Gesprächen (möglichst objektiv) wiederzugeben, die ihm charakteristisch und wichtig erscheinen und die dadurch fast zwangsläufig auch für andere von Interesse sind. Aber er scheut sich nie, solche Erlebnisse ins Zentrum des Tagebuchs zu stellen, die für ihn selbst, subjektiv, zentral sind, selbst dann, wenn es sich um die manchmal eher deprimierende Wirklichkeit eines Dahinsiechenden handelt.

Ein wichtiges Merkmal der neusachlichen, im Fremdpsychischen zentrierten Erzählweise ist, dass nicht nach einem dem individuellen Erleben übergeordneten Sinn gesucht werden kann. Ein ereignisloser Tag bleibt ein ereignisloser Tag, dessen Ödnis der Autor nicht im Tagebuch dadurch zu kompensieren versucht, dass er sich Fragen von allgemeinem Interesse zuwendet oder poetisch abschweift. Dass Carnap dieses Korsett der ausschließlichen Schilderung des fremdpsychisch verstandenen Selbsterlebten seit den späten 1920er-Jahren nie wieder verlässt, ist gleichzeitig Limitierung seiner Tagebücher und das, was sie als Literatur ausmacht.

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2. Lebensreform und Nonkognitivismus

Das Tagebuch erlangt bei Carnap auch dadurch eine besondere Bedeutung, dass es (mit einigen Parallelen zur Jugendbewegung) im linken Flügel des Wiener Kreises und des Logischen Empirismus um eine auf alle Erscheinungsformen der Gesellschaft abzielende umfassende Lebensreform geht. A fortiori wird in dieser Grundhaltung das Alltagsleben programmatisch ausgedeutet und mit dem politischen und wissenschaftlichen Leben verschmolzen. Der im Tagebuch ab der Wiener Zeit deutlich werdende Anspruch einer Neuordnung aller Denk-, Handlungs- und Lebensweisen geht einerseits auf die Jugendbewegung zurück. Hier folgt Carnap dem Meißnerschwur von 1913: „Die Freideutsche Jugend will aus eigener Bestimmung, vor eigener Verantwortung, mit innerer Wahrhaftigkeit ihr Leben gestalten. Für diese innere Freiheit tritt sie unter allen Umständen geschlossen ein.“15Mogge und Reulecke, Hoher Meißner 1913, 272 f. Zu Carnap auf dem Hohen Meißner vgl. Werner, „Freundschaft|Briefe|Sera-Kreis“. Konkreter wird dieser reformerische Anspruch für Carnap aber in den Grundsätzen der „Wissenschaftlichen Weltauffassung“ des „linken Flügels“ des Wiener Kreises:

So steht die wissenschaftliche Weltauffassung dem Leben der Gegenwart nahe. […] wir erleben, wie der Geist der wissenschaftlichen Weltauffassung in steigendem Maße die Formen persönlichen und öffentlichen Lebens, des Unterichts, der Erziehung, der Baukunst durchdringt, die Gestaltung des wirtschaftlichen und sozialen Lebens nach rationalen Grundsätzen leiten hilft. Die wissenschaftliche Weltauffassung dient dem Leben und das Leben nimmt sie auf.16Verein Ernst Mach, Wissenschaftliche Weltauffassung‚ 30.

Diesem Geist verpflichtet dokumentiert das Tagebuch über weite Strecken die Welt aus der Perspektive des Repräsentanten einer angestrebten Lebensreform und macht es zum Dokument einer Lebensrealität, der dieser sich zugehörig fühlt, und zwar auf drei Ebenen.

Erstens im Alltagsleben. Carnaps lebensreformerischer Anspruch erstreckt sich eben auf eine vollständige Durchdringung des Alltagslebens. Damit sollen nicht nur Philosophie und Wissenschaft den Alltag bestimmen, sondern es soll auch das alltägliche Tun (ob zum Vor- oder Nachteil des Akteurs) vor dem Hintergrund sozialreformerischer Ansprüche verstanden und neu definiert werden. Wenn Carnap in seinem Tagebuch ausführlich über private Details, einschließ­21lich sexueller Interaktionen, medizinischer Eingriffe und Medikamentenkonsum spricht, dann ist das durchaus vor dem Hintergrund seiner lebensreformerischen Einstellung zu lesen und schließt den Glauben an die soziale Bedeutung von Naturwissenschaft und Medizin ebenso ein wie sexualreformerische Überlegungen. Letztere dürften zum Teil einen sozialistischen Hintergrund haben‚17Vgl. etwa die Bezüge auf Kollontay, Wege der Liebe in Rudolf an Elisabeth Carnap, 5. IV. 1927 (RC 025‑28‑26) sowie in den Tagebucheinträgen zum 1. IV., 28. IV. und 14. IX. 1927. zum Teil aber auch auf Freuds Revolution des Unbewussten zurückgehen: Carnap sympathisierte spätestens seit den Wiener Diskussionen in der ‚Studiengruppe für wissenschaftliche Zusammenarbeit‘ (vgl. TB 27. I. 1930R) mit Freuds Lehre und hat sich in den 1950ern über mehrere Jahre einer im Tagebuch extensiv dokumentierten (TBA) und insgesamt durchaus erfolgreich verlaufenen Psychoanalyse unterzogen.

Mit der im engeren Sinn privaten Perspektive sich überlappend wird die Lebensrealität zweitens in der Interaktion mit anderen Personen, die ihr zugehören bzw. von Carnap ihr zugerechnet werden, dokumentiert. Die ab 1926 große Teile der Tagebücher einnehmenden Berichte über diverse Diskussionszirkel, formelle und informelle Treffen, Konferenzen, private Zusammenkünfte dienen dieser Dokumentation. Sie machen Debatten sichtbar, die mitunter konsensbildend verlaufen, manchmal eher neutral unterschiedliche Standpunkte markieren, gelegentlich aber durchaus konfliktbeladen erscheinen. Dadurch werden innere Spannungen sichtbar: die Konflikte zwischen linkem und rechtem Flügel im Wiener Kreis etwa; die unterschwellig immer vorhandenen, am Ende eskalierenden Spannungen in der Beziehung zu Neurath; die Opposition Carnaps im politikfeindlichen Klima der Wissenschaft im Kalten Krieg.

Schließlich ist drittens ein wichtiger Teil der Dokumentation in der Erfassung von Interaktionen und Konfrontationen mit außerhalb von Carnaps intellektuellem Netzwerk stehenden Personen zu sehen. So etwa der Bericht über Carnaps Teilnahme an den Davoser Hochschultagen 1929, mit der berühmten Disputation zwischen Heidegger und Cassirer (vgl. TB 18. III. 1929R); die eindrücklichen Schilderungen über Konflikte mit vom Nationalsozialismus fanatisierten Teilen von Carnaps Familie; die Berichte über Zusammenstöße mit Metaphysikern und Wertabsolutisten in Carnaps Chicagoer Zeit.

Diese Perspektiven der Bewusstmachung einer komplexen Lebensrealität positionieren das Tagebuch in eine bis in die privaten Verästelungen hinein den Charakter eines politischen Experimentes annehmenden Existenz, in der es als Protokoll und Richtschnur fungiert. Die in den Tagebüchern sichtbar gemachte lebensreformerische Selbstverpflichtung ist nicht mit dem Anspruch zu ver­22wechseln, Carnaps hier dokumentierte Verhaltensweisen zur Nachahmung zu empfehlen. Nimmt man die nonkognitivistische Ethik Carnaps ernst, so bedeutet dies, dass normative Setzungen zunächst objektiviert werden: Wir konstatieren, dass Carnap sich für diesen und jenen Lebensentwurf entscheidet, etwa was die Berufswahl angeht, die Haltung zu Sexualität, Religion, Familie, Medien und Medikamenten, die politische Ausrichtung. Dass Carnap über all diese Dinge lediglich informiert, kaum aber etwaige innere Prozesse und Kämpfe, die dazu geführt haben mögen, im Tagebuch dokumentiert (oder gar austrägt), ist signifikant.

Carnaps Wertphilosophie18Zu der im Rest dieses Abschnitts präsentierten Interpretation von Carnaps praktischer Philosophie siehe Damböck, „The Politics of Carnap’s Non-Cognitivism“ und „Carnap, Reichenbach, Freyer“ sowie die einschlägigen Abschnitte 2.2, 3.1.2 und 3.2 der Einleitung zu Band 2 dieser Edition. Vgl. Uebel, „Intersubjective Accountability“. stützt sich nicht auf die Überzeugungskraft der Emotion, sondern auf etwas Stabileres, das Carnap als Vermächtnis der Aufklärung übernimmt. Es geht um die Haltung oder Einstellung, die am Ende übrig bleibt, wenn wir unsere Gefühle auf den Prüfstand der Logik und Empirie gestellt haben. „[A] value statement expresses more than merely a momentary feeling of desire, liking, being satisfied, or the like“ (SCH, 1009). Stattdessen ist das, was eine Wertaussage ausdrückt, „satisfaction in the long run“, eine Einstellung, die sich für eine Person am Ende herauskristallisiert. Das ändert nichts daran, dass Wertaussagen für Carnap einer rationalen oder empirischen Rechtfertigung unzugänglich sind. Sie sind „nonkognitiv“:

If a statement on values or valuations is interpreted neither as factual [etwa eine psychologische oder soziologische Aussage über Werte oder Aussagen über Mittel, die zu einem Zweck dienen] nor as analytic (or contradictory) [etwa eine Aussage über den Zusammenhang eines Wertes mit einem anderen Wert, von dem er abgeleitet ist] then it is non-cognitive; that is to say, it is devoid of cognitive meaning, and therefore the distinction between truth and falsity is not applicable to it. (SCH‚ 999)

Indem Carnap genuine Werturteile als nonkognitiv identifiziert, sind diese seiner Auffassung zufolge subjektiv und damit einer wissenschaftlichen (kognitiven) Begründung unzugänglich. Das bedeutet allerdings nicht, dass wissen­schaft­lich-rationale Überlegungen hier keine Rolle spielen. Man muss nur klar zwischen den (non-kognitiven) praktischen Entscheidungen und jenen kognitiven (theoretischen) Fragen, mit denen sie zusammenhängen, unterscheiden. 23

Wenn ich mir klar werden will, ob ich den vor mir liegenden Apfel essen soll oder nicht, so ist das eine Sache des Entschlusses, der praktischen Entscheidung, nicht der theoretischen. […] Theoretisch – durch alltägliches oder wissenschaftliches Wissen – kann nur gesagt werden: „wenn du den Apfel ißt, so wird dein Hunger verschwinden“ (oder: „so wirst du dich vergiften“, „so wirst du ins Gefängnis kommen“ oder dergl.). Diese theoretischen Angaben über die zu erwartenden Folgen können gewiß für mich sehr wichtig sein; aber durch sie kann mir der Entschluß nicht abgenommen werden. Es ist Sache des praktischen Entschlusses, ob ich mich sättigen oder hungrig bleiben will; ob ich mich vergiften oder gesund bleiben will; die Begriffe „wahr“ und „falsch“ können hier nicht angewendet werden.19Carnap, Theoretische Fragen‚ 258.

Indem wir danach streben, Werthaltungen konsistent zu halten, uns darüber zu informieren, welche konkreten empirischen Konsequenzen eine bestimmte Entscheidung haben könnte, und die Argumente und Haltungen anderer studieren, bleibt ein großer Spielraum für rationalen Diskurs. Und den sollen wir, so Carnaps ethisch-politische Grundhaltung, auch ausschöpfen. Auf der anderen Seite bedeutet die Subjektivität der Werte nicht – hier zeigt sich erneut Carnaps Nähe zur Neuen Sachlichkeit –, dass der Grad an Emotionalität, der sie begleitet, von irgendeiner Relevanz ist. Wie sehr eine bestimmte Wertentscheidung von Gefühlsausbrüchen begleitet ist, ist irrelevant. Wichtig ist nur die Frage, ob jemand am Ende bereit ist, eine Werthaltung irgendwann zu revidieren bzw. bei anderen eine abweichende Haltung zu akzeptieren. Ist nichts von beiden der Fall, handelt es sich also um eine Werthaltung, die für ihren Repräsentanten unverrückbar ist, dann ist das eine strukturell wichtige Information, die jedoch nicht zwangsläufig mit dem Grad an Emotion konvergiert, der die Werthaltung begleitet: Dieser ist für ihren Status der subjektiven (Un)verrückbarkeit nicht ausschlaggebend. Was zählt, sind nur Informationen darüber, ob jemand eine Werthaltung bloß vorübergehend vertritt (als „momentary emotion“, wie Carnap es nennt) oder aber ständig, nach reiflicher Überlegung, bzw. ob jemand unter Umständen bereit wäre, eine Werthaltung zu ändern oder auch eine davon abweichende Werthaltung bei anderen zu akzeptieren. All diese Informationen können unabhängig von der Frage emotionaler Nebengeräusche erörtert werden und determinieren vollständig das Ausmaß, in dem eine Person einen Wert als feststehend/unrevidierbar erachtet.

Carnaps neusachlicher Nonkognitivismus bedeutet nicht das Ausblenden von Emotion, sondern eine neue, sozusagen analytische, abstrakte Form der Emo­24tionalität, in der Blutdruck, Lautstärke und die Anzahl von Rufzeichen am Ende eines Satzes keine Rolle mehr spielen, stattdessen aber „Klarheit der Begriffe, Sauberkeit der Methoden, Verantwortlichkeit der Thesen“20Carnap, Aufbau‚ XV. in den Vordergrund treten. Die Tagebücher Carnaps zeigen, wie diese neue Form der Emotionalität gelebt werden kann. Die Wissenschaftliche Weltauffassung des Wiener Kreises, die Carnap verkörpert, bedeutet die Durchdringung aller Lebensbereiche mit Rationalität. Lebensentwürfe, moralische und politische Werte sind am Ende stets eine Frage der subjektiven Einstellung und damit einer direkten logischen oder empirischen Rechtfertigung unzugänglich. Um im Wertesystem der Wissenschaftlichen Weltauffassung akzeptabel zu sein, dürfen sie sich aber nicht dem wissenschaftlichen Befund und dem sozialen Diskurs als ihren rationalen Ausgangspunkten verweigern. Indem Carnaps Tagebücher die Praxis der Wissenschaftlichen Weltauffassung dokumentieren, laden sie zur Nachahmung ein, auch dann, wenn man seine einzelnen Entschlüsse, also seine konkreten Positionierungen zu Fragen des Berufs, von Sexualität, Religion, Familie, Konsum und Politik, nicht alle teilt.

3. Drei Tagebücher, drei Perspektiven auf die Moderne

Was für die engere philosophie- als auch die weitere kulturhistorische Perspektive den Reiz oder, neutraler, das Besondere an Carnaps Tagebüchern ausmacht, ist ihr mit seiner nonkognitiven Wertphilosophie konvergierender, neusachlicher Ton; es ist, in paradoxer Formulierung, all das, was in diesen Tagebüchern nicht zur Sprache kommt: der Mangel an Reflexion, der den Blick auf die Sachen freimacht. In dieser Hinsicht bietet sich der Vergleich mit den Tagebüchern von Zeitgenossen Carnaps an.21Um das Literaturverzeichnis nicht unnötig aufzublähen, werden die im Folgenden erwähnten Tagebücher nur dann aufgenommen, wenn hier ein direktes Zitat steht. Vorauszuschicken ist jedoch, dass Carnaps Tagebücher dadurch einzigartig sind, dass sie einen derart langen Zeitraum im 20. Jahrhundert (1908–1970), die letzten fünf Jahrzehnte davon ohne nennenswerte Lücken, abdecken und in allen Details überliefert sind. Keines der hier eingesehenen Tagebücher umspannt einen so langen Bereich (am nächsten kommen Arthur Schnitzler, Harry Graf Kessler und Thomas Mann). Damit ist der wichtigste Vorzug der Tagebücher Carnaps im Genrevergleich bereits angegeben: dass hier die lebensweltliche Erfahrung eines Menschen sichtbar wird, der den langen Atem hatte, beinahe zwei Drittel des 20. Jahrhunderts, über alle Katastrophen hinweg, zu do­25kumentieren, vom Fin de Siècle über die Zeit der Weltkriege bis zum Kalten Krieg und die Jugendbewegung der 1960er-Jahre. Es gibt, soweit ich die Literatur einsehen konnte, kein Dokument von vergleichbarer Spannweite. Und das macht auch vieles an dem Reiz von Carnaps Tagebüchern aus. Man kann vergleichen und querlesen und den kostümierten Jugendbewegten, den Leutnant zu Pferd im Ersten Weltkrieg mit dem fernsehenden und auf Medikamente vertrauenden älteren Professor in Los Angeles zusammenbringen, in den späteren Passagen auch anhand von gelegentlichen Rückblenden im Text, etwa im Rahmen von Carnaps Psychoanalyse in den 1950er-Jahren. Man könnte diesen Text, in Anlehnung an den oben erwähnten Roman Rudolf Brunngrabers, Carnap und das zwanzigste Jahrhundert nennen. Es ist möglich und ergiebig, ihn als monumentale Novelle einer Epoche zu lesen, mit dem Blick auf kulturelle Entwicklungen, politische Verwerfungen und die schier unglaublichen Transformationen der Alltagswelt, die sie kennzeichnen.

Abgesehen von ihrem sich aus der zeitlichen Spannweite ergebenden literarischen Reiz bietet sich aber auch der Vergleich mit den zeitlich parallel entstandenen Tagebüchern anderer Intellektueller an. Dabei sind zunächst grundlegende Unterschiede zu konstatieren, die alle Tagebücher betreffen, die hier eingesehen werden konnten: in keinem der herangezogenen Texte ist ein mit Carnap vergleichbarer neusachlicher Stil zu finden. Zwar überlappen sich manche Tagebücher (so etwa die von Lion Feuchtwanger und passagenweise die Arthur Schnitzlers) stilistisch mit dem frühen Telegrammstil Carnaps, aber Schilderungen werden dort stets subjektiv überhöhend und nachträglich reflektierend, sobald sie über den Telegrammstil hinaus gehen. Die radikale Beschränkung der Ausdrucksmittel, die dennoch, so die oben entwickelte Charakterisierung des neusachlichen Stils bei Carnap, eine Erfassung aller Aspekte der Lebensrealität ermöglichen, allerdings nur in dem als Fremdpsychisches zugänglichen Erfahrungsbereich, findet sich nirgendwo sonst in der Tagebuchliteratur. Während die Tagebücher von berühmten Zeitgenossen Carnaps häufig den Charakter von Skizzen- und Reflexionsbüchern haben (Robert Musil, Hannah Arendt, Kurt Gödel), die Tagesereignisse (oder davon abgeleitete Eindrücke) mit einem expressiven literarischen Anspruch schildern (Franz Kafka, Harry Graf Kessler, Käthe Kollwitz, Ernst Jünger, Thomas Mann, Carl Schmitt, Moritz Schlick) bzw. kommentierend verarbeiten (Victor Klemperer), schreiben Carnaps Tagebücher eine auf die konkreten lebensweltlichen Ereignisse reduzierte, nicht reflektierende, nicht expressiv überhöhende und gerade dadurch originelle Erzählung.

Carnaps Tagebücher unterscheiden sich auch grundlegend von den tagebuch­artigen Aufzeichnungen seiner philosophischen Zeitgenossen Ludwig Wittgenstein (Denkbewegungen) und Martin Heidegger (Schwarze Hefte). Ein Vergleich 26 mit den Tagebüchern Carnaps bietet sich an, weil alle drei Tagebücher aus durchaus typischen Gründen führen, als ein Extrem der literarischen Äußerung, wo das Geschriebene unmittelbarer als irgendwo sonst am Leben selbst hängt, sei es in der Gestalt geschilderter Tagesereignisse, denen noch der Stallgeruch des Erlebens anhaftet, sei es, wie bei Heidegger fast ausschließlich, in dem Bestreben, die eigene Philosophie in einen Zusammenhang zum moralischen und politischen Erleben zu stellen. So radikal verschieden diese drei Tagebücher sind – Carnap sachlich die Tagesereignisse schildernd, Wittgenstein diese Ereignisse in expressiver Sprache übersteigernd, Heidegger nur die eigenen Denkkategorien mit Alltagsmotiven aufladend –, sie erfüllen doch dieselbe Funktion eines literarischen Gelenks zwischen dem äußeren Leben und der abstrakten inneren Existenz des philosophischen Schriftstellers. Wegen dieser Übereinstimmung in ihrer existenziellen Funktion eignen sich die Tagebücher dieser drei Philosophen umso besser als direkte Vergleichsobjekte.

Wittgensteins Tagebücher22Vgl. Wittgenstein, Denkbewegungen; Baum, Wittgenstein im Ersten Weltkrieg sowie Somavilla et al., Wittgensteins Denkbewegungen. sind ein ideales Kontrastmittel, das die Besonderheiten von Carnaps neu-sachlichem Stil und seiner radikalen Modernität herauszuarbeiten hilft. Wittgenstein stand Carnap einerseits philosophisch sehr nahe, trotz der zwischen ihm und dem ‚linken Flügel‘ des Wiener Kreises existierenden Spannungen und trotz (vielleicht aber auch gerade wegen) eines von Wittgenstein 1932 gegen Carnap erhobenen Plagiatsvorwurfs, der das persönliche Verhältnis dieser beiden Philosophen nachhaltig zerrüttet hat.23Vgl. Stadler, Studien zum Wiener Kreis, 467–488 sowie Stern, „Wittgenstein, the Vienna Circle, and Physicalism“ und Wittgenstein an Carnap, 20. VIII. 1932 (RC 102‑78‑03). Insbesondere teilte Wittgenstein mit Carnap die nonkognitive Auffassung von Werten. „Es gibt“ für Wittgenstein (wie für Carnap) „keinen Sachverhalt, der […] die Zwangsgewalt eines absoluten Richters besitzt“ bzw. einen „absoluten Wert“ repräsentiert.24Wittgenstein, Vortrag über Ethik‚ 14, in den folgenden Zitaten stehen die Seitenangaben in Klammern. Vgl. die ganz in diesem Sinn verlaufende Charakterisierung von „ethischer Satz“ in Wittgenstein, Denkbewegungen, 43 f. Werte sind für Wittgenstein (wie für Carnap) „Erlebnisse“ und nicht platonische Tatsachen (14–16). Wittgenstein hält wie Carnap eine wissenschaftliche Behandlung der Ethik, jenseits der empirischen Soziologie und Psychologie von Werterlebnissen und der Erforschung von Mittel-Zweck-Beziehungen, für unmöglich (17–18). Aber im Unterschied zu Carnap sieht Wittgenstein die Ethik als „übernatürlich, und unsere Worte werden nur Fakten ausdrücken“ (13). Die Konsequenz aus der Erkenntnis des nonkognitiven Charakters von Werten ist also nicht, wie bei Carnap, die Festlegung darauf, dass man Werte einfach 27 nicht rechtfertigen kann, sondern das Eintreten in die für Wittgenstein typische Spirale eines von vornherein zum Scheitern verurteilten „Anrennens“ „gegen die Grenzen der Sprache“, das zwar als „völlig und absolut aussichtslos“ betrachtet wird (18 f.), aber dennoch bei Wittgenstein die Schnittstelle zwischen Philosophie und Wirklichkeit darstellt. Dementsprechend ist Wittgensteins Nonkognitivismus, anders als der von Carnap, nicht in einem Rahmen der Maximierung von Rationalität positioniert, sondern fungiert viel eher als Brücke zu einer nur auf der theoretischen Ebene rationalen, in der Lebenspraxis aber irrationalen Weltanschauung. Wittgensteins ‚Bedürfnisse des Gemütes‘ gehen, im Gegensatz zum linken Flügel des Wiener Kreises, weg von der Wissenschaft und zielen auf ein „Unaussprechliches“, „Mystisches“ ab, das sich im Anrennen an Sprachgrenzen angeblich „zeigt“.25Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus‚ 6.522.

Die bei Wittgenstein in der Philosophie bei moderner Grundlage erfolgende Annäherung an in der Moderne längst Überwundenes manifestiert sich auch in seinen Reflexionen über die Lebenswirklichkeit, die sich in den Tagebüchern erforschen lässt. Während Carnaps radikale Modernität diesen dazu bringt, auch im nicht-wissenschaftlichen Diskurs eine jede emotionale Sprechweise vermeidende quasi-wissenschaftliche Diktion zu wählen, geht Wittgenstein den genau entgegengesetzten Weg und setzt im privaten Ausdruck auf eine die wissenschaftliche Sprache des Tractatus und der Philosophischen Untersuchungen bewusst konterkarierende expressive Rede. Wittgensteins Tagebücher enthalten Gebete („Gott helfe mir!“, „Hilf & Erleuchte!“), Beschwörungen („Nur Mut!“), Selbstbezichtigungen und Abrechnungen mit dem Autor wie auch mit Personen in seinem Umfeld („Ein Gaunerpack!“). Wo Carnap Repräsentant der neuen Sachlichkeit ist, steht Wittgenstein für Expressionismus:

Wenn ich sage, ich möchte die Eitelkeit ablegen, so ist es fraglich, ob ich das nicht wieder nur aus einer Eitelkeit heraus will. Ich bin eitel & soweit ich eitel bin, sind auch meine Besserungswünsche eitel. Ich möchte dann gern wie der & der sein der nicht eitel war & mir gefällt‚ & ich überschlage schon im Geiste den Nutzen, den ich vom „Ablegen“ der Eitelkeit haben würde. Solange man auf der Bühne ist, ist man eben Schauspieler, was immer man auch macht. (Wittgenstein, Denkbewegungen‚ 64)

Zugleich bieten Wittgensteins Tagebücher keine emotionale Distanz, sondern streben eher die expressive Durchdringung der Welt mittels Sprache an. Die 28 Tage­bücher verfolgen für Wittgenstein den Zweck der Katharsis durch Abladen emotionalen Ballastes:

Das Leben ist eine Tortur, von der man nur zeitweise heruntergespannt wird, um für weitere Qualen empfänglich zu bleiben. Ein furchtbares Sortiment von Qualen. Ein erschöpfender Marsch, eine durchhustete Nacht, eine Gesellschaft von Besoffenen, eine Gesellschaft von gemeinen und dummen Leuten. Tue Gutes und freue dich über deine Tugend. Bin krank und habe ein schlechtes Leben. Gott helfe mir. Ich bin ein armer und unglücklicher Mensch. Gott erhöre mich und schenke mir den Frieden! Amen. (Baum, Wittgenstein im Ersten Weltkrieg‚ 80)

Verkörpern Carnap und Wittgenstein mit ihren Tagebüchern also zwei unterschiedliche Spielarten der Moderne – eine affirmative und eine aversiv gebrochene –, so steht Heidegger mit seinen erst in jüngster Zeit erschienenen tagebuchartigen Aufzeichnungen für eine radikale Antithese dazu. Heideggers Aufzeichnungen, die sogenannten Schwarzen Hefte26Vgl. Heidegger, Gesamtausgabe, Bd. 94–98 sowie Heinz und Kellerer, Martin Heideggers „Schwarze Hefte“. sind nur im weitesten Sinn als Tagebücher zu identifizieren. Sie sind zwar chronologisch angeordnet, berichten aber kaum je über Tagesereignisse und nehmen auf den Kontext nur in verstreuten, wenn auch deutlichen Stellungnahmen zur politischen Weltlage Bezug. Im Wesentlichen schreiben die Schwarzen Hefte aber das für Heidegger seit den 1930ern charakteristische ‚seinsgeschichtliche Denken‘ fort. Nur wird hier eben dieses Denken mit seinen politischen Motiven verknüpft und so in seiner Funktion als ‚Metapolitik‘ kenntlich gemacht.27Vgl. Heinz, „Seinsgeschichte und Metapolitik“.

Heideggers Formulierungen modulieren eher alltagssprachliche Wörter zu einer bewusst grammatikalisch verzerrten Sprache, in der Sätze ohne empirischen oder logischen Sinn wie „Das Nichts selbst nichtet“28Heidegger, Was ist Metaphysik?. Vgl. Carnap, „Überwindung der Metaphysik“‚ 229. konstruiert werden. Diese Sätze haben den Charakter von Versuchen, mittels denkerischer Geisteskraft neue Ufer des ‚Seins‘ zu erschließen. Heidegger teilt insofern den anti-meta­phy­si­schen Impetus seiner Antipoden in der Moderne, als er nicht an die Existenz von platonischen Ideen oder objektiven metaphysischen Sachverhalten glaubt. Anders als die Antimetaphysiker im Wiener Kreis denkt Heidegger aber auch, dass man diesem Mangel dadurch abhelfen kann, dass man selbst seine platonischen Himmel entwirft. Dort, wo Carnap keinerlei Mangel sieht – wir kommen 29 sehr gut in einer neusachlich strukturierten Welt, ohne Metaphysik und absolute Werte zurande –, wo Wittgenstein die Unmöglichkeit einer Metaphysik zwar anerkennt, uns aber dennoch auf das von vornherein als sinnlos erkannte Suchen danach einschwört, sieht Heidegger die Möglichkeit eines seinsgeschichtlichen Entwurfs. Resultat ist die postmoderne ‚Destruktion‘ (Heidegger) oder ‚Dekonstruktion‘ (Derrida) objektiver historischer Wirklichkeit, jenseits von Aufklärung und wissenschaftlicher Rationalität.

Das Interessante am Vergleich zwischen den Schwarzen Heften und den Tagebüchern Carnaps liegt darin, dass diese beiden Texte ein antipodisches Verhältnis präzisieren, das beiden Philosophen durchaus klar gewesen ist. Carnap, der in „Überwindung der Metaphysik“, einem Schlüsseltext der Philosophie des 20. Jahrhunderts, Heideggers Philosophie als Paradebeispiel für sinnlose Metaphysik identifiziert, betont noch 1967: „in Bezug auf die Ausführungen von Martin Heidegger würde ich noch wie früher sagen, daß wir sie gänzlich als unverstehbar ablehnen“.29Carnap und Hochkeppel, „Andere Seiten des Denkens“‚ 55. Umgekehrt verkörpert Carnap für Heidegger, in einem vielleicht von Carnap selbst geteilten Sinn, die Antithese zum ‚Deutschtum‘ und gleichzeitig die perfekte Synthese der wichtigsten in den Schwarzen Heften thematisierten Feindbilder: das ‚rechnende Denken‘, das ‚Russentum‘ und das ‚Amerikanertum‘. In diesem Sinn bemerkt Heidegger in einer Vorlesung von 1935, mit explizitem Bezug auf „Überwindung der Metaphysik“:

Hier vollzieht sich die äußerste Verflachung und Entwurzelung der überlieferten Urteilslehre unter dem Schein mathematischer Wissenschaftlichkeit. […] [Es ist] kein Zufall, daß diese Art von ‚Philosophie‘ die Grundlage liefern will zur modernen Physik, in der ja alle Bezüge zur Natur zerstört sind. Kein Zufall ist auch, daß diese Art ‚Philosophie‘ im inneren und äußeren Zusammenhang steht mit dem russischen Kommunismus. Kein Zufall ferner, daß diese Art des Denkens in Amerika seine Triumphe feiert.30Heidegger, Gesamtausgabe, Bd. 40‚ 228.

Das Ertragreiche am Vergleich der drei Philosophen Carnap, Wittgenstein und Heidegger und ihren tagebuchartigen Schriften ist, dass sie alle eine enge Verknüpftheit sichtbar machen zwischen dem, was die Philosophie leistet, und dem, was uns im Alltag begegnet. In allen drei Fällen ist der Ausgangspunkt des Denkens die Idee einer rigoros wissenschaftlichen Einstellung, wie sie in der Wissenschaftlichen Weltauffassung des Wiener Kreises ihre radikal moderne Formulierung gefunden hat. Das heißt, es sieht keiner dieser drei Denker eine Möglich­30keit, die Moderne einfach dadurch zu überwinden oder zurück zu lassen, dass man, wie dies in der Frankfurter Schule geschehen ist, erneut eine objektive Metaphysik mit absoluten Werten postuliert.31Das Manifest dieser Abweisung der Moderne ist Horkheimer und Adorno, Dialektik der Aufklärung, 88–127. Vgl. Horkheimer, „Der neueste Angriff auf die Metaphysik“ sowie Dahms, Positivismusstreit, 97–143. Nur sind die Strategien, wie man mit dieser Erkenntnis umgehen soll, sehr verschieden. Und diese Verschiedenheit wird am besten sichtbar am neuralgischen Punkt der Tagebücher, in denen die Philosophie an die Lebenswirklichkeit anknüpft. Nur bei Carnap wird der Empfehlung gefolgt, die Wissenschaftliche Weltauffassung als Richtschnur im Leben zu nehmen: Wir können nichts anderes tun, als uns der Tatsache zu stellen, dass unsere Werte einer absoluten Rechtfertigung unzugänglich sind, und uns im Übrigen auf das Zugängliche zu beschränken: Überlegungen über logische Zusammenhänge zwischen Werten, die zu erwartenden Folgen einer Werthaltung und die Argumente unserer Mitmenschen, für oder gegen eine bestimmte Haltung. Wittgenstein, der im Grundsatz diese Anschauung teilt, sieht hier dennoch ein offenbar aus der religiösen Tradition stammendes Potential für das Einbringen einer negativen Grundstimmung: Zwar gibt es nur die Rationalität, aber das verpflichtet uns gleichzeitig dazu, unser ganzes Leben dem als ‚völlig und absolut aussichtslos‘ erkannten Anrennen gegen ihre Grenzen zu widmen. Heidegger hingegen, ähnlich abweisend der Moderne gegenüber gestimmt wie Wittgenstein, sucht eine veritable Hintertür, indem er glaubt, dass zwar kein objektiver platonischer Himmel existiert, aber unsere ‚Destruktionen‘ desselben als wertvolle Ersatzprodukte herhalten können: Das seinsgeschichtliche Denken schafft flüchtige platonische Himmel, die umso wirkmächtiger sind, je machtvoller dieses Denken seine Konstruktionen verfolgt. Die Tagebücher laden dazu ein, diese drei durchaus unterschiedlichen, wenn auch gleichermaßen für das 20. Jahrhundert typischen Philosophieentwürfe als Lebensentwürfe, also als politische und moralische Vorschläge, zu verstehen und zu überprüfen.

C. Zu diesem Band der Tagebuchedition

In diesem Teil der Einleitung wird eine biografische Skizze zu den hier publizierten Tagebuchteilen geliefert, die in den folgenden Bänden fortgesetzt werden soll. Die in diesem Band veröffentlichten Tagebücher Carnaps beginnen mit seiner Gymnasialzeit in Barmen bei Wuppertal (TB 1, Frühjahr 1908) sowie in Jena (TB 2, Frühjahr 1910). Sie dokumentieren die Zeit seines Studiums in Jena und Freiburg (TB 3–9, 1911–1914), die Jahre des Ersten Weltkriegs, erst an der Front (TB 10–19, ­31 1914–1917), dann in Berlin im Innendienst (TB 20, 1917–1918), sowie die unmittelbare Nachkriegszeit in Berlin, Jena und Wiesneck (TB 21, 1918–1919). Zu Beginn dieser Periode war Carnap 16, am Ende 28 Jahre alt.

Carnaps philosophische Karriere begann erst in den 1920er-Jahren. In der hier dokumentierten Lebensepoche sind keine wissenschaftlichen Publikationen entstanden. Er war kein frühreifer Charakter und erlebte die Zeit bis 1919 eher als jugendlicher Tatmensch, der sich von den ihn umgebenden Strömungen der Jugendbewegung, der Kultur des Fin de Siècle und der von den Ideen von 1914 geprägten Weltkriegserfahrung treiben ließ. Dennoch lassen sich viele Spuren des späteren Carnap, des politisch denkenden Intellektuellen, aber auch des Philosophen mit nonkognitivistischer und antimetaphysischer Ausrichtung und einer tiefen Verwurzelung in der modernen Logik in die frühe Zeit seiner intellektuellen Biografie zurückverfolgen.

1. Familie, Kindheit in Ronsdorf, Barmen und Jena bis 1910

Carnap wurde am 8. Mai 1891 in Ronsdorf bei Wuppertal geboren. Seine Kindheit und Jugend ist in den großteils später gestrichenen (weil für das amerikanische Publikum als nicht hinreichend relevant erachteten) einleitenden Passagen der ersten englischen Fassung seiner Autobiografie (AB) erfasst, die hier eingehend zitiert sei.32Zu Carnaps Kindheit und intellektuellem Hintergrund siehe Carus, Carnap and Twentieth-Century Thought, 41–50, Siegetsleitner, Ethik und Moral im Wiener Kreis, 92–94, Damböck, „Carnap’s Non-Cognitivism and his Views on Religion“, Heidelberger, „Between Pietism and Herbartianism“. Zu Carnaps Autobiografie vgl. Siegetsleitner, „Carnaps Autobiografie“. Carnaps Vater, Johannes Sebulon Carnap (1826–1898, Abb. )‚33Vgl. „Stammfolge Carnap“, 116–118, 131–133 sowie (AB‚ A1‑A2). zum Zeitpunkt von Carnaps Geburt im 65. Lebensjahr, stammte aus einer Ronsdorfer Familie von Bandwebern und hatte sich aus einfachsten Verhältnissen empor gearbeitet.

At the age of ten, my father was taken out of school in order to help earn a livelihood for the family on the loom and the fields. With great energy he used the evening hours for acquiring an education by himself, in many fields of knowledege, including foreign languages. He liked to read books throughout his life, especially biographies and history. He was cheerful, extroverted, sociable and energetic. By his industrious work, he slowly improved his economic & social position. When I was born […] he was the independent owner of a small but well-established ribbon factory. (AB‚ A1‑A2)

32

Anlässlich seiner Psychoanalyse in den 1950er-Jahren beschreibt Carnap den Vater als „energisch, vielleicht auch streng. Harte Kindheit. Trotzdem viel gelernt. Er sang gern. Er las Geschichte und Biographien“ (TBA, 26. X. 1953), an anderer Stelle als „nicht streng, aber ich fürchtete seinen Spott“ (TBA, 27. IX. 1954). Dreimal verheiratet (und zweimal verwitwet) zeugte Johannes Sebulon Carnap 14 Kinder, von denen ihn acht überlebten. Rudolf Carnap und seine Schwester Agnes (1890–1976) stammten aus der dritten Ehe, mit der um 26 Jahre jüngeren Anna Dörpfeld (1852–1924, Abb. ). Für Carnap waren von den Halbgeschwistern und deren Familien allenfalls Josua (1867–1914) und Johannes (1863–1936) wichtig, die 1896 die Leitung der väterlichen Fabrik übernommen hatten, die wiederum später an Johannes’ Sohn Wilhelm (1888–1957) übergeben wurde. Ansonsten spielte die väterliche Familie in Carnaps Kindheit eher eine untergeordnete Rolle, zumal nachdem Carnaps Mutter mit ihren beiden Kindern nach dem Tod des Vaters das Haus der Familie In der Krim in Ronsdorf verließ und nach Barmen, heute ein Stadtteil von Wuppertal, übersiedelte. In der Psychoanalyse hat Carnap dennoch Überlegungen über das intellektuelle Erbe des Vaters angestellt und das Ingenieurhafte seines eigenen Denkens mit der väterlichen Persönlichkeit in Zusammenhang gebracht:

Wenn ich mit dem Vater zu seiner Fabrik ging, faszinierten mich die Band­spu­len. Später wollte ich „Maschinenerfinder“ werden; später Ingenieur; als Student Physiker, experimentell; nach dem Krieg theoretische Physik, schließlich Philosophie, immer mehr theoretisch und abstrakt. Wenn ich in Vaters Geschäft gegangen wäre, hätte ich mich um die Maschinen gekümmert, nicht das Geschäftliche; vielleicht hätte ich mich so dann doch gut mit ihm ver­tragen. (Vorher mal:) Ein Freund sagte in Wien: meine Diagramme sähen aus wie die Fäden auf einem Webstuhl. (TBA‚ 23. XII. 1954)

Anna Carnap, zum Zeitpunkt von Carnaps Geburt bereits im 40. Lebensjahr, war Tochter des bedeutenden Wuppertaler Pädagogen Friedrich Wilhelm Dörp­feld (1824–1893, Abb. ). Nach dem Tod ihrer Mutter im Jahr 1871 lebte Anna Dörpfeld bis zu ihrer Eheschließung im Jahr 1887 im Haushalt des Vaters und fungierte dort als seine Assistentin. Der erlernte, aber zuvor offenbar nie ausgeübte Lehrerinnenberuf ermöglichte es Anna Carnap, ihre Kinder im Grundschulalter zuhause zu unterrichten. So besuchte Rudolf Carnap erst mit dem Eintritt ins Gymnasium (nach 1898) eine öffentliche Schule. Carnap beschreibt seine Eltern als tief religiös und assoziiert seine eigene moralische Einstellung damit: 33

While I grew up, my mother often explained to me that the essential point in religion was not to believe certain dogmas, but to live the right life. And for the decision in all moral questions regarding right and wrong, she referred not to any authority, either the parents or the word of God, but rather to one’s own moral insight, the „voice of conscience“. (AB‚ A8)

Sosehr Carnap die Mutter und (mit Einschränkungen) den Vater in den gestrichenen Passagen seiner Autobiografie als prägend beschreibt, sind es zwei andere Verwandte, die er explizit als Vorbilder hervorhebt. Einmal den erwähnten Großvater Friedrich Wilhelm Dörpfeld. Dieser war nicht nur Pädagoge, sondern ein von der Philosophie Herbarts beeinflusster Denker. In seinem Hauptwerk Zur Ethik, das Carnap mehrfach gelesen hat, entwickelt Dörpfeld ein bemerkenswertes „System der Wissenschaft“, das sowohl Carnaps generelle wissenschaftliche Weltsicht als auch seinen ethischen Nonkognitivismus beeinflusst hat – durch die direkte Lektüre, aber auch durch die Wiedergabe der Lehren Dörpfelds durch Carnaps Mutter.

[Dörpfeld] had always strongly emphasized that in the education of a child’s character, the moral principles should be based only on the child’s own conscience and not on God’s will. He criticized the church severely for making ethics dependent upon theology because once young people would begin to doubt the dogmas, they would also be in danger of losing the moral ground. When my sister and I were somewhat older, my mother read to us what her father had written on this question in his book on ethics. (AB‚ A8‑A9)

Diese für Carnap selbst charakteristische Forderung nach einer dogmenfreien Moral hat auch seine Mutter geteilt:

What convictions, including religious beliefs, anybody had, was for her a morally neutral matter, as long as he would seriously search for the truth and in the forming of his convictions follow his best insight. This attitude led to a high degree of tolerance […] (AB‚ A9)

Die Mutter war mit dem Werk ihres Vaters bestens vertraut. Seit dessen Tod im Jahr 1893 arbeitete sie an seiner Biografie, die, obwohl weitgehend eine Kompilation aus dessen Schriften und Briefen, doch mit ihren knapp 700 Seiten eine beeindruckende intellektuelle Leistung darstellt.34Anna Carnap, Friedrich Wilhelm Dörpfeld. „I was fascinated by the magi­34cal activity of putting thought on paper, and I have loved it ever since.“ (SCH‚ 3), schreibt Carnap in der publizierten Fassung seiner Autobiografie. In der Langfassung wird diese Tätigkeit seiner Mutter geradezu zur primären Kindheitserinnerung:

For several years after my grandfather’s death, when I was a child, my mother worked on a book desribing his life and work. She often did her writing on the rear porch of our house or in the large garden, while my sister and I played around her. I liked to look at her when she was sitting there, fully absorbed in her memories and thoughts, often with a far-away look in her eyes, inaudibly moving her lips, and the turning to the paper, covering it with strange marks. To my question she explained to me that writing is like talking to friends; those who read it can see what the writer has thought. Since that time, to think and to write down one’s thoughts has always appeared to me as one of the most wonderful things to do. (AB‚ A3‑A4)

Friedrich Wilhelm Dörpfeld ist als Brücke zu Herbart und der deutschen empiristischen Tradition sowie als Quelle des Nonkognitivismus der vielleicht wichtigste, wenn auch erst jüngst in der Forschung thematisierte Einfluss auf Carnaps Philosophie.35Siehe Heidelberger, „Between Pietism and Herbartianism“ und Damböck, „Carnap’s Non-Cognitivism and his Views on Religion“. Daneben erwähnt Carnap als zweites großes Vorbild den Bruder seiner Mutter, Wilhelm Dörpfeld (1853–1940, Abb. ). Der bedeutende Archäologe und Architekt war an wichtigen Ausgrabungen in Troja (gemeinsam mit Heinrich Schliemann), Mykene, Olympia und Tiryns beteiligt und leitete über Jahrzehnte das deutsche archäologische Institut in Athen (AB‚ A7).36Zu Wilhelm Dörpfeld vgl. Dahms, „Rudolf Carnap: Philosoph der Neuen Sachlichkeit“ sowie Dörpfeld, Daten meines Lebens, die Kurzfassung der umfangreichen unpublizierten Autobiografie Dörpfelds, deren Manuskript am Stadtarchiv Wuppertal liegt. Wilhelm Dörpfeld übte sichtbaren Einfluss auf Carnaps Entwicklung aus, zunächst in der Gestalt von zwei Griechenlandreisen, an denen Carnap beteiligt gewesen ist. Die erste dieser Reisen fand 1905 statt (AB‚ A16), die zweite, im Frühjahr 1910, ist in TB 2 dokumentiert (vgl. Abb. ). Wilhelm Dörpfeld war auch verantwortlich für die Übersiedelung nach Jena im Jahr 1909, wo er für Carnaps Mutter und ihre beiden Kinder ein Haus neben dem seiner eigenen Familie erbaute (Abb. ). Mit der von ihm 1914 gegründeten Immobiliengesellschaft Mühlenau-Boden-GmbH, die 1924 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde (Vgl. TB 7. XI. 1923R), spielte er eine wichtige Rolle für die finanzielle Situation der Familie Carnap. Schließlich 35 war Dörpfeld an Carnaps Entscheidung für eine akademische Karriere beteiligt und fungierte über viele Jahre als Diskussionspartner Carnaps; der Inhalt dieser Gespräche ist leider kaum rekonstruierbar, da die Korrespondenz zwischen Carnap und seinem Onkel großteils nicht erhalten ist.

Neben diesen wichtigen Identifikationsfiguren spielen aus der Familie Carnaps vorwiegend einige weitere Familienmitglieder des mütterlichen Zweiges eine Rolle. So etwa Christine von Rohden (Tante Tine, 1862–1946), die Schwester von Carnaps Mutter und auch an der Erziehung und Pflege von deren Kindern beteiligt; die Cousins Friedrich und Heinz von Rohden, Studienkollegen Carnaps in Jena und Freiburg; Rugard von Rohden, als Teilnehmer an den politischen Diskussionen der Jahre 1918 und 1919. Erwähnenswert ist auch die Cousine Hedwig von Rohden, von der zwar im Tagebuch nur einmal die Rede ist, deren von ihr mitbegründete Loheland-Schule für Carnap jedoch von einiger Bedeutung gewesen ist (siehe die Einleitung zu Band 2, Abschnitt 1.4).

Carnaps Kindheit und Jugend verteilt sich also auf drei Schauplätze: Ronsdorf, Barmen und Jena. Die frühe Kindheit bis zum Tod des Vaters im Jahr 1898 spielte sich in der repräsentativen Villa des Vaters In der Krim in Ronsdorf ab (Abb. ). Der Vater leitete als Organisator und vielleicht auch ein wenig Diktator Haushalt und Bandfabrik, die Mutter kümmerte sich um die Erziehung der Kinder, einschließlich des von ihr übernommenen Grundschulunterrichts. Von gelegentlichen Zusammenstößen mit dem liebevollen, aber autoritären Vater abgesehen, erlebte Carnap eine behütete Kindheit im Schoß einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie.

Der Tod des Vaters im Jahr 1898 – danach übernahm die Vaterrolle „[n]ur die Mutter; kein Onkel oder so“ (TBA, 20. XII. 1954) – nötigte die Familie zur Übersiedlung nach Barmen (Abb. ). Die Ronsdorfer Villa wurde von dem dann die Fabrik leitenden Halbbruder Johannes Carnap übernommen. In Barmen musste sich die Familie neu einrichten, finanziell aber großzügig abgesichert durch das Vermögen sowohl der väterlichen als auch der mütterlichen Familie. Bald nach der Übersiedlung wechselte Carnap vom häuslichen Grundschulunterricht in das (heute nach Wilhelm Dörpfeld benannte) humanistische Gymnasium in Wuppertal-Elberfeld, wo er sich für Mathematik, aber auch für alte Sprachen interessierte:

Of the various fields of learning I loved mathematics most because I found the exact method and the clear concepts very attractive and above all I was impressed by the neat and unquestionable results which one could find by mere thinking. Among the languages I preferred Latin with its rational structure and fixed rules. Latin was the center of the school curriculum for nine years. 36 Greek (six years) I liked too, especially after I had at the age of fourteen spent some time in Greece […]. The modern languages, French (seven years) and English (two years) I liked less, perhaps because what matters in mastering them is skill in practical use rather than rational thinking. (AB‚ A16)

Viel mehr Auskunft über die Zeit am Gymnasium in Elberfeld gibt die Autobio­grafie leider nicht. Carnap begann in dieser Zeit Cello zu spielen (Abb ): Bis in die 1920er-Jahre übte er, wie aus dem Tagebuch ersichtlich, dieses Instrument und spielte gemeinsam mit Freunden und Verwandten Kammermusik, bis hin zu Bach- und Beethovensonaten. Ebenfalls in der Zeit in Barmen ist Carnaps Interesse an Esperanto erwacht.37Vgl. Lins, „Carnap als Esperantist“. 1909 entstand Carnap, „Kiel oni faras enigmojn en Esperanto?“, über den (durch Beispiele illustrierten) Nutzen von Rätseln zum Spracherwerb.

At the age of about fourteen I found by chance a little pamphlet called ‚The World Language Esperanto‘. I was immediately fascinated by the regularity and ingenious construction of the language, and I learned it eagerly. (SCH‚ 69)

Im Frühling 1908 entstand Carnaps erstes erhaltenes Tagebuch: neun längere, über drei Monate verstreute Einträge, wie alle späteren Tagebücher Carnaps in Kurzschrift verfasst. Bemerkenswert ist die programmatische Eingangspassage:

[…] wenn ich jetzt manches denke, ohne es zu sagen, und vergesse es dann wieder, so kann ich mir später nie ein genaueres Bild über mich selbst in früheren Jahren machen. Wie wär’s, wenn ich so etwas aufschriebe.
(TB 14. II. 1908R)

Die folgenden Einträge im Tagebuch von 1908 ähneln stilistisch bereits in manchem den späteren Aufzeichnungen. Nicht über Gedanken und Weltanschau­ungen wird berichtet und reflektiert, sondern die Erlebnisse des Tages werden beschrieben, wobei der Anlass dieser frühen Aufzeichnungen das Schwärmen des Pubertierenden für ein von ihm offenbar nie angesprochenes Mädchen ist, dem er unter anderem auf dem Schulweg in der Barmer Bergbahn begegnet. Diese Rahmenhandlung wird ergänzt durch gelegentlich mit protestantischen Weisheiten gewürzte Berichte aus dem Schul‑, Freundes- und Familienleben sowie über Carnaps Esperantoleidenschaft.

Im Jahr 1909 übersiedelte die Familie Carnap in das von Onkel Wilhelm in Jena für Carnaps Mutter gebaute Haus, wo Carnap das letzte Jahr des Gymnasi­37ums absolvierte und 1910 mit dem Abitur abschloss (Abb. ). „Here a much freer atmosphere prevailed in the school and among pupils than in Barmen.“ (AB‚ A17) Carnap begegnete in Jena erstmals „the strange but fascinating heretical views of the iconoclast Ernst Haeckel“ (ebd.) und er begann im April 1909, seine Lektüren in einer hier ebenfalls abgedruckten, von da an zeitlebens mehr oder weniger akribisch geführten (allerdings nur mit einer bedauerlichen Lücke zwischen 1924 und 1928 erhaltenen) Leseliste zu protokollieren.

Am Ende der Gymnasialzeit reiste Carnap ein zweites Mal nach Griechenland, zu Wilhelm Dörpfeld (Abb. ). Die Reise, die er zum Teil gemeinsam mit dem Halberstadter Gymnasialprofessor Heinrich Rüter unternahm, ist im Tagebuch 2 stichwortartig dokumentiert (vgl. TB 24. III. 1910R).

2. Studium in Jena und Freiburg (1910–1914)

Die Zeit vom Frühjahr 1910 bis zum August 1914 verbrachte Carnap hauptsächlich als Student in Jena und Freiburg (vgl. den Anhang, S. ). Er studierte Mathematik und Physik, hörte philosophische Vorlesungen, in Jena bei Rudolf Eucken, Herman Nohl und Bruno Bauch, in Freiburg bei Heinrich Rickert und Jonas Cohn. In Jena absolvierte Carnap außerdem mehrere Lehrveranstaltungen bei Gottlob Frege.38Vgl. die Einleitung zu Awodey und Reck, Frege’s Lectures on Logic sowie Schlotter, „Der dritte Mann“. In seiner Autobiografie hebt Carnap die Lehrveranstaltungen von Nohl und Frege als prägend hervor; Nohl, mit seiner auf die Studierenden eingehenden Art und dem Versuch, das Lebensgefühl und den kulturellen Hintergrund von Philosophen sichtbar zu machen; Frege, mit seinen revolutionären Arbeiten in der Logik, die für Carnaps philosophische Entwicklung von entscheidender Bedeutung gewesen sind. (SCH, 4–6) Aber er merkt auch an:

On the whole, I think I learned much more in the field of philosophy by reading and by private conversation than by attending lectures and seminars. (SCH‚ 4)

Aus den ersten beiden Semestern von Carnaps Studienzeit in Jena gibt es wenig Befunde, eigentlich nur die Listen der besuchten Lehrveranstaltungen und der gelesenen Bücher, kaum Korrespondenz, keine Tagebücher. Bereits in diesem ersten Jahr seines Studiums fand Carnap Anschluss an den in Jena vom Verleger Eugen Diederichs gegründeten lebensreformerischen Serakreis, mit Verbin­38dung zur freideutschen Jugend, studentisches Gegenprogramm zu den Korporationen.39Vgl. Werner, Moderne in der Provinz, 231–322 sowie Dahms, „The German Youth-Movement“ und Damböck et al., Logischer Empirismus, Lebensreform und die deutsche Jugendbewegung. Aktivitäten in der Jugendbewegung setzten sich in Freiburg fort, dort im Rahmen der von Carnap mitbegründeten Akademischen Freischar.

In Freiburg I belonged to a group called „Akademische Freischar“, which tried to develop new forms of individual and group life, in explicit contrast to the traditional way of life in the student corporations. On weekends we went hiking through the mountains of the Black Forest; in the winter time this was done on skis, the sport I loved most. In long evening discussions we tried to clarify our thoughts and valuations. Instead of following the traditional value standards, we strove to find our own ways of life. In social meetings and occasional festivals, music, folk-dances, and folks-songs were cultivated, and a new unconventional style of common meetings of boys and girls evolved. (AB‚ B29)

Es waren private Gründe, die Carnap dazu gebracht haben, von 1911 bis 1912 drei Semester in Freiburg zu verbringen. Sein Cousin Friedrich von Rohden studierte dort Medizin und Carnap konnte sich in dessen Wohnung einquartieren (Abb. ‚ ). Ein weiteres Motiv für Freiburg könnte Heinrich Rickert gewesen sein, „einer unserer bedeutendsten jetzigen Philosophen in Deutschland“ (TBT, 30. I. 1912). Eher gegen Rickert als Grund von Carnaps Freiburg-Aufenthalt spricht jedoch, dass die Aktivitäten in dieser Zeit auf alles andere als die Vorgänge in den Universitätshörsälen gerichtet waren.40In den Leselisten bis 1919 taucht Rickert nur in der Gestalt eines eher nebensächlichen Aufsatzes über das Leib-Seele-Problem auf (LL ). „Mit der Anstrengung bei der geistigen Arbeit ist es auch nicht so gefährlich“, schrieb Carnap seiner Mutter mit bemerkenswerter Offenheit. „Die vorwiegende Tätigkeit hier in Freiburg ist ja doch das Festefeiern.“41Carnap an seine Mutter, 12. VII. 1911 (RC 025‑05‑31).

Die Freiburger Episode war für Carnap also vor allem in sozialer Hinsicht wichtig. Die oben angesprochene (von der weit verbreiteten „Freistudentenschaft“ zu unterscheidende) „Akademische Freischar“ wurde von Carnap und seinem Cousin in Freiburg mitbegründet, zunächst als eine kleine Gruppe aus vier Personen.42Vgl. Carnap an seine Mutter, 18. VI. 1911 (RC 025‑05‑33) sowie Werner, „Freund­schaft|""Briefe|""Sera-Kreis“, 113–118. Carnap berichtet von den Aktivitäten der Freischar in den Briefen an die Schwedin Tilly Neovius (TB 3=TBT), die er wahrscheinlich auf Schloss 39 Mainberg in Unterfranken kennengelernt hat (TBT, 6. XI. 1911), in der dort von dem Hotelier, Theologen und Lebensreformer Johannes Müller (1864–1949) betriebenen „Pflegestätte persönlichen Lebens“. Diese Institution, eine Mischung aus Sektentempel, Wellnesshotel und Eheanbahnungsinstitut, hat Carnap, offenbar auf Anregung durch seine Mutter, die Müllers Schriften seit der Zeit um 1900 gelesen hatte, über Jahrzehnte regelmäßig besucht, auch nachdem sie 1916 nach Schloss Elmau in Südbayern verlagert wurde. Carnap hat die von Johannes Müller herausgegebene Zeitschrift Grüne Blätter. Zeitschrift für persönliche und allgemeine Lebensfragen gelesen und war mit zahlreichen Personen aus dem Umfeld von Müller in Kontakt.43Zu Müller generell vgl. Haury, Von Riesa nach Schloss Elmau, zu dessen Einfluss auf Carnap Carus, „Die religiösen Ursprünge des Nonkognitivismus bei Carnap“.

In die Freiburger Zeit fällt auch eine Reise Carnaps nach Marokko (März bis Mai 1912) zu der dort ansässigen Familie des mit Carnap verschwägerten Alfred Mannesmann (Abb. ). Die Reise, bei der auch andere Mitglieder der Familie Carnap dazustießen, unternahm Carnap großteils gemeinsam mit Otto Garthe (Abb. ), späterer Lehrer an der Freien Schulgemeinde Wickersdorf, mit dem ihn in Freiburg eine intensive Freundschaft verband (vgl. TBA 27. IV., 4. V. 1953, 15. I., 18. VI., 13. XII. 1954, 1. IV. 1954). TB 4 und die lebendigen Berichte in den entsprechenden Passagen der Tilly-Briefe geben über diese Reise Auskunft.44Zu den ersten Tagen der Reise vgl. außerdem das von Otto Garthe offenbar für Carnap verfasste Journal (RC 025‑95). Zurück in Deutschland verbrachte Carnap den Sommer in Freiburg-Güntersthal in der Nähe der dort von Otto Garthe bewohnten Waldhütte. Spätestens in dieser Zeit lernte er Elisabeth Schöndube (Cha) kennen (Abb. , ), Schülerin an der Hermann-Lietz-Schule Haubinda und teilweise in Mexiko aufgewachsene Tochter des aus Deutschland ausgewanderten Großgrundbesitzers Heinrich Schön­dube. Die in TB 5 farbig geschilderten Aktivitäten des Sommers 1912 (Abb. ) – ausgedehnte Wanderungen und Flirts mit Elisabeth Schöndube und Lotte Ehrenberg (Abb. ) – verlagern sich teilweise nach Wiesneck, das Anwesen der Familie Schöndube nahe Buchenbach bei Freiburg, und kulminieren in einer Art Verlobungszene am 31. VII. sowie der Schilderung einer Bootsfahrt am Rhein im anschließenden August (TB 8.–9. VIII. 1912).

Das Studium hat Carnap in Jena intensiviert. Hatte er in Freiburg nur jeweils fünf Lehrveranstaltungen pro Semester belegt, waren es in Jena im Sommersemester 1913 elf, im folgenden Wintersemester gar 13, darunter vor allem Experimentalphysik, aber auch theoretische Physik und Mathematik, die Lehrveranstaltungen bei Frege (Carnap musste gelegentlich Freunde hinzuziehen, damit 40 die Mindestanzahl von Hörern bei Frege erreicht werden konnte)45Vgl. Schlotter, „Der dritte Mann“. und Philosophisches bei Bruno Bauch und Herman Nohl. Gleichzeitig fanden aber in diesen vier Semestern gesteigerte Aktivitäten Carnaps in der Jugendbewegung statt. Anfang Oktober 1912 hatte er seine Verlobte der Mutter vorgestellt.46Dazu ES, Eintrag „Oktoberferien 1912“. Nach einem weiteren Treffen am 23. II. 1913 in Weimar reiste Elisabeth Schöndube Ende März jedoch (gegen ihren ausdrücklichen Willen, vom Vater gezwungen) nach Mexiko und verbrachte die folgenden drei Jahre bis zum April 1916 auf dem Landgut Esperanza der Familie Schöndube.47Die ersten beiden Jahre dieser Zeit sind dokumentiert in ES, enthaltend Abschriften von zahlreichen Briefen an Carnap. Die Originale des Briefwechsels zwischen Carnap und seiner Verlobten aus dieser Zeit sind leider nicht erhalten.

Zurück in Jena gründete Carnap im November 1912 gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Serakreises die „Akademische Vereinigung“ Jena, ihrerseits an der gleichnamigen in Marburg von Wolfgang Kroug und Fritz von Baußnern gegründeten Gruppe orientiert (der auch Carnaps Vettern Gotthold und Heinz von Rohden angehörten). Die AV wiederum mündete nach dem Treffen auf dem Hohen Meißner (siehe unten) in eine dem Freiburger Vorbild entsprechende „Freischar“ (TBT 23. XII. 1912R).48Vgl. Flitner, Erinnerungen, 162, Werner, Moderne in der Provinz, 299–307. Neben den Gruppen in Freiburg, Jena und Marburg gab es vor allem Kontakte zum „Wandervogelnest“ in Naumburg, dort mit engem Anschluss an die Familien Räuber und Arends. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Freundschaften, die Carnap zum Teil bis zum Ende seines Lebens pflegte. So etwa mit dem (ab 1917 mit Elisabeth Czapski verheirateten) Pädagogen Wilhelm Flitner, der seinerseits der gemeinsamen Zeit in seinen Lebenserinnerungen ein Denkmal gesetzt hat; Flitner blieb bis zum Ende der 1920er-Jahre zentrale Bezugs- und Vertrauensperson Carnaps; noch in den 1960er-Jahren wurde die Freundschaft wiederbelebt.49Flitner, Erinnerungen, 126 f., 239 f., 272 ff. Vgl. Werner, „Freundschaft|Briefe|Sera-Kreis“. Eine ebenfalls lebenslange Freundschaft enstand mit dem Kunsthistoriker Franz Roh, hier mit in den 1920ern verstärkten gemeinsamen Interessen im Umfeld von neuer Sachlichkeit, Antimetaphysik und Bauhaus.50Vgl. Dahms, „Neue Sachlichkeit in the Architecture and Philosophy of the 1920s“, ders., „Rudolf Carnap: Philosoph der Neuen Sachlichkeit“ sowie Damböck, Deutscher Empirismus, 190–213. Auch der Soziologe Hans Freyer spielte in dieser Phase für Carnap eine wichtige Rolle, wenn auch nicht vor dem Hintergrund einer engen Freundschaft und spätestens ab Mitte der 1920er gestört durch Freyers konservativ-revolutionäre Haltung.51Vgl. Tuboly, „The Constitution of geistige Gegenstände in Carnap’s Aufbau“ sowie Damböck, „Carnap, Reichenbach, Freyer“ und Muller, The Other God that Failed.41

Die studentischen Gruppen, denen Carnap angehörte, waren, anders als die Korporationen, offen für alle: Frauen, Juden, Katholiken und Ausländer waren willkommen.52Werner, Moderne in der Provinz, 236 f., 252–264. AV und Freischar konterkarierten das Leben der Korporationen mit ihren starren Ritualen, männerbündlerischen Trinkgelagen und auf lächerlichen Ehrvorstellungen gründenden Duellen. Diese mit dem Wandervogel der Jahrhundertwende einsetzende Jugendbewegung, deren Grundsätzen sich Carnap zeitlebens nahe fühlte, war abstinent orientiert und auf ein naturnahes Leben fokussiert. Personell mehr oder weniger identisch waren diese studentischen Gruppen mit dem Serakreis um Eugen Diederichs, dessen „ständiger Schauplatz“ laut Wilhelm Flitner „Carnaps Rosengarten auf der Lindenhöhe“ wurde.53Flitner, Erinnerungen‚ 142. Die Treffen des Serakreises kulminierten jeden Sommer im Feiern der Sonnenwende (Abb. ).

The latter was a very impressive experience. Influenced by Scandinavian customs, there were songs, dances, and plays. Diederichs read the Hymn to the Sun by St. Francis of Assis, after sundown the big fire was lighted, encircled by the large chain of singing boys and girls, and when the fire had burned down there came the jumping of the couples through the flames. Finally, when the large crowd of guests had left, our own circle remained lying around the glowing embers, listening to a song or talking softly, until we fell asleep in the quiet night under the starry sky. (AB‚ B30)

Im Sommer 1913 unternahm Carnap eine Reise nach Schweden, die er gemeinsam mit Otto Garthe geplant, dann aber alleine absolviert hat. Bald nach der Rückkehr fand am 11. und 12. X. 1913 der Erste Freideutsche Jugendtag auf dem Hohen Meißner statt (Abb. ).54Vgl. Mogge und Reulecke, Hoher Meißner 1913, zur Kontextualisierung dieses Schlüsselereignisses der Jugendbewegung mit dem späteren Logischen Empirismus Damböck et al., Logischer Empirismus, Lebensreform und die deutsche Jugendbewegung.

This meeting was arranged in opposition to the patriotic centenary celebration of the “War of Liberation” of 1813, which was staged in Leipzig with great military pomp in presence of the Kaiser. But more important for us than this protest was the positive idea. For the first time the unity of the great German Youth Movement became visible, which, in spite of all the differences between the groups, was inspired by a common aim. The aim was to find a way 42 of life which was genuine, sincere, and honest, in contrast to the fakes and frauds of traditional bourgeois life; a life, guided by the own conscience and the own standards of responsibility and not by the obsolete norms of tradition. (AB‚ B31‑B32)

Das Treffen am Hohen Meißner war für Carnap und seine Generation ein prägendes Erlebnis. Für Carnap, aber auch den gleichaltrigen Hans Reichenbach (durch Zufall lernten sich die beiden späteren Schlüsselfiguren des Logischen Empirismus erst 1922 näher kennen) waren die Lehren des Pädagogen Gustav Wyneken – zentrale Persönlichkeit des Meißnertreffens – bedeutsam, der die Jugend als Zeit der „Menschwerdung“ sah, in der die in der Kindheit sozial angeeigneten Werte überprüft und erneuert werden, im Sinne einer „Erweiterung jenes objektiven Geistesbesitzes“.55Wyneken, Schule und Jugendkultur‚ 12. Reichenbach gab, davon ausgehend, folgender ethischen Haltung der Jugendbewegung der Vorkriegszeit Ausdruck, die Carnap geteilt hat:

Das ethische Ideal ist der Mensch, der in freier Selbstbestimmung sich seine Werte schafft und als Glied der sozialen Gemeinschaft diese Autonomie für alle und von allen Gliedern fordert.56Reichenbach, „Die freistudentische Idee“, 26, im Original kursiv.

Das heißt, es geht nicht um einen Kompromiss oder Konsens in Wertfragen, sondern darum, dass jede und jeder seine Werte selbst wählt und diese Freiheit von allen anderen ebenfalls fordert, respektive die von den anderen frei gewählten Werte dann auch so akzeptiert, wie sie sind. Eine derart anarchische Haltung war nur in dem besonderen Klima der Vorkriegszeit möglich (was tun, wenn meine Mitmenschen Forderungen stellen, die mir zum Schaden gereichen?). Dennoch passte diese Sichtweise gut mit der Wertphilosophie von Carnaps Großvater zusammen: Nach 1918 konnte der reife Nonkognitivismus Carnaps aus dieser Kombination entstehen.57Vgl. Damböck, „Carnap, Reichenbach, Freyer“, Damböck und Werner, „Einleitung zu Hans Reichenbach“, Padovani, „Hans Reichenbach and the Freistudentenschaft“ sowie unten, Abschnitt .

Die Jahre in Jena bis zum Kriegsausbruch hat Carnap selbst als prägend empfunden (auch wenn die Identifikation hier in der dritten Person erfolgt):

[…] the spirit that lived in this movement, which was like a religion without dogmas, remained a precious inheritance for everyone who had the good 43 luck to take an active part in it. What remained was more than a mere reminiscence of an enjoyable time; it was rather an indestructible living strength which would forever influcence one’s reactions to all practical problems of life. (AB‚ B34‑B35)

Im Tagebuch sind die formativen Jahre von 1912 bis 1914 nur skizzenhaft dokumentiert. Carnaps Leben in dieser Zeit war auf das gesellige Agieren und das Studium fokussiert. Er betätigte sich als Leitfigur in AV und Freischar, schritt bei den Umzügen des Serakreises und der Freischar als Erster voran (Abb. ), organisierte und interagierte intensiv. Dagegen lief das erotische Leben auf Sparflamme. Die Braut war in Mexiko und wurde Carnap zusehends fremd. Die Begegnungen mit Freundinnen aus der Jugendbewegung wie Dodo Czapski, Elisabeth Kaßner oder Margret Arends (Abb. ) blieben, dem Zeitgeist entsprechend, keusch. Auch war Carnap, anders als Reichenbach, speziell in der Zeit von 1912 bis 1914 intellektuell eher passiv. Von Vorlesungsmitschriften abgesehen sind aus dieser Zeit keine intellektuellen Produkte Carnaps erhalten, weder literarischer noch wissenschaftlicher Art, sieht man von zwei anspruchslosen Berichten über jugendbewegte Aktivitäten ab.58Carnap, „Gründungsgruppe Jena I“ und ders., „Ein Brief, worin steht, ob man nach Schweden fahren soll“. Allerdings hatte Carnap schon 1911 in Freiburg einen philosophisch bemerkenswerten Vortrag über „Religion und Kirche“ gehalten.59Vgl. Carus, „Einleitung zu Carnap“. Dieser in einem engeren Sinn philosophische Text steht allein in Carnaps Jugendzeit bis zum Alter von 25 Jahren. Er lässt Elemente seiner späteren praktischen Philosophie erahnen, ohne jedoch zu konzeptueller Schärfe zu gelangen wie die oben zitierte metaethische Schrift Reichenbachs. Carnap hat die formativen Jahre vom neunzehnten bis zum fünfundzwanzigsten Lebensjahr, prolongiert durch den Weltkrieg, als Peer Gynt’scher Tatmensch verbracht, der erst danach, im schon gereiften Alter, mit geistiger Aktivität hervortrat. Die letzten Jahre des Fin de siècle zeigen also bei Carnap bereits eine Tendenz zur intellektuellen Spätreife, die vom im August 1914 ausgebrochenen Weltkrieg lediglich prolongiert wird.

3. Carnaps Zeit im unmittelbaren Kriegsgeschehen (1914–1917)

Die Kriegstagebücher Carnaps (TB 10 bis TB 19), in denen seine Erfahrungen im unmittelbaren Kriegsgeschehen und der darauf abzielenden Ausbildung geschildert sind (August 1914-August 1917), bilden das Herzstück dieses Bandes und 44 sind in einem über ihre Relevanz für Carnaps Biografie hinausgehenden Sinn bedeutsam als Dokumente zur Lebenswelt des Krieges, deren Erforschung in der neueren Militärgeschichte immer mehr vor den Standpunkt der militär­strate­gi­schen auf Politiker- und Generalsbiografien aufgebauten Schlachtenhistorie tritt.60So exemplarisch in Leonhard, Die Büchse der Pandora. Vgl. auch die neueren multiperspektivischen Dokumentationen der Kriegserfahrung, in die sich Carnaps Text gut einordnen lässt: Walther, Endzeit Europa, Osburg, Hinein geworfen sowie Jessen, Verdun 1916. Carnaps Bericht enthält keine Reflexionen über das globale politische Geschehen oder die strategische Rolle der Kriegsereignisse, an denen er beteiligt ist. Stattdessen werden Verbindungen sichtbar zwischen der Kriegswelt und der zivilen Lebenserfahrung eines jungen Intellektuellen und Mitglieds der deutschen Jugendbewegung.

Der Krieg kam Carnap zunächst durchaus gelegen‚61Zur Entwicklung von Carnaps Sicht des Krieges vgl. Wolters, „Philosophenkrieger“, Dahms, „The German Youth-Movement“ und „ ‚Pacifist, Anti­45militarist, Anti-monarchist, perhaps also Socialist‘?“ sowie Werner, „Jugend im Feuer“ und „Freundschaft|Briefe|Sera-Kreis“, 118–124. Zur Historiografie der intellektuellen Sicht auf den Ersten Weltkrieg in Deutschland siehe Sieg, Geist und Gewalt, 103–149. wie eine Bemerkung in den Tilly-Briefen nahelegt:

Bei der seltsamen und undurchschaubaren politischen Lage jetzt denkt man hier noch immer an die Möglichkeit eines Krieges, wenn man ihn auch nicht gerade für wahrscheinlich hält. Wenn ich dem ganzen Land auch nicht den Schaden wünsche, den es durch einen Krieg in jedem Falle auf materiellem und kulturellem Gebiet haben würde‚ – mir persönlich wär’s schon recht, wenn’s losginge. Ich habe manchmal so wahnsinnige Sehnsucht, aus dem stillen Sitzen rauszukommen. Es kommt mir auch manchmal so vor, als würde ich es mal erleben können, für eine Zeit lang auf Abenteuer in die weite Welt zu ziehen, und mal alle liebgewohnten alten Fäden heimlich loszuknüpfen und in Europa zurückzulassen. (TBT, 30. XI. 1912)

Diese Haltung muss gewichtend einbezogen werden, wenn man folgende Passage aus Carnaps Autobiografie liest:

The outbreak of the war in 1914 was for me an incomprehensible catastrophe. Military service was contrary to my whole attitude, but I accepted it now as a duty, believed to be necessary in order to save the fatherland. Before the war, I, like most of my friends, had been uninterested and ignorant in political matters. […] the general of our political thinking was pacifist, anti-militarist, anti-monarchist, perhaps also socialist. But we did not think much about the problem of how to implement these ideals by practical action. The war suddenly destroyed our illusion that everything was already on the right path of continuous progress. (SCH‚ 9)

Nicht alles was Carnap hier sagt, ist falsch. Die eher indifferente Einstellung zu politischen Fragen wird aus den Tagebüchern offensichtlich. Aber Carnap unterstützte vor dem Krieg nicht die Sozialdemokratie (damals die größte Partei im Reichstag), sondern die Liberale Partei. Carnap trat als Kriegsfreiwilliger an die Front und engagiert sich, sosehr er nie den nationalistischen Tonfall der ‚Ideen von 1914‘ aufgegriffen hat, mit Diensteifer im Krieg und entwickelt eine offen pazifistische Haltung erst spät, gegen Kriegsende. Seine Sicht des Krieges als ‚unfassbare Katastrophe‘ ist erst nach 1918 entstanden und hat sich wohl überhaupt erst im späten Rückblick des dann Siebzigjährigen so unzweideutig dargestellt. 1914 sah Carnap den Krieg eher als eine willkommene Möglichkeit der Fortsetzung jugendbewegten Tatmenschentums mit anderen Mitteln. Auch wenn er von manchen Aspekten der nationalistischen Propaganda abgestoßen gewesen sein mag, so kennzeichnet diese Zeit in Carnaps Biografie eine zumindest ambivalente, stellenweise affirmative Aufnahme von völkischem Denken. So liest und diskutiert Carnap etwa bis 1917 zahlreiche Schriften von Houston Stuart Chamberlain, er nennt noch im Mai 1917 Geza von Hoffmanns Krieg und Rassenhygiene eine „sehr brauchbare kurze Zusammenfassung der Zustände und Bekämpfungsmittel“ (LL ), sympathisiert also, mit Aspekten der Eugenik.62Vgl. Carnap, Der logische Aufbau der Welt, §‚152, wo von der Konstitution „rassehygienicher Werte“ die Rede ist, dazu auch Mormann, „Werte bei Carnap“, 182–184. Zur Eugenik und „Rassenhygiene“ in der Linken vgl. Mocek, Biologie und soziale Befreiung. Die den Ideen von 1914 zugehörige Schrift Der Krieg und die Jugend des Reformpädagogen Gustav Wyneken, in dessen Umfeld Carnap wie Reichenbach in den Vorkriegsjahren agierten, führte bei Reichenbach zum Zerwürfnis mit Wyneken‚63Vgl. Padovani, „The 1915 Reichenbach-Wyneken Correspondence“. bei Carnap hat es eher den Kriegseifer weiter befeuert (vgl. TB 24. III. 1915R).

Die Kriegserfahrungen führen bei Carnap nicht wie bei vielen anderen zu rascher Ernüchterung, trotz der erschreckenden Todesnachrichten von dem Freund aus der Jugendbewegung Karl Brügmann (7. I. 1915) und dem Halbbruder Josua Carnap (27. XII. 1914, vgl. Abb. ). Diese katastrophalen Ereignisse werden im Tagebuch und in der Korrespondenz scheinbar emotionslos registriert. Nach der teilweise gemeinsam mit Flitner absolvierten Ausbildung in Naumburg, München und Garmisch gelangt Carnap im Februar 1915 an die Front bei Pohar 46 (heute westliche Ukraine) als einfacher Soldat in einem Schneeschuhbataillon (Abb. ). Die dort verbrachten knapp drei Monate werden von ihm eher wie die besondere Variante eines Schiurlaubs geschildert. Er wertet die Notizen im Tagebuch zu langschriftlichen Aufzeichnungen über seine Kriegserlebnisse aus, die unter Freunden und Verwandten zirkulieren. Im April wird Carnap in die Bukowina bei Czernowitz verlegt. Bei den dort vermehrt auftretenden Besäufnissen bleibt er abstinent, Besuche im Bordell macht er gelegentlich zwar mit, aber ohne die dort angebotenen Dienste in Anspruch zu nehmen. Das Leben abseits der Front löst Langeweile aus und verstärkt Carnaps Karrierebestrebungen. Nach einer Grippeerkrankung im Mai 1915 erhält er erstmals Urlaub und wird anschließend ins Riesengebirge (bei Jelenia Góra im heutigen Polen) verlegt. Das folgende Jahr verbringt er in der Ausbildung, unterbrochen durch eine skurril anmutende tagelange Zugfahrt, die in Richtung Front geht, aber nie dort endet (1. – 11. XI. 1915), sowie durch gelegentliche Urlaube (TB 10. – 24. VI. 15, 24. XII. 15 – 3. I. 16, 18. III. – 28. III. 16). Carnaps Diensteifer wird durch das als zermürbend und langweilig empfundene Leben in dieser Zeit gedämpft. Er sieht mit Unbehagen, dass viele seiner Kameraden längst zum Leutnant befördert sind, während er erst im November 1915 zum Offiziers-Kurs zugelassen wird (TB 10. 11. 1915R). Auch die von ihm unmittelbar miterlebte schwere Verletzung seines Freundes aus der Jugendbewegung Fritz Becker bei der Kletterausbildung – ein offener Schädelbruch, den dieser nur knapp überlebt (8. VIII. 1915) – dämpft die Stimmung.

Zurück an die Front – mit neuem Elan, weil zum Leutnant einer MG-Kompa­nie befördert (Abb. ), und mit Privilegien wie einem ‚Burschen‘ und einem eigenen Pferd ausgestattet – gelangt Carnap erst Ende April 1916, diesmal nach Frankreich. Bis zum endgültigen Abzug von der Front im Sommer 1917 verbringt er große Teile seiner Zeit an verschiedenen Schauplätzen der Westfront im Stellungskrieg und erlebt den Gaskrieg, verlustreiche Kämpfe in der Gegend von Douaumont im Oktober 1916 und die ‚Schlacht am Winterberg‘ Anfang Mai 1917, bei der er eine (offenbar leichte) Verwundung am Kopf davonträgt.

Die Erlebnisse zwischen April 1916 und Sommer 1917 führten bei Carnap zu einem Kriegstrauma, das in den 1950er-Jahren ein Thema seiner Psychoanalyse sein wird (TBA 13. II., 15. V. u. 7. VII. 1953, 25. XI. u. 10. XII. 1954). Das Traumatische des Erlebten wird jedoch im Tonfall des Tagebuchs kaum sichtbar. Im Gegenteil erscheinen die Schilderungen, etwa in dem nachträglich im Krankenrevier verfassten Bericht von den Kämpfen am Winterberg (TB 18) martialisch, teils zynisch. Merkwürdig isoliert dagegen die Bemerkung am 18. XI. 1916: „die Tage von ‚Douaumont‘ haben tiefe Spuren zurückgelassen.“ Von dieser Andeutung abgesehen ist im Tagebuch kaum etwas von den Ängsten, den Problemen 47 mit Vorgesetzten, dem Schock angesichts schwerer Verwundung und Tod zu erkennen, alles Dinge, die Carnap vierzig Jahre später in der Psychoanalyse thematisiert.

Wenige Wochen vor Carnaps Zug an die Westfront, Anfang April 1916, kehrt Elisabeth Schöndube aus Mexiko zurück. Ein Treffen vor der Reise an die Front misslingt. Die Verlobten treffen einander daher erst Ende August 1916 in Jena, dreieinhalb Jahre nach der letzten Begegnung vor Elisabeths Abreise nach Mexiko. Die Begegnung im Kreis von Carnaps Familie wird von ihm in ungewöhnlicher tabellarischer Form darstellt (TB 25. VIII. – 2. IX. 1916). In tagelangen Gesprächen und Spaziergängen finden die Verlobten nicht zueinander und beschließen am 31. VIII. 1916, die Verlobung zu lösen. Nur das Insistieren von Carnaps Mutter – sein „Tod wäre nicht so schlimm“ wie das Lösen der Verlobung – lässt sie den Entschluss revidieren. Die nächsten Treffen finden erst wieder im März und Juni 1917 in Wiesneck statt, bald darauf, am 27. VIII., ist die Hochzeit. Warum die Verlobten zunächst diese Beziehung auflösen wollten, wird aus dem Tagebuch nicht klar. Sicher ist, dass sich die Verlobten in der langen Phase der Trennung entfremdet hatten. Die zwei Jahre des Studiums in Jena, im Serakreis und in der Freischar, hatte Carnap ohne die Braut verbracht; und auch in der Zeit der Heimaturlaube während des Krieges hatte er für ihn wichtige Kontakte gepflegt, zu den Familien Czapski, Arends und Räuber. Carnaps Beziehungen zu Helene Czapski und Margret Arends könnten mehr als bloß freundschaftlich gewesen sein. Seine erotische Phantasie ging um 1916 vielleicht in eine andere als die von Verlobter und Mutter anvisierte Richtung (Abb. ). Insgesamt war Carnaps erste Ehe also eine dem damaligen Zeitgeist entsprechend von den Eltern, vor allem der Mutter Carnaps, forcierte Verbindung. Die unschuldige Verbrüderungsepisode zweier unreifer Menschen (TB 31. VII. 1912R) zog nicht ein tieferes Kennenlernen nach sich, sondern erst jahrelange Entfremdung und dann eine im protestantischen Reagenzglas gestiftete Ehe: überkommene Moralvorstellungen statt freier Entscheidung.

Carnaps soziales Verhalten im militärischen Kontext war, soweit es sich aus den Tagebüchern rekonstruieren lässt, distanziert kameradschaftlich. Er war hilfsbereit, engagiert und ehrgeizig, stolz auf die Verleihung des Eisernen Kreuzes (TB 24. IX. 1916R). Über die gesamte Kriegszeit blieb Carnap enthaltsam, und zwar sowohl hinsichtlich Alkohol und Nikotin als auch in sexueller Hinsicht. Es liegt nahe, dass er im Zusammenhang damit von seinen Kriegskameraden mitunter als Außenseiter wahrgenommen wurde. Andererseits beteiligte sich Carnap durchaus an diversen harmloseren Scherzen und fand das eine oder andere Mal auch zu Gesprächen, die über den engen Horizont des Barackengeplänkels hinausgingen, so etwa der Austausch mit dem Soldaten Mitteldorpf am 18. III. 1915, 48 der in der visionären, für das ganze spätere Leben Carnaps zutreffenden Selbsteinschätzung kulminiert:

Ich bin kein Propagandist (siehe Abstinenz); glaube auch, der Allgemeinheit zu dienen (ich denke für mich ‚dem Objektiven‘), indem ich meiner Befähigung entsprechend nicht Menschenbeeinflussung, sondern wissenschaftliche Arbeit leiste. (TB 18. III. 1915R)

In mancher Hinsicht ist Carnaps Lebensweise in dieser Zeit nicht unähnlich derjenigen des ebenfalls durch ein umfangreiches Kriegstagebuch hervorgetretenen, fast gleichaltrigen Ernst Jünger.64Jünger, Kriegstagebuch. Während jener aber Nationalist und Kriegsapologet war und blieb und in den 1920er-Jahren zu einem zentralen Repräsentanten der konservativen Revolution avancierte, illustriert Carnaps Tagebuch von ganz ähnlichem Ausgangspunkt aus eine in die Gegenrichtung verlaufende Entwicklung.

Der bereits erwähnte Vortrag „Religion und Kirche“ von 1911 ist das Produkt akzidenteller geistiger Aktivität. Systematischer begann Carnap seine Gedanken erst ab dem Frühjahr 1916 zu ordnen, zunächst motiviert durch eine offenbar in der Familie Carnaps diskutierte völkische Propagandaschrift des Geistlichen Paul Le Seur.65Carnap, „An Pastor Le Seur“. Vgl. auch Carus, „Einleitung zu Carnap“ sowie ders., „Die religiösen Ursprünge des Nonkognitivismus bei Carnap“. Der von Carnap verfasste (nur im privaten Rahmen zirkulierende) „offene Brief“ an Le Seur gibt der Hoffnung den Ausdruck, dass die „Kultur“, die „sich noch zu schwach erwiesen hat, um dies Unheil [den Krieg‚ C. D.] für alle Völker abzuwehren“, einst stark genug werden könnte, dass „die Kriege wirklich aufhören“ (5). Zwar sieht Carnap, durchaus idealistisch, „Kultur“ als „den Geist“, der in ihren „materialen oder idealen“ „Gütern Fleisch geworden ist“. Aber er weigert sich gleichzeitig, den Einzelnen als bloßes Verrichtungsorgan eines vorgegebenen Geistes zu sehen:

[I]ch stehe nur als natürliches Wesen in dem Kausalnexus. Als ethisches Wesen bin ich selbst dagegen frei entscheidendes Subjekt meiner Handlungen. (18)

Carnaps Lektüre in dieser Zeit blieb nach wie vor eher auf Militaria und gängige Kriegsliteratur beschränkt sowie auf zeitgenössische Prosa und Klassiker wie Goethe oder Shakespeare. Philosophisches (in seinem späteren Sinn) hat Carnap, 49 in der gesamten Epoche von 1908 bis Ende 1919, vor allem Folgendes gelesen: Die Kritiken und die Prolegomena Kants, ein paar Texte von Frege, etwas an Fach­literatur zur Mathematik und Physik, vor allem aber die naturwissenschaftlich orientierten Philosophen und philosophisch orientierten Physiker (in chronologischer Reihenfolge des Auftauchens in den Leselisten): Theodor Ziehen, Ernst Haeckel, Emil du Bois-Reymond, Ernst Mach, Wilhelm Ostwald, Gustav Theodor Fechner, Hermann Ebbinghaus, Henri Poincaré, Wilhelm Wundt, Philipp Frank, Carl Stumpf, Max Planck, Hermann von Helmholtz, Max von Laue, H.A. Lorentz, Albert Einstein, Hermann Minkowski, Moritz Schlick, Josef Petzoldt, Paul Natorp. Die einschlägige Lektüre Carnaps erfolgte in dieser Zeit stets nebenbei – im Zentrum standen Belletristik und Sachbücher. Es fällt aber auf, dass nach der wohl weitgehend durch das Studium bedingten Lektüre einschlägiger Texte in den zweieinhalb Jahren von Herbst 1913 bis Frühjahr 1916 kein einziger der genannten Autoren in den Leselisten auftaucht. Erst im August 1916 beginnt Carnap sich wieder für die naturwissenschaftlich orientierte Philosophie zu interessieren, liest Mach, Helmholtz, Poincaré, ein Ansatz, den er ab Herbst 1917 weiter verfolgt.

Die Lektüre im Sommer 1916 war ausgelöst durch Diskussionen Carnaps mit Wilhelm Flitner und Erich Gabert über „Reduktion in der Physik“, die ihren Ausgangspunkt bei Goethes Farbenlehre nahmen.66Vgl. TB 6. VII. 1916R und die dortigen Hinweise. Den Vorwurf von Flitner und Gabert, die Auffassung, dass mechanische Vorgänge „realer sein soll[en], als die Farbe“, die der „erlebende Mensch“ sieht, sei eine „erkenntnistheoretische Ungeheuerlichkeit“ weist Carnap zurück:

Da […] die Physik die Aufgabe hat, die Naturvorgänge möglichst einfach zu beschreiben, so ist es zweifellos für sie ein großer Fortschritt, wenn es ihr z.B. gelungen ist, die akustischen Phänomene als reine Bewegungsvorgänge darzustellen.67Carnap an Flitner, 8. VII. 1916 (RC 115‑03‑14).

Eine Reduktion aller Phänomene auf die einfachere Sprache der Physik scheint Carnap also wissenschaftlich ebenso möglich wie wünschenswert. Bis zu der von ihm schließlich ab 1930 eingenommenen physikalistischen Weltsicht war der Weg trotzdem noch weit. Auch ist die Debatte über Physik im Sommer 1916 nur eine Episode – Carnap endigt mit eher kritischen Bemerkungen über philosophierende Physiker („selbst so ein tüchtiger Kopf wie Mach erregt hier oft mein Kopfschütteln“), empfiehlt aber die Lektüre von Poincaré, Natorp oder50 Wundt.68Carnap an Flitner, 29. VIII. 1916 (RC 115‑03‑19). Immerhin nimmt er aus der Zeit im Sommer 1916 die Bekanntschaft mit Einsteins Relativitätstheorie (vgl. die Leselisten) mit, wie er sich später (mit falscher Datierung auf das Jahr 1917) erinnert:

Even during the war, my scientific and philosophical interests were not entirely neglected. During a quiet period at the Western Front in 1917 I read many books in various fields […] At that time I became acquainted with Einstein’s theory of relativity, and was strongly impressed and enthusiastic about the magnificent simplicity and great explanatory power of the basic principles. (SCH‚ 10)

Diese Interessen verfolgte Carnap in Berlin im Jahr 1918 weiter und schrieb dort Rundbriefe zur Relativitätstheorie an seine Freunde.69Vgl. „Rundbrief über Relativitätstheorie“ (RC 081‑22b). Allerdings wurde die Wissenschaftsphilosophie (als akademische Tätigkeit) erst 1920 zu einem konkreten Berufsziel Carnaps. Er hatte zwar, wie er in der Autobiografie schreibt, schon vor dem Krieg die vage Idee verfolgt, einst Universitätslehrer zu werden, „but I had not decided whether in philosophy or in physics“. (SCH‚ 10)

In den Vordergrund drängte sich nach dieser naturwissenschaftlichen Episode im Sommer 1916 wieder die zusehends kritisch empfundene Lebenssituation. Nach dem Kriegstod von Heinz von Rohden im Juni 1916 schreibt Carnap an Flitner: „Keinem Kameraden hier hab ich auch nur erzählen können, daß ein Vetter von mir gefallen ist. […] es fehlt, will mir scheinen, bei denen so vollständig der Begriff des wertvollen Menschen.“70Carnap an Flitner, 20. VII. 1916 (RC 115‑03‑15). Die Distanz zum sozialen Umfeld im Krieg wird in den Tagebüchern kaum sichtbar, Carnap artikuliert sie aber gegenüber Freunden. Das Empfinden der Isoliertheit bedeutet gleichzeitig eine immer dis­tanziertere Haltung zum Krieg, der zusehends als sinnloses Unheil empfunden wird. Noch drängender werden aber die Sorgen um die eigene Zukunft nach dem zu erwartenden Ende des Krieges. Kurz vor den schließlich zum Ende seiner Laufbahn im Feld führenden Kämpfen am Winterberg schreibt Carnap an Flitner im April 1917:

Was wird die Aufgabe unseres engeren Kreises sein, und was innerhalb dieser meine eigene? Bei beiden Fragen bedrückt mich oft die Unabgeschlossenheit meines Studiums. […] Diese Gedanken bedrücken mich oft so sehr, daß ich sie verjagen muß und zur gegenwärtigen, doch so wenig befriedigenden 51 Wirklichkeit zurückkehre, oder auch zu Gegenständen (durch Bücher), an die ich rein sachlich, ohne Beziehung auf meine Gegenwart und Zukunft denken kann. – Früher hat mir das wenig Kummer gemacht; man sagte sich: wer weiß, ob man den Frieden überhaupt erlebt […]. Jetzt ist das anders; alles spricht vom Frieden […] Du verstehst vielleicht, daß ich manchmal […] mit gemischten Gefühlen an den „Ausbruch des Friedens“ denke?71Carnap an Flitner, 13. IV. 1917 (RC 081‑48‑02).

Das für seine Jugendzeit charakteristische Tatmenschentum Carnaps war zu Ende. Resultat der Erkenntnisse – trübe Gegenwart und ungewisse Zukunft, vier Jahre in einem sinnlosen Krieg verloren – war eine nachhaltige Politisierung.

4. Kriegsende und Revolution. Berlin, Jena, Wiesneck (1917–1919)

Am 27. VIII. 1917 findet die Hochzeit Carnaps mit Elisabeth Schöndube statt (Abb. ). Nur einen Tag zuvor ist Carnap von der Westfront nach Hause gekommen. An diesem Tag hört er auf, das umfangreich beschreibende Kriegstage­buch weiter zu führen. In den folgenden Monaten der jungen Ehe artikuliert er sich nicht im Tagebuch. Am Ende dieser Phase wohnen die Carnaps in Berlin (Carnap zumindest in der ersten Zeit noch nachtsüber in der Kaserne). Statt der von Carnap angestrebten Ausbildung zum Flieger – er hatte sich bereits am 26. VII. 1916 zur Fliegertruppe gemeldet, war schließlich im Juli 1917, nach dem dritten Gesuch, als tauglich erklärt worden (25. VII.) und hatte im August tatsächlich die Fliegerausbildung in Chimay begonnen (ab 12. VIII.) – war Carnap nun in Berlin, bei der Tafunk (Technische Abteilung der Funkertruppen), gelandet, die von seinem Jenaer Physik-Professor Max Wien geleitet wurde (Abb. ). Warum Carnap nun doch Wiens Angebot gefolgt war, in diese Truppe im Hinterland einzutreten, das er noch im Dezember 1916, eben wegen der Hoffnung auf die Fliegerei, ausgeschlagen hatte (vgl. TB 14., 16., 22. XII.), geht nicht aus dem Tagebuch hervor. Die Aussichten auf Familienleben mögen ebenso eine Rolle gespielt haben wie eine fortschreitende Desillusionierung in Sachen der Sinnhaftigkeit des Krieges. Jedenfalls hat Carnap den Entschluss nicht bereut. Statt der Aussicht auf Heldentum (und -tod) bot sich in der Metropole Berlin ein reiches intellektuelles Leben. Neben dem sporadischen Dienst in der Funkabteilung des Jenaer Professors – seine Aufgaben waren das Testen von Funkapparaten sowie die Betreuung der Bibliothek der Abteilung –72Elisabeth Carnap an unbekannten Empfänger, 4. X. 1917 (RC 025‑85‑84).blieb genügend Zeit für den häu­52figen Besuch von Theater- und Konzertabenden sowie regelmäßige Aktivitäten im Umfeld der Freideutschen. Diese über die Zeit Carnaps in Berlin (November 1917 bis Dezember 1918) verteilten freideutschen Aktivitäten waren intensiv, wie das Tagebuch illustriert. Im Frühjahr und Herbst 1918 gab es phasenweise mehrmals pro Woche, nach der Revolution und dem Ende der Kriegstätigkeit Carnaps (16. XI.), über zwei Wochen tägliche Treffen: Vorträge, Diskussionsabende, häufig bei den Carnaps, oft in größerer Runde von bis zu 10 oder 12 Personen. Obwohl Carnap das Stadtleben wenig geschätzt hat – ein Zug, der ihm später blieb, der Großstadtlärm war nie seine Sache –, profitierte er in seinem Jahr in Berlin von dem dortigen weltoffenen Klima und der revolutionären Aufbruchstimmung. Die Weltanschauung, die sich herauskristallisierte, war links, pazifistisch, und zwar in einem dezidiert anti-nationalistischen Sinn, was sich in einem Geburtstagsbrief Carnaps an seine Mutter vom März 1918 zeigt, der dem Wunsch Ausdruck verleiht, „daß ein baldiger Friede uns die Früchte dieser argen Zeit bringen würde“:

Wir glauben nicht mehr, daß es nur auf den Erfolg unserer Seite ankommt. Wir haben erlebt, daß die Schicksale der Kulturvölker zu sehr untereinander verknüpft sind, als daß nicht die Zerstörung des einen alle anderen schädigen würde. Unser Ziel ist deshalb heute (u. das verstehen wir unter den Früchten der Opfer), daß ein Zusammenleben der Völker zustandekomme, das jedem sein Recht und seine Entwicklungsmöglichkeit gibt u. dadurch, zugleich mit der allgem. Erkenntnis der genannten Verknüpfung (der „Solidarität“ der Völker), dahin wirkt, die Möglichkeit (noch nicht die unbedingte Gewißheit) eines dauernden Friedens zu geben.73Rudolf an Anna Carnap, 2. III. 1918 (RC 025‑09‑51).

Carnaps politisches Engagement entwickelte sich schrittweise, von einer noch quasi religiösen Ebene im Jahr 1917 – Carnap und Flitner planten die Gründung eines eher weltlich-intellektuell ausgerichteten Protestantenklosters mit sozialen und pädagogischen Zielsetzungen (TB 18. II. 1917R)74Dazu Werner, „Mit den blanken Waffen des Geistes“. – über ein im Jahr 1918 entwickeltes politisches Engagement, das sich „nicht als Parteiprogramm, sondern von ethischer u. philosophischer Grundlage aus“ verstand‚75Rudolf an Anna Carnap, 14. XI. 1918 (RC 025‑09‑50). bis hin zur explizit parteipolitischen Verpflichtung: Carnap trat am 1. VIII. 1918 der USPD bei, einer ideologisch in der Mitte zwischen (demokratischer) Sozialdemokratie und (antidemokratischem) Kommunismus angesiedelten Partei.76Siehe das Mitgliedsbuch (RC 018‑09‑04).53

Die erste Hälfte des Jahres 1918 nützte Carnap zur Versendung „politischer Rundbriefe“‚ „nur im kleineren Kreis (40 Leute, nur persönl. Bekannte)“.77Rudolf an Anna Carnap, 14. XI. 1918 (RC 025‑09‑50). Ausführlich zu den Rundbriefen vgl. Werner, „Youth and Politics at the End of the Great War“. Hintergrund waren erkannte Meinungsverschiedenheiten mit alten Freunden aus der Jugendbewegung wie Flitner, die in der entstehenden politischen Ausdifferenzierung eher in die konservative Richtung tendierten und den Krieg, wie Carnap noch 1916, weiter als „naturnotwendiges Kräfteausmessen der sich ins Gehege kommenden wachsenden Völker“ sahen – „wir sind das wachsende Volk, können nicht stehenbleiben, sondern müssen um uns greifen“ (TB 22. IX. 1916R). Der Krieg hatte den ursprünglichen Sinn der Meißner-Formel – jeder soll sich seine eigenen Werte schaffen und diese Autonomie von allen anderen fordern – ad absurdum geführt. Werte konnten nicht mehr frei gewählt werden, sondern man musste sich darüber verständigen, sie diskutieren, um Konflikte katastrophalen Ausmaßes künftig zu verhindern. Bis zur November-Revolution war dabei die Losung Carnaps und seiner Freunde, einen umfassenden Konsens anzustreben, der die Deutschen untereinander und mit allen anderen Völkern auf der Grundlage gemeinsamer Werte in Frieden einen sollte. Um dieses Ziel zu erreichen, sah sich Carnap in einer privilegierten Position, da er als Verantwortlicher für die Bibliothek der Tafunk Zugang zu ausländischen Zeitungen hatte, die der Öffentlichkeit durch die Zensur vorenthalten wurden. Er nützte diese Stellung, um in den Rundbriefen Material zu verteilen, das den Krieg aus der Perspektive verschiedener Nationen darstellte, um so die seiner Auffassung nach zu wenig bekannten Ereignisse sichtbar zu machen‚

[…], die mir die wichtigsten zu sein scheinen, weil in ihnen sich die Kräfte zeigen, die aus dem chaotischen Atomismus der Welt einen Kosmos gestalten werden, die in der Völkersoziologie eine organisch geordnete Gemeinschaft an Stelle der Anarchie setzen werden. In der unbedingten Überzeugung, dass diese Kräfte in der Menschheit stärker sind als die divergierenden Gegenkräfte […], sehe ich das Geschehen der Gegenwart an und sehe darin die Geburtswehen einer neuen Zeit. (RC 081‑14‑07)

Das Hauptproblem war zunächst, auf eine Entscheidung zum Frieden zu drängen. „So steht heute die Front: die friedensgewillten Völker aller Länder gegen die Kriegsparteien.“ (ebd.) Carnap strebte mit den Rundbriefen an, die Personen in seinem Umfeld für die Gruppe der Friedensgewillten zu gewinnen, mit den Mitteln der Information (internationale Zeitungen) und des Arguments (kriegs­kriti­54sche Schriften, von Kant bis Friedrich Wilhelm Förster). Das Unternehmen, noch im Sommer in intensiven und teilweise protokollierten Debatten in Bayrisch-Zell mit Flitner und Roh fortgesetzt‚78„Notizen aus dem Gespräch mit Flitner und Roh in Bayrisch-Zell, 30. 6. 18“ (RC 081‑46‑67). Vgl. (TB 30. VI. 1918R). Vgl. Werner, „Freundschaft|Briefe|Sera-Kreis“, 118–124. misslang. Bis zum Herbst war kein Konsens erzielt. Im September verbot die Militärführung schließlich Carnap „die Versendung von Rundbriefen jeder Art“ (RC 081‑14‑03, TB 22. X. 1918R).

Es bot sich jedoch eine neue Gelegenheit zur Diskussion, in der Gestalt einer Zeitschrift, die der spätere SED-Funktionär Karl Bittel‚ ebenfalls unter dem Titel Politische Rundbriefe, herausgab.79Die ersten (und vermutlich einzigen) 55 Nummern der Zeitschrift, die zwischen 1. X. 1918 und Ende 1919 erschienen sind, finden sich mit vielen Lektüremarkierungen im Nachlass Carnaps (RC 110‑01). Im Oktober, in der ersten und vierten Nummer der Zeitschrift, erschien ein kurzer Text Carnaps, „Völkerbund – Staatenbund“. Die ebenfalls im Oktober entstandene Fortsetzung dieses Textes, „Deutschlands Niederlage“, blieb unveröffentlicht, möglicherweise, weil die mit Kriegsende und Revolution sich Anfang November 1918 überstürzenden Ereignisse den Inhalt obsolet machten.80Vgl. neben diesen Texten Damböck, „Einleitung zu Rudolf Carnap“.

In den beiden Texten vom Oktober 1918 drängt Carnap weiter auf einen umfassenden Konsens in Wertfragen:

Mir wenigstens scheint es so, als seien wir uns nicht nur einig in dem Glauben an die objektive Geltung auch der politischen Werturteile und Forderungen, sondern auch in weitem Umfang einig über den Inhalt der Forderungen. Soweit das noch nicht der Fall ist, haben wir die wichtige und dringende Aufgabe, durch Aussprache und besonders auch durch diese Rundbriefe auf Uebereinstimmung in den politischen Grundsätzen hinzuarbeiten.81Carnap, „Deutschlands Niederlage“‚ 5n1.

Die „objektive Geltung“ ist hier im Sinne von „Übereinkunft aller Menschen“ gemeint. Der Unterschied zu den Rundbriefen des Frühjahrs 1918 liegt in einer Verschiebung des Fokus von der privaten Ebene der Ablehnung des Krieges als einer Lebenseinstellung zur im engeren Sinn politischen Ebene. Carnap räumt die Kriegsschuld der Deutschen ein, macht sich aber für einen Friedensschluss stark, der auf „schwere Bedingungen“ und „wirtschaftliche Bedrückung auf Jahre hinaus“ verzichtet. Statt dieses „Ententefriedens“ verteidigt Carnap den „Wilsonfrieden“ auf der Grundlage des Vierzehn-Punkte-Programms des US-amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson. 55

Diese Ideen werden auch im November 1918 nicht aus den Augen verloren. Die internationale Perspektive der Diskussionen der Monate davor – Politik als Völkerverständigung – wird aber, in Kriegsende und Revolution, von der nationalen überlagert: Politik wird als eine Angelegenheit der eigenen Gesellschaft erkannt. Welche Verfassung – demokratisch oder autokratisch? – sollte sich diese geben? Was waren die primären Ziele, in wirtschaftlicher Hinsicht und in Fragen von Unterricht und Ausbildung? Hier erwies sich mehr noch als in der zuvor diskutierten internationalen Frage – eine Verständigung auf den Weltfrieden war zwar zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, aber doch denkbar – jede Vorstellung, die Menschheit in einem umfassenden Konsens zu vereinen, als illusorisch. Es war klar, dass man weite Teile des Bürgertums nicht für die in Carnaps freideutscher Berliner Gruppe immer unzweideutiger geteilten Ideale der Sozialdemokratie würde gewinnen können. Stattdessen wollte man im eigenen Umfeld der Freideutschen Jugend, deren schon vor 1914 dem Bürgertum gegenüber kritische Haltung weiter denkend, eine Umkehr zum Sozialismus propagieren. „Die Zeit des verschwommenen Sowohl-als-auch“ war vorüber.82Ahlborn et al., „Aufruf an die Freideutsche Jugend“. Zu den Aktivitäten der Freideutschen in der Berliner Revolutionszeit vgl. erneut Werner, „Youth and Politics at the End of the Great War“ sowie vor allem Theilemann, Harald Schultz-Hencke und die Freideutsche Jugend, 203–215. Man musste sich erklären, nicht nur für oder gegen die Demokratie, sondern auch für eine der beiden sichtbaren politischen Alternativen: bürgerlich oder sozialistisch?

Carnap und seine Berliner Freunde gründeten „am Revolutionstag, dem 10. November 1918, eine ‚Demokratisch-sozialistische Gruppe der Freideutschen Groß-Berlins‘“‚83Ahlborn et al., „Aufruf an die Freideutsche Jugend“. deren Aktivitäten in einem von Carnap mit verfassten und unterzeichneten „Aufruf an die Freideutsche Jugend“ kulminierten. Zu dem Motiv der Demokratie und der Völkerverständigung traten hier der Sozialismus und das Postulat der Überwindung der eigenen bürgerlichen Identität: „Freideutsche, glaubt nicht den Lockungen aus ‚bürgerlichen‘ Kreisen, die euch weis machen, dort wolle man Volksgemeinschaft, Freiheit und ein Reich des Geistes.“84Ahlborn et al., „Aufruf an die Freideutsche Jugend“. Die Diagnose, „daß der Sozialismus der folgerichtige Ausfluß eures Freideutschentums ist“ und dass darin „das Erlebnis des Hohen Meißners […] Gemeingut der ganzen deutschen Jugend werde“, wurde propagandistisch lanciert, in der Hoffnung, die Freideutschen als Flügel der USPD aufstellen zu können (Bürgerliche mussten dann eben die Freideutschen verlassen).

Die Strategie der Berliner Freideutschen, ihre ganze jugendbewegte Gruppe ins Feld der Sozialdemokratie zu holen, ging nicht auf. Max Bondy brandmarkte den „Aufruf“ in der folgenden Nummer der Freideutschen Jugend als ein „Doku­56ment des Abfalls“. Bei der unter Beteiligung Carnaps stattgefundenen „Ersten Tagung sozialistischer Studentengruppen Deutschlands“ (TB 11. – 18. IV. 1919) und dem im Vorfeld abgehaltenen „Freideutschen Führertag“ scheiterte das Vorhaben, die Freideutschen für die Sozialdemokratie zu gewinnen, endgültig.85Zu den Jenaer Treffen vgl. Dahms, „The German Youth-Movement“ sowie Theilemann, Harald Schultz-Hencke und die Freideutsche Jugend, 234–253 und Steinmetz, Geschichte der Universität Jena, 533–542. „Die Jenaer Tage sind Zeugnis, daß die Freideutsche Jugend nah ihrem Untergang ist“, diagnostizierte Karl Bittel verärgert nach tagelangen fruchtlosen Debatten.86Siehe 38. Politischer Rundbrief, 137 (RC 110‑01). Dieses Scheitern war, im Rückblick, wenig überraschend: in allen Gruppen der Jugendbewegung waren bürgerliche, in den 1920er-Jahren in eine konservative Richtung tendierende Denkweisen in der Mehrheit. Die Freideutschen auf die Seite der USPD zu ziehen, war damit ein von vornherein zum Scheitern verurteilter Plan.

Welche Haltung Carnap in der Jenaer Debatte eingenommen hat, bleibt unklar. Er verzichtete in den folgenden Jahren auf die Unterzeichnung politischer Manifeste und Aufrufe. Seine politischen Überzeugungen blieben aber zeitlebens, dem „Aufruf“ von 1919 entsprechend, sozialistisch, volksbildnerisch, demokratisch, mit einer gewissen Bereitschaft, radikalere Spielarten des Marxismus zu unterstützen. Dennoch hat Carnap, wie viele andere seiner Zeitgenossen, in den Entwicklungen nach der November-Revolution den Entschluss gefasst, seine politischen Überzeugungen künftig nur noch intern sichtbar zu machen. Einmal in der Debatte mit Gleichgesinnten: Andersdenkenden konnte man, so die Überzeugung des späteren Carnap, nur durch „Erziehung“ beikommen, weniger durch eine Argumentation auf Augenhöhe;87Vgl. etwa TB 14. I. 1959R: „Ich betone, nicht die gegenwärtigen Emotionen werden im Werturteil ausgedrückt, sondern Abwägung der Konsequenzen, wie Dewey betont hat. […] wenn alle faktischen Fragen beglichen sind […] dann können doch Wertunterschiede bestehen; dann bleibt nur übrig, education.“ dann in einer den eigenen politischen Überzeugungen gerecht werdenden Lebensführung, die aber auf öffentliche politische Stellungnahmen weitgehend verzichtete.88So etwa betont Carnap in (SCH‚ 82 f.), nicht parteipolitisch aktiv gewesen zu sein und politische Diskussionen eher privat zu führen. Der von ihm dort formulierte „scientific humanism“ ist eine Kompromisshaltung, die den Spagat aus Politik als privater Angelegenheit und Vorleben der eigenen politischen Überzeugungen versucht.

Im Dezember 1918 übersiedelten die Carnaps nach Jena. Dort beschloss Carnap, sich vor einer eventuellen Promotion auf das Staatsexamen zum Lehramt an Höheren Schulen vorzubereiten (in Physik und Philosophie), das er im Frühjahr 1920 absolvierte. Bis 1920 erwog Carnap auch eine berufliche Laufbahn als Leh­57rer „an freien Schulen, Volkshochschulen u.dergl.“.89Carnap an die Serafreunde, 7. XI. 1920 (RC 081‑47‑01). Im April und Mai 1919 unterrichtete er auch an der neu gegründeten Volkshochschule Jena (TB 1. IV. 1919R). Im August 1919 übersiedelte die junge Familie – die erste Tochter Annemarie wurde am 31. X. 1918 geboren (Abb. ) – schließlich nach Wiesneck, das von da ab bis zur Übersiedlung nach Wien im Frühjahr 1926 Carnaps Lebensmittelpunkt wurde. In dem dortigen Umfeld war Carnap mit seinen in der November-Revolution gewonnenen politischen Überzeugungen relativ allein. Die Familie Schöndube war zwar sozialen Experimenten und volksbildnerischen Ideen gegenüber aufgeschlossen – Wiesneck beherbergte einen fortschrittlichen Landwirtschaftsbetrieb und in den frühen 1920er-Jahren die der Loheland-Pädagogik nahe stehende lebensreformerische Schwarzwaldschule Grete Schöndubes (siehe die Einleitung zu Band 2). Es war also keineswegs ein kleinbürgerliches Umfeld, in das sich die Existenz Carnaps hier verlagerte. Neue Ideen waren willkommen, die Jugendbewegung allgegenwärtig, konformistische Lebensentwürfe standen nicht zur Disposition. Dennoch teilte im Wiesnecker Mikroklima kaum jemand Carnaps sozialistische Ideen. Politische Spannungen waren die Folge und ein zeitweiliger Rückzug Carnaps ins Private. Die Ehe der Carnaps wurde zwar erst Ende 1929 offiziell geschieden, Konfliktpotential bestand aber schon um 1919. Man war, wie Carnap sich 1954 lapidar erinnert, „zu verschieden“ (TBA, 11. X. 1954). Und das betraf die weltanschauliche und die persönliche Ebene zugleich. „Schwerwiegende Risse“ durchzogen die „Wirklichkeit“, von der hohen Politik über Wissenschaft und Philosophie bis in die familiären und freundschaftlichen Beziehungen hinein.90Vgl. Carnap, „Vom Chaos zur Wirklichkeit“‚ 1 (RC 081‑05‑01) sowie Damböck, Deutscher Empirismus‚ 198.58

5. Bemerkung zum Bildteil dieses Bandes

Die hier im Auszug erfasste Sammlung von Fotografien im Nachlass von Carnap (vgl. den editorischen Anhang  und ) ergeben ein durchaus reichhaltiges Bild der ersten drei Lebensjahrzehnte des Sammlers. Dokumentarisch wertvoll sind vor allem die klassischen Szenen aus der Jugendbewegung unter Beteiligung Carnaps: der Aufbruch zur Sonnwendfeier mit Eugen Diederichs (Abb. ), das Werkbundfest bei Naumburg (Abb. ), der Zug der Jenaer Freischar, mit Carnap an der Spitze (Abb. ), das Treffen auf dem Hohen Meißner (Abb. ), das Szenenbild aus „Eulenspiegels Heimkehr“ von Hans Rothe (Abb. ).91Diese Fotografien liegen nicht nur im Carnap-Nachlass, sondern befinden sich in zahllosen Kopien in diversen Archiven und wurden aus diesem Grund schon mehrfach abgedruckt. Da sie im Fall Carnaps aber wieder einen neuen Kontext definieren und an der Biografie Carnaps Interessierten, sofern diese nicht auch die Literatur zur deutschen Jugendbewegung kennen, weitgehend unbekannt sein dürften, werden sie hier berücksichtigt.

Im Zentrum der Sammlung Carnaps stehen, v. a. in der Anfangsphase, aus Gründen der Fototechnik und des Zeitgeistes inszenierte Portraits von Carnap und Personen aus der Familie und dem Freundeskreis bzw. Gebrauchsfotografien, die dennoch häufig durch ihren dokumentarischen Wert bestechen. Die Portraits Carnaps (besonders Abb. , , ) zeigen eine stets ernst (in die Kamera) blickende Person; ein junger Mensch mit vollen Lippen; ein bemerkenswert kindliches Erscheinungsbild, noch zu Kriegsbeginn (Carnap war immerhin 24 Jahre alt); auf allen Fotos (anders als ab 1920) ohne Brille und bis 1915 bartlos, dann (bis 1923) mit Schnurrbart, nebst einer vollbärtigen Episode im Jahr 1919 (Abb. ). Komplexere Inszenierungen stellen die Aufnahmen um das Jahr 1908 dar, also aus der Zeit, aus der die ersten Tagebuchaufzeichnungen stammen. Einmal die Familie im Garten zur Pyramide aufgebaut, Carnap an der Spitze, die Mutter als Matriarchin an der Basis (Abb. ); dann mit Cello im Garten, neben dem geigespielenden Vetter Heinz von Rohden (Abb. ), auch hier mit dem ernsten Blick in die Kamera. Im selben Jahr auf dem Balkon des Hauses in Barmen, ein ungewohnter Blick, seitlich in die Kamera, fast verschmitzt, mit einem leisen Lächeln, einschließlich dandyhaftem Outfit als Buchmensch (Abb. ). Die dokumentarischen Fotografien zeigen Artefakte, vor allem Wohnhäuser: von der vom Vater in gotischer Strenge erbauten Ronsdorfer Fabrikantenvilla (Abb. ) über das neubarocke Anwesen in Barmen (Abb. ) zum neoklassizistischen Bauwerk, das Wilhelm Dörpfeld für die Schwester in Jena geschaffen hat (Abb. ): Symbole der Verdichtung des bürgerlichen Wohlstands, aber auch der intellektuellen Verfeinerung.

Die Fotografien enthalten wertvolle Schnappschüsse und decisive moments. So das einzige erhaltene Bild von Carnap mit Mutter und Schwester, das spontan und komplex auf den Betrachter wirkt: Familienaufstellung im Garten mit Pavillon im Hintergrund (Abb. ); die stimmungsvollen Fotografien von Carnap und Friedrich von Rohden in deren Freiburger Wohnung (Abb. , ); die stilllebenhafte Szene einer Wanderung mit zwei Freunden: offenbar nicht Inszenierung, sondern frappierende Zufallskomposition (Abb. ); das Freiburger Freischargrüppchen um die zeitweilig ineinander verliebten Carnap und Lotte Ehrenberg (Abb. ); die spitzbübische Szene „beim Rothof“ mit Kurt und Wilhelm Flitner (Abb. ); Margret Arends fröhliche Ankunft beim Treffen auf dem Hohen Meißner (Abb. ); oder das Bild Carnaps mit Strickjacke und Vollbart, im Kreis der jungen Familie: ein seltener Moment der Intimität (Abb. ).

Zur Onlineausgabe und zur Datenbank VALEP

Parallel zu dieser Buchausgabe erscheint das Tagebuch auch in einer Onlineausgabe (https://doi.org/10.48666/808482), die zahlreiche Links enthält, die direkt zu den innerhalb der Edition oder im Internet verlinkten Stellen führen. Dies gilt sowohl für Verweise, Registereinträge und das Inhaltsverzeichnis als auch, bei allen hier erwähnten Nachlassdokumenten, für deren in der Datenbank VALEP erfasste Digi­tali­sate.

Die Herausgeber streben an, möglichst alle hier verlinkten Nachlassdokumente öffentlich zugänglich zu machen. Bei einigen wenigen Dokumenten konnten allerdings die Online-Nutzungsrechte bis zur Drucklegung dieses Bandes nicht sichergestellt werden. Diese Dokumente sind in VALEP zwar verlinkt, ihr Inhalt ist jedoch nur registrierten NutzerInnen zugänglich.


RUDOLF CARNAP
Tagebücher und Leselisten
1908–1919

63

1Tagebuch 14. II. 1908 – 13. V. 1908 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮Rudi CarnapaStempelaufdruck rechts oben auf der Seite.

Tagebuch von 1908 🕮

II / 1908OBarmen / Wuppertal Heute Abend will ich endlich einmal meinen Vorsatz ausführen, ein Tagebuch zu schreiben. Vielleicht etwas anders, als es andere Leute tun. Ich bin ja überhaupt nicht ganz so wie alle anderen. Glücklicherweise, will ich sagen. Denn: Eine Dame brachte einmal dem GroßvaterPDörpfeld, Friedrich Wilhelm, 1824-1893, dt. Pädagoge, Vater von Anna Carnap ein Stück Stein von PestalozzisPPestalozzi, Johann Heinrich, 1746-1827, schweiz. Pädagoge GrabLPestalozzis Grab mit, auf dem nach seinem Wunsche ein eckiger Granitblock liegt.1Das Grabmal des Pädagogen und Sozialreformers Johann Heinrich Pestalozzi befindet sich in Birr in der Schweiz. „Sie sind auch solch ein Stein mit spitzen Ecken und Kanten, schrieb sie dabei, sorgen Sie, dass sie nicht abgeschliffen werden.“ Ich will auch dafür sorgen.

Der Vorsatz, ein Tagebuch zu schreiben, in dem Sinne, wie ich’s jetzt meine, mag wohl schon ein Jahr oder noch älter sein. Auch in letzter Zeit habe ich wiederholt gelesen, dass es äußerst nützlich und angenehm ist, wenn man in späteren Zeiten sehen kann, was und wie man früher gedacht hat. Deshalb sollen bei mir die Erlebnisse in den Hintergrund treten. Ich möchte gern später ein skizzenhaftes Bild von meinem Gedankenleben, besonders der Entwicklung, den Fortschritten in meinem geistigen Leben haben. Später sollen mich diese Zeilen daran erinnern, was ich für eine Welt­anschauung, was für eine Anschauung über manches Philosophische, was mir jetzt oder schon früher aufgestiegen ist, und noch über vieles andere ich gehabt habe, und wie sich alles das im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat. Ich habe schon vor Jahren manchmal bei kleinen Kindern beobachtet, dass sie oft allerlei denken und meinen und überlegen und philosophieren, wovon sie nichts oder nur wenig oder nur ein schattenhaftes Spiegelbild in ihren Worten dartun. Woher habe ich dann gewusst, was sie dachten. Ich weiß es nicht mehr genau, oft fielen mir meine Gedanken ein, die ich in im Kindesalter in meinem Köpfchen gedreht hatte und fast alle mit nur mit wenigen Ausnahmen wieder vergessen habe. Da dachte ich, wenn ich jetzt manches denke, ohne es zu sagen, und vergesse es dann wieder, so kann ich mir später nie ein genaueres Bild über mich selbst in früheren Jahren machen. Wie wär’s, wenn ich so etwas aufschriebe. Damals dachte ich auch, das könnte dann vielleicht von 🕮 Wert sein für die Pädagogik, wenn ich dann sehe, wie ich in jungen Jahren gedacht habe. 64 🕮

Ich glaube, ich habe sie zum ersten Mal auf dem Eis gesehen. Weiße Kappe in der Form der Matrosenkappen. Dann einige Male im BergbahnbahnhofLBarmen!Bergbahnbahnhof. Da kam sie runter, um in die Mittelbarmer TöchterschuleIMittelbarmer Töchterschule zu gehen. Blauer Hut. Schwarzes Haar. Vielleicht 14 Jahre alt. Einmal als ich von der SchuleIWilhelm-Dörpfeld-Gymnasium2Carnap besuchte das heutige Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Wuppertal-Elberfeld. zur BergbahnLBarmen!Bergbahn kam, war sie hinter mir. Ich ging langsamer. Sie überholte mich in Eile und eilte durch die BergbahnLBergbahn hinauf. Ich beschleunigte ein wenig meinen Schritt. Oben war sie vor FlöhringsLBarmen!Flöhrings.3Vermutlich ein Papierwarengeschäft. Ich dachte, sie wollte hinein und ging und kaufte mir eine Kladde.4Landsch. für Schmierheft, hier wohl Notizbuch. Aber sie war wohl schon drin gewesen. Sie lief sogleich herunter. Vorher traf sie da auf der GewerbeschulstraßeLBarmen!Gewerbeschulstraße einen ganz kleinen Jungen, zu dem sie sich so liebevoll und nett herabbückte. Es ist doch unglaublich, dass ich mich innerlich ein bisschen von ihr gepackt worden bin, obwohl ich noch kein Wort mit ihr gewechselt habe. Ich weiß nicht einmal, wie sie heißt. Ich dachte früher immer, noch gar nicht so lange her, ich wäre solch ein steifer Mathematiker und das Gefühlsleben wäre bei mir auf ein Minimum reduziert. Auch noch nicht so lange her, da verachtete ich alle Mädchen so furchtbar, dass ich nie an die Möglichkeit glauben mochte, dass mich sobald eine … entzücken würde (ich weiß so keinen rechten Ausdruck dafür). Was mir am allerfernsten liegt, ist das „Poussieren“‚5Veraltet für Hofieren, Schmeicheln. was ich fürchterlich verabscheue. Ich will mich nicht unsinnigen Liebe­schwärmeleien hingeben. Ich meine, das soll man nur sagen, wenn es wahre, wirkliche, echte Liebe ist. Und dafür bin ich wohl noch 10 Jahre zu jung. Unter wahrer Liebe verstehe ich solche, bei der man den innigen Wunsch hat, durch die Ehe verbunden zu werden. Mich zieht zu diesem Mädchen nur der Wunsch, sie möchte meine Freundin werden. Dabei setze ich (ich weiß nicht, ob ich „selbstverständlich“ oder „merkwürdigerweise“ sagen soll) immer voraus, dass 🕮 ihr Charakter mir ebenso sympathisch ist wie ihr Äußeres. Wenn ich sie sehe, oder sie mir vorstelle, meine ich immer, glauben zu dürfen und zu müssen, dass sie innen so rein und schön, wie außen ist. Doch – sie besucht die Töchterschule.IMittelbarmer Töchterschule Da wird gerade keine nicht so kultiviert, was mir sympathisch wäre. Im Gegenteil [mutatis mutandis auch auf den Gymnasien]. Und doch kann ich nicht sagen: O‚ hätte sie doch nur die VolksschuleLVolksschule besucht. Denn aus niederem Stande wäre sie mir zu­65wider. Wenn sie nun wirklich so wäre, auch in ihrer Gesinnung usw., wie ich sie mir träume! Dann müsste sie meine Freundin sein! Aber erstens dürften FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin und ErnstPErnst =? Ernst Beckmann nicht da sein. Zweitens keine anderen Leute, die über „Poussieren“, „Jungens mit Mädchen laufen“ usw. schwätzen würden, ganz abgesehen von den Eltern. Ich habe mir jetzt in letzter Zeit manchmal überlegt, weshalb das Eltern nicht gerne sehen, wenn ihre Töchter, bzw. Söhne mit anderen Jungens bzw. Mädchen verkehren. Ich meine, in diesen Jahren fängt doch der Trieb zu wirken an, der göttliche Trieb, den Gott in die Natur gelegt hat, der so die Individuen des einen Geschlechtes zu denen des anderen treibt! Ich meine, das wäre doch keine Sünde! Als ganz selbstverständlich brauche ich gar nicht zu sagen, dass in dem idealen Freundschaftsverkehr, wie ich ihn mir erträume, Unzucht und Unsittlichkeit weder in Gedanken, noch Worten, noch Werken, niemals vorkommen könnte. Neulich abends fragte ich die MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, ob es wohl Sünde sei, wenn man gerne schöne Mädchen sehe. „Nein, sagte sie, das ist wie wenn man gern eine schöne Blume anschaut; ich sehe auch gerne hübsche Mädchen. Bloß muss man sich vor dem hüten, was die Engländer Flirt und die Franzosen Koketterie nennen. Glücklicherweise haben wir 🕮 Deutschen kein Wort dafür.“ Einige Tage hatte ich sie nicht mehr gesehen. Doch gelang es mir mit einiger Mühe, ihr Gesichtchen mir vorzustellen. Heute sah ich sie in der BergbahnLBergbahn. Sie fuhr fünf Uhr drei herauf (heute ist Montag). Manchmal träume (revas6Esp. „[ich] träume“ (im Sinne eines Tagtraums).ESP) ich davon, dass sie neben mir auf der Schulbank säße, dass Mädchen unsere SchuleIWilhelm-Dörpfeld-Gymnasium besuchten, und immer die Mädchen und wir nach den Zeugnissen gesetzt würden, und sie die Erste wäre und mit mir auf eine Bank käme. Ja! Ich glaube, das wäre ein tüchtiger Sporn für mich, mich zu befleißigen im Wetteifer mit ihr, in edlem Wettstreit in den Wissenschaften! Ich habe auch schon davon geträumt (sonĝis7Esp. „habe geträumt“ (im Schlaf).ESP), dass Mädchen unsere SchuleIWilhelm-Dörpfeld-Gymnasium besuchten; sie sahen aber leider anders aus, als die sie. Selbstverständlich wäre es auch nichts, wenn es Wirklichkeit werden könnte, denn die Gymnasiasten ! – ! Auch bloß, dass sie meine Freundin würde, wäre, auch wenn die Umstände alle, sämtlich, günstig zusammentreffen könnten, nichts. Gedanken sind zollfrei, sagt man; doch stimmt das nicht ganz; denn das Gewissen ist eine strenge, pflichtgetreue Zollbehörde für Gedanken. Wenn ich mir aber ein glückseliges Elysium (wohlverstanden nicht das der Griechen mit süßem Nichtstun und goldigem Wohlbehagen) mit meiner Freundin ausmale und gleichsam erlebe, so hindert ­66 mich daran weder innen das Gewissen, das nenne ich zuerst, noch außen irgendetwas. Ich nehme also gleichsam aus der rauhen Außenwelt nur die äußere Gestalt dieses Mädchens, die ganze andere Welt baue ich mir im Inneren. Ich glaube fast, dass ich es gerade so gut mit einem solchen –so müsste es aber aber auch sein – Gesicht könnte, das ein Maler gemalt hätte, das also nie existiert hätte. Fast, sage ich; wenn nicht immer wieder das Gesicht gleichsam das Verlangen 🕮 ausspräche, als Spiegelbild des Inneren angesehen zu werden. Als ich sie zuerst auf dem Eise sah, bewunderte ich nur ihre Schönheit. Erst in der Erinnerung und später, als ich sie einige Male wiedersah, wurde mir die Gestalt sympathisch, die äußere in Wirklichkeit, die innere, wie ich sie nach dem Äußeren mir erträumen zu dürfen glaube. Dies Jahr wird’s wohl kein Eis mehr geben, aber dann nächstes Jahr. Wenn sie dann mal zufällig mit mir zugleich da ist. Ob ich sie wohl mal auffordere, mit mir zu laufen. Ich bin auch sonst schon mit Mädchen mal rum Schlittschuh gelaufen, aber ohne dass die mich anzogen, nur so. Vielleicht lerne ich lieber vorher noch besser holländern‚8Bezeichnung für Lauftechnik beim Schlittschuhlaufen. damit ich fein mit ihr laufen kann. –

Übrigens wird mir jetzt auch die Gestalt der Gretel LiskoPLisko, Gretel, Kusine von Carnap sympathisch. Nicht als ob ich sie damals in Baden-BadenLBaden-Baden verachtet hätte; im Gegenteil, ich fand sie sehr nett. (Mit „nett“ meine ich nicht das Gesicht.) Aber jetzt interessiere ich mich für sie. Sie strebt aufs Abitur zu. Schade bloß, dass ihr Mathematik so schwer fällt. Mit GretelPLisko, Gretel, Kusine von Carnap sehe ich in grauer Zukunft wenigstens ein Bild, was der Wirklichkeit nicht zu unsinnig widerspricht, nämlich die Korrespondenz zwischen Kusine und Vetter. Ein Bedenken ist das, dass ich nicht gut Briefschreiben kann und nicht so recht weiß, was sie wohl am meisten interessiert, das ich ihr schreibe. Was siemir schreibt, würde mich immer interessieren, besonders über ihre Studien, über all die Wissenschaften usw. Agnes DörpfeldPDörpfeld, Agnes, 1886-1935, Tochter von Anna und Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1916 Martin von Boetticher korrespondiert auch mit Friedrich von RohdenPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden und Fritz CarnapPCarnap, Friedrich, 1885-1964, Fritz genannt, praktischer Arzt, Sohn von Johann Sebulon Carnap (*1853, Halbbruder von Rudolf Carnap) glaub’ ich. Es steht stände also von außen her nichts mehr im Wege. Das ist die Hauptsache. Denn von mir aus stände auch nichts im Wege, mit „ihr“ (ich muss so schreiben, weil ich ihren Namen nicht kenne. Vielleicht denk’ ich mir mal einen schönen für sie aus) 🕮 zu korrespondieren, denn ich selbst weiß ja, dass niemals auch nur unbedachte oder leichte Worte in einem Brief vorkommen könnten (immer alles unter der Voraussetzung, dass sie dem Ideal entspricht) aber eigentlich ist sie es ja nicht, sondern nur das Ideal, das von ihr das Gesicht entlehnt. Leider weiß ich nicht, ob es auch die Gesinnung, die 67Charakterzüge, die Anlagen, Befähigungen usw. leihen darf. Nun, dies Ideal ist ja bereits meine Freundin, das höchste, was es werden kann. Deshalb schätze ich mich jetzt glücklich, dass ich eine reiche, rege, lebendige Fantasie habe; wenigstens glaube ich das, und das ist ja das Wesentliche. Ich baue mir mein Elysium auf, anders als die Griechen es dachten, meine campi fortunati, anders als die Römer, mein Eldorado, anders als die Spanier und mein Paradies auf Erden, anders als die ganze Welt. Und wenn ich mich damit begnügen muss. Gut, ich hadre nicht mit dem Geschick. Es kann ja nicht anders sein. Trotzdem sehe ich sie recht gerne und möglichst oft, ohne dass es auffällt. Leider ist dies aber ziemlich selten, bis ich mal wieder in der BergbahnLBarmen!Bergbahn einen kurzen Blick von einer oder allerhöchstens ein paar Sekunden auf sie werfen kann. Wenn es nur ihr Gesicht ist, das meine Freundin von diesem Mädchen hat, weshalb sehne ich mich denn nach ihrem Anblick. Gerade deshalb, damit mir meine ideale Freundin klarer vor dem inneren Auge steht. Denn je öfter ich sie sehe, desto besser kann ich mir, und wenn ich allein bin, mir das Bild vor die Seele malen. Dann bekommt das Bild auch eine Seele, wohl eine andere als das Mädchen in der BergbahnLBarmen!Bergbahn hat, das ja auch dies Gesicht hat, aber wenn eine andere, dann eine schönere. 🕮

Ich weiß nicht, ob ich voriges Mal nicht zu überschwenglich, ideal geschrieben habe. Ob ich übertrieben habe? Ich bin mir selbst ja nicht so klar. Vielleicht ist es doch nicht nur das Gesicht? Vielleicht die ganze Gestalt. Ich hätte beinahe beinahe gesagt „Persönlichkeit“, doch ist das für so ein Kind, ein solches Mädchen wohl viel zu stark. Heute sah ich sie ungefähr zehn Minuten vor eins Ecke KarlstraßeLBarmen!Karlstraße. Da begrüßte sie scheinbar – ich konnte ja leider nicht so ausdauernd hinsehen – mit frohem Lachen ein kleines Mädchen. Wie ich das beneidete. Sie kam dann in die BergbahnLBarmen!Bergbahn. Ich war mit Harry KriegePKriege, Harry und StasPStas. Als ich mit denen in der BergbahnLBarmen!Bergbahn war, lenkte ich absichtlich das Gespräch auf irgendein Schulthema, sodass ich unauffällig noch ein paar ganz kurze Augenblicke stehenbleiben konnte, bis sie kam. Sie machte mir noch einen reizenderen Eindruck. Das Gesicht so glatt und rein, und die losen, freien dunklen Haare so natürlich! Übrigens neulich die Kladde, die ich bei FlöhringsLBarmen!Flöhrings um ihretwillen kaufte, hatte anfangs keinen Zweck. Meine Schulkladde ist noch lange nicht aus und ich wollte sie aufheben, bis ich sie brauchte. Als ich aber Freitag wieder daran dachte, ein Tagebuch zu schreiben, da fiel sie mir ein. Ich nahm sie und – es ist dies Heft. Um ihretwillen gekauft, und sie steht drin geschrieben. Ich wollte fast, ich wäre nicht so zurückhaltend, 68 schweigsam und schüchtern; ich würde sie dann sicher mal, wenn’s Eis gäbe, zu einer Rundtour auffordern. Ich glaube, ich könnte vor Glückseligkeit kaum spielen, wenn sie jetzt plötzlich bei unserem Zusammenspiel im KonservatoriumLBarmen!Konservatorium mit­spielte.9Carnap nahm zu dieser Zeit Cellounterricht. Ich hege so allerhand unsinnig aussichtslose Hoffnungen. Es macht ja auch nichts, dass ich weiß, dass sie sich nie verwirklichen werden, aber hoffen, oder vielmehr nur schwach davon träumen, ist doch schön. Heute abend gehe ich mal wieder in die Tanzstunde. Voriges Mal war ich nicht da, da fehlte ich auch in der Schule. Wenn ich dann mit einer tanze, will ich mal 🕮 versuchen, mir vorzustellen, sie wäre es. Heute Abend kommen MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann wieder. AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann bringt mir Esperantosachen aus BerlinLBerlin mit. Da freu’ ich mich drauf. Merkwürdig, ich habe weder jetzt noch damals in JuistLJuist die 14 Tage, als ich ohne MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann war, Heimweh nach ihnen bekommen. Ich dachte sonst immer, ich wäre in dieser Hinsicht sehr zärtlich. Na, ganz gut. Es ist nicht weniger Liebe, sondern mehr Selbstständigkeit und vernünftige Überlegung.

Samstag ein Uhr drei war sie in der BergbahnLBarmen!Bergbahn. Unten hatte ich sie nicht gesehen. Als die Bahn an mir vorbeifuhr, schien sie sich nach mir umzuwenden, um einen kurzen Blick auf uns zu werfen. Vielleicht ganz bedeutungslos. Auch die andere Pseudo-VorwerkPPseudo-Vorwerk10Vermutlich eine Anspielung auf die Industriellenfamilie Vorwerk in Wuppertal (Hersteller von Staubsaugern und Teppichen). Etwa könnte die gemeinte Person denselben Namen gehabt oder ähnlich ausgesehen haben. schien sehr nett. Die saß auch drin. Heut Gestern nachmittag fünf Uhr drei sah ich sie unten. Ich stand beim StasPStas und wartete auf den KriegePKriege, Harry. Sie saß in der Bahn. Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld und Agnes DörpfeldPDörpfeld, Agnes, 1886-1935, Tochter von Anna und Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1916 Martin von Boetticher sind Montagfrüh wieder fort. Sie waren Samstag bzw. Donnerstag gekommen.

III / 1908 Freitag vier Uhr dreiundzwanzig. Samstagabend im Concordiakonzert. Montag fünf Uhr drei. Es Vor einigen Tagen ging ich mit Hans BöllingPBölling, Hans die LuisenstraßeLBarmen!Luisenstraße herauf. Einer aus Fritz’PDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin Klasse ließ da die BergbahnLBergbahn an sich vorbeifahren (an der OttostraßeLBarmen!Ottostraße), dann rief HansPBölling, Hans ihm zu: Hat die AnnemariePLichtenberg, Annemarie dich gesehen? Er erzählte mir dann, er kenne die Annemarie LichtenbergPLichtenberg, Annemarie aus der Tanzstunde; sie sei ganz g hübsch, aber langweilig. Sie wohne am ToelleturmLBarmen!Toelleturm. Ich hatte weder unten noch in der BergbahnLBarmen!Bergbahn meine 🕮 gesehen, wohl aber die Pseudo-VorwerkPPseudo-Vorwerk. Die wird’s wohl sein. Die war auch am Samstag im Konzert. Im zweiten Teil nach der Pause hatte ich aufgepasst, wo sie sich hinsetzte. Ich konnte sie dann, allerdings nur von hinten, immer sehen. Ich rechnete mir aus, dass es wohl Platz nr. 279 sei, 69 auf dem sie saß. Einmal ging ich in der Pause ganz nah an ihr vorüber. Gestern in der BergbahnLBarmen!Bergbahn lehnte sie auf dem Trittbrett an der offenen Tür und sah mich auch an.

Heute morgen zwölf Uhr drei, Nachmittag vier Uhr dreiundzwanzig. Sie schien nach mir zu sehen. Heute hatte ich nämlich keine Stunde. Heute abend ist Kammermusik. Die Stunde ist auf morgen verlegt. Gestern MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Geburtstag. Dienstagabend gefeiert. Wären die Jungens11Bezieht sich vermutlich auf nicht näher zu identifizierende Freunde oder Mitschüler Carnaps. nicht da, hätte ich ihr ein Gedicht oder so etwas gemacht. Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld hat geschrieben (aus BrindisiLBrindisi), FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin habe ihn sehr gebeten, dass ich Herbst mitkäme nach LeukasLLeukas; FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin hat mir das auch schon oft gesagt. Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld schrieb, er würde sich freuen. Das glaub’ ich auch. Ich dachte immer nur ans Geld, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann sagte jetzt, das wäre es nicht; es käme darauf an, ob ich die Hitze vertragen könnte, Insekten, Fieber usw. Das macht mir wohl nicht viel. Ob ich lieber nach DresdenLDresden gehen würde? Esperantokongress?IEsperanto-Weltkongress, Dresden, 1908 SamenhofPSamenhof, Ludwig, 1859-1917, russ. Augenarzt, Erfinder der Plansprache Esperanto, verh. mit Klara Samenhof ist kränklich; ob ich ihn wohl sonst in meinem Leben noch mal sehe? Was von beiden täte ich lieber? 🕮

Sag’, was will das Schicksal uns bereiten‚

Warum band es uns so rein genau?

Ach, Du warst in abgelebten Zeiten

meine Schwester oder meine Frau.

(GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter [an Frau von SteinPStein, Charlotte von, 1742–1827, dt. Hofdame, Freundin Goethes])12Vgl. Goethe, Hamburger Ausgabe, Bd. 1, 122 f. Das Gedicht „Warum gabst du uns die tiefen Blicke“, das Goethe am 14. 4. 1776 an Frau von Stein sandte, enthält die Verszeilen: „Sag’, was will das Schicksal uns bereiten? / Sag’, wie band es uns so rein genau? / Ach, du warst in abgelebten Zeiten / Meine Schwester oder meine Frau“.

Endlich mal wieder heute vier Uhr dreiundzwanzig. Doch sie saß gerade auf der anderen Seite und war in ein Buch vertieft. Ob mit Absicht, weiß ich nicht. Habe mir die Seherin von PrevorstBKerner, Justinus!Die Seherin von Prevorst, 2 Bd., Stuttgart, 1829 gekauft, sogar gebunden.13Kerner, Die Seherin von Prevorst. Auch schon darin gelesen. Auch einige aus der Miniatur­bibliothek.14Die im neunzehnten Jahrhundert aufgelegte Miniatur-Bibliothek der Deutschen Classiker oder eine ähnliche Edition. Ganz merkwürdig, theosophisch. Allerhand Buddhistisches, Orientalisches usw. Die Seelenwanderung kommt mir gar nicht mehr so unwahrscheinlich vor. Lese jetzt schon seit einigen Wochen zuweilen 70 abends mit der MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann zusammen FechnersPFechner, Gustav Theodor, 1801-1887, dt. Psychologe und Philosoph SeelenfrageBFechner, Gustav Theodor!1861@Über die Seelenfrage, Leipzig, 1861.15Fechner, Über die Seelenfrage. Ist interessant, aber zuweilen schwer. – Bin bis jetzt überhaupt im Ganzen viermal im Theater gewesen, früher mit Herrn MeierPMeier, Herr in den GoethefestspielenPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter in DüsseldorfLDüsseldorf, „Iphigenie auf Tauris“; diesen Winter Tannhäuser, Tell, und Samstag „Mein Leopold“, ein Volksstück. Es war keineswegs etwa seicht, sondern ergreifend. Sonntagmorgen auf dem Heimweg von der Kirche fragte ich die MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, warum ich nicht öfter ins Theater dürfte. Auch die AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann war dabei. Wir gerieten etwas gegeneinander und verstanden uns nicht recht. Nachmittags sagte mir Onkel GustavPRohden, Gustav von, 1855–1942, auch Onkel Gustav, ev. Theologe, in erster Ehe verh. mit Agnes Dörpfeld, 1858–1907, einer jüngeren Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, in zweiter Ehe mit Gertrud von Rohden, Vater von Agnes Crönert, Friedrich, Gotthold, Harald, Hedwig, Heinz, Luise und Wilhelm von Rohden: Um die Genuss🕮 fähigkeit zu erhalten. Auch gestern Abend verstand ich mich zuerst nicht ganz mit der MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann. Es handelte sich um die englische Lektüre. Ich meinte, ich wollte „John Halifax“BCraik, Dinah!1856@John Halifax, Gentleman, London, 185616Craik, John Halifax, Gentleman. noch nicht lesen, es sei zu groß und schwer, und wir kämen nicht zu Ende. Der MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann kamen sogar die Tränen. Schließlich versuchten wir’s und es war wirklich schwer. Wir gaben uns dann an FechnerPFechner, Gustav Theodor, 1801-1887, dt. Psychologe und Philosoph. Wir waren doch wieder einig geworden. Ich verstehe mich da immer wieder mit ihr, wenn hier schon, wo wir nur „δι’ ἐσόπτρου ἐν αἰνίγματι“17Altgr.: „durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort“. Vgl. 1. Korinther 13.12: „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich’s stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.“ (Lutherbibel) uns verständigen können, wie vielmehr dann erst, wenn wir uns von Angesicht zu Angesicht unmittelbar erkennen, wenn wir uns so erkennen, wie wir erkannt sind. Die AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann versteht sich mit der MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann nicht so innerlich. Sie ist nicht so philosophisch angelegt.18Zu dem hier angedeuteten Charakterbild von Carnap und seiner Schwester Agnes vgl. Anna Carnap, Aufzeichnungen über Agnes und Rudi, 1890–1904 (RC 102‑22‑01). Ich will damit nicht renommieren. Doch gleicht das wohl ihre Zärtlichkeit und Pietät aus. Mit der MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann habe ich noch nicht darüber gesprochen, wie es mit der AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann eigentlich ist (ich weiß nicht, wie ich mich ausdrücken soll); doch spricht sie manchmal so über sie zu mir, als ob ich ihr näher stände und mit erzieherisch auf AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann einwirken müsse. Wenn ich das doch könnte. AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann hat guten Willen, sie wird sich schon zum Besten entwickeln. – Unter meinem Aufsatz steht oft ein Lob über den Inhalt mit einer Einschränkung in Bezug auf den Ausdruck. Ich finde, das ist überhaupt mein Fehler. Die Gedanken weit und hoch und reich, die der Ausdruck oft ungeschickt und steif. Wenn es nicht zu eingebildet klänge, würde ich sagen, Perlen in Blei gefasst. Doch ich glaube, ich bin überhaupt zu sehr 71 vom Dünkel beseelt. Doch wie schwer ist es, davon loszukommen, besonders wenn man oft so stupide, beinahe rein vegetierende Persönlichkeiten sieht, die diesen Namen überhaupt nicht verdienen, oder sonst Leute, die darnach sind. 🕮

Vorige Woche Montagnachmittag und Samstag, seitdem nicht mehr. Aber mehrmals die Pseudo-VorwerkPPseudo-Vorwerk mit dem der blauen Matrosenkappe. Einmal auf der WupperstraßeLBarmen!Wupperstraße mit StasPStas und KriegePKriege, Harry ihr so dicht begegnet, dass ich ihr auf dem Trottoir einen Moment ganz dicht vor ihr stand. Sie macht auch einen sympathischen Eindruck, aber das Gesicht der anderen ist lieber. „Das ewig Weibliche zieht uns hinan.“19Vgl. Goethe, Faust II, Schlussverse. Tante AnnePDörpfeld, Anna, 1860-1915, geb. Adler, Anne genannt, verh. mit Wilhelm Dörpfeld war hier. Auch Onkel HansPDörpfeld, Johannes, 1865-1923, Hans genannt, Bruder von Carnaps Mutter kurz, zur Konfirmation von FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin und ErnstPErnst =? Ernst Beckmann. Auch FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden. Er ist Atheist. Ich habe länger mit ihm gesprochen. Durch vieles Nachdenken und Skeptizieren ist er dazu gekommen, an keinen Gott und keine Unsterblichkeit mehr zu glauben. Ich habe ihm gesagt, dass ich sehr Verstandesnatur bin, dass mein Verstand im Verhältnis zum Gefühlsleben sehr überwiegt [was sagt eigentlich dazu der Drang zu ihr?] und dass ich sehr zur Skepsis neige. Wir haben uns gut verstanden, ich meine damit, wir sind nicht scharf aufeinander geraten, sondern haben versucht, uns gegenseitig zu verstehen. Er gibt selbst zu, in welcher traurigen Lage er ist, ohne Hoffnung auf ein Jenseits, „alles nur Wahn“. Ich freue mich, dass er gegen mich so aufrichtig war, dass er mich für würdig hielt, mir das zu sagen. HaraldPRohden, Harald von, 1888–1915, Lehrer, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden sagt er sicher nichts davon, das meinte er auch. – Ich denke über mein Verhältnis zu ihr immer mehr und mehr real. Bald denke ich, wenn ich sie einmal träfe, in den Anlagen, auf einer Bank, oder sonst allein und ungestört, wollte ich sie fragen, ob ich ihr unsympathisch bin, und ob ich ihr Freund werden darf; meine Freundin ist sie schon lang. Dann denke ich wieder dran, ihre Adresse auszuspintisieren und ihr einen Brief zu schreiben und um postlagernde Antwort zu bitten. Aber die Eltern! Ich weiß nicht; ich bin doch noch so jung, dass ich höchstens in zehn Jahren an Verheiratung denken darf und trotzdem kommt es mir manchmal so vor, als müsste sie dann annehmen, ich verpflichtete mich durch so etwas für spätere 🕮 Jahrzehnte, was doch durchaus nicht in meiner Absicht liegt. Ob ich ihr einmal eine anonyme Postkarte schicke? Vielleicht weiß sie dann, von wem sie ist, weil ich sie so oft angeschaut habe. Aber ich glaube, das verdürbe die Sache nur. Oder wenn ich ihr ein schönes Geschenk zuschickte? Ein Schmuckstück? Zu teuer! Ein Buch? – ? Ich weiß nicht, ob mich das näher brächte, ich meine von ihrer Seite, also 72 richtiger, sie mir näher brächte. Wenn ich irgendwo bei einem Fotografen ihr Bild fände. Ob er mir da eins von überlassen würde? Vielleicht muss ihm das komisch vorkommen? Das würde mir wohl nicht zu teuer sein. Aber dies brächte sie mir nicht näher, wenn es mir auch viel Freude (oder Kummer?) brächte. – Und wenn nach langem Sorgen, kühnem Wagen und vielem Glück endlich das Ziel erreicht wäre, was dann? Ich hätte am ToelleturmLBarmen!Toelleturm eine Freundin, würde wegen Poussierens vielleicht ausgelacht, müsste mich immer scheuen vor der MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, oder mindestens vor der SchwesterPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und vor weiß wem auf der anderen Seite drücken. – Ich glaube mich noch zu entsinnen, dass in dem Leichenzug bei der Traueransprache am Krankenhaus meines Klassenkameraden SauerbronnPSauerbronn, der beide Eltern verloren hatte, ein Mädchen war, das weinte, und die anderen sagten mir, das sei seine „Liebste“. – Vielleicht ist die Sehnsucht, die ich jetzt habe, die schönste Zeit, wenn sie auch so leer, so unbefriedigend, so durstig, so weiterdrängend ist. – Ob ich vielleicht mal als Student, wenn ich unabhängiger bin (besonders von den Jungens FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin und ErnstPErnst =? Ernst Beckmann, aber auch von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und SchwesterPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann) mit dann mit einem schönen Mädchen, das ich dann liebe [wenn sie es wäre!] endlich Bande der Freundschaft anknüpfen kann. FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden hatte in seinem Notizbuch einen langen Brief an „Edith“PEdith stehen, auf seinen Wunsch habe ich ihn nicht gelesen. Es sei seine Freundin, sagte er. Ich glaube, er fügte hinzu‚ 🕮 er habe überall Freundinnen oder Freunde; oder irgend so etwas Ähnliches sagte er. Ich habe jetzt SchillersPSchiller, Friedrich von, 1759–1805, dt. Dichter Gedichte an Laura20Es gibt mehrere Gedichte Schillers, die eine Widmund „an Laura“ tragen. usw. usw. und GoethesPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. DichterGedichte gelesen; wenn ich so dichten könnte. Wenn ich ihr so eins schickte? Aber das fände sie vielleicht zu abgeschmackt, eins von GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter oder SchillerPSchiller, Friedrich von, 1759–1805, dt. Dichter. Sie würde meinen, ich ließe in bequemer Weise andere für mich sprechen, und so würden wohl auch wie die Worte, die Gefühle fehlen. Ich wäre zu allem Möglichen fähig für sie. Ich könnte fürchterliche Schmerzen ertragen auf und leisten, ich weiß nicht was. Es ist eine latente Kraft, würde der Physiker sagen. Die Uhr ist schon aufgezogen; sie ist fähig, viel zu leisten. Warum stößt sie keiner an, um es zu nutzen. Soll diese Leistungsfähigkeit nutzlos verdampfen? Wenn ich als Minneritter ausziehen könnte im Dienste der „Frau“.

V / 1908 In den Ferien waren MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und ich in LichtentalLLichtental21Die Naturheilanstalt Lichtental in Baden-Baden. AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin in RonsdorfLRonsdorf. In LichtentalLLichtental war Herr Kaufmann, später auch Frau Kaufmann und KlausPKaufmann, Klaus, nebst Herr und Frau Kaufmann. Ferner ein Herr HansePHanse, Fritz, ein armer Krüppel, mit ei­73nem Auswuchs auf dem Buckel. Fritz HansePHanse, Fritz hieß er. Sein Vater war Däne, die Mutter Deutsche. Da er in BerlinLBerlin geboren ist, hat er in keinem von beiden Staaten Bürgerrecht. Er will nach BremenLBremen reisen und sich dort das Bürgerrecht kaufen, da sei es am billigsten. Er war bisher in MünchenLMünchen Reproduktionstechniker. Er war Vorsitzender einer GuttemplerlogeIGuttempler in MünchenLMünchen.22Die Guttempler sind eine im neunzehnten Jahrhundert in den USA gegründete Abstinenzorganisation („Order of Good Templars“). Er interessierte sich für neue Gedanken, besonders auf dem Gebiete der Religion. Früher hatte er einmal Esperanto gelernt. Ich habe ihm gesagt, er möchte es doch wieder lernen. HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg kann’s jetzt wie er (HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg) sagt. 🕮 In LichtentalLLichtental bekam ich auch wieder Anstöße auf dem Gebiet des Spiritismus, Okkultismus usw. durch die Bücher, die da lagen. Aus denen hatte ich mir auch auf einem Zettel allerlei Büchertitel notiert, aber verloren. Nach den Ferien sah ich einige Tage lang sie nicht, dann zweimal an einem Tag. Einmal ging sie mit Meda „Medi“ MesePMese, „Medi“ und andern kleinen Mädchen die LuisenstraßeLBarmen!Luisenstraße rauf, da ging ich mit Hans RüggebergPRüggeberg, Hans an ihr vorbei. Dann sah ich sie in der BergbahnLBarmen!Bergbahn. Dies reine schöne Gesicht! Dann kam ich mit FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin an dem Jungen vorbei, Ich glaube, er heißt BerchterPBerchter, von dem mir Hans BöllingPBölling, Hans ja gesagt hatte, er schwärme für Annemarie LichtenbergPLichtenberg, Annemarie. Da sagte FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin zu ihm: Deine kleine Schwarze sitzt auch darin. Dann sagte ich FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin, was Hans BöllingPBölling, Hans mir gesagt hatte; FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin schien zu glauben, sie heiße Barbara. HansPBölling, Hans schwärme selbst für die Schwester, so sagte er. Aber der BerchterPBerchter gefalle ihr nicht, sie schwärme für Heinz GrottePGrotte, Heinz. Heute sah ich die mit dem braunen Haar in der BergbahnLBergbahn. Das wird wohl ihre die Schwester sein. Hildegard KaufmannPKaufmann, Hildegard =? Schwester von Reinhard Kaufmann hat mir jetzt eine Rolle Schokolade mitgebracht. Ja, ich gäbe noch was drauf, wenn ich ihr die schenken dürfte. Doch nun muss ich sie selbst essen. Und dabei bin ich sonst der verkörperte Egoismus. Ich habe mir PlatensPPlaten, August von, 1796-1835, dt. Dichter Gedichte geliehen, da muss ich mir einiges daraus abschreiben, das so auf mich passt, dass ich es hätte sprechen können. Wenn ich doch das könnte! Ich lese auch BürgersPBürger, Gottfried August, 1747-1794, dt. Dichter Gedichte. Die Der kann aber an PlatenPPlaten, August von, 1796-1835, dt. Dichter nicht tippen23Vermutlich im Sinne von „kommt nicht an ihn heran“ zu lesen.. Die Distichen von PlatenPPlaten, August von, 1796-1835, dt. Dichter habe ich hinten in dies Buch geschrieben.

Ich schwärme wieder tüchtig für Esperanto. Ich habe mir wieder allerhand kommen lassen. 🕮 Herbst geh ich nicht nach LeukasLLeukas24Vermutlich eine Anspielung auf eine geplante Griechenland-Reise mit Carnaps Onkel, dem Archäologen Wilhelm Dörpfeld. Bereits 1895 hatte Carnap eine solche Reise mit seinem Onkel, seiner Mutter und Schwester unternommen. Vgl. (AB, A16). sondern auf 74 den Kongress nach DresdenLDresdenIEsperanto-Weltkongress, Dresden, 1908.25Zu Carnaps Plan, den Esperantokongress in Dresden zu besuchen, und zu den untenstehenden Bemerkungen zur Barmener Esperantogruppe und zur Schulordnung vgl. Lins, „Sprache transnational“. Das sag ich so leichthin; wie viel kann noch in den Weg kommen! Die MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann hat zwar gesagt, als ich ihr dies sagte, die Freude wolle sie mir sehr gern machen, da ich nicht nach LeukasLLeukas ginge. Soeben habe ich sie gefragt, ob ich den Direktor DapprichPDapprich, Richard, 1858-1919, Direktor des Gymnasiums in Barmen fragen darf, ob er mir die Erlaubnis geben will, in die hiesige GruppeIEsperantogruppe in Barmen einzutreten. Ich möchte nämlich sehr gerne Konversation, mündliche Unterhaltung lernen, bevor ich auf den Kongress gehe. Ich zweifle noch sehr, ob er mir’s erlauben wird. Wegen des Kongresses frag ich wohl besser gar nicht, denn wenn er es dann verbietet, dann kann ich nicht hin. Wie ich aus der Liste ersehen habe, geht Herr RüggebergPRüggeberg, Herr, Vorsitzender der Esperanto Ortsgruppe in Barmen, ich glaube sogar mit seiner Frau, der Vorsitzende der GruppeIEsperantogruppe in Barmen, zum Kongress.IEsperanto-Weltkongress, Dresden, 1908 In der Schulordnung steht, man darf nicht „selbstständig“ auf Zeitungen abonnieren. Was heißt „selbstständig“. Wie viele Jungen bekommen doch den „Guten Kamerad“IDer Gute Kamerad, Zeitschrift. Ich abonniere auf 3 Esperanto-Zeitschriften: Germana EsperantistoIGermana Esperantisto, Zeitschrift, EsperantoIEsperanto, Zeitschrift, La RevuoILa Revuo, Esperanto-Zeitschrift. In der Schulordnung steht, man darf nicht in einen Verein eintreten; ich bin in der Germana Esperantisto SocietoIGermana Esperantisto Societo. In der Schulordnung steht, man darf nicht ohne die Eltern in Wirtshäuser gehen. Wenn ich vielleicht zu den Gruppenversammlungen gehen werde, die sind nicht in den beiden Wirtshäusern, in die wir Primaner zwischen 6 und 10 Uhr gehen dürfen. In der Schulordnung steht, wir dürfen nicht an öffentlichen Versammlungen teilnehmen, oder so ähnlich; was soll das mit dem KongressIEsperanto-Weltkongress, Dresden, 1908 geben? Gott wolle alles zum Besten fügen! —

75

2Tagebuch 24. III. 1910 – 4. V. 1910 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮 III / 1910OPatrasVormittags 11h Abreise nach PatrasLGriechenland!Patras, Ankunft abends. StoltenhoffsPStoltenhoffs.1Die Griechenlandreise, an der Carnap hier unter Leitung seines Onkels Wilhelm Dörp­feld teilgenommen hat, ist ausführlich dokumentiert in Rüter, „Mit Dörpfeld nach Leukas-Ithaka und dem Peloponnes“, hier relevant vor allem Teil I „Reisebericht“ (3–33). Eine ausführliche Dokumentation der Reise durch Carnap selbst ist in den tagebuchartigen Briefen an seine Mutter und Schwester (RC 025‑94‑02) zu finden.

Vormittags 7 – 12 nach OlympiaLGriechenland!OlympiaOOlympia Spaziergang nach PisaLGriechenland!Pisa.



Nachts Mondscheinspaziergang
durch die Ausgrabungen
Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld geführt. 4 Nächte mit Doktor NachodPNachod, Doktor =? Hans Nachod, 1885-1958, dt. Archäologe geschlafen.

Vormittags 530 – 8 nach PylosLGriechenland!Pylos, 10 – 12 nach PyrgosLGriechenland!Pyrgos, 12 2 – 6 nach PatrasLGriechenland!Patras.OPatras

12h Mitternacht – 5 Patras.LGriechenland!Patras –IteaLGriechenland!Itea, 6 – 9 IteaLGriechenland!Itea –Kastri2Kastri war ein Dorf, das an der Stelle der 1892 begonnenen Ausgrabungen des antiken Delphi lag.LGriechenland!Kastri!DelphiOKastri geritten; KastaliaschluchtLGriechenland!Delphi!Kastaliaschlucht und ApollobezirkLGriechenland!Delphi!Apollobezirk.

ApollobezirkLGriechenland!Delphi!Apollobezirk, MuseumLGriechenland!Delphi!Museum; GymnasionLGriechenland!Delphi!Gymnasion, MarmariaLGriechenland!Delphi!Marmaria; abends kommt SchwarzschildPSchwarzschild an.

IV / 1910 Aprilscherz mit dem Ei; Agnes’PKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann Karte vom 18. kommt aus AthenLGriechenland!Athen;

10 – 4 über den ParnassLGriechenland!Parnassus nach ArachowaOArachowaLGriechenland!Arachowa. 5 kommt RüterPRüter, Heinrich, *1853, dt. Gymnasiallehrer.

½ 7 – ½ 3 nach ChäroneiaLGriechenland!Chäroneia; 3 – ½ 8 nach AthenLGriechenland!Athen.OAthen

Brief von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann (24.) abends noch einer (28.) alte Stadt, TeseoLGriechenland!Athen!Teseo; LykabettosLGriechenland!Athen!Lykabettos, KolonosLGriechenland!Athen!Kolonos.

GräberstraßeLGriechenland!Athen!Gräberstraße, DipylonLGriechenland!Athen!Dipylon, Statuen des Apollos und HadrianPHadrian, 76-138, röm. KaiserLGriechenland!Athen!Stoen des Apollon und Hadrian, Markt mit TorLGriechenland!Athen!Markt mit Tor, Turm der WindeLGriechenland!Athen!Turm der Winde; PhilopapposLGriechenland!Athen!Philopappos.

MuseumLGriechenland!Athen!Museum; Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld Vortrag AkropolisLGriechenland!Athen!Akropolis; bei Professor KaroPKaro, Georg, 1872-1963, dt. Archäologe.

Nationalfest; PhilopapposLGriechenland!Athen!Philopappos.

EleusisLGriechenland!Athen!Eleusis; AkropolisLGriechenland!Athen!Akropolis. 76

Sitzung des italienischen Instituts.IItalienisches Archäologisches Institut3Vermutlich meint Carnap das Italienische Archäologische Institut. Vgl. Rüter, „Mit Dörpfeld nach Leukas-Ithaka und dem Peloponnes“, 12. Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld Vortrag PropyläenLGriechenland!Athen!Propyläen; BrücknersPBrückner, Alfred, 1861-1936, dt. Archäologe Vortrag GräberstraßeLGriechenland!Athen!Gräberstraße.

Ausflug nach ÄginaLGriechenland!Ägina und SalamisLGriechenland!Salamis.

½ 12 – 4 (?) AthenLGriechenland!Athen –Korinth.OKorinthLGriechenland!Korinth An den KanalLGriechenland!Korinth!Kanal, auf die BrückeLKorinth!Brücke.

AkrokorinthLGriechenland!Akrokorinth; 3 – 5 Korinth.LGriechenland!Korinth –NemeaLGriechenland!Nemea; zu Fuß Ruinen von NemeaLGriechenland!Nemea!Ruinen; über FichtiaLGriechenland!Fichtia nach Char.** Geschlafen mit Doktor ElspergerPElsperger, Doktor und SieburgPSieburg.

MykeneLGriechenland!Mykene. 5h nach ArgosOArgosLGriechenland!Argos. Geschlafen mit Doktor ElspergerPElsperger, Doktor.

LarissaLGriechenland!Argos!Larissa, Onkel WilhelmsPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld Vortrag an der AspisLGriechenland!Argos!Aspis, Burg auf der AspisLGriechenland!Argos!Burg auf der Aspis, Terrasse, TheaterLGriechenland!Argos!Theater. HeraeonLGriechenland!Heraeon, TirynsLGriechenland!Tiryns, NauplionLGriechenland!Nauplion. 2 x geschlafen mit Professor RüterPRüter, Heinrich, *1853, dt. Gymnasiallehrer.ONauplion

½ 7 – ½ 11 nach EpidaurusLGriechenland!Epidaurus, TheaterLGriechenland!Epidaurus!Theater🕮

Onkel WilhelmsPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld Vortrag in §§ Geschlafen mit Doktor MüllerPMüller, Doktor =? Kurt Ferdinand Müller, 1880-1972, dt. Archäologe.TirynsOTirynsLGriechenland!Tiryns; „Iç Kale“.

PalamidiLGriechenland!Palamidi; Sinea, hin mit Susta4Neugriechisch σούστα = Feder, Wagen., in SineaLGriechenland!Asini im WirtshausLGriechenland!Asini!Wirtshaus, zurück mit Wagen, mit Kutscher unterhalten. Geschlafen mit Doktor MüllerPMüller, Doktor =? Kurt Ferdinand Müller, 1880-1972, dt. Archäologe.

2)aDieses und die folgenden Fußnotensymbole wurden von Carnap nicht in Fußnoteneinträge in der Fußzeile aufgelöst.TirynsLGriechenland!Tiryns, Skizze der MauerLGriechenland!Tiryns!Mauer; PalamidiLPalamidi mit Fernrohr. Entwurf zur „Vergeltung“.

3)TirynsLGriechenland!Tiryns, 3 Stunden MauerLGriechenland!Tiryns!Mauer vermessen, mit Doktor WalterPWalter, Doktor; gezeichnet.

4)TirynsLGriechenland!Tiryns, 3 Stunden vermessen, Bossel Visierungen, mit Skizzen von Durchschnitten; —

5)TirynsLGriechenland!Tiryns, Maß Messlatte gemacht; alleine um den Itsch KaleLGriechenland!Itsch Kale, Muscheln gesucht.

6)TirynsLGriechenland!Tiryns, nivelliert, geschwommen; 2 – 8 nach AthenLGriechenland!Athen.OAthen77

—; AkropolisLGriechenland!Athen!Akropolis; abends AkropolisLGriechenland!Athen!Akropolis bei Mondschein.

8 nach PiräusLGriechenland!Piräus; 9 auf den AresLGriechenland!Ares;5Name des Schiffes, mit dem die Gesellschaft unterwegs war. Vgl. Rüter, „Mit Dörpfeld nach Leukas-Ithaka und dem Peloponnes“. KorinthLGriechenland!Korinth, ÄtnaLGriechenland!Ätna, PatrosLGriechenland!Patros.

IthakaLGriechenland!Ithaka, ArkoudiLGriechenland!Arkoudi, LeukasLGriechenland!Leukas, geschwommen; mit Dampferchen zum KaiserhausLGriechenland!Steno!Kaiserhaus, StenoLGriechenland!Steno. Im KaiserhausLGriechenland!Steno!Kaiserhaus geschlafen mit RüterPRüter, Heinrich, *1853, dt. Gymnasiallehrer und Oberstabsarzt VeldePVelde, Oberstabsarzt.

NidriLGriechenland!Nidri, MaduriLGriechenland!Maduri, SivotaLGriechenland!Sivota; DaskalioLGriechenland!Daskalio, IthakaLGriechenland!Ithaka, PatrosLGriechenland!Patros; auf den Lloyd; 11h ab. „Carniolia“.6Schiff des Österreichischen Lloyd.

Mittags KorfuLGriechenland!Korfu; mit 4 anderen in der Kabine.OKorfu

Nachts BrindisiLBrindisiOBrindisi die meisten steigen aus; nur Himmel und Wasser; dalmatische KüsteLDalmatische Küste.

Bad; IstrienLIstrien, PulaLPula, „Erzherzog Franz Ferdinand“7Das Schiff des Österreichischen Lloyd, das 1910 in Triest fertiggestellt wurde.TriestLTriest.OTriest½ 9 – 10 Triest.LTriest –DivačaLDivača.ODivača

Sankt-Kanzian-GrotteLSankt-Kanzian-Grotte. Große und kleine Doline, zuletzt Saal Sankt KanzianLSankt Kanzian durch; 4 – 6 Divača.LDivača –GörzLGörz;OGörz sehr schöne Stadt.

V / 1910 11 – 11 GörzLGörz – VillachLVillach – TauernLTauern – GasteinLGastein – SalzburgLSalzburg.OSalzburg

8 – 10 Salzburg.LSalzburg – Königssee.LKönigssee; Berchtesgaden.LBerchtesgaden SalzbergwerkLSalzbergwerk; 4 – 5 Berchtesgaden.LBerchtesgaden – Salzburg.LSalzburg

3 – 3 Salzburg.LSalzburg – MünchenLMünchen – JenaLJena.OJena Abends AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann abgeholt.

Der erste Kollegbesuch; Hackenberg;PHackenberg, Erich, stud. Mathematik und Naturw. in JenaA.M.-V.IAkademischer Musikverein Jena8Möglicherweise der Akademische Musikverein Jena. Antrittskneipe.

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3Tagebuch [Tilly-Briefe] 3. XI. 1911 – 23. XII. 1912 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮\(_{4}\)aAm Beginn des Dokuments stehen eine hier nicht wiedergegebene Seite mit der Überschrift Mainberg Adressen sowie zwei nicht von Carnap verfasste Briefe Tilly an Hedwig und Otti an Hedwig, die hier ebenfalls nicht wiedergegeben werden. Die meisten Kopfzeilen des Dokumentes enthalten den Eintrag >T, der darauf hindeutet, dass es sich um Briefe Carnaps an Tilly Neovius handelt. Andere Textteile sind Briefe von Tilly Neovius (Kopfzeile T\(\rightarrow \)) und Ottilie Ulmer (Kopfzeile O\(\rightarrow \)), die hier nicht wiedergegeben werden. Zum Status dieses Dokuments siehe auch unten, S.  f. XI / 1911OFreiburg Guten Morgen TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte! Du musst nämlich wissen, ich stehe unten im Hof und höre plötzlich was die Hölle runterklatschen.1Offenbar Reminiszenz an die gemeinsamen Tage auf Schloss Mainberg, wo der gewölbte, höhlenartige Eingang zum inneren Schlosshof „Hölle“ genannt wird (Tilly Neovius mag dort einmal die Hölle herunter gelaufen sein, als Carnap sich in diesem Hof befand). Vgl. auch die ähnliche Anspielung am 28. XI. 1911. Und wie ich mich umgucke, da bist Du das. Wollen wir etwas zusammen spazierengehen? Nein? Du hast jetzt keine Zeit? Aber Montag hast Du freien Tag? So, da werde ich auch Zeit haben, denk’ ich. Dann wollen wir jetzt mal jeder an seine Arbeit gehen.

Also jetzt wollen wir mal etwas in den WaldLFreiburg!Wald laufen. Ich will Dir dabei von unserer VogesenLVogesen-Fahrterzählen. Wenn Du aber heut’ keine Lust hast, können wir ja ein andermal gehen. Mit anderen Worten: Du kannst diese Seiten im Brief überschlagen, wenn’s Dich jetzt nicht interessiert, vielleicht liest Du’s dann ein andermal.

Vor einer Woche haben wir die FahrtO[Vogesenfahrt] gemacht; 5 Tage, von denen FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden leider nur einen mitmachen konnte, wegen der Anstrengung und des schlechten Wetters. Das fing nämlich schon gleich bei Beginn der Wanderung an. Von FreiburgLFreiburg fährt man hier quer durch die RheinebeneLRheinebene und ist in ein paar Stunden mitten in den VogesenLVogesen, deren südlichen Teil wir sehen wollten. Während des ersten Tags Dann gingen wir, d. h. noch 4 andere FreischärlerIFreischar, zuerst auf die deutsch-französische GrenzeLDeutsch-französische Grenze los, die dort gerade auf dem höchsten GebirgskammLGebirgskamm entlangläuft, und dann immer über den Kamm nach Süden, mit dem linken Bein im Vaterland, mit dem rechten im Ausland. Obwohl meist Regen und Nebel war, haben wir doch sehr viel Freude gehabt. Die Berge da sind ihrer Höhe und auch ihrer Gestalt nach großartiger, als im deutschen MittelgebirgeLDeutsches Mittelgebirge, das Du ja in an verschiedenen Stellen gesehen hast. Und dann trafen wir oft so herrlichen bunten Herbstwald. Manchmal hellte sich auch das Wetter für kurze Zeit auf, und 79 wir sahen die RheinebeneLRheinebene unten liegen und dahinter die Silhouette unseres SchwarzwaldesLSchwarzwald. Ein paar Mal war auch der Blick in die Alpen frei, und wir sahen \(_{4}\)🕮\(_{5}\) eine Reihe von hohen weißen Gipfeln, bis in die ZentralalpenLZentralalpen hinaus. Es war so fein, dass wir uns vorgenommen haben, im Winter bei schönem klarem Schneewetter wieder hinzugehen, um Ski zu laufen. – Die Häuser stehen da oben recht spärlich, sodass wir gegen 4 Uhr immer schon anfangen mussten, Quartier zu suchen, da es um 5 dunkel wurde. So hatten wir nur sehr wenig Zeit zum Wandern. Deshalb machten wir keine Mittagspausen, sondern aßen morgens reichlich warm und reichlich. Leute gibt’s da oben noch weniger als Häuser. Einmal haben wir 2 Tage und Nächte lang keinen Menschen gesehen. Wir übernachteten in den „Fermen“LVogesen!Fermen, das sind die Gehöfte, die aus großem Kuhstall mit Heuboden darüber und einigen kleinen Wohnräumen bestehen. Die hoch gelegenen FermenLVogesen!Fermen werden nämlich im Herbst von Mensch und Vieh verlassen. Die Wohnräume waren manchmal auf, oder es gelang uns, durch ein Fenster einzudringen; sonst mussten wir im Heuboden übernachten. Wenn wir dann in der einige Male hatten Gewöhnlich fanden wir Öfen dort und eine Menge Brennholz. Wenn wir dann in der Abenddämmerung nass und hungrig ankamen, hingen wir unsere nassen Sachen um den Ofen. Wer Lust hatte, nahm draußen noch ein kurzes Luftbad draußen. Dann holten wir aus unseren Rucksäcken trockene Sachen hervor und wärmten uns. Ferner hatten wir Sprituskocher bei uns und alle möglichen Sachen, um den Hunger zu stillen. Dann Das meiste Glück im Quartierfinden haben wir nach unserem schlimmsten Tag gehabt. Die Berge und Wälder sahen zwar gerade an dem Tag ganz herrlich aus. Aber bei dem Regen und Sturm hatten wir schon nach ein paar Stunden genug und kehrten wieder waren froh, ein gutes Obdach zu finden. Denk Dir nur, einer von den Studenten, er ist etwas älter und schon verheiratet‚2Gustav Franke. hatte statt Mantel oder so etwas einen Schirm mitgenommen. Doch an diesem Tage schnallte er ihn, bevor wir überhaupt ausrückten, auf den Rucksack. Wie nass er geworden ist, kannst Du Dir vorstellen. Nachher diktierte er mir ins \(_{5}\)🕮\(_{6}\) Freischar-„Fahrtenbuch“IFreischar als Wetterangabe für den Tag: „Starker Regen und welscher3Veraltet für französisch. Orkan, es fehlen die Worte.“ In der letzten Nacht bekam er auch etwas Schüttelfrost fühlte sich aber tagsüber immer äußerst wohl. Jetzt liegt der arme Kerl hier in der KlinikLFreiburg!Klinik; Influenza, Nierengeschichte. In ein paar Tagen will er aber wieder aufstehen. Was 80 wir an dem Tag für gewaltigen Spaß hatten, als wir da eine herrliche Bude fanden, musst Du Dir mal ausmalen. Wir fanden da einen großen Kamin, noch viel größer als in MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau, in dem wir schließlich gewaltige Baumklötze zum Brennen kriegten. Da hausten wir dann während der Dämmerung den und das lange abends furchtbar gemütlich zusammen. Da saßen wir um das Feuer herum und schwatzten oder auch nicht; dann sangen wir mal was und ein guter Gitarrenspieler zupfte dazu (die Zupfgeige hatte das Wetter bewundernswert statthaft vertragen). Dazu schlemmten wir in kulinarischen Hochgenüssen, als da sind: Schokoladenreis oder Grieß mit Aprikosen, dann Butterbrote mit Tee oder Kakao. Währenddessen sorgten wir immer dafür, dass alle unsere Sachen der Reihe nach zum Trocknen kamen; dies gelang uns merkwürdigerweise so gut, dass in die meisten Sachen nicht einmal Löcher hineinbrannten (mit Ausnahme von 2 Mänteln und einem Hemd, das plötzlich in Flammen aufging, aber noch in zusammenhängender Gestalt gerettet wurde). Dazu lasen wir uns auch mal was vor; dann lernten wir von uns gegenseitig neue Lieder usw. Kurz, wir lebten da oben wie die Fürsten und kultivierten uns geradezu zu Genussmenschen. Am anderen Tage mussten wir leider zu Tale steigen, da uns die Lebensmittel ausgingen. Da sahen wir dann wieder Menschen, beeilten uns aber, vor Abend wieder in die unbewohnten Gegenden hinaufzukommen, was uns auch noch gerade gelang. Du kannst Dir denken, wie wir über jede Kuh schimpften, die vonuns die Nähe von bewohnten FermenLVogesen!Fermen ankündigte und uns zwang, immer höher hinaufzusteigen.

Als es schon dunkel war, hatten wir dann kurze Zeit klaren Ausblick und sahen unten \(_{6}\)🕮\(_{7}\) in der RheinebeneLRheinebene die Lichter von mehreren Ortschaften schimmern. Unser stiller Wunsch, auch noch auf den großen BelchenLBelchen zu kommen, ist infolge des schlechten Wetters nicht in Erfüllung gegangen. Vielleicht stehen wir nächstens auf Skiern oben und sehen die Berge, auf denen wir jetzt waren, und den Kamm, auf dem wir entlang gelaufen sind, und RheinebeneLRheinebene, SchwarzwaldLSchwarzwald und AlpenLAlpen! Ich kann’s schon kaum erwarten, dass der Schnee endlich kommt. Und es ist doch erst Anfang November.

Abends, als wir hier ankamen, schleppte uns FrankePFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar Freiburg, so heißt der Verheiratete, gleich alle mit, wie wir waren, in seine Wohnung. Unterwegs holten wir noch FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden ab und hatten dann noch einen furchtbar netten Abend. Frau FrankePFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke ist ein feiner Mensch. Ich mag sie sehr gerne. Wir erleichterten ihr unsere Bewirtung durch die unsere übergebliebenen „Fressalien“ und eine Menge unterwegs gefundener Pilze. Während FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar Freiburg Abwesenheit haben seine FrauPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke und FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden sich gegenseitig in ihrer 81 Einsamkeit getröstet. Er hat ihr viel von MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau und MüllerPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller erzählt.4Der Theologe und Lebensreformer Johannes Müller betrieb seine „Pflegestätte persönlichen Lebens“ bis 1915 auf Schloss Mainberg in Unterfranken, ab 1916 auf Schloss Elmau bei Garmisch. Carnap war an beiden Orten häufiger Gast. Siehe auch die Einleitung, S. . Ich glaube sie wird mal hingehen. Sie passt sehr gut dazu.

Am anderen Morgen fing natürlich das schönste Wetter an. Aber da wir uns in unserer Laune so unabhängig vom Wetter gezeigt hatten, ver­lach­ten wir diesen lachten wir es jetzt, wo es uns höhnen wollte, aus.

Jetzt hast Du gesehen, was für famose Wanderfahrten wir FreischärlerIFreischar unternehmen. – Holla, TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte, es ist gleich ½ 1. Wir wollen mal schleunigst hier den Berg runterrennen, damit uns ja nicht die Suppe entgeht!

Nun habe ich dieOFreiburgendlosen Seiten vollgeschrieben von der Fahrt und nun stehen sie da. Anstatt zu überlegen, was Dich wohl interessieren könnte, habe ich einfach hergenommen, „wes mir das Herze voll war“‚5Vgl. Matthäus 12‚34 (Lutherbibel): „Wes das Herz voll ist, des gehet der Mund über.“ nämlich die schöne Fahrt, und habe immer dr. drauflos geschrieben, weil ich noch in der Erinnerung \(_{7}\)🕮\(_{8}\) solche Freude dran habe. An sich ist Dir das alles ja wohl schnuppe, wie’s auf der Fahrt hergegangen ist und was für Wetter war usw. Aber Du magst es vielleicht doch lesen, weil ich bei der ganzen Geschichte solche Freude gehabt habe, nicht wahr? Ich schließe das einfach von mir. Ich würde mich furchtbar freuen, wenn Du mir schriebst, was Du alles tust usw., eben weil Du das erlebt hast, wenn’s auch an sich keine welterschütternden Ereignisse sind.

Diese Woche haben wir von Fräulein KetelsPKetels, Fräulein =? Antonie Ketels, Pianistin aus Hamburg einen furchtbar netten Brief bekommen. „Wir“ ist eigentlich gelogen, FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden hat ihn bekommen. Aber das tut nichts. Außerdem steht drin, dass sie mir auch bald einen schreiben wird. Da freue ich mich schon im Voraus darauf.

Freitag und Samstag haben wir endlich mal wieder gute Musik zu hören bekommen. Freitag war nämlich ein Symphoniekonzert im Theater. Wir saßen zwar, da wir uns zu spät Karten geholt hatten, ganz oben auf der Galerie, aber die Akustik ist da sehr gut. Den ganzen Abend BeethovenPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist. Ich hörte andere Leute sagen, das wäre ihnen zu viel. Aber ich liebe solch einen einheitlichen Abend. Von manchen anderen Komponisten würde es mir allerdings auch zu viel werden. Man spielte auch die 7. Symphonie, aus der ich besonders den mittleren Satz, den sogenannten Trauermarsch, gerne habe, mit dem herrlichen Rhythmus: , der, wenn die Melodie sich emporschwingt, immer noch von den unteren Stimmen an­82gegeben wird und dem Ganzen so etwas schweres Dumpfes gibt. Unter anderem spielte dann ein Geiger noch die Romanze in G‑Dur. Ich kannte sie, weil ich sie schon mehrmals von HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg gehört hatte. Ich glaube, er hat sie auch mal im Helferinnenzimmer gespielt. Sie fängt etwa an:

Samstagabend haben wir dann BurmesterPBurmester, Wilhelm, 1869-1933, dt. Violinist gehört. Er war früher in HelsingsforsLHelsingfors, ist aber Deutscher und wohl der beste Geiger, den wir haben. Er spielte unter anderem BeethovensPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist Kreutzer-Sonate. \(_{8}\)🕮\(_{9}\) Er war so vollständig ohne jede Schauspielerei und Pose, wie man es selten sieht. Wir saßen auf dem Balkon, wo wir ihn ganz nah sehen konnten, weil FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden seine Hände, besonders die rechte, beobachten wollte. Da konnte ich sehen, dass auch sein Gesicht ganz kalt blieb. Wenn man ihn ansah, schien es fast, als stände er der Musik gleichgültig gegenüber. Nur wenn man nicht hinsah, wurde man ganz ergriffen und hatte unbedingt den Eindruck, als werde in diesem Moment Mom ein Kunstwerk geschaffen. Ich glaube man muss annehmen, dass die eigentliche schöpferische Tätigkeit (ich meine die BurmestersPBurmester, Wilhelm, 1869-1933, dt. Violinist, von der BeethovensPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist spreche ich natürlich nicht) lange vorher geleistet worden ist, nämlich während der Geiger sich in das Stück einarbeitete und es übte. Jetzt bei seinem Spiel leistet er quasi nur eine (natürlich im höchsten Sinne) automatische Reproduktion, ist aber nicht mehr der „schaffende Künstler“. Es ist beinahe so, wie wenn ein Maler sein Gemälde, in das er sein Tiefstes hineingelegt hat, jetzt, lange nachdem er es fertiggestellt hat, mit kaltem Lächeln den Beschauern hinhält.

Zähringerstr. 50; Wir sind nämlich vorgestern umgezogen und wohnen jetzt 3 Treppen hoch, was uns gestern abend sehr zustatten kam. Da fing nämlich plötzlich, als ich schon im Bett lag, ein Erdbeben an, und unsere Etage wackelte dermaßen, dass ich dachte, es könnte mir die Zimmerdecke auf die Nase fallen.6Vgl. Freiburger Zeitung, 17. XI. 1911, 1. Morgenausgabe, 2: „Ein Erdbeben, wie es hier seit Menschengedenken nicht erlebt wurde, rief gestern abend kurz vor ½ 11 Uhr in der Bevölkerung ungeheure Bestürzung hervor.“ Daraus, dass ich jetzt hier schreibe, kannst Du aber ersehen, dass sie es nicht getan hat. – Ob Du Dich wundern wirst, dass ich Dir einen Brief schreibe? Und gleich noch eine ellenlange Epistel.

Hast Du den Aufsatz von MüllerPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene MüllerBMüller, Johannes!1911@„Nicht Zurückblicken+!“, Blätter zur Pflege persönlichen Lebens 14 (3), 1911, 144-152 im letzten HeftIBlätter zur Pflege persönlichen Lebens, Zeitschrift7Die von Johannes Müller herausgegebene Zeitschrift Grüne Blätter/Blätter zur Pflege persönlichen Lebens. gelesen? Ich weiß nicht 83 mehr, \(_{9}\)🕮\(_{10}\) wie er heißt; er handelt so ungefähr von dem „Schwamm darüber!“Ich glaube, es stand der Spruch darüber: Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück …8Müller, „Nicht Zurückblicken!“. Das Zitat lautet vollständig: „Wer seine Hand an den Pflug legt und siehet zurück, der ist nicht geschickt zum Reiche Gottes.“

Nun musst Du wissen, dass es auf die Dauer nicht ausbleiben kann, dass Dein erinnertes Bild mir zur Salzsäule erstarrt. Und wer mag denn gerne mit toten Leichen Umgang haben? Darum ziehe ich es vor, mich alle paar Tage mit der lebendigen TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte zu unterhalten, wenn ich gerade etwas freie Zeit habe. Denn Du darfst nicht glauben, dass ich die wichtigen Stunden dazu nehme. Sondern während der Arbeitszeit freue ich mich manchmal, wenn ich daran denke, dass ich Dir nachher plötzlich begegnen kann, wenn ich will, und ein paar Minuten mit Dir gehen, um Dir was zu erzählen. Oder wenn ich von der UniversitätIUniversität Freiburg nach Hause gehe, denke ich, ob Du jetzt wohl schon auf meiner Bude sitzt, um mich zu besuchen. Und manchmal ist es dann so. Und dann setz’ ich mich an den Schreibtisch und erzähle darauf los. Und Du sitzt hinter mir am Fenster, wo man in die rot und gelben SchwarzwaldwälderLSchwarzwaldhinsieht hinsieht hinaufsieht, und musst wohl alles hören, was ich erzähle. Denn manchmal unterbrichst Du mich auch, und ich muss eine Pause im Schreiben machen und hören, was Du sagst.

Heute höre ich, wie Du mir erzählst, dass Du vielleicht nicht fertig wirst bis Weihnachten mit Deinen Studien.9Vgl. TBT 30. XI. 1912R. Gewiss wäre das schade, und ich würde mich ja sehr freuen, wenn Du noch in diesem Jahre das Ziel erreichtest. Aber so wichtig ist das doch nicht. Ich fürchte fast, dass Du jetzt zu viel arbeitest, um es doch noch zu erzwingen. Ich würde es noch mehr, als dass Du das Ziel nicht erreichst, bedauern, wenn Du jetzt immer hinter Deinem Schreibtisch säßest, bis Du ganz blass aussähest, statt in den Schnee hinauszulaufen, den ihr jetzt da wohl schon habt. Das wäre doch schrecklich! Darum musst Du auch nicht schimpfen, wenn ich Dir „gute Ratschläge“ gebe, als ob ich ob schon doppelt so alt wäre, als ich bin. \(_{10}\)🕮\(_{11}\)

Denk Dir nur, bei dem Erdbeben ist FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden, wie er mir erzählte, aus dem Bett gefallen. In FreiburgLFreiburg sind nur einige Ziegel von den Dächern gefallen und eine Mauer eingestürzt. Das MünsterLFreiburg!Münster ist zum Glück unbeschädigt, obwohl die Spitze furchtbar geschwankt haben soll. Man hat so ein ganz doll 84 hilfloses Gefühl, wenn man so samt Bett, Zimmer, und Haus gerüttelt wird und kann sich gar nicht dagegen wehren.

Jetzt schließ ich schnell, weil wir heute und morgen eine 2‑tägige Wan­de­rung in den SchwarzwaldLSchwarzwald machen. Gleich geht’s los. Lebe wohl!

Das war mal wieder fein da draußen. Samstagnachmittag so warm und schöner Sonnenschein, dass wir oben im TitiseeLTitisee gebadet haben (aber nur ganz kurz!) und gestern gingen wir oben im Schnee, und es schneite noch, und wir bekamen die Sonne fast gar nicht zu sehen. Nächsten Sonntag gehen wir hoffentlich mit Skiern auf den FeldbergLFeldberg. Samstagabend kehrten wir in einem kleinen Gasthause ein und saßen nach dem Essen um den schönen Kachelofen und lasen uns aus dem „Parzival“BEschenbach, Wolfram von!Parzival. Neu bearbeitet von Wilhelm Hertz, Stuttgart, 1898 vor, den einer mitgenommen hatte. Du kennst vielleicht dieses mittelhochdeutsche Epos, das Wolfram von EschenbachPEschenbach, Wolfram von, um 1170 bis nach 1216, dt. Dichter aus dem Sagenkreise von König Artus’ Tafelrunde und den Gralsagen gedichtet hat. Wir wollten eigentlich früh zu Bett gehen, aber wir hatten solche Freude daran, dass es schließlich fast 12 Uhr war, als wir aufhörten. Leider können wir’s nicht im Original lesen, da das zu langsam gehen würde, aber wir haben eine sehr gute neue deutsche Nachdichtung‚BEschenbach, Wolfram von!Parzival. Neu bearbeitet von Wilhelm Hertz, Stuttgart, 189810Vermutlich die Nachdichtung von Wilhelm Hertz. Siehe LL . die wir noch öfter mitnehmen wollen, wenn wir Zwei-Tage-Ausflüge machen.

Durch so eine Wanderung kommt man sich viel näher, als wenn man sonst eine Woche zusammen lebt, wenn wir FreischärlerIFreischar auch mittags immer zusammen essen. Auf der Wanderung hat man eben alle Anstrengungen und alle Genüsse, alles, was einem unangenehm ist \(_{11}\)🕮\(_{14}\)bEs folgt ein Brief Tilly an Friedrich, der hier nicht wiedergegeben wird. oder worüber man sich freut, gemeinsam. Es ist so furchtbar schade, dass FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden nicht mitkam. Aber wir haben zum Glück noch wöchentlich noch mehrere Abende, die wir FreischärlerIFreischar gemeinsam zubringen.

Gestern hörte ich, dass hier ein Medizinprofessor am Morgen nach dem Erdbeben zu einem Kollegen gesagt hat: „Seien sie froh, dass sie nicht verheiratet sind; ich habe gestern die halbe Nacht mit meiner Frau vor dem Hause spazieren gehen müssen, weil sie nicht wieder hineinwollte.“

Na, wenn alle Frauen so ängstlich sind, werde ich keine heiraten, wenn sie auch noch so schönen Apfelstrudel backen kann. –

In der FreischarIFreischar lesen wir jetzt an einem Abend in jeder Woche HerdersPHerder, Johann Gottfried, 1744-1803, dt. Dichter „Reisejournal“BHerder, Johann Gottfried!1904@„Journal meiner Reise im Jahr 1769“, ders., Ideen, Jena, 1904, das er auf seiner Fahrt von RigaLRiga nach ParisLParis (glaube ich) geschrieben hat. In RigaLRiga war er Pfarrer, Lehrer und ich weiß nicht alles85 was gewesen. Und nun sitzt er da auf dem Schiff, ist froh, dass er all den Krempel hinter sich gelassen hat, die ganze gewohnte Umgebung, Menschen, Bücher usw. und macht sich recht ordentlich Luft im Anblick des großen Himmels und der weiten OstseeLOstsee (Deiner OstseeLOstsee!). Man merkt es dem Buche auch an, dass es nicht am Schreibtisch entstanden ist, es weht so eine staubfreie Luft darin. Schon dem Stil merkt man es an, in welcher Stimmung HerderPHerder, Johann Gottfried, 1744-1803, dt. Dichter war, dass er sich den Teufel darum scherte, ob seine langen Sätze auch immer syntaktisch richtig beg gebaut waren. Und dann wirft er großzügige Ausblicke auf die Kultur und Wissenschaft usw., was man da nicht alles alles Neues noch würde entdecken und leisten können. Es ist fabelhaft, was HerderPHerder, Johann Gottfried, 1744-1803, dt. Dichter damals schon alles in seiner Fantasie vorausschauend geahnt hat. – Ich freue mich schon wieder auf nächsten Freitag, wo wir weiter \(_{14}\)🕮\(_{15}\) lesen und uns darüber unterhalten werden.

Dienstagabend, 21. XI. 11

Heute Abend haben wir in der FreischarIFreischar einen „Wissenschaftsabend“.11Vgl. zu Carnap und der Freiburger und Jenaer Freischar Werner, „Freundschaft| Briefe|Sera-Kreis“, 113–118. Aber vorher habe ich grade gerade noch etwas Zeit, um Dir zu erzählen, was das ist. Zum Unterschiede von den Leseabenden freitags, wo wir ganz unter uns sind und irgendwelche Werke bedeutender Männer im Zusammenhange durchlesen und uns gegenseitig zum Verständnis helfen, nachdem schon vor dem Abend jeder den betr. Abschnitt möglichst schon für sich durchgelesen hat‚ – laden wir zu den Wissenschaftsabenden einige Gäste ein, aber möglichst wenige, und meist nur solche Leute, mit denen wir uns schon gut verstehen, auch Damen. Solch ein Abend ist heute. Eigentlich wollten wir ihn im Anschluss an einen Abendspaziergang in einem Hause draußen im Walde machen, aber es regnet leider, und da nehmen wir Rücksicht auf die Gäste. An solch einem Dienstagabend strengen wir unsern Geist nicht sonderlich an, sondern sind nur gemütlich beisammen. Einer von uns sorgt dafür, dass außer dem Plaudern auch noch sonst Stoff vorhanden ist. Er sucht z. B. etwas aus, was er vorlesen will und passende Lieder, die wir singen wollen, usw; neulich wollte ich auch dabei draußen die Tänze machen, bei Vollmond; doch sagten leider fast alle Damen ab, da wir zu spät eingeladen hatten. Heute wird einer AndersensPAndersen, Hans Christian, 1805–1875, dän. Schriftsteller Märchen vorlesen, und vorhin bat er mich noch, Gösta BerlingBLagerlöf, Selma!1899@Gösta Berling, Leipzig, 1899 mitzubringen, damit er was in Reserve habe.

Außer diesen Abenden turnen wir noch zweimal in der Woche je 1 ½ Stunde. Es ist schändlich, dass die reiche Stadt FreiburgLFreiburg keine akademische 86 Turnhalle hat. Aber man hat uns die sehr schöne TurnhalleLFreiburg!Turnhalle eines GymnasiumsLFreiburg!Gymnasium für die 2 Nachmittage überlassen. Ich habe sehr große Freude am Turnen, obwohl ich fast der schlechteste Turner bin von den Sechsen, die mitmachen. Ich habe ja fast 2 Jahre nicht mehr geturnt und bin deshalb sehr ungeschickt, und die \(_{15}\)🕮\(_{16}\) Arm- und Brustmuskeln sind sehr schwach geworden. Umso größere Freude habe ich an den Fortschritten, die ich in der kurzen Zeit schon gemacht habe. Da wir nur 6 sind, so lernt man ordentlich was, besonders da ein paar gute Turner dabei sind. —

Nun kann ich Dir doch nicht verschweigen, dass ich gestern neidisch auf FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden war. Da kam nämlich Dein Brief. Dass ich meinen guten „ollen Friederich“PRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden nochmal neidisch ansehen könnte, hätte ich nicht gedacht. Zwar überwog doch die Freude, etwas von Dir zu hören, und die Freude an FriedrichsPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden Freude, aber sie war doch nicht ganz rein; zu dumm, nicht wahr? Und ich habe Dir doch noch gar nicht geschrieben. Und wenn Du diesen Brief bekommen hast, so hoffe ich wirklich auf einen Brief von Dir. Jetzt habe ich genug gequatscht und muss schließen. Ich muss nämlich noch Frau FrankePFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke in der KlinikLFreiburg!Klinik abholen, wo ihr MannPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar Freiburg leider immer noch liegt. Ich habe ihn heute besucht; da war er zum Glück wieder ganz heiter und will noch diese Woche nach Hause. Frau FrankePFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke geht natürlich mit zu unserem Abend.

Es ist doch schade, dass der gute Ff12Günther Beindorff.PBeindorff, Günther, 1890-1952, Freischar Freiburg, dt. Unternehmer da noch in seiner „Bremer Gesellschaft“IBremer Gesellschaft, Freiburg13Freiburger Studentenverbindung. ist, aus der er ja austreten wollte, obwohl er zum 1. Vorsitzenden gewählt war. Wenn seine Hoffnungen berechtigt wären, so wäre es ja gut. Er hat nämlich den Vorsitz niedergelegt und sich zum inaktiven Mitglied machen lassen, und hofft so noch indirekt auf den Betrieb einen heilsamen Einfluss ausüben zu können. So sind wir dann nur selten mal zusammen. FfPBeindorff, Günther, 1890-1952, Freischar Freiburg, dt. Unternehmer ist sehr begabt und gewandt, aber ich habe immer den Eindruck, als kämen seine Fähigkeiten in der der Bremer GesellschaftIBremer Gesellschaft, Freiburg nicht richtig zur Geltung, besonders wenn er Inaktiver ist. An der FreischarIFreischar stößt ihn, glaube ich, ein wenig die zu geringe Achtung der äußeren konventionellen Formen ab, die ihm infolge seiner Herkunft und des Einflusses der sehr vornehmen Bremer GesellschaftIBremer Gesellschaft, Freiburg\(_{16}\)🕮\(_{17}\) sehr wertvoll erscheinen. Doch hat er soviel Interesse an der FreischarIFreischar, dass er uns einen geheimen Monatsbeitrag von 20 M angeboten hat. Wir können zwar für Miete von LokalLFreiburg!Lokal und TurnhalleLFreiburg!Turnhalle, für ein größeres Winterfest und die Anlage einer Bücherei ganz gut Geld gebrauchen, haben aber abgelehnt, da wir 87 Menschen und nicht Geld brauchen, um eine Reform des Studentenlebens durchzuführen, und um unserer Unabhängigkeit willen. So wird er mit der FreischarIFreischar wohl nur wenig in Berührung kommen, und da im Winter ja die Abende so kolossal besetzt sind, mit uns beiden persönlich wohl auch nicht so oft, wie wir möchten. Doch treffe ich ihn öfter kurz zwischen den Vorlesungen.

Weißt Du noch, was Du kurz vor unserem Abschied zu mir sagtest? Ich soll nett zuIch glaube: BeindorffFfPBeindorff, Günther, 1890-1952, Freischar Freiburg, dt. Unternehmer sein. Dasselbe möchte ich Dir jetzt auch sagen, wenn Du auch 2000 km von ihm weg bist. Ich kann mir nicht denken, dass ein paar Samenkörner, die Du ausstreust, unfruchtbar bleiben können. –

Als ich hier gar keinen SchwedenLSchweden fand, habe ich angefangen, in einem Selbstunterrichtskursus zu arbeiten, aber die Aussprache kann man vom Papier ja doch nicht lernen. Endlich habe ich jetzt zu meiner großen Freude eine nette junge Schwedin gefunden, die zwar nicht Sprach‑, sondern Turnlehrerin ist, uns (das heißt noch einem Bekannten von mir) aber doch Stunden geben will. Übermorgen geht’s los. Unterdessen kann ich aber wenigstens schon einen Brief lesen, wenn auch mit Anstrengung und Lexikon. Aber wenn ich Deinen Brief so ganz fein verstehen soll, so schreibe lieber doch noch Deutsch. Aber willst Du nicht mal Deine Schwester fragen, ob sie mir nicht auch mal noch einen netten schwedischen Brief schreiben wollte, wie Dir nach MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau? Damals habe ich leider kein Wort davon verstehen können, aber jetzt würde ich mich sehr darüber \(_{17}\)🕮\(_{20}\)cEs folgt ein Brieffragment Guten Tag Lisi!, das hier nicht wiedergegeben wird. freuen. Ob sie das wohl tut? Om du säger henne det, visst.14Schwedisch für „Wenn Du ihr das sagst, gewiß.“

Donnerstag Mittwochabend, 23. XI.

Nun bin ich so oft zu Dir gekommen und habe Dir viel erzählt von dem, was mir Freude macht. Jetzt ist mir aber gar nicht recht freudig zumute. Und doch komme ich zu Dir. Oder vielmehr gerade deshalb. Ich Du sollst mir jetzt was erzählen, wie David, der vor Saul spielen musste, wenn ihn „der böse Geist plagte“. Oder richtiger wie Frau Musika vor Gösta, denn von dem, was Du mir jetzt erzählst, hört mein Ohr ja gerade so viel, wie Gösta von der BeethovenPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist-Sonate des alten Kavaliers.BLagerlöf, Selma!1899@Gösta Berling, Leipzig, 189915Anspielung auf Lagerlöf, Gösta Berling. Es ist zu dumm, dass auch heute gerade weder FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden hier ist, noch ich ein Konzert oder so etwas habe, um mich zu zerstreuen. Oder vielleicht ist es auch gut, 88 dass man sich nicht künstlich zerstreut, sondern sich mit sich selbst allein abfindet. Nun habe ich mir überlegt, worauf ich mich alles freue für die Zukunft. Morgen früh mache ich Experimente im psychologischen LaboratoriumLFreiburg!Psychologisches Laboratorium, woran ich große Freude habe. Morgen Abend haben wir dann den Herder-LeseabendPHerder, Johann Gottfried, 1744-1803, dt. Dichter. Übermorgen früh die 1. Schwedischstunde, abends sind wir bei einer MainbergerinLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau eingeladen, die mit Fräulein KetelsPKetels, Fräulein =? Antonie Ketels, Pianistin aus Hamburg befreundet ist. Sonntag Skilaufen, oder wenn kein Schnee ist, Spazierengehen mit FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden und FfPBeindorff, Günther, 1890-1952, Freischar Freiburg, dt. Unternehmer. Und so geht das weiter. Nächste Woche ein Konzert, wo unser bester CellistPBecker, Hugo, 1864–1941, dt. Cellist herkommt.16Hugo Becker. Vgl. Carnap an seine Mutter, 29. XI. 1911 (RC 025‑05‑25).KG Und dann der Dezember mit Schnee und Skilaufen. Und die Weihnachtsferien, wo ich nach Hause fahre. Und dann wieder hier den schönen Winter mit Arbeit und Genuss. Und dann schon alle möglichen Pläne für nächsten Frühjahr Sommer. Bin ich so ein undankbares Gemüt? All die schönen Vorfreuden helfen mir nichts. \(_{20}\)🕮\(_{21}\)Als kleiner Junge wurde mir mal Als ich noch ein ganz kleiner Junge war und mich in den Finger geschnitten hatte, erzählte mir einer, dass ein Soldat noch nicht einmal schreie, wenn ihm die Nase abgehauen würde (das schien mir nämlich am schrecklichsten). Das imponierte mir sehr, sodass ich mein Schmerzlein vergaß. Ebenso geht es mir jetzt mit meinem Kümmerlein, wenn ich mir vorstelle, dass es auch wirkliches Leid gibt, dass einem geschehen kann. Dass Du z. B. Deinen Großvater verlieren musstest. Ich glaube, ich kann das ein wenig nachempfinden. Wenn ich auch meine Großväter fast gar nicht mehr gekannt habe, so war es doch etwas Ähnliches, als im vorigen Jahr der beste Freund meines Vaters17Wahrscheinlich Peter Siebel.PSiebel, Peter (1843-1909), genannt Ohm Siebel, Volksschulrektor in Barmen, Carnaps Patenonkel starb, ein einfacher Volksschullehrer, bei dem wir auch zuerst in die Schule gegangen sind, aber ein Mann von reinem Gold. Dass ich jetzt gerade an das Unglück denke, das Dir gerade geschehen ist, musst Du mir nicht verdenken. Das hilft mir über den Graben hinwegzuspringen, der mir jetzt gerade vor die Füße kommt. – Ich will jetzt etwas von LagerlöfPLagerlöf, Selma, 1858-1940, schwed. Schriftstellerin lesen, was ich mir neulich gekauft habe.18Vgl. die Leselisten, Einträge , , .Es hat immer Wenn die LagerlöfPLagerlöf, Selma, 1858-1940, schwed. Schriftstellerin erzählt, das übt immer so eine wunderbare Wirkung auf mich aus. —

11 Uhr.

Soeben habe ich meinen Zimmernachbarn zum ersten Mal besucht. Ich wollte ihn eigentlich nur fragen, ob es ihn stören würde, wenn wir morgen den Leseabend auf meinem Zimmer machten. Aber es war ist so ein netter, junger Student, da bin ich etwas bei ihm geblieben. Er musste mir von 89 KielLKiel erzählen, wo er im Sommer war, vom Rudern und Segeln, und von seiner Reise durch SchwedenLSchweden. Jetzt, wo ich wiederkomme, ist meine Lampe ausgebrannt, so schreibe ich bei Kerzenschein. Vorher habe \(_{21}\)🕮\(_{22}\) ich nämlich noch „das Mädchen vom Moorhof“BLagerlöf, Selma!1909@Das Mädchen vom Moorhof, Der Spielmann, München, 1909 gelesen.19Siehe LL .Das hat mich ganz gewaltig gepackt. Da vergisst man wahrhaftig seine Kleinigkeiten. Nun denke ich noch einen fröhlichen Gute-Nach-Gruß an Dich und gehe getrost zu Bett.

Man ist doch zum Glück noch ein gutes Stück Kind; zum Glück. Warum „man“? Ich.

Man hat mir schon manchmal Schreibfaulheit vorgeworfen. Na, darüber kannst Du Dich nun wirklich nicht beklagen. Ich hätte auch noch so viel Dir zu erzählen, z. B. von einem furchtbar netten Menschen, einem jungen StudentenGarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe, der sich in einem DorfLFreiburg!Dorf in der Nähe eine alte HütteLFreiburg!Hütte wohnlich eingerichtet hat, wo wir ihn am Sonntag mit FfPBeindorff, Günther, 1890-1952, Freischar Freiburg, dt. Unternehmer besucht haben. Oder von meinen Studien, wo ich aber nicht genau weiß, ob Dich das nicht langweilt. Und noch viele andere Dinge. Aber dieser Bandwurm, der immer mehr in die Länge wächst, flößt mir selbst allmählich Grauen ein. Darum will ich jetzt Abschied nehmen. Mit den allerherzlichsten Glückwünschen für das Neue Jahr‚20Die Post nach Schweden war damals wohl lange unterwegs, was das frühe Datum erklären könnte.in das Du jetzt hineinrennen willst, als ob Du durch die „Hölle“ in den unteren Hof liefest.21Anspielung auf den Eingang zu Schloss Mainberg. Vgl. TBT 3. XI. 1911R. Noch siehst Du erst ein kleines Stückchen durch den TorbogenLFreiburg!Torbogen schimmern und weißt noch nicht, was Du da alles sehen und erleben wirst. Einen recht erfolgreichen Abschluss Deiner Universitätsstudien; das wünsche ich Dir. Aber das ist ja nur äußerlich. Das andere kann man nicht so sagen, aber doch empfinden und wünschen. Man muss noch manchmal durch einen dunklen GewölbegangLFreiburg!Gewölbegang. Und wenn man durch ist, steht man vielleicht im hellsten Sonnenglanz. Das muss man immer hoffen. Ich glaube, wir beide kommen sind beide so, dass wir nicht leicht in eine Lage kommen, wo wir diese Hoffnung verlieren. Das ist eine schöne Gabe. Die mögest Du recht behalten. Das ist mein spezieller Geburtstagswunsch. Nun lebe wohl, auf Wiedersehen. Hej! Dein Rudi Carnap. 90

FreiburgLFreiburg i. B.LBreisgau Zähringerstr.LFreiburg!Zähringerstraße 50.

Eingeschriebener Brief.

28. XI. 11. \(_{22}\)🕮\(_{49}\)dIn der Paginierung des Manuskripts fehlen 22 Seiten. Dann folgen zwei Briefe von Tilly Neovius an Carnap, die hier nicht wiedergegeben werden.

I / 1912 Liebe TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte! StockachLStockach, den 20. I. 12.OStockach

Über Deinen Brief habe ich mich sehr gefreut. Davon erzähle ich Dir nachher noch. Jetzt muss ich Dir mal erst auseinandersetzen, wie ich hierher nach StockachLStockach komme, in die Nähe des BodenseesLBodensee. Vorige Woche sind nämlich in DeutschlandLDeutschland die Reichstagswahlen gewesen‚22Bei den Wahlen zum Deutschen Reichstag am 12. I. 1912 erreichten die SPD 34‚8%, das katholische Zentrum 16‚4% und die von Carnap damals unterstützten Liberalen (NLP und FVP) zusammen 25‚9%. Im Wahlkreis Konstanz, Überlingen, Stockach setzte sich in der Stichwahl der Kandidat des Zentrums durch, im Wahlkreis Freiburg, Emmendingen der Kandidat der Liberalen Partei. die aber in vielen Wahlkreisen noch nicht entschieden sind, weil bei der Hauptwahl keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit bekommen hat. In dem Falle finden dann „Stichwahlen“ statt zwischen den beiden Kandidaten, die die meisten Stimmen bekommen haben. Und diese Stichwahlen sind inBadenLBaden heute. Sowohl in im Wahlkreis FreiburgLFreiburg, als auch in dem von KonstanzLKonstanz ist das ZentrumIZentrum, Deutsche Zentrumspartei (die politisch-katholische, ultramontane Partei) in Stichwahl mit den LiberalenILiberale Partei gekommen. Das sind neben den KonservativenIDeutschkonservative Partei und den SozialdemokratenISPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands die 4 Hauptparteien des deutschen ReichtagsLBerlin!Reichstag. Wenn Du wüsstest, mit welchen Mitteln in dem katholischen SüddeutschlandLSüddeutschland die Geistlichkeit für das den Sieg der papistischen Partei kämpft, so würde es Dir auch nicht schwerfallen, zu entscheiden, welcher Seite Du Deine Sympathie schenken würdest, auch wenn Du sonst politisch noch so wenig eine feste Überzeugung hättest, wie ich. So habe ich mich denn der liberalen ParteiILiberale Partei in FreiburgLFreiburg zur Verfügung gestellt, um am Wahltage Handlangerdienste zu leisten, wie Wahlzettel abgeben, Aufrufe verteilen, säumige Wähler zur Urne schleppen und dergl.23Das Wahlalter lag in Deutschland bis 1918 bei 25 Jahren. Carnap war Anfang 1912 erst 21 und damit nicht wahlberechtigt. Zuerst wollte ich mit einem andern FreischärlerIFreischar in ein SchwarzwalddorfLSchwarzwalddorf hinauf, das zum Wahlkreis FreiburgLFreiburg gehört, um dort zu „arbeiten“. Doch wurde gestern mittag plötzlich telefoniert, dass im Konstanzer WahlkreisLKonstanz Hilfskräfte nötiger seien. So packte ich sofort den Rucksack und fuhr mit einigen andern FreischärlernIFreischar für 2–3 Tage in die schöne BodenseegegendLBodensee, wozu wir trotz der gar 91 nicht so großen geringen Entfernung 6 Stunden Bahnfahrt gebrauchten. Heute morgen wurden wir dann zu Fuß, mit Auto oder Wagen in die ganze Gegend zerstreut. Jetzt benutze ich einige ruhige Augenblicke zwischen dem „Mittagessen“ und der Beförderung Weiterbeförderung zum „Nachmittagsdienst“, um Dir mal schnell zu schreiben.

FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden konnte natürlich nicht mit, denn der ist ja schon 25 Jahre alt und muss deshalb selbst in FreiburgLFreiburg wählen. FfPBeindorff, Günther, 1890-1952, Freischar Freiburg, dt. Unternehmer hilft in FreiburgLFreiburg mit, indem er im Auto in der Stadt rumfährt, und die Herren, \(_{49}\)🕮\(_{50}\) von denen man vermutet, dass sie liberalILiberale Partei wählen, die aber zu faul sind, selbst zu kommen, im Wagen zum Wahllokal zu schleppen. Heute abend um 7 Uhr fällt dann die Entscheidung, sowohl in FreiburgLFreiburg, wo „wir“ wohl siegen werden, als auch hier im Konstanzer WahlkreisLKonstanz, wo die Sache schwieriger steht. Da wir nun einmal hier unten sind, werden wir morgen den Sonntag benutzen, um den BodenseeLBodensee zu besuchen, entweder um den Sieg zu feiern, oder zum Trost. Heimwärts fahren wir dann vielleicht über BaselLBasel, um uns die schöne Stadt und die BöcklinPBöcklin, Arnold, 1827-1901, schweiz. Maler- und FeuerbachPFeuerbach, Anselm, 1829–1880, dt. Maler-Bilder anzusehen. Übrigens schreibe ich hier nicht etwa den Brief selbst.Sondern stenografiere auf ein Papier Dazu hätte ich doch keine Zeit; sondern stenografiere mir auf ein Papier, und brauch’s dann in FreiburgLFreiburg nur abzuschreiben. Das kann ich Das geht fix. [Allerdings; trotzdem hoffentlich leserlich.] Nachmittags.

Nun sitze ich hier in dem netten Dorfe MahlspürenLStockach!Mahlspüren, im Rathauszimmer, wo das Wahllokal ist. Die 3 Bauern, die da als Wahlvorsteher und ‑beisitzer um die Urne sitzen, sind zwar, wie ich gemerkt habe, Zentrums­leute, lassen mich aber ganz ruhig, obwohl ich nicht das gesetzliche Recht dazu habe, in dem geheizten Zimmer Platz nehmen, damit ich nicht auf dem kalten Flur zu stehen brauche. Denn jetzt nach 3 Uhr ist gerade eine schwache Zeit, wo kaum jede halbe Stunde ein Wähler kommt. Als diese 3 Leute das Propagandablatt sahen, das ich draußen den Wählern, bevor sie hereinkommen, außer dem liberalen StimmzettelILiberale Partei in die Hand drücke, sagten sie nicht viel, sondern gaben mir eine ZentrumszeitungIZentrum, Deutsche Zentrumspartei, die ich zu ihrer Genugtuung auch recht eifrig durchlas. Als ich sie fragte, ob sie als Wahlvorsteher selbst auch wählen dürften, sagten sie: „Ja gewiss, und gut.“ „Was heißt denn gut gewählt?“„Na, wenn man halt recht wählt.“ „Ja, aber der eine nennt dies gut, und der andre das.“ „Das muss auch so sein, sonst brauchte man ja überhaupt nichtzu wählen keine Wahlen zu machen.“ Leider sind hier draußen nicht Parteilisten geführt worden über die, die schon gewählt haben, wie das in den Städten gemacht wird. StockachLStockach gemacht worden ist; So da saß z. B. in StockachLStockach auf der „Stadt“ immer einer von der Partei mit im Wahllokal und schrieb jeden auf, der 92 kam. Die Zettel wurden dann immer\(_{50}\)🕮\(_{51}\)Aufs dem Parteisekretariat geschickt, wostrichen wir dann diese Namen in der gedruckten Wählerliste aus. Nun können sie da heute Nachmittag die, die noch nicht gewählt haben, besuchen.

Durch das Fenster Auf der Fensterbank schreibend sehe ich in die schöne Gegend unter dem klarblauen Frosthimmel, durch die ich hergefahren bin. Nicht sehr weit sieht man auf einem Berg ein altes SchlossLStockach!Schloss, das da eine wundervolle Lage hat. Wie ich mir erzählen lasse, gehört es zu SigmaringenLSigmaringen (HohenzollernLHohenzollern) und ist jetzt ein Bauerngut. Da oben möchte ich auch wohnen!

Während der ganzen Zeit, die ich hier schreibe, ist noch kein Wähler wieder gekommen. Die guten Leute hier sitzen da, schweigen meist und rauchen, und kucken mal zum Fenster hinaus. So habe ich denn wohl noch Zeit, Dir allerhand jetzt allerhand zu schreiben.

Zuerst mal von Deinem Brief. bevorBevor ich ihn bekam, machte ich die verschiedensten Entwürfe zu Briefen an Dich. Übrigens wollte FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden mir überhaupt nicht glauben, dass ich seit MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau noch nichts von Dir bekommen hätte. Er wusste, dass ich Dir einen langen Brief geschrieben, und meinte nun, das wäre Dir sicher zu aufdringlich vorgekommen, worauf ich zuerst einen großen Schreck bekam, doch konnte ich mir’s nicht recht denken. Meinen ersten Entwurf verwarf ich als zu sentimental, der 2. verfiel ins Gegenteil und wäre ganz bös’ geworden. Wie ich’s gar nicht meinte. Schließlich dachte ich: Wenn Schluss ist, ist Schluss, und wenn sie nicht will, brauch’ ich auch nicht zu schreiben. Dann fuhr ich Samstag auf die Skitour los, ganz wundervoll, oben in die Berge. Da kam’s mir plötzlich, es hätte doch gar keinen Sinn, mich zu beunruhigen darüber zu beunruhigen, dass BeindorffPBeindorff, Günther, 1890-1952, Freischar Freiburg, dt. UnternehmerFfPBeindorff, Günther, 1890-1952, Freischar Freiburg, dt. Unternehmer einen langen Brief bekommen hätte (den er mich am Abend vorher hatte sehen lassen, wenigstens von außen), und ich keinen nicht. Du würdest wohl denken, das sei nicht nötig, wir würden auch trotzdem gute Freunde bleiben. Ich wurde ganz sicher und froh und dachte: Dann will ich ihr nächstens mal wieder was erzählen, wenn sie auch keine Zeit hat zu antworten. Und als ich dann Sonntagabend nach \(_{51}\)🕮\(_{52}\) Hause kam und FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden von unserer schönen Fahrt erzählt hatte, sagte er: So, nun darfst du dir zur Belohnung auch mal wünschen, was du willst. Und wirklich kam zog er mit der Miene eines beglückenden Zauberers die Erfüllung des Wunsches aus seiner Tasche.

Als ich zuerst las, Du bekämst Herzklopfen, wenn du an den Unterricht mit der Französin dächtest, da dachte ich, Du meintest den Französisch­93unterricht bei ihr, nicht die Schwedischstunde, die Du ihr geben willst. Denn ich traue Dir doch zu, dass Du ihr guten Unterricht geben wirst, zumal in Deiner Muttersprache (oder vielmehr Vatersprache). Meine Schwe­disch­stunde macht mir viel Freude, wenn ich auch kaum jede Woche eine Stunde nehmen kann. Wie nett und vernünftig meine Lehrerin ist, kannst Du schon daran sehen, dass sie, als ich kaum das Notwendigste der Grammatik wusste, mit Lektüre anfing. Dass Du schreibst, ich möchte versuchen, LagerlöfPLagerlöf, Selma, 1858-1940, schwed. Schriftstellerin zu lesen, hat mich sehr gefreut, weil ich mir das nämlich auch ausgesucht habe. Die Lehrerin schlug mir nämlich StrindbergPStrindberg, August, 1849-1912, schwed. Schriftsteller oder GeijerstamPGeijerstam, Gustaf af, 1858-1909, schwed. Schriftsteller vor. Doch haben wir dann angefangen „herrgårdssägen“BLagerlöf, Selma!1899@En herrgårdssägen, Stockholm, 1899 zu lesen.24Lagerlöf, En herrgårdssägen. Siehe LL . Jetzt lese ich meist allein, nur ab und zu mal wieder ein Kapitel in der Stunde, um die richtige Aussprache zu lernen. Jetzt habe ich das Buch schon fast durch. Es hat mir sehr viel Freude gemacht. Auch gerade der Stil, der mir schon in den deutschen LagerlöfPLagerlöf, Selma, 1858-1940, schwed. Schriftstellerin-Büchern so gefiel. Für ein Buch, um in einer neuen Sprache ist es auch ferner sehr angenehm, dass LagerlöfPLagerlöf, Selma, 1858-1940, schwed. Schriftstellerin mit einem so kleinen Wortschatz so schön schreiben kann. Z. B. kommen im „Fenrik Stål“BRuneberg, Johan Ludvig!1848@Fänrik Ståls sägner, Helsingfors, 1848-186025Runeberg, Fänrik Ståls sägner. Siehe LL . in dem ich mich mal ein wenig versucht habe, furchtbar viel Wörter vor im Vergleich zu LagerlöfPLagerlöf, Selma, 1858-1940, schwed. Schriftstellerin furchtbar viel Wörter vor, die ich noch nicht kenne. Weißt Du, wenn Du mir nochmal schreibst, so tu’s bitte auf Schwedisch. Jetzt verstehe ich sicher schon genug; wenn ich auch noch nicht einen solchen schwedischen Brief schreiben kann, dass Du Dich nicht darüber ärgern müsstest. Aber Du musst \(_{52}\)🕮\(_{53}\) Dein Gewissen nicht beunruhigt fühlen, wenn Du jetzt wegen Deiner vielen Arbeit nicht gut schreiben kannst. Ich will auch wirklich nicht wieder so dumm sein zu denken, Du wolltest mir überhaupt nicht mehr schreiben. Vielleicht kommt dann mal eine Karte von Dir. —

So, da kommt ein Wähler herein. Nun will ichmuss ich doch wiederNun will ich lieber wieder „Posten stehen“. Jetzt werden wohl noch mehr Leute kommen. —

FreiburgLFreiburg, 30. I. 12.OFreiburg So, nun bin ich wieder eine Woche zu Hause und habe mich über unsere Niederlage in KonstanzLKonstanz und unseren Sieg hier in FreiburgLFreiburg genugsam getröstet und gefreut. Und die 3‑tägige „Ferien“-Reise war auch eine ganz nette Unterbrechung Abwechslung. Dann geht’s nachher um so lustiger in der Arbeitfvorwärts. Davon sollst Du jetzt auch was zu vonzu hören bekommen. Und zwar eine ganze Menge, zur 94 Strafe dafür, dass Du Dich einen Blaustrumpf26Spottwort für intellektuelle Frau. genannt hast. Außer einer 2‑stündigen Italienisch-Übung, wo wir einmal die Zeitung, das andre Mal ein Buch lesen, höre ich 3jetzt 3 5‑stündige Vorlesungen: Physik, Philosophie und Psychologie.27Vgl. den Anhang, S. .Also: von Montag bis Freitag täglich je eine Stunde In der Physik höre ich in diesem Semester die 2. Hälfte der Experimentalphysik. Die heißt so im Gegensatz zur theoretischen Physik, wo man keine Apparate hat, sondern immer bloß rechnet und denkt. Also in der experimentellen Physik trägt der Professor systematisch ein Gebiet nach dem andern vor und veranschaulicht alles durch Experimente mit Hilfe von Apparaten. diese zu klein sind, so macht erDie kleineren Experimente macht er, damit der ganze Saal sie sehen kann, vor dem Lichtbildapparat, und man sieht den ganzen Versuch sich in größerem Maßstab auf der weißen Wand abspielen. Ostern hoffe ich so viele Kenntnisse erworben zu haben, dass ich ein „Praktikum“ belegen kann, wo man selbst unter mit den Apparaten beobachtete Messungen anstellen kann, die der Professor dann kontrolliert. Unser PhysikerPHimstedt, Franz, 1852-1933, dt. Physiker, Prof. in Freiburg hier28Der Experimentalphysiker Franz Himstedt, bei dem Carnap in seiner Freiburger Studienzeit physikalische Vorlesungen besuchte. ist wegen seiner geschickten Experimente bekannt, und es laufen auch Leute aus anderen Fakultäten in sein Kolleg, besonders wenn er an interessanten Kapiteln istdran. Hoffentlich habe ich auch bald \(_{53}\)🕮\(_{54}\)Kenntnisse genug so viel gelernt, um theoretische Physik treiben zu können, wo die Mathematik dann zur Geltung kommt. Weißt Du, das ist ganz fein. Ich möchte wissen, ob Du auch Spaß an Physik hast. Es gehört doch wenigstens die experimentelle nicht zu dem „abstrakten Zeug“, was Du nicht leiden magst [und wo eigentlich der Spaß erst losgeht]. | Und dann die Philosophie. [Jetzt darfst Du nicht aufhören zu lesen; Du musst aufpassen! Du weißt ja, zur Strafe.] Da spricht RickertPRickert, Heinrich, 1863–1936, dt. Philosoph, bis 1915 Prof. in Freiburg, danach in Heidelberg, einer unserer bedeutendsten jetzigen Philosophen in DeutschlandLDeutschland‚ über die Philosophie von KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph bis NietzschePNietzsche, Friedrich, 1844–1900, dt. Philosoph (also etwa das 19. Jahrhundert).29Zum Einfluss Rickerts auf Carnap vgl. Carus, Carnap and Twentieth-Century Thought, 105–108; Damböck, \(⟨\)Deutscher Empirismus\(⟩\) 174 f. u. 181–183 sowie Mormann, „Carnap’s Aufbau in the Weimar Context“. Als er über KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph gesprochen hat, das war ganz großartig. Ich glaube nicht, dass irgendein anderer einem das so klar machen könnte. Er nahm nicht etwa den KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph her und kommentierte dann ein Buch nach dem anderen. Sondern umgekehrt: Er ging von den Problemen aus, machte uns die zuerst vollstän­95dig klar, und dann brachte er KantsPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph Lösung, und zwar möglichst unabhängig von der für uns schwer verständlichen Terminologie KantsPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph. So konnten wir verstehen, was es denn eigentlich überhaupt für einen Wert gehabt hat, dass da einmal vor 100 Jahren in KönigsbergLKönigsberg ein Mensch gesessen hat und sein Leben lang über Fragen nachgedacht und gearbeitet hat, deren Sinn und Wichtigkeit einem vorher wenig einleuchten will. | Und trotzdem hätte ich Dich damals nicht in die Vorlesung geschleppt, wenn Du hier gewesen wärest; wohl aber jetzt in die letzte Stunde, wo er über GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter gesprochen hat. Nicht über den Dichter GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter. Über den hast Du schon genug gehört. Sondern über den Philosophen. Und doch hätte Dich’s interessiert! Wie er GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph an die Seite stellte alsMitkämpfer gegendieStrömungen der „Aufklärung“, die Du durch Deine Studien wohl besser kennst als ich. An der Hand des „Urfaust“BGoethe, Johann Wolfgang von!1910@Urfaust, Leipzig, 1910 (der ältesten Fassung der Tragödie) stellte er GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter in der „Sturm und Drang“-Periode dar. Wie der Renaissancemensch Faust sich gegen die Scholastik aufbäumt kämpft, so GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter gegen die Strömungen der „Aufklärung“ (die Du wohl durch Deine Französischstudien besser kennst als ich), ebenso wie KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph, nur auf anderen Wegen. Und wie dann GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter sein Ideal der ursprünglichen, unverfälschten Natur im Gegensatz zu der gekünstelten Aufklärungskultur bei dem damals verachteten ShakespearePShakespeare, William, 1564–1616, brit. Schriftsteller findet: „Natur, Natur! \(_{54}\)🕮\(_{55}\) (ruft GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter) oder vielmehr shakespearische Menschen! Denn woher sollten wir Natur kennen? Wo bei uns alles geziert und geschnürt.“30Das Zitat konnte nicht nachgewiesen werden. Möglicherweise handelt es sich um eine lediglich sinngemäße Wiedergabe des Inhalts von Rickerts Vorlesung über Goethe. Vgl. den Mephistopheles in Faust I (Vers 1910) „Mein teurer Freund, ich rat Euch drum / Zuerst Collegium Logicum. Da wird der Geist Euch wohl dressiert‚ / In spanische Stiefel eingeschnürt […]“ Also kurz 2-seitig ausgedrückt: Negativ  – gegen die Verstandeskultur der Aufklärung; positiv – für ursprüngliche, echte Natürlichkeit. Es fehlte nur noch, dass er die Ausdrücke Bewusstseins- und Wesenskultur gebraucht hätte, um deutlich zu zeigen, wie nahe diese Darstellungenvon GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichterdenen Johannes MüllersPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller stehen.31Vgl. Reinhard Grohrock, Der Kampf der Wesenskultur gegen die Bewusstseinskultur bei Johannes Müller, Heidelberg, 1937 sowie Johannes Müller, Vom Geheimnis des Lebens. Erinnerungen, Bd. 2 (Schicksal und Werk), Stuttgart, 1938, S. 240–257.Dann die Stellung GoethesPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter in der Wissenschaft gegenüber der Natur, im Gegensatz zu KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph, dessen Schriften für ihn infolgedessen auch unverdaulich waren, aber doch indirekt durch SchillersPSchiller, Friedrich von, 1759–1805, dt. Dichter Vermittlung auf ihn wirkten. GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter stand seinem wissenschaftlichen Objekt nie analytisch zergliedernd, son­96dern immer umfassend-anschauend gegenüber als etwas Konkretem. Daher auch seine Auffassung von der Natur, die er nicht wie KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph als Objekt dem erkennenden Menschen gegenüberstehend ansah, sondern als etwas, was das ihn selbst vollständig mit umfasste. nicht wie KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosophseinem Objekte gegenüber stand, sondern sie umfasste ihn vollständig. Sie war für ihn eben Schöpferin und Trägerin alles Materiellen und Geistigen zugleich. Ach Du, ich verstehe das nicht alles so auszudrücken, wie ich’s meine, geschweige wie der Professor RickertPRickert, Heinrich, 1863–1936, dt. Philosoph, bis 1915 Prof. in Freiburg, danach in Heidelberg es könnte. Ich wollte, Du wärest dabei gewesen‚ hättest ihn selbst gehört. In mir hat er einen schlechten Anwalt.

II / 1912 Da Freitag mal wieder so ein katholischer Feiertag war, und ich Samstag kein Kolleg habe, so habe ich mal wieder 3 Tage Ferien gehabt. Da bin ich mit 2 andern FreischärlernIFreischar in die VogesenLVogesen hinausgefahren. Schon unten in dem DorfeLVogesen!Dorf, wo wir aus der BahnLVogesen!Bahn stiegen, konnten wir die Bretter unterschnallen, so schönen Schnee hatten wir. Und dann gingen wir wieder, wie damals im Oktober, auf den Kamm hinauf und fingen nun unsere Wanderung Skiwanderung nach Süden da an, wo wir damals mit der Fußwanderung aufgehört hatten. Und so kamen wir auch auf das Sulzer BelchenLSulzer Belchen, das wir damals schon zuweilen sehnsüchtig angeschaut hatten. Dort brachten wir die letzte Nacht zu. Der Rundblick vom Gipfel bei Sonnenuntergang, wie wir ihn hatten, \(_{55}\)🕮\(_{56}\) ist gar nicht zu beschreiben. Diese Farben auf den Schneefeldern und den Wäldern und den Bergen umher, und dann das dicke Nebelmeer nach der französischen Seite hin! Und dann der rot leuchtende Widerschein über dem ganzen deutschen Horizont! Ich wollte, Du könntest mal eine Skifahrt mit uns machen, damit Du sähest, wie ein deutsches Gebirge bei uns ein Gebirge im Winter aussieht. Ihr habt da zwar auch Berge und Schnee genug, aber es ist doch wieder ganz anders in einem anderen Lande; auch jedes Gebirge hat wieder seinen eigenen Charakter für sich.

Nächsten Samstag und Sonntag machen die FreischärlerIFreischar ein kleines Winterfest, indem wir mit einigen Gästen in diezu einem GasthausLVogesen!Gasthaus oben in die Berge wandern, wo wir mit allerlei Aufführungen und Spiel und Tanz den Abend verbringen. Am Sonntag wird dann Ski gelaufen. Hoffentlich bleibt so schöner Schnee. Jetzt liegt er nämlich bis hier unten in die Stadt hinein.

Eigentlich wollte ich Dir auch noch von unserer Weihnachtsfestfeier erzählen, die wir hier am Abend, bevor wir alle zu den Weihnachtsferien auseinanderstoben, mit unseren engsten Gästen feierten. Aber das wür­97de wieder zu lang. Ich muss Dir nur sagen, dass bei uns auch die Bescherung beinahe so lange dauerte wie bei Euch. Es kam nämlich der Weihnachtsmann mit langem Bart und pelzverhüllt herein und hatte für jeden allerlei kleine Überraschungen mit den nötigen Verslein dazu. Meist bezog sich das Ding neckisch auf irgendeine Eigenschaft des Empfängers. Nachher rief man den Weihnachtsmann wieder hinein, und Frau FrankePFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke gab ihm ein feines Kissen, das sie selbst gemacht und höchst kunstvoll mit dem Bild einer Eule, dem Tier der Weisheit und des Phlegmas geschmückt hatte. Und ein langer Vers setzte noch zum deutlicheren Verständnis die Bedeutung des symbolischen Vogels auseinander. Jetzt lehnt die Eule hinten in seinem Schreibtischsitz, und wenn er sich zwischen dem Schreiben zurücklehnt, so stützt sie seinen Rücken und flüstert ihm Klug- und Faulheit zu. Also müsste der Brief doch offenbar ebenso weise als kurz werden.Weisheit und Kürze bekommen. Er scheint \(_{56}\)🕮\(_{57}\) mir aber beider Tugenden gar sehr zu ermangeln.

Hier die Entschuldigung: Erstens ist er gar nicht so lang; das Papier ist nur so furchtbar dick. Und zweitens macht’s mir nun einmal Spaß, immer zu erzählen, was mir gerade einfällt; und so geht’s denn zwischen Januar, Februar und Dezember durcheinander hin und her.

Die Weihnachtsfeier schlossen wir schon um 11 Uhr. Denn um Mitternacht reisten wir schon ab. Und am andern Morgen pilgerten die beiden Vettern32Carnap selbst und Friedrich von Rohden. von der BahnLVogesen!Bahn zu einem Dorfe hinaus Namen WeihenzellLWeihenzell Du sicher auch schonmal gehört hastnamens WeihenzellLWeihenzell. Dort fand nämlich ein Kochkursus statt. Sowas interessiert mich immer besonders, wie Duman weiß und aus meinen Handlinien lesen kann.33Zu Carnaps Auffassung vom Lesen von Handlinien vgl. TB 4. IV. 1930R. Die Lehrerin buk uns denn auch in ihrer Bude auf ihrem Kachelofen einen Eierkuchen und wir genossen noch anderen selbstgebackenen Kuchen und manche anderen schönen Dinge. Und von alledem packten wir je eine Probe sorgfältig ein und schickten das ganze Weihnachtspaket nebst einem poetischen Kommentar geschrieben, dass wirso da oben in die Eisländer, ich weiß nicht genau, so in die Gegend des NordpolsLNordpol. Da hat sie nämlich eine Freundin wohnen, die mir aber gänzlich unbekannt ist. Übrigens scheint sowohl das Begleitschreiben als auch das große Paket zwischen den Eisbergen versunken oder von Eisbären verschluckt worden zu sein. Und dabei hatte doch das Paket zwischen seiner Abreise von WeihenzellLWeihenzell und seiner Ankunft im NordlandLNordlandeinen so interessanten Ro­98man erlebt, den zu erzählen nun leider überflüssig geworden ist. Übrigens würde es Dich ja auch gar nichts angehen; oder kennst Du die Freundin da oben im Eis etwa auch?

Nun wollte ich Dir ja noch von den psychologischen Versuchen erzählen, die wir machen.34Bezieht sich wohl auf die psychologischen Lehrveranstaltungen, die Carnap in Freiburg bei Jonas Cohn besucht hat. Aber jetzt nur kurz, vielleicht ein andermal ausführlicher. Wir machen noch nicht hypnotische Experimente, wie Dein gewesener Vormund, sondern untersuchen die wichtigeren und näherliegenden normalen psychischen \(_{57}\)🕮\(_{58}\) Zustände. Der Hypnotismus und die verwandten Erscheinungen interessieren mich sehr, aber sie sind mir noch zu schwierig, um da wissenschaftliche Beobachtungen anstellen zu können. So lerne ich zunächst das Verhältnis der Sinnesempfindungen zu den sie hervorrufenden physikalischen Reizen untersuchen. Und dann macht man Gedächtnis- und Assoziationsversuche, indem man nicht nur die Bedingungen, unter denen der betreffende psychische Vorgang stattfindet, sondern auch, was am schwersten ist, quantitative Bestimmungen aufzufinden sucht. – Wenn Du mir schreibst, so vergiss ja nicht, mir von den Schwedisch-Stunden zu erzählen, die Du gibst! – Nun lebe wohl!

Es grüßt Dich vielmals Rudi CP.

Eingeschrieben 6. II. als Einschreibebrief. \(_{58}\)🕮\(_{63}\)eIn der Paginierung des Manuskripts fehlen vier Seiten.

Liebe TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte! FreiburgLFreiburg, i. B.LBreisgau 25. II. 12.

Habe vielen Dank für Deine Karte, mit der Du mir eine große Freude gemacht hast. Ich war ganz stolz, dass ich sie ohne Lexikon verstanden. Aber ich habe Dich im Verdachte, dass Du Dir Mühe gegeben hast, möglichst einfach und verständlich zu schreiben. – Es hat mir solche Freude gemacht; ich möchte Dich bitten, immer auf Schwedisch zu schreiben.

Nun höre einmal, was man mir für die 2 Monate Osterferien, die bei uns 2 Monate dauern, für eine große Freude gemacht hat. Du weißt wohl, dass ich furchtbar gern Reisen mache. Aber nicht möglichst bequem; im Gegenteil, je interessanter und abenteuerlicher, um so besser . Ich hatte nun geplant, im März mit einem Freund aus der FreischarIFreischar den NeckarLNeckar und dann den RheinLRhein bis BonnLBonn, wo der Freund wohnt, oder KölnLKöln hinabzufahren. Und zwar in einem kanadischen „Canoe“. Vielleicht kennst Du die aus EnglandLEngland. Es sind ganz lange, schmale Boote, so leicht, dass man sie tragen kann, die einseitig gerudert werden. Die sind sehr fein für längere 99 Wanderfahrten. Im RheinlandLRheinland wollte ich dann meine Verwandten besuchen und um Ostern 2 Wochen nach MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau gehen. Das Boot hätte ich vielleicht vom RheinLRhein nach BambergLBamberg geschickt, um dann im April noch eine MainfahrtLMain zu machen. Zum Glück habe ich das Boot einstweilen noch nicht bestellt. Denn diese Pläne sind, wenigstens für diese Ferien, plötzlich umgestürzt worden. Ich bekam nämlich plötzlich einen Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, dass mein älterer Bruder mit Frau und TochterPCarnap, Joseph Johannes, 1863–1936, Johannes genannt, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, in zweiter Ehe verh. mit Gertrud CarnapPCarnap, Gertrud, 1870-1947, geb. Mannesmann, zweite Frau von Joseph Johannes Carnap, Tochter von Reinhard Mannesmann (1814-1894, dt. Fabrikant)PWiebalck, Elisabeth, 1889-1970, geb. Carnap, Lies genannt, Konzertsängerin, Tochter aus erster Ehe von Joseph Johannes Carnap, heiratete 1914 Otto Wiebalck für 2 Monate nach MarokkoLMarokko reist und sie gefragt hat, ob ich nicht mitdürfte.35Vgl. Anna Carnap an Carnap, 9. II. 1912 (RC 025‑11‑05) sowie TB 6. III. 1912R. Sie schrieb mir die Gründe für und gegen, sagte aber, sie wolle ihre mütterlichen Besorgnisse ganz zurückstellen und mich entscheiden lassen. Infolge meiner Schlingen in in der Leitung dauerte das nun einen ganzen Tag; dann hatte ich mich endlich alle Bedenken überwunden und mich entschlossen, mitzureisen. Nun denke Dir nur, wie fein das werden wird, da durchs Land zu reisen! Auch auf die Seefahrt freue ich mich schon mächtig. Und mein Freund GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe von hier, der kein FreischärlerIFreischar ist, es aber vielleicht mal wird, reist auch mit. Ist das nicht fein? Ich glaube, ich habe Dir noch nicht von ihm erzählt. Er wohnt in GünterstalLGünterstal, einem reizend gelegenen \(_{63}\)🕮\(_{64}\) Dorf in der Nähe, wo ich im Sommer auch hinziehen werde, und FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden auch. Da hat GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe aber nicht ein möbliertes Zimmer gemietet, sondern eine alte HolzhütteLGünterstal!Holzhütte, die Waldarbeitern zum Unterschlupf diente. Sie besteht nur aus einem großen Raum und dem Heuboden darüber, und war schmutzig und in entsetzlichem Zustande, einfach unbewohnbar. Da hat er sie im vorigen Sommer gründlich gereinigt, selbst angestrichen und etwas bemalt, einen Balkon davor bauen lassen und ganz famos eingerichtet. Sehr einfach, aber sehr geschmackvoll. Z. B. alte Schwarzwälder Stühle, die er bei einem Bauern gefunden hat; Schwarzwälder Porzellan mit den bunten Bauernmustern bemalt usw. Als es nun Winter wurde, waren die Bretterwände natürlich zu dünn. Da hat er innen eine zweite Bretterwand in handbreitem Abstand vor alle Wände gezimmert und den Zwischenraum mit Sägespänen ausgefüllt. In der Freiburger Brockensammlung36Offenbar eine Art Flohmarkt. hat er billig einen schönen alten eisernen Ofen erstanden und hat’s jetzt immer sehr warm und gemütlich. Man fühlt sich überhaupt immer so wohl in seiner Hütte, wenn man ihn besucht. Er hatte auch einen schönen, tüchtigen Wolfshund, dessen Hütte draußen neben der Haustür stand. Für ihn hatte GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe ein Verbindungsloch in die aneinanderstoßenden Wände von seiner und des Hundes Hütte gesägt, sodass „Hünning“ 100 immer frei heraus- und hereinspazieren konnte. Nun hat er ihn leider neulich wegen Krankheit erschießen lassen müssen. –eine Krankheit des Hundes
par Etwas Genaueres über die Reise weiß ich nun noch gar nicht. Ich habe nur gehört, dass wir zuerst die Brüder meiner SchwägerinPCarnap, Gertrud, 1870-1947, geb. Mannesmann, zweite Frau von Joseph Johannes Carnap, Tochter von Reinhard Mannesmann (1814-1894, dt. Fabrikant)37Gertrud Helene Carnap. („Schwippschwäger“ nennt man das bei uns) besuchen wollen, die bei CasablancaLCasablanca, also an der atlantischen KüsteLAtlantische Küste, ein Gut haben.38Vgl. TB 7. IV. 1912R. Sie haben auch sonst noch Besitzungen im Lande und kennen da die Verhältnisse, wie man da reisen muss usw. Da bleiben wir, bis wir mit ihrer Hülfe eine Karawane ausgerüstet haben; dann soll’s wohl ein wenig ins Innere gehen. Ich hoffe das sehr, denn das wird erst recht interessant. Jetzt mache ich mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe zusammen die Reisevorbereitungen. Dazu gehört auch der Zahnarzt, damit einem unterwegs nichts passiert. Und dann trainieren wir uns noch im Reiten. Denn in MarokkoLMarokko reitet man in den Karawanen nicht auf Kamelen, \(_{64}\)🕮\(_{65}\) wie wir des Interesses wegen wünschten, sondern auf Pferden. und dann besprechen wir immer zusammen, wasund ich weiß nicht was alles mitnehmen.

Da nun mein BruderPCarnap, Joseph Johannes, 1863–1936, Johannes genannt, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, in zweiter Ehe verh. mit Gertrud Carnap leider an Influenza erkrankt ist, werden wir auf keinen Fall vor Anfang März abreisen können. Mein Zimmer hier habe ich nur bis zum 29. II. gemietet. Von da ab werde ich dann draußen bei GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe wohnen, in seinem „Spatzennest“, so hat er sein Heim getauft.

Anfang Mai werden wir dann mit einiger Verspätung das Semester beginnen.39Das Sommersemester 1912 begann an der Universität Freiburg am 15. April, die Vorlesungen begannen in der Regel eine Woche später. Carnap reiste am 6. 3. 1912 von Freiburg ab und kehrte erst am 18. 5. 1912 von seiner Marokkoreise nach Freiburg zurück, versäumte also den Beginn des Sommersemesters. – Aber nach MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau muss ich doch noch mal in diesem Jahr. – Den Gedanken werde ich nicht los. Seit ich es verlassen habe, übt es eine solche Anziehungskraft auf mich aus.40Carnap war vermutlich im Sommer 1911 in Mainberg. Als ich da war, hast Du davon bei mir wohl nichts gemerkt; denn ich glaube, damals habe ich es selbst nicht so gemerkt. Aber jetzt denk’ ich immer: Wann kann ich wohl mal wieder hin? Vielleicht Pfingsten, oder in unseren Sommerferien , die von August bis Okt. dauern. Wirst Du auch in diesem Jahr wieder einmal hingehen? —101

Sieh mal, was da in der Zeitung stand. [Gedruckt dazu gesteckt MarokkoLMarokko. ParisLParis, 22. Februar. Zwischen MetinesLMetines und RabatLRabat ist das Land wieder in vollem Aufruhr. Die Stämme der Sejans und der Semurs stehen im Felde, hindern jeden Verkehr und haben erst vor 2 Tagen 3 Europäer auf der LandstraßeLMarokko!Landstraße beraubt und ermordet. Ein Senegalschütze, der am Tor von Souk el ArbaLSouk el Arba Wache stand, wurde angegriffen und schwer verwundet. Die Aufständischen scheinen einen Angriff auf die Stadt zu planen. Oberst BrulardPBrulard, Jean-Marie, 1856-1923, fr. General setzte sich denn auch mit 2 Bataillonen von CasablancaLCasablanca in Bewegung, um die Besatzung von Souk el ArbaLSouk el Arba zu verstärken.] Das kann ja lustig werden. Hoffentlich lassen sich meine Verwandten nicht durch „Vorsicht“ bestimmen, die Reiseroute durch harmlose Gebiete zu nehmen. Ich bin sehr begierig, etwas zu erleben. –

Einen herzlichen Gruß sendet Dir Dein Rudi.

FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden lässt auch bestens grüßen.

Snart ska föjla ett vykort av vår domkyrka.41Schwedisch: „Bald wird eine Postkarte von unserer Domkirche folgen.“

Einschreiben 26. II. \(_{65}\)🕮\(_{66}\)

III / 1912GünterstalLGünterstal bei FreiburgLFreiburg i. B.LBreisgau, Spatzennest 4. III. 12.

Liebe TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte! Da ich doch nicht alles auf eine Karte krieg’, sollst Du gleich 2 vom MünsterLFreiburg!Münster haben, und wenn das nicht langt, noch andre dazu. Durch die Erkrankung meines BrudersPCarnap, Joseph Johannes, 1863–1936, Johannes genannt, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, in zweiter Ehe verh. mit Gertrud Carnap ist unsere Abreise etwas hinausgeschoben worden. Inzwischen wohne ich hier draußen bei GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe. Die andren FreischärlerIFreischar sind zum Teil schon heimgefahren, zum Teil sind sie Samstag auf eine 5‑tägige VogesenLVogesen-Wanderung gegangen. Ich hatte dazu leider keine Zeit; GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe wollte wenigstens 2 Tage mit. Es scheint ihm dort aber gut zu gefallen. Er ist bis jetzt (Montagabend) noch nicht zurück, obwohl ich ihn sehnlichst erwarte. Nur nachts ist mir seine Abwesenheit ganz angenehm, weil ich dann in seinem Bett schlafen kann, statt auf der Holzbank. Aber das Leben ganz für sich hier in der Hütte ist doch fein. Gerade hat es geklopft. Ich mache auf, hereinkommt – GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe. Na, da gibt’s gegenseitig genug zu erzählen. Da will ich morgen weiterschreiben.

BaselLBasel, im Zug, 6. III. 12. abends.42Zur Marokkoreise vgl. TB 4, 6. III.-18. V. 1912 sowie Otto Garthe, „Tagebuch der Marokkoreise“ (RC 025‑95‑02).OBasel

Gestern haben wir uns entschlossen, weil meine Verwandten erst Mitte März fahren können, sie erst in GibraltarLGibraltar zu treffen, wohin sie zu Schiff fahren, und vorher noch SüdspanienLSüdspanien zu besuchen. Da gab’s dann gestern 102 und heut viel zu kramen. Jetzt sind wir auf der Fahrt nach MarseilleLMarseille, wo wir morgen abend sein werden. Wahrscheinlich steigen wir ein paar Stationen vorher aus, vielleicht in AvignonLAvignon, wir möchten so gern mal ein wenig von der ProvenceLProvence sehen. Die Bauwerke und die ganze Gegend dort werde ich zwar mehr mit Kunst- als Wissenschaftsverständnis besehen, ich meine, mehr mit dichterischer Einfühlung in die Zeit der Troubadoure und all dieser famosen Kerle, auch der verbannten Päpste, als mit getreuer historisch-geographischer Kenntnis. GarthefUnterstreichung mit Verbindungslinie zur nächsten Unterstreichung.PGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe sagt, er möchte auch solch eine TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte haben, der er alles erzählen kann was erimmer alle Reise­erlebnisse schreiben könnte. Nun fahren wir weiter, wie Du siehst.

BernLBernOBern 3 Uhr nachts. Bisher sehen wir noch keine hohen Berge, nur Hügel­land, aber wundervoll im Mondschein. Zwischendurch schlafen wir auch, oder tun wenigstens so, als ob. GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe liest zuweilen in IrvingsPIrving, Washington, 1783-1895, am. Schriftsteller „Al­ham­bra“BIrving, Washington!Die Alhambra, Stuttgart, 188243Siehe LL .die wir infolge des geänderten Reiseplanes noch gerade gekauft haben. Aber irgendein Reisehandbuch oder sonst irgendein \(_{66}\)🕮\(_{67}\) Buch, aus dem man etwas über SüdspanienLSüdspanien schöpfen könnte, war nicht aufzutreiben. So wissen wir noch gar nicht, wohin’s da eigentlich gehen wird.

LyonLLyonOLyon 7. III. 10 Uhr morgens, nach westeuropäischer Zeit; denn in GenfLGenf mussten wir unsere Uhren um 1 Stunde zurückstellen und haben so das Vergnügen genossen, eine Stunde unseres Lebens zweimal zu erleben. Die Strecke am Genfer SeeLGenfer See entlang von LausanneLLausanne bis GenfLGenf, heute ganz früh bei Mondschein, war herrlich. Der SeeLGenfer See sah ganz ruhig aus und spiegelte den Mond, der über der gegenüberliegenden Silhouette von Bergen lag stand. Und später das prachtvolle RhonetalLRhonetal. Ich hatte es mir gar nicht so schön vorgestellt. Man fährt meist unten dicht neben dem FlussLRhone her. An beiden Ufern gehen die BergeLRhonetal!Berge mit steilen, zerklüfteten Felswänden in die Höhe. Da sieht man viele Höhlen und hohe, enge Schluchten, durch die die Bäche herunterstürzen. Es ist ganz herrlich, da herzufahren. Ich habe wirklich Lust bekommen, auch mal im Canoe die RhoneLRhone hinab zu fahren. Aber vielleicht ist sie wegen ihrer Klippen und Strudel und Untiefen dazu nicht geeignet.

AvignonLAvignonOAvignon 8. III. 12. Gestern sind wir hier ausgestiegen; eigentlich hauptsächlich aus Zufall, weil es die einzige Station unserer Strecke in der ProvenceLProvence war, von der wir wenigstens eine kleine historische Ahnung hatten. Und da haben wir es so herrlich hier getroffen. Gestern abend gingen 103 wir noch zur Kathedrale Cathedrale de notre dameLAvignon!Cathedrale de notre dame (links auf dem Bild) und sahen davor Christus am Kreuze mit den trauernden Frauen, gerade in den Strahlen der untergehenden Sonne. In der Kirche ist das Grabmal des Papstes Johannes XXII.PJohannes XXII., Papst, um 1244 bis 1334 Der hat den PalastLAvignon!Palast (rechts davon) begründet. Und jeder folgende baute ihn noch weiter aus. So ist es eine gewaltige Burg geworden. Wenn man auf dem PlatzLAvignon!Palast-Platz davor steht, so macht sie einen kolossal kräftigen, fast bösartig strengen Eindruck. Das Innere enttäuscht dagegen. Heute sind wir auf der anderen RhoneseiteLRhone gewesen. Da steht die schön erhaltene alte Burg der französischen KönigeLAvignon!Burg der französischen Könige, die von da den Papst in Schach hielten. Und besonders hat mir der „Turm Philipps des Schönen“LAvignon!Turm Philipps des Schönen gefallen, der in der Nähe der noch halb vorhandenen BrückeLAvignon!Burg-Brücke steht und sie bewachen sollte. Er besteht aus 3–4 übereinander gebauten, schön gewölbten Säulen, hat oben eine \(_{67}\)🕮\(_{68}\) Terrasse und darauf noch einen kleinen WachtturmLAvignon!Wachtturm. Von da sieht man ganz herrlich die französische BurgLAvignon!Burg der französischen Könige, die fast einen orientalischen Eindruck macht, und drüben die Stadt mit dem Papstsitz, und dann die mächtig stark strömende RhoneLRhone und ein weites Stück ihres TalesLRhonetal, und darüber noch den hohen Mont VentouxLMont Ventoux mit Schnee. Wenn Du später nach FrankreichLFrankreich gehst, wirst Du wohl auch mal AvignonLAvignon besuchen. Dann musst Du mir ganz besonders diesen TurmLAvignon!Wachtturm grüßen. – Inzwischen darf man Dir wohl schon zur „Meisterin der Weisheit“ gratulieren, oder wie weit ist’s jetzt damit? Jetzt fahren wir nach MarseilleLMarseille. Wann und wohin von da mit dem Schiff, wissen wir noch nicht. Wenn Du mal schreibst, (naturligtvis på svenska!)44Schwedisch: „natürlich auf Schwedisch“. dann bitte nach: JenaLJena, LindenhöheLJena!Lindenhöhe, dann wird’s nachgeschickt. Sei vielmals gegrüßt! Dein Rudi.

[4 Ansichtskarten von FreiburgLFreiburg: 1) MünsterLFreiburg!Münstervom SchlossbergLFreiburg!Schlossberg (No 6, Stermann) 2) MünsterLFreiburg!Münster vom SchlossbergLFreiburg!Schlossberg gesehen, (7324 Glaser), 3) Martins­torLFreiburg!Martinstor, Stadtseite („Här går jag ur staden hem till GünterstalLGünterstal“)‚45Schwedisch: „Hier gehe ich aus der Stadt heraus nach Hause zum GünterstalLGünterstal“. 4) Der FeldseeLFeldsee am FeldbergLFeldberg, SchwarzwaldLSchwarzwald. („På det här berget åker vi skidor.“)46Schwedisch: „Auf diesem Berg fahren wir Ski“.

Und eine 3‑fache Karte: 5307 AvignonLAvignon, vue prise de l’Île de la Barthelasse.47Französisch: „Blick auf Avignon von der Île de la Barthelasse“. (KathedraleLAvignon!Kathedrale und PapstpalastLAvignon!Papstpalast.)]

Einschreibebrief.

9. III. MarseilleLMarseille.

1912\(_{68}\)🕮\(_{69}\)104

IV / 1912 TangerLTanger, 4. IV.OTanger

Liebe TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte! Nun habe ich so viel Schönes gesehen und Merkwürdiges erlebt, dass ich Dir unbedingt mal wieder schreiben muss, um Dir wenigstens einen Teil davon zu erzählen. Nämlich von der wunderbaren Märchenstadt TetuanLTetuan, die wir vorige Woche von hier aus für 3–4 Tage besucht haben.

Von SpanienLSpanien will ich Dir nur kurz berichten, dass wir da eine sehr nette Küstenfahrt gemacht haben. Nachts fuhr gewöhnlich der Dampfer weiter und bei Tage sahen wir uns die Stadt an, während er ein- und auslud, manchmal auch 2 Tage lang. Gewöhnlich gingen wir in den Hafenorten zuerst auf einen Berg in der Nähe, um einen Überblick über die ganze Gegend und die Stadt und das Meer zu bekommen. Und dann trieben wir uns führer- und planlos in der Stadt umher, leider auch ohne Sprachkenntnisse, da wir uns erst so spät entschlossen hatten, auch SpanienLSpanien zu besuchen. Aber trotzdem gefiel es uns sehr, die ganze Art der Stadt und das Leben und Treiben der Leute auf den Straßen und in öffentlichen Lokalitäten zu beobachten. Auf diese Weise haben wir BarcelonaLBarcelona, ValenciaLValencia, AlikanteLAlikante, CartagenaLCartagena und AlmeriaLAlmeria gesehen. Von da fuhren wir mit der Bahn nach GranadaLGranada. Aber ich will mich nicht damit aufhalten, Dir von den Bauten der AlhambraLGranada!Alhambra und den herrlichen Bergen der Sierra NevadaLSierra Nevada dahinter zu erzählen. Und auch nicht von den Stierkämpfen in AlikanteLAlikante, im Beisein des spanischen KönigspaaresPKönigspaar, spanisches, König Alfonso XIII., 1886-1941, und Victoria Eugénie Prinzessin von Battenberg, 1887-1969, oder vom Besuch der spanischen FestungLCartagena!Spanische Festung auf den Bergen bei CartagenaLCartagena.

Sondern diesmal nur von der Stadt TetuanLTetuan. Geographisch-objektiv: 70 km von hier, 20 km vom Meere entfernt, 30.000 Einwohner. Persönlich-subjek­tiv: Lässt sich gar nicht beschreiben, man kann es nur selbst erleben. Aber es lässt sich doch eine ganze Menge davon erzählen. Zu sieben ritten wir hin: mein BruderPCarnap, Joseph Johannes, 1863–1936, Johannes genannt, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, in zweiter Ehe verh. mit Gertrud Carnap mit seiner FrauPCarnap, Gertrud, 1870-1947, geb. Mannesmann, zweite Frau von Joseph Johannes Carnap, Tochter von Reinhard Mannesmann (1814-1894, dt. Fabrikant) und einer Tochter Deines AltersPWiebalck, Elisabeth, 1889-1970, geb. Carnap, Lies genannt, Konzertsängerin, Tochter aus erster Ehe von Joseph Johannes Carnap, heiratete 1914 Otto Wiebalck48Joseph Johannes Carnap, Gertrud Carnap und Elisabeth Wiebalck. noch 2 Damen von hier, GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe und ich. Wir wohnten dort bei einem Deutschen, Herrn HessePHesse, Herr =? Kurt Hesse, 1880-1914, dt. Bergassessor, der durch seinen Beruf Beziehungen zu den besten Familien der StadtgDer Text bricht hier ab.\(_{69}\)🕮\(_{81}\)hEs folgt eine hier nicht wiedergegebene Seite mit einem Index der gesamten von Carnap in diesem Manuskript dokumentierten Korrespondenz. Dann fehlen 10 Seiten in der Paginierung des Manuskripts.

\1912\105

VI / 1912 Liebe TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte! FreiburgLFreiburg-GünterstalLFreiburg!GünterstalOFreiburg den 6. VI. 12.

Wenn Du nun wissen sollst, ob man mir drüben den Kopf abgeschlagen hat, oder ob ich wieder lebendig hier bin, so muss ich wohl mal wieder schreiben. Als Du mir aus UppsalaLUppsala schriebst, Du würdest wahrscheinlich in die SchweizLSchweiz reisen, habe ich mich sehr gefreut und gehofft, Dich dann vorher in FreiburgLFreiburg, oder wenn Du erst im Sommer führst, vielleicht in MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau wiederzusehen. Als ich dann aber durch eine Mainberger Karte von FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden erfuhr, Du seiest auch da gewesen, schloss ich, Du würdest in LausanneLLausanne sein. Und da wollte ich Dich unangemeldet überraschend besuchen.

Den 18. Mai in LausanneLLausanne, es war gerade mein Geburtstag, werde ich nie vergessen. Wir, das heißt GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe, Mesian und ich zogen da in frühester Morgenstunde in heiterster Stimmung durch die Straßen. Nun wirst Du Dir wohl kaum denken können, wer Mesian ist. Das ist nämlich ein junger Freund, den wir drüben erworben haben; er ist uns in seinem Herzen sehr zugetan, und wenn er auch manchmal zu beißen versucht, so ist das wegen seiner Jugend noch ganz harmlos. Aber bellen hat er gelernt, schon fast wie ein großer. Damals, als wir ihn aus dem Araberdorfe holten und ihn abwechselnd auf dem Arm trugen, um mit ihm zur Stadt zu reiten, war er noch so ganz ruhig, klein und niedlich. Und dann auf dem Schiff war er mit seinem entzückenden pummeligen weißen Pelz und seinen täppischen Bewegungen bald der Freund der ganzen Mannschaft. Wir fuhren nämlich nicht auf einem Passagierdampfer, weil ein solcher plötzlich nach einem anderen Ort, als fahrplanmäßig vorgesehen, geschickt wurde, und wir doch gern bald abfahren wollten. Zum Glück hat man uns erlaubt, auf einem norwegischen Frachtdampfer mitzufahren. Kabinen gab’s da nicht. Wir schlugen unsere Zeltbetten auf Deck auf, und man spannte uns ein Segeltuch darüber, sodass es bei ruhigem Wetter fast so bequem war, wie im Zelt. Auch mussten wir uns selbst verpflegen und kauften deshalb in der letzten Stunde noch eiligst Proviant für eine Woche ein. So lange hat’s nämlich gedauert, da der Dampfer arg \(_{81}\)🕮\(_{82}\) langsam fuhr. In TangerLTanger hielten wir noch mal, dann nicht mehr bis MarseilleLMarseille. Das war eine wunderbar feine Fahrt. Das Wetter war meist günstig, besonders zuerst. Da lagen wir auf dem Deck, sangen und spielten Okarina, schauten aus, ob nicht irgendwo Land zu sehen wäre (zeitweise war die spanische Küste in Sicht), lasen wenig und schrieben noch weniger, mussten dann auch wieder mal fürs Essen sorgen, was zuweilen nicht sehr schnell ging. Dann gingen wir auch mal hinab in die Laderäume und den Maschinenraum und unterhielten uns mit den Leuten, so gut es ging, GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe auf Englisch und ich auf 106 Schwedisch. Die Leute waren sehr freundlich und besonders der Schiffskoch hat uns manchen guten Dienst erwiesen. Manchmal kochte er uns Grütze, oder er gab uns heißes Wasser, worin wir unseren Tee taten. Zuerst kochten wir immer alles selbst auf unserem Spirituskocher, Reis mit Pflaumen, Grütze, Tee, Kakao usw, schließlich aber war uns das zu unbequem und außerdem reichte der Spiritus bei weitem nicht. | So führten wir 7 Tage ein äußerst vergnügliches Leben, wir viere. Außer Mesian hatten wir nämlich einen jungen Esel mit, den wir Inschallah (wenn Allah will) nannten. Wäre er glücklich in GünterstalLGünterstal angekommen, so sollte er Hamdullah (gelobt sei Allah) heißen. Es gab da nämlich allerhand Schwierigkeiten. Erstens ein Verbot, Esel aus MarokkoLMarokko auszuführen. Aber da haben wir ihn glücklich durchgeschmuggelt. Auch das Einbooten in das weit draußen liegende Schiff glückte. Die Offiziere waren auch so freundlich, seine Mitfahrt zu erlauben, obwohl wir natürlich der Agentur der SchiffsgesellschaftLTanger!Agentur der Schiffsgesellschaft in der Stadt nichts hatten davon hatten sagen dürfen. Aber in MarseilleLMarseille stellten sich so viele Hindernisse in den Weg, dass wir unseren und Mesians guten Freund dort stehen lassen mussten. So fuhren also wir 3 allein an unserm lieben AvignonLAvignon vorbei, und dann durch das nächtlich unsichtbare RhonetalLRhonetal zu Dir, wie wir glaubten. Deine Karte vom 6. aus ParisLParis hatte ich natürlich noch lange nicht.

Also von unserem schönen Lausanner Tag wollte ich Dir erzählen. Das Wetter war so wunderschön sonnig, und dann diese AlpenLAlpen! Die herrlichen schneebedeckten DiableretsLAlpen!Diablerets und Dents du Midi \(_{82}\)🕮\(_{83}\) und den MuverantLAlpen!Muverant und wie sie alle heißen. Die Namen wusste ich noch von einem Ferienaufenthalt im oberen RhonetalLRhonetal her. Ich konnte sie nicht mehr genau unterscheiden, aber das tat dem Genuss keinen Abbruch. Also da spazierten wir nun durch die Stadt von einem Erkundigungs- oder Einwohner- oder Fremden- oder Postbüro zum andern, um Deine Adresse zu erfahren, in der sicheren Annahme, Du seiest da und in der Hoffnung, endlich was von Dir zu hören oder Dich zufällig auf der Straße zu treffen. Alle Leute auf der Straße freuten sich, wenn sie uns erblickten. Und es muss auch wirklich ein zu famoses Bild gewesen sein: GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe mit dem kleinen, weißen Mesian, der um den Hals eine rote Schnur mit roter Quaste trug, in dem einen Arm; in der andern Hand einen großen Strauß der schönen blauen Schwertlilien (fleurs di lys), wie sie da überall zum Verkauf geboten wurden. Die hat nun das Schicksal in die Hand einer andern, als für die sie bestimmt waren, kommen lassen. Außerdem trugen unsere braunen Gesichter, eine marokkanische Ledertasche, die ich um die Schulter hängen hatte, und GarthesPGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe weiße Reithose dazu bei, um unser exoti­107sches Aussehen zu vervollständigen. GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe ließ es sich auch gern von andern Leuten gefallen, wenn sie das schneeweiße Hundchen auf seinem Arm streichelten, besonders von liebenswürdigen jungen Damen Mädchen.

Als man mir schließlich sagte, es sei ausgeschlossen, dass Du in LausanneLLausanne wohntest, telegrafierte ich noch zur Sicherheit nach MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau um Deine Adresse. Ich hielt es für wahrscheinlich, dass Du noch in DeutschlandLDeutschland wärst und kaufte eine Ansichtskarte von der KathedraleLLausanne!Kathedrale, um Dir von Deinem zukünftigen Aufenthaltsort einen Gruß zu schicken, sobald ich man mir aus MainbergLMainberg Deine Adresse telegrafierte. Inzwischen aßen wir unten in OuchyLOuchy am See zu Mittag und spazierten noch umher. Doch bekam ich das Antworttelegramm nicht mehr in LausanneLLausanne, weil wir um 2 Uhr wieder abfahren mussten. So bist Du auch um diese wunderschöne Karte gekommen; denn Du glaubst doch nicht etwa, dass ich Dir aus FreiburgLFreiburg eine Karte von LausanneLLausanne schicke.

Abends spät kamen wir in FreiburgLFreiburg an und wurden von FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden und andern FreischärlernIFreischar abgeholt. \(_{83}\)🕮\(_{84}\)

Draußen in GünterstalLGünterstal, wo in diesem Semester außer FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden, GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe und mir noch 4 andre FreischärlerIFreischar wohnen, saßen wir dann noch etwas auf in GarthesPGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe Häuschen zusammen. Der ereignisreiche Tag, an dem ich außerdem noch mündig geworden bin‚49Carnap wurde am 18. V. 1912 21 Jahre alt. schloss so. Das Wiedersehen mit den Freunden und die Verkündigung von FriedrichsPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden Verlobung Tag.50Mit Marianne Klien, die er 1914 heiratete. Kennst Du nicht vielleicht Mutter KlienPKlien, Mutter von Marianne von Rohden? Ich habe sie leider noch nicht gesehen und bin gespannt darauf, sie mal kennenzulernen.

Am andren Morgen kam von LausanneLLausanne das MainbergerLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau Telegramm mit Deiner Lausanner AdresseLLausanne. Was, Du bist also doch in LausanneLLausannegewesen?! dachte ich. Ich ärgere mich nicht leicht; aber sowas!

Es war mir ordentlich ein Trost, als ich Deine Karte vom EiffelturmLParis!Eiffelturm bekam. Und noch später bekam ich Deine erste Karte aus ParisLParis, die endlich Gewissheit brachte, dass Du jetzt da drüben steckst. Aber wem gibst Du denn da eigentlich Französischstunden? Die Leute in ParisLParis können doch hoffentlich besser Französisch als Du? Oder ist die „Familie Mote“ ein Mädchenpensionat? Oder hast Du Dich verschrieben, und es soll statt franska heißen tyska?51Schwedisch: franska = französisch, tyska = deutsch.108

Nun danke ich Dir noch sehr für Deinen Brief aus UppsalaLUppsala. Dass ich ihn verstanden habe, musst Du mir glauben, da ich mich im Schwedisch lesen geübt habe: Ich habe unterwegs den 1. Band von LagerlöfsPLagerlöf, Selma, 1858-1940, schwed. Schriftstellerin Jerusalem „Das Dalarne“BLagerlöf, Selma!1901@Jerusalem I: I Dalarne, Stockholm, 1901 gelesen.52Siehe LL . Ich hatte ihn früher einmal in Deutsch gelesen, und da hatte er mir so gut gefallen, dass ich ihn mir noch schnell vor der Abreise als Reiselektüre habe kommenlassen gekauft habe. Sag’ mal, kannst Du mir nicht die Adresse einer Buchhandlung (also nicht eines Verlages) in UppsalaLUppsala oder StockholmLStockholm angeben, von der ich mir Bücher­kataloge, die nicht nur einen Verlag umfassen, kommen lassen erbitten und dann auch direkt die Bücher direkt kommen lassen kann?

Mit gesträubtem Haar habe ich gelesen, dass Du Dir eine so trostlose Beschäftigung, wie das Markensammeln zur Freundin erkoren hast. Triffst Du in der Wahl Deiner Freundschaften immer so daneben? Und wenn ich Dir jetzt einige Marken schicke, die ich noch von MarokkoLMarokko habe, so kann ich es nur mit bösem Gewissen, wobei mich aber der Gedanke beruhigt,  mich nurder Gedanke, dass der Zeitmangel Deiner Sammelwut Zügel anlegen wird. Die Karte, die ich wegen ihresiDer Text bricht hier ab. In der Paginierung des Manuskripts fehlen dann vier Seiten.\(_{84}\)🕮\(_{89}\)

X / 1912 Liebe TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte! JenaLJenaOJena LindenhöheLJena!Lindenhöhe, 20. X. 12. Das würde mich sehr freuen, wenn wir uns mal wiedersehen könnten. Ich habe immer gehofft, es würde noch in MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau sein. Eure Karte bekam ich an der NordseeLNordsee. Da antwortete ich nicht, sondern dachte, eine Woche nach MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau gehen ist besser als antworten. Auf der Reise bekam ich dann in EisenachLEisenach Nachricht, dass es nicht ging. Nun freue ich mich, wenn wir uns hier noch treffen können.

Aber eine Minute nur, das lohnt sich doch gar nicht. Da schlag’ ich Dir vor: Steig’ hier 124 aus und fahr’ dann 315 weiter, da können wir 2 Stunden spazierengehen. Dann bist Du 642 statt 449 in BerlinLBerlin (oder wo willst Du hin: In HalleLHalle 438 statt 239, in LeipzigLLeipzig 500 statt 307). Wenn Du aber unbedingt mit Deinem Zug weiterfahren musst, dann werd’ ich in SaalfeldLSaalfeld hineinsteigen (da kommst Du 1236 an) und in JenaLJena wieder raus. Du musst mir aber sofort schreiben, denn die Postbestellung zu uns heraus ist manchmal arg bummelig. –

Der letzte Sommer in FreiburgLFreiburg war zwar nur 2 Monate lang, aber sehr schön. Und dann kamen sehr lustige Ferien. Da bin ich mit 3 anderen FreischärlernIFreischar in einem großen Fischerkahn den RheinLRhein hinuntergefahren, 109 von BaselLBasel bis BonnLBonn.53Siehe TB 8. VIII.-13. VIII. 1912. Das Wetter war zwar manchmal scheußlich, aber wir haben’s doch fein gehabt. Nur konnten wir wegen des Regens leider nie nachts im Boot schlafen, was wir vorhatten. Dann war ich noch in RheinlandLRheinland und WestfalenLWestfalen, und an der Nord-LNordsee und OstseeLOstsee, und in ThüringenLThüringen, zum Schluss auch in BambergLBamberg. Und dann war ich die Rumreiserei leid, und bin endlich nach Haus’ gefahren. Im Wintersemester werde ich hier in JenaLJena bleiben.

Fährst Du denn eigentlich jetzt nach SchwedenLSchweden und kommst gar nicht wieder nach EuropaLEuropa? Oder was hast Du vor? Na, ich hoffe, Du steigst hier aus und erzählst mir alles mündlich. ZachowsPZachows kenne ich nicht, aber OttiPUlmer, Ottilie, auch Otti, Wirtschafterin auf Schloß Mainberg und später in Elmau, verh. mit Josef Ulmer wirst Du wohl auch noch mal sehen. Dann grüß’ sie bitte. Dir selbst viele herzliche Grüße! Rudi CP. \(_{89}\)🕮\(_{91}\)jEs folgen eineinhalb Seiten mit hier nicht reproduzierten Briefen: zwei kurzschriftliche Abschriften von Briefen von Ottilie Ulmer und Tilly Neovius sowie zwei lang­schrift­liche Briefe, offensichtlich in der schwedischen Handschrift von Tilly Neovius. Auf der zweiten Hälfte von Seite 91 setzt der Text tagebuchartig wieder ein.

XI / 1912 Liebe TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte! JenaLJena, 27. XI. 12. Er kommt, er kommt, hurra, er kommt wirklich! Nämlich der Geburtstagsbrief. Er beginnt schon mit löblichem Eifer so früh, weil ich Angst habe, er kommt sonst nicht rechtzeitig zu Ende. Hier habe ich nämlich nicht mehr so viel Zeit, wie in FreiburgLFreiburg. Du aber anscheinend um so mehr, denn bisher habe ich noch gar nicht gehört, was du eigentlich zu tun hättest.

Siehst Du, viel komme ich nicht zum Schreiben. An den Vor­le­sun­gen liegt’s zwar nicht. Oder meinst Du, dass 6 Stunden in der Woche viel sei? Aber da ist das physikalische Praktikum; dann Seminare, und hauptsächlich das Arbeiten zu Hause. \(_{91}\)🕮\(_{92}\)

Leider kann ich auch sonntags nicht immer raus, wie ich gern möchte. So oft ist da in der Stadt irgendwas los. Und es soll doch schon seit mehreren Wochen Schnee liegen auf dem Thüringer WaldLThüringer Wald; wie man behauptet, genug zum Skilaufen. Übermorgen werd’ ich nun wieder nicht hinfahren können. Und am folgenden Sonntag ist noch die Hochzeit meiner Schwe­sterPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. Aber dann am 3. Advent: Wenn ich da nicht endlich rauskomme, nagle ich die Skier zu einem Galgen zusammen und häng’ mich auf. Und so herrliches Wetter jetzt draußen. Klare Frostluft und Sonne. Na, umso mehr freue ich mich auf die Weihnachtsferien. An Vergnügen fehlt’s ja auch jetzt nicht. Z. B. hatte vorgestern AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann zum letzten Mal ihr 110 FräuleinPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann da, und einige Bekannte; da haben wir musiziert und getanzt; der SepplPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer war auch dabei. Auch spielen HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg, ich und noch 2 andere Freunde spielen auch jede Woche an einem Abend Streichquartett.

Bei der seltsamen und undurchschaubaren politischen Lage jetzt denkt man hier noch immer an die Möglichkeit eines Krieges, wenn man ihn auch nicht gerade für wahrscheinlich hält.HIST Wenn ich dem ganzen Land auch nicht den Schaden wünsche, den es durch einen Krieg in jedem Falle auf materiellem und kulturellem Gebiet haben würde‚ – mir persönlich wär’s schon recht, wenn’s losginge. Ich habe manchmal so wahnsinnige Sehnsucht, aus dem stillen Sitzen rauszukommen. Es kommt mir auch manchmal so vor, als würde ich es mal erleben können, für eine Zeit lang auf Abenteuer in die weite Welt zu ziehen, und mal alle liebgewohnten alten Fäden heimlich loszuknüpfen und in EuropaLEuropa zurückzulassen. Aber solche „kindischen“ Gedanken darf man ja nicht laut sagen. Ja, wenn man mir nur das Dienstjahr frei geben wollte‚54Bezieht sich auf das Dienstjahr als Einjährig-Freiwilliger, die auf ein Jahr begrenzte Wehrpflicht bei höherem Schulabschluss, das Carnap zu Kriegsbeginn noch nicht absolviert hatte (vgl. TB 2. VIII. 1914R). das elende, stumpfsinnige, das einem einen solchen Menge Zeit gewaltigen Zeitraum wegnimmt, und nichts gerade aus dem frischesten und beweglichsten Alter. Man kann Dich beinahe beneiden, dass Du nicht zu dienen brauchst, und 2.) Deinen Magistergrad schon mit Fleiß und Ehre erreicht hast.55Vgl. TBT 18. XI. 1911R. Ja Du, wenn ich das Jahr frei und schon den Doktor hätte! Aber‚trotz dieser . Aber mal aus \(_{92}\)🕮\(_{93}\) allem rauszurennen, wo man bisher drin gesteckt hat, das kannst Du ja trotz dieser glücklichen Vorzüge nicht, weil Du 1. ein Mädchen, und 2. zu zahm bist. Aber das muss wohl bei Mädchen so sein. 
par XII / 1912 Zu Deinem Geburtstag übermorgen meine besten Glück­wün­sche für das ganze beginnende Jahr, und einen je eiligeren, desto herz­licheren Gruß Rudi CP. [Wenn Du über die eilige Abfertigung schimpfst, so tu’s wenigstens bitte schriftlich, damit ich wenigstens etwas davon zu merken bekomme].kRechts neben dem Absatz eine schräge Linie, unter der sich der Eintrag [4 Seiten] befindet. Vielleicht hat Carnap hier, bei der Abschrift des Briefwechsels, vier Seiten übersprungen. Vgl. auch den gleichlautenden Eintrag gegen Ende des Briefes vom 23. XII. 1912.111

Liebe TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte! JenaLJena, den 23. XII. 12. Warum lässt Du denn gar nichts von Dir hören? Das ist ja schrecklich mit Deiner Schreibfaulheit! Wenn Du auch jetzt zu Weihnachten nicht geschrieben hast, dann will ich Dir dringend raten, das mal Neujahr nachzuholen, sonst fang’ ich mal gehörig an zu schimpfen. Und Neujahr ist doch überhaupt eine so passende Gelegenheit wie nur möglich. Also los! Wenn’s Dich interessiert, ob ich schon Ski gelaufen bin: Ich bin nämlich schon zweimal je 2 Tage oben im Thüringer WaldLThüringer Wald gewesen. Am 1. Advent war ich so böse darüber, dass ich nicht raus konnte, dass ich dann in der Woche Dienstag und Mittwoch weggelaufen bin. Zu meiner Freude bemerkte ich nämlich, dass ich an diesen Tagen nur eine Stunde Kolleg habe, und deshalb doch viel besser raus kann, als samstags und sonntags. Aber da in der Woche kein andrer mittut, war ich da ganz allein. Das war mir aber gerade recht. Und ich freue mich, dass ich da mal für mich so durch die Schneewälder rennen konnte und mich von der feinen Luft da frisch blasen lassen. Ich konnt’s gebrauchen. Zu Agnes’PKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann Hochzeit, die am 2. Advent war‚56Agnes Carnaps/Kaufmanns kirchliche Trauung fand am 8. XII. 1912 statt. kam auch GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe; der ist dann den folgenden Di und Mi mit mir oben gewesen. Schade, dass Du den Thüringer WaldLThüringer Wald nicht kennst, dass ich Dir erzählen könnte, wo wir waren. Seitdem bin ich dann hier unten geblieben, um nicht zu faul zu sein. Vielleicht rück’ ich aber in der 2. Hälfte der Ferien (die sind bis zum 8. I.) \(_{93}\)🕮\(_{94}\) nochmal aus. Hab’ ich Dir schon erzählt, dass wir hier einen „A. V.IAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar gegründet haben?57Die Akademische Vereinigung Jena war im November 1912 von Mitgliedern des Sera-Kreises gegründet worden. Vgl. Werner, Moderne in der Provinz, 299–307. Das ist eine neue Korporation, die der FreischarIFreischar verwandt ist, da sie auch Mensur und Biertrinken nicht schätzt und lieber Sachen treibt, die nicht so stumpfsinnig sind. Vor 3 Tagen haben wir in der AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar eine Weihnachtsfeier gehabt. Da haben wir ein altes deutsches Weihnachtsspiel aufgeführt, also die Weihnachtsgeschichte mit den Hirten, 3 Königen und allem, was noch dazu gehört, und Gesang dazu, so wie es zu früheren Zeiten hier in den Kirchen gespielt wurde. Als Einleitung spielten wir im Streichtrio eine Weihnachtspastorale von PasquiniPPasquini, Bernardo, 1637-1710, ital. Komponist, später noch ein Trio mit Klavier von PergolesiPPergolesi, Giovanni Battista, 1710–1736, italien. Komponist, also vor-Bach’schePBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist italienische Musik, die im Stil zu dem Stück passt. Unsre Gäste haben anscheinend viel Freude dabei gehabt. Dann hinterher, als die älteren Leute weg waren, haben wir noch gesungen und getanzt und unsern Spaß gehabt. Nun sind die Studenten natürlich schon alle weggereist, auch HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg, der als Kassierer eifrig zur AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar gehört. – Als Rache dafür, dass Du gar nicht geschrieben 112 hast, will ich Dich doch mal ärgern: Im Gedanken daran, dass Du mal sagtest, Du möchtest keine Gedichte, schick’ ich Dir ein Buch voll Gedichte.58Siehe den untenstehenden Hinweis auf Matthes, Volksballaden. Ich kann ja nicht dafür, wenn Dir trotzdem das eine oder andre gefällt (es sind nämlich wirklich feine darunter, kräftig und un­ge­künstelt).

Einen Gruß für Weihnachten und einen Glückwunsch zum neuen Jahr [wirst Du es ganz in der Eiswüste verbringen?]

Rudi CP. (2:lEs folgt eine waagrechte Linie über die gesamte Seitenbreite, über der rechtsbündig der Eintrag [4 Seiten] steht.

[In: „Alte deutsche Volksballaden“ (MatthesPMatthes, Erich, 1888-1970, dt. Verleger, Hofmeister):]BMatthes, Erich!Alte deutsche Volksballaden. Gesammelt von einem Wandervogel, Leipzig, 191259Matthes, Alte deutsche Volksballaden. Siehe LL . Der untenstehende Text ist offenbar die von Carnap in dem Buch eingetragene Widmung.

Dir, Verächterin der Gedichte, auf dass Du Dich bekehrst!

Weihnachten 1912. Rudi RC.mDoppelte waagrechte Linie über die gesamte Seitenbreite

113

4Tagebuch 6. III. 1912 – 18. V. 1912 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

1912aDie vier Seiten des Dokumentes sind in der äußeren oberen Ecke von 5 bis 8 durch­paginiert.🕮

III / 1912 Abends 10h von FreiburgLFreiburgOFreiburg (TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg und Base HannahPSauerlandt, Hannah, 1887-1924, geb. Kreitz, Tochter von Carnaps Halbschwester Hannah Magdalena Kreitz).1Carnap reiste im Frühjahr 1912 mit Otto Garthe, Joseph Johannes Carnap, Gertrud Helene Carnap und Elisabeth Helene Carnap (Lies) nach Marokko. Vgl. TBT 25. II. 1912R. Möglicherweise begleiteten Tedje Westphalen und Hannah Sauerlandt („Base Hannah“) die Familie zum Zug.BaselLBasel – BernLBern –

– GenfLGenf – LyonLLyon – 4hAvignonLAvignon.OAvignon (KathedraleLAvignon!Kathedrale, PapstpalastLAvignon!Papstpalast).

VilleneuveLVilleneuve (PhilipsturmLVilleneuve!Philippturm, BurgLVilleneuve!Burg); (PapstpalastLAvignon!Papstpalast). 3 – 5 nach MarseilleLMarseille.OMarseille BoulevardsLMarseille!Boulevard.

Alter HafenLMarseille!Alter Hafen; Château d’IfLMarseille!Château d’If.

Notre DameLParis!Notre Dame; MuseumLParis!Museum, Zoologischer GartenLParis!Zoologischer Garten; Italienisches TheaterLParis!Italienisches Theater.

Notre DameLParis!Notre Dame. 6h Abfahrt auf „Matyás Kirely“ (AdriaLAdria).

Spanische KüsteLSpanische Küste: 1hhBarcelonaLBarcelona;OBarcelona Stadt. (Falsches Geld, KonsulatLBarcelona!Konsulat.)

Auf den TibidaboLTibidabo; im Dunkeln durch die Villengegenden zurück.

Stadt (Töpfe); 3h Abfahrt.

11hValenciaLValencia.OValencia Zur Stadt hinauf; Abfahrt mit „Cabo San Antonio“ (Ybarra). 8h.

8hAlicanteLAlicante.OAlicante BurgLAlicante!Burg. Stierkampf (König; Flieger). 6h Abfahrt.

12h nach CartagenaLCartagena.OCartagena PostLCartagena!Post. Ins FortLCartagena!Fort auf dem BergLCartagena!Berg (SW ) eingedrungen bis oben.

Auf den hohen Berg (SO). ChamberlainPChamberlain, Houston Stewart, 1855–1927, brit.-dt. Schriftsteller „Arische Weltanschauung“BChamberlain, Houston Stewart!1905@Arische Weltanschauung, München, 1905.2Vgl. LL . 9h Abfahrt.

9hAlmeriaLAlmeria.OAlmeria Stadt. 4h mit der BahnLAlmeria!Bahn ab. Aussicht auf die Sierra NevadaLSierra Nevada mit Schnee.

2h nachts GranadaLGranada.OGranada Stadt. BergLGranada!Berg mit Aussicht. Nachmittags AlhambraLGranada!Alhambra. Einkäufe.114

8h – 6h nach AlgecirasLAlgeciras.OAlgeciras

7h – 10h nach TangerOTangerLMarokko!Tanger (mit „Vicente Ferrer“) (gesehen: GibraltarLGibraltar, Ceuta-FelsenLCeuta-Felsen); Gesandschaft, Stadt, bei LauffersPLauffers, Familie von Ewald Lauffer, 1863–1928, schweiz. Prokurist (Schweizer Familie).

Stadt, SokkoLSokko, die deutsche Schule Gesandter; mit Maultieren zum Kap SpartelLKap Spartel, LeuchthausLKap Spartel!Leuchthaus.

Stadt, MMC, ; bei Frau FuchsPFuchs, Frau auf dem Monte.

Stadt; Schwimmen beim Wrack. 🕮

In 7 Stunden zum FondukLFondouk3Vermutlich der Foundouk Chejra, ein Webermarkt in Tanger. (mit Fräulein PotjanPPotjan, Fräulein und Frau FuchsPFuchs, Frau) Zeltlager, Herr HessePHesse, Herr =? Kurt Hesse, 1880-1914, dt. Bergassessor.

In 4 Stunden vom FondukLFondouk zu HessesPHesse, Herr =? Kurt Hesse, 1880-1914, dt. Bergassessor Haus, in der Stadt, mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe und DumriesPDumries beim KaidPKaid4Stellvertreter des Sultans, Stadtverwalter. KaufmannsPKaufmanns Bruder Bruder bei uns; Schweizer Doktor. TetuanLTetuan.OTetuan

Tee beim KaidPKaid; Tee bei KaufmannsPKaufmanns Bruder Bruder (Ölbesprechung, Reuch, Gebäck); Kasbah.5Kasbah-Felsen von Tanger, auf dem sich der Sultanspalast befindet.

6h – 6h nach TangerLTangerOTanger (10 ½ Stunden), zuweilen Regen. Herr HessePHesse, Herr =? Kurt Hesse, 1880-1914, dt. Bergassessor ritt 1 Stunde mit.

IV / 1912; mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe und Fräulein PotjanPPotjan, Fräulein auf der Kasbah, Mond.

; alle im Mondschein im CaféLKasba!Café auf der Kasbah.

Geritten: Strand, Harris VillaLHarris Villa, Monte, bei Frau FuchsPFuchs, Frau, auf Kap SpartelLKap Spartel zu; Abendessen bei HaslindePHaslinde, Max Haslinde, *1883, dt. Kaufmann in Tanger und WackerschüttPWackerschütt. 2 \(\times \) Kasbah.

Stadt Geige spielender Soldat im Café am Socco;6Petit Socco, Platz im historischen Zentrum von Tanger. –

– ; Spaziergang auf der Fes-StraßeLTanger!Fes-Straße; alleine um und durch die Kasbah.

Auf der Fes-StraßeLTanger!Fes-Straße geritten (mit LiesPWiebalck, Elisabeth, 1889-1970, geb. Carnap, Lies genannt, Konzertsängerin, Tochter aus erster Ehe von Joseph Johannes Carnap, heiratete 1914 Otto Wiebalck, GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe weit voraus); 2h aufs Schiff, ruhige Fahrt.

6hCasablancaLCasablanca. Onkel AlfredPMannesmann, Alfred, 1859-1944, Industrieller, Bruder von Gertrud Carnap, Schwager von Rudolf Carnaps Halbbruder Joseph Johannes Carnap holt uns ab; FarmLCasablanca!Farmbesehen; geschlafen in der BarackeLCasablanca!Baracke.

Pferd geht durch, Badezeug gesucht; Zelt auf dem Dach. 115

Zum MeerLCasablanca!Meer, gebadet, mit LiesPWiebalck, Elisabeth, 1889-1970, geb. Carnap, Lies genannt, Konzertsängerin, Tochter aus erster Ehe von Joseph Johannes Carnap, heiratete 1914 Otto Wiebalck und GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe Essen beim Zelt; Sonnenbad.

; gebadet im Zelt.

Zu KrakesPKrakes =? Familie von Georg Eduard Krake, *1856, Kaufmann in Casablanca mit der Wildkatze zum Ausstopfen; gebadet mit Frau MannesmannPMannesmann, Margaretha Elisabeth, 1881-1961, geb. von Mosengeil, verh. mit Alfred Mannesmann und den Kindern. Brief von TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte und OttiPUlmer, Ottilie, auch Otti, Wirtschafterin auf Schloß Mainberg und später in Elmau, verh. mit Josef Ulmer.

Zur Stadt, MMC, Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, Besorgungen; auf dem Dach. 🕮

Zelt probeweise aufgeschlagen, Sonnenfinsternis; nach SenataOSenataLSenata; KrudewigsPKrudewigs, Familie von Johann Degenhard Krudewig, *1878, dt. Landwirt.

1 ½ Stunden nach BenebtLBenebtOBenebt (über den FiefigLFiefig); über die neue Quelle zurück.

Von SenataLSenata über den WasserfallLSenata!Wasserfall und den LandmarktLSenata!Landmarkt nach M ILSenata!Mannesmann-Farm I (mit LiesPWiebalck, Elisabeth, 1889-1970, geb. Carnap, Lies genannt, Konzertsängerin, Tochter aus erster Ehe von Joseph Johannes Carnap, heiratete 1914 Otto Wiebalck und JohannesPCarnap, Joseph Johannes, 1863–1936, Johannes genannt, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, in zweiter Ehe verh. mit Gertrud Carnap); Stadt, Besorgungen (Fotograf usw.);

Wieder nach SenataLSenata.OSenata

KuskusLKuskus – HimaLHima; am EschLEsch auf AdlerLEsch!Adlergesessen; abends zum TaibiPTaibi7Bezug unklar., Wildschweine. In seiner HimaLEsch!Hima geschlafen.

Wildschweine gejagt. Abwechselnd Regen und Sonne.

Herr WilbergPWilberg, Herr da; mein Wildschwein. Wildschweinjagd.

Herr WilbergPWilberg, Herr; Wildschweinjagd; mein Keiler.

Nach BenebtLBenebt.OBenebt

V / 1912 (? Tänzerin bei den Haktanaben.)

Mit LiesPWiebalck, Elisabeth, 1889-1970, geb. Carnap, Lies genannt, Konzertsängerin, Tochter aus erster Ehe von Joseph Johannes Carnap, heiratete 1914 Otto Wiebalck am FiefigtalLFiefigtal; im DyrLFiefigtal!Dyr der Haktanaben🕮

Treibjagd, GarthesPGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe Keiler; der kleine Hund.

9h – 4h nach M ILSenata!Mannesmann-Farm I, mit dem Hund. Abends zur Stadt, Einkäufe.

6h – 12h nach BenebtLBenebt; 4h – 10h alle im MeerLBenebt!Meer gebadet;

5h – 10h Adlerjagd; heiß; gepackt, 7h – 10h nach SenataLSenata (im FiefigLFiefig gebadet).

6h – 9h nach M ILSenata!Mannesmann-Farm I. Dampferfahrt morgen. 116

3h.
Abends TangerLTangerOTanger.
7hMarseilleOMarseilleLMarseille. Esel Schwierigkeiten.8Zur Esel-Episode vgl. TBT 6. VI. 1912R.12h ab.
Falk9Vermutlich das Schiff Falk von Elbing..

Nachts 2hLausanneLLausanne.OLausanne Hund, Blumen, Ledertasche; TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte nicht zu finden. 2h – 11h über BaselLBasel nach Freiburg i. Br.LFreiburg.OFreiburg

117

5Tagebuch 7. VII. 1912 – 13. VIII. 1912 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

\1912, Juli\ 🕮

VII / 1912OFreiburg Wanderung mit Landerziehungsheimern zum SchluchseeLSchluchsee. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und OttoPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap. Nur kurz gesprochen: ›Fest in WiesneckLWiesneck? GaienhofenLGaienhofenIDeutsches Landerziehungsheim für Mädchen in Gaienhofen.‹1Das 1904 von Bertha von Petersenn nach den Grundsätzen von Hermann Lietz gegründete Landerziehungsheim für Mädchen, das sich seit 1904 im Schloss Gaien­hofen am Bodensee befand. Erörtert wurde die Frage, ob das geplante Fest in Gaien­hofen oder Wiesneck (wo es schließlich stattfand) abgehalten werden sollte. Baden im SchluchseeLSchluchsee. Ich zersprenge SchradersPSchrader Klampfe. Mit SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen, SchraderPSchrader, WiebelPWiebel noch 2 Tage: WaldshutLWaldhut, SäckingenLSäckingen, Hohe MöhrLHohe Möhr, BelchenLBelchen.

 –  DLEH Fest in WiesneckLWiesneck. Nachmittags hin, Lotte BaußnernPFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger erzählt von KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf und SeraISerakreis. Militärsoldat erlegt einen Hasen. Kuchenessen im WaldLWiesneck!Wald. Baden im BachLWiesneck!Bach. ObstgartenLWiesneck!Obstgarten. Zum Tanzplatz oben unter der BurgLWiesneck!Burg. Getanzt. (Sämanntanz usw.) Wieder zum Lagerplatz, Lampions. Zupfgeigen. Decken geholt. Auf dem Lagerplatz geschlafen. (TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg, BaumannP, LiebensteinPLiebenstein, Albrecht Freiherr von, Arzt, verh. mit Marianne von Liebenstein‚ …?) So früh in den BachLWiesneck!Bach. Zum Paulcke-TurmLPaulcke-Turm. 2 \(\times \) rauf. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap versucht’s, da sieht sie über sich im Kamin es einer schlecht werden. 2 \(\times \) abgeseilt (KaminLPaulcke!Kamin, hohe OstwandLPaulcke!Hohe Ostwand). Unten am BachLWiesneck!Bach. Zum TitiseeLTitisee. Gesegelt, geschwommen. Noch kurz in den WaldLWiesneck!Wald, an LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz usw. geschrieben; mit der BahnLWiesneck!Bahn zurück. Marktplan. [KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf Brief; Antwort bis ½ 2].

Mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe Besuch bei BottlingersPBottlingers. In der Elektrischen Fräulein KetelsPKetels, Fräulein =? Antonie Ketels, Pianistin aus Hamburg. 153 mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe nach WiesneckLWiesneck. Mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zum Dirigenten. Um 6h zu dreien zurück. 7h Daltanz2Volkstanz aus Dalarna (Dalekarien) in Schweden. Vgl. Meyer, Volkstänze, 52–56, 58.JB (noch nicht mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe). 943 fahren ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und LiebensteinPLiebenstein, Albrecht Freiherr von, Arzt, verh. mit Marianne von Liebenstein von der WiehreLWiehre ab; TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg und ich singen: Ade zur guten Nacht. Zu Fuß nach GünterstalLGünterstal.

Luftbad. 10 – 11 mit Fräulein KetelsPKetels, Fräulein =? Antonie Ketels, Pianistin aus Hamburg spazieren. Nachmittags: Praktikum, Kolleg RickertPRickert, Heinrich, 1863–1936, dt. Philosoph, bis 1915 Prof. in Freiburg, danach in Heidelberg; zur WiehreLFreiburg!Wiehre gefahren, ChachaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap getroffen. ½ 7 Daltanz. 826 fahren TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg und ich mit hinaus. Für ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und mich ist der Abendtisch gedeckt. Alles ist zu Bett. Ich schlafe mit TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg oben auf der WieseLFreiburg!Wiese unterhalb des Weges. Sternenhimmel, Lichter im TalLFreiburg!Tal. Morgens taukühl.

Von KiechlePKiechle, Bauer, Pächter des Bauernhofs auf Gut Wiesneck Anzug und Hut gepumpt. 6h mit Gertrud CloosPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel, Lotte BaußnernPFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zum MarktLFreiburg!Markt gefahren; KiechlePKiechle, Bauer, Pächter des Bauernhofs auf Gut Wiesneck, , HeiniPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap und OttoPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap sind auch dabei. Hock trabt den ganzen Weg. Es kommen auf den MarktLFreiburg!Markt: GertrudsPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel Bräutigam Martin VogelPVogel, Martin, verh. mit Gertrud Vogel, Frau CloosPCloos, Elisabeth, Mutter von Gertrud Vogel, Hans und Ernst Cloos, Frau FrankePFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke, WiebelPWiebel, Gar­118thePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe im Bauernkostüm, BaumannsPBaumann, Verwalter in Wiesneck =? Josef Baumann, 1877-1963, dt. Agrarwissenschaftler (fotografieren), TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg, Fräulein TeresPTeres, Fräulein aus GünterstalLGünterstal; ich schiebe auch mal allein durch die Gassen und KaiserstraßeLFreiburg!Kaiserstraße; mit LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger auf den MünsterturmLFreiburg!Münsterturm. Um 11h mit den Körben nach „Unter den Linden“LFreiburg!Unter den Linden. Mit einem Korb (noch halb voll Gemüse) zum MarktLFreiburg!Markt zurück, Blumen gekauft, durch SalzstraßeLFreiburg!Salzstraße zu Maler SchmidlinPSchmidlin, Adolf, 1868-1954, dt. Maler. Sitzen auf der Treppe. Heimfahrt. FreischarIFreischar Mittagessen versäumt. 244 zurück 3h Seminar (etwas verspätet). 🕮\In , da es so strömte, abends bei LiebensteinPLiebenstein, Albrecht Freiherr von, Arzt, verh. mit Marianne von Liebenstein in LittenweilerLLittenweiler geblieben (später gebeichtet; und wie GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel es merkt und Erleichterung.)\aRandnotiz in der Kopfzeile mit Einfügungszeichen markiert, mit Bleistift verfasst, während der Haupttext mit schwarzer Tinte geschrieben ist. Unklar, auf welche Textstelle sich das Einfügungszeichen bezieht. Text ist lückenhaft, weil von dem Blatt oben ein Stück fehlt.

Quartett für abends habe ich abgesagt. 6h Daltanz. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap war müde, versäumt noch den Zug, kommt aber noch per Rad. Ich habe verbummelt, die andern zu bestellen. Lotte EhrenbergPEhrenberg, Lotte und Fräulein NöllPNöll, Fräulein sind da; SchraderPSchrader auch. Soll HarkePHarke holen; der will nicht. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap will lieber nicht mit nach GünterstalLGünterstal; ich begleite sie bis WaldseeLWaldsee. 830. Spreche zu Hause noch lange mit SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen.

Luftbad. Mit SchraderPSchrader Gösta BerlingBLagerlöf, Selma!1899@Gösta Berling, Leipzig, 1899 gelesen. 11h Kolleg HeffterPHeffter, Lothar, 1862–1962, dt. Mathematiker, Prof. in Freiburg (Mo – Do 11 – 12; zum 1. Mal diese Woche). Mittags bei Tisch liest GleitzPGleitz, Friedrich, cand. med., Freiburger Freischar der FreischarIFreischar den Entschuldigungsbrief der „3 Jungfräulein“ wegen versäumten Mittagessens vor. 4h Daltanz. TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg und GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe sind seit morgens in WiesneckLWiesneck, um die Narren zu malen. Versäumen mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap den Zug. Kommen zu Fuß in rasendem Tempo. Letzte Daltanzprobe. Endlich sind die Noten für die Musikanten da. Abends treffen wir im Wiehre-BahnhofLWiehre-Bahnhof ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, HeiniPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap und LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger (Vortrag IOECIInternationaler Orden für Ethik und Kultur3Der 1911 von dem in Freiburg lebenden Ludwig Hammerschlag gegründete Internationale Orden für Ethik und Kultur. Vgl. Groschopp, Dissidenten, 340–342.). 8h Konvent bei GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe über die ar Mitglieder: Stimmrecht behalten sie, müssen sich zu einer Veranstaltung verpflichten. FrankePFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar Freiburg aufgeregt, WiebelPWiebel grob, GlanzPGleitz, Friedrich, cand. med., Freiburger Freischar heftig. Bleibe mit TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg bei GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe, lese ihnen den Brief der 3 Jungfräulein vor.

716 nach WiesneckLWiesneck. Bringe den Kessel hin. Laufe 2 Stunden im strömenden Regen: Zum Dirigenten (Noten), suche fürs Regenwetter einen Saal: BürgersaalLWiesneck!Bürgersaal, HirschenLWiesneck!Gasthaus Zum Hirschen, endlich AdlerLWiesneck!Gasthaus Zum Adler. Sitze triefend bei SchöndubesPSchöndubes, Familie von Heinrich Schöndube. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zeigt mir Fogr Fotografien aus GaienhofenLGaienhofenIDeutsches Landerziehungsheim für Mädchen in Gaienhofen usw. 1138 zurück. FreischarIFreischar will das Fest nicht aufschieben. Praktikum. KommeRickertPRickert, Heinrich, 1863–1936, dt. Philosoph, bis 1915 Prof. in Freiburg, danach in Heidelberg119 wegen Verspätung versäumt. Kaufe 10 ℔ Zucker‚4℔ steht für die alte Gewichtseinheit Pfund (1 ℔ = 0‚5 kg). 50 Zitronen usw. Abends packe ich Rucksack, Bücher usw. Komme wieder nicht früh zu Bett.

716 mit TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg in herrlichem Sonnenschein nach WiesneckLWiesneck. Brauchen für rote Grütze keine Beeren zu suchen. Wir hacken 15 Wir zerschneiden 15 ℔ Fleisch für die Pastetchen. Schlagen auf der WieseLWiesneck!Wiese Pfähle ein; SchraderPSchrader kommt. Der Regen fängt wieder an. In der TenneLWiesneck!Tenne Draht gespannt, Lampions aufgehängt. Ich bestelle den AdlersaalLWiesneck!Adlersaal ab und gehe den oberen Weg von BuchenbachLBuchenbach nach WiesneckLWiesneck. Komme etwas zu spät zum Mittagessen. 153 fährt alles aus FreiburgLFreiburg; 224 von HimmelreichLHimmelreich. Wir steigen ein; OttoPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap nimmt am BahnhofLHimmelreich!Bahnhof viele Sachen entgegen. HöllsteigLHöllsteig – RavennaschluchtLRavennaschlucht. BottlingersPBottlingers zurück. Wir über die Höhen; zuweilen 🕮 regnet es. Rasender Wettlauf durchs glatte Gras hinunter. TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger mit mir kommen von den andern ab. Treffen sie in BuchenbachLBuchenbach; holen die Musik. Einzug in WiesneckLWiesneck ½ 8h. Alle sehr hungrig. Pastetchen werden geholt. Gleich die Lampions angezündet. Die Musik oben links. Immer herauf und heruntergesprungen (2 ½ m). Walzer, Rheinländer, Twostep …Daltanz, so lala; ich und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap erstes Paar; (BaumannP Geige.) Aufführung: Narrenschneiden; TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg, SchraderPSchrader, HarkePHarke. Charade. Webertanz; Hans Spielmann; Walzer usw.5Volkstänze. Vgl. TB 15. VII. 1912R.JB Rote Grütze; Zitronenlimonade; GroßmutterPGroßmutter =? Heinrich Schöndubes Mutter kommt. Frau CloosPCloos, Elisabeth, Mutter von Gertrud Vogel, Hans und Ernst Cloos mit Deputation abgeholt. – Langer Schlusswalzer mit „Wechseln!“; HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar will ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap nicht lassen. Vorher noch „der Ring“ von EichendorffPEichendorff, Joseph von, 1788-1857, dt. Dichter.6Vgl. LL . Die Musikanten fort. Nochmal Webertanz, Sämann, hier: Gras usw. „Ode zur guten Nacht“. Alle oben im Heu geschlafen, auch ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger. „8h Wecken!“

Um 7h geht der Krach schon los. Ich lass mich nicht stören, bis ½ 8. Es wird Kaffee, Milch, Brot, Honig …gebracht. Sehr gemütliches Frühstück im Heu; alle sehr faul. Man liegt da, singt usw. TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg zieht im Regen ab. Wir bleiben. GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe macht Zirkus. Kamel, Affe, Stachelschwein, Henne, Hahn‚ …Stierkampf. Brezelschnappen. Ein wenig getanzt. Mittags kräftige Suppe von SchöndubesPSchöndubes, Familie von Heinrich Schöndube, Makkaroni von Frau CloosPCloos, Elisabeth, Mutter von Gertrud Vogel, Hans und Ernst Cloos. Draußen gegessen; beides war in ungeheuren Mengen da. Ich hole die GroßmutterPGroßmutter =? Heinrich Schöndubes Mutter. Dann fertig machen. Reiten auf dem Hock, ohne Sattel; die andern auch; WiebelPWiebel mit Fräulein NatorpPNatorp, Fräulein. Aufbruch; Frau CloosPCloos, Elisabeth, Mutter von Gertrud Vogel, Hans und Ernst Cloos schläft leider; wir sin­120gen der GroßmutterPGroßmutter =? Heinrich Schöndubes Mutter das „Burenbüble“;7Volkslied aus Breuer, Der Zupfgeigenhansl, 40. Siehe LL . Auch die im Folgenden erwähnten Lieder stammen aus diesem Liederbuch des Wandervogels und der Jugendbewegung. sie möchte das Lied haben. Wir schenken ihr einen Zupfgeigenhansl.BBreuer, Hans!Der Zupfgeigenhansl, Leipzig, 1913 Alle schreiben ihre Namen hinein. Dann singen wir KiechlesPKiechles, Familie „Schatz mein Schatz, reise nicht so weit von hier …“. „Muss i denn“. „Sah ein Knab ein Röslein stehn …“. Abzug. LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap noch mit über den Bach, durch den Zipfelhof bis zum Kruzifix an der Straße. Vorher noch unterwegs: „Köln am Rhein“, „Horch was kommt“‚ …; dann zum Abschied: „Einst ging ich über Berg und Tal.“ Dann noch lange Winken, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap mit ihrer roten Schürze, SchraderPSchrader mit seiner Klampfe, woran auch das neue geschenkte Band ist. Über den Kyb­felsenLKybfels nach GünterstalLGünterstal🕮

[Ich habe So ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap gefragt, ob ich Mo nachmittag wiederkommen kann, um die Sachen zu holen. Dann kommen sollen GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel und LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger zum Tee kommen; TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg und GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe auch.] 153 mit TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg und GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe nach HimmelreichLHimmelreich. Dort begegnen wir Frau CloosPCloos, Elisabeth, Mutter von Gertrud Vogel, Hans und Ernst Cloos und GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel. Gehen in die Stadt. Zum Das Haus ist überall verschlossen. Endlich finden wir im Wohnzimmer ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger. Dort trinken wir Tee um den kleinen runden Tisch in der Ecke. Rechenrätsel. TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg zieht Tischtuch unter den Bechern usw. weg; Scherben. LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger liest aus SpittelersPSpitteler, Carl, 1845-1924, schweiz. Dichter GlockenliedernBSpitteler, Carl!1906@Glockenlieder, Jena, 1906.8Siehe LL . Wir bringen sie zum 556. Zu spät. Sie ist zu SchmidlinsPSchmidlin, Adolf, 1868-1954, dt. Maler eingeladen. KiechlePKiechle, Bauer, Pächter des Bauernhofs auf Gut Wiesneck will uns nicht allein mit Hock fahren lassen. Wir bringen sie zum 702. GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe fährt auch mit. TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg rennt neben dem Zug her und winkt. „Du!“In WiesneckLWiesneck „Autofahren“. Essen. Endlich siegt „Du“. Wir holen die Sachen zusammen, bei KiechlesPKiechles, Familie, in der ScheuneLWiesneck!Scheune usw. Dann Spaziergang mit TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und OttoPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap, über die WiesenLWiesneck!Wiesen hinauf (hinter HäuslehofLWiesneck!Häuslehof oder so), im großen Bogen links herum. TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg singt und klampft: „Alle meine Gedanken“. Im Dunkeln auf einen Kirschbaum, Leiter steht dran. OttoPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap bleibt unten, ist müde. Dann zurück. Das seltsame Feuer in Frau Cloos’PCloos, Elisabeth, Mutter von Gertrud Vogel, Hans und Ernst Cloos GartenLWiesneck!Garten von Cloos. 10h wieder zu Hause. Wir bekommen 2 Betten.

5h auf, 600 gefahren. LuftbadLFreiburg!Luftbad.

Nachmittags eine Stunde bei Fräulein KolundPKolund, Fräulein =? Trude Kolund. Das lustige Vöglein ist jetzt so ernst und still. Was hat sie arg leiden müssen! 8h Leseabend bei GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe: PetersPPeters, Carl, 1856-1918, dt. Politiker, EngländerBPeters, Carl!England und die Engländer, Berlin, 1904;9Vielleicht Peters, England und die Engländer. Nicht in der Leseliste. KunstwartIDer Kunstwart, Zeitschrift, aus dem EnzioBHuch, Friedrich!1910@Enzio, München, 1910.10Huch, Enzio. Siehe LL .121

Mi 24 Letztes Seminar bei CohnPCohn, Jonas, 1869–1947, dt.-brit. Philosoph. Letztes Tanzen mit den WVIWandervogel. SchraderPSchrader und mir singen sie zum Abschied: „Morgen will mein Schatz verreisen“ …Bringe Fräulein NqPNq, Fräuleinden Grünen HeinrichBKeller, Gottfried!1854-1855@Der grüne Heinrich, 4 Bde., Braunschweig, 1854-1855, von der FreischarIFreischar.11Keller, Der Grüne Heinrich. Siehe LL . 9h letztes Mal Quartett bei GöttlerPGöttler: SchumannPSchumann, Robert, 1810–1856, dt. Komponist Klavierquintett, MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist XVI und nochmal das liebe XII‚12Vielleicht Mozarts Streichquartette Nr. 12 (KV 172) und 16 (KV 428). und MozartsPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist „Kleine Nachtmusik“. Bis ½ 1. Zu Fuß nach GünterstalLGünterstal.

7h nach ColmarLColmar.OColmar ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap kommt auch mit. GrünewaldPGrünewald, Matthias, um 1480-1528, dt. Maler.13In Colmar befindet sich das Unterlinden-Museum (Musée Unterlinden), wo der Isenheimer Altar, ein Hauptwerk von Matthias Grünewald, ausgestellt ist. HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar und ich fasten mittags. Die andern essen in den Anlagen. 2h Rückfahrt mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap; GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe und Lotte EhrenbergPEhrenberg, Lotte sind auch dabei.OFreiburg 8h Konvent bei FrankePFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar Freiburg.

Morgens im LuftbadLFreiburg!Luftbad Radaufsteigen gelernt; in den Zeh geschnitten. 2h Praktikum, 5h RickertPRickert, Heinrich, 1863–1936, dt. Philosoph, bis 1915 Prof. in Freiburg, danach in Heidelberg; WiebelPWiebel bringt mir Bilder für die GroßmutterPGroßmutter =? Heinrich Schöndubes Mutter an die UniversitätIUniversität Freiburg. Ich vermute, sie 🕮 fährt 624; zum BahnhofLFreiburg!Bahnhof; auf und ab; niemand zu sehen; plötzlich kommt HeiniPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap; GroßmutterPGroßmutter =? Heinrich Schöndubes Mutter ist schon 600 fort. Ich fahre mit zur WiehreLFreiburg!Wiehre. Die GroßmutterPGroßmutter =? Heinrich Schöndubes Mutter hat mir noch für die Colmarer Schüssel danken wollen und die GrünewaldmappePGrünewald, Matthias, um 1480-1528, dt. Maler bringen. Zu Hause finde ich erst ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Karte. Warum nur „Rudi!“. Bei TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg, OlsheinPOlshein und Schwester, Abendessen in Sankt ValentinLFreiburg!Sankt Valentin.

Morgens ist HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar in WiesneckLWiesneck (BirkenhainLWiesneck!Birkenhain, Vogelbegräbnis). Mittags zu Fräulein NqPNq, Fräulein. Sie will die Radfahrt nicht mitmachen, sondern schon zum BelchenLBelchen. HuecksPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar Rad geholt. 153 mit TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg los. In HimmelreichLHimmelreich kommen ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und HeiniPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap mit den Rädern. Bis TitiseeLTitisee. Gerudert. Ganz durch den See, noch den Bach hinauf. Dann zu Rad: HinterzartenLHinterzarten, nach HöllsteigLHöllsteig runter. HeiniPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap längst weg. TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg wartet zuweilen etwas. Rasend, und herrlich schön. Ich fühle mich so sicher. WiesneckLWiesneck. Im Wald „Drama aus dem mexikanischen Räuberleben“. Zum letzten Mal GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel und LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger. Im Dunkeln nach FreiburgLFreiburg; hingefallen, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap über mein Vorrad, fällt auch hin. Noch zu HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar. Dieser und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap ins Haus. Zahnschmerzen; zu FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke, TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburgbleibt zurück, ich rede nichts. Ich trage ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Rucksack zu FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke. Die „Rache“. 122

Marterweg mit SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen zur BahnLFreiburg!Bahn. (Basler LandstraßeLFreiburg!Basler Landstraße.) Rosen für ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Noch steif. Ich gehe mit HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar. Wir versuchen, unsre Genüsse „im Himmelreich“ abzuwägen. Er kann „das sonnige Kind“ nur allein genießen, ich in der „ganzen Atmosphäre“. Ich freue mich, wieder so offen und freundesmäßig mit HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar sprechen zu können. Im BachLFreiburg!Bach gebadet. Zum BelchenLBelchen hinauf. Das letzte Stück mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap allein. Bei allen Wendepunkten die herrliche Gegend besehen und gerastet. Mein armes Bein hat sich allmählich eingelaufen. Wir schwatzen; ich lese etwas aus AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann Brief vor.  Waldbeeren pflücken; sie erzählt von der „Bande“ in GaienhofenLGaienhofenIDeutsches Landerziehungsheim für Mädchen in Gaienhofen. BelchenhausLGaienhofen!Belchenhaus; Maria BidlingmaierPBidlingmaier, Maria, 1882-1917, dt. Sozialwiss., Schwester von Hanna Bidlingmaier und MorgenbesserPMorgenbesser. Gipfel. Alle andern. Fräulein NqPNq, Fräulein kommt. Schließlich Aufbruch. Ich gehe mit Fräulein NqPNq, Fräulein, wir sprechen viel Schwedisch; die Geschichte mit GlanzPGleitz, Friedrich, cand. med., Freiburger Freischar. Wir Sie ist ganz rot, dass ich die Geschichte weiß; zum Glück brauchen wir nicht Deutsch zu sprechen. Wiedener EckLWiedener Eck.OWiedener EckRede Abschiedesrede von FrankePFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar Freiburg, Trennung. FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen, GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe und ich bleiben. Vergebliche Heusuche. Schließlich Gasthaus. Mirabellen usw., großer Hunger, vergnügter Abend.

Mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe hinab, die andern hinauf. Nach BaselLBasel.OBasel Mit Mesian‚14Mesian war der Name des Hundes, den Carnap und Garthe aus Marokko mitgebracht hatten. Siehe TBT 06. VI. 1912. ich mit roter Mütze. Bootsuche in BirsfeldenLBirsfelden. Kleine RheinfahrtLRhein. MünsterLMünster. Nach Haus.OFreiburg WiebelPWiebel kommt: FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke noch nicht da, auch SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen nicht; 🕮 ich telefoniere bei GleitzPGleitz, Friedrich, cand. med., Freiburger Freischar an Fräulein KiechlePKiechle, Lina, Tochter der Bauersfamilie Kiechle auf Gut Wiesneck. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap noch nicht da. Es sind aber schließlich alle noch den Abend nach Haus gekommen. Bei GleitzPGleitz, Friedrich, cand. med., Freiburger Freischar war HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar. Abschied. Im Stillen bat ich ihm das Unrecht ab. Vielleicht auf Wiedersehen in LüdenscheidLLüdenscheid.

7h Letztes Luftbad. Zu FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke; letzer Besuch (aber morgen Mittag noch). 11h HeffterPHeffter, Lothar, 1862–1962, dt. Mathematiker, Prof. in Freiburg, testiert. 12h Brief an GroßmutterPGroßmutter =? Heinrich Schöndubes Mutter. 1h letzes FreischarIFreischar-Mittagessen. 2h Praktikum, als Einziger; es regnet (ich habe nur blauweißen Anzug). Nach GünterstalLGünterstal, Cape geholt, und marokkanische Tasche für ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Nq‑Heft15Vielleicht handelt es sich um ein Schwedisch-Übungsheft. Carnap hat bei Fräulein Nq Schwedischunterricht genommen. Vgl. TBT 23. XI. 1911R. geholt. 6h Rickert testiert. ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Rad bei HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar geholt. 629 nach HimmelreichLHimmelreich. GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe bringt das Bild für KiechlesPKiechles, Familie. Mit roter Mütze auf dem Rad komme ich in WiesneckLWiesneck an. Unterwegs treffen wir noch WiebelPWiebel auf dem Hock. Auf der InselwieseLWiesneck!Inselwiese sind die andern: ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und Frau FrankePFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke und die Jungens; sie kommen rüber. Wir essen auf der InselwieseLWiesneck!Inselwiese. KiechlesPKiechles, Familie bekommen den Steinkrug von der BurgLWiesneck!Burg. SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen und Frau FrankePFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke fahren dann. WiebelPWiebel, SchraderPSchrader, GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe später mit dem 123 letzten Zug. Wir sind (auch LiebensteinPLiebenstein, Albrecht Freiherr von, Arzt, verh. mit Marianne von Liebenstein) alle noch bis dahin im Wohnzimmer zusammen. Der lila Stoff von ihrem Kleid hat nicht zur Mütze gereicht. GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe soll neuen besorgen. Die anderen fahren fort. – Ich gebe ihr die marokkanische Tasche. („Eigentlich noch nicht, weil die Mütze noch nicht fertig.“) Die beiden Tanzbücher (Volkstänze) für GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap (zur Erinnerung an den Daltanz in der Wiesnecker ScheuneLWiesneck!Scheune …).BMeyer, Gertrud!1909@Volkstänze, Leipzig, 190916Eines der Bücher ist wohl Meyer, Volkstänze. Vgl. TB 15. VII. 1912R Wollen wir noch etwas EichendorffPEichendorff, Joseph von, 1788-1857, dt. Dichter lesen, ich habe meinen mit. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap ist sehr lieb zu mir; ich werde so sicher und warm und froh. Lieber schon zu Bett, und früh auf. Ich LiebensteinPLiebenstein, Albrecht Freiherr von, Arzt, verh. mit Marianne von Liebenstein, HeiniPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap, OttoPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap und ich legen uns oben Matratzen auf die Galerie.

Um 7h auf. Gemeinsames Kaffeetrinken, die Jungens fort, um ihre Wagenbremse machen zu lassen. Ich will noch etwas bleiben. Wir wollen etwas EichendorffPEichendorff, Joseph von, 1788-1857, dt. Dichter lesen. Lieber draußen. Sie nimmt Strümpfe zum Stopfen mit. Sie: „Unter dem Apfelbaum.“ NenaPSchöndube, Clothilde, *1904, auch Nena, Schwester von Elisabeth Carnap!? Lieber in den WaldLWiesneck!Wald. Sie schlägt die Bank vor. Blick übers DreisamtalLDreisamtal. Ich suche im TaugenichtsBEichendorff, Joseph von!1826@Aus dem Leben eines Taugenichts, Berlin, 1826.17Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts. Siehe LL . Dann lese ich von da, \(⟨\)wo ihn wieder die alte Reiselust packt, „nach ItalienLItalien!“. Der grobe Bauer. Durch den Wald, am Abend ins Dorf. Zum Tanz aufgespielt. Mädel mit der Rose. Der betrunkene Barbier überschlage ich. Die Räuber; er hängt auf dem Baum. Sie holen ihn runter. Ich erzähle kurz, dass er mit denen dann nach ItalienLItalien kommt.\(⟩\)18Der Inhalt der spitzen Klammern umreißt die Lektüre aus dem Taugenichts. Sind wir nicht auch rechte Tauge­nixe? Wir müssten einen Bund machen von rechten Tunichts. Ja, wir 2 müssen einen Bund schließen, Blutsfreundschaft machen. Weißt du‚ 🕮 wie man das macht? „Ja, mit einer Freundin.“ Hast Du etwas Scharfes. „Nein.“ Also mein stumpfer marokkanischer Dolch. „Nicht in den Finger, sondern in den Arm.“ Sie reicht ihren rechten Arm. Ich ziehe mit der krummen Spitze einen Schnitt, immer wieder, fest hinein. Sie ist tapfer und hilft die Haut halten, bis Blut kommt. Das küss ich ab. Dann schneidet sie in meinen linken. Ich soll helfen. Ich halte das Messer zum Schein mit fest. „Fe­ster schneiden!“Meine Wunde wurde nicht so tief. Sie nimmt mein Blut. – Mir saust’s durch den Kopf: Jetzt Mut, entscheiden! Lieber Schluss als Ungewissheit oder Halbes. Jetzt einmal stark sein, nicht leicht – Genuss – zufrieden. Atemholen. „So, jetzt müssen wir uns auch küssen.“ Sie gibt ihr Gesicht und lässt sich küssen. Nochmal. Ordentlich. Umschlungen, Kopf auf meiner Schulter. Sie fragt: „Schenkst du mir so viel Vertrauen?“Ich bin erstaunt. Ich ihr?, denk ich. „Ja, schenkst du mir denn so viel?“Wir 124 küssen uns wieder. Sie lehnt an mir. Oh, wir zwei. – Ich bekomme plötzlich furchtbare Angst. Ich sage es. „Ich muss es dir offen sagen.“ „Ja.“ Pause. „Hast du an Heirat oder so etwas gedacht? Ich habe da nämlich überhaupt nicht dran gedacht.“ „Es war so im Hintergrund?“(Ich weiß nicht mehr genau.) Ich sage ihr die Selbstvorwürfe, die ich mir mache, dass ich ihr jetzt so weh tun muss. „Schon bei einem Mädel nennt man’s gemein, wenn sie einem mehr Hoffnung machen macht, als sie erfüllen will.“ – „Du hast eben nicht gewusst, was ich für ein Taugenichts bin. – Manchmal müsste man vielleicht doch „vernünftig“ sein. Ich bin einfach immer so in heller Freude gekommen, und nun muss ich dir so weh tun.“ – ?? – „JuttaPLietz, Jutta, 1888–1975, verh. mit Hermann Lietz, Tochter von Georg und Bertha von Petersenn, du weißt, sie war mehrmals verlobt, sagte mir mal, man sollte nicht zu viel Liebe umsonst verschwenden \(⟨\)?\(⟩\), man hat sonst hinterher nicht mehr die ursprüngliche frische Kraft.“ Meinst du, es wäre dir besser, wir gingen auseinander? Oder können wir doch als gute Freunde die Wanderung zusammen machen.“ „Wir wollen’s versuchen.“ Wenn’s nicht geht, fahr ich dann sofort zurück.“ –– – Ich glaube, sie hat auch mal irgend so was gesagt, dass sie mich „mächtig gern“ hat, oder so. Wir erzählen uns alles; ich ihr von HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar; dann sie: „Dann muss ich dir auch gestehen; ich glaubte, du hättest LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger lieber. Als ich mit TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg und du mit LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger zum FreischarfestIFreischar von HirschsprungLHirschsprung herunterkam, sagte ich zu TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg: „Der CP hat die LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger wohl sehr gern.“ Da sagte der: „Der hat die Mädchen – überhaupt gern.“ … „Was hast du gemeint, als HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar mich dir nicht geben wollte beim Tanz?“„Ich weiß nicht mehr. Ich dachte: HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar hält sie eben fest. Aber nein, er sagte ja, du solltest wählen. Da dachte ich, du na, dann hat sie eben gewählt. Überhaupt kam mir da schon 🕮 der Gedanke, dich irgendmal ganz offen zu fragen, ob du einen andern FreischärlerIFreischar lieber hättest als mich. Ich hätte dann die Wanderung nicht mitgemacht. Aber ich hatte immer Angst, mir dann dadurch, nach negativer Entscheidung, diese ganze schöne Wanderung also zu zerstören.“ …Sie: „GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel fragte mich mal listig: Wen magst du eigentlich am liebsten von den FreischärlernIFreischar. Da sagte ich: Ich weiß nicht recht; GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe ist ein netter Mensch \(⟨\)hat sie das gesagt?\(⟩\). Wen findest du denn am nettesten? Darauf GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel: Oh, vielleicht \(⟨\)?\(⟩\) den CP. Ich, Erstaunen markierend: So, meinst du. Da lachte sie. Wenn ich ihr nun Adieu sage, werd’ ich sicher in Verlegenheit kommen.“ [Am andern Tag hat sie mir erzählt: „Als ich von GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel wegging, nahm sie meine beiden Hände, dass ich ihr nicht weglaufe, und sah mir nur in die Augen. Ich wollte aber nichts merken lassen. GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel lachte aber.“] Noch viel geschwätzt. Dann hinab, Äpfel gepflückt. Ihr den EichendorffPEichendorff, Joseph von, 1788-1857, dt. DichterBEichendorff, Joseph von!1826@Aus dem Leben eines Taugenichts, Berlin, 1826 geschenkt („auf der Bank im Wald, 31. VII.“) zu KiechlesPKiechles, Familie125 Fahrplan für den andern Tag studiert. Ich werd’ wohl abends nicht mit Packen fertig, darum will ich nicht um 5 mitfahren, sondern erst um 11. In 8 Minuten zum BahnhofLBuchenbach!Bahnhof Himmelreich gerannt. Dort froh und gehoben im weißen Anzug mit Nelken vor auf dem BahnsteigLWiesneck!Bahnsteig spaziert. Im Zug \(⟨\)Alle meine Gedanken …\(⟩\)19Die spitzen Klammern beziehen sich wohl wie oben auf (nicht näher zu identifizierende) Lektüre Carnaps (während der Zugfahrt). 1138 nach FreiburgLFreiburg. NqPNq, Fräulein nicht zu Hause. BaumgartensPBaumgartens. Zu Mittag bei FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke, mit WiebelPWiebel und Lotte EhrenbergPEhrenberg, Lotte. FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke kommen leider nicht mit zum BodenseeLBodensee. Also muss ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zu ihrem Kummer doch als einziges Mädel mit. Exmatrikulation. Abschied bei Fräulein NqPNq, Fräulein. „Vielleicht komme ich noch einen Tag nach FreiburgLFreiburg.“ Ich schreibe ihr in den TaugenichtsBEichendorff, Joseph von!1826@Aus dem Leben eines Taugenichts, Berlin, 1826: „Till minne på två glädjefulla svenska-italienska semester av Er RC.“‚20Schwedisch: „Zur Erinnerung an zwei freudebringende schwedisch-italienische Semester von Ihrem RC.“ichohne ihre Hülfe, mit Anstrengung. Nach GünterstalLGünterstal. Paket an SchmidtPSchmidt, Erich, 1890-1958, heiratete 1916 Martha Freund, Jenaer Freistudentenschaft und Mitglied des Serakreises: EichendorffPEichendorff, Joseph von, 1788-1857, dt. Dichter, Strümpfe. Gepackt für die Wanderung, für RonsdorfLRonsdorf, für JenaLJena. Schnell umgezogen, nicht mehr gegessen. Um 9 Uhr zu Fräulein TeresPTeres, Fräulein: „Erschrecken sie nicht, ich fahr schon heut Abend. Ich schreibe alles in einem Brief.“ Maria BidlingmaierPBidlingmaier, Maria, 1882-1917, dt. Sozialwiss., Schwester von Hanna Bidlingmaier kommt noch rauf, HannaPBidlingmaier, Hanna, 1885-1971, verh. Gräter, dt. Ärztin, Schw. von Maria Bidlingmaier ist bei SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen. Schleuniger Abschied. Zur Elektrischen. 943 „nach ins Himmelreich“.LBuchenbach!Bahnhof Himmelreich Alles schläft. TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg ist seit Nachmittag da. Durchs Esszimmerfenster. An einen Stuhl gestoßen. In der Küche etwas gegessen. Hinauf. Nur TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg erwacht, erschrickt. Ich schlafe auch auf der Galerie. Morgens Erstaunen aller. 🕮

VIII / 1912 Als Fräulein KiechlePKiechle, Lina, Tochter der Bauersfamilie Kiechle auf Gut Wiesneck rief „Was, Herr CP ist da?“sprang ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap schleunigst aus dem Bett, erzählte sie mir später.21Zu dem an diesem und den folgenden Tagen geschilderten Ausflug vgl. die entsprechenden Einträge in (ES). KiechlePKiechle, Bauer, Pächter des Bauernhofs auf Gut Wiesneck fährt uns mit Hock zur BahnLBuchenbach!Bahnhof Himmelreich. Im Zug SchraderPSchrader und MorgenbesserPMorgenbesser (zum FeldbergLFeldberg).OFeldberg Ich mit lila Mütze. Bis Kappel GutachbrückeLKappel Gutachbrücke. Wir sind also: ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap 17 J, HeiniPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap 13 J, OttoPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap 11 J, Ernst CloosPCloos, Ernst, 1898–1974, dt.-am. Geologe, Bruder von Gertrud Vogel und Hans Cloos, heiratete 1923 Margret Cloos 14 J22Die Angaben beziehen sich auf das Alter der genannten Personen. TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg und ich. GutachtalLGutachtal hinab. Mal rechts hinunter. Schwieriger FlussübergangLGutachtal!Flussübergang. Kletterei; steil in die Höh’. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap wird müde, hoffentlich nicht krank. Wir gehen nicht nach DöggingenLDöggingen, sondern im strömenden Regen nach ?23Carnap war wohl der Name des Ortes entfallen oder unbekannt. Um 3h fahren wir nach DonaueschingenLDonaueschingen. Dort treffen wir SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen. Nach RadolfzellLRadolfzell. SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen versäumt den Anschluss. Motorboot nach IznangLIznang. Zu Fuß nach HornLHorn.OHorn am Bodensee Zu ScheurmannsPScheurmann, Erich, 1878-1957 dt. Ethnologe und Schriftsteller. 126 Bettellied auf der Treppe. Beide sehr freundlich und gastlich, besonders er. Sie zuweilen in Kleinigkeiten etwas herzlos; auch ziemlich selbsteingenommen. Die Erzählungen von Gästen: dem Naturmenschen GräserPGräser, Gustav (Gusto), 1879-1958, öst.-dt. Künstler und Lebensreformer und ähnlichen sonderbaren Heiligen. Abendessen. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap schläft unten auf dem Sofa, wir wieder oben im AtelierLHorn!Atelier.

Kakao (auch künstlicher). Mendelssohn’schePMendelssohn Bartholdy, Felix, 1809-1847, dt. Komponist Lieder am Klavier. Abschied. Nach GaienhofenLGaienhofenIDeutsches Landerziehungsheim für Mädchen in Gaienhofen.OGaienhofen Zur PostLGaienhofen!Post. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap kauft rote Blumen (Georginen?). Mit ihr zum Grab von Frau PetersennPPetersenn, Bertha von, 1862-1910, schweiz. Reformpädagogin, Mutter von Jutta Lietz.24Bertha von Petersenn war die Begründerin des ersten Deutschen Landerziehungsheims für Mädchen in Gaienhofen, ihre Tochter Jutta heiratete 1911 Hermann Lietz. Zum SchlossLGaienhofen!Schloss. Begrüßung. In die TurnhalleLGaienhofen!Turnhalle. Abgekocht. Angenehm großer Raum. Auf dem Trapez gegessen. Vorher mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zusammen Grütze (mit und ohne viel Zucker). Einige Zimmer besehen. Die Jungens gehen rudern und baden. Fräulein HaldimannPHaldimann, Hedwig, 1881-1964, schweiz. Lehrerin, Leiterin des DLEH Gaienhofen mit den 4 Mädels, die in den Ferien noch dageblieben sind, und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap baden auch. Mit TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg im KlavierzimmerLGaienhofen!Klavierzimmer, er bachelt.25Vielleicht saloppe Bezeichnung für das Spielen von Bach-Musik. Auch Gaien­hofener Fuge. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap kommt wieder. Auf dem Sofa. „Heubuch“ und Gedichtebuch. TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg geht ins LesezimmerLGaienhofen!Lesezimmer. „Der brave Junge.“ Endlich mal wieder küssen. Sie liest, bevor TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg geht, die von der Kirchzartener Bauern­hochzeitLKirchzarten vor. Später erzählt sie von Walter MartinPMartin, Walter, und wie sie mit ihm auseinanderkam. – Abends singen wir im Lesezimmer für Fräulein HaldimannPHaldimann, Hedwig, 1881-1964, schweiz. Lehrerin, Leiterin des DLEH Gaienhofen. Auf der LandungsbrückeLGaienhofen!Landungsbrücke („Du denkst du wärst die schönste“ (und) „Sind auch die Äpflein rosenrot“).

Nach Stein am RheinLStein am RheinOStein am Rhein. Über die BrückeLStein am Rhein!Brücke. EdithPTippelskirch, Edith von ist nicht da. Essen gekauft. Auf dem Treppchen am FlussLStein am Rhein!Fluss. Ins KlosterLStein am Rhein!Kloster. KreuzgangLStein am Rhein!Kreuzgang gezeichnet. TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg spielt Orgel. Er will die Klosterzellen für Studenten einrichten. – Mit dem Dampfer zurück.OGaienhofen Blumen für Fräulein HaldimannPHaldimann, Hedwig, 1881-1964, schweiz. Lehrerin, Leiterin des DLEH Gaienhofen im Dorf geholt. Edith von TippelskirchPTippelskirch, Edith von. Es war eine Enttäuschung für ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. „Sag ihr nichts!“ 🕮 „Aber was denkst du denn!“Um die Horner SpitzeLHorner Spitze zur InselLInsel Reichenau26Die Insel Reichenau am Bodensee. gerudert. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und ich auf der Rückfahrt am Steuer.

Am 4. morgens. Ich spreche mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und OttoPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap ab, um 7h früh zu baden. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap hat schon ganz früh gebadet. Wir baden alle.

Mit dem Dampfer hinüber nach MannenbachLMannenbach. Zum Schloss SalensteinLSalenstein. Der kleine dicke Herr, besonders über meinen Anzug erstaunt. Die schöne Aussicht unter dem Baum: Horner HalbinselLHorner Halbinsel, HohentwielLHohentwiel, KrähenLKrähen und StoffelLStoffel, ReichenauLReichenau. Maulbeeren. Unten abgekocht. Aus dem freundlichen127 Buch: ›Bin halt das Dirnderl von 17 Jahren …‹ Nochmal hinauf. Alle zusammen baden. Mit dem Dampfer zur ReichenauLReichenau.OReichenau am Bodensee Heu gesucht. Endlich beim SpickerPSpicker (?) in MittelzellLReichenau!Mittelzell. Die Knechte kommen nicht. Der BauerPSpicker bringt uns selbst hinauf. Die liebe ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap.

InsIn den DomLReichenau!Dom. Den Domschatz besehen (Reliquien, Truhen, Bücher, Ornate). Gezeichnet, von der hinteren SteintreppeLMittelzell!Steintreppeaus zur Eingangstür hin. Allgemeiner Stimmungstiefstand. „Geh weg!“Nachher hab ich es ihr offen gesagt. Dann sind wir wieder froh zusammen zum Fährmann gegangen. Beide mussten wir über unseren Kater lachen. Aber . Nach AllensbachLAllensbach hinüber gerudert. Dann nach LindauLLindau. In ÜberlingenLÜberlingen Aufenthalt. Obst gekauft (Bananen usw.) KonditoreiLÜberlingen!Konditorei. Abends von LindauLLindauOLindau über die Brücke nach AeschachLLindau!Aeschach. ZuSchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen allein zu Haus. Filz­schlittschuhe.

Abendessen mit der ganzen Familie. Wir Jungens abends zum SeehausLLindau!Seehaus.

Herr GutermannPGutermann, Emil, Kaufmann, Vater von Schlackl Gutermann und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap kommen mit dem Ruderboot. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und wir Jungens segeln zur „Rohrspitze“LLindau!Rohrspitze gegenüber. SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen macht doch keine Mann-über-Bord-Übung mit mir. Man schwimmt mit Rettungsring und Beiboot. TedjesPWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg Kopfsprung durch den Ring. Drüben schwimme ich in weißer Hose. Seerosen. Bunte Wäsche am Segelbaum. Bei der Rückfahrt werden ›Ballon‹und ›Spinnaker‹gesetzt.27Ballon und Spinnaker sind zwei Arten von Segeln. An Bord wird Tee gekocht und Butterbrot gegessen. Wir kommen gerade noch vor Regen und Sturm heim. Alle Segel werden geborgen, die Persenning gespannt, das Boot hereingebracht. Herr GutermannPGutermann, Emil, Kaufmann, Vater von Schlackl Gutermann steht an Land und treibt zur Eile an. Abendessen im SeehausLLindau!Seehaus. Frau GutermannPGutermann, Frau, Mutter von Schlackl Gutermann backt unzählige Eierkuchen, besonders für TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg. Die Eltern28Vermutlich die Eltern von Rudolf Gutermann. und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap gehen heim.

Weil schlechtes Wetter, gehen wir alle auch nach AeschachLLindau!Aeschach, unterwegs sehen wir den NeubauLLindau!Neubau. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap ist weg, für mich zur PostLLindau!Post.  🕮 Dann im Klavierzimmer. Ich schreibe Tagebuch, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap schreibt für sich; ich lese in den Gedichten und im Heubuch. Mittagessen um den großen Familientisch. Was wollen wir anstiften. TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburgin Eigenbrödelstimmung, macht nicht mit, spielt Klavier mit und ohne Apparat29Apparat könnte hier vielleicht für ein Metronom stehen. und liest für sich. Wir spielen allerhand. SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen wird mit dem „Gedankenlesen“ angeführt. Urteile über einen, der hinausgeht. „Ein rechter Taugenichts“, nicht schwer zu raten. „Temperamentvoll“ rät sie nicht; auch wäre auch zu viel ver­128langt.30Anspielungen auf den Taugenichts von Eichendorff. – So schnell ist der Abschied schon da? Bleibt ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap im Haus, so ist heute Abend schon Schluss: Wollen wir in die Stadt gehen? Es strömt, aber alle gehen mit. MuseumLLindau!Museum;31Das Alte Rathaus beherbergte seinerzeit das Lindauer Stadtmuseum. alter schöner ReichstagssaalLLindau!Altes Rathaus. Oben allerhand alter Kram, auch Bücher. In der Cosmographia: „GaienhofenLGaienhofen, daselbst närrische, gute Leut.“B32Vgl. Münster, Cosmographia, 644: „Geienhofen schloß und dorff. Do seind gut nerrisch leut.“ Wir beide zur PostLLindau!Post. Nichts da. Zu bald treffen wir die anderen. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap möchte noch gern mit nach BaselLBasel; die Jungens lieber nicht (außer OttoPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap). Die Jungens geben nur widerwillig nach. Da verzichtet ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap lieber: Sie fährt mit nach WiesneckLWiesneck. Trüber Heimweg. Vor dem Eingang zögere ich um die Ecke; SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofenunsverhindert lächelnd, fast unmerklich, ein Zurückbleiben. Soll das nun Schluss sein, bloß noch das gewöhnliche Abschiednehmen, kein Wort mehr, kein Kuss? Die arge Angst, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap möchte im Hause bleiben. Das hält Herr GutermannPGutermann, Emil, Kaufmann, Vater von Schlackl Gutermann für besser, lässt sie aber selbst bestimmen. Und ich kann nichts sagen. Die Erleichterung, als sie sich entschließt. Nun Abschied von den lieben Guter­mannsPGutermann, Emil, Kaufmann, Vater von Schlackl GutermannPGutermann, Frau, Mutter von Schlackl Gutermann. Im Dunkeln zum SeehausLLindau!Seehaus. „Komm, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, wir müssen nochmal zusammen gehen, es ist zum letzten Mal.“ SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen und TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg lassen es geschehen. OttoPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap möchte auch mit und geht an meiner Hand. Mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Hand in Hand und gleichen Schritt. „Was hast du heut’ über mich geschrieben?“„Meine Aufzeichnungen ins Deutsche und Goldene Buch?“„Das meinte ich eigentlich nicht.“ Nun hab’ ich das auch raus. Nein, bei dem Spiel.  Temperamentvoll. OttoPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap: „Was ist dekamentvoll.“ „Wenn man nicht ist wie ich, phlegmatisch, grüne Seife in den Adern.“ „Ist das denn etwas Gutes oder Schlechtes?“„Tja.“ ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap: „Na, wenn ich es doch bin.“ Wir schwatzen noch allerhand. Ernst CloosPCloos, Ernst, 1898–1974, dt.-am. Geologe, Bruder von Gertrud Vogel und Hans Cloos, heiratete 1923 Margret Cloos hört auch zu. An der Mauer oben über dem SeeLLindau!Seetreffen wir alle. Die Lichter vom UferLLindau!Ufer gegenüber. Wir bleiben allein. „Kein Götzendienst!“„Was bildest du dir überhaupt ein?“„Bildest du dir denn gar nichts ein?“„Nein.“ „Na, dann bild’ dir mal ein, dass ich dich lieb hab!“Kuss. „Einbilden soll ich mir das, oder –?“„Du kannst es dir schon mit Recht einbilden, wenn du willst.“ SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen (oder Tedje?PWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg) am Gartentor, geht aber 🕮 sofort wieder vor. Wir setzen uns ins Gras. ›Es geht ein dunkle Wolk herein.‹„Nun aber nicht mehr traurig!“„Morgen besuch’ ich dich noch im Boot.“ ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg und ErnstPCloos, Ernst, 1898–1974, dt.-am. Geologe, Bruder von Gertrud Vogel und Hans Cloos, heiratete 1923 Margret Cloos schlafen im Boot; stoßen das Beiboot zurück und sind so eingesperrt.129

Um ½ 3 (vermeintlich ½ 4) steh’ ich auf. Ich laufe über den Hafen­dammLLindau!Hafendamm. Es muss über Nacht sehr gestürmt haben. Die Wellen sind stellenweise über den DammLLindau!Hafendamm geschlagen (HeiniPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap am Abend vorher: „Ich garantiere darauf, dass ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap seekrank wird.“) Am DammLLindau!Hafendamm Kopf ins Wasser. Zum Schiff geschwommen. Ob sie im Cockpit liegt? Sonst muss ich durch die Segelkammerluke in die Kajüte. Ganz leise hinauf. Unter die Persenning. Ganz leise zum Cockpit gekrochen. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap wacht auf. „Rudi¡‘ Den nasskalten Kerl umarmt sie doch. Bald trennen wir uns. „Auf Wiedersehen!“Plumps, und zurückgeschwommen. SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen meint, meine Uhr ginge 1h vor. Er ruft zum Boot, die haben keine Uhr. Mein Kape kann ich nicht finden. Zum Boot gerudert. Nichts zu finden. Mit ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Kape zur Bahn. Auf halbem Wege eine Uhr. Zurück. Das Kape liegt in OttosPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap Bett. SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen legt sich noch hin. Ich steh’ am Fenster; Kerze aus. Um 4h wieder fort. Wir reden lange nichts. Endlich fasse ich Mut. „Du weißt, dass ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und ich gute Freunde sind.“ „Ja.“ „Hast du dich gefreut, als du es merktest?“„Ja.“ Er sagt, er kennt ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap noch nicht so genau, um näher sagen zu können, was wir uns wohl sein könnten, in welchen Punkten man ihr helfen kann. „Jedenfalls ist sie ein ganz großartiger Mensch.“ …Mädchen sind einfacher und nicht so kompliziert, wie wir, und doch schwerer kennen zu lernen. Ich weiß sofort im ersten Augenblick, ob mir ein Mädchen gefällt oder nicht, aber ich lerne sie erst kennen, wo sie eigentlich steht, wenn ich mit ihr spreche. Und das habe ich mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap noch kaum getan … Ihr könnt euch schon sehr viel sein, wenn ihr wollt. Und du gerade kannst sehr viel davon haben.“ Er erzählt von sich und HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar, wie sie grade durch den Einfluss von Mädchen so gewachsen sind. HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar durch Dora KrapfPKrapf, Dora; er durch eine, der er jetzt nicht mehr so nahe steht. Ganz anders sei er geworden. Vorher hätte er natürlich gar nicht sagen können, wohin es ging. Jetzt nachträglich könne er erst die Entwicklung überschauen. Es geschieht durch das Verantwortungsgefühl … Vielleicht studiere er im Sommer oder sonst mal in GöttingenLGöttingen … Auf Wiedersehen! Ich bin ihm so dankbar. 430 – 941 fahr’ ich nach BaselLBasel.OBasel ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und die Jungens fahren 🕮\RheinfahrtLRhein im Boot, 1912, Aug.\ etwas später mit dem Dampfer von WasserburgLWasserburg nach KonstanzLKonstanz, steigen dort auf den MünsterturmLKonstanz!Münsterturm und fahren nachmittags nach WiesneckLWiesneck. Dort findet ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap einen ganzen Stoß Briefe (von GroßmutterPGroßmutter =? Heinrich Schöndubes Mutter, GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel, usw.). Ich stecke 2 Karten ein: In RadolfzellLRadolfzell und kurz vor BaselLBasel. Die bekommt sie erst am andren Morgen.

In BaselLBasel ist GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe und Mesian nicht. Sondern SchraderPSchrader, WiebelPWiebel und „Flut“ (FreyPFrey, Flut aus LahrLLahr, früher KonstanzLKonstanz). Einkaufen. Zum MünsterLKonstanz!Münster. Zur Bade­130anstaltLKonstanz!Badeanstalt vor der EisenbahnbrückeLKonstanz!Eisenbahnbrücke. In den Weidling. Der ist alt. Na, für 20 M samt Gepäck hinein. Ein Mann bringt uns durch 3 Basler33Vermutlich sind drei Rheinbrücken in Basel gemeint. und die Hönninger BrückeLHönninger Brücke. Wo ist der Zoll? Schon längst passiert. Neuenburger SchiffsbrückeLNeuenburger Schiffsbrücke. 10 M Reparatur. Wir müssen noch nach BreisachLBreisach. Ankunft im Dunkeln.OBreisach Mit FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke. „Grüß mir ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, und sei recht lieb zu ihr!“

Das Boot voll Wasser. Reparatur bis 3h nachmittags. Nach WiesneckLWiesneck? Nein, Wir wollen den Nachmittag noch fahren. Durch BreisachLBreisach im und am MünsterLBreisach!Münster. 3h ab; LimburgLLimburg. RheinauLRheinau.ORheinau In 2 Betten geschlafen.

In 1 Stunde bei Regen nach OttenheimLOttenheim. Gepäck zum Deichwärter. Zu Fuß und mit Wagen nach LahrLLahr und DinglingenLDinglingen. SchraderPSchrader und FlutPFrey, Flut nach LahrLLahr, zu den WandervögelnIWandervogel, die eigentlich nachan den RheinLRhein kommen sollten. 1 oder 2 Tage Regen abwarten. WiebelPWiebel und ich nach FreiburgLFreiburg.OFreiburg Ich will zuerst zu FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke, dann nach WiesneckLWiesneck. Ob ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap bei FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke ist? Ich treffe FrankePFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar Freiburg auf dem Rad auf der JakobistraßeLFreiburg!Jakobistraße. Der Schreck! Frau FrankePFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke Tante MalaPTante Mala =? Mala Franke und die Cousine. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap soll kommen. WiebelPWiebel kommt; er telefoniert vom BäckerLFreiburg!Bäckerei nach WiesneckLWiesneck. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap ist fort. Aber noch nicht da. Ich gehe zur Elektrischen, sie kommt nicht. „Sie wird Besorgungen machen.“ Wir genießen schon Tante MalasPTante Mala =? Mala Franke Apfeltorte. Endlich schellt es. Ich stürze zur Tür. Wiedersehen macht Freude! „Nein, dass du da bist!“Wir herzen und küssen uns, niemand stört uns. Hinein. Wir sitzen um den Tisch, wir beide so froh! FrankePFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar Freiburg kommt, wir gehen spazieren. Links vom ImmentalLImmental hinauf. SchlangenwegLImmental!Schlangenweg. Mit Tante MalaPTante Mala =? Mala Franke und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Bank mit wunderbarer Aussicht auf FreiburgLFreiburg, das MünsterLFreiburg!Münster, den SchlossbergLFreiburg!Schlossberg. „Haben die Jungens eigentlich noch nicht was gesagt?“„Nein, bloß OttoPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap mal: „Schreibst du ans liebe Carnaple?“Hinter dem SchlossbergLFreiburg!Schlossberg her. Tante MalaPTante Mala =? Mala Franke und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap erzählen vom Katholizismus.34Elisabeth Carnap war protestantisch, Gaienhofen katholisch. ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Frömmigkeit in GaienhofenLGaienhofenIDeutsches Landerziehungsheim für Mädchen in Gaienhofen; aber später im Unterricht: Der Buchenbacher Pfarrer hat sie nicht zur 1. Kommunion zugelassen. Tante MalaPTante Mala =? Mala Franke erzählt, wie 🕮 sie früher die Passionszeit und und Ostern so stark miterlebt hat. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap erzählt, wie gern sie unter den kleinen, weißen Mädchen war, die mit Gesang Blumen zum Altar der Muttergottes brachten. Über den KanonenplatzLFreiburg!Kanonenplatz zum AussichtsplatzLFreiburg!Aussichtsplatz. Trennung. Wir wollen 826 fahren. Wir rennen hinab. Am SchwabentorLFreiburg!Schwabentor ist’s schon 825. Wir fahren in strömendem Regen zu FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke. JakobistraßeLFreiburg!Jakobistraße, erinnern an Sa 27. Bis FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke kommen, wollen wir uns auf die oberste Treppenstufe setzen. Da wir nicht hinein­131können, wollen wir’s draußen. Ein Pfiff: WiebelPWiebel ist da, oh je! Wir kaufen eine Torte und setzen uns neben die Tür auf den Brunnen. FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar Freiburg Erstaunen. Wir können nur ¼ Stunde bleiben; ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap hilft in der Küche. Ich esse im Zimmer etwas. FrankePFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar Freiburg: „CP, ich gratulier’ dir. Ich hab’ schon lange so etwas für dich erhofft.“ Wir fahren bis LorettostraßeLFreiburg!Lorettostraße. Gewitter und tollster Regen, sodass wir doch noch umsteigen. „2 ins HimmelreichLBuchenbach!Bahnhof Himmelreich.“ Starke Blitze. Ob Hock uns abholt? Wegen des Gewitters nicht. KiechlePKiechle, Bauer, Pächter des Bauernhofs auf Gut Wiesneck mit Laterne. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap: „Was wird’s wohl für Wetter geben.“ KiechlePKiechle, Bauer, Pächter des Bauernhofs auf Gut Wiesneck: „Es wird wohl besser werden.“ ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap: „Auch morgen schon?“(Dann muss ich nämlich 600 fahren.) „Ja, es wird wohl auch morgen schon besser werden.“ „Ach nein, morgen noch nicht.“ Fräulein KiechlePKiechle, Lina, Tochter der Bauersfamilie Kiechle auf Gut Wiesneck: „Wer ist denn da?“Noch etwas Abendessen. „Um 5 Wecken!“„Mich auch!“„Nein.“ „Doch.“ „Wecken Sie sie nicht! Die muss ausschlafen.“ „Ich wecke sie nicht. Gelt, ihr meint’s gut miteinand.“ Hose geflickt. „Denken und Tun.“BDenken und@Denken und Tun+! Hundert Sprüche deutscher Dichter und Denker, Berlin, 191035Siehe LL . Im Wohnzimmer auf dem Sofa … Kerze aus … Bis 2h noch das Cape geflickt. Die Treppe hinaufgetragen. Abschied. In HeinisPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap Zimmer holt sie mich noch mal ein. Letzter Abschied.

Um 5 geweckt. Schlechtes Wetter. Bis 10 geschlafen. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap hat meine Schuhe geputzt. Sie schenkt mir ein schönes buntes Sonntagsband. Um 12h zu Doktor MartinPMartin, Doktor =? Karl Bernhard Martin, dt. Arzt und FrauPMartin, Frau von Doktor Martin zum Mittagessen. (In der blauen Jacke; mit Bart!). Nach dem Essen sprechen wir über Pilze; Frau MartinPMartin, Frau von Doktor Martin spielt noch auf dem Klavier. Wieder hinüber. Margeritenkranz um die Lampe. Bald kommen schon FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke und WiebelPWiebel. Wir wollten sie eigentlich abholen. Um den Teetisch im Wohnzimmer, Fotos besehen, Karten an TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg und SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und Tante MalaPTante Mala =? Mala Franke gehen lange in den Blumen­garten. Im Wagen mit 2 Pferden ins WagensteigtalLWagensteigtal. Wir alle sind zu schwer. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap radelt, ich bekomme auch ein Rad von KiechlePKiechle, Bauer, Pächter des Bauernhofs auf Gut Wiesneck ohne Freilauf. Huscherhäuser, Steg, Straße. Der Wagen schon weg. Nach einiger Zeit hören wir auf, rechts einen Weg etwas hinauf. Die Räder hingelegt, über den BachLWagensteigtal!Bach hintern Strauch. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap beichtet MartinsPMartin, Doktor =? Karl Bernhard Martin, dt. Arzt Küsse, und ihren Schwarm für ›das Männchen‹, Herrn VolkertPVolkert, Friedrich, 1880-1951, Leiter der Hermann-Lietz-Schule Haubinda, den Leiter von HaubindaLHaubindaIHermann-Lietz-Schule Haubinda. Er weiß es nicht, aber sie macht ihm gern gute Aufsätze usw. Ich beichte meinen 🕮\\ nicht-geküssten Kuss usw; „Ich glaubte, du hättest HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar an dem Abend geküsst.“ Der Wagen fährt vorbei, ohne uns zu sehen. Wir ihm nach. Ich tausche 2 \(\times \) mit HeiniPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap, der im Wagen sitzt. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap fährt nebenher und hält sich am Wagen fest. Abendessen. …OttoPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap spielt mit 2 Weckuhren, während ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und Tante MalaPTante Mala =? Mala Franke im Gemüsegarten Blumen holen.  842 ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap bleibt da, ich begleite FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke zum 842. Mit Tante MalaPTante Mala =? Mala Franke. 132 „Du weißt, dass ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap in ihren Plänen ziemlich unabhängig von den Eltern ist. … Du könntest ihr da gut helfen und ihr Selbstvertrauen stärken.“ „Die Gefahr ist dabei, wenigstens bei manchen anderen Mädchen, die so ganz selbständig ihren Weg machen, dass sie meinen, es müsste später auch immer so gehn, wie sie wollen.“ …„Es ist ein großes Glück, dass dies in dein Leben getreten ist. Ihr beide passt so fein zueinander.“ Ich erzähle ihr von SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen. Ich spreche von der lastenden Verantwortung, die mir auch dadurch geworden ist. „Du darfst das nicht als etwas drück bDiese und die folgenden Textlücken sind durch ein Loch im Papier verursacht., sondern dich darüber freuen. Das ist’s ja gerade, was man vom Leben haben kann. Es wird auch manches Schwere und Bittere bringen, aber das aushalten.“ …Vor dem BahnhofLFreiburg!Bahnhof: „Und dann noch eins, CP. Wenn es so weit ist, man weiß ja nicht, das muss sich dann: Nicht zu lange warten. Nicht gerade nächstes Jahr, aber auch nicht warten Jahre und Jahre. Das ist nicht gut.“ Vielen Dank, auch für heute Abend. Sie fahren ab. Allein nach WiesneckLWiesneck. Schlucken. Ich komme in den GartenLWiesneck!Garten. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap in ihrem  schon ganz böse auf dicht dich. Fräulein KiechlePKiechle, Lina, Tochter der Bauersfamilie Kiechle auf Gut Wiesneck sagte, du wärest schon zu Bett.“ Ich packe. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap im Schlafzimmer der Jungens. Ich warte in ihrem Zimmer. Wir setzen uns aufs Bett. Ich bin still. „Warum kuckst du so trübe?“„Ich muss noch an FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke denken.“ …Ich erzähle von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. Meine Selbstständigkeit in allem (z. B. MarokkoLMarokko), aber auch deren Nachteile. Agnes’PKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann Verlobung. „Und nun lässt sie mich doch stehen für einen andren.“ „Sowas muss wohl schwer sein.“ Sie soll uns in JenaLJena besuchen. Ich …Ich will weiter beichten. Ich stecke die Kerze an und halte sie. Ich beichte von LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, kurz von den Schwedinnen; von TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte („Wenn Du die hättest, wär’ ich nach ParisLParis gefahren.“), von OttiPUlmer, Ottilie, auch Otti, Wirtschafterin auf Schloß Mainberg und später in Elmau, verh. mit Josef Ulmer: WeihenzellLWeihenzell;36Vgl. TBT 5. II. 1912R. die besorgte MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann. Ob sie zu ängstlich war. Bedenken noch MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann wird auch besorgt um mich sein, wenn ich’s ihr erzähle. Sonst schenkt sie mir viel Vertrauen, aber mit den Mädels. …„Du guter dummer Junge, du denkst zu leicht zu gut von den Mädchen und dann kannst du reinfallen, sagt sie. Was kann ich dazu, dass ich das von ihr geerbt habe, sie ist ja gerade so.“ „Bist du mit mir hereingefallen?“ 🕮 „Aber elend.“ …Von LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger. GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogelfragte ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap am ersten Abend: Merkst du was. Ja, geht denn das so schnell. Oh gewiss, wenn sich 2 lieb haben. Beide fanden es „so lieb“, wie ich meinen Kopf in LottesPFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger Schoß legte. …Von Fräulein KolundPKolund, Fräulein =? Trude Kolund.  Schmetterling. Dann aus den Augen verloren. Jetzt hab’ ich sie in der KlinikLFreiburg!Klinik besucht. So viel durchgemacht und so ernst. Ich sagte ihr, dass 133 wir uns wohl nicht wiedersehen würden, aber sie hat sich, glaub’ ich, doch gefreut, dass ich nochmal zu ihr kam. …„Und mit Fräulein NqPNq, Fräulein.“ „Nein, wir sehen uns beide gern; wir haben aber nur gute Freundschaft. Wir freuen uns natürlich sicher beide, wenn wir uns mal wiedersehen. …Das war eine am Abend vorher hatten wir in ›Denken und Tun‹BDenken und@Denken und Tun+! Hundert Sprüche deutscher Dichter und Denker, Berlin, 1910 gelesen: „… Es ist auch kein Fädlein zwischen uns.“37Das und die folgenden vermutl. Zitate und Paraphrasen aus Denken und Tun.daran musste ich denken. — „Schenkst du mir viel Vertrauen?“ …Das allerheiligste. Durft’ ich es ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Aber, o Gott, ich glaube, käm’ nochmal der Sonntagabend, ich tät’ es noch müde, will schlafen. Wir gehen um 1h zu Bett.

Um 5h Kaffee trinken. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf CarnapRucksäcken sind. Der letzte Kuss. Mit Rucksäcken auf den Gemüsewagen. Hock zieht uns zur BahnLBahn. Unterwegs überholen kleine Schwester von LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger. Von der BahnLBahn sehen wir nochmal WiesneckLWiesneck. Mein Besuch in Leider steigt ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap so eilig aus. Eilzug 638. WiebelPWiebel. Schweigt aber nichts!“„Ist das denn nötig.“ „Nein, aber schweigen kannst Du immer noch.“ In Lahr-DinglingenLLahr-Dinglingen hinaus. Von der Straße aus nochmal gewinkt mit der lila Mütze, sie mit der roten im Fenster, bis der Zug rauscht.

Oben auf der BrückeLLahr-Dinglingen!Brücke warten wir auf die anderen. ½ 9 mit dem Bähnchen kommen die anderen. Nach OstenheimLOstenheim. Bei BrückenwärtersPBrückenwärters gibt’s Rosen. Weiter im Kahn. Vor StraßburgLStraßburg PionierbrückeLStraßburg!Pionierbrücke. StraßburgLStraßburgOStraßburg 2 breit steuert nah am Pfeiler vorbei. \(⟨\)Vorher schon: KiesbankLStraßburg!Kiesbank. Raus ins Wasser. Boot weiter schieben.\(⟩\) Zum 1. Mal in ein Altwasser, aber lieber vor der BrückeLStraßburg!Brücke wieder heraus. Wunderschön übernachtet

Schlechtes Wetter. Um 11h gehen wir in ½ Stunde, in Zeltbahnen gehüllt, nach SeltzLSeltz, „uraltes Städtchen“.cDer Text bricht hier ab.

134

6Tagebuch [\(-\)3] 16. X. 1912 – 4. VI. 1913 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

\Okt. 1912aDiese und die folgende Einfügung sind mit verschiedenen Stiften verfasst.Okt. 1912 – Aug. 1913-3 1\bJedes Blatt (Doppelseite) dieser Tagebuchdatei enthält rechts oben eine laufende Nummer, von 1 bis 18.

🕮 X / 1912OJena 8 ¼ Trio hier!

Reiten?
Oder Reiten? NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen
Reiten?

3 C NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen?

Reiten.

Mittags
und abends 7h
: RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg hier.

8hKammermusik.

1002TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte!

Steuern! 11 C; 12 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen!

Mittags: KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf hier.

Abends 7h zu Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen🕮

HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg kommt.

10 C GilbertsP? LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner (was schenken?)1Elisabeth Czapski (verh. Flitner) feierte am 25. X. ihren 18. Geburtstag.

136WeimarLWeimar Geraer!2Vermutlich ein Zug, der aus Gera kommend über Weimar nach Jena fährt.

3 Praktikum. 5h KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf.

8 ¼ MonistenvortragIMonistenbund Jena, FürstenhofLJena!Fürstenhof.3Vorstandssitzung des Monistenbunds Jena, bei der Otto Knopf, Professor der Astronomie in Jena, einen Vortrag mit dem Titel Ist unser Raum gekrümmt? hielt. Vgl. Jena­ische Zeitung, 27. X. 1912.

12 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph.

NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen?

10 C GilbertPGilbert =? Otto Gilbert, 1886-1960, dt. Cellist, Pianist und Musiklehrer.

6 KnopfPKnopf, Otto, 1856-1945, dt. Astronom, Prof. in Jena.135

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 3 Praktikum. 4 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen. 136

8h hier Quartett! 
par eite\2\ 🕮

XI / 1912 8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph.

KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf usw. hier?

11 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 C Reiten?

? 4 hDiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat. 12 Vortrag KunstvereinIKunstverein Jena4An diesem Tag hielt Dr. Curt Glaser im Volkshaus einen Vortrag über die Edvard-Munch-Ausstellung im Kunstverein Jena. Vgl. Jenaische Zeitung, 3. XI. 1912..

136WeimarGeraer.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph 9 C 1100 KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf.

3 Praktikum. ½ 8 Konzert.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph.

½ 9 Fr. St.IFreie Studentenschaft, Jena.

(KothePKothe, Robert, 1869-1947, dt. Musiker in WeimarLWeimar.) Quartett? Philosophische GesellschaftLJena!Philosophische GesellschaftIPhilosophische Gesellschaft, Jena.5Sitzung der Philosophischen Gesellschaft zu dem Thema Rickerts Kulturphilosophie und das Weltproblem mit Dr. Eberhard Grisebach als Referenten. Vgl. Jenaische Zeitung, 6. XI. 1912.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 C. 11 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege.

3 Praktikum 5 Immatrikulation.

WeinelPWeinel, Heinrich, 1874-1936, dt. Theologe, Prof. in Jena, verh. mit Ada Weinel? NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen! 8h.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. Brief! 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.

½ 4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege.

KothePKothe, Robert, 1869-1947, dt. Musiker hier 8h RosensaalLJena!Rosensaal🕮

(Reiten)!

Fr. St.IFreie Studentenschaft, Jena: Diskussionsabend, wann?

2h wandern? 4 DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat!

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. 10 C.

6 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege?! 3 Praktikum. 8? Quartett bei SchmittPSchmitt.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph.

Mit Heinz MalmbergPMalmberg, Heinz, bei LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 C?

3 Praktikum. 8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. 10 C.

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege. Quartett?

Reiten?
Wanderung? 🕮\3\cDie Seite beginnt erneut mit Einträgen zum 14. – 16. XI.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 C?

3 Praktikum.

8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. 10 C.

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege! Quartett? 8 KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in WickersdorfAVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar.6Zur Akademischen Vereinigung Jena vgl. TBT 23. XII. 1912R. Hier.

Reiten? Zur PostLJena!Post telefonieren!
757 WeimarLWeimar. 8h Kammermusik.
Wanderung?

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena (wegen Praktikum fragen!).

3 Praktikum. 4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege! [Natorp.PNatorp Anzug.]

(½ 8 Konzert!)

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 C! NatorpPNatorp. 125? HornefferPHorneffer (hier AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar?!)dVon diesem Klammerausdruck verweist ein Pfeil auf den Eintrag vom 20. XI.
(ZentraltheaterLLeipzig!Zentraltheater.)eAm Rand befindet sich an dieser Stelle ein durchgestrichener Eintrag mit Zugverbindungen. Quartett?
Johannes
Müller
in LeipzigLLeipzig!

8 Frege. 3 Praktikum Quartett? 8 Nohl. 🕮
Leipzig!
LLeipzigPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in GöttingenPFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und PhilosophPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller
Brief! 8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. 10 C.Fr. St.IFreie Studentenschaft, Jena! AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar? 4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob FregeQuartett?8 Quartett?Abends hier.
8 Baden Reiten?½ 9 Weimarer HofLJena!Weimarer Hof. 9 Praktikum abends: AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar. nachmittags reiten ? 5h nachmittags Quartett. Fr. St.IFreie Studentenschaft, Jena (oder AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar?).
?

Wanderung?SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege?

Quartett? 3 KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf 5 – ½ 10! Quartett.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.

3 Praktikum. 4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege Anprobe?

7 ½ Kammermusik.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 C. Anprobe. 137

7h Essen im Weimarer HofLJena!Weimarischer HofAVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen FreischarLJena!Weimarischer Hof.

7h Abend Haus.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph.

3 Praktikum.

8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen🕮\4\fDie Seite beginnt erneut mit Einträgen zum 26. – 28. XI.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph9 CAnprobe?

7h Weimarer HofLJena!Weimarischer HofAVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar.

Brief an TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte! Und FrankePFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar Freiburg!

7h Abend hier!

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. FischerPFischer.

3 Praktikum. WilkerPWilker, Karl, 1885-1980, dt. Reformpädagoge.

8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob FregeF! WilkerPWilker, Karl, 1885-1980, dt. ReformpädagogeFr. St.IFreie Studentenschaft, Jena?gVon diesem Eintrag verweist ein Pfeil auf die Passage beim 30. XI. „¼ 8 Fr. St.“.

Brief an TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte! 8 Baden KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf Hochzeitseinladung. 9 Praktikum. ¼ 8 Fr. St.IFreie Studentenschaft, Jena FürstenhofLJena!Fürstenhof.
XII / 1912 9 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege. 1110 nach PapiermühleLJena!Papiermühle7Gasthof am Stadtrand von Jena, Haltestelle auf der Bahnstrecke Weimar-Gera.!
DiedPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat?
Wanderung.
Ski?

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte.

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob FregeAVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar? 8 bei SchmittPSchmitt. Quartett. 🕮

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. Akad. Konzert(AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar?)
Brief! AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar.
Ski.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph.

3 Praktikum. SchlossLJena!Schloss.

8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

Hochzeit!hEintrag steht neben einer dick gestrichelten Linie, die vom 06. XII. bis 09. XII. 1912 verläuft.138

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. ½ 11 Ziviltrauung.

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege. 6 Gäste hier. [AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar.]

[8 Baden, 9 Praktikum.]

Hochzeit!

Died.PDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat

[8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.]

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege🕮\5\iDie Seite beginnt erneut mit Einträgen zum 8. und 9. XII.

Hochzeit!

4 DiedPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat.

[8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.]

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege. [3 Praktikum ?]

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph.AV.IAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar
AV ?IAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar
Mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe Ski?

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. HowardPHoward, Head of Department Northwestern University.

3 Praktikum. 8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. 4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege. 8 Baden. 9 Praktikum.jDieser Eintrag befindet sich in einem durchgestrichenen Kasten, der sich vom 13. XII. bis 14. XII. erstreckt.
8 Baden. 9 Praktikum. AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar.
Oder WickersdorfLWickersdorf?IFreie Schulgemeinde WickersdorfAVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar.
Abends 6hCzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski.
Ski ? 🕮

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. HowardPHoward, Head of Department Northwestern University, Baden.

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege. 459. 935.

621. WeimarLWeimar? Quartett? 1111.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 7hAVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar.

NV Bücher; Frommann8Die Frommannsche Hof- und Kunstbuchhandlung in Jena.; 10h Probe bei VettersPVetters, Familie von Ferdinand Vetter, 1877-1915, dt. Ingenieur und Lehrer, Jenaer WV; PostLJena!Post.

¼ vor 3 HertwigPHertwig 4 ¼ Quartett bei CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski. 8 ½Fr. St.IFreie Studentenschaft, Jena: KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf.

NV 8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, NV Bücher; HowardPHoward, Head of Department Northwestern University 11c. t. HertwigPHertwig.

PapiermühleLJena!Papiermühle2 ¼ Probe. 3 Praktikum. 8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. 12s. t. HertwigPHertwig. 139

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege.PapiermühleLJena!Papiermühle schmücken.

3h Probe 8hAVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar Weihnachtsfeier.

8 Baden?9 Praktikum?

10 Quartett hier.

3 PapiermühleLJena!PapiermühleWilkerPWilker, Karl, 1885-1980, dt. Reformpädagoge?

Quartett?

Briefe ChPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernteReiten?11 Baden? 🕮\6\kDie Seite beginnt erneut mit (allerdings leeren) Einträgen zum 22. und 23. XII.

StadtLJena (siehe Zettel).9Nicht überliefert.

6h Bescherung.

I

Spazieren, KernbergeLKernberge.

An ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben.

II

10 KircheLJena!Kirche.

5h KircheLJena!Kirche. Nachmittags WebersPWebersund RandenborghsPRandenborghs, Familie von Wilhelm van Randenborgh, 1851-1926, dt. Geistlicher hier.

III

Reiten?

Nachmittags mit FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises zu SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege.

1157 WeimarLWeimar. 359 (551).

SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege, DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat.

Abends: Bei TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper🕮

½ 9 Reiten.

AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann reisen ab.

½ 4 SeebohmsPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege hier.

621 WeimarLWeimar Orgelkonzert.

I / 1913Reiten?

½ 9 Reiten.

\5. I. Kammermusik Jenaisches Streichquartett.lEintrag in einem Kasten in der Fußzeile formatiert.\🕮\7\mDie Seite beginnt erneut mit Einträgen zum 3. und 4. I.140

Reiten?

11h Hauptprobe?

8h Jenaer Streichquartett.

Quartett.

BahnLJena!Bahn (LeoPLeo).

7h oder oder 8hAVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar? KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf.

8h WilkerPWilker, Karl, 1885-1980, dt. Reformpädagoge.

FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph.

3 Praktikum. 8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen🕮

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege. Quartett ?

8 Baden. 9 Praktikum.

KanterPKanter, Fritz, 1891-1915, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises in Jena, Studium der Germanistik?
Fritz DörpfeldPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin.
DiedPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat?
Wanderung von MellingenLMellingen im Schnee.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege. Brief an den Vater.10Möglicherweise (nicht überlieferter) Brief an Heinrich Schöndube. Carnaps Vater war bereits 1898 verstorben.

Brüsseler Quartett 7 ½.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. A. V. hier.
WeimarLWeimar, Orgelkonzert.
Ski mit KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf?

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. Brief!

3 Praktikum.

8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen🕮\8\nDie Seite beginnt erneut mit Einträgen zum 15. (leer) und 16. I.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. Brief!

3 Praktikum.

8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. Brief!

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege. AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar? Quartett SchmittPSchmitt 8. 141

8 Baden, Praktikum.

KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf

AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar bei KanterPKanter, Fritz, 1891-1915, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises in Jena, Studium der GermanistikQuartett?.

Died.PDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat

Frau Doktor BergemannPBergemann, Martha, 1874–1955, geb. Könitzer, Bildhauerin, Graphikerin und Kunstpädagogin.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege.

7 ½ Akademisches Konzert.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. Reiten!
Ski mit KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf?oDie Klammer zieht sich über den 22. I., ist dort aber gestrichen worden. 🕮

12 Reiten; F.

8 ½ Philosophische GesellschaftIPhilosophische Gesellschaft, Jena: AuerbachPAuerbach, Felix, 1856-1933, dt. Physiker, Prof. in Jena;11Vortrag von Felix Auerbach zum Thema Beschreibung und Erklärung. Vgl. Jenaische Zeitung, 22. I. 1913.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph.

3 Praktikum. NoehlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.

Seebohm?PSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege

AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar.

8 Baden. 9 Praktikum.

5 Reiten.

AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf. SepplPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer hier?


SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege??
634 Wanderung.
Wanderung?Ski?

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 8 ¼ im RosensaalLJena!RosensaalColl. mus. 🕮\9\pDie Seite beginnt erneut mit Einträgen zum 27. (leer) und 28. I.
Ferien.qDie Klammer ist unten offen, muss also wohl auf die kommende Seite fortgesetzt gedacht werden.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph.

8 ¼Coll. mus.7h im Physikalischen InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena: WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena Elektrische Strömung und ihre Erzeugung.142

1157 WeimarLWeimar.

5h Tannhäuser.

8h FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. Brief!

3 Praktikum. 8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. 10 ¼Zahnarzt. Brief!

WeimarLWeimar BaußnernPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger 1158.

3 4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege. Quartett? Quartett.

II / 1913„1913“.

8 Baden. 9 Praktikum.

Nachmittags Quartett?AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischarhier bei FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises.

TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper. 11 Hauptprobe des Quartetts im RosensaalLJena!Rosensaal.

½ 4 bei VettersPVetters, Familie von Ferdinand Vetter, 1877-1915, dt. Ingenieur und Lehrer, Jenaer WV.

KonzertkellerLJena!Volkshaus!Konzertkeller im VolkshausIVolkshaus Jena🕮

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena, BibliothekIUniversitätsbibliothek Jena.

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege.

8h Konzert: Jenaer Quartett BeethovenPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist 59, C Dur. Klavierquartett GriegPGrieg, Edvard, 1843-1907, norweg. Komponist 27, G moll.

SchumannPSchumann, Robert, 1810–1856, dt. Komponist 47 Es Dur.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar?
WeimarLWeimar?AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar hier.
Ski? F, CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, Italienisch.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph.

3 Praktikum. 8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. 10 Zahnarzt.

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege. 6 Italienisch. AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar hier?Quartett?

8 Baden. 9 Praktikum.

Milan.

C? 701 nach BeutnitzLBeutnitz. DiedPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat? TautenburgLTautenburg.
Wanderung.

17. Kammermusik (Böhmen).12Vgl. TB 17. II. 1913R. 🕮\10\rDie Seite beginnt erneut mit Einträgen zum 8. und 9. I.

8 Baden. 9 Praktikum.

C? DiedPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat? 143

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege, 6 Italienisch. Streichtrio? Quartett.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph; 9 Begriffsschrift.13Laut Vorlesungsverzeichnis (Siehe Anhang, S.  ff.) hielt Frege in diesem Semester eine Vorlesung über Begriffsschrift, So 11–12. Vielleicht wurden die Lehrveranstaltungszeiten geändert.

Brief an HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar. AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar?

½ 5 Tee bei SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege.

Hier AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar? 8 ¼ Sinfoniekonzert (Pastorale).

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. Brief!

3 Praktikum.

8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. Brief!

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege.6 Italienisch. 621 WeimarLWeimar!

AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar? 🕮

8 Baden, Praktikum ½ 4 oder ½ 6 Italienisch? 6 KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf Trio dann CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski.

½ 8 5 AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar MalotkiPMalotki, Hans von, 1890-1914, stud. in Jena Naturwiss., Mitglied des Serakreises. ½ 5 Tee bei SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege.

Streichtrio? (Fr. St.IFreie Studentenschaft, Jena: Alfberg).

(C ?) 1025 LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max HolzmanCzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski (nach KösenLKösen).

½ 3 HolzmarktLJena!Holzmarkt. Died.PDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat?

7hAVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar MalotkiPMalotki, Hans von, 1890-1914, stud. in Jena Naturwiss., Mitglied des Serakreises.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. UniversitätsbibliothekIUniversitätsbibliothek Jena.

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege.

7 ½ Kammermusik: Böhmen.14Laut Jenaischer Zeitung, 17. II. 1913 ein Konzert des Böhmischen Streichquartetts.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises.

UniversitätsbibliothekIUniversitätsbibliothek Jena. Italienisch?

BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WVWeimarLWeimar?

(RohPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh, TheatercaféLJena!Theatercafé.) [Philosophische GesellschaftLJena!Philosophische GesellschaftIPhilosophische Gesellschaft, Jena: KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf.]15Hans Kremers referierte laut Jenaischer Zeitung, 19. II. 1913 in der Philosophischen Gesellschaft zu Jena über das Thema Die beiden Prinzipien der sittlichen Beurteilung von Medicus und ihr Verhältnis zur Ethik Kants.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises. Mittags BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV hier.

3 Praktikum. 144

SchmittsPSchmitt Einladung.8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege. 3h Italienisch. UniversitätsbibliothekIUniversitätsbibliothek Jena.

½ 8 UlmerPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer – Buch Quartett AV?IAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar 🕮\11\sDie Seite beginnt erneut mit einem Eintrag zum 21. I.

8 Baden. 9 Praktikum. Italienisch? 451. 7h AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises.
¾ 11 Hauptprobe.tVerweispfeil auf den Eintrag am 24.II: 7 ½ Akademisches Konzert (BrahmsPBrahms, Johannes, 1833–1897, dt.-öst. Komponist Requiem). 333 359 nach JenaLJena, Jäger­hausLJägerhaus16Eine Bahnstation zwischen Jena und Closewitz., ClosewitzLJena!Closewitz. DiedPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat?
C17Carnap reiste am 23. II. offenbar nach Weimar und traf dort Elisabeth Schöndube. Vgl. ES, Eintrag zu diesem Tag.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege. 6h Italienisch.

7 ½ Akademisches KonzertIAkademischer Musikverein Jena (BrahmsPBrahms, Johannes, 1833–1897, dt.-öst. Komponist Requiem).

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises. 5 F. ½ 6 Italienisch ½ 8 bei HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg?
5 Fr. St.IFreie Studentenschaft, Jena 621 BrandisPBrandis. WeinelPWeinel, Heinrich, 1874-1936, dt. Theologe, Prof. in Jena, verh. mit Ada Weinel.
Ski?

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph 9 FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises.

3 Praktikum.

8h? NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen-Einladung.AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar? 🕮

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena

4 SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege½ 7 Italienisch (Hamlet bezahlen, Kammermusikkarte).

NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen. BrandisPBrandis?AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar.

III / 19138 Baden, 9 Praktikum. 1023 mit SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege nach BiebersteinLBiebersteinIHermann-Lietz-Schule Schloss Bieberstein. Quartett?AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar?
C? Von BiebersteinLBiebersteinIHermann-Lietz-Schule Schloss Bieberstein nach HaubindaLHaubindaIHermann-Lietz-Schule Haubinda. Abends mit Auto (HildburghausenLHildburghausen) < in ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Bett.
? Mit SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege
nach HaubindaLHaubindaIHermann-Lietz-Schule Haubinda.

Abends nach HildburghausenLHildburghausen. (Jenaer Streichquarett)!

Mit HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg SchmalkaldenLSchmalkalden – HeubergLHeuberg (RennsteigLHeuberg!Rennsteig). Dort mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, Flit­nerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, RohPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh, BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV.

Wir beide von FriedrichsrodaLFriedrichsroda nach Hause (HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg Fieber usw.) 145

?
7h FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises hier?Abends bei Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen. 🕮\12\uDie Seite beginnt erneut mit einem Eintrag zum 6. III.
Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld.

Römisch-irisches BadLRömisch-irisches Bad.

Abends bei Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen.

UniversitätsbibliothekIUniversitätsbibliothek Jena. Klavier-Quartett bei SchmittPSchmittCzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski.
Brief! UniversitätsbibliothekIUniversitätsbibliothek Jena.
3 FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises hier. 6h HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg reist ab.
4 – 6 Italienisch!
FreischarIFreischar in GöttingenLGöttingen?

8h LüttkensPLüttkens SaalebahnhofLJena!Saalbahnhof, aber nicht da; LesehalleLJena!Lesehalle; Professor WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena.

FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises hier.Quartett bei SchmittPSchmitt.

Zum letzten Mal Italienisch (ForstwegLForstweg spazieren). F.

Brief!

FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises? 🕮

Spaziergang mit KellerPKeller, Vetter usw.?

Mollmesse.

F, Requiem, Klavierauszug, Mollmesse.

[ChachaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap nach HaubindaLHaubindaIHermann-Lietz-Schule Haubinda.] Mittags bei TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper.

Brief OttiPUlmer, Ottilie, auch Otti, Wirtschafterin auf Schloß Mainberg und später in Elmau, verh. mit Josef Ulmer. Brief! (WiesneckLWiesneck.)

FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises.

[ChachaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap nach WiesneckLWiesneck.] LandgrafenLJena!LandgrafenAVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar Haus suchen.

UniversitätsbibliothekIUniversitätsbibliothek Jena.

Nach WiesneckLWiesneck!

Müller Karte holen. 🕮\März 1913 13\vDie Seite beginnt erneut mit einem (leeren) Eintrag zum 19. III.

F, PostLWiesneck!Post, BankLWiesneck!Bank.

451 nach WeimarLWeimarOWeimar PostLWeimar!Post, BrandisPBrandis; 8 ¼ Requiem.

Weimar ab 1159Nach FreiburgLFreiburg!OFreiburg 1119. 146

FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke; FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden.

629nach HimmelreichLBuchenbach!Bahnhof Himmelreich.

WaldLBuchenbach!Wald; RuineLBuchenbach!Ruine;

Ostereier für die Buchenbacher Kinder; Ofenbank;

HinterwaldkopfLHinterwaldkopf – RinkenLRinken – PosthaldeLPosthalde – HimmelreichLHimmelreich.

ChachaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap nach HamburgLHamburg? 802 zur Stadt; MünsterLMünster, FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden, FrankesPFranke, Gustav, 1878-1959, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar FreiburgPFranke, Mala, verh. mit Gustav Franke.

WiehreLWiehre, WaldseeLWaldsee ausgestiegen, ChachaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap WiehreLWiehre; (Rechnungen) gepackt.

Ofenbank vor der Küche; Treppe nach KölnLKöln🕮

802nach KölnLKölnOKöln (2h in FreiburgLFreiburg Aufenthalt, SchlossbergLSchlossberg.)

641 DeutzLKöln!Deutz. [ChachaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap nachmittags nach HamburgLHamburg.]

MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau anmelden!OBergneustadt

[ChachaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap von HamburgLHamburg ab mit Ypiranga.]18Die Yprianga war ein kombiniertes Fracht- und Fahrgastschiff der HAPAG. KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf hier. Im Auto; Ball (LiesPWiebalck, Elisabeth, 1889-1970, geb. Carnap, Lies genannt, Konzertsängerin, Tochter aus erster Ehe von Joseph Johannes Carnap, heiratete 1914 Otto Wiebalck, DorisPDoris, 2 Leutnants) bis 3h.
Mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann zum SilbergLSilberg. Fabrikneubau; Teegesellschaft; begegnen, 3. Abschläge usw.
Nach Berg­neustadtLBergneustadt.
Zu Fuß nach GummersbachLGummersbach; im Auto zurück. Warm. 1206nach KölnLKöln;OKöln
IV / 1913 MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau anmelden! 🕮\1913 Apr. 14\wSeite beginnt erneut mit einem Eintrag zum 1. IV.
RonsdorfLRonsdorf?

Brief! (Nach VigoLVigo.)OBergneustadt

7h GürzenichLKöln!Gürzenich: Kinderkreuzzug.

Brief nach VigoLVigo geschickt.

Einkäufe mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann in der Stadt.

[Von SantanderLSantander.] MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann kommt von RonsdorfLRonsdorf.

[Von CorunaLCoruna.] Brief! (Mutter.) ReinhardsPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann Geburtstag.

OMainberg[CPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap von VigoLVigo.] 12 – ½ 9 BeugelPBeugel.
Nach MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau.

BeugelPBeugel-Vortrag: „Fürchte dich nicht, glaube nur!“

Nachmittags mit OttiPUlmer, Ottilie, auch Otti, Wirtschafterin auf Schloß Mainberg und später in Elmau, verh. mit Josef Ulmer spazieren.147

Abends im FürstenzimmerLFürstenzimmer, Pfänderspiele.

nach Mainberg?

An ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und ihren VaterPSchöndube, Heinrich, 1861–1927, dt.-mexik. Maschinenimporteur und Großgrundbesitzer in Mexiko, heiratete 1891 Luisa Kebe Quevedo, Vater von Elisabeth Carnap geschrieben.

Gearbeitet (Mie19Bezug unklar, vielleicht Abkürzung.).

Kamin ffPBeindorff, Günther, 1890-1952, Freischar Freiburg, dt. Unternehmer20Günther Beindorff. kommt. 🕮

Mit dem Griechen spazieren.

Im MärchenwaldLMärchenwald Grünes geholt.

½ 6 – 10 Tanzabend (Fräulein KrausePKrause, Fräulein =? Elisabeth Krause, Hausdame in Mainberg).

Tennis; mit BeugelPBeugel gebadet.

(4h SchlossführungLSchloss Mainberg.)

8h Tanzvortrag wird vorgelesen. Rüstkammer, die WVIWandervogel singen.

½ 6 Vortrag.
10h Vortrag. 4h Vortrag Tanzabend (Fräulein KrausePKrause, Fräulein =? Elisabeth Krause, Hausdame in Mainberg Musikanten).
10h Vortrag
mit BeugelPBeugel und KrawinkelPKrawinkel gebadet (kalt!).
10h Vortrag; „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Seratänze.ISerakreis Inoffizieller Tanzabend (Fräulein KrausePKrause, Fräulein =? Elisabeth Krause, Hausdame in Mainberg). 🕮\15\xSeite beginnt erneut mit Eintrag zum 13. IV.
10h Besprechung. Tanzabend (Musikanten).
Geb 10h Besprechung. 12h mit GeyerPGeyer, KöhlerPKöhler, KrawinkelPKrawinkel, BeugelPBeugel gebadet; Mit OttiPUlmer, Ottilie, auch Otti, Wirtschafterin auf Schloß Mainberg und später in Elmau, verh. mit Josef Ulmer spazieren (Schweinfurter Leute). ½ 6 Abschiedsvortrag.
[In HabanaLHabana.] Mit GeyerPGeyer und BeindorffPBeindorff, Günther, 1890-1952, Freischar Freiburg, dt. Unternehmer nach SchweinfurtLSchweinfurt; 9h im Regen weg; 11h – ½ 6hnach GöttingenOGöttingenLGöttingen, mit BeugelPBeugel und KöhlerPKöhler Abendessen bei Dr. Frank FischerPFischer, Frank, 1884–1914, dt. Germanist, WV, GoßlerstraßeLGöttingen!Goßlerstraße (gewohnt in der Bude von BeugelPBeugel, Nikolausberger WegLGöttingen!Nikolausberger Weg 47).

147Akademische Woche in MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau.21Johannes Müller hielt in Mainberg regelmäßig u. a. pädagogische, theologische und akademische Wochen ab.

Verhandlung 8 – 1, ¼ 4 – 7.
Verhandlung im Englischen HofLEnglischer Hof; abends auf dem R Rohns22Vermutlich ein Ausflugslokal Am Rohns in Göttingen.gegessen. 🕮
[In VeracruzLVeracruz.] Morgens Verhandlung. Nachmittags: Ausflug, Kaffee; Reiterkämpfe usw.
FreischartagIFreischartag, Göttingen in GöttingenLGöttingen.

[ChachasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Geburtstag.]23Elisabeth Carnap wurde am 21. IV. 1895 geboren. 8 – ½ 2 nach JenaLJenaOJenaJenaLJena.

½ 11 HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg kommt.

UniversitätIUniversität Jena …

CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski.

Trio mit Frau CzPCzapski, Margarethe (geb. Marguérite), 1866-1949, geb. Koch, Mutter von Hans, Reinhard, Ewald Czapski, Helene Holzman, Anna Maria Höll, Elisabeth Flitner und Dorothea Gabert, Witwe von Siegfried Czapski (1861-1907, dt. Physiker) 1054. HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg fährt ab.

Wann kommt HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg?Quartett? BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena, WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena, anmelden!

(Anmelden bei BaedeckerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena)

Auftrag für die „Christliche Welt“!IDie Christliche Welt, Zeitschrift24Vermutlich erhielt Carnap den Auftrag, einen Bericht über die Akademische Woche in Mainberg für die Zeitschrift Christliche Welt zu verfassen, ähnlich Kommerell, „Eindrücke von der zweiten akademischen Woche in Mainberg“. – Siehe auch unten, Eintrag vom 13. V. 1913.

WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena das Buch zurückgeben.

½ 4 Praktikum!

Praktikum ?FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph?

(Zu Hause Integralrechnung angefangen.) 149 🕮\16\ySeite beginnt erneut mit einem (leeren) Eintrag zum 26. IV.

640 Saale-BahnhofLSaale-Bahnhof. KösenLKösen – zur RudelsburgLRudelsburg gerudert – SchulpfortaLSchulpforta – NaumburgLNaumburg.
7h FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena, kleiner Hörsaal. [EigenbrodtPEigenbrodt, Wolrad, 1860-1921, dt. Germanist und Skandinavist, Lektor für schwed. Sprache und Literatur in JenaA 8.] Wann EigenbrodtPEigenbrodt, Wolrad, 1860-1921, dt. Germanist und Skandinavist, Lektor für schwed. Sprache und Literatur in Jena? Aud. 8621: 7 ½ – 9 ½Konzert in WeimarLWeimar. 6. und 9. Symphonie. Nachher im ParkLWeimar!Park mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, RohPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh, GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert.
7h FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph 9h AuerbachPAuerbach, Felix, 1856-1933, dt. Physiker, Prof. in Jena. (12h Physiologie) 6 – ½ 8 SteinPStein, Fritz, 1879–1961, dt. Dirigent und Musikwiss., Prof. in Jena: Harmonielehre I. 6h Colloquium?
7h FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph (8h EuckenPEucken, Rudolf, 1846-1926, dt. Philosoph, Prof. in Jena: Logik) 9h AuerbachPAuerbach, Felix, 1856-1933, dt. Physiker, Prof. in Jena [9h EuckenPEucken, Rudolf, 1846-1926, dt. Philosoph, Prof. in Jena: Übungen]25Der letzte Eintrag ist am Ende der Klammer, unter der Datumsangabe zum 1. V., hinzu­gefügt.5h BauchPBauch, Bruno, 1877–1942, dt. Philosoph, Prof. in Jena KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph, A I. ½ 7 AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar hier zum Essen, ½ 8 SeraISerakreis.
V / 1913 Himmelfahrt. 9h AuerbachPAuerbach, Felix, 1856-1933, dt. Physiker, Prof. in Jena. 7h FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. [9h EigenbrodtPEigenbrodt, Wolrad, 1860-1921, dt. Germanist und Skandinavist, Lektor für schwed. Sprache und Literatur in JenaA 8.] 12 – 1 BauchsPBauch, Bruno, 1877–1942, dt. Philosoph, Prof. in Jena Sprechstunde (Wörth 7)26Die hier von Carnap notierten Lehrveranstaltungen, die Rudolf Eucken in diesem Semester abgehalten hat („Logik“ und „Erkenntnistheoretische Uebungen im Anschluss an sein Buch ‚Erkennen und Leben‘ “), wurden von Carnap offenbar nicht oder nicht über das ganze Semester besucht. Siehe den Anhang, S. .5h BauchPBauch, Bruno, 1877–1942, dt. Philosoph, Prof. in Jena: KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph. 6h ThaerPThaer, Clemens, 1883-1974, dt. Mathematiker, 1909-1913 Privatdoz. in Jena: Analysis. Mathematisches Auditorium. [6h SteinPStein, Fritz, 1879–1961, dt. Dirigent und Musikwiss., Prof. in Jena: BeethovenPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist.]
Hitze; Kopfschmerzen; endlich Gewitter!zWörthstraße 7 war die Adresse von Bruno Bauch in Jena.

Kühl.aDaneben gestrichelte Linie, die vermutlich den Eintrag endlich Gewitter! vom Vortag fortsetzt.

7h FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 8h NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen, Pädagogik.

9h BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. Praktikum

UniversitätsbibliothekIUniversitätsbibliothek Jena 4h BauchPBauch, Bruno, 1877–1942, dt. Philosoph, Prof. in Jena, Ethik, A I.

5h BauchPBauch, Bruno, 1877–1942, dt. Philosoph, Prof. in Jena: KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph🕮

7h FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, Begriffsschrift.

11hAul. II. BauchPBauch, Bruno, 1877–1942, dt. Philosoph, Prof. in Jena, Übungen: KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph. 6hAVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar hier.

Wanderung! (Wüstung NöbisLNöbis!Wüstung.)

Kolleg 7, 9.

6h ThaerPThaer, Clemens, 1883-1974, dt. Mathematiker, 1909-1913 Privatdoz. in Jena. 8 ½ Hauptversammlung Fr. St. Weimarer HofLJena!Weimarer Hof.150

Kolleg: 7, 9.

8h Nollendorfer SchenkeLJena!Nollendorfer Schenke.

[6h SteinPStein, Fritz, 1879–1961, dt. Dirigent und Musikwiss., Prof. in Jena.] 6h Kolloquium. 10h DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat.

Kolleg: 9, 5.

3 s. t. UniversitätIUniversität Jena (mit FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises, KantsPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph Kritik der reinen VernunftBKant, Immanuel!1781-1787@Kritik der reinen Vernunft, Riga, 1781/1787).

Kolleg: 7, 9, 5.

6h ThaerPThaer, Clemens, 1883-1974, dt. Mathematiker, 1909-1913 Privatdoz. in Jena. [SteinPStein, Fritz, 1879–1961, dt. Dirigent und Musikwiss., Prof. in Jena, BeethovenPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist;]

Kolleg: 7, 8, 9. 🕮\Mai 1913 17\bSeite beginnt erneut mit Eintrag zum 9. V.

Kolleg: 7, 8, 9.

GottholdPRohden, Gotthold von, 1895–1915, Vetter von Rudolf Carnap, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie und WilhelmPRohden, Wilhelm von, 1901–1990, Geistlicher, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden kommen.

BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV kommt; Nacht hier. Fährt mit bis RotensteinLRotenstein.cVon diesem Satz verweist ein Pfeil auf die Einträge am nächsten Tag.

Mit: MalotkiPMalotki, Hans von, 1890-1914, stud. in Jena Naturwiss., Mitglied des Serakreises, HörmannPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises, FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, mit BruderPFlitner, Kurt, 1892–1976, Bruder von Wilhelm Flitner.27Wilhelm Flitner mit Bruder Kurt.

640, MainfahrtLMain!28Diese Pfingstreise ist ausführlich dokumentiert in dem Journal „Frankenfahrt“ von Martha Hörmann, 1949 abgeschrieben und an Rudolf Carnap übermittelt von Walter Fränzel. (RC 025-101)JB

LichtenfelsLLichtenfels.OLichtenfelsKronachLKronach Nrode.

Böhmer WaldLBöhmer Wald?dVon diesem Eintrag verweist eine gestrichelte Verbindungslinie nach unten, zum Eintrag am nächsten Tag (Geologie, Gösta BerlingBLagerlöf, Selma!1899@Gösta Berling, Leipzig, 1899.), der dort durch eine horizontale geschwungene Klammer zusammengefasst ist.

Schloss BanzLSchloss Banz, StaffelsteinLStaffelstein? FrauendorfLFrauendorf. (Geologie, Gösta BerlingBLagerlöf, Selma!1899@Gösta Berling, Leipzig, 1899.) Schöne Felsen zum Klettern.
Fränkische JuraLFränkische Jura: FrauendorfLFrauendorfOFrauendorf, ScheßlitzLScheßlitz (bei Burg GiechLScheßlitz!Burg Giech). (Schwedisch)!
Pfingsten. (Regen!)

151

Nach BambergLBambergOBamberg; abgekocht auf dem hohen BergLHoher Berg nördlich der alten BurgLBamberg!Alte Burg. Die beiden FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in JenaPFlitner, Kurt, 1892–1976, Bruder von Wilhelm Flitner fahren nach JenaLJena;ich 3h nach MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau; steige 8h zu den zweien. 5h – 8h MainbergLMainbergOMainberg; mit MüllerPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller Gespräch über Bericht für „Christliche Welt“IDie Christliche Welt, Zeitschrift; Tanzabend.
OttiPUlmer, Ottilie, auch Otti, Wirtschafterin auf Schloß Mainberg und später in Elmau, verh. mit Josef Ulmer geht mit zur BahnLMainberg!Bahn; MeiningenLMeiningen.OMeiningen Früh 9h wollen wir abfahren, hören, dass BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV auf dem HennbergLHennberg;29Auf dem Henneberg bei Meiningen fand an diesem Tag das Wandervogel-Bundes­treffen statt. hin. Gekocht, getanzt usw. Nachmittags zum „Wolfgang“LGehöft Wolfgang, kleines Gehöft. Abends allgemeine Trennung der WV.IWandervogel Wir 3 Richtung UntermaßfeldLUntermaßfeld.(Mit MalotkiPMalotki, Hans von, 1890-1914, stud. in Jena Naturwiss., Mitglied des Serakreises und HörmannPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises.)Schlafen im WaldLAmalienruh!Wald hinter AmalienruhLAmalienruh.
Früh 3h nach GrimmenthalLGrimmenthal. Tee gekocht. Nach JenaLJena.OJena 11h. GottholdPRohden, Gotthold von, 1895–1915, Vetter von Rudolf Carnap, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie und WilhelmPRohden, Wilhelm Carl von, 1860–1901, Steuerbeamter, verh. mit Christine von Rohden sind noch da.BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV kommt? 🕮
Abends: Mit BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV, FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel, LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner und DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert und 2 Mädchen auf der Ammerbacher PlatteLAmorbacher Platte getanzt.
Mit BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV zu DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat.
3h SeraISerakreis, SonnenbergeLSonnenberge.
[MarburgerLMarburg Fest.30Vermutl. Fest der Akademischen Vereinigung Marburg.]

[Fr. St. – Tag. WeimarLWeimar.31Zu Pfingsten 1913 fand der 13. Freistudententag statt, ein jährliches Treffen aller Freistudentenschaften. ]

7 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph? 9h BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. UniversitätsbibliothekIUniversitätsbibliothek Jena.

3h Praktikum?FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena kommt.

3h Praktikum!!

Albrecht WinklerPWinkler, Albrecht isst mit zu Abend.

SekretariatLJena!Sekretariat, 3h mit FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph 5h BauchPBauch, Bruno, 1877–1942, dt. Philosoph, Prof. in Jena.

¼ 4 Turnen auf den Wegen …
par SepplPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer isst mit zu Abend. ½ 9 Philosophische GesellschaftIPhilosophische Gesellschaft, Jena: EuckenPEucken, Rudolf, 1846-1926, dt. Philosoph, Prof. in Jena.32Rudolf Eucken hielt laut Jenaische Zeitung, 21. V. 1913 in der Philosophischen Gesellschaft zu Jena einen Vortrag über Philosophische Eindrücke aus Amerika.152

5h BauchPBauch, Bruno, 1877–1942, dt. Philosoph, Prof. in Jena.

¾ 8 Tanzen bei uns (für NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen fragen); DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat ist mit da, und viele Mädchen. 🕮\18\eSeite beginnt erneut mit einem (leeren) Eintrag zum 22. V.

8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen! 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. PostLJena!Post!

SekretariatLJena!Sekretariat! 4 – 6 BauchPBauch, Bruno, 1877–1942, dt. Philosoph, Prof. in Jena, 6 Turnen! Oder mit FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph.

7 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph! 8 Baden! 11 Seminar!

½ 5 Frau BergemannPBergemann, Martha, 1874–1955, geb. Könitzer, Bildhauerin, Graphikerin und Kunstpädagogin, VillengangLJena!Villengang 3.

819601W. G. B.

Vagantenfahrt Neue SchenkeLNeue Schenke33Haltestelle auf der Bahnstrecke Weimar-Gera. – ZöllnitzLZöllnitzam WaldLZöllnitz!Wald gekocht, Ball gespielt, getanzt, Hans SachsPSachs, Hans, 1494-1576, dt. Dichter: Teufelsweib34Fastnachtsspiel von Hans Sachs „Der Teufel und das alte Weib“. – LeuchtenburgLLeuchtenburg – KahlaLKahla.

7h c. t. A. V.IAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar hier: Frau BergerPBerger, Frau.

2h zu NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

Coll | und Nachcolloquium.

½ 4 Turnen. 🕮

5h Bank!

¾ 8 SeraISerakreis bei uns.

6 ¼ Turnen.

[8 c. t. Vortrag WynekenPWyneken, Gustav, 1875-1964, dt. Reformpädagoge, Gründer der Freien Schulgemeinde Wickersdorf.]35Gustav Wyneken hielt laut Jenaische Zeitung, 30. V. 1913 einen Vortrag über Die Aufgabe der Freien Schulen im kleinen Volkshaussaal in Jena.

132 237W. G.IWandervogel Nachmittags BurgenLBurgenfTranskription unsicher. Könnte auch Burke gelesen werden..
VI / 1913 Um ½ 12 ins Quartier in OberheldrungenLOberheldrungen. 5h gefahren von HasselbachLHasselbach.
Wanderung AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar.

153

Vor 9 – 1 Festbüro(für Meißner­fest?36Erster Freideutscher Jugendtag. Vgl. TB 11. X. 1913R.)IFreideutscher@1. Freideutscher Jugendtag, Hoher Meißner, 11.-12.X.1913LHoher Meißner. ¾ 8 SeraISerakreis bei uns.
8 KollegLJena!Kolleg. 9 – 1 Festbüro. 3h Praktikum! [½ 8 Orchesterkonzert.]
Für Nohl
Tonkünstlerfestbüro
usw.PNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in GöttingenLTonkünstlerfestbüro





Tonkünstlerfest!
8 Kolleg. 9 Festbüro. [11h Kammermusikonzert.] ½ 1 Mit BaußnernPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger im Auto nach WeimarLWeimarOWeimar. [½ 4 Turnen.] Gebadet. [Weimar TheaterLWeimar!Theater½ 8, MauricePMaurice, Pierre, 1868-1936, schweiz. Komponist, Lanval.]37Pierre Maurice, Lanval, Oper.
Tonkünstlerfest!3848. Tonkünstlerfest des Allgemeinen Deutschen Musikvereins in Jena von 3. – 7. VI. 1913. Vgl. Jenaische Zeitung zu diesen Tagen.

154

7Tagebuch [\(-\)2] 2. VIII. 1913 – 21. X. 1913 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

\Aug.–Okt. 1913aUnterhalb nochmal eingefügt: VIII-2\bDie hier im Kreis eingefügte Nummer -2 fungiert offenbar gleichzeitig als Nummer dieses Tagebuchfragmentes (vgl. das vorige und das nachfolgende Kapitel) als auch als Seitennummer (vgl. die folgenden Seiten dieses Kapitels).

 🕮 VIII / 1913OFreiburg Brief an GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe: Möchte ihn sprechen.
Kam dieser Brief über MünchenLMünchen – FreiburgLFreiburg zurück.
Nach GünterstalLGünterstal.
Nach GrünwaldLGrünwald (Frau KöhnPKöhn, Frau).
Ich schreibe gleichzeitig.
Sa, 09.08‚1913GarthesPGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe Antwort.
Telegrafiert nach GünterstalLGünterstal.
GarthesPGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe Brief aus AhrenshoopLAhrenshoop. Langer Eilbrief; zur Bahn gebracht. 125 (75).
Abends; GarthesPGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe Telegramm.
Morgens; GarthesPGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe Eilbrief. Telegrafiere: Komme morgen mittag AhrenshoopLAhrenshoop.
GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe.

(SchwedenLSchweden.) 🕮\1913 -1\cDie Paginierungen in diesem Dokument sind immer in einem Kreis formatiert.

512 nach BerlinLBerlin, dort zweimal Zug versäumt; über StralsundLStralsund (KircheLStralsund!Kirche) nach RibnitzLRibnitz 426. 7 Uhr mit „Krone“ nach AlthagenLAlthagen; GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe holt mich ab nach AhrenshoopLAhrenshoop.OAhrenshoop

Mittags mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe nach WustrowLWustrow, über MexikoLMexiko gesprochen. Abends zu KörtesPKörtes =? Familie von Oswald Körte, 1852–1924, dt. Musikwiss.; Trio.

Gebadet.

Abends zu KörtesPKörtes =? Familie von Oswald Körte, 1852–1924, dt. Musikwiss.; TolstojPTolstoi, Leo, 1828-1910, russ. Schriftsteller vorgelesen.

Gebadet.

Abends zu KörtesPKörtes =? Familie von Oswald Körte, 1852–1924, dt. Musikwiss.; Trio (Herr WendelstadtPWendelstadt ist auch da).

Nachmittags bei KörtesPKörtes =? Familie von Oswald Körte, 1852–1924, dt. Musikwiss. Kaffee, mit KörtesPKörtes =? Familie von Oswald Körte, 1852–1924, dt. Musikwiss. spazieren in den DarßLDarß (und Herr WendelstadtPWendelstadt).

Abends ins Bogus-CaféLDarß!Bogus-Café mit KörtesPKörtes =? Familie von Oswald Körte, 1852–1924, dt. Musikwiss.; dann bei KörtesPKörtes =? Familie von Oswald Körte, 1852–1924, dt. Musikwiss.-Quartett.155

Gebadet. Nachmittags bei KörtesPKörtes =? Familie von Oswald Körte, 1852–1924, dt. Musikwiss.; geklöppelt; Gästebuch.

545 mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe nach AlthagenLAlthagen, seine Onkels; 7 Uhr in RibnitzLRibnitz. GasthofLRibnitz!Gasthof.

503 nach StralsundLStralsund; StettinLStettin 10 – 12, HafenLStettin!Hafen, Polizist; 3hTreptowLTreptowOTreptow [Trzebiatów] spazieren.

Nach DievenowODievenowLDievenow; gebadet.

Gösta BerlingBLagerlöf, Selma!1899@Gösta Berling, Leipzig, 1899 gelesen; Regen.

PoincaréPPoincaré, Henri, 1854–1912, fr. Mathematiker und Philosoph gelesen‚1Vgl. LL . Schwedisch gelernt; KolbergLKolberg.OKolberg 🕮\Aug. 1913 1\

Zum Arzt (schlimmer Zeh); Einkäufe in der Stadt. Ich bekomme noch Post 5 – 9 nach StettinLStettin.OStettin

Auf den „Kong Haakon“, II.2Ein Dampfschiff, das von Stettin nach Kopenhagen fuhr.

Greifswalder OieLGreifswalder Oie, RügenLRügen, nachmittags KopenhagenOKopenhagenLKopenhagen; durch die Straßen gelaufen, Langelinie, alles dunkel usw.

Wieder in die Stadt; Läden, BlumenmarktLKopenhagen!Blumenmarkt, PostLKopenhagen!Post; hell und freundlich. 12h ab.

Schloss HelsingörLSchloss Helsingör.

4h auf. Christiania FjordLOslo!Fjord; starker Nebel; ChristianiaLOsloOChristiania [Oslo] hat Straße, Theater, Bücher dazu, Hotel; HolmenkollenLHolmenkollen, TryvandshøydenLTryvannshøyden, Turm, altes Ehepaar; mittags in FrognerseterenLFrognerseteren; TheaterLOslo!Theater.

725 – 119 nach KilLKilOKil; eingekauft (die ersten ernsten Gesichter), umgezogen, umgepackt. 5h nach FrykstaLFryksta, mit der „Viktoria“ nach Östra Ämter­vikOÖstra ÄmtervikLÖstra Ämtervik; gästgivargården.3Schwedisch für „Herberge“.

9 – 12 am unterwegs reisende StudentinMårbacka GårdLMårbacka Gård (!)4Elternhaus (später Museum) der Schriftstellerin Selma Lagerlöf. vorbei auf den Berg; warm; Preiselbeeren.

SunneLSunne;OSunne KircheLSunne!Kirche; HotelLSunne!Hotel, Sandalen, Karten, Obst; rasieren; smörgåsbord.5Schwedisches Buffet.156

RottnerosLRottnerosORottneros (gård und bruk);6Schwedisch: gård=Hof/Gehöft, bruk=Fabrik. in Årnäs Milch; RottnenseeLRottnensee; dreierlei Beeren in Wasser (!), und Erbsensuppe gekocht; über den SeeLRottnensee gerudert; Gettjärns Klättz;7Bezug unklar, Gettjärn ist ein Ort in der Nähe von Rottneros. im Dunkeln 9h nach UddhedenLUddheden.OUddheden

Nach Osten; KöhlerhütteLKöhlerhütte; Sümpfe, Bäche, heiß; ½ 10 – 3 fast ohne Pause, endlich StöpaforsLStöpaforsOStöpafors Dampfer weg. SkjutsstationLSkjutsstation;8Mitfahrstation, Fuhrwerk. nach Zögern endlich ein Zimmer; abends 1h mit Ida JohanssonPJohansson, Ida geplaudert.

TossebergsklättenLTossebergsklättenOTossebergsklätten, Aussicht. Mittagessen; geplaudert (noch alte Sagen hier von Ingeborg9Vermutlich Gestalt aus der Frithjofssage.; (Inge By Fjolin = Ingeborgs Jord)); zur Schiffs­brücke begleitet; nach TorsbyLTorsbyOTorsby PostLTorsby!Post: ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf CarnapK, OttiPUlmer, Ottilie, auch Otti, Wirtschafterin auf Schloß Mainberg und später in Elmau, verh. mit Josef Ulmer + TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte, ModickPModick, Otto, 1887-1934, Lehrer, stud. in Jena Germanistik, Mitglied der Jenaer Freistud. u. des Serakreises; RabenwaldLRabenwald, Klippen; „Suppe“.

IX / 1913 Nach VägsjöforsLVägsjöfors. Düstre Wolken, Sturm droht. GästgivargårdLGästgivargård leer;

HufeisenfrauPKolin, Fräulein, auch Hufeisenfrau (siehe hinten)dDie Erzählung Die Hufeisenfrau wurde ursprünglich ein paar Seiten später eingefügt. Sie wird hier an die chronologisch richtige Stelle verschoben.3! 🕮\Die HufeisenfrauPKolin, Fräulein, auch Hufeisenfrau, in VägsjöforsLVägsjöfors. (Mo‚ 1. Sept. 1913) 3\

Die HufeisenfrauPKolin, Fräulein, auch Hufeisenfrau.

Nach VägsjöforsLVägsjöfors, Regen droht; Wolken. Erkenne den gästgivargård nach dem Bild im Führer; klopfe überall, Treppe rauf, nirgends jemand; drumherum. Zu dem SchuppenLVägsjöfors!Schuppen. Da kommt eine alte Frau. Ich frage sie; sie fragt, ob ich Tourist sei und Deutscher. Spricht genau wie die „Milla“ bei BjørnsonPBjørnson, Bjørnstjerne, 1832-1910, norweg. Schriftsteller (Theater in ChristianiaLOslo!Theater).10Figur in Bjørnson, Thomas Rendalen. Ja, einehier sei der Schlüssel, ich solle da hinten zu ihrem Haus gehen; ein deutscher Pr und ins Zimmer hinein. Da liege ein Buch, da habe ein deutscher Professor hineingeschrieben, mit deutschen Buchstaben; sie könne aber kein Deutsch sprechen. Sie gebe auch Zimmer sehr billig. Ob ich ein Zimmer bei ihr haben könne? Ja, sehr billig; 50 Ö, während es im gästgivargård 1‚50 koste. Ihr Haus sei das 1. links. Rot? Nein grau. Wie weit? 5 Minuten? Nur 3. Sie geht nach der anderen Richtung. Ich ins Haus. Rechts in die Küche; Herd mit Kamin darüber; auf dem Tisch große BibelBBibel@Bibel, Gesangbuch, Andachtenbuch (alles mit deutschen Buchstaben). Das Zimmer dahinter. Buch mit Rezepten. Darin steht auf einer Seite: „Fräulein KolienPKolin, Fräulein, auch Hufeisenfrau\(⟨\)statt Kolin\(⟩\) empfiehlt 157 den Touristen ihre Zimmer mit 3 – 4 Betten zu billigen Preisen. (50 Ö für Person und Bett). Auch ganze Pension kann man bekommen. Professor SchmitthennerPSchmitthenner, Prof. =? Schmitthenner, Wilhelm, 1870-1950, Gymnasialprof. StuttgartLStuttgart (oder KarlsruheLKarlsruhe)‚ – …“ Andachtenbücher, eine Menge fromme Traktate. [an Wand Ecke ; ihr Bett und Ofen steht im Zimmer]. Daneben ein Wohnzimmer mit Kamin, 2 Schränke, Tisch, Sofa; fromme Bilder . Nach oben. Direkt an der Treppe ein Raum, um Essen zu richten (Tisch und Gestelle). Hinten ein kleiner‚ 🕮\4\ zugiger Raum mit niedrigem, schrägem Dach. Links (mein) Zimmer, 2 Betten, kleiner Eisenofen. Mir fallen die Hufeisen auf; ich gehe wieder runter und zähle im Ganzen 14 Stück; meist richtige über den Türen, aber auch 2 nachgemachte zum Aufstellen und als Rahmen. Ich bin unten im hinteren Zimmer. Ich höre stark ans Küchenfenster klopfen. Ich öffne die Türe. „Was bin ich erschrocken, als kein Schlüssel stak. Ich dachte schon …“ „Ich wäre weg! Nein, gewiss nicht.“ „Nein.“ Ins Zimmer. „Wenn man zu Hause ist, macht man doch die Gardinen auf (wiederholte Bewegung); (auf meinen Fr erstaunten Blick:) Wie heißt dies hier auf Deutsch?“ „Gardinen“. Zufriedenes Nicken. „Haben Sie hier im Buch gesehen, was der Professor geschrieben hat.“ „Ja, hier“. Ich muss ihr genau die Stelle zeigen. „Er kam hier vorbei mit 20 jungen Mädchen, da ließ ich ihn hereinrufen und bat ihn, dies hineinzuschreiben. Er will auch seinen Freunden in DeutschlandLDeutschlandempf meine Zimmer für nächstes Jahr empfehlen.“ Sie . Ins nächste Zimmer [?] Sie öffnet das Fenster, macht’s aber bald wieder zu. Sie fragt, ob ich Äpfel will. „Jetzt nicht , aber kann ich nachher zu essen bekommen.“ „Ja‚ was denn?“„Was sie habe, vielleicht einen Pfannkuchen, oder was sie leicht machen könne.“ „Gewiss; vielleicht ein Beefsteak.“ „Nein, ich denke, es ist besser, abends kein Fleisch zu essen.“ Sie geht nach oben; bald stampft sie mir, ruft dann: Sie geht nach oben. „Bitte sehr (var så god)‚11Schwedisch „bitte“. kommen Sie mit hinauf.“ Wie heißen Sie? Ich wiederhole mehrmals; sie wiederholt falsch. Sie zeigt mir eins von den Betten; ob ich in solchem schlafen will, das sei besser als die anderen. „Ja‚ gewiss.“ Das freu Wieder hinunter. 🕮\5\

Ich höre unten rufen. In der Küche auf dem Boden liegt noch mein Rucksack. „Nimm den jetzt und geh hinauf.“ Ich gehorche. Nach einer Weile höre ich unten rufen. Gehe hinunter. Sie gibt mir einen Eimer und Kelle und lässt mich den Quell Weg zur Quelle unten am See finden, indem sie an der Türe steht und zeigt. Ich schöpfe und bringe zurück. Sie ganz ge­158rührt „Tack så myket“.12Schwedisch „vielen Dank“. „Ist dies Ihr eigenes Haus (hus)“. „Ja, meine eigene Stuga.“13Schwedisch „Häuschen, Hütte, Ferienhaus“. Sie redet irgendwas vom großen VänernseeLVänernsee (ob sie da her ist, oder jemand da hin ist?) Nun sei sie alleine uswschon lange? 4–5 J das sei so traurig. Ich verstehe nicht alles und frage nach. „Ja, dystert ist es.“ Was heißt dystert auf Deutsch? „Trübe.“ Ja so, dystertoch orolig.14Schwedisch „düster und unruhig“. Was heißt orolig auf Deutsch? „Traurig.“ Sie nickt, strahlend vor Zufriedenheit, das deutsche Wort gehört zu haben. „Sie sind schon lang allein?“„4 oder 5 Jahre“; ich bin nämlich schon sehr alt, sehr alt. Sie wird ganz gerührt. „Kann ich noch was helfen?“Sie bringt Axt und Holz. „Das ist für Brennholz.“ Ich geh’ hinunter. „Da auf dem Klotz.“ Als ich einiges abgehauen habe, kommt sie wieder mit gerührtem Dank, es sei genug. Ich hinauf, schreibe, es wird zu dunkel. Hinunter, bitte um Licht. „Gewiss, wollen Sie da herum kommen [nicht durch ihr Zimmer]. Da steht er. Ich habe keine Lampe.“ „Das ist ja schön so. Streichhölzer habe ich.“ Hinauf. Dies geschrieben.eHier endet der nach vorne verschobene Einschub der Erzählung Die Hufeisenfrau. 🕮\1913 2\

Gebadet; Preiselbeeren gekauft, Hof FjälletLHof Fjället; Milch; RattsjöLRattsjö15Rattsjöberg oder Rattsjögården bei Torsby.; freundlicher Bauer, streng aussehende Frau, Lehrerin; Missionsversammlung. 10h – 12h gegessen.

7hmit Missionarin nachKristineforsLKristinefors; Hemdwäsche in der .

Nach Södra FlatåsenLSödra Flatåsen; im höchsten BauernhofLSödra Flatåsen!Bauernhof. Dicke Frau, Webstuhl.

Skallbäcken Milch (freundliche stille Frau, Gitarre an der Wand), KringsbergetLKringsberget keine Milch, in Södra TranstrandsäternLSödra Transtrandsätern Mittag, junges Mädchen mit Mutter, Erbsensuppe im Kamin, Preiselbeeren mit Milch; in Möre SäternLMöre Sätern Frau (unverständlich) mit kleinem Mädchen in Kopftuch, lustig; verlaufen, Sonnenuntergang, endlich By Åsen Säter Kakao Frau mit Mädchen (10 Jahre) und Jungen in einem Bett, ich im andern, Hund (Jäger), viele Flöhe.

Hinunter nach LikenäsLLikenäs;OLikenäs im GasthofLLikenäs!Gasthof Timänner; Schuhmacher Södra FinnskogaLSödra Finnskoga. Dampfer verspätet.

Viel Post; Dampfer kommt gegen Mittag. Nach DalboängenLDalboängenODalboängen; Geigen­spieler auf dem Schiff.159

Den ganzen KlarälvenLKlarälven hinab; die prachtvollen „pojkarna“ auf dem pråm?16Schwedisch für „Lastkahn“ oder „Binnenschiff“. Schwierige Ausfahrt. Einmal sitzen wir eine Stunde fest im Sand. Manövrieren mit dem Anker. EdebäckLEdebäck.

Nach KarlstadLKarlstadOKarlstad (2 ÄlvenarmeLKarlstad!Älvenarme, HafenLKarlstad!Hafen, ParkLKarlstad!Park; WärmlandsLWärmland Handarbeiten.); nach KilLKil.

940 – 622 nach StockholmLStockholm.OStockholm Wohnungssuche. Regnerisch; Drottnings GataLStockholm!Drottnings Gata usw. Elend.

HafenLStockholm!Hafen, StrandvägenLStockholm!Strandvägen. Nordisches MuseumLStockholm!Nordisches Museum.SkansenLStockholm!Skansen; Tiere, Geiger, Spielleute („Schlüsselharfe“), Bauernhäuser, Tänze (Webertanz), Musik­kapelle, Abendessen: Geigerin spielt schwedische Melodien, wieder der Geiger.

UniversitätIUniversität Stockholm, ReichstagLStockholm!Reichstag, SchlossLStockholm!Schloss, große KircheLStockholm!Große Kirche, StadenLStockholm!Staden, RidderholmenLStockholm!Ridderholm, MarktLStockholm!Markt, MunchPMunch, Edvard, 1863-1944, norweg. Maler-AusstellungLStockholm!Munch-Ausstellung.

Nach Salt SjöbadenLSalt Sjöbaden, gebadet; AussichtsturmLSalt Sjöbaden!Aussichtsturm; falscher Dampfer: Nach Da­la­röLDalarö. Mondscheinspaziergang. 🕮fVor der folgenden Seite befindet sich eine hier nicht wiedergegebene eingeschobene Seite mit einem Diagramm sowie die nach vorne zum 1. IX. verschobene Erzählung über die Hufeisenfrau.\6\

7 – 9 Schiff nach StockholmLStockholm; schöne Schären; 11 – 2 National­mu­seumLStockholm!Nationalmuseum (Kunst), StadionLStockholm!Stadion (Wettlaufen usw. der Schulkinder); SkansenLStockholm!Skansen, Volkstänze, RunebergPRuneberg, Johan Ludvig, 1804-1877, finnlandschwed. Schriftsteller;

1020 – ½ 12 nach UppsalaLUppsala;OUppsala Frau NeoviusPNeovius, Frau, Mutter von Tilly Neovius, Tante, Großmutter; Stadt. TeddiPTeddi, Bruder von Tilly Neovius, EvaPEva =? Schwester von Tilly Neovius, HelénPHelén =? Schwester von Tilly Neovius; 2 Mädchen kommen zum Tennisspiel; Obst gepflückt Lars AxelssonPAxelsson, Lars; abends Musik.

Mit Frau NeoviusPNeovius, Frau, Mutter von Tilly Neovius zur Stadt; KircheLUppsala!Kirche; zum Mittagskaffee Besuche da; Mandoline, Okarina, Gitarre gelernt; Schach; Tennis; Fahne wieder herunter; abends Kartenkunststücke, Rechenrätsel, Duette, ChopinsPChopin, Frédéric, 1810-1849, poln.-fr. Komponist und Pianist Trauer­marsch.

Vorlesungen: HäggbomPHäggbom, Geologe in Uppsala, Geologie; GeijerPGeijer, Karl Reinhold, 1849-1922, schwed. Philosoph, Psychologie; Bummel mit TeddiPTeddi, Bruder von Tilly Neovius; mit Lars AxelssonPAxelsson, Lars: ZiliusPZilius, Aerodynamik; Blumen gekauft; eilig Mittag; nach StockholmLStockholm;OStockholm PostLStockholm!Post, HotelLStockholm!Hotel, Einkaufen 830 ab.

Gräßlich unbequeme Nacht. 9 – 1 vielleicht mit dem Zug auf die Fähre; 7 – 9 BerlinLBerlin. Mitternacht zu Hause. JenaLJena.OJena160


Die SerabriefeB1914@„Ein Brief, worin steht, ob man nach Schweden fahren soll“, Sonnwendbriefe, Jena, 1914, 28-31 (RC 25-101)ISerakreis werden gedruckt.17Vgl. Carnap, „Ein Brief, worin steht, ob man nach Schweden fahren soll“, in Sonnwendbriefe, Jena 1914.
Die SerabriefeB1914@„Ein Brief, worin steht, ob man nach Schweden fahren soll“, Sonnwendbriefe, Jena, 1914, 28-31 (RC 25-101)ISerakreis werden abgeschickt.
Oft zu LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman
und DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat;
Besprechungen
fürs FestIFreideutscher@1. Freideutscher Jugendtag, Hoher Meißner, 11.-12.X.1913.18Der Erste Freideutsche Jugendtag auf dem Hohen Meißner. (TB 11. X. 1913R) 🕮\1913 7\

Nachmittags: FestbesprechungIFreideutscher@1. Freideutscher Jugendtag, Hoher Meißner, 11.-12.X.1913; BaußnernPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger kommt nicht; Satyros beschlossen;19Goethes Schauspiel „Satyros oder Der vergötterte Waldteufel“. 4 Mädchen (auch EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises) bekommen Rosen.

Mit allen CzapskisPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski nach VollradisrodaLVollradisroda; mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert: MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitneram in GroßschwabhausenLGroßschwabhausen abgeholt; abgekocht; Satyros; durch den Münchenrodaer GrundLMünchenrodaer Grund zurück.

Unsere FestanmeldungIFreideutscher@1. Freideutscher Jugendtag, Hoher Meißner, 11.-12.X.1913.

Nachmittags bei Frau Begr BergemannPBergemann, Martha, 1874–1955, geb. Könitzer, Bildhauerin, Graphikerin und Kunstpädagogin; Samowar; Satyrosprobe (mit Doktor FreyerPFreyer, Hans, 1887–1969, dt. Soziologe, verh. mit Käthe Freyer, Mitglied des Serakreises) bei Frau Br in CzapskisPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski Garten.

FestIFreideutscher@1. Freideutscher Jugendtag, Hoher Meißner, 11.-12.X.1913; Probe fiel aus; mit AlexePAlexe =? Alexe Franken, Kunst-Schülerin von Erich Kuithan, Mitglied des Serakreises, FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises Projektion zeichnen.

Mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman, AlexePAlexe =? Alexe Franken, Kunst-Schülerin von Erich Kuithan, Mitglied des Serakreises, DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert, EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, Doktor FrankenbergerPFrankenberger, Julius, 1888–1943, dt. Pädagoge, verh. mit Lotte Frankenberger, Schüler von Herman Nohl, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Fritz BaußnernPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger, BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV nach CopnitzLCopnitz; zur BahnLBahn!Copnitz; abends mit BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV philosophiert.

X / 1913 Fahrplan; Physik. 🕮\1913 8\

WeimarLWeimar, TiefurtLWeimar!Tiefurt Aucassin und Nicolette20Altfranzösische Vers- und Prosaerzählung, im Deutschen als Singspiel in 3 Aufzügen., erste Probe bei Fackeln im Park.

Morgens LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner Rosen gebracht und Tasche geschenkt; FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena ist da, BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV auch wieder.

KuithansPKuithan, Erich, 1875-1917, dt. Maler, verh. mit Waltraut KuithanPKuithan, Waltraut, geb. Frieß, verh. mit Erich Kuithan. Auf dem MarktLWeimar!Markt sitzen FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises und FreyerPFreyer, Hans, 1887–1969, dt. Soziologe, verh. mit Käthe Freyer, Mitglied des Serakreises.

BrügmannsPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV Geschichte; LandgrafenLLandgraf, LützerodaLLützeroda, 14 Heiligen; Doktor FrankenbergerPFrankenberger, Julius, 1888–1943, dt. Pädagoge, verh. mit Lotte Frankenberger, Schüler von Herman Nohl, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises und zu EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises treffen wir nachmittags im Häuschen im Cospedaer GrundLCospedaer Grund wieder. Märchen; Verwandtschaftsgeschichte. BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV ist wieder fort.

MalotkiPMalotki, Hans von, 1890-1914, stud. in Jena Naturwiss., Mitglied des Serakreises?

2h zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski; EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des SerakreisesBrief gegeben; ausgesprochen. HändelsonatePHändel, Georg Friedrich, 1685-1759, dt.-brit. Komponist. 161

Nachmittags Probe in WeimarLWeimar (MusikschuleLWeimar!Musikschule) mit Doktor FrankenbergerPFrankenberger, Julius, 1888–1943, dt. Pädagoge, verh. mit Lotte Frankenberger, Schüler von Herman Nohl, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises.
854 zur Probe (BürgergartenLWeimar!Bürgergarten) mit Doktor FrankenbergerPFrankenberger, Julius, 1888–1943, dt. Pädagoge, verh. mit Lotte Frankenberger, Schüler von Herman Nohl, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises; bei BaußnernsP gegessen; 323 zurück.
LeipzigLLeipzig?gVom Eintrag ein Pfeil rechts nach oben.Ab dem 15. X. 1913 befand sich Carnap für fünf Tage in Leipzig.

854 zur Probe; bei BaußnernsP; nur gesprochen; 1126 zurück. Besorgungen in der Stadt.

hEin senkrechter Strich links markiert die Tage 09. X. – 11. X. 1913.751! Nach NiederhoneLNiederhone;ONiederhone über GermersdorfLGermersdorf zum SchwalbentalLSchwalbental; BaußnernsP getroffen.

Hauptprobe; nach NiederhoneLNiederhone; Bahn nach EichenbergLEichenberg; SeraleuteISerakreisHansteinLHanstein;21Zum hier beginnenden Treffen auf dem Hohen Meißner siehe die Einleitung, S. . Dieses Schlüsselereignis der deutschen Jugendbewegung war als Gegenveranstaltung zur Einweihung des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig konzipiert, die am 18. X. 1913 stattfand: Carnap besuchte dieses neue Denkmal schon zwei Tage früher (siehe unten). Bahn von WendershausenLWendershausen nach NiederhoneLNiederhone; Fahne; Germe­rodeLGermerode.OGermerode

Fortsetzung der Tagung auf der FestwieseLFestwieseIFreideutscher@1. Freideutscher Jugendtag, Hoher Meißner, 11.-12.X.1913;OHoher Meißner abkochen; Tänze usw. TraubPTraub, Gottfried, 1869-1956, dt. Theologe und Politiker; Feuer; SchwalbentalLSchwalbental geschlafen (vorher mit AvenariusPAvenarius, Ferdinand, 1856-1923, dt. Dichter, Gründer der Zeitschrift Der Kunstwart PopertPPopert, Hermann, 1871-1932, dt. Schriftsteller, Pseudonym Fidelis usw. am Tisch). 🕮\1913\

2 Iphigenieaufführungen; dann SeraleuteISerakreis (auch Margret ArendsPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener) im SchwalbentalLSchwalbental (Zwinkerspiel); nach GermerodeLGermerode.OGermerode

Zum HansteinLHansteinOHanstein: FreischartagIFreischar schon vormittags; AVIAkademische Vereinigung Jena, Ableger der Deutschen Akademischen Freischar Tagung? Getanzt; abends noch Reis gekocht; Quartier im Hanstein-DorfLHanstein-Dorf.
Zum Bahnhof EichenbergLEichenberg, PostLEichenberg!Post; nach HeiligenstadtLHeiligenstadt gewandert. 5 – 10h nach JenaLJenaOJena gefahren.
Kl Fräulein PohlmannPPohlmann, Fräulein und Tante FiaPTante Fia sind da. Mit KlausPKaufmann, Klaus, nebst Herr und Frau Kaufmann½ 2 – 3 nach LeipzigLLeipzig.OLeipzig EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises am BahnhofLLeipzig!Bahnhof, zu ihr bis 5; zu FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel und BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV. (Weihnachtsspiel; Griechisch.) Bei HockerPHocker Noten holen.
Rad-Wanderung?

162

VölkerschlachtdenkmalLLeipzig!Völkerschlachtdenkmal; AusstellungLLeipzig!Ausstellung. 3h zu EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, über Franken­bergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises, HändelsonatePHändel, Georg Friedrich, 1685-1759, dt.-brit. Komponist; 5h zu BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV, EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises und DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert, ziemlich ausgelassen, EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises nach Hause gebracht.

Ausstellung;22Internationale Baufach-Ausstellung (IBA), die 1913 in Leipzig stattgefunden hat. 3 ½ kommt BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV, Mariensonate; 5h Motettenprobe.

LamprechtsPLamprecht, Karl, 1856-1915, dt. Historiker InstitutIInstitut für Kultur- und Universalgeschichte, Leipzig geschlossen‚23Das 1909 von Karl Lamprecht in Leipzig gegründete Institut für Kultur- und Universal­geschichte. mit BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV FürstenzugLFürstenzug gesehen. Treffen DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert und HildePRuß, Hilde, Naumburger WV, Mitglied des Serakreises, bringen sie nach Hause. 4h Motette; EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises mit Trude HoltzesPZeilinger, Gertrud, geb. Holtze, Trude genannt, Musiklehrerin in Wickersdorf BruderPHoltze, Otto, Bruder von Gertrud Zeilinger; abends die Mädchen bei uns, EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises ist bei BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV, die anderen wollen ungeduldig die Illumination sehen‚24Wahrscheinlich ein Feuerwerk, anlässlich der an diesem Tag stattfindenden Einweihung des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig. nur DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert bleibt; EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises sehr ernst; verabrede sonntags Spaziergang; mit FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert nach Hause gebracht und Illumination gesehen. An BrügmannsPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV Bett, er ist frischer, sie fühlt sich schuldig, schenkt ihm viel Vertrauen, ich erzähle sage kurz von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap.

Mit BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV ins RosentalLLeipzig!Rosental, vom Winterlager geplant. 4h EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises mit MutterPRothe, Elisabeth, *1865, geb. Gericke, verh. mit Karl Rothe, Mutter von Eva Bergemann und Hans, Edith und Gabriele Rothe ThomaskircheLLeipzig!Thomaskirche; BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV geht zu MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. Wir am RennplatzLLeipzig!Rennplatz vorbei, später RosentalLLeipzig!Rosental; Reiten, Skilaufen, GriechenlandLGriechenland, Brosche geschenkt. PrendelstraßeLLeipzig!Prendelstraße treffen wir die anderen. Lustig im dunklen, nebligen ParkLLeipzig!Park.  – Gästebuch; 725 kommt EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises noch zur Bahn im schwarzen Hut. Nach JenaLJena.OJena

Physikalisches InstitutLLeipzig!Physikalisches Institut; BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena noch verreist. RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg kommt aus GriechenlandLGriechenland.
Briefe geordnet.

Etwas Physik und Mathematik; noch geordnet.

163

8Tagebuch [\(-\)1] 4. XI. 1913 – 3. IV. 1914 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

\XI 1913 – IV 1914 -1\aIm gesamten Dokument sind alle Seiten großflächig durchgestrichen. 🕮

XI / 1913OJena 6 Coll. 8hFIFreischar:1Die Jenaer Freischar ging nach dem Treffen auf dem Hohen Meißner aus der Akademischen Vereinigung (vgl. TBT 23. XII. 1912R) hervor. Zu den Aktivitäten der Freischar Jena siehe Werner, Moderne in der Provinz, 275–307. Geselliger Abend hier.

8 Einführungsstunde? 12 KonventLJena!Konvent? 1 Essen. 164

12 mit BregazziPBregazzi, Werner, 1895-1974, Arzt, Mitglied des Serakreises in der SaaleLSaale geschwommen (Professor MaurerPMaurer, Friedrich, 1859-1936, dt. Mediziner, Prof. in Jena, 8 ½ C).

8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

9 s. t. Seminar.
Wanderung 212 ich 621 UhlstädtLUhlstädt (bei OrlamündeLOrlamünde) nach RothensteinLRothenstein gegangen.

8 Baden.

8 FIFreischar Aufseher bei BregazziPBregazzi, Werner, 1895-1974, Arzt, Mitglied des Serakreises.

Konzert (CasalsPCasals, Pablo, 1876-1973, span. Cellist!)?

10 Seminar?

8 Einführungsstunde, 1 Essen, 7c. t. A. XIII. Studentenversammlung.2Möglicherweise ist die in der Regel im November stattfindende Allgemeine Studentenversammlung gemeint, auf der die Fakultätsvertreter für die studentische Vertreterschaft gewählt wurden. Vgl. Werner, Moderne in der Provinz, 268–275.

12 ¼ Lieder üben! 8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen🕮

11 – 12, 4 – 5 Wahlen.3Vgl. TB 22. XI. 1913R.

8 FIFreischar Aufseher bei BregazziPBregazzi, Werner, 1895-1974, Arzt, Mitglied des Serakreises, (FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises).

9 Seminar.

8 Lieder üben.

4 DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat hier.

Akademie-Konzert; Turnen?

11 LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman. Coll.

12 Einführungsstunde, 1 Essen.

NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV hier (will nach WickersdorfLWickersdorfIFreie Schulgemeinde Wickersdorf). Konvent wo?

\(\frac{1}{11}\) KonventLJena!Konvent4Vielleicht handelt es sich hier um ein Abstimmungsergebnis der Art, dass der Konvent mit 1 zu 11 Stimmen angenommen wurde. Vgl. TB 21. und 29. XI. 1913.

3 Weihnachtsspiel.

819W. G. B.

Wanderung.

8 Baden. (¼ 8) 8 Tanzabend. 🕮

F aIFreischar Aufseher 8 RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena.

Seminar!

8 Einführungsstunde 1 Essen. 8h Turnen?

NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen, Referat!

1 Mittagessen.

9 Seminar; LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman (Pelargonie).
½ 5 Probe bei HertwigsPHertwigs =? Familie von Richard v. Hertwig 1850-1937, dt. Mediziner und Zoologe (Molk)
½ 8 Konvent bei WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I.
[Briefe an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte!] Zur LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman in die Ausstellung.5Weihnachtsausstellung von Frauenarbeit, die von 28. Nov. bis 5. Dez. 1913 in Jena stattfand und an der auch Helene Czapski teilnahm. Vgl. Jenaische Zeitung, 2. XII. 1913.
KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf

XII / 1913 8 Baden.

[Akademie-Konzert];IAkademiekonzert, JenaTurnen.

Coll. [MüllersPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller Vortrag in ApoldaLApolda.]6Johannes Müller sprach im Kaufmännischen Verein Apolda über „Liebe und Ehe“. Vgl. Jenaische Zeitung, 2. XII. 1913.

8 Einführungsstunde. Kein Seminar. 910 Probe mit HertwigsPHertwigs =? Familie von Richard v. Hertwig 1850-1937, dt. Mediziner und ZoologeOdos Tod7Bezieht sich vielleicht auf eine Szene des geprobten Weihnachtsspiel Das Gottes Kind (TB 16. XII. 1913R), vielleicht die Szene, wo König Herodes (Odo?) stirbt..

5h Probe (Tod) hier.F aIFreischar8 hier.

Volkstümliches Konzert.

NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.165

1 Mittagessen.

Hebbelfeier.PHebbel, Friedrich, 1813-1863, dt. Schriftsteller8Vielleicht eine (nicht näher identifizierte) Feier im hundertsten Geburtsjahr von Friedrich Hebbel.

1054 WeimarLWeimarOWeimarFaIFreischar 8 hier; 🕮

743 von WeimarLWeimar.OJena 9 Seminar. ½ 5 2 Probe hier.
|Brief TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte, Drucksache ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap.| LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman besucht (über das Lügen).
Wanderung RodaLRoda
PößneckLPößneck.
8 Baden; Drucksache an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap; BibliothekLJena!Bibliothek. Konzertkarte; Atlas. Bei LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman, gezeichnet worden. Mittags: SepplPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer und WinklerPWinkler, Albrecht hier. Turnen.Kammermusik: Böhmen.9Vgl. TB 9. II. 1913R.
Wanderung.

FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises: KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph?

FFIFreischar; InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena10Vermutlich das Physikalische Institut der Universität Jena.; FIFreischar bei WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I; Aufseher RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg; ich: ChronikB1913@„Gründungsgruppe Jena I“, Monatsbericht der Deutschen Akademischen Freischar 4, Dezember 1913, 38–39!11Carnap, „Gründungsgruppe Jena I“ oder ein ähnlicher Text.

8 Einführungsstunde; Seminar (meine Aufgabe).

Turnen?

Kostüme 4 Probe bei HertwigsPHertwigs =? Familie von Richard v. Hertwig 1850-1937, dt. Mediziner und Zoologe. 6 KollegLJena!Kolleg VollmerPVollmer, Karl, 1877-1918, dt. Physiker, Prof. in Jena. 8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

½ 10 Freischar ✓; Schneider: Todkostüm;

1 Mittagessen.

9 Seminar: Mein Referat! 11h Zahnarzt. 3 HertwigsPHertwigs =? Familie von Richard v. Hertwig 1850-1937, dt. Mediziner und Zoologe. Weihnachts­spiel?7h NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

LeipzigLLeipzig!OLeipzig (1025 vom Paradies.) 10h LamprechtPLamprecht, Karl, 1856-1915, dt. Historiker. 8 Konvent bei RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena. Weihnachtsspiel?

[8 Baden.] 154 in JenaLJena.OJena 3 Probe bei uns [Akademiekonzert];IAkademiekonzert, JenaTurnen.

[Coll.] TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte und LisaPLisa =? Schwester von Tilly Neovius.

3 Hauptprobe. ½ 8Weihnachtsspiel im VolkshausLJena!Volkshaus!IVolkshaus Jena12Es handelt sich um Herrmann, Das Gotteskind. Vgl. den Bericht in Carnap, „Gründungsgruppe Jena I“. Nachher DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat🕮bEs folgen drei Seiten mit Stundenplänen (nicht abgedruckt).166

10 Seminar: Meine Aufgabe. 8 Einführungsstunde. 11 Zahnarzt. Weihnachtsspiel? 5 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen;
HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg! Weihnachtsspiel im Kleinen SaalLJena!Kleiner Saal; Fest [bei LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman] zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski.
512: TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte und LisaPLisa =? Schwester von Tilly Neovius.

3 – 7 VollmerPVollmer, Karl, 1877-1918, dt. Physiker, Prof. in Jena.

FIFreischar Weihnachtsfest bei MalotkiPMalotki, Hans von, 1890-1914, stud. in Jena Naturwiss., Mitglied des Serakreises.

Zahnarzt; KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf; Weihnachtsfest abends BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV bei CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski.

751 nach KölnLKöln.cVon 751 weist ein Pfeil zum Wort Köln, von dort geht eine gestrichelte Linie nach unten bis zum Ende des Eintrags zum 26. XII.OKöln (Vielleicht bei AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann?)

Algebra.

 –  Algebra; Buch und Bilder nach VermlandLVermland geschickt.

Bescherung.

KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf da; gesungen.

Nach RonsdorfLRonsdorf.ORonsdorf Mit LiesPWiebalck, Elisabeth, 1889-1970, geb. Carnap, Lies genannt, Konzertsängerin, Tochter aus erster Ehe von Joseph Johannes Carnap, heiratete 1914 Otto Wiebalck geritten. 🕮

RonsdorfLRonsdorf. Mit JohannesPCarnap, Joseph Johannes, 1863–1936, Johannes genannt, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, in zweiter Ehe verh. mit Gertrud Carnap geritten.

Mit OttoPKreitz, Otto, 1888-1974, Versicherungsagent und Politiker, Sohn von Magdalena Kreitz, heiratete 1920 Jutta Kreitz usw. spazieren.

Mit MagdalenaPKreitz, Hannah Magdalena, 1860-1927, geb. Carnap, Magdalena genannt, verh. mit Otto Kreitz, 1857-1903, Bandfabrikant, Halbschwester von Rudolf Carnap aus der ersten Ehe seines Vaters und GertrudPCarnap, Gertrud, 1870-1947, geb. Mannesmann, zweite Frau von Joseph Johannes Carnap, Tochter von Reinhard Mannesmann (1814-1894, dt. Fabrikant) zur BahnLJena!Bahn.

944 nach JenaLJena. 641.OJena

10hnach HoheneicheLHoheneiche!OHoheneiche 2 Paar Skier; mit Schlitten hinauf.

Mit GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabertnach SaalfeldLSaalfeld; eingekauft; allein zurück.

Schöne Abfahrt Frau RothePRothe, Elisabeth, *1865, geb. Gericke, verh. mit Karl Rothe, Mutter von Eva Bergemann und Hans, Edith und Gabriele Rothe, EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, DitaPRothe, Edith (Dita), 1897-1989, Bibliothekarin, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, RuthPRuth; HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises; TrudePZeilinger, Gertrud, geb. Holtze, Trude genannt, Musiklehrerin in Wickersdorf und Otto HoltzePHoltze, Otto, Bruder von Gertrud Zeilinger;DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert, BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV, GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert, FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel, Margret ArendsPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener. Nachmittags: DodosPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert Schuhe nach BernsdorfLBernsdorf.

Nachmittags ausgeruht. Abends KircheLSaalfeld!Kirche, Sylvester Lappe TuriPTuri, Johan, 1854-1936, norweg.-schwed. SchriftstellerBTuri, Johan!Das Buch des Lappen Johan Turi, Frankfurt/Main, 1912 da vorgelesen.13Vgl. LL .

I / 1914 Wickersdorfer WieseLWickersdorfer Wiese; durch den WaldLWickersdorf!Wald.

Nachmittags: Alle durch den WaldLWickersdorf!Wald. Getanzt.167

Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener usw. glatten Weg. 11h alle nach SaalfeldLSaalfeld. (Bessere Abfahrt.)

Auf den MarktLSaalfeld!Markt. Zusammen gegessen. Langer Abschied. Wieder hinauf, mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert, BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV, GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert.

Lang’ geschlafen, DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert bringt uns Kaffee, rasiert mich. Nachmittags: Lange Abfahrt, BeerbergLBeerberg, wird dunkel, DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert und BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV abgeschnallt.

Gewachst, gepackt, 1 Stunde gelaufen. 2h Abfahrt, gut, in GarnsdorfLGarnsdorf Matsch. KonditoreiLGarnsdorf!Konditorei. ParadiesLJena!Bahnhof Paradies14Bahnhof in Jena.OJena Abschied (gesungen). Zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski (LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman, 2 Tanten) (!)

JenaLJena. InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena; mit GrösserPGrösser, Walter, 1892-1987, dt. Elektrotechniker und WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena über Kanalstrahlen. Mittags zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski. Mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner gearbeitet. Zu Hause geordnet. Mal wieder geübt.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena; nachmittags: Isländisch gearbeitet.

MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann kommt.

½ 9 Baden.

814Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld kommt (Paradies). 🕮

6 VollmerPVollmer, Karl, 1877-1918, dt. Physiker, Prof. in Jena.

1 FIFreischar Essen 3 – 7 VollmerPVollmer, Karl, 1877-1918, dt. Physiker, Prof. in Jena.

9 Seminar.OIlmenau
Ski 1157 alleine nach IlmenauLIlmenau5 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen; KickelhahnLKickelhahn, StützerbachLStützerbach. ½ 10 kommen MalotkiPMalotki, Hans von, 1890-1914, stud. in Jena Naturwiss., Mitglied des Serakreises, MetzPMetz, Erich, Mitglied der Freischar Jena I, BregazziPBregazzi, Werner, 1895-1974, Arzt, Mitglied des Serakreises, BasedowPBasedow, August, †1915, Mitglied des Serakreises und der AV Jena erst an. Wanderung(FreesePFreese, Hinrich, †1915, Mitglied des Serakreises) 3 HerrensteinLHerrenstein, herrliche Wiesen­abfahrt bei ÖhrenstockLÖhrenstock.

OJena 8 Einführungsstunde (WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I) TurnenCz.

8 Schwimmen.
par Coll. (BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.) Kammermusik (Stuttgarter).

Mathematisches Seminar. [Meine Aufgabe!]

8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

1 Essen mit KonventLJena!Konvent.

F wIFreischar: MalotkiPMalotki, Hans von, 1890-1914, stud. in Jena Naturwiss., Mitglied des Serakreises; bei WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I. 168

1215 mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman nach HoheneicheLHoheneiche.OHoheneiche Abends spielt GeigerPGeiger BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist, Chromatische Fantasien.
 🕮
[8c. t. Vortrag NiebergallPNiebergall, Friedrich, 1866-1932, dt. Theologe];15Friedrich Niebergall über „Die Kultur der Freiheit und Wahrhaftigkeit“. Vgl. Jenaische Zeitung, 16. I. 1914. [8 ½ RosensaalLJena!Rosensaal], Vortrag von SieversPSievers, Eduard, 1850-1932, dt. Germanist.]16Eduard Sievers, „Über die Rutz’schen Reaktionen und ein neues Mittel zu ihrer Erzielung“. Vgl. Jenaische Zeitung, 15. I. 1914.Ski bis ¼ vor 1 geschwankt. Mittags kommen GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert und BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV. Abends will ich alleine zurück, telefoniere mit BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena, bleibe.

1241 mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman von SaalfeldLSaalfeld.OJena

8 [Einführungsstunde (RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena und FreesePFreese, Hinrich, †1915, Mitglied des Serakreises: Alkoholismusfrage) (FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena BuchBFlitner, Wilhelm!1913@August Ludwig Hülsen und der Bund der freien Männer, Diss., Jena, 1913.17Flitner, August Ludwig Hülsen und der Bund der freien Männer, bei Diederichs veröffentlichte Dissertation.)]

LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman, LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, später BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert hier. [Akademiekonzert.]IAkademiekonzert, Jena [Turnen.]

8 Schwimmen.

F WIFreischar Alkoholismusfrage (bei WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I oder RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena).

u: ModickPModick, Otto, 1887-1934, Lehrer, stud. in Jena Germanistik, Mitglied der Jenaer Freistud. u. des Serakreises; bei ?

NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

[Mozartabend] NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

9 Seminar.
[Kammermusik.]
Wanderung (SchmidtPSchmidt, Erich, 1890-1958, heiratete 1916 Martha Freund, Jenaer Freistudentenschaft und Mitglied des Serakreises).
Arbeiten fürs Coll.

[8 E Stat.] [9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.] [8c. t. Vortrag AmundsenPAmundsen, Roald, 1872-1928, norweg. Forschungsreisender.]18Roald Amundsen über „Meine Reise zum Südpol“. Vgl. Jenaische Zeitung, 25. I. 1914.
[8 Schwimmen.] 8 Zug zum BismarckturmLJena!Bismarckturm. Coll. (Unser Vortrag.)
Ski. Abends nach ProbstzellaLProbstzella, nach GräfenthalLGräfenthal, mit BahnLGräfenthal!Bahn. Mit FreischarIFreischar GebersdorfLGebersdorf, NeuhausLNeuhaus, DeesbachLDeesbach, BernsdorfLBernsdorf, SaalfeldLSaalfeld, [Turnen].

10 Mathematisches Seminar.

5 Trio LeipzigLLeipzig?

[FichteabendPFichte, Johann Gottlieb, 1762–1814, dt. Philosoph].

8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen🕮

1 Essen 2 Universität (Damm).

F aIFreischar hier. [u: ModickPModick, Otto, 1887-1934, Lehrer, stud. in Jena Germanistik, Mitglied der Jenaer Freistud. u. des Serakreises: (bei ModickPModick, Otto, 1887-1934, Lehrer, stud. in Jena Germanistik, Mitglied der Jenaer Freistud. u. des Serakreises WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I).] 169

F?IFreischar 5c. t. KonventLJena!Konvent.

II / 1914 Vortrag arbeiten.

[8 E St.] 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. [Turnen.]

8 Schwimmen.

Coll. (Vortrag).

1054 nach OberhofenLOberhofenOOberhofen (½ 2).

Ski?
8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.
FaIFreischar bei uns. F wIFreischar FreesePFreese, Hinrich, †1915, Mitglied des Serakreises; bei.
Ski (mit MalotkiPMalotki, Hans von, 1890-1914, stud. in Jena Naturwiss., Mitglied des Serakreises) Nacht und Tag: RennsteigLRennsteig bis NeustadtLNeustadt; LangenbergLLangenberg, KönigseeLKönigsee.

OJena 6 KonventLJena!Konvent RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena.

[Wanderung (CottaLCotta).] 11 Vortrag SteinPStein, Fritz, 1879–1961, dt. Dirigent und Musikwiss., Prof. in Jena; BrucknerPBruckner, Anton, 1824-1896, öst. Komponist.19„Einführung in Bruckners VII. Symphonie“, mit einführendem Vortrag von Fritz Stein (die Aufführung der Sinfonie fand am nächsten Tag im Akademischen Konzert statt). Vgl. Jenaische Zeitung, 7. II. 1914.

[8 E St.] TeschnerPTeschnerdKönnte auch Tischner heißen.! 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.

[Akademiekonzert.IAkademiekonzert, Jena] [Turnen.] 🕮

8 Schwimmen.

Coll. (unser Vortrag II).MüllerPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller vorlesen?
8 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. 8 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.
Ski?

FIFreischaru, FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises KanterPKanter, Fritz, 1891-1915, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises in Jena, Studium der Germanistik; bei WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I?

Nachmittags mit Margit SöderbergPSöderberg, Margit auf den LandgrafenLLandgraf.

Feier für FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena? Mit BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV usw. bei CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski.

RothensteinLRothenstein20Beliebtes Ausflugsziel, südlich von Jena. (FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena). [5h Vortrag BaumgartenPBaumgarten, Otto, 1858-1934, dt. Theologe.]21Otto Baumgarten über die „Kulturbedeutung des modernen Protestantismus“. Vgl. Jenaische Zeitung, 14. II. 1914.

[8 E St.]

Kammermusik [Turnen].

8 Schwimmen.

6 MüllerPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller lesen?

FIFreischarw: FreesePFreese, Hinrich, †1915, Mitglied des Serakreises. KonventLJena!Konvent bei MetzPMetz, Erich, Mitglied der Freischar Jena I.170

8hWeinelPWeinel, Heinrich, 1874-1936, dt. Theologe, Prof. in Jena, verh. mit Ada Weinel. 5h MüllerPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller vorlesen?

8 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena.

4h NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen; MüllerPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller lesen.

Abends CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski.

1 Essen. Fest? 🕮


Wanderung (BasedowPBasedow, August, †1915, Mitglied des Serakreises und der AV Jena) 212 LeuchtenburgLLeuchtenburg, HummelshainLHummelshain, OrlamündeLOrlamünde.

[8 E St.] Mittags UlmerPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer und OsterlohPOsterloh, Ernst, 1889-1967, dt. Pädagoge hier.

7hMatthäuspassion. [Turnen.]

8 Schwimmen.

Coll.

6 Coll. (VollmerPVollmer, Karl, 1877-1918, dt. Physiker, Prof. in Jena, ObrigPObrig, Adolf, Student der Physik und Chemie in Jena.) [und Ergebnisse (der Kanalstrahlen)] 8 BauchPBauch, Bruno, 1877–1942, dt. Philosoph, Prof. in Jena. [Fest.]

8 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. AuerbachPAuerbach, Felix, 1856-1933, dt. Physiker, Prof. in Jena besuchen (MozartstraßeLJena!Mozertstraße 1).

½ 3 zu LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman. 4 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

1 Essen.

½ 8 JohannesPCarnap, Joseph Johannes, 1863–1936, Johannes genannt, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, in zweiter Ehe verh. mit Gertrud Carnap. F aIFreischar hier, Abschiedsabend.

9 Segen. 11 NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen?

HaraldPRohden, Harald von, 1888–1915, Lehrer, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden und Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen kommen. Fest?HaraldPRohden, Harald von, 1888–1915, Lehrer, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden.eVon Harald geht eine gestrichelte Linie bis zum Eintrag vom 16. III.: 854 Haralds Ab­reise.

III / 1914[11 Hauptprobe.]

8 Kammermusik.

8 E St.

Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld kommt.🕮

MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Geburtstag. LenisPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman Abschiedsbesuch (über die Felder nach ZiegenhainLZiegenhain).

Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld reist ab. 8h zu WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena!

½ 7 zu AuerbachPAuerbach, Felix, 1856-1933, dt. Physiker, Prof. in Jena, Trio!

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. 171

Freischartag?IFreischarfDer Text steht in einem Kasten neben den Einträgen zum 6. und 7. III. 1914.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. Abreise von Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen und RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. Zu GilbertsP?

½ 8 AuerbachPAuerbach, Felix, 1856-1933, dt. Physiker, Prof. in Jena: Quintett.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

½ 5h SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege, nach ZeitzLZeitz. 7h RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena hier.

(DodosPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert Geburtstag.) InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. 5h mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner spazieren.

7h zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner🕮

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. 854HaraldsPRohden, Harald von, 1888–1915, Lehrer, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden Abreise.½ 8 Quintett bei AuerbachPAuerbach, Felix, 1856-1933, dt. Physiker, Prof. in Jena.
InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.
InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.
InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.
InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. Quintett?
InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.
InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.
InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.
InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.
InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.
Zu Hause die „Amalie Dietrich“PDietrich, Amalie, 1821–1891, dt. BotanikerinBBischoff, Charitas!1910@Amalie Dietrich. Ein Leben, Berlin, 1910 gelesen;22Bischoff, Amalie Dietrich. Siehe LL .GilbertsP besucht. Briefe.
(BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena verreist.)

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. 172

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena🕮

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. 7 bei CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski; Frau C.PCzapski, Margarethe (geb. Marguérite), 1866-1949, geb. Koch, Mutter von Hans, Reinhard, Ewald Czapski, Helene Holzman, Anna Maria Höll, Elisabeth Flitner und Dorothea Gabert, Witwe von Siegfried Czapski (1861-1907, dt. Physiker), LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, EwaldPCzapski, Ewald, 1892-1976, Arzt, Sohn von Margarethe Czapski.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

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Nach LeipzigLLeipzig!OLeipzig 125 morgens zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski: LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner geht nicht mit nach LeipzigLLeipzig.

4h bei RothesPRothes, Familie von Karl und Elisabeth Rothe Examensfeier; EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises liegt darnieder; HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. Abends Eulen­spiegel.23Rothe, Eulenspiegels Heimkehr, LL . Vgl. Abb. .

Mit FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel Mathematik usw. BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV. GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert usw. SchwedenplanLSchweden.

Abends kommt DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert. Mit ihr 1005 über HalleLHalle nach Hause.OJena Sie möchte im Sommer mit nach SchwedenLSchweden. EwaldPCzapski, Ewald, 1892-1976, Arzt, Sohn von Margarethe Czapski holt uns am BahnhofLJena!Bahnhof ab. Ich bin sehr müde.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

Nachmittags

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena: Aufgeräumt.

Nachmittags: Mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner spazieren ForstLJena!Forst; abends dort. [Plan: Mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert Wanderung, MainbergLMainberg.]

IV / 1914 Nachmittags: Zu LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, Plan wird nichts; soll ich doch nach ItalienLItalien?

1054?

Mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner spazieren.

515.

 –  ItalienLItalien (siehe neues Heft).

173

9Tagebuch [0] 1. IV. 1914 – 9. VIII. 1914 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

aVor den folgenden Tagebuchseiten befindet sich ein hier nicht wiedergegebenes Deckblatt mit Adressangaben. Alle Seiten dieses Konvolutes, mit Ausnahme der letzten, sind großflächig durchgestrichen.\IV-VII 1914 0\ 🕮

IV / 1914OJena Ob FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena mit nach MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau geht? Ich telefoniere nach LeipzigLLeipzig: Er nicht dort.

Nachmittags zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski: MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau und Wanderung wird nichts. Doch nach ItalienLItalien? 1054? (Lichtsignal für LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner).

LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner holt mich ab. KernbergeLKernberge. ApfelsinengrabLKernberge!Apfelsinengrab mit Inschrift. Abschied.

Mittags Martha HörmannPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises da. 515 ab über NürnbergLNürnberg – StuttgartLStuttgart –

7h – ZürichLZürich – BernLBern – KanderstegLKandersteg – LötschbergLLötschberg – SimplonLSimplon – PallanzaLPallanza.OPallanza

Hotel GotthardLPallanza!Hotel Gotthard. Kein KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf.

Spaziergang nach IntraLIntra; dort Gassen, Häuser mit ulkigen Außentreppen, Innenhöfe usw.; nachmittags: an den Monte RossoLMonte Rosso, müde; Regen, zu den Parks. Abends: TheaterLPallanza!TheaterTerra bassa“.

IntraLIntra und zurück; nachmittags: Monte RossoLMonte Rosso (warm, beschwerliche Straße, oben TurmLMonte Rosso!Turm und Limonade, (!) frischer Abstieg). Abends TheaterLPallanza!Theater „Alte Korporal Simon“. Wird spät. Gepackt.

825 mit Dampfer I IntraLIntra – LavenosLLavenos. Dann III (das Spucken!) ComoLComo.OComo Dann II (atme freier) Chiasso-MaroggiaLChiasso-Maroggia. ½ 2 über RovioLRovio zum Monte Ge­ne­rosoLMonte Generoso; nur Schokolade und Apfelsinen. Ich steige flink. HotelLMonte Generoso!Hotel zu. Osteria CaslinaLOsteria Caslina.

Gipfel, (abwechselnd Sonne und Nebel); nach Osten hinab; mittag (Skier); ins Valle d’IntelviLValle d’Intelvi; S. FedeleLSan Fedele; CastiglioneLCastiglione; BlessagnoLBlessagno; neue Straße nach PigraLPigra; Osteria alla TerrizaLOsteria alla Terriza.

Unter den Monte CostoneLMonte Costone, Cima DoniaLCima Donia (rund, groß, frei); Hagel, hinunter nach SalaLSala, 4h Mittag. Dampfer, KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf, kommt abends zu mir nach ComoLComo. (Hotel BellevueLComo!Hotel Bellevue.)

Nach CernobbioLCernobbio, mit KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf im Boot zurück; DomLComo!Dom, Kirmes; Mittag allein; 1. Karte von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann; nachmittags Cern.LCernobbio, Italienisch gelernt, Spaziergang.174

Auf den Monte BisbinoLMonte Bisbino, mittags oben; zurück: Grenzzaun. (Starker Schnupfen.) Abends Kirmes: Zirkusbesuch, der Clown-Radfahrer aus NürnbergLNürnberg. Zu Fuß zurück. Schlimme Nacht.

Nachmittags BellagioLBellagio.

Ostern. Boot gerudert, in den Garten gedrungen; geschwommen. Nachmittags mit KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf (im Zimmer) Gespräch: BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV, Jenaer TageLJena (EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises), FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises; KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf, FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena; zum Kaffee hinauf, wo getanzt wurde abends spazieren, weiter gesprochen. 🕮

9h mit Dampfer nach VarennaLVarennaOVarenna Gepäck geschickt. Mittag in PerledoLPerledo. Über EsinoLEsino auf die Grigna Sett.LGrigna Settentrionale; Schnee, Dunkelheit; keine Hütte gefunden; zurück, Pflaumen; ½ 12 in EsinoLEsino.

Über die GrignaLGrigna, mittags im Val SassinaLVal Sassina. Nach IntrobbioLIntrobio.OIntrobbio

(Brief geschrieben, Aussicht auf die GrignaLGrigna; trüb.)

Regen. Hinauf. Schnee. Über den Pass. AltopianoLAltopiano.

Schneeglöckchen und Christrosen. ValtortaLValtorta.OValtorta Regen; Kamin, geschrieben, erzählt.

Hinunter durch die Bergamasker AlpenLBergamasker Alpen; allmählich Sonne; neben dem GissbachLGissbach. Brembo-TalLBrembo-Tal. Dann über BergamoLBergamo nach SarnicoLSarnico.OSarnico PostLSarnico!Post (nur MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Karte).

Lago d’IseoLLago d’Iseo: Mit Dampfer nach LovereLLovere, spazieren, Mittag. Über den OglioLOglio; PisegnoLPisegno, schlechter Kaffee; Tunnelstraße nach Maderno; Schiff zurück nach SarnicoLSarnico.

Dampfer nach IseoLIseo, Bahn nach DesenzanoLDesenzano am GardaseeLGardasee, Schiff nach MadernoLMaderno.OMaderno Nach GainoLGaino hinauf, schöner Blick über den See und auf die Berge; abends Brief an LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner.

Trüb. Nach SalòLSalò, Mittag, CaféLSalò!Café. Zu Fuß zurück. Wieder Brief geschrieben.

Langweiliger Tag. [Wir wollten mit Dampfer nach GardaLGarda; aber verschlafen.]

Dampfer nach GardaLGarda; an S. VigilioLSan Vigilio vorbei; auf den HügelLSan Vigilio!Hügel. Dampfer nach CastelettoLCasteletto, Mittag, in der Sonne hinauf, mit KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf gebalgt; Dampfer nach RivaLRiva.ORiva Brief an LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner zu Ende.

Zum alten TurmLRiva!Alter Turm hinauf; gerudert, ich allein geschwommen. BahnLRiva!Bahn: ArcoLArco, TrientLTrient, BozenLBozen;OBozen kleiner Spaziergang; abends in der „Törggl Stube“LBozen!Törggl Stube. 175

Spaziergang: TerlanLTerlan – Ruine MaultaschLRuine Maultasch – BauernhofLBauernhof (Mittag) –zurück.

Einkäufe (Tücher). BahnLBrenner!Bahn über den BrennerLBrenner nach InnsbruckLInnsbruck.OInnsbruck

Über den InnLInn; hinauf, HungerburgLHungerburg, durch den Wald; Mittag; im Regen hinunter. CaféLInnsbruck!Café (Abstinenz), durch die Straßen. Nach MünchenLMünchenOMünchen EvasPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises Brief; Soldat; AugustinerLMünchen!Augustiner, CaféLMünchen!Café.

IsarLIsar, GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe vergeblich gesucht. Mittags AugustinerLMünchen!Augustiner; wir Kunst­laden DinkelLMünchen!Kunstladen Dinkel; AlbertPAlbertgesprochen: Weltanschauung, TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte, Post von GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe und MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann; Ceylon-StubeLMünchen!Ceylon-Stube; zu GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe, Hund „Frock“; nach SollnLSolln🕮

GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe in MünchenLMünchen, Straßen, Einkäufe (Tuch, Schuhe); mittags zusammen in SollnLSolln. Nachmittags wieder in MünchenLMünchen, Kopfschmerzen; GarthesPGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe Bude, KonditoreiLMünchen!Konditorei; EvasPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises Karte; in SollnLSolln (TirolLTirol; Pläne für Sonntag, mir lästig).

½ 8 EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises in MünchenLMünchen, IsarLIsar, Englischer GartenLMünchen!Englischer Garten; zu GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe; telefoniert; gefrühstückt bei GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe; nach LochhamLLochham; Wald; in der Sonne; (!); PlaneggLPlanegg; MünchenLMünchen; mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe nach SollnLSolln (Politik, Volksbildung, Intellektualismus).

Mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe und JosuaPCarnap, Josua, 1867–1914, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, lebte seit 1905 in München, verh. mit Marie Carnap am Münchner BahnhofLMünchen!Bahnhof. Nachmittags JenaLJena.OJenabNach diesem Eintrag ist eine horizontale Linie über die gesamte Seite eingefügt.

Nach Hause; zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski. Reise erzählt; abends Französisch.

FreesePFreese, Hinrich, †1915, Mitglied des Serakreises und SchrempfPSchrempf, Gerhard, 1895-1916, Mitglied des Serakreises und der AV Jena InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena; mittags CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski; mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner spazieren (geschwiegen, Gefühl der „Sternenweite“); DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert das Tuch geschenkt.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena; abends CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, Französisch.

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 9 BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena. ModickPModick, Otto, 1887-1934, Lehrer, stud. in Jena Germanistik, Mitglied der Jenaer Freistud. u. des Serakreises Frack!

1c. t. Essen bei WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I!

430 MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann kommt. 818 MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann kommt.

8h AuerbachPAuerbach, Felix, 1856-1933, dt. Physiker, Prof. in Jena. Mit BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena arbeiten.

V / 1914 Morgens: Sonnwend-Besprechung, ½ 11 bei DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat, ½ 9 MarktLJena!Markt, Göhre1Historisches Haus am Marktplatz in Jena. BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV kommt.

Mittags bei CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski.

4h SeraISerakreis. 105h? Abends alle hier.

5h RandenborghsPRandenborghs, Familie von Wilhelm van Randenborgh, 1851-1926, dt. Geistlicher hier 6 – 8 HaußnerPHaussner, Robert, 1863-1948, dt. Mathematiker, Prof. in Jena. 176

6 – 8 Spielwiese.2Universitätssportplatz in Jena. Vgl. TB 5. VII. 1914R.

6 Coll. 8 SeraISerakreis hier. 177

1hFIFreischar Essen.

8 bei MetzPMetz, Erich, Mitglied der Freischar Jena I🕮

1hFIFreischar Essen bei WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I.

F 2 Konvent: Saalstr.LJena!Saalstraße 8.

[Hauptversammlung der Freien Studentenschaft.]

8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. 11 – 1 Examen von DroysenPDroysen, Otto! 706 nach HainspitzLHainspitz. SeraISerakreis-Wanderung KlosterlausnitzLKlosterlausnitz, Kaffee in Neue SchenkeLKlosterlausnitz!Neue Schenke, über LobedaLLobeda zurück.
FIFreischar Wanderung
(MetzPMetz, Erich, Mitglied der Freischar Jena I)
.

Mittags: CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski benachrichtigen!

FIFreischar : W. 8 SeraISerakreis hier.

8h zu HühnePHühne, Kurt Goethestr.LJena!Goethestraße 5 pt.

[Vortrag Jugendpflege.]3Öffentliche Versammlung in den Akademischen Rosensälen zum Thema „Student und Jugendpflege“. Vgl. Jenaische Zeitung, 13. V. 1914.

12h Schwimmen. 1hFIFreischar: Essen.

6hFIFreischar: SpielwieseLJena!Spielwiese.

[8 Vortrag GrisebachPGrisebach, Eberhard, 1880–1945, dt.-schweiz. Philosoph, Prof. in Jena.]

F Wanderung (WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I). SeraISerakreis: FürstenbrunnLFürstenbrunn (mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner nach DrackendorfLDrackendorf).

Geburtstagsständchen von der FreischarIFreischar und den SeraISerakreis-Leuten. InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

Nachmittags mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner in unserem Birnbaum gesessen.

KGT?

(Kinetische Gastheorie.) 🕮

6h SpielwieseLJena!Spielwiese.

6 Coll. [Ganze.] 8 SeraISerakreis hier.

[FränzelsPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel Examensfeier.]

[FIFreischar: u bei FreesePFreese, Hinrich, †1915, Mitglied des Serakreises] 7h SeraISerakreis bei CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski (WarburgsPWarburgs).

6 SeraISerakreis hier.

6 FIFreischar SpielwieseLJena!Spielwiese.

1h: FIFreischar Mittagessen.

8hKGT hier (ich referiere).

5h nachmittags. Examen von KittelmannPKittelmann. Mittags FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger.

Abends: Leipziger hier, SeraISerakreis. Abends FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger hier; schwedische Tänze.

FIFreischar Wanderung (FreesePFreese, Hinrich, †1915, Mitglied des Serakreises). [WickersdorfLWickersdorfIFreie Schulgemeinde Wickersdorf.]OWickersdorf SeraISerakreis; Regen; HoheneicheLHoheneiche im Stroh getanzt. Abends Gespräch: FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger und ManniPBraschoß, Manni, †1914, Mitglied des Serakreises.

Im Stroh geschlafen (12 – 5);

Früh mit FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger und Martha HörmannPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises von HoheneicheLHoheneiche zurück.OJena

Abends mit FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger und Andreas MeierPMeier, Andreas, †1917, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I: ManniPBraschoß, Manni, †1914, Mitglied des Serakreises, DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert und LilliPLilli abgeholt.

[FIFreischar: Geselligkeit bei HertwigsPHertwigs =? Familie von Richard v. Hertwig 1850-1937, dt. Mediziner und Zoologe] FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger hier.

Mittags: SepplPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer hier.

6 SeraISerakreis im Haus.

Mittags: FIFreischar 1h.

8 F:IFreischarW bei GlanzPGlantz, Otto, †1917, Mitglied des Serakreises (CarlylePCarlyle, Thomas, 1795-1881, brit. Essayist und Historiker, HeldenBCarlyle, Thomas!1913@Über Helden, Heldenverehrung und das Heldentümliche in der Geschichte. 6 Vorträge, Halle, 1913).4Vgl. Carlyle, Über Helden, Heldenverehrung und das Heldentümliche in der Geschichte.

640AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann kommt.

8hKGT bei UhligPLangenstraß, Magdalena, 1888-1965, dt. Malerin.

LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner besucht. 317 DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert zur BahnLJena!Bahn gebracht. 🕮

VI / 1914 FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger hier; wir beschließen: Die Laune des Verliebten.5Aufführung des „Schäferspiels“ von Goethe.

Nach NaumburgLNaumburg; Orchidee‚6Naumburger Wandervogelmädchen.POrchidee zu ArendsPArends, Familie von Margret Arends in Naumburg; mit der Orchidee nach NebraLNebra, WendelsteinLWendelstein, RoßlebenLRoßleben, WieheLWiehe.OWiehe Gasthof, telefoniert, telegrafiert usw. 178

MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und Freundin kommen nach RoßlebenLRoßleben; WendelsteinLWendelstein; wir finden ManniPBraschoß, Manni, †1914, Mitglied des Serakreises, Boot von MemlebenLMemleben; die andern kommen an die UnstrutLUnstrut, (wir schlafen, fahren weg). Gemeinsames Essen, schwimmen. Schloss VitzenburgOSchloss VitzenburgLUnstrut!Schloss Vitzenburg (Graf von der SchulenburgPSchulenburg, Graf von der); Strohlager: Sternsystem.
NebraLNebra, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener kommt wieder. Fauler Tag. Abgekocht, Legenden gelesen, geschwommen. Von CarsdorfLCarsdorf nach NaumburgLNaumburg gefahren, ich nach LeipzigOLeipzigLLeipzig. [BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist-Fest, LeipzigLLeipzig.]
BugraIBugra, Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik, Leipzig, 1914;7Bugra ist die Abkürzung für die 1914 in Leipzig erstmals veranstaltete Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Grafik. nachmittags kommt MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener; Kammermusik.
Mit WissmannPWissmann, Hermann von, 1895-1979, dt.-öst. Geograph und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener (und Freundin) zur BugraIBugra, Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik, Leipzig, 1914; nachmittags Motette. 6 – 9 h-Moll-Messe; die Orchidee kommtPOrchidee (abends zusammen gesungen) und Fahrt um Mitternacht.
[Marburger Fest]LMarburg.8Vermutlich Fest der Akademischen Vereinigung Marburg. Vgl. die Einleitung, S. .
Morgens mit BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV gesprochen; mittags FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger, WissmannPWissmann, Hermann von, 1895-1979, dt.-öst. Geograph, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und Freundin auf der Ausstellung getroffen. Nachmittags zu RothesPRothes, Familie von Karl und Elisabeth Rothe. ½ 7 fährt MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, ½ 8 ich mit WissmannPWissmann, Hermann von, 1895-1979, dt.-öst. Geograph.
LeipzigLLeipzig.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.OJena

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. 6 Coll. [PauliPPauli, Eduard, 1882-1950, dt. Physiker, Prof. in Jena].

Mittags: SepplPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer hier.

Philosophische GesellschaftLJena!Philosophische GesellschaftIPhilosophische Gesellschaft, Jena: NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen? SeraISerakreis auf dem KernbergLKernberg (LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann mit).

HaftPHaft spielt Geige.

Mittags: FIFreischar Essen.

Von 2 – 6 mit WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I über FreischarIFreischar-Sonnwende gesprochen.

SeraISerakreis auf den KernbergenLKernberge🕮

KGT bei GrösserPGrösser, Walter, 1892-1987, dt. Elektrotechniker (Referat: UhligPLangenstraß, Magdalena, 1888-1965, dt. Malerin).

Nachmittags zu ManniPBraschoß, Manni, †1914, Mitglied des Serakreises, gesprochen, FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger kommt; zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, Lese­probe: Laune des Verliebten.

607 SerafahrtISerakreis.179

Nachmittags: SeraISerakreis.

8 SeraISerakreis?

6 SpielwieseLJena!Spielwiese.

FIFreischar 8 Geselliger Abendbei uns.

Nachmittags mit GrösserPGrösser, Walter, 1892-1987, dt. Elektrotechniker lesen?

Abendessen bei CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski.

8 ½ Philosophische GesellschaftLJena!Philosophische GesellschaftIPhilosophische Gesellschaft, Jena: NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.9Herman Nohl über „Künstlerische Typenfragen“. Vgl. Jenaische Zeitung, 17. VI. 1914.

Mit GrösserPGrösser, Walter, 1892-1987, dt. ElektrotechnikerStarkePStarke, Hermann, 1874-1960, dt. Physiker.10Gemeinsame Lektüre von Starke, Elektrizitätslehre. Siehe LL sowie unten die Einträge am 19. und 23. VI. 1914. 1 FIFreischar Essen. 2 Konvent.

FIFreischar7 SeraISerakreis.

6 SpielwieseLJena!Spielwiese. 11c. t.StarkePStarke, Hermann, 1874-1960, dt. Physiker lesen mit GrösserPGrösser, Walter, 1892-1987, dt. Elektrotechniker, hier.

3 – 7 Technisches InstitutITechnisches Institut Universität Jena.11Carnap besuchte im Sommersemester 1914 Lehrveranstaltungen am Technischen Institut. Vgl. TB 1. VIII. 1914R sowie den Anhang, S. . 10 ½8KGT bei HössePHösse? (GrösserPGrösser, Walter, 1892-1987, dt. ElektrotechnikerSpr.)


[306 EisenbergLEisenberg.]
Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld.

2h Probe bei CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski.

6h Probe hier.

8 KollegLJena!Kolleg. 6 SpielwieseLJena!Spielwiese. (Bei GrösserPGrösser, Walter, 1892-1987, dt. Elektrotechniker StarkePStarke, Hermann, 1874-1960, dt. Physiker lesen.)

6 Coll. [GrösserPGrösser, Walter, 1892-1987, dt. Elektrotechniker]. 2h Probe. FIFreischar: . 8 Probe bei CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski🕮

8 – 10 KollegLJena!Kolleg.

2 Probe.

[6 ½CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski.]KGT bei Carnap.

11 c. t. [KGT (bei GrösserPGrösser, Walter, 1892-1987, dt. Elektrotechniker, ich referiere.)] 8 KollegLJena!Kolleg.

11 Probe.

1 FIFreischar Essen. 5 Probe. KGT? Hier.

6 SpielwieseLJena!Spielwiese. 138. KGT [3 – 5 Technisches InstitutITechnisches Institut Universität Jena].
8 FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, [FIFreischar KonventLJena!Konvent?] 9 MarktLJena!Markt, HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg, LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg‚ …
Hauptprobe!

Sonnwende! 2h mit KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf los; „Tills“ Rückkehr;12Vgl. TB 28. III. 1914R. Feuer; mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner Gespräch (See). Nach Kunitz (Gretel FathPRisse, Margarethe, geb. Fath, Gretel genannt, Lehrerin, verh. mit Otto Risse). Nach JenaLJena (MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener). 180

Nachmittags alle im GartenLJena!Garten. Abends MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener zur BahnLJena!Bahn; HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg und GottholdPRohden, Gotthold von, 1895–1915, Vetter von Rudolf Carnap, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie weg.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

Besuch bei WeinelPWeinel, Heinrich, 1874-1936, dt. Theologe, Prof. in Jena, verh. mit Ada Weinel und KesslerPKessler, Gerhard, 1883-1963, dt. Nationalökonom, Prof. in Jena, Dt. Akad. Freischar, verh. mit Dorothea Kessler.

½ 8 Gäste hier (KesslersPKessler, Gerhard, 1883-1963, dt. Nationalökonom, Prof. in Jena, Dt. Akad. Freischar, verh. mit Dorothea Kessler, CésarsPCesar@César, August, 1863-1959, Pfarrer in Jena, GlauesPGlaues =? Paul Glaue, 1872-1944, dt. Theologe und Helene Glaue, 1876-1967, dt. Pädagogin und Politikerin, TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth TrüperSchmörsPSchmörs).

VII / 1914 [FIFreischar : W.]

6 – 8 SpielwieseLJena!Spielwiese

3 – 7 Technisches InstitutITechnisches Institut Universität JenaKGT hier; mit HühnePHühne, Kurt vergeblich auf GrösserPGrösser, Walter, 1892-1987, dt. Elektrotechniker gewartet (Schwedenbrief von meinem Vetter).13Bezug unklar.


220 nach NaumburgLNaumburg; Doktor RäuberPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig Räuber; zu ArendsPArends, Familie von Margret Arends in Naumburg, Kaffee, KirchturmLNaumburg!Kirchturm, Zirkus im GartenLNaumburg!Garten, Abendessen, mit BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV nach JenaLJena🕮
Akademisches Olympia.14Universitäts-Turn- und Sportfest, das 1913 in Jena erstmals stattgefunden hat. Vgl. Kremer, „Die Geschichte der akademischen Turn- und Sportlehrerausbildung in Jena“‚ 56.

Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen und FriedelPPaulsen, Elfriede, 1898-1972, geb. von Rohden, auch Friedel, Tochter von Christine von Rohden, heiratete 1924 Ingwer Paulsen kommen.

[FIFreischar : u.] 6hCzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, SeraISerakreis?

6 – 8 SpielwieseLJena!Spielwiese (mit Regen).

1 FIFreischar Essen.

6 Coll. [Detektoren.]

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

3 InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. 5 FIFreischar KonventLJena!Konvent. ½ 9 Fackelzug.

11 KGT hier.

FIFreischar : W. Bootfahrt. 7h SchützenbrückeLSchützenbrücke.

3 – 5 Technisches InstitutITechnisches Institut Universität JenaKGT hier.

FIFreischar : W?

 –  FIFreischar Wanderung Vagantenfahrt, NaumburgLNaumburg, der Kirschen- und Rosenmann hinter der SaaleLSaale, Mittag im Wald, zur HenneLNaumburg!Gasthaus Zur Henne15Gasthaus zur Henne in Naumburg.; mit ManniPBraschoß, Manni, †1914, Mitglied des Serakreises angezogen geschwommen (1‚8 km), DorfplatzLSchellsitz!Dorfplatz in SchellsitzLSchellsitz; auf die SaaleLSaale (FelsenkellerLSaale!Felsenkeller), Märchen auf der Pappel, gebadet, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener in die Scherbe, 181 zum Arzt gefahren, bei ArendsPArends, Familie von Margret Arends in Naumburg geblieben. 746 nach JenaLJena, umgezogen gebadet, 10h HildePRuß, Hilde, Naumburger WV, Mitglied des Serakreises, DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert, HeimsPHeims, Paul, 1890-1915, stud. in München und Leipzig Germanistik, Mitglied des Serakreises am SaalebahnhofLSaalebahnhof getroffen, hatten Zug versäumt. InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

6 SpielwieseLJena!Spielwiese?½ 11 mit FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger, TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper.

Abends mit ManniPBraschoß, Manni, †1914, Mitglied des Serakreises, AndreasPMeier, Andreas, †1917, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I, Gretel FathPRisse, Margarethe, geb. Fath, Gretel genannt, Lehrerin, verh. mit Otto Risse usw. oben in der SaaleLSaale gebadet.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

FIFreischar : u.

3 nach NaumburgLNaumburg, ArendsPArends, Familie von Margret Arends in Naumburg, Lotte BachPBach, Lotte, Naumburger WV, Mitglied des Serakreises, Rückfahrt mit MarkusPMarkus, Doktor (u GilbertPGilbert =? Otto Gilbert, 1886-1960, dt. Cellist, Pianist und Musiklehrer).

8 F : uIFreischar bei HertwigsPHertwigs =? Familie von Richard v. Hertwig 1850-1937, dt. Mediziner und Zoologe.

6 SpielwieseLJena!Spielwiese.

1h: FIFreischar Essen.

3 – 7 Technisches InstitutITechnisches Institut Universität Jena 8 KGT UhligPLangenstraß, Magdalena, 1888-1965, dt. Malerin🕮

FIFreischar Sommerfest. 452 nach EisenachLEisenach;OEisenach StedtfeldLEisenach!Stedtfeld; Göttinger FreischarIFreischar. In der SaaleLSaale baden? / Schaukel. ScheuneLSaale!Scheune geschlafen, gebadet (Hörsaal).
(Vagantenfahrt?) Besprechung; Mittag draußen, Spiele, lesen usw; mit der FreischarIFreischar zurückOJena.
[FIFreischar: Wanderung mit den Göttingern.]16Vielleicht Wanderung mit der Göttinger Freischar in Eisenach.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

Bei CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski Abendessen. InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena 8c. t. Vortrag JessenPJessen, Peter, 1858-1926, dt. Kunsthistoriker.17Peter Jessen über „Der Aufstieg eines deutschen National-Geschmacks“. Vgl. Jenaische Zeitung, 19. VII. 1914.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. ½ 8 |CP|

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. 6 Coll. [BirnbaumPBirnbaum, Walther, *1889, stud. in Jena Naturw. und Mathematik, VogelPVogel] ?[FIFreischar : W.] [Nach Coll. bei WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena?]

Abends zu HertwigsPHertwigs =? Familie von Richard v. Hertwig 1850-1937, dt. Mediziner und Zoologe (Doktor MarkusPMarkus, Doktor und Frau).

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena bis ¼ vor 8; letzter Versuch. SaaleLSaale baden?KGT hier (HühnePHühne, Kurt).

Früh ½ 7 FIFreischar KonventLJena!Konvent – 10.

1hFIFreischar : Essen InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. (BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena für Di geholfen, inverser Zunahme-Effekt.)

½ 3 Ehrengericht GrathoffLGrutthof!Ehrengericht. InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. SeraISerakreis?182

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

3 – 5 Technisches InstitutITechnisches Institut Universität Jena 6h nach NaumburgLNaumburg.ONaumburgKGT bei HühnePHühne, Kurt.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. 123 zurück.OJena136 nachfahren. InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena; abends: MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener bei ManniPBraschoß, Manni, †1914, Mitglied des Serakreises.
Vagantenfahrt bei CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski mit ManniPBraschoß, Manni, †1914, Mitglied des Serakreises, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, Elisabeth KaßnerPKaßner, Elisabeth, Naumburger WV-Mädchen: Kormak und StengerdeBJacobsen, Jens Peter!1890@Kormak und Stengerde, Berlin, 189018Jacobsen, Kormak und Stengerde. Siehe LL . 2 – 5 FreischarIFreischar, Abschied; Kriegsgespräche.19Am 28. VI. 1914 wurde der Thronfolger Österreich-Ungarns Franz Ferdinand in Sara­jevo ermordet, am 28. VII. 1914 erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg, der Kriegseintritt des Deutschen Reiches erfolgte am 1. VIII. 1914. KernbergeLKernberge: ManniPBraschoß, Manni, †1914, Mitglied des Serakreises, AndreasPMeier, Andreas, †1917, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, GretelPRisse, Margarethe, geb. Fath, Gretel genannt, Lehrerin, verh. mit Otto Risse, MarthaPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises, FriedaPHörmann, Frieda, 1892–1978, Schwester von Martha Hörmann; LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner und LippingPLipping früher weg. MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener will nicht mit oben bleiben.
FIFreischar Wanderung [FIFreischar Sommerfest].

751 Agnes’PKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann Abreise.

Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener zur Ammerbacher PlatteLAmmerbacher Platte.

FIFreischar : Abschiedsabend.SaaleLSaale baden mit ManniPBraschoß, Manni, †1914, Mitglied des Serakreises und GretelPRisse, Margarethe, geb. Fath, Gretel genannt, Lehrerin, verh. mit Otto Risse.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. Coll. (BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena geholfen). Nach-Coll. auf der SaaleLSaale? Beim Chef.cTranskription unsicher, könnte auch Chief oder Cheif gelesen werden.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman besucht.

MainwanderungLMain.FIFreischar letzter Abend. 🕮

8 nach NaumburgLNaumburg; Lügengespräch, Spaziergang, Zug 128 weg. Zu RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber. 327 JenaLJena.

Institut‚IPhysikalisches Institut der Universität Jena mit BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena gesprochen (Arbeit aufgegeben), LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman besucht (Ohrfeige wegen Kohlebild), SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen usw. abgeholt, FreischarIFreischar: Begrüßungsabend, Vegetarisches SpeisehausLJena!Vegetarisches Speisehaus.

9h Sitzung auf dem Forst 3h InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena (VollmerPVollmer, Karl, 1877-1918, dt. Physiker, Prof. in Jena) nur bis 4. Zum Forst, LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg, SchweizerhöheLJena!Schweizerhöhe; alle fahren weg, 1054, 3 – 7 Technisches InstitutITechnisches Institut Universität Jena Abends bei CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, auch LüttkensPLüttkens; 1207.
VIII / 1914 9 InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena (VollmerPVollmer, Karl, 1877-1918, dt. Physiker, Prof. in Jena), BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena weg, Antenne runter. BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV kommt nicht. LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg [Main­wanderungLMain], HeimsPHeims, Paul, 1890-1915, stud. in München und Leipzig Germanistik, Mitglied des Serakreises, ManniPBraschoß, Manni, †1914, Mitglied des Serakreises, BasedowPBasedow, August, †1915, Mitglied des Serakreises und der AV Jena zum Mittagessen hier. (In LeipzigLLeipzig Stelle?)
FIFreischar: Bundestag, hier.20Überregionaler Freischartag in Jena.

183


FreischartagIFreischar, LeipzigLLeipzig.

F-Vertretertag.IFreischar

 –  F-VertretertagIFreischar + Freideutsche Jugend.

184

10Tagebuch [1, Kriegstagebuch] 1. VIII. 1914 – 23. XII. 1914 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

Kriegstagebuch.aTitelblatt, das im Hintergrund, vor und nach diesem Eintrag, auch einige unleserliche, später ausradierte kurzschriftliche Zeichen enthält.

1 VIII – XII 1914. 🕮 🕮bAlle Seiten bzw. Einträge in diesem Tagebuchdokument sind großflächig durchgestrichen.

VIII / 1914 9h Technisches InstitutITechnisches Institut Universität Jena, Zeugnis;OJena

7h Mobilisierung.1Wilhelm II. ordnete an diesem Tag die Mobilmachung an. Zur Mobilmachung im August 1914 und zu den in den folgenden Tagen geschilderten Ereignissen vgl. den Bericht in Flitner, Erinnerungen, 181–191 sowie die Einleitung, S. -.

3hnach LeipzigLLeipzig;OLeipzig zu BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV, auf dem RathausLLeipzig!Rathaus gemeldet.

Abends mit FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel auf dem Dach.

6h nach JenaLJena, RandenborghsPRandenborghs, Familie von Wilhelm van Randenborgh, 1851-1926, dt. Geistlicher, CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper, CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski. Letzter Mittag.

3h wieder nach LeipzigLLeipzig; MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener kommt nicht an die BahnLLeipzig!Bahn, wegen Erntearbeit. Zu RothesPRothes, Familie von Karl und Elisabeth Rothe.

Erntearbeit in GundorfLGundorf; 9 – 7. Gebadet.

Zahnarzt; polizeiliche Anmeldung; RathausLLeipzig!Rathaus, BezirkskommandoLLeipzig!Bezirkskommando (wegen Flieger); SparkasseLLeipzig!Sparkasse;

Haareschneiden.

1 nach GundorfLGundorf, bis 7h. Gebadet.

6morgens – 7 abends Erntearbeit; gebadet.

Ausgeschlafen. Bei 107 vergeblich versucht.2Das Infanterieregiment 107, unten 106. Vgl. Flitner, Erinnerungen, 185 ff.

Abends: FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena kommt.

Bei 107 vergeblich; bei 106 eingeschrieben.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena untersucht: untauglich; nachmittags: Gespräch mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena auf dem AugustusplatzLLeipzig!Augustusplatz.

9 Untersuchung: Verschoben auf den 15.

4h mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena nach NaumburgLNaumburgONaumburg zu RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber3Vgl. zu dieser Episode Räuber, „Sera“, 21. 🕮185

Mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena bei der Artillerie angenommen; mittags bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber;

MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener besucht; rumgeschlendert („Krieg als Nervenberuhigungsmittel“);

Abends 9h ApoldaLApolda, zu Fuß nach JenaLJenaOJena (mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena).


[Hans RothePRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises Geburtstag.]
JenaLJena (mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena).

12 ½ nach NaumburgLNaumburg;ONaumburg mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena zu Abteilung I.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena nach JenaLJena; MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener bei ArendsPArends, Familie von Margret Arends in Naumburg Verbandprobe; nachmittags im Garten.

HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg kommt. Abends bei ArendsPArends, Familie von Margret Arends in Naumburg. Vater RothePRothe, Karl, 1865-1953, dt. Jurist und Kommunalpolitiker, von 1918 bis 1930 Oberbürgermeister von Leipzig, verh. mit Elisabeth Rothe da.

HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg abgelehnt. BudeStube 30LNaumburg!Stube 30. FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Depot VILNaumburg!Depot VI.
[FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Geburtstag.] 🕮
Abends bei Lotte BachPBach, Lotte, Naumburger WV, Mitglied des Serakreises (auch MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener) ohne FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena.
MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann hier.

OJena
[LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman Geburtstag.] 🕮
Abends nach Jena
(Urlaub).

ONaumburg Umgezogen nach Oststr.LJena!Oststraße 19, 1 Treppe, Frau SauberPSauber, Frau (unten wohnt Hans RothePRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises). Abends bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber, Herta BöhsePBöhse, Herta, Naumburger WV und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener da.
Bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber gewohnt.

IX / 1914 Abends bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber.

Abends mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena bei ArendsPArends, Familie von Margret Arends in Naumburg.

Vereidigung; dienstfrei.

Nachmittags und abends (Vollmond) mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener zur SchönburgLNaumburg!Schönburg.

Abends bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber.

Kirchgang, bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber Mittag (Feldwebel im Quartier).

Nachmittags mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner und FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und Dr. RäuberPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig Räuber zur SchönburgLNaumburg!Schönburg; mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener zurück.

An MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener geschrieben.

11 – 1 mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren 186 (ArtillerieplatzLBuchholz!Artillerieplatz, BuchholzLBuchholz). 🕮

6h mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren.

Nach JenaLJena? MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld hier.

6h mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren

Mittags Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld hier.

Abends MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener verfehlt. 🕮

Morgens kommt MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann; nachmittags LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman da.

LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV, BasedowPBasedow, August, †1915, Mitglied des Serakreises und der AV Jena da.

Mittags MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann nach BergneustadtLBergneustadt.

Besichtigung.4Vermutlich Truppenbesichtigung durch einen Vorgesetzten.

Abends bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber.

Abends LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman bei FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena; abends MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener verfehlt.

Abends mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena nach JenaLJena, HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises nach LeipzigLLeipzig; nachmittags bei ArendsPArends, Familie von Margret Arends in Naumburg, mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren.

(KnabenbergLKnabenberg, Blick auf KösenLKösen, NeuflemmingenLNeuflemmingen, BuchholzLBuchholz.)

Abends bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber🕮

(Mittags: Lotte von BaußnernPFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger fährt durch.) Nachmittags Stadt­urlaub bekommen! Mit LohPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg in den DomLLeipzig!Dom, dort LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger von Baußnern und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener. Abends bei mir, auch FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena.

X / 1914 6h mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren.

½ 1 – ½ 9 Geländeübung: Henne – Freyburg.

Kirchgang; mittags mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber; nachmittags mit HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises bei ArendsPArends, Familie von Margret Arends in Naumburg.

Nachmittags zu Herta BöhsePBöhse, Herta, Naumburger WV (MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist-Sonate); abends alle bei BöhsesPBöhse, Herta, Naumburger WV.

Besichtigung?

Abends mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren.

Abends LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner da.

Abends mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener zu RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber, um uns für Sa einzuladen. 🕮187

An LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman geschrieben.

Abends mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber.

Mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner und LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman spazieren; morgens um BuchholzLBuchholz, nachmittags EulauLEulau, GoseckLGoseck, SchönburgLSchönburg.


Nachmittags: Dampfbad; mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren.
Wegen Halsentzündung dienstfrei.

Vorbesichtigung.

MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener kommt, aber ich bin im Dienst.

Ganzen Tag Appell, Dienst usw.

Besichtigung.

Abends Gottesdienst in der ReitbahnLNaumburg!Reitbahn🕮

Abends mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren.

HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg kommt? Nachmittags frei: Nach HalleLHalle, HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg fährt Do.

Nicht in die Ersatzbatterie gekommen!

5h mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena ist in die Ersatzbatterie gekommen; bei uns kommen 6 Einjährige wieder heraus.

Abends mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber (Tisch unter dem brennenden Kerzenkranz).

Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren (zur Liste, Gunnar Sage vorgelesen).5Teil des Nibelungenlieds bzw. der Edda.

Abends bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber (Stadturlaub nicht bekommen, um 9h weg). 🕮

XI / 1914 (LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner bei FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena.) KircheLNaumburg!Kirche und Abendmahl; (MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener im LazarettLNaumburg!Lazarett.)

Abends zusammen bei FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena.

Abends: Konzert der Kriegsfreiwilligen, zuletzt noch die „kleine Nachtmusik“ von MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist.

Zu RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber.

Morgens zu spät gekommen; darum keinen Urlaub für Freitagabend und Sonntag. 188

Abends bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber, mit erschwindeltem Stadturlaub; FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, Elisabeth KaßnerPKaßner, Elisabeth, Naumburger WV-Mädchen.

Nachmittags: Karabiner-Scharfschießen; abends im WVIWandervogel Nest, Frau RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber; später nur MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und Elisabeth KaßnerPKaßner, Elisabeth, Naumburger WV-Mädchen.

[Mittags zieht FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena auf Wache.] Abends bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber, Stadturlaub; MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener da. 🕮

Abends mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena bei ArendsPArends, Familie von Margret Arends in Naumburg.

Vergebens bei DomrichLNaumburg!Domrich, Buchhandlung6Buchhandlung Domrich in Naumburg. gewartet.

Vergebens auf dem FeldwegLNaumburg!Feldweg.

Mittags: AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann kommt; abends mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber, FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und Elisabeth KaßnerPKaßner, Elisabeth, Naumburger WV-Mädchen im WVIWandervogel Nest.

Mittags mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena auf meiner Bude gegessen.

Nachmittags ½ 5h mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann auf meiner Bude.

[FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena in JenaLJena.] Mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann spazieren; Appell;

Nachmittags mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber und 2 Leipzigern zur SchönburgLSchönburg.

Abends AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann bei mir;
par Mittags mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena auf der BudeLNaumburg!Bude gegessen. Abends mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann hier; begleitet, Abschied.

(Viel Dienst.)

[Bußtag; dienstfrei.] Kirchgang.

Abends mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber🕮

5 – 7 mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren, sie blieb auf dem ExerzierplatzLNaumburg!Exerzierplatz allein; ich Dauerlauf bis über die Stadt, Abendbrot am Abhang; 7 – 8 Putz- und Flickstunde.

Abends mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und RichtersPRichters, Eltern von Hanne Küstermann bei Elisabeth KaßnerPKaßner, Elisabeth, Naumburger WV-Mädchen. Pakete für BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV.

Nachts 2h im Stall; als feindliche Kavallerie, Altur und Inf geritten (mit Karabiner) über WethauLWethau … WettaburgLWettaburg; 9h morgens zurück.189

12 – ½ 2 mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren (an der Helzhocker HütteLNaumburg!Helzhocker Hütte vorbei); kein Mittagessen, dafür während des Winkels im KuchenhausLNaumburg!Kuchenhaus.7Gaststätte in Naumburg-Grochlitz.

[Kein Urlaub, weil angeblich Beerdigung.] 4h mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Konzert in WenzelskircheLNaumburg!Wenzelskirche.

Dann mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener 1h spazieren; bei ArendsPArends, Familie von Margret Arends in Naumburg zu Abend gegessen.

Nachmittags Generalsbeerdigung in Helm und Mantel; 5 – 7 ½ mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren: WindmühleLNaumburg!Windmühle, Schießstände, Knabenburg, Abendbrot, Martha HörmannsPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises Brief, unten zurück. 7 ½ – 8 ½ Flickstunde.

Bis 8h Dienst.

[Die anderen große Feldübung.] Wir 2 Stunden reiten.

Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener bei Elisabeth KaßnerPKaßner, Elisabeth, Naumburger WV-Mädchen, auch RichtersPRichters, Eltern von Hanne Küstermann, Weihnachtspäckchen für BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV.

WV-NestIWandervogel. Zusammen bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber.

Mittags plötzlich doch Urlaub: Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener über HeiligenkreuzLHeiligenkreuz –.133em RudelsburgLRudelsburg – KösenLKösen, nach JenaLJenaOJenaCzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, zu Hause geschlafen. 🕮

JenaLJena.Briefe geordnet usw; mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman spazieren mittags CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen leider krank; nachmittags kommt WissmannPWissmann, Hermann von, 1895-1979, dt.-öst. Geograph.

Abends CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski; WissmannPWissmann, Hermann von, 1895-1979, dt.-öst. Geograph bringt mich zum ParadiesLJena!Bahnhof Paradies.ONaumburg

XII / 1914 Übungsritt 9 – ½ 1 mit Oberleutnant HuttePHutte, Oberleutnant. WethauLWethau – Merten­dorfLMertendorf – ExerzierplatzLNaumburg!Exerzierplatz.

Abends plötzlich Stadturlaub: Bei Margret ArendsPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener gegessen, mit ihr zu RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber.

Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener zu Elisabeth KaßnerPKaßner, Elisabeth, Naumburger WV-Mädchen, hat Geburtstag, RichtersPRichters, Eltern von Hanne Küstermann auch dort; die singen; Elisabeth KaßnerPKaßner, Elisabeth, Naumburger WV-Mädchen spielt BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist.

WV NestIWandervogel, RäuberdoktorPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig Räuber hat Geburtstag.

General hier; nachmittags Geschützstände graben, bis 8h.

Kirchgang; Briefe schreiben.

Mittags: Zum Ski-Kommando aufgeschrieben. Abends: Um Januar-Urlaub bemüht, FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena kommt in meine KaserneLNaumburg!Kaserne, überlegt, FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena lässt sich von der Liste streichen, ich gehe verzichte auf Ski-Kommando, wenn ich in seine Abteilung komme. 🕮190

9h nach JenaLJenaOJena (Urlaub wegen Konzert der Kriegsfreiwilligen).

Physikalisches InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena, Kolleg AuerbachPAuerbach, Felix, 1856-1933, dt. Physiker, Prof. in Jena, GrösserPGrösser, Walter, 1892-1987, dt. Elektrotechniker; VollmerPVollmer, Karl, 1877-1918, dt. Physiker, Prof. in Jena und GrotePGrote Feldgrau.8Das heißt, die Professoren sind, als Kriegsfreiwillige oder Reserveoffiziere, in Uniform angetreten. Mittags CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski und nachmittags.

FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises. 7h zu NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen, 10h kommt FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, bis 1h; nach Hause.

Mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman spazieren; ½ 11 nach NaumburgLNaumburg.ONaumburg Bin als berittener Winker9Ein Winker ist beim Militär ein Nachrichtenübermittler (per Flagge). in der Ersatz-Batterie.

Mittags zu MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, und Elisabeth KaßnerPKaßner, Elisabeth, Naumburger WV-Mädchen. Für Abend abgesagt.

11h abends Nachtübung: Gefahren über KleinjenaLKleinjena, links auf den Berg, zu RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber BalgstädtLBalgstädt, FreyburgLFreyburg, ZeuchfeldLZeuchfeld, FeuerstellungLFeuerstellung, PödelistLPödelist (Kaffee), M HenneLHenne.

Mit Musik in die Stadt. Bis 11h. 3 – 4 Dienst.

(NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen kann nicht kommen.) Briefe geschrieben.

Abends alle bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena wird eingekleidet, hat Urlaub nach JenaLJena.
FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena wird eingekleidet.FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena in JenaLJena FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Vater hier. Abends Tornister gepackt, RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber kommen und helfen. Abschied.
Stallwache mit SchraderPSchrader und DeinerPDeiner, Soldat; nachts 12 – 2 FichtePFichte, Johann Gottlieb, 1762–1814, dt. Philosoph10Wahrscheinlich Fichte, Über den Begriff des wahrhaften Krieges in Bezug auf den Krieg im Jahre 1813. Siehe LL . gelesen, an LiesPWiebalck, Elisabeth, 1889-1970, geb. Carnap, Lies genannt, Konzertsängerin, Tochter aus erster Ehe von Joseph Johannes Carnap, heiratete 1914 Otto Wiebalck und EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises geschrieben.

Flitners Vater. FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena fährt weg.

½ 4 – 5 mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren.

Abends im WV NestIWandervogel, WarlichPWarlich da, Siegesmusik auf dem MarktLNaumburg!Markt, Umzug. 🕮

(Gerhardt ArendsPArends, Gerhardt rückt aus.)

½ 10 RatsfeldLRatsfeldVortrag Unterricht vor Oberleutnant (für die Gefreitenbeförderung?!).

Abendessen bei ArendsPArends, Familie von Margret Arends in Naumburg.

Morgens Befehl: Kein Weihnachtsurlaub; nachmittags 2h zur Abteilung: 3 – 6 eingekleidet, ½ 7 zu ArendsPArends, Familie von Margret Arends in Naumburg, 7 zu RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber, nicht zu Hause, mit Elisabeth KaßnerPKaßner, Elisabeth, Naumburger WV-Mädchen zu mir, RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber kommen, gepackt bis 12h. 191

8h KaserneLNaumburg!Kaserne; Besorgungen in der Stadt, ½ 11 zu RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber, ½ 12 gepackt Abschied von PappersPPappers, 12 von SassePSasse, Major von (Gefreiter!)11Vermutlich Beförderung Carnaps zum Gefreiten durch Major von Sasse. Vgl. TB 20. XII. 1914R., abmarschiert; 128, RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und Elisabeth KaßnerPKaßner, Elisabeth, Naumburger WV-Mädchen.

Abends zu RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber Kranz um den Helm, Nüsse usw. In JenaLJena LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman und LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner

333.cDie folgenden zweieinhalb Seiten enthalten leere Datumseinträge vom 24. XII. 1914 bis zum 17. I. 1915. Am Ende findet sich eine leere Seite.

192

11Tagebuch [2] 22. XII. 1914 – 2. V. 1915 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮 XII / 1914aDas Dokument beginnt erneut mit Einträgen zum 22. und 23. XII., die sich auch am Ende des vorigen Dokumentes finden. Carnap wechselt hier auf ein größeres Papierformat, ohne vorformatierte Datumsangaben. Außerdem sind die Tagebucheinträge nicht mehr, wie in den vorangegangenen Dokumenten, großflächig durchgestrichen.ONaumburg 128von NaumburgLNaumburg, Abschied von SassePSasse, Major von (Gefreiter), an am BahnhofLNaumburg!Bahnhof RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, Elisabeth KaßnerPKaßner, Elisabeth, Naumburger WV-Mädchen, Kranz um den Helm. In JenaLJena LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman und LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner; NürnbergLNürnberg keine OttiPUlmer, Ottilie, auch Otti, Wirtschafterin auf Schloß Mainberg und später in Elmau, verh. mit Josef Ulmer; MünchenLMünchenOMünchen abgeholt, alle möglichen Waffen, GymnasiumLMünchen!Gymnasium, unterwegs BierkneipeLMünchen!Bierkneipe mit jungen Musikanten.

Kaffee im HackerbräuLMünchen!Hackerbräu, LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz ist da; auf dem HofLMünchen!Hof üben durcheinander Infanterie, roter Husar, Pioniere usw.

Nachmittags von dem neuen GymnasiumLMünchen!Neues Gymnasium ins alte Luitpold-GymnasiumLMünchen!Luitpold-Gymnasium gezogen. Abends mit ClauderPClauder, Soldat Kopfwäsche und TietzLMünchen!Tietz.1Vielleicht das Warenhaus Tietz am Bahnhofvorplatz in München. Nachts Fenster auf zu aller Entsetzen.

Morgens Einteilung: 2. Bataillon, 5. Kompanie LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz ist Gefreiter in meiner Kompanie.

Einer von JenaLJena IIIFreischar (SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II).2Steht für Freischar Jena II.Weihnachtsfeier in der AulaLMünchen!Aula. LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietzschenkt mir einen Dolch. Mit ihm zur PostLMünchen!Post. Mit SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II gebummelt. RathauscaféLMünchen!Rathauscafé. Nachts im Helm zur FrauenkircheLMünchen!Frauenkirche geführt, HochamtLMünchen!Hochamt, Chor und Orgel. Gefreiter WeißPWeiß, Soldat führt uns.

Appell. Mit SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II gebummelt, vegetarisch gegessen. Nachmittags Kammerspiel HauptmannsPHauptmann, Gerhart, 1862-1946, dt. Schriftsteller Biberpelz (allein). KaserneLMünchen!Kaserne, gegessen, etwas geschlafen. Abends Kammerspiel StrindbergPStrindberg, August, 1849-1912, schwed. Schriftsteller: Gläubiger und „Mit dem Feuer spielen“. Mit ClauderPClauder, Soldat.

Dienst: 7h Vortrag bei beschränktem Feldwebel; Infanterie-Dienst auf dem Hof. Marsch- und Geländeübung. Abends zur Maschinen­gewehr-Abteilung eingeteilt.

Mit ClauderPClauder, Soldat zum Automat gefahren.

Im Wittelsbach-GymnasiumLMünchen!Wittelsbach-Gymnasium. 8 – 11 Maschinengewehr gelernt:

Auseinandernehmen und Zusammensetzen; vorher zeigt mir Doktor LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz193 JosuasPCarnap, Josua, 1867–1914, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, lebte seit 1905 in München, verh. mit Marie Carnap Todesanzeige‚3Carnaps Halbbruder Josua Benjamin fiel am 7. 12. 1914 bei Rzegocina in Galizien. Vgl. Carnap an seine Mutter, 27. XII. 1914 (RC 25‑09‑38). an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann telegrafiert und nachmittags Karabiner am BahnhofLMünchen!Bahnhof abgeholt; spät abends im Dunkeln heimgebracht. Mit LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz und SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II im ColosseumLMünchen!Colosseum gegessen, und ins CaféLMünchen!Café.

Maschinengewehrdienst. Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann. \XII 1914 – V 1915 2\🕮

MG-Dienst.

MG-Dienst.

MG-Dienst.

Briefe von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann (MagdalenaPKreitz, Hannah Magdalena, 1860-1927, geb. Carnap, Magdalena genannt, verh. mit Otto Kreitz, 1857-1903, Bandfabrikant, Halbschwester von Rudolf Carnap aus der ersten Ehe seines Vaters, GertrudPCarnap, Gertrud, 1870-1947, geb. Mannesmann, zweite Frau von Joseph Johannes Carnap, Tochter von Reinhard Mannesmann (1814-1894, dt. Fabrikant)) und MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises.

Abends mit LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz und SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II im CaféLMünchen!Café Briefe geschrieben (an MiechenPCarnap, Marie, geb. Braus, 1871–1925, auch Miechen, verh. mit Josua Carnap).

MG-Dienst. Mittags Skisachen besorgt.

3h auf die Skifahrt; mit LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz und ClauderPClauder, Soldat und 3 Leutnants in 2. Klasse nach GarmischLGarmisch.OGarmisch Abendessen im BraustüblLGarmisch!Braustüble. Skifahrt, zu wenig Schnee. Dann im Werdenfelser MichelLGarmisch!Werdenfelser Michel, mit Damen, ich drücke mich; LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz schon im Bett, ich schreibe etwas. Mitternacht. „Du.“

I / 1915 Draußen die Berge im Mondschein. | Füße verbunden, um 9h erst los, zu wenig Schnee, endlich oben mehr. Zum Kreuz BerghausLKlöck-Berghaus; herrliche BergeLGarmisch!Berge ringsum, GarmischLGarmisch und PartenkirchenLPartenkirchen im flachen TalbodenLGarmisch!Talboden. Abfahrt, geschwinde, häufig warten, schwierige Stellen, schlimme Schneise: schneidiger junger Leutnant. Letzte steile Wiese mit wenig Schnee, im Dunkeln abgeschnallt; mit ClauderPClauder, Soldat und LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz um 7h zurück. Der „Dicke“: Ein Kind. JuttaPLietz, Jutta, 1888–1975, verh. mit Hermann Lietz, Tochter von Georg und Bertha von Petersenn noch nicht da.

OMünchenMG-Dienst.

MG-Dienst.; mit ClauderPClauder, Soldat im Tietz. Umzug in die Turnhalle;

Mit LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz im Café geschrieben.

MG-Dienst.

3 – 4 MG-Dienst.; Weihnachtspaket von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann (aus NaumburgLNaumburg, Brief von RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber), 6 – 10 ½Tristan (große Müdigkeit und Husten). Großer Lärm in der TurnhalleLMünchen!Turnhalle.

MG-Dienst.

MG-Dienst.

Abends ist BregazziPBregazzi, Werner, 1895-1974, Arzt, Mitglied des Serakreises da. 🕮194

MG Dienst; mittags: fotografieren lassen.

MG-Dienst.

Abends mit LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz Einkäufe: Spielzeug für seine Jungen.

MG-Dienst.

Nachmittags eingekleidet. Noch ein Paket von BergneustadtLBergneustadt.

Abends mit LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz und SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II im CaféLMünchen!Café, aber keine Ruhe.

Königsgeburtstag: Parade auf dem OdeonsplatzLMünchen!Odeonsplatz.4Ludwig III., von 1913 bis 1918 der letzte König von Bayern, hatte am 7. I. Geburtstag.

Nachmittags mit StehrPStehr, Soldat (dem „Langen“) im CaféLMünchen!Café geschrieben; auch LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz und SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II dort.

Abends mit dem LangenPStehr, Soldat und BregazziPBregazzi, Werner, 1895-1974, Arzt, Mitglied des Serakreises im VegetarischenLMünchen!Vegetarisches Restaurant. LisisPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner Brief von BrügmannsPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV Tod.

MG-Dienst.

MG-Dienst.

Im CaféLMünchen!Café geschrieben; im Bett RugardsPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg Brief gelesen, der Leutnant revidiert die TurnhalleLMünchen!Turnhalle.

MG.

MG; die Gewehre in unser GymnasiumLMünchen!Gymnasium gefahren.

Im CaféLMünchen!Café.

Appell; …, 3 – 6 mit dem langen StehrPStehr, Soldat im SchauspielhausLMünchen!Schauspielhaus „Rose Berndt“ von Gerhart HauptmannPHauptmann, Gerhart, 1862-1946, dt. Schriftsteller; zusammen im VegetarischenLMünchen!Vegetarisches Restaurant.

MG.

MG.

Abends alleine in der Stadt: AntiquarLMünchen!Antiquar (BjørnsonPBjørnson, Bjørnstjerne, 1832-1910, norweg. Schriftsteller) und Buchhandlung; vegetarisches Restaurant.

MG.

MG.B von MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises: ManniPBraschoß, Manni, †1914, Mitglied des Serakreises gefallen!

Abends Paket von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann: Esssachen (Äpfel und Süßes). Mit SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II im Stamm-Café. 🕮

MG.

MG (auf den IsarwiesenLMünchen!Isarwiesen auf Scheiben gezielt).

Abends allein im Stamm-Café. 195

MG.

Mit LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz und seiner FrauPLietz, Jutta, 1888–1975, verh. mit Hermann Lietz, Tochter von Georg und Bertha von Petersenn zu deren VaterPPetersenn, Georg von, 1849-1930, verh. mit Bertha von Petersenn, Vater von Jutta Lietz5Georg von Petersenn. dann durch die Straßen zu einem Kameraden.

MG.

Auf der Kammer; aber umsonst; Briefe geschrieben.

Mit BregazziPBregazzi, Werner, 1895-1974, Arzt, Mitglied des Serakreises und 2 anderen im vegetarischen „Ethos“LMünchen!Restaurant Ethos.6Vegetarisches Restaurant in der Ottostraße.

MG auf der TheresienwieseLMünchen!Theresienwiese (vor der BavariaLMünchen!Bavaria).

7 ½ – 10h Nachtübung, IsarufwiesenLMünchen!Isarwiesen.

Appell usw. bis abends; inzwischen Briefe geschrieben.

Abends mit von SchmudePSchmude, von, Leutnant (kennt MalotkiPMalotki, Hans von, 1890-1914, stud. in Jena Naturwiss., Mitglied des Serakreises) und SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II im Stamm-Café.

Nach den Schießständen bei FreimannPFreksa, Friedrich, 1882–1955, dt. Schriftsteller zum Scharfschießen (2 Schüsse auf den Männchen, selbst kein Reihenfeuer), auf dem Lastauto zurück. 5 – 5.

Abends Einkleiden bis 9h. Essen bis 10h.

Zur Bataillonskammer: Skistiefel. Mittags auf dem Hof fotografiert.7Vgl. Abb. .

Nachmittags Einkleiden meiner Korporalschaft, bis abends 11h; dann selbst gepackt bis ½ 2 Uhr nachts.

Dann bei hellem Licht geschlafen (DienerPDiener, Soldat packt bis 5h).

Ich nehme den eignen Rucksack, in den andern geht nicht alles hinein. 🕮

Skier nach JenaLJena, Sachen nach BergneustadtLBergneustadt. Allgemeine Geldnot.

Veilchen von Frau LietzPLietz, Jutta, 1888–1975, verh. mit Hermann Lietz, Tochter von Georg und Bertha von Petersenn. Im VolksbadLMünchen!Volksbad mit ClauderPClauder, Soldat geschwommen. Einige Einkäufe.

½ 1 feldmarschmäßig angetreten. Zum BahnhofLMünchen!Bahnhof gezogen. Unterwegs Professor PetersennPPetersenn, Georg von, 1849-1930, verh. mit Bertha von Petersenn, Vater von Jutta Lietz. Gesungen. Vor dem BahnhofLMünchen!Bahnhof gestanden. ½ 3 – 7 nach GarmischLGarmisch.OGarmisch Mit von RüttenPRütten, von, Soldat ins QuartierLGarmisch!Quartier (Keinzen FranzPKeinzen, Franz), Betten! Schönes Zimmer. 10h Befehlsübergabe an die Korporalschaftsführer, in den „3 Mohren“LGarmisch!Hotel Drei Mohren.8Hotel Drei Mohren in Garmisch.

Bis 12h Leute bestellt, die am andern Morgen Skier abladen.

8h antreten; Gebirgsskier verpasst. 11h antreten. Nachmittags sehr langer Appell, Einteilungen, immer wieder umgeschmissen: Karpaten­läu­196fer, oder teils Schützen, teils zu den Döberitzer MG. Schließlich Löhnungs-Appell und lange Skier weggebracht. Dann mit LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz und Unteroffizier in KonditoreiLGarmisch!Konditorei; eine Dame bezahlt für alle Soldaten. Nach dem Abendessen mit DienerPDiener, Soldat und von RüttenPRütten, von, Soldat auf den Berghang; in Eile zurück.

8h antreten, zur Garage, die MG-Wagen werden auf Kufen gestellt. Wir hängen dran, hinaus gerückt. Abgabe unserer MG an andre Kompanie. Nach Hause gefahren (alles eben). Brief von LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman. Nachmittags Übungsfahrt mit Leutnant GraebschPGraebsch, Leutnant; die schlechten Läufer werden aufgeschrieben. Abends 8h Befehlsausgabe für die Korporalschaftsführer, dauert lange.

Alle Infanterie exerziert (Leutnant GraebschPGraebsch, Leutnant). Mittags 1h feldmarschmäßig antreten und Marsch ins Tal nach Westen. Biwakplatz, großes Zelt wird aufgeschlagen. Wir stattdessen in den Heustadel, mit Mantel und Brotsack. 7 – ½ 2. Schwedisch gesprochen. Ins Zelt; von RüttenPRütten, von, Soldat kocht uns einen Thee.

2 – 3 Posten auf dem Hügel. Wie schnell vergeht die Stunde. Dann Patrouille mit AbramPAbram, Soldat, ClauderPClauder, Soldat, WeißPWeiß, Soldat usw. Rucksack und Karabiner, mehrmals gefallen. Am Feuer gewärmt. Aufbruch. Schützenlinie unter Feldwebel NietzschkesPNietzschke, Feldwebel Führung. AbramPAbram, Soldat schickt mich mit zweien vor. Verfolgung. Finde RostPRost, Soldat allein dann NietzschkesPNietzschke, Feldwebel Schützenlinie; immer abzählen. Hahn und Herr im Walde. Sammeln; während der Besprechung üben wir Ski. Zeltabbau. Heimweg in der Mittagssonne; müde. Um 1h zu Hause. 5h wieder antreten. 🕮

Zum Scharfschießen; weil neblig, Skifahrt unter Leutnant Graebsch’PGraebsch, Leutnant Führung; Abfahrt korporalschaftsweise mit ThiloPThilo, Soldat. Dann doch scharf geschossen auf aufgesteckte Schützenköpfe. ½ 3 erst zurück.

3 – 5 stehen wir, es soll Gewehrappell sein.

Ich bekomme Geld; endlich aus der Klemme. 7h angetreten, 8h wieder.

Nachts Schwedische Bücher von TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte; drin gelesen: FrödingsPFröding, Gustaf, 1860-1911, schwed. Lyriker Värmlands GedichteBFröding, Gustav!Värmländska låtar.9Siehe LL . Nachts bis 1h Rucksack gepackt.

8h angetreten; genaue Einteilung. Von RüttenPRütten, von, Soldat hat sich streichen lassen, weil nicht Gebirgsläufer. Alles fertig gepackt; Bücher usw. im Militärrucksack nach Hause geschickt. ½ 12 gegessen; Abschied; die spröde blonde Haustochter schenkt mir Zigarren. 197

12h feldmarschmäßig angetreten. Esspäckchen von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. Noch Karabiner. Schweres Gepäck. Zum BahnhofLGarmisch!Bahnhof. Abschied von LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz, von seiner FrauPLietz, Jutta, 1888–1975, verh. mit Hermann Lietz, Tochter von Georg und Bertha von Petersenn. Rede von Hauptmann PaulckePPaulcke, Hauptmann =? Wilhelm Paulcke, 1873–1949, dt. Geologe und Pionier des alpinen Schilaufs. In der Bahn HilfenummernIDie Hilfe, Wochenschrift für Politik, Literatur und Kunst10Die von Friedrich Naumann herausgegebene Zeitschrift Die Hilfe, die Carnap abonniert hatte. Vgl. Carnap an Agnes Kaufmann, 1. X. 1914 (RC 25‑01‑23). gelesen. ½ 2 – ½ 6 nach MünchenLMünchen.OMünchen Bis 10h Listen geschrieben usw.

Regimentssachen gepackt. Einkäufe. 11h eigene Sachen abgeschätzt bekommen. Bilgeri.11Bezeichnung für eine Skibindung. Vgl. TB 28. I. 1915R. Sachen empfangen, Einkäufe. Abends Hauptstraße gebummelt, Einkäufe; Bilgeri Stamm-CaféLMünchen!Café; geschrieben, FrödingsPFröding, Gustaf, 1860-1911, schwed. Lyriker GedichteBFröding, Gustav!Värmländska låtar gelesen.

Sachen Empfang; zum Schuster. Dort auch geschrieben. Nachmittags Sachempfang, Paket nach Hause gepackt, Rucksack möglichst reduziert, wiegt trotzdem 25 kg. Ein Paar Reserveskier zu BirknerPBirkner gebracht, Bilgeri aufmontieren lassen. Brief an TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. 8h Patronenempfang. 9h Skier abgeholt. Mit schwerem Rucksack angetreten, Gaststube, zum HauptbahnhofLMünchen!Hauptbahnhof; saumäßiges Gepäck. Mit den 6ern im Coupé.

HettmerPHettmer, Soldat und RothePRothe, Soldat in Hängematten geschlafen, ich auf dem Boden.

Morgens ganz früh in SalzburgLSalzburg Tee im BahnhofLSalzburg!Bahnhof. Ganz verschneite Landschaft, EnnstalLEnnstal. Mittags warmes Essen in Attnang-PuchheimLAttnang-Puchheim. Nachmittags herzlicher Empfang in LinzLLinz, mit Musikkapelle, viele Offiziere; Oberleutnant LenzPLenz, Oberleutnant bringt ein Hoch auf Kaiser FranzPFranz Joseph I, 1830–1916, Kaiser von Österreich, König von Ungarn und Böhmen aus. Kaffee usw.

Nachts in WienLWienOWien rumrangiert, weiter. 🕮

Weiter, leider nicht nach BudapestLBudapest hinein; durch UngarnLUngarn.

Wir haben einen halben Tag Verspätung; Mittag lange Pause in DebrezinLDebrezin.ODebrezin [Debrecen] Schon viele deutsche Soldaten sind durchgefahren. Viele ungarische Soldaten (Lieder mit Klarinette). Reis und Konservenfleisch. Apfelsinen gekauft.

Kalte Nacht, nicht geschlafen, ohne Heizung. ½ 4 – 5 Uhr nachts auf der Lokomotive.

II / 1915 Immer lange Haltepausen. Morgens freundliche Müllersleute, Schinkenbrot und Speck. Über die TheißLTheiß. Mittags in CsapLCsap.OCsap [Tschop] Apfelsinen, Äpfel, Nüsse, Schokolade im Ort gekauft, alles Judenläden. Alles läuft zum PuffLCsap!Puff. Abends MssLMunkacsOMunkacs [Mukatschewe] schöne BurgLMunkacs!Burg Palanok auf dem Hügel; Löhnung verteilt. Schnell gelaufen und Speck gekauft. Zum Glück fuhren wir weiter. (Nachmittags Zeltbahn und Schnürschuhe zur Bagage gebracht.) In MunkacsLMunkacs198 preußische Verwundete, und russische Gefangene. Abends noch weiter ins Latoneza-TalLLatoneza-Tal. Zum Glück, sonst hätten wir die ganze Steigung marschieren müssen.

Morgens langer Aufenthalt in ZanykaLZanykaOZanyka unten halb vereister Gies­bach, gegenüber im Wald Eisenquelle. Die ersten 6 paar Schüsse hörbar. Weiter nach WolowezLWolowez.OWolowez EndstationLVoloez!Endstation, wir bleiben aber bis nachmittags im Zug. Hier oben endlich ziemlich viele schneefreie Hänge und endlich ausgestiegen; der 1. Flieger über uns. Zum Biwakplatz. Im Dunkeln Zelt aufschlagen, Stroh am BahnhofLVoloez!Bahnhof geholt, ebenso Brot und Fleischkonserven. Im Zelt mit der 1. Korporalschaft, geschlafen zwischen dem bärigen ProschPProsch, Soldat und dem alten ToppPTopp, Soldat, der Wachhabender ist. Schönes Feuer im hängenden Rost. Trotz Mantel ziemlich kalt. Weste aus dem Rucksack zu holen stört leider zu sehr. Dem ToppPTopp, Soldat ist’s zu eng, er geht, nachher tausche ich mal mit ihm. Einmal kurz eingeschlafen, schreiend erwacht. Der Frost schüttelt mich, also an Schlafen nicht zu denken. Dadurch zuweilen miese Stimmung: Werde ich aushalten, wenn’s so weiter geht, und schlimmer wird? Aber die andern, zum Trost, schlafen meist auch nicht. Nachts einmal hinaus, prachtvolles Lag Lager mit den „Lappenzelten“ im Vollmond. Morgens wird man frischer. Es wird Kaffee gekocht, ungezuckert, mit Brot. Man tritt hinaus. Alle haben gefroren. Die Sonne kommt, man ist munter. Zelte abschlagen, aufpacken. Bilgeri zum 1. Mal angeschnallt, losmarschiert. Schweres Gepäck (zwar Zeltbahn und Schnürschuhe zur Bagage gegeben), aber ganz erträglich. Viele Kolonnen, buntes Bild, ruthenische Tracht, weiße Lederjacken mit buntem Lederbesatz. Schönstes Wetter, schöne Berge (PikulLPikul), wieder hinunter, der Rucksack wird zu schwer, ich baue mit von SchmudePSchmude, von, Leutnant einen Schlitten. Unten ein Dorf, Zucker bei einem Juden gekauft. Abends nach AlsovereckeLAlsoverecke.OAlsoverecke [Nyzhni Vorota] Die Unteroffiziere und wir für sich, die andern suchen sich Quartier. Mit ThiloPThilo, Soldat zum Juden und Schokolade gekauft. Mit AuerPAuer, Soldat in der Wolldecke geschlafen (der Schreiber mit dem großen Schnurrbart). Mit DienerPDiener, Soldat gekocht: Erbsensuppe, Gulasch. 🕮

½ 8 Uhr weg; zuerst 1h Rucksack geschleppt, Quälerei. Schlitten. Zum Verezka-PassLVerecke-Pass hinauf, immer Zickzack. Von unten die vielen Kolonnen oben. Oben die Grenze nach GalizienLGalizien, 2 Häuser, dann hinunter. Viele Unterstände am Weg. Unten über den Fluss, zu durch das ganz zerstörte Dorf KlimieĉLKlimieĉ.OKlimieĉ [Klymez] Es wird dunkel. Wir müssen trotz Protestes anschnallen und aufsacken. Aufstieg zur LysaLLysa (1000 m). Alle werden elend müde. 199 Oben Artillerie­kolonnen. Abfahrt. Unten wieder viel Stockung. 11h im Dorf TucholkaLTucholka.OTucholka [Tukhol’ka] Ein paar Pausen von ½ Stunde haben wir, trotzdem nur 25 km zurückgelegt. Quartiersuche. Schließlich zeigt Feldwebel VogtPVogt, Soldat uns ein Haus. Mit Oberjäger MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat oben im Stroh geschlafen.

Morgens müde, alles antreten; Freiwillige zur Patrouille vor. Ich sofort mit. Weißer Windanzug, ThiloPThilo, Soldat und ClauderPClauder, Soldat auch mit. In langer Kolonne (30 Mann) die Straße vor zum Divisionskommando. Hungrig und müde; Kehrtmarsch. Bei Feldküche auf der Straße Halt, gut und reichlich. Dann Befehl: Weil wir noch unbekannt und russische Skiläufer gesehen, zu gefährlich. Nach Hause. Leutnant sagt, wer diese Patrouille gemacht hat, braucht 2 \(\times \) nicht Wache zu stehn. Die Infanterie unten in der warmen Stube ist weg; wir ziehen ein. Wir kochen Kakao, Tee. Auf der Bank geschlafen. Nachts kommen MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat usw. von einer Patrouille. Ich lege mich auf den Boden.

Ausgeschlafen. Um 10h erst hinunter, die Köche sind da. Anscheinend kein Dienst. Mal wieder gewaschen. Die Es sind 30 Leute auf Patrouille. Mit ClauderPClauder, Soldat usw. kleine Übungsfahrt, die Kommandos für die Haubitzen telefonieren gehört: Gabel 62/630012Militärische Ortsangabe. erschossen, Feuer frei, Wirkungsschießen. Bei der Artillerie unten Essen bekommen. Bei den Haubitzen zugesehen, 7200, etwa 45o Erhöhung. Schließlich ½ 5 gibts Essen von der Kompanie. 6h antreten, nichts los. 8h antreten, Kaffee, Brotverteilung. Ziemlich kalt. Die Korporalschaft endlich mal besucht (ThiloPThilo, Soldat und die 6er). Sie erzählen von der Patrouille, unser Oberleutnant von Renz?PRenz, von, Oberleutnant scheine leichtfertig vorzugehen. Ins Quartier, enger Platz auf dem Boden, aber warm.

7h der Befehlsempfänger bringt nichts, 8h ebenso, 9h9h ich besuche ThiloPThilo, Soldat usw., noch kein Befehl. Mittagsessen, noch kein Befehl. Beutezug mit ClauderPClauder, Soldat usw. nach Zucker und Backobst, nichts gefunden. Abends noch kein Befehl. Endlich: Am andern Morgen feldmarschmäßig.

½ 8 mit vollem Gepäck antreten, Kaffee. Es soll neue eiserne Portionen geben, also schleunigst noch mit ClauderPClauder, Soldat 1 Gulasch gegessen. Wir sollen den Rucksack erleichtern. Ich hole mir stattdessen sogar noch meine lang entbehrten Schnürschuhe wieder. Mittagessen, dann bepackt antreten. Langes Zusammenzählen, bis alles stimmt. Die Straße ist zu schmutzig, wir müssen auch noch die Skier tragen. Schwere Last. Nieder­200drückend. Endlich mal Pause. Vor MowaraLMowaraOMowara auf der Höhe Artilleriestellung, die mit Schrappnells beschossen wird. Wir gehen weiter, aus dem Wald hinaus. Feindliches Feuer. Kolonne zu einem, 20 Schritt Abstand und ruhig weiter. Das Gesicht weggedreht; Wölkchen beobachtet: Dann auch Infanteriefeuer, unangenehmes 🕮 scharfes Pfeifen. Schließlich Deckung hinter der rechten Straßenböschung. Auch die Bagage kommt nach. Ich zähle die Korporalschaft; SockelPSockel, Soldat verwundet (Penis), OttoPOtto, Leutnant kommt ohne Skier durch den Schnee nachgekrochen. Von SchmudePSchmude, von, Leutnant ist der Skistock angeschossen und der Fußknöchel angeprallt. Leutnant GraebschPGraebsch, Leutnant läuft vor, wir bei einbrechender Dunkelheit mit 20 Schritt Abstand. Inzwischen angebrannte Graupen aus der Feldküche. Die Dorfstraße zwischen den Bauernhäusern fortwährend beschossen von Infanterie und Maschinengewehren.

PoharLPohar.OPohar Langgezogenes Dorf. Endlich kein Schießen mehr. Das Gepäck wird schwer. Endlich vor dem StabsgebäudeLPohar!Stabsgebäude. Schließlich ins QuartierLPohar!Quartier. ThiloPThilo, Soldat hat gutes für uns gefunden, für die ganze Korporalschaft, daneben der Pferdestall. Bei den Infanteristen bekommen wir Pflaumenreis. 8h mit den Unteroffizieren beim Leutnant. Verteilt die Nachtpatrouillen. Bin müde, aber ThiloPThilo, Soldat sucht nach Leuten für seine schwierige Aufgabe; will mit, aber es sollen noch Leute für den folgenden Tag bleiben. Tee gekocht, zwischen den Fahrern GüttlerPGüttler, Soldat und ErnstPErnst, Soldat geschlafen, nicht so recht warm.

½ 5 Uhr kommen Feldwebel NietzschkePNietzschke, Feldwebel und ProschPProsch, Soldat; ich muss mit allen, die nicht auf Patrouille gewesen sind und einigen aus andern Korporalschaften bei der KircheLPohar!Kirche Doppelposten stellen und außerdem 4 Mann Patrouille nach Norden schicken. Wir finden die KircheLPohar!Kirche mit den drei Holztürmen. Nahe dabei guter Platz für Posten. Licht am Haus, WachstubeLPohar!Wachstube. Frauen und Kinder können kein Deutsch. Machen uns aber Licht. Brief an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann. Bouillon gekocht. Tagebuch. Draußen schon sonnige Schneelandschaft. Inzwischen kommt mal Doktor BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier rein, der alte Balkan­krieger; soll zu besonderer Vorsicht mahnen; er versteht das Requirieren, die Leute sind freundlich. Um 8h kommt Befehl, bis nachmittags 5h zu bleiben. Geschrieben an RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber und EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. Einzelne Leute gehen und holen Sachen zum Essen usw. Mittags gekocht. Prachtvolles Sonnenwetter. Auf der Galerie im Warmen gesessen. Um 5h schick’ ich zum Feldwebel um Befehl zum Einziehen der Wache. Plötzlich kommt der ganze Trupp vorbei, im Windanzug; NietzschkePNietzschke, Feldwebel sagt uns: Schnell nach Hause Dauerlauf und nachkommen. Alles zusammengerauft, schnell in den Ort. Socken vom Ofen, Schuhe, usw. schnell in den Rucksack, Mantel drauf, an die Bagage gehängt, Windanzug dran, angehängt, Skier an, los. Es wird dunkel. 201 Man sagt mir, warum ich nicht Windanzug anziehe; na, wenn ich auch so durchkäme; also Umgehungsversuch der Russen? Ich horche von Zeit zu Zeit, möchte nicht gerne in russische Gefangenschaft geraten. Endlich kommt NietzschkePNietzschke, Feldwebel. Dann bald Rucksackdepot. Eben laufen die übrigen ab. Wir warten auf die Bagage, Pferde und Wagen werden geordnet. Mit Gepäck ein paar Häuser weiter, ich komme zum Sanitätsunteroffizier Doktor BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier ins Haus. Man erfährt die gespannte Lage. Wir müssen den Ort unbedingt halten. Doppelposten ausgestellt. Ich gehe um ½ 9 mit LorenzPLorenz, Soldat auf Patrouille, sollen den Berghang sichern und mit II/43 Fühlung gewinnen.13Vermutlich II. Bataillon des Infanterieregiments 43. Wir steigen die Wiese schräg nach rechts hinauf, bis zu dem Einschnitt im Bergrücken, der zur KircheLPohar!Kirche ausläuft. Oben auf dem Kamm, auch hinübergeschaut. Nichts zu sehen. Prachtvoller Sternenhimmel. Rechts auf dem Berg Gewehr- und MG-Feuer, hier aber nichts zu hören. Weiter, zuweilen über den Kamm ins Tal geschaut, zuweilen durch den Wald oder diesseits den Wald umgangen. Oft schwierige Fahrt. LorenzPLorenz, Soldat wird müde. Zuletzt sehr steiler Hang, schwierig hinunter zu kommen. Stehe unten und warte auf LorenzPLorenz, Soldat, esse kalten Gulasch aus der Konservenbüchse. Wir fahren hinab zur Straße im Tal und sind richtig schon etwas über unser Quartier hinaus. ½ 12 wieder dort. Melde BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier‚ 🕮 bin betrübt, dass weder Kompagnie noch Russen gefunden; man ist aber zu meiner Freude befriedigt von der ordentlich durchgeführten Patrouille, Leutnant GraebschPGraebsch, Leutnant ist auch im Quartier. Wir sitzen weiter in Alarm­zustand, umgeschnallt, Karabiner in der Hand. Alle Viertelstunde wird abgezählt, um die Leute zu wecken. Schließlich wird das abgeschafft, und man schläft, wenn man kann. Auch ich, auf der Bank. Ganz früh zu ProschPProsch, Soldat hinauf. Oben sieht man schon die herrlichen sonnigen Höhen.

Es werden immer weiter Posten und Patrouillen ausgestellt. Ich laufe vormittags eine Patrouille auf dem gegenüberliegenden Berg, wo auf einen Mann 6 Schüsse abgegeben sein sollen. Mit SchmudePSchmude, von, Leutnant usw. beobachte ich oben bei einem Häuschen, an das wir uns nur zaghaft herantrauen, weit weg auf dem hintern Berg einen Schützengraben und Leute, die in Kolonnen zum Graben hinaufsteigen. Wieder hinab. Unterdessen ist eine Stafette eingerichtet nach KryweLKrywe zu, der Patrouille entgegen, die MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat mit 12 Mann nach DolskiLDolski gemacht hat. Aber MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat kommt bald selbst schon an. Er hat die Verbindung mit der 3. Garde­division gefunden, die haben ihm aber im Übereifer einen Mann erschos­202sen. Nachmittags macht Infanterie 43 die Stafette. Abends gehe ich mit von SchmudePSchmude, von, Leutnant und BirkePBirke, Soldat, alle leicht müde, auf Patrouille, um den linken Flügel unserer Infanteriestellung aufzusuchen. ½ 6 – ½ 9. Erst wieder auf den alten BergLPohar!Alter Berg, dann hinab zur KircheLPohar!Kirche, getretener Weg, verharscht. Wir schnallen ab. Oben der Feldwebel links in der HolzhütteLPohar!Holzhütte, links auf der Spitze der letzte Graben, kann zum Glück den Taleinschnitt und gegenüberliegende Kuppe sichern. Hinab, ich allein angeschnallt. Zum Leutnant, dem Zugführer von 43. Ziemlich ungnädig, dass man über seine Leute anders verfügt habe! Zurück, BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier gemeldet, Meldung geschrieben, zum Leutnant gebracht. Schläft schon, ist zufrieden, den Fehler hat nicht er, sondern NietzschkePNietzschke, Feldwebel ohne sein Wissen gemacht. Er erzählt mir vom Beförderungsvorschlag und gratuliert schon. Über die Meldung des gegenseitigen Sicherungsentschlusses recht zufrieden; sei ihm wichtiger als die andere Meldung, die die anderen so aufregt: Ein Infanterist ist von KryweLKrywe durchgekommen und sagt, starke russische Patrouillen durchsuchten dort die Häuser. GraebschPGraebsch, Leutnant hält es für nicht so ernst, trotzdem ist verschärfter Alarmzustand befohlen. BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier hat aber für uns Erleichterungen erbeten, wir dürfen schlafen, aber umgeschnallt. Er hat mir auch schon vorher (nach meiner Patrouille) von der Beförderung verraten. Er hat ein gutes Herz, bei all seiner großen Strenge und kriegerischen Härte (in Bezug auf Disziplin). Ich vertrage mich sehr gut mit ihm, der doch so leicht anschnauzt und Strafwachen hageln lässt, da er sieht, dass ich mich anstrenge. Die Nacht verteilt er, ich bin nicht Wachhabender; habe ja auch in der vorigen Nacht meist den Dienst versehen, während HagmannPHagmann, Soldat viel schlief. Trotzdem helfe ich viel und komme nur wenig zum Schlafen. Gegen morgen wird erlaubt, abzuschnallen.

Weitere Erleichterung, wir dürfen ins Freie ohne zu fragen, aber nur dicht beim Hause (Windanzug ausziehen, abschnallen). DienerPDiener, Soldat hat vormittags Wache, ich ruhe mich noch aus, sorge etwas für den kranken ThiloPThilo, Soldat, lese eine BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist-Sonate, esse geröstetes Brot mit requirierter Butter und Käse. 12h Waffenappell, SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II putzt für mich. Für Löhnung ist noch kein Geld da. 1h plötzlich Befehl: Windanzug an, antreten mit Skiern. Schon kommt der Leutnant mit der Karte: Unsere Aufgabe, einen Umgehungsversuch einer russischen Kolonne um den linken Infanterieflügel zu erkunden und eventuell verhindern. Aber 🕮 wo und wie weiß der Major selbst nicht. „Ich erwarte, dass der Gefreite Carnap besonders schnell fertig ist und mit 3 Mann die Spitze übernimmt.“ Also fix, die Skier noch flüchtig gewachst. Mit KrumteichPKrumteich, Soldat, DienerPDiener, Soldat und RohdePRohde, †1915, Soldat. Nur trockenes Brot 203 eingesteckt. Aus der Feldküche noch schnell etwas kaltes Essen von ge­stern gelöffelt. Los. Auf halbem Weg zur KircheLPohar!Kirche links auf die Wiese schräg rechts hinauf. Dann in einer Bachrinne senkrecht. Plötzlich ein Schuss. Geht’s wirklich los? Schließlich zurück und weiter unten um den Berg herum. Der Leutnant kommt. Wohl verirrte Kugel, da wir keinen Knall hörten. Also weiter. Oben schimpft er, weil wir, die Spitze, uns nicht sorgfältig genug in Deckung gegen Sicht halten. Schließlich führt er; ausgezeichnet, am Waldrand, oft horchend. Im andern Tal kaum was zu nichts zu sehen, auf den Bergen drüben Schützengräben, auch Leute sieht man dabei herumspazieren. DienerPDiener, Soldat auf dem Damm, sieht nichts. Kriegsberatung im Heuschober. Offenbar hat der Major selbst nicht recht gewusst. Man schießt auf uns von dem gegenüberliegenden Berg, aber immer viel zu hoch. So viele Leute halten sich doch nicht vorsichtig genug hinter den einzelnen Tannen in Deckung. RohdePRohde, †1915, Soldatwird zum linken Infanterieflügel, den ich ja zeigen kann (man sieht den Schützengraben) geschickt. Er spricht dort mit dem Feldwebel; die wissen nichts von Umgehung. Rückmeldung an den Major, wir gehen nach Hause. Alle sind allmählich das viele Postenstehen und Patrouillieren müde. Die Nacht muss aber noch eine weitere Dauerpatrouille gestellt werden (2-stündig), am ganzen Berghang entlang, von der Schlucht bis zu dem Einschnitt an der KircheLPohar!Kirche, am unteren Waldrand entlang. Wir kochen noch Kakao und Tee usw.; ich wärme mir noch gestriges Essen auf der Feldküche auf. BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier schickt einen Bericht an den Feldunterarzt (siehe hinten in diesem Notizbuch).14Dieser Bericht ist nicht überliefert. Ich bin aber noch relativ munter, würde mich zu einer interessanten Patrouille sofort melden, weiß allerdings nicht, woher ich die Leute dazu bekommen sollte. Ich bin zuerst Wachhabender. Um 9h kommt das Essen, für mich und die Posten noch aufgewärmt. Um ½ 12 löst DienerPDiener, Soldat mich ab. Ich lege mich auf der Bank schlafen.

Um 7h übernehme ich wieder die Wache. Um 8h kommt Befehl: 9h Appell mit geschmierten Schuhen und geölten Skiern. Wir haben nur noch wenig zu essen, ich breche meine „eiserne“ Schokolade an. Während des Wachtdienstes schreibe ich etwas. Von uns 6 Oberjägern sind glücklich 4 krank, und BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier und ich müssen uns einfach abwechseln. Um 1 kommt DienerPDiener, Soldat doch und nimmt mir die Wache ab. Nachmittags wird auch BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier krank, kotzt und scheißt, ebenso wie ThiloPThilo, Soldat schon längst. Also ich halte es wirklich am besten von allen aus? 4h in den Ort zum II/43, 204 Löhnung holen. Aber der Zahlmeister noch nicht da. Vergeblich warten. Die Infanteristen singen und erzählen. 7h zurück. Essen aus der Feldküche aufgewärmt (9h). Helfe KrumteichPKrumteich, Soldat etwas, der zum ersten Mal Wache hat. Es kommen wieder unsinnige Alarmnachrichten oben von ProschPProsch, Soldat; umschnallen und Windanzug; immer 6 Mann auf Posten. ProschPProsch, Soldat glaubt, dass seine Vorposten heftiges Gewehrfeuer haben, dabei ist’s ganz hinten weit auf dem Zwinin IILZwinin II.15Die Bezeichnungen „Zwinin I“ und „Zwinin II“ beziehen sich auf die Himmelsrichtung, aus der man auf den Berg schaut. Um 1h allerhand Aufregung: 2 Infanteristen sollen auf Befehl von Leutnant GraebschPGraebsch, Leutnant je einem Skiläufer mitgegeben werden‚ 🕮 um nach KryweLKrywe und in die Schlucht aufzuklären. Es werden Leute geholt, das dauert BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier zu lange; außerdem wie kommt ZimmermannPZimmermann, Soldat erst auf den 2. ausdrücklichen Befehl her und weigert sich dann, als ihm befohlen wird, um 3h wieder zur Wache zu erscheinen.

Um 3h nachts übernimmt DienerPDiener, Soldat die Wache. Ich schlafe bis 7, oder länger. Dann übernehme ich die Wache für BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier, der schlapp macht und sich hinlegt, aber schließlich durch Eieressen wieder munter wird. 2. Gesundheitsbericht, siehe Notizbuch hinten.bNicht überliefert. Endlich Löhnung, aber kl kein Kleingeld. Vorher um 8h Appell. Wir stellen tags nur 4 Posten, daher Zeit zum Ausruhen. Ich schreibe etwas. ThiloPThilo, Soldat ist so munter, dass er mittags wieder die Wache übernimmt. Abends ½ 9 kommt der Leutnant auf die Wache, Befehlsausgabe. Er berichtet auch ostpreußische Erfolge, und von der Mannschaft der Emden und Karlsruhe.16Die SMS Emden und die SMS Karlsruhe waren deutsche Kriegsschiffe. Ich habe Wache bis Mitternacht. Schreibe an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann weiter. Dann schlafe ich endlich mal auf dem Boden, infolgedessen vorzüglich bis ½ 8.

Schöner Morgenkaffee; gestern ist Zucker und Speck verteilt worden; 8h Appell, es gibt Brot. Also Schlemmerei. Warmes Tauwetter, deshalb 2‑Stunden Posten. Ich habe heute frei, schreibe. Mittags Leutnant GraebschPGraebsch, Leutnant und MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat zum Huhnessen eingeladen. Der Leutnant erzählt, dass man mit den Beförderungen Schwierigkeiten macht, von vorge den zum Gefreiten vorgeschlagenen 5 wird’s wahrscheinlich 1, von mir sagte er nichts. Übernehme von 3 –  2 – 8 Wache, gehe aber ½ 4 – ½ 7 mit ThiloPThilo, Soldat und OttoPOtto, Leutnant auf Patrouille. Links vom PetroleumwerkLPoha!Petroleumwerk den Weg hinein, rechts hinauf, durch Wald, schwierig. Dann abgeschnallt und durch beintiefen Schnee zur Höhe eines Vorberges des Zwinin IILZwinin gestapft. 205 Von dort prachtvoller Überblick über den Kamm der ganzen Kette Zwinin IILZwinin II. Wir sehen 2 große und etwa 5 kleine Schützengräben, ThiloPThilo, Soldat zeichnet Ansichtsskizze. Wieder hinab, Skier an und an der Zwinin-KetteLZwinin-Kette rechts hinüber gefahren; unterdessen dunkel. Auf Fahrweg um unsern vorliegenden Berg herum, purzelhafte Abfahrt. NietzschkePNietzschke, Feldwebel ist im WachtlokalLZwinin!Wachtlokal und wird geneckt. BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier ist auf Spionssuche; schließlich sind im ganzen 8 Leute hier versammelt, werden aber nach Hause geschickt, da man doch nichts nachweisen kann. Schlafe zum Glück wieder auf dem Boden. Fast alle haben sich allmählich wieder erholt, zum Teil auch durch Eier und das Huhn.

¾ 5 geweckt, übernehme Wache für HagmannPHagmann, Soldat. Schreibe. Es regnet, ich freue mich aber nicht, wie die andern, hoffe immer noch auf einen Dienst, der dem Charakter der Truppe besser entspricht. Von 8 – 2 weiter Wache. Wegen der schwindsüchtigen Frau zieht ThiloPThilo, Soldat um, ich will mit ihm. KrumteichPKrumteich, Soldat ist krank, geht abends weg. Gegen 4h mit BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier in den OrtLPohar Petroleum holen, begegnen Doktor LenelPLenel, Feldarzt. HätmerPHätmer, Soldat ist mit, sieht schrecklich aus, traurig. BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier ist betrübt, dass ich umziehen will. Abends hinüber. Gut geschlafen in dunkler, ruhiger Stube, aber morgens etwas kühl. 🕮

8h Appell; ich bekomme den Ortsdienst; es sind wieder 63 Köpfe statt 56 von den 83. Brot und Speck wird verteilt. ThiloPThilo, Soldat hat Wache und skizziert, ich schreibe. Nachmittags mache ich die Aufzeichnungen fertig (bis Blatt 12) und schicke sie mit 2 Briefen an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann fort, durch KottPKott, Soldat, der wieder nach MünchenLMünchen kommt.17Vgl. Carnap an seine Mutter, undatiert (RC 025‑09‑53), wo diese Aufzeichnungen und die zwei Briefe erwähnt sind. Die Aufzeichnungen selber sind nicht überliefert. Vgl. TB 15. III. u. 7. IV. 1915. Ich habe Ortsdienst, deshalb keine Wache. ½ 11 zum Leutnant, stelle mit ihm und MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat den Doppelposten am Wald auf. bis¾ 12 bis ¾ 2 Posten revidiert. 2 – 4 geschlafen; ich war sehr müde geworden durch das Gehen im Harsch, der immer durchbricht.

4h wieder auf Revision. Zuerst Schluchtposten. RohdePRohde, †1915, Soldat und SeifertPSeifert, Soldat sind eben abgelöst und kommen mir entgegen. SeifertPSeifert, Soldat hat um 2h im Wald Lichter und sich bewegende Gestalten gesehen. Da kommt auch schon der Doppelposten HeidrichPHeidrich, Soldat— ? zurück und meldet, dass 3, 4 Leute, eine förmliche Schützenlinie sich sprungweise über die Wiese bewegt. Ich schicke SeifertPSeifert, Soldat zur Wache, um zu melden. Ich gehe mit RohdePRohde, †1915, Soldat weiter, 206 um näher zu untersuchen; RohdePRohde, †1915, Soldat immer 10 Schritt voran. Ich sehe mich um, der Doppelposten folgt uns nicht; weiter über den Punkt des Postens, Wegkreuzung, Tanne, bis zum Haus, nah am Waldrand. Nichts zu sehen und zu hören. Zurück. Unten kommt Leutnant und MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat, BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier, RothePRothe, Soldat usw.; alles ist alarmiert. Wir sollen nochmal vor und näher untersuchen, ob Spuren am Waldrand sind. Mit RohdePRohde, †1915, Soldat und RothePRothe, Soldat ums Haus und an den Waldrand. Alles zurück. Hinter dem Verhau liegen Leute, die übrigen mit Gepäck angetreten an der Wache. Der Leutnant spricht von Gespenstersehern und lässt durch MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat erklären, dass ein Posten immer erst näher zu untersuchen hat, wenn er etwas Verdächtiges sieht, entweder durch Nähergehen oder durch Schießen. Müde hingelegt um ½ 7; 8h wieder Appell, dann Wache 8 – 2. Besuch des Majors, er kommt aber nicht zur Wache. ½ 1 zum Leutnant, die Korporalschaftsführer. Der ganze Trupp muss in den Schützengraben, bis das Bataillon Verstärkung von einem Ersatzbataillon bekommt. Zuerst soll die Gruppe, die schon oben ist, abgelöst werden, dann weitere hinauf, so dass immer 3 oben, 3 unten sind. Schnell noch gegessen, Strümpfe umgezogen, Windanzug grau angezogen. 3h angetreten. ½ 4 weg. Schweres Gepäck. Bald Befehl: 10 Schritt Abstand. Einige Kugeln pfeifen. Quartier gesucht. Bei unserm alten Quartier schmeißt uns der Feldwebel raus. Wir besehen am Bach die Müttich-MühleLPohar!Müttich-Mühle, mit starkem Rauschen. Aber ohne Beleuchtung und zu eng. Wir finden gutes Quartier, die ganze Gruppe, und MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat; der muss abends noch rauf. Wir unterhalten uns über NietzschkePNietzschke, Feldwebel, er wird kräftig geneckt.

Infanterie liegen mit uns im QuartierLZwinin!Quartier, wir beneiden sie um die gute Verpflegung, täglich warmes Essen und außerdem eine Gulaschbüchse, österreichischer Zucker-Kaffee, Honigbonbons usw.; sie schenken uns 2; einer probiert Skilaufen usw. Nachmittags kommt plötzlich ThiloPThilo, Soldat: Sofort fertig machen zum Schützengraben. Rucksack kräftig erleichtert, weißes Bündel unten gelassen. Wir müssen Skier mitnehmen, um als Patrouille zu untersuchen, ob die russischen Gräben wirklich geräumt sind. Um 4h los. Auf den ersten Hügel; deutsches MG. Hinunter, kräftiges Feuer, einige Zeit im Wald in Deckung gelegen. Zweimal über freie Flächen, immer einzeln im Dauerlauf; auf jeden Einzelnen wird geschossen, niemand getroffen. LorenzPLorenz, Soldat begegnet uns mit Meldung: 3 Leichtverwundete, 1 schwere Verwundung: RohdePRohde, †1915, Soldat mit Gehirnschuss. 🕮 Dann begegnet uns BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier, den Arm in der Binde; betrübt, weil noch keinen Schuss abgegeben. Will nach MünchenLMünchen fahren, auf Wiedersehen in 3 Wochen. Da die Russen heftig feu­207ern ist Patrouille überflüssig, wir lassen die Skier im Tal. Schon dunkel, letzter Anstieg, wir werden heiß und nass; oben Vorsicht, dass wir die schönen Unterstände nicht eintreten. Deren Dach ist aus Tannenzweigen mit Heu und Erde bedeckt, dem Erdboden gleich. Alles zur Besichtigung in den Graben gekrochen. DienersPDiener, Soldat Korporalschaft zieht hinab und schleppt den schwer verwundeten RohdePRohde, †1915, Soldat mit. Der Leutnant: „Da haben mir die Schweine meinen besten Schützen abgeschossen.“ Posten werden aufgestellt und Schanzarbeit verteilt. Ich revidiere 9 – 10, greife auch selbst zur Picke. Wecke dann die Nächsten und instruiere. ½ 11 schlafen gelegt, mit HirschfeldPHirschfeld, Soldat, SeifertPSeifert, Soldat und 3 andern. Wirklich gemütlich und warm. Nach einiger Zeit bekomme ich Schüttelfrost, das zappelt immer durch von oben bis unten, sehr ungemütlich. Ich vermute Influenza, deshalb nicht dicht an die andern gelegt. Endlich bin ich eingeschlafen. Um 1 durch Infanteriesoldaten geweckt, die uns ablösen, die Verstärkung der 43er. Wir wären lieber diese Nacht noch oben geblieben. Also zusammen gepackt, einen Skistock aus dem Schützengraben geholt. Fühle mich sehr schlapp, liege mit Rucksack und Karabiner wartend. Beschwerlicher Abmarsch, starke Leibschmerzen. Unten müssen wir noch die Skier nehmen. Es geht schwer. Links, wo der Berg flacher ist, hinüber, hinab ins Dorf. Zuweilen jagt uns eine Leuchtkugel der Russen nach: Kolossal helles grünes Licht, lange leuchtend, die Russen treffen aber niemand. Im DorfLPohar ein paar Mal ausgeruht. Vor dem FeldwebelhausLPohar!Feldwebelhaus an die Straße gesetzt und geruht; dann ins QuartierLPohar!Quartier, vollständig besetzt; schlage mich dicht an die Tür vor den Ofen und schlafe.

Morgens, m als alles aufsteht, mit OttoPOtto, Leutnant ins große Bett und weiter geschlafen. 8h weckt uns MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat, die andern sind schon zum Appell. Auch hingegangen, später mit BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier gesprochen, der schickt mich ins Revier. Habe Kopfschmerzen, bin sehr schlapp, der weite Weg fällt mir schwer. „Fieberhafte Erkältung“, bin erfreut, keiner Spur von Drückebergerverdacht zu begegnen; nur Zwieback und Tee, schlafen. Beim Feld­webel krankgemeldet und im Hinterstübchen schlafen gelegt. Es kocht mir keiner Tee, ich habe schrecklichen Durst. Nachmittags kommt BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier, er will doch nicht nach MünchenLMünchen, es lohnt nicht. Er will nach MunkaesLMunkaes fahren, in einem Wagen Tag und Nacht, Schokolade usw. einkaufen und Post holen. Ich bewache sein Gepäck. Inzwischen zieht alles um, westlich, in die Nähe der KircheLPohar!Kirche. Ein Schlitten nimmt zum Glück mein Gepäck mit, bis zum Appell, dann schlepp ich’s weiter in ein Quartier wo RothePRothe, Soldat, HauschildPHauschild, Soldat, BirkePBirke, Soldat, OttoPOtto, Leutnant, SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II wohnen. Koche mir Bekomme endlich Tee 208 und koche dann auch, schmeckt mir aber nicht. Ich habe fast keine Lust zu essen. Früh schlafen.

½ 8 Revier, bolus alba18Medikament gegen Verdauungsstörungen. wegen etwas Dünnpfiff. Immer noch Fieber und keinen Appetit. Schlafe weiter. Abends brützeln alle Brot oder Zwieback in Speck usw., ich beneide sie um den Appetit. 7h abends aufs Revier, um wieder bolusalba zu trinken. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat gratuliert mir, mir ist noch nichts bekannt gegeben. Zu ThiloPThilo, Soldat auf die Wache, gegenseitig gratuliert.19Beförderung zum Oberjäger. Vgl. Rudolf an Anna Carnap, 24. II. 1915 (RC 25‑01‑45). Ins QuartierLPohar!Quartier, RothePRothe, Soldat gratuliert. Die 4 Sechser gehen auf Wache, SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II unterhält sich mit der MatkaPMatka, zeigt ihr Fotos usw., sie wäscht ihm Hemd dafür. Schlafen. Nachts kommt SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II von der Wache, soeben sei die Post gekommen. 🕮

Tauwetter und Regen. ½ 8 umgeschnallt bis Revier, gesund, nur noch bolusalba. Zum Feldwebel und Leutnant gemeldet. Auf der Wache die Post für mich; 13 Päckchen, 3 B, 1 K. Übernehme die Wache 10h. Packe teilweise aus und in Beutel. Lese die Briefe, von SchmudePSchmude, von, Leutnant näht mir die Tressenecken an den Kragen. ThiloPThilo, Soldat, MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat und von SchmudePSchmude, von, Leutnant essen von meinem Gebäck und Quittenschnitten, ich Zwieback und 2 herrliche Pflaumen. Bis nachmittags 6h. Abends zum Leutnant, RohdePRohde, †1915, Soldat ist gestorben, seine Korporalschaft hält die Nacht Ehrenwache. Wir haben Warnung vom Regiment, der Leutnant sagt, es ist diesmal besonders gefährlich, der Oberst hatte viele Offiziere versammelt. Also viele Posten zu stellen, umgeschnallt geschlafen. Es passiert aber nichts. Am andern

11 – ½ 3 Patrouille mit HagmannPHagmann, Soldat und 2 Leuten, ob die Schützengräben zwischen 1038 und 943 wirklich verlassen seien.20Die Zahlen sind militärische Ortsangaben. An der KircheLPohar!Kirche hinauf, Stellung der 5. Kompanie passiert, zur Unteroffizierwache. Selbstverständlich seien die Gräben noch besetzt, diese Nacht seien auf den Posten noch Salven abgegeben worden. Zum Bach hinunter, hinüber, entlang, zu einem Wald hinauf. Abgeschnallt, Windrock grau angezogen, durch den Wald hinauf. Ich noch ziemlich müde. Zuweilen durch freiere Stellen, vorsichtig geäugt, dann hinüber. Oben deutliche Aussicht nach rechts auf die Gräben; durch ThilosPThilo, Soldat Glas sehe ich deutlich die Gestalten sich erheben, bewegen und miteinander sprechen. Durch das Waldstück nach links, da sieht man die Gräben links bis 1038, meist nur Doppel­posten. HagmannPHagmann, Soldat zeichnet alles; wieder hinunter. Dem Leutnant mündlich 209 gemeldet. Ins QuartierLPohar!Quartier: Nachmittags 4h soll RohdesPRohde, †1915, Soldat Begräbnis sein; hinten weit zu seinem Grab gegangen, er wird auf dem Schlitten aufgebahrt. Der Major wünscht aber, dass auffälligere Ehrenbezeugungen wegfallen. Ich bekomme wegen der Patrouille keine Wache. Die andern wollen wegen der Flöhe umziehen, ich deshalb mit SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II ins WachlokalLPohar!Wachlokal zu MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat und ThiloPThilo, Soldat. Doch besinnen sich die andern, und wir bleiben zusammen wohnen. Ich kaufe zum ersten Mal Eier, mache Spiegeleier.

5 ¼ früh kommt Nachricht: 6h Abmarsch nach Westen. Also alles plötzlich zusammenpacken. Welches Glück, dass ich jetzt alles leicht habe! Die vielen Liebesgaben machen den Rucksack dick und schwer. Zu spät angetreten, der Feldwebel ist unzufrieden. Losmarschiert, wieder die alte Gepäck-Plage. Vor dem alten Bagage-Platz gehalten, in die alten Quartiere, ich mit BirkePBirke, Soldat und SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II zusammen. Der Leutnant kommt ½ 9, erklärt einen Befehl, dass 3 Unteroffizierposten mit je 6 Mann am Weg nach KryweLKrywe Unterstände bauen und immer 24 Stunden dort bleiben sollen, und dann abwechselnd ein Tag die alte Dorfsicherung. Er selbst zieht los, um die Plätze zu suchen. Dann kommt der Major, und es wird zum Glück alles wieder über den Haufen geworfen. Wir bleiben hier, HagmannPHagmann, Soldat besetzt mit seiner Korporalschaft das ÖlberghausLPohar!Ölberghaus, wir sollen Schützen­gräben bauen usw. Hauptsache sei: Verhindern, dass russische Patrouillen durchdringen, die die Stellung der österreichischen Mörserbatterien erkunden wollen. 1h mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat den Platz für den Schützengraben besehen, vom Major ungenau bezeichnet, von unserm Feldwebel halsstarrig festgehalten. SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II und DrewskiPDrewski, Soldat fangen an zu arbeiten, es schneit; hoffentlich kommen bald andere zur Ablösung. Es finden sich noch 6 andere, so dass je 4 eine Stunde arbeiten. DienerPDiener, Soldat ist mit 5 anderen zur Infanterie befohlen, sie sind mit 2 Infanteriegruppen auf eine Höhe südlich des Weges PoharLPohar KryweLKrywe gestiegen. Abends kommen WagnerPWagner, Soldat und als Weg­weiser OsthagenPOsthagen, Soldat zurück: Die Infanteristen sind oft bis an den Bauch in den Schnee gesunken und so erschöpft, dass sie kein Essen 🕮 holen können. Es wird beschlossen, 24‑stündig abzulösen. Morgen geht RothePRothe, Soldat mit 5, nimmt Decken, Essen usw. mit, übermorgen ich. Abends schneit es kräftig. Und die ganze Nacht durch. Abends spät kommt ThiloPThilo, Soldat: Man wird uns ein MG zuweisen, ich melde mich als Führer, die Begleitung wird gesucht, SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II als Richtschütze. Da heißt es, der MG-Führer kommt mit, also trete ich zurück; 5 aus DienersPDiener, Soldat Korporalschaft melden sich, holen das MG und gra­210ben’s ein.

Alles prachtvoll mit viel Neuschnee zugedeckt. 8h Appell, ganz wenig Leute: HagmannPHagmann, Soldat sitzt im ÖlberghausLPohar!Ölberghaus, ProschPProsch, Soldat oben, DienerPDiener, Soldat bei der Infanterie, einige beim MG; wir sind der Rest. Der andere Trupp soll also die Vollendung des Schützengrabens übernehmen. Gemütliches Frühstück, Tee, Ei, Backobst. Mittags gehen 5 von der Korporalschaft unter RothesPRothe, Soldat Führung zur Feldwache 1037 hinauf, und lösen DienerPDiener, Soldat ab; sie nehmen Wolldecken usw. mit. OsthagenPOsthagen, Soldat führt sie, ThiloPThilo, Soldat geht mit; dieser erzählt nachher, dass OsthagenPOsthagen, Soldat sie wieder fehlgeführt hat. Abends gemütlich mit SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II und BirkePBirke, Soldat, SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II erzählt von seiner elektro-technischen Arbeit in der SchweizLSchweiz. Abends befiehlt der Leutnant Alarm Alarmquartier, und in jedem eine Feuerwache; wir legen uns aber schlafen. Abends Verteilung der Löhnung an die Korporalschaftsführer. Nachts kommt MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat (Unteroffizier vom Ortsdienst) und klopft, endlich werde ich wach. Der Leutnant hat Alarmzustand befohlen. Wir ziehen uns die ausnahmsweise ausgezogenen Stiefel an, legen die Sachen bereit, schnallen aber nicht um. 

8h Appell, nur SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II von meiner Korporalschaft: „3. Korporalschaft – weggetreten“. SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II und ich und 4 andere sollen mittags auf die Feldwache; vorher Karte an AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und Brief an LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman geschrieben. Dann fertig gemacht. Da bringt MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat Befehl: Das Regiment zieht die Feldwache ein; ich übernehme freiwillig mit SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II die Benachrichtigung. ½ 1 Uhr sind wir fertig mit weißer Windjacke, umgeschnallt, Wegskizze von ThiloPThilo, Soldat und ebenso Fernglas. Da kommt ThiloPThilo, Soldat mit der Meldung: Schleunigst raustreten, HagmannPHagmann, Soldat (im ÖlberghausLPohar!Ölberghaus) liegt im Gefecht mit Russen. Also fix Brotbeutel weg, mehr Patronen, Skier an, wir stehen mit SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II fertig, von anderen Korporalschaften noch nichts zu sehen : ThiloPThilo, Soldat schreit vergeblich nach seinem Gewehr, das einer zum Putzen hat. Also die 3. Korporalschaft wieder am schnellsten auf dem Plan. Darf ich vor? Nein, am Dorfausgang warten. Dort wunderbares Bild: Von der Höhe links kommt ein Skiläufer nach dem anderen mit eingestemmten Stöcken und Karabiner um den Abhang hinab, voran ProschPProsch, Soldat mit dem großen Bart. Wir stehen da, fragen den Posten; der hat nichts gehört; also wohl nur Probealarm. Mit ThiloPThilo, Soldat usw. schleunigst hinauf, es ist ernst. HagmannPHagmann, Soldat hat eine russische Patrouille von 25 zwischen sich gehabt, alle erhoben die Hände, da hat ein Schafskopf losgeschossen und alle sind weggelaufen. Jetzt große Treibjagd. Schwieriges Laufen im Walde. Ich glaube schon nicht mehr an Einholen. Doch auf der Lichtung sehen wir welche. Es liegt sehr tiefer Schnee. WeißPWeiß, Soldat geht voraus und nimmt einige gefangen, 211 redet Polnisch mit ihnen. Wir haben Schüsse auf sie abgegeben, die ersten, die ich schieße. Dann von oben großes Einkreisen. Schließlich 4 Tote, etwa 🕮 10 Gefangene, darunter mehrere Verwundete. Sanitäter MathesPMathes, Sanitäter vom 1. Trupp ist da und verbindet sie, Doktor LenelPLenel, Feldarzt und SeifertPSeifert, Soldat sollen sich bei einem plötzlichen Schusse wieder gedrückt haben. Sogar NietzschkePNietzschke, Feldwebel ist mal oben gewesen. 5h nach Hause, den Schnee abgeschüttelt. SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II kommt hocherfreut mit einem russischen Rubel. Zur Benachrichtigung der Feldwache ist DienerPDiener, Soldat schon gegangen. Abends sollen wir wieder eigentlich auf Feldwache sollten, zu HagmannsPHagmann, Soldat Verstärkung hinaufziehen. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat dispensiert mich davon. Mit der Feldküche soll Post kommen, sie bringt sie nicht mit. Ich schicke 2 hinunter. (Der Feldwebel ist ja wieder aus Angst vor der „exponierten“ Lage ins MitteldorfLPohar!Mitteldorf ins alte Quartier gezogen). Spät abends kommt die Post; endlich auch mehr Geschriebenes: K von LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, Brief von HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg, MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises. Und die HilfeIDie Hilfe, Wochenschrift für Politik, Literatur und Kunst. Rührender Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann. Wir lesen noch lange.

Zum Ortsdienst kommandiert. GraebschPGraebsch, Leutnant führt jetzt beide Trupps, ThiloPThilo, Soldat unsern. Faules Leben, geschrieben. HilfeIDie Hilfe, Wochenschrift für Politik, Literatur und Kunst gelesen. Abends Instruktionen für die Nachtpatrouille bekommen. Abends noch bei der Lampe Zeitung gelesen. Um 11h kommt DienerPDiener, Soldat wieder und berichtet die Schwierigkeiten, besonders Unterholz – 1 Posten revidiert: . Früh um 4h wieder auf.

Früh 4h mit DrewskiPDrewski, Soldat, SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II, WeißPWeiß, Soldat, WagnerPWagner, Soldat auf Patrouille nach feindlichen Fußspuren. Durch die Schlucht hinauf, mühsam, glatte Skier. Immer am Bach, ich vermeide DienersPDiener, Soldat 2 Stunden im Unterholz. Dann drüben über die Hänge, wo wir vorgestern die Gefangenen gemacht haben. Oben in den Wäldern laute Stimmen. Mit WeißPWeiß, Soldat auch noch das Häuschen oben untersucht. Abfahrt an den beiden Leichen vorbei. ÖlberghausLPohar!Ölberghaus, rechts ab, auf den SW-Hang des ChochnowkaLChochnowka, DienersPDiener, Soldat Spur nach; bald umgekehrt, wo er auch. Gerade zum Appell 8h zurück. ThiloPThilo, Soldat ist unzufrieden, dass wir nicht weiter bis Sa-KryweLSa-Krywe gegangen sind. Mittags 1h wieder Postverteilung, die 3. Abends infolgedessen wunderbares Essen: Gemüsekonserve, Bratkartoffel, Wurst, usw. Hinterher noch Lieder gesungen.

Fauler Tag. Beim Abendappell (6h) Befehl: Es ist ein Angriff für den frühen Morgen geplant. Eine Patrouille soll die Anmarschwege für die Kolonnen erkunden. DienerPDiener, Soldat und ich melden uns freiwillig als Führer. Sofort fertig machen, mit 4 andern (SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II usw.). Mit ThiloPThilo, Soldat und GraebschPGraebsch, Leutnant zum Bataillonsstab. Der Hauptmann erklärt uns mit der Karte: Die Schlucht 212 gabelt sich; nach links Sicherungskolonne gegen 1038, nach rechts Angriffskolonne gegen Zwinin ILZwinin I. Wir kriegen noch zu essen, fettige Grütze; der Leutnant kotzt sie gleich wieder aus. Richtung wird vom Felde rechts oben als N festgestellt. Rechts vom Bach, der Leutnant voran, eine Gruppe Infanterie hinter uns. Über den Bach: Abgeschnallt und gesprungen. In die Seitentäler schickt der Leutnant immer 2 Skileute und 2 Infanteristen. Bald sind keine mehr da. DienerPDiener, Soldat und MertensPMertens, Soldat rechts den Weg hinauf. Ich mit 4 Infanteristen am Bach weiter; der Leutnant und ThiloPThilo, Soldat zurück. Mehrmals durch den Bach, nasse Skier. Abgeschnallt, will rechts durch den Wald hinauf, wo damals mit HagmannPHagmann, Soldat. Wegen Deckung noch weiter, dann hinauf. Gestampft, immer vorne, sehr ermüdend. Russische Fußspuren zum Heustadel. Oben in den Wald. Der Weg durch die Schneise aufwärts ist ja klar. Also zurück. Unten sammeln sich die andern allmählich. Die ersten Seitentäler zu untersuchen war sinnlos. Die rechte, handförmige Schlucht müsste noch für den Angriff untersucht werden. Wer ist noch frisch? Keiner. Also gehen DienerPDiener, Soldat und ich am Bach vor. 🕮 Es zeigt sich, dass DienerPDiener, Soldat im Walde oberhalb der Schlucht gewesen ist. Also zurück. 12h Meldung beim Hauptmann. Der kleine dicke Kerl ist unzufrieden: Ich hätte weiter sollen und die Stellung selbst erkunden, DienerPDiener, Soldat auch weiter und Verbindung der oberen deutschen Stellung nehmen sollen. Himmel, wir haben Angst, er schickt uns nochmal. Es ist halb so schlimm. Wir können uns im Hause neben dem Stab ausruhen. Etwas Stroh auf der Erde; schlechte Ruhe, aber geschlafen, weil sehr müde.

III / 1915½ 3 beim Stab angetreten. ThiloPThilo, Soldat hat 6 frische Leute als Melder geschickt. DienerPDiener, Soldat und ich stehen da, die 4 andern kommen noch nicht. Der Hauptmann verteilt uns an die Kompanien, die in langen Schlangen heraufmarschieren und auf der Straße stehen. Ich führe die linke Kolonne: 8. Kompanie, BartezkiPBartezki, Soldat kommt noch zu mir. Wir marschieren zuerst los, diesmal links vom Bach; die Infanteristen bremsen, wir müssen langsamer fahren. Immer weiter am Bach, manchmal ziemlich schwierig; in der Eile auch durchs Wasser. Schließlich rechts hinauf, durchs Bachbett auf den Wald zu. Der Leutnant kommt; ob wir abends noch weiter gegangen sind. Ob wir nicht müde werden; ob wir nicht eigentlich durch die Schlucht sollen. Ich erkläre, dass ich den linken Waldrand oben für geeigneter halte, weil er höher liegt und ich vermute, dass dieser Hügel sich ohne Zwischental an den Kamm anlehnt. Durch den Wald hinauf bis zu der Stelle, wo wir abends waren. Gehalten. Der Leutnant kommt wieder. BartezkiPBartezki, Soldat und ich sollen weiter suchen, einige Infanteristen hinter uns 213 her. Durch den Wald hinauf, eine Art Schneise, die wir öfter überkreuzen. Plötzlich sehen wir mal 100 m oberhalb eine Reihe schwarzer Köpfe. Wir stehen still, auch 2 Infanteristen sind noch bei uns. Ob’s Köpfe sind? Wir müssen es näher untersuchen. Zur Seite in Wald; zwischen den Bäumen durch Lücken hinauf. Plötzlich wieder 20 m vor mir die „Köpfe“. BartezkiPBartezki, Soldat sofort auch still. Sie rühren sich nicht. Langsam in die Kulissen zurück, miteinander gesprochen, BartezkiPBartezki, Soldat hält es für Baumstümpfe. Wir tauschen die Plätze. Da sieht es nicht mehr so täuschend wie Köpfe aus. BartezkiPBartezki, Soldat geht darauf zu. Wir konstatieren: Baumstümpfe, ein ganzes Feld voll. Ich erkenne das Feld, an dem wir mit HagmannPHagmann, Soldat waren. Infolgedessen tapfer hinauf und am Waldrand vor. Oben stehen wir plötzlich auf einer Kuppe. Zwischen uns und dem Kamm liegt noch eine Senkung. Ob nun links in der Schlucht die Kolonne besser hinauf geht? Lieber erst hierhin, dann kann von diesem prachtvollen Aussichtspunkt der Leutnant selbst die Stellung wählen. Ich bin zu müde, BartezkiPBartezki, Soldat fährt hinunter und schickt im Wald einen Infanteristen hinunter. Ich ruhe mich aus, esse etwas, auf der schönen Kuppe, den ganzen Kamm in unbestimmtem Lichte vor mir. Schließlich zu ungemütlich (im durchschwitztem Hemd), zum Heustadel; angelehnt und etwas gegessen. Die Kolonne kommt, ich lasse noch in Deckung halten. Der Leutnant kommt, und noch einer. Hinauf auf die Kuppe. Ich erkläre die Lage des Kammes, der russischen Stellungen, des \(\bigtriangleup \) 1038 und des Zwinin ILZwinin I. Der Tag bricht bald an, es wird Zeit; der Leutnant entschließt sich für diesen Punkt, im nächsten Wald oben (ob der schon am Kamm liegt?) will er Posten ausstellen. Hier einen gekrümmten Graben anlegen. Er rühmt das schöne freie Schussfeld. Ich sage, dass ich nur die Funktion habe, hier hinauf zu führen; BartezkiPBartezki, Soldat bleibt als Melde. Ich bin entlassen. Ich kratze das Eis von den Skiern. Schöne Abfahrt zwischen den Bäumen, dann auf freiem Feld neben dem Wald. 🕮 Unten im Wald kommt ein Infanterist RehleinPRehlein, Soldat an. Über den Bach, lasse den „Pohar“LPohar links, will durch die KirchschluchtLZwinin!Kirchschlucht nach Hause. Falle aus Müdigkeit eine kleine steile Böschung hinab kopfüber, Karabiner auf den Hinterkopf. Unten breiter Bach, komme wirklich nicht trocken hinüber. In einer Blockhütte, wie sie da viele stehen, ausgeruht, gegessen. Eis abgekratzt. Fühle mich wieder erfrischt; gemütlich heimgefahren. Unterwegs zum Leutnantshaus. Ihm Karte zurückgebracht, erzählt. Auch von des Hauptmanns Unzufriedenheit. Gibt mir die neuen Zeitungsnachrichten. Ins Westdorf; zu ThiloPThilo, Soldat. Der hat keine frischen Leute zur Ablösung mehr. Hat auch die Nacht nicht viel schlafen können. Im Quartier gegessen, ausgeruht; dann schlafen gelegt; kann aus Übermüdung im hellen Licht nicht schlafen. Nachmittags ein 214 wenig geschlafen. Für die übliche Nachtpatrouille um unsern Berg sind nicht genug Leute da. Ich laufe deshalb die erste (6 – 8h) mit BartezkiPBartezki, Soldat. Oben liegt eine Feldwache. Auf der andern Seite unten auch noch um die Hütte gesucht. Auf dem „Anmarschweg der russischen Kolonne“ um den Berg herum von links zurück. ½ 8 schon wieder da. Schönes Abendessen; MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat ist in unser Quartier gezogen. Es gibt noch Post, Pelzweste und Pelzsocken, Butter.

Feste ausgeschlafen. Gelesen und geschrieben. Nachmittags und abends kommt ThiloPThilo, Soldat herüber, er ist sonst allein in seinem Quartier nebenan. Wir sprechen von LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz und SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege und WynekenPWyneken, Gustav, 1875-1964, dt. Reformpädagoge, Gründer der Freien Schulgemeinde Wickersdorf, er erzählt viel von WynekenPWyneken, Gustav, 1875-1964, dt. Reformpädagoge, Gründer der Freien Schulgemeinde Wickersdorf BiebersteinLBiebersteinIHermann-Lietz-Schule Schloss Bieberstein.21Schloss Bieberstein bei Fulda war seit 1904 eine Hermann-Lietz-Schule. Abends erzählt er von NarwikLNarwik, NorwegenLNorwegen, LapplandLLappland, den Erzdampfern. Es schneit und ist unsichtiges Wetter. Deshalb wird Angriff der Russen befürchtet. Befehl vom Leutnant kommt: Die Patrouillen sollen auf 3 Mann verstärkt werden, überall Feuerwache, erhöhte Alarmbereitschaft. Allmählich ist uns das tatsächlich lästig, wir glauben doch an nichts mehr. Und dabei soll ich noch als Oberjäger vom Ortsdienst 2x nachts die Quartiere revidieren! Es gibt noch etwas Post. HagmannPHagmann, Soldat kommt; er liegt im ÖlberghausLPohar!Ölberghaus, auf dem exponiertesten Posten, und ist so ruhig wie je. Er sagt auch, dass es Pflicht des Führers ist, die Leute zu beruhigen und nicht aufzuregen. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat und der Leutnant sind sich nicht einig über die Zahl der Feldwachen usw. auf dem PoharLPohar und dem MG-BergLZwinin!Berg. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat will hinauf, nimmt mich mit. Auf dem MG‑Berg RothePRothe, Soldat, und 3 andere im Unterstand beim MG. 2 Skimelder schicken wir nach Hause; 2‚ die auf den falschen PoharLPohar gelaufen sind, nehmen wir mit. Hinab, über den Bach, hinauf, zur Feldwache auf den richtigen PoharLPohar, unserem Patrouillenberg. Ein Doppelposten steht dort vorn am Schützengraben, einer hinten am Waldrand. Der weiß nicht einmal, wo die Russen liegen. Weiter den Patrouillenweg. Zu den Hütten hinab. Den Kolonnenweg um den Berg; glatte Abfahrt, MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat saust hinab. 12h sind wir zurück. Wir legen uns ruhig schlafen; selbst MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat ist durch die Fahrt ganz ruhig geworden und zieht die Schuhe aus. Das Wetter hat sich ja auch aufgeklärt, und wir hatten die ganzen Berge besehen können; das war ein Genuss und wirkt enorm beruhigend. Ich bin Wachhabender, schlafe aber und lasse mich einfach immer durch die Posten wecken. Meist höre ich sie an der Haustür und empfange sie schon mit der elektrischen Lampe. Ich träume dazwischen und wimmere mich wach.215 🕮

Fauler Tag; lese die KronprätendentenBIbsen, Henrik!1872@Die Kronprätendenten, Berlin, 1872.22Drama von Henrik Ibsen. Siehe LL . Abends beim Feldwebel Löhnung geholt.

Vormittags Befehl vom Regiment: Patrouille soll Stellung der russischen Artillerie erkunden, die auf OrawaLOrawa schießt. Also Versuch, über den Kamm zu kommen. Ich melde mich freiwillig. Es kommt Nachricht vom Leutnant, er freut sich, dass sich Leute gemeldet haben, er hält die Sache aber für unausführbar und meldet das dem Regiment. Also brauchen wir nicht. Plötzlich Befehl: Der Major wünscht es trotzdem, er glaubt, dass links von \(\Delta{}\) 943, wo die rechte, angreifende Kolonne war, eine Lücke von 200 m ist. Wir essen noch Schokoladenreis, dann los. Mit DrewskiPDrewski, Soldat, von SchmudePSchmude, von, Leutnant, KochPKoch, Soldat. Zum LeutnantPGraebsch, Leutnant, er will nicht, dass wir uns unnötig aufs Spiel setzen. Vielleicht können wir wenigstens sonst etwas erkunden. Die russische Artillerie feuert heute nicht. Erst nach OrawaLOrawa. Der Posten weiß, dass gestern Schrapnells gekommen sind. Von NNW her. Fort fahren durch die Schlucht zwischen falschem PoharLPohar und Domberg, wie vorgestern Nacht. Dann rechts über den Bach. Da steht der letzte Posten. 5 min. Pause. Weiter hinauf. Nach einigen Minuten sind wir an dem Punkt, wo damals in der Nacht DienerPDiener, Soldat und MertensPMertens, Soldat schon umgekehrt sind, wie KochPKoch, Soldat berichtet. Weiter hinauf, fast immer durch Wald gedeckt. Einmal gewartet. Nahe Schüsse auf beiden Seiten. Übers Feld links hinüber. In den Wald gehorcht; nur Astgeräusch. Es wird schon bedenklich. Rechts hinüber. Schützengraben der 12. Kompanie. Weiter hinauf. KochPKoch, Soldat vermutet (vielmehr „weiß“) in jedem Walde Feldwache oder Besetzung. Schließlich nahe am Kamm. Noch etwas hinauf, Ausblick nach rechts. Vor jeder Höhe des Kammes Schützengraben; in dem nächsten Leute; vor den Sätteln einfache Drahtverhaue aus gekreuzten Stäben;  4 ¼h. Skizze gezeichnet. Zurück. Nach W hinüber. Schwierig Ich will nicht ganz hinunter, sondern auf halber Höhe zur Schlucht rechts von \(\Delta{}\) 1038. Abstieg in die erste SchluchtLZwinin!Schlucht beschwerlich; dann bald Skispuren (wohl von den Verbindungsleuten von vorgestern Nacht). Waagerecht hinüber. Auf die Lichtung, wo ich mit der 8 Kompanie hinaufgegangen bin. Auf dem HeustadelLZwinin!Heustadel¼ oder ½ Stunde Pause. Gegessen; Schnee und kalter Wind. Es wird dunkel. Hinüber an die Schlucht, rechts hinauf. KochPKoch, Soldat weiß wieder überall Feldwachen. Trotzdem weiter. Dann nach links über den Bach, und langsam weiter hinauf. Eine russische Fußspur kommt zum Bach hinab. An einer Stelle zögern wir. Dann zum Wald hinauf und am unteren 216 Wald entlang weiter, bis zur Waldecke. Da stehen wir, horchen lange und flüstern. 6 ½h vor uns weiße Fläche, dann der Kamm. Zu dunkel, um Gräben zu erkennen, links oben einiges Gehölz. Sollen wir wirklich weiter zum Kamm. Irgendwie müssen wir feststellen, ob vor uns Leute sind. Wir stehen lange. Da hören wir Husten, 1 – 200 m. Wir entschließen uns zum Umkehren. Bleiben diesseits der Schlucht. Hinab, über den Bach, zu PoharLPohar und MG‑Berg. Gleich zum Leutnant, 8h. Er hatte gerade Leute nach uns schicken wollen. Freut sich, dass wir so weit gewesen sind; über Skizze und genaue Angabe der Drahtverhaue. 🕮 Ich kriege Tee, während ich anhand der Karte die Meldung mit genauen Angaben schreibe. Dazu wird die Skizze gelegt. Nachher Er erzählt, dass HettmerPHettmer, Soldat ihm aus MünchenLMünchen geschrieben hat: Auf dem Bataillonsbüro sagt man, dass wir nicht aufgelöst, sondern dem Infanterieregiment 43 zugeteilt werden. Er ist energisch dagegen. RenzPRenz, von, Oberleutnant will nach MünchenLMünchen fahren, um das zu ändern. Nach Hause‚ 9h. Noch Post da; mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat usw. gemütlich gesessen und gegessen, auch ThiloPThilo, Soldat da. Erst 12h zu Bett.

Fauler Tag, KunstwartIDer Kunstwart, Zeitschrift gelesen. Etwas geschrieben. DrewskiPDrewski, Soldat zieht wieder los, um die Heustadel in Brand zu stecken, mit SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II und WagnerPWagner, Soldat. Gestern ist der Befehl dazu leider zu spät gekommen, nachdem wir schon weg waren. 6h abends halte ich Appell ab; nur Verlosung der Wachverteilung. Abends etwas Post, Briefe von TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap.23Vgl. Elisabeth Schöndube an Carnap, 16. II. 1915, Briefkonzept (ES). Man hört aus MünchenLMünchen, wir würden der Infanterie überwiesen; aus BerlinLBerlin, wir würden aufgelöst. Man bespricht unsere Hoffnungen.

Nachmittags ½ 3 Übungsfahrt am Hang. Skikjöringübung auf der Straße. 6h Appell: MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat bekommt das Eiserne Kreuz; einige andere eine Belobigung. Abends etwas Post, RugesPRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena Brief. Alarmbereitschaft, weil morgens Angriff.

Der Leutnant ist unzufrieden, dass der Unteroffizier vom Dienst sich nicht mehr meldet und nicht mehr nachts revidiert (es stellt aber nur HagmannPHagmann, Soldat einen Posten, und auch nicht immer). Wunderschönes Winter­wetter. Post muss kommen, die Vorräte sind alle aufgezehrt. Speck oder Schmalz zum Brot ist mir jetzt zu fett (weil nicht genug Bewegung?). Abends mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat Revision über den PoharLPohar und zum ÖlberghausLPohar!Ölberghaus‚ 6 – 8. 217

Früh 4 ¼ zur Revision des ÖlbergpostensLÖlberg. Vergeblicher Versuch, die Skier anzuschnallen, eingedrückter Backen.24Beschädigung der Skibindung. Zu Fuß auf den ÖlbergLÖlberg. Eisig kalt, schätze auf 15o. Die armen Kerle müssen da oben stehen. 6h beim Leutnant gemeldet; schriftliche Meldung über die Revision abgegeben. Nachmittags ½ 3 „Sportfest“. Skikjöring fällt aus, weil die Pferde nicht genug zu fressen haben. Übungsfahrt auf den PoharLPohar, allerhand Waldschwierigkeiten usw.; Beobachtung der russischen Gräben auf \(\Delta{}\) 1091; kein Mensch zu sehen. Abfahrt über die Wiese mit Stemmbögen, Hub. Feldwebel NietzschkePNietzschke, Feldwebel immer als letzter, will aber auch mit. Voll Sorge hat er gemeldet, dass bei seinem Hause immer Kugeln gehört werden; natürlich verirrte, über den PoharLPohar hinüber. Abends ein Fischlein (von zu Hause) geschlemmt. Müde, früh zu Bett.

Endlich 3 Briefe von zu Hause. Mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat etwas Ski geübt. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat hat Post, und wir kriegen Süßigkeiten, statt der ewigen Pellkartoffeln. Nachts soll wieder ein Angriff stattfinden. Deshalb mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat und Leutnant auf den MG-Berg Falscher Pohar und die gegenüberliegenden Schluchten und Wälder besehen. Zum Regimentsstab hinunter. Da sagt uns der Leutnant, abends sollen sich 9 Mann, je 3 für die 3 Kolonnen, melden; das sei aber keine Aufgabe für Oberjäger. Infolgedessen gehen DienerPDiener, Soldat und ich nicht mit. 8 – 10 mit ProschPProsch, Soldat PoharLPohar-Patrouille. Dann sitze ich noch mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat und RothePRothe, Soldat zusammen, der über das Schicksal von HauschildPHauschild, Soldat und den andern Skiläufern, die die Infanterie führen 🕮 sollen, sehr beunruhigt ist. Er glaubt, sie würden trotz der Verhaltensmaßregeln unseres Leutnants zu sehr ausgenutzt werden und immer vorgeschickt werden, wenn es gälte, eine Feldwache aufzuheben oder eine Stellung zu erkunden. In Wirklichkeit war’s aber nicht so schlimm.

Es kommt Nachricht, dass einige feindliche Stellungen genommen sind, aber unter Verlusten. 370 Mann sind gefangen und 3 MG genommen. Wir Noch immer keine Post. Wir leben aus der Gulaschkanone und von MiddeldorpfsPMiddeldorpf, Soldat Sachen. Abends 8 – 10 mit HauschildPHauschild, Soldat PoharLPohar-Patrouille, starkes Schneetreiben und kalter Wind. Die beiden Melder auf dem PoharLPohar weise ich an, 3 \(\times \) nachts eine 1‑stündige Patrouille nach NW hin zu laufen. Alarmbereitschaft!

Der erwartete Nachtangriff der Russen ist nicht eingetroffen. Infanteriekolonnen kommen durch, teils von über DolskiLDolski her, teils waren sie zur Sicherung in Unterständen zwischen hier und KryweLKrywe. Einige ko­218chen bei uns Kaffee, und wir geben ihnen Speck usw. Es schneit wieder den ganzen Tag. Ich bin die Nacht Wachhabender, laufe also keine Patrouille. Die Infanterie macht wieder Angriffe. Es schneit den ganzen Tag, und nachts ist kalter Schneesturm. Abends sitzen wir noch lange zusammen, mit ThiloPThilo, Soldat. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat wird wegen der Ansichtskarte der Schauspielerin geneckt. Es kommt Nachricht, dass die einjährig Gedienten zu Offizierskursen in die Heimatsregimente zurückgerufen werden sollen; ThiloPThilo, Soldat freut sich kolossal.

SchmudePSchmude, von, Leutnant kommt als Melder vom Regimentsbüro zurück und erzählt. Die Infanterie hat einige Gräben genommen, aber viele Verluste. Viele haben erfrorene Gliedmaßen; manche sind gefangen genommen, weil sie mit den steifen Fingern nicht abdrücken konnten. Es sind aber auch Russen gefangen genommen. Ein Kriegsfreiwilliger der Infanterie hat gesagt, dass er wahrscheinlich auch zum Kursus nach Hause gerufen wird; am 20. III. Ob das auch für uns Artilleristen gilt?!

Prachtvolles klares, kaltes Winterwetter. HagmannPHagmann, Soldat läuft wegen des Befehls für Offiziersaspiranten zum Bataillon; dort ist tatsächlich ein Divi­sionsbefehl steckengeblieben. Der wird gebracht: Geeignete Einjährige der Infanterie, Schützen und Jäger, sollen zum 20. zu den Ersatztruppenteilen zurück; am 24. beginnen die neuen Kurse. Große Aufregung allerseits und Besprechung in unserem Quartier. Es wimmelt, ThiloPThilo, Soldat und MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat legen Vorteile und Nachteile für uns Artilleristen dar. Wir entschließen uns dazu, als MG. Abends Liste derer, die sich dazu melden, zu NietzschkePNietzschke, Feldwebel; dieser lässt leider noch das alte Regiment dazuschreiben, sodass wir als Artilleristen usw. da stehen, (und nicht MG angeben (?)).

Morgens me kommt WagnerPWagner, Soldat vom ZwininLZwinin zurück und meldet, dass Söm­merPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II verwundet ist. 4 Beinschüsse, aber nur Fleischschüsse. Sie sind zu der alten Stelle des Bataillonsstabes gegangen; dieser hatte sich zurückgezogen. Sie kamen in mörderisches Feuer. SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II fiel hin, WagnerPWagner, Soldat schnallte sich und SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II ab, und zog ihn etwas hinunter. Dann lief er zur Infanterie. Die Infanterie wollte nicht, aber der Feldwebel befahl streng, der Skiläufer müsse unbedingt geholt werden. Deshalb gingen 2 mit. Sie zogen ihn hinab in die Deckung. Dabei wurden beide Infanteristen verwundet. SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II wurde dann sofort abtransportiert. WagnerPWagner, Soldat glaubte, er sei schon nach TucholkaLTucholka. Mittags Meldung, er sei noch da. Ich laufe etwa 7 km weit, bis hinter OrawaLOrawa, finde ihn nicht. Ich fahre mit HauschildPHauschild, Soldat und dem Schlitten zurück. Abends kommt Meldung, er sei in OrawaLOrawa und wünsche 🕮Wäsche. Ich fahre nachts mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat hin, wir finden ihn nicht. 219

Vormittags Meldung, SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II sei noch in OrawaLOrawa. Ich fahre mit WagnerPWagner, Soldat und dem Sanitätsgefreiten DornPDorn, Sanitätsgefreiter hinunter. Wir finden den Verbandsplatz. Der Stabsarzt gibt schriftlich, dass er nach TucholkaLTucholka transportiert ist, und gut und warm versorgt. Ich Bei der Rückkehr ist Post da. Ich muss aber noch erst zum Leutnant, um mich als Oberjäger vom Dienst zu melden. Abends die Patrouille oben auf der WaldwieseLZwinin!Waldwiese revidiert.

Früh 4h den Leutnant zur Revision abgeholt. Zur Feldwache auf den PoharLPohar hinauf. Zum Posten. Bald kommt unsere Patrouille (KönigPKönig, Soldat und einer von den 9 Neuen). Der Leutnant ist unzufrieden, dass die Patrouillen nicht auf den falschen PoharLPohar gelaufen sind. Zum Posten zurück und unter dem Wald entlang, über den Bach, und zum falschen PoharLPohar hinauf. Wir geraten aber in den Wald und brauchen 1 Stunde hinauf. Oben den Melder revidiert. Zurück, ThiloPThilo, Soldat wartet seit 1 Stunde auf die Rückkehr der Patrouille. Zum ÖlberghausLPohar!Ölberghaus.

Es sind viele Infanteristen einquartiert. ThiloPThilo, Soldat zieht zu uns; wir essen gut und reichlich. Abends ist RothePRothe, Soldat verschwunden. Er hat Dienst und will sich den PoharLPohar-Bachübergang ansehen. Er kommt spät. Er ist auf unsere Spur geraten, sehr lange im Wald geirrt, hat auf der freien Fläche dann tüchtiges Feuer bekommen.

Wieder gutes Essen mit DrewskisPDrewski, Soldat Mundharmonikamusik dabei. Zwischen 9 und 10h wird draußen so hell, wir gehen hinaus, oben auf dem PoharLPohar brennt ein Haus der Feldwache. Etwas wärmere Nacht. Ob bald Tauwetter? ThiloPThilo, Soldat prophezeit das für den 15. (Mondwechsel), ich glaube nicht daran.

Man hört, dass aus uns ein Gebirgsregiment in BerchtesgadenLBerchtesgaden gebildet werden soll; das könnte doch ganz fein werden!

Mittags kommt Post: Nähpäcklein, auch Zigaretten; Päckchen und Brief von LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman; B und Gedichtbüchlein von MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener; Karte von MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises, dass sie meine Aufzeichnungen hat.25Möglicherweise handelt es sich um die Aufzeichnungen, die Carnap am 16. II. 1915 zunächst an Mutter und Schwester geschickt hat. Vgl. auch unten den Eintrag zum 7. IV. 1915. Wir schlemmen abends hervorragend. Nachts bin ich Wachhabender = wir schlafen natürlich. Abends will noch Infanterie sich bei uns einquartieren. Der Leutnant lässt sich abschrecken, weil „Wachtlokal“.

Es taut ein wenig. Die Briefe noch einmal gelesen. Abends 6h plötzlich Befehl: Wir müssen diesen ganzen Teil von PoharLPohar räumen. Es Man 220 spricht von ganzen Infanteriebrigaden, die herangezogen sind. Wir suchen Quartier im Tälchen jenseits der ProschPProsch, Soldat-Höhe und ziehen mit vieler Männer Hilfe ab. Rührender Abschied von Luka KosilowitschPKosilowitsch, Luka und der MatkaPMatka. Ich schleppe alles allein und werde in der ¼ Stunde ziemlich ersch müde. Nettes geräumiges, helles Quartier, mit Webstuhl; abends noch lange gesprochen mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat und ThiloPThilo, Soldat; als wir Mitternacht zu Bett gehen, reden die beiden noch lange weiter. Wir sprechen von Bügelfalten (Tedje)PWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg als Bildungssymptom, vom Umgang mit Mädchen usw. Nachts MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat von einiger Enttäuschung als Fahnenjunker, will auf keinen Fall Landoffizier werden; denkt jetzt an sie oft, bedauert, nicht noch länger Zeit zur Entscheidung zu haben. Man merkt, welche Enttäuschungen er mit seinen jugendlichen, aber durchaus kräftigen Idealen erlebt hat. Am anderen Tag fällt mir sein hoher breiter Schädel über dem jungen Gesicht auf. Hoffentlich rettet er sich ins zivile Leben und kommt in geeignete Umgebung; der Instinkt dafür steckt schon in ihm. Mit seinem energischen Charakter kann man ihn im zivil-(kulturellen) Leben schon gebrauchen. Wie ich wünschte, dass er zur Universität gehen würde! Aber ich halte natürlich mein Maul, wirke auch nicht indirekt darauf hin. Bei solchen Naturen wirkt eine Beeinflussung ja leicht gegenteilig.

12h als Oberjäger vom Dienst beim Leutnant gemeldet. Ein Verbindungsmann, der im Kreise läuft, wird angeordnet. Der Leutnant erklärt mir auf der Karte, wie weit die Höhen östlich 943 und die Hänge zwischen 1038 und 943 schon in unserem Besitz sind. HagmannPHagmann, Soldat soll nachmittags eine Feldwache aufheben. Der Leutnant kommt selbst 🕮 zu unserem 1h Appell. HagmannPHagmann, Soldat kennt die russische Feldwache nicht. ThiloPThilo, Soldatund ProschPProsch, Soldat gehen mit dem LeutnantPGraebsch, Leutnant zum Stab. Es zeigt sich, dass eine ganz andere Feldwache gemeint ist, als die, die immer auf unsere PoharLPohar-Patrouille geschossen haben soll, eine, die ganz oben vor den russischen Stellungen liegt. Da lehnt der Leutnant ab. Ich habe Dienst. Bei der Abendrevision führe ich 8h die Patrouille PoharLPohar-Patrouille von DrewskiPDrewski, Soldat. Bei dem starken Harsch soll nämlich über den Kamm gelaufen und auf den Lichtungen lang gehorcht werden. Mitten auf Wir suchen die geeigneten Horchstellen auf. Mitten auf dem Kamm begegnen uns 5 Gruppen Infanterie, die das westliche HeuhausLZwinin!Heuhaus als Feldwache besetzen und Doppelposten auf die Lichtungen stellen sollen. Wir erschrecken sie durch plötzlich lauten Unteroffizier. Dem Leutnant gemeldet; unsere PoharLPohar-Patrouille wird als überflüssig aufgehoben. 221

Morgens 9h auf Revision. Auf dem ÖlbergLÖlberg oben ist HagmannPHagmann, Soldat mit einem der 3 gefangenen Russen (Überläufer), der Deutsch spricht und uns erklärt, in welche Wälder nachts die russischen Patrouillen kommen (ganz oben, einige 100 m vor den russischen Stellungen). Gewöhnlich lege sich die Patrouille, die die ganze Nacht gehen solle, oben in ein Heuhaus und schlafe. Die beiden Melder auf dem falschen PoharLPohar revidiert; es ist Telefon hinaufgelegt; ich melde dem Leutnant, die beiden Melder werden herunter geholt.

Abends lange mit ThiloPThilo, Soldat und MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat aufgeblieben und gesprochen. Wir sind einig, dass die Anforderungen an geistige Fähigkeiten beim aktiven Offizier recht gering sind; MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat will deshalb auch keinesfalls zum Landheer. Dann spricht er von der „hohlen Gesellschaft“. Wir sprechen über das geistige und ästhetische Niveau der „Gesellschaft“ als Schicht und über deren Symptome: Die Abendgesellschaft, die zur Auswahlkriterien der Zulassung zur Gesellschaftsschicht (Beispiel: Volksschullehrer – gewissenloser Mensch aus dem HarringaBPopert, Hermann [s.a. Fidelis]!1910@Helmut Harringa, Dresden, 1910)‚26Popert, Helmut Harringa. Siehe LL . die Inkonsequenz in der moralischen Beurteilung von Menschen. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat und ich sprechen recht scharf, ThiloPThilo, Soldat verteidigt. Wir sind aber einig in der gewissen Vorwürfen gegen die Gesellschaft, und dass mehr verlangt werden müsste an gesellschaftlicher Kultur‚ 🕮 Hinblick auf die GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter-Zeit in WeimarLWeimar und die Renaissance; ich spreche vom Diederich’schenPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat KreiseISerakreis. Hierin sind wir einig, nur ist ThiloPThilo, Soldat nicht so unbedingt anspruchsvoll und begnügt sich mit dem jetzigen Zustand, soweit er nicht direkt verwerflich ist und er selbst sich dabei gut unterhält usw. Er meint übrigens, er würde an meiner Stelle, wenn er so überzeugt von der besseren Idee und der Verwerflichkeit des jetzigen Zustandes wäre, mit aller Kraft für Verbesserung eintreten. Ich sage, ich bin kein Propagandist (siehe Abstinenz); glaube auch, der Allgemeinheit zu dienen (ich denke für mich „dem Objektiven“), indem ich meiner Befähigung entsprechend nicht Menschenbeeinflussung, sondern wissenschaftliche Arbeit leiste. Um 3h schlafen gelegt.

Diese Nacht Wachhabender. Die PoharLPohar-Patrouille ist ja nicht mehr, nur der „Pendelmann“ (Dorfpatrouille zur Verbindung: unser QuartierLPohar!Quartier – Ölberg­hausLPohar!Ölberghaus – Leutnant – zurück), alle 3 Stunden.

Die Infanterie rückt immer weiter uns auf den Hals. Sie sitzt schon auf der ProschPProsch, Soldat-Höhe, links davon wird ein MG aufgestellt. Infolgedessen pfeift’s um unser Haus; mit dem Glas können wir sehr schön über die 222 ProschPProsch, Soldat-Höhe weg und durch die Schlucht zwischen PoharLPohar und ÖlbergLÖlberg die russischen Stellungen besehen. Geschrieben, gestern und gestern Kartenskizze gezeichnet und durchgepaust. NachtEs pfeift immer ums Haus, wahrscheinlich verirrte Schüsse, die der neuen Feldwache links auf dem PoharLPohar gelten; vielleicht auch gezielte, da anscheinend besonders heftig, wenn sich einer zeigt. Nachmittags Post: Ich habe kein Päckchen, nur Briefe von TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte und MetzPMetz, Erich, Mitglied der Freischar Jena I. Ich spreche mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat, ob er sich wohl befriedigt fühlen wird als Seeoffizier, ohne geistige Tätigkeit. Ich erzähle von meinem Studiengang, wie ich mir Zeit genommen, nicht gleich ein festes Ziel gewählt, und erst später meine Begabungen kennengelernt habe. Auch von BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena usw. Draußen regnet’s etwas. Man erzählt, es sei Nachricht vom 1. Trupp, der in TucholkaLTucholka liegt, dass wir 1. IV. in MünchenLMünchen aufgelöst würden, 25. III von VoloczLVolocz führen. Abends ½ 9 geh’ ich mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat, der Dienst hat, auf Revision. ÖlbergpostenLÖlberg, HagmannPHagmann, Soldat sagt, dass anderntags auch MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat mit ProschPProsch, Soldat ins ÖlhausLPohar!Ölhaus soll. Ich bin zu müde und fahre nach Haus; fest geschlafen.

RothePRothe, Soldat kommt und erzählt, dass der Leutnant sich (den Trupp) der Infanterie immerfort anbietet, obwohl nichts mehr für uns zu tun ist, und sich dadurch lächerlich macht. Er ironisiert und bringt uns alle heftig zum Lachen, will zu Hause eine Operette über Leutnant und NietzschkePNietzschke, Feldwebel schreiben. Nachts mit ThiloPThilo, Soldat im Bett (zum ersten Mal in den KarpatenLKarpaten) als Wachhabender.

Prachtvolles Sonnenwetter. Schreibe. 1h nach dem Appell mit ThiloPThilo, Soldat losgefahren, etwas Bogen und Schwünge geübt, dann Revolverschießen auf die Hüttentür, und in den Schnee: Große Einschießlöcher. Hinauf zum DautskiLDautski; immer herrlicher der Blick auf den ZwininLZwinin. Die Berge rechts und besonders links vom ZwininLZwinin. Ganz hinauf. Auf die andere Seite. Prachtvoller Blick in das weite Tal drüben. Alles sieht so nah aus in der klaren sonnigen 🕮 Luft. Viele Wildspuren, Hirsche; Hasen. Hinüber in den BuchenwaldLBuchenwald, dann auf einen Rammelplatz.27Platz, an dem sich Hasen und Kaninchen paaren. Ein Revolverschuss scheucht keine Tiere auf. Abfahrt, erst etwas rutschig auf steilem Harsch, dann wunderbare Fahrt in elastischer Schwebe hinab; dann weiter auf die Vorhügel und hinunter. Bald kommt Post, viel Briefpost: LisisPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner Brief aus BerlinLBerlin, LenisPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman Brief mit BjørnsonsPBjørnson, Bjørnstjerne, 1832-1910, norweg. Schriftsteller Synnøve SolbakkenBBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne!1909@Synnøve Solbakken, Stockholm, 190928Siehe LL ., KunstwartIDer Kunstwart, Zeitschrift, Kriegsflugblatt 223 für die Meißner JugendIFreideutsche Jugend, Zeitschrift (darin die WandervogelnovelleIWandervogel „Der Klotz und die Ursch“)‚BDerKlotz@„Der Klotz und die Ursch. Eine Wandervogel-Geschichte“, Otto Bojarzin (Hrsg.), Vom Wandern und vom bunten Rock, Wolfenbüttel, 1916 HilfeIDie Hilfe, Wochenschrift für Politik, Literatur und Kunst, WynekensPWyneken, Gustav, 1875-1964, dt. Reformpädagoge, Gründer der Freien Schulgemeinde Wickersdorf RedeBWyneken, Gustav!1915@Der Krieg und die Jugend, München, 1915..29Wyneken, Der Krieg und die Jugend. Siehe LL .

Abendessen. Man konstatiert, ich esse überhaupt zu viel; Nikotin und Alkohol schade weniger. Noch allerhand gelesen.

Es kommt Befehl vom Leutnant: ThiloPThilo, Soldat, HagmannPHagmann, Soldat, RothePRothe, Soldat und eine ganze Anzahl Schützen (namentlich bestimmte) sollen zu einer Patrouille kommen. Geheimer Befehl von der Division. Ich bedauere lebhaft, nach der langen Untätigkeit diesmal nicht mitzukommen. Wir vermuten, es handelt sich um Untersuchung von 1091 und RenzhöheLRenzhöhe und der Schluchten und russischen Stellungen dort; vielleicht ist bald ein Infanterieangriff in dieser Gegend geplant, als Überraschung; die Russen hatten hier bisher keinen Gegner vor sich liegen.

Mittags kommt die Patrouille wieder; Resultat: Die Zeichner nehmen die Gegend von verschiedenen Punkten auf, das ist alles. Nachmittags ½ 4 Besprechung beim Leutnant. Er schickt die Karten Skizzen der Zeichner mit angegebenen Anmarschwegen (8 bzw. 5 Stunden von der Straße bis zum Sammelplatz) nach TucholkaLTucholka an die Division, über Oberleutnant von RenzPRenz, von, Oberleutnant. Dabei Text, der auf die Schwierigkeiten genügend hinweist. Der Leutnant hat sich selbst überzeugt, dass diese Gegend zum Angriff jetzt, nachdem die Russen auch hier genügend Befestigungen angelegt, wohl ebenso viele Schwierigkeiten bietet, wie die bisherige (weiter rechts).

BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier besucht und ein neues Wachtbuch erbettelt. Auf dem PoharLPohar rechts und links bei den Feldwachen die Melder revidiert und die Gegend erklärt. Auf dem Kamm ist jetzt getretener Infanterieweg; in der Mitte auf einer Lichtung Schützengraben mit Doppelposten. 7h 7h zurück, Appell, dann ins ÖlhausLÖlhaus, MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat besucht. ProschPProsch, Soldat geht gerade mit 4 Mann auf eine Patrouille. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat bewirtet mich gut. Wir sprechen über ThiloPThilo, Soldat, MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat hält ihn für klug, ja schlau, aber doch auch oberflächlich; er meint, allerhand in BiebersteinLBiebersteinIHermann-Lietz-Schule Schloss Bieberstein30Hermann-Lietz-Schule im Schloss Bieberstein. Vgl. TB 2. III. 1915R. angelernt. Ich meine umgekehrt: BiebersteinLBiebersteinIHermann-Lietz-Schule Schloss Bieberstein hat den gesunden Kern in ihm entwickelt, während irgendwelche sonstige Umgebung ihn durch ihre Umgangsformen und Ton zur Oberflächlichkeit beeinflusst hat; Schwierigkeit der Erziehung bei so häufigem Wechsel, und früh aus dem Elternhaus. ÖlbergpostenLÖlberg oben revidiert.

6h beim Leutnant gemeldet. Hygienische Maßnahmen: Cholera-Impfung nachholen, Latrinegruben. Wieder wunderschöner Tag. BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier224 besucht uns. Geschrieben. Nachmittags Feldpost, Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann (sie und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann gehen jetzt auf Reise, DarmstadtLDarmstadt, FreiburgLFreiburg, LichtentalLLichtental) Gretel FathPRisse, Margarethe, geb. Fath, Gretel genannt, Lehrerin, verh. mit Otto Risse, Hans RothePRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. Nachmittags sind Leutnant, ThiloPThilo, Soldat, usw. auf Patrouille: Abends spät zurück, sie haben sehr schöne Fahrt gemacht, über den DauzkiLDauzki, bis zur Gardedivision. Inzwischen vertrete ich ThiloPThilo, Soldat bei Appell usw. und mache die Wacheinteilung; nur mit Mühe und ziemlicher Beanspruchung der Leute geht’s. 🕮

Morgens etwas wolkig, dann herrliche Sonne. In der Nacht haben wir starkes Feuer von Infanterie und MG gehört. Morgens Nachricht: Ein russischer Angriff ist abgeschlagen worden. Ich lese Synnøve SolbakkenBBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne!1909@Synnøve Solbakken, Stockholm, 1909, sitze dann auf dem riesigen Schwellenstein am Türpfosten in der Sonne und vertiefe mich ganz ins Buch, lebe in einer andern Welt. Dann lege ich mich auf SchmudesPSchmude, von, Leutnant Lager, auf den Baumstamm gebettet, träume in den blauen Himmel hinein. LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman schrieb, dass sie bei den nordischen Erzählungen oft an mich denkt. Ich glaube ich, ich bin diesen Menschen irgendwie innerlich verwandt; ich kann so gut mit ihnen fühlen. Warme Sonne, blau-weißer Schnee auf allen Bergen, frühlingswarme Luft; man lebt auf. Man glaubt wirklich zu fühlen, jetzt muss es bald kommen: Sieg und Frieden (so schrieb auch Gretel FathPRisse, Margarethe, geb. Fath, Gretel genannt, Lehrerin, verh. mit Otto Risse (?), „Und ist doch noch so lang bis dahin.“). Nachmittags einen Lagerplatz im Schnee geschaufelt, ein Flieger brummt, etwas geschrieben. WynekenPWyneken, Gustav, 1875-1964, dt. Reformpädagoge, Gründer der Freien Schulgemeinde WickersdorfBWyneken, Gustav!1915@Der Krieg und die Jugend, München, 1915. gelesen. [Ziel des Krieges nicht politisch, sondern ethisch: Nicht „größeres DeutschlandLDeutschland“, sondern „jüngeres DeutschlandLDeutschland“; innere Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit. „Sorgen wir nur für Kultur in DeutschlandLDeutschland‚ – deutsche Kultur wird sie dann von selbst werden.“]

Oberjäger vom Dienst. 12h zum Leutnant. Wenn in der Schlucht zwischen ÖlbergLÖlberg und PoharLPohar tatsächlich vor unserm Posten ein Infanterieposten steht, soll unserer unbedingt weiter vor, um mit dem andern zu „konkurrieren“. Nachmittags Feldpost, sehr reichlich. 10 Pakete, ein großes Paket von Pfarrer FerlingPFerling, Pfarrer, in MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Brief ein Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap an AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, ein Brief von LottePFrankenberger, Lotte, 1893–1934, geb. von Baußnern, Schwester von Walther und Friedrich von Baußnern, heiratete 1918 Julius Frankenberger; germanisches HeldentumBNeckel, Gustav!Germanisches Heldentum, Jena, 1915.31Neckel, Germanisches Heldentum. Siehe LL . 6h auf Revision gefahren, es war Tauwetter, jetzt abends Harsch; schon viele schneefreie Stellen. PoharLPohar rechts, Kamm links, in die Schlucht hinab, ÖlberghausLPohar!Ölberghaus. Mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat hinein. ProschPProsch, Soldat bewirtet mich mit Bratkartoffeln und Sauerkraut. Aussichten auf baldiges Fortkommen werden besprochen. Mit ProschPProsch, Soldat ÖlbergpostenLÖlberg revidiert; linker Schluchtposten, weit vorgeschoben, 225 wird durch Rauschen des Baches gestört; es findet sich aber kein besserer Platz. Nach Hause. Zwischen 11 und 12. Noch etwas gelesen.

Den ganzen 6h beim Leutnant gemeldet. Wieder ins Bett. Den ganzen Rucksacküberzug vollgepackt, zumcOriginal zur.Rucksackerleichtern. Wir dürfen nämlich Sachen ins Depot TucholkaLTucholka schicken. Die Anzeichen, dass wir bald wegkommen, mehren sich. Auch Päckchen nach Hause geschickt. Gelesen, geschrieben. Ich lasse von Domrich32Buchhandlung in Naumburg. „Germanisches Heldentum“BNeckel, Gustav!Germanisches Heldentum, Jena, 1915 an 9 Bekannte schicken. An TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben.

Es kommt Befehl: Morgen muss ich mit meiner Korporalschaft ins ÖlhausLPohar!Ölhaus. Da gibt’s mehr Dienst, besonders für die Leute, aber ganz interessant: Selbstständigkeit, und weiter vorne. Ich würde mich freuen, wenn MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat dabliebe.

1h muss ich mit DrewskiPDrewski, Soldat zum Leutnant. Damals in der Nacht, als ich mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat fuhr, um den verwundeten SömmerPSömmer, Walter, Mitglied der Freischar Jena II zu suchen, hätte ich nicht den DrewskiPDrewski, Soldat zum Stellvertreter ernennen sollen, der bald selbst wegmusste. ProschPProsch, Soldat hat gesagt, dass DrewskiPDrewski, Soldat und DienerPDiener, Soldat ihre Patrouille nicht gelaufen sind. DienerPDiener, Soldat hat zum Leutnant 🕮 gesagt, DrewskiPDrewski, Soldat habe das aus Müdigkeit vorgeschlagen. DrewskiPDrewski, Soldat ist empört. Der Leutnant sagt, er will die Sache auf sich beruhen lassen, um des Rufs des Trupps willen. DrewskiPDrewski, Soldat erzählt, dass DienerPDiener, Soldat überhaupt in seinem QuartierLPohar!Quartier hat bleiben wollen, aber ProschPProsch, Soldat sie auf die Patrouille gejagt hat. Dann hat DienerPDiener, Soldat, weil’s schon spät war, zur Rückkehr aufgefordert, unten wieder ProschPProsch, Soldat getroffen, und ist sehr erschreckt gewesen. Ich glaube DrewskiPDrewski, Soldat mehr; DienerPDiener, Soldat ist ein unzuverlässiger Charakter.

Nachmittags aus dem „Rucksackerleichterungsbeutel“ die HändelPHändel, Georg Friedrich, 1685-1759, dt.-brit. Komponist-Sonaten wieder herausgeholt.33Händel, Violinsonaten. Siehe LL . Jenen selbst zur Bagage geschickt. Wieder mal HändelPHändel, Georg Friedrich, 1685-1759, dt.-brit. Komponist gepfiffen.

Es gibt Feldpost. Nicht viel. Ein kurzer Brief von EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises: Alle Gedanken bei der Arbeit, Verwundetenpflege.

Abends wird großes Trara mit dem Hauspärchen (FedorPFedor und MaruschkaPMaruschka) getrieben, mit Mundharmonika-Begleitung.

Am Palmsonntag Zug auf den Ölberg. Vormittags aller Kram zusammengesucht und gepackt. 12h abgerückt. Zum Glück erleichterter Rucksack. Deshalb angeschnallt und gut hingekommen. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat fo­226tografiert uns mit den Infanterie-Feldwebeln. ProschPProsch, Soldat ist noch auf Patrouille. Schwierigkeiten der Einteilung, da jeder mal die verschiedenen Posten (Höhenposten auf dem ÖlbergLÖlberg, Schluchtposten links vom ÖlbergLÖlberg (leider am rauschenden Bach), KryweLKrywe-Patrouille alle 4h) kennenlernen muss. Die Kochkiste kommt; endlich mal wieder daraus gegessen. 5h zur Befehlsausgabe zum Leutnant, mit ThiloPThilo, Soldat, MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat, NietzschkePNietzschke, Feldwebel, BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier. Haupt Oberleutnant RenzPRenz, von, Oberleutnant vermutet, dass man die Einjährigen nach Hause schicken wird, um ihnen eine ihnen zukommende, gründliche Ausbildung zu geben, da Mangel an Chargen herrscht. Am 30. sind die Truppenführer nach TucholkaLTucholka befohlen. Da wird sich wohl einiges entscheiden. Es regnet in Strömen, und die Aussicht, in den Schützengraben zu kommen, wirkt daher jetzt beängstigend. Mit ThiloPThilo, Soldat und MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat nochmal hinaufgegangen, um einige Sachen zu holen. Der Windanzug wird durchnässtdOriginal durchnass.. Feuerwachen eingeteilt, selbst bis 11 aufgeblieben, dann müde hingelegt.

Morgens ist die Stimmung allgemein besser, als es wieder hell wird. Es regnet auch nicht mehr. Holz gesägt. Mal ordentlich mit Tee gefrühstückt. 10h 2 Leute müssen aufs Revier, Einteilungsschwierigkeiten. 10h selbst Patrouille nach KryweLKrywe. 11h kommt der Leutnant, ordnet Verbindungsgang: PoharLPohar-Patrouille – Feldwache PoharLPohar Westausgang an. 12h laufe ich diese Patrouille mit BartezkiPBartezki, Soldat. Zu ThiloPThilo, Soldat ins „Thilodorf“ hinab, um 2 Ersatzleute zu holen. Sind schon zum ÖlhausLPohar!Ölhaus geschickt. Nachmittags Feldpost, reichlich, B von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, P und B von MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener. ½ 6 Befehlsempfang beim Leutnant. Nichts Besonderes. Dann BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier besucht, Kerze bekommen. Wir haben ja so schlechte Beleuchtung im ÖlhausLPohar!Ölhaus; die Feuerwache kann nicht lesen oder schreiben, wenn die erste Kerze aus ist. Abends noch gegessen und geschrieben, B an Gretel FathPRisse, Margarethe, geb. Fath, Gretel genannt, Lehrerin, verh. mit Otto Risse‚ 🕮 Karte an LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner.34Carnap an Elisabeth Czapski, 29. III. 1915 (WF). Nachts verschläft sich SchmudePSchmude, von, Leutnant um eine Stunde, die Posten verschieben sich: KochPKoch, Soldat schimpft, weil er 3 Stunden gestanden hat. Es kommt aber alles wieder in Ordnung.

Neueinteilung der Posten mit übersichtlicher Tabelle. Um 5h früh kommt eine Anfrage vom Leutnant wegen Postenstellung auf den ChochnowkaLChochnowka, schon mit ablehnender Antwort von ThiloPThilo, Soldat; ich ebenso. Es kommt dann Befehl, je 2-mal bei Tag und bei Nacht eine Patrouille auf den „falschen Chochnowka“LChochnowka zu schicken; dazu bekomme ich 4 Mann Verstärkung. Mittags gehe ich selbst mit WeihrichPWeihrich, Soldat und DöllPDöll, Soldat hinauf. Vorgestern 227 war da ProschsPProsch, Soldat Patrouille, wo er beschossen worden ist. Seine Spur ist zu Ende. Ich gehe natürlich noch höher. DöllPDöll, Soldat: „Da sind wir ja beinahe auf dem Gipfel, wo die russische Feldwache ist.“ So wird man durch den Dummkopf doch etwas nervös; mit aller Vorsicht hinauf. Nichts oben, nur alte Spuren (werden Wildspuren gewesen sein). Hinunter. In die Schlucht. Den Schluchtposten 20 m nach rechts verlegt, damit der Bach nicht so stört; vorher mit WagnerPWagner, Soldat lustig auf allen den dort mündenden Wegen herumgelaufen. Im strömenden Regen zurück. Ich kriege kaum mein Zeug trocken.

½ 6 Befehlsausgabe beim Leutnant. Er war morgens beim Oberleutnant in TucholkaLTucholka; unsere Zukunft ungewiss, der Oberleutnant hat aber der Division gemeldet, dass er 50 Mann seiner Kompanie nach DeutschlandLDeutschland schicken muss, zur Ausbildung als Offiziersaspiranten. Hauptmann GiersbergPGiersberg, Hauptmann von der 6. Skikompanie in KryweLKrywe hat angeregt, und der Leutnant befiehlt jetzt: Die KryweLKrywe-Patrouille soll über den ChochnowkaLChochnowka laufen. Schwieriger Weg, Gefahr wegen des lauten Harsches. WeberPWeber, Soldat als Führer führt ½ 11 mit 3 andern. ½ 2 zurück.

Weg zu schwierig. Deshalb gemeldet. Morgens mit WeberPWeber, Soldat zum Leutnant. Zeigt uns die Skizze des Hauptmanns. Ist falsch, die Schlucht geht ganz hinauf, man muss also hindurch. 10h kommt der Leutnant selbst zu uns hinaus. Mit ihm, WeberPWeber, Soldat und HeidrichPHeidrich, Soldat auf den ChochnowkaLChochnowka. Die „Hexe“ auch mit, wird auch mal an die Leine genommen, als er sich verirrt hat. Blick vom Chochnowka-GipfelLChochnowka zum ZwininLZwinin hinüber, der Kamm im Nebel. Wir bemerken an scheinbar Flaggen oben an Sträuchern. Es sind Zettel in roter, grüner und weißer Farbe mit Antwort in polnischer Sprache auf die Zettel, die wir mal (in Russisch) an die HeustadelLZwinin!Heustadel gebracht haben. Es wird festgestellt, dass die Schlucht so unwegsam ist, dass eine ständige Patrouille hinüber nicht möglich ist. Wir suchen einen Platz für die Rufverbindung mit dem gegenüberliegenden Posten der 6. Kompanie und können uns auch gut damit verständigen. Abfahrt. Unterwegs viele Hirschspuren, sehen oft Fußspuren täuschend ähnlich.½ 1 zurück. Ich zeichne 2 Skizzen der Gegend (mit Höhenlinien) und schicke sie zum Leutnant (für Hauptmann GiersbergPGiersberg, Hauptmann und für die Division), der sehr zufrieden mit der Ausführung ist. ½ 6 Befehlsempfang beim Leutnant. Er erklärt nochmal die Wichtigkeit des ChochnowkaLChochnowka. Gefahr bei russischer Besetzung; Notwendigkeit und Günstigkeit deutscher Besetzung durch starke FW; schreibt GraebschPGraebsch, Leutnant auch an die Division. Nachmittags gab’s Feldpost, auch P und B von MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises. Abends nur die trüben Nachtlichter. HauschildPHauschild, Soldat hat eine Kerze. Aber bald aus. Deshalb schon ½ 11 zu Bett. 228 Die Leute haben jetzt immer 6h statt 4h Pause zwischen den Posten, weil ich die Verstärkung hier behalte, obwohl ich ChochnowkaLChochnowka-Patrouille und KryweLKrywe-Patrouille zusammenlege. 🕮

IV / 1915 Es schneit kräftig und es ist wieder alles weiß. 7h kommt StaudtPStaudt, Soldat mit der Meldung vom Leutnant, dass Hauptmann GiersbergPGiersberg, Hauptmann schreibt, er habe auf dem NW-Hang des ChochnowkaLChochnowka einen UO-Posten, den soll ich feststellen lassen. Ich schicke (meine) Skizze mit der 8h KryweLKrywe-Patrouille, dass Hauptmann GiersbergPGiersberg, Hauptmann oder schon der vorderste DP oben auf dem Weg den Standort einzeichnet. Der Hauptmann zeichnet es auf den NW‑Hang des ChochnowkaLChochnowka. Ich glaub’s nicht, auch nicht der Leutnant, den ich oben bei ThiloPThilo, Soldat finde. Dieser hat nach der Karte eine feine Skizze gemacht, schraffiert, bringt sie mit dem Bericht vom Leutnant selbst nach TucholkaLTucholka zur Division. Schneit feste, schon wieder alles weiß.½ 6 zum Befehlsempfang. Treffe am Dorfausgang den Leutnant, wir werden vom ZwininLZwinin durch die PoharLPohar-Schlucht tüchtig beschossen, nicht schlecht gezielt. Beim Leutnant kommt meine KryweLKrywe-Patrouille zurück, hat den sogenannten „Choch“-UO-Posten aufgesucht, der liegt aber jenseits der Schlucht.

Abends wird höchste Alarmbereitschaft von der Infanterie befohlen. HagmannPHagmann, Soldat revidiert und besucht uns. Er hält den Schluchtposten für zu exponiert. Ich ziehe ihn an die linke Seite des Drahtverhaus zurück, wo er den Weg am Bach und den Osthang des ChochnowkaLChochnowka sichert. Ich melde das dem Leutnant. Die Meldung kommt zurück mit Vermerk „einverstanden“. Wir schlafen umgeschnallt. Da alle Kerzen ausgebrannt sind und wir keine Petroleumlampen da haben, müssen die Feuerwachen im Dunkeln sitzen oder immer ins Feuer kucken.

Meldung aus KryweLKrywe. Die Quartiere der 6. Skikompanie sind gestern nachmittag mit 6 schweren Granaten beschossen worden. Sie bauen sich jetzt Unterstände. Um 8h bei MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat, mit Apfelkraut35Süßer Brotaufstrich. bewirtet. Mit ihm, ThiloPThilo, Soldat und ClauderPClauder, Soldat zum DauzkiLDauzki hinauf. Von der andern Seite kommen der Leutnant und MertensPMertens, Soldat. Zum Artillerie-Beobachtungsstand. Wir lenken das Feuer der Haubitzen auf die Schützengräben, die den Schlucht-Posten und die Straße beim Dorfausgang beschießen. Sehr gute Beobachtung. Mehrere Treffer in den Graben. Der Major kommt und macht selbst die Beobachtung durchs schwere Fernrohr. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat fotografiert, auch die beiden Hunde des Leutnants. Prachtvolle Aussicht; in der Sonne sind wir warm geworden, dann frieren wir oben in der kalt klaren Luft. Schön 228 ist der Blick auf die andere Seite. Erst weites flaches Land, dann wieder hohe Ketten. Schöne Abfahrt. 1h zurück. Neue Wacheinteilung gemacht. Hinterm HausLPohar!Haus oben an dem SchuppenLPohar!Schuppen, der als Brennholz abgebrochen wird, in der Sonne gesessen und geschrieben.

Einige Tage keine Post mehr. Auch Brot wird 4 Tage lang nicht ausgeteilt. Schönes sonniges Wetter, wir liegen zuweilen in der Sonne auf dem Gras.

Staudt kommt ins ÖlhausLPohar!Ölhaus, die MG-Leute werden abgeschoben, dadurch einiges Durcheinander. … ? Der 15. Trupp kommt aus TucholkaLTucholka, soll sich 24-stündig mit uns ablösen, bekommt aber von Major DorndorfPDorndorf, Georg, Major Befehl, den ChochnowkaLChochnowka zu besetzen. MorichPMorich, Soldat meldet das nicht an GraebschPGraebsch, Leutnant, dem er doch unterstellt ist. Meine ChochnowkaLChochnowka-Patrouille meldet es. Der Trupp begegnet einer 30 Mann starken Patrouille, ein Mann tot, ein Gefreiter vermisst. Wir müssen also weiter unsern Dienst tun. 🕮 Wir bekommen aber 20 „Kombattanten“ Verstärkung (kommen erst am 7. abends). Ich ziehe in die vordere sonnige Stube, HeidrichPHeidrich, Soldat kocht. Brät uns immer von dem Kalb, das am Fenster hängt.

Mit Leutnant, Major und Leutnant GabrielPGabriel, Leutnant (von der Artillerie; der den Unterstand hat) auf Pohar-WestLPohar-West. Die Kombattanten bauen vorne einen langen Schützengraben auf unserm alten Patrouillen-Waldweg. Zum ÖlbergLÖlberg hinauf, dem Artillerie-Offizier wird’s heiß; der Leutnant meint, ihm macht’s nichts, da er ja Bergschütze werden wird. Post, und abends noch einmal. Brief von Onkel GustavPRohden, Gustav von, 1855–1942, auch Onkel Gustav, ev. Theologe, in erster Ehe verh. mit Agnes Dörpfeld, 1858–1907, einer jüngeren Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, in zweiter Ehe mit Gertrud von Rohden, Vater von Agnes Crönert, Friedrich, Gotthold, Harald, Hedwig, Heinz, Luise und Wilhelm von Rohden, der meine Aufzeichnungen gelesen hat.36Vgl. TB 15. III. und 16. II. 1915 Brief von Hans RothePRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises (seine Eltern scheinen mit seinen Plänen nicht einverstanden) und MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, mit Wollsachen, o weh! P von NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen und Trude HoltzePZeilinger, Gertrud, geb. Holtze, Trude genannt, Musiklehrerin in Wickersdorf. Abends schleppe ich mit Kopfschmerzen noch einen Postsack herauf. Nusskörbchen von LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner mit B, hat meine Aufzeichnungen von FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena bekommen. StaudtPStaudt, Soldat hat jetzt die Wache. Alarmbereitschaft. Wir machen alles fertig, entleeren den Rucksack bis auf das Notwendigste (dabei sind die Körbchen von LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner).

Die ganze Infanterie-Feldwache mit dem Feldwebel zieht ab. Wir behalten die 20 Kombattanten mit ihrem Unteroffizier, die wir mit ihr teilen sollten, für uns. Sie besetzen die beiden Unteroffiziersposten links in der Schlucht und auf dem ÖlbergLÖlberg und helfen uns Postenstehen. Es gibt wieder Brot, ein „Trupp-Schwein“, usw.

Nachmittags habe ich Lust, mal wieder eine Patrouille zu machen, SchröderPSchröder, Soldat, PeterPMüller-Munk, Peter, 1904-1967, dt.-am. Industriedesigner, Sohn von Gertrud Müller-Munk und Franz Müller und WagnerPWagner, Soldat wollen hinauf. Der Leutnant hat nämlich gesagt, 230 die Division hat geschrieben, sie lege Wert darauf, dass das Gelände zwischen Zwinin IILZwinin II, 1091, 1038 durch Patrouillen erkundet wird. In der linken Schlucht holen wir uns am MG noch BartezkiPBartezki, Soldat: DienerPDiener, Soldat und die MGer necken uns: Wenn wir oben Damit sie sehen, dass wir wirklich bis oben zu dem weißen Schneefleck kommen, sollen wir von dort winken. Na, das haben wir ja schön getan. Links schräg aufwärts, aber oben der Sattel zwischen ChochnowkaLChochnowka und 1091 ist waldfrei, deshalb wieder etwas hinunter und ziemlich horizontal am steilen Waldhang entlang. Sehr ermüdend, tiefer Schnee, aber um die Bäume herum getaut. Durch mehrere steile Bachbetten. Schließlich in einen Hochwald. Anscheinend frisch gefällte Bäume. Es macht Spaß, mit mutigen Leuten zu gehen; wir müssen einen ungedeckten Hang zum Bach hinunter. In Abständen läuft einer nach dem anderen hinab. Auf der Renz-HöheLRenz-Höhe scheint kein Russe aufzupassen, oder kein Posten auf dieser Seite zu stehen. Eine ziemlich kahle Schlucht hinauf, oben an den Waldrand rechts, teils davor, teils dahinter. Ein Strohschober mit scheinbarem Zweigverhau harmlos. Ebenso gleich lange Pfähle, zeltartig an einen Baum gelehnt (mit BartezkiPBartezki, Soldat aufgepflanzt daran gegangen). Vom tiefen Schnee und Regen recht nass. Weiter hinauf. An den Schneefleck. Mal nach links hinüber, da wird’s aber unsicher. Rechts können wir von dem „Dreieck“ gesehen werden, doch fährt meist Nebel dazwischen. Mal glauben 2, drüben einen Mann vom Schützengraben hergehen zu sehen. SchröderPSchröder, Soldat und WagnerPWagner, Soldat lachen BartezkiPBartezki, Soldat aus, dass er immer noch höher will, um „die Leute im Schützengraben einzeln abzuzählen“. Mir tut’s leid, dass deren Mut jetzt doch seine Grenze erreicht hat. Ich fühle mich 🕮 gerade heute so ruhig und könnte noch viel weiter gehen. Wir sehen dann noch über eine Böschung hinüber, gehen an einem volleneOriginal vielen. Heustadel vorbei, weiter oben 2 schon abgegraste. Plötzlich geht der Nebel weg, und wir stehen ungedeckt den Schützengräben des „Dreiecks“ nahe gegenüber. Schleunigst zurück. Der Heustadel wird angesteckt 6h. WagnerPWagner, Soldat zündet sich noch eine Zigarette daran an. Da fängt’s aber auch schon an zu pinken37Niederdeutsch für funkeln, glitzern.. Ich überzeuge mich noch, dass die Flamme wirklich gefasst hat, dann schleunigst zum Waldrand und in Hast hinab in den steilen Wald, immer noch Schüsse hinter uns: Wir kugeln förmlich in dem glatten Urwald. Dann in Ruhe, aber doch ziemlicher Eile hinab zum Bach. Dann gemütlich nach Hause, meist im Bachbett. SchröderPSchröder, Soldat hat sich oben von uns verloren, er findet sich unten wieder. Über dem Wald 231 sehen wir starken Qualm, wie von einer Fabrik, die Flamme können wir leider nicht sehen. Das MG ist schon zur Prosch-HöheLProsch-Höhe geschleppt, die Leute haben nichts gesehen. 215 – 645. Der 7h-HöhenpostenLRenz-Höhe!7h-Höhenposten meldet, das Feuer gesehen zu haben. Es ist einer der ganz Neuen; „beinah ganz oben“ meint er. HeidrichPHeidrich, Soldat hat das Feuer noch bis 10h gesehen. Kurze Meldung an den Leutnant. MertensPMertens, Soldat erzählt später, er sei zufrieden gewesen, „das ist ja schneidig“.

Der 13 Trupp unter LöwenhardtPLöwenhardt, Soldat kommt auch noch, aus TucholkaLTucholka. Vormittags 8h Sturmangriff. Zwinin ILZwinin I und westlich davon wird genommen. Laute Detonationen der Minen und Gewehrgranaten. Abends ist der Kamm streckenweise in unserm Besitz.

1038 wird genommen. Es ist zu fatal: Man weiß gar nicht, was die andern Trupps unternehmen, wenigstens wird uns hier hinaus nichts gemeldet. Ich bin so enorm unternehmungslustig. Abends beim Einschlafen denke ich an nichts als Patrouillen, Überfälle und dergleichen auf dem ZwininLZwinin. Man hört, LöwenhardtPLöwenhardt, Soldat rückte mit dem ganzen Trupp hinauf, GraebschPGraebsch, Leutnant wolle auch hinauf, usw. Endlich Meldung: LöwenhardtPLöwenhardt, Soldat schickt 2 Patrouillen gegen 1091, MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat sagt, wenn die uns früher als wir melden, die Stelllungen seien geräumt, so wird unser Leutnant unzufrieden. Wir schicken schleunigst BrennauerPBrennauer, Soldat gegen Renz-HöheLRenz-Höhe, dann StaudtPStaudt, Soldat links in die Schlucht; unser Höhen-Posten meldet, rechts von der Renz-HöheLRenz-Höhe sieht man schon Deutsche in bei den Gräben herumlaufen. Ob wir bald aufbrechen? Ich schicke schleunigst 3 P nach JenaLJena. Wenn unser Leutnant nur bald was unternähme oder irgendeine Verfolgungsaktion beföhle; schlimm dafür, dass LöwenhardtPLöwenhardt, Soldat, als der Dienstältere, den Befehl über die 3 Trupps hat, und er sehr unternehmungslustig ist. Womöglich zieht er mit seinem Trupp los, und wir sitzen hier. BrennauerPBrennauer, Soldat kommt mit einem Gefangenen aus einem Unterstand, und einer Handgranate zurück, StaudtPStaudt, Soldat erzählt, dass er auf der andern Seite in OrwachikLOrwachik gewesen ist. Nachmittags gehe ich zu ThiloPThilo, Soldat und MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat, um zu hören, was eigentlich geschehen wird. Wo ist der Leutnant? Auf dem DauzkiLDauzki. Aber zum Glück ist LöwenhardtPLöwenhardt, Soldat mit seinem Trupp nach TucholkaLTucholka zurückmarschiert. Ob ich mit einer Patrouille auf eigene Verantwortung losziehe? Ich habe nur Befehl: Sicherung des Abschnitts bis zum Kamm. Ich will lieber bis zum Befehlsempfang bleiben, um abzuwarten, was der Trupp unternimmt. ½ 6 zum Leutnant. Wir müssen lange warten. Dann kommt er endlich vom ZwininLZwinin, hat schöne bunt gestickte Hemden in den Unterständen gefunden, auch ClauderPClauder, Soldat eins. Regimentsbefehl: Für die verschiedenen Regimenter 232 und Bataillone werden ihre Auf Verfolgungsrouten und Stellungen vorgeschrieben. Wir sollen nach 1091 und Zwinin IILZwinin II Verbindung halten und ChochnowkaLChochnowka 🕮 besetzen (MorichsPMorich, Soldat Trupp 15), und Sicherung des Dorfausgangs (unser Trupp). Vom ÖlhausLPohar!Ölhaus stellen wir nur noch den ÖlbergLÖlberg DP. Dadurch soll sich der Trupp für etwaige spätere Tätigkeiten ausruhen und Gelegenheit zu freiwilligen Patrouillen auf den Kamm und nach OrwachikLOrwachik gegeben werden. Ich nehme mir vor, des anderen Morgens möglichst früh mit wenigen hinaufzugehen, um in den Unterständen Sachen zu finden, und eventuell auch etwas weiter zu gehen. Wir schlafen natürlich diesmal ohne besondere Alarmmaßregeln. Plötzlich werden wir geweckt, StaudtPStaudt, Soldat ruft Alarm und alles fertig machen. Rucksack dalassen und ins Zimmer hinüberkommen! Es war nur ein Spaß. Das Befehlsbuch war gekommen (etwa ½ 11 Uhr): Divisionsbefehl die Trupps 14 und 15 rücken morgen nach TucholkaLTucholka ab, stellen aber den Infanteriebrigaden 1 und 2 je 2 Oberjäger und 10 Mann für Patrouille, und auch MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat und Carnap. (Ob MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat das angestiftet hat, weil ich gestern so unternehmungs­lustig zu ihm sprach?) Die andern bemitleiden uns, die faulen Patrioten; nur einige mögen mit uns kommen.

Plötzlich kommt früh ClauderPClauder, Soldat, wir sollen uns beeilen, wenn der Trupp auch erst 12h abmarschiert; die Brigade habe einen neuen Angriff vor usw. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat schickt Nachricht, er nehme sich Zeit, ich soll ihm eine Liste schicken. WeberPWeber, Soldat (steht Post) und WagnerPWagner, Soldat (meldet sich freiwillig), die andern wollen nicht. Ich schlage noch BartezkiPBartezki, Soldat, Weiß FritzPWeiß, Soldat, SchmudePSchmude, von, Leutnant, DrewskiPDrewski, Soldat, HagmannsPHagmann, Soldat Leute vor. DrewskiPDrewski, Soldat kommt nicht mit, HagmannsPHagmann, Soldat Leute wollen anscheinend nicht ohne HagmannPHagmann, Soldat, bestimmen deshalb 4 von ProschPProsch, Soldat: WeihrichPWeihrich, Soldat, DöllPDöll, Soldat, ZimmermannPZimmermann, Soldat I (zu meinem Entsetzen!), SeilerPSeiler, Soldat. Wir sammeln uns bei MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat. Zum Leutnant. Er knurrt erst, dass wir so spät kommen (9h, und WeberPWeber, Soldat ist noch nicht da). Dann spricht er von dem ehrenvollen Auftrag; die Division habe uns beide genannt; der Oberleutnant habe vielleicht etwas damit vor. [Ob er uns bei der Bergschützentruppe halten will?] Schneegestöber. Nach 1038. Oben die Waldecke (damals mit SchmudePSchmude, von, Leutnant, KochPKoch, Soldat, DrewskiPDrewski, Soldat), erstaunlich hoch. Der Posten meint, die Brigade sei unten. Weiter über den Kamm, die Kolonnen und Offiziere wissen nichts von der Brigade. Ein Mann soll uns zum Leutnant VogtPVogt, Soldat führen. Unten in dem Unterstand ist er aber nicht mehr. Wir legen uns hinein. Einer mit dem Melder zurück. Wir liegen da, durchnässt, frö­stelnd und essend auf etwas Heu. Die arme Infanterie, die Monate lang oft in solchen Unterständen hat übernachten müssen! Endlich kommt Nach­233richt, ein Offizier meine, der Stab müsse in OrawaLOrawaOOrawa [Oryava] sein. Also hinab. Die Dorfstraße ganz unglaublich dreckig! Der Schlamm fußhoch, tiefe Löcher. Unser Sanitätswagen sitzt mit dem einen Rad bis an die Achse im Dreck, BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier daneben mit Unteroffizier SteimePSteime, Unteroffizier. Wir gehen nebenher über die Höfe und Wiesen usw., oft dick durch den Sumpf. Den Brigadestab finden wir nach 1/3 3 an der Straßenkreuzung in Orawa OstLOrawa Ost. Hinein. Der Adjutant (Haubmann)PHaubmann, Soldat mit einem Oberleutnant am Telefon. Wir übergeben die Meldung. Bald kommt Generalmajor von WedelPWedel, Hasso von, 1859-1935, Generalmajor, den MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat persönlich kennt. Wir sollen erst Quartier suchen. Schwierige Suche. Alles zersplittert in die Häuser. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat wieder zum Stab, wir hängen alles zum Trocknen auf. (Mit DöllPDöll, Soldat und SeilerPSeiler, Soldat). Wir sind heillos froh, dass kein Befehl mehr kommt für Nachtpatrouille, so müde, hungrig und kalt sind wir. Die Nacht sehr hart gelegen‚ 🕮 nur mit Mantel zugedeckt. Der Rock hängt noch nass im Ofen.

Nach 7h geht MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat wieder zum Stab; 11 – 3h statt seiner DöllPDöll, Soldat. Wir bekommen Brot und Fleischkonserven. Die Sachen sind immer noch nicht trocken. Etwas gelesen und geschrieben. Es werden Leute geschickt, unsere Skier zu holen, die wir noch am PoharLPohar vermuten, sie sind aber in TucholkaLTucholka. Nachmittags werden deshalb einige dorthin geschickt, auch um Post zu holen. Sie kommen abends nicht wieder. Ich nehme habe deshalb Wolldecken zur Verfügung; es wird auch so besetzt genug im QuartierLOrawa!Quartier.

Endlich kommen sie aus TucholkaLTucholka zurück, und haben nicht einmal meine Post mit. Beim Stab gesessen, werde sehr hungrig. Mittags nach Hause, Kaffee und trocken Brot. Dann schenkt mir MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat von seiner Post. Schließlich Essen von den MG-Leuten. Aufzeichnungen geschrieben, von den einzelnen Leuten, auch MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat.38Offenbar nicht erhalten. Nachmittags sehen wir den 14. und 15. Trupp von TucholkaLTucholka her vorbeimarschieren. Unser Trupp soll nach PoharLPohar, die beiden andern auf den Berg. Genaueres wisse selbst der Leutnant nicht, sagen sie. Singend ziehen sie in Kolonnen zu einem‚39In einreihigen Kolonnen. NietzschkePNietzschke, Feldwebel voran, über die schlammige Straße. Abends noch gemütlich mit den Kronprinzern‚40Das Ostpreußische Grenadier-Regiment Nr. 1 „Kronprinz“. darunter 4 Unteroffiziere, zusammengesessen; die Hamburger reden platt, wir singen etwas; 2 Leute gehen auf Kartoffel­patrouille, dann brät HeimsPHeims, Soldat 2 riesige Pfannen voll davon; bis 11h.234

Es heißt, ein österreichisches Regiment werde all die Quartiere auf dieser Seite beziehen. Ob auch wir hinausmüssen, mit unserm prima Auftrag? Es regnet in Strömen; schon gestern war aller Schnee weg. Nachts sah man nördlich großen Feuerschein, vielleicht KoziowaLKoziowa. Auch heute schießen am Bach immer die Haubitzen, unten in der Nähe der Brigade, dass die Fenster klirren und der Kalk herunterfällt. Plötzlich Meldung: Ein österreichisches Regiment bezieht alle diese Quartiere. Wir bleiben ruhig, wir sind ja von der Brigade kommandiert. Aber plötzlich heißt’s: Hier hinein kommt der Bataillonsstab. Also schleunigst zusammengepackt. Einer ist schon auf Quartiersuche geschickt. In den strömenden Regen hinaus, unsagbarer Schlamm, nach OrawaLOrawa hinein, alle Häuser besetzt. An der KircheLOrawa!Kirche hinauf. Oben steht ToppPTopp, Soldat bei einem stecken bleibenden Wagen, weiß nichts von meiner Post, die RothePRothe, Soldat in TucholkaLTucholka im QuartierLTucholka!Quartier gelassen hat. Finde kleines Haus mit 2 Infanteristen, große Kuh nimmt die ganze eine Wand ein. Dort Gepäck gelassen, weiter gesucht. Artilleristen weisen mich ins QuartierLPohar!Quartier, das gerade Leutnant MüllerPMüller, Leutnant vom MG 43 verlassen hat. Schnell für alle belegt. Die andern geholt. Endlich kommt auch MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat, genehmigt das QuartierLPohar!Quartier. Schuh umziehen.41Bedeutung unklar. „Schuh“ könnte der Name einer Person sein (die oder mit der man umzieht) oder auch ein (einzelner) Schuh. Einige bleiben hinten wohnen, die von denen 2 dauernd sich beim Stab einquartieren. Gemütliche Schicke BartezkiPBartezki, Soldat zu NietzschkePNietzschke, Feldwebel, wegen Post zu fragen; liegt tatsächlich in einem Haus in TucholkaLTucholka. Gemütlicher Abend mit MitteldorpfPMiddeldorpf, Soldat, mit dem ich in der Offiziersstube bei der Familie wohne. Wir erzählen uns allerhand. Er zeichnet mir die Grundrisse seines Hauses auf, ich zeige ihm Fotos von zu Hause, seine kannte ich schon. Zusammen auf der Bank geschlafen; breit genug, aber zu kurz.

Wir hören, unser Trupp ist noch im Dorf, schleppt nur Essen hinauf für die beiden anderen, die im Schützengraben sind. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat geht zum Leutnant; NietzschkePNietzschke, Feldwebel hat keine Lust, meine Post holen zu lassen, WagnerPWagner, Soldat bekommt das Eiserne Kreuz; ThiloPThilo, Soldat glaubt, dass der Trupp bald wieder nach TucholkaLTucholka kommt; wird selbst Leutnant bei der MG-Abteilung. Mittags Schlemmeressen mit Spargeln 🕮 aus MiddeldorpfsPMiddeldorpf, Soldat Post. Nachmittags will geht SchmudePSchmude, von, Leutnant nach TucholkaLTucholka, um nach unserer Post zu forschen. Wir bekommen Löhnung (15‚80) mit Sätzen und Bismarckzulage. Währenddessen kommt schon die neue angefahren. Geschrieben, B an Mar­235gretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, Aufzeichnungen.42Offenbar nicht erhalten. Abends MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat erzählt von WeimarLWeimar, Tiefurter FestLTiefurt, Autofahrt, FreischarfestIFreischar, Freiburger MarktLFreiburg!Markt; GriechenlandLGriechenland.

Immer noch keine Patrouille; aber unser QuartierLPohar!Quartier ist schön. Nachmittags kommt SchmudePSchmude, von, Leutnant aus TucholkaLTucholka zurück; unser Postsack ist wirklich verloren, ich bin darüber sehr geknickt. Er war auch 2 Stunden beim Oberleutnant. Von Auflösung ist keine Rede. Frage ist nur: Form des Weiterbestehens. Er wird aus den Offiziersaspiranten auswählen und nach DeutschlandLDeutschland zurückschicken zu den Kursen; die werden Infanteristen. Er selbst reist bald ab, krank. Geschrieben, auch etwas gelesen; langweilig, weil unbefriedigt. Nichts zu tun; man träumt von Auszeichnungen und hat keine Gelegenheit dazu. Vom anderen Trupp kommen Leute vorbei. Sie seien täglich von der 2. Brigade auf Patrouille geschickt. Abends finden wir endlich Kerzen nach langem Suchen und machen uns gemütliches Essen; dann gelesen. Nachts aufgestanden und große Läusesuche veranstaltet.

MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat geht nach Tucholka zum Oberleutnant. Ich sitze alleine, schreibe Aufzeichnungen und an AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, lese etwas (Lieder). Die Leute sorg (SeilerPSeiler, Soldat usw.) sorgen, dass ich nicht verhungere. Abends lege ich mich auf MiddeldorpfsPMiddeldorpf, Soldat Decke auf die Bank. Als er kommt, bin ich längst eingeschlafen. Er ist müde. Ich lege mich auf den Boden, wegen größerer Bewegungsfreiheit.

MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat erzählt, in etwa einem Monat wird er wohl Offizier. Der Oberst hat nun ans Bataillon nach KönigsbergLKönigsberg telegrafiert wegen seiner Versetzung zur Marine, und als Grund der Eile die bevorstehende Beförderung angegeben. GraebschPGraebsch, Leutnant kommt zu seinem Regiment zurück, die Division erfüllt ihm diesen Wunsch. Der Oberleutnant hat MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat die Führung unseres Trupps angeboten, er hat abgewinkt. Ich frage ihm übrigens zu viel; wenn er mal Leutnant sein wird! Er reitet spazieren; 4 Schützen gehen zum Spaß auf den ZwininLZwinin. Allen wird die Untätigkeit allmählich zu viel. Abends „Familie auf Gilje“BLie, Jonas!Die Familie auf Gilje, 1883 gelesen.43Lie, Die Familie auf Gilje. Siehe LL .

Herrlicher Sonnenschein. Mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat auf den ZwininLZwinin. Oben sitzen BregazziPBregazzi, Werner, 1895-1974, Arzt, Mitglied des Serakreises und SeilfeldPSeilfeld, Soldat, die Russen schießen sich mit Schrapnells auf uns 4 ein. Man hört sie vorher und geht dann immer in Deckung. Über den KammLZwinin!Kamm; gewaltige russische Gräben, einzelne hässliche Leichen. Das 236 grosse Holzkreuz. Feldkanonen; Gebirgskanone, feuernd. Schöner Blick in die Gegend nach N, KoziowaLKoziowa, Tal nach SkoleLSkole, weiße Berggipfel dahinter. Der Offizier und die beiden Pfarrer (Divisionspfarrer BockPBock, Divisionspfarrer und Oberpfarrer EmmelPEmmel, Oberpfarrer) halten uns für Österreicher. Das Gro SoldatenfriedhofLKoziowa!Soldatenfriedhof mit Massengräbern 2h wieder unten. Möglichst ausgezogen und in die Sonne gelegt. Die Post kommt, reichlich! MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat bekommt jetzt nichts mehr, ich muss schnell für ihn auspacken. Alter Brief von MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener; alter von MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises. Ein Sanitätsfeldwebel der Fußartillerie quartiert sich bei uns ein. Gemütlich, ungebildet, erinnert etwas im Temperament an Ernst PfeiferPPfeifer, Ernst, 1864-1930, Inhaber einer Handelsgärtnerei, verh. mit Elisabeth Pfeifer. Viele Kerzen sind gekommen, Bananen und Backobst. Wir lesen noch lange. KunstwartIDer Kunstwart, Zeitschrift, Jugend BismarcknummerIJugend, Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben44Die Bismarck gewidmete Nr. 13 des Jahrgangs 1915 der Zeitschrift Jugend.B von TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte; Familie auf GiljeBLie, Jonas!Die Familie auf Gilje, 1883 zu Ende gelesen. Der Feldwebel gibt uns Insektenpulver, zum Glück recht wirksam. 🕮

B an AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann fertig geschrieben. Fauler Tag sonst. Abend kommt Befehl, die Kompanie rücke am nächsten Morgen nach TucholkaLTucholka, auch wir. Gepackt.

½ 5 kommt der Trupp vorbei, wir schließen uns an. Bei schönem Wetter durch OrawaLOrawa, dann über die Stelle unserer Feuertaufe, letzter Blick auf unser Tal und den ZwininLZwinin, nach TucholkaLTucholka.OTucholka [Tukhol’ka] 8 – 10 Ruhe am Grashang über der Bagage; Rucksack noch erleichtert (Kocher, Patronen usw. auf die Bagage; dann auch den Mantel). ThiloPThilo, Soldat kommt verwundet von der MG‑Abteilung, Salonschuss durch die Schulter; bleich (ziemlicher Blutverlust) aber vergnügt, wird wohl zu seinem Regiment zurückkommen. Viele Leute bekommen Helme, ohne Überzüge. Das lange Dorf TucholkaLTucholka; neues Lazarett, große Baracken der VerpflegungsstationLTucholka!Verpflegungsstation; Gefangene als Straßenarbeiter. Es wird warm. Wir sehen die 3 Serpentinen vor uns. Zum Glück kommen Wolken, und es geht gut hinauf. Oben neben der Straße noch 2 m hohe Schneewand. Auf der anderen Seite Rast. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat foto­grafiert RothePRothe, Soldat und OttoPOtto, Leutnant in Helmen. Hinab, wieder viele Gefangene, genießen die viele Freiheit. Unten wird’s warm und staubig. Bei den Baracken „Zweikaiserstadt“45Bezeichnung für ein Feldlager bei Klimiec [Klymez]. Mittagessen, Kaffee, Rast. Hinauf zum VereckepassLVereckepass, SchickPSchick, Soldat erzählt aus dem Lazarett von dem netten katholischen Pfarrer. „Heil“-Geschrei, als wir unsere gesegneten Flure erblicken. Darüber die hohen Schneegipfel vom StoyLStoy (1600), (hinter VolowezLVolowez), etwas Rast. Hinab, 237 wir schneiden ab. Unten leider noch ziemliches Ende46Umgangssprachlich für unangenehm lange Strecke. auf der Straße, wir singen; sehr viele Soldaten hinter der Front, meist Train;47Militärsprachliche Bezeichnung für eine zum Transport von Material bestimmte Einheit. Feldbäckerei. Also VereckeLAlsoverecke.OAlso Verecke [Nyzhni Vorota] Wir kommen im Dunkeln an. Auf dem Gehöft wird die Ankündigung von mir jubelnd begrüßt. Auf dem Boden des Magazinhauses. Noch Stroh hinaufgeholt. So wird’s zwar eng, aber erträglich; ungemütlich, dass wir erst im Dunkeln hinkommen. Dann noch Postverteilung, die sehr lange dauert; alle sind so müde, dass sie kaum mehr stehen können. 12 P. Ich esse aus dem Rucksack; habe zur Küche keinen Hunger mehr, aber schrecklichen Durst. Trinke viel Tee, wenn er auch Rumzusatz hat.

Schlecht geschlafen, wegen der Flöhe. Mit KototzerPKototzer, Soldat unter einer Decke stören wir uns immer gegenseitig durch das Jucken. Morgens wird Briefpost verteilt. B von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann mit Wiesnecker Grüßen, B von DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert mit 2 Vorträgen von NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen. Karte von FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena. Mittags sehr warm, einige gehen schon mit GraebschPGraebsch, Leutnant hinaus, um Bagage zu verladen. Wir erst nachmittags. Alle müssen sich Helm verpassen. Apfelsinenkauf. Schönes Küchenessen: Sauerkraut mit Schweinefleisch; aber doch immer nur Durst: Tee, und Apfelsinen. Vor dem Abmarsch noch FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in JenaB vom 5. II. (!), unterwegs gelesen. Die Exzellenz, kommt der kommandierende General von BodmanPBodman, General kommt noch und begrüßt uns; sagt wiederholt, dass wir hier Gutes geleistet haben, und wir würden uns nach einiger Zeit wiedersehen. Beim Appell auch Beförderungen (SchmudePSchmude, von, Leutnant, DrewskiPDrewski, Soldat, WeißPWeiß, Soldat, ToppPTopp, Soldat werden Gefreite) (auch MuckPMuck, Soldat), HagmannPHagmann, Soldat Ver, ich und StaudtPStaudt, Soldat etatsmäßige 6 J. WagnerPWagner, Soldat bekommt das Eiserne Kreuz. Abmarsch, mit Gesang. Wir begegnen einrückenden Ersatztruppen für 43, 3 Kronprinzer; auch Landsturm. Als es hinaufgeht, lässt MagendantzPMagendantz, Leutnant abstimmen, wir sind für den steilen Fußweg. Uns holen unsere Train-🕮 Soldaten mit Pferden ohne Wagen ein, ihre Moll-Lieder singend. Das Volowez-TalLVoloz-Tal erscheint, Lichter, die Bahn und Palata! Singend die Serpentinen hinab, schon im Dunkeln. UntenOWolowez in größter Eile ein wenig gegessen, in Hast vergeblich nach dem Mantel auf der Bagage gesucht. Die Windanzüge werden ins „Skidepot“ abgegeben, unser Trupp und der halbe 3. fährt um 9h mit dem 1. Zug. Die andere halbe Kompanie kommt nach. Wir kommen in 2. Klasse, leider nimmt mir DienerPDiener, Soldat meinen Fensterplatz weg. Mit StaudtPStaudt, Soldat auf einer Bank gelegen.238

Beim Aufstehen Station BatynLBatyn, schon über MunkacsLMunkacs hinaus, wir biegen jetzt endlich nach Osten ab; also unser Schicksal, wie schon aus Anzeichen vermutet, besiegelt: Nicht nach MünchenLMünchen; vermutlich BukowinaLBukowina. Auf dem Zuge steht jetzt ein Zettel „Kolomea“LKolomea. Herrliche Hügel, blauer Himmel, Sonnenbäder auf dem flachen Güterwagen, stärker bewaldete Berge, darüber die Schneegipfel, schöne Birkenwälder, die breite DinaLDina. Viele winkende Gestalten in der bunten Tracht. Häufig Apfelsinen gekauft, fast nichts anderes gegessen; an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann48Vgl. Carnap an Agnes Kaufmann, 23. IV. 1915 (RC 025‑01‑88) und Rudolf an Anna Carnap, 23. IV. 1915 (RC 025‑01‑94).MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises geschrieben. Aber ins Gebirge hinauf. Es wird kühl. Das Tal wird eng, steile Berge, teilweise felsig. Hier viel höher als bei PoharLPohar (bis über 2000 m, Czorna horaLCzorna hora).

Beim Aufstehen sind wir schon übers Gebirge hinaus im PruthtalLPruthtal; ordne Briefe usw., P an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und Frau TänzerPTänzer, Frau, schreibe an LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman und FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena.49Vgl. Carnap an Flitner, April 1915 (WF). Wenn der Zug langsam fährt, springt man leicht auf und ab und besucht so die verschiedenen Wagen. Die Sanitätsleute machen immer dollen Zirkusbetrieb. Hinter50Vielleicht umgangssprachlich für „dahinter“. mit DrewskiPDrewski, Soldat usw. auf dem Dach gesessen. Der Zug hat 53 Wagen, so ist es weit von uns (im ersten) bis hinten. Erzherzog Franz SalvatorPFranz Salvator, 1866-1939, Erzherzog von Österreich fährt an uns vorbei; während wir auf den Hofzug warten, Haare schneiden lassen. In KolomeaLKolomea heißt’s: Weiter. Nach CzernowitzLCzernowitz.OCzernowitz Über Brücken, die die Russen gesprengt haben, die Eisenkonstruk­tion ist bald wiederhergestellt worden. Dort hinten liegt die Stadt. Über den PruthLPruth hinüber, in die Stadt. Großes BahnhofsgebäudeLCzernowitz!Bahnhofsgebäude, wir fahren noch bis Station „Volksgarten“LCzernowitz!Volksgarten. Dort noch im Dunkeln lange gestanden, Schauspiel fürs Publikum. Ein österreichischer Feldwebel: Gott sei Dank, dass Ihr da seid. Unser langer Zug täuscht ein ganzes Bataillon vor. Singend in die AlbrechtkaserneLCzernowitz!Albrechtskaserne (Infanterie). Hohe Gestalt in schneeweißem Haar an der Straße: „Gott schütze Euch alle miteinander, DeutschlandsLDeutschland Kinder!“ Betten mit Stroh; mächtig Durst, unten gibt’s Wein; ich trinke kaltes Wasser mit Fluade.51Brausepulver, zu dieser Zeit beliebtes Erfrischungsgetränk.KG Endlich mal wieder gut geschlafen, leider nicht lange.

5h geweckt, 530 Antreten, zum BahnhofLCzernowitz!Bahnhof, abgeladen, mit Gesang wieder in die KaserneLCzernowitz!Kaserne (8h). 10h kommt Exzellenz (deutscher General), besichtigt 5. und 6. Kompanie und deutschen Train, der hier ist. Sagt, hat Gutes von unserer Leistung am ZwininLZwinin gehört. Hier würde es auch Arbeit 239 geben, dann sollen wir wieder so tüchtig sein, Schulter an Schulter mit den Österreichern. Fragt einzeln nach Eisernem Kreuz usw. Dann Ausgang bis ½ 4. Ich werde leider Unteroffizier vom Dienst, darf nicht ausgehen. Ich geh’ natürlich doch, die Leute mögen sich selber zum Essen führen. Eine Stadt wie CzernowitzLCzernowitz, europäisch und zugleich balkanisch (rumänische Sonntagstrachten usw.) sieht man so leicht nicht wieder. Unterhose, Lektüre, Notizbuch gekauft. Wannenbad „Türkenbad“ (= Puff) mit HauschildPHauschild, Soldat, OttoPOtto, Leutnant, RothePRothe, Soldat. Die Wonne! Dann mit RothePRothe, Soldat 🕮 MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat getroffen; ins „Deutsche Haus“LCzernowitz!Deutsches Haus.521910 eröffnetes Kulturzentrum der deutschsprachigen Minderheit in der Bukowina. Der gute Professor KaindlPKaindl, Raimund Friedrich, 1866-1930, öst. Historiker und Ethnologe zeigt uns FestsaalLCzernowitz!Festsaal, Klubsaal der „Schlaraffia“LCzernowitz!Klubsaal der „Schlaraffia“531859 in Prag gegründete Vereinigung zur Pflege von Freundschaft, Kunst und Humor. usw. Unten gibt’s leider nichts Warmes. Also mit RothePRothe, Soldat und MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat ins Polnische HausLCzernowitz!Polnisches Haus.54Neben der deutschsprachigen gab es in Czernowitz auch eine große polnischsprachige Minderheit. Gut gegessen. In die KaserneLCzernowitz!Kaserne zurück. Kein Mensch hat mich vermisst. Beim Abmarsch sorge ich, dass die Küche angespannt steht und sich anschließt. Weiter hab’ ich nichts zu tun. Ich möchte gern noch mal in die interessante Stadt, das bunte Gewimmel auf dem „Ringplatz“LCzernowitz!Ringplatz, und die wirklich sehr schönen Trachten: Weißer (blendend!) Anzug der Männer mit buntbestickter Weste darüber; Weiber barfuß Rock auf einer Seite aufgesteckt, unten und oben sieht man blendend weißes Unterzeug; schöne bunte Farben. Aber ich bleibe lieber zur Sicherheit in der KaserneLCzernowitz!Kaserne (ob man dem Feldwebel LangePLange, Feldwebel schließlich trauen kann?) und schreibe Tagebuch und Ansichtskarten. Um 7h bläst der Trompeter, um 8h geh’ ich schlafen, nach 10 kommt die Kompanie, schließlich kommt der Feldwebel KallenbergPKallenberg, Feldwebel und weckt mich, und dann sorge ich unten für Essen‑, Brot‑, und Wein-Ausgabe, bis bei­nahe 12h.

Vormittags mit DrewskiPDrewski, Soldat in die Stadt; Landesbazar mit herrlichen Panjehemden. Eins lasse ich verlängern, damit ich es tragen kann, 2 lasse ich für Friedenszeit zurücklegen (per Nachnahme zuschicken). Wir beide lange im Marktgewühle. Mittags mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat in die Stadt. Verliere ihn (ohne seine Absicht?). Ich kaufe Verschiedenes, gehe auf den StadthügelLCzernowitz!Stadthügel, dann zur KaserneLCzernowitz!Kaserne, ausgeruht und JugendIJugend, Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben gelesen, wieder hinaus, LandesbazarLCzernowitz!Landesbazar (Deckchen und Gürtel) treffe dort HirschfeldPHirschfeld, Soldat usw.; am MarktLCzernowitz!Markt zu Abend gegessen. 8h KaserneLCzernowitz!Kaserne.

Vormittags mit DrewskiPDrewski, Soldat gebummelt; in der KonditoreiLCzernowitz!Konditorei gegessen. Nachmittags mit DrewskiPDrewski, Soldat, es regnet zwischendurch, Verschiedenes ge­240kauft, 4h ins Deutsche HausLCzernowitz!Deutsches Haus. Der ganze FestsaalLCzernowitz!Festsaal füllt sich allmählich. Wir sind zum Kaffee eingeladen. Kleine Mädchen singen Soldatenlieder. Deutscher Bukowinakalender. Professor KaindlPKaindl, Raimund Friedrich, 1866-1930, öst. Historiker und Ethnologe und noch ein anderer legen uns das Deutschtum in der BukowinaLBukowina ans Herz. Vor 7h drücken wir uns, MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat geht für sich (hat bis 12h Urlaub), mit SchmudePSchmude, von, Leutnant, RothePRothe, Soldat, HauschildPHauschild, Soldat, OttoPOtto, Leutnant im Delikatessenladen der HerrenstraßeLBukowina!Herrenstraße fein zu Abend gegessen. Mit SchmudePSchmude, von, Leutnant in den Puff. Enttäuschung, nichts los, Oberjäger HeroldPHerold, Oberjäger spielt etwas Mundharmonika, kann nicht mal Walzer. MattesPMattes, Soldat ist auch mit. Nach einiger Zeit verschwindet SchmudePSchmude, von, Leutnant. Später gehe ich hinaus, warte einige Zeit draußen, spreche mit österreichischem Feldwebel, gehe dann nach Hause. Treffe unterwegs ProschPProsch, Soldat und SchüchPSchüch, Soldat. Mit denen in den zweiten Puff. Dort sind AbrahamPAbraham, Soldat, MilschPMilsch, Soldat, MüllerPMüller, Leutnant, LangerPLanger, Feldwebel. Auch stumpfsinnig; hässlich angemalt. Die Feldwebel haben bis 12h Urlaub. Ich gehe bald weg. Bald kommt auch SchmudePSchmude, von, Leutnant nach Hause („ohne Liebe geht es nicht“). MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat ist auch dort gewesen, mit StaudtPStaudt, Soldat. Da es auch „nicht ging“, ist er schon gar nicht hinaufgegangen, auch Enttäuschung [aber dass er schon wollte!].

8h abmarschiert nach Osten, über CzahorLCzahor nach MolodiaLMolodia.OMolodia [Molodiya]555 km südöstlich von Czernowitz gelegenes Dorf. Wir kommen unter das Kommando eines österreichischen Oberstleutnants. Er erklärt uns Oberjägern, dass wir stärkere Truppen vortäuschen müssen und die rumänische Grenze bewachen, da man einen russischen Umgehungsversuch durch RumänienLRumänien fürchtet; und nicht zur Bevölkerung sprechen! 🕮 Ich melde mich gleich zur 1. Patrouille, von jedem Trupp 1 Oberjäger 10 Mann. SchmudePSchmude, von, Leutnant kocht noch schnell Rührei, dann los; nachträglich Decken und Mäntel geholt. Die Offiziere reiten vorn. Zum Schloss LukawizaLMolodia!Schloss Lukawiza; auf der Meierei bekommen wir Kaffee und Gulasch, freundliche Verwaltersleute. Dann wir beiden Patrouillen weiter. Ich soll ursprünglich nach WamaLWama. MorichPMorich, Soldat ändert, wir kommen nach MarmaritzaLMarmaritza. MorichPMorich, Soldat ordnet Doppelposten und nächtliche Patrouillen an. Zum Glück kommt 7h wieder der Rittmeister BornPBorn, Rittmeister …aus dem SchlossLMolodia!Schloss Lukawiza und sagt: Diese Nacht ausruhen, morgen bei Tage am Ufer zeigen. 2 saubere Häuser; liebenswürdiger Feldwebel vor versorgt uns mit allem. Tisch und Lampe, gemütlich. Der Panje56Hier „Herr des Hauses“, nach dem Polnischen und Russischen pan = Herr. spricht Ruthenisch, einige Worte Deutsch. Aber das Haus ist sauberer und reicher, als die in den KarpatenLKarpaten. Schlafe mit SchickPSchick, Soldat auf dem erhöhten Seitenplatz. 241

Morgens früh Patrouille nach WamaLWama, am GrenzbachLWama!Grenzbach entlang. Wir mit österreichischen Soldaten auf die GrenzbrückeLWama!Grenzbrücke, die rumänischen Soldaten begrüßt; sie kaufen Wein für uns. Wir melden uns dann bei dem Hauptmann BurdaPBurda, Hauptmann an der SchuleLWama!Schule; er fragt, woher wir stammen, wann unsere Formation entstanden, wer unser Kommandant ist, wo wir tätig waren; wundert sich, dass wir nicht im Gefecht waren. Über die Straße zurück. Schicke die Daheimgebliebenen auf demselben Wege aus. Kaffee getrunken. Inzwischen kommt die ganze Kompanie am Bach entlang. Ich melde MagendantzPMagendantz, Leutnant, was wir getan. GraebschPGraebsch, Leutnant kommt mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat und unserer Ablösung. Unsere Patrouille kommt zurück, wir packen zusammen. GraebschPGraebsch, Leutnant erzählt mir und HauschildPHauschild, Soldat, dass er selbst dem Rittmeister nicht traue und ihn deshalb beschwindelt. Nach WamaLWama. Die Kompanie hält Rast hinter der Hecke, in der Sonne etwas geschlafen. Rückmarsch mit 100 m Gruppenabständen, der Weg kommt mir recht lang vor. Schützengraben und Drahtverhau. In Mol.LMolodia gibt’s schönes Essen, auch gekochte Apfelschnitzen. Nachmittags und abends zum Feldwebel. 10h abends kommt Befehl: 6h früh antreten. Ich wohne jetzt mit SchickPSchick, Soldat und SchömbsPSchömbs, Soldat (HauschildPHauschild, Soldat und OttoPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap sind draußen; uns abgelöst) bei deutschen Leuten, Mann trinkt, tüchtige Frau und Tochter. Schlafe nachts auf der Chaiselongue, die anderen auf dem Boden, in den beiden Betten die Kinder und die beiden Töchter.

6h angetreten, Verwaltungssachen. 8 – 10 Fußexerzieren, Zielübungen. So allmählich lernt man die Infanteriekommandos. SchmudePSchmude, von, Leutnant kommt aus dem Revier zu uns, „Gonorrhoe verdächtig“. Gespräch mit ihm und SchickPSchick, Soldat, was er später seiner Frau sagen wird; überhaupt über Keuschheit vor der Ehe; Verheiratung, wenn geschlechtskrank gewesen usw. Nachmittags kein Dienst; geschrieben und etwas gelesen; 9h abends nach Dienst erkundigt und alle Ansichtskarten zur Schreibstube gebracht, damit AbrahamPAbraham, Soldat sie morgen mit zur Stadt nimmt.

V / 1915 Die Arbeiterkolonnen haben vor dem österreichischen Leutnant in unserem Hause einen Maibaum aufgepflanzt, kommt um 6h und singen ihm eins, mit Geigenspiel. Ziehen dann mit unserer Lied- und Geigenbegleitung ab. 6h geht die Kompanie auf die Höhe, Richtung nach WamaLWama, von von wo wir BojanLBojan sehen können. Links ist zeitweise ein Fesselballon sichtbar, in großer Höhe; ein deutscher Flieger gibt der österreichischen Mörserbatterie Signale 🕮 durch Rauchstreifen, dann hört man immer den Mörser abschießen und 45 sek später schlägt’s drüben mächtig ein, und dann fahren die Feldgeschütze mit Schrapnells dazwischen. Wieder zu­242rück, die Sanitäter besucht, MattesPMattes, Soldat spielt Geige. Etwas geschrieben. Nachmittags 3 – 5 exerziert, auch mal Zugführer markiert; dann über das ganze Feld vorgeschwärmt, schweißtriefend. Revisio penibilis57Viell. Privatausdruck für penible Ordnungsmache. (am anderen Tag fahren 8 ins LazarettLWama!Lazarett). Die anderen machen mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat, HagmannPHagmann, Soldat, RothePRothe, Soldat und dessen Korporalschaft Bierabend im Garten hinten. Ich lese StrindbergPStrindberg, August, 1849-1912, schwed. Schriftsteller, gehe aber auch mal hinaus und höre zu. Nachher schlafen die anderen oben auf dem Boden, ich alleine im Zimmer.

Schöner sonniger Tag, warm. Helm geputzt, 9h angetreten. Prote­stantische KircheLWama!Protestantische Kirche gibt’s zwar nicht, Frau WeckendPWeckend, Frau: „Glaubt ihr denn, es gibt 2 oder 3 Götter?“ Die Katholischen werden kommandiert, alle anderen gehen freiwillig mit, da es „die deutsche Kirche“ sei. Nach 1 Stunde habe ich noch kein deutsches Wort gehört‚58Wohl Anspielung auf den Umstand, dass zu dieser Zeit katholische Messen noch immer auf Lateinisch gelesen wurden. gehe hinaus. Wir dürfen nicht weg, liegen auf dem Rasen unter den Bäumen. Dann mal ein Stück der langweiligen Predigt angehört. Nachmittags dienstfrei. Zuerst ist es sehr warm, die Milchfrau vergisst mich immer, die kleine 19‑Jährige seit 2 Jahren verheiratet. (Frau W.PWeckend, Frau hat übrigens mit nicht ganz 14 Jahren geheiratet, ohne es selbst zu wünschen; jetzt 35 Jahre alt, man merkt noch, dass sie schön gewesen ist, hat schon 9 Kinder gehabt; jetzt will sie nicht, dass EmmaPEmma =? Tochter von Frau Weckend früh heiratet.) Sonnenbad unter den Obstbäumen, Abwaschung in der Badewanne hinterm Schuppen. MattesPMathes, Sanitäter kommt mit der Geige und spielt allerhand. Nachmittags, als es kühler wird, gehen wir auf die große Wiese, den prachtvollen GemeindeangerLWama!Gemeindeanger, den man zwischen den Häusern frei gelassen hat. Alles Volk freut sich über den ersten Maisonntag. Wir bummeln zu den verschiedenen Gruppen, die sich auf dem Grase vergnügen. Die rumänischen Frauen und Mädchen mit ihren schneeweißen Tüchern haben so wunderbar anmutigen Gang; überhaupt ihre Haltung. Im Gegensatz dazu die ballspielenden deutschen Mädchen. Die rumänischen sollen tanzen, MattesPMathes, Sanitäter und MenzelPMenzel, Soldat spielen abwechselnd, nur eine ist zu bewegen, mit HauschildPHauschild, Soldat Walzer zu tanzen. Schließlich tanzen aber mal 2. HauschildPHauschild, Soldat hascht sich inzwischen mal die sogenannte „Angeluscha“PGrodno, Jelena (Angeluscha) (in Wirklichkeit Jelena). Nachdem die Geige und die anderen Leute weg sind, kommt’s endlich zu unserer großen Freude dazu, dass AngeluschaPGrodno, Jelena (Angeluscha) und eine andere „Hora“ tanzen, eine dritte spielt Maultrommel dazu. Dann spielt AngeluschaPGrodno, Jelena (Angeluscha) und die anderen 2 Tänze. Wir hören und sehen unermüdlich zu, BartezkiPBartezki, Soldat, der „Botzick“ ist noch dabei. Es wird dunkel; die Mädchen 243 gehen weg. Wir bummeln nach Hause. BartezkiPBartezki, Soldat sagt mir, die Mädchen haben darauf gewartet, dass einer mit ihnen geht, nach Hause, und mit der Familie zu Abend isst und mit der Freundin den Abend verplaudert. Ich erzähle das HauschildPHauschild, Soldat. Wir schlafen alle auf dem Boden, SchickPSchick, Soldat HauschildPHauschild, Soldat kommt erst spät nach Hause. Prachtvoller Sternen­himmel.

244

12Tagebuch [3] 3. V. 1915 – 19. X. 1915 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

Tagebuch. Apr. – Okt. 196153🕮

LBukowina BukowinaLBukowina, wie bist Du gesegnet!
Reiche Frucht die fleißigen Felder tragen
und den Menschen, denen wir begegnet‚
müssen wir den Dank von Herzen sagen:
In die Berge führt uns das Geschick‚
hart und rauh war unser Leben Schicksal dort
aber hier empfing uns unser Glück:
freundlich war der Blick, und deutsch das Wort.
Bukowina
BukowinaLBukowina, im Erinnerungsglanze
wirst du vor uns stehen auf allen Wegen‚
und die schönste Blume in deinem Kranze
blühe auf zu frohem Lebensglück. reichem Glück und Segen.aRechts neben dem Gedicht in vertikaler Schrift: 14č d | c d | c ḫ ă | h a |.

3. V. 15 Oberjägerkompanie.

V / 1915OMolodia [Molodiya] 9 – 11 Appell mit Waffen und Anzug. Heiß. Dann zum Glück etwas Regen, mit dem Soldbuch wieder zur Schreibstube gegangen. Nachmittags ausgeruht. 4 – 6 soll Exerzieren sein. Zum Glück ist der Himmel bewölkt. Ladeübungen. Um 5h wird der versammelten Kompanie verkündet: Um 6h marschbereit in den Quartieren, zum Abmarsch nach CzernowitzLCzernowitz. Nach Hause, gepackt. Abschiedsstimmung. HauschildPHauschild, Soldat ist niedergeschlagen, ich Törichter denke, wegen Abschied von EmmaPEmma =? Tochter von Frau Weckend. Beim Trubel des Aufräumens (die anderen aus der Korporalschaft kommen auch noch), einen Augenblick auf den Boden entwischt, einen anspruchslosen Vers geschmiedet‚1Vgl. das obenstehende Gedicht. unten in EmmasPEmma =? Tochter von Frau Weckend Buch geschrieben; die anderen stehen schon alle eine Seite vorher von der „Maifeier“. EmmaPEmma =? Tochter von Frau Weckend geht zum Maisegen in die KircheLWama!Kirche, Abschied. Abschied von Frau WeckendPWeckend, Frau. Die Kompanie steht schon, in Eile hin. Es wird schon dunkel. Der österreichische Oberstleutnant spricht kurzes Abschiedswort: Dank, das Beabsichtigte ist erreicht, Siegeswunsch, dreimaliges Hurra. HauschildPHauschild, Soldat kommt noch nachgerannt. Abmarsch. Feste gesungen. Dieselbe Straße wieder nach CzernowitzLCzernowitzOCzernowitz zurück. Station VolksgartenLCzernowitz!Volksgarten verladen. Einladen der Bagage dauert lange. 2 Korporalschaften in einem Gepäckwagen. Wir heizen in einem Öf­245chen. Die meisten schlafen. HauschildPHauschild, Soldat erzählt mir noch von AngeluschaPGrodno, Jelena (Angeluscha). So heißt in Wirklichkeit die kleine Schwester, sie selbst Jelena Grodno (oder Grono oder Sodno). Wir freuen uns noch in Erinnerung an ihre rehartige Anmut und Behändigkeit; sie sprach als Einzige der rumänischen Mädchen einigermaßen gutes Deutsch. Sonntag beim Haschen hat HauschildPHauschild, Soldat sie für den Abend bestellt, und ist dann mit ihr spazieren gegangen. Montag hat er noch schnell Abschied von ihr genommen. EmmaPEmma =? Tochter von Frau Weckend hat ihn hingeführt; ein winziges Häuschen, wie der halbe Waggon. Darin saß die alte Tante. „Ich suche AngeluschaPGrodno, Jelena (Angeluscha)“, ein lustiges Lachen und sie erscheint aus dem kleinen Winkel hinter dem Ofen. Sie darf dann etwas mit weg. Alle Leute kucken aus den Häusern, so wird der Abschied nur kurz, auch EmmaPEmma =? Tochter von Frau Weckend steht noch an der Ecke. Die dreht sich dann aber um. Es ist ihr doch wohl ein Opfer gewesen, HauschildPHauschild, Soldat hinzuführen. HauschildPHauschild, Soldat erzählt so nett von dem Sonntagsgespräch mit JelenaPGrodno, Jelena (Angeluscha) und er sagte ihr: Du, ich habe dich so rasend lieb. Darauf sie mit großen Augen: Ja? Er: Du mich nicht auch ein bissel? Sie: Vielleicht ein wenig. Wir sprechen auch noch von der VeronikaPVeronika, die am Montag bei WeckendsPWeckend, Frau arbeitete; die nickte mir so freundlich zu, als ich nach Hause kam. Schließlich lege ich mich auf den Boden. Keiner weiß wohin. Richtung KolomeaLKolomea🕮bEs folgt eine Seite mit hier nicht wiedergegebenen Auszügen aus Briefen. Auf diese Seite folgt in Carnaps Konvolut ein Blatt, das einen Teil des Eintrags zum 19. X. und den Eintrag zum 20. X. 1915 enthält und deshalb an das Ende dieses Kapitels verschoben wurde.

Wir sind über KolomeaLKolomea, DelatynLDelatyn gefahren. Um 5h steigen wir in NordinoLNordinoNadwornaLNadwornaONadworna [Nadwirna] aus, auf Autos verladen, 15 Mann auf eins, lustige fixe Fahrt durch den kühlen Morgen. Schöne Buchenwälder. NordinoLNordino auch viele zerschossene Häuser. Nach HwozdLHwozdOHwozd [Hvizd] (sprich woĵd). Bunte Trachten, sauberer als in PoharLPohar, die Frauen überwiegend rot; schön besetzte Pelze, gestickte Hemden. Unsere Korporalschaft ins letzte Haus; nett, aber Läuse (oder haben wir sie etwa hineingebracht?).

Alle Korporalschaftsführer gehen mit dem Feldwebel LangerPLanger, Feldwebel Brot holen, 1 Stunde weit. Es wird zum Glück zurückgefahren, wir müssen wieder gehen. Die Österreicher neben uns schenken uns etwas Mittagessen. Geschlafen. Geschrieben. HauschildPHauschild, Soldat schreibt an Frau WeckendPWeckend, Frau, dass ihr Verwandter, der Bierwirt, ihm noch 4 Kronen schuldet, die soll sie in seinem Auftrag nehmen und der kleinen VeronikaPVeronika geben, obwohl er der böse sein müsste, weil sie ihm keinen Kuss geben wollte. [»Sie werden sagen: Der böse Bub!«] Man sagt, wir müssten nachts in den Schützengra­246ben; wir sollen viel Munition bekommen. Na, wir freuen uns, mal etwas Ordentliches zu erleben. Die Front ist 10 km von hier; die Schützengräben stellenweise 60 m voneinander.

Abends 7h nochmal Appell; alles wird für etwaigen nächtlichen Aufbruch in den Schützengraben vorbereitet: Jeder bekommt 120 Patronen, ferner Appell in allen Ausrüstungsstücken. Abends gemütlich um den Tisch mit der Kerze, erinnert an PoharLPohar. Mit SchmudePSchmude, von, Leutnant auf dem Familienbett geschlafen. 🕮

6h geht SchmudePSchmude, von, Leutnant zur Befehlsausgabe; 8h Appell. Dann mit HauschildPHauschild, Soldat oben auf den Hügel gegangen, umliegendes Hügelland mit Birken und blühenden Bäumen besehen, viele kahle Hügel und die weißen Gipfel der KarpatenLKarpaten. In der Sonne geschlafen. Etwas mittaggegessen. Mit OttoPOtto, Leutnant über die katholische Verbindung gesprochen. 2h Appell. Nachmittags mit SchmudePSchmude, von, Leutnant Schach gespielt, SchmudePSchmude, von, Leutnant gewinnt. Abends ist MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat bei uns. 8h zum Befehlsempfang.

Gefechtsübung im Wald. Der Feind hat MG auf Bäumen; Leutnant GraebschPGraebsch, Leutnant rennt wie wild umher, fühlt sich schon als Bergschütze, wir nehmen die Sache harmloser. Von Mittag ab habe ich Dienst, das ist jetzt nur Aufsicht bei Küchenverteilung zu, brauche keinen anderen Dienst mitzumachen. Die anderen machen nachmittags Übung im Bajonettieren, Hindernis nehmen; Instruktion über die Wachdienstordnung. Abends mit SchmudePSchmude, von, Leutnant eine Revanche angefangen. 8h Befehlsausgabe: 3h aufstehen, 415 Abmarsch. Ich werfe das weiße Hemd weg (war in Alsoverecke frisch), ziehe das Kompaniehemd an (kurz, aber schönes Leinen).

Abmarsch mit der 16. Kompanie zusammen nach NadwornaLNadworna, auf kürzerem Wege. (Wir heißen jetzt III SB, 2. Kompanie (bzw. 1. Kompa­nie)). Am BahnhofLNadworna!BahnhofONadworna [Nadwirna] von dem Judenpack mit Schandpreisen ausgesogen; Apfelsinen, Bonbons, Gebäck. Stundenlang in der Sonne gelegen; nachher Kopfschmerzen. Mit der ganzen Korporalschaft zusammen (und einigen anderen) in einem Gepäckwagen mit Bänken, habe eine Bank für mich. Wir haben nichts zu essen bekommen, ich esse den Büchsengulasch kalt. Nachmittags fiebrig, Aspirin genommen, nachts mächtiges Fieber. Habe keinen Mantel, nur Decke zum Zudecken, die Knochen tun weh auf der harten Bank. Leider fahren wir wieder gerade bei Nacht über die hohen KarpatenLKarpaten weg (in der Nähe Gipfel mit 2000 m).

Ich bleibe morgens liegen, leg’ mir eine andere Decke unter, habe noch Kopfschmerzen, bin ganz kraftlos. Vormittags zum Revier. Weil 247 ich dort einige Zeit stehen muss, wird mir etwas schwindlig. Ich denke mir, es ist wieder Influenza. Doktor LenelPLenel, Feldarzt, besieht und befühlt meinen Leib, fühlt etwas an der Milz, fragt, ob ich schon Schanker gehabt habe, ob ich gegen Cholera und Typhus geimpft bin, spricht mit SeifertPSeifert, Soldat über Übertragung durch Läuse, fragt mich, wann ich solche zuletzt gehabt habe, misst das Fieber. Resultat: Lazarett VolozLVoloz!Lazarett. Ich bleibe im Sanitätswagen auf der weichen Holzwolle liegen, bis abends in MunkacsLMunkacs.OMunkacs [Mukatschewe] Esse den ganzen Tag nichts. Etwas getrunken, auch Apfelsinen. BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier deckt mich noch mit warmer Decke zu. Mir ist ganz warm im Fieber. Ich male mir die Möglichkeit einer schuldlos erworbenen Geschlechtskrankheit und deren Konsequenzen fürs weitere Leben und fürs Verhalten dem Feinde gegenüber („nur der Tod oder das Eiserne Kreuz kann die Sühne sein“) in fieberhaft schiefen Gedankengängen aus. Glaube aber im Ernst selbst nicht dran. Kaum bin ich in MunkacsLMunkacs wieder bei meiner Korporalschaft, kommt BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier: Mit Gepäck dort hinten zur Roten-Kreuz-Fahne. Schneller Abschied. Auf baldiges Wiedersehen. Zum Kompaniewagen, Feldwebel LangerPLanger, Feldwebel teilt uns noch Karpatenzulage aus. 🕮 AuerPAuer, Soldat schreibt unsere Überweisungspapiere. SchmudePSchmude, von, Leutnant bringt mir Apfelsinen. Er soll von meiner Post die Briefe immer persönlich verwahren, von den Esssachen soll die Korporalschaft essen. Schon kommen eine Menge Postsäcke an und werden sortiert, während wir abmarschieren. BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier sagt, wir bekommen unser Teil hiervon morgen. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat kommt noch und drückt mir herzlich die Hand. Leutnant MagendantzPMagendantz, Leutnant, der Kompanieführer, sagt mir und 2 anderen, für die Aspirantenkurse bestimmten, es könne noch einige Zeit damit dauern. Seien wir dann aber noch nicht wieder bei der Kompanie, so werde er dem LazarettLMunkacs!Lazarett MunkacsLMunkacs Nachricht davon geben. In langsamem, trübselig-heiterem Zuge führt ein Sanitäter uns ins LazarettLMunkacs!Lazarett. Geschoren, gebadet, frische Wäsche. 5 in die BarackeLMunkacs!Baracke. In Betten! Der ganze Körper freut sich. Der arme Kopf hat Ruhe, die Glieder fiebrigen Glieder kommen auf kühles Leinen. Ein hoher, heller Raum, sauber! Wir sind im Himmel.

Wir fühlen uns alle wohler jetzt; endlich mal gut geruht. Meine Kopfschmerzen sind besser, ich mag schon wieder essen. Vor dem Fenster steht eine blühende Kastanie in der Sonne. Ein Sanitäter bestimmt unsere Diät und schreibt unsere Krln2Eine mögliche Lesart wäre „Kruxeln“, umgangssprachlich für „Leiden“. auf die Tafel über unserem Kopf. 7h eine Suppe. 9h Visite des Oberarztes. Flüchtige Untersuchung, der Sanitäter sagt mir: Diagnose: Magenkatarrh (vielleicht will er nicht dazucIm Original: ich nicht dabei. sagen 248 Cholera oder Typhusverdacht). Wir haben eine deutsche Krankenschwe­ster, sie will uns Apfelsinen usw. in der Stadt besorgen. 10h Milchkaffee. Dreimal täglich Pulver (meins ist glaub’ ich Rhabarber). Vormittags noch ein belegtes Brot. Mittags eine Fleischbrühe und eine Gemüsesuppe. Verhungern lässt man uns hier nicht gerade. Alle Gerüchte über die schlechte Behandlung im Lazarett MunkacsLMunkacs!Lazarett sind vollkommener Unsinn. Ich fühle mich schon viel besser hier, habe aber immer noch nicht viel Hunger. Schrei Hole Tagebuch nach.

7. V. Mittags
Beginn
der Krankheit
9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
vormittags 9h 37‚5 36‚4 36‚2 37‚0 37‚6 36‚6 36‚4 37‚1 37‚2 36‚8
nachmittags 4h 37‚5 37‚2 37‚7 38‚8 38‚4 37‚2 37‚7 36‚8 37‚9
Kopf-schmerzen keine KS 🕮

Am 14. fahren NieselPNiesel, Soldat und GrundlerPGrundler, Soldat mit schwer errungenem Schein des AOK.

Am 17. HeidrichPHeidrich, Soldat und Genossen.

Am 18. holt uns ein deutscher Stabsarzt. Nachmittags mit dem Bayerischen Hilfslazarettzug 4.

Über BudapestLBudapest (bei Tage), WienLWien (leider nicht gesehen), MährenLMähren, BöhmenLBöhmen, BöhmischeLBöhmische Schweiz und Sächsische SchweizLSächsische Schweiz, DresdenLDresden.ODresden

Vorbei an ApoldaLApolda, TiefurtLTiefurt, WeimarLWeimar, ErfurtLErfurt (die Schwerverwundeten werden ausgeladen), GothaLGotha, MühlhausenLMühlhausen; ins Lazarett PopperodeLMühlhausen!Lazarett Popperode.OMühlhausen Fahre in die Stadt, werde von Regierungsbaumeister KnabePKnabe, Regierungsbaumeister (wohnt draußen beim PrinzenhausLMühlhausen!Prinzenhaus) freundlich eingeladen. Der Chefarzt und die Offizierstellvertreter („Inspektoren“) lassen mitfahren. In WeimarLWeimar übernachtet.OWeimar

JenaLJena.OJena MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld. Abends AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann. Nachmittags RandenborghsPRandenborghs, Familie von Wilhelm van Randenborgh, 1851-1926, dt. Geistlicher (ReichardtstiegLJena!Reichardtstieg), dann zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, leider nicht da, treffe sie, als ich weggehe.

Nach Tisch zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman und DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert im Garten, FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel in Einjährigenuniform. Abends zum KernbergLKernberg hinauf.

Mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann bringt ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann zur Bahn (er hat keinen Urlaub, ist in Zivil da). Ich gehe zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises sind da. Dann mit FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel zur 249 UniversitätIUniversität Jena, DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert und EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises gehen ohne Hüte mit. Der HodlerPHodler, Ferdinand, 1853-1918, schweiz. Maler ist zugenagelt.3Das Gemälde Auszug der Jenenser Studenten in den Freiheitskrieg 1813 von Ferdinand Hodler in der Aula der Friedrich-Schiller-Universität Jena wurde 1915 wegen der kriegskritischen Haltung Hodlers vernagelt.

Nachmittags gepackt usw. Mit Nachrichten vom ItalienkriegLItalien.

Abends 6h geht AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann mit zum ParadiesLJena!Bahnhof Paradies. MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises fahren mit. Rose von LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman. FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel steigt SaalebahnhofLSaalebahnhof ein.

In NaumburgLNaumburgONaumburg Hauptmann WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena4Offenbar Max Wien. Vgl. auch den Eintrag zum 14. XII. 1916. getroffen; erzählt, dass DroysenPDroysen, Otto und BirnbaumPBirnbaum, Walther, *1889, stud. in Jena Naturw. und Mathematik auf Flugzeugen fliegen, mit Funkstation. In LeipzigLLeipzig ist HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises leider nicht da, aber HeimsPHeims, Paul, 1890-1915, stud. in München und Leipzig Germanistik, Mitglied des Serakreises. In DresdenLDresden darf ich nicht aus dem BahnhofLDresden!Bahnhof; Übernachtungsraum.

In HirschbergLHirschbergOHirschberg [Jelenia Góra] zufällig MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat am BahnhofLHirschberg!Bahnhof.

Anmeldung beim Bataillon; man will noch anfragen. Mittags die Kameraden alle getroffen, auch noch zum Arzt; dann unrasiert und im alten Rock zu MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat, behält mich aber gleich zu Abend da. Spielt Flöte und Klavier; die Mutter singt. Gespräch mit dem alten Herrn über HodlerPHodler, Ferdinand, 1853-1918, schweiz. Maler.

Vor- und nachmittags Einkleiderei, dann mit HauschildPHauschild, Soldat Schneidersache. Abends etwas gelesen (Udo KraftPKraft, Udo, 1870–1914, dt. LehrerBKraft, Udo!Selbsterziehung zum Tod fürs Vaterland, Leipzig, 1915).5Kraft, Selbsterziehung zum Tod fürs Vaterland. Siehe LL .

Mache keinen Dienst mit; auf der Schreibstube können sie mich auch nicht gebrauchen. Abends PostschänkeLHirschberg!Postschänke mit SchickPSchick, Soldat und HagmannPHagmann, Soldat; VerdiPVerdi, Giuseppe, 1813-1901, italien. Komponist-Musik wird abgelehnt.6Italien trat am 23. Mai 1915 in den Krieg gegen die Mittelmächte ein.

Immerfort Appell; zwischendurch in Eile mittags zu MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat, Mittagessen dort.

4h Appell vor dem Oberstleutnant. BaudachPBaudach, Soldat und ich dürfen nicht mitfahren; die anderen bleiben in der KaserneLHirschberg!Kaserne. Abends haben sie nur kurze Pause. Wir treffen uns in der PostschänkeLHirschberg!Postschänke; sie kommen schwer bepackt hin‚ 🕮 Westfalentisch. Ich begleite SchickPSchick, Soldat noch bis zum BahnhofLHirschberg!Bahnhof. (Nach Lokstedter LagerLLokstedter Lager bei ItzehoeLItzehoe, HamburgLHamburg.)

Morgens 1000 fahren die MG-Leute nach DöberitzLDöberitz; immer noch keine Bestätigung für mich. Treffe DrewskiPDrewski, Soldat, kommt von WilhelmshavenLWilhelmshaven. Wollen MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat abholen, schläft noch. Trog im Garten umgestürzt und in Ordnung gebracht. Da geblieben, auch nachmittags. Mit Midd250 Wir 3 etwas spazieren. Abends wir dort. Hinterher etwas gesungen und musiziert; IngePInge spielt Laute. Um 11h gehen wir.

Immer noch nichts; mit DrewskiPDrewski, Soldat gebummelt. Mittags gelesen, geschrieben und geschlafen. DrewskiPDrewski, Soldat geht erst im August zur Prüfung; bleibt so lange hier; lässt sich jetzt Erholungsurlaub geben. Abends mit DrewskiPDrewski, Soldat in der PostschänkeLHirschberg!Postschänke.

VI / 1915 DrewskiPDrewski, Soldat fährt 1200 für 14 Tage auf Erholungsurlaub. Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann.

Gefreiter BaudachPBaudach, Soldat erzählt mir, dass wir auch Dienst tun sollen. Nachmittags spazieren auf den KavalierbergLKavalierberg; ziemlich müde.

7 – ½ 10 Dienst: Spaziermarsch über KavalierbergLKavalierberg hinaus. Rast im Grase. Zurück. Gebadet. (MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat ist abgereist). Nachmittags 2 – 6 Dienst; Skjóni gelesen; neu-isländische Erzählungen.7Eine der Novellen aus Pálsson, Drei Novellen vom Polarkreis. Siehe LL .

7 – 9 Dienst. Nachmittags 2 – 5, Gruppe . Sehr schläfrig. Abends mit dem Gefreiten BrzezinskiPBrzezinski, Soldat gegessen.

Morgens Gruppe kommandiert. Mittags umgezogen nach Contessastr.LHirschberg!Contessastraße 1 I links (Salomo). Nachmittags noch keine Entscheidung, sie wollen nicht noch mal schreiben. Abends im CasinoLHirschberg!Casino gegessen. Zu Hause gelesen. Die Hauswirtin ist doch recht neugierig. Unzählige Male kommt sie herein.

Ich soll zur Wache kommandiert werden, kann aber keine greifen; wahrscheinlich muss ich dafür morgen Dienst machen. Mittags kommt die Frau auch wieder unzählige Male herein, doch merkt sie allmählich, dass ich das nicht sehr schätze. Ich fühle mich ziemlich unglücklich; keine befriedigende Tätigkeit, vom Infanteriedienst, Wachdienst usw. versteh’ ich wenig; eigentlich keinen Kameraden, mit dem ich verkehre, und hier auf der Stube lässt man mich nicht mal ungestört allein. Bin auch noch recht müde, mag aber bei Tag nicht schlafen. Nach dem Essen schlafe ich eine Stunde, fühle mich dann wohler. Hole mir Brot, gehe mit dem Gefreiten BrzezinskiPBrzezinski, Soldat ins CaféLHirschberg!Café, pumpe ihn an, kaufe mir Butter. Zu Hause überlege ich in Ruhe die Möglichkeiten: Kursus, Urlaub, SassePSasse, Major von fragen wegen Versetzung zur Artillerie, JenaLJena. Oder August Kriegsschauplatz, nächster Kursus. Fühle mich wohler. Merke aber doch, dass die Einsamkeit nicht schön ist, wenn man noch dazu keine befriedigende Tätigkeit hat. Ich lese sehr viel, 251 die ganzen Tage schon.8Den Tagen in Hirschberg sind in der Leseliste die Einträge bis zugeordnet. Ich will jetzt weniger lesen, mich mehr ausruhen. Esse zu Hause, dann schöner Spaziergang auf den Hügel links mit Blick über das schöne Land. Komme freudiger wieder nach Hause.

Kirchgang 7 ½ – 9. Geschlafen. 12h Befehlsausgabe. Ich habe wider Erwarten doch nicht Dienst. Mit Gefreitem BaudachPBaudach, Soldat auf den KynastLHirschberg!Kynast🕮

Vormittags mit Gefreitem BaudachPBaudach, Soldat im BoberLHirschberg!Bober geschwommen und gerudert.

Nachmittags draußen „Probe“ für morgen.

Vormittags 6h – 10, Gefechtsübungen draußen. Wir liegen oben im Feld, markieren feindliche Kompanie. Abends treffe ich MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat.

Durch Abkommandierung der Mannschaften zur Absperrung sind kaum Leute zum Exerzieren mehr da. Kein Dienst, nur Antreten 7h und 2h‚.

Vormittags mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat im BoberLHirschberg!Bober gebadet und viel gerudert, in der Sonne gelegen. Abends Nachmittags MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat auf meiner Bude. Abends zu ihm. Im Garten vor dem Haus gegessen; dann geht IngePInge mit uns ohne Hut in die Stadt; MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat macht in der KaserneLHirschberg!Kaserne die 9h‑Revision; zurück zu ihm. Wir 2 sitzen dann oben auf der Veranda. Um 11h nach Hause.

Von ½ 8 – ½ 1 Urlaub „erarbeitet“; „Erholung“ nach JenaLJena, NaumburgLNaumburg, LeipzigLLeipzig für 14 Tage. 223 mit BaudachPBaudach, Soldat bis GörlitzLGörlitz, über DresdenLDresden nach LeipzigLLeipzig‚ 9h.OLeipzig Hatte an HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises telegrafiert. Bei RothesPRothes, Familie von Karl und Elisabeth Rothe auf der Veranda ganze Familie, etwas erzählt.

Anderen Tag ist MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises schon zur Schule, gehe mit HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises baden; EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises und MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises bringen mich 1240 zur BahnLLeipzig!Bahn. Nach NaumburgLNaumburgONaumburg zu RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber, erzählt, geschlafen. KaserneLNaumburg!Kaserne, der Wachtmeister macht mir wenig Hoffnung, Überfluss an Unteroffizieren. Zu ArendsPArends, Familie von Margret Arends in Naumburg, mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener zu RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber, oben gegessen, dann in den Garten, dann wieder oben. Das rumänische Hemd.

Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren, HohlwegLNaumburg!Hohlweg, um das Buchholz herum, sie ohne Hut. Zu Major von SassePSasse, Major von, kennt mich noch; vermutet mit Recht, dass ich später dann bei der Artillerie bleiben will; zuweilen neue Formationen; die Abteilung im Westen? Auch die manchmal Ersatz, während im Osten252 gar keiner. Schriftliche Bescheinigung. Bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber gegessen, 1 ½ nach JenaLJena.OJena Nach Hause, hatte schon geschrieben.

Morgens mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann auf den KernbergLKernberg; nachmittags zur Kaserne, zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski. Mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman im Garten auf dem Rasen gelegen. Abendessen zu Hause. Cello gespielt.

KaserneLJena!Kaserne angemeldet, mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman zu DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat. Nachmittags 4h Fritz von BaußnernsPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger Probepredigt.9Fritz von Baußnern war evangelischer Pfarrer.Abends er und KrougPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug hier.

 –  Nachmittags bei TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper Kaffee getrunken im Familienkreise, abends im kleinen VolkshaussaalLJena!VolkshaussaalIVolkshaus Jena Diskussionsabend; DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat spricht über „Krieg und Ewigkeitsglaube“BDiederichs, Eugen!1915@„Krieg und Ewigkeitsglaube“, Christliche Freiheit, 29.8.1915, glaubt in scharfer Opposition zu sein, ist aber einfacher Pantheismus, dem Eindruck nach trivial; WeinelPWeinel, Heinrich, 1874-1936, dt. Theologe, Prof. in Jena, verh. mit Ada Weinel stimmt dann ziemlich allem bei. Unbefriedigend. Dann noch auf EgmontsPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug Bude.

Nachmittags zu M LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman, in der großen Laube, flickt Strümpfe. Über Frauenstudium, viele Mädchen richten sich nach dem Dafürhalten „der Männer“; die Dierdörfer. 🕮 Ihr Schweizer Reiseplan.

Früh 6h mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman auf die KernbergeLKernberge; wir finden die Melodie wieder von MHsPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises Lied „Jetzt fängt der neue Frühling an“. Mit ihr im Garten, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann pflückt Rosen. Nachmittags mit FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger und EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug bei DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat; ein österreichischer Jude (BraunPBraun), eine baltische Tänzerin (Sent M’AhesaPM’Ahesa, Sent, 1883-1970, balt.-dt. Tänzerin, alias von Carlberg); etwas über die KarpatenLKarpaten, das Hungern im Kriege usw.

Auf EgmontsPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug Bude 3-stimmig gesungen; macht mir wieder viel Freude.

Abends zu NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen, auf der Veranda gegessen, viel über den Krieg und die Soldaten, KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf, die baltischen ProvinzenLBaltische Provinzen; später kommt Frau PoppenPPoppen, Emmy, verh. mit Hermann Poppen, 1885-1956, dt. Kirchenmusiker (Musikdirektor), mit ihr und allen NohlsPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen über die SaaleLSaale zurück.

Nachmittags mit FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug zu HertleinsPHertlein, Eduard, Lehrer. Es Mir tut’s leid, dass MissiPHertlein, Missi, Tochter von Eduard Hertlein bald geht, hätte sie gerne Laute spielen hören. (FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger ist in WeimarLWeimar.) Denke ans Seelchen, wenn ich sie sehe. Über SuppersPSupper, Auguste, 1867-1951, dt. Schriftstellerin Bücher, ihr Bild, Kriegsaussichten.10Von Auguste Supper sind 1915 eine Reihe von Büchern mit Kriegsbezug erschienen. In der Leseliste findet sich kein Titel von Supper. Abends zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, Fritz EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug geht mit bis über die Brücke, will nicht unbekannt mit hinein („Gasthausprinzip“); bei CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski auch FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger, Fräulein PetitPPetit, Fräulein und Fräulein LohmannPStackelberg, Helene von, 1895-1964, geb. Lohmann, auch Lene, dt. Ärztin, Schwägerin von Bernhard Bavink, heiratete 1920 Traugott von Stackelberg, aktiv in der Freideutschen Bewegung. Im Garten um den großen Tisch. Dann in der Stube. Ich necke FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger viel; schließlich wird von allen Tieren gesucht, wo sie in der BibelBBibel@Bibel vorkommen. Mit FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger noch zu EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug. 253 Er liest seinen Artikel gegen DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat, scharf, gegen das unwürdige, behagliche Niveau, über Religion zu sprechen; er will den Artikel WeinelPWeinel, Heinrich, 1874-1936, dt. Theologe, Prof. in Jena, verh. mit Ada Weinel bringen.

Morgens mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann auf den Berg; lese ihr RugardsPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg Brief vor; wo er sich über die schnelle „Gesinnungsänderung“ bei Änderung der Umgebung (Student, Krankenpfleger, Soldat) wundert. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann erzählt von der ihr zuerst fremden Ronsdorfer Atmosphäre. Zu SchomerusPSchomerus, Friedrich, 1876-1963, dt. Politiker und Sozialreformer, Mitarbeiter der Firma Carl Zeiss in Jena. Nachmittags weitergelesen in „Die Heilige und ihr Narr“BGünther, Agnes!1913@Die Heilige und ihr Narr, 2 Bde., Stuttgart, 191311Günther, Die Heilige und ihr Narr. Siehe LL . abends auch und musiziert.

Mit Doktor SchomerusPSchomerus, Friedrich, 1876-1963, dt. Politiker und Sozialreformer, Mitarbeiter der Firma Carl Zeiss in Jena zu ZeissLJena!Zeiss, Fernglas gekauft. Mit EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug zur UniversitätIUniversität Jena; plötzlich NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen dort, gehe mit ins Kolleg (Ästhetik).12Im Sommersemester 1915 hielt Herman Nohl montags von 10 bis 11 Uhr eine Vorlesung zur Einführung in die Geschichte der Ästhetik. Nachmittags 3h – 8h mit NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen spazieren, über den LandgrafenLLandgraf nach LöbstedtLLöbstedt, dort Kaffee getrunken. Über bevorstehenden Fall von LembergLLemberg; Professor WiensPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena Fliegerfunkerversuche, neue U-Boote, erstaunliche innere Sicherheit von den Mädchen (DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert und HildePRuß, Hilde, Naumburger WV, Mitglied des Serakreises) ihm gegenüber im Vergleich der Hel Unsicherheit der Studenten („die ja auch immer eine Art schlechtes Gewissen haben“), Rangstufe der verschiedenen Künste, über RegerPReger, Max, 1873–1916, dt. Komponist, Schauspieler-Anekdoten‚ 🕮 DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat in ZürichLZürich (will Ehrendoktor), Militärpädagogik (ausführlich, Anregung durch die Löbstedter UO-Schule)‚13Löbstedt ist ein Stadteil von Jena. NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen würde leise, aber scharf kommandieren, nie schimpfen, durch innere Überlegenheit wirken; über die Heerführer, das Verhältnis HindenburgPHindenburg, Paul von, 1847-1934, dt. Politiker – LudendorffPLudendorff, Erich, 1865-1937, dt. Politiker, Vergleich mit einem großen österreichischen Eisenindustriellen; geistige Arbeit ist ungesund, er lacht trotz der tragischen Tatsache; politische Aussichten nach dem Kriege, nicht sehr viel Hoffnung; z. B. auch schwierige Wahlrechtsfrage, Verantwortlichkeit des Dozentenberufes bei der notwendigen deutschen Erneuerung.

8h zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, haben Besuch, aber LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman und DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert sind bei Fräulein LohmannPStackelberg, Helene von, 1895-1964, geb. Lohmann, auch Lene, dt. Ärztin, Schwägerin von Bernhard Bavink, heiratete 1920 Traugott von Stackelberg, aktiv in der Freideutschen Bewegung; mit Fräulein BrandisPBrandis, Fräulein dorthin; dort mit Fräulein LohmannPStackelberg, Helene von, 1895-1964, geb. Lohmann, auch Lene, dt. Ärztin, Schwägerin von Bernhard Bavink, heiratete 1920 Traugott von Stackelberg, aktiv in der Freideutschen Bewegung und DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert im Garten gesessen, DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert rät Fräulein LohmannPStackelberg, Helene von, 1895-1964, geb. Lohmann, auch Lene, dt. Ärztin, Schwägerin von Bernhard Bavink, heiratete 1920 Traugott von Stackelberg, aktiv in der Freideutschen Bewegung, nicht alles von mir ernst zu nehmen.

Vormittags bei LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman, in der kleinen Laube, sie schält Erbsen. Ich lade alle zu Abend ein.

2h MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener abgeholt, komme etwas zu spät; DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat usw. hat sie schon am BahnhofLJena!Bahnhof empfangen und nimmt sie mit. Zu FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger, muss dort warten, 254 lade die beiden Studenten zum Abend; mit FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger zu DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat. Er hat Geburtstag. Auf der Veranda. Es wird zu viel Militärisches gesprochen, ein Unbekannter redet mir zu ungebildet darüber.

Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener nach Hause. Unterwegs lade ich Missi HertleinPHertlein, Missi, Tochter von Eduard Hertlein zum Abend ein. Abends 7h Frau CzPCzapski, Margarethe (geb. Marguérite), 1866-1949, geb. Koch, Mutter von Hans, Reinhard, Ewald Czapski, Helene Holzman, Anna Maria Höll, Elisabeth Flitner und Dorothea Gabert, Witwe von Siegfried Czapski (1861-1907, dt. Physiker) und Tochter und Pensionärin, HildePRuß, Hilde, Naumburger WV, Mitglied des Serakreises, MissiPHertlein, Missi, Tochter von Eduard Hertlein, FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger und EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug bei uns. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann hat fürs Essen gut gesorgt; mittags hatten wir zu ihrem Kummer viel darüber gesprochen. Im Garten auf der SerawieseLJena!SerawieseISerakreis gesessen, 3-stimmig gesungen, und auch einstimmig, meist alle. Haus in Österreich, Nepomuk, Es wollt sich einschleichen; Frau CzPCzapski, Margarethe (geb. Marguérite), 1866-1949, geb. Koch, Mutter von Hans, Reinhard, Ewald Czapski, Helene Holzman, Anna Maria Höll, Elisabeth Flitner und Dorothea Gabert, Witwe von Siegfried Czapski (1861-1907, dt. Physiker) wollte schon so früh weg, wir blieben gerne, singen deshalb zuletzt das lange „Es bliesdOriginal blos. ein Jäger“. Zum Schluss „Ade zur guten Nacht“. Um 10h gehen sie. Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener noch auf den KernbergLKernberg bis ½ 1. Oben gesessen, Blick über LobedaLLobeda; (Gegenwartsleben, Freude aneinander, ohne für die Zukunft zu wollen, sich nicht binden.)

MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener holt Eva RothePBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski ab. (Ich packe.) Mittags wieder hier.

Nach Tisch bis 3h zu TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper, Abschied.

Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski. Dort EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. Wir wollen mit dem Abendbrot auf den Forst. Mit EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises zu FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger, EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug kann erst später, Kirschen gekauft. Sturm gegen ReinhardsPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann Gartenschlauch. Den Forstweg hinauf. „EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug! Dies ist die Steinbank.“ Oben im Grase 🕮 gelegen. Mit FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger über soldatische Missstände gesprochen, soll’s aber für sich behalten (Selbstverstümmelung, nötige Strafen, Anbinden; bestes Alter nicht die Jungen, sondern Mitte Zwanziger, wegen Ausdauer), alles flüstert leise für sich. Dann gesungen. EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug kommt. Kirschenessen mit Steinespucken. Zurück, DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert erzählt mir von DitaPRothe, Edith (Dita), 1897-1989, Bibliothekarin, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. Mit EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises gegangen, ob sie oft ins Feld schreibt (an HeimsPHeims, Paul, 1890-1915, stud. in München und Leipzig Germanistik, Mitglied des Serakreises, GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert, FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel, nicht an FreyerPFreyer, Hans, 1887–1969, dt. Soziologe, verh. mit Käthe Freyer, Mitglied des Serakreises); die Leipziger seien ihr oft doch so „fremd“; ich auch? Sie hat Angst, wenn sie an mich schreibt; ich bin zu spöttisch. Habe ich sie wirklich zuweilen verletzt? DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert und LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman verstehen doch, ob’s Scherz oder Ernst ist. In CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski Haus Abschied von allen, EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises geht mit zum Tor, gibt mir die beiden Leipziger Rosen; sie meint, sie freut sich, wenn ich auch mal schreiben werde. Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener nach Hause; LisisPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner Brief, FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Gruß darin.

MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener bis zur SchützenbrückeLJena!Schützenbrücke; meine schöne Rose gebe ich ihr für EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises mit; sie werden sich auf dem Markt treffen. Mittags den soll HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises noch kommen. Nachmittags auf die Hohen LeedenLHohe Leeden; dort 255 Besprechung des Denksteins und der Liste für BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV; nachts zurück. Unterwegs lese ich MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Gruß vor, damit sie ihn ausrichtet.

847 – 845 über DornburgLDornburg, NaumburgLNaumburg, LeipzigLLeipzig, DresdenLDresden, GörlitzLGörlitz (dort mit BaudachPBaudach, Soldat zusammengetroffen) nach HirschbergLHirschberg.OHirschberg [Jelenia Góra]MHsPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises Brief, die Wirtsleute wieder sehr gesprächig.

7h Dienst, dann geschlafen; 10h mit BaudachPBaudach, Soldat gebadet. Mittags habe ich Dienst, bleibe ganzen Nachmittag in der KaserneLHirschberg!Kaserne, mit BaudachPBaudach, Soldat, dann MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat. Arrestanten gebracht und geholt. Befehlsausgabe, Putzstunde. (Mit BaudachPBaudach, Soldat überlegt, ob ich in die AlpenLAlpen zum SB III soll (sehr wenig Aussicht) oder vielleicht zum Jägerbataillon 17 nach DiksmuideLDiksmuide;eIm Original Dixmuiden. unser Kursus wahrscheinlich erst im August.) DrewskiPDrewski, Soldat zu MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat zum Abend; ich könnte auch bis 9, MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat scheint nicht sehr dafür (weshalb? nur Hausfrauensorge?). Im CasinoLHirschberg!Casino Tagebuch geschrieben. Nach 9h Zimmer nachgesehen.

Geweckt. Gelesen. Transport nach SchmiedebergLSchmiedebergOSchmiedeberg [Kowary] 94. Infanterie, die sich freiwillig zur Gebirgstruppe gemeldet haben. Zum Glück doch noch per Bahn. Singend in SchmiedebergLSchmiedeberg eingezogen, mit Rosen beworfen, bis vors RathausLSchmiedeberg!Rathaus. Entzückendes kleines Städtchen; BaudachPBaudach, Soldat hat sich auch mit hingeschmuggelt. Auf der Straße vor dem Schwarzen RossLSchmiedeberg!Gasthaus Zum Schwarzen Ross gegessen.

Kirchgang. Mit DrewskiPDrewski, Soldat und BaudachPBaudach, Soldat nachmittags nach WarmbrunnLWarmbrunn.14Der ungefähr 10 km nordwestlich von Kowary gelegene Kurort Cieplice Śląskie-Zdrój. Abends PostschänkeLSchmiedeberg!Postschänke, auch noch der kleine DankwartPDankwart, Sohn von Erwin Räuber, der morgen zum Fahnenjunkerkursus nach DöberitzLDöberitz will. 9 ¼ – 12 abends Wirtshauspatrouille mit ErickePEricke, Soldat und dem alten ErdmannPErdmann, Soldat🕮 Kolossal viele Lokale und noch mehr Leute drin, aber alle mit Urlaubschein. Die beiden trinken mal Bier, und der Feldwebel erzählt’s PettowPPettow, Soldat. Ebenso gekränkter Ober­jäger, den ich erst frage und dann noch um den Schein bitte.

7 – 10, 2 – ½ 5 Dienst. 6 – 7 Putzstunde, BjørnsonPBjørnson, Bjørnstjerne, 1832-1910, norweg. Schriftsteller Gottes WegeBBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne!1903@Auf Gottes Wegen, München, 1903 gelesen.15Bjørnson, Auf Gottes Wegen. Siehe LL . Abends mit DrewskiPDrewski, Soldat hier; wir besprechen seinen Plan, Flieger zu werden.

Morgens kein Dienst, geschrieben. Mittags sagt PettowPPettow, Soldat, dass man in SchmiedebergLSchmiedebergnach noch Oberjäger braucht. Ich melde mich dazu. 256 5h Vorstellung vor dem Oberstleutnant. Abends mit DrewskiPDrewski, Soldat und BaudachPBaudach, Soldat in der PostschänkeLSchmiedeberg!Postschänke.

8h auf Kammer, Rucksack bekommen. Gepackt, in der Stadt etwas gebummelt. DrewskiPDrewski, Soldat sagt, dass IngePInge 9 – 10 Springstunde hat.16Möglicherweise Freistunde in der Schule oder Arbeit. Bei dem Regen ist sie natürlich nicht auf der Straße. Ich will zu den Eltern, Übertemperatur, kehre um. Gehe vor 12h hin, nur der Leutnant dort. Mit DrewskiPDrewski, Soldat und BaudachPBaudach, Soldat Mittag im CasinoLSchmiedeberg!Casino und KonditoreiLHirschberg!Konditorei. Nach SchmiedebergLSchmiedeberg. Gasthaus zum StollenLSchmiedeberg!Gasthaus Zum Stollen. Nichts zu tun, BeckerPBecker, Fritz dort, Kaffee getrunken, geschrieben. Nach dem Abendessen mit BeckerPBecker, Fritz spazieren, über WVIWandervogel usw., BeckersPBecker, Fritz Plan der JWVIJung-Wandervogel Führer, nach dem Krieg auf einer Hallig17Kleine Insel. zusammenzukommen, Heimstättenfrage usw.

VII / 1915 7 – 12 Übungsmarsch. Nachmittags gelesen.

7 – 12 Übungsmarsch, schon etwas schwieriger, auch heute zu Einkehr in der Grenzbaude. Abends mit BeckerPBecker, Fritz oben im Stübchen gesessen, geschrieben, gelesen. Es regnet noch immer. (FidusPFidus (geb. Hugo Höppner), 1868-1948, dt. Maler, WV-HeimIWandervogel, Maler PfeifferPPfeiffer, Maler =? Hermann Pfeiffer, 1883-1964, dt. Maler und Zeichner, WV, Urlaub zur SchneekoppeLSchneekoppe usw.)

Übungsmarsch, etwas Sonne und Aussicht.

Abends Urlaub; mit BeckerPBecker, Fritz 7h zur ForstbaudeLForstbaude hinauf, erzählt vom Skispringen.

Über der ForstbaudeLForstbaude gesessen, Peer GyntBIbsen, Henrik!1887@Peer Gynt, Leipzig, 1887 gelesen‚18Siehe LL . etwas geschrieben; mittags gebadet im Bach. Kaffee in der BaudeLForstbaude, draußen geschlafen, Abend in der BaudeLForstbaude; nach Hause.

5h Abmarsch zur Felddienstübung, KrummhübelLKrummhübel19Das heutige Karpacz, ungefähr fünf Kilometer südwestlich von Kowary, am Fuß der Schneekoppe gelegen. SeifenlehneLSeifenlehne (heiß und anstrengend), KoppenplanLKoppenplan; Freikompanie über die Schnee­koppeLSchneekoppe; gut mit dem Glase beobachtet. HampelbaudeLHampelbaude, Abstieg. 6h zu Hause.

Kleiner Übungsmarsch, nachmittags Exerzieren.

Patrouillenübung auf dem Landeshuter KammLSchmiedeberg!Landeshuter Kamm. Nachmittags Unterricht.

Nachmittags Appell mit Besichtigungssachen. 257

5h a. m. – 6h p. m. Felddienstübung auf dem KoppenplanLKoppenplan. Besichtigung durch den Kommandogeneral von BernhardiPBernhardi, Friedrich von, 1849-1930, dt. General. Als Beobachter verfolge ich stundenlang das Nahen des Feindes jenseits 🕮 der SchneekoppeLSchneekoppe, auf dem JubiläumswegLJubiläumsweg; Stab und Tragtierkolonne steigen von der KoppeLSchneekoppe herunter. Bei der HampelbaudeLHampelbaude Feldküche. Über KrummhübelLKrummhübel zurück.

Vormittags Kompanie zum Baden (BuchwaldLBuchwald). Abends mit BeckerPBecker, Fritz und MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat über KrummhübelLKrummhübel zur TeichmannbaudeLTeichmannbaude. Leutnant ThiloPThilo, Soldat besucht. Wieder mal Betten!

Zu den 3 SteinenLSchmiedeberg!Dreisteine, alle bestiegen (außer den „Wackelstein“).20Die Felsengruppe Dreisteine bei Schmiedeberg. Der der schönste, mit Klubsesseln, Fußbädern und Trinkwasserbehältern. Der schwierigste ging nur barfuß. SchlingelbaudeLSchlingelbaude Kaffee. KrummhübelLKrummhübel, Frau von KlitzingPKlitzing, Frau von schleppt uns ins OffiziersdamenheimLKrummhübel!Offiziersdamenheim21Das 1901 für unbemittelte weibliche Angehörige von Offizieren des VI. Armeekorps gegründete Charlottenheim in Krummhübel (Karpacz). Zigaretten. Unterwegs noch gerastet und gelesen. Heim.

Exerzieren, andere Inspektion schießen.

Große Felddienstübung unter KorseckPKorseck, Leutnant, an den Mittagssteinen.LSchmiedeberg!Mittagssteine Feldküche kommt nicht. 6h a. m. – ½ 7 p. m. Großer Rückmarsch: Jubi­läumswegLJubiläumsweg, GrenzbaudeLGrenzbaude. Alles müde, früh zu Bett.

Schießen. Kopfscheibe 120 m, liegend aufgelegt. Bedingung: 3 Schuss, 2 Treffer: Erfüllt.

Nachmittags 4h zum Nachtmarsch. Regen. In HampelbaudeLHampelbaude 1 Stunde Rast. Hagelsturm an der RiesenbaudeLRiesenbaude; JubiläumswegLJubiläumsweg; über den Kamm. Finster; geleitet durch des Vordermanns Kochgeschirr; auch mit geschlossenen Augen durch das Geräusch der Schritte.

Früh 3h zurück. Tagsüber leichter Dienst.

Früh 3hWeck Aufstehen, 4h Abmarsch, ArnsdorfLArnsdorf, HirschgrundLHirschgrund. Patrouillenübung der einzelnen Leute; ich markiere Feind mit einer Gruppe, meine Leute müssen einzeln herausspringen, in Deckung zurück („Pilgerchor“). 10h Über GrenzbaudeLGrenzbaude zurück.

MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat fährt nach Hause. Abends mit BeckerPBecker, Fritz nach KrummhübelLKrummhübel, kräftige Regenschauer, prachtvolle Farben am Himmel. TeichmannbaudeLTeichmannbaude, feines Zimmer mit Veranda. ThiloPThilo, Soldat spricht uns kurz.258

Regen zwingt uns in die SchlingelbaudeLSchlingelbaude. Nachmittags auf den höchsten DreisteinLDreistein. Geschlafen, „Auf Gottes Wegen“BBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne!1903@Auf Gottes Wegen, München, 1903 zu Ende gelesen, BeckerPBecker, Fritz liest meinen GöstaBLagerlöf, Selma!1899@Gösta Berling, Leipzig, 1899.22Lagerlöf, Gösta Berling. Siehe LL , .Trübes Wetter Bedeckter Himmel, aber zuweilen herrlicher Blick auf die frischen Farben.

Exerzieren (andere Abteilung schießen).

5h – 7h abends große Felddienstübung. Über KleinaupaLKleinaupa (Österreich) zur Koppe hinauf (Anstrengend! Steiler Weg.). Zug KlemmetPKlemmet, Soldat schickt auf KoppenplanLKoppenplan 8 Patrouillen gegen den Rücken Steinboden, ich linke Flügelpatrouille‚ 🕮 am oberen RiesengrundkesselLOberer Riesengrundkessel, bis auf SteinbodengipfelLSteinbodengipfel. Rast an der RiesenbaudeLRiesenbaude. Durch MelzergrundLMelzergrund hinab. Bin Oberjäger vom Dienst.

Vormittags Oberjäger vom Dienst. Nachmittags geschossen (Kopfringscheibe, Anschusstisch), +, ⚬, ⚬.23Die Symbole stehen offensichtlich für Treffer + und Fehlschuss o.

Marsch mit Marschsicherungen (von Patrouillen und Störung durch feindliche Patrouillen, über Buchen, (dann nehme ich falschen Weg als Spitze) und fange eine feindliche Gruppe ab), FrauensteinLFrauenstein (da nimmt die neue Spitze falschen Weg), über NeudorfLNeudorf (wieder als Spitze) nach FischbachLFischbach. Blick auf die FalkenbergeLFalkenberge, schöne Felsen. Durch den SchlossgartenLSchlossgarten; gelagert, Küche kommt, ausgeruht. Über BuchwaldLBuchwald zurück.

Vormittags Schießen und Exerzieren. ½ 2 – ½ 4 für den neuen tüchtigen Oberleutnant KuchinskiPKuchinski, Oberleutnant stenografiert und diktiert. „Notizen“ für unsere Ausbildung. Nachmittags 5h Abmarsch zur Nachtübung. 9 – 10h Rast (unter Leutnant KorseckPKorseck, Leutnant). Die meisten schlafen, in die Zeltbahn eingehüllt. Schön, in der Stille zu liegen, und dann in schweigendem Zug weiter. Über die WiesenbaudeLWiesenbaude, Schützenlinie, im toten Winkel, dann zum Kamm hinauf, dass die Knie kaum mehr können, mit Hurra in den Feind gebrochen.

Hinab, bin mit MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat an der Spitze, hinter dem Leutnant. SchlingelbaudeLSchlingelbaude, HoserwegLHoserweges wird dämmerig, in KrummhübelLKrummhübel schon hell. ½ 6 zurück. Der Rucksack drückt, nach dem Ablegen bin ich wieder ganz munter; es gibt Kaffee. Wir schlafen uns aus. Nachmittags Schießen.

Kirchgang. Mit MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat und BeckerPBecker, Fritz nach HirschbergLHirschberg, Seil und Solo24Vielleicht (Markenname für) Seilklemme. gekauft. Nachmittags WarmbrunnLWarmbrunn; BaudachPBaudach, Soldat getroffen, dann 259 DrewskiPDrewski, Soldat. Kurkon Ausstellung der von Riesengebirgshandwerk. Kurkonzert.

Vormittags Schießen. Nachmittags Exerzieren; wegen Regen gehen wir in die TurnhalleLHirschberg!Turnhalle . Abends mit BeckerPBecker, Fritz zu MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat ins Revier.

Vormittags Exerzieren und Üben für die Trauerparade. Nachmittags ½ 3 – ½ 5 Trauerparade und 3 Salven von 120 Mann neben dem katholischen KirchhofLSchmiedeberg!Katholischer Kirchhof. Abends für die Leute ½ 9 Zapfenstreich.

Inzwischen haben wir zu unserem Entsetzen gehört, der neue Oberleutnant sagte, wir rückten erst Oktober oder November aus; und wenn dann ItalienLItalien uns noch nicht den Krieg erklärt habe, nur in die VogesenLVogesen. BaudachPBaudach, Soldat sagt mir, wir beide seien nicht zum Kursus genommen, da nur beschränkte Zahl, und Leute, die länger draußen waren. Was tun? Durch GraebschPGraebsch, Leutnant oder ThiloPThilo, Soldat Beziehung zum SB aufsuchen?

Große Übung. GrenzbaudeLGrenzbaude, Kamm; viel Regen; JubiläumswegLJubiläumsweg. 9 – 10 Pause in der RiesenbaudeLRiesenbaude. Dann stehen wir im Regen; die Offiziere sollen gefallen sein, der neue Gardeoberjäger führt unsere beiden Züge gegen Westen, um 12 soll gegen den anrückenden Feind die Sturmhaube errichtet sein. Wir umzingeln 🕮SkibaudeLSkibaude.der mir da freu’ ich mich Schlacht. ihn auf der Prinz-Heinrich-BaudeLPrinz-Heinrich-Baude. Kritik durch Oberleutnant von RazinskiPRazinski, von, Oberleutnant. Nach KrummhübelLKrummhübel, alle einen Kiefernbruch25Bezug unklar, vielleicht Zapfen oder Zweig. am Tschako. 2h dort; endlich spät Mittagessen.

Vormittags Exerzieren.

Nachmittags Exerzieren.

Vormittags 2 Stunden Aufsicht beim Schießen, bekomme starkes Ohrensausen, nachmittags 2 – 5 Bettruhe. 7h Abmarsch zur Nachtübung. KrummhübelLKrummhübel, BrückenbergLBrückenberg, BrotbaudeLBrotbaude, BaberhäuserLBaberhäuser; hier Rast 11 – 12h.

Ich soll mit einem Zug Feldwache übernehmen gegen Feind, der vom von der Sturmhaube vom Hohen RadLHohes Rad herunterkommen soll. Ich will Posten vorne aufstellen; der Oberleutnant von RazinskiPRazinski, von, Oberleutnant lässt mich Experimente machen, wie weit man sehen kann (im Mondschein). Es sollen also keine Posten aufgestellt werden, sondern der Zug nimmt eine Stellung ein (unter MandelPMandel, Soldat). Wir (2 Züge) weiter unten, der Pionieroberleutnant weist uns eine schöne Stellung an. Mit BeckerPBecker, Fritz zusammen. Kühle Nacht, aber nicht unangenehm; der Tag graut. Mein lichtstarkes Glas. 260 Wir bekommen Kaffee. Heimmarsch. 6h zurück. Geschlafen bis Mittag. Abends mit BeckerPBecker, Fritz nach KrummhübelLKrummhübelOKrummhübel [Karpacz] TeichmannbaudeLKrummhübel!Teichmannbaude ist besetzt; DreyhauptshotelLKrummhübel!Dreyhauptshotel.

VIII / 1915 Zu den DreisteinenLDreisteine, mit dem neuen Seil (30 m, 8 mm, meist doppelt). 1h – 5h geklettert, auch Wackelstein; allerhand Zivilisten, fotografieren uns. Verschiedene Abseilereien. Kaffee in der SchlingelbaudeLSchlingelbaude; am Nebentisch Dame mit schönem Profil. WVIWandervogel-Mädels kommen vorbei. Hinab, nach Hause.OSchmiedeberg [Kowary]

6h Abmarsch zu den FriesensteinenLFriesensteine. Auf Waldwiese Stellung gebaut; Steinwall aus großen Felssteinen, mit Zweigen und Grasbüscheln maskiert (auch Deckung am Waldrand, Holzverhau, Beobachtungsstände auf Bäumen). Nachmittags Turnen, Turnspiele.

Vormittags Schießen 6h – 8h, bei strömendem Regen, 4. Bedingung nicht erfüllt (160 m, liegend freihändig, 5 Schüsse, 1 Treffer).

Nachmittags Oberjäger vom Dienst (Post, Arrestant).26Carnap, in seiner Eigenschaft als Oberjäger vom Dienst, übernahm die Post und war verantwortlich für die Arrestanten.

Vormittags Oberjäger vom Dienst (5h Abmarsch zu großer Übung); Regen, Revier, Arrestant, Post. Nachmittags kommt die Kompanie vom Marsch zurück. Unser Seil ist im MelzergrundLMelzergrund als „Treppengeländer“ durchgewetzt worden.

Offiziersunterricht (Fernrohrbüchsen) und Exerzieren.

Pionierdienst an den FriesensteinenLFriesensteine. Ich baue mit 2 Gruppen der 2. Abteilung zuerst einen Beobachterstand auf 3 Bäumen (ungenügendes Material an Seilen usw.), dann ein schönes Spitzzelt, das sich der Pionieroberleutnant mit Interesse besieht. Statt 3h schon 1h zurück. Nachmittags Empfang der neuen Bergstiefel; für meine Größe gibt’s keine mehr. 🕮

5h Abmarsch. Im MelzergrundLMelzergrund Treppe gebaut. Mit MengelePMengele, Soldat (dem Kletterer aus BayernLBayern) und BeckerPBecker, Fritz Seil gespannt. Dann zur RiesenbaudeLRiesenbaude. Der Wirt will uns nicht, wir regennass; über SchwarzkoppeLSchwarzkoppe zurück, es klart wieder schön auf. Rast in den GrenzbaudenLGrenzbauden. Bei starkem Regen hinunter. 6 – 7 Reinigungsstunde. 7 – 8 ¼ halte ich im Stollen Gewehrappell ab. Die Erlaubnis fürs Kompanieseil kann ich nicht mehr bekommen, da der Oberleutnant schon weg. Dann gleich ½ 9 mit BeckerPBecker, Fritz über Schieß­261stand, HohenwieseLHohenwiese, BärendorfLBärendorf nach FischbachLFischbachOFischbach 11h; Forelle. Schöner, klarer Nachthimmel; aber doch ziemlich müde. Dort endlich die Leute wachgetrommelt. Die freundliche Wirtin kocht uns noch Rühreier.

Man telefoniert uns nicht, also hat der Oberleutnant beim Appell noch nichts von dem Transport gesagt, von dem alle sprechen. Ein älterer (EwaldPEwald, WV) und zwei kleine WVIWandervogel kommen. 10h aufgestanden. 12h geklettert; westliche Felsen am KreuzbergLKreuzberg (FalkenbergeLFalkenberge). Der unterste war schwierig. BeckerPBecker, Fritz steigt hinauf, ich nach, wundere mich, wie er das überhaupt gekonnt hat. Wir schreiben unsere Namen, in die Blechbüchse, die schon oben lag. Er seilt sich ab, dann ich. Das Seil bleibt hängen. Ich muss mich nochmal am Seil wieder hinaufziehen. Die WVIWandervogel haben unterdessen abgekocht. Zum 2. Felsen (daneben ein unbestimmbarer). Wir sind schon etwas müde. Die untere Stufe, von der Bergseite aus gesehen links, ersteige ich mit großer Mühe, und nur durch meine Länge. Dann gehe ich leicht ganz hinauf. Ich werfe das Seil hinunter, BeckerPBecker, Fritz will an anderer Stelle hinauf. 5h seilt sich mit EwaldPEwald, WV an. EwaldPEwald, WV Dieser kann dann nicht mehr sichern, BeckerPBecker, Fritz stürzt etwa 3 m, dann hält EwaldPEwald, WV ihn, sodass er nicht weiter fällt, sondern in gleicher Höhe mit ihm liegen bleibt. Die Jungens rufen mich, endlich kann ich hinunter. Ich gehe vorsichtig am Seil zu ihm, ziehe ihn hinauf, er stöhnt, hilft aber mit. EwaldPEwald, WV schicke ich ins Dorf, die Jungens nach Wasser. Ich stütze BeckersPBecker, Fritz Kopf, sein Taschentuch auf die Stirnwunde, eingedrückte Schädelstelle, sieht böse aus. Er klagt über Durst, bricht auch, aber ziemlich bei Bewusstsein. SpringerPSpringer, Soldat kommt, läuft dann auch nach Wasser. Wir kühlen dann die Wunde und geben ihm zu trinken. 4 alte Sanitäter aus dem Dorf kommen mit der Tragbahre‚ 6h. Zum Arzt‚ 7h. Äthereinspritzung, sondiert etwas. SpringerPSpringer, Soldat und ich mir wird’s schlecht, wir liegen in der Küche. Der Arzt schreibt die Meldung. Der Gendameriewachtmeister requiriert 4 Leute aus dem Dorf‚ 🕮 die ihn mit uns nach Hir SchmiedebergLSchmiedebergOSchmiedeberg [Kowary] tragen. Trauriger Nachtzug, mit 2 Laternen. 11hReservelazarett (EisenbahnerheimLEisenbahnerheim). Morphiuminjektion, der Arzt untersucht ihn noch nicht, da er noch immer bei Bewusstsein. Gehirnerschütterung und Schädelimpression. Mit SpringerPSpringer, Soldat nach Hause, recht müde.

615 ist der Oberleutnant noch nicht auf; also zum Dienst. Melde es Leutnant KeilPKeil, Leutnant, dann dem Oberleutnant, der zum ExerzierplatzLExerzierplatz kommt. 1 ½ 11 (nach dem Exerzieren) ins Lazarett. Der Generaloberarzt aus HirschbergLHirschberg ist zufällig dagewesen, BeckerPBecker, Fritz wird sofort dorthin geschafft, zur Operation. Tragbahre auf zwei hohen Gummi­262rädern, bringt ihn mit zur Bahn, und dann in ein Coupé 2. Klasse. Hat Er hat fortwährend stark furchtbare Kopfschmerzen. Adieu, auf Wiedersehen.

Nachmittags wird zum Glück Exerzieren abgesagt, sodass ich endlich mal etwas Schlaf nachholen kann. Empfang der Windanzüge. 630 Appell, Feldmarschmusik. Die 2-tägige Übung wird abgesagt, weil der Transport bald losgeht. Die Leute werden ausgesucht, 9 Mann aus meiner Inspektion, die sich mächtig dazu drängten.

Pionierübung im Wald vor den GrenzbaudenLGrenzbauden; 6h – 3h. Bau eines Schützengrabens, Brustwehr, Wasserableitung, Schulterwehr gemauert, Laufgraben. BeckerPBecker, Fritz hat heute mehrmals brechen müssen, telefoniert die Schwester. Ich schreibe an Beckers Vater.

7h Abmarsch mit 28 Patrouillenleuten, FischbachLFischbach, FalkenbergeLFalkenberge. An den Felsen unter dem Gipfel Steigübung. Mit MengelePMengele, Soldat und Leutnant KeilPKeil, Leutnant vorn und Geländer gespannt. 4h zurück. Höre unterwegs, dass BeckerPBecker, Fritz gestorben ist; die ganze Kompanie weiß es schon. Endlich erfahre ich abends spät telefonisch, dass er lebt, und es ihm heute besonders gut geht. Oberjäger SteinPStein, Alfons, Soldat hat die Nachricht vom Tod aus dem Lazarett hertelefoniert. Ich sage nur MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat, dass er noch lebt.

5h Antreten; ich sage Leutnant KeilPKeil, Leutnant und dem Oberleutnant, dass BeckerPBecker, Fritz lebt. Abmarsch KrummhübelLKrummhübel, HoserwegLHoserweg, Prinz-Heinrich-BaudeLPrinz-Heinrich-Baude; Einkehr. Sehr anstrengend. In Patrouillen aufgelöst gehen wir über den KoppenplanLKoppenplan vor, ohne Gegner, zwecklose Übung. Strömender Regen, zum Glück Windanzüge; über GrenzbaudeLGrenzbaude zurück. 4h. Müde, früh zu Bett.

Die hierbleibend: Sachen instandsetzen. Die Ausrückenden bekommen die letzten Sachen. Dann Auszug, mit Gesang und sehr viel Blumen, und begeistertem Volk nebenher. Vor der KircheLKrummhübel!Kirche kurzer Feldgottesdienst, Worte der Pfarrer und des Oberleutnant KriekePKrieke, Oberleutnant. Nachmittags Oberjäger vom Dienst. 🕮

Vormittags Oberjäger vom Dienst. Die Leute aus dem Ross27Hotel zum Weissen Ross. ziehen herauf. 1h nach HirschbergLHirschbergOHirschberg [Jelenia Góra] BeckerPBecker, Fritz besuchen. Erreiche noch knapp den Zug. Ob ich die Leutnant-Kameraden treffe? Kann doch den Neid nicht bezwingen. Ins KrankenhausLHirschberg!Krankenhaus. Warte lange auf den Arzt. Der voller Hoffnung. Hinauf. BeckerPBecker, Fritz sehr munter; bin sehr erstaunt und erleichtert. Lasse 263 ihm NieberlsPNieberl, Franz, 1875-1968, dt.-öst. AlpinistFels Klettern im Fels“BNieberl, Franz!Das Klettern im Fels, München, 1909 bis morgen.28Siehe LL . PostschänkeLHirschberg!Postschänke allein gegessen. In den 3 BergenLHirschberg!Hotel Drei Berge29Hotel Drei Berge. JugendIJugend, Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben gelesen; die Kameraden sind auf Urlaub.

Bis 11h geschlafen. Obst und Saft gekauft, zu BeckerPBecker, Fritz. Ihm Familienfotos usw. gezeigt, JugendIJugend, Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben besehen, geplaudert, 541 schon wieder zurück.OSchmiedeberg [Kowary] Hier NieberlPNieberl, Franz, 1875-1968, dt.-öst. AlpinistBNieberl, Franz!Das Klettern im Fels, München, 1909 gelesen.

Vormittags Exerzieren, zu viele Gruppenführer. Nachmittags Einteilung von MG- und Pionierabteilung.

6h Abmarsch HampelbaudeLHampelbaude, MG und Tragtierkolonne oben. Ob wir klettern? KeilPKeil, Leutnant gefragt, interessiert sich nicht mehr; ist zum MG gekommen. SchrammekPSchrammek, Soldat schickt mich, MengelePMengele, Soldat und 2 andere rechts vom Kleinen Teich hinauf, als Patrouillenübung. Mit Eispickeln im nassen Gras geht’s ganz gut, wenn auch anstrengend. Von oben Winkverbindung und Meldung geschickt. Regenwetter. In der HampelbaudeLHampelbaude gesessen und gesungen. 4h zurück. Abends kommen neue Mannschaften aus HirschbergLHirschberg, 7 Mann zu meiner Inspektion.

Wir gehen mit der Pionierabteilung und müssen zu unserem Erstaunen auch mithelfen. Vor den GrenzbaudenLGrenzbauden, Stellung vertiefen; strömendes Wasser macht Schwierigkeiten. 6 – 1.

Wir („Rest“ von Abteilung 1) und Abteilung 2 (neue Leute, die im RossLHirschberg!Gasthaus Zum Ross wohnen) zur Besichtigung der Pionierarbeiten; dann über GrenzbaudenLGrenzbauden, ForstbaudeLForstbaude, TannenbaudeLTannenbaude (eingekehrt) 1h zurück. Regen, aber alles hat Windjacken.

Mit 2 Einjährigen nach HirschbergLHirschberg-HermsdorfLHermsdorf gefahren; von dort Wagen nach AgnetendorfLAgnetendorf.OAgnetendorf [Jagniątków] Oberjäger PöschelPPöschel, Oberjäger (vom Bataillon) hat schon für uns Quartier gemacht, ich ergänze noch, nehme noch einige Massenquartiere. Die Kompanie kommt statt um 4h um ½ 6. Regenwetter. Essen vor dem Hotel Deutscher KaiserLAgnetendorf!Hotel Deutscher Kaiser. Quartierverteilung. Der Oberleutnant belegt unser Oberjägerzimmer, deshalb muss ich die 5 Feldwebel in BürgerquartierLAgnetendorf!Bürgerquartier schicken; NietzschkePNietzschke, Feldwebel und 2 andere kommen dabei auf’s Heu; ich selbst zu meiner Inspektion, weit hinauf, auf Heuboden mit Bettzeug, dabei auch UrbanPUrban, Soldat. Die Leute kochen uns noch Kaffee. 9h schlafen.

1h aufstehen, 2h Kaffee, 3h Abmarsch. 6h Hohes RadLHohes Rad; Stellung gebaut (Steinwall), kaltes Regenwetter, der Feind kommt statt um 9h erst 11h. 264 Rechts braut der Nebel in den Schneegruben, leider kann man die Felsen nicht genauer sehen. Zurück über MittagssteineLMittagssteine – SchlingelbaudeLSchlingelbaude (Essen) – SchmiedebergLSchmiedeberg. ½ 9 zurück. Erbsensuppe gibt’s noch, dann schlafen (10h).

7h Löhnungsappell; 930 Appell mit Gewehren und Schanzzeug; Verteilung der Urlaubsscheine (bis Montagabend). Nachmittags geschlafen. Abends alleine gegangen 🕮 (MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat ist krank) mit Rucksack zur Forstbaude; schönes Wetter. Dort Wilhelm MeisterBGoethe, Johann Wolfgang von!1795@Wilhelm Meisters Lehrjahre, Berlin, 1795/96BGoethe, Johann Wolfgang von!1829@Wilhelm Meisters Wanderjahre, Stuttgart, 1829 weitergelesen.30Sowohl Wilhelm Meisters Lehrjahre als auch Wilhelm Meisters Wanderjahre befinden sich in dieser Zeit auf der Leseliste. Vgl. LL und .

Ausgeschlafen. Wilhelm MeisterBGoethe, Johann Wolfgang von!1795@Wilhelm Meisters Lehrjahre, Berlin, 1795/96 gelesen, an MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises, FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, RostPRost, Soldat und SchickPSchick, Soldat geschrieben. 6h zurück. Froher, schöner Blick aufs Land.

Marschübung (mit Sicherung) unter SchrammekPSchrammek, Soldat und ThümmlerPThümmler, Soldat: FriesensteineLFriesensteine, HaselbachLHaselbach, Schmiedeberger PassLSchmiedeberger Pass. 6 – 1. Nachmittags Exerzieren.

5 – 5 großer Marsch: GrenzbaudenLGrenzbauden – KoppeLKoppe (zum ersten Mal oben).133em– WiesenbaudeLWiesenbaude (eingekehrt) (unter GrasmannPGrasmann, Soldat). Übungen im Knieholz (unter SenderPSender, Soldat). Über SchlingelbaudeLSchlingelbaude zurück. Abends lese ich Wilhelm Mei­stersBGoethe, Johann Wolfgang von!1795@Wilhelm Meisters Lehrjahre, Berlin, 1795/96 Lehrjahre zu Ende.

Offiziersunterricht, Exerzieren. Nachmittags Einteilung. Ich bekomme die 5. Inspektion (Winker)31Nachrichtengeber mit Fahne. und muss in den OberkretschamLOberkretscham32Gasthof. ziehen. Bin ziemlich ärgerlich; Umzugsplage, neue Inspektion; bei jedem Dienst jetzt der weite Weg; bin morgen Oberjäger vom Dienst und muss doch mit nach HirschbergLHirschberg (oder soll ich nicht?); vom Kursus hör’ ich nichts, Mold der Feldwebel telefoniert und erfährt, dass MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat bestimmt ist; komme ich denn nicht einmal zum Anwärterkursus, der am 30. losgehen soll? Feldwebel WeissertPWeissert, Feldwebel ist seinen letzten Tag hier, also nicht mehr viel Interesse. Trübe Stimmung. Trost: Anständiges Zimmer oben, vielleicht interessanter Winkerdienst; in weiterer Ferne: Kursus oder InnsbruckLInnsbruck? (Man munkelt, dass 200 Mann dorthin kommen, zur weiteren Ausbildung.) Die miserable Stimmung merkt man mir nicht an, ich bin zu allen Späßen aufgelegt; fühle mich aber so gelähmt, und leer und nicht aufgelegt, etwas anzufangen, zu lesen oder zu schreiben. Dies bisschen Schreiben hier hilft aber schon.265

Ich möchte gern LenisPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman Geburtstagsbrief schreiben.

Hoffentlich kommt bald Post von FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena oder LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner.

5 – ½ 10 zum Hirschberger SchießstandLHirschberger Schießstand. Dort an LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman geschrieben. Komme nicht mehr zum Schießen mit Fernrohrbüchse. 5 – ½ 10 zurück.

Bin Oberjäger vom Dienst, im KretschamLKretscham weckt die Wache. Brief von LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman, Paket von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, Bücher von DomrichLNaumburg!Buchhandlung Domrich33Buchhandlung in Naumburg..

Mittags plötzlich nach HirschbergLHirschberg auf Urlaub.OHirschberg [Jeleni Góra] Zu DrewskiPDrewski, Soldat, kommt auch nicht zum Aspirantenkursus. Der Oberstleutnant hat bedauert, dass es nun nicht mehr geht. Ich spreche den Oberstleutnant, er ist sehr freundlich; hat einen anderen, der auch nicht 5 Monate draußen war, vorgezogen gehabt, Generalkommando glatt gestrichen, weil Andrang sehr groß. Also wirklich unmöglich, bin gewissermaßen beruhigt. In 3 – 4 Wochen gehe ein Transport zu einem RekrutendepotLAlpen!Rekrutendepot in die AlpenLAlpen, von da könne ich zum Bataillon, vielleicht auch jetzt zum Anwärterkursus. 🕮 Abends zu MiddeldorpfsPMiddeldorpf, Soldat mit DrewskiPDrewski, Soldat; dort auch Hauptmann von ReuterPReuter, von, Hauptmann mit Eisernem Kreuz I, Fr Vorgänger vom Oberstleutnant. Sie meinten, ich wäre zu lange nicht dagewesen. IngePInge war bei BeckerPBecker, Fritz gewesen, ich wagte (leider?) nicht, sie für morgen wieder dorthin zu verabreden.

Morgens in den 3 Bergen mehrere Leutnants, darunter SchmudePSchmude, von, Leutnant, MeinerPMeiner, Leutnant. Mit DrewskiPDrewski, Soldat gebummelt, PostschänkeLPostschänke Mittag; dort SeiberPSeiber, SoldatfSauber wäre eine alternative Lesart., kommt jetzt zum Kursus, erzählt aus den AlpenLAlpen; sie exerzieren hinter der Front, MagendantzPMagendantz, Leutnant sehr scharf, lässt zuviel Gepäck schleppen, Gefechte haben sie nicht; aber Landschaft herrlich, Verpflegung gut. Nachmittags zu BeckerPBecker, Fritz (DrewskiPDrewski, Soldat auch kurz mit); er sitzt unten im Garten, ohne Verband! Er hat ein Album geklebt, mit WV-IWandervogel und Kriegsfotos, und Text dazu. Er hat auch Gedichte geschrieben, vom stillen Winterwald, nicht sehr selbstständig, aber schön empfunden. Wird nach WarmbrunnLWarmbrunn zur Erholung kommen.

6 – 1 zu den GrenzbaudenLSchmiedeberg!Grenzbauden;OSchmiedeberg [Kowary] Leutnant GrasmannPGrasmann, Soldat schickt uns Oberjäger zurück, müssen Gepäck holen. GrenzbaudenLSchmiedeberg!Grenzbauden lange eingesperrt. Angriff auf Pionierstellung, Holzunterstand und SteinhausLSteinhaus besehen. ¾ 6 wir immer Befehlsempfang. Der neue Feldwebel ScholzPScholz, Feldwebel ist umsichtig und bringt überall Ordnung hinein, macht uns Inspektionsführern allerdings dadurch viel Arbeit, aber man tut’s gern, wenn man merkt, dass die Sache 266 Sinn hat und besser wird. MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat ist heut’ früh nach HirschbergLHirschberg, zum Aspirantenkursus. Abends Brief an LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman zu Ende geschrieben (Stube oben im Stollen).

Vormittags Exerzieren (Winker). Nachmittags 1 ½ – 4 ½ Geländeübung. Beim Kaffee erzählt mir MengelePMengele, Soldat vom AlpenvereinIAlpenverein, und den Sektionsabenden. Abends geschrieben.

IX / 1915Vormittags nachmittags ; von Marschübung: GrenzbaudenLGrenzbauden, KoppeLKoppe, SchlingelbaudeLSchlingelbaude. Vormittags Exerzieren Appell Abends besuchen mich die Leutnants SchmudePSchmude, von, Leutnant und OttoPOtto, Leutnant im KretschamLKretscham, dann im Stollen zusammen gegessen; erzählen vom Kursus usw. Ich bekomme große Lust zum MG-Kursus.

Vormittags Exerzieren (Winken); nachmittags Gewehrappell. Abends WanderjahreBGoethe, Johann Wolfgang von!1829@Wilhelm Meisters Wanderjahre, Stuttgart, 1829 gelesen.

7 – 2 Kletterübung oberhalb ArnsbergLArnsberg (kleine Felsen mit Dreck, aber auch ganz netter Grat), GrenzbaudeLGrenzbaude eingekehrt; Feldwachübung.

Nachmittags Schuhappell.

6 – 12 zur GrenzbaudeLGrenzbaude, eingekehrt. Feldwachübung; ich sichere mit 1 Zug Abschnitt FichtigwegLFichtigweg – EglitzLEglitz 1 kmN der Grenze. Nachmittags Revierreinigen, gründlich.

Abends plötzlich doch Urlaub; schleunigst mit neuer Uniform gefahren nach HirschbergLHirschberg.OHirschberg [Jelenia Góra] DrewskiPDrewski, Soldat ist auf Urlaub, um seine Mutter zu suchen. 🕮

BeckerPBecker, Fritz kommt ins HotelLHirschberg!Hotel, zusammen gegessen; er fährt dann nach WarmbrunnLWarmbrunn. Mit SchickPSchick, Soldat, HirschfeldPHirschfeld, Soldat, MeierPMeier, Soldat, HagmannPHagmann, Soldat, SchröderPSchröder, Soldat, HoffmannPHoffmann, Soldat zusammengesessen.

An MagendantzPMagendantz, Leutnant geschrieben (soll mich anfordern). Mit SchickPSchick, Soldat bei MertinPMertin, Soldat. ThümmlersPThümmler, Soldat Fotos besehen. Auf SchicksPSchick, Soldat Bude; daneben SchröderPSchröder, Soldat, hat schöne Kriegsgedichtbändehefte. Abends im Braunen HirschLHirschberg!Gasthaus Zum Braunen Hirschen wieder alle Leutnants; fühle mich sehr wohl unter ihnen, gönne ihnen das Glück herzlich, sind nett zu mir. Ich kann aber den ständigen Nebengedanken nicht loswerden: So weit könnte ich jetzt auch sein. Abends bei strömendem Regen durch ganz SchmiedebergLSchmiedeberg hinauf.OSchmiedeberg [Kowary]

Oben Oberjägerunterricht. Marschieren im Regen hinunter; umsonst, Sachen instand setzen. Geschrieben. Leutnant kommt, findet die Oberjäger nicht unten: 1 Stunde länger Sachen instand setzen. 2h Appell 267 mit allen Sachen. 3h Revisio penibilis.34Viell. Privatausdruck für penible Ordnungsmache.Abend Vor dem Abendessen Einkäufe; mein Geld ist alle. Abends an MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener geschrieben.

Handgranateninstruktion; Winkerdienst.

Übung im Landeshuter KreisLLandeshuter Kreis. Quer über Schmiedeberger KammLSchmiedeberger Kamm, durch DittersbachLDittersbach, nach OberschreibersdorfLOberschreibersdorf (?); Feldwache, Oberjäger­posten, Gefecht. Über HasselbachLHasselbach, BuchenLBuchen zurück.

5h Abmarsch nach HirschbergLHirschberg; Scharfschießen. GrasmannPGrasmann, Soldat führt. Auf dem Rückmarsch wird schlecht gesungen. ½ Stunde in Achtung marschiert, trotzdem wird vorne gesungen (aus Irrtum). Befehle gehen nicht wörtlich durch. Auf einem Feld neben der Straße ¼ Stunde exerzieren. In ZillertalLZillertal steht die Kompanie 15 min. still mit Gewehr über; die Oberjäger kehren ein. 18 Mann machen schlapp. Nach 10h Rückkehr.

Morgens melden sich 30 – 40 Mann krank. Viele sind aber dienstfähig, kommen noch zum Exerzieren. Viele müssen nachexerzieren. Nachmittags Turnspiele unter Feldwebel ScholzPScholz, Feldwebel.

6h Abmarsch GrenzbaudenLGrenzbauden. Man vermutet Rückkehr gegen 12, da um 2h wieder Dienst. Aber: GrenzbaudenLGrenzbauden eingekehrt, dann ForstbaudeLForstbaude, steile Schneise hinauf zu den TafelsteinenLTafelsteinen, EulengrundLEulengrund, OberkrummhübelLOberkrummhübel, nach 3h zurück. Löhnungsappell. Revierreinigen. Die Kranken der Woche haben von 7h ab bis Sonntagabend Bettruhe. Urlaub gibt es überhaupt nicht (auch nicht für Oberjäger).

Appell. Vergeblich auf BeckerPBecker, Fritz gewartet. Nachmittags geschlafen, dann Wilhelm MeisterBGoethe, Johann Wolfgang von!1829@Wilhelm Meisters Wanderjahre, Stuttgart, 1829 gelesen. MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises schreibt: GlanzPGlanz ist Leutnant; HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg, der kleine FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises, FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel sind beim Offizierskursus!! Abends fühle ich mich immer so ungeduldig und leer. Die Missstimmung über die anderen Leutnants bin ich los, aber fühle mich doch sehr unbefriedigt. Die Sehnsucht schlägt ins Erotische. Es wird höchste Zeit, dass ich bald ins Feld komme. Heute kann mein Brief an MagendantzPMagendantz, Leutnant ankommen. Abends geschrieben. 🕮

Offiziersunterricht: Handgranaten (zum 3. Mal). Kleine Schützenübung im Gelände. Ich markiere mit 3 Gruppen Feind hinterm Bahndamm (zwischen SchmiedebergLSchmiedeberg und WagnerbergLWagnerberg); zweimal vor und zurück. 1 – 4 Bettruhe. 5h Abmarsch zur Nachtübung. Statt in Zelten übernachten wir im Rohbau der WiesenbaudeLWiesenbaude auf Hobelspänen. 11 – 5h. Auf dem Rückweg 268 spricht SchrammekPSchrammek, Soldat mit mir. Er habe mich in letzter Zeit absichtlich schärfer rangenommen, ich wolle doch auch nicht immer Oberjäger bleiben. Er weiß über mein Kursuspech Bescheid. Die jungen Kerle, die vom Kursus gekommen seien, könnten oft nichts, und ich könne ebenso viel. Er finde halte es für eine Ungerechtigkeit des Schicksals, dass ich 10. Semester35Vermutlich Anspielung auf den schon zehn Monate dauernden Kriegsdienst Carnaps. so lange auf den Offizier warten müsse, während die jungen Leute oft schnell dazu kämen. Will mir eventuell helfen, wenn ich hinauswill. Das Interesse ist wohltuend, und die Anerkennung sehr erfreulich, zumal in meiner Lage.

Bei der WiesenbaudeLWiesenbaude Konserven abgekocht; 7h Rückmarsch, ½ 12 zu Hause. 1 – 5 Bettruhe. 4h kommt BeckerPBecker, Fritz. Leider nur kurzer Besuch, Kaffeetrinken im Stollen; wir besehen ThümmlersPThümmler, Soldat Fotos. MengelePMengele, Soldat ist wieder da. Wir besprechen die Aussicht hinauszukommen; wie sieht der Krieg im Winter in den AlpenLAlpen aus? Die sagenhafte Frühjahrs­offensive nach ItalienLItalien.36Italien war am 23. V. 1915 gegen Österreich-Ungarn in den Krieg eingetreten.

Patrouillenübung 6 – 12h, auf der Lichtung ö TannenbaudeLTannenbaude. SteinPStein, Alfons, Soldat gegen ThümmlerPThümmler, Soldat; ich als Halbzugführer bei SteinPStein, Alfons, Soldat, Verfolgungsgefecht. SteinPStein, Alfons, Soldat drängt nicht energisch genug nach. Nachmittags Oberjäger vom Dienst. FränzelsPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel Artikel in der TatIDie Tat, dt. MonatszeitschriftBFränzel, Walter!1915@„Gustaf F. Steffen und unser Krieg“, Die Tat 7, 1915, 498-502 gelesen.37Vermutlich Fränzel, „Gustaf F. Steffen und unser Krieg“.

Vormittags Oberjäger vom Dienst. 2 Arrestanten geholt, 2 hingebracht. Abends geschrieben.

Mittags HippelPHippel, Theodor Gottlieb von, 1741-1796, dt. SchriftstellerBHippel, Theodor Gottlieb von!Lebensläufe nach aufsteigender Linie, Berlin, 1778-81 gelesen.38Hippel, Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Siehe LL . Nachmittags GraebschPGraebsch, Leutnant getroffen, kurz begrüßt; sieht mir erstaunt auf die Schulter: „Sie sind noch nicht Leutnant?“
par Abends Wilhelm MeisterBGoethe, Johann Wolfgang von!1829@Wilhelm Meisters Wanderjahre, Stuttgart, 1829 gelesen, und FränzelsPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel interessanten Artikel in der TatBFränzel, Walter!1915@„Gustaf F. Steffen und unser Krieg“, Die Tat 7, 1915, 498-502IDie Tat, dt. Monatszeitschrift.

Vormittags Offiziersunterricht, Handgranaten. Exerzieren (winken). Nachmittags 2 Stunden geschlafen, dann Einkleiden der Inspektion und Appell mit Schanzzeug und Zelt. SchmudePSchmude, von, Leutnant und OttoPOtto, Leutnant besuchen mich. Putzstunde. Abends geschrieben; NohlsPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen Aufsatz („Der Staat in den Gegensätzen der politischen Theorien“)BNohl, Herman!1915@„Der Staat in den Gegensätzen der politischen Theorien“, Die Tat 7, September 1915, 454-467 gelesen.

(Da Gefreiter UrbanPUrban, Soldat auf Urlaub, kann ich erst nach Dienst fahren, deshalb fahr’ ich erst morgen.) 269

¾ 7 im Regen nach HohenwieseLHohenwiese, wo Oberleutnant von LudzinskiPLudzinski, von, Oberleutnant mit uns exerzieren will. Es strömt. Er schickt uns nach Hause. 🕮

Nach WarmbrunnLWarmbrunnOBad Warmbrunn [Cieplice Śląskie-Zdrój] zu BeckerPBecker, Fritz. Gemütliche Stube, seine Bücher. Bei ihm gegessen. Spazieren, schönes klares Wetter, in den Anlagen; heiterer Ausblick und Unterhaltung. Nachmittags wird’s kühl, keine Musik draußen. KonditoreiLWarmbrunn!Konditorei. Auf seiner Bude Schach gespielt. Die Bilder in WinthersPWinther, Fritz „Körperbildung“BWinther, Fritz!Körperbildung als Kunst und Pflicht, München, 191439Siehe LL . besehen, mehrere vom Kasseler SeminarLKasseler Seminar mit HedwigPRohden, Hedwig von, 1890–1987, Gymnastiklehrerin, Tochter von Gustav von Rohden und Agnes Dörpfeld, Gründerin der Loheland-Schule für Gymnastik, Landbau und Handwerk.40Hedwig von Rohden hatte 1911 in Kassel ein „Seminar für Klassische Gymnastik“ gegründet. Bei ihm abendgegessen.

OSchmiedeberg [Kowary] Offizierunterricht: GraebschPGraebsch, Leutnant nimmt Felddienstordnung und instruiert über Vorposten, zuweilen ulkig; Erfahrungen aus den KarpatenLKarpaten. Glaubt, dass im Winter kein Krieg in den AlpenLAlpen, sondern die Truppen weit auseinander, dazwischen keine Posten, sondern Patrouillen, auch viele Offizierpatrouillen (dazu die noch immer aufgesparten Skileutnants in HirschbergLHirschberg). Nachmittags Turnen.

6h Marsch zum Kleinen TischLKleiner Tisch (GraebschPGraebsch, Leutnant führt). Kletterübungen; ich führe eine kleine Partie durch die breite Rinne; dünner, körniger Schnee, übereiste Steine. Anseilen unnötig; nur bei einem, der sich nicht mehr sicher „traut“. MengelePMengele, Soldat fährt nebenan durch die schmale Rinne, dort auch der Oberleutnant, von MengelePMengele, Soldat angeseilt. Einige Leute versteigen sich (!) und werden erst sehr spät gefunden. Dadurch später Abmarsch. Auf dem Rückweg überleg’ ich mir ein telegrafisches Gesuch ans SB III um Anforderung, damit ich den Dezember-Kursus mitmachen kann.

Winken; Entfernungsschätzen.

Nachmittags Dienst oben (Oberjägerunterricht, Sachen instand setzen usw.).

Übung an der Buche (Vorübung für eine spätere Übung, wenn der General kommt). ThümmlerPThümmler, Soldat führt den Feind, GraebschPGraebsch, Leutnant uns, ich die Spitze, von vorne (GraebschPGraebsch, Leutnant) und von den Seitenpatrouillen werde ich gebremst, von hinten (KeilPKeil, Leutnant) angetrieben; der Oberleutnant treibt auch zu rascherem Tempo, befiehlt aber der Spitze, rechts und links im Wald auszuschwärmen. Vor dem Nachmittagantreten warte ich beim Oberleutnant vergeblich ½ Stunde, während er schläft. Wegen meines telegrafischen Gesuches. 270

Nachmittags zum neuen SchießhausLSchießhaus; Graben fürs Handgranatenwerfen ausheben. Unterwegs 2 nette kleine Mädchen, Bekannte von UrbanPUrban, Soldat; sie kommt mit uns hinter der Kolonne her.

Mit SteinPStein, Alfons, Soldat setz’ ich mich oben an die Böschung zur 2. Abteilung. Nette Frau mit Töchterchen im Wagen besucht dort einen Jäger aus 🕮 der 2. Abteilung. Unsere kleine MinnaPMinna ist auch immer dabei, auch unten, wo wir die Arbeiten beaufsichtigen. Mit GraebschPGraebsch, Leutnant zu KriekePKrieke, Oberleutnant, der angeritten kommt. Ich solle ja nicht telegrafieren, das schätzten die nicht, sondern persönlich an einen schreiben. (Ich sag’ nicht, dass ich schon lange an MagendantzPMagendantz, Leutnant geschrieben.)

½ 7 zu den FalkenbergenLFelsenbergen. Kletterübung. MengelePMengele, Soldat usw. mit etwa 30 Mann an der Felspartie, wo damals mit Leutnant KeilPKeil, Leutnant; die übrige Kompanie leichteren Aufstieg. Einzelausbildung wäre nötig; so wird zu viel rumgepfuscht! Doch ist diese Kletterei immer doch viel besser als damals das Geländerspazieren mit KeilPKeil, Leutnant. 4h Rückkehr.

Von jetzt ab nicht mehr Gebirgsersatzkompanie, sondern AbteilungDer Oberstleutnant soll herkommen. Wahrscheinlich mehrere Kompanien.

Ob wir bald rauskommen, oder MagendantzPMagendantz, Leutnant bald mich anfordert? Vor 3 ½ Wochen sagte der Oberstleutnant zu mir, er wolle nach 3 – 4 Wochen einen Transport zum Rekrutendepot in die Alpen schicken! Jetzt merkt man aber nichts davon.

Abends geschrieben.

Nachmittags nach HirschbergLHirschberg;OHirschberg [Jelenia Góra] in der Bahn erzählt ein Gefreiter von Bergsteigung auf die MarmoladaLMarmolada usw. (Patrouille vom MG-Zug aus). BeckerPBecker, Fritz an der Bahn. Zu MertinPMertin, Soldat. Dann nach WarmbrunnLWarmbrunnOBad Warmbrunn [Cieplice Śląskie-Zdrój] weil er nur bis 7h Ausgang hat. Er will mir, wenn’s glückt, in DresdenLDresden Fotografierapparat besorgen.

Mit BeckerPBecker, Fritz spazieren; herrliche, milde Luft, im Gegensatz zu SchmiedebergLSchmiedeberg. Herbstlich schöner ParkLSchmiedeberg!Park. Mittags muss er zu einer Trauerfeier, ich lese SeyfriedBFlaischlen, Cäsar!1905@Jost Seyfried, Bd. 1, Berlin, 1905.41Flaischlen, Jost Seyfried. Siehe LL . Nachmittags mit ihm und dann mit dem Schützen SchröderPSchröder, Soldat Schach gespielt. Ins Café und wieder spazieren. ½ 8 nach HirschbergLHirschberg;OHirschberg [Jelenia Góra] Konzert in der GnadenkircheLHirschberg!Gnadenkirche, besonders schön das Cellospiel (CampagnoliPCampagnoli, Bartolomeo, 1751-1827, ital. Komponist, und das Larghetto von MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist). In der Bahn PalmiePPalmie, Rudolf, Soldat und der Gefreite BayPBay, Soldat, der wieder mal am Seil gehangen hat (Schneegruben). 271

OSchmiedeberg [Kowary] Exerzieren usw. Winkerprüfung (alle lehnen von einer Station ab). Rückmarsch mit Musik, meine Inspektion hat Mundharmonikas und Triangel gekauft. Nachmittags ebenso.

4 scharfe Handgranaten werden im neuen SchießhausLSchießhaus geworfen. Nachmittags Oberjäger vom Dienst. Nachtübung (4 – 10h). Abends geschrieben.

Vormittags Oberjäger vom Dienst. Revier, Arrestanten, Post.

Nachmittags Sachen instand setzen, Appell. 🕮

6h Abmarsch nach HirschbergLHirschberg, zum Schießen. Nur 2 Touren; ich habe nichts zu tun, lese Wilhelm MeisterBGoethe, Johann Wolfgang von!1829@Wilhelm Meisters Wanderjahre, Stuttgart, 1829. ½ 4 – 8 zurück.

X / 1915 Oberjägerunterricht (Vorposten); Exerzieren (Winken). Trübes Wetter. Nachmittags Turnen, Löhnungsappell.

Übung an der Buche, ohne Gepäck in Windjacken, weil immerfort Regen. Nachmittags Revierreinigen usw. Es Abends sagt der Feldwebel, es sind 125 Mann angefordert zum Rekrutendepot in den Alpen (InnsbruckLInnsbruck). Ich hoffe mitzukommen. Morgens massiert Oberjäger KleinPKlein, Oberjäger mich zuweilen. Ich habe mir einen Apparat bestellt. Hoffentlich kommt er noch zur Zeit. So schnell wird’s wohl nicht losgehen; die Bewaffnung soll noch befohlen werden.

9h Appell Ausgehanzug; andauernd heftiger Regen. Lese den Freischarbericht; HilfeIDie Hilfe, Wochenschrift für Politik, Literatur und Kunst. Nachmittags Oberjäger vom Dienst, Arrestant besucht, die zur Bettruhe Kommandierten revidiert. ZsigmondyPZsigmondy, Emil, 1861-1885, öst. Arzt und BergsteigerBZsigmondy, Emil!Die Gefahren der Alpen, Leipzig, 1885 gelesen‚42Zsigmondy und Paulcke, Die Gefahren der Alpen. Siehe LL . an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener geschrieben und Fotos geschickt.43Vgl. Rudolf an Anna Carnap, 3. X. 1915 (RC 025‑01‑54). Die Fotos liegen dem Brief nicht bei.

Aussuchen der Leute zum Transport; Sachen zur Kammer schleppen. Vormittags Oberjäger vom Dienst. KriekePKrieke, Oberleutnant will noch nicht mit der Sprache raus, ob SteinPStein, Alfons, Soldat und ich mitkommen. GraebschPGraebsch, Leutnant möchte auch mit; sonst bekommt er hier NietzschkePNietzschke, Feldwebel als Feldwebel. Nachmittags und abends ZsigmondyPZsigmondy, Emil, 1861-1885, öst. Arzt und BergsteigerBZsigmondy, Emil!Die Gefahren der Alpen, Leipzig, 1885 gelesen.

Wäscheempfang. KriekePKrieke, Oberleutnant lässt SteinPStein, Alfons, Soldat und mich auch miteinkleiden. Nachmittags Übungsmarsch, Schmiedeberger PassLSchmiedeberger Pass, ViktoriahöheLViktoriahöhe; ich trage mal zur Probe 20 min. den Rucksack. Es geht sehr gut. Hinterher wieder die dollen Rheumatismusschmerzen in der linken Schulter. Ich muss aber 272 mit; ich will Mullwatte probieren. BeckerPBecker, Fritz schreibt, dass er morgen wiederkommt! (Aber Garnisonsdienst fertig.) Abends geschrieben.

Weitere Sachen empfangen. Wir 4 Oberjäger gehen als „Begleitkommando“ mit, vielleicht auch GraebschPGraebsch, Leutnant. Es soll über InnsbruckLInnsbruck noch weitergehen, vielleicht nach AuerLAuer.44Marktgemeinde Auer (Ora), südlich von Bozen. Nachmittags kommt BeckerPBecker, Fritz; abends besehen wir BilgerisPBilgeri, Georg, 1873-1934, öst. Offizier und Bergsteiger „Alpinen Skilauf“BBilgeri, Georg!1910@Der alpine Skilauf, München, 1910.45Siehe LL . Es regnet dauernd.

Übungsmarsch zu den GrenzbaudenLGrenzbauden fällt wegen Regen aus. Einige Einkäufe, die gute Frau schenkt mir Glühbirne und Ersatzbatterie. Also morgen früh geht’s los. Auf meiner Bude ein wüstes Durcheinander. NietzschkePNietzschke, Feldwebel sagt, dass wir vorläufig noch nicht abfahren! Nachmittags mit BeckerPBecker, Fritz im Stollen und Offiziersunterricht von GraebschPGraebsch, Leutnant. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann schreibt, dass GottholdPRohden, Gotthold von, 1895–1915, Vetter von Rudolf Carnap, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie gefallen. —

Abends kommt mein neuer Apparat; mit BeckerPBecker, Fritz dran studiert.46Vgl. TB 25. IX. und 15. X. 1915. 🕮

Übungsmarsch, GrenzbaudenLGrenzbauden, lange eingekehrt (GraebschPGraebsch, Leutnant). Mittags Brief von MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener mit ihrem Bild. D BeckerPBecker, Fritz bekommt Urlaub. Nachmittags wieder Vortrag von GraebschPGraebsch, Leutnant (bzw. von KreskePKreske, Albert, Soldat über Seilhandhabung usw.). Abends BeckerPBecker, Fritz zur Bahn gebracht.

Übungsmarsch: BuchenLBuchen, Kamm, PasskretschamLPasskretscham. Nachmittags baden. Morgens endlich schönes Wetter, dann wieder Dauerregen.

Nachmittags baden.

Gepackt, gelesen; Zimmer im Stollen geräumt.

Vormittags Einteilung der neuen Kompanie, und der neuen Inspektion. Ich nehme die 2. Inspektion des Transportes.

Vormittags Antritt der Kompanie, da NietzschkePNietzschke, Feldwebel die richtige Zahl nicht findet. Nachmittags Übungsmarsch TannenbaudeLTannenbaude, eingekehrt (GraebschPGraebsch, Leutnant).

Übungsmarsch HübnerbaudeLHübnerbaude (Österreich), eingekehrt, EulengrundLEulengrund, ½ 2 zurück (GraebschPGraebsch, Leutnant). Vielleicht werden wir zurückbehalten, um nach SerbienLSerbien zu kommen.

Nachmittags mit SteinPStein, Alfons, Soldat in der Stadt. Abends neuer Kompanieführer, Leutnant LohöfnerPLohöfner, Leutnant, junger Herr, der’s genau nimmt. Bis 710 teilt NietzschkePNietzschke, Feldwebel uns die ganzen Anordnungen usw. mit. 273

Revier reinigen. Oberjäger SaasPSaas, Emil, Soldat bringt weitere Anordnungen, (z. B. endlose Personalliste). Nachmittags Exerzieren am LindenhofLLindenhof, Leutnant LohöfnerPLohöfner, Leutnant; sehr genaue Einzelausbildung, Grüßen und Anschlag. Abends 8 ½ Revierrevision.

Patrouillenübung (KeilPKeil, Leutnant) im HirschgrabenLHirschgraben, 6 ½ – 11. Nachmittags wieder Exerzieren, LindenhofLLindenhof, LohöfnerPLohöfner, Leutnant.

6 ½ – 4 Marsch KrummhübelLKrummhübel, SeifengrundLSeifengrund, RiesenbaudeLRiesenbaude (mit Sicherung und Gefechtsübung), dann kurzes Gefecht gegen 1. Kompanie, die unter Leutnant GraebschPGraebsch, Leutnant von der KoppeLKoppe kommt. JubiläumswegLJubiläumsweg – Grenz­baudenLGrenzbauden zurück. Die Leute mit Gepäck. Unterwegs 2 \(\times \) LohöfnerPLohöfner, Leutnant abgeknipst. Briefe von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann (mehrere) und MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises.

Exerzieren (KeilPKeil, Leutnant), alter ExerzierplatzLExerzierplatz. Nachmittags Revierreinigen, Winkerdienst (KorseckPKorseck, Leutnant).

Appell, Essen; trübes Wetter. Im Stollen Briefe geschrieben (FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena‚ TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte).47Carnap an Flitner, 17. X. 1915 (WF).

Gefechtsübung im Wald bei Nebel (LohöfnerPLohöfner, Leutnant); Arbeitsdienst. Mittags geschrieben. Von Nachmittags Parolebefehl: Von Mittwoch 8h ab marschbereit; die Offiziersaspiranten sollen mit (also nach SerbienLSerbien, oder wenig­stens zur mobilen Truppe?), die Jäger bekommen Exerzier- und Platzpatronen (also Rekrutendepot InnsbruckLInnsbruck?). Winkerdienst. Abends mit SteinPStein, Alfons, Soldat und PalmiePPalmie, Rudolf, Soldat die Aussichten besprochen. Es gehen 10 Oberjäger mit.

Übungsmarsch (LohöfnerPLohöfner, Leutnant) Pass, GrenzbaudenLGrenzbauden, ForstbaudeLForstbaude, 6 ½ – 12. Nachmittags Empfang der letzten Gebirgsschuhe. 3 früh Appell mit allen Sachen. 🕮gDieses Blatt liegt in dem gegenständlichen Konvolut an zweiter Stelle, es gehört aber chronologisch offenbar hierher und wurde nur irrtümlich nach vorne sortiert. Dann ärztliche Untersuchung. Einkäufe. Gefreiter WendtPWendt, Soldat erzählt, dass die Schneeschuhbataillone in die VogesenLVogesen gefahren sind. Den erkrankten SteinPStein, Alfons, Soldat im Stollen besucht. 6h Befehlsausgabe bis fast 7 (der umständliche NietzschkePNietzschke, Feldwebel).

Ausgeschlafen; weil der Marsch bis 3h dauert, soll ich als Winker­oberjäger hier bleiben. SteinPStein, Alfons, Soldat, wieder genesen, aber vom Leutnant zurückgeschickt, besucht mich 8 – 9. Geschrieben. ½ 11 kommt Nachricht, dass wir heut’ Abend 820 ausrücken, ob’s wahr ist?

274

13Tagebuch [4] 2. X. 1915 – 27. I. 1916 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

Okt. 1915 – Febr. 19164aNeben dieser nachträglich eingefügten Überschrift befinden sich auf dem Deckblatt des Konvoluts eine Reihe von (hier nicht wiedergegebenen) Notizen, die nicht zum Kontext des Tagebuchs gehören.

Tagebuch.Okt.\(⌈\)bDiese öffnende Hakenklammer und die dazu gehörende schließende Klammer beim Eintrag 20. X. stammen von Carnaps eigener Hand. Sie markieren einen Auszug aus dem vorangegangenen Tagebuchkonvolut. Deshalb beginnt dieses Konvolut mit bereits im vorigen zu findenden Einträgen zum 2. X. bis 20. X. 1915.Auszug: 🕮

X / 1915OSchmiedeberg [Kowary] 125 Mann sind angefordert zum Rekrutendepot in die AlpenLAlpen (InnsbruckLInnsbruck).

MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener geschrieben (Fotos).

Einteilen zum Transport, GraebschPGraebsch, Leutnant will mit.

KriekePKrieke, Oberleutnant lässt SteinPStein, Alfons, Soldat und mich mit einkleiden.

Die 4 Oberjäger gehen als Begleitkommando mit. Nachmittags kommt BeckerPBecker, Fritz.

Morgen früh geht’s los. Nachmittags: Vorläufig noch nicht abfahren, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann schreibt: GottholdPRohden, Gotthold von, 1895–1915, Vetter von Rudolf Carnap, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie†.

Mittags: Brief MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener mit Bild. Abends: BeckerPBecker, Fritz fährt ab.

Gepackt, Zimmer im Stollen geräumt. Einteilen der neuen Kompanie; neue Inspektion.

NietzschkePNietzschke, Feldwebel teilt die Kompanie ein.

Vielleicht nach SerbienLSerbien. Abends neuer Kompanieführer.

Bataillonswinkerdienst unter KorseckPKorseck, Leutnant.

Geschrieben (FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte).

Parolebefehl: Von Mittwoch früh an marschbereit. Exerzierpatrouille (also doch wohl AlpenLAlpen).

Nachmittags Appell, ärztliche Untersuchung, letzte Einkäufe; die Schneeschuhbataillone sollen in die VogesenLVogesen sein.

KönigPKönig, Soldat kommt rauf: Heut’ Abend 820 soll’s losgehen.\(⌋\)275

Der Transport kommt erst 3h vom Marsch zurück. Ich war zum Glück zu Hause geblieben (wegen Winkerunterricht). Die Leute packen in Eile. ½ 7 Antritt. Vor der KircheLKirche Feldgottesdienst, im Dunkeln, Reiter mit Kerzen, der Oberstleutnant spricht schön; BergkapelleLBergkapelle. An der Bahn viel Volk. Abschied von WendtPWendt, Soldat, UrbanPUrban, Soldat usw. Mit MüllerPMüller, Soldat, GottschalkPGottschalk, Soldat, SchörungPSchörung, Soldat (Stellvertreter Transportführer) im Abteil II. Neben dem Leutnant GraebschPGraebsch, Leutnant. In GörlitzLGörlitzOGörlitz halten wir die ganze Nacht.

Früh weiter. In DresdenLDresden rangiert mit viel Aufenthalt. Ob ChemnitzLChemnitz – HofLHof (AlpenLAlpen) oder LeipzigLLeipzig (VogesenLVogesen oder BelgienLBelgien)? LeipzigLLeipzig! An Hans RothePRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises telegrafiert (ist nicht angekommen). Nachmittags 3h in LeipzigLLeipzig:OLeipzigvon Alles staunt auf den Straßen; es wir singen trotz des schweren Gepäcks. ½ Stunde Weg zur Schule Elsässer StraßeLElsässer Straße. Säle mit Strohsäcken und Decken. 🕮 Um 7h bei RothesPRothes, Familie von Karl und Elisabeth Rothe. Frau RothePRothe, Elisabeth, *1865, geb. Gericke, verh. mit Karl Rothe, Mutter von Eva Bergemann und Hans, Edith und Gabriele Rothe, dann MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises in blauem Kleid. Eine Zeitlang mit MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises allein, sie erzählt von EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, sie hat sie in MiesbachLMiesbach besucht; HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises war seit August in LeipzigLLeipzig, meist gelesen oder so, sie war in der SchuleLMiesbach!Schule, wenig zusammen. Sie spricht so leise und zaghaft, ich habe so lange mit keinem Mädchen mehr gesprochen. Ich habe das Gefühl, durch meine vielen Fragen sie einzuschüchtern und versuche deshalb, mehr von mir zu erzählen, von meinem Kursuspech, vom Transport, von den Leuten, den derben Westfalen dabei. Dann kommt Frau RothePRothe, Elisabeth, *1865, geb. Gericke, verh. mit Karl Rothe, Mutter von Eva Bergemann und Hans, Edith und Gabriele Rothe, sie erzählt, dass HeimsPHeims, Paul, 1890-1915, stud. in München und Leipzig Germanistik, Mitglied des Serakreises gefallen ist. Wir sprechen auch von den anderen Bekannten; ich bekomme wieder die so lange nicht gefühlte Fußspitzenreaktion. Vater RothePRothe, Karl, 1865-1953, dt. Jurist und Kommunalpolitiker, von 1918 bis 1930 Oberbürgermeister von Leipzig, verh. mit Elisabeth Rothe kommt, wir gehen zum Essen. Wir sprechen von unseren verschiedenen möglichen Kriegszielen, der Kriegs- und politischen Lage. DitaPRothe, Edith (Dita), 1897-1989, Bibliothekarin, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises kommt, sie ist sehr erstaunt. Nach dem Essen besehen wir alte BalkankartenLBalkan, welche Grenzverschiebungen schon seit damals. Die Aussichten des Vorgehens in SerbienLSerbien. Mutter RothePRothe, Elisabeth, *1865, geb. Gericke, verh. mit Karl Rothe, Mutter von Eva Bergemann und Hans, Edith und Gabriele Rothe erzählt von der GriechenlandreiseLGriechenland, von SpanienLSpanien und TangerLTanger; welche gemeinsam bekannten Orte. MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises soll bald zu Bett, sie bittet sehr noch dazubleiben, das macht mir Spaß. Ich bekomme noch Obst, alles andere habe ich, man möchte gern Wünsche von mir; ich erzähle von Mäusch’PRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises Pulswärmern. Abschied. MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises drückt mir vor der Haustüre die Hand; ich soll mal schreiben, wenn ich draußen bin, (Als Grund: Wenn sie’s durch EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises hört, erfährt sie alles erst so spät.). Froh nach Hause.

7h Wecken. Bald kommt Nachricht, es geht nach SchmiedebergLSchmiedeberg zurück. Unglaube, dann Entsetzen. 10h Essen. ½ 12 Abfahrt. Viel Umsteigen, meist III. In DresdenLDresden NeustadtLDresden!Neustadt 2 Aufnahmen; abends durch OSchmiedeberg [Kowary]SchmiedebergLSchmiedeberg herauf 10 – 11. Ins alte Zimmer. 276 🕮

Appell. Abteilungsbefehl: Der Transport wird bis Bekanntwerden des neuen Marschzieles in etwa 8 Tagen zurückgehalten. Ein B von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Nachmittags wieder Appell.

Hohenzollernfeier: Umzug mit Musik, KircheLSchmiedeberg!Kirche.1Fünfhundertjahrfeier des Brandenburg-Preußischen Herrscherhauses. Nachmittags geschrieben. (EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann2Rudolf an Anna Carnap, 24. X. 1915 (RC 025‑01‑53). MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises (aber noch nicht abgeschickt).)

Großer Marsch, Nebel und schwacher Regen, 6 – 8h: GrenzbaudenLGrenzbauden, MohornmühleLMohornmühle, SchneekoppeLSchneekoppe (etwas Schnee), kurz eingekehrt, HampelbaudeLHampelbaude, eingekehrt weil Küche nicht raufgekommen, bei KircheLWang!Kirche WangLWang Feldküche, im Dunkeln mit beschleunigtem Tempo zurück.

BeckerPBecker, Fritz da. Zusammen im KretschamLKretscham abendgegessen.

Vor- und nachmittags Exerzieren.

Vormittags kleiner Marsch, nachmittags Exerzieren, Gesundheitsbesichtigung.

Vormittags zum Zahnarzt: Alles heil. Nachmittags „Kompaniefest“ (Ausgabe eines Fasses Bier). Zu Hause geblieben, an LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann geschrieben.

7 – 11 kleiner Marsch, PasskretschamLPasskretscham. Man sagt, wir sollen nach SalzburgLSalzburg (?) kommen, am Montag soll’s losgehen. Nachmittags Exerzieren.

Waffen- und Schanzzeugappell. Nachmittags mit BeckerPBecker, Fritz und PalmiePPalmie, Rudolf, Soldat weg (trotz allgemeinen Kirchgangs). Im Dunkeln zur Teich­mann­baudeLTeichmannbaude.

Bis 11h wird uns nichts vom Ausrücken telefoniert. Wir gehen zum RabensteinLRabenstein, klettern dort mit Kompanieseil; fotografische Aufnahmen. Heiteres Sardinenmittagsmahl. In MariensruhLMariensruh Kaffee getrunken. Die Frau will uns Schneekoppenbitter3Aromatisierte Spirituose. spendieren, und wünscht, wir möchten nicht so bald rauskommen. Im Dunkeln durch den Wald zurück. 7h im Stollen. Morgen früh geht’s los! Wir finden als Freiplatz für BeckerPBecker, Fritz KalkmannPKalkmann, Alfred, Soldat. Gefreiter WendtPWendt, Soldat erzählt mir, dass 30 Aspiranten vom SB zum Kursus in 🕮cAm Beginn dieser Seite stehen zwei hier nicht wiedergegebene Einschübe mit Auszügen aus Briefen. SchmiedebergLSchmiedeberg angekommen sind , am 15. soll’s schon losgehen, also wieder zu spät? Wir treffen GraebschPGraebsch, Leutnant unten in der Stadt. Schickt BeckerPBecker, Fritz277 zum Leutnant LohöfnerPLohöfner, Leutnant, rät mir, doch mitzugehen, will unten für mich sprechen. 🕮 Es soll über DresdenLDresden nach WeißkirchLWeißkirch (SüdungarnLSüdungarn) zum Rekrutendepot des Alpenkorps gehen. Bis 1h gepackt. Paket von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann mit Schlafsack. Wäsche gerade noch gekommen.

XI / 1915 630 Antreten, 9h Abfahrt von SchmiedebergLSchmiedeberg. BeckerPBecker, Fritz ist glücklich mitgekommen, halbwegs durch Überrumpelung NietzschkesPNietzschke, Feldwebel, der sich recht knurrend gebärdet. Allein im Abteil, BeckerPBecker, Fritz kommt zu mir. Abends DresdenLDresden;ODresden die Butterbrotausteilerin ist erstaunt, uns wiederzusehen. Leider nachts durchs Gebirge.

Durch BöhmenLBöhmen, abends spät auf WienerOWien VorstadtbahnhofLWiener Vorstadtbahnhof „Me­nage“4Österreichisch für Verpflegung.. Nachts bessere Heizung.

Man gewöhnt sich wieder ans Schlafen auf der Bahn. Morgens am linken DonauuferLDonauufer entlang. In BudapestLBudapestOBudapest „Menage“, genau an der Stelle wurden vorigen Winter die Skier ausgeladen.

Früh in der Nacht Käufe in SzegedinLSzegedin;OSzegedin mittags großer BahnhofLTemeswar!Bahnhof TemeswarLTemeswar; dann auf dem „Aussichtswagen“ durch die Steppe; von Osten kommen KarpatenausläuferLKarpaten, steile kahle Berge, heran, bei VerseczLVersecz (5h) Umrangierung. Nachts fahren wir irrtümlich Richtung Semendria.

Einige Stationen weiter, in Ternes MiklosLTernes MiklosOTernes Miklos bleiben wir bis Mittag. Alles kocht draußen ab, Fleisch, Kaffee, Kürbis. Die PusztaLPuszta schön in der Sonne, leider sind die Tümpel zum Baden zu seicht. 3h wieder in VerseczLVersecz. Dann Richtung WeißkirchenLWeißkirchen. JaedickePJaedicke, Paul, Soldat usw. haben einen famosen kleinen Wolfsspitz (Diana) requiriert, schwarz und weiß. Wir fahren durch nach BaziasLBazias.OBazias Die DonauLDonau dicht neben der Bahn und drüben die serbischen BergeLSerbische Berge. Ein Granattreffer mitten in der Bahnhofsfassade. Wir sollen nach WeißkirchenLWeißkirchen zurück, dort Verpflegung für 2 Tage empfangen und in 2 Tagen nach Westen (Kubin = KeveváraLKevevára, gegenüber SemendriaLSemendria) marschieren. Leider ist kein Dampfer zu bekommen.

Nachts nach WeißkirchenLWeißkirchenOWeißkirchen zurück; da der Leutnant nicht aussteigen, sondern bis früh in den Wagen bleiben 🕮 will, fährt man uns nach VerseczLVersecz zurück. Morgens dort Kaffee getrunken; RauhutPRauhut, Walter, Soldat empfängt viel Proviant (auch 50 l Schnaps und pro Mann 1 Flasche Wein, sehr viel Zigaretten und Zigarren, Brot, Makkaroni), dann warmes Mittagessen. ½ 3 Abfahrt. Sehr langsam, die ganze Nacht rangiert auf Zwischenstationen. Abends Regen; mit JaedickePJaedicke, Paul, Soldat und LehnertzPLehnertz, Mathias, Soldat Schach gespielt.278

Gegen 10h in PegreLPegre. Alles kocht ab. 2h Abfahrt, LachmannPLachmann, Paul und QuienkePQuienke, Otto, Soldat sind zurückgeblieben. Kommen mit nächstem Zug nachmittags nach; dieser überholt uns, wir bummeln langsam weiter. Nachts kalt.

Kühler, klarer Morgen. Um 12h endlich in KeveváraLKevevára.OKevevára [Kubin] Aussteigen; seit einer Woche sind wir auf der Bahn. Man erzählt, eine serbische Armee habe kapituliert. Verpflegung. 3h Abmarsch nach SemendriaLSemendria. Mordsschweres Gepäck. Schiffbrücke, prachtvolle Bilder, leider schon zu dunkel zum Fotografieren. Doppelte Brücke auf großen Donaukähnen. Daneben Einladebrücke für Fähre. Dazwischen überschwemmtes Gebiet. Unter den großen Bäumen auf Inseln Maschinenanlagen, Rotes Kreuz, Verpflegungsstelle usw. Im Dunkeln (6h) Ausladen von Gefangenen, Pferden, Autos. Auf die Fähre. Unterwegs gesungen. Ich stehe oben auf dem Balken. In der Ferne sucht ein Scheinwerfer den Himmel ab. Die Lichter der Brücke verschwinden allmählich, die von dem Ort gegenüber SemendriaLSemnedria tauchen auf.OSemendria [Smederevo] Blitzschnelle Motorboote fahren vorbei. Was wird aus uns? Über 1 Stunde Fahrt. Aussteigen, Etappeninspektion, Quartier auf Holzboden mit dickem Staub.

Quartier reinigen. Währenddessen zum Waschen gegangen. Dann in die ZitadelleLSemedria!Zitadelle mit SteinPStein, Alfons, Soldat. Prachtvolle alte Mauer mit hohen Türmen, darauf Krähen. Wasser ringsum; dicht an der DonauLDonau. Darin Station für drahtlose Telegrafie. Die Neben der ZitadelleLSemedria!Zitadelle auf kleinerem Turm (Wasserwerk) schöner Rundblick über HafenLDonau!Hafen, DonauLDonau und Stadt, und Vorhügel. Vom Im HafenLSemedria!Hafen großer weißer Dampfer‚ 🕮 Stabsquartier von MackensenPMackensen, August von, 1849-1945, dt. General, Lazarettschiffe, große Barken usw. Reger Betrieb, Gefangene schleppen Bahnschwellen usw. Man erzählt, dass gewisse Truppen schon wieder von der Front zurückkommen sollen. Die Leute holen in den Weinbergen massenhaft Trauben, müssen aber dort bewaffnet gehen. 9h Antreten. Noch keine Nachricht da von Alpenkorps da. Mit BeckerPBecker, Fritz und PalmiePPalmie, Rudolf, Soldat in die Weinberge, haben uns ordentlich sattgegessen. Durch die Stadt zurück, zerstörte Häuser, zerschossene KircheLSemedria!Kirche, viele Gefangene. Mittagessen. Nachmittags mit BeckerPBecker, Fritz und PalmiePPalmie, Rudolf, Soldat und SteinPStein, Alfons, Soldat zur ZitadelleLSemendria!Zitadelle, auf einen der Türme, der serbischer Beobachtungspunkt war, an die zerschossene NO-Ecke. In einzelnem Turm noch 2 Kanonen ohne Verschluss. Land Daneben Landungsstelle des Trajekts, wir sehen zu, wie Waggons und Lokomotive geladen werden. ½ 7 zurück. Wir fühlen uns alle sehr müde, ob von den Weintrauben oder der langen Eisenbahnfahrt? Diesmal auf Heu geschlafen.279

Gewehrreinigen. GraebschPGraebsch, Leutnant kommt, kam hat auf sein Telegramm ans Alpenkorps (darin auch meine Angelegenheit) noch immer keine Antwort; will mich selbst zum Kursus schicken. Ich gehe auf die EtappenkomturLEtappenkomtur und mache Schwierigkeiten, der Leutnant geht selbst mit hin und sagt, dass er mich auf eigene Verantwortung schicken will. Ich bitte ihn mich zur Zeitersparnis gleich nach DöberitzLDöberitz zu schicken. Bei RauhutPRauhut, Walter, Soldat neben unserem Quartier holen wir den Schein, er fügt „Döberitz“LDöberitz hinzu. Ich bringe den Schein auf die EtappenkomturLEtappenkomtur. Zur Fahrt brauche ich eine „offene Order“. Auf mein Ersuchen will man sie schreiben. Mittagessen mit BeckerPBecker, Fritz, JaedickePJaedicke, Paul, Soldat, LachmannPLachmann, Paul, QuienkePQuienke, Otto, Soldat, LehnertzPLehnertz, Mathias, Soldat im Hause neben dem Quartier (westlich) bei einer Deutsch-Österreicherin, die von der Einnahme von SemendriaLSemendria erzählt (am anderen Ufer Transparent, „WarschauLWarschau gefallen“). Ich bin noch ungewiss‚ 🕮 ob mir mein Wegkommen gelingt. Ich gebe BeckerPBecker, Fritz Sachen aus dem Rucksack. 2h zur EtappenkomturLEtappenkomtur. Bekomme die Order. 2 ½ sehe ich die Fähre ankommen. Die Leute sind leider seit 1h alle auf dem Übungsmarsch (nur RauhutPRauhut, Walter, Soldat, SaasPSaas, Emil, Soldat, KreskePKreske, Albert, Soldat sind schon, weil angefordert, abgefahren), so habe ich mich nicht verabschieden können. 330 Abfahrt, leider konnte BeckerPBecker, Fritz nicht mehr hinkommen. Die ZitadelleLSemendria!Zitadelle von der Wasserseite. 4h schon Ankunft. Wohlgemut in rüstigem Schritt nach KeveváraLKeveváraOKevevára [Kubin] kurz vor der Stadt etwa 200 m mit Lastauto gefahren, dann durch die ganze lange Stadt gegangen. 5h schon am BahnhofLKevevára!Bahnhof. Langweiliges Warten im dunklen Vorraum. 8h Abfahrt.

3h VerseczLVersecz.OVersecz Mit einem Flieger aus BenrathLBenrath gefahren, findiger Kopf, der sich überall zu helfen weiß. Sehr unbequem, da alles besetzt. Schließlich lege ich mich, weil zu müde, auf den Boden. ½ 6 – 8 nach TemeswarLTemeswar. Beim Roten Er findet 2 Bänke für uns. In TemeswarLTemeswar beim Roten Kreuz Frühstück; gründlich gewaschen. 1h Abfahrt, 2. Klasse nach BudapestLBudapestOBudapest 7h. Ins Straßengewimmel hinein. Mit allem Gepäck sind uns aber die Lokale entweder zu fein oder zu schlecht. Kursbuch gekauft, ich fahre nicht über WienLWien. 840 ab, auf einer Bank einigermaßen geschlafen.

10h OberbergLOberberg, gefrühstückt, gewaschen. Gottseidank von hier ab Schnellzug. 1218 über BreslauLBreslau, LiegnitzLLiegnitz, CharlottenburgLCharlottenburg, nach SpandauLSpandau.OSpandau Im Hotel geschlafen.

Früh nach DöberitzLDöberitz.ODöberitz Gemeldet, Urlaub eingereicht. 1046 nach BerlinLBerlin; in der PrinzregentenstraßeLBerlin!Prinzregentenstraße vergeblich nach LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner gesucht. Über NaumburgLNaumburg (RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber leider nicht zu Hause) nach JenaLJena.OJena MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann ist überrascht. Sie 280 ist ohne Mädchen, und hat noch eine Kriegersfrau und Kind aus RemscheidLRemscheid zu Tisch. 🕮

Sachen gepackt. Wir beide alleine. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann freut sich, dass ich Weihnachten in BergneustadtLBergneustadt sein kann. 3h weg. In NaumburgLNaumburgONaumburg mit RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber Kaffee getrunken. Die Blumen gebe ich einer Studentin, die ich in der Bahn treffe, die zufällig auch im StudentinnenheimLNaumburg!Studentinnenheim wohnt, für LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner. Zum Zug 839 zu spät, deshalb selbst zu LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner; treffe die Studentin wieder in der Untergrundbahn. LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner überrascht. Ich erzähle ihr von SchmiedebergLSchmiedeberg, BeckerPBecker, Fritz, SerbienLSerbien, sie geht mit zum Lehrter BahnhofLBerlin!Lehrter Bahnhof. Da viele Skiläufer. Ich versäume den ersten Zug. Zu Dann ½ 1 in DöberitzLDöberitz.ODöberitz/Berlin5Der westlich von Berlin gelegene große Truppenübungsplatz Döberitz diente auch zur Unteroffiziers- und Offiziersausbildung. Noch ein Bett gefunden.

Einteilung nach Armeekorps. Die Schmiedeberger sollen mit den Freiburgern zum 14. Armeekorps gehören. Deshalb 11. Kompanie. Einteilung in Korpschaften, der Größe nach. Einräumen der BarackeLDöberitz!Baracke (11‚4) der Betten und Spinde. 9h ist für alle Zapfenstreich.

Weiter einrichten und einteilen. Nachmittags Ehrenbezeugung, Unterricht über Verhalten in DöberitzLDöberitz, Beschäftigungsstunde.

Bußtag. MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner kommen. Spaziergang auf den Übungsplatz. Leider mittags Appell, lange Rede vom Hauptmann; im nächsten Dorf Kaffee getrunken, um 6 fahren sie schon zurück. Mal treffe ich zufällig abends RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, dann können wir uns lange nicht wiederfinden.

Erst Mittags Urlaub. Zu Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld. ElsePUhde, Else, 1883-1917, geb. Dörpfeld, Tochter von Wilhelm Dörpfeld, verh. mit Richard Uhde und IngePUhde, Ingeborg, 1908-1922, auch Inge, Tochter von Else und Richard Uhde da. Nachmittags kommt auch die verlobte AgnesPDörpfeld, Agnes, 1886-1935, Tochter von Anna und Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1916 Martin von Boetticher. Mit Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld zu Tante AnnesPDörpfeld, Anna, 1860-1915, geb. Adler, Anne genannt, verh. mit Wilhelm Dörpfeld Grab (Totensonntag)‚6Anna Dörpfeld war am 7. 9. 1915 gestorben. nach 🕮 DahlemLDahlem; Onkel HansPDörpfeld, Johannes, 1865-1923, Hans genannt, Bruder von Carnaps Mutter im Lazarett besucht. Um 8h müssen wir schon wieder zurückfahren.

Besichtigung; der Besichtigende kommt aber nicht. Ich markiere zu Pferde den Zugführer mit 3 Fahrzeugen.

5h nach BerlinLBerlin gefahren. MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener besucht. Mit ihr in die Stadt; AschingerLBerlin!Aschinger, LeipzigerLBerlin!Leipziger Straße und FriedrichstraßeLBerlin!Friedrichstraße, WertheimLBerlin!Wertheim. Abends zu RugesPRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena hinaus. Bleibe dort.

Morgens mit RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena nach SchönebergLSchöneberg, er macht Besuch, ich Einkäufe. Nachmittags kommt Fräulein NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin, RugesPRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena Kusine, Freischärlerin, 281 nach SteglitzLSteglitz. RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena sagt, WannseeLWannsee liegt außerhalb des Urlaubsbereichs. Ich telefoniere deshalb MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener ab; sie fährt mit Herta BöhsePBöhse, Herta, Naumburger WV alleine hin. Abends höre ich, dass man ruhig hinfahren kann.

Bierabend; ich lerne FikentscherPFikentscher =? Wolfgang Fikentscher, 1897-1916/17, Bruder von Gert und Henning Fikentscher kennen, der mir von seinem Alkohol Frauenwein mitgibt. Das Wir sitzen oben am Offizierstisch, neben ihm Leutnant KronenPKronen, Leutnant, der aber kaum mit ihm spricht. Bis ½ 2.

XII / 1915 Nachmittags nach BerlinLBerlin; zu LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, sie erzählt von HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg, er ist zum BalkanLBalkan abgereist. Abends in MargretsPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener neuer Wohnung; gemütlich am Teetisch, auch Herta BöhsePBöhse, Herta, Naumburger WV. Bei RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena übernachtet.

11h nach BerlinLBerlin, SingakademieLBerlin!Singakademie, dort MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener. Missa solemnis. Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener im VegetarischenLBerlin!Vegetarisches Restaurant gegessen. Nach WannseeLWannsee gefahren, zu KuithansPKuithan, Erich, 1875-1917, dt. Maler, verh. mit Waltraut KuithanPKuithan, Waltraut, geb. Frieß, verh. mit Erich Kuithan. Dort ist FikentschersPFikentscher =? Wolfgang Fikentscher, 1897-1916/17, Bruder von Gert und Henning Fikentscher SchwesterPFikentscher, Gert, 1892-1953, eig. Gerta, dt. Gymnastiklehrerin, Schwester von Wolfgang und Henning Fikentscher.7Vermutlich Gert Fikentscher. LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner kommt auch. 5 – 9 dort. Dann eilig zur Bahn. 🕮

Schon 122 in großer Eile zur Bahn. Linden-LBerlin!Lindenstraße, FriedrichstraßeLBerlin!Friedrichstraße, mehrmals LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner vergeblich antelefoniert. LohmannsPLohmanns, Wilhelm Lohmann und Helene Stackelberg aufgesucht, nicht zu Hause. Bei MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener auf sie gewartet. Sie ist zu SalomonsohnsPSalomonsohn[s], Arthur, 1859-1930, dt. Jurist und Bankier, und seine Frau Alma, 1872-1961 eingeladen. Ich erfahre: Ich und RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena auch. Er hat aber keinen Urlaub für heute bekommen. 8 ¼ sind wir dort. LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg und Schwester, Fräulein TierkopfPTierkopf, Fräulein, Herta BöhsePBöhse, Herta, Naumburger WV, LilliPWarburg, Elisabeth, 1896-1959, genannt Lilly, Tochter aus der Ehe von Alma Salomonsohn mit Rudolf Daniel Warburg, 1857-1902 und ElternPSalomonsohn[s], Arthur, 1859-1930, dt. Jurist und Bankier, und seine Frau Alma, 1872-1961.8Elisabeth Warburg, Alma Salomonsohn und Rudolf Daniel Warburg. Wohltätig, der hohe, helle Raum, leise ruhige Unterhaltung beim Essen. sie Wir sprechen von FendrichPFendrich, Anton, 1868-1949, dt. Schriftsteller und Politiker und seiner neuen Schrift‚9Bezug unklar. Vgl. Leseliste, Einträge und . dem relegierten JoelPJoel, Ernst, 1893-1929, dt. Arzt, Mitglied des „Aufbruch-Kreises“ und seinen Flugschriften‚10Im Unterschied zum vehementen Kriegsbefürworter Fendrich war der Mediziner Ernst Joel überzeugter Kriegsgegner und Herausgeber der Zeitschrift Aufbruch, was zu seiner Verweisung (Relegierung) von der Universität Berlin führte. Joel war beteiligt an der Herausgabe der bei Diederichs erscheinenden „Flugblätter an die deutsche Jugend“. von meinem Kursuspech und Reise nach SerbienLSerbien. Später die Jüngeren allein. Plötzlich ist 10 ¼. Ich stürze weg, LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg noch ein Stück mit. In FriedenauLBerlin!Friedenau Hotel.

Zu Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld. Politisches; schlimme Lage der Feinde in SalonikiLSaloniki und DardanellenLDardanellen. Ich erzähle, dass HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg in der TürkeiLTürkei anscheinend. Seine Homerforschung, Tagesplan, phönikische Kultur (Phäaken usw.). Nachmittags regnet’s, deshalb bleiben wir zu Hause. Er sagt, dass die Mut­282terPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann mit ihm wegen DahlemLDahlem und NernstPNernst, Walther, 1864-1941, dt. Physiker und Chemiker gesprochen hat;11Der Physiker und Chemiker Walther Nernst und das Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin-Dahlem. Nernst war Mitglied des Verwaltungsausschusses der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Vgl. Rudolf an Anna Carnap, 14. XII. 1915 (RC 25‑01‑58). ich will lieber erst den Doktor bei WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena machen. Abends Agnes’PDörpfeld, Agnes, 1886-1935, Tochter von Anna und Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1916 Martin von Boetticher Bräutigam12Reinhard Kaufmann. kurz gesehen. 7h weg; noch MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener besucht. —

\(⌈\)dDer folgende, durch von Carnap selbst stammende Hakenklammern markierte Einschub ist in derselben Tinte verfasst wie das Tagebuch. Carnap hat offensichtlich in den Tagen am Truppenübungsplatz vom 13. bis 17. XII. nur diese Charakterisierungen von Kameraden verfasst und keine Tagebucheinträge im üblichen Format.Kameraden in DöberitzLDöberitz:KramerPKramer, Soldat, war bei den Funkern, wir besprechen gern physikalische und technische Sachen, Funkerei, Schießlehre usw., mein Nebenmann; SchellensPSchellens, Soldat, aus gutem Haus, schon ziemlich gefestigter Eindruck, viel im Ausland, SpanienLSpanien, MarokkoLMarokko‚ 🕮 kennt Reinhard MannesmannPMannesmann, Reinhard, 1856-1922, Erfinder und Industrieller, Bruder von Gertrud Carnap; BücherlePBücherle, Soldat, Germanist aus FreiburgLFreiburg, Dragonervize, war mit Trude KolundPKolund, Trude, Lautenlehrerin sehr befreundet, nicht so vornehm wie SchellensPSchellens, Soldat und SchleidtPSchleidt, Soldat, steht mir aber als Akademiker in intellektuellen Dingen näher, alemannischer Dickschädel, häufig graphologische Unterhaltung; SchleidtPSchleidt, Soldat, Dragonervize, Vater Medizinalrat in MannheimLMannheim, vornehm, schneidig, energisch, kein Verstandesmensch, und doch weiter Horizont, und häufig vorzüg­liche Sachlichkeit gegen anderer Pedanterie, EK, spielt Schach (zu meinem Erstaunen) allerdings mit mehr Selbstvertrauen als großer Fähigkeit, wäre sicher vorzüglicher aktiver Offizier; BauersteddePBauerstedde, Leutnant, jetzt längst vom Feldregiment zum Leutnant befördert, bekommt immer noch nicht die Bestätigung, ist inzwischen übermütig und oft ausgelassen im Glied, manchmal auch lässig, Westfale, in FreiburgLFreiburg einjährig studiert gedient und dabei als Mediziner immatrikuliert, will aber jetzt Nationalökonomie ergreifen.\(⌋\)

Einkäufe im OffiziervereinLBerlin!Offizierverein. LohmannsPLohmanns, Wilhelm Lohmann und Helene Stackelberg nicht getroffen. Abends bei MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener.

Nachts bei RugesPRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena. 12h Treffpunkt NikolasseeLNikolassee. Es kommen außer uns beiden LohmannsPLohmanns, Wilhelm Lohmann und Helene Stackelberg, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, Fräulein NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin, Friedrichs. Durch den GrunewaldLGrunewald spaziert. Drüben SchwanenwerderLSchwanenwerder. Am Ufer klirrt das Eis. Beim Mittagessen unter den Kiefern MHsPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises Rundbrief vorgelesen. Abends mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und LohmannsPLohmanns, Wilhelm Lohmann und Helene Stackelberg zu KuithansPKuithan, Erich, 1875-1917, dt. Maler, verh. mit Waltraut KuithanPKuithan, Waltraut, geb. Frieß, verh. mit Erich Kuithan. Dort Lotte KörnerPKörner, Lotte und Albrecht 283 WinklerPWinkler, Albrecht. LottePKörner, Lotterecht streitlustig, gegen MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, die sie von SchlierseeLSchliersee kennt.

Bei Weihnachtsabend der Kompanie. Ich mit Apfelwein am Hauptmannstisch. Schöner Baum 🕮 und schöne Lieder. Dann Beförderungen!

BauersteddePBauerstedde, Leutnant ist endlich Leutnant; er verkündet uns die: Urlaub bis 3. I.!

Morgens noch kräftig Schleifen: Angriff im Schnee am Zieldorf WarendorfLWarendorf. Durch Schwindel schon 1235 gefahren. In SpandauLSpandau der gepfropfte Schnellzug, keine Möglichkeit hineinzukommen; SchellensPSchellens, Soldat steigt durchs Fenster. Nach BerlinLBerlin, Einkäufe (Bücher für zu Hause). LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner schon weg. In der KantstraßeLBerlin!Kantstraße auf MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener gewartet. Dann nicht in die Stadt, sondern dortgeblieben. Wir wollen noch Skier kaufen, bei SteidelLBerlin!Steidel. Plötzlich schon höchste Zeit. 9h vom Schlesischen BahnhofLBerlin!Schlesischer Bahnhof. Mit KramerPKramer, Soldat und RönzPRönz, Soldat.

Morgens in HagenLHagen 1 ½ Stunde Verspätung. In GummersbachLGummersbach trotzdem die MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann an der Bahn. Trotz Regen von DerschlagLDerschlag zu Fuß. BergneustadtLBergneustadt.OBergneustadt Abends den Lichterbaum angezündet, während UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann ungeduldig im dunklen Zimmer wartet. Allerhand Bücher. 2 Bodenseebücher von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, von GertrudPCarnap, Gertrud, 1870-1947, geb. Mannesmann, zweite Frau von Joseph Johannes Carnap, Tochter von Reinhard Mannesmann (1814-1894, dt. Fabrikant) Alpenkalender, NaumannsPNaumann, Friedrich, 1860-1919, dt. Theologe und Politiker Mittel­europaBNaumann, Friedrich!1915@Mitteleuropa, Berlin, 1915.13Naumann, Mitteleuropa. Nicht in der Leseliste. Von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann einen Amethysten „für nach dem Kriege“! MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann auch 2 Büchlein von Agnes GüntherPGünther, Agnes, 1863-1911, dt. Schriftstellerin „Von der Hexe, die eine Heilige war“BGünther, Agnes!Von der Hexe, die eine Heilige war, Marburg an der Lahn, 191314Siehe LL . und Erinnerungen an sie von Karl FriedrichPFriedrich, Karl Josef, 1888-1965, dt. Pfarrer und Schriftsteller mit ZeichnungBFriedrich, Karl!1915@Die Heilige, Erinnerungen an Agnes Günther, Gotha, 1915.15Friedrich, Die Heilige. Siehe LL . Noch zusammen gesungen. ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann hat aus HirschbergLHirschberg telegrafiert.

Etwas spazieren; ruhig beim Baum gesessen und gelesen. Abends die Verwandten da, Onkel BernhardPKrawinkel, Bernhard, 1851-1936, Kommerzienrat, dt. Politiker und Textilindustrieller, Großonkel und Geschäftspartner von Reinhard Kaufmann.

Mittags nach VollmerhausenLVollmerhausen, bei KommerzienratsPKrawinkels, Familie von Adolf und Bernhard Krawinkel, Geschäftspartner von Reinhard Kaufmann und Fabrikanten in Bergneustadt gegessen.16Vermutlich die Familie von (Kommerzienrat?) Adolf Krawinkel. 🕮 Mit ihm spazieren, abends zurück. – Wir versuchen noch 3-stimmige Lieder.

Gelesen. Nachmittags zusammen hinter den SeilbergLSeilberg ins Stille TalLStilles Tal spaziert. GertrudPCarnap, Gertrud, 1870-1947, geb. Mannesmann, zweite Frau von Joseph Johannes Carnap, Tochter von Reinhard Mannesmann (1814-1894, dt. Fabrikant) lädt uns nach RonsdorfLRonsdorf ein.

Früh mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann nach RonsdorfLRonsdorf.ORonsdorf MiechenPCarnap, Marie, geb. Braus, 1871–1925, auch Miechen, verh. mit Josua Carnap und KlaraPKlara =? Klara Carnap, 1857-1927, geb. Käufer, verh. mit Carnaps Halbbruder Sebulon Carnap, 1853-1888 besucht. Mittags zu ElsePPfeifer, Elisabeth, 1870-1936, geb. Carnap, Else genannt, verh. mit Ernst Pfeifer, Halbschwester von Carnap, dort auch GretchenPKlein, Margarete, 1879-1941, geb. Carnap, Gretchen genannt, Halbschwester von Rudolf Carnap aus der zweiten Ehe seines Vaters, verh. mit Friedrich Klein und ihr HansPKlein, Hans, *1904, Sohn von Margarete und Friedrich Klein. JohannesPCarnap, Joseph Johannes, 1863–1936, Johannes genannt, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, in zweiter Ehe verh. mit Gertrud Carnap und GertrudPCarnap, Gertrud, 1870-1947, geb. Mannesmann, zweite Frau von Joseph Johannes Carnap, Tochter von Reinhard Mannesmann (1814-1894, dt. Fabrikant)284 kommen. Nachmittags zu MariaPRottsieper, Maria, 1854-1941, geb. Carnap, Halbschwester von Rudolf Carnap aus der ersten Ehe seines Vaters. Abends wieder alle bei ElsePPfeifer, Elisabeth, 1870-1936, geb. Carnap, Else genannt, verh. mit Ernst Pfeifer, Halbschwester von Carnap. ErnstPPfeifer, Ernst, 1864-1930, Inhaber einer Handelsgärtnerei, verh. mit Elisabeth Pfeifer hat Geburtstag, ArnoldPArnold telegrafiert: Fähnrich geworden. JohannesPCarnap, Joseph Johannes, 1863–1936, Johannes genannt, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, in zweiter Ehe verh. mit Gertrud Carnap mit Kneifer und viel grauem Haar, aber noch immer Rittmeister-Haltung. Er wird 54 Jahre, war 24 Jahre bei der Reserve.

Morgens mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann zum Rechtsanwalt nach RemscheidLRemscheid. Mittags nach BNLBergneustadt.OBergneustadt Abends geschrieben.

Nachmittags spazieren; abends Testament, Bücher und Sachen.

Wir sind nicht aufgeblieben.

I / 1916 Morgens zu MeiersPMeiers nach DieringhausenLDieringhausen, auch ins WerkLDieringhausen!Werk.17Das Werk der Firma „Leopold Krawinkel“.

Nachmittags zu KrawinkelsPKrawinkels, Familie von Adolf und Bernhard Krawinkel, Geschäftspartner von Reinhard Kaufmann und Fabrikanten in Bergneustadt nach GummersbachLGummersbach; die jungen Mädchen singen Weihnachtslieder, die 2 Schwestern spielen vierhändig; Bilder und Zeichnungen der Söhne. Testament geschrieben.

Nachmittags MeiersPMeiers da. Abends wir drei gesungen.

Mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann nach BerlinLBerlin gefahren; von HagenLHagen ab III., sehr volle Züge, zuletzt sitzen wir in zweiter, so hält es AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann besser aus; sie ist auch tapfer beim Abschied. Morgen will sie zu ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann nach HirschbergLHirschberg weiterfahren. Nachts in DöberitzLDöberitz;ODöberitz/Berlin frohes Wiedersehen mit den Kameraden. 🕮

2 – 3 dritte Prüfungsarbeit. 4h nach BerlinLBerlin. Gleich zu MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener. Mit ihr Besorgung. Abends kommt LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner. Für RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena wird’s zu spät. 11h LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner nach Hause gebracht. In FriedenauLFriedenau lange vergeblich Hotel gesucht. Endlich 1h. Strömender Regen.

Zu Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld. FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin kommt bald auf Urlaub. Über Archäologie, Theaterfragen. Nachmittags 2h zu den Kammerspielen. Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener. StrindbergsPStrindberg, August, 1849-1912, schwed. Schriftsteller „Wetterleuchten“; eindrucksvoll. Beide zu LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner; ihr das Stück erzählt. Aquarelle besehen. Abends ich bei MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener. Wir schweigen uns zuweilen an. „Unerzogen; LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner würde das nicht tun.“ Wir sprechen über die andere Einstellung, wenn man Soldat ist. Unbekümmert, die häufigen Besuche. Ob sie’s auch im Frieden gestatten würde. Ja, sie möchte mich kennenlernen. Aber vielleicht ich nicht? Jetzt allerdings recht unbekümmert; aber auch früher, z. B. Naumburger Besuche. – Trotz Rückfahrtstempel erst 10h gefahren. 285

Erst 4h gefahren. Besorgungen im OffiziersvereinLBerlin!Offiziersverein. ½ 8 erst zu MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener. ½ 10 weg. 11h bei RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, schläft schon, noch geplaudert.

Ausgeschlafen. Mittags zu Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld. FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin dort, wir freuen uns beide sehr über das Wiedersehen. Er erzählt viel von den Unternehmungen der Kavalleriedivision, auch mit Schneeschuhläufern (nach MitauLMitau hin), seiner Tätigkeit als Abteilungsadjutant, den Vorbereitungen zur Mobilmachung, der Einnahme LüttichsLLüttich, der KriegsschuleLBerlin!Kriegsschule usw. AgnesPDörpfeld, Agnes, 1886-1935, Tochter von Anna und Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1916 Martin von Boetticher spielt etwas Klavier, erzählt von dem Griechenabend bei LiscosPLisco, Vater =? Hermann Lisco, 1850-1923, dt. Jurist und Politiker vor dem Kriege. ElsePUhde, Else, 1883-1917, geb. Dörpfeld, Tochter von Wilhelm Dörpfeld, verh. mit Richard Uhde besuche ich nachmittags etwas am Bett. 707 mit der F gefahren‚18Vermutlich ein öffentliches Verkehrsmittel (Straßenbahnlinie F, Fernbahn o. dgl.). FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin bringt mich zum ZooLBerlin!Zoo, ich fahre bis TiergartenLBerlin!Tiergarten (mein Zug fährt 803 vom 🕮 LehrterLBerlin!Lehrter Bahnhof), steige aus, rufe LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner an, keine Antwort, fahre hin, sie nicht zu Hause. Fahre in die Wilmersdorfer StraßeLBerlin!Wilmersdorfer Straße, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener nicht zu Hause. 8h Bahnhof CharlottenburgLBerlin!Bahnhof Charlottenburg. 809 mit Eilzug nach SpandauLSpandau, dort gerade noch den 803 erreicht.

Abends Urlaub nach BerlinLBerlin. Einkäufe gemacht (auch für HallerPHaller, Soldat, mit Selbstverständlichkeit). ½ 8 zu MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, mit ihr ins StudienhausLBerlin!Studienhaus und dort in LisisPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner Zimmer gewartet, während MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener der Tanzgymnastik zusieht. LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner kommt, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener später auch. Zusammen zu MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener. LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner „erlaubt“ mir den letzten Zug. So können wir in Ruhe essen. Dann LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner nach Hause gebracht.

Nachmittags Besorgungen in BerlinLBerlin nach FriedenauLFriedenau. DörpfeldsPDörpfelds, Familie von Wilhelm Dörpfeld gehen gerade zu LiscosPLisco, Vater =? Hermann Lisco, 1850-1923, dt. Jurist und Politiker. Ich ruhe mich erst bei DörpfeldsPDörpfelds, Familie von Wilhelm Dörpfeld aus, dann komme ich auch hin; vorher vergeblich im KaDeWeLBerlin!Kaufhaus des Westens Theaterkarten gesucht. Zum ersten Mal Richard UhdePUhde, Richard, 1880-1930, Artillerieoffizier und Verleger, verh. mit Else Uhde gesehen. Einer der Brüderchen (Friedel?)PUhde, Friedel, Kavallerieleutnant, Bruder von Richard Uhde als Kavallerieleutnant. Vater LiscoPLisco, Vater =? Hermann Lisco, 1850-1923, dt. Jurist und Politiker rät FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin, doch seinen Sprachkenntnissen entsprechend auf den BalkanLBalkan zu gehen. Plötzlich ½ 8. Im Auto mit FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin zu den Kammerspielen (Weibsteufel), ausverkauft. Zu spät für anderes, also in Zirkus SchumannLBerlin!Zirkus Schumann.19Von dem Wiener Zirkusunternehmer Albert Schumann betrieben, 1918 von Max Reinhard zum Großen Schauspielhaus umgebaut. Mehr Varieté, die besseren Pferde und Leute sind im Krieg. Die Kriegspantomime oft lächerlich. In den AschingerLBerlin!Aschinger.20Großes Berliner Restaurantunternehmen mit zahlreichen Filialen. Spät nach FriedenauLFriedenau. Bei DörpfeldsPDörpfelds, Familie von Wilhelm Dörpfeld geschlafen.

Mit FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin und Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld spazieren. Nach DahlemLBerlin!Dahlem, Tante AnnesPDörpfeld, Anna, 1860-1915, geb. Adler, Anne genannt, verh. mit Wilhelm Dörpfeld Grab, Arndt-GymnasiumIArndt-Gymnasium, Berlin211908 gegründetes reformpädagogisches Gymnasium in Berlin-Dahlem. GrunewaldLBerlin!Grunewald, DahlemLBerlin!Dahlem Villenkolonie. Dann 286 ich alleine Bahnhof LichterfeldeLBerlin!Bahnhof Lichterfelde. Dort steig’ ich 1hzu in den Zug zu GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert‚ 🕮 MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, Herta BöhsePBöhse, Herta, Naumburger WV, LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, LilliPWarburg, Elisabeth, 1896-1959, genannt Lilly, Tochter aus der Ehe von Alma Salomonsohn mit Rudolf Daniel Warburg, 1857-1902. RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena und SchricklerPSchrickler kommen leider nicht. Von Zehlendorf WestLBerlin!Zehlendorf West am SchlachtenseeLBerlin!Schlachtensee vorbei. Dann WannseeLBerlin!Wannsee – HavelLHavel. Unten der Strand überschwemmt, wo wir neulich gegangen sind. Über H dem Steilufer herrlicher Platz unter den Kiefern; dort haben früher die Berliner mal getanzt. Nach SchwanenwerderLBerlin!Schwanenwerder. Ins BlockhausLBerlin!Blockhaus. Nett und einladend. Der saubere Kaffeetisch. Hinauf in die Stube, da sind Kurt WölkPWölk, Kurt, Irmgard FaltinPFaltin, Irmgard, Grittli BoecklenPJolles, Margarethe, 1895-1967, geb. Boecklen, Grittli genannt, dt. Zeichenlehrerin, heiratete 1918 André Jolles. Kaffee getrunken. Dann hinaus in den Garten. Darin das große LandhausLBerlin!Landhaus von SalomonsohnsPSalomonsohn[s], Arthur, 1859-1930, dt. Jurist und Bankier, und seine Frau Alma, 1872-1961. Den Rasenhang hinunter, unten Weg am See, Röhricht. WölkPWölk, Kurt erzählt mir von seiner Artillerie; von seiner Patrouille beim Gasangriff. Dann die Straße rund herum. Es dunkelt, die Sterne kommen. Nochmal Kaffee getrunken. Ein heiterer lebhafter Kreis. Zurück mit Gesang. Zwischen den Kiefernwipfeln die Sterne. LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner kann sich auch kaum trennen. Wär’ nicht Krieg, Soldatentum usw., ich glaube, wir würden hier liegen bleiben. Abschied von WölkPWölk, Kurt und den beiden FreischärlerinnenIFreischar. Ich bringe GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert zu LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg, dann schnell in der Droschke zu LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner. Dort auch MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und HertaPBöhse, Herta, Naumburger WV. An MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises geschrieben. Abendbrot mit Tee, Äpfel und Nüssen. ¾ 10 Aufbruch. MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener Die anderen bringen GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert zur Bahn. Ich nach DöberitzLDöberitz.

Es wird verlesen, wer morgen abreist, dabei alle Kavalleristen. Nun wissen wir, dass wir befördert werden.

Influenza. Schon seit mehreren Tagen. Mittags mach’ ich keinen Dienst mehr, obwohl ich für abends Urlaub eingereicht, weil KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf kommt. Ich geh’ ins Bett und schwitze. 6h auf, um Personalien zu schreiben. KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf hat plötzlich telegrafiert, dass er in BerlinLBerlin ist. Ihm telefoniert, soll herkommen. Kommt um 8h. Mit ihm ins 🕮 SoldatenheimLBerlin!Soldatenheim. Er möchte wissen, wie man ins Alpenkorps kommen kann. Er kommt sich überflüssig vor und ist die langweilige Sache drüben leid. Er hat NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen in GentLGent getroffen, der ist dort auf einer Schreibstube, auch überflüssig. Teubner will ihn wegen DiltheyPDilthey, Wilhelm, 1833–1911, dt. Philosoph reklamieren.22Vermutlich geht es um Wilhelm Dilthey, Gesammelte Schriften. Diese Ausgabe er­schien zunächst im Teubner Verlag in Leipzig und wurde von Herman Nohl mit herausgegeben. Der von Georg Misch edierte Band II erschien bereits 1914, es folgte der von Herman Nohl edierte Band IV (Die Jugendgeschichte Hegels), der allerdings erst 1921 erschienen ist. Die Reklamation Teubners bezieht sich also wohl auf diesen Band. 9h zurück. 287

Es geht mir etwas besser, aber stark erkältet. Nachmittags nach BerlinLBerlin, Besorgungen, dann zu DörpfeldsPDörpfelds, Familie von Wilhelm Dörpfeld. Abschied. AgnesPDörpfeld, Agnes, 1886-1935, Tochter von Anna und Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1916 Martin von Boetticher spielt Klavier. Griechische Politik, ob man bald VenizelosPVenizelos, Eleftherios Kyriakou, 1864-1936, gr. Politiker23Der griechische Premierminister Eleftherios Venizelos stand mit dem Parlament aufseiten der Alliierten, während König Konstantin I. die Mittelmächte unterstützte. verhaften wird?

Vormittags Beförderung;24Zum Leutnant. ungeduldiges Warten auf die Schneider. Wir Kameraden von der 11. essen im SoldatenheimLBerlin!Soldatenheim 1 – 4. Dann gepackt. Abends wieder zusammen dort.eAm unteren Rand dieses Blattes sowie auf der Rückseite stehen hier nicht wiedergegebene, in Bleistift notierte Angaben zu Zugverbindungen von Berlin nach Hirschberg, Schmiedeberg und Warmbrunn bzw. (Rückseite) von Berlin nach Hagen.

288

14Tagebuch [5] 28. I. 1916 – 2. V. 1916 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

\I-V 1916 5\

Tagebuch.

🕮 I / 1916ODöberitz/Berlin Abends von DöberitzLDöberitz weg. Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener ins Deutsche TheaterLBerlin!Deutsches Theater, Judith.1Tragödie von Friedrich Hebbel. An der SpreeLSpree entlang spazieren, die Lichter am Ufer und über der Stadt.

Vormittags Einkäufe. Nachmittags mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und HertaPBöhse, Herta, Naumburger WV zu LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, dann alle ins Marionetten-TheaterLBerlin!Marionetten-Theater, Faust-Spiel. Abendessen bei MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, auch HertaPBöhse, Herta, Naumburger WV.

Ausflug mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, HertaPBöhse, Herta, Naumburger WV, RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, den 4 Schweizer FreischärlernIFreischar, SchulzPSchulz, Soldat. An der HavelLHavel entlang, auf SpandauLSpandau zu. Nachmittags mit RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena nach SteglitzLSteglitz gefahren, und dort Abschied genommen. Abends mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und HertaPBöhse, Herta, Naumburger WV bei LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner. Sie hat Maiglöckchen (!) für mich im Freien gepflückt. MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener nach Hause gebracht, Abschied.

Vormittags am Görlitzer BahnhofLBerlin!Görlitzer Bahnhof Zug verfehlt. LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner ist da, mit ihr spazieren, unter den Linden, UniversitätIUniversität Berlin, BibliothekLBerlin!Bibliothek, SchlossLBerlin!Schloss, ums SchlossLBerlin!Schloss usw. Im VegetarischenLBerlin!Vegetarisches Restaurant gegessen‚OBad Warmbrunn [Cieplice Śląskie-Zdrój] Abschied. 3h mit FaberPFaber, Soldat zusammen nach HirschbergLHirschberg gefahren. Dort 9h ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann am BahnhofLHirschberg!Bahnhof. Nach WarmbrunnLWarmbrunn. Noch gemütlich zusammen.

II / 1916 Vormittags nach SchmiedebergLSchmiedeberg.OSchmiedeberg [Kowary] Gemeldet. Der Oberstleutnant sagt, wir seien irrtümlich hergeschickt, wir gehören nach OberstaufenLOberstaufen (AllgäuLAllgäu), die hiesige MGK gehört nicht zur Abteilung und stellt nur Ersatz für bestimmte Gebirgs-MG-Züge. Abends bei KriekePKrieke, Oberleutnant gemeldet. Ich soll in der 1. Kompanie Dienst tun.

Nach dem Vormittagsdienst kommen ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. Spazieren, Anna-KapelleLOberstaufen!Anna-Kapelle. Nachmittags nach dem Exerzieren Kaffee getrunken, dann nach HohewieseLHohenwiese, den SanatoriumsneubauLHohenwiese!Sanatorium besehen. 8h fahren sie zurück. Auf diese Weise komme ich hübsch um den „Kasinoabend“ herum. GraebschPGraebsch, Leutnant getroffen. 289 🕮aDie folgende Seite enthält Lektürelisten, die sich mit Einträgen bis der Leseliste decken (siehe dort). Darunter steht eine hier nicht wiedergegebene Einkaufliste von Büchern, mit Preisangaben.

Übung bei Bärndorf-NeudorfLBärndorf-Neudorf. ½ 3 erst Essen. Dann nach WarmbrunnLWarmbrunn.

Nachmittags „Nachtübung“ 1 – 10 bei FischbachLFischbach; stehe mit Ober­jäger Posten am Wege nach SödrichLSödrich, kalt und sternenklar.

Ausgeschlafen. Nur nachmittags Revision Gewehrreinigen.

WarmbrunnLWarmbrunn, AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann besucht. Vormittags im ParkLWarmbrunn!Park spazieren, und fotografieren lassen, zu dreien und allein. Nachmittags nach GiersdorfLGiersdorf gefahren, zum HeinfallLHeinfall gegangen. Dann schöner Blick von der goldenen Aussicht. Wolken über dem Kamm; Mond, Venus und Jupiter.

Übung bei StonsdorfLStonsdorf. Ich marschiere mit meinem Zug 3 ¼ Stunden hin, öffne den Befehl, da kommt schon KriekePKrieke, Oberleutnant: Der Gegner ist längst da, die Übung wird abgebrochen. BeckerPBecker, Fritz fährt zum Kursus.

Große Übung DreisteineLDreistein – MittagssteinLMittagsstein; wir zu Fuß im Schnee gestapft. MG auf Schlitten, andere Kompanie auf Ski. Nachmittags ist von SchmudePSchmude, von, Leutnant da. Abends mit ihm, seiner Schwester, Doktor GassePGasse, Doktor, KriekePKrieke, Oberleutnant und LohöfnerPLohöfner, Leutnant lange Karten gespielt.

Schnee! Vormittags Exerzieren. Nachmittags nach WarmbrunnLWarmbrunn.

Kompanie Skiübung an den GrenzbaudenLGrenzbauden.

Vormittags Kirchgang. Mittags alle in 2 Schlitten nach BrückenbergLBrückenberg (über KrummhügelLKrummhügel). Mit GüttlerPGüttler, Soldat Skikjøring hinter dem Schlitten. In BrückenbergLBrückenberg Ziel des Skirennens, mehrere von unseren Soldaten (Hampel­baudeLHampelbaude – Prinz-Heinrich-BaudeLPrinz-Heinrich-Baude – BrückenbergLBrückenberg 32 min) im SanssouciLBrückenberg!Hotel Sanssouci Kaffee getrunken. Kirche . Abfahrt. Im Goldenen FriedenLBrückenberg!Hotel Goldener Friede Abend­essen. Bei Mondschein Rückfahrt, rasches Tempo, in 35 min zum Goldenen FriedenLBrückenberg!Hotel Goldener Friede, schöner harter Schnee, mit LallingerPLallinger, Soldat Skikjøring hinter dem Schlitten. 🕮

Scharfschießen hinter DickersbachLDickersbach. Auf Ski, schlechter Schnee.

Nachmittags Kompanie Skiübung: Halbwegs GrenzbaudeLGrenzbaude und zurück. Abends Neuschnee.

Ortsdienst. Zum ersten Mal warme Bude. Geschrieben. 290

Ausgeschlafen, die Kompanie ist mit Skiern weg. Gerechnet.2Bezieht sich vermutlich auf die Berechnungen von Primzahlen, die Carnap im Kriegsdienst (zur Entspannung) durchgeführt hat. Vgl. TB 1. IV., 26. und 31. XII. 1916 und weitere Einträge im Januar und Februar 1917 sowie am 15. VIII. 1917. Gelesen.

Morgens hör’ ich meine Versetzung nach KrotoschinLKrotoschin. Nachmittags entlässt mich UlitzPUlitz, Soldat vom Exerzieren. Fahrplan studiert.

Gepackt. 11 ½ Offiziersbesprechung beim Chef. Gepackt. 3h nach HirschbergLHirschberg, Einkäufe (Säbel, Tschako). Mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann nach WarmbrunnLWarmbrunn.

Geburtstag gefeiert. Im ParkLWarmbrunn!Park spazieren, mittags an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises geschrieben, nachmittags GiersdorfLGiersdorf-AgnetendorfLAgnetendorf, viel Neuschnee, Skiläuferinnen, Abschied vom Gebirge Schnee und Ski. Zusammen NotkerPNotker Balbulus, um 840-912, schweiz. Dichter3Vielleicht Notker, Die Geschichten von Karl dem Großen. Siehe LL . gelesen, Abschied. In SchmiedebergLSchmiedeberg Abschied von GraebschPGraebsch, Leutnant, erzählt von RenzPRenz, von, Oberleutnant und LöwenhardtPLöwenhardt, Soldat und seiner Infanteriezeit. FaberPFaber, Soldat ist da, wir müssen über Posemuckel4Rheinisch Bezeichnung für eine uralte Person oder einen weit entfernten Ort. lachen, Galgenhumor.

Gepackt. 11h mit FaberPFaber, Soldat gefahren. 4 – 6 in BreslauLBreslau, Einkäufe. 9h Kro­toschinLKrotoschin.OKrotoschin [Krotoszyn] Durch die düstre Stadt in den Weißen AdlerLKrotoschin!Hotel Weißer Adler spaziert; warmes Zimmer, oben geblieben.

11h zum Bataillon, ½ Stunde spazieren, dann nochmal; der Major ist da, hat an die Brigade geschrieben, ob ich nicht zu den MG nach PosenLPosen soll; einstweilen zur 3. Kompanie; Kompanieführer kann nicht hinaus, starkes Pferd vorhanden. 1h gemeinsames Essen; als ich komme, sitzen schon alle; recht ruhig, oh SchmiedebergLSchmiedeberg! Mit einem Kameraden noch ins CaféLSchmiedeberg!Café. Gelesen, geschrieben.

Morgens 23 km Übungsmarsch, es bauen 9 ab, die Leute sind doch sehr 🕮 wenig gewöhnt. Abends Bierabend. ½ 8 – ½ 11 bleibe ich. Trotz meiner Zitrone5Vermutlich Zitronenlimonade. werde ich endlich etwas wärmer mit denbOriginal der. Kameraden. MircOriginal Mit. wird wohler.

½ 7 Abmarsch. Vorpostenaufstellung mit Leutnant SchäferPSchäfer, Leutnant. Besichtigung durch den Major. Der hat offenbar nicht sehr viel Interesse am 291 Dienst. Nachmittags Turnen, dann in der Bahn den „Pilum“ geritten, und etwas hinaus. Wagenpferd, für schweres Gewicht; scheut vor einem Bahnviadukt usw. Aber schönes lebhaftes Tempo. Abends geschrieben, gelesen.

Vormittags Schulschießen. 3 Stunden Aufsicht. 215 Abmarsch zur „Nachtübung“. Auf „Pilum“ mitgeritten, Er geht draußen in famosem, lebhaftem Tempo und ist unermüdlich. 5h Vorpostenstellung. ½ 6 geht Blaue6Vermutlich das Pferd von Leutnant Schäfer. (Leutnant SchäferPSchäfer, Leutnant) vor. Es ist schon dunkel. Langer Heimweg, ich reite hinterher, durch die stillen Dörfer. Nur einer baut ab. Vor 9h zurück. Morgen dienstfrei.

Ausgeschlafen. 4h nach GolinaLGolinaOGolina ein Wagen holt mich nach ObraLObra ab. DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert; ihre Tante. Mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert im Musikzimmer geplaudert; abends mit der Tante zusammen den neuen Heeresbericht, Kriegskarten. Ausgeschlafen. Mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert etwas spazieren; dann Aufsicht im KuhstallLObra!Kuhstall. PferdestallLObra!Pferdestall. Nach Mittagessen Karten geschrieben an EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman, LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises, MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. Etwas über unsere Zukunft und mögliche spätere Geselligkeit gesprochen. Zwischendurch, wenn DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert zu tun hatte, MünchhausensPMünchhausen, Börries Freiherr von, 1874-1945, dt. Schriftsteller und Lyriker BalladenBMünchhausen, Börries von!1908@Die Balladen und ritterlichen Lieder des Freiherrn Börries von Münchhausen, Berlin, 1908 gelesen.7Siehe LL . Abendessen. ½ 8 zur Bahn gefahren.

Vormittags Exerzieren auf kleinem Platz.OKrotoschin [Krotoszyn] Mittags Ortsdienst. Wache aufziehen lassen. 🕮 Nachmittags Spazierritt im Sonnenschein: ExerzierplatzLKrotoschin!Exerzierplatz, Walz, SmoschewLSmoschew, Richtung KobiernoLKobierno. Abends Schlachthofwache revidiert. Gelesen (Skandinavienheft der Süddeutschen MonatshefteISüddeutsche Monatshefte, Zeitschrift).8Siehe LL .

Vormittags Exerzieren auf großem Platz, mit Pferd. Nachmittags Zielen beim Teich.

III / 1916 Übungsmarsch mit Gefecht bei DombrowoLDombrowo; zu Fuß. Nachmittags gerechnet. Bierabend.

Unterricht, Exerzieren auf großem Platz; nachmittags Turnen. DumerPDumer, Leutnant ist Kompanieführer.

Schulschießen; 4h Nachtübung bei DzierzanówLDzierzanów. Leutnant SchäferPSchäfer, Leutnant kommt heute zur 1. Kompanie. DanzPDanz, Leutnant führt jetzt unsere 3., DumerPDumer, Leutnant ist wieder Zugführer und darüber recht ergrimmt und dienstunlustig. 292

DumerPDumer, Leutnant meldet sich krank. Ich alleine mit der Kompanie zum großen Exerzierplatz. Nachmittags geschrieben, will ausreiten, doch wird das Pferd nicht mehr hergegeben.

Gebadet. DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert hat abtelefoniert. Nachmittags den Brief an Pfarrer Le SeurPLe Seur, Paul, 1877-1963, dt. Geistlicher abgeschrieben.9Siehe (RC 89‑74‑01) sowie die Edition des Briefes in Damböck et al., Logischer Empirismus, Lebensreform und die deutsche Jugendbewegung, und Carus, „Werte beim frühen Carnap“.

7h Unterricht. Exerzieren auf großem ExerzierplatzLKrotoschin!Exerzierplatz. Nachmittags 3h Munitionsausgabe, im falschen PatronenhausLKrotoschin!Patronenhaus. Vom Major Erlaubnis fürs Pferd geholt. DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert hat geschrieben. Sie war allein und „richte sich nach der Sitte des Hauses“. Nach der Kriegskarte die Stellung bei VerdunLVerdun eingezeichnet. „Tat“IDie Tat, dt. Monatszeitschrift gelesen.10Vgl. LL .

Übungsmarsch, Biadki ChwaliszewLBiadki Chwaliszew, mit Gefecht im Krotoschiner StadtforstLKrotoschiner Stadtforst. Zu Pferde. Nachmittags Zielen am Teich, mit Leutnant DanzPDanz, Leutnant, dem Kompanieführer.

Exerzieren auf dem kleinen Platz, mit Leutnant DanzPDanz, Leutnant. Nachmittags dort Turnen usw.

Vormittags Leutnant DumerPDumer, Leutnant auf großem ExerzierplatzLKrotoschin!Exerzierplatz. Nachmittags frei. Feldausrüstung geschrieben.

Vormittags Schießen. Nachmittag Nachtübung am KammerhofLKrotoschin!Kammerhof mit Leutnant DumerPDumer, Leutnant. 345 – 645. Die Leute sind in Stimmung, weil’s bald hinausgeht. Sachen vom OffiziersvereinLBerlin!Offiziersverein bestellt. 🕮

Dienstfrei. Geschrieben. Wäschebestand. Sachen aus JenaLJena bestellt. Bücher bestellt. FidusbilderPFidus (geb. Hugo Höppner), 1868-1948, dt. Maler bestellt.11Illustrationen des Malers und Lebensreformers Fidus. Vgl. TB 7. IV. und 19. IV. 1916. Heute werden die Leute eingekleidet, vom Bataillon 500, von unserer Kompanie ziemlich alle.

11h nach SuschenLSuschen. 3h in Moja WolaLMoja WolaOMoja Wola. Die TantePDiergardt, Agnes von, 1863-1945, Besitzerin der Herrschaft und des Jagdschlosses Moja Wola in Schlesien, Patentante von Agnes Kaufmann noch sehr jung und frisch; und herzlich, sie küsst mich gleich.12Agnes von Diergardt, die Patentante von Agnes Carnap (von Carnap deshalb hier „Tante“ genannt), war die Gutsherrin des Schlosses Moja Wola in Schlesien. Vgl. Abb. . Die alten Zimmer. Erinnerungen von vor 17 Jahren kommen wieder. Fräulein von RechenbergPRechenberg, Fräulein von, Siggi genannt („Siggi“) und Fräulein von BlücherPBlücher, Fräulein von (Loni) („Loni“). Jene lange im Lazarett gewesen, Hilfsschwester; diese spielt Klavier. Nach dem Vesper durch den 293 Wald spaziert, dann BertaPBerta heim mit den alten Leuten und Kindern; die Schwester kennt MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. Dann zu vieren das Spiel mit den Holzringen, sehr lustig. Abendessen, dabei eine Livländerin mit Sohn (soll aber russisch gesinnt sein) und noch eine Dame. 8h mit dem Wagen fort. Ich soll bald wiederkommen und auch noch einen Kameraden mitbringen.

OKrotoschin [Krotoszyn] Ortsdienst. Mittags Wache aufziehen lassen. Nachmittags Patronenausgabe. 2h Appell der Ausrüstenden. Später mit DanzPDanz, Leutnant gesprochen, dann Urlaub eingereicht. Abends Wache revidiert.

Transportzug übernommen. 9h fahren die 500 ab. Nachmittags Unterricht bei Oberleutant ReimannPReimann, Soldat. Dann aufs Bataillon; StollePStolle, Soldat hat meinen Urlaub übersehen, ich soll morgen zum Major kommen. Geschrieben, gerechnet.

Gepackt. 11h zum Major. 14 Tage glatt bewilligt. An DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert Frau Cz, ObraLObra, telefoniert. An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, Frau TänzerPTänzer, Frau, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, FaberPFaber, Soldat telegrafiert. 4h nach GolinaLGolina.OGolina DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert holt mich allein mit dem Dogcart13Hundewagen oder offener, zweirädriger Einspänner. ab. Fotografiert. Noch spazieren gefahren, zum VorwerkLSchimanowo!VorwerkSchimanowoLSchimanowo 🕮 und den Fohlen. In ObraLObra auch Doktor FriedländerPFriedländer, Julius, Arzt. Abends Wunderbare Sonne. Abends im Mondschein mit mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert im ParkLObra!Park spazieren gegangen. Wir denken an all die anderen Leute; manche werd’ ich sehen, die soll ich grüßen. Ich lese Brief von EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman.

Mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert und den Kindern über die Felder spaziert. Ein junges Fohlen besehen.

½ fährt mich DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert mit 2 Braunen zur Bahn. Zu spät. Wir fahren höchst vergnügt durch die sonnige Waldstraße zurück. Nach Tisch mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert und Doktor FriedländerPFriedländer, Julius, Arzt in den ParkLObra!Park, zum Fischteich. Dann mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert in der Sonne gelegen. ½ 5 mit 2 Apfelschimmeln zur Bahn, mit den Kindern. Fotografiert. DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert läuft noch mit dem Zug. 7h PosenLPosen;OPosen [Poznań] HospizLPosen!Hospiz.

6 – 12 nach BerlinLBerlin.OBerlin Elisabeth KaßnerPKaßner, Elisabeth, Naumburger WV-Mädchen ist bei MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener zu Besuch und holt mich ab. Mit ihr und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener gegessen, und auf den Abend verabredet. Den ganzen Nachmittag LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner besucht. Sie erzählt von ihrer Arbeit, wir besehen das Münchner Vorlesungsverzeichnis. Wir sprechen von DitaPRothe, Edith (Dita), 1897-1989, Bibliothekarin, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert, auch von DitaPRothe, Edith (Dita), 1897-1989, Bibliothekarin, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. Sie freut sich, dass es DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert so gut geht. Abends mit Herta BöhsePBöhse, Herta, Naumburger WV bei MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener. Im HospizLBerlin!Hospiz kein Platz; piekfeines Hotel.

10 – 2 nach JenaLJena. Immer im Speisewagen. Zuerst mit Frau KuithanPKuithan, Waltraut, geb. Frieß, verh. mit Erich Kuithan und AnimaPKuithan, Anima, 1912-1939, Tochter von Erich und Waltraut Kuithan, die fahren zu RohdensPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von RohdenPRohden, Marianne von, *1886, geb. Klien, heiratete 1914 Friedrich von Rohden nach HalleLHalle, haben WannseeLBerlin!Wannsee aufgege­294ben, wollen den Sommer an den BodenseeLBodensee. Sie will auch noch nach JenaLJena kommen. In HalleLHalle kommt Fräulein NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin, Examen bestanden, sehr froh; wir sprechen von RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, WölkPWölk, Kurt, allen FreischärlernIFreischar. JenaLJena.OJena Zu Hause. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann kommt abends. Kaffee bei TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper. Dann zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski. 8h MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann abgeholt. Sie hat ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann zusammen in BNLBergneustadt gesehen und ist dann noch bei MiechenPCarnap, Marie, geb. Braus, 1871–1925, auch Miechen, verh. mit Josua Carnap in RonsdorfLRonsdorf gewesen. 🕮dIn dem (teilweise ungeordneten) Konvolut, dem dieses Kapitel zugrunde liegt, folgt hier ein Blatt, das auf der Vorderseite eine kurzschriftliche Abschrift des „Lieds der Mignon“ aus Wilhelm Meister enthält (hier nicht wiedergegeben), auf der Rückseite die folgende Bemerkung: In den Schützengraben mitnehmen:/LagerlöfPLagerlöf, Selma, 1858-1940, schwed. SchriftstellerinWahrscheinlich Lagerlöf, Kejsarn av Portugallien. Siehe LL , . Noten, 2 Wolldecken, Schreibpapier, Kater MurrBHoffmann, E.T.A.!1820@Lebensansichten des Katers Murr, 2. Bde., Berlin, 1820/1822Hoffmann, Lebensansichten des Katers Murr. Siehe LL . Wagner-Karten, Apparat, Bücher, neues Notizbuch. Die diesem Blatt folgenden Tagebuchblätter sind teilweise falsch geordnet und werden hier in der chronologisch richtigen Reihenfolge wiedergegeben.

In meinen Sachen gekramt. Geschrieben. Mittags bei TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper. Nachmittags mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann weiten Spaziergang auf die KernbergeLKernberge gemacht. Abends aus den Grünen BlätternIBlätter zur Pflege persönlichen Lebens, Zeitschrift vorgelesen.

Briefe geschrieben. Nachmittags mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann auf die KernbergeLKernberge; meine Ablehnung des Krieges. Abends mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman ins Akademische.14Das Akademische Konzert in Jena. Es wird nur gesungen. Wir gehen noch spazieren, zum Physikalischen InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena hinauf; sprechen über Überlegenheit, Tempo gewinnen, „Vorspiel und Nachspiel“, Gegensatz zwischen ihr und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener.

Morgens DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat besucht, LesehalleLJena!Lesehalle, LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman kurz im AtelierLJena!Atelier; Bilder besehen. Nachmittags gelesen, Islandsachen.15Vgl. LL , .

Es regnet. Gelesen, Mathematisches; gerechnet.

GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert kommt. Nachmittags mit ihm auf auf die KernbergeLKernberge, weiter Spaziergang. Wir sprechen auch von FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel und FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises; GabertPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV fordert Parteiergreifen in solchen Fällen wie BrügmannsPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV.16Im Herbst 1913 kam es wegen Eva Rothe zum Konflikt zwischen Julius Frankenberger und Karl Brügmann, der spaltend auf den Freundeskreis wirkte.

Morgens zu LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman in den TurmLJena!Turm, GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert zu Hilde RußPRuß, Hilde, Naumburger WV, Mitglied des Serakreises. Mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman gesprochen über ästhetische und moralische Beurteilung von Menschen; im Grunde nur theoretischer Unterschied prakti. Nachmittags 1 Stun­295de wieder hin; Kohlezeichnung. Fleischergeselle, brutal; das „materielle Prinzip“ gegenüber dem geistigen FränzelsPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel. Das Bild ist ihr zu schlecht, sie will es vernichten. Später mit GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert nochmal in die Stadt, UniversitätIUniversität Jena, BuchladenLJena!Buchladen, Pistole gekauft.

Vormittags GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert zu RussPRuß, Hilde, Naumburger WV, Mitglied des Serakreises. Fritz von BaußnernPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger und beide KrougsPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang KrougPKroug, Wolfgang, 1890-1973, dt. Philosoph und Pädagoge, Mitgründer der Akademischen Vereinigung Marburg, Mitglied des Serakreises, Bruder von Egmont Kroug kommen. Ihr Vater ist jetzt in DeutschlandLDeutschland; ihr Besitztum noch in RusslandLRussland, nördlich des PeipusseesLPeipussee.17Wolfgang und Edmont Kroug wurden als Baltendeutsche mit russischer Staatsbürgerschaft nicht Soldaten im 1. Weltkrieg. 🕮 Sie wünschen nichts mehr als Annexion der OstseeprovinzenLOstseeprovinzen. Mir ist nicht klar, ob sie nicht doch hier Soldaten werden sollten. Nach Tisch verschiedene Fotos aufgenommen‚ mit GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert. 4 – 7 mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman auf die KernbergeLKernberge. Auch über sie selbst gesprochen. Wie schwer man sie kennenlernt. Manche Leute fürchten sie sogar. Sie meint, LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner hat’s auch leichter, sie kommt den Menschen leichter näher. Ich meine, sie sei nicht immer offen, behalte sich ein Reservatum. Sie ziehe sich von allen Leuten sehr zurück, jetzt und auch früher schon. Sie meint, die anderen von ihr. Ich schreibe ihr weniger als sie mir, und KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf auch. DieWir seien auch weniger anhänglich als die Mädchen; oft beschäftigen uns neue Menschen. Sie fühle sich in einer ganz anderen Welt als die anderen Menschen, auch mir sei manches anscheinend paradox vorgekommen, was sie ganz ernst gemeint habe.

Abends mit GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert und MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann bei TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper; viel über Politik gesprochen, TirpitzPTirpitz, Alfred von, 1849-1930, dt. Admiral und Politiker, die Trennung der Sozialdemokratie, Staatssozialismus und seine Nachteile, Pädagogisches.18Der Marineadmiral Alfred von Tirpitz hatte am 12. III. 1916 aufgrund eines kriegsstrategischen Konflikts den Rücktritt eingereicht. Im März 1916 waren außerdem die Kriegsgegner um Hugo Haase und Georg Ledebour aus der SPD ausgeschlossen worden und gründeten 1917 die USPD.

Morgens mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert auf die Horizontale.19Wanderweg um Jena. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann erzählt von HippelsPHippel, Theodor Gottlieb von, 1741-1796, dt. SchriftstellerBHippel, Theodor Gottlieb von!Lebensläufe nach aufsteigender Linie, Berlin, 1778-81 Lebenslauf.20Siehe LL . Nachmittags mit GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert auf den Land­grafenLJena!Landgrafen.21Beliebtes Ausflugsziel mit Aussichtsturm auf Jena. 6h fährt er ab. Abends zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner da; mit Frau CzPCzapski, Margarethe (geb. Marguérite), 1866-1949, geb. Koch, Mutter von Hans, Reinhard, Ewald Czapski, Helene Holzman, Anna Maria Höll, Elisabeth Flitner und Dorothea Gabert, Witwe von Siegfried Czapski (1861-1907, dt. Physiker), LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman und LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner unten gesessen; eigentlich hätte ich ins Konzert gewollt. 🕮

Zu LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman ins AtelierLJena!Atlier. Dann gleich mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner spazieren, Forst, MühltalLMühltal. LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner am Schreibtisch fotografiert. Zu LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman ins AtelierLJena!Atelier. Sie zeichnet 296 mich noch einmal.22Vgl. Abb. . Dann sie vor der Staffelei fotografiert. Nachmittags gepackt. Dann mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann zu RandenborghsPRandenborghs, Familie von Wilhelm van Randenborgh, 1851-1926, dt. Geistlicher. GottfriedsPRandenborgh, Gottfried van, 1894-1964, dt. Geistlicher, Sohn von Wilhelm van Randenborgh Arm noch nicht ganz geheilt, hoffentlich wird er sonst entlassen. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann spricht mit mir von den Mädchen; und wie ich zu ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap stände? Sie hätte geglaubt, ich sei entschlossen, ob ich von ihr abgekommen sei? Meinen Grundsatz, über so etwas nicht zu sprechen, will sie nicht gelten lassen. Beispiel aus der Familiengeschichte. Abends weiter hierüber. Für den Fall, dass sie mal nicht mehr lebe, wolle sie gern, dass ich wisse, wie sie über diese Sachen denke. Gesundheitlich; Zurückhaltung und Bändigung des Temperamentes (immer vergleichsweise). Ich lese abends in ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Gedichtbuch‚23Vermutlich ein nicht näher zu identifizierendes Geschenk von Elisabeth Schöndube.BIO und seh’ mir die Bilder an.

Abschiedsbesuch bei TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper. 10h nach NaumburgLNaumburgONaumburg zu RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber. Er wartet auf Einberufung. Nach Tisch spielen sie zusammen Geige und Gitarre; dann sie alleine BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist-Solosätze! 3hzu nach LeipzigLLeipzig.OLeipzig GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert an der Bahn, plötzlich auch MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises! Zu dreien in die MarienstraßeLLeipzig!Marienstraße. Auf dem Dach spa herumspaziert, MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises erzählt von ihren Lyzeumsplänen, dann geht sie. Das alte Brügmann’schePBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV Zimmer! GabertsPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert Cello, ich versuche mich mal und spiele dann wirklich Bachsätze (aus der C‑Dur).24Vermutlich die C‑Dur-Cellosonate von Bach (BWV 1009). 7h wir beide zu RothesPRothes, Familie von Karl und Elisabeth Rothe. Unterwegs über die Mädchen erzähle ich GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert, wie ich in die Familie CzapskiPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski 🕮 hineingekommen bin. Wir sprechen über dies Erlebnis der Unterordnung beim Kennenlernen eines neuen, in sich geschlossenen Kreises.

Frau RothePRothe, Elisabeth, *1865, geb. Gericke, verh. mit Karl Rothe, Mutter von Eva Bergemann und Hans, Edith und Gabriele Rothe; MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, DitaPRothe, Edith (Dita), 1897-1989, Bibliothekarin, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises mit kurzen Haaren. DitaPRothe, Edith (Dita), 1897-1989, Bibliothekarin, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises und GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert unterhalten sich eifrig, MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises aber schweigt und schaut. Herr RothePRothe, Karl, 1865-1953, dt. Jurist und Kommunalpolitiker, von 1918 bis 1930 Oberbürgermeister von Leipzig, verh. mit Elisabeth Rothe, HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert hat Geburtstagskranz um seinen Stuhl. DitaPRothe, Edith (Dita), 1897-1989, Bibliothekarin, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises erzählt von der FrauenhochschuleIHochschule für Frauen zu Leipzig;25Die 1911 von Henriette Goldschmidt gegründete Hochschule für Frauen in Leipzig.JB HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises will den Sommer in LeipzigLLeipzig bleiben, Seminar besuchen, aber nicht mitmachen, sondern für sich arbeiten. Über Münchner und Berliner Theater (GabertsPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert und meine Erfahrungen). Von meinem Truppenwechsel, Krotoschiner Dienst. Von DodosPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert Tätigkeit. Nach Tisch geht Herr RothePRothe, Karl, 1865-1953, dt. Jurist und Kommunalpolitiker, von 1918 bis 1930 Oberbürgermeister von Leipzig, verh. mit Elisabeth Rothe. MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises schweigt sich wieder aus, ist voller Andacht, an was nur? Später ihr . Ich zeige die SerbienLSerbien-Bilder. MäuschsPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises Bild. Abschied; das liebe MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises-Kind. 297

Mit GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert noch auf dem alten Sofa gesessen. Frau RothePRothe, Elisabeth, *1865, geb. Gericke, verh. mit Karl Rothe, Mutter von Eva Bergemann und Hans, Edith und Gabriele Rothe hat vorhin von EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises gesagt: Mich soll’s wundern, an welchem Zipfel der Wildfang anfangen wird, das Haus auf den Kopf zu stellen.

½ 8 mit GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert zur Bahn. Über SagoLSago. 4h KrotoschinLKrotoschin.OKrotoschin [Krotoszyn] Neues Zimmer oben. Gekramt und gepackt. Abends geschrieben, Schreibtisch ausgeräumt. Gelesen.

Ausgeschlafen. Gemeldet. Kameraden, die im WartelagerLKrotoschin!Wartelager waren, wieder getroffen. Mittags meinem neuen Kompanieführer, Hauptmann FröhlichPFröhlich, Hauptmann, vorgestellt. Nachmittags Aufsicht beim Schießen (mit Leutnant GollaPGolla, Leutnant, für Leutnant ReimannPReimann, Soldat). Brief an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena angefangen.

11h Gewehrappell der 4. Kompanie, Steinmetz-KaserneLKrotoschin!Steinmetz-Kaserne. ½ 4 Abmarsch zur Nachtübung, über GorzupiaLGorzupia; warmes Sonnenwetter. Viel Zeit, lange 🕮 Rast. Abends den Graben am ExerzierplatzLKrotoschin!Exerzierplatz besetzt. Der Hauptmann kommt, friert, wird ungeduldig. Wir sprechen über die morgige „Besichtigung“. Endlich kommt GollaPGolla, Leutnant lautlos heran und stürmt.

IV / 1916 745 Abmarsch zum großen ExerzierplatzLKrotoschin!Exerzierplatz. Ich nehme den mittleren Zug, um dem HauptmannPFröhlich, Hauptmann zu soufflieren, komme aber nicht dazu. Er hat keine blasse Ahnung von Kommandos. Der Major und StollePStolle, Soldat kommen. Es gibt viel Blödsinn. Hinterher zum Exerzieren. Heimmarsch mit Gesang. Nach dem Essen mit Leutnant TauberPTauber, Leutnant im ParkLKrotoschin!Park spazieren, faules Verdauungsgespräch ohne Inhalt. Ins Café ScholzLKrotoschin!Café Scholz, dort auch unser HauptmannPFröhlich, Hauptmann. Abends gerechnet, Primzahlgeschichte, bis 1h! Abends Abends 8hmit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert telefoniert; sie kann morgen nicht, auch nächsten Samstag und Sonntag nicht. Ob ich mal in der Woche kann?

1Lateinisch wörtlich „ohne links“, Bezug unklar. Ausgeschlafen. Sorgenvoller Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann über ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap usw.26Vgl. Anna an Rudolf Carnap, 31. III. 1916 (RC 025‑15‑03). Brief von LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman mit Abzügen meines Films. Geschrieben. Auf MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Sorgenbrief ausführlich geantwortet.27Rudolf an Anna Carnap, 2. IV. 1916 (RC 025‑09‑46). An ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben. AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann Telegramm: ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap in HamburgLHamburg! Abends um 11h noch MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Brief zur PostLKrotoschin!Post gebracht.

Früh: ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Telegramm aus HamburgLHamburg. 7h nach den SchinderbergenLSchinderbergen hinter ZdunyLZduny. Der Hauptmann fährt mit der Bahn, deshalb geritten, sobald wir außerhalb KrotoschinsLKrotoschin waren. Dort geschanzt. Zurück auch etwas geritten, dann versucht GollaPGolla, Leutnant. Nachmittags Turnen. Warm. 298

Exerzieren auf kleinem Platz. Nachmittags ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Briefe alle gelesen. Geschrieben. Abends ½ 10 Kompanie Revier revidiert (habe Wochendienst).

5h das Wecken der Kompanie revidiert. Exerzieren auf kleinem Platz. 12h Vereidigung. Mittags ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Brief. ½ 8 Bierabend; 12h Kompanie revidiert. 🕮

7h Offiziersunterricht. 8h Abmarsch zur Vorpostenaufstellung; mein Zug bei den Schießständen. Die Unteroffiere erzählen mir nachher, der Hauptmann habe meine Aufstellung „vorzüglich“ genannt. Mittags Ortsdienst, Wache aufziehen. 230 Schießen. 10h abends Schlachthofwache und Posten revidiert.

11h nach GolinaLGolina;OGolina DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert an der Bahn, gebe ihr FidusmappePFidus (geb. Hugo Höppner), 1868-1948, dt. Maler.28Vgl. TB 11. III. und 19. IV. 1916. Von JenaLJena, LeipzigLLeipzig und NaumburgLNaumburg erzählt. Warum sie nicht nach Hause schreibt. Nachmittags spazieren gefahren. Abends 9h nach PosenLPosen.OPosen [Poznań]

11hMG-Hauptmann WandreiPWandrei, Hauptmann gesprochen. Hat gerade Anforderung für MG-Zugführer, telefoniert Zug mein Kommen, klappt aber leider nicht. Nochmaliges Gesuch von KrotoschinLKrotoschin, MG-Formation ist mit Versetzung einverstanden. Bekleidungsamt, Mantel. Nachmittags SchlesePSchlese, Soldat besucht, Stiefel probiert, passen nicht. In der Stadt gebummelt, Einkäufe. Abends Theater „Der Gatte des Fräuleins“. Ich sitze zufällig neben SchäferPSchäfer, Leutnant und seiner Frau.

10h Abfahrt.OKrotoschin [Krotoszyn] Im Weißen AdlerLKrotoschin!Hotel Weißer Adler neues, großes helles Zimmer nach Osten (KircheLKrotoschin!Kirche). Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, BeckerPBecker, Fritz. Geschrieben, an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap; Mathematik. Gelesen (LagerlöfPLagerlöf, Selma, 1858-1940, schwed. Schriftstellerin, Kejsarn av PortugallienBLagerlöf, Selma!1914@Kejsarn av Portugallien, Stockholm, 1914).29Siehe LL .

Vormittags Schulschießen; auch selbst geschossen, wie auch voriges Mal mit gutem Erfolg, freut mich vor den Unteroffizieren. Rundbrief, nichts Besonderes. Zum Major, wegen MG-Sache. Es wird nochmal ein Gesuch gemacht. Nachmittags gelesen (AbbePAbbe, Ernst Carl, 1840-1905, dt. Physiker und Sozialreformer30Möglicherweise ein Text von Ernst Abbe. Vgl. LL .). Abends Abschiedsfeier für Leutnant ReimannPReimann, Soldat. Hauptmann FröhlichPFröhlich, Hauptmann ziemlich angeheitert. 🕮

Vormittags Exerzieren auf kleinem Platz. 1. Zug, 2. und 3. Teil und GollaPGolla, Leutnant; auch der Hauptmann kommt. Nach dem Essen ReimannPReimann, Soldat zur Bahn gebracht. Gelesen. Mathematik. 299

7 Offiziersunterricht; Vorpostenübung an der Straße nach KoschiminLKoschimin. Es regnet dauernd, der Hauptmann kommt gar nicht raus. Langer Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, darin JuttasPLietz, Jutta, 1888–1975, verh. mit Hermann Lietz, Tochter von Georg und Bertha von Petersenn Brief. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann schickt ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Karte an AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. Fritz von BaußnernsPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger Verlobungsanzeige (!). Mathematik. Abends im KasinoLKrotoschin!Kasino Bierabend, bei der Krotoschiner Nationalhymne spiele ich mit. Morgen muss man Osterurlaub einreichen. Ich entschließe mich schnell: HamburgLHamburg.

Früh Urlaub nach HamburgLHamburg eingereicht. Alleine mit der Kompanie auf dem kleinen Platz, es regnet. Nachmittags Mathematik. Geschrieben, an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, dass ich nach HamburgLHamburg kommen will und DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert (ob sie mich besuchen will).

6h Abmarsch zur Bataillonsübung bei ZdunyLZduny, SchinderbergeLSchinderberge. Hauptmann FröhlichPFröhlich, Hauptmann führt die Kompanie, Leutnant BohmPBohm, Leutnant unsere verbündete Kompanie. Scharfe Kritik des Majors über den Hauptmann. Nachmittags Mathematik. Geschrieben.

7 Unterricht. 8 – 10 kleiner Exerzierplatz. Mittags nach Tisch mit JustPJust, Soldat Dame, Mühle, Wolf und Schaf gespielt. Nachmittags Mathematik.

Endlich mal ausgeschlafen, von DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert keine Nachricht. Ortsdienst, ½ 1 Wache aufziehen. ½ 3 nach Tisch finde ich zu Hause DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert; ihr Eilbrief ist verloren gegangen. Plötzlich steht sie strahlend in der Tür, mit dem Rosenhut. Es regnet, und wir bleiben den ganzen Nachmittag zu Hause. Sie erzählt, dass ihr VetterPCzapski, Fritz, 1892-1980, Vetter von Dorothea Gabert31Fritz Czapski. in den VogesenLVogesen einen MG-Leutnant brauchen kann; morgen will ich an ihn schreiben. Über das Problem der jüdischen Abstammung, und deren Einfluss auf deneOriginal dieden. 🕮fEs folgen hier eineinhalb Seiten mit Leseliste und ein leeres Blatt. Die Leseliste entspricht den Einträgen bis . Menschen; vorurteilslos und offen. Die Frauen auf anderen Gütern; selten Interesse für die Landwirtschaft oder sonstiges; jetzt im Krieg etwas besser. Die Nahrungsmittel­gesetze‚32Kriegsbedingte Rationierungen infolge wachsender Knappheit von Lebensmitteln. Kartoffeln usw. KrotoschinLKrotoschin, KinoLKrotoschin!Kino, TheaterLKrotoschin!Theater in PosenLPosen, Offiziere. Über den Sinn äußerer Formen, z. B. der Ehrenbezeugungen. ½ 9 fährt sie wieder weg. Schlachthofwache revidiert.

8 – 10 Schießen. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf CarnapB über mein Kommen nach HamburgLHamburg. 12h Be­sprechung beim Major. Ich erfahre, dass ich zum IR 154, MGK, komme; zwischen VerdunLVerdun und MihielLMihiel. Osterurlaub hin. Ich fahre Freitag. Bekom­300me morgen Urlaub nach PosenLPosen. An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann geschrieben, an DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert. An ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap telegrafiert, auch geschrieben.

11h nach PosenLPosen.OPosen [Poznań] BekleidungsamtLPosen!Bekleidungsamt: Tschako; Einkäufe, auch Bücher (StielerPStieler, Karl, 1842-1885, dt. Dichter, GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter).33Vgl. LL , . Abends geschrieben.

Telegramm von DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert: „Komm’ bitte nicht.“ Um 1h in GolinaLGolinaOGolina steht sie an der Bahn „Aussteigen!“Also doch. Etwas hinaus. Neues Pferd, Treibhaus, Brunnenbohrung. – Über das Lesen alter Briefe; z. B. Herausgabe von BrügmannsPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV Briefen;34Zur Kultur der Erinnerung an Karl Brügmann vgl. Werner, „Jugend im Feuer“. Vgl. auch das Konvolut Karl Brügmann, Briefe 1911 – 14 an Trude Müller, Typoskript, (RC 81‑49‑01). Eine gedruckte Edition dieser Briefe ist offensichtlich nicht erschienen. Allerdings wurden einige weitere Briefe von Karl Brügmann veröffentlicht in Sera in Memoriam.JB eigene alte Briefe, Widmung in Büchern. In ObraLObra ist einzige Schwester der Tante, klein verwachsen, Malerin. Zum Kaffee kommt Besuch, eine Frau und 2 Töchter; ich rede nicht, DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert auch nicht. Morgen wird der ganze Kreis erfahren, DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert sei verlobt.35Dorothea Czapski heiratete 1917 Erich Gabert. In die FidusmappePFidus (geb. Hugo Höppner), 1868-1948, dt. Maler geschrieben; „Zur Erinnerung an Soldatenbesuche in ObraLObra und einen Zivilbesuch in KrotoschinLKrotoschin.“ Bilder von Fritz CzPCzapski, Fritz, 1892-1980, Vetter von Dorothea Gabert aus den VogesenLVogesen gesehen, dabei Oberleutnant von RandowPRandow, von, Oberleutnant, den ich aus SchmiedebergLSchmiedeberg kenne; der jetzt Bataillonführer, CzPCzapski, Fritz, 1892-1980, Vetter von Dorothea Gabert MGK-Führer. Schade, dass nichts draus geworden ist, dorthin zu kommen. Eiliges Essen in aller Ruhe. Mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert zur Bahn gefahren; scharfer Trab. Wir haben noch Zeit, sind sehr heiter. 🕮Abschied. Weg. In KrotoschinLKrotoschinOKrotoschin [Krotoszyn] Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und noch einer, nachdem sie mein Telegramm hat; Paket von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann.

Gepackt. Beim Major gemeldet und Papiere geholt, Fahrschein über LeipzigLLeipzig umschreiben lassen. Schreckliches Durcheinander im Zimmer bei der Packerei. An GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert telegrafiert. Mittags Abschied von allen (Major lässt einen Oberleutnant DegenPDegen, Oberleutnant grüßen, JustPJust, Soldat einen Leutnant KarkePKarke, Leutnant; DanzPDanz, Leutnant alle Herren des Füsilierbataillons von Grenadiere 6). Habe unendliche Sachen nach JenaLJena zu schicken; in KrotoschinLKrotoschin kein Wäschesack zu finden; packe also große Kiste. Schreckliche Packerei; 7h fertig. Abends MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Abschiedsbrief mit GroßvatersPDörpfeld, Friedrich Wilhelm, 1824-1893, dt. Pädagoge, Vater von Anna Carnap Psalmen; noch an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geschrieben.36Rudolf an Anna Carnap, 28. IV. 1916 (RC 25‑01‑39).301

6hfort von KrotoschinLKrotoschin. Über LissaLLissa, GörlitzLGörlitz, DresdenLDresden; 6h LeipzigLLeipzig.OLeipzig Ob GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert an RothesPRothes, Familie von Karl und Elisabeth Rothe telegrafiert hat? Niemand an der Bahn. Zu SchülersPSchüler, Herr. Der freundliche alte Herr SchülerPSchüler, Herr. GabertsPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert Zimmer. RothesPRothes, Familie von Karl und Elisabeth Rothe angerufen, niemand antwortet. Hingegangen, das Haus ist zu. Bei Herrn SchülerPSchüler, Herr zu Abend gegessen; er zeigt mir Fotografien von allen „Leipzigern“, Erinnerungen an sie früher und aus der Soldatenzeit, die Geschichte desSparkassenbuches. BrügmannsPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV Bild aus DortmundLDortmund. – Er will für Essen undZimmer nichts nehmen. Oben noch etwas gelesen; das Cello steht ver­lockend da.

7h von LeipzigLLeipzig. NaumburgLNaumburg, WeimarLWeimar, EisenachLEisenach, FrankfurtLFrankfurt.OFrankfurt Gespräche des Leipziger Freimaurers mit der Erfurter Dame über seinen Idealismus und die vielen gegenteiligen Erfahrungen. Ziemlich unwohl, Kopfschmerzen; schlimmes Umsteigen in FrankfurtLFrankfurt🕮 Ich schwitze, schlafe etwas (verschlafe leider den RheinLRhein!), es geht etwas besser. Dauert aber bis in die Nacht. 7hMetzLMetz:OMetz Ins Hotel, früh zu Bett. Die Stadt macht freundlichen Eindruck mit dem vielen Grünen.

½ 9 aus MetzLMetz. Häufiger Aufenthalt. An Soldatengräbern von 1870 vorbei. Die Gegend erfreulich hügelig. ConflansLConflans. ChambleyLChambley. Umgestiegen in die Militärbahn. Diese geht nur bis Vigneulles-WaldLVigneulles-Wald. Finde dort zufällig Wagen bis VigneullesLVigneulles.OVigneulles-lès-Hattonchâtel Ans Regiment telefoniert. Im Offizierserfrischungsraum etwas gegessen. Geschrieben. Nochmal telefoniert. Der Wagen hat mich nicht gefunden. Abends zu Fuß rüber. Vorher noch einem Oberstabsarzt Gruß an Doktor UlmerPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer aufgetragen; der gute Seppl ist hier ganz nah im Wald in einem Lazarett. ½ 9 in ThillotLThillot.OThillot37Die kleine Gemeinde Thillot liegt etwa fünf Kilometer nordwestlich von Vigneulles-lès-Hattonchâtel und 25 Kilometer südöstlich von Verdun.MGK, ins OffiziersquartierLThillot!Offiziersquartier, gewaschen, unten gegessen. Zur „Probierstube“. Dort sitzen alle Offiziere, und wir sind noch gemütlich beisammen bis ½ 1. Wir erzählen von verschiedenen Kriegsschauplätzen, von den Stellungen hier, frühere Divisionschefs usw. Mein Gepäck noch nicht da. Auf Bettstelle unter Mänteln usw. geschlafen.

Ausgeschlafen. 12h mit Leutnant Baech (?)PPaech, Adolf, †1917, Leutnant38Vermutlich Leutnant Paech. hinaufgeritten, herrlichstes Wetter; Waldlager, RegimentshausLThillot!Regimentshaus. Major nicht da; Telefonat angemeldet. Wieder hinunter. Werde morgen Abend in Stellung gehen; hoffentlich sind dann die Sachen da. Nachmittags Briefe der Mann­302schaften durchgesehen.39Als Leutnant oblag Carnap die Zensur der Korrespondenz der ihm zugeteilten Mannschaft. Durchweg schlechtes Deutsch und Orthografie; manche sehr komisch; Liebeserklärung, leise Eifersucht, auch gröber usw. Mit 2 Kameraden 🕮 etwas spazieren. Meine erste Post: Karte von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. Abends wieder in der Probierstube; Karten gespielt.

Mittags an Oberleutnant BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant telefoniert, dass mein Gepäck noch nicht da. Werde darauf warten. Leutnant PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant geht an meiner Stelle hinauf. Wieder Briefe zensiert. Etwas gelesen. Abends Probierstube, auch Karten gespielt.

Lang’ geschlafen. Die Franzosen schießen auf ThillotLThillot; für ein paar Minuten verschwinden wir im „Heldenkeller“.40Vielleicht ironisch für behelfsmäßigen Unterstand. Die Leutnants SeidelPSeidel, Leutnant und HeidrichPHeidrich, Soldat sind von oben gekommen und erzählen vom Wechsel der Stellung. Mittags erzählt SeidelPSeidel, Leutnant von dem Vorgehen gegen ParisLParis und dem Rückzug; sein MGA-Führer war MerkatzPMerkatz, Friedrich von, 1876-1949, Oberst. Nachmittags gelesen, geschrieben. Gebadet. Das Gepäck kommt. Morgen gehe ich also in Stellung. Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, von ihrem Geburtstag in HamburgLHamburg. Langen Brief an LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz geschrieben, Sachen für morgen zurechtgemacht.

½ 6 mit der Feldküche weggeritten. Es wird ein wundervoller Tag. Hinauf, dann links und hinüber auf die Grande TranchéeLGrande Tranchée.41Die Tranchée de Calonne, eine Landstraße die Hattonschâtel mit Verdun verbindet. Nach etwa einer Stunde fängt die französische Artillerie an, auf die TranchéeLGrande Tranchée vor uns zu schießen. Wir müssen halten, wie auch die anderen Wagen neben uns. Ich reite mit dem Pferd etwas seitwärts in den Wald. Endlich wird’s mir zu lang; ich will mit dem Burschen durch den Wald zu Fuß gehen; doch soll der Wald bald zu dicht werden. Wir warten also ab. Schließlich hört’s auf. Als wir ein gutes Stück weiter sind, fängt’s wieder an, ziemlich nah’ bei uns. Wir beeilen uns, auf unseren Seitenweg von der TranchéeLGrande Tranchée wegzukommen. Ich freue mich, dass ich dabei so vergnügt und munter bleibe. Die Infanteristen auf der Straße sausen immer gleich, wenn’s los geht, in Graben, Wald oder Unterstände oder was da ist. Endlich am Halteplatz. Leutnant PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant dort, und alle Essenholer. Post und Essen wi wird lange verteilt. Währenddessen mal wieder Artillerieschüsse und alles duckt sich in einen nahen kleinen Graben. Dann nimmt der Bursche (ZabierskiPZabierski, Rudolf Carnaps „Bursche“) meinen Rucksack auf seinen Tornister 🕮 und wir gehen in die Stellung. Die Herren haben mir von dem primitiven Unterstand erzählt, ein neu­303er soll gebaut werden. Ich bin aber angenehm überrascht. Er ist gut gemauert, sauber, Decke betoniert; genügt wohl auch gegen Artilleriefeuer. Tisch, 2 Stühle, Lagerstatt mit Strohsack, offen. Hinterausgang zur „Veranda“; daran Leiterchen ins Freie. Mein Unterstand in einem kleinen Tal, kann von den Franzosen nicht eingesehen werden; also nur Artillerie zu fürchten. Deshalb kann man hier ruhig herausgehen. Gegenüber der Unterstand meines rechten Flügelgewehrs. Der Gefreite holt mich, nachdem er Kaffee getrunken hat, ab und wir gehen durch meinen ganzen Abschnitt (West) kilometerlang. Dann noch ein Gewehr in der Winterstellung. Mehrere französische Gewehre. Wir werden recht warm auf dem langen Weg. 11h zurück. Da hat mein BurschePZabierski, Rudolf Carnaps „Bursche“ schon das Mittagessen fertig. Es kommen aber gerade Leu Oberleutnant BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant (Kompanieführer) und Leutnant HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich (Abschnitt Nord). BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant zeigt mir auf der Karte noch 5 Gewehre hinten in der Winterstellung, die der Zugführer West einmal während der 5 Tage revidieren soll; außerdem soll ich das Fliegergewehr rechts von mir beaufsichtigen. Nach dem Essen etwas hingelegt. Dann auf die Veranda gesetzt. 1h. Herrliche warme Sonne. Geschrieben. Gelesen (LönsPLöns, Hermann, 1866-1914, dt. Schriftsteller Rosen­gartenBLöns, Hermann!1911@Der kleine Rosengarten, Jena, 1911).42Siehe LL . Rings der zerschossene Wald. Darin singen noch die Vögel und der Kuckuck ruft, obwohl immer, mit kleiner Unterbrechung, Artilleriefeuer, näher oder ferner; nur selten ein Infanterieschuss. Auch mal MG (auf Flieger). Großer blauer Himmel, weiße Wolken, warmer Wind. Es ist ganz herrlich, die Granaten stören nicht im Geringsten, sind auch meist weiter weg. Ich lese die LönsliederBLöns, Hermann!1911@Der kleine Rosengarten, Jena, 1911 mit Genuss, möchte sie am liebsten singen; jedes einzelne will gesungen sein. Ich denke an 🕮 Mignon‚43Vgl. oben, S. , Fußnote . und weiß nicht, wen ich damit meine; ob ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, oder MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, oder das kleine Kind mit dem hellroten Kranz in der Beethovenstraße, von dem ich geträumt habe (ich glaube nicht, dass das ein erotisches Bild war). Kaffee getrunken. An AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert geschrieben. Fliegergewehr besehen. Abends viel französische Flieger, daneben die Schrapnellwölkchen, bleiben weit ab, die Flieger machen oft plötzliche Wendungen um auszuweichen. Das MG oben schießt auch; natürlich alles ohne Erfolg. Früh schlafen gegangen; nachts doch noch ziemlich kühl. Zuweilen schießt die Artillerie noch.

6h auf, die Sonne ist noch nicht da. Leutnant HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich abgeholt, durch seine Stellung gegangen, bis nah an die TranchéeLGrande Tranchée; ein Labyrinth, er verläuft sich oft. Oberleutnant BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant und der Regimentsadjutant begegnen uns. Zuhause MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Brief und die Zeitung. Die beiden Herren 304 kommen hier noch mal vorbei. Wir werden am 1. V. abgelöst, bis 5h soll die Ablösung erfolgt sein. Ich bekomme Fernsprecher in den Unterstand, auch Leutnant HertwigPHertwig. Geschrieben. Wieder herrlicher blauer Himmel. Nachmittags geschrieben, Fliegerbeschießung gerechnet. Spät nachmittags durch meine Stellung, und beim Abschnittskommandanten gemeldet. Geschrieben, gerechnet. Schöner, stiller Abend; auch einige Flieger, mit dem Entfernungsmesser angemessen aber nicht beschossen. Abends Öfchen geheizt. Das wird hübsch warm. Aber bis 11h üble Zahnschmerzen, und noch mal früh um 4.

Als der Bursche zum Essenholen weg ist, bin ich wieder eingeschlafen, da kommt plötzlich der Major durch; ich kann nicht mal aufspringen, da ich Rock und Schuhe ausgezogen habe. Dann mit dem Gefreiten BeimerPBeimer, Soldat durch die Winterstellung, noch über die TranchéeLGrande Tranchée hinüber, bis ganz rechts zum Stützpunkt 34. Von da schöne Aussicht auf die rechte Hügelreihe, auch die Combres-HöheLCombres-Höhe. Dahinter verschwindet 🕮 die Ebene im Dunst. AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann Brief (mit Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap). Zeitung gelesen, geschrieben. Abends HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich im Unterstand besucht; zusammen zurück zum Flieger-MG und den lebhaften Fliegerverkehr beobachtet. Beim Bataillonsarzt Pyramidon und Morphium geholt.

Mit Gefreitem BeimerPBeimer, Soldat ins FriedenstalLFriedenstal, will mich dem Major vorstellen, der ist aber hinunter nach NeustriegauLNeustriegau. Oberleutnant RaedschPRaedsch, Oberleutnant, schöne BarackeLFriedenstal!Baracke, aber nicht bombensicher. Durch meinen Abschnitt. Novellen von Richard VossPVoss, Richard, 1851-1918, dt. SchriftstellerBVoss, Richard!Die Insel der schönen Menschen und andere Geschichten, Stuttgart, 1914 gelesen.44Voss, Die Insel der schönen Menschen und andere Geschichten. Siehe LL . Nachmittags kommt HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich; wir gehen durchs Drahtverhau und hinauf zum UP. Der will uns beinahe verhaften. Französische Stellung von dort nicht zu sehen; Wald dazwischen. Abends früh zu Bett; Uhr auf neue Sommerzeit gestellt.45Am 30. IV. 1916 erfolgte in Deutschland erstmals die Umstellung auf Sommerzeit, die auch 1917 und 1918 vorgenommen wurde. Höre nachts vom Bett aus im Fernsprecher den Tagesbericht durchsagen.

V / 1916 5h Leutnant SeidelPSeidel, Leutnant kommt als Ablösung. Mit HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich ins FriedenstalLFriedenstal. Dort unsere Pferde; Leut Lotte ziemlich faul und stolprig. Über DommartinLDommartin (= Mäusedorf), LongeauteichLLongeauteich, LongeaufermeLLongeauferme nach ThillotLThillot. Gebadet. Nachmittags Saint MauriceLSaint Maurice zum Zahnarzt. Die Regimentskapelle spielt uns zum Kaffee, Mignonouvertüre, Hoffmanns Erzählungen, BoccheriniPBoccherini, Luigi, 1743-1805, ital. Komponist Menuett; 2 Schüsse, die Kapelle verschwindet im KellerLSaint Maurice!Keller, wir blei­305ben sitzen. Es setzt starker Regen ein. Abends an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben, gelesen. Die anderen sind zur Bowle.

Holzfällkommando oben im sonnigen Buchwald; Paquet gelesen.46Vermutlich Paquet, Der Sendling. Siehe LL . Nachmittags ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Brief aus SchwanebergLSchwaneberg, von der Großmutter47Hier vermutlich die Mutter von Heinrich Schöndube. erzählt. Abends mit Oberleutnant BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant, RuscheweyhPRuscheweyh, Soldat, HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich, PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant spazieren; ThillotLThillot wird beschossen, wir flüchten in den neuen MGK-Stollen.

306

15Tagebuch [6] 3. V. 1916 – 19. IX. 1916 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

\V – IX 1916. 6.\

Tagebuch

🕮 V / 1916OThillot Nachmittags Zahnarzt, in Saint MauriceLSaint Maurice sous les Côtes Leutnant ReimannPReimann, Soldat getroffen, kleiner lustiger Kerl aus KrotoschinLKrotoschin. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap langer Brief aus SchwanebergLSchwaneberg; erzählt aus dem schweren Leben ihrer Großmutter, und der Jugend des VatersPSchöndube, Heinrich, 1861–1927, dt.-mexik. Maschinenimporteur und Großgrundbesitzer in Mexiko, heiratete 1891 Luisa Kebe Quevedo, Vater von Elisabeth Carnap. Abends an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben.

Geschrieben. Nachmittags Leutnant von PoserPPoser, von, Leutnant und Unteroffizier StefaniPStefani, Unteroffizier hier (Ulanen von der Francheville FermeLFrancheville Ferme). Abends Bierabend mit den Unteroffizieren in der Kompanielaube; dazu Zither und Mandolinenmusik.

An Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld geschrieben (über NernstPNernst, Walther, 1864-1941, dt. Physiker und Chemiker).1Carnap an Wilhelm Dörpfeld, 5. V. 1916 (RC 025‑09‑33). Gelesen. Nachmittags Zahnarzt. Brief von FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap aus WiesneckLWiesneck. Abends bis 11h gemauschelt, bei unten beim Schein des Kerzenleuchters; Disput mit HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich, ob mathematische Wahrscheinlichkeit auf Glücksspiel anwendbar.

Früh um 6 in den Heldenkeller gesprungen. Auf der CoteLCote Trommelfeuer. Die amerikanische Note gelesen und besprochen;2Bezieht sich wohl auf den vom Deutschen Kaiserreich am 4. V. 1916 verabschiedeten Sussex Pledge, der das Ziel verfolgte, die USA von einem Kriegseintritt abzuhalten.HIST die Beziehungen werden wohl nicht abgebrochen werden; nun liegt’s an WilsonPWilson, Woodrow, 1856-1924, am. Politiker, ob er energisch gegen EnglandLEngland vorgehen wird. Mittags mehrere Gewitter. Nachmittags an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena geschrieben: Treffen für 15. verabredet. Sachen für den Schützengraben zusammengekramt.

1h aufgestanden. 2h Abmarsch. Reite mit der Kompanie. HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich und SchmidtPSchmidt, Soldat holen uns bald ein. [Sch.]aIm Folgenden notiert Carnap regelmäßig, ob er sich im Schützengraben [Sch.] oder im Quartier in Thillot [Th.] befindet. Gespräch über die viele Muße zum Lesen. Die beiden schlagen z. B. Literaturgeschichte vor. Spreche mit HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich über Kater MurrBHoffmann, E.T.A.!1820@Lebensansichten des Katers Murr, 2. Bde., Berlin, 1820/1822;3Hoffmann, Kater Murr. Siehe LL . mehrere alte Bücher, BjørnsonPBjørnson, Bjørnstjerne, 1832-1910, norweg. Schriftsteller und IbsenPIbsen, Henrik, 1828-1906, norweg. Schriftsteller. 5h abgelöst. Mit SeidelPSeidel, Leutnant noch gesessen; von den Arbeiten bei den Gewehren. Über Leutnant PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant (Zahnbehandlung). Etwas ausgeruht. Gerechnet. 11h Mittagessen. Gerechnet, gelesen. Etwas geschlafen. 5h mit BeimerPBeimer, Soldat durch die 307 Stellung, es regnet leise. Bei Gewehr 🕮bAuf der Rückseite dieses Blattes befinden sich großflächig durchgestrichene Notizen zur Chronologie von Carnaps Kriegsdienst sowie Angaben über Geburtstage von Bekannten Carnaps. Beides wird hier nicht wiedergegeben.29 (linker Flügel, Unteroffizier KieferPKiefer, Unteroffizier) mehrere Einschläge ganz dicht, von heute Nachmittag. Der Beton­stand ist zu gut zu bemerken. Geschrieben. Gemütlich im geheizten Unterstand; jetzt sind die Wände mit Brettern verschlagen.

 –  Ziemlich kühl, zweimal geheizt. Anfangs viel gerechnet; MerkatzPMerkatz, Friedrich von, 1876-1949, Oberst;4Vielleicht Merkatz, Das neue MG Schießverfahren nach den Kriegserfahrungen. Vgl. LL  Kater MurrBHoffmann, E.T.A.!1820@Lebensansichten des Katers Murr, 2. Bde., Berlin, 1820/1822, dann LagerlöfPLagerlöf, Selma, 1858-1940, schwed. SchriftstellerinBLagerlöf, Selma!1914@Kejsarn av Portugallien, Stockholm, 1914.5Lagerlöf, Kejsarn av Portugallien. Siehe LL .

Auch mal Beschießung des HirschgrabensLHirschgraben; Granate in die Buche oberhalb des Gewehrunterstands. Gewöhnlich abends durch die Stellung; einmal wird gerade die Stelle, wo wir gehen, heftig befeuert; wir kriechen in ein Loch; fast nach jedem Schuss fliegen Brocken vor unserer Luke. Der Bursche schläft beim Gewehr; abends gewöhnlich Feuer; liege oft noch wach. Der gemütliche Unterstand im Flackerlicht des Feuers; draußen schwirrt’s und kracht’s. Unendlich behaglich. Oft ertönt spät mit lauter Stimme im Fernsprecher der Tagesbericht.

Diesmal wenig geschrieben. Die letzten Tage wärmer, kann wieder oben sitzen.

Früh abgelöst. Viel Post unten, Brief von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena;

[Th.LThillot] Nachmittags noch 2 große Pakete von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann.

Morgens reiten wir zusammen zur Vorstellung der „Priesterwerfer“6Granatenwerfer. nach AvillersLAvillers.

7 – 9 nach BenoitLBenoitOSaint-Benoît en Woëvre geritten. Unterwegs nach Seppl UlmerPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer gefragt; ist auf Urlaub in NürnbergLNürnberg. Treffe FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena. Pferd ins Schloss BenoitLBenoit!Schloss gebracht. Nach XammesLXammesOXammes gegangen. FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena berichtet von ihrem Leben, den Interessen der Offiziere (Bier usw.); wie es in Batterie zugeht (betr. Sorgfalt und Fleiß beim Schießen). Wir fahren mit den beiden Hauptleuten hinauf ins Waldlager. Dann zu Fuß in die Stellung. Wir essen in FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Unterstand (schlemmerhaft). In die Batterie 🕮\Mai 16.\ gegangen. Habe geschossen, alle \(K_2\) und \(K_1\). Gefechtsstand mit Fernsprecherzentrale. Auf der 308 Höhe vorne Beobachtungsstand mit 2 schweren Fernrohren. Leider trüb, es regnet heftig. Vizewachmeister KunzPKunz, Vizewachtmeister getroffen, aus meinem Depot in NaumburgLNaumburg (gleicht HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar etwas). Im Unterstand mit HoffmannPHoffmann, Soldat und dem alten CäsarPCäsar, Soldat. Nachmittags Kaffee beim Hauptmann. Dann hinunter. Über NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen, RohPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh, HeidrichPHeidrich, Ernst, 1880–1914, dt. Kunsthistoriker.7Franz Roh hatte bei dem im November 1914 gefallenen Kunsthistoriker Ernst Heidrich studiert. Vgl. Flitner, Erinnerungen, 126. FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena bringt mich im Wagen bis BenoitLBenoit; ich reite dann zurück über WoelLWoel. Die Sonne kommt noch hervor, schöner Heimritt.OThillot Zu Hause Briefe von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises (mit Kranz).

Vormittags 9 – 12 Aufsicht beim Schulschießen. Wieder warmes Wetter. Abends mit dem zahnkranken HeidrichPHeidrich, Soldat zu Hause geblieben, die anderen gehen zur Probierstube.8Weinlokal. An ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben.

9 – 10 Exerzieren. Nachmittags 2 – 4 sitzen wir am Berg in der Laube und zensieren die Kompaniepost. Warmer Sonnenschein. Später mit HeidrichPHeidrich, Soldat das hübsche Holzhaus der Intendantur besehen. Wir zeigen es auch RaedschPRaedsch, Oberleutnant, er ist aber nicht sehr dafür. Geburtstagsbrief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, und die MexikobilderLMexiko. – Montagnachmittag sind die Franzosen nach tüchtiger Artillerievorbereitung in ein Stück des Grabens der 7ten (links von uns) eingedrungen, mit Handgranaten wieder hinausgeworfen haben sie Gefangene gemacht. Abends gehen wir nach BillyLBilly sous les Côtes ins Kino.

Ausgeschlafen. Nachmittags Zahnarzt in Saint MauriceLSaint Maurice sous les Côtes. Briefe von MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises und EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. An ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap weiter. Abends einige Aufnahmen von unserem Quartier gemacht.

3h mit HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich und SchmidtPSchmidt, Soldat in Stellung geritten (auf Ella). Vollmond, herrliche Nacht.

[Sch.] Unten der stille Ort und die Ebene. Dann der Wald und darin die Nebelschleier. 🕮 SeidelPSeidel, Leutnant ist unzufrieden, dass wir später kommen als die Leute. Verfehle in der Stellung Oberleutnant RaedschPRaedsch, Oberleutnant. Nachmittags zu ihm. Flankierende Stellung für Gewehr 14 besprochen. Er stellt mich dem Major vor. BeimerPBeimer, Soldat die Stelle des Flankierungsstandes gezeigt. Wird heut’ Abend anfangen (mit 4 Infanteristen). Die Posten sollen wieder nur nachts stehen, wo kein das Gewehr im Unterstand (bei uns überall im Unterstand). Abends an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben, draußen gesessen, war sehr warmer Tag. Nachts 1h Feuerüberfall auf HirschgrabenLHirschgraben. 309

Früh durch die Stellung, Major getroffen. Neuen Flankierungsstand für Gewehr 14 gesehen, wird heut’ abend fertig stimmt nicht. Warmer Tag. Draußen gesessen. LagerlöfPLagerlöf, Selma, 1858-1940, schwed. SchriftstellerinBLagerlöf, Selma!1914@Kejsarn av Portugallien, Stockholm, 1914 zu Ende gelesen. LisisPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner Geburtstagsbrief.

Morgens durch die Stellung. Brief von LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap (mit Bildern aus WiesneckLWiesneck). BrentanoPBrentano, Clemens, 1878-1842, dt. Schriftsteller zu Ende gelesen.9Vielleicht Brentano, Gockel, Hinkel und Gackeleia. Vgl. LL .

Nachmittags 4h; in der Vauxecke geht’s wieder los, Gewehr 14 alarmbereit (für den neuen Flankierungsstand). Ich sitze beim Abschnittskommandaten, Hauptmann KuntzePKuntze, Hauptmann, dabei auch der Adjutant Leutnant ReichelPReichel, Leutnant und 2 andere Leutnants. Erzähle von den KarpatenLKarpaten und SchmiedebergLSchmiedeberg, einer von den Leutnants ist aus SchmiedebergLSchmiedeberg und wäre gern bei beim SB. 615 Alarmbereitschaft aufgehoben. Abends 10 wieder Alarmbereitschaft für Gewehr 14; ein Befehlsempfänger für mich sitzt beim Abschnitt. Doch nachts ruhig.

Morgens durch den Abschnitt, nur auf den Graben 7 wird geschossen. HolitscherPHolitscher, Arthur, 1869-1941, ungar.-dt. Schriftsteller, AmerikaBHolitscher, Arthur!1912@Amerika. Heute und Morgen, Berlin, 1912, gelesen.10Holitscher, Das amerikanische Gesicht. Siehe LL .Abends Nachmittags sehr heftiges Feuer auf Graben 7. Detonation einer schweren Mine. 7h abends zum Gewehr 14, mit Gewehrführer zum Abschnittskommandanten. Dann das Gewehr zum Weber-Stützpunkt gebracht, Leutnant DännePDänne, Leutnant; Infanteri­sten helfen Patronen schleppen, 4200. Mit Leutnant DännePDänne, Leutnant Stand ausgesucht, vor dem Drahthindernis. Zurück zum Abschnitt. Ein englischer Doppeldecker wird hinuntergeschossen; großes Glück, da er sonst alle die Bewegungen in den Gräben beobachten würde. Der Hauptmann ist zeitweise im Druck, schickt mehrfach den 🕮 Adjutanten weg, geht einmal kurz sogar selbst, ich sitze für ihn am Fernsprecher. Ein Kompanieführer bittet um die Karte, um die BayernkaserneLBayernkaserne zu finden. Hauptmann kann die Karte nicht entbehren, ich biete mich an und gehe hin, um nach den Andeutungen des Hauptmanns zu führen. Dort schon RaedschPRaedsch, Oberleutnant. Es wird durchgesagt: Erhöhte Gasbereitschaft, es droht Gasangriff am LouvemontLLouvemont. Schicke deshalb BeimerPBeimer, Soldat zum Gewehr zurück in den HirschgrabenLHirschgraben, der schickt mir anderen Befehlsempfänger. Später legt der Hauptmann sich schlafen. Das Bataillon aus NeustriegauLNeustriegau ist schon unterwegs, Kompanien besetzen Kabelgraben und Graben vor dem FriedenstalLFriedenstal usw. 1230 Gasbereitschaft aufgehoben. Reservekompanie zurück. Ich gehe nach Hause. 3h ruft der Adjutant an: Das Gewehr 14 ist wieder am alten Platz (in Wahrheit ist’s dort erst 4h). 310

Bis 8 geschlafen. Durch die Stellung gegangen. Gewehr 13 hat kaum Feuer bekommen gestern.

GarthesPGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe Brief. Morgens trübe, mittags kommt die Sonne. Ruhig.

Morgens kommt der Major, ich noch ohne Schuhe. Will Fragt nach dem neuen Stollen hier. Dann durch die Stellung. Dann zum Abschnittskommandanten Hauptmann MathesiusPMathesius, Georg, †1916, Hauptmann; bespricht mit mir 2 neue Stände für Gewehr 12 (in V 13‚11Bezeichnung für einen Stand im Schützengraben, die auch unten auftaucht („V 17“ usw.). flankierend nach W und O). Nachmittags gelesen (Julius Cäsar)BShakespeare, William!Julius Cäsar12Shakespeare, Julius Cäsar. Siehe LL .an AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann geschrieben. Kräftige Hagelschauer, Gewitter, Regen. Draußen gesessen, StielersPStieler, Karl, 1842-1885, dt. Dichter WinterididyllBStieler, Karl!Winteridyll, Stuttgart, 1885 gelesen.

[Th.LThillot] Früh abgelöst. Fr. 26 Der junge Offiziersstellvertreter GurltPGurlt, Leutnant, Abiturient, treibt zum Spaß Mathematik und liest WundtPWundt, Wilhelm, 1832-1920, dt. Psychologe und Philosoph. Zuweilen mathematische Dispute.

Abends nach BillyLBilly sous les Côtes ins Kino. Regnerisch, abends klarer; über Feuerwerk der Lichtkugeln, Mündungsfeuer, Scheinwerfer usw. Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap mit Bildern (badende Kinder usw.). 🕮

Oberleutnant RaedschPRaedsch, Oberleutnant fährt auf Urlaub (und Gaskursus) und Leutnant SeidelPSeidel, Leutnant lässt sich morgen durch mich oben ablösen. Nachmittags 3 große Pakete: JenaLJena, Bergneustadt und BuchenbachLBuchenbach WiesneckLWiesneck.

[Sch.] ½ 3 mit Pferdebursche hinaufgeritten. Pünktlich vor 5h bei Gewehr 14. Mit SeidelPSeidel, Leutnant die neuen Stände in V 17 besehen. Ich soll nicht 8, sondern nur 2 Tage oben bleiben; das lohnt sich ja kaum. Gehe durch die Stellung. MessersPMesser, August, 1867-1937, dt. Philosoph Freideutsche JugendBMesser, August!Die freideutsche Jugendbewegung, Langensalza, 1915 gelesen;13Messer, Die freideutsche Jugendbewegung. Siehe LL . etwas Mathematik (FermatPFermat, Pierre de, 1601-1665, fr. Mathematiker). An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geschrieben.

Morgens durch die Stellung, auf dem Abschnitt Leutnant GotznerPGotzner, Leutnant besucht. GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter Heft der Maler-Zeitschrift14Vielleicht Kaemmerer und Horn, „Aufsätze über die Farbenlehre“. Vgl. LL . gelesen: Farbenlehre GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter – NewtonPNewton, Issac, 1643–1727, brit. Physiker; viel physikalischer Unsinn.15Vgl. zu den im Folgenden mehrfach erwähnten physikalischen Diskussionen den Eintrag zum 6. VII. 1916.

V / 1916 –  VI / 1916 [Th.LThillot] Unten mit SeidelPSeidel, Leutnant, PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant, später auch BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant und HeidrichPHeidrich, Soldat. Einmal abends nach BillyLBilly sous les Côtes ins Kino. Keinmal in die Weinstube. Täglich Dienst, aber wenig. Sonntags Gottesdienst. Systematik 311 der Farbenlehre geschrieben; Integral eines Spektrumsabschnitts errechnet. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Bücherpaket. Van Zantens Glückliche ZeitBBruun, Laurids!1915@Van Zantens glückliche Zeit, Berlin, 1915 gelesen.16Bruun, Van Zantens glückliche Zeit. Siehe LL . Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap über ihren Plan, nach in JenaLJena Kursus vom Roten Kreuz mitzumachen. Hoffentlich kann ich nächstes Mal FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und UlmerPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer treffen.

[Sch.] 2h Kompanie abmarschieren lassen. ¾ 3 mit SeidelPSeidel, Leutnant und PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant hinaufgeritten. Zum ersten Mal in Abschnitt Nord. Niedriger Unterstand; Ratten. Fast dauernd Regen. Sehr großer Abschnitt, aber auch interessant, häufig Blick auf die französische Stellung. Olympischer FrühlingBSpitteler, Carl!1910@Olympischer Frühling, 2 Bde., Jena, 1910 gelesen.17Spitteler, Olympischer Frühling. Siehe LL , . Nachmittags an AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann geschrieben; ausführlich über das Erotische (van ZantenBBruun, Laurids!1915@Van Zantens glückliche Zeit, Berlin, 1915; unsere Familientradition).

 –  Regnerisch, Olympischer FrühlingBSpitteler, Carl!1910@Olympischer Frühling, 2 Bde., Jena, 1910 gelesen; an AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann fertig geschrieben.

NewtonsPNewton, Issac, 1643–1727, brit. Physiker OptikBNewton, Isaac!Optik, Leipzig, 1898 gelesen‚18Siehe LL . an GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert geschrieben (GoethesPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter FarbenlehreBGoethe, Johann Wolfgang von!1810@Zur Farbenlehre, 2 Bde., Tübingen, 1810; Literatur). 🕮\Juni 1916.\

Heut’ und vorgestern Nachmittag SeidelPSeidel, Leutnant im HirschgrabenLHirschgraben besucht. Während wir uns unten zuweilen zankten (einmal sehr scharf), kommen wir hier gut miteinander aus. Er erzählt gern und viel, dass ich kaum loskomme. Beim Durchgang durch die 19. Stellung Oberstleutnant von JordanPJordan, von, Oberstleutnant getroffen, Kommandeur der 19er Will bessere Maskierung der MG‑Stände. Wird nachts besorgt.

Regnet in Strömen. Finde endlich die Meldung der MG auf dem Tisch liegen, und melde dem IR 19 telefonisch die erfolgte Verbesserung der Maskierung. Ein Buch von TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte! GrimbergPGrimberg, Carl, 1875-1941, schwed. Historiker, Svenska folkets underbara ödenBGrimberg, Carl!Svenska folkets underbara öden. I. Forntiden och medeltiden, Stockholm, 1913.19Siehe LL . Viel drin gelesen; Gründung des Russischen Reichs auf die schwedischen K „Rodskarler“ zurückzuführen (vergl. RohrbachPRohrbach, Paul, 1869-1956, balt.-dt. Schriftsteller); Wikingerfahrten; IslandLIsland; Runen.20Vermutlich Anspielung auf Paul Rohrbach. Vgl. LL .

[Th.LThillot] Abgelöst. Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann; sie schreibt, dass ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap später in JenaLJena ankommen kann; hat sie eingeladen.

312

Seppl UlmerPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer besucht. Im Regen zu Fuß hin. FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hat sich leider durch das schlechte Wetter abhalten lassen. Von ElmauLElmauIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau erzählt‚21Vgl. Fußnote , S. . auch Bilder. Schulpläne. Griechische Tragödie, WilamowitzPWilamowitz-Moellendorff, Ulrich von, 1848-1931, dt. klass. Philologe.22Blüher, Ulrich von Wilamowitz und der deutsche Geist. Siehe LL . Laboratorium von Doktor Lorentz‚cBezug unklar. Statt Lorentz könnte auch Lorenz gelesen werden. Münchner Freiländer.IMünchner Freiländer23Münchner Gruppe um den Esperantisten und Lebensreformer Theophil Christen, der ein Anhänger von Silvio Gesells Freiwirtschaftslehre war. Vgl. Linse, Die Kommune der deutschen Jugendbewegung, 27 ff. In dessen geräumiger Stube. An MüllerPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg zusammen geschrieben.

7h Exerzieren auf der Höhe zwischen ThillotLThillot und Saint MauriceLSaint Maurice sous les Côtes. Abends ins Kino nach BillyLBilly sous les Côtes. Komme jetzt mit SeidelPSeidel, Leutnant gut aus; PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant sehr phlegmatisch. Ich habe das große Zimmer für mich, und kann ungestört lesen und schreiben. Schreibe sehr wenig Briefe. Mehrmals zum Zahnarzt. 🕮

[Sch.] Früh abgelöst. Zum Abschnitt Nord jetzt nur noch 4 Gewehre (5 – 8). Die 4 anderen (SchneidergrabenLSchneidergraben usw.) unterstehen jetzt der MGK 19.

TassoBGoethe, Johann Wolfgang von!1790@Torquato Tasso, Leipzig, 1790 gelesen.24Siehe LL .

 –  Newton IIBNewton, Isaac!Optik, Leipzig, 1898, ØrstedtPÖrsted@Ørsted, Hans Christian, 1777-1851, dänischer Physiker, LagerlöfPLagerlöf, Selma, 1858-1940, schwed. Schriftstellerin LiljekronBLagerlöf, Selma!1911@Liljecronas hem, Stockholm, 1911 gelesen.25Vgl. LL , und . AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann schreibt über Van ZantenBBruun, Laurids!1915@Van Zantens glückliche Zeit, Berlin, 1915. An Geheimrat WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena geschrieben. Schönes Wetter. Am 20. bei SeidelPSeidel, Leutnant mit PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant Kaffee getrunken (meine frühere Veranda), dann in seiner Stellung (Abschnitt West) fotografiert.

Ihm geholfen, Stollen ausmessen; durch die ganze Stellung spaziert.

 –  [Th.LThillot] Starkes Gefühl der Leere. 25. Abends Brief an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap; am 26. doch mitgeschickt. ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap MorgensternbücherPMorgenstern, Christian, 1871–1914, dt. Dichter fassen mich nicht;26Vgl. LL , , . Bücher an sie zurückgeschickt. Ihr Tagebuch aus MexikoLMexiko lese ich mit großem Interesse.27Siehe (ES). FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena ist Leutnant, kann nicht kommen. Ich aus militärischen Gründen auch nicht hin (hinterher zeigt sich, dass es nicht so dringlich war). Fange ZenneckBZenneck, Jonathan!Lehrbuch der drahtlosen Telegraphie, Stuttgart, 1916 an.28Vermutlich Zenneck, Lehrbuch der drahtlosen Telegraphie. Siehe LL .313

VI / 1916 –  VII / 1916 [Sch.] Abgelöst. Winterstellung; kleiner Abschnitt, wenig zu tun, man kann immer oben gehen; ungestört. Lese BlühersPBlüher, Hans, 1888-1955, dt. SchriftstellerWVIWandervogel als erotisches PhänomenBBlüher, Hans!1912@1912@Die deutsche Wandervogelbewegung als erotisches Phänomen, Berlin, 1912.29Blüher, Die deutsche Wandervogelbewegung als erotisches Phänomen. Siehe LL . SpittelersPSpitteler, Carl, 1845-1924, schweiz. Dichter Olympischer FrühlingBSpitteler, Carl!1910@Olympischer Frühling, 2 Bde., Jena, 1910 zu Ende; jetzt geht mir eigentlich erst seine volle Schönheit auf; die Gestalten Hermann, Apoll, Herakles.

VII / 1916 Nachmittags zum HirschgrabenLHirschgraben (Weg: Hoher GrabenLHoher Graben, Schlucht, Drahthindernis (!)), mit SeidelPSeidel, Leutnant den Abschnitt besprochen.

Übernehme Abschnitt West, da SeidelPSeidel, Leutnant auf Urlaub fährt. Regen.

[Th.LThillot] Mit HeidrichPHeidrich, Soldat allein, später auch RaedschPRaedsch, Oberleutnant. Einmal alle zusammen nach Saint MauriceLSaint Maurice sous les Côtes, Musenstall (Cabaret). Meist abends mit HeidrichPHeidrich, Soldat allein ausgegangen (BillyLBilly sous les Côtes – Kino‚ 🕮dEs folgt hier ein Blatt, auf dessen Vorderseite das Fragment einer Lektüreliste zu finden ist, die exakt den Einträgen bis der Leseliste entspricht.\Juli 1916.\ MauriceLSaint Maurice sous les Côtes – Kino, MauriceLSaint Maurice sous les Côtes – Musikabend). GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert schickt mir GoethesPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter FarbenlehreBGoethe, Johann Wolfgang von!1810@Zur Farbenlehre, 2 Bde., Tübingen, 1810; an ihn und FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena geschrieben, 9 Thesen über Reduktion bei Bewegungsvorgängen.30Siehe Carnap an Flitner, 8. VII. 1916 (RC 115‑03‑14) sowie „Zur Frage der Reduktion in der Physik. 9 Thesen (zur Abgrenzung und Richtungsbestimmung der Diskussion)“ (RC 115‑03‑70) und die Einleitung, S. .BIO Max GeißlersPGeißler, Max, 1868-1945, dt. Schriftsteller Jockele und die Mädchen, Roman aus dem heutigen WeimarBGeißler, Max!1916@Jockele und die Mädchen, Weimar, 1916;31Siehe LL . Gedanken über den eigenen Weg und das Ziel, über das eigene Wesen „und die Mädchen“; Erinnerung an unsere „Weimarer Zeit“ und die Orte, EttersbergLEttersberg, TiefurtLTiefurt, BelvedereLWeimar!Belvedere. An dieLeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman schreibt, dass sie, Fritz von BaußnernPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger und andere jetzt regelmäßig zusammenkommen, mehrstimmig singen usw.; dass sie sich nicht mehr so zurückzieht. Also FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger in JenaLJena? Am 7.Am 6. kommt ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap nach JenaLJena, Lazarett NordschuleLJena!Nordschule. AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann noch dort. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann schreibt von ihr.

[Sch.] Abschnitt West. GoethesPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter FarbenlehreBGoethe, Johann Wolfgang von!1810@Zur Farbenlehre, 2 Bde., Tübingen, 1810 gelesen und mit Randbemerkungen versehen. Auch LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman schickt mir eine Farbenlehre. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann schreibt, dass HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg gefallen.

 –  [Th.LThillot] Zuerst HeidrichPHeidrich, Soldat unten, später RaedschPRaedsch, Oberleutnant. Der neue Leutnant SchubertPSchubert, Leutnant. Wenig ausgegangen. Schönes Wetter. Ein Pferde­appell, ein Gasmaskenappell und Stinkraum.32Raum zur Funktionsüberprüfung von Gasmasken. Mehrmals abends wird Retzo­wichsPRetzowich, Soldat Geburtstag durch Saufen gefeiert, ich geh’ nicht mit. Am 19. Kam­314mermusikabend in NeustriegauLNeustriegau vor dem Major von PlatenPPlaten, von, Major. Ich fahre mit HeidrichPHeidrich, Soldat hin. Schönes Programm, BeethovenPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist, HaydnPHaydn, Joseph, 1732–1809, öst. Komponist. BossPBoss spielt selbst die 1. Violine. Unglaubliches Benehmen der Offiziere; noch ganz nüchtern plaudern sie dermaßen, dass man von Musik kaum Genuss haben kann. An FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena geschrieben, hierüber und über HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg. Wir wollen uns bei der Besprechung der Hochschulkurse in ConflansLConflansIHochschulkurse für studierende Heeresangehörige, Conflans, 1916 treffen, am 29.33„Hochschulkurse für studierende Heeresangehörige“, vom 13. November bis 10. Dezember 1916 in Conflans, Jarny und Labry, an denen auch Herman Nohl teilnahm. Vgl. Thys, Ein Landsturmmann im Himmel 134 sowie Carnap an Flitner, 20. VII. 1916 (RC 115‑03‑15). Ich gehe deshalb schon am 23. in Stellung. ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Bilder kommen; sehr verschieden. AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann schreibt von dem schönen Abend, als LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman, Fritz von BaußnernPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger usw. auf der LindenhöheLLindenhöhe waren. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap schreibt ausführlich und erfreulich von JenaLJena; sehr viel Arbeit‚ 🕮 schöner Kriegsberichtabend von StoyPStoy, Stephan, 1855-1930, dt. Historiker, Prof. in Jena.

 –  [Sch.] 5h hinaufgeritten und 7h SeidelPSeidel, Leutnant abgelöst; Abschnitt West. Mehrmals wird abends auf den HirschgrabenLHirschgraben geschossen. Auch sonst allerhand los. HeidrichPHeidrich, Soldat und SeidelPSeidel, Leutnant sollen vor dem Divisionär nicht gut Bescheid gewusst haben; hoffentlich besucht er mich nicht morgens zu früh.

Ich studiere weiter die FarbenlehreBGoethe, Johann Wolfgang von!1810@Zur Farbenlehre, 2 Bde., Tübingen, 1810 (historischer Teil); fange mit Vergnügen BruunsPBruun, Laurids, 1864-1935, dän. Schriftsteller „Vom Bosporus“BBruun, Laurids!1914@Vom Bosporus bis zu van Zantens Insel, Berlin, 1914 an. Am 23. überlege ich, ob ich mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap noch weiter korrespondieren soll; es fällt schwer und bleibt notwendig unlebendig und daher bedeutungslos. Doch setze ich es fort, um das 1. Wiedersehen unbefangener zu gestalten.

Am 26. Meldung zu Fliegern; ich gehe ins FriedenstalLFriedenstal und überlege mit RaedschPRaedsch, Oberleutnant; kaum Aussicht, zur Gebirgs-MGA zurückzukommen; ich gehöre nicht in den Schützengraben-Krieg, meine Fähigkeiten gehen nach anderer Richtung. RaedschPRaedsch, Oberleutnant versteht mich und will mich melden.

[Th.LThillot] Früh nach hinuntergeritten. Muss zum Arzt, wegen Fliegermeldung. Schleunigst mit SchubertPSchubert, Leutnant nach NeustriegauLNeustriegau geritten. Untersuchung. Dann in Hast gewaschen, umgezogen. 2 Stunden nach Mars la TourLMars la TourOMars la Tour mit Wagen gefahren; warme Sonne auf den Feldern, auf dem Straßenwall herrliche Blumen (Wiese, rote, gelbe und die blauen). Unterwegs MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Brief über ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap gelesen. Nach ConflansLConflans en Jarnisy gefahren. Dort FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena. 3 – 4 spazieren, über BlühersPBlüher, Hans, 1888-1955, dt. Schriftsteller WilamowitzBBlüher, Hans!1916@1916@Ulrich von Wilamowitz und der deutsche Geist 1871/1915, Berlin, 1916 und AntifeminismusBBlüher, Hans!1916@1916@Der bürgerliche und der geistige Antifeminismus, Berlin, 1916.34Siehe LL , . Vgl. Schoeps, „Sexualität, Erotik und Männerbund“.

4 – 7 Besprechung der HochschulkurseIHochschulkurse für studierende Heeresangehörige, Conflans, 1916. Ich sitze bei FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, bei der philo­sophisch-historischen Sektion. Dort auch WorringerPWorringer, von dem mir Flit­315nerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena schon erzählt hat, Professor WeyhePWeyhe, Hans, 1879-1955, dt. Philologe aus LeipzigLLeipzig (Artilleriegefreiter, richtige Muschiksgestalt35Bedeutung unklar.), ein Hauptmann (echter Philologe); abends sitzen wir noch zusammen. Da auch der Physiker SchulzPSchulz, Physiker vom Schallmesstrupp; wir besprechen die Methode dieses Trupps. Er liest vielleicht über Schwingungslehre, durch die ganze Physik; vielleicht kann ich ihm dabei assistieren. Abends spät nach ThiaucourtLThiaucourtOThiaucourt Regniéville gefahren. Zu FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Batterie gegangen. Wir sind 🕮\Aug. 16.\ müde und durstig. Essen in Hauptmanns Wohnzimmer zu Abend. FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena liest mir aus einem Brief von LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman vor.

Auf Hauptmanns Veranda gesessen; über Freideutsche Jugend.IFreideutsche Jugend Abgestürzten Flieger besehen. Batterie besucht, bei Leutnant ReissPReiss, Leutnant Kaffee getrunken. Wieder hinunter. Unterwegs von HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg, dem Mädchen, MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Meinung. Erotik im SeralebenISerakreis; BlüherPBlüher, Hans, 1888-1955, dt. Schriftsteller, hat er in Bezug auf uns Recht? Sind wir „Verschrobene MännerBündler?“Auch abends noch hierüber; auf den kahlen Hügel hinübergegangen. Über die sexuelle Enthaltsamkeit; mögliche Gründe. BlüherPBlüher, Hans, 1888-1955, dt. Schriftsteller bestreitet unser Recht, über Frauen zu urteilen. Inwieweit mit Recht? Über Frauentypen; DürersPDürer, Albrecht, 1471-1528, dt. Maler Madonna, KellersPKeller, Gottfried, 1819-1890, schweiz. Schriftsteller Judith.36Frauenfigur in Keller, Der grüne Heinrich, LL . Über das „polygame Moment“, nacheinander, gleichzeitig, auf dem Zimmer noch weitergesprochen. LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman. 2h zu Bett.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena begleitet mich im Wagen bis BenoitLBenoit. Über GoethesPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter FarbenlehreBGoethe, Johann Wolfgang von!1810@Zur Farbenlehre, 2 Bde., Tübingen, 1810, FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena stimmt meinen Thesen zu; glaubt: mehr Physikkenntnisse als Voraussetzung nötig. Von SchellingsPSchelling, Friedrich Wilhelm Joseph, 1775-1854, dt. Philosoph Naturansicht (Ins-Dasein-Treten des Absoluten), der Goethe’schenPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter verwandt.

VIII / 1916OThillot GoethesPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter FarbenlehreBGoethe, Johann Wolfgang von!1810@Zur Farbenlehre, 2 Bde., Tübingen, 1810 zu Ende durchgearbeitet, auch die „Sprüche in Prosa“BGoethe, Johann Wolfgang von!1908@Goethes Sprüche in Prosa: Maximen und Reflexionen, Leipzig, 1908. Von MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises Auszug aus MalotkisPMalotki, Hans von, 1890-1914, stud. in Jena Naturwiss., Mitglied des Serakreises Arbeit über GoethesPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter FarbenlehreBGoethe, Johann Wolfgang von!1810@Zur Farbenlehre, 2 Bde., Tübingen, 1810 bekommen.37Vermutlich ein unveröffentlichtes Manuskript von Hans von Malotki. Diesen sowie Gedenkblatt an HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena geschickt‚38Siehe Carnap an Flitner, 2. VIII. 1916 (RC 115‑03‑17). über Elfriede OertelPOertel, Elfriede, verlobt mit Heinz von Rohden geschrieben.

ZothPZoth, Oskar, 1864-1933, öst. Physiologe, MischfarbenBZoth, Oskar!Über die Natur der Mischfarben auf Grund der Undulationshypothese, Braunschweig, 1914 gelesen.39Zoth, Über die Natur der Mischfarben. Siehe LL .

[Sch.] Auf SeidelsPSeidel, Leutnant Wunsch schon heute hinauf. Hier oben ist’s angenehm kühler als unten. 🕮

An ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben, ohne ihren Brief abzuwarten. Von ihr sehr nette Aufnahmen (UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann) aus dem Jenaer GartenLJena!Garten. Frischer Bericht 316 (über FoersterPFoerster, Friedrich Wilhelm, 1869–1966, dt. Schriftsteller und Pazifist– NelsonPNelson, Leonard, 1882–1927, dt. Philosoph).40Zur Debatte um die Beurlaubung von Friedrich Wilhelm Förster wegen dessen Kritik der deutschen Kriegspolitik und Leonard Nelsons Kritik an der unpolitischen Haltung der Freideutschen Jugend vgl. Laqueur, Die deutsche Jugendbewegung, 111 sowie Werner, „Mit den blanken Waffen des Geistes“, 417 u. 423, Fiedler, Jugend im Krieg, 95 ff. und Wipf, Studentische Politik und Kulturreform, 242. MachsPMach, Ernst, 1838–1916, öst. Physiker und Philosoph populäre VorlesungenBMach, Ernst!1896@Populär-wissenschaftliche Vorlesungen, Leipzig, 1896 gelesen41Siehe LL . (Ökonomieprinzip, Erhaltung der Kraft (Wärme-Energie interessant!), Doppelknall).

Von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap ausführliche Briefe (6 freie Tage in JenaLJena, das Singen, FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger, LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman, WöllmisseLWöllmisse).

An MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises und FreyerPFreyer, Hans, 1887–1969, dt. Soziologe, verh. mit Käthe Freyer, Mitglied des Serakreises über Farbenlehre. BruunPBruun, Laurids, 1864-1935, dän. Schriftsteller, Vom BosporusBBruun, Laurids!1914@Vom Bosporus bis zu van Zantens Insel, Berlin, 1914, gelesen.42Siehe LL .

Nachts von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg geträumt.

Warme sonnige Tage. Oben um die Veranda lasse ich Schattenzweige stellen. Die sonnige Luft ist im Wald hier nie drückend. Lese bei BruunPBruun, Laurids, 1864-1935, dän. Schriftsteller von IndienLIndien.

An FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel geschrieben.

In der Stellung einmal Hauptmann MathesiusPMathesius, Georg, †1916, Hauptmann getroffen, macht bei allen Gewehren Gasalarm, geht ihm nicht schnell genug. Oberstleutnant kommt einmal bei mir im HirschgrabenLHirschgraben vorbei: Schlechte Führung der MGK (es sind Diebstähle vorgekommen).

9. Abends Befehl; Gewehr 12 und 14a nach 10 bez. 14; Gewehr 13 (BeimerPBeimer, Soldat) nach 22 C. Spät abends noch Umzug.

Bedeckter Himmel. Bearbeite Interferenz, Doppelknall.

[Th.LThillot] 5h abgelöst; mit PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant hinunter; unten HeidrichPHeidrich, Soldat und SchubertPSchubert, Leutnant.

Mit HeidrichPHeidrich, Soldat Urlaubsmöglichkeit besprochen. Darüber an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben.

Geht HeidrichPHeidrich, Soldat hinauf. Ich bin der Älteste unten. Schreibe Aufsatz über „Theorie des Doppelknalls“ mit Zeichnungen; will’s vielleicht FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena zum Geburtstag schicken. ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Bild (sitzend). 🕮\Aug. 16.\ Ich schreibe Briefe, längst geschuldete, auch an MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener. – Tagesdienst, Quartiere und Wache revidiert; neue Fliegerwache.

Mit PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant und SchubertPSchubert, Leutnant im Dienstanzug nach NeustriegauLNeustriegau, weil nicht bei den Beerdigungen.317

Tagesdienst, Abends revidiert.

„Doppelknall“ an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena geschickt.43Vgl. Carnap an Flitner, 20. VIII. 1916 (RC 115‑09‑18) und 29. VIII. 1916 (RC 115‑03‑19), das Manuskript zum „Doppelknall“ selbst ist nicht übrliefert. Von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap ausführlicher Brief, noch nichts vom Urlaub; auch Briefe von JuttaPLietz, Jutta, 1888–1975, verh. mit Hermann Lietz, Tochter von Georg und Bertha von Petersenn, GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen, AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, MädelePSchöndube, Octavia, 1908–1983, auch Mädele, Schwester von Elisabeth Carnap dabei; und Bilder vom Jenaer Haus. WittePWitte, Hans, 1881-1925, dt. Physiker und Lehrer, Raum und ZeitBWitte, Hans!Raum und Zeit im Lichte der neueren Physik, Braunschweig, 1914 (Relativitätstheorie) angefangen.44Siehe LL . Sonst wenig (Laurids’PBruun, Laurids, 1864-1935, dän. Schriftsteller BosporusBBruun, Laurids!1914@Vom Bosporus bis zu van Zantens Insel, Berlin, 1914 zu Ende, einiges im MachPMach, Ernst, 1838–1916, öst. Physiker und PhilosophBMach, Ernst!1896@Populär-wissenschaftliche Vorlesungen, Leipzig, 1896) gelesen diese Tage. Heute CrousazPCrousaz, von, Leutnant angekommen.

[Sch.] 5h abgelöst. Abschnitt West. HeidrichPHeidrich, Soldat kommt ganz kurz herein, glaubt mir damals alles übertragen zu haben. Marburger TagungBDieMarburger@Die Marburger Tagung der Freideutschen Jugend, Hamburg, 191445Siehe LL . und WittePWitte, Hans, 1881-1925, dt. Physiker und Lehrer (Raum und ZeitBWitte, Hans!Raum und Zeit im Lichte der neueren Physik, Braunschweig, 1914, Relativitätstheorie) gelesen.

„Der Kanzler“, BismarckPBismarck, Otto von, 1815–1898, dt. Politiker-BuchBKlein, Tim (Hrsg.)!Der Kanzler. Otto von Bismarck in seinen Briefen, Reden und Erinnerungen, sowie Berichten und Anekdoten seiner Zeit, Ebenhausen bei München, 1915, gelesen.46Klein, Der Kanzler. Siehe LL . Regen, ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Bild (großes) bekommen.

„Der Kanzler“BKlein, Tim (Hrsg.)!Der Kanzler. Otto von Bismarck in seinen Briefen, Reden und Erinnerungen, sowie Berichten und Anekdoten seiner Zeit, Ebenhausen bei München, 1915 zu Ende; ergreifend. Nachmittags Urlaub eingereicht, abends genehmigt, an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben.

An LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman geschrieben; an Pastor Le SeurPLe Seur, Paul, 1877-1963, dt. Geistlicher geantwortet.47Vgl. TB 5. III. 1916R.

ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Fotos aus SchwarzwaldLSchwarzwald und JenaLJena. Nachmittags WittePWitte, Hans, 1881-1925, dt. Physiker und LehrerBWitte, Hans!Raum und Zeit im Lichte der neueren Physik, Braunschweig, 1914 exzerpiert. Abends an EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises geschrieben.

FichtePFichte, Johann Gottlieb, 1762–1814, dt. Philosoph angefangen.48Fichte, Ein Evangelium der Freiheit. Siehe LL . Nachmittags aus WittePWitte, Hans, 1881-1925, dt. Physiker und LehrerBWitte, Hans!Raum und Zeit im Lichte der neueren Physik, Braunschweig, 1914Z I und Z II quantitativ bestimmt, abends R II.

[Th.LThillot] 5h abgelöst. Werd’ morgen schon fahren! Bücher und Wäsche gepackt. Ortsdienst.

12h nach VigneullesLVigneulles. Von MetzLMetz bis SaarbrückenLSaarbrückenOSaarbrücken mit FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Kamerad RiesPRies, Soldat zusammen gefahren.

6h in JenaLJena.OJena (Siehe besonderes Blatt.) 🕮eBevor das Tagebuch mit dem Eintrag zum 2. IX. im vorherigen Format auf dem hier üblichen liniierten Papier weiter geführt wird, erfolgt hier der Einschub eines doppelseitigen tabellarischen Tagebuchs auf unliniertem Papier für die Zeit vom 25. VIII. bis zum 1. IX. Siehe die folgenden Doppelseiten.\Sept. 16.\

Urlaub August – September 1916, JenaLJena. 318 🕮

Fr 25. VIII. 16 Sa 26 So 27
Ankunft: In JenaLJena GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap
6 mit zur Bahn.
Auf meinem Zimmer, bis MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann aufsteht.
Geschlafen.
Gebadet.
[Weg: Abhang, Wiese, links zur Horizontalen, oberhalb Ziegenhain kehrt, ebenso zurück.] [Gespräch: KliefothPKliefoth, Arzt, Arzt auf der Hinreise.] Bücher aufgeräumt.
Tante ElisabethPTrüper, Elisabeth, 1867-1956, auch Tante Elisabeth, verh. mit Johannes Trüper besucht uns vor ihrer Abreise, Kuchen für mich. FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger und KrougsPKroug, Wolfgang, 1890-1973, dt. Philosoph und Pädagoge, Mitgründer der Akademischen Vereinigung Marburg, Mitglied des Serakreises, Bruder von Egmont KrougPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug bleiben aus.
Mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap auf den Berg. Vorher: Kaffee bei TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper.
Bei BauersfriedeLBauersfriede gelegen; vom Schützengraben erzählt, den Offizieren, Kino usw., Karten gezeigt.
[Weg: Schlucht (unten TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper getroffen), rechts Zickzack, Hori­zontale nach rechts, hinauf zur Haeckel­höheLHaeckelhöhe, still dort gesessen, LeuchtenburgLLeuchtenburg gesehen. Über BauersfriedeLBauersfriede hinunter.] Noch Bücher geräumt? Auf den Berg
MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap bei mir;
FichtePFichte, Johann Gottlieb, 1762–1814, dt. Philosoph49Vgl. TB 22. VIII. 1916R. vorgelesen.
Mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Karpaten­bilderLKarpaten besehen.




Ebenso
Mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap: SeraISerakreis-Bilder besehen. (?)
Mutter und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap gedenken Chas Tante: TieckPTieck, Ludwig, 1773-1853, dt. Dichter, Des Lebens ÜberflussBTieck, Ludwig!Des Lebens Überfluß, 1838, Von SchenkendorfPSchenkendorf, Max von, 1783-1817, dt. Dichter, Kein schönrer Tod ist’s.50Volks- und Schlachtlied von Max von Schenkendorf.

319

Mo 28 Di 29
Mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zur Stadt. SteueramtLJena!Steueramt. Alleine ins InstitutIPhilosophisches Institut der Universität Jena. Nur WahlPWahl dort [Professor VollmerPVollmer, Karl, 1877-1918, dt. Physiker, Prof. in Jena war einige Wochen dort und flog auf den Kunitzer WiesenLKunitzer Wiesen; neuer Ton Variatur;51Kunitz ist ein Ort nördlich von Jena. GrösserPGrösser, Walter, 1892-1987, dt. Elektrotechniker längst eingezogen; PretzschPPretzsch, Reinhold, †1916, Assistent an der Universitätssternwarte Jena abgestürzt; WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena und VollmerPVollmer, Karl, 1877-1918, dt. Physiker, Prof. in Jena bei BerlinLBerlin]. Treffe ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap bei FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger; Bücher und Lieder. An FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena geschrieben (Physikbücher). [Weg: Schlucht, rechts Zickzack, Horizontale nach rechts; hinauf.] Oberhalb der HaeckelbankLHaeckelbank am Rande des Abhangs liest ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap HinzelmeierBStorm, Theodor!1915@Von Jenseit des Meeres und Hinzelmeier. Zwei Novellen, Berlin, 1915 vor.52Storm, Von Jenseit des Meeres und Hinzelmeier. Siehe LL . (Ob morgen Gracchius53Wohl sprichwörtlich für „Bruder“. FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises kommt?)
FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger und KrougsPKroug, Wolfgang, 1890-1973, dt. Philosoph und Pädagoge, Mitgründer der Akademischen Vereinigung Marburg, Mitglied des Serakreises, Bruder von Egmont KrougPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug da.
Lieder geübt. Beim Kaffee über FoersterPFoerster, Friedrich Wilhelm, 1869–1966, dt. Schriftsteller und Pazifist; EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug geht; mit WolfgangPKroug, Wolfgang, 1890-1973, dt. Philosoph und Pädagoge, Mitgründer der Akademischen Vereinigung Marburg, Mitglied des Serakreises, Bruder von Egmont Kroug gegen FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger für FoerstersPFoerster, Friedrich Wilhelm, 1869–1966, dt. Schriftsteller und Pazifist Konsequenz.54Zu Förster vgl. TB 4. VIII. 1916R. Auf den Berg. Mit WolfgangPKroug, Wolfgang, 1890-1973, dt. Philosoph und Pädagoge, Mitgründer der Akademischen Vereinigung Marburg, Mitglied des Serakreises, Bruder von Egmont Kroug über die FreideutschenIFreideutsche Jugend; zuweilen Schamgefühl, (Reformphilister oder Dogmatiker); Relativitätstheorie. Zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski. Habe LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner beglückwünscht. In der Laube. Nach dem Kaffee mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman oben gesessen. Über Bücher, FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger, das Singen usw. LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner kommt, sie besehen mexikanische Bilder. Mit beiden in der Laube gesessen. Mein Doppelknallgeschenk an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena.55Siehe den Eintrag zum 16. VIII. 1916. Sommerakademie-Plan am WalchenseeLWalchensee.
Cha liest mir BjørnsonPBjørnson, Bjørnstjerne, 1832-1910, norweg. Schriftsteller (Synnøve SolbakkenBBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne!1909@Synnøve Solbakken, Stockholm, 1909) vor.56Siehe LL . (Nicht zu Ende gelesen.) In MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Zimmer ihr und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap PeriklesredePPerikles, um 490–429 v.d.Z., gr. Politiker vorgelesen.57Gefallenenrede des Perikles aus Thukysides, Der Pelloponesische Krieg, 2, 35–46. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann unbefriedigt (Unsterblichkeit). HölderlinsPHölderlin, Friedrich, 1770-1843, dt. Dichter Gedicht.58Bezug unklar, vielleicht Hölderlins „Hymne an die Unsterblichkeit“.🕮

320

Mi 30 Do 31
[Horizontale nach rechts, am Weg zur HaeckelhöheLHaeckelhöhe unten gesessen (weil ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap müde); dann doch weiter an der Horizontalen nach rechts. Schließlich hinauf.] Bergastern für LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman gepflückt. Regen. Im blauen Zimmer. Ich ¼ Stunde hinauf. Entschließe mich endlich. Hinunter. Bruch. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann sieht uns sitzen. Ich lese den beiden MüllerPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller „Losung“BMüller, Johannes!1916@„Die Losung“, Grüne Blätter, 4. Heft 1916, 165-171 vor.59Helene Holzmann hatte an diesem Tag Geburtstag. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geht. Uns hat’s gestärkt. Ich gehe oben in MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Zimmer. Mit ihr gesprochen. Ihr sehr hart; erschrickt. Ob ich weiß, was ich zerstöre; mein Tod wäre nicht so schlimm. Erzählt von sich (Schwankung im Gefühl).
Nichts gegessen.
ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap holt die Brosche, die sie auf der Horizontalen liegen gelassen hat. Ich ruhe und lese dann etwas Relativitätstheorie (für KrougPKroug, Wolfgang, 1890-1973, dt. Philosoph und Pädagoge, Mitgründer der Akademischen Vereinigung Marburg, Mitglied des Serakreises, Bruder von Egmont Kroug).60Siehe LL . Mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap auf den Birnbaum. Aus GaienhofenIDeutsches Landerziehungsheim für Mädchen in GaienhofenLGaienhofen erzählt.MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann
6h KrougsPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang KrougPKroug, Wolfgang, 1890-1973, dt. Philosoph und Pädagoge, Mitgründer der Akademischen Vereinigung Marburg, Mitglied des Serakreises, Bruder von Egmont Kroug, FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger, LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman und LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner. Wir gratulieren LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman;61Vgl. TB 22. VIII. 1916R. wir sitzen unten in der Laube über dem Abhang. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zieht statt des gelb-weißen wieder das blaue an (auf meinen Wunsch).
Später kommen Hilde RußPRuß, Hilde, Naumburger WV, Mitglied des Serakreises, Else HörmannPHörmann, Else, 1890–1941, Schwester von Martha Hörmann, Frau PetitPPetit, Fräulein, Fräulein WolfPWolf, Fräulein, 2 Studentinnen. Gesungen, FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger dirigiert; Bachchoräle, 3-stimmige Lieder. EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug und ich Bass. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap singt schön, aber ungeschult. Abschied am Gartentor oben. Mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap LarssonPLarsson, Carl, 1853-1919, schwed. Maler62Larsson, Das Haus an der Sonne. Siehe LL . besehen. EvasPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises Schale Scherben, Schwedensachen besehen und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschenkt. ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Schublade, Bücher und Zeichnungen.

321

Fr 1. IX. Sa 2
ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben. Ich mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann im Esszimmer. Sie gegen den Bruch, will Entscheidung hinausschieben. Ich sehe nicht, wie das möglich ist. Sie erzählt von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann. Ich werfe ihr Unentschiedenheit vor, will Klarheit haben. Welches Glück ich von mir gewiesen habe; das sei gleich, man müsse nur recht handeln. Dass ich keine Fehler etwa bemerkt habe. 6 mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zur Bahn. In meinen Sachen gekramt. Mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann gesprochen und gegessen. Dass ich so bedrückt bin; ich nähme manches zu schwer, weil sie damals viel Sorge gehabt habe, wie die älteren Geschwister mich aufnehmen würden. Nur müsse ich mich allen anderen Einflüssen (sie meint LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman) fernhalten, das sei meine Pflicht; denn dadurch habe ich dies verschuldet. Zum 1. Mal im Leben abe habe ich ihr Kummer gemacht. Aber sie sei nun beruhigt, und ich solle mir keine Unruhe machen und fröhlich an mein Werk gehen. 12h fahre ich. 🕮
Ich sehe in den Sonnengarten hinaus, zögere. Sie fragt, was wir tun wollen. Auf ihr Zimmer. Ich gehe häufig auf und ab, schüttle die Starrheit von mir. Es wird heller zwischen uns. Warum sie mir keine Vorwürfe mache. Ob ich die neuen Bücher von ihr annehmen will. Ob sie wirklich denke, dass ich nichts mehr von ihr wissen will. Ich möchte gern sagen, dass nicht alles aus ist zwischen uns, nur dürfe sie sich dadurch nicht neue Hoffnungen machen. Die Erwartungen hätten mich gerade vorher schon immer gequält. Auf den Berg. Abwechselnd SolbakkenBBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne!1909@Synnøve Solbakken, Stockholm, 1909 gelesen. Disteln für AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann gepflückt. Sie will nicht zu JuttaPLietz, Jutta, 1888–1975, verh. mit Hermann Lietz, Tochter von Georg und Bertha von Petersenn, weil die jetzt nicht verstehen würden, warum es nicht ganz aus ist zwischen uns. Sonne; dann kühler; wir früh zusammen hinunter. Sie später „geschwisterlich“.
Abends mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann HarnacksPHarnack, Adolf von, 1851-1930, dt. Theologe RedeBHarnack, Adolf von!An der Schwelle des dritten Kriegsjahrs, Berlin, 1916 vorgelesen.63Harnack, An der Schwelle des dritten Kriegsjahres. Siehe LL . Vorher beide in Eile gepackt, uns vergnügt geholfen.

322

IX / 1916 12h von JenaLJena. In ObersteinLOberstein (hinter KreuznachLKreuznach)OOberstein übernachtet.

[ThLThillot.] Zug fährt nur bis BenoitLBenoit, ½ 5. Wagen kommt nicht. Bis VigneullesLVigneulles mit Kameraden gefahren, dann gelaufen.OThillot Brauche die Nacht noch nicht in Stellung.

Regen. ½ 8 Unterricht. Später instruiert uns RaedschPRaedsch, Oberleutnant am französi­schen Gewehr Kein Dienst. Viele Bücher sind gekommen. Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, von der Reise nach BergneustadtLBergneustadt. An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann kurz geschrieben.

½ 8 Unterricht. Später instruiert uns RaedschPRaedsch, Oberleutnant am französischen Gewehr (HeidrichPHeidrich, Soldat, PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant, SchubertPSchubert, Leutnant). Mein Koffer da. MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Eingemachtes noch heil. Quantentheorie gelesen‚64Vielleicht Valentiner, Grundlagen der Quantentheorie in elementarer Darstellung. Vgl. LL . abends: Freideutsche JugendIFreideutsche Jugend, Zeitschrift65Vgl. LL . (HodannsPHodann, Max, 1894-1946, dt. Arzt ArtikelBHodann, Max!„Jugend und Intellektualismus. Eine Auseinandersetzung mit dem Greifenbund“, Freideutsche Jugend 2, 1916, 85-91; GreifenbundIGreifenbund)66Vermutlich Hodann, „Jugend und Intellektualismus“. Nicht in LL. und HodannsPHodann, Max, 1894-1946, dt. Arzt „Schriften zur Jugend­bewegung“BHodann, Max (Hrsg.)!Schriften zur Jugendbewegung, 1916ff.67Siehe LL . Abends kommt RaedschPRaedsch, Oberleutnant aus NeustriegauLNeustriegau mit neuen Vermutungen. Regen.

Klarer Himmel. 9 – ½ 11 Exerzieren, 4 Offiziere. Vor- und nachmittags Brief an Pastor Le SeurPLe Seur, Paul, 1877-1963, dt. Geistlicher für MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann abgeschrieben.68Vgl. TB 5. III. 1916R sowie Carnap an seine Mutter, 7. IX. 1916 (RC 25‑01‑33). HodannsPHodann, Max, 1894-1946, dt. Arzt Schriften zur JugendbewegungBHodann, Max (Hrsg.)!Schriften zur Jugendbewegung, 1916ff gelesen. Abends 8h nach NeustriegauLNeustriegau, Regimentsbowle. Unterhalten mit Oberleutnant LeuschnerPLeuschner, Oberleutnant, SchubertPSchubert, Leutnant, BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant, PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant. 2h zu Bett.

½ 8 Unterricht. 9 Exerzieren, RaedschPRaedsch, Oberleutnant und 5 Zugführer! Es wird wohl nicht mehr lange dauern, wir packen. An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geschrieben69Rudolf an Anna Carnap, 7. IX. 1916 (RC 025‑01‑33). und Brief an und von Le SeurPLe Seur, Paul, 1877-1963, dt. Geistlicher, abends mit HeidrichPHeidrich, Soldat nach MauriceLSaint Maurice sous les Côtes, Kino.

9 Exerzieren. Nachmittags mit HeidrichPHeidrich, Soldat und SchubertPSchubert, Leutnant spazieren geritten. Gepackt. Morgen schon hinauf, damit die anderen auch packen können.

4h mit HeidrichPHeidrich, Soldat und CrousazPCrousaz, von, Leutnant in Stellung geritten. [Sch.] Winter­stellung. Geschlafen. Geschrieben. Freideutsche JugendIFreideutsche Jugend, Zeitschrift (August Sept.) gelesen; Ricarda HuchPHuch, Ricarda, 1864-1947, dt. DichterinBHuch, Ricarda!0@Lebenslauf des heiligen Wonnebald Pück, Leipzig, 1913 gelesen;70Huch, Lebenslauf des heiligen Wonnebald Pück. Siehe LL . mit Gewehrführern Ablösungsmaßnahmen besprochen. 323

[Hierzu siehe auch „Diensttagebuch“ im folgenden Notizbuch.]71Offenbar nicht erhalten. 🕮\Sept. 16.\

Spielmann, NordlandBWeber, Ernst (Hrsg.)!1907@Nordland, München, 1907 und GermanentumBWeber, Ernst (Hrsg.)!1906@Germanentum, München, 190672Siehe LL und . gelesen. BjørnsonPBjørnson, Bjørnstjerne, 1832-1910, norweg. Schriftsteller, Das Haus KurtBBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne!1904@Das Haus Kurt, Berlin, 190473Siehe LL . angefangen. Draußen gesessen und gestanden, gelesen; eintönig, unbequem, man kommt nicht zum Schreiben. Abends Nachricht von PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant (der für HeidrichPHeidrich, Soldat nach Nord gekommen ist), dass ich ihn morgen früh abzulösen habe.

5h nach HirschgrabenLHirschgraben und Abschnitt Nord. 9h kommt GurltPGurlt, Leutnant kurz, der die neuen Offiziere durchgeführt hat. Bringt Befehl: Die französischen Gewehre bleiben oben. Später auch HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich. Nachmittags Besuch von CrousazPCrousaz, von, Leutnant. Schöner, vertiefter und vermauerter Unterstand. Schreibe an BeckerPBecker, Fritz und BuchenauPBuchenau. Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann (mit feinem Brief von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, nach ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Besuch) und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann.74Vgl. Anna an Rudolf Carnap, 4. IX. 1916 (RC 025‑10‑05) und 7. IX. 1916 (RC 025‑10‑04) sowie Agnes Kaufmann an Anna Carnap, 4. IX. 1916 (RC 025‑10‑03) und Agnes Kaufmann an Rudolf Carnap, 8. IX. 1916 (RC 025‑10‑06). BjørnsonPBjørnson, Bjørnstjerne, 1832-1910, norweg. Schriftsteller, Haus KurtBBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne!1904@Das Haus Kurt, Berlin, 1904, gelesen.

Morgens den neuen Hauptmann durchgeführt (deutsche Gewehre). Wird wahrscheinlich 14. früh ablösen. Leutnant PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant zu den 6. Grenadieren nach MauriceLSaint Maurice sous les Côtes (für französische Gewehre). Nachmittags besucht michfOriginal mit. Leutnant von CrousazPCrousaz, von, Leutnant. Schönes Wetter. Nachmittags zum rechten Flügel .

LauePLaue, Max von, 1879–1960, dt. Physiker, RelativitätsprinzipBLaue, Max von!1913@Das Relativitätsprinzip, Braunschweig, 1913, gelesen.75Siehe LL .

Zeitweise Regen. Vormittags kommt CrousazPCrousaz, von, Leutnant; Abschnitt West ist abgelöst; er fürchtet, man lässt ihn mit den beiden deutschen Gewehren in der Winterstellung sitzen. Ich habe auch noch keinen Ablösungsbefehl, rechne aber auf morgen früh 5h. Nachmittags durch die Stellung.

BjørnsonPBjørnson, Bjørnstjerne, 1832-1910, norweg. SchriftstellerBBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne!1904@Das Haus Kurt, Berlin, 1904 zu Ende. Verschiedenes in LauePLaue, Max von, 1879–1960, dt. Physiker, RelativitätsprinzipBLaue, Max von!1913@Das Relativitätsprinzip, Braunschweig, 1913, gelesen; mehr das Physikalische, als das Mathematische. Leider macht er sich mit dem Logischen und dem Erkenntnistheoretischen sehr wenig Kopfzerbrechen. 324 🕮gAuf dem folgenden Blatt steht in der im Tagebuch gebräuchlichen schwarzen Tinte ein Eintrag, der zum 18. XI. 1916 verschoben wurde (siehe dort). Dieser Eintrag ist mit derselben blauen Tinte großflächig durchgestrichen, mit der die folgende spätere Einfügung niedergeschrieben wurde.

14.IX – 24. XI. 1916 7hDie im Kreis stehende Nummerierung stimmt mit der der folgenden Blätter überein, was darauf hindeutet, dass die Einträge vom 14. IX. bis zum 24. XI. 1916 für Carnap eine (inhaltliche) Einheit bilden. 🕮\Sept. 16.\

Tagebuch.

[Sch.] 12h Mitternacht, ein Unteroffizier kommt: Wir werden noch diese Nacht abgelöst. 2h kommt Befehl herüber von RaedschPRaedsch, Oberleutnant. 4h Abschnitt übergeben Regen. 5h mit CrousazPCrousaz, von, Leutnant nach ThillotLThillot [Th.]LThillot Etwas geschlafen, dann gepackt. 13 Heut’ nacht soll’s los gehen, wir bleiben im Westen. 130 Appell, Fahrzeuge nachgesehen. Gebadet. Gepackt, Bücherkoffer nach Hause geschickt. Der Himmel ist klar geworden. Brief von MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises: (über NohlsPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen und FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Urlaub, NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen will sich wieder mehr mit eigenen Gedanken befassen; BregazziPBregazzi, Werner, 1895-1974, Arzt, Mitglied des Serakreises wieder in den KarpatenLKarpaten! HinterlachPHinterlach, Kurt, †1915, Mitglied des Serakreises und der AV Jena interessiert sich für Farbenlehre). Abends alle zusammen in der Weinstube, gemütlich, Karten gespielt. 11 – 1 geschlafen.

Nachts 2 ½Abmarsch; mit Oberleutnant RaedschPRaedsch, Oberleutnant vorn geritten; wunderschöne Nacht, Vollmond. Lange Kolonne, die Leute sind in gehobener Stimmung, unternehmungslustig, froh aus der Eintönigkeit herauszukommen, und singen tüchtig. 6 ½ Mars la TourLMars la Tour. Verladen. Nur kurze Fahrt bis NouillonpontLNouillonpont;ONouillonpont Pferde und Fahrzeuge ausgeladen, die Tätigkeit erfreut alle. Nach RouvroisLRouvrois.ORouvrois sur Othain Durch die Stadt mit Musik, den Regimentschef gegrüßt, auf einer Wiese gelagert; Feldküche verteilt Essen. Wir warten, bis RaedschPRaedsch, Oberleutnant Quartiere gesucht hat. Endlich nachmittags in den Ort. Die Burschen bringen unsere Zimmer in Ordnung. Alleine in dem hellen, geräumigen Zimmer am Hof; RaedschPRaedsch, Oberleutnant für sich ein Zimmer; neben mir, an den Garten stoßend (von CrousazPCrousaz, von, Leutnant, HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich, GurltPGurlt, Leutnant, SchubertPSchubert, Leutnant). SeidelPSeidel, Leutnant und HeidrichPHeidrich, Soldat in einem anderen nahen Hause. (Wegen meiner Zahnschmerzen zum Arzt gegangen; Abwarten.)

Die Hoffnung auf den Osten geben wir auf. Wir erfuhren von der neuen Stellung und unserer Aufgabe dort inoffiziell. Vielleicht geht’s schon sehr bald los. BruunPBruun, Laurids, 1864-1935, dän. Schriftsteller, HeimwärtsBBruun, Laurids!1916@Heimwärts. Novellen, Berlin, 1916iOriginal Himmelwärts.76Siehe LL . gelesen.

Etwas geschrieben. Jetzt wieder herrliches Wetter draußen. Trotz einiger Müdigkeit (die beiden letzten 🕮 Nächte fast gar nicht geschlafen) gefestigte Stimmung: Es kommt etwas, wir werden handeln und erleben. 325

Regen. Offiziersunterricht. Im Gelände exerzieren. Appell vor dem Regimentskommandeur. BeckerPBecker, Fritz schreibt (kreuzt sich mit meinem Brief; war verwundet, jetzt SchmiedebergLSchmiedeberg). Nachmittags gelesen, an BeckerPBecker, Fritz geschrieben.

Offiziersunterricht (Hemmungen)77Ladehemmungen (beim Maschinengewehr)., draußen; kalt. Im Gelände Exerzieren.

½ 2 nach Constantin FermeLConstantin Ferme geritten. 2h Feldfliegerabteilung 44. 2h Fliegervortrag. Einige fliegen auch mit. Leider komme ich nicht mit dran. Leutnant LöwenhardtPLöwenhardt, Soldat ist als Beobachter dort, zeigt mir Apparate und fotografische Abteilung. Ich will nochmal hin später, um zu fliegen. 4h Vortrag eines Artillerieoffiziers (Zusammenwirken der beiden Waffen). Schönes Wetter, zurückgeritten. Abends noch Parade für morgen geübt. Großer Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann: Der alte vom 2.9., von dem sie schrieb („Kritik“), über meinen Le‑SeurPLe Seur, Paul, 1877-1963, dt. Geistlicher-Brief (11.9.) und der letzte Brief (12.9.) über unsere „Nottage“, Ursache und Folgerungen.78Anna Carnap an Carnap, 12. IX. 1916 (RC 25‑10‑02). Vgl. TB 11. IX. 1916R.

Abends sitzen wir alle zusammen im Zimmer der viere.

Regen. 8h unten, 9h Paradeaufstellung des Regiments vor Exerzieren. Von LochowPLochow, Ewald von, 1855-1942, dt. General, General der Infanterie, Kommandeur der Angriffsabteilung Ost. Dann Parademarsch in Gruppenkolonnen auf der Straße. Besprechung. Eindrucksvolle Persönlichkeit; harte Anforderungen, aber warmes Herz für die Truppe. Durchgeregnet nach Hause. Geheizt, umgezogen. An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap einen Brief geschrieben. Gelesen. Abends mit HeidrichPHeidrich, Soldat durchs Dorf gegangen.

Starker Regen. Vormittags (Gottesdienst fällt aus) gelesen. Nachmittags Unterricht (Hemmungen), statt Exerzieren (weil starker Regen) Ladegriffe, machen die anderen Offiziere. Fliegeranfrage, ich melde mich, auch SchubertPSchubert, Leutnant. Nordische Novellen79Vermutlich die von Carnap zu dieser Zeit gelesenen Novellen von Per Hallström. Vgl. LL und . gelesen; GöttsPGött, Emil, 1864-1908, dt. Schriftsteller Kalendergeschichten (Kammertür, Wallfahrt)80Siehe LL .. \(Fortsetzung siehe 9 Seiten weiter!)\jDie folgenden fünf Seiten enthalten hier nicht wiedergegebene Auszüge aus Briefen an Carnap.

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16Tagebuch [7] 20. IX. 1916 – 24. XI. 1916 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮14. IX. – 24. XI 19167aÜber diesem später in blauer Tinte hinzugefügten Text steht mit der hier im Tagebuch gebräuchlichen schwarzen Tinte folgender, von Carnap später mit blauer Tinte durchgestrichener Text: In Aussicht: MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann 24. X. heute das wöchentliche Apfelpaket sowie, in der Zeile darunter, AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, 26. X. ein Paket. 🕮\Sept. 16.\

(Tagebuch, Fortsetzung:)

IX / 1916ORouvrois sur Othain 8h mit RaedschPRaedsch, Oberleutnant und CrousazPCrousaz, von, Leutnant nach BeuveilleLBeuveille geritten; querfeldein, scharfes Tempo; die anderen Offiziere des Regiments sind schon im Auto fort. Dort Vorführungen des Sturmbataillons Rohr. Pioniersturmtrupps, in Stahlhelm. Handgranatenwerfen (gezielt), Vorspringen über Granattrichterfeld, Zerschneiden des Drahts. Granatenwerfer. Längssäuberung des Grabens durch tragbaren Flammenwerfer. Angriff auf MG-Nest in erobertem Graben (seitlich des Grabens im Trichterfeld und Wald vor). Vorführung eines Sturmes mit allen diesen Elementen durch eine Schlucht. Sofortiger Ausbau der genommenen Stellung. Durchs Gelände zurückgeritten; warmes Wetter.

Nachmittags Unterricht (Hemmungen); Exerzieren. FichtePFichte, Johann Gottlieb, 1762–1814, dt. Philosoph gelesen.1Vielleicht Fichte, Ein Evangelium der Freiheit. Vgl. LL . BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant kommt, unsere Fliegermeldung abgelehnt, weil MG-Offiziere nötig!

Unterricht (Schießlehre), Exerzieren südlich des Dorfes, 5 Züge unter RaedschPRaedsch, Oberleutnant, Exzellenz von LochowPLochow, Ewald von, 1855-1942, dt. General kommt und sieht zu. Es werden 2 Kompanien gebildet; 1) CrousazPCrousaz, von, Leutnant, HeidrichPHeidrich, Soldat, HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich, PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant (der noch nicht da ist), 2) SeidelPSeidel, Leutnant, Carnap, SchubertPSchubert, Leutnant, GurltPGurlt, Leutnant. Ich wäre lieber bei CrousazPCrousaz, von, Leutnant. Oberleutnant RaedschPRaedsch, Oberleutnant wird MGO beim Stei Stab. Trübes Wetter.

Nachmittags und abends FichtePFichte, Johann Gottlieb, 1762–1814, dt. Philosoph gelesen.

Exerzieren südlich des Dorfes, getrennt nach Kompanien. Wir unter SeidelPSeidel, Leutnant. Schönes Wetter. Morgen Umquartierung nach ArrancyLArrancy. Mittags LöwenhardtPLöwenhardt, Soldat antelefoniert, doch können wir heute nicht fliegen. Etwas Mathematik. FichtePFichte, Johann Gottlieb, 1762–1814, dt. Philosoph gelesen. Abends im Dunkeln mit Leutnant SeidelPSeidel, Leutnant und GurltPGurlt, Leutnant noch spazieren gegangen, die Allee auf Constantin FermeLConstantin Ferme zu. SeidelPSeidel, Leutnant spricht sich offen aus, sein naiver Gottesglaube; seine Bedenken: „Du sollst nicht töten“ und wir müssen jetzt töten, ist es nicht trotzdem Sünde. Ich versuche weise ihn auf 🕮 Gesinnungs- statt Gebotsethik hin.2Zu Carnaps frühen Überlegungen über Ethik vgl. Carus, „Werte beim frühen Carnap“. Dann seine Bedenken über die Sinnlosigkeit des Krieges. Könnte Gott dasselbe nicht 327 weniger schmerzlich durch eine Seuche erreichen. Ich versuche klarzumachen, dass der Sinn des Krieges nicht Verminderung der Menschenzahl ist, sondern naturnotwendiges Kräfteausmessen der sich ins Gehege kommenden wachsenden Völker. Und zwar sind wir das wachsende Volk, können nicht stehenbleiben, sondern müssen um uns greifen (Analogie: Baum; Industrieunternehmen). Die Mittel dieses Kampfes (im Gegensatz zu dem Kampf zweier Geschäftskonkurrenten) noch grausam. Vielleicht später mal zwischen den Staaten ähnlicher Rechtszustand, wie jetzt zwischen den Individuen. Entwicklungsstufe: Vereinigte Staaten von EuropaLEuropa; sehr große Schwierigkeiten, vielleicht zu überwinden in der gemeinsamen Gefährdung durch Ostasien.

7 ¼ mit Unteroffizier Ker KurigPKurig, Unteroffizier nach ArrancyLArrancy sur CrusneOArrancy sur Crusne geritten und Quartiere besehen und vor dem 3. Bataillon gerettet, das auch hinkommt. Die anderen Herren reiten zum Sturmbataillon, außer RaedschPRaedsch, Oberleutnant und CrousazPCrousaz, von, Leutnant. Diese kommen mit der Kompanie ½ 10. Unterbringen der Mannschaften, Pferde, Fahrzeuge; Offiziersquartiere verteilt. 1. Kompanie kommt oben ins SchlossLArrancy!Schloss, 2. unten BergstraßeLArrancy!Bergstraße und QuerstraßeLArrancy!Querstraße. In nettem Einzelhäuschen mit Garten BergstraßeLArrancy!Bergstraße 2 Einzelzimmer für SeidelPSeidel, Leutnant, Doppelzimmer nach Süden für mich und PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant (der erst am 28. kommen wird). Gemeinsame Schreibstube der beiden Kompanien im SchlossLArrancy!Schloss. Ich setze Dienst für morgen fest. SeidelPSeidel, Leutnant kommt, ist mit Dienst und Quartierverteilung einverstanden. Nachmittags Instand-Setzen der Mannschaftsquartiere, die Offizierszimmer sind hier ordentlich und möbliert. Regimentsbefehl: Morgen Sonntagsruhe. Schönes Wetter, Flieger kommen dicht über uns her. Ich bekomme 1. Zug zugeteilt‚ 🕮\Sept. 16\ 2 Gewehre (Unteroffizier HertPHert, Soldat und KieferPKiefer, Unteroffizier), liegen zusammen im Quartier QuerstraßeLArrancy!Querstraße 3. Nachmittags mit GurltPGurlt, Leutnant und SchubertPSchubert, Leutnant Erdbeerkompott geschlemmt. SeidelPSeidel, Leutnant räumt sein Zimmer als Esszimmer und zieht mit in meins. Ein Tisch wird gezimmert, und abends sitzen wir wieder alle zusammen um den Tisch, in unserem Hause, Zimmer zur Straße hin. Aber dunkel (in Rouvrois hatten wir elektrisches Licht).

ImAuf Regimentsbefehl Sonntagsruhe, dienstfrei. Vormittags mit CrousazPCrousaz, von, Leutnant zum Bau des Schießstandes hinausgegangen, auf die Hügel, alte Gräber, Schlachtgelände von 1914, schöne Gegend. HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich und SchubertPSchubert, Leutnant finden wir noch in den Betten. Essen denen die Erdbeeren auf; SchubertPSchubert, Leutnant schüttet Wasser aus dem Fenster, zum Gaudium der Leute auf der Straße. Auf 1h wird plötzlich Gasappell angesetzt. Vorher zusammen 328 in unserem Quartier gegessen, RaedschPRaedsch, Oberleutnant und SeidelPSeidel, Leutnant noch nicht da. Später kommen die, RaedschPRaedsch, Oberleutnant bindet mir das Eiserne Kreuz an‚3Vgl. die Bescheinigung der Verleihung des Eisernen Kreuzes II. Klasse (RC 28‑09‑06). Überraschung; ich rechne es mir für die KarpatenLKarpaten an; GurltPGurlt, Leutnant bekommt’s auch. 2 ½ in Stinkraum vom im SchlossLArrancy!Schloss, mit Leichtatemeinsatz.4Leichter Atemschutz. 3h gebadet. Zusammen Kaffee getrunken. Mit GurltPGurlt, Leutnant nach PierrepontLPierrepont gegangen, zu Fuß; recht warm in der Sonne. Er erzählt von den Abstinenzlern und WVIWandervogel auf seiner Penne; über Bodenreformer. Hat sich mit Historikern beschäftigt (will Bankfach ergreifen), über TreitschkePTreitschke, Heinrich von, 1834-1896, dt. Historiker, RankePRanke, Leopold von, 1795–1886, dt. Historiker, LamprechtPLamprecht, Karl, 1856-1915, dt. Historiker kann er mir ganz gut Bescheid geben. Droben hübscher Ort, alte Bäume, Gärten. Buchhandlung gibt’s leider nicht. Abends Briefe von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, über Endfriede, dann ihr letzter auf meine Antwort auf ihren langen; jetzt wieder ruhiger.5Vgl. Anna an Rudolf Carnap, 16. IX. 1916 (RC 025‑15‑04) und 12. IX. 1916 (RC 025‑10‑02). Abends noch Quartiere und Ställe revidiert. Etwas geschrieben, mit SeidelPSeidel, Leutnant zusammen in unserem Zimmer.

Vormittags Geländeexerzieren. Nachmittags Sturmübung mit 12. Kompanie (Hauptmann BrodtreißPBrodtreiß, Hauptmann) auf 🕮 dem Feld westlich Arrancy. Abends spät Beschießung eines unsichtbaren französischen Flugzeug­geschwaders durch B. K.6Vermutlich Abkürzung für „Ballonabwehrkanone“, eine frühe Bezeichnung für Flugabwehrkanonen. (Sonne, warm.)

Morgens halte ich Unterricht über Zusammenwirken der Teile. Dann mit der 10. Kompanie (Leutnant SchmiedesPSchmiedes, Leutnant) am Sturmwerk im Wald westlich Arrancy. Übung (Ablösung in unbekanntem Gelände, ohne Annäherungsgräben). Nachmittags Anschießen der Gewehre und Handgranatenwerfen; dem Hauptmann KuntzePKuntze, Hauptmann haben wir zu viel Krach gemacht, da wir nicht weit genug vom Dorf weggegangen sind. Endlich Brief von FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, Paket mit Äpfeln von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann. Warmes Sommerwetter. Abends an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena geschrieben.7Carnap an Flitner, 26. IX. 1916 (WF).

Morgens fährt RaedschPRaedsch, Oberleutnant weg, um neue Stellung zu übernehmen. Wir sollen bald folgen. Geländeexerzieren. 2 Briefe von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann (Zitate aus von Theologia TeutschBTheologiateutsch@Theologia teutsch8Von Martin Luther erstmals im Druck herausgegebene mystische Schrift. und GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter). Bedeckter Himmel. Abendessen und Bowle (von mir und GurltPGurlt, Leutnant) in unserem Esszimmer; der kleine GurltPGurlt, Leutnant wird viel geneckt. 329

Nachmittags 3h kommt Feldwebel SeidelPSeidel, Feldwebel zu SeidelPSeidel, Leutnant und mir mit Befehl: Heute früh 9h Abmarsch. 7h stehen wir auf, Abmarsch wird auf ½ 10 verschoben. Sachen gepackt. Zum Glück bekomme ich zuletzt doch noch ein Pferd (Colombus; unterwegs nehme ich Ella). Über Constantin FermeLConstantin Ferme, MangiennesLMangiennes Deutscheck (großer Betrieb) nach AzannesLAzannes et Soumazannes.OAzannes et Soumazannes Vor dem Dorf auf einer Wiese gelegen; Feldküche gibt Essen aus. Leutnant PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant stößt wieder zu uns, der in HotonvilleLHotonville geblieben war, zur Ausbildung französischer Schützen. Da das 1. Bataillon noch herkommt, bleibt für uns kein Quartier mehr. Wir bauen Zelte unter den Bäumen, am N-Ausgang, links der Straße. Abends 8h erfahren wir, dass für die Offiziere auch kein Raum mehr; wir gehen mit unseren Burschen mit ins Kompaniezelt. Nachts regnet es 🕮\Sept. 16/Okt.\ mehrmals, doch ist’s in dem Massenzelt warm genug. Wir sollen erst am 1. in Stellung.

8h stehen wir auf; kühl, bedeckter Himmel. RaedschPRaedsch, Oberleutnant kommt wieder, ist nicht erbaut davon, dass wir alle Gewehre abgegeben haben (am 28., aber ohne Schlitten und Fahrzeuge). Exzellenz Edler von PlanitzPPlanitz, Horst Edler von der, 1859-1940, dt. General begrüßt um 10h das Bataillon und die beiden MGK; er ist Führer des 12. sächsischen AK. An AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann geschrieben; gegessen. RaedschPRaedsch, Oberleutnant zeigt uns Karten der Stellung, die Orte der MG. Wir (2. Kompanie) gehen zuerst hinauf, am 1. nachmittags. Wahrscheinlich 4 Tage oben, 4 in Bereitschaft hier und 4 in Lache (Billy). SeidelPSeidel, Leutnant teilt unsere Kompanie ein; ich bekomme Gewehr 1 – 6 (Kiesgrube und 1. Linie). Es regnet dauernd. Im Zelt tropft’s immer mehr durch. Unsere Kompanie wird nachmittags in der Schule unten untergebracht. GurltPGurlt, Leutnant findet auf der Höhe auch Quartier für die 1., und für uns Offiziere der 2. Sommerbaracke, mit Betten; Hauptsache: Dach über dem Kopf; es regnet unaufhörlich. Man hört, in Stellung hätten wir einigermaßen Unterstände. Mit RaedschPRaedsch, Oberleutnant ein Zimmer, PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant und GurltPGurlt, Leutnant ein anderes. Etwas gelesen.

Zur Feldbuchhandlung hinüber; die anderen Offiziere getroffen. Mit PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant und GurltPGurlt, Leutnant in unserer Baracke mittag­gegessen. Gelesen. Nachmittags die anderen Offiziere unten besucht. MinkowskiPMinkowski, Hermann, 1864-1909, dt. Mathematiker, LorentzPLorentz, Hendrik Antoon, 1853-1928, niederl. Physiker, EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein gelesen.BLorentz, Hendrik A. et al. Das Relativitätsprinzip, Leipzig, 19159Lorentz et al., Das Relativitätsprinzip. Siehe LL . Abends heftiges Schießen in SSW (ChapitreLChapitre), Leuchtsignale.

X / 1916 Die Uhr wird 1 Stunde zurückgestellt.10Umstellung auf Winterzeit. Vgl. TB 30. IV. 1916R. Sachen gepackt. Briefe von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Mit PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant und GurltPGurlt, Leutnant zusammen mittag­gegessen und Kaffee getrunken; heitere Stimmung. 5h Abmarsch; die 330Leute wundern sich über unser schweres Gepäck (die Leute keine Decke, nur Zeltbahn und Mantel; ich Regenmantel und Decke, dazu 1 Brot (1 soll nachgebracht werden), 2 Fleischbüchsen, 2 Beutel Zwieback, 2 Feld­flaschen mit Kaffee, Käse und Speck; ich dazu Aprikosenreis, 3 Äpfel und Nüsse; Wolljacke). Ich gehe an der Spitze, mit einem bayerischen Unter­offizier als Führer; dann die Gewehre in Abständen, über 🕮\Okt. 16\ GremillyLGremilly, OrnesLOrnes, BezonvauxLBezonvaux.OBezonvaux Der Rucksack ist schwer, doch gewöhne ich mich wieder schnell daran. Bei BezonvauxLBezonvaux beschleunigtes Tempo; SeidelPSeidel, Leutnant kommt nachgestürzt, warum wir so rennen. In der BezonvauxschluchtLBezonvauxschlucht ganz kurze Pause (7h). Es ist dunkel. Den Berg hinauf, durch einen stark gelichteten Wald, dann Laufgraben; vorn sieht man viel Leuchtsignale. Über der VauxschluchtLBezonvauxschlucht hört der Graben auf; im Marsch Marsch hinunter, über den Damm unter dem Teich, sumpfig. In den Stollen, gerastet. Neue bayerische Führer kommen. Endlich sind sie verteilt. Dann müssen sie selbst erst lang suchen, wo’s weiter geht. Stahlhelm aufgesetzt. Hinauf. Weißes Band. Zum R‑Werk. (Bataillonsgefechtsstand, dort auch SeidelPSeidel, Leutnant.) Dann zur Kiesgrube hinüber. 9 ¼ angekommen. Der bayerische Vize sagt mir einiges. Unterdessen kommen die abgelösten Gewehre von vorne und marschieren ab. Ich zu Gewehr 5 in Stollen hinein. Ein wenig gegessen. Dann geschlafen. Der Stollen besteht aus 24 mittleren Räumen (0‚80 \(\cdot{}\) 1‚20). Mit ZabierskiPZabierski, Rudolf Carnaps „Bursche“ am Ende gelegen. Sehr eng; dazu Beinestrecken unmöglich; eine üble Lage. (Vom anderen Tag ab habe ich mehr Platz.)

Morgens um 4 kommen schon die Pioniere, wollen arbeiten. Ich geh’ solange in deren Stollen, dann wieder herüber. Wir schlafen bis 12. Dann gegessen. Dann draußen herumgestanden, wenn nicht gerade der Flieger kam, Gelände und Granateinschläge besehen, gefroren. In der Nähe liegen noch Leichen herum und sehr viele Ausrüstungsgegenstände. Abends 4 – 8 arbeiten wieder die Pioniere; ich sitze drüben bei dem Pionierunteroffizier aus EssenLEssen; die Pioniere sitzen schon lange hier, er erzählt vom Fort VauxLFort Vaux, den Stollen am VauxteichLVauxteich usw. 8h sind wir alle sehr hungrig und essen. Die erste Fleischbüchse mit ZabierskiPZabierski, Rudolf Carnaps „Bursche“ zusammen gegessen. Dann geschlafen. Die Kaffeeholer kommen nicht. Ich erwache um 12, um 2, um 5. Ich wollte mit 🕮\Okt. 16.\ den Kaffeeholern zur 1. Linie vor.

Inzwischen ist’s schon zu hell geworden. Es regnet dauernd. Vormittags Gewehr gereinigt; draußen gestanden und zugesehen. Mittags 2. Büchse auf dem Feldkocher gebraten. Die Leute haben ihren Kaffee aufgetrunken, hängen jetzt draußen unter einer aufgespannten Zeltbahn Kochgeschirr auf, und kochen davon Kaffee. Sie finden unter den 331 herumliegenden Sachen einiges Brauchbares. Nachmittags leiser Regen. Vorn im Stollen gesessen und etwas geschrieben und MünchhausenPMünchhausen, Börries Freiherr von, 1874-1945, dt. Schriftsteller und Lyriker gelesen.11Vielleicht Münchhausen, Balladen. Vgl. LL . Ob heut’ die Kaffeeholer kommen? Ein Infanterist erzählt, dass sie gestern heut’ früh schon im R‑Werk gewesen seien; ob sie sich verlaufen haben? Abends schick’ ich 2 Mann zum R‑Werk. Kurz darauf kommt SeidelPSeidel, Leutnant zu mir, heut’ Abend waren meine Kaffeeholer wieder bei ihm, also wieder verlaufen. Nachmittags Regen, jetzt teilweise Sternenhimmel. 8h mit KabitzPKabitz, Soldat zur ersten Linie vorgegangen. Etwa 500 m vor uns. Wir münden etwa bei Gewehr 1, rechts. Gehen dann nach links zu den anderen Gewehren. Teilweise ist der Graben noch unterbrochen, wird gebaut. Die Gewehrbedienungen haben primitiven Wetterschutz, Dach aus Hölzern, etwas Erde oder Zeltbahn; mehr nicht. Dürfen sich bei Tage nicht blicken lassen, nachts wird gearbeitet. Liegen rechts bis vielleicht 30 m an den Feind ran, links vielleicht 100. In den beiden Schluchten rechts und links ist die deutsche Stellung unterbrochen, Verbindung nur durch Patrouillen. Rechts dort die feindliche Stellung weit vor, sodass sie geradezu im Rücken unseres vorgenommenen rechten Flügels steht. Die Leute vorn haben Kaffee und Wurst bekommen. Im Nebel wirken die Leuchtkugeln nur schwach, so komme ich leicht wieder zurück. ½ 10. Eine Ordonnanz von SeidelPSeidel, Leutnant ist da, ich soll sofort rüberkommen. Ich nehme schnell einen Schluck von dem eben angekommenen Kaffee und wir gehen los, finden auch schließlich glücklich das R‑Werk; ich bin ziemlich erschöpft von dem langen Krabbeln in Eile über die Granattrichter‚ 🕮 dazu der lausige Stahlhelm. In die Gegend des R‑Werks wird viel geschossen. Drinnen eng und überfüllt. Die schmalen Gänge liegen und hocken noch voll von Stafettenläufern, Meldern usw. SeidelPSeidel, Leutnant in engem Raum mit Artillerie-Beobachtern. Üble Luft da unten. Ich verschnaufe etwas. 10h SeidelPSeidel, Leutnant zeigt mir auf derbOriginal die. Karte die französische Stellung in der SouvilleschluchtLSouvilleschlucht, der keine deutsche gegenüberliegt. Diese soll morgen unter Artilleriefeuer genommen werden. Falls die Franzosen von hier aus einen Handgranatenvorstoß machen, um unseren rechten Flügel zu umgehen, soll ich von der Kiesgrube ein ganz kurzes (50‑Schuss‑) Wirkungsfeuer durch die Schlucht abgeben; hauptsächlich der moralischen Wirkung wegen, damit die Franzosen sehen, dass hier noch etwas steht. Zurück. 10 ½. Instruiere Posten und Gewehrführer kurz. Endlich Abendessen; und Durst gestillt. Erzähle den 332 Leuten von vorn und vom R‑Werk; über die übrige Front hier; zeige meine Karten (105).

Teilweise bedeckt. Ein Flieger ständig über uns, sodass wir nicht hinaus können. Die Kaffeeholer für heut’ früh sind nicht gekommen; 2 Mann sollten die Sachen im R‑Werk abholen, haben dann Wasser von der Quelle im VauxteichLVauxteich gebracht. Kaffee gekocht. Schon beschießt unsere Artillerie mächtig die französische Stellung in der SouvilleschluchtLSouvilleschlucht. Geschrieben, etwas gelesen (MünchhausenPMünchhausen, Börries Freiherr von, 1874-1945, dt. Schriftsteller und Lyriker). Abends einen Trichterrand rechts an der SouvilleschluchtLSouvilleschlucht als MG-Stand ausgesucht, um die Schlucht oben beschießen zu können. ½ 8 – ¾ 9 mit dem Gefreiten UrbanPUrban, Soldat zur vorderen Stellung, die 4 Gewehre revidiert. Auch Oberleutnant HerbstPHerbst, Oberleutnant gesprochen, wegen der Beschießung der SouvilleschluchtLSouvilleschlucht im Falle eines französischen Versuchs, unseren rechten Flügel zu umfassen. Etwas Regen, oben angenehm frische Luft; hier in der Kiesgrube immer der Leichengeruch.

Regen; im Stollen geblieben. Kaffee und Brot (auch Schnaps und Zigaretten) sind früh gekommen. Nachmittags kommt die Sonne. Draußen gesessen und etwas geschrieben, auch an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Dann gelesen (IslamBRehm, Hermann Siegfried!Mohammed und die Welt des Islam, Leipzig, 1915;12Rehm, Mohammed und die Welt des Islam. Siehe LL . von 🕮\Okt. 16.\ KabitzPKabitz, Soldat geliehen, dem jungen munteren Kriegsfreiwilligen). Abends früh gegessen; SeidelPSeidel, Leutnant schickt Befehl: Heut’ Nacht wird abgelöst; wann, ist unbestimmt. Rückweg über Vaux-DorfLVaux-Dorf. Ich schicke Befehl nach vorn.

4h erwache ich; die Ablösung ist noch nicht gekommen. Es wird schließlich 6h. DamschPDamsch, Unteroffizier glaubt, sie kommen zu sehen, wir packen in Eile zusammen. Wir stehen draußen und warten, sie kommen nicht. Man sieht auf der Höhe mehrere zurückgehende Trupps, es wird schon hell, die Ablösung kommt nicht. 7h legen wir uns wieder hin. Gestern sind 3 Brote gekommen; die brauche ich zum Glück nicht mit in Anspruch zu nehmen; habe noch. Außerdem kann ich 2/3 meiner Wurst, die noch ganz ist, abgeben. Zum Glück habe ich noch etwas Kaffee aufgespart. Wir liegen und schlafen einigermaßen, bis Mittag. Wurstbrot und Kommisszwieback gegessen. Hinausgegangen; bedeckt, aber sichtig. Etwas geschrieben, auch Notizen fürs Kriegstagebuch. Bei Dunkelheit mit Mann ins R‑Werk: SeidelPSeidel, Leutnant ist nicht mehr da; der neue Kompanieführer sitzt in der FuminschluchtLFuminschlucht. Dorthin geschickt: Er sagt, die beiden Gewehre müssen jetzt ankommen, sie müssen sich verlaufen haben. So war’s. 10h kamen sie. KleinjohannPKleinjohann, Soldat333 vom Gewehr KieferPKiefer, Unteroffizier hatte sie geführt, war dann selbst in der SouvilleschluchtLSouvilleschlucht in französische Gefangenschaft geraten.

Abmarsch. Sturmausgangsstellung, FuminschluchtLFuminschlucht; über das ehemalige Dorf VauxLVaux-Dorf (nur Sumpf) zur MittelschluchtLMittelschlucht; Rast in einem Stollen. Altes französisches Langrohrgeschütz. Links hinauf. In den Graben; zur BezonvauxschluchtLBezonvauxschlucht. Dort Mineralwasser bekommen. Anfangs Mondschein, dann dunkel. Schlechte schlüpfrige Wege. Im Dorf BezonvauxLBezonvaux kommen 3 Granaten, wir hinausgewetzt. Eilig durch OrnesLOrnes. Endlich Rast an der Quelle zwischen OrnesLOrnes und GremillyLGremilly. 2 ¼h AzannesLAzannes.OAzannes et Soumazannes Ich quartiere die Leute in der SchuleLAzannes!Schule ein; die Kompanie ist schon 🕮 nach BillyLBilly sous Mangiennes. Da kommt PontakPPontak, Soldat, der Fahrer. SeidelPSeidel, Leutnant hat uns Wag einen Wagen geschickt. Die Leute mit Gepäck hinauf; ich reite Columbus. Durch die schöne Nacht nach BillyLBilly sous Mangiennes geritten. Erleichtert vom Gepäck, der wunde Fuß braucht nicht mehr zu laufen; dazu herrliche Gegend. Gemischter Wald, Kiefern, Birken, Waldwiesen, Teiche; Waldlager. Eisenbahn. 5h.

5h in BillyLBilly sous Mangiennes.OBilly sous Mangiennes Bei SeidelPSeidel, Leutnant zurückgemeldet; befreit mich von der Besichtigung um 9h durch BiebersteinPBieberstein, Johannes Rogalla von, 1865-1938, Generalmajor. Zu PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant und GurltPGurlt, Leutnant ins Zimmer. Geschlafen. Viel Post (ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Karte von der beflaggten Hochstraße als Glückwunsch fürs EK; MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener Brief und GobineauPGobineau, Arthur de, 1816-1882, fr. Schriftsteller;13Vielleicht Gobineau, Gamber Alis Geschichte. Vgl. LL . von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Bücher, von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Pflaumenpaket; von FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena B). Nachmittags Gottesdienst. Wir essen zusammen im Nebenzimmer, wo HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich und SchubertPSchubert, Leutnant wohnen. CrousazPCrousaz, von, Leutnant und HeidrichPHeidrich, Soldat wohnen unten in einem feudalen Zimmer. Mit PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant durch den Ort spaziert, Regimentsmusik angehört.

Hier wenig Dienst; meist nur Appelle und Sachen instand setzen. Nachmittags Tagesdienst. Quartiere besehen, die Ställe draußen am Steinbruch. Von Mutter BriefPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann mit Eisernem Kreuz und Carnap’schem Band dazu.14Vgl. Anna an Rudolf Carnap, 30. IX. 1916 (RC 025‑15‑06). Abends sitzen wir noch alle zusammen; über unsere vermutlichen neuen Abschnitte, und frühere Kriegserlebnisse.

Gebadet, geschrieben. RevelPRevel, Pierre-Camille, 1853-1932, fr. Philosoph gelesen.15Vielleicht Revel, Entwurf. Vgl. LL . Ausführlich an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geschrieben.16Rudolf an Anna Carnap, 9. X. 1916 (RC 025‑09‑35). Nachmittags Unterricht (Gasangriff). Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann an MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises. Abends Stabsarzt BentrupPBentrup, Stabsarzt, RaedschPRaedsch, Oberleutnant und Oberleutnant LeuschnerPLeuschner, Oberleutnant zum Essen bei uns. Über die Sommeschlacht usw. 334

Herrliches Wetter. Wir dienstfrei. Mit PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant und GurltPGurlt, Leutnant spazieren. Zum Stabsarzt BentrupPBentrup, Stabsarzt, bei Mathematikaufgabe geholfen. Nachmittags geschrieben, an GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe und UlmerPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer. FichtePFichte, Johann Gottlieb, 1762–1814, dt. Philosoph gelesen. 🕮\Okt 16.\ Vormittags zu Stabsarzt BentrupPBentrup, Stabsarzt, Mathematik. FichtePFichte, Johann Gottlieb, 1762–1814, dt. Philosoph gelesen. Nachmittags Unterricht – KönigPKönig, Paul, 1867-1933, dt. Kapitän gelesen.17Vielleicht König, Die Fahrt der Deutschland. Vgl. LL .

Gebadet. Zahnarzt. Bei BentrupPBentrup, Stabsarzt Mathematik. – 5h Einteilen. Abends Fernspruch: Morgen fährt CrousazPCrousaz, von, Leutnant zum MG-Lehrkursus nach DöberitzLDöberitz. HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich übernimmt 1. Kompanie. HeidrichPHeidrich, Soldat ist empört. SeidelPSeidel, Leutnant stimmt ihm bei. Lebhafte Auseinandersetzung über diese unmilitärische Auffassung. CrousazPCrousaz, von, Leutnant wird mit Sekt gefeiert.

HeidrichPHeidrich, Soldat bekommt Druckposten beim Regiment. Gepackt. 1030 Appell. 1h Abmarsch, alle Offiziere zu Fuß. KronprinzenwegLKronprinzenweg bis westlich Höhe 310. Rast am Brunnen. Bis hierher wird unser Gepäck gefahren. 4h Abmarsch, verteilt; ich an der Spitze. Umgehungsweg östlich von OrnesLOrnes und BezonvauxLBezonvaux. ½ 6 Bezonvaux-SchluchtLBezonvaux-Schlucht.OBezonvaux Leutnant PusstPPusst, Leutnant abgelöst. Die Leute untergebracht. SeidelPSeidel, Leutnant, HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich, PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant, GurltPGurlt, Leutnant mit ihren Leuten nach vorn. Abends Kaffeeholer zurück: Alles heil nach vorn gekommen. Haben schönen Stollen (große Räume). Sogar Strohsack, Ofen, Karbidlampe.

9h Ferngespräch mit SeidelPSeidel, Leutnant und HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich. 1. Kompanie hat im FleuryabschnittLFleury 6 Mann Verluste. Ich schicke 7 Mann hinüber. Fernspruch nach BillyLBilly sous Mangiennes: Unteroffizier DamschPDamsch, Unteroffizier und die übrigen Schützen sofort hierher. Ab und zu wird auch hierher gefunkt. Unteroffizier JankowskiPJankowski, Unteroffizier wird verwundet am Regiment vorbeigetragen. Ziemlich kühl. Geschrieben. Der Kaffee ist gekocht, in 3 Raten. Stollenbretter usw. empfangen. KellerPKeller, Gottfried, 1819-1890, schweiz. Schriftsteller und RaabePRaabe, Wilhelm, 1831-1910, dt. Schriftsteller gelesen‚18Vgl. LL und . an AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann geschrieben.19Carnap an Agnes Kaufmann, 12.-14. X. 1916 (RC 025‑09‑27). 4h kommen die Leute aus BillyLBilly sous Mangiennes; DamschPDamsch, Unteroffizier für JankowskiPJankowski, Unteroffizier. Abends besucht mich SchubertPSchubert, Leutnant, Erkundungsoffizier beim Regiment.

So. 15.Dies Morgens Brotwagen, mit Post. Brief von LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner. RaabePRaabe, Wilhelm, 1831-1910, dt. Schriftsteller und Lensch’PLensch, Paul, 1873-1926, dt. Journalist und Politiker SozialdemokratieBLensch, Paul!Die Sozialdemokratie, ihr Ende und ihr Glück, Leipzig, 1916 gelesen.20Lensch, Die Sozialdemokratie. Siehe LL . Zigaretten und Schnaps empfangen. Abends vorgeschickt‚ 🕮 auch Brot; Mauerrahmen.

Früh kommt RaedschPRaedsch, Oberleutnant; ist die Nacht durch vorn bei den Gewehren gewesen. Kalt. LenschPLensch, Paul, 1873-1926, dt. Journalist und PolitikerBLensch, Paul!Die Sozialdemokratie, ihr Ende und ihr Glück, Leipzig, 1916 gelesen. Abends empfindlich kalt. Diesmal für jede 335 Kompanie 4 Rahmen vorgeschickt. Nachts beherberge ich für kurze Zeit einen Grenadieroffizier, der seinen Stollen nicht finden kann.

Früh 7h holt ein Wagen das übrige Brot; Gepäck mitgegeben. HeidrichPHeidrich, Soldat besucht mich, hat sich mit BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant rumgestritten, der ihn als Zugführer unter einen jüngeren Kompanieführer (HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich) stellen will. Marschiert ab; wird 11. Kompanie in RouvroisLRouvrois übernehmen. Unteroffizier GiesePGiese, Unteroffizier kommt vorbei, verwundet am Kopf; sein Stollen eingeschossen (im Chap, bei Leutnant PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant). Regen, dann klarer Himmel. Kalt. Abends 6h abgelöst. Links von BezonvauxLBezonvaux (von rechts wird gerade geschossen), dann rechts von OrnesLOrnes (Bahndamm) zur Quelle. 7h; dunkel. Rast. Die Wagen kommen; Gepäck drauf. 7 ¾ – 10 ¼ Marsch (KronprinzenwegLKronprinzenweg) nach BillyLBilly sous Mangiennes.OBilly sous Mangiennes Vorn EngelmannPEngelmann, Soldat, ich hinten; stockfinster. Nicht allzu müde. SchubertPSchubert, Leutnant noch auf. Nachts 4h kommen PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant und GurltPGurlt, Leutnant.

[BillyLBilly sous Mangiennes] HeidrichPHeidrich, Soldat fährt nach RouvroisLRouvrois, übernimmt 11. Kompanie. SeidelPSeidel, Leutnant erzählt seinen Krach mit Leutnant FahlPFahl, Leutnant, der in betrunkenem Zustand die MG vorne hat schießen lassen. AhrensPAhrens, Wilhelm, 1872-1927, dt. Mathematiker, Scherz und Ernst in der MathematikBAhrens, Wilhelm!1904@Scherz und Ernst in der Mathematik, Leipzig, 1904 gelesen.21Siehe LL .Brief von FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und von FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena; beiden stehen schwierige Tage an der SommeLSomme bevor.22Vgl. Flitner, Erinnerungen, 207–215.BIO Pakete mit Obst von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, Apfelwein von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. Ich ziehe mit PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant und GurltPGurlt, Leutnant in das untere, besser möblierte Zimmer. Kalt; geheizt. Briefe von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann23Vgl. Anna an Rudolf Carnap, 15. X. 1916 (RC 025‑15‑10).GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe.

Zahnarzt. Mathematik beim StabsarztPBentrup, Stabsarzt. AhrensPAhrens, Wilhelm, 1872-1927, dt. MathematikerBAhrens, Wilhelm!1904@Scherz und Ernst in der Mathematik, Leipzig, 1904 gelesen. Zur 1. Kom­panie (HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich). 🕮\Okt. 16.\ Nachmittags Gespräch mit HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich, GurltPGurlt, Leutnant und SchubertPSchubert, Leutnant über humanistisches Gymnasium; RohrbachsPRohrbach, Paul, 1869-1956, balt.-dt. Schriftsteller Ideen über deutsche Bildung.24Vgl. Rohrbach, Der deutsche Gedanke in der Welt (LL ).

Mit SchubertPSchubert, Leutnant gegenseitig Rätsel aufgegeben (Geheimschrift). An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geschrieben. Nachmittags mit SchubertPSchubert, Leutnant und GurltPGurlt, Leutnant spazieren; herrliche klare Luft, kalt, sonnig.

In HertwigsPHertwig, Leutnant =? Härtwich Kompanie exerziert, Zielen, Laufspiel. Sehr kalt, klar, sonnig; Winterluft.

Wir hören heftigen Kanonendonner von der Front. An LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner geschrieben. Abends Befehl:336

3h vormittags Abmarsch, 745 OrnesLOrnes Lager.OOrnes Fliegerkämpfe gesehen. Mit HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich gewohnt, sehr eng zusammen unten im Stollen.

Ich soll auf Regimentsbefehl mit 4 MG in KasemattenschluchtLKasemattenschlucht; dazu 4 Gruppen Infanteristen zur Begleitung und als Träger. 1030 Abmarsch. Die Infanteristen überlastet, kommen nur schwer vorwärts. Einige Granaten. Bringe die Infanteristen nur mit größter Mühe vorwärts; ich sehe mich nachwarum trifft mich kein Splitter? 1230 BruleschluchtLBruleschlucht. Wir riechen Gasbeschießung. Rast. Über den Rücken zur BezonvauxschluchtLBezonvauxschlucht. Wir kommen in Gas. Alles wird zersprengt. Masken aufgesetzt 1240 – 115; oben mit TückmantelPTückmantel, Soldat gesessen. Dann wir beide ruhig hinüber, mit Masken, Gepäck. Im Granatloch verschnauft. Oben im Stollen Masken abgesetzt. Allmählich sammeln sich die MG‑Leute, außer GretzingerPGretzinger, Soldat mit 1 MG. Die meisten Infanteristen kommen nicht. Befehl vom Regimentsgrenadier 7 durch Pfiff: Meine MG sollen Hardaumont-WerkcOriginal Hardimont-Werk.LHardaumont-WerkOHardaumont (Zwischenwerk)HardaumontLHardaumont besetzen. Währenddessen dauernd Beschießung des Lagers BezonvauxschluchtLBezonvauxschlucht. Schließlich sammle ich und stelle aus den Marschfähigen einen Zug zwischen 2 MG zusammen. 615 Abmarsch. Da finden sich zwischen den 3 Kästen noch 3 weitere. Im Dunkeln hinauf. Mit HaukPHauk, Unteroffizier hinten. 12. Kompanie sperrt den Graben, häufiger Aufenthalt. 🕮dIn dem Konvolut im Nachlass folgt hier das Blatt mit den Einträgen zum 11. bis 24. XI., das in die chronologisch korrekte Reihenfolge an das Ende dieses Kapitels gesetzt wird. Starkes Sperrfeuer. Ein Splitter klirrt auf dem Stahlhelm; dann heftige Dreckmasse über den Stahlhelm. Die Artilleriestellung, die wir durchqueren (dort das Bataillon) wird besonders heftig beschossen. 2 Volltreffer in den Graben. Leute sinken um, schreien; MG und Leute verschüttet. Wir müssen weiter. Die Den Schwerverwundeten DauchyPDauchy, †1916, Soldat schicke ich mit KnoblichPKnoblich, Soldat zurück. Bin plötzlich allein. Verirre mich in den Seitengraben; Drähte, Wassertümpel. Zurück. Komme in einen Quergraben. Auf meinen Ruf Antwort aus einem Unterstand; hinein. Dort HaukPHauk, Unteroffizier und MüllerPMüller, Unteroffizier, SachsPSachs, Soldat und QuosPQuos, Soldat. 2 tot, 1 schwer verwundet, 2 leicht verwundet, 2 verschüttet (lebend aber heil davon gekommen); 2 angekommen. Der Infanteriegruppenführer ohne Leute; ein Wasserkessel. Wir verschnaufen, essen, schlafen. Früh um 4h schicke ich MüllerPMüller, Unteroffiziermit SachsPSachs, Soldat und QuosPQuos, Soldat zurück, MG und Kästen holen.

MüllerPMüller, Unteroffizier wird zweimal durch besonders nahen Schuss zurückgescheucht. Schließlich los, finden nur 1 Kasten. 7h bei Licht wieder los, fin­337den 2 MG, 1 Kasten. 8h melde ich mich GüntherPGünther, Leutnant. Wir glaubten während der Nacht, allein im Werk zu sein, finden erst morgens die Infanteristen. Stellung für Gewehre gesucht, Bedienung untergebracht, selbst zum Artilleriebeobachter in die SO-Ecke. 11h Brigadebefehl: Wir sollen uns den angreifenden Truppen anschließen, diese kommen nicht; GüntherPGünther, Leutnant wird erregt, da er kaum noch Leute hat; er hat die aus der Kasematten-SchluchtLKasemattenschlucht Fliehenden hier beh zurückgehalten, dazu Leutnant MüllerPMüller, Leutnant und KleaPKlea, Soldat. 2h Angriff der Franzosen wird erwartet, trifft nicht ein. 4h an RaedschPRaedsch, Oberleutnant Meldung geschickt. Leutnant BergerPBerger, Leutnant (Fußartillerie 9) aus RemscheidLRemscheid, kennt Fräulein PohlmannPPohlmann, Fräulein und DörpfeldPDörpfeld; netter Mensch. Mit KleaPKlea, Soldat zusammen geschla­338fen.

Vormittags kommen (auf meinen Befehl) Wasser und Konserven. Mit Leutnant MüllerPMüller, Leutnant und Unteroffizier MüllerPMüller, Unteroffizier vorgegangen zu HellerPHeller, Leutnant (8/154) im Pilz und 7/154 dazwischen, um Stand für MG auszusuchen. Wird dann von MGK 19 besetzt. Es regnet. Nachmittags 2h schweres Feuer. 3 ½ zweimal vergeblich alarmiert, dabei dauert das Artilleriefeuer noch an. Der Hauptraum des Werkes 🕮\Okt. 16.\ mehrfach durchschlagen, Offiziere verschüttet (dabei HannaskyPHannasky, Walter, †1916, Leutnant). Mehrmals Gasbeschießung. 5 ½ nachmittags SachsPSachs, Soldat schwer verwundet (Rücken), QuosPQuos, Soldat Augenverletzung. Abends spät noch mit SachsPSachs, Soldat gesprochen; anderen Morgen von den Trägern wird er abtransportiert. Leutnant GüntherPGünther, Leutnant und MüllerPMüller, Leutnant hausen jetzt auch bei uns. Auf dem Boden geschlafen. Auf der Treppe sitzen lauter Verwundete.

8h 3 Träger kommen von HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich mit Kaffee und Essen. Ich schicke ihm Meldung und bitte um Ablösung für die beiden Unteroffiziere. 1h mittags kommt Vizeleutnant RitterPRitter, Vizeleutnant mit 2 Gewehrbedienungen; ich will aber bis morgen bleiben. Nachmittags einmal vergeblich alarmiert, 2 – 6 heftige Beschießung. Mehrere Stollen des Werks sind schon verschüttet. Unser Stollen ist zwar tief, aber zu weit gespannt. GüntherPGünther, Leutnant, MüllerPMüller, Leutnant, KleaPKlea, Soldat haben gar keine Sachen mehr; wir teilen Kaffee und Essen; heute bekommen die auch durch Träger Verpflegung.

Abends (oder 26?)25Carnap hat diesen Text vermutlich nachträglich verfasst und ist sich hier wohl nicht sicher, ob das Datum stimmt. kommt 1 Leutnant mit 8 Mann, dem Rest seines Zuges (!), um das Werk „wieder zu nehmen“; nach hinten ist gemeldet, dass der Feind das Werk genommen hat. Mit KleaPKlea, Soldat zusammen geschlafen. Nachts kommt Ablösungsbefehl; erst vertraulich (12h) dann 3h durch Ordonnanz­offizier, Leutnant RiedelPRiedel, Leutnant.

Sobald es ruhiger wird (7h), mit Unteroffizier MüllerPMüller, Unteroffizier und HaukPHauk, Unteroffizierdas Werk verlassen; der große Unterstand am Ausgang, in dem wir die 1. Nacht waren, ist ganz zerstört. Wir laufen außerhalb des Grabens; eine Atempause. ½ Stunde bis zu Bezonvaux-SchluchtLBezonvauxschlucht (am 24. abends 2 Stunden!). Zu HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich in den Stollen. Ausgeruht, erzählt, getrunken, gegessen. 2 Burschen mit den Sachen. Ich höre von den anderen. Hinüber zur Ornes-SchluchtLOrnesschlucht. Mit GurltPGurlt, Leutnant nach GremillyLGremilly. Dort Frühstückspause. Auf Gepäckwagen nach BillyLBilly sous Mangiennes.OBilly sous Mangiennes Furchtbar dreckig, nur eine Wickelgamasche, Rock blutbespritzt. Nun gewaschen und umgezogen. Post‚ 🕮 Briefe, Bücher von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena.

An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann kurz geschrieben. Mittags Abmarsch. Mit HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich vor der Kolonne geritten. Es regnet. Über NouillonpontLNouillonpont, hinauf, nach Pierre­pontLPierrepont.OPierrepont Mit HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich in einem Hause. Wir heizen und bleiben im Haus. Wir essen immer auf HertwigsPHertwig, Leutnant =? Härtwich Zimmer. SchubertPSchubert, Leutnant verabschiedet sich; Bataillonsadjutant.

Nachmittags mit GurltPGurlt, Leutnant einen verwundeten Mann im Lazarett besucht. Gelesen, Physik (PoincarePPoincaré, Henri, 1854–1912, fr. Mathematiker und Philosoph, CohnPCohn, Emil, 1854-1944, dt. Physiker).26Vgl. LL und .

Nachmittags mit HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich und PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant spazieren; schöne Gegend, bunter Herbstwald.

XI / 1916 Morgens nach AzannesLAzannes et Soumazannes. HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwichgeschwollene Backe. Ich führe die Kompanie hin. Verladen. Über LaonLLaon nach FolembrayLFolembray. 11h abends. Ausladen. Marsch nach Coucy le ChateauLCoucy le Château Auffrique.OCoucy le Château Auffrique 2h im Quartier.

Ausgeschlafen. Mittags auf dem Platz verteilt der Oberstleutnant an die Leute Eiserne Kreuze; dann gibt er mir die Hand „Sie haben ihre Sache gut gemacht; ich danke Ihnen.“ Plötzlich Befehl: Wir sollen heute in Stellung! SeidelPSeidel, Leutnant schießt noch die Gewehre an. In Eile eingeteilt. 7 neue Gewehre bringt RaedschPRaedsch, Oberleutnant noch gerade zum Abmarsch, zum Gl wir haben nur 5. Zuerst soll die 1. Kompanie in Stellung; HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich ist ins Lazarett gegangen; zu mir kommt noch GurltPGurlt, Leutnant. ½ 5 Abmarsch. Über Pont Sainte MardLPont Sainte Mard nach VézaponinLVézaponin, 7h. Dort Führer. 1h weiter. Durch das zerstörte NouvronLNouvron Vingré.ONouvron Vingré Der Offizier, den wir ablösen, erzählt ziemlich schauerlich von der SommeLSomme. 339

GurltPGurlt, Leutnant, HärichPHärich, Soldat, RitterPRitter, Vizeleutnant übernehmen die 3 Züge. Ich treffe Leutnant GüntherPGünther, Leutnant. SchubertPSchubert, Leutnant ist hier Bataillonsadjutant, schimpft über seinen Brotherren (Oberleutnant HerbstPHerbst, Oberleutnant). Nachmittags gebadet in der Höhle.

Morgens mit RaedschPRaedsch, Oberleutnant durch die Stellung. Wir wollen ganz hindurch, verlaufen uns, kommen vonwieder von N wieder nach NouvronLNouvron Vingré. NachmittagsAbends bringt der Lebensmittelwagen auch Post. 🕮\Nov. 16.\ Briefe von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann27Vgl. Anna an Rudolf Carnap, 29. X. 1916 (RC 025‑15‑15). AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, Buch Bücher von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Nachts telefoniert Feldwebel KnoblichPKnoblich, Soldat wegen Fliegermeldung.

Fliegergesuch abgeschickt. Mit GurltPGurlt, Leutnant in Stellung; die übrigen Gewehre besucht. HessesPHesse, Hermann, 1877-1962, dt.-schweiz. Schriftsteller KnulpBHesse, Hermann!1915@Knulp, Berlin, 1915 gelesen.28Siehe LL . Etwas Mathematik (FermatPFermat, Pierre de, 1601-1665, fr. Mathematiker). Abends Briefe von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann.

Hinter NouvronLNouvron Vingré RaedschPRaedsch, Oberleutnant und SeidelPSeidel, Leutnant getroffen; in der 2. Stellung 2 Stellen für Beton-MG-Stände ausgesucht. Klares Wetter, frischer Wind. SpitzwegPSpitzweg, Carl, 1808-1885, dt. Maler gelesen.29Vielleicht Uhde-Bernays, Spitzweg. Vgl. LL . An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann30Rudolf an Anna Carnap, 6. XI. 1916 (RC 025‑09‑33). und FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena geschrieben (endlich!). Abends Post: für GurltPGurlt, Leutnant und mich nichts!

In Stellung, die neu bezogenen Stände besehen. SchwindPSchwind, Moritz von, 1804-1871, öst.-dt. Maler gelesen.31Vielleicht Wolf, Schwind. Vgl. LL . Mathematik (FermatPFermat, Pierre de, 1601-1665, fr. Mathematiker). An ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben (endlich!) und Ohm HöflerPHöfler, Ohm. Abends durch SeidelPSeidel, Leutnant abgelöst. Mit GurltPGurlt, Leutnant zurückgeritten; Trab; frische, stürmische Luft. Wir suchen den Weg, den die Pferde kennen; von der MarokkoreiseLMarokko erzählt. 11h bei HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich eingetroffen. Oben unser Haus am Waldrand, die Kompanie in Höhlen und Baracken. Jeder ein Zimmer für sich; geräumig, hell.

Die Post: Briefe von FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und BeckerPBecker, Fritz; Päckchen von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap (aus WiesneckLWiesneck), Briefe von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann (aus DahlemLDahlem; ElsePUhde, Else, 1883-1917, geb. Dörpfeld, Tochter von Wilhelm Dörpfeld, verh. mit Richard Uhde schwerkrank) mit Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap aus WiesneckLWiesneck.

Nachmittags mit GurltPGurlt, Leutnant über GunyLGuny nach Trosly LoireLTrosly Loire zum Zahlmeister. Sonniges Herbstwetter; schöne Gegend; hinten die Burg CoucyLCoucy le Chateau!Burg. Abends KinoLGuny!Kino GunyLGuny.

7h nach VézaponinLVézaponin geritten, mit RaedschPRaedsch, Oberleutnant MG-Stellungen in 2. Linie ausgesucht, Schanzarbeit begonnen. Nachmittags Befehl: HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich und 340 GurltPGurlt, Leutnant werden versetzt (Sturmbataillon; MG-Schule). KeyserlingPKeyserling, Eduard von, 1855-1918, balt.-dt. Schriftsteller, Beate und MareileBKeyserling, Eduard von!1903@Beate und Mareile, Berlin, 1903, gelesen.

Wir drei nach Coucy ChateauLCoucy le Chateau gefahren; herrliches sonniges Herbstwetter. Dort gebadet. Nach dem Essen die BurgLCoucy le Chateau!Burg angesehen, auf den Ruinen herumgeklettert‚ 🕮 schöne Aussicht auf die Umgegend. Das SchlossLCoucy le Chateau!Schloss (Ärztewohnungen) Bilder im Treppenhaus. SchlossparkLCoucy le Chateau!Schlosspark, KircheLCoucy le Chateau!Kirche. Zurückgefahren. Von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf CarnapP; von FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena kurzen Brief.

UlmersPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer FoersterPFoerster, Friedrich Wilhelm, 1869–1966, dt. Schriftsteller und Pazifist gelesen.32Vielleicht Foerster, Die deutsche Jugend und der Weltkrieg. Vgl. LL . An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geschrieben. Nachmittags mit LanfermannPLanfermann, Leutnant nach GunyLGuny, Stinkraum. Ich werde Stellvertretender Gasoffizier, komme wahrscheinlich zum nächsten Kursus, vielleicht BerlinLBerlin.

Früh fahren HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich und SchubertPSchubert, Leutnant ab. Quartiere und Ställe besehen. Einteilung für morgige Ablösung. An AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann langen Brief geschrieben. In „Tat November“IDie Tat, dt. Monatszeitschrift Aufsatz von KurellaPKurella, Alfred, 1895–1975, dt. Schriftsteller und Kulturpolitiker, WV und Mitglied der Freidt. Jugend, Die Zukunft der Jugend­bewegungBKurella, Alfred!1916@„Die Zukunft der Jugendbewegung“, Die Tat 8, November 1916, 707-724; wichtig.33Zu Kurellas Rolle in dieser Phase der Jugendbewegung vgl. Ulbricht, „Jugend mit George“. Vgl. auch den Eintrag zum 19. XII. 1917. Unterscheidet 3 Phasen: Empirische, fordernde, tätige. Dementsprechend verschiedene Rolle der Bünde; der Einzelne durchläuft diese Phasen und sollte beizeiten aus dem Bunde austreten, dessen Stufe er hinter sich lässt.

5h nachmittags lasse die Kompanie abmarschieren; reite auf dem Falken über Loire FermeLLoire Ferme nach Leger FermeLLeger Ferme. Dort ½ 6 – ½ 7, mit RaedschPRaedsch, Oberleutnant die in Aussicht genommenen MG-Stände besprochen. Weitergeritten, neblig, stockfinster, man sieht nichts. Über EpagnyLEpagny, VézaponinLVézaponin, über die Höhe getrabt, NouvronLNouvron. SeidelPSeidel, Leutnant abgelöst. Alles ausführlich besprochen; jetzt gibt’s allerhand zu tun, durch die neuen Stände, und die Abschnitte wollen fortwährend Meldungen usw. Als Zugführer RitterPRitter, Vizeleutnant und HärichPHärich, Soldat. Wohne jetzt in dem kleinen gemütlichen Zimmer am weitesten links.

Meldungen, Ferngespräche. Nachmittags mit RitterPRitter, Vizeleutnant rechts zum Bataillon; Hauptmann SchultePSchulte, Hauptmann legt auf die Posten großen Wert. Mit SchubertPSchubert, Leutnant und BentrupPBentrup, Stabsarzt Kaffee getrunken; dann etwas Mathematik. Munitionsraum ausgesucht, in Höhle 4. Zurück und wieder dienstlich geschrieben.341

 –  Klares Winterwetter. Freideutsche JugendIFreideutsche Jugend, Zeitschrift, Judenfrage, gelesen.34Das Heft 10/11, 1916 der Monatsschrift Freideutsche Jugend trug den Titel „Unsere Aussprache zur Judenfrage“. PhilippiPPhilippi, Fritz, 1869-1933, dt. Schriftsteller, AltmutterBPhilippi, Fritz!Altmutter, Marburg a. L., 1916.35Siehe LL . 🕮\Nov. 16.\ MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann schreibt vom 11., hat meinen Brief vom 6. (über die Erlebnisse auf dem HardaumontLHardaumont) immer noch nicht. Mathematik (FermatPFermat, Pierre de, 1601-1665, fr. Mathematiker). LönsPLöns, Hermann, 1866-1914, dt. Schriftsteller WerwolfBLöns, Hermann!1910@Der Werwolf, Jena, 191036Siehe LL . für TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte bestellt.

Sehr lebhaft von TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und Geschwistern geträumt. Mit RaedschPRaedsch, Oberleutnant zum Bohnegraben. Mathematik (FermatPFermat, Pierre de, 1601-1665, fr. Mathematiker), eifrig.

Mathematik (FermatPFermat, Pierre de, 1601-1665, fr. Mathematiker), eifrig. Morgens schön. Dann Regen. Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann. BonolaPBonola, Roberto, 1874-1911, ital. Mathematiker– LiebmannPLiebmann, Heinrich, 1874-1939, dt. Mathematiker, Nichteuklidische GeometrieBBonola, Roberto!1908@Die nichteuklidische Geometrie, Leipzig, 1908, gelesen.37Siehe LL .

Wirkung: 18.11 (an die Frau) „Ich würde dir gerne schreiben, denn auch an Zeit gebricht es mir nicht, aber an den Nerven liegt es, die mir meine Gedanken manchmal ganz über den Haufen werfen, und somit zum Schreiben keinen Sinn habe, denn die Tage von ‚Douaumont‘LDouaumont haben tiefe Spuren zurückgelassen.“eDiese Passage steht ursprünglich am Titelblatt, das sich vor dem Eintrag zum 14. IX. 1916 befindet. Sie wurde aufgrund der Datierung hierher verschoben.38Es ist unklar, ob es sich hier um ein Selbstzitat Carnaps handelt (aus einem nicht abgeschickten Brief o. dgl.) oder vielleicht um die Abschrift eines von jemand anderem verfassten Textes.

Eifrig BonolaPBonola, Roberto, 1874-1911, ital. MathematikerBBonola, Roberto!1908@Die nichteuklidische Geometrie, Leipzig, 1908 gelesen. Abends durch SeidelPSeidel, Leutnant abgelöst. Allein zurückgeritten, dunkel. Viele Pakete, 3 mit Äpfeln aus JenaLJena🕮

Viel dienstlich geschrieben. Auch fleißig Briefe: MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf, die beiden Verwundeten vom HardaumontLHardaumont. Abends erster langer Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap aus FreiburgLFreiburg, und Bücher von HessePHesse, Hermann, 1877-1962, dt.-schweiz. Schriftsteller.39Vgl. LL und .

1 Stunde Exerzieren. KanadischesMG angeschossen. An FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena geschrieben. Von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap 5 P! (HessePHesse, Hermann, 1877-1962, dt.-schweiz. Schriftsteller, Briefpapier, Essen.)

1 Stunde Exerzieren. Geritten: Bonmaison FermeLBonmaison Ferme (wo das Pferd in den Graben gestürzt war), Leger FermeLFerme. Nachmittags nach TroslyLTrosly zum Baden geritten. An TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte geschrieben (habe seit Frühling 15 keinen Brief von ihr).

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1 Stunde Exerzieren. RaedschPRaedsch, Oberleutnant will herziehen, verschiebt’s noch. So bin ich immer noch allein. Lese HessePHesse, Hermann, 1877-1962, dt.-schweiz. Schriftsteller. An BücherlePBücherle geschrieben. Abends von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap 2 Bücher (HessesPHesse, Hermann, 1877-1962, dt.-schweiz. Schriftsteller IndienBHesse, Hermann!1913@Aus Indien, Berlin 1913, BartschPBartsch, Rudolf, 1873-1952, öst. Schriftsteller SchwammerlBBartsch, Rudolf Hans!1912@Schwammerl. Ein Schubert-Roman, Leipzig, 1912)‚40Siehe LL und . von Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen aus JenaLJena Äpfel und Wollsachen.

1 Stunde Exerzieren. KönigsbergersPKönigsberger, Leo, 1837-1921, dt. Mathematiker HelmholtzPHelmholtz, Hermann von, 1821-1894, dt. PhysikerBKönigsberger, Leo!Hermann von Helmholtz’s Untersuchungen über die Grundlagen der Mathematik und Mechanik, Heidelberg, 1895 gelesen.41Königsberger, Hermann von Helmholtz’ Untersuchungen über die Grundlagen der Mathematik und Mechanik. Siehe LL .

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17Tagebuch [8] 25. XI. 1916 – 5. V. 1917 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

Tagebuch.25Nov. 16 1916–5. V. 1917 (WinterbergLWinterberg) 8🕮

XI / 1916ONouvron Vingré Der Major vom AOK: Sparsamkeit in Gerät und Mannschaften! Nachmittags bei starkem Regen in Stellung geritten. Abends 11h muss ich zum Fernsprecher: Morgen Gaskursus nach BerlinLBerlin. Sofort zurück, unterwegs Pferd getroffen. Noch kurz geschlafen.

Mit Major HallungPHallung, Major zur Bahn. Der Zug fährt nicht, wie vermutet. Nach LaonLLaon.OLaon In der KathedraleLLaon!Kathedrale Probe des Totensonntagkonzertes. Professor SteinPStein, Fritz, 1879–1961, dt. Dirigent und Musikwiss., Prof. in Jena. Mit ihm zum Mittagessen. Dort 2 katholische, 1 evangelischer Geistlicher, 1 Berichterstatter (KüchlerPKügelgen, Wilhelm von, 1802–1876, dt. Maler und Schriftsteller), und die Armee-AmselPBraunfels, Agnes, Sängerin, auch Armee-Amsel.1Möglicherweise die gelegentlich so bezeichnete Sängerin Agnes Braunfels. KüchlerPKügelgen, Wilhelm von, 1802–1876, dt. Maler und Schriftsteller interessanter Mann, trägt Uniform, um überall hinzukönnen, meist beim AOK, wird jetzt in den Osten reisen. Interessantes über spätere Absichten an dieser Ecke, über Zivildienstpflicht‚2Ende 1916 von der Deutschen Regierung eingeführte Maßnahmen zur Zwangsverpflichtung von Arbeitskräften für die Kriegsproduktion („Hilfsdienstgesetz“, verabschiedet am 5. XII. 1916). HindenburgsPHindenburg, Paul von, 1847-1934, dt. Politiker Pläne3Paul von Hindenburg und der für Zivildienstpflicht politisch mitverantwortliche Erich von Ludendorff hatten am 29. VIII. 1916 die Oberste Heeresleitung übernommen. Das sogenannte Hindenburg-Programm verfolgte die Bündelung aller sozialen und wirtschaftlichen Kräfte auf den Krieg.HIST usw. Nachmittags zur Chorübung. Dann Konzert, zum Teil. Zur Bahn. Saint QuentinLSaint Quentin – KölnLKölnOKöln Schlafwagen.

Früh aus KölnLKöln an AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann geschrieben; abends BerlinLBerlinOBerlin 7h. Einquartiert im Grünen BaumLBerlin!Gasthaus Zum Grünen Baum, Krausenstr.LBerlin!Krausenstraße

Gaskursus. Nachmittags zu MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, abends mit ihr zu Irmgard FaltinPFaltin, Irmgard und Grittli BoecklenPJolles, Margarethe, 1895-1967, geb. Boecklen, Grittli genannt, dt. Zeichenlehrerin, heiratete 1918 André Jolles.

Vormittags zu FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises ins Lazarett; hat noch nicht das Bein‚4Kurt Frankenberger war im Juni 1916 beim Sturm auf den Hardaumont schwer verletzt worden, sodass ein Bein amputiert werden musste. sondern Krücke, ist sehr munter, will Beobachter werden, ich sein Flugzeugführer. 3 – 5 Kursus.

Abends mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener Kammerspiele, StrindbergsPStrindberg, August, 1849-1912, schwed. Schriftsteller Gespenstersonate; dann in der TraubeLBerlin!Gasthaus Zur Traube gegessen und nach Hause begleitet, Abschied. Telegramm von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, dass MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann bei Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld. 344

Vormittags Kursus. 4h zu Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld und MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann. ElsePUhde, Else, 1883-1917, geb. Dörpfeld, Tochter von Wilhelm Dörpfeld, verh. mit Richard Uhde schwer krank, FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin 🕮aAuf dieser Seite befindet sich eine mit Bleistift durchgestrichene, von Carnap angefertigte Skizze vom Gebiet an der Somme, wo er seit 1. XI. 1916 stationiert war. 🕮\Dez. 16\ in RumänienLRumänien. Über HilfZivildienstpflicht. Auch von mir erzählt. Dann FreischarabendIFreischar bei RitterPRitter, Freischärler, auch LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg und FreyerPFreyer, Hans, 1887–1969, dt. Soziologe, verh. mit Käthe Freyer, Mitglied des Serakreises dort, außerdem 2 Schwestern SachsPSachs, zwei Schwestern und HamburgerPHamburger =? Viktor Hamburger, 1900-2001, dt.-am. Biologe; FaltinPFaltin, Irmgard, BoecklenPJolles, Margarethe, 1895-1967, geb. Boecklen, Grittli genannt, dt. Zeichenlehrerin, heiratete 1918 André Jolles und NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin nicht. Über das ElsassLElsass. Auch gesungen; FreyerPFreyer, Hans, 1887–1969, dt. Soziologe, verh. mit Käthe Freyer, Mitglied des Serakreises sehr munter, wir Soldaten fühlen uns zusammengehörig.

XII / 1916½ 8 nach SchönebergLSchöneberg, über JüterbeckLJüterbeck nach Schießplatz Mark­esedorfLMarkesedorf. Von der Bahn in Drillichanzügen und Fastnachtskäppchen durch den kalten, feuchten Tag. Gasbeschießung. Blasverfahren (gelbe Chlorwolke). 5h zurück. Mit LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg und FreyerPFreyer, Hans, 1887–1969, dt. Soziologe, verh. mit Käthe Freyer, Mitglied des Serakreises am Kanal gegessen. Zu Frau Professor MüllerPMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz Müller. Feines Haus und feiner Mensch. Wir geraten bis in die nicht-euklidische Geometrie. Abschied von FreyerPFreyer, Hans, 1887–1969, dt. Soziologe, verh. mit Käthe Freyer, Mitglied des Serakreises und LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg.

Kursusschluss. Zur Fliegerinspektion und zum Arzt. Mittags bei Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld, dann mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann ins KaDeWeLBerlin!Kaufhaus des Westens und wieder zurück. Abends ein holländischer Vetter KellerPKeller, Vetter dort, der bei Siemens-SchuckertLBerlin!Siemens-Schuckert arbeitet.

Gepackt. Nachmittags zu Hans RothePRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises nach LichterfeldeLLichterfeld, auch MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener kommt hin. Über das griechische Theater. HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises will wegen der Zivildienstpflicht Dolmetscher in RuhlebenLRuhleben werden, ab Jan., augenblicklich produziert er, will mir’s Januar hinausschicken. Abends bei Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld, auch Wilhelm von RohdenPRohden, Wilhelm von, 1901–1990, Geistlicher, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden dort, später kommt Onkel HansPDörpfeld, Johannes, 1865-1923, Hans genannt, Bruder von Carnaps Mutter. Mit Mutter ihre Wintererholungspläne SchwarzwaldLSchwarzwald oder ElmauLElmauIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau besprochen. Onkel HansPDörpfeld, Johannes, 1865-1923, Hans genannt, Bruder von Carnaps Mutter bringt mich zur Bahn. Abreise.

10h GummersbachLGummersbach. AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann holt mich ab, nach BergneustadtLBergneustadt.OBergneustadt Dort auch KlausPKaufmann, Klaus, nebst Herr und Frau Kaufmann und ErikaPErika =? Erika Kaufmann. Und UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann. Sie macht sich oft so Sorgen um mich. Sie möchte gern nach ElmauLElmauIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau. 6h bringt sie mich zur Bahn. Sie erinnert an FränzelsPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel Lied: 🕮\Dez. 16.\ „Gib mir Beständigkeit …“. Von KölnLKöln bis QuentinLSaint QuentinOSaint Quentin Schlafwagen.

Bis ChaunyLChauny Bahn, bis BichancourtLBichancourt Kleinbahn, zu Fuß nach Trosly-LoireLTrosly-Loire, dort gewartet, unser Wagen holt mich nach Guny HulenLGuny.5Das Quartier, in dem sich Carnap bis zum 12. II. 1917 befand, war in Guny, die Stellungen hingegen in der Gegend des etwa sieben Kilometer südöstlich davon liegenden Dorfes Vézaponin und den umliegenden Dörfern Morsain und Nouvron Vingré.OGuny Dort RaedschPRaedsch, Oberleutnant und SeidelPSeidel, Leutnant, der ausbildet; in Stellung ist CrousazPCrousaz, von, Leutnant, der aus DöberitzLDöberitz zurück ist. Ich bekomme die 3. Kompanie. Die Gesellschaft von RaedschPRaedsch, Oberleutnant345 und SeidelPSeidel, Leutnant ist wenig befriedigend; morgen gehe ich zum Glück in Stellung. Viel Post da, Pakete, Briefe von FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf, Brief an GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe und TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte zurück. Von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap MogensBJacobsen, Jens Peter!1910@Mogens, Leipzig, 19106Jacobsen, Mogens. Siehe LL . KunstwartIDer Kunstwart, Zeitschrift, Hessen Kunst.7Vgl. LL . Von DomrichLNaumburg!Domrich Buchhandlung FließPFließ, Wilhelm, 1858-1928, dt. Biologe und Mediziner, HeuslerPHexner, Ervin Paul, 1893–1968, tschech. Jurist (AltisländischBHeusler, Andreas!Altisländisches Elementarbuch, Heidelberg, 1913).8Vgl. LL und .

Morgens die neue Übung geschossen. Gepackt. Nachmittags in Stellung. Jetzt sind immer 2 Kompanien in Stellung (10 Tage), 1 hinten (5 Tage); CrousazPCrousaz, von, Leutnant und ich lösen uns 7 – 8-tägig ab. CrousazPCrousaz, von, Leutnant ist von der Gesellschaft von RaedschPRaedsch, Oberleutnant und SeidelPSeidel, Leutnant ebenso unbefriedigt; auch dienstlich, fühlt sich bevormundet. Beruhigt sich an meinem Temperament.

Zum rechten Flügel, neue Stände am Bohnegraben; Sappen9Gegrabene Stellungen. besichtigt. KrischePKrische, Paul, 1878-1956, dt. Chemiker und Sexualreformer und BoruttauPBoruttau, Heinrich, 1869-1923, dt. Mediziner gelesen.10Vgl. LL , . Abends die MG in der Höhle.

Weiter Sappen besichtigt. Regen. KrischePKrische, Paul, 1878-1956, dt. Chemiker und Sexualreformer und FließPFließ, Wilhelm, 1858-1928, dt. Biologe und Mediziner gelesen. Und MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann (mit Feldpost Brief) geschrieben.11Rudolf an Anna Carnap, 8. XII. 1916 (RC 025‑09‑26). Abends Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap.

Lange in Stellung, Rest der Sappen und MG besichtigt. Trüb und Regen. BartschPBartsch, Rudolf, 1873-1952, öst. Schriftsteller SchwammerlBBartsch, Rudolf Hans!1912@Schwammerl. Ein Schubert-Roman, Leipzig, 1912 (SchubertPSchubert, Ernst, *1879, Lehrer in Wickersdorf Roman) gelesen.12Siehe LL . Und dem Bruder des Gefallenen DauchyPDauchy, †1916, Soldat geschrieben.

Rechts in Stellung. Mittags Gasbereitschaft (Tagesposten bei den Gewehren; nachts auch bei uns Posten). SchwammerlBBartsch, Rudolf Hans!1912@Schwammerl. Ein Schubert-Roman, Leipzig, 1912 und FließPFließ, Wilhelm, 1858-1928, dt. Biologe und Mediziner zu Ende gelesen. Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. (Mit ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Nachruf.)13Könnte sich auf Adolf Schöndube beziehen, der im Oktober 1916 an der Westfront gefallen ist. 🕮

Von mittags ab höchste Alarmbereitschaft (Gas). TatIDie Tat, dt. Monatszeitschrift Dezember gelesen.

Immer noch müssen Tagesposten stehen; die Arbeiten kommen nicht vorwärts. Nichteuklidische GeometrieBBonola, Roberto!1908@Die nichteuklidische Geometrie, Leipzig, 1908 gelesen.14Vermutlich Bonola, Die nichteuklidische Geometrie. Siehe LL . An Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen ge­346schrieben.

Ob CrousazPCrousaz, von, Leutnant mich heute ablöst? Nein: RaedschPRaedsch, Oberleutnant telefoniert, dass ich mit der Kompanie bleibe (bis 16.), weil unten kein Platz. Immer noch Alarmbereitschaft. BonolaPBonola, Roberto, 1874-1911, ital. Mathematiker, Nichteuklidische GeometrieBBonola, Roberto!1908@Die nichteuklidische Geometrie, Leipzig, 1908 zu Ende. Abends MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Brief aus JenaLJena; Weihnachtspäckchen der Universität JenaIUniversität Jena (MichelsPMichels, Victor, 1866-1929, dt. Germanist, Prof. in Jena, Bismarckreden, EigenbrodtPEigenbrodt, Wolrad, 1860-1921, dt. Germanist und Skandinavist, Lektor für schwed. Sprache und Literatur in Jena).15Vgl. LL bis .

Morgens kommt CrousazPCrousaz, von, Leutnant; mit ihm zu NII I, dort will er sich 2 Baracken bauen; SchubertPSchubert, Leutnant besucht. Ausführlich an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena geschrieben; und an UlmerPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer. Abends Brief von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann; Prospekte von HinterzartenLHinterzarten und ElmauLElmauIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau, Brief von Rittmeister WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena, ob ich mich für Klein Funker-Klein­station ausbilden lassen will (nein; lieber Flieger!). PiperPPiper, Reinhard, 1879-1953, dt. Verleger und Kunsthistoriker, Liebespaar in der Kunst gelesenBPiper, Reinhard!Das Liebespaar in der Kunst, München, 1916; BismarckredenBBismarck, Otto von!1915@Vier Reden zur äußeren Politik, Leipzig, 1915, MichelsPMichels, Victor, 1866-1929, dt. Germanist, Prof. in Jena, Goethe und JenaBMichels, Victor!Goethe und Jena, Jena, 1916, gelesen.

Jetzt habe ich nur noch den Abschnitt N II. Durchgegangen. Mittags Befehl: Ablösung erst am 18. (Von da ab 7 Tage unten, 14 oben). Befehl vom Friedensangebot des KaisersPWilhelm II., 1859-1941, dt. Monarch.16Friedensangebot der Mittelmächte vom 12. XII. 1916. Brief von LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman.

Gewehre in der Höhle, CrousazPCrousaz, von, Leutnant besucht. HessesPHesse, Hermann, 1877-1962, dt.-schweiz. Schriftsteller IndienBHesse, Hermann!1913@Aus Indien, Berlin 1913 gelesen.17Siehe LL . Ein Pionierleutnant kommt, will die Höhle sprengen; ich stelle die Arbeiten dort ein. Die Urlauber fahren; ich nehme KabitzPKabitz, Soldat als Burschen. An WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena geschrieben.

Gelesen: HeuslerPHexner, Ervin Paul, 1893–1968, tschech. Jurist, Altisländisches ElementarbuchBHeusler, Andreas!Altisländisches Elementarbuch, Heidelberg, 1913, Neue RundschauINeue Rundschau, LiteraturzeitschriftNov. 16 (Thomas MannPMann, Thomas, 1875–1955, dt. Schriftsteller, TaugenichtsBMann, Thomas!1916@„Der Taugenichts“, Neue Rundschau 27, November 1916, 1478-90; Briefwechsel StrindbergPStrindberg, August, 1849-1912, schwed. Schriftsteller– BrandesPBrandes, Georg, 1842-1927, dän. LiteraturkritikerBBrandes, Georg, und August Strindberg!1916@„Ein Briefwechsel“, Die Neue Rundschau 27, November 1916; RequadtPRequadt, Rudolf, Schriftsteller, Im KriegsflugzeugBRequad, Rudolf!„Im Kriegsflugzeug“, Neue Rundschau 27, November 1916); UllrichPUllrich, Edward, Mathematiker und Lehrer, Rechnen mit DuodezimalzahlenBUllrich, Edward!Das Rechnen mit Duodezimalzahlen, Heidelberg, 1891.18Siehe LL , . Brief von FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, mit meinem gekreuzt. 🕮\Dez. 16.\ Höhle. CrousazPCrousaz, von, Leutnant und SchubertPSchubert, Leutnant besucht. BruunsPBruun, Laurids, 1864-1935, dän. Schriftsteller Freudlose WitweBBruun, Laurids!1915@Die freudlose Witwe, Berlin, 1915 gelesen.19Siehe LL . WynekenPWyneken, Gustav, 1875-1964, dt. Reformpädagoge, Gründer der Freien Schulgemeinde Wickersdorf über die JugendburgBWyneken, Gustav!1916@„Die Freie Jugendgemeinde“, Die freie Schulgemeinde 6, 1916, 97-108.20Vermutlich Wyneken, „Die Freie Jugendgemeinde“ (nicht in LL). Vgl. Dudek, „Versuchsacker für eine neue Jugend“, 100. Abends von GurltPGurlt, Leutnant abgelöst, allein zurückgeritten. SeidelPSeidel, Leutnant fährt auf Urlaub. Leutnant HüttnerPHüttner, Leutnant ist da, hat die 3., ich bleibe in der 3. Ich wohne mit SchmiedlerPSchmiedler, Soldat zusammen im Zimmer neben der Küche. Brief von Hans RothePRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises (seine Bemühungen, Dolmetscher in RuhlebenLRuhleben zu werden) und WahlverwandschaftenBGoethe, Johann Wolfgang von!1809@Die Wahlverwandtschaften, Tübingen, 1809.21Goethes Wahlverwandtschaften tauchen in der Leseliste allerdings erst weiter unten auf. Siehe LL sowie TB 17. II. 1917R.347

Weihnachtspaket von GertrudPCarnap, Gertrud, 1870-1947, geb. Mannesmann, zweite Frau von Joseph Johannes Carnap, Tochter von Reinhard Mannesmann (1814-1894, dt. Fabrikant); Bücher usw. geordnet. Abends gemütlich mit RaedschPRaedsch, Oberleutnant, HüttnerPHüttner, Leutnant, SchmiedlerPSchmiedler, Soldat zusammengesessen. HessePHesse, Hermann, 1877-1962, dt.-schweiz. Schriftsteller, Dies­seitsBHesse, Hermann!1907@Diesseits, Berlin, 1907, gelesen.22Nicht in der Leseliste.

Exerzieren. Unterricht. An ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben (langen Weihnachtsbrief). Päckchen von Lucie VetterPVetter, Lucie, Schwester von Ferdinand Vetter, Mitglied des Serakreises und 2 von EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises und MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises geöffnet, so fein gepackt; zu schade. Abends PlüschowPPlüschow, Gunther, 1886-1931, dt. Schriftsteller gelesen.23Plüschow, Die Abenteuer des Fliegers von Tsingtau. Siehe LL .

Ausführlichen Weihnachtsbrief an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap; an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann.24Rudolf an Anna Carnap, 20. XII. 1916 (RC 025‑09‑23). Abends Päckchen von Tante ElisabethPTrüper, Elisabeth, 1867-1956, auch Tante Elisabeth, verh. mit Johannes Trüper und Mädele SchöndubePSchöndube, Octavia, 1908–1983, auch Mädele, Schwester von Elisabeth Carnap (noch nicht geöffnet).

Von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann nettes Bild von ihr und UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann; von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Brief (mit Brief von JosuaPCarnap, Josua, 1867–1914, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, lebte seit 1905 in München, verh. mit Marie Carnap über mich), Vortrag von Mira BrecherPBrecher, Mira und Heinz-BuchPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV MarburgBRohden, Gustav von (Hrsg.)!Zwei Brüder. Feldpostbriefe und Tagebuchblätter, Tübingen, 1917.25Rohden und Rohden, Zwei Brüder, zweiter Teilband. Siehe LL . Vormittags Unterricht; Regen. Exerzieren. Nachmittags schön. Mit HüttnerPHüttner, Leutnant spazieren geritten. SchmiedlerPSchmiedler, Soldat. 1911/12 in HaubindaLHaubindaIHermann-Lietz-Schule Haubinda gewesen, erzählt von der Hütte auf dem Baum, von JuttasPLietz, Jutta, 1888–1975, verh. mit Hermann Lietz, Tochter von Georg und Bertha von Petersenn Zimmer, von Mutter AnnaPMutter Anna. Ich erzähle RaedschPRaedsch, Oberleutnant, dass ich WiensPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena Angebot abgeschlagen, weil ich noch auf die Fliegerei hoffe. Er sagt, auch wenn ich angefordert werde, könne mich das Regiment als unabkömmlich erklären. Gestern ist vorn Gas abgeblasen worden von den Franzosen (vor N, durch den Wind nach M getrieben).26Wahrscheinlich Abkürzungen für Ortsnamen, vielleicht für Nouvron und Morsain.

Starker Sturm, abwechselnd Regen und klares Wetter mit prachtvoll ziehenden Wolken. Herbst. Schulschießen. Nachmittags Unterricht. Von MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener Bilder; dabei Weihnachtszeug mit Lichtern und Sternen. 🕮

Vormittags zum Gottesdienst in der Loire FermeLLoire Ferme geritten; zurück Umweg durch die schöne Luft. 5h Kompaniefeier in der Höhle. Große Tanne. Dahinter ein paar Musikanten. HüttnerPHüttner, Leutnant spricht einige Worte. Weihnachtslieder. Austeilung der Geschenke. Eiserne Kreuze. Knödel und Bier. In unser Quartier, Weihnachtskiste von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, GertrudsPCarnap, Gertrud, 1870-1947, geb. Mannesmann, zweite Frau von Joseph Johannes Carnap, Tochter von Reinhard Mannesmann (1814-1894, dt. Fabrikant) Weihnachtspaket. In RaedschsPRaedsch, Oberleutnant Zimmer schöner, kleiner Baum. Gemütliches Abendessen. Der Baum hat als Schmuck außer Kerzen: Kokarden, Uniformknöpfe, Geschosse, MargretsPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener Papiersterne. Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Wir es­348sen zusammen gute Sachen aus BrüsselLBrüssel; dazu Gebäck, Quitten­schnitze, Äpfel, Nüsse, Die anderen auch Sekt.

Nachmittags in Stellung. Ich löse CrousazPCrousaz, von, Leutnant ab, der rechts in der Höhle gewohnt haben hat; ich ziehe aber wieder nach N II, mit GurltPGurlt, Leutnant zusammen.

 –  SchönherrPSchönherr, Karl, 1867-1943, öst. Schriftsteller, Tiroler BauernschwänkeBSchönherr, Karl!1913@Tiroler Bauernschwänke, Berlin/Wien, 1913, und BartschsPBartsch, Rudolf, 1873-1952, öst. Schriftsteller FliegerBBartsch, Rudolf Hans!1915@Der Flieger. Ein Roman aus dem Serbenkrieg, Berlin, 1915, gelesen. FendrichPFendrich, Anton, 1868-1949, dt. Schriftsteller und Politiker „An Bord“BFendrich, Anton!1916@An Bord. Kriegserlebnisse bei der schwimmenden und fliegenden Wehrmacht Deutschlands, Stuttgart, 1916 gefällt auch GurltPGurlt, Leutnant sehr. Durch GurltsPGurlt, Leutnant SchubertPSchubert, Hermann, 1848–1911, dt. Mathematiker und Lehrer – Mathematische MußestundenBSchubert, Hermann!1900@Mathematische Mußestunden, Leipzig, 1900 komme ich auf die Untersuchung von Primzahlen.27Siehe LL , , , .

 –  Früh geht GurltPGurlt, Leutnant hinunter; kommt nach DöberitzLDöberitz zum Waffenoffizierskursus.

Heftiges Regenwetter; der Graben in unglaublichem Zustand. Lese wenig, schreibe gar keine Briefe. Rechne sehr fleißig an den Primzahlen, mit Erfolg: Tabelle der Primzahlen \(\gt \!\!10^6\); Bestimmung der Häufigkeit und der Anzahl.28Vermutlich sind aber die Primzahlen gemeint, die kleiner als \(10^6\) sind. Inzwischen noch Weihnachtspäckchen von Rittmeister WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena und LilliPWarburg, Elisabeth, 1896-1959, genannt Lilly, Tochter aus der Ehe von Alma Salomonsohn mit Rudolf Daniel Warburg, 1857-1902 Warburg.

Abends an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geschrieben.

I / 1917 Auf beiden Abschnitten abgemeldet; da die 2. keine Offiziere hat (SeidelPSeidel, Leutnant noch auf Urlaub, GurltPGurlt, Leutnant DöberitzLDöberitz), gehe ich jetzt schon nach 7 (anstatt 14) Tagen wieder hinunter; um mit der Kompanie Weihnachtsfeier zu machen. Heute muss ich einen Mann 🕮\Jan. 17.\ wegen Achtungsverletzung mit Arrest bestrafen (vom Bataillon gemeldet). An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geschrieben.29Rudolf an Anna Carnap, 31. XII. 1916/1. I. 1917 (RC 025‑09‑25). Abends lösen CrousazPCrousaz, von, Leutnant und SchmiedlerPSchmiedler, Soldat mich ab. Im Wagen (!) zurück. Unterwegs überlege ich meine Worte für die morgige Feier.

[Q.] Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann: ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann ist Weihnachten in BNLBergneustadt gewesen. Nachmittags 5h Feier der 2. MGK, die ich jetzt für SeidelPSeidel, Leutnant (Urlaub) führe. Erst Stille Nacht, dann spreche ich einige Worte, Kaiserhoch, Heil dir im Siegerkranz.30Kaiserhymne. Die Geschenke von der Kompanie, die ausgegebene Wäsche, und die Liebesgaben aus JauerLJauer liegen auf den langen Tischen, überall Namen. Jeder geht an seinen Platz und packt aus. Die Höhle ist noch von Weihnachten her schön mit Ranken geschmückt, auch der Baum. Dahinter die Musikanten. Noch einige Lieder und Musikstücke, die Leute bringen 349 die Sachen fort, es wird Bier ausgegeben. 6h gehe ich mit HüttnerPHüttner, Leutnant nach GunyLGuny hinunter: Im KinoLGuny!Kino weltliches Konzert von Professor SteinPStein, Fritz, 1879–1961, dt. Dirigent und Musikwiss., Prof. in Jena. Nachmittags war ein geistliches in TroslyLTrosly Loire, das hätte ich auch gern besucht. Männerchor, Altsolo (Fräulein LeissmannPLeissmann, Fräulein, Sängerin), Baritonsolo (GerhardtPGerhardt, Sänger), Duette, Bariton zur Laute. Die Altstimme wunderbar klar; singt auch Volkslieder. Ich denke an SeraabendeISerakreis, wenn es auch andere Lieder sind. Ein Blick in eine Welt weit dahinten.

Spät abends kommt noch ein Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann. Dann Weihnachtsbaum von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und 2 Pakete von ihr; alles früh abgeschickt, aber leider mich nicht mehr in der Stellung getroffen! Die Pakete pack’ ich noch aus. In einem Äpfel. Im anderen Sachen für den Baum (rote Kerzen, Freiburger Brezel, Mandelkuchenherzen und Sterne, kleine rote Äpfel, Silbersterne, Engelhaar), dann Bodenseebuch 1917BScholz, Wilhelm von (Hrsg.)!1917@Das Bodenseebuch 1917. Ein Buch für Land und Leute, Konstanz, 1917, Kalender Kunst und LebenBKunstundLeben@Kunst und Leben. 9. Jahrgang 1917, Berlin-Zehlendorf, 1916;31Scholz, Das Bodenseebuch 1917; Kunst und Leben. Siehe LL und . Ackermann und TodBTepl, Johannes von!Der Ackermann und der Tod, Leipzig, 1916;32Johannes von Tepl, Der Ackermann und der Tod (nicht in der Leseliste). Schokolade, ein schöner Strauß Tannen und Stechpalme mit roten Beeren. Am liebsten würde ich noch den Baum auspacken und schmücken, aber es ist schon zu spät. 🕮

Früh Offiziersunterricht. Dann Baum geschmückt, nachmittags fertig, schön! Abends die roten Lichter am Baum angezündet. Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap von Weihnachten. Agnes’PKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann großes Weihnachtspaket, Paket von Paten­tantePDiergardt, Agnes von, 1863-1945, Besitzerin der Herrschaft und des Jagdschlosses Moja Wola in Schlesien, Patentante von Agnes Kaufmann.33Agnes von Diergardt.

Ein Dienst. Einige Weihnachtsdankbriefe geschrieben. Primzahltabelle. kommt Ich entdecke auf dem Kastanienmädchenbild hinten den Vers „Alleweil kann man nit lustig sein …“ und muss lachen; doch ein Prachtmädel! Abends bis 1h an der Groteske der 7 Szenen geschrieben.34Scheint nicht überliefert zu sein. Nachts kommt SeidelPSeidel, Leutnant vom Urlaub zurück.

SeidelPSeidel, Leutnant zieht in mein Zimmer. Nachmittags erregt die große Primzahltabelle belustigende Aufmerksamkeit bei SeidelPSeidel, Leutnant, RaedschPRaedsch, Oberleutnant, HüttnerPHüttner, Leutnant. Abends weiter gerechnet, bis 6.000 aufgestellt; Kurven.

Mit RaedschPRaedsch, Oberleutnant geritten, Leger FermeLLeger Ferme35Vermutlich der einen Kilometer nördlich von Vézaponin gelegene Weiler St. Léger. (2 neue MG‑Stände dort zu bauen); ich spreche mit BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant über die Anforderung von der Fliegerinspektion, und von WiensPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena Anerbieten. Neu zu bauende Stände in der 3. Stellung. 350 Nachmittags kommt Lanst LanfermannPLanfermann, Leutnant, will auch Flieger werden, erzählt von BoelckePBoelcke, Oswald, 1891-1916, dt. Flieger.

Mit den kommandierten Infanteristen Exerzieren, auch am Fahrzeug. Nachmittags MG‑Stände in der 3. Stellung und in der Leger FermeLLeger Ferme. Abends verrät uns RaedschPRaedsch, Oberleutnant den morgigen Alarm. SeidelPSeidel, Leutnant, der nachmittags in TroslyLTrosly Loire säuft, wird zeitig zurückgerufen; ist aber vollständig hin.

RaedschPRaedsch, Oberleutnant ist Mitternacht zum Regiment gerufen worden, weckt uns 2h telefonisch. 3h Alarmbefehl, 4h Abmarschbefehl für die 4 MG. Da SeidelPSeidel, Leutnant noch nicht imstande ist, mach’ ich’s. Starker Regen und kalter Wind. ½ 7 in der 2. Stellung. HärichPHärich, Soldat rechts mit 2 MG, ich links. Regen, wir sind alle nass und frierenbOriginal froren., kaum Unterstände. Mit Leutnant EngelPEngel, Leutnant in kleinem Unterstand gestanden. Um 8h sollen die Inspizienten durchkommen. Niemand kommt. Um 10h soll’s zu Ende 🕮\Jan. 17.\ sein. Schließlich laufe ich mich warm, an der ganzen Stellung entlang. Mittags beim Signalposten gewärmt. 2h Abmarschbefehl. ½ 5 im Quartier. SeidelPSeidel, Leutnant hat von RaedschPRaedsch, Oberleutnant wegen „Dienstauffassung“ Anschiss bekommen; ich vertrag’ mich trotz allem wieder gut mit ihm. PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant kommt von der MG-Schule zurück. Jetzt 1. MGK. Da die Leute nass, dreckig, müde und hungrig, wird erst morgen abgelöst.cDie folgende Passage bis zum 6. II. 1917 enthält nur sporadisch Einträge.

Morgens mit SchmiedlerPSchmiedler, Soldat zur Leger FermeLLeger Ferme gefahren, und weiter nach VézaponinLVézaponin. MG-Stände erkundet, nw und VézaponinLVézaponin, die das Tal bestreichen.

Kalt, zeitweise Regen.

Ich arbeite immer an den Primzahlen, schreibe keine Briefe, lese auch kaum. Schreibe am 14. seit 2 Wochen endlich an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann.36Rudolf an Anna Carnap, 14. I. 1917 (RC 025‑01‑29). Abends sitzen wir immer gemütlich zusammen; anspruchslose Unterhaltung mit Rätseln und Scherzaufgaben. PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant reicht Urlaub ein; vielleicht kann ich dann 5. Februar fahren. AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann schickt Karte aus ElmauLElmauIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau mit den schönen Bergen. Sie ist allein dort, im Februar will dann MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann mit mir in den SchwarzwaldLSchwarzwald oder nach ElmauLElmauIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau. Ich möchte lieber, dass AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann dort bliebe, damit wir 3 zusammen dort sein können. PaaschePPaasche, Hans, 1881-1920, dt. Schriftsteller „Kirsch“BPaasche, Hans!Fremdenlegionär Kirsch, Berlin, 1916 gelesen.37Paasche, Fremdenlegionär Kirsch, LL .351

[St.] Mit SchmiedlerPSchmiedler, Soldat in Stellung. In N II CrousazPCrousaz, von, Leutnant abgelöst; SeidelPSeidel, Leutnant wohnt auch dort, der Abschnitt I hat. Wohne mit SchmiedlerPSchmiedler, Soldat zusammen. Die Gräben sind in schlechtem Zustand. Zum Glück Frost; dann auch Schnee. MGbekommenAls wir kommen, liegt auf dem Dorf und der Stellung Artilleriefeuer, wir müssen durch den Graben, dann den Abhang hinauf gehetzt. Die Kompanie wartet in VézaponinLVézaponin ab. In CrousazPCrousaz, von, Leutnant-Kompanie wird MG 10 durch große Mine verschüttet. Ich gehe, als es ruhig ist, mit CrousazPCrousaz, von, Leutnant hin. 4 Leute tot. 🕮 In den nächsten Tagen werden sie ausgegraben. Ich beerdige sie hier auf dem Friedhof über der Straße, vier in einem Grab, ohne viel Förmlichkeiten, ein Vaterunser, dann Erde drauf. Auch bei SeidelPSeidel, Leutnant ein Gewehr verschüttet, 3 Verwundete. Endlich an AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann geschrieben. Dann an MädelePSchöndube, Octavia, 1908–1983, auch Mädele, Schwester von Elisabeth Carnap. Und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Ich lese Heinz’PRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg BriefeBRohden, Gustav von (Hrsg.)!Zwei Brüder. Feldpostbriefe und Tagebuchblätter, Tübingen, 1917; dies „vollendete“ Leben ergreift, und auch Onkel GustavsPRohden, Gustav von, 1855–1942, auch Onkel Gustav, ev. Theologe, in erster Ehe verh. mit Agnes Dörpfeld, 1858–1907, einer jüngeren Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, in zweiter Ehe mit Gertrud von Rohden, Vater von Agnes Crönert, Friedrich, Gotthold, Harald, Hedwig, Heinz, Luise und Wilhelm von Rohden unerschütterte Auffassung.38Vgl. TB 22. XII. 1916R. Ich lese SchrödersPSchröder, Ernst, 1841–1902, dt. Mathematiker und Logiker Algebra der LogikBSchröder, Ernst!1890@Vorlesungen über die Algebra der Logik, Leipzig 1890-190539Siehe LL . vergleiche mit FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph.

Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann; ich schreibe an beide ausführlich‚40Rudolf an Anna Carnap, 22. I. 1917 (RC 025‑09‑11) und Carnap an Agnes Kaufmann, 22. I. 1917 (RC 025‑09‑18). möchte am liebsten nach ElmauLElmauIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau. Auch an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben. Urlaubs­gesuch.

Urlaubssperre! GeißlersPGeißler, Max, 1868-1945, dt. Schriftsteller schöne LilofeBGeißler, Max!1916@Die schöne Lilofe, Weimar, 1916 gelesen.41Siehe LL . „Der Roman einer verkehrten Erziehung“, die beiden Schwestern in WeimarLWeimar, von denen die Lilofe ihr Herz zu offen auf den Händen trägt. Abends wird SeidelPSeidel, Leutnant durch CrousazPCrousaz, von, Leutnant abgelöst. CrousazPCrousaz, von, Leutnant wohnt einstweilen noch in unserem Abschnitt. Kalte klare Frosttage, Schnee. An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geschrieben: Urlaubssperre.42Rudolf an Anna Carnap, 24. I. 1917 (RC 025‑01‑30). An MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener geschrieben, in heiterer Selbstironie über die Urlaubssperre.  …SommerPSommer, Julius, 1871-1943, dt. Mathematiker, Vorlesungen über ZahlentheorieBSommer, Julius!Vorlesungen über Zahlentheorie, Leipzig, 1907 gelesen.43Siehe LL . Danach wieder etwas an Primzahlen gerechnet. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann schreibt von Agnes’PKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann Erkrankung in ElmauLElmauIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau; sie befürchtet, dass der Bau noch zu feucht. Ständig sehr kalte, meist klare Tage.

Vormittags mit RaedschPRaedsch, Oberleutnant im Hintergelände 5 neue Stände gezeigt, die ich in den Tagen vorher erkundet habe. 352

Nachmittags besucht mich KnödgenPKnödgen, Soldat, ist mit seiner Batterie viel herumgereist; nicht weit von uns in Stellung; nächstens will ich ihn von N I aus dort besuchen. Abends durch SeidelPSeidel, Leutnant und KlempPKlemp, Soldat (ein Neuer) abgelöst. 🕮\Jan.-Febr. 17\ In den Ruhetagen nur Dienst in der Kompanie gemacht, nicht mehr wie früher auch bei HüttnerPHüttner, Leutnant und den Kommandierten. Es wird für die Besichtigung am 6. vorbereitet; diese fällt aber im letzten Moment aus.

MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann schreiben immer noch voll Freude auf den gemeinsamen Aufenthalt in ElmauLElmauIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau; endlich erfahren sie die Urlaubssperre. Die Post kommt unregelmäßig. Klare, schöne Frosttage; oft Sonne. Es liegt Schnee.

II / 1917 Morgens kommt Major von OeritzePOeritze, von, Major und zeigt uns das leichte MG 08/15. Dann auch der Divisionär (Generalmajor von WeberPWeber, Erich von, 1860-1933, Generalmajor). Mittags sagt uns RaedschPRaedsch, Oberleutnant, dass wir wahrscheinlich am 10. abgelöst werden, für 3 – 4 Wochen Etappendrill. Abends lösen wir CrousazPCrousaz, von, Leutnant und PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant in der neuen Bude in N I ab; über MorginLMorgin hingefahren. Die Bude ist klein, aber sehr nett, braun gebeiztes Holz. Aber feucht und kalt. Und dazu diese Hunde­kälte. Eine scheußlich zerfrorene Nacht. Wir hören, dass AmerikaLAmerika die diplomatischen Beziehungen abgebrochen.44Die USA brachen am 3. II. 1917 die diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich ab, die Kriegserklärung erfolgte am 6. IV. 1917.HIST

RaedschPRaedsch, Oberleutnant und HüttnerPHüttner, Leutnantgetroffen. SchmiedlerPSchmiedler, Soldat führt HüttnerPHüttner, Leutnant (zum 1. und letzten Mal) in die Stellung seiner Kompanie. Ich suche mit RaedschPRaedsch, Oberleutnant hinten Stände. Durch Frost, Hunger und Herumlaufen Kopfschmerzen. Ich entwerfe die Denkschrift für die Übergabe. Besuche von SchubertPSchubert, Leutnant, RiedelPRiedel, Leutnant, (Doktor) BraunPBraun, Feldarzt; sie werden nachmittags abgelöst; dann von HeidrichPHeidrich, Soldat. Wir setzen nachmittags einen 2. großen Kochofen in die Bude und tun fast nichts als heizen; die Burschen hacken ständig Holz. So kriegen wir’s endlich schön warm. Aber die Wände bleiben kalt. Morgens Brief von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann; sie hat die Urlaubssperre erfahren, und bezwingt ihr zartes Herz zur Tapferkeit. 🕮

Mit SchmiedlerPSchmiedler, Soldat in Stellung. Unsere Bude wird jetzt hübsch warm, nur nachts feucht und kalt. Denkschrift für die Übergabe geschrieben. Wenig zu essen.

Immer noch schöne sonnige Frosttage. Besuche KnödgensPKnödgen, Soldat Batterie bei CommelancourLCommelancour; er ist aber vorgestern schon abgelöst.

Brief von LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner über Studium und soziale Kriegsarbeit. 353

Vormittags kommt SeidelPSeidel, Leutnant mit dem Ablösungsbefehl. Morgen Nacht abgelöst, übermorgen verladen, in LaonLLaon! (Vielleicht CoteLCote oder ElsassLElsass?) Nachmittags 3 – ½ 6 im Gelände hinter der 3. Linie, und in 2. Stellung, herumgerannt und Schilder für 10 künftige MG-Stände angebracht. Schöner Spaziergang über die Schneefelder, Sonne; einige Grüße von feindlicher Inspektion und Artillerie dabei.

Morgens durch die Stellung. Nachmittags wird das Bataillon abgelöst. Wir erst morgen. Isländisch45Vgl. LL . gelesen.

Beim neuen Hauptmann gemeldet, SchmiedlerPSchmiedler, Soldat geht in Stellung. Morgen Autofahrt und Verladung in LaonLLaon. Hoffentlich kommt heut’ Abend die Ablösung zeitig.

Sie kommt statt 7 um ½ 9. Leutnant LuftPLuft, Leutnant vom 2. MGK 211, ein gemütlicher Hesse. Die Ablösung dauert bis ½ 12. Erhöhte Gasbereitschaft, das Hintergelände wird mit Gas beschossen. Die Gewehre marschieren einzeln ab, ich gehe mit SchmiedlerPSchmiedler, Soldat und 2 Ordonnanzen zu Fuß über MorsainLMorsain, OuillyLOuilly, BerlinvalLBerlinval, VézaponinLVézaponin. Stockfinster. Wir gehen schnell, kommen 2h müde zu Hause an. Packen. Wir essen, sind sehr hungrig. Bei RaedschPRaedsch, Oberleutnant schläft GurltPGurlt, Leutnant, bei HüttnerPHüttner, Leutnant PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant, wir beide bei CrousazPCrousaz, von, Leutnant🕮\Febr. 17\ 6h früh kommen SeidelPSeidel, Leutnant und KlempPKlemp, Soldat aus Stellung; die Ruhe ist hin. ½ 8 müssen wir auch aufstehen. 9h Abmarsch nach Pont-Saint-MardLPont-Saint-Mard.OPont St. Mard Die 3 Kompanieführer reiten mit den Fahrzeugen nach LaonLLaon. Wir gehen mit den Mannschaften. Dabei der neu beförderte KaulPKaul, Soldat. Von Pont-Saint-MardLPont-Saint-Mard in Lastautos bis Chivy-lès-ÉtouvellesLChivy-lès-Étouvelles. Vor AnizyLAnizy verfährt sich unsres, ich setze mich mit der Karte vorn hin. Dann zu Fuß nach LaonLLaon, links um den Berg herum, 2h ab BahnhofLLaon!Bahnhof.OLaon Wir setzen endlich durch, dass Verpflegung empfangen wird. Wir fahren zur Stadt hinauf, ins CaféLLaon!Café. Ich will Professor SteinPStein, Fritz, 1879–1961, dt. Dirigent und Musikwiss., Prof. in Jena besuchen, nicht zu Hause. 6h kommen die Kompanieführer mit den Fahrzeugen, essen auch noch. 7 – 9 verladen, 3 MGK und Regimentsstab. Mit HüttnerPHüttner, Leutnant und SchmiedlerPSchmiedler, Soldat im Abteil. Ziemlich kalt.

3h früh am BahnhofLSedan!Bahnhof SedanLSedanOSedan mit dem Regimentsstab am gemütlichen Kaffeetisch gesessen. Dann weiter. ConflansLConflans. 11h Mars la TourLMars la Tour.OMars la Tour Ausgeladen. Zu Fuß mit den Leuten über HannonvilleLHannonville, La TourLLa Tour, JonvilleLJonvilleODoncourt aux Templiers nach WoëlLWoël. Müde. Weiter nach DoncourtLDoncourt.46Doncourt aux Templiers liegt knapp fünf Kilometer nordöstlich von Thillot, wo sich Carnap mit einer Urlaubsunterbrechung von April bis September 1916 aufgehalten hat.Kopfschmerzen vom Tschako. End­354lich ins Quartier. Ein Zimmer mit PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant, daneben CrousazPCrousaz, von, Leutnant. Wir frieren, lassen heizen. Dann gemütlich und heiter. Endlich wieder eine Nacht im Bett.

10h Begrüßung durch Exzellenz von BelowPBelow, Eduard von, 1856-1942, dt. General, kommandierender General des 5. AK in WoëlLWoël. Dann im MalkastenLWoël!Gasthaus Malkasten gegessen. Besprechung bei RaedschPRaedsch, Oberleutnant über die neue Stellung. Der Zugführer bei den beiden MG bei Saint RémyLSaint Rémy soll’s nicht bequem haben, RaedschPRaedsch, Oberleutnant rät, einen Unteroffizier hinzuschicken; HüttnerPHüttner, Leutnant will das nicht. 🕮½ 3 reite ich mit CrousazPCrousaz, von, Leutnant bei klarer Luft und Sonne über WoëlLWoël, Saint MauriceLSaint Maurice, Tranchée bis Vaux-KreuzLVaux-Kreuz. CrousazPCrousaz, von, Leutnant schimpft, dass er nun wieder in die alte Stellung muss, wo er 2 Jahre lang gelegen hat. Der Pionierbahn entlang am Waldwinkel vorbei ins Granatental. Zum Kompanieführer. Es soll immer nur von den beiden in Stellung befindlichen MGK ein „Kompanieführer vom Dienst“ oben sein. Dann zum Zugführer bei MG 11, den ich ablöse. Eine enge Treppe hinab, ganz kleiner Raum. Mit ihm in die 1. Linie. Er bekommt Befehl, dass bei jedem MG noch 3 Leute bis morgen bleiben sollen, ebenso er selbst. In dem engen Loch schlafen wir also zu 5. Ich ersticke fast.

9h Aufgestanden. In engem Gedränge gewaschen. Die MG besucht. Beim Bataillon gemeldet. LanfermannPLanfermann, Leutnant („Bauoffizier“) besucht. Zu CrousazPCrousaz, von, Leutnant. Dort gegessen. PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant hat’s bei MG 8 auch schlecht. Wir besprechen, ob PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant und ich auch zu CrousazPCrousaz, von, Leutnant ziehen können. Der Leutnant von 92 geht erst abends 9h. Mit ZabierskiPZabierski, Rudolf Carnaps „Bursche“ und KädingPKäding, Soldat zusammen im Stollen geschlafen.

MG besucht; die Gräben fangen an, aufzutauen. Mittags wegen der Verpflegung der Scharfschützen zum Bataillon und zu CrousazPCrousaz, von, Leutnant. Nachmittags etwas geschrieben; WahlverwandschaftenBGoethe, Johann Wolfgang von!1809@Die Wahlverwandtschaften, Tübingen, 1809 gelesen.47Siehe LL .

Tauwetter, viel Wasser in den Gräben. In Stellung. 12h besucht mich HüttnerPHüttner, Leutnant, wagt aber nicht, in den Stollen herunterzusteigen. An EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises geschrieben. WahlverwandtschaftenBGoethe, Johann Wolfgang von!1809@Die Wahlverwandtschaften, Tübingen, 1809 gelesen. 🕮\Febr.\ 6h abends schickt CrousazPCrousaz, von, Leutnant zu mir: Ich soll zum Bauoffizier ziehen, ins GranatentalLGranatental, am Eingang des QuellgrabensLQuellgraben. Gleich umgezogen. Leutnant KüperPKüper, Leutnant (westfälischer Lehrer, nicht sehr gebildetes Wesen) und Leutnant RiedelPRiedel, Leutnant (war auf dem HardaumontLHardaumont Ordonnanzoffizier; heiter und nett). Ich schlafe oben im Etagenbett.355

In Stellung; schlammig. WahlverwandtschaftenBGoethe, Johann Wolfgang von!1809@Die Wahlverwandtschaften, Tübingen, 1809 zu Ende gelesen. Viel an Primzahlen gerechnet. Abends 9h die erste Post. Viele Briefe, Freude und Kummer durcheinander. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap gekränkt, weil ich glaubte, sie erwarte ein Bücherpaket (und wegen des Laonbildes?). Brief von MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener (der Käthe-Kollwitz-KreisPKollwitz, Käthe, 1867-1945, dt. Grafikerin und BildhauerinIKäthe-Kollwitz-Kreis Streben nach ernster Gemeinschaft).48Margret Arends verkehrte damals im Freundeskreis von Käthe Kollwitz und Hans Koch. Siehe Kollwitz, Die Tagebücher, 281, 308, 318 usw. Vgl. TB 7. IV. 1917R. FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Thesen über Gründung eines „protestantischen Klosters“.49Vgl. (RC 81‑46‑02 und -08), Flitner, Nachlese, 19–22 sowie Werner, „ ‚Mit den blanken Waffen des Geistes‘ “ und dies., „Freundschaft|Briefe|Sera-Kreis“, 122.BIO Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann; sie wird bald wieder in BNLBergneustadt sein; MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann rechnet noch mit einem möglichen Urlaub.

 –  HeidenstamPHeidenstam, Verner von, 1859-1940, schwed. Schriftsteller gelesen;50Vielleicht Heidenstam, Karolinerna. Vgl. LL . einige Briefe geschrieben.

Mit CrousazPCrousaz, von, Leutnant in Stellung; General getroffen. Nachmittags 5 – 7 heftiges Artillerie- und Minenfeuer auf 21 und 22 links. TagsdOriginal Trags. drauf hören wir: Franzosen haben Putsch gemacht, bei den 19ern 14 Mann gefangen, dabei 1 Vize und 1 MG Bedienung ohne MG. Währenddessen gehe ich nachmittags mit CrousazPCrousaz, von, Leutnant über Granat-RückenLGranat-Rücken und Rémy-RückenLRémy-Rücken nach Saint RémyLSaint Rémy und besuche SchmiedlerPSchmiedler, Soldat, zurück durch die Schlucht.

Nachmittags viele Leute bei uns, spielen Karten. Ich gehe zu CrousazPCrousaz, von, Leutnant, dort kommt RaedschPRaedsch, Oberleutnant, endlich mal. Wir besprechen die schlechte Unterkunftsverhältnisse für Offiziere in Stellung und den weiteren Ausbau. Abends 8h von GurltPGurlt, Leutnant abgelöst. Mit SchmiedlerPSchmiedler, Soldat hinuntergefahren. Mit SeidelPSeidel, Leutnant und KlempPKlemp, Soldat im MalkastenLWoël!Malkasten gegessen. Mein Gepäck ist nicht da! 🕮\Febr./März 1917\ Telefoniere noch an die SS51Hier möglicherweise Abkürzung für „Sammelstelle“., da ist’s auch nicht. 2h zu Bett.

Telefoniere an Pionierpark WestLPark West, dort sollen noch Gepäckstücke herumliegen. Nachmittags Gefreiten NitzschePNitzsche, Soldat hinaufgeschickt (auch 8 Mannschaftstornister). Wir erfahren plötzlich von Leutnant Beerdigung; mit SchmiedlerPSchmiedler, Soldat 4h hingefahren. Abends SeidelPSeidel, Leutnant, HüttnerPHüttner, Leutnant, SchmiedlerPSchmiedler, Soldat und ich ins Cabaret. (SchmiedlerPSchmiedler, Soldat hat Urlaub eingereicht.) Während des Cabarets wird bekannt gegeben: Es ist abgehört worden, dass die Franzosen diese Nacht Gasangriff machen wollen, die Division befiehlt, jeder soll seine Maske bei sich haben. Wir schicken deshalb den Wagen 356 zurück. Die Musik und die Sachen im Cabaret sind ja ganz nett, aber das viele Weintrinken und das Besäufnis gefällt mir weniger. 1h fahren wir zurück.

Gebadet; zum Glück übernimmt SchmiedlerPSchmiedler, Soldat den Kirchgang. Mein Gepäck ist wieder da.

 –  Wir beschließen, in dem großen Haus (Kirchelstr.LWoël!Kirchelstraße 9), wo RaedschPRaedsch, Oberleutnant und HüttnerPHüttner, Leutnant wohnen und wir jetzt immer essen, das KasinoLWoël!Kasino einzurichten. CrousazPCrousaz, von, Leutnant soll Sachen in MetzLMetz besorgen.

III / 1917 Ablösung erst morgen früh.

5h Abmarsch; die ich reite allein. 7h Pionierpark Vaux-KreuzLVaux-Kreuz. 8h löse ich PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant ab, wohne mit SeidelPSeidel, Leutnant und LaubePLaube, Soldat zusammen. Mit SeidelPSeidel, Leutnant zu MG 15 auf den Granat-RückenLGranat-Rücken im Wald. Nachmittags in Stellung. Mit LaubePLaube, Soldat über Bücher usw. gesprochen.

HessePHesse, Hermann, 1877-1962, dt.-schweiz. Schriftsteller RoßhaldeBHesse, Hermann!1914@Roßhalde, Berlin, 1914 gelesen.52Siehe LL .

An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann nach WiesneckLWiesneck geschrieben.

GurltPGurlt, Leutnant zieht zu uns in die BarackeLBaracke. Ich schreibe an Geheimrat WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena wegen FT.

Mit SeidelPSeidel, Leutnant und GurltPGurlt, Leutnant in Stellung. Heftige Artillerie- und Minen­feuer­überfälle auf die 2. Linie. 🕮\März 17\ Wir beobachten es vom Granat-RückenLGranat-Rücken aus. Das Feuer dauert über Mittag an. Nachmittags starker Schneefall. Zeitweise sitzen wir im Stollen.

SeidelPSeidel, Leutnant Vormittags werden SeidelPSeidel, Leutnant und GurltPGurlt, Leutnant durch CrousazPCrousaz, von, Leutnant und PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant abgelöst. Viel Schnee.

Urlaub für 24. eingereicht. Nachmittags Minen in unsere Gegend; die Tür springt auf, die Fensterscheiben springen. Abends wird PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant durch KlempPKlemp, Soldat abgelöst. Habe zuweilen mit CrousazPCrousaz, von, Leutnant Gespräche über verschiedene Auffassungen; er will jedem eine eigene zubilligen; ich behaupte, sie können nicht alle gleichberechtigt sein, und verteidige meine. Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap aus WiesneckLWiesneck, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann dort.

An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann geschrieben: Vielleicht 24. Urlaub.

Früh 4h Befehl; Alarmbereitschaft. Auf Crousaz’PCrousaz, von, Leutnant Wunsch stehen wir 6h auf und gehen durch die Stellung. Holztafeln mit Skizze des Schuss­357feldes gemalt. SchubertsPSchubert, Leutnant chiffrierten Blinkspruch nach langem Mühen gefunden (Schablonenmethode).

8h durch GurltPGurlt, Leutnant abgelöst. Im Regen hinuntergefahren.

 –  Teils trübe, teils kalte klare Tage. Einmal mit HüttnerPHüttner, Leutnant spazieren geritten, nach BenoitLBenoit. Viel an der Schablonenmethode gearbeitet; rechnerische Auflösungsmethode mit Hilfe von Wortanfangsstatistik. Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann aus WiesneckLWiesneck. Sie fühlt sich wohl dort und bleibt länger. Urlaub noch ungewiss. Gelesen: HeydenreichsPHeydenreich, Willy, 1858-1908, dt. Ballistiker Lehre vom SchussBHeydenreich, Oberstleutnant!Die Lehre vom Schuß für Gewehr und Geschütz, 2 Bde., Berlin, 1908, Kartographie auf Reisen (Göschen)BHugershoff, Reinhard!Kartographische Aufnahmen und geographische Ortsbestimmung auf Reisen, Berlin, 191753Heydenreich, Die Lehre vom Schuss für Gewehr und Geschütz; Hugershoff, Kartographische Aufnahmen und geographische Ortsbestimmung auf Reisen. Siehe LL , . TatIDie Tat, dt. Monatszeitschrift März (niederdeutsch-flämisches Heft, darin auch NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen: Über die idyllische Seele Flanderns)BNohl, Herman!1917@„Die idyllische Seele Flanderns“, Die Tat 8, März 1917, 1094-1103.54Nohl, „Die idyllische Seele Flanderns“, nicht in LL.

Für Stellung gepackt. Abends plötzlich: Urlaub vom 21. bewilligt!

Nach MauriceLMaurice geritten, Fahrschein geholt (Stabsarzt BentrupPBentrup, Stabsarzt schreibt mir schnell eine 🕮 Bescheinigung). ½ 12 aus WoëlLWoël abgefahren. Regen, Hagel. Schneesturm. 1h von BenoitLBenoit. 5h MetzLMetz.OMetzAn SchöndubesPSchöndubes, Familie von Heinrich Schöndube telegrafiert: „MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann bitte dableiben, komme morgen, Carnap.“ ½ Über StraßburgLStraßburg, ½ 12 FreiburgLFreiburg.OFreiburg Europäischer HofLFreiburg!Hotel Europäischer Hof.

9h nach HimmelreichLHimmelreich. Nach WiesneckLWiesneck gegangen.OWiesneck GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen und Frau SchöndubePSchöndube, Luisa, 1869–1957, geb. Kebe Quevedo, verh. mit Heinrich Schöndube, Mutter von Elisabeth Carnap begrüßt. Zur MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann in den Wald. Mit ihr noch weiter hinaufgegangen. Sie hat auch zu Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld von mir gesprochen. Er meinte, dass die Sorge um meine wissenschaftliche Berufsarbeit mich jetzt und auch zuerst nach dem Kriege noch sehr beschäftigen wird. Erst wenn dieser Druck nachlässt, könne ich wieder in freiere Gefühle aufatmen. 1h ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap an der BahnLWiesneck!Bahn abgeholt. Nach Tisch in ihr nettes Zimmer oben. Fotos aus NouvronLNouvron (Ballonaufnahmen usw.) gezeigt. Über die letzten Briefe gesprochen. Sie zeigt mir ihren, nicht abgeschickten, vom 16. Wir sind froh, dass wir uns nun richtig aussprechen und ganz verständigen können. Nachmittags mit ihr zur BurgLWiesneck!Burg hinauf. Abends sitzen wir zusammen neben ihrem Ofen. Sie erzählt auch von HaubindaIHermann-Lietz-Schule HaubindaLHaubinda;JB HermannPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz hat viele Sorgen wegen der Heime, der frische Ton herrscht nicht mehr so, auch er selbst wird älter und bekümmerter; JuttaPLietz, Jutta, 1888–1975, verh. mit Hermann Lietz, Tochter von Georg und Bertha von Petersenn fühlt sich oft einsam. 358

Für Frau SchöndubePSchöndube, Luisa, 1869–1957, geb. Kebe Quevedo, verh. mit Heinrich Schöndube, Mutter von Elisabeth Carnap das Gesuch wegen Zurückholung von AdolfsPSchöndube, Adolf, 1894-1916, Bruder von Elisabeth Carnap Leiche geschrieben.55Vermutlich Gesuch um die Überstellung des 1916 gefallenen Adolf Schöndube nach Mexiko.BIO 1h mit GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen die Ski nachgesehen. KiechlesPKiechles, Familie besucht. Mit GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen nach FreiburgLFreiburg gefahren, III. Klasse! ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap holt uns an der WiehreLFreiburg!Wiehre ab. Zu Frau Irmgard KolbePKolbe, Irmgard, ob ich abends mitkommen kann; freundlich, einverstanden, will uns alle unterbringen. Mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap nach GünterstalLGünterstal spaziert. Unterwegs kommen die Freiburger Gebirgsjäger von ihrer Feld­dienst­übung mit Musik zurück, auch MG auf Tragtieren. Zu GarthesPGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe Häuschen; die Malerei an Balken und Zimmerdecke, auch Gardinen noch, sonst alles leer. Therese KurrusPKurrus, Therese nicht gefunden; sie soll noch Fotos von TedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg haben. Zurückgegangen. Wir wollen Fräulein KolundPKolund, Trude, Lautenlehrerin aufsuchen, die ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap vom Chörle und aus dem Lazarett kennt; nicht zu Hause. 🕮\März 17\ ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap erzählt aus dem Lazarett. Besorgungen (Handschuhe mit Bezugsschein!); dann komme ich mit zum „Chörle“ von Fräulein HedwigPHedwig, Fräulein. Besonders „Laudate Pueri“. Dann zu Irmgard KolbePKolbe, Irmgard. Sie, GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und ich am gemütlichen Abendtisch. Nachher zeigt sie Bilder von der Schwedenfahrt (1912?) mit Professor SchmitthennerPSchmitthenner, Prof. =? Schmitthenner, Wilhelm, 1870-1950, Gymnasialprof. – HeidelbergLHeidelberg.56Vgl. Leder, Unsere Schwedenfahrt 1911. Dann kommt Fräulein HedwigPHedwig, Fräulein und es wird musiziert. Irmgard KolbePKolbe, Irmgard spielt Geige: auf meinen Wunsch HändelsPHändel, Georg Friedrich, 1685-1759, dt.-brit. Komponist Sonate F‑Dur; MozartsPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist 1. Sonate (A‑Dur?) mit Variation. Dann Geige, Gesang und Klavier: BachliederPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist (besonders „Es (gehe?) mit der blinden Welt, wer nichts auf seine Seele hält“). Zuletzt singen wir auch einige kleine englische Kanons. Fräulein HedwigPHedwig, Fräulein bringen wir zusammen nach Hause. Fräulein KolbePKolbe, Irmgard erzählt von ihren Plänen, in BerlinLBerlinLandwirtschaft zu lernen; einige Semester Germanistik haben sie gar nicht befriedigt.

6h mit GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen nach WiesneckLWiesneck gefahren. Abschied von Frau SchöndubePSchöndube, Luisa, 1869–1957, geb. Kebe Quevedo, verh. mit Heinrich Schöndube, Mutter von Elisabeth Carnap und WiesneckLWiesneck, GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen fährt mit zur BahnLWiesneck!BahnVon HöllentalLHöllental hinauf. Ich steige 11h HinterzartenLHinterzartenOHinterzarten aus, Emil-Thoma-WegLHinterzarten!Emil-Thoma-Weg, RufenholzplatzLHinterzarten!Rufenholzplatz, FeldseeLFeldsee, 3h HebelhofLHebelhof; die ungewohnte Bewegung strengt an. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann schon längst da. Nachmittags geschlafen.

Vormittags zum ZweiseenblickLZweiseenblick hinauf, Abfahrt nach BärentalLBärental; beim Bürgermeister Lebensmittelkarten geholt. Nachmittags zum FeldseeLFeldsee hinuntergefahren. Dichter Nebel. Noch fast keine Aussicht gehabt.

ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen kommen herauf, wir treffen uns 10h auf der Reinemarts HaldeLReinemarts Halde. FeldseeLFeldsee, Karl-Egon-WegLKarl-Egon-Weg herauf, oben einige Aufnahmen 359 gemacht‚57Vgl. Abb. . zum HebelhofLHebelhof abgefahren. Die beiden sindeOriginal haben. erst wenig gelaufen, stellen sich aber geschickt an. „Zum Glück“ habe ich 🕮 den Sportanzug an; in der Uniform sei ich gesetzt (unnatürlich?), meint ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Auf MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Wunsch muss ich mich aber mittags umziehen. Die beiden ruhen sich aus. Dann gemütliches Teestündchen zusammen. Vor 5h Abfahrt. Die Sonne ist gekommen, es wird wunderschön. Wir fahren in gemächlichem Tempo über JägerhütteLJägerhütte zum ZweiseenblickLZweiseenblick. Die beiden erzählen aus MexikoLMexiko, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap auch von ihren Sp Plänen, im Herbst zur Kunstgewerbeschule zu gehen. Vorher vielleicht Krankenschwesternexamen. Wir sind sehr vergnügt. Sie haben Angst gehabt, mit mir Ski zu laufen, ich sei aber gar nicht „so schlimm“. Wunderschöne Abfahrt nach BärentalLBärental, bis ganz hinauf. An der LöffelschmiedeLLöffelschmiede hinauf. Es wird dunkel. Zum ErlenbruckLErlenbruck hinauf, nach HinterzartenLHinterzarten auf der dunklen StraßeLHinterzarten!Dunkle Straße. In der LindeLHinterzarten!Gasthaus Zur Linde gegessen. ½ 10 zur BahnLHinterzarten!Bahn. Dann geh ich wieder hinauf, die beiden kommen nochmal zu meiner Abfahrt gelaufen. Prachtvoller Sternenhimmel ist’s geworden, helles Schneelicht. Bin merkwürdigerweise gar nicht müde (psychische Wirkung?), erste Verschnaufpause am Wald überm BärentalLBärental. Dann wird’s bewölkt und dunkler, der Wind treibt Schnee von den Bäumen. 1 ¼ im HebelhofLHebelhof. Der einsame Weg war schön, an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap gedacht; auch an KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf, dessen Tod mir die MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann erst gestern gesagt hat.58Vgl. Carnap an Flitner, 13. IV. 1917 (RC 081‑48‑02).BIO

Die MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geht jetzt auf Schneereifen hinaus, und das geht ganz gut. Der Weg wird hier nur selten richtig gebahnt. Vormittags ausgeruht, gelesen. Nachmittags über GrafenmattLGrafenmatt zum HerzogenhornLHerzogenhorn; es ist klar geworden, schöner Blick über den ganzen FeldbergLFeldberg, Täler und Wälder, TodtnauLTodtnau. Zurück; etwas geübt.

Vormittags über SeebuckLSeebuck, GrübleLGrüble zum Sattel über dem RinkenLRinken; sehe mir die für 🕮\März 17\ Sonnabend geplante Abfahrt über RinkenLRinken, HinterwaldkopfLHinterwaldkopf an. Zurück, bei der Abfahrt vom SeebuckhangLSeebuckhang bis westlich HebelhofLHebelhof über sehr ungleichmäßigen Schnee treffe ich unten die MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, die auf Schneereifen die Wege verlassen hat und sich auch am klaren Wetter freut. Nachmittags Post, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen schicken getrocknete Quitten, AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann einen Brief (übers Feld). Es schneit dauernd. Gelesen, ge­schrieben. 360

Vormittags zur GrafenmattLGrafenmatt und zurück, geübt. Nachmittags zum GrüblesattelLGrüblesattel hinauf (Aufstieg für Sonnabend). Dichter Nebel. SeebuckLSeebuck; die Sonne kommt heraus, Sturm und Schneetreiben. Schussfahrt zum Feld­berger HofLFeldberger Hof hinab; hinauf, über den Bach, zum HebelhofLHebelhof hinunter. Nachmittags hat MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Kopfschmerzen, abends wieder auf.

Vormittags zum GrüblesattelLGrüblesattel, Turm; anfangs prachtvoll blauer Himmel, klare Luft, Aussicht bis ins DreisamtalLDreisamtal, SchauinslandLSchauinsland; ein Flieger über dem FeldbergLFeldberg; fotografische Aufnahmen gemacht. Oben auf dem FeldbergLFeldberg starker kalter Sturm und scharfes Schneetreiben. Vom GrübleLGrüble hinunter, RinkenwegLRinkenweg; FelsenwegLFelsenweg über dem FeldseeLFeldsee, unter der SeebuckwächteLSeebuckwächte steile Lawinenhänge. Nachmittags schneit’s dauernd. Mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann auf ihrem Zimmer Tee getrunken. Wir sprechen über die BibelBBibel@Bibel, biblische Geschichte im Jugendunterricht (Beispiel: Kasper aus dem Mohrenland, Gichtbrüchige) und eventuell im Erwachsenenunterricht; über Lehrbarkeit von Weltanschauung; jeder muss seinen eigenen Weg finden; nur die Frauen (passiv) und Theologen (aktiv) glaubent, dass man’s andere lehren kann; (ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen wollen vielleicht bei Pfarrer JaegerPJaeger, Paul, 1869-1963, Pfarrer in Freiburg Unterricht nehmen; Pfarrer CésarPCesar@César, August, 1863-1959, Pfarrer in Jena unterrichtet eine Polin.) MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann bedauert, dass ich Physiker werde; weil ich meine Anschauung klar sage, glaubt sie, könne ich anderen helfen; dem widerspricht aber gerade meine Überzeugung, dass jeder seinen Weg selbst finden muss. 🕮\III/IV 1917.\ Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap mit gezeichneten Schneeglöckchen; sie bedauert, dass wir uns so selten haben, wo wir doch so nah sind. Unten regnet’s!

Sturm und Schneetreiben. Nachmittags, als es ruhiger, hinaus. Sofort setzt wieder Schneetreiben ein; über dem HebelhofLHebelhof auf halbem Hang des SeebucksLSeebuck wird’s so stark, dass der Wind mich bergauf fahren lässt. Man kann sich kaum dagegen halten. Ich fahre schleunigst, so gut es geht, wieder ab. Mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann auf ihrem Zimmer Tee getrunken; Gespräche über Kirche usw. Gebadet. Gepackt.

 –  IV / 1917 [Siehe besonderes Blatt!]59Nicht überliefert.

7h mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen nach FreiburgLFreiburg, zu MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann ins HotelLFreiburg!Hotel. Abschied. Skianzug gegen Uniform vertauscht. Mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann nach BergneustadtLBergneustadtOBergneustadt 1h nachts, von GummersbachLGummersbach mit Wagen. Schönes Wetter; rechtsrheinisch, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann erzählt von VatersPCarnap, Johannes Sebulon, 1826–1898, dt. Bandfabrikant, Vater von Rudolf Carnap Freude an den RheinlandschaftenLRheinlandschaft.

361

AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann liegt zu Bett. Mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann etwas spazieren. Nachmittags zusammen den Brief des Breslauer StadtpfarrersPBreslauer Stadtpfarrer vorgelesen (auf meinen Brief an Pfarrer Le SeurPLe Seur, Paul, 1877-1963, dt. Geistlicher);60Brief des Breslauer Stadtpfarrers an Pfarrer Le Seur (RC 089‑74‑12). Vgl. TB 5. III. 1916R.BIO ich erkläre die Grundgedanken des Deutschen Idealismus. Abends steht AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann auf. Wieder das wunderschöne Esszimmer in der Abendbeleuchtung. Sie erzählen von ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann, den Ronsdorfern usw.; MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann möchte lieber vorlesen, doch die kurzen Tage will ich lieber durch Gespräche ausnutzen.

Nachmittags bei regnerischem Wetter alle zusammen gegen den SilbergLSilberg hin spazieren. Über Ehe, Form der traditionellen Sitte usw. Ich verteidige das Recht des freien Gewissens gegenüber der Forderung der Formen. Kindererziehung; Agnes’PKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann Beobachtung über 🕮\Apr. 17\ besseres Gedeihen in frommen Familien. Abends nach dem Essen auch wieder hierüber. Und über die Kirche. AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann liest von MüllerPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller vor „Über das Leben in Gottes Hut“BMüller, Johannes!1917@„Vom Leben in der Hut Gottes“, Grüne Blätter, 2. Heft 1917, 97-10861Siehe LL . und erzählt von MainbergLMainbergIPflegestätte/Freistätte persönlichen Lebens, Schloss Mainberg/Schloss Elmau.

9h Abfahrt. AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann sagt, dass ich so fröhlich aussehe. Beim Auf der Rückfahrt vom Urlaub habe ich nie ein beklommenes Gefühl, sondern eher das der Beruhigung, dass es jetzt wieder zur gesetzten Tätigkeit zurückgeht. In KölnLKölnOKöln bei KleinsPKlein, Margarete, 1879-1941, geb. Carnap, Gretchen genannt, Halbschwester von Rudolf Carnap aus der zweiten Ehe seines Vaters, verh. mit Friedrich KleinPKlein, Friedrich, 1874-1939, Fritz genannt, Rechtsanwalt, verh. mit Margarete Klein gegessen, FritzPKlein, Friedrich, 1874-1939, Fritz genannt, Rechtsanwalt, verh. mit Margarete Klein62Friedrich Klein. holt mich an der BahnLKöln!Bahn ab. Ich freue mich über meine fröhliche Sicherheit, trotz des Nicht-Trinkens und Nicht-Rauchens. EifelLEifel, MoselLMosel (nicht viel davon gesehen); abends 8h MetzLMetz, 12h Saint BenoitLSaint Benoit; kein Wagen; ich telefoniere lange vergeblich, gehe dann 1 – 3 zu Fuß nach WoëlLWoël.OWoël Vollmond, sternenklar.

Denke viel an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, wie überhaupt die letzten Tage; entgegen meiner Gewohnheit habe ich bei den Bahnfahrten gar nicht gelesen.

Mir will’s klarer werden, dass wir zusammengehören, und ich werde fröhlich darüber; im Stillen denk ich gern an Kriegstrauung; dass ich später nur Student bin, darf mich nicht beirren, der Krieg hat ja nur die Zivillaufbahn gehemmt, nicht die geistige und körperliche Reife.

3h wieder im alten Quartier, bei SeidelPSeidel, Leutnant.ODoncourt aux Templiers

Herrliches Frühlingswetter; ich bin so fröhlich, mag gern wieder an meine Tätigkeit gehen. DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert schreibt, dass sie und GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert Herbst heiraten 🕮 wollen; Überraschung; ich freue mich darüber. Sie spricht von stiller Doppelhochzeit (LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner) im Herbst, falls Frieden. Auch sonst viel Post; Bücher (mathematische, germanistische Zeitschriften); FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena vermutet mich an 362 der SommeLSomme, weil ich so lange nicht geschrieben habe. Für Stellung gepackt. An ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben: Dank für WiesneckLWiesneck, viel an sie gedacht, Dank auch der MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann. Gelesen. Träume nachts von LisisPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner Hochzeit.

Gehe noch nicht in Stellung, da Koffer noch nicht da. HüttnerPHüttner, Leutnant geht zum ersten Mal in Stellung. Regen, später Sonne. Brief von MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, erzählt vom Kreis um Käthe KollwitzIKäthe-Kollwitz-KreisPKollwitz, Käthe, 1867-1945, dt. Grafikerin und Bildhauerin.63Siehe Eintrag zum 19. II. 1917. Karte von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. HardtPHardt, Fred B., *1869, dt. Schriftsteller, Schützen­graben­zeitungenBHardt, Fred B.!Die deutschen Schützengraben- und Soldatenzeitungen, München, 1917 und FendrichsPFendrich, Anton, 1868-1949, dt. Schriftsteller und Politiker SoldatenkalenderBFendrich, Anton!1916@Kriegs- und Friedenskalender für den deutschen Feldsoldaten, Bürger und Landmann 1917, Stuttgart, 1916 gelesen.64Siehe LL , .

Fahre 8h vormittags in Stellung; rechter Abschnitt, mit HüttnerPHüttner, Leutnant (zum ersten Mal oben) und KlempPKlemp, Soldat zusammen. Regnerisch. Es wird öfter mit Minen in die Nähe unserer Bude geschossen, mehrere Fensterscheiben kaputt. ImmelmannsPImmelmann, Max, 1890-1916, dt. Flieger BriefeBImmelmann, Max!Meine Kampfflüge, Berlin, 1916 gelesen.65Siehe LL .

 –  Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap bekommen; werde ihn aber erst in Saint RémyLSaint Rémy, wo ich alleine bin, beantworten; ebenso FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Brief. Gelesen: RüstenPRüsten, Rudolf, Literatur der DeutschbewegungBRüsten, Rudolf (Hrsg.)!Was tut not? Ein Führer durch die gesamte Literatur der Deutschbewegung, Leipzig, 1914 (danach vieles bestellt, besonders über Rassenfrage, Ehefrage, Deutsch-Religiosität);66Vgl. LL , , , , , bis , usw. MeyerPMeyer, Paul, dt. Lehrer und Offizier, Auf Schneeschuhen in KarpatenBMeyer, Paul!Auf Schneeschuhen in den Karpathen. (Winter 1915), Oldenburg, 1917 (vieles wie bei uns; Zeichnungen von VogelerPVogeler, Heinrich, 1872-1942, dt. Maler und Grafiker);67Siehe LL . HoffmannPHoffmann, Rolf Josef, Fug und Unfug der Jugendkultur, mit Dokumenten jugendlicher Erotik („Homopsyche“);BHoffmann, Rolf Josef!Fug und Unfug der Jugendkultur. Hinweise und Feststellungen nebst zahlreichen Dokumenten jugendlicher Erotik bei Knaben, Greiz, 1914 FenriswolfBVershofen, Wilhelm!Der Fenriswolf. Aus der Quadriga, Jena, 1914.68Siehe LL , . 12. Abends wird hier bis Mitternacht Skat gespielt. PicardPPicard, Émile, 1856-1941, fr. Mathematiker, Wissen der Gegenwart in Mathematik und NaturwissenschaftBPicard, Émile!Das Wissen der Gegenwart in Mathematik und Naturwissenschaft, Leipzig/Berlin, 1913, gelesen.69Siehe LL .

HüttnerPHüttner, Leutnant und KlempPKlemp, Soldat gehen hinunter, PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant kommt herauf. Ich kann erst morgen nach Saint RémyLSaint Rémy, mit SchmiedlerPSchmiedler, Soldat tauschen. Ausführlich an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena geschrieben: Über die Zeit nach dem Frieden (noch 2 Jahre Studium), DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert und GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert; Recht über Nachkommenschaft; 🕮\Apr. 17.\ KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf; Klosterthemen.70Siehe Carnap an Flitner, 13. IV. 1917 (RC 81‑18‑02). Zu den Klosterthemen vgl. TB 19. II. 1917R.Etwas Influenza.

 –  Die Briefe an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben.363

Nachmittags kommt CrousazPCrousaz, von, Leutnant herauf. Ich verabrede mit SchmiedlerPSchmiedler, Soldat, dass ich vorne bleibe, er in Saint RémyLSaint Rémy.

Ziemlich unruhig, Minen, Artillerie. CrousazPCrousaz, von, Leutnant, PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant und ich verschwinden zweimal hinten im Stollen.

Ausführlichen Brief an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap beendet; Abschrift des Briefes an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und Blatt für HaeckelsPHaeckel, Ernst, 1834–1919, dt. Zoologe Naturformen71Vermutlich Haeckel, Kunstformen der Natur.BHaeckel, Ernst!1899-1904@Kunstformen der Natur, Leipzig/Wien, 1899-1904 beigelegt. Latrinen:72Möglicherweise verkürzt für „Latrinengerüchte“. Mitte Mai zum IsonzoLIsonzo. Abends mit CrousazPCrousaz, von, Leutnant diskutiert; er liest Freideutsche JugendIFreideutsche Jugend, Zeitschrift (über Politik) und HilfeIDie Hilfe, Wochenschrift für Politik, Literatur und Kunst von mir.

Schnee! HindenburgPHindenburg, Paul von, 1847-1934, dt. Politiker Befehl: Nahrungsmittel knapp. Friedensströmung in RusslandLRussland gibt uns Hoffnung.73Das von Lenin nach seiner Rückkehr aus dem Exil im April 1917 vorgestellte Programm („April-Thesen“) sah unter anderem den bedingungslosen Friedensschluss mit dem Deutschen Reich vor. Tüchtige Leistungen der U‑Boote und Flieger.

Morgens abgelöst: CrousazPCrousaz, von, Leutnant durch SeidelPSeidel, Leutnant, ich durch KlempPKlemp, Soldat. Ich gehe über RémyLSaint Rémy Rücken nach DommartinLDommartin, reite von dort auf dem Schimmel über Kleine Tranchée, ThillotLThillot, MauriceLSaint Maurice nach WoëlLWoël. [Q.] Ausführlicher Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, nach den Ostertagen mit GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel und LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, Bombenabwürfe feindlicher Flieger in FreiburgLFreiburg.

Es wird täglich für die Besichtigung exerziert. 1h Unterricht, 1 ½h Exerzieren. Sonnig, aber noch kühl.

Abends erfahre ich, dass wir bald wegkommen. Packe 2 Pakete mit Büchern.

9h Besichtigung durch Brigade (Oberst ZwickleinPZwicklein, Oberst). Viel Goldkörner, stört uns aber wenig.74Vielleicht Anspielung auf hohe Dienstgrade. Nachmittags 4h Bier trinken der Kompanie in der BarackeLWoël!Baracke, Regimentsmusik. Gepackt. Wir marschieren die Nacht nach VigneullesLVigneulles, können leider nicht erreichen, dass man uns erlaubt, gleich bis DoncourtLDoncourt zu Fuß zu marschieren (Bürokratismus!).

Früh 230 Abmarsch der Schützen; mit SchmiedlerPSchmiedler, Soldat. FischerPFischer, Soldat baut ab, sonst geht’s 🕮 gut. Über BenoitLBenoit nach VigneullesLVigneulles Wald. ½ 6. Kein Transportfahrer, selbständig eingestiegen. Etwa 8h Mars la TourLMars la Tour. Noch 7h km 7 km über BruvilleLBruville nach DoncourtLDoncourt lès Conflans.ODoncourt lès Conflans Leute einquartiert. Mit SchmiedlerPSchmiedler, Soldat zusammen kleines sauberes Zimmer mit großen Betten. Wir sitzen vor dem 364 Haus auf der Bank und sonnen uns, warten endlos auf die Fahrzeuge. Endlich ½ 2 kommt HüttnerPHüttner, Leutnant. Bald gibt’s Essen. Wir schlafen 3 – 7. Wir essen wieder zusammen auf in HüttnersPHüttner, Leutnant großem Zimmer. 9h zum Ortskommandanten, Leutnant SeifertPSeifert, Leutnant, Freund von HüttnerPHüttner, Leutnant; in seinem großen Zimmer gegessen; erzählt Etappengeschichten.

Ausgeschlafen. Etwas geschrieben. Nachmittags gebadet. HentschelPHentschel, Willibald, 1858-1947, dt. Biologe und PenzigPPenzig, Rudolf, 1855-1931, dt. Schriftsteller gelesen.75Vgl. LL , .

8h Unterricht‚ – 11 Exerzieren. Ziemlich kalt. Morgen soll’s plötzlich wieder weggehen.

Es geht doch nicht nach DeutschlandLDeutschland (RombachLRombach), noch an den IsonzoLIsonzo, sondern nach Westen! Sa An GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe geschrieben.

2h – 3 ½ nach Mars la TourLMars la TourOMars la Tour dort im Quartier von SeidelPSeidel, Leutnant, GurltPGurlt, Leutnant, KaulPKaul, Soldat Kaffee getrunken und abendgegessen; inzwischen KriegsmuseumLMars la Tour!Kriegsmuseum besehen. Abends ½ 10 verladen, Wagen sind sehr knapp. Wir 3 sind mit Zahlmeister HeilmannPHeilmann, Soldat zusammen in einem Abteil.

Früh 6h in CarignanLCarignan bei SedanLSedan warme Verpflegung. Dann biegen wir nach links in Richtung ReimsLReims! ½ 1 Novion-PorcienLNovion-Porcien, ausladen. 4 Stunden Marsch, warme Sonne, Staub, Hunger; die Leute noch Gepäck, nach SeraincourtLSeraincourtOSeraincourt½ 6. Hier viel Zivilbevölkerung aus dem geräumten Gebiet; die stehen in Sonntagskleidern herum, wir in schlechtem Anzug und staubig.

8h Abmarsch. Mit SchmiedlerPSchmiedler, Soldat und den Schützen zu Fuß. Über SévignyLSévigny (viele Flieger), La SelveLLa Selve (ohne Karte fanden wir leider die abkürzenden Feldwege nicht) nach 🕮fIn der Vorlage folgt hier ein Blatt, auf dessen Vorderseite hier nicht wiedergegebene Notizen Carnaps zu finden sind.\Mai 17.\LappionLLappionOLappion 1 ¼h. Kein Platz im Ort mehr. Wir bauen Zelte. ½ 3 kommt HüttnerPHüttner, Leutnant mit den Fahrzeugen. In der Sonne etwas Kopfschmerzen bekommen. Wir sind sehr vergnügt, sitzen im Stroh und essen, ruhen uns im Schatten des größten Wagens aus, dann unter unserem Zelt. Nachmittags kommt der Oberstleutnant und besieht sich Zelte und Pferde. Etwas in den Ort gebummelt. Unsere Zukunft höchst ungewiss. Kurz und MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben. Später bekomme ich verspätete Post, Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann. Abends wird’s kühl. Mit HüttnerPHüttner, Leutnant, SchmiedlerPSchmiedler, Soldat, Offizierstellvertreter KnoblichPKnoblich, Soldat und Vizeleutnant StraßburgPStraßburg, Vizeleutnant im 365 Zelt gelegen; gut zugedeckt. Nachts höre ich, dass morgen ein Vorkommando wegsoll.

V / 1917 6h wird HüttnerPHüttner, Leutnant geweckt. 1 Offizier (ich), Unteroffizier SchwarzPSchwarz, †1917, Unteroffizier und 9 Mann (dabei mein Bursche) fahren 7h mit Lastauto los als Vorkommando, wegen schwieriger Unterbringungsverhältnisse. Die Division wird als Eingreifdivision weiter nach Süden verschoben. Wir fahren mit den anderen Kommandos zuerst nach SissonneLSissonne, dort lange telefoniert, dann nach MontaiguLMontaigu.OMontaigu Dort erfahren wir telefonisch von der 14. ID, dass unser 3. Bataillon II/16 ablöst. Also mit Leutnant GrimmPGrimm, Leutnant und dessen großem Kommando fahren wir nach RamecourtLRamecourt.OSt. Erme76Kleiner Ort im Nordosten von St. Erme. Südlich von St. Erme (bei Corbeny) fanden die von Carnap im Folgenden (bis zum 8. V.) beschriebenen „Kämpfe am Winterberg“ statt.½ 12. Der Ort ist nicht dicht belegt, aber die Stuben sind kahl, Fenster entzwei. Ich suche Unterkunft für die Leute, die richten sich eine Bude ein. Dann mit GrimmPGrimm, Leutnant zum Bataillon II/16. Ungewiss, ob sie morgen abrücken. Dann allein zu Leutnant TrippePTrippe, Leutnant, Führer 2. MGK/16. Lädt mich zum Mittagessen ein. Dann mit GrimmPGrimm, Leutnant zusammen eine Bude (König-Friedrich-August-Str.LRamecourt!König-Friedrich-August-Straße 14) eingerichtet; die Glaser setzen Fenster ein. Nach vielem Herumlaufen endlich ausgeruht und Kaffee getrunken. Tagebuch geschrieben. 8h wieder bei der 2. MGK/16 abendgegessen‚ 🕮 über die feindliche Offensive, HindenburgplanPHindenburg, Paul von, 1847-1934, dt. Politiker usw. gesprochen.77Zum Hindenburgplan vgl. TB 26. XI. 1916R.HIST Nachts mehrmals heftiges Schießen auf BahnhofLSaint Erme!Bahnhof Saint ErmeLSaint Erme (oder Fliegerbomben?).

Wieder klarer sonniger Tag, warme Sonne, kühle Luft. II/16 und 2. MGK/16 rücken um 11h ab; unser Bataillon und MG-Kompanie kommen immer noch nicht. Wir richten die Quartiere her. Mittags sehr warm. Viele durchziehende Truppen (19 nach Saint ErmeLSaint Erme); infolgedessen nachmittags mehrmals Schüsse auf BahnhofLSaint Erme!Bahnhof und auch näher an den Ort. Ziehen mittags ins neue Quartier (König-Friedrich-August-StraßeLRamecourt!König-Frriedrich-August-Straße 4). Etwas geschrieben; an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, wo ich bin, ob er auch in der Gegend ist? An DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert geschrieben, Glückwunsch. Abends um 8h kommt endlich SchmiedlerPSchmiedler, Soldat mit den Schützen, um 9h HüttnerPHüttner, Leutnant mit den Fahrzeugen; sie haben nicht gewusst, wohin. Das Bataillon bleibt (wegen der Beschießung?) in Zelten im Wald, obwohl die Quartiere frei sind; auch Hauptmann KuntzePKuntze, Hauptmann. Um 10h mit großem Hunger zusammen gegessen in unserem Zimmer; (hier wohne ich mit SchmiedlerPSchmiedler, Soldat, HüttnerPHüttner, Leutnant) morgen in die BahnhofstraßeLRamecourt!Bahnhofstraße, wo die Pferde 366 alle stehen. Wir erzählen uns vergnügt von allen ausgestandenen Mühen und Schwierigkeiten.

Erkundungsauftrag, 7h mit 6 Gewehrführern Dorfausgang; dort die Leutnants ReichePReiche, Leutnant, KlopstöckPKlopstöck, Leutnant =? Klopsteg, Friedrich, †1917, Leutnant, JohannPJohann, Leutnant mit ihrem Unteroffizier. Nach Saint ErmeLSaint Erme zur Brigade, dann zu Oberstleutnant JordanPJordan, von, Oberstleutnant (Regimentkommando 19); er befehligt die Gruppe Ost, zu der 1 Bataillon 19 und III/154 mit uns gehört. Im Alarmfalle Bereitstellung des Bataillons (in Versammlungsform) am Südrand von RamecourtLRamecourt, dann Vormarsch zur 2. Stellung (etwa 6 km weiter vorn). Diesen Weg erkunden wir jetzt. Links von OutreLOutre, rechts von GoudelancourtLGoudelancourt vorbei, auf die Höhe rechts von BerrieuxLBerrieux. Dort Beobachtungsstelle der Division und Brigade; in kleinem Tal weiter vorn Brigadegefechtsstand. Es wird warm. 12h müde und hungrig zurück. Viel Post. Ausführlicher Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap‚ 🕮\Mai 17.\ über mein Haeckelbuch‚PHaeckel, Ernst, 1834–1919, dt. ZoologeBHaeckel, Ernst!1899-1904@Kunstformen der Natur, Leipzig/Wien, 1899-1904 meinen Brief an sie und an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena; über Recht auf Nachkommenschaft, staatliche Legitimation der Ehe, Gespräch mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, ihren Geburtstag; dabei auch Brief von LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner. Briefe von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. Das Bataillon hat nachmittags wie auch vormittags Dienst (draußen Exerzieren) befohlen. HüttnerPHüttner, Leutnant hat aber ruhig morgens MG-Reinigen, nachmittags Richt- und Kurbelübungen angesetzt. Ich bin dienstfrei, muss aber Divisionsbefehle abschreiben und Skizze unserer Erkundung zeichnen. HüttnerPHüttner, Leutnant teilt 4 Züge ein (SchmiedlerPSchmiedler, Soldat, ich, Unteroffizier MüllerPMüller, Unteroffizier, DamschPDamsch, Unteroffizier), die zu den 4 Kompanien treten sollen. Schön wird’s im kühlen Quartier; draußen helle Sonne, die große Kastanie wird bald blühen; drinnen jetzt auch einige Bequemlichkeit, Gepäck da, bessere Sachen, Bettwäsche, Bücher usw.gVon hier ab ist der Text nicht mehr mit schwarzer Tinte geschrieben, sondern mit Bleistift.

6h mit drei Gefreiten auf Erkundung eines rechten Vormarschweges; dazu auch Leutnant ReichePReiche, Leutnant mit etwa 30 Mann vom Bataillon. Im Wald südlich OutreLOutre suchen wir lange vergeblich das Umlerlager, es existiert wohl nicht. Über den Sattel westlich RömerlagerLRömerlager, dann links Saint ThomasLSaint Thomas hinunter, zur MühleLSaint Thomas!Mühle hinüber. Dort lassen wir die meisten zurück, da vorn das Gelände einzusehen und schwere Artillerie schießt. Weiter vor, links AizellesLAizelles; mächtige Trichter, teils wohl von 28ern. Die Batterien in der Nähe werden heftig befunkt. Hinauf zur großen NationalstraßeLAizelles!Nationalstraße, auf ihr weiter nach rechts zur Tuilerie‚78Ziegelei. unserem Ziel; dort sehr viele Trichter. Richtigen Kolonnen- (und Fahrzeug‑)weg zurückgegangen. Die Erkundungs­367leute sind durch Divisionsbefehl nachmittags dienstfrei. Ich zeichne dann mit ReichePReiche, Leutnant die Skizze des Weges. Abends Gasappell. Abends 10h Bataillonsübung; wir gehen nicht mit hin, da uns der Befehl nicht ausdrücklich nennt.

Früh 410 erhöhte Gefechtsbereitschaft; SchmiedlerPSchmiedler, Soldat und ich stehen schnell auf, Sturmgepäck (Rucksack mit Zelt, Regenmantel, 2 Eiserne Portionen, Reiseinsatz, Pistolenmunition) ist zur Hand. 🕮 Die Kompanie tritt schnell an. 440 stehen die Fahrzeuge schon an der befohlenen Stelle links des Hohlweges. Zug MüllerPMüller, Unteroffizier wird bei der Paul FermeLFerme St. Paul79Ferme St. Paul im Westen von St. Erme. in die 3. Stellung geschoben, Zug SchmiedlerPSchmiedler, Soldat rechts (!) Saint ErmeLSaint Erme; beide mit den entsprechenden Infanteriekompanien. Die 19er sollen schon vor sein; statt JordanPJordan, von, Oberstleutnant steht Hauptmann KuntzePKuntze, Hauptmann als Gruppenkommandeur am FriedhofLSaint Erme!Friedhof Saint ErmeLSaint Erme. Vorne ist die Artillerie so ruhig, dass wir lange glauben, es sei nur Übung. Die beiden übrigen Züge, und 9. und 12. Kompanie werden in die Sandgrube am FriedhofLSaint Erme!Friedhof Saint ErmeLSaint Erme geschoben. Dort stehen wir in Fliegerdeckung unter Bäumen. Es ist schon Tag. Die Feldküche bringt Kaffee. Am WinterbergLWinterberg (halb rechts)80Tatsächlich befindet sich der von Carnap als „Winterberg“ bezeichnete Hügel und Wald (heute Forêt domaniale de Vauclair) südwestlich des fünf Kilometer südlich von St. Erme gelegenen Ortes Corbeny. sollen heftige wechselnde Kämpfe sein, nur Infanterie. Am FriedhofLSaint Erme!Friedhof Blinkgerät angesehen, auch selbst gegeben. Sitze auf einem Fahrzeug und schreibe, 9h. Die Weil feindliche Flieger niedrig kommen, sägen wir 2 blühende Obstbäume ab und nageln die Hilfslafetten drauf. Dann kommt aber leider keiner mehr. 12h kommt die Feld­küche. Auf Regimentsbefehl darf aber kein Essen mehr ausgegeben werden, sondern marschbereit machen. ½ 1 Abmarsch. Durch Saint ErmeLSaint Erme, immer hinter dem 3. Bataillon her, auf den Berg hinauf, dort treffen wir die Fahrzeuge wieder. Dann Waldpfad durch schönen Buchenwald. Am Waldrand ist das ganze Regiment gesammelt und marschiert nun, in Reihe oder Kolonne zu einem, langsam ab, nach Süden. Schließlich wieder steilen Berg hinunter. Unten staut sich’s. Ich überlege mit HüttnerPHüttner, Leutnant, dass wir besser hinter der Berrieux-HöheLBerrieux-Höhe nach links fahren, statt vor ihr durch die ganze 2. Stellung. Diese sollen wir nämlich besetzen, da rechts die Franzosen in unsere Front eingedrungen sind. Ich reite zu KuntzePKuntze, Hauptmann voraus. Er gestattet den Weg links, wünscht aber, „dass keine Verluste eintreten“. RaedschPRaedsch, Oberleutnant kommt und sagt, dass der Bataillonsabschnitt III weiter rechts liegt, gerade vor der Berrieux-HöheLBerrieux-Höhe. Also geben wir unseren Plan auf. Wir fahren mit den Fahr­368zeugen durch Saint ThomasLSaint ThomasOSaint Thomas 🕮 bis zur MühleLSaint Thomas!Mühle. Heiße Mittags­stunde. In den Stollen am Hang hinter der MühleLSaint Thomas!Mühle Regimentgefechtsstand. An der MühleLSaint Thomas!Mühle Fahrzeuge entladen, sie fahren zurück, um die Züge SchmiedlerPSchmiedler, Soldat und MüllerPMüller, Unteroffizier nachzuholen. HüttnerPHüttner, Leutnant und ich gehen vor, um meinen und den Zug DamschPDamsch, Unteroffizier in Stellung zu bringen. Wir wollen am liebsten hinter die Linie, in den waldigen Hang. Absoluter Mangel an Schussfeld zwingt uns in die Linie. Da wir die den Waldweg über die Höhe wählen, kommen wir lange vor dem III. Bataillon in der Stellung an. Die Stellung meines Zuges finden wir unten am Waldrand, ½ 5. Weiter links auf einer Höhe Stellung für Zug DamschPDamsch, Unteroffizier. HüttnerPHüttner, Leutnant und ich haben allmählich von der Hitze genug, außerdem wird hier in der Gegend herum viel geschossen, da Batterien in der Nähe stehen. HüttnerPHüttner, Leutnant geht zurück, wird sich beim Bataillonsstab aufhalten. Hauptmann BrodtreißPBrodtreiß, Hauptmann (12. Kompanie) kommt vorbei, wünscht, dass wir den Verschlag am Graben beseitigen, der uns als Unterkunft dient, der Graben soll frei sein; das machen wir, für tagsüber wenigstens. Heute abend 10h soll die Feldküche mit Essen und Kaffee kommen, zu einem Platz rückwärts Saint ThomasLSaint Thomas. Hoffentlich bekommen wir dann endlich zwischen 11 und 12 das Essen; wir sind seit 4h früh ber auf und hungrig! Brot habe ich mit, auch etwas Leberwurst; zum Glück hat ZabierskiPZabierski, Rudolf Carnaps „Bursche“ mir 2 Flaschen Kaffee mitgegeben. Nach 6h kommen die Gewehrführer von hinten zurück, mit dem MG, allem Gerät und je 2.000 Patronen, teils von Infanteristen geschleppt. Wir ruhen uns vorerst mal aus. Der Himmel bedeckt sich, es wird etwas kühler. Ich schreibe Tagebuch.

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18Tagebuch [/9, Kämpfe am Winterberg] 5. V. 1917 – 9. V. 1917 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

\(Kämpfe am WinterbergLWinterberg.) Mai 1917.(Zu 9)\1Die folgenden Notizen sind offenbar erst einige Tage nach den geschilderten Ereignissen entstanden. Vgl. TB 17. V. 1917R. Danach hat Carnap (siehe TB 21. V. 1917R) noch einen hier nicht wiedergegebenen Auszug dieser Notizen in Langschrift zu verfassen begonnen (RC 025‑28‑35), der allerdings nur Ausführungen zu den Ereignissen am 5. und 6. V. 1917 enthält und vermutlich nicht fertiggestellt wurde. Zum militärischen Kontext vgl. TB 1. V. 1917R.🕮

V / 1917OSaint ThomasAbends. In der 2. Stellung. 20 m hinter dem Graben ist ein großes ausgehobenes Viereck; darin durch schräge Balken ein kleiner Unterstand. Dorthin ziehe ich mit KabitzPKabitz, Soldat. Abends 10h gibt’s Essen. KabitzPKabitz, Soldat macht’s auf dem Öfchen warm, wir essen mit großem Hunger.

Morgens 4h alarmiert: Das Bataillon sammelt rechts beim Bataillonsstab. Wir gehen den nassen, schlüpfrigen Weg neben dem Graben im Dunkeln dorthin. Dort wird noch auf HeidrichsPHeidrich, Soldat Kompanie gewartet. KuntzePKuntze, Hauptmann ist sehr ungeduldig. RaedschPRaedsch, Oberleutnant liest uns den Befehl vor: II und III / 154 (und 2 Bataillone /19) erstürmen heute den WinterbergLWinterberg. Nullzeit 947. Dann wird die 1. Linie überschritten, in der die 111 liegen. Von da ab wird Artilleriefeuer vorverlegt, jede Minute um 100 m. Es wird Tag. 6h, das ganze Bataillon marschiert ab, auch der Regimentsstab; 11/154 (DegenPDegen, Oberleutnant) findet schließlich mit meiner Hilfe auch den Anschluss. Dann wir, das heißt 4 MG; HüttnerPHüttner, Leutnant und SchmiedlerPSchmiedler, Soldat mit den übrigen 4 sind zerplatzt‚2Wegen des folgenden Halbsatzes könnte „zerplatzt“ vielleicht im Sinne von „versprengt“ verstanden werden. Vgl. den selben Ausdruck unten, S. . vielleicht beim II/154. Wir haben Infanteriegruppe zum Munitionsschleppen mit, und marschieren bei hellem Tageslicht langsam, aber sicher, auf der großen Straße nach CorbenyaOriginal Corbenay.LCorbeny.OCorbeny Hinterm Ort in der Kiesgrube Regiments­gefechts­stelle. Dort erfahre ich, dass das III. Bataillon weiter rechts vorwärts liegt. Lange Strecke durch den halbtiefen Graben der Artillerieschutzstellung nach rechts. Dann vorwärts in den Wald. Dort II. Bataillon. Es weist uns weiter vorwärts. Von links kommt eine Förderbahn, daneben Fahrweg. Weiter vorn nach rechts in den Wald. Ich schicke KabitzPKabitz, Soldat zu DegenPDegen, Oberleutnant, damit er auch den Weg findet. ½ 9. Das III. Bataillon bildet den linken Flügel des Angriffs, es ist im Walde in 9 Wellen aufgestellt, von vorn 9. (HeidrichPHeidrich, Soldat), 12. (BrodtreißPBrodtreiß, Hauptmann), 11. (DegenPDegen, Oberleutnant), jede Kompanie in 3 ausgeschwärmten Wellen. Rechts von uns ebenso das II. Bataillon. Ich verteile 370 die 4 MG auf 11. und 12. Kompanie, je in die 1. Welle. Vorn SeibtPSeibt, Soldat und SchwarzPSchwarz, †1917, Unteroffizier, hinten Zug DamschPDamsch, Unteroffizier mit GoltschPGoltsch, Soldat und FiegePFiege, Soldat. Ich selbst vorn im vorderen Zug von 12/154. Wir haben noch Zeit, etwas zu essen, die Sache zu besprechen; die Leute sind ebenso wie ich heiter und ruhig. 1 Stunde vor dem Antreten denke ich, ob ich noch einen Zettel für ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap schreiben will; doch ich lasse es, ich komme nicht mehr dazu, bleibe lieber mit meinen Gedanken bei der Gegenwart. KuntzePKuntze, Hauptmann ruft uns noch einmal zusammen. 930 soll Abmarsch sein, damit wir etwa 947 über den Graben kommen. Durch verspäteten Divisionsbefehl sollte Verschiebung nach rechts eintreten. Da dies nicht mehr möglich, sollen alle Kompanien möglichst nach rechts drängen beim Vorgehen; Anschluss ist rechts. Später sind wir dadurch, dass dies nur bei unserm Bataillon, nicht auch dem II., dringend eingeprägt war, ganz nach rechts in dieses hineingeraten, sodass oben alle Verbände vermischt waren. Durch die Bäume sehen wir den kahlen steilen Hang des WinterbergesLWinterberg schimmern 🕮 und können uns nicht recht vorstellen, wie wir diesen hohen deckungslosen oben vom Feinde besetzten Hang hinaufkommen sollen. Mit HeidrichPHeidrich, Soldat und DegenPDegen, Oberleutnant noch einen Händedruck gewechselt, dann geht jeder auf seinen Platz. 930 Abmarsch. Zuerst durch dichten grünen Wald, dann Sumpfgelände mit großen Trichtern, oft schwierig mit den MG durchzukommen; ich helfe zuweilen mit. Dann über einen Weg hinüber, rechts auf einen Hügel. Wir sehen, dass die MG auch richtig rechts auf uns zukommen, dann haben wir sie aus den Augen verloren. Mit KabitzPKabitz, Soldat Hier kommen wir ins Artilleriefeuer. Gleichzeitig bekommen wir oben auf dem Hügel auch MG und Infanteriefeuer. Die Treppe in den Hohlweg hinab. Bin mit KabitzPKabitz, Soldat allein; viel Gewimmel. Im Hohlweg Offizier von 110, sagt uns, dass wir nicht im Hohlweg bleiben können, da sonst MG alles niedermähen wird. Wir müssen nach vorn hinaus. Ich springe mit KabitzPKabitz, Soldat und einem Vize von 12/154 vor, wir ducken uns links an die Wand, wo rechts der Hohlweg schon ganz offen ist und verschnaufen einen Augenblick. Dann ist uns klar, dass wir mit allen Leuten vor müssen, aus dem Hohlweg hinaus und hinüber an den Hang, bis in den toten Winkel. Wir rufen alles heraus und stürmen weiter vor, in den toten Winkel. Der Vize meint zwar, da links von uns der Angriff stocke, müssten wir auch verhalten, doch ich sage, wir wollen lieber Anschluss nach ruch rechts halten und möglichst schnell vorwärtskommen. Und so machen wir’s auch. Wir kommen jetzt auf den WinterberghangLWinterberghang rechts der großen Nase. Was links davon vorgeht, können wir nicht mehr übersehen. Bei all dem Getöse hören wir ein paar Töne, KuntzePKuntze, Hauptmann lässt ein Signal blasen, um links den stockenden Angriff weiterzubringen. Hinter uns auf 371 dem Hügel rechts vom Hohlweg liegt ein MG/110 und schießt auf den Berg hinauf über uns weg. Wir steigen über einen Graben, in dem die 111er müde und dreckig liegen, 953‚ also 6 Minuten nach der festgesetzten Zeit. Hinauf, rechts am Blockhaus vorbei. Da sitzt ein verwundeter Franzose. Etwas nach rechts. Nicht viel weiter vorn stehen die vordersten Leute und schießen heftig. Wir sehen uns nach dem MG um; nichts zu sehen. Wir versuchen ein französisches MG, reinigen es notdürftig, laden; es geht nicht los. Ebensowenig ein Fusil Mitrailleur.3Schnellfeuergewehr. Ich nehme deshalb einem gefallenen Franzosen das Gewehr ab, KabitzPKabitz, Soldat bringt mir dessen Munition, und ich schieße in der vorderen Reihe mit, meist halbrechts, 150–300 m. Das Gewehr lässt sich nur einzeln laden. Dann nehmen wir deutsche Gewehre von Verwundeten, mit aufgepflanztem, blitzendem Seitengewehr und stecken uns die Taschen voll Munition. Mein Gewehr ist noch blutig, das schadet nichts. Wir schießen heftig mit, meist stehend oder kniend freihändig. Ein Schlag vor den Kopf, ich taumele zurück. Mein Stahlhelm ist vorne links kräftig eingebeult; durch den Schlag habe ich auf der Stirn eine Beule. Macht nichts, es wird weitergeschossen. Plötzlich bekommt KabitzPKabitz, Soldat einen Schuss, der stark blutet; Ein- und Ausschuss nahe beieinander hinten am Hals. Ich erschrecke, beruhige ihn aber; weiß nicht, ob das Rückgrat verletzt. Ich verbinde ihn notdürftig mit 2 Verbandpäckchen; das 2. nehme ich aus seiner Gasmaske, nehme ihm Gepäck und Koppel ab und lege ihn hin. Es hört nicht auf zu bluten, der Verband rutscht auch. Er muss hinunter, sonst ist er verloren. Er glaubt, Krampf in die Beine zu bekommen. Ich rede ihm energisch zu, dass er hinuntergehen soll; er weiß nicht, ob er’s kann. Ich schicke ihn energisch fort, er taumelt über die Trichterränder nach hinten. Ob er lebendig hinunterkommt? Später erzählt mir GurltPGurlt, Leutnant, dass er KabitzPKabitz, Soldat etwas unterhalb des Randes gesehen habe, und dann später in AizellesLAizelles🕮 Ich bin allein, schieße bald hier, bald dort. Plötzlich bin ich bei GurltPGurlt, Leutnant, der ein Gewehr in Stellung bringt und mit einem Dolch in der Hand herumfuchtelt. Ich erkenne erfreut den Gewehrführer KieferPKiefer, Unteroffizier. Bald darauf bekommt dieser einen ganz leichten Streifschuss am Hals, aber schmerzhaft. Ich verbinde ihn. Die Franzosen machen verschiedene Gegenstöße. Es werden auf beiden Seiten Handgranaten geworfen. Da ich kein hervorragender Werfer, überlasse ich’s lieber den anderen. GurltPGurlt, Leutnant schwingt noch lustig seinen Dolch und gefährdet alle anderen damit, nur nicht die Franzosen. Ich rat Auf meinen Rat greift er lieber zur Pistole. Wir beide schießen also auf Handgranatenentfernung mit unseren372 Pi­stolen; eigentlich zu große Entfernung. Später erzählt mir GurltPGurlt, Leutnant, dass er durch Handgranate verwundet wurde (Gesäß). Auf der Suche nach meinem Gewehr komme ich mal weiter rechts, wo die Linie noch nicht ganz oben steht. Am Hang stehen DegenPDegen, Oberleutnant und HerbstPHerbst, Oberleutnant, beide aufrecht, Spazierstock als Feldherrenstab und weisen ihre Truppen (oder vielmehr was aus allen Bataillonen gemischt vor ihnen herumläuft) das weitere Vorrücken. Es gibt mehrmals auch französisches Artilleriefeuer, leider auch heftiges deutsches, das uns viele Verluste und noch mehr moralisch schlechte Wirkung zufügt. Dadurch muss zeitweise die Linie sogar zum Teil zurückgenommen werden, geht aber immer wieder vor. Am Hang finde ich den Musketier BraunPBraun, Musketier von der 2. MG Kompanie mit seinem MG, denselben, den ich in GunyLGuny wegen Meldung des Bataillons 3 Tage einsperren musste. Die Schützen sind zerplatzt‚ die Munition muss noch oben links liegen. Als das Feuer etwas nachlässt, gehen wir also links hinauf, finden auch richtig die Munition. Wir beide schießen nun eifrig, meist halbrechts, zuweilen auf einzelne Leute, die zurückflüchten, zuweilen auf ganze Scharen. Das MG schießt nur Einzelfeuer. Ich halte deshalb mit der rechten Hand den Gurt, mit der linken schlage ich jedes Mal den Schlosshebel, der senkrecht stehenbleibt, vor. So kommt ein langsames Dauerfeuer zustande. Schließlich schießt das Gewehr wieder besser. Zeitweise gibt’s nichts zu schießen. Wir sehen uns in den Löchern um. Viele Leichen, Deutsche und Franzosen. Einem französischen Sergeant, anscheinend Offiziers­aspirant, nehme ich Briefe ab. Da ich später finde, dass sie nichts militärisch Wichtiges enthalten, gebe ich sie nicht ab, sondern behalte sie als Erinnerung. Die Leichen sehen zum Teil schrecklich aus; manche sind noch halb lebendig. Mit einem Spaten schaffen wir uns besseren Stand für den Kasten, und zum G Knien. Als ein Infanterieflieger kommt, breiten wir Taschentücher aus, als er ganz nahe ist, winke ich auch. Doch kommt später noch oft deutsches Artilleriefeuer. Es finden sich noch 2 Schützen der MG‑Kompanie ein, so dass jetzt das Gewehr wieder ganz gefechtfertig ist. Mehrmals machen wir wegen des Artilleriefeuers Stellungswechsel, kommen dadurch ziemlich nach rechts. Neben uns ist eine Zeit lang Leutnant JohnPJohn, Leutnant vom 9/154. Ganz weit rechts sehen wir, wie man (anscheinend 19er) noch weiter vorgeht und viele Gefangene zurückschickt. Dann wieder mal starkes französisches Artilleriefeuer. Wir liegen in den Trichtern, rechts in einem das MG mit den 3 Schützen, links davon ich bei einem Leutnant von 110, der mir sagt, dass er gar nicht weiß, wo seine ganze Kompanie steckt. Die 110 sind soeben zu unserer Verstärkung heraufgekommen, aber jetzt natürlich auch alle Kompanien durcheinander 373 und mit unseren Verbänden gemischt. Immer wieder schlagen Granaten in die Nähe, Steine und Dreck prasseln über unsere Helme herunter, eine dicke Staub- und Rauchwolke weht über uns hin; bald wieder eine Granate und so fort. Es wird uns hier zu toll. Das Gewehr geht weiter rechts, ich nach links, ob ich nicht endlich das 3. Bataillon und meine Gewehre finde. Lange finde ich kein MG, endlich bei der Kuppe, nicht weit vom Osthang des WinterbergesLWinterberg, eins vom 110. Es hat einen sehr praktischen Dreifuß 🕮 und ist noch gut im Stande. Da an MG‑Zugführern nicht gerade Überfluss, betätige ich mich bei diesem Gewehr. Als wir einige Male ganz hübsch geschossen haben, wird das Feuer allerseits lebhafter. Aus dem Graben gar nicht weit vor uns springen Franzosen auf und laufen zurück, nicht von Trichter zu Trichter hüpfend, sondern in höchster Eile übers Gelände laufend, in ihren langen blauen Röcken. Wir schießen kräftig hinein, großartiges MG‑Ziel. Anfangs bekommen wir auch noch Handgranaten, obwohl die Entfernung zu weit, Gewehrgranaten und Nebelbomben. Doch die Franzosen kommen nicht mehr zu uns ran, sondern flüchten in immer größeren Scharen. Schließlich in ganzen Trupps. Mehrmals wird bei uns das Feuer gestoppt und versucht, die Franzosen durch Rufen und Winken zum Überlaufen zu bewegen. Als sie doch weiterlaufen, wird wieder von allen umso heftiger geschossen. Da ist mancher Franzose liegengeblieben. Wir konnten umso ungestörter schießen, als wir von drüben kaum noch Infanteriefeuer bekamen. Bald darauf aber, vermutlich nachdem die französische Artillerie beobachtet hatte, dass die Franzosen die vordere Linie geräumt hatten, fing sie an und unheimlich dichtes Granatfeuer auf uns zu legen, besonders gerade hier auf die Kuppe! Alles duckte sich dicht an die Böschung der Granattrichter und unter den Stahlhelm. Dauernd prasselte die Erde über uns hin und die Staub- und Rauchwolken flogen immer wieder über uns hin, trieben uns den Staub in die Augen, den Pulverdampf in die Nase und nahmen uns so häufig die ganze Sonne weg, dass ich lachend an die Pfeile der Perser denken musste.4Anspielung auf eine von Herodot in den Historien überlieferte Episode über die Schlacht bei den Thermophylen: Wenn die Pfeile der Perser so zahlreich sind, dass sie den Himmel verdunkeln, dann ist das für die Spartaner umso besser – sie können im Schatten fechten. Doch war’s sonst nicht zum Lachen. Die Sache war höchst ungemütlich, große Nervenspannung bei der völligen Untätigkeit. Jedenfalls war es viel schlimmer als der Sturm und die Infanterie- und Handgranatenkämpfe. Das war in den Mittagsstunden. Inzwischen wurde es Nachmittag. In der Nähe der Kuppe lag ein Fähnrich (PierlPPierl, Fähnrich?) anderes Regiment, am Kopf schwer verwundet. 374 Ein 110-Unteroffizier machte mich darauf aufmerksam. Es waren sonst gar keine 154er mehr auf der Kuppe. Die beiden letzten, die ich fand, waren so schlapp, dass sie ihn nicht schleppen konnten. Da nahm ihn schließlich der 110-Unteroffizier auf den Rücken und brachte ihn mit meiner Beihilfe zum BlockhausLWinterberg!Blockhaus. Dann ging ich zum MG zurück. Wo war nur das 3. Bataillon? Weshalb waren überhaupt alle 154er verschwunden? Sie konnten doch weder alle aufgerieben noch auch etwa durch 110 abgelöst worden sein? Später hörte ich, dass sich an vielen Stellen das Gerücht verbreitet hat, die Kompanie wäre durch 110 abgelöst; daraufhin sind viele hinuntergegangen; wahrscheinlich besonders als das schlimme starke Artilleriefeuer kam. Da ich haupsächlich Leute von II/154 gesehen hatte und vor dem Sturm das III. Bataillon links davon gestanden hatte, vermutete ich es links von der Kuppe. Ich sprang deshalb von der Hochfläche auf den Osthang des Berges hinunter, bekam aber plötzlich von halblinks MG‑Feuer, sodass ich mich schleunigst wieder nach rechts über die Bergnase drückte, unterhalb des BlockhausesLWinterberg!Blockhaus. Die Besetzung des Berges war jetzt sehr schwach; ob sie sich überhaupt würde halten können, war mir zweifelhaft. Wenn ich nur gewusst hätte, wo mein Bataillon war, Stab oder Truppe. ½ 4 ging ich hinunter, im Marsch Marsch bis zum Sumpf, dann weiter östlich bis an den Fahrweg mit der zerschossenen Förderbahn. Dort in kleinem Stollen verpustet. Ich fragte Leute, die vorbeikamen; sie meinten, MG‑Leute 154 säßen in einem der Unterstände am Hügelhang; ich konnte aber keinen finden. Ein Bataillonsstab säße etwas oberhalb im Hohlweg. Also dorthin. Plötzlich steht da 🕮bEs folgt hier in der Vorlage ein Blatt, das auf der Vorderseite eine hier nicht abgedruckte Karte mit der Aufschrift „Der Kampf um den Winterberg“ enthält.\WinterbgLWinterberg 2\HüttnerPHüttner, Leutnant. Wir begrüßen uns erfreut. Auch SchmiedlerPSchmiedler, Soldat. Wir sitzen auf der Treppe des linken Stollens, unten sind Stub 2 Bataillonsstäbe/110. Ich verschnaufe mich, berichte kurz, bekomme zu essen und trinken. HüttnerPHüttner, Leutnant erzählt, dass KuntzePKuntze, Hauptmann beim Vorgehen hier in den Hohlweg gegangen ist, sich mit meiner MG hinter mir zurückgehalten und hier auf den Hügel gesetzt hat (wohl als persönliche Bedeckung?!), und auch SchwarzPSchwarz, †1917, Unteroffizier und GoltschPGoltsch, Soldat. Später kommt SeibtPSeibt, Soldat zurück mit unbrauchbar gewordenem Gewehr; ist weiter rechts oben (oder halb oben?) gewesen. FiegePFiege, Soldat bleibt vorläufig verschwunden. Die 110er sind entsetzt, dass ich berichte, auf der Kuppe seien keine 154er mehr, nur noch 110er. Diese seien freiwillig hinaufgegangen, da das Bataillon hörte, die Sache stände schlimm oben, und unsere starken Verluste sah. Abends gehen wir rechts in den Stollen hinunter, vorn in den dreifachen Bet­375ten leider Ordonnanzen usw., hinten sitzen wir bei Hauptmann TschirnerPTschirner, Hauptmann (I/19). Ich berichte wie’s oben steht. Er ist am Vormittag auch oben gewesen, weiter rechts, auch mal bei DegenPDegen, Oberleutnant und HerbstPHerbst, Oberleutnant. HüttnerPHüttner, Leutnant erzählt, dass Hauptmann KuntzePKuntze, Hauptmann, überhaupt der ganze Stab III/154, nicht aufzufinden, nachdem er die Gewehre eingesetzt. Unteroffizier SchwarzPSchwarz, †1917, Unteroffizier fällt durch Artillerietreffer, Gefreiter SobaniaPSobania, Soldat übernimmt das Gewehr. HüttnerPHüttner, Leutnant hat Blinkspruch ans Regiment geschickt, dass das Bataillon nicht aufzufinden und um Befehl gebeten. Abends spät kommt endlich Befehl: 4 MG sollen morgen früh in Stellung. HüttnerPHüttner, Leutnant fordert Zug SchmiedlerPSchmiedler, Soldat (Gewehrführer KadischPKadisch, Soldat und KonwinskiPKonwinski, Soldat) und Zug Unteroffizier MüllerPMüller, Unteroffizier (MöserPMöser, Unteroffizier und BraunPBraun, Feldarzt). Ich soll sie in Stellung führen.

Von oben treffen immer wieder Meldungen über Kurzschießen5Schüsse, die die eigenen Linien treffen, weil sie nicht weit genug reichen. der eigenen Artillerie ein. TschirnerPTschirner, Hauptmann blinkt dauernd an das Regiment. Der Übelstand scheint schwer abzustellen, weil nicht festzustellen, welche Batterie oder welches Geschütz zu kurz schießt. Von oben wird angegeben: 15 m aus Richtung CorbenyLCorbeny.

Wir finden noch Platz auf den Lagerstätten der Ordonnanz. Früh 4h rücken wir ab. Vorher erkundigen wir uns beim Bataillon 110 über die Lage oben, da verschiedentlich widersprechende Nachrichten über das BlockhausLWinterberg!Blockhaus eingetroffen. Man sagt uns, das BlockhausLWinterberg!Blockhaus ist entweder feindlich oder neutral. Erst viel weiter rechts fängt die deutsche Linie an. 3/110 ist deren linker Flügel. Also nicht zu weit links kommen. Ich habe als Ordonnanz die Gefreiten NitzschePNitzsche, Soldat und SeibtPSeibt, Soldat mit. Klarer Vollmondschein. Den Pionierweg, bei der Gabelung rechts. Er führt in gleicher Höhe weiter. Wir schräg rechts den Berg hinauf. Trichter, umgefallene Bäume, Strauchwerk; mit Gewehren mühsames Vorwärtskommen. Wir lassen uns Zeit; es ist ganz ruhig. Oben erkunde ich erst die Linie. 3/110 geht links zum Glück doch bis ans BlockhausLWinterberg!Blockhaus. Folgende Aufstellung will ich:

Schmiedler Müller
\(\overbrace{\text{Kadisch\latexonly{\quad\;} Konwinski}}\) \(\overbrace{\text{Möser\latexonly{\quad} Braun}}\)
50 100 300 400 m vom Blockhaus nach rechts
3/110 5/154 7/19
9/154 Pickert 2/19
Leutnant
Dehmel
und John  🕮
PKadisch, SoldatPDehmel, LeutnantPJohn, LeutnantPKonwinski, SoldatPPickert, SoldatPSchmiedler, SoldatPMöser, UnteroffizierPBraun, FeldarztPMüller, Unteroffizier

376

Von 154 finden wir nur noch sehr wenig oben: DehmelPDehmel, Leutnant (der abstinente WV) und JohnPJohn, Leutnant mit den Resten von HeidrichsPHeidrich, Soldat Kompanie (9/154) und PickertPPickert, Soldat mit 8 Mann von 5/154. Ich tröste, dass I/154 schon im Anmarsch ist; wir glauben, zur Ablösung ist auf dem rechten Flügel schon ziemliche Andeutung eines Grabens. Wir gehen in Ruhe wieder hinunter. Kein Schuss. Solch ein Stellungsbesuch zu passender Zeit ist ganz schön. Außerdem macht mir’s Spaß, dass ich als Kenner der Stellung fungieren kann, die MG einsetze, und unten Linie und eingesetzte MG aufzeichne. Unten berichte ich auch an das Bataillon 110 und an Hauptmann TschirnerPTschirner, Hauptmann (I/19), was ich beobachtet. Gerade bei der Rückkehr, 5h, treffe ich im Hohlweg I/154. Dabei PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant und die erste MG‑Kompanie. Ich schlafe im Stollen auf der schmalen Bank noch etwas. Inzwischen sind die beiden Gewehre GoltschPGoltsch, Soldat und SobaniaPSobania, Soldat herangeholt. Vormittags kommt ein unbrauchbar Gewordenes von oben. 3 Unbrauchbare werden jetzt (davon eins von der 2. MG‑Kompanie, mit BraunPBraun, Musketier) zum Regiment geschickt. Tagsüber wieder viele Kurzschussmeldungen von oben, die Hauptmann TschirnerPTschirner, Hauptmann weitergibt. Abends sagt HüttnerPHüttner, Leutnant, dass ich nachts SchmiedlerPSchmiedler, Soldat oben ablösen soll. Es kommt aber anders. Der Stab I/154 ist auch lange vergeblich gesucht worden. HüttnerPHüttner, Leutnant hat nach langem vergeblichen Suchen durch Patrouillen endlich erfahren, dass KuntzePKuntze, Hauptmann und HampePHampe, Hauptmann (II/154) links von uns sitzen und geht eine Zeitlang hinüber. Abends kommt eine Ordonnanz von MenzelPMenzel, Hauptmann (1. Bataillon), sodass wir auch erfahren, wo er sitzt. Nach der Neuverschiebung sind die vermischten Verbände in der vorderen Linie sauber geschieden. 154 besetzt den Abschnitt vom BlockhausLWinterberg!Blockhaus (eigentlich noch weiter links vom Pionierweg) nach rechts, und zwischen I., II., III. Bataillon. Die 1. Kompanie (WeißPWeiß, Soldat) liegt auf der Kuppe. Leutnant RiedelPRiedel, Leutnant ist durch Regimentsbefehl Kommandant der Kuppe und soll sie zum Stützpunkt ausbauen. Durch Regimentsbefehl sollen zu seiner Verstärkung 2 MG der 3. MG‑Kompanie kommen, die sich gleich beim Stab I/154 melden sollen. HüttnerPHüttner, Leutnant stellt mir einen Zug zusammen: Gewehrführer MöserPMöser, Unteroffizier und GoltschPGoltsch, Soldat, als meine Ordonnanz EichhornPEichhorn, Soldat. 7h abmarschiert. Wie wir aus dem Hohlweg kommen, bemerken wir, dass links die ganze Gegend, wo der Bataillonsstab sitzt, unter starkem deutschen Artilleriefeuer liegt (einige hundert m hinter der vorderen Linie!). Als es nicht bald aufhört, lasse ich den Zug rechts am Pionierweg bei den Unterständen unter der Bergnase und gehe allein zu MenzelPMenzel, Hauptmann. Schleppschacht ohne Wohnraum, gerade nach Norden offen. MenzelPMenzel, Hauptmann und SchubertPSchubert, Leutnant unten, das andere klemmt sich so in den schrägen Schleppschacht. SchubertPSchubert, Leutnant zeigt 377 mir auf der Karte die bekannte Linie südlich des Blockhauses. Der eigentliche Zweck des MG‑Zuges soll sein, nach links vor Chev­reuxLChev­reux6Chev­reux ist ein im Krieg zerstörter Ort, ungefähr zwei Kilometer südwestlich von Corbeny. zu schießen, wenn der dort erwartete französische Angriff eintritt. Es ist zweifelhaft, ob das möglich ist, wegen der Höhen westlich Chev­reuxLChev­reux. Bei SchubertPSchubert, Leutnant lasse ich Brieftasche und Notizbuch.7Vgl. TB 31. V. 1917R. Als das Feuer etwas nachlässt, brechen wir auf. In langsamem Tempo dicht rechts von der Bergnase in die Höhe. Oben ist’s noch zu hell. Der Zug soll sich einstweilen in der Gegend des Blockhauses verkriechen. Dort in einem flachen Trichter finde ich WeißPWeiß, Soldat, dann auch RiedelPRiedel, Leutnant. Mit diesen gehe ich vor. Stellen, um einen gegen uns gerichteten Angriff abzuwehren, finden sich. Links nahe der Kante liegt der Offizierstellvertreter KambachPKambach, Offizierstellvertreter. Wir sehen uns die Gegend nach Chev­reuxLChev­reux an. Da die deutsche Linie dort ca. 150 m 🕮 südlich des Dorfes laufen soll, können wir sie uns einigermaßen zurechtkombinieren, und glauben dann auch die feindliche Linie stellenweise zu erkennen. Doch das Schießen gegen Chev­reuxLChev­reux ist vor dem morgigen Tag doch nicht möglich. Ich werde also bei Dunkelheit die MG frontal einsetzen. Da es anfängt zu regnen (das fehlt noch gerade!) krieche ich zum MG‑Zug in einen Balkenunterstand etwas unterhalb des zusammengeschossenen „Blockhauses“LWinterberg!Blockhaus. Ich ermahne die Leute, sich noch hinzulegen, da die Nacht draußen ungemütlich werden wird. ½ 11 wird’s dunkel. Es regnet. Wir gehen vor. Ich teile so ein, dass nur ein Gewehrführer vorn ist, und außerdem an jedem Gewehr 2 Leute. Das geht, da sie nahe zusammenstehen. Um 2h soll dann abgelöst werden. Für beide Gewehre wird ein Stand gefunden. Mit den übrigen Leuten in den Unterstand zurück. Mit RiedelPRiedel, Leutnant vertrag ich mich sehr gut. Er erinnert an SchottPSchott, in seiner Ruhe, Selbstverständlichkeit. Teile Brot und Kaffee gern mit ihm. Er hat plötzlich Kuchenreste (der Bataillonsstab hat Post bekommen). Wir legen uns auch schlafen. Doch dauernd unterbrochen. Beide Gewehre kommen nacheinander herein. Das eine bringen wir gut wieder in Schuss, das zweite nur einigermaßen. Ich lasse es als Reserve hier hinten und teile neu ein. NiebelPNiebel, Soldat, der Drückeberger, ist schon wieder verschwunden.

Es ist früh ruhig, vom Angriff bei Chev­reuxLChev­reux nichts zu merken; ich lasse deshalb nur 1 MG vorn in Stellung. Die Leute haben dabei den Eingang eines Unterstandes gefunden. Hauptmann MenzelPMenzel, Hauptmann kommt herauf in Stellung. Wir gehen hinaus, treffen ihn aber nicht mehr. Blinkerleute sind 378 da, können aber leider keine Blinkverbindung mit dem Regiment bekommen. Das wäre sehr erwünscht, wegen der vielen Kurzschüsse. Gestern Abend ist durch eigene Artillerie mein Gewehrführer GoltschPGoltsch, Soldat verwundet, von der 1. MG‑Kompanie Leutnant PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant und eine MG‑Besatzung tot. Ich gehe hin und nehme PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant die Sachen ab; Uhr und Portemonnaie sind schon weg. Er, die Leute und das MG sind durch viele Splitter arg getroffen. Später gehe ich mal zu SchmiedlerPSchmiedler, Soldat hinüber und treffe gerade HüttnerPHüttner, Leutnant, der sich die Stellung ansehen will. Auch BrodtreißPBrodtreiß, Hauptmann treffe ich dort, der mit den gesammelten Versprengten von 12/154 wieder herabgekommen ist. Bei SchmiedlerPSchmiedler, Soldat DehmelPDehmel, Leutnant und JohnPJohn, Leutnant, die trotz der beiden üblen Nächte draußen noch munter sind. Eine Seltersflasche, eben heraufgekommen, geht bei uns im Kreise herum. Hier ist schon einigermaßen ein Graben vorhanden. Weiter links ist KupperPKupper, Soldat, führt jetzt die 3. Kompanie, er will KlopstöckPKlopstöck, Leutnant =? Klopsteg, Friedrich, †1917, Leutnant, PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant usw. beerdigen. HüttnerPHüttner, Leutnant kommt mit zu uns nach links. Ich gebe ihm die Sachen PaechsPPaech, Adolf, †1917, Leutnant, und zeige ihm den Weg hinunter. Er hat mir als Ersatz FiegePFiege, Soldat und 2 Leute heraufgeschickt. Die sind jetzt den Tag über vorn am Gewehr; es ist ruhig und regnet nicht. Zuweilen wieder eigene Kurzschüsse. KupperPKupper, Soldat kommt aufgeregt zu uns und schimpft heftig. Wenn’s nochmal vorkäme, mache er mit der Kompanie kehrt marsch. Er habe eine geharnischte Meldung nach unten geschickt. Als es nachmittagsmittags immer wieder vorkommt, setzt auch WeißPWeiß, Soldat eine „dicke“ Meldung auf; „man muss es den Brüdern mal ganz grau in grau malen, sonst kapieren sie’s nicht“. „Der WinterbergLWinterberg ist infolge starker Verluste und moralischer Erschütterung durch häufige Beschießung mit eigener Artillerie nicht mehr in verteidigungsfähigem Zustande. …“ Nachmittags bekomme ich (daraufhin?) durch HüttnerPHüttner, Leutnant Regimentsbefehl: 1) Bei Erscheinen unserer Infanterieflieger weiße Tücher auslegen, 2) der WinterbergLWinterberg muss unter allen Umständen gehalten werden, 3) heute Abend erfolgt Ablösung durch Gr7. WeißPWeiß, Soldat bekommt 🕮 keinen solchen Befehl. Ob also nur II. und III. Bataillon abgelöst werden, da I. erst später heraufgekommen? Dann müsste ich wohl auch länger hierbleiben. Nachmittags wird vom I. Bataillon Fernsprechleitung heraufgelegt, funktioniert aber nicht ordentlich. MenzelPMenzel, Hauptmann ist jetzt in die Unterstände unterhalb der Nase umgezogen, weil er drüben links von der deutschen Artillerie zu stark beschossen wurde. Ich teile jetzt meinen Zug so ein: Linkes Gewehr (jetzt in Reserve in unserem Unterstand), Unteroffizier MöserPMöser, Unteroffizier, FischerPFischer, Soldat, SkarabisPSkarabis, Soldat, HertelPHertel, Soldat, PohlPPohl, Soldat; rechtes Gewehr (in Stellung) Gefreiter FiegePFiege, Soldat, MehnertPMehnert, Soldat, BodichPBodich, Soldat, SchefflerPScheffler, Soldat, LedkiPLedki, Soldat. Ordonnanz EichhornPEichhorn, Soldat. Unten schon hatten die Leute Brot, Butter, Kaffee gefunden und mich mitversorgt. Hier haben sie auch Hart­spiri­tus 379 und kochen etwas Kaffee. Wir hocken gemütlich in unserm Unterstand zusammen. WeißPWeiß, Soldat erzählt mir von einem Befehl über die Schablone für Chiffrierschrift der Blink- usw. Sprache und möchte die Anzahl der Möglichkeiten wissen; ich leite ihm die Formel ab. Wir schwatzen, trinken mal Kaffee, schlafen auch mal wieder. Dabei höre ich einmal, wie MöserPMöser, Unteroffizier und seine Leute miteinander sprechen: Dem Carnap passiere nie etwas; jedes Mal ist er im schlimmsten Schlamassel dabei, damals bei DouaumontLDouaumont und hier beim Sturm wieder. Später kommt SchubertPSchubert, Leutnant selbst herauf, prüft die Fernsprechleitung mit Kopffernhörer und bringt sie mit Erdung anstatt Doppelleitung tatsächlich in Ordnung. Dann geht er hinaus, besieht vorn einiges. Später sitzen wir wieder alle zusammen im Unterstand, pflaumen uns an und sind fidel.

Abends morgens½ 7 Uhr. Plötzlich ruft’s draußen: Die Franzosen greifen an! Umgeschnallt, Stahlhelm auf und hinaus! MöserPMöser, Unteroffizier und seine Leute nehmen das Gewehr, EichhornPEichhorn, Soldat kommt mit mir, und es geht schleunigst nach vorn. Wie wir bei FiegesPFiege, Soldat Gewehr ankommen, schießt das schon nicht mehr. Wie ich das sehe, packe ich den Rückstoßverstärker von dem Gewehr, das MöserPMöser, Unteroffizier selbst trägt, und zu zweien springen wir so mit dem Gewehr in den Trichter hinüber. Das andere Gewehr hat einen Schuss durch den Mantel. Furchtbares Durcheinander, ich weiß nicht, wer alles verwundet wird. Eine Zeit lang schieße ich mal allein mit EichhornPEichhorn, Soldat, die Knarre schießt wieder nicht richtig. Schließlich ist’s ganz aus damit. Einmal taumelt EichhornPEichhorn, Soldat vom Gewehr zurück, verwundet? Ich schieße längst mit Infanteriegewehr eines Verwundeten. Auf SchubertsPSchubert, Leutnant Anweisung holt MöserPMöser, Unteroffizier von den angesammelten Waffen am Blockhaus einen Stahlhelm voll Infanteriemunition. Ebenso nehmen wir allen Verwundeten und Toten die Munition ab. So reicht’s damit einigermaßen. Doch Handgranaten sind knapp. Da inzwischen die Entfernung zu den Franzosen zu groß, ermahnen RiedelPRiedel, Leutnant und ich, Handgranaten zu sparen. SchubertPSchubert, Leutnant läuft zum Fernsprecher, um Munition anzufordern. Das französische Feuer ist sehr dicht, sie stehen drüben in dicken Scharen; es werden dadurch viele von uns verwundet, ein Kopfschuss nach dem andern. Viele der Leute wagen schon nicht mehr, den Kopf herauszustrecken, schießen unsinnig mit hochgehobenem Gewehr. Man muss nach jedem Schuss niederducken, um gedeckt zu laden und hat selbst kaum mehr Ruhe zum Zielen. Dabei ist höchstes Tempo im Schießen geboten, um die Franzosen nicht vorkommen zu lassen. Von drüben kommen Gewehrgranaten. Viele Leute liegen noch in hinteren Trichtern, oder schießen wohl mit, aber nicht weit genug vorn. Zum Glück sind wir hier im Abschnitt 4 Offiziere (WeißPWeiß, Soldat, SchubertPSchubert, Leutnant, 380 RiedelPRiedel, Leutnant), wir geben uns alle Mühe, durch Rufen, Winken und eigenes Beispiel alle Leute vorzubringen. Die Linie wird schwach; ich zweifle schon, ob wir sie werden halten können. Doch wenn wir zurückgehen, so ist es unser aller Untergang; denn beim Rückzug den steilen Hang hinunter würde alles vernichtet werden. In der Verzweiflung gelingt uns das Unglaubliche, das Einzige‚ 🕮\WinterbgLWinterberg 3\was helfen kann: Die Bewegung nach vorwärts. Nur dadurch kann der Gegner, dem unser Feuer zu wenig nah, moralisch erschüttert werden. Zum wirklichen Angriff sind wir viel zu schwach, es kann sich nur um einen kleinen Sprung handeln, nur um die Andeutung der Vorwärtsbewegung. Ich treffe mit RiedelPRiedel, Leutnant zusammen. Ein paar kurze, durch das Getöse geschriene Worte verständigen uns: Wir müssen vor! Es gelingt uns, das Feuer zu stoppen und stattdessen ein markerschütterndes Hurraschreien hervorzurufen, das dem Franzosen trotz all seines Geknatters in die Knochen fahren muss. Dann schreien wir beide aus Leibeskräften dazu: Vor! Vor! Winken mit den Armen, und es gelingt uns, die Beherztesten mit uns vorzureißen, nur einen kurzen Sprung, ein oder zwei Trichter weit. Andere kommen nach. Und plötzlich wieder Schnellfeuer auf den erschreckten Feind. Da verliert der den Halt, einige wenden den Rücken, dann mehrere. Und das bringt allen Mut unserer Leute wieder hoch. Das wahnsinnig dichte Pfeifen um unsre Köpfe hat etwas nachgelassen, drum wagen wir alle, den Kopf herauszustecken und sehen da Leute fliehen hellblaue, lange Franzosenröcke und zwar von hinten. Und da schießt natürlich alles wieder mit Feuereifer. Zwar flieht der Feind nur teilweise, doch der Mut unserer Leute ist ist gerettet, der des Gegners erschüttert, und damit haben wir die Oberhand. Der erste, überraschende, übermächtige Stoß ist abgeschlagen! Aber nicht endgültig zurückgeschlagen. Drüben stehen sie noch, und wir müssen schießen, was das Zeug hält. Mein Gewehr ist heiß, k die Eisenteile kaum mehr anzufassen. Plötzlich ein Schlag vor den Kopf, ich taumele zurück, Blut läuft mir übers Gesicht. Ich nehme den Stahlhelm ab: Er hat ein handlanges, zackig gerissenes Loch. Während ich in Eile mein Verbandpäckchen auspacke, schwebt mir ein Bild vor, das ich vorgestern gesehen: Ein sterbender Mann, seitlich auf Gepäck oder Leichen liegend, sodass der Kopf frei hängt, aus einem Loch in der Schläfe strömt das hellrote Blut wie ein Brünnlein herab; der Mann zuckte noch, ein vollbeschäftigter Sanitäter rief mir zu, ob er den noch verbinden sollte; „hat keinen Zweck mehr“. Würde ich auch bald so liegen? Ein Mann sprang auf meinen Ruf herbei, band mir mein Päckchen und noch ein zweites um und sagte, es sei nur ein Streifschuss. Ob er mich belügen will, weil’s doch bald vorbei? Wir 381 sitzen beide im Granatenloch, er macht mir sorgsam den Verband, währenddessen winke ich mit erhobenem Arm RiedelPRiedel, Leutnant zu, der in einem Loch links rückwärts von mir liegt und schießt. Er sieht’s aber nicht. Wenn ich mich nicht irre, habe ich auch den jüngeren SikeniusPSikenius, Soldat mit verbundenem Kopf herumlaufen sehen. Dann spring’ ich in die nächsten Trichter zurück und laufe schließlich, so gut es geht. Ein Sanitäter neben dem BlockhausLWinterberg!Blockhaus ruft mir zu, dass ich einen Augenblick warten soll. Dann bindet er mir noch ein Verbandpäckchen drüber. Blutet es denn so stark? denke ich. Einmal fährt’s mir durch den Kopf: Jetzt muss aber bald der Schmerz anfangen, dann die Schwäche, schließlich Bewusstlosigkeit, und was dann? Doch immer noch bin ich munter und eile mit einem verwundeten Unteroffizier‚ 🕮 so gut es geht, den getretenen Pfad längs der Nase hinunter, durch Trichter, über Bäume und Sträucher, in den Hohlweg. Noch immer bin ich bei Kräften, doch etwas dösig im Kopf. Ich spreche mit klarem Bewusstsein, aber langsam und in etwas erregtem Pathos zu HüttnerPHüttner, Leutnant, KuntzePKuntze, Hauptmann, RadziejPRadziej, Leutnant, die in den Stolleneingängen stehen. Ich gebe kurzen Bericht, dass wir den Berg halten, aber mit Mühe; dass die Feinde zurückgegangen sind, aber nicht endgültig; ich fordere dringend auf, Handgranaten nach oben zu schicken. Ich verlange nach dem Arzt, werde vergeblich von einem Stollen in den anderen geschickt. Endlich finde ich die Verbandsstelle rechts vom Hohlweg in der Wellblechbaracke neben den MG‑Schlitten. Der Arzt macht mir einen neuen Verband. „Sie haben Glück gehabt“. Während des Verbindens kommt SeidelPSeidel, Leutnant und gibt mir die Hand, ohne dass ich ihn sehen kann. Hinterher erzähle ich, wie heftig wir haben schießen müssen, von unserem tüchtigen Handgranatenwerfen und dass wir den Berg auch halten. Dann leg’ ich mich auf das Lager des Arztes. Ich überlege: Entweder auch die Kugel ist in den Kopf gegangen und wunderbarerweise tritt noch keine Bewusstlosigkeit ein und auch hier der Arzt beschwindelt mich (aber das ist doch sehr unwahrscheinlich), oder es ist wirklich nur eine ganz leichte Sache. Dass der Schmerz noch immer nicht eintritt, wundert mich sehr. Wann werden die vom Schlag betäubten Nerven der Wundstelle aufwachen? Als der Arzt die Bude zu voll hat, lässt er den Schub der Marschfähigen losgehen, ich gehe natürlich mit. Ich verabschiede mich noch von KunzePKuntze, Hauptmann, HüttnerPHüttner, Leutnant finde ich nicht. KuntzePKuntze, Hauptmann meint, ich solle warten, bis es ruhiger wird, da der Hohlweg und besonders unten die Kreuzungsstelle immer stark unter Feuer liegen. Doch ich will lieber weg. RadziejPRadziej, Leutnant besorgt mir einen Stahlhelm. Den halte ich über den Kopf und trabe mit langen Schritten den anderen nach, etwas den Hohlweg hinunter, dann rechts (östlich) in den Wald hinein. In ein paar Minuten sind wir 382 im HeringstunnelLHeringstunnel. 1‚80 hoch, 2 m breit, läuft er sehr tief hinein, soll drüben in der Nähe von Chev­reuxLChev­reux wieder Ausgang haben. Ein Bataillonsstab, viele Soldaten, hinten weit der Verbandsplatz. Dort finde ich Doktor BraunPBraun, Feldarzt (1/157). Er sagt mir, dass auf meinem Zettel steht: Streifschuss, und richtig entziffere ich das jetzt auch, während ich es vorher als „Infanterieschuss links“ gelesen hatte; in dieser dienstlichen Meldung wird der Arzt ja wohl nicht schwindeln! Er stärkt mich mit Kaffee und Butterbrot, ich erzähle viel von oben, bin sehr munter. Der Arzt dort meint, ich habe ja eine eiserne Natur. Gewiss, so leicht bin ich nicht totzukriegen. Später leg’ ich mich etwas hin, horche aber häufig auf, wenn Verwundete kommen, und lasse mir zuweilen kurz sagen, wie’s steht, wenn einer vom WinterbergLWinterberg kommt. Der Berg wird noch gehalten. Zeitweise ist draußen wieder heftiger Lärm, erst abends spät wird’s still, wenigstens oben auf dem Berg. Im Hintergelände immer noch Artilleriekämpfe. Etwa 12hmarschieren wir ab. Vorn 3 Tragbahren, dann ein langer Zug Leichtverwundeter. Im Ausgang des HeringstunnelsLHeringstunnel treffe ich noch SobaniaPSobania, Soldat, MüllerPMüller, Unteroffizier gehend. SchwellikPSchwellik, Soldat (1. MG‑Kompanie) liegend, und andere. Ich gehe meist mit Unteroffizier BresmannPBresmann, Unteroffizier (1/154) zusammen, der am 7. abends in unserem Unterstand war. Wir gehen 🕮 immer schmale Pfade quer durch den Wald, bekommen daher auch kein Feuer in die Nähe. Ich bin munter, habe keine Schmerzen. Nordwärts nach Tuilerie, gleich weiter nach AizellesLAizelles.OAizelles

OAizelles Unterwegs treffen wir RetzowichPRaschewich, Soldat mit den Feldköchen und bekommen etwas Essen und Trinken ab. In AizellesLAizelles hören wir, dass die Autos für die Schwerverwundeten nötig sind. Was irgend laufen kann, muss weiter. Der Arzt sagt, ich soll den ganzen Trupp noch nach MontaiguLMontaigu bringen, darf nicht erst in ins Quartier. In Saint ThomasLSaint Thomas lasse ich die Leute unter einem Unteroffizier weitergehen, gehe selbst mit einem jungen Unteroffizier (ZalewskiPZalewski, Unteroffizier? 1. Kompanie? oder 12.) über die Waldhöhe, durch OutreLOutre, verlaufe mich auf die große Straße, endlich vom Bahnhof ErmeLErme!Bahnhof nach RamecourtLRamecourt. 4 oder 5h. Wir sind jetzt sehr müde. Die Schreibstube ist leer, Schreck! Im Quartier zum Glück die Burschen. Wir essen Brote und ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Kuchen, ich ziehe mich um, gebe ZabierskiPZabierski, Rudolf Carnaps „Bursche“ Anweisungen zum Packen und rechne mit ihm ab. Wir 2 fahren dann nach MontaiguLMontaigu in unserem Wagen. Gleich im Auto weiter nach über SissonneLSissonne nach Sainte-PreuveLSainte-Preuve.OSainte PreuvecAm Ende des Textes zwei schräge Striche über etwa ein Drittel der Seite.

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19Tagebuch [9] 9. V. 1917 – 26. VIII. 1917 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

Tagebuch.Mai – Dez. 19179aDieser Text ist in blauer Tinte über das ursprünglich in schwarzer Tinte geschriebene und unterstrichene Mai 17 geschrieben.🕮

6. – 8. V. 17.bEin ursprünglicher Text wurde hier später mit blauer Tinte teilweise überschrieben, vermutlich eine ursprünglich falsche Datumsangabe.WinterbergLWinterberg, siehe besondere Blätter.

V / 1917Sainte-PreuveLSainte-PreuveOSainte Preuve LazarettbarackeLSainte-Preuve!Lazarettbaracke. Endlich ins Bett. Ausgeruht, gegessen. Nachmittags gleich weiter, im Auto, liegend, nach Mont­cor­netLMontcornetOMontcornet Krankensammelstelle. Dort plötzlich HeidrichPHeidrich, Soldat, GurltPGurlt, Leutnant, ConradPConrad, Soldat. Wir 4 in einem Zimmer oben. Zuweilen unten im Hof oder Garten gesessen. An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben.1Rudolf an Anna Carnap, 10. V. 1917 (RC 025‑01‑84).

HankePHanke, Soldat bringt für HeidrichPHeidrich, Soldat und mich Gepäck und Post: Bücher, Briefe von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap die Bildchen vom FeldbergLFeldberg und von GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel und LisaPVogel, Lisa, Tochter von Gertrud Vogel; Briefe von SepplPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer und FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel.

Im holperigen Auto sitzend nach Malaise FermeLMalaise Ferme bei TavauxLTavaux.OTavaux et Pontséricourt Kran­ken­transportabteilung. Erst oben ins Läusezimmer. Dann schleunigst hinunter in das große helle mit den riesigen Fenstern zum Garten. Dort wohnen GurltPGurlt, Leutnant und ich zusammen mit Feldw Leutnant JunkerPJunker, Leutnant, der den ChinaLChina-Feldzug2Bezieht sich wohl auf die Belagerung von Qingdao durch japanische und britische Truppen im Herbst 1914. China erklärte dem Deutschen Reich erst im August 1917 den Krieg. mitgemacht und selbstgefällig davon erzählt, und dem ostpreußischen Leutnant. Schöner Park mit großen Bäumen und duftenden Blütensträuchern. Dort gelesen: M. O. JohannesPJohannes, Martin Otto, 1887-1970, dt. Schriftsteller, Wegsucherin LiebeBJohannes, Martin Otto!Wegsucherin Liebe, Leipzig, 1914; FlexPFlex, Walter, 1887-1917, dt. Schriftsteller, Der Wanderer zwischen beiden WeltenBFlex, Walter!1917@Der Wanderer zwischen beiden Welten. Ein Kriegserlebnis, München, 1917; WestermarckPWestermarck, Edvard, 1862-1939, finn. PhilosophPetersPPeters, Emil, dt. Schriftsteller, KeyPKey, Ellen, 1849-1926, schwed. Schriftstellerin, Roh­denPRohden, Gustav von, 1855–1942, auch Onkel Gustav, ev. Theologe, in erster Ehe verh. mit Agnes Dörpfeld, 1858–1907, einer jüngeren Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, in zweiter Ehe mit Gertrud von Rohden, Vater von Agnes Crönert, Friedrich, Gotthold, Harald, Hedwig, Heinz, Luise und Wilhelm von Rohden über Ethik der Liebe und EheBRohden, Gustav von!1911@Ehe und freie Liebe. Ein Wort zum Individualismus in der Frauenfrage, Berlin, 1911.3Siehe LL , , , , , . Zweimal mit GurltPGurlt, Leutnant spazieren gegangen, hinüber an den Fluss, an den blühenden Obstbäumen vorbei, schöne frischgrüne Wiese; noch müde.

Abends wir 4 in den Leichtkrankenzug verladen. Schlafen auf den Polstern.

Vormittags SedanLSedan.OSedan Kriegslazarett 18, Abteilung TurenneLSedan!Turenne, ein früheres CollègeLSedan!Collège, ein großes quadratisches Gebäude mit langen Gängen, hübschen kleinscheibigen Fenstern und überall viel Blumen, die das Herz 384 erfreuen. Nette helle Zimmer; aber zu 7 drin. Mit GurltPGurlt, Leutnant zusammen. An HüttnerPHüttner, Leutnant, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann4Rudolf an Anna Carnap, 15. V. 1917 (RC 025‑01‑85).ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, SchubertPSchubert, Leutnantgeschrieben. Zuweilen etwas gelesen, meist zu wenig Ruhe. HoffmannsPHoffmann, Géza von, 1885–1921, öst.-ungarischer Diplomat und Eugeniker RassenhygieneBHoffmann, Géza von!Krieg und Rassenhygiene, München, 1916, Johannes MüllersPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller Er­zieh­eri­sche Bedeutung 🕮cDiese Seite enthält ein Fragment von Carnaps Leseliste, das die Einträge bis umfasst. Siehe dort.🕮der EheBMüller, Johannes!1913@Die erzieherische Bedeutung der Ehe, München, 1913.5Siehe LL , . Gespielt, häufig Schach; Würfel. In die Stadt gebummelt. Der Lazarettarzt Stabsarzt Professor HellerPHeller, Lazarettarzt (aus LeipzigLLeipzig) freundlicher Herr. Wunde fast verheilt. Bald ohne Verband. Leutnant PultkePPultke, Leutnant (Feldartillerie 95‚ III. !) spielt zuweilen Geige, netter, gebildeter Mensch. Leutnant GroßPGroß, Leutnant, Dresdner, weiß alles, töricht. Leutnant DickPDick, Leutnant, aus HalberstadtLHalberstadt, zusammen an Professor RüterPRüter, Heinrich, *1853, dt. Gymnasiallehrer geschrieben, reist bald nach DeutschlandLDeutschland ab. Leutnant KoppenburgPKoppenburg, Leutnant, durch Leuchtpistole linke Gesichtshälfte arg verletzt, Auge weg; sehr tapfer, klagt nie über seine Schmerzen, immer heiter; wir helfen ihm beim Essen usw.

Abends ins TheaterLSedan!Theater, Operette, „Die Schöne vom Strande“; viel Blödsinn auf einmal, aber doch gelacht. Ich schreibe allmählich meine Tagebuchnotizen von den Winterbergtagen.

Abends mit GurltPGurlt, Leutnant und dem Sachsen spazieren gegangen, hinter die Stadt, um die Zitadelle herum, schöne Allee, schöner Blick über die Stadt, mit vielen Parks, blühende Kastanien.  … Mehrmals noch spazieren gegangen; auch mit GurltPGurlt, Leutnant. oben im Grase gelegen und gelesen; er hat MörikesPMörike, Eduard, 1804-1875, dt. Dichter Gedichte und TassoBGoethe, Johann Wolfgang von!1790@Torquato Tasso, Leipzig, 1790 mit. Auch mal HändelsonatenPHändel, Georg Friedrich, 1685-1759, dt.-brit. Komponist.

Einmal abends wieder Operette: Die schöne Galathée (Bildsäule, die lebendig wird), wieder viel Stuss. Ich tippe mal wegen Urlaub beim ProfessorPHeller, Lazarettarzt an; doch geht’s nicht, da ich erst im März war.

Auf dem Bekleidungsamt Feldbluse und Hose gekauft.

Endlich Briefe von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, die anstatt meiner dauernden Karten auch lieber einen Brief hätte.Schreibe ihr wieder ein vertröstendes Brief­lein, fange aber schon die Aufzeichnungen über die Winterbergtage für sie an, nach meinen Tagebuchnotizen, die fertig sind.6Siehe die fragmentarische langschriftliche Fassung von (TB 18), „Die Tage am Winterberg (6. – 8. V. 17)“ (RC 025‑28‑35).

Schreibe an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann7Rudolf an Anna Carnap, 22. V. 1917 (RC 025‑01‑86). AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, dass ich Pfingsten wieder beim Re­gi­ment bin. Der ProfessorPHeller, Lazarettarzt sagt, dass ich Sonnabend oder Sonntag fahren 385 kann. Leutnant PultkePPultke, Leutnant (III/FAR 95) fährt nach NaumburgLNaumburg; er hat uns oft Geige gespielt, auch mal unten im SchwesternheimLSedan!Schwesternheim Klavier; viel Schach gespielt; netter, gebildeter Mensch, Zahnstudent. –Ich denke viel an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap; hätte ich Urlaub bekommen, so wäre ich zuerst nach WiesneckLWiesneck gefahren. – 🕮\Mai 17.\

Heute endlich die nachgeschickte Post. Geburtstagsbriefe von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman, Tante ElisabethPTrüper, Elisabeth, 1867-1956, auch Tante Elisabeth, verh. mit Johannes Trüper, MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises; langer Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap.

Allmählich lernen wir uns besser kennen und bilden eine sehr fidele Gesellschaft auf unserer Bude. Leutnant KoppenburgPKoppenburg, Leutnant bringen wir zu Bahn. Später kommt ein neu beförderter Leutnant FiedlerPFiedler, Leutnant (IR 19) verheirateter Lehrer, hat über die Ehe eines Abends spät erregte Debatte mit HeidrichPHeidrich, Soldat, einem materialistisch erzogenen katholischen Volksschullehrer, der das Geld für die Hauptsache hält.

Ausführlich an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geschrieben: NietzschePNietzsche, Friedrich, 1844–1900, dt. Philosoph-Zitat über die Ehe;8Siehe Rudolf an Anna Carnap, 25. V. 1917 (RC 025‑09‑09). Die angesprochenen Zitate stammen aus Nietzsche, Also Sprach Zarathustra, Abschnitt „Von Kind und Ehe“. Nicht in der Leseliste. über Meisel-HessPMeisel-Hess, Grete, 1879-1922, öst. Schriftstellerin als Vertreterin der Monogamie.9Vgl. Meisel-Hess, Das Wesen der Geschlechtlichkeit. LL .Ausführlich an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap: Neue Formeln für Taufe und Trauung; sie solle mit gutem Gewissen die Freude genießen; 3 Bücher: FlexPFlex, Walter, 1887-1917, dt. Schriftsteller, JohannesPJohannes, Martin Otto, 1887-1970, dt. Schriftsteller, PerutzPPerutz, Leo, 1882-1957, öst. Schriftsteller.10Vgl. LL , , . Schließlich auch Brief an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena: Über Zeitschrift Freideutsche JugendIFreideutsche Jugend, Zeitschrift, unsere Probleme („Kommunismus der Geistigen“) darin; neue Formeln für Taufe und Trauung.

Ich lese Meisel-HessPMeisel-Hess, Grete, 1879-1922, öst. Schriftstellerin, Wesen der Geschlechtlichkeit I und II zum TeilBMeisel-Hess, Grete!1916@Das Wesen der Geschlechtlichkeit, 2 Bde., Jena, 1916. Viel Gutes; Hauptsache: Wirkung des wahllosen Geschlechtsverkehrs auf den Charakter. Lese auch KrischePKrische, Paul, 1878-1956, dt. Chemiker und Sexualreformer noch einmal.11Vgl. LL . Wir wollen (GurltPGurlt, Leutnant und ich) eigentlich Mo‚ 28., fahren; es verschiebt sich wegen des Lazarett-Entlas­sungs­termins und der Papiere.

1135 Abfahrt. 3h MontcornetLMontcornet.OMontcornet Wir wollen mit der Kleinbahn nach SissonneLSissonne, glauben das Regiment noch in MontaiguLMontaigu. Erfahren, dass es abgelöst ist. Trinken Kaffee im KasinoLMontcornet!Kasino. Dann telefoniert nach SissonneLSissonne: Regimentsstab sei schon auf dem Marsch. Der Regimentsstab 19 in MontcornetLMontcornet zeigt uns Verteilung: Wir kommen nach ChaourseLChaourseOChaourse 1½ km westlich. Wir gehen dorthin und quartieren uns ein. Später erfahren wir, unser Regiment kommt erst morgen. Man sagt, wir würden 3 Wochen in Ruhe sein, hier in der Gegend. Abends nach MontcornetLMontcornet, im KasinoLMontcornet!Kasino gegessen. 386

Ausgeschlafen; wir frühstücken ein Brot, das ich noch vom Lazarett habe, und ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Kirschkuchen. Dann im Bach geschwommen, noch ziemlich kühl. Nach MontcornetLMontcornet.

Unterwegs treffen wir das 1. Bataillon. LanfermannPLanfermann, Leutnant, SchubertPSchubert, Leutnant, BraunPBraun, Feldarzt, BentrupPBentrup, Stabsarzt. Vergnügtes Wiedersehen. In MontcornetLMontcornet gegessen. 🕮\Juni 17.\ Dabei RussgebergPRussen getroffen (Infanterieregiment 160), war leicht verwundet.

Vorige Nacht habe ich Diarrhoe gehabt; jetzt ruh’ ich mich nachmittags im Bett noch aus. Timm KrögerPKröger, Timm, 1844-1918, dt. Schriftsteller gelesen.12Kröger, Sturm und Stille. Siehe LL . Abends gehen wir nach Basse ChaourseLBasse Chaourse hinunter. BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant kommt mit dem neuen Major und stellt uns vor. Wir können mit der Bahn zu dem neuen Quartier fahren. Bei SchubertPSchubert, Leutnant erfahren wir: MartignyLMartigny ist nach MontcornetLMontcornet, abendgegessen. Bei SchubertPSchubert, Leutnant Brieftasche und Notizbuch geholt.13Vgl. TB 7. V. 1917R: Carnap hatte vor der Erstürmung des Winterbergs bei dem erwähnten Schubert Brieftasche und Notizbuch zurückgelassen. Vor unserem Quartier spielt BöhmPBöhm, Soldat mit der Regimentskapelle. Aus der Brieftasche den alten Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap gelesen.

VI / 1917 Ausgeschlafen. Kein Frühstück. 12h in MontcornetLMontcornet kräftig gegessen. Gepäck nach MartignyLMartigny aufgegeben. Selbst (GurltPGurlt, Leutnant und ich) im Leerzug nach LiartLLiartOLiart 4h. In der KriegsverpflegungsanstaltLMontcornet!Kriegsverpflegungsanstalt gut gegessen. Zum Ort hinauf, einfaches Quartier. Der heutige einzige Zug hält in MartignyLMartigny nicht. Das Abendessen wird durch einen Spaziergang ersetzt. BuschsPBusch, Wilhelm, 1832-1908, dt. Dichter und Zeichner Kritik des HerzensBBusch, Wilhelm!1917@Kritik des Herzens, München, 1917 gelesen.

Spät aufgestanden, in Eile noch am BahnhofLMontcornet!Bahnhof etwas gegessen. ½ 10 abgefahren nach MartignyOMartigny.14Gemeinde in Frankreich, zehn Kilometer südöstlich von Hirson. BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant bestätigt telefonisch, dass ich die 1. MGK übernehme. Ich treffe Unteroffizier HaukPHauk, Unteroffizier als Quartiermacher. Die Kompanie wird 2 oder 3h eintreffen. Inzwischen haben gestern die 1. und 4. Kompanie die besten Quartiere weggenommen. Mit SchubertPSchubert, Leutnant herumgelaufen; BentrupPBentrup, Stabsarzt besucht. ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap gegessen; ich sehe den schandteuren Preis (3‚25), das hat sie sich abgespart, weil sie die Bahn nicht mehr zu bezahlen braucht. 4h kommt EngelPEngel, Leutnant, die Kompanie ist untergebracht. Abends sagt mir Hauptmann MenzelPMenzel, Hauptmann, dass er erst morgen umzieht. Ich bekomme sein Quartier, muss also diese Nacht bei EngelPEngel, Leutnant mich einquartieren. Abends mit EngelPEngel, Leutnant bei SchubertPSchubert, Leutnant. Das Exerzieren fängt am 5. an. In etwa 12 Tagen sollen die Besichtigungen sein. Wo mag’s dann hingehen? Vermutlich bleiben wir hier in der dieser Ecke der Westfront. 387

Zusammen bei EngelPEngel, Leutnant mittaggegessen. 3h mit EngelPEngel, Leutnant, HärichPHärich, Soldat und SchubertPSchubert, Leutnant ums Dorf, Platz fürs Exerzieren und Schießstand ausgesucht, unten am Bach nahe der Bahn gefunden. Mit EngelPEngel, Leutnant bei SchubertPSchubert, Leutnant Kaffee getrunken; unbescheidenerweise Urlaubsgesuch geschrieben, sehr zweifel­haft. Schreibstube „regiert“. BentrupPBentrup, Stabsarzt, Mathematik, Judenfrage. Regimentskapelle spielt auf dem Markt. Ich ziehe in BraunsPBraun, Feldarzt Zimmer, gegenüber der KircheLMartigny!Kirche, hell und luftig, schöner Blick vom Tisch übers Dorf hinunter und hinüber  🕮\Juni 17.\ ins Grüne. Immer noch keine Post. EngelPEngel, Leutnant scheint zum Glück bei der Kompanie zu bleiben. GurltPGurlt, Leutnant führt jetzt die 3., HüttnerPHüttner, Leutnant ist auf Urlaub. Abends SchubertPSchubert, Leutnant, EngelPEngel, Leutnant und HärichPHärich, Soldat zum Essen eingeladen, aus Anlass der Kompanieführerzulage. Geschrieben.

Vormittags RaedschPRaedsch, Oberleutnant hier. Ich reiche Urlaub ein (ziemlich un­be­schei­den). Nachmittags kommt mein alter Bursche ZabierskiPZabierski, Rudolf Carnaps „Bursche“. 4h Besprechung bei Hauptmann MenzelPMenzel, Hauptmann; Winke für die Ausbildung. Pakete von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap.

Zum ersten Mal exerziert. Schießstand gebaut, am Bach nw MartignyLMartigny. Heißer Tag.

Nachmittags bei BentrupPBentrup, Stabsarzt Mathematik. An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geschrieben.

Nicht ganz so heiß. Exerzieren. An AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann geschrieben.  … Zuweilen mit BentrupPBentrup, Stabsarzt Mathematik. Allmählich in die neue Aufgabe des Kompanieführers wieder gut eingelebt.

Morgens Manöver zweier Kompanien und MG-Züge vor Major CleppePCleppe, Major, dem stellvertretenden Regimentskommandanten. Ich reite auf Hubertus hin. Abends schreibe ich den langen Brief an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zu Ende.Erfahre plötzlich, dass mein Urlaub (den ich für ganz aussichtslos hielt) vom 12. bis 27. genehmigt ist. Inzwischen wird’s wohl losgehen (hoffentlich nicht vorher!); die Transportstärken sind schon gemeldet.

 –  EngelPEngel, Leutnant muss also die Besichtigung machen; wenn’s überhaupt bis dahin nicht losgeht. Reisevorbereitungen. EngelPEngel, Leutnant in verschiedene Sachen eingeweiht: Diensteinteilung; Kommandos usw. beim bespannten Exerzieren15Exerzieren mit Pferdewagen., Freimachen mit 3 MG auf dem Fahrzeug, Beurlaubungen, Beförderungen usw. Schöner Sonntag. Dienstfrei. 9h abends fahr’ ich mit Hauptmann Berendts DogwartPBerendt Dogwart, Hauptmann durch den schönen hellen Abend nach HirsonLHirsonOHirson kurz nach 10 dort. Schlafwagen bis MetzLMetz, 6h. Aber schwül, wenig geschlafen. Von StraßburgLStraßburg an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap telegrafiert, „möchte einige Tage 388 WiesneckLWiesneck“. 2h ½ 2 (statt 1) FreiburgLFreiburg.OFreiburgZu ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap in die KarlstraßeLFreiburg!Karlstraße.Freudige Begrüßung. Ob ich (alleine!) nach WiesneckLWiesneck will? Urlaub für sie hier nicht mehr so einfach. Will’s versuchen. Vom WinterbergLWinterberg erzählt, Fotos vom FeldbergLFeldberg gezeigt. Vom gestrigen Geburtstag GretesPDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen erzählt. 4h muss ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap ins Lazarett. Ich lese ihre Randbemerkungen zu Meisel-HessPMeisel-Hess, Grete, 1879-1922, öst. Schriftstellerin (Krise)BMeisel-Hess, Grete!1916@Das Wesen der Geschlechtlichkeit, 2 Bde., Jena, 191616Meisel-Hess, Das Wesen der Geschlechtlichkeit, LL . und ihr Tagebuch (Okt. 16 – Mai 17).17Siehe (ES). Dann zum Europäischen HofLFreiburg!Hotel Europäischer Hof. 8h hole ich ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap ab, wir gehen bis 11 auf den SchlossbergLFreiburg!Schlossberg. Oben setzen wir uns abseits vom Weg unter ihre Birke über dem WeinbergLFreiburg!Weinberg. Über ihr schwankendes Selbstvertrauen, häufig unbefriedigtes Gefühl; verlangt mehr von sich, als sie leisten kann. Dass GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen sich schneller mit anderen 🕮dEs folgt hier ein eingeschobenes Blatt aus kariertem Papier (das übrige Tagebuch ist auf unliniertem Papier notiert), das in tabellarischer Form Einträge zu den Tagen vom 12. VI. bis 26. IV. enthält. Siehe nebenstehende Tabelle. befreundet; und ich meine doch, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap kann’s noch viel eher als ich. Über Verschlossenheit und Offenheit. Ob ich oft zu wenig ausdrücke, was in mir vorgeht. Ich sage, dass ich anderen noch viel weniger eröffne, z. B. Kriegserlebnisse und vieles andere. Über Lazarett und Schwesterntätigkeit.

Gebadet. Um 12 will ich ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap am BahnhofLFreiburg!Bahnhof treffen; ob sie Urlaub hat (1½ Tage will sie sich auf jeden Fall freimachen)? Ob für mich ein telegrafischer Rückreisebefehl in WiesneckLWiesneck? Heute oder morgen werden die Kameraden wohl marschieren. 12h nach WiesneckLWiesneck.OWiesneck Unterwegs am Bach treffen wir Frau CloosPCloos, Elisabeth, Mutter von Gertrud Vogel, Hans und Ernst Cloos, GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel, MädelePSchöndube, Octavia, 1908–1983, auch Mädele, Schwester von Elisabeth Carnap.

JenaLJena.OJena———— [Siehe Zettel.]eSiehe die nebenstehenden tabellarischen Aufzeichnungen zum 12. bis 26. VI. 1917.

Abends 8h mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zur Bahn. In WeimarLWeimarOWeimar nehme ich den späteren Zug, gehe in den dunklen Park an der IlmLIlm, GoethehäuschenLWeimar!GoethehäuschenPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter. Unter den Bäumen gesessen, ziemlich müde, ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Rose gefunden, Johannisbeeren gegessen. An der Bahn an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap nach JenaLJena geschrieben. ½ 1 weiter.

1h MetzLMetz;OMetz vorher an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben. Ich erfahre: Wir sind noch in der 3. Armee; EngelPEngel, Leutnant hat also mit der „alten Stelle“ die AisnefrontLAisne gemeint, nicht die MaashöheLMaashöhe! In SedanLSedan einige Stunden Aufenthalt. 8h weiter. 11h MontcornetOMontcornet. Im „Reichshof“LMontcornet!Offizierskasino Reichshof (Offizierskasino) einquartiert. Wieder ein Bett nach der durchgeschüttelten Nacht.389

OWiesneck

🕮 Di 12. VI. 17Mi 13.Do 14.Fr 15.Sa 16.So 17.
VI 1917Morgens Frau CloosPCloos, Elisabeth, Mutter von Gertrud Vogel, Hans und Ernst Cloos drüben besucht. Dann auf die Herzenbank.ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zur Bahn gebracht. An Mutter geschrieben.18Rudolf an Anna Carnap, 16. VI. 1917 (RC 025‑09‑10).
12h nach Wiesneck. Nach Tisch auf ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Stüble, nicht zu küssen gewagt. An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geschrieben. Nachmittags Auf die BurgLWiesneck!Burg, Erdbeeren gefuttert, nicht zu küssen gewagt, Regen. Auf der Bank vor der Hütte gesessen. Endlich. Alles Glück auf einmal.
Plötzlich ½ 8.
3h mit Cha im Bach gebadet.

5h nach FreiburgLFreiburg Regenmantel gekauft. Mit Cha und GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel ins VegetarischeLFreiburg!Vegetarisches Restaurant. Sonatenabend. Zu Fuß nach WiesneckLWiesneck, mit Grete. Bei BuschkielsPBuschkiels19Marianne von Liebenstein war eine geborene Buschkiel. Ständchen, Tee.
Nach Tisch zu GertrudPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel, Turnen und Tanz mit Vortrag und Gespräch. Auf den Burgberg. Zeitpunkt der Heirat; ökonomische und gesellschaftliche Gründe. Kriegstrauung! Ich will MutterPSchöndube, Luisa, 1869–1957, geb. Kebe Quevedo, verh. mit Heinrich Schöndube, Mutter von Elisabeth Carnap20Luisa Schöndube, die Mutter von Elisabeth Schöndube. sprechen, hinunter, wir treffen sie, geht Pilz suchen. Wir warten oben mit Ungeduld. Endlich 6h. Sehr ruhig und freundlich. Doch der VaterPSchöndube, Heinrich, 1861–1927, dt.-mexik. Maschinenimporteur und Großgrundbesitzer in Mexiko, heiratete 1891 Luisa Kebe Quevedo, Vater von Elisabeth Carnap muss alles entscheiden. Nach Tisch mit ihr und Cha auf der Veranda. Später Grete und Gertrud dazu. Apfelwein. GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen und Gertrud singen Kothe Ständchen, und Ade zur guten Nacht.





nachmittags: bei Frau CloosPCloos, Elisabeth, Mutter von Gertrud Vogel, Hans und Ernst Cloos.
Birken­wäldchen 🕮
Noch zusammen oben.Noch zusam­men oben, bis spät.Tanne

390OJena

Mo 18Di 19 Mi 20Do 21Fr 22Sa 23So 24Mo 25Di 26
VI 1917Besprechung (Wohnungen)Besprechung (kirchliche Trauung)bei Frau Professor KesslerPKessler, Dorothea, 1882-1944, verh. mit Gerhard Kessler
Reise nach JenaLJenaTante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede PaulsenWienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in JenaNohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen (mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)
Hohe LehdeLHohe Lehdemit Onkeln bei Tante TineGepackt. Bücher und Bilder besehen
Tante ElisabethPTrüper, Elisabeth, 1867-1956, auch Tante Elisabeth, verh. mit Johannes TrüperZusammen gesungen.
Bei TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper.847

391 Die Division ist in MalaiseLMalaise. Ich treffe den Pfarrer, er sagt mir, das Regiment liegt im Windmühlenlager Ost. Ich muss bis Le ThourLLe Thour fahren. Fernspruchwagen bestellt. Der Koffer ist noch nicht da, wieder nach LiartLLiart telefoniert. Mittaggegessen, „Rund um die Erde zur Front“BAnthes, Otto!Rund um die Erde zur Front, Berlin, 1916 gelesen.21Anthes, Rund um die Erde zur Front. Nicht in der Leseliste. Etwas geschrieben. 3h mit dem Koffer auf der Kleinbahn bis Le ThourLLe Thour gefahren. Der Wagen steht da. Über MalmaisonLMalmaisonOLa Malmaison ins Waldlager „Windmühlenlager Ost“. Beim Major, RaedschPRaedsch, Oberleutnant, BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant, Hauptmann MenzelPMenzel, Hauptmann gemeldet. Verlobung bekanntgegeben, alles gratuliert. Die Unverheirateten bedauern mich „Reingefallenen“. Starker Regen, kleine Baracke für mich. Viel Post, packe nur einiges aus. Müde. Nachts heftiges Rollen.fRechtsbündig gesetzt und durch Linie links und oben begrenzt steht hier am Seiten­ende Fortsetzung 5 Seiten weiter.. 🕮gEs folgt eine Seite mit Aufstellungen des Inhalts von Paketsendungen, die Carnap zwischen Mai und August 1917 an der Front erhalten hat (nicht abgedruckt). Der Text des Tagebuches geht, anders als die vorstehende Bemerkung Fortsetzung 5 Seiten weiter nahelegt, auf der nachfolgenden Seite weiter (möglicherweise wurden hier also zwei Blätter des ursprünglichen Konvoluts nachträglich entfernt), unter dem Eintrag Tagebuch, FortsetzungJuni/Juli 17..

Schulschießen. Kompanierevier angesehen. Unterschriften. Mittags zusammen gegessen. Das elende Gefühl von gestern Abend, durch Ungemütlichkeit, Neuheit, Dunkelheit, Regen usw. verschwindet allmählich. In der Stellung wird’s wohl auch nicht so schlimm sein. Etwas geschrieben.

Morgens Brief an ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap VaterPSchöndube, Heinrich, 1861–1927, dt.-mexik. Maschinenimporteur und Großgrundbesitzer in Mexiko, heiratete 1891 Luisa Kebe Quevedo, Vater von Elisabeth Carnap fertiggeschrieben, dazu kleinen Brief an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Für Stellung gepackt. Abends ganz kurz Brief an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap angefangen. Abends sitze ich mit EngelPEngel, Leutnant und HärichPHärich, Soldat noch zusammen, dabei HüttnerPHüttner, Leutnant und HiebmannPHiebmann, Soldat, die beiden blau. ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Brief mit dem von Frau RothePRothe, Elisabeth, *1865, geb. Gericke, verh. mit Karl Rothe, Mutter von Eva Bergemann und Hans, Edith und Gabriele Rothe kommt, ich kann sie noch es nicht lesen. ½ 10 Abmarsch. Der Regen hat aufgehört, ruhig. Vorn GurltPGurlt, Leutnant abgelöst, ist sehr heiter. Netter, niedriger Stollen; mit WeißPWeiß, Soldat zusammen. 1h endlich schlafen gelegt. Stellung.

VII / 1917 Bis 10 geschlafen. Dienstlich geschrieben; durch die Stellung (rechts) und zum KZK.22Bezug unklar. Dann endlich ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap lieben Brief, und den von Frau RothePRothe, Elisabeth, *1865, geb. Gericke, verh. mit Karl Rothe, Mutter von Eva Bergemann und Hans, Edith und Gabriele Rothe, der mich sehr erfreut. Wieder viel dienstlich geschrieben. Abends im Dunkeln nach links, Schützennest bei der Mühle. ½ 12 kommt das Essen. Dann noch Durchgänge usw. 1h geschlafen. Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap aus FreiburgLFreiburg und WiesneckLWiesneck. 392

11h aufgestanden. Mittags durch die Stellung. Schönes Wetter. Endlich mal draußen gesessen, Zeltbahn aufgespannt.hBei den folgenden Einträgen bis zum 14. VII. fehlt die neben der Angabe des Monatstages ansonsten übliche Angabe des Wochentages.

–– –– – Schöne Tage; fast immer draußen gesessen, geschrieben: Mehrmals an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, an CrousazPCrousaz, von, Leutnant, Gertrud CarnapPCarnap, Gertrud, 1870-1947, geb. Mannesmann, zweite Frau von Joseph Johannes Carnap, Tochter von Reinhard Mannesmann (1814-1894, dt. Fabrikant), Frau RothePRothe, Elisabeth, *1865, geb. Gericke, verh. mit Karl Rothe, Mutter von Eva Bergemann und Hans, Edith und Gabriele Rothe, Hermann LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz; und gelesen: RadePRade, Martin, 1857–1940, dt. Theologe, Stellung des Christentums zum GeschlechtslebenBRade, Martin!Die Stellung des Christentums zum Geschlechtsleben, Tübingen, 1910; Paul JaegerPJaeger, Paul, 1869-1963, Pfarrer in Freiburg, Vom Schicksal der WerteBJaeger, Paul!Vom Schicksal der Werte, Marburg a. d. Lahn, 1915;23Siehe LL . Deutschland-VaterlandB1917@Deutschland@Deutschland – Vaterland+!, Berlin-Zehlendorf, 1917 (von GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen; Gedichte und Bilder „aus Kunst und Leben“).24Siehe LL . Jetzt meist das Essen mittags gekocht (Öfchen im Graben) anstatt mitternachts. Trotzdem meist bis 1h aufgeblieben; spät in der Nacht kommt der Essenholer, die Post, dienstliche Papiere, Durchgänge vom Bataillon, Meldung für morgen früh 5h fertigschreiben usw. Von ½ 11 – 12 abends gehe ich meist in Stellung; die Arbeiten außerhalb der Gräben können nur bei Nacht gemacht werden.

Am 4. abends stehe ich mit WalterPWalter, †1917, Soldat als Ordonnanz, und Vize RitterPRitter, Vizeleutnant bei der Arbeit am MG-Nest Mühle. 🕮iDie folgende Seite enthält unter der Überschrift Adressen für Anzeige eine großflächig durchgestrichene Liste von Adressaten (vermutlich für die Hochzeitsanzeige Carnaps). Plötzlich ein einzelner Infanterieschuss: WalterPWalter, †1917, Soldat sinkt lautlos um; ganz im Dunkeln, Zufallstreffer. Kopfschuss, mitten durchs Gehirn. Ich verbinde ihn schnell. Ins Dorf zu BraunPBraun, Feldarzt. Der meint: Aussichtslos. Doch wird er am anderen Tag nach SissonneLSissonne geschafft. Am 6. früh in Ville-aux-BoisLVille-aux-Bois gestorben. Hier sehr viel Papierkrieg: Tankabwehrgewehre, Fliegerabwehrgewehre, ständige Meldungen über Munition, Gefechtsstärke usw., Arbeitsleistung .

Vormittags kommt RaedschPRaedsch, Oberleutnant. Durch die Stellung gegangen.

 –  Abends von HüttnerPHüttner, Leutnant abgelöst. In II. Stellung GurltPGurlt, Leutnant abgelöst.

Anfangs Regenwetter. Unten im tiefen Stollen mit SchmidsPSchmids, Soldat zusammen gehaust; feucht und kühl. Später meist draußen in der schilfgedeckten Sommerlaube gesessen. Dort gelesen: LynkeusPPopper-Lynkeus, Josef, 1838–1921, öst. Sozialphilosoph, Das Individuum und die Bewertung menschlicher ExistenzenBPopper-Lynkeus, Josef!1910@Das Individuum und die Bewertung menschlicher Existenzen, Dresden, 1910 [Tod im Krieg usw. nur freiwillig zulässig; stark individualistisch], SchleiermachersPSchleiermacher, Friedrich, 1768–1834, dt. Theologe und Philosoph Katechismus für edle FrauenBSchleiermacher, Friedrich!„Idee zu einem Katechismus der Vernunft für edle Frauen“, Anthenäum, 1798, SchneikertPSchneikert, Hans, 1876-1944, dt. Jurist und Kriminologe, GeheimschriftBSchneikert, Hans!Die Geheimschriften im Dienste des Geschäfts- und Verkehrslebens, Leipzig, 1905;25Siehe LL , , .393

Briefe von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap (mit Grundriss und Glückwunschbrief), MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann26Vgl. Anna an Rudolf Carnap, 29. VI. 1917 (RC 025‑17‑09). LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, HannahPSauerlandt, Hannah, 1887-1924, geb. Kreitz, Tochter von Carnaps Halbschwester Hannah Magdalena Kreitz. Geschrieben an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, Pfarrer JaegerPJaeger, Paul, 1869-1963, Pfarrer in Freiburg (2 \(\times \))‚27Vgl. das kurzschriftliche Konzept „An Pfarrer Jäger, 1917“ (RC 089‑74‑07). FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena (mit Übersetzung von KjellensPKjellén, Rudolf, 1864-1922, schwed. Politiker Halbjahresübersicht)‚28Carnap an Flitner, 8./9. VII. 1917 (WF). Der Brief enthält den Text „Weltpolitische Übersicht, 1917/1. Halbjahr“. die Eltern des gefallenen WalterPWalter, †1917, Soldat. 3 \(\times \) hinten im Bach gebadet, mit SchmidsPSchmids, Soldat; Sonnenbad.

Abends Nachts ½ 1 abgelöst, ins Lager geritten. Wohne jetzt in HüttnersPHüttner, Leutnant Baracke.

Nachmittags Kompanieführerkursus in MalmaisonLMalmaison. Abends Besprechung mit RaedschPRaedsch, Oberleutnant; morgen habe ich ihn zu vertreten.

Abends kommen HüttnerPHüttner, Leutnant und KlempPKlemp, Soldat aus Stellung.

Vormittags in die neue Stellung geritten, II, 1 angesehen. Abends Fliegergesuch eingereicht.

Abends erzählt mir BentrupPBentrup, Stabsarzt, dass MenzelPMenzel, Hauptmann mich schon zum EK I eingereicht hat und das auch wiederholen will. BentrupPBentrup, Stabsarzt hat es jetzt bekommen.

In diesen Tagen gelesen: Von KlempPKlemp, SoldatBalzacsPBalzac, Honoré de, 1799-1850, fr. Schriftsteller drollige GeschichtenBBalzac, Honoré de!1913@1913@Die drolligen Geschichten, Berlin, 1913; WurmbPWurmb, Eckart von, 1864-1946, dt. Oberst und Militärschriftsteller, Zum Offizier befördertBWurmb, Eckart von!„Zum Offizier befördert+!“. Kameradschaftlicher Ratgeber für junge Offiziere, Berlin, 1917; GruberPGruber, Max von, 1853–1927, öst.-dt. Hygieniker, Hygiene des GeschlechtslebensBGruber, Max von!Hygiene des Geschlechtslebens, Stuttgart, 1903.29Siehe LL , , .

MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann schreibt vom Haus am PfaffenstiegLPfaffenstieg.30Vgl. Anna Carnap an Rudolf Carnap, 5. VII. 1917 (RC 25‑17‑12). Briefe von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden. Geschrieben an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden🕮jDie folgenden beiden Seiten enthalten hier nicht wiedergegebene Notizen. Überschrift der ersten Seite: Mit Cha besprechen. Überschrift der zweiten Seite (auf der fast alle Einzelpositionen durchgestrichen sind): An Cha geschrieben. Die folgende Tagebuchseite beginnt mit dem Eintrag Tagebuch, FortsetzungJuli 17..

Nach MalmaisonLMalmaison zum Baden. Gepackt. Abends in die rechte, neue Stellung, II. 1; Treffpunkt. Bayerisches Infanteriegement 32 abgelöst.

 –  Mit RaedschPRaedsch, Oberleutnant Nester im Gelände ausgesucht und zu bauen angefangen.

HärichPHärich, Soldat wohnt in meiner Nähe. Ich schlafe oben in der Treppe, unten ZabierskiPZabierski, Rudolf Carnaps „Bursche“ und MattesPMattes, Soldat. Oben im Ausgang kann ich bei Tageslicht lesen und schreiben. GerlingPGerling, Reinhold, 1863-1930, dt. Schriftsteller, Diskrete AntwortenBGerling, Reinhold!Diskrete Antworten auf vertrauliche Fragen, Oranienburg, 1909; ReichhardtPReichhardt, Rudolf, Hochzeit im Volks­394brauchBReichhardt, Rudolf!Geburt, Hochzeit und Tod im deutschen Volksbrauch und Volksglauben, Jena, 1913; HunkelPHunkel, Margarete, 1887[-1968], dt. Schriftstellerin, Freia und FrauwaBHunkel, Margarete!Freia und Frauwa, Leipzig, 1917; De CosterPDe Coster, Charles, 1827-1879, belg. Schriftsteller, Herr HalewijnBDe Coster, Charles!1917@1917@Herr Halewijn. Eine flämische Märe, Leipzig, 1917kOriginal Halevin.; Kriegsernährungsamt, Kriegsernährung 1917BKriegsernährungsamt!Die Kriegsernährungswirtschaft 1917, Berlin, 1917; CortésPCortés, Hernán, 1485-1547, span. Konquistador, Eroberung von MexikoLMexiko‚ IBCortés, Hernán!1907@Die Eroberung von Mexiko, Hamburg, 1907.31Siehe LL bis . An GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen geschrieben, dann auch an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf CarnapSchumannsPSchumann, Robert, 1810–1856, dt. Komponist Noten „Wenn ich ein Vöglein wär“.

In unserer Divison häufige Erkundungsunternehmungen. Überhaupt unruhige Tage. Besonders So. 22. gute Sicht, viel Artillerietätigkeit. Die Batterien vor uns werden arg befeuert, mehrmals Geschütze zerschossen, Munition brennt. Die Garde ist auf dem WinterbergLWinterberg weiter vorgekommen. Man hatte vermutet bei CraonneLCraonne größeren Vorstoß des Feindes. Vom 22. abends ab erhöhte Bereitschaft. Wir arbeiten trotzdem weiter. In der Stellung treffe ich den neuen Oberleutnant HanscheidtPHanscheidt, Oberleutnant (KapelleLWinterberg!Kapelle), er ist in den KarpatenLKarpaten gewesen, bei der 220. Division, die aus Jägerregiment 3, 4, 5 besteht; erzählt mir von dem netten Betrieb bei diesen Regimentern, dem Rodeln im Winter usw.

Bei SchubertPSchubert, Leutnant schreibe ich nochmal mein Fliegergesuch. Werde zur Untersuchung nach VervinsLVervins geschickt.

Abends runter, HärichPHärich, Soldatvertritt mich oben. Hubertus ist ziemlich kaputt, schlägt auf die Knie. Muss im Schritt nach Hause reiten, noch ins alte Lager; „Wenn ich ein Vöglein …“. Unten Brief von FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena (über den Plan zu vieren in WiesneckLWiesneck; meine Eheabsichten; Kirche), ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap; Glückwunsch von Otto KreitzPKreitz, Otto, 1888-1974, Versicherungsagent und Politiker, Sohn von Magdalena Kreitz, heiratete 1920 Jutta Kreitz.

Gebadet. Mittags 1\(^\circ{}\) über LaonLLaon nach VervinsLVervinsOVervins 5\(^\circ{}\).32Steht vermutlich für „Punkt fünf Uhr“ etc. Die Notation findet sich auch am 29. VII. 1917. Müde; abends etwas zwischen den Gärten spazieren.

Ganzen Vormittag eingehende Untersuchung: Ohren, Augen (Oberstabsarzt KrahnsteinerPKrahnsteiner, Oberstabsarzt, der mit JosuaPCarnap, Josua, 1867–1914, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, lebte seit 1905 in München, verh. mit Marie Carnap in SollnLSolln musiziert hat), Inneres. Viel Steherei. Ich bin tauglich.33Offenbar handelt es sich um die Tauglichkeit für die Fliegerausbildung. Nachmittags geschlafen 🕮 in meinem „Hotel Chevalier noir“LVervins!Hotel Chevalier noir; etwas geschrieben. Abends zurückgefahren.OLa Malmaison

Mit BastianPBastian, Soldat, dem freundlichen, fast zu lebhaften Berliner zusammen in der BarackeLVervins!Baracke.395

Ich schicke ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Bücher und Kerzen. Abends auf Vierton in Stellung geritten.

An MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener geschrieben (Verlobung). 28. bekomme ich ihren Brief vom 22. Da ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap „Sünde“ vom 11. mich doch etwas ärgert, schicke ich jetzt einige Zeit nur Briefe von anderen Leuten an sie. Doch macht mir das frische Ungestüm auch wieder herzliche Freude; wenn’s nur nicht gerade mich träfe!

An Onkel GustavPRohden, Gustav von, 1855–1942, auch Onkel Gustav, ev. Theologe, in erster Ehe verh. mit Agnes Dörpfeld, 1858–1907, einer jüngeren Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, in zweiter Ehe mit Gertrud von Rohden, Vater von Agnes Crönert, Friedrich, Gotthold, Harald, Hedwig, Heinz, Luise und Wilhelm von Rohden geschrieben: Verlobung, Ehe, Familie; an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena: Kirche, Fliegerei.

Mein Magen ist seit einiger Zeit in Unordnung. Sehr lästig, weil’s zuweilen auf die Stimmung drückt.

5° morgens lebhafter Betrieb: Die ganzen Batterien hier werden stark vergast, vorn liegt französisches Trommelfeuer, auf der ganzen Front wird dauernd Sperrfeuer angefordert. Endlich Ruhe; wir wissen noch nichts Genaues; die Franzosen sollen eine Patrouille gemacht haben, vorn am Graben gewesen sein. 10 – 1 mit RaedschPRaedsch, Oberleutnant in der Hitze durchs Gelände, vorne rechts zu den Batterien usw. Nachmittags Kopfschmerzen. An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geschrieben: Fliegerei, vielleicht früher Urlaub.

11h abends von KaulPKaul, Soldat abgelöst, da SeidelPSeidel, Leutnant zahnkrank. Ins neue Lager (Ballonlager II) geritten, stockfinster, einige Umwege. Wohne mit SeidelPSeidel, Leutnant zusammen, später mit HärichPHärich, Soldat; Wellblechbude.

VIII / 1917 Meist schlechtes Wetter. Mehrmals ins alte Lager, Pferde inspiziert, Pferdeappell, Zahlmeister usw. MalmaisonLMalmaison Kompanieführerkursus. ScheffsPScheff, Werner, 1888-1947, dt. Schriftsteller ArcheBScheff, Werner!Die Arche, Berlin, 1917 gelesen‚34Siehe LL . phantastischer Roman: Komet vergiftet die Erde, im U-Boot bleiben die einzigen Überlebenden, fangen neue Menschheit an. TolstojPTolstoi, Leo, 1828-1910, russ. Schriftsteller, Patriotismus und RegierungBTolstoi, Leo!1900@Patriotismus und Regierung, 190035Siehe LL . (von MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener), gegen alle Regierung und Patriotismus, da notwendig zu Kriegen führend. KeithPKeith und VierathPVierath, Willy, Über Ehe und Geschlechtsempfinden.36Vgl. LL und . Johannes MüllerPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller, VolkskircheBMüller, Johannes!1917@Volkskirche und Christentum, Elmau, 1917.37Siehe LL . Von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Brief, mit Fliegerei einverstanden; Bedenken ihrer MutterPSchöndube, Luisa, 1869–1957, geb. Kebe Quevedo, verh. mit Heinrich Schöndube, Mutter von Elisabeth Carnap gegen baldiges Heiraten, bevor VatersPSchöndube, Heinrich, 1861–1927, dt.-mexik. Maschinenimporteur und Großgrundbesitzer in Mexiko, heiratete 1891 Luisa Kebe Quevedo, Vater von Elisabeth Carnap Antwort da ist. 396 FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jenaschickt mir Thesen für den FreischarberichtIFreischar über politische Betätigung.38Siehe Wilhelm Flitner, „Thesen für Carnap“ (RC 81‑48‑01), abgedruckt in Monatsbericht der Deutschen Akademischen Freischar, August 1917, 166–167. Zum Kontext Werner, „Mit den blanken Waffen des Geistes“.lAm Ende dieser Seite steht rechtsbündig, unter einer horizontalen Linie gesetzt Fortsetzung hinten (6 Blätter weiter)..🕮mAuf der folgenden Seite stehen erneut, wie nach dem Eintrag zum 18. VII., hier nicht wiedergegebene Notizen zu Briefen an Elisabeth Carnap, Überschrift: An Cha geschrieben, fast alle Detaileinträge einzeln durchgestrichen. Die Rückseite dieses folgenden Blattes ist leer. Das nächste Tagebuchblatt beginnt mit dem Eintrag Tagebuch (Fortsetzung). Aug. 17.

Nach den ganzen Regentagen endlich etwas Sonne zwischendurch. SikeniusPSikenius, Soldat besucht mich und erzählt von dem große Unternehmen der vorigen Nacht, das alle 3 Regimenter zusammen gemacht haben, 76 Gefangene! Unser Regiment 38; er war als Führer unserer Stoßtruppen dabei. Von der 3. MGK sind auch einige mitgewesen (Unteroffizier CewinskiPCewinski, Unteroffizier; SobaniaPSobania, Soldat; KabatPKabat, Soldat.) Sie haben tolles Artilleriefeuer bekommen, sind aber bis in die 3. feindliche Linie gedrungen. Drüben war gerade eine neue Division in Stellung. Feindliche Offiziere sind nicht gefangen; teils entkommen, teils niedergeschossen, weil sie nicht mitwollten. SikeniusPSikenius, Soldat erzählt von dem sicheren Gefühl, dass ihm gar nichts passieren könnte.

Da noch nichts von der Fliegersache verlautet, muss ich noch mit in Stellung. ½ 10 mit HärichPHärich, Soldat hinaufgefahren. Löse vorn HüttnerPHüttner, Leutnant ab, sitze unten im Stollen eines Nestes.

Schönes sonniges Wetter. Da MG wieder einen Stollen weiter arbeiten soll, ziehe ich hinaus in einen Batterieführerunterstand, 30 m weiter links. Oben Laube mit vollem Tageslicht.

Meist schönes Wetter. Man kann hier draußen herumgehen, wenn nicht gerade Fesselballons hoch sind; nur zwischen MG 1 und 2 nicht. Lese JensensPJensen, Paul SchiffBJensen, Johannes V.!Das Schiff, Berlin, 1915, das die Wikingerzeit mit humorvoller Realistik und doch tiefer Einfühlung schildert; BullsPBull, Jacob Breda, 1853-1930, norweg. Schriftsteller BrautfahrtBBull, Jacob Breda!1914@Die Brautfahrt, Berlin, 1914, eine an BjørnsonPBjørnson, Bjørnstjerne, 1832-1910, norweg. Schriftsteller erinnernde norwegische Bauerngeschichte, deren Stil in der Übersetzung die nordische Spracheigentümlichkeit gut gewahrt hat.39Siehe LL , . Schreibe endlich mal wieder FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel (zum Geburtstag), erzähle von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und Fliegerplan. An ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, dabei Brief an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, auf deren Vorschlag, die Trauung sofort zu machen, falls der Baldige nur kurzen Urlaub kommt.40Rudolf an Anna Carnap, 7. VIII. 1917 (RC 025‑09‑03). Vgl. Anna an Rudolf Carnap, 27. VII. 1917 (RC 025‑17‑05, RC 025‑17‑10), 3. VIII. 1917 (RC 025‑17‑13). Auch an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap die Be­397merkungen zu MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Aufzeichnungen vom FeldbergLFeldberg über den Kirchenaustritt.41Carnap ist 1920 aus der Kirche ausgetreten. Von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Brief, auch über die Kirche; von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap einige Briefe von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann.

Zweimal HärichPHärich, Soldat besucht, wohnt hinten im Suezwald; friedlich-idyllisch. 🕮

Früh 1h Fernspruch, dass ich kommandiert bin.42Zur Fliegerausbildung. LanfermannPLanfermann, Leutnant war schon mehrmals bei mir, um Näheres zu hören; ich glaubte schon, die Sache verschiebe sich weiter hinaus. Morgens löst GurltPGurlt, Leutnant mich ab, kommt endlich zu spät, lange mit Scherenfernrohr erspäht. Auch HärichPHärich, Soldat kommt. Übergabe, Abschied. In II, 1 KaulPKaul, Soldat und LanfermannPLanfermann, Leutnant; ich soll ihm alles genau schreiben; nächsten Monat will er auch Flieger werden. Abschie Abmeldung bei MenzelPMenzel, Hauptmann; Abschied von SchubertPSchubert, Leutnant und SikeniusPSikenius, Soldat; der will auch gern hören, wie’s bei den Fliegern geht; er würde auch einen schneidigen Flieger geben. Abmeldung beim Regiment, ReichelPReichel, Leutnant und BeaulieuPBeaulieu, Martin Chales de (1857–1945), dt. Offizier. Dieser sagt, dass er mein Weggehen bedauert, aber mir’s nicht verdenken kann; ist sehr freundlich; dankt mir „für die guten und schneidigen Dienste, die Sie dem Regiment geleistet“, wünscht mir alles Gute, meine Brust recht ordensgeschmückt (Hauptsache!). Abmeldung bei RaedschPRaedsch, Oberleutnant in der Kiesgrube; freundlich, aber innerlich sehr fremd. Unten mit SeidelPSeidel, Leutnant in eine Ba­racke. SeidelPSeidel, Leutnant, KlempPKlemp, Soldat und HüttnerPHüttner, Leutnant, beglückwünschen mich. Abgewaschen, geschlafen. Gepackt. Kiste nach JenaLJena. Abends an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben.

Mittags mit ZabierskiPZabierski, Rudolf Carnaps „Bursche“ abgefahren. Von MalmaisonLMalmaison – HirsonLHirson –.133em AnorLAnor.133em– ChimayLChimayOChimay 9h.43In der belgischen Gemeinde Chimay befand sich eine Fliegerschule. In AnorLAnor eine Stunde Aufenthalt; Kopfschmerzen, spazieren gegangen. In ChimayLChimay zur KommandanturLChimay!Kommandantur, dann zur FliegerschuleLChimay!Fliegerschule. Endlich finde ich mein Quartier; vornehmes Haus: Advokat mit Frau und 2 Töchtern, schönes Zimmer. Wir sitzen noch bis 11 mit ihm und Fliegerleutnant NarrPNarr, Fliegerleutnant und dem Stellvertreter-Ortskommandanten zusammen. Der alte belgische Advokat ist interessant. Riesiges, weiches Bett; ich schlafe die halbe Nacht nicht.

Ins KasinoLChimay!Kasino, Kaffee. Gemeldet. Durch die Stadt gebummelt. Etwas geschrieben an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann. Nachmittags Unterricht über MG. Funken; Vortrag über das Fliegen. Abends fleißig geschrieben: An AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, Freischaramt, MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises. 398

8h Funken. Nachmittags Fotografieren; gefunkt. Abends etwas geschrieben; Geheimschriften dechiffriert. 🕮\Aug. 17.\

Morgens geh’ ich zum Funken zu Kursus III (statt IV). Nachmittags Primzahlen gearbeitet.44Vgl. TB 26. XII. 1916R.

6h zum FlugplatzLChimay!Flugplatz, zu schlechtes Wetter. Abends Primzahlen.

Morgens zu Kursus II (statt IV), komme gut mit, Tempo 40. Noch keine Post! Nach Tisch mit einem Kameraden Schach gespielt. 3h Blinken; der Lehrer nicht sehr intelligent. Kaffee getrunken. Etwas geschrieben.

Abends ½ 7 geflogen („eingeschaukelt“). Ich habe nur gestaunt, als wir uns von der Erde hoben: Wirklich nichts mehr unter uns. Die schöne sonnige Landschaft. Orientierung erschien mir gar nicht schwer, ich fand die Allee zum FlugplatzLChimay!Flugplatz immer wieder. Glaubte, wir blieben der Erde sehr nah, hörte, wir wären bis 800 oder 1000 m gewesen. Abends an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben.

Die erste Post! Direkte Briefe von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann45Vgl. Anna an Rudolf Carnap, 13. VIII. 1917 (RC 025‑17‑19) und 15. VIII. 1917 (RC 025‑17‑18). AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. Nachmittags mit dem langen Straßburger FußartilleristenPBöckel, Soldat (Böckel) und einigen anderen spazieren gegangen. Am Lac de BechampLLac de Bechamp schön geschwommen und Sonnenbad genossen. Abends Brief an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap fertiggeschrieben.

Der Hauptmann verkündet unseren Urlaub. Er kennt LiesPWiebalck, Elisabeth, 1889-1970, geb. Carnap, Lies genannt, Konzertsängerin, Tochter aus erster Ehe von Joseph Johannes Carnap, heiratete 1914 Otto Wiebalck und JohannesPCarnap, Joseph Johannes, 1863–1936, Johannes genannt, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, in zweiter Ehe verh. mit Gertrud Carnap aus RonsdorfLRonsdorf. Ich fahre vielleicht Freitag. Telegrafiere an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, und schreibe beiden.46Rudolf an Anna Carnap, 20. VIII. 1917 (RC 025‑09‑01). Viele nachgeschickte Briefe von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, auch ein neuer. Abends ZabierskiPZabierski, Rudolf Carnaps „Bursche“ zum Regiment geschickt.

Wieder ein neuer Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, und alte Post. Ich schreibe an Joh GertrudPCarnap, Gertrud, 1870-1947, geb. Mannesmann, zweite Frau von Joseph Johannes Carnap, Tochter von Reinhard Mannesmann (1814-1894, dt. Fabrikant) und lade sie und JohannesPCarnap, Joseph Johannes, 1863–1936, Johannes genannt, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, in zweiter Ehe verh. mit Gertrud Carnap ein. Schreibe auch (zum ersten Mal!) an MamaPSchöndube, Luisa, 1869–1957, geb. Kebe Quevedo, verh. mit Heinrich Schöndube, Mutter von Elisabeth Carnap. Abends kommt ZabierskiPZabierski, Rudolf Carnaps „Bursche“ zurück, Fahrscheine nur bis MetzLMetz, einige Post, von JenaLJena der leere Handkoffer. Ich schreibe wieder an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap.

Schicke den vielleicht letzten Brief an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap fort. Brief von MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener. Nachmittags wieder zum LacLLac de Bechamp gegangen, Sonnenbad, geschwommen, lange herumgelegen, Reitversuch auf dem jungen Hengst. Bei der hübschen Modistin Seidenmütze bestellt. 399 🕮

Vom Hauptmann Heiratskonsens erbeten, zur Vorsicht. Er beruhigt meine Furcht, in den ersten Urlaubstagen abberufen zu werden. Man kann ein paar Tage durch Rückfrage gewinnen; außerdem wird’s einige Zeit dauern. Besonders bei den Fliegern komme werde nichts so heiß gegessen, wie gekocht, man komme immer zu früh. An RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena geschrieben. Bekomme heut’ keine Post mehr. Weiß nun nicht bestimmt, ob MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld schon in WiesneckLWiesneck.

Kleiner Überlandflug nach CouvinLCouvin, Viertelstunde; kräftige Spirale im Gleitflug, dass die Welt sich auf den Kopf stellen wollte. Brieflein von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap; keine bestimmte Nachricht, ob die Verwandtschaft dort. 11h nach WiesneckLWiesneck und RonsdorfLRonsdorf telegrafiert. Mit ZabierskiPZabierski, Rudolf Carnaps „Bursche“ gepackt, er bringt die 3 Stücke zur Bahn. Dort Abschied von ihm. 7h Abfahrt, mit netten Feld­artilleristen und einigen anderen zusammen. Große Schwierigkeiten m für Fahrkarten und Gepäck weiter als MetzLMetz. Endlich gelingt’s in HirsonLHirson.OHirson6h MetzLMetz über StraßburgLStraßburg.

6h MetzLMetz, über StraßburgLStraßburg, 12hFreiburgLFreiburg.OFreiburg ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap hat den Zug versäumt, kommt 2h. Zusammen die Brautrosen geholt, dann zu Pfarrer JaegerPJaeger, Paul, 1869-1963, Pfarrer in Freiburg. Er mahnt, nicht das Institutionelle vor dem Wesen der großen geistigen Gemeinschaft so in den Vordergrund treten zu lassen. ½ 5 HimmelreichLHimmelreich. An der Bahn GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen, NenaPSchöndube, Clothilde, *1904, auch Nena, Schwester von Elisabeth Carnap, MädelePSchöndube, Octavia, 1908–1983, auch Mädele, Schwester von Elisabeth Carnap, UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann. Auf dem Weg neben dem Bahndamm kommt die MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann mit Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld, JohannesPCarnap, Joseph Johannes, 1863–1936, Johannes genannt, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, in zweiter Ehe verh. mit Gertrud Carnap und GertrudPCarnap, Gertrud, 1870-1947, geb. Mannesmann, zweite Frau von Joseph Johannes Carnap, Tochter von Reinhard Mannesmann (1814-1894, dt. Fabrikant). Hinterm ZipfelhofLZipfelhof kommt MamaPSchöndube, Luisa, 1869–1957, geb. Kebe Quevedo, verh. mit Heinrich Schöndube, Mutter von Elisabeth Carnap; später AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. WiesneckLWiesneck.OWiesneck Zuerst alle zusammen Kaffee getrunken. Dann gehe ich mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap ins Häusle; ganz über alles Erwarten schön eingerichtet. Das müsste für die Dauer sein!47Die Hochzeit mit Elisabeth Carnap fand am 27. VIII. 1917 statt. 🕮nDas Tagebuch bricht hier mitten auf der Seite ab. Die Rückseite des Blattes ist leer. Es folgt eine hier nicht wiedergegebene Aufstellung, die Carnap vermutlich für die Untersuchungen zur Fliegertauglichkeit in Vervins am 25. VII. 1917 verfasst hat und die unter anderem Angaben über Carnaps Kriegstätigkeit enthält.

400

20Tagebuch [10] 24. X. 1917 – 24. X. 1918 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

\X 1917 – X 1918BerlinLBerlin10\aFast alle Seiten dieses Konvoluts sind jeweils großflächig durchgestrichen. Carnap geht hier auch wieder zu dem kalenderartigen Format über, in dem für die einzelnen Tage fix vorgegebene Zeilen stehen.🕮

X / 1917OBerlinSchuhe kaufen!

½ 9 LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener.

Peer GyntBIbsen, Henrik!1887@Peer Gynt, Leipzig, 1887.1Henrik Ibsens Theaterstück Peer Gynt wird auch am 28. I., 11. II., 25. II., 5. III., 15. III. und 25. III. 1918 erwähnt. Zumindest am 5. III. geht es um den Besuch der Aufführung des Lessing-Theaters.

6h Zahnarzt.

½ 9 NathansonPNathanson, Kläre (eig. Klara), 1896-1993, verh. Fenichel, Gymnastiklehrerin.

Zu FidusPFidus (geb. Hugo Höppner), 1868-1948, dt. Maler?

8h Trio, BeethovenPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist-Saal.

7h zu WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena.2Carnap war, im Rahmen seines Militärdienstes im Ersten Weltkrieg, ab Herbst 1917 in der von seinem Jenaer Lehrer Max Wien geleiteten wissenschaftlichen Abteilung der „Technischen Abteilung für Funkgerät“ (Tafunk) in Berlin tätig. Vgl. dazu die Einleitung, S.  ff.

XI / 1917 Freideutsche JugendIFreideutsche Jugend.

FaustBGoethe, Johann Wolfgang von!1808@Faust, Tübingen, 1808🕮

8h BauerPBauer, BechsteinsaalLBerlin!Bechsteinsaal (Linkstr.LBerlin!Linkstraße 42).

7 ½ Philharmonie, H-Moll-Messe.

[Bußtag.] Pfannschmidt’scher Chor 7 ½.

FreideutscherIFreideutsche Jugend Abend. 🕮

Trio. Mit FritzPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin bei Onkel HansPDörpfeld, Johannes, 1865-1923, Hans genannt, Bruder von Carnaps Mutter.

LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg. Freideutscher politischer AbendIFreideutsche Jugend.

ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Vortrag.

Johannes MüllerPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller.401

XII / 1917 BrahmsPBrahms, Johannes, 1833–1897, dt.-öst. Komponist (BuschPBusch, Adolf, 1891-1952, dt.-schweiz. Violinist) Philharmonie 7 ½. Freideutsche JugendIFreideutsche Jugend AhlbornPAhlborn, Knud, 1888–1977, dt. Arzt und Pädagoge, WV und Mitglied der Deutschen Akademischen Freischar.

Musikalischer Abend.

Edelwild.3Theaterstück von Emil Gött.

Freideutsche JugendIFreideutsche Jugend: BlüherPBlüher, Hans, 1888-1955, dt. Schriftsteller🕮bDiese Seite reicht bis zum 9. XII. (Einträge teilweise leer). Die folgende Seite beginnt erneut mit Einträgen zum 1. bis 9. XII.

XII / 1917 BrahmsPBrahms, Johannes, 1833–1897, dt.-öst. Komponist (BuschPBusch, Adolf, 1891-1952, dt.-schweiz. Violinist) Philharmonie 7 ½.

Musikalischer Abend.

Edelwild.

(.)

8 ½ zu Ilse NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin.

(.)

(Nathanson) 8 ½ bei MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener: Über den Beruf.

Freideutsche JugendIFreideutsche Jugend: BlüherPBlüher, Hans, 1888-1955, dt. Schriftsteller. 8 ¼ Soziale FrauenschuleISoziale Frauenschule, Berlin.4Die von Alice Salomon begründete Soziale Frauenschule (heute Alice Salomon Hochschule) in Berlin-Schöneberg.

4h nachmittags: Zu Frau MüllerPMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz Müller. 8 ½ Musikalischer Abend.

(Don Carlos.) Don Carlos.

Freideutsche JugendIFreideutsche Jugend: Politischer Abend.Coll.: Sternhaufen.

PrellwitzPPrellwitz, Gertrud, 1869-1942, dt. Schriftstellerin, FasanenstraßeLBerlin!Fasanenstraße 13, KünstlerhausLBerlin!Künstlerhaus (Gartenhaus).

Physikalische GesellschaftIPhysikalische Gesellschaft, Berlin. (EmdePEmde =? Fritz Emde, 1873-1951, dt. Elektrotechniker, Ein Mechanische Modelle der Elektrizität.)

7h Tafunk Weihnachtsfeier. 8 ½ Besprechung bei MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener.

Nachmittags zu FidusPFidus (geb. Hugo Höppner), 1868-1948, dt. Maler.

[1015 Hertz’PHertz, Gustav, 1887-1975, dt. Physiker5Vermutlich die öffentlich gehaltene Probevorlesung von Gustav Hertz, der sich 1917 in Berlin habilitiert hat. Vorlesung. Universitätsauditorium 51LBerlin!Universitätsauditorium 51. (Doppler’sches Prinzip).] 402 🕮

½ 8 BlüherPBlüher, Hans, 1888-1955, dt. Schriftsteller, SchubertsaalLBerlin!Schubertsaal, Bülowstr.LBerlin!Bülowstraße 104 (am NollendorfplatzLBerlin!Nollendorfplatz).

8 Weihnachtsfeier Sentastr.LBerlin!Sentastraße.6Die Sentastraße in Berlin-Wilmersdorf war ab August 1917 einer der Treffpunkte des sog. Berliner Kreises um Friedrich Bauermeister, Hans Koch und Alfred Kurella, zu dem auch Fritz Klatt, Willi Wolfradt, Hans Blüher und Margret Arends (sowie offenbar zeitweilig auch Carnap) gehörten. Vgl. Linse, Die Kommune der deutschen Jugendbewegung, 83–94, Ulbricht, „Jugend mit George“ und Werner, „Youth and Politics at the End of the Great War“, sowie Carnap an Flitner, 26. XII. 1917 (WF).

8 ¼ Politischer Abend Diskussion KochPKoch, Hans, 1897-1995, dt. Unternehmer, WV, Mitbegründer der Landkommune Blankenburg-GöhrePGöhre, Paul, 1864-1928, dt. Theologe und Politiker! (Philosophie.)cEintrag ursprünglich unter 19. XII., mit Pfeil auf 20. XII. verschoben.

Frau Professor MüllerPMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz Müller.

8h 8 ¼ Siedlungsheim CharlottenburgLBerlin!Charlottenburg.ISiedlungsheim Charlottenburg GöhresPGöhre, Paul, 1864-1928, dt. Theologe und Politiker „Ethischer Sozialismus“.7Siedlungsheim Charlottenburg, 1915 von dem Arzt und Hrsg. der Zeitschrift Der Aufbruch Ernst Joel begründet.

Singabend bei Frau Müller?PMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz Müller Besprechung mit WynekenPWyneken, Gustav, 1875-1964, dt. Reformpädagoge, Gründer der Freien Schulgemeinde Wickersdorf; (Weihnachten, Kunst).

Freikarten SchauspielhausLBerlin!Schauspielhaus „Held vom Wald“ (schwach).8Theaterstück von Hermann Essig.

Zu Hause! Abends zu NeckersP.

4h KircheLBerlin!Kirche abends Bescherung.

 –  Nachmittags NeckersP hier.

6 Dienst Abends ?

SentastraßeLBerlin!Sentastraße (WolfrathPWolfradt, Willi, 1892-1988, dt. Kunstkritiker über Krise). Nach JenaLJenaOJena.
Besuch bei WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena. Mittags bei Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen.
I / 1918 Weihnachtsspiel im VolkshausLJena!Volkshaus.IVolkshaus Jena
5 von JenaLJena.OBerlin 11h im Dienst.
JenaLJena.
Mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner zusammen. 🕮

7h LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg und Ilse NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin bei uns.

SentastraßeLBerlin!Sentastraße Musikalischer Abend. 8h. Ilse NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin zum Kaffee. 403

1030 vom Schlesischen BahnhofLBerlin!Schlesischer Bahnhof.
4h (statt 949) RethelLRethel.ORethel
Coll.Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld bei uns?
Zu Frau Professor MüllerPMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz Müller?
OBergneustadt
BergneustadtLBergneustadt.
RethelLRethel.9Vermutlich war Carnap diese Tage bei einer Übung in Rethel in Frankreich.
OBerlin
[SentastraßeLBerlin!Sentastraße Singabend.]
Abends zu Hause.

½ 9 SentastraßeLBerlin!Sentastraße, BorchardtPBorchardt, Julian, 1868-1932, dt. Journalist und Politiker, Vorbesprechung zum Soziologiekurs.

Abends bei NeckersP. WynekenPWyneken, Gustav, 1875-1964, dt. Reformpädagoge, Gründer der Freien Schulgemeinde Wickersdorf vorgelesen. 🕮

Coll. Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld und Wilhelm von RohdenPRohden, Wilhelm von, 1901–1990, Geistlicher, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden bei uns.

½ 9 SentastraßeLBerlin!Sentastraße BorchardtPBorchardt, Julian, 1868-1932, dt. Journalist und Politiker SchubertsaalLBerlin!Schubertsaal NollendorfplatzLBerlin!Nollendorfplatz.

DöberitzLDöberitz (Funkenstreckenringe).

2h Offiziersessen. LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg?

2h Offiziersessen.

Peer GyntBIbsen, Henrik!1887@Peer Gynt, Leipzig, 1887?

913DöberitzLDöberitz (Raketen).

LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg mit Schwester10Es könnte sich um Helene Lohmann, verh. Stackelberg, handeln.PStackelberg, Helene von, 1895-1964, geb. Lohmann, auch Lene, dt. Ärztin, Schwägerin von Bernhard Bavink, heiratete 1920 Traugott von Stackelberg, aktiv in der Freideutschen Bewegung und Ilse NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin bei uns. Gespräch über Streik, Frieden usw. Gelesen aus der TatIDie Tat, dt. Monatszeitschrift „GottschalkPGottschalk, Hermann, 1868-1945, dt. Schriftsteller, EntpolitisierungBGottschalk, Hermann!„Deutschlands Entpolitisierung“, Die Tat 9, 1918, 839-843“.11Gottschalk, „Deutschlands Entpolitisierung“.LIT

734DöberitzLDöberitz (Raketen).
II / 1918
SchumannPSchumann, Wolfgang, 1887-1964, dt. Schriftsteller und Journalist; Pazifismus und Persönlichkeit.

JB

Frau CloosPCloos, Elisabeth, Mutter von Gertrud Vogel, Hans und Ernst Cloos; DöberitzLDöberitz abends: SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen, IlsePNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin, PlautPPlaut, Hubert, 1889-1978, dt.-brit. Mathematiker, Mitglied der Dt. Akad. Freischar.

Nachmittags nach BuckowLBuckow spazieren. | Etwas Mathematik.

DöberitzLDöberitz. DöberitzLDöberitz (Raketen).

Abends: MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und IlsePNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin hier. 404

SpandauLBerlin!Spandau (Vortrag vor den Dolmetschern). Frau Professor MüllerPMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz Müller besucht. Coll.

Frau MüllerPMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz Müller, FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreisesmit Braut und Mutter bei uns. 🕮

Physikalische GesellschaftIPhysikalische Gesellschaft, Berlin.

Physikalische GesellschaftIPhysikalische Gesellschaft, Berlin. PlautPPlaut, Hubert, 1889-1978, dt.-brit. Mathematiker, Mitglied der Dt. Akad. Freischar besucht mich (Physik der Röhrensender).

ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Base Anna EwePEwe, Anna, Kusine von Elisabeth Carnap und Mann bei uns.

Ilse NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin mit Max BondyPBondy, Max, 1892–1951, dt.-am. Pädagoge, gründete 1920 in Brückenau die Freie Schul- und Werkgemeinschaft Sinntalhof, Mitglied der dt. akadem. Freischar bei uns.

10 – 1 Tafunk (Wochendienst).

BlüherPBlüher, Hans, 1888-1955, dt. Schriftsteller. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zum RembrandtPRembrandt van Rijn, 1606–1669, niederl. Maler-Vortrag. Peer GyntBIbsen, Henrik!1887@Peer Gynt, Leipzig, 1887?

9h abends Quartiere revidieren!

9hGretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen kommt.

Morgens 2h Wache revidieren! (mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zu Fuß hin und zurück).

Nachmittags Tempelhofer FeldLBerlin!Tempelhofer Feld.

½ 9 SentastraßeLBerlin!Sentastraße.

LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg und SchwesterPStackelberg, Helene von, 1895-1964, geb. Lohmann, auch Lene, dt. Ärztin, Schwägerin von Bernhard Bavink, heiratete 1920 Traugott von Stackelberg, aktiv in der Freideutschen Bewegung hier.

Tempelhofer FeldLBerlin!Tempelhofer Feld (mittags zu Hause).

7h Macht der FinsternisBTolstoi, Leo!1887@Die Macht der Finsternis, 1887 (mit GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen).12Tolstoj, Die Macht der Finsternis. Siehe LL .

Coll.

8h TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit. Konzert?

Abends zu Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen½ 5 , ich 6).

Abends: Kopfschmerzen; pazifistischer Rundbrief fertiggeschrieben.13Vgl. Carnap, Rundbrief, 20. II. 1918 (RC 81‑14‑07). Zu den im Folgenden immer wieder erwähnten Politischen Rundbriefen Carnaps siehe die Einleitung, S.  sowie Werner, „Youth and Politics at the End of the Great War“. [(?) Don Carlos.] 🕮

[½ 7? Peer GyntBIbsen, Henrik!1887@Peer Gynt, Leipzig, 1887.] 8h zu WolfrathPWolfradt, Willi, 1892-1988, dt. Kunstkritiker (SentastraßeLBerlin!Sentastraße).

Zu Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld.

8 ¼ bei NeckersP, NaumannPNaumann, Friedrich, 1860-1919, dt. Theologe und Politiker-Abend. 405

III / 1918 Nachmittags: Ilse NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin und FischerPFischer bei uns. 8 ¼ SentastraßeLBerlin!Sentastraße Carl HauptmannPHauptmann, Carl, 1858-1921, dt. Dichter („Die Seele“).

[8h HasencleverPHasenclever, Walter, 1890-1940, dt. Schriftsteller, AntigoneBHasenclever, Walter!Antigone, Berlin, 1917 (CassirerLBerlin!Kunstsalon Paul Cassirer, ViktoriastraßeLBerlin!Viktoriastraße 35).] ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap holt Han­nah SauerPSauer, Hannah ab.

Wanderung nach PotsdamLPotsdam mit LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg und SchwesterPStackelberg, Helene von, 1895-1964, geb. Lohmann, auch Lene, dt. Ärztin, Schwägerin von Bernhard Bavink, heiratete 1920 Traugott von Stackelberg, aktiv in der Freideutschen Bewegung; (GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen verläuft sich.)

Nachmittags: Ilse NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin und Siegfried HaftPHaft, SiegfrieddDer Nachname könnte auch Jaffe gelesen werden..

Zu Doktor Basse. [Lessing TheaterLBerlin!Lessing Theater, Peer GyntBIbsen, Henrik!1887@Peer Gynt, Leipzig, 1887.]

Umzug nach LindenstraßeLBerlin!Lindenstraße 35 (KeknerPKekner).

8h NaumannPNaumann, Friedrich, 1860-1919, dt. Theologe und Politiker-Abend bei uns (ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Referat).

[ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Vortrag.]

715 Königgrätzer TheaterLBerlin!Königgrätzer Theater: Nordische Heerfahrt [ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen: Konzert].

Wanderung.

7h Deutsches TheaterLBerlin!Deutsches Theater: Der lebende Leichnam.

820GretesPDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen Abreise.

½ 8 zu LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg, mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Dort MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, SabinePSabine, George H., 1880–1961, am. Philosoph, WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I, Frau KönigPKönig, Frau =? Hertha König, 1884-1976, dt. Schriftstellerin. ⚬14Dieses Symbol findet sich ab den 1920er-Jahren häufig in Carnaps Tagebüchern (steht für erotische Aktivitäten). 🕮

8h NaumannPNaumann, Friedrich, 1860-1919, dt. Theologe und Politiker-Abend bei NeckersP.

(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, Vortrag.)

7h Peer GyntBIbsen, Henrik!1887@Peer Gynt, Leipzig, 1887? (Nachmittags: ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Seminar.)

(Nachmittags ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Seminar.)

Mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zur Machnower SchleuseLMachnower Schleuse. In der Sonne am Kanal gelegen und geschlafen.

913 DöberitzLDöberitz: Meine Zündung (mit VogtPVogt, Soldat).

8h NaumannPNaumann, Friedrich, 1860-1919, dt. Theologe und Politiker-Abend bei NeckersP.

Nachmittags frei. (ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, Vortrag.)

Nachmittags frei. (Nachmittags: ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Seminar.) 406

½ 5 bis ½ 7 Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld mit IngePUhde, Ingeborg, 1908-1922, auch Inge, Tochter von Else und Richard Uhde zu uns.

Abends: LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg und SchwesterPStackelberg, Helene von, 1895-1964, geb. Lohmann, auch Lene, dt. Ärztin, Schwägerin von Bernhard Bavink, heiratete 1920 Traugott von Stackelberg, aktiv in der Freideutschen Bewegung hier.

6 ½ Peer GyntBIbsen, Henrik!1887@Peer Gynt, Leipzig, 1887?

8h Vortrag ÖlmanPÖlman Soziale FrauenschuleISoziale Frauenschule, Berlin, BarbarossastraßeLBerlin!Barbarossastraße 65.
NaumannPNaumann, Friedrich, 1860-1919, dt. Theologe und Politiker-Abend.
(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, Vortrag)?
 🕮
IV / 1918
(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zu Bett.)

IV / 1918
Ostern
10hChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Abreise nach JenaLJena.Quartett: Tod und Mädchen?
Mit LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg und PlautPPlaut, Hubert, 1889-1978, dt.-brit. Mathematiker, Mitglied der Dt. Akad. Freischar NeckersPNaumannPNaumann, Friedrich, 1860-1919, dt. Theologe und Politiker-Abend?Abend?
JenaLJena.

FreideutscherIFreideutsche Jugend Kammermusikabend (HalmPHalm, August, 1869-1929, dt. Musikpädagoge und Komponist, verh. mit Hilda Halm).

Wanderung mit LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg: MichendorfLMichendorf, CaputhLCaputh, TemplinLTemplin, PotsdamLPotsdam.


7 ½ Vortrag von Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld KünstlerhausLBerlin!Künstlerhaus, Bellevuestr.LBerlin!Bellevuestraße 3, Kleiner Saal, Erdgeschoss. Abends Onkel GustavPRohden, Gustav von, 1855–1942, auch Onkel Gustav, ev. Theologe, in erster Ehe verh. mit Agnes Dörpfeld, 1858–1907, einer jüngeren Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, in zweiter Ehe mit Gertrud von Rohden, Vater von Agnes Crönert, Friedrich, Gotthold, Harald, Hedwig, Heinz, Luise und Wilhelm von Rohden getroffen.
8h NaumannPNaumann, Friedrich, 1860-1919, dt. Theologe und Politiker-Abend bei mir (BlüherPBlüher, Hans, 1888-1955, dt. Schriftsteller-Vortrag).
JenaLJena.

½ 10 Tempelhofer FeldLBerlin!Tempelhofer Feld (–½ 3). 407

Kammermusik (HalmPHalm, August, 1869-1929, dt. Musikpädagoge und Komponist, verh. mit Hilda Halm).

½ 10 (bis ½ 1) Tempelhofer FeldLBerlin!Tempelhofer Feld.

OJena Nachmittags zu CzapskisPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski. Abends: Frau Professor MüllerPMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz Müller und FreyerPFreyer, Hans, 1887–1969, dt. Soziologe, verh. mit Käthe Freyer, Mitglied des Serakreises bei uns.
Abends Telegramm: Ich muss Mi zurück sein. 🕮
Abends Telegramm: Ich kann bleiben. 8h Soziale
FrauenschuleISoziale Frauenschule, Berlin Vortrag SchumannPSchumann, Wolfgang, 1887-1964, dt. Schriftsteller und Journalist?
eEin später durchgestrichener Pfeil verweist diesen Eintrag auf den 20. IV.
Ganzen Nachmittag auf der WöllmisseLWöllmisse15Hochebene östlich von Jena. (hinten im Wald!). (830 WolfradtPWolfradt, Willi, 1892-1988, dt. Kunstkritiker, KaiserdammLBerlin!Kaiserdamm 4.)
JenaLJena.

OBerlin4h Vortrag GerreichPGerreich. Dann Besichtigung.

Abnahmen und Maschinenversuche Tempelhofer FeldLBerlin!Tempelhofer Feld (Schnee und Regen).

Domkonzert: BrahmsPBrahms, Johannes, 1833–1897, dt.-öst. Komponist Requiem.

[ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Geburtstag.] Zu Hause.

Nachmittags: NeckersP besuchen!

8h bei LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg: NaumannPNaumann, Friedrich, 1860-1919, dt. Theologe und Politiker-Abend.

8h Soziale FrauenschuleISoziale Frauenschule, Berlin: SchumannPSchumann, Wolfgang, 1887-1964, dt. Schriftsteller und Journalist Vortrag.

Erst abends: ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Heimkehr . Geburtstagstisch.

Gepackt; Koffer nach DahlemLBerlin!Dahlem.

5h bei KlattPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge (Besprechung über LemmsPLemm, Alfred, 1889–1918, dt. Schriftsteller Siedlung), KastanienalleeLBerlin!Kastanienallee 35.16Carnap ist am 1. VIII. 1918 (siehe den Eintrag dort) in die Kastanienallee 35 in Berlin-Westend übersiedelt. Der Bezug zu Alfred Lemm ist nicht klar.

Gepackt.

Vormittags zieht ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnapnach DahlemLBerlin!Dahlem um.

V / 1918 8h zu TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit🕮

Nachmittags Fritz DörpfeldPDörpfeld, Friedrich Gustav, 1892-1966, Fritz genannt, Sohn von Anna und Wilhelm Dörpfeld, Autohofbesitzer in Berlin bei uns. (Erzählt von der neuen Tiefen­stafflung. Über Friedenspolitik.)

Vormittags zur Krummen LankeLKrumme Lanke spaziert.

Nachmittags zu Hause. 5. Rundbrief. (Johannes MüllerPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller) geschrieben.17Siehe Carnap, Rundbrief (RC 081-18). Der Rundbrief ist Johannes Müller gewidmet.408

Abends LemmPLemm, Alfred, 1889–1918, dt. Schriftsteller hier.

(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnapmit Frau KönigPKönig, Frau =? Hertha König, 1884-1976, dt. Schriftstellerin in den TiergartenLBerlin!Tiergarten.)

8h zu TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit.

(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap nach WestendLBerlin!Westend.) Nach DöberitzLDöberitz. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap abholen zu Fuß (WestendLBerlin!Westend nach DahlemLBerlin!Dahlem).

(Bei LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg, Fliegerbodengerät.)

Vormittags Ilse NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin da.

Abends Onkel GustavPRohden, Gustav von, 1855–1942, auch Onkel Gustav, ev. Theologe, in erster Ehe verh. mit Agnes Dörpfeld, 1858–1907, einer jüngeren Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, in zweiter Ehe mit Gertrud von Rohden, Vater von Agnes Crönert, Friedrich, Gotthold, Harald, Hedwig, Heinz, Luise und Wilhelm von Rohden.

Zu Hause (1. R. B. die Antworten abgetippt).18Siehe Carnap, Rundbrief (RC 081-14). Die Antworten, die bis zu diesem Zeitpunkt eingegangen waren, wurden von Carnap getippt.

Abends zu Frau RodePRode, Frau (Wilhelm von RohdenPRohden, Wilhelm von, 1901–1990, Geistlicher, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden), Musik: BrahmsPBrahms, Johannes, 1833–1897, dt.-öst. Komponist und Volkslieder.

Zwischen 12 und 1 LemmPLemm, Alfred, 1889–1918, dt. Schriftsteller anrufen!

Hertz’PHertz, Gustav, 1887-1975, dt. Physiker Kolleg. Mit LemmPLemm, Alfred, 1889–1918, dt. Schriftsteller zu Doktor ForrerPForrer, Doktor.

8h zu TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit. [Referat: Gewerkschaften.]

Nachmittags in DöberitzLDöberitz geflogen, US-Wechselverkehr.

8h Soziale FrauenschuleISoziale Frauenschule, Berlin; Dogma, Willkür und Gewissen, ihr Wesen und ihre Rolle in der Jugendbewegung.

Vortrag HasselblattPHasselblatt, Meinhard, 1888–1966, balt.-dt. Chemiker, Mitglied der Dt. Akadem. Freischar.

(FreideutscheIFreideutsche Jugend bei NeckersP)? Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld hier.

Hans RothePRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises hier? LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg und SchwesterPStackelberg, Helene von, 1895-1964, geb. Lohmann, auch Lene, dt. Ärztin, Schwägerin von Bernhard Bavink, heiratete 1920 Traugott von Stackelberg, aktiv in der Freideutschen Bewegung hier.

Abend zu Fuß zu HeimannsPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar. Hans RothePRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises hier? Vortrag HasselblattPHasselblatt, Meinhard, 1888–1966, balt.-dt. Chemiker, Mitglied der Dt. Akadem. Freischar (Werte).

Nachmittags und abends Hans RothePRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises hier. 🕮

½ 12 bei HeimannsPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar, Fortsetzung mit HasselblattPHasselblatt, Meinhard, 1888–1966, balt.-dt. Chemiker, Mitglied der Dt. Akadem. Freischar, dabei Alfred WeberPWeber, Alfred, 1868-1958, dt. Nationalökonom und Soziologe.

8h zu TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit.

(Rundbriefe bearbeitet.)

½ 8 zu Hans RothePRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises: Antigone.19Vgl. TB 2. III. 1918R.409

(Mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap 4. Rundbrief bearbeitet.)20Siehe Carnap, Rundbrief (RC 081-17).

8h zu TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit.

Hans RothePRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises bei uns.

½ 8 zu LemmPLemm, Alfred, 1889–1918, dt. Schriftsteller.

VI / 1918Umzug nach WestendLBerlin!Westend.

Umzug?

Wach?

Abends LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg und SchwesterPStackelberg, Helene von, 1895-1964, geb. Lohmann, auch Lene, dt. Ärztin, Schwägerin von Bernhard Bavink, heiratete 1920 Traugott von Stackelberg, aktiv in der Freideutschen Bewegung bei uns.

8h zu TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit🕮

WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I und LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg hier.

Wochendienst.

½ 9 ins AtelierLBerlin!Atelier (LemmPLemm, Alfred, 1889–1918, dt. Schriftsteller, KlattPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge usw.).

Früh-Revision.

Zu TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit?

8h zu TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit? 12h Revision SchönebergLBerlin!Schöneberg.

8h zu TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit.

9h und 10h Revision.

Wanderung mit TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit? Ruder- und Kirschenfahrt: PotsdamLPotsdam –.133em GlindowseeLGlindowsee (WerderLWerder) mit TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit, PlautPPlaut, Hubert, 1889-1978, dt.-brit. Mathematiker, Mitglied der Dt. Akad. Freischar, Frau KönigPKönig, Frau =? Hertha König, 1884-1976, dt. Schriftstellerin, Ilse NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin, Lene SellschPSellsch, Lene. Spät zurück.

8h zu HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar (Schultz-HenckePSchultz-Hencke, Harald, 1892–1953, dt. Psychoanalytiker, SchönwandPSchönwand, KlattPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge, TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit).

8h TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit usw. bei uns.

7 ½ Abschiedsfeier für Ostender.

(Nachmittags frei?) 410 🕮


Nachmittags mit KlattsPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge MutterPKlatt, Margarete, 1861–1928, Mutter von Fritz Klatt über Wohnung gesprochen. ½ 8 bei uns Besprechung: LemmPLemm, Alfred, 1889–1918, dt. Schriftsteller usw. KlattPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge liest Ludothese vor.21Bezug unklar.
8 TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit usw. hier, WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I, HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar; über TorminsPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit Schrift.22Vielleicht Tormin, Freideutsche Jugend und Politik. Vgl. LL . Vgl. auch die zweiseitige handschriftliche Skizze „Besprechung über Gründung einer Berliner Freischar oder ähnlichen Gemeinschaft“ (RC 025-101). An der Besprechung haben, neben Carnap, auch Helmut Tormin und Eduard Heimann teilgenommen.
Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld hier?
Abends Abreise nach MünchenLMünchen.
OMünchen Abends in BayerischzellLBayerischzell, bei FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, RohPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh.23Vgl. die maschinschriftlich verfassten „Notizen aus den Gesprächen mit Flitner und Roh in Bayrisch-Zell, 30. 6. 18“ (RC 081‑46‑06) sowie Werner, „Freund­schaft|""Briefe|""Sera-Kreis“, 124.
VII / 1918
Funken Versuche in MünchenLMünchen.
MünchenLMünchen.

OBerlin
(Flitner MünchenLMünchen.)

An Grippe erkrankt. 🕮


Nachmittags wieder auf.
Probeweise zum Dienst. Mittags zurück.
Grippe.

Abends HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar hier.

4h zu LemmPLemm, Alfred, 1889–1918, dt. Schriftsteller.

Ruderfahrt bei ErknerLErkner WalderPWalder, Curt, *1895, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar Jena I, TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit, LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg, BrockmeyerPBrockmeyer, IlsePNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin. Regen. 411

FreideutscherIFreideutsche Jugend Liederabend bei uns. IlsePNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin liest vor: TagorePTagore, Rabindranath, 1861-1941, ind. Dichter, der Geist JapansBTagore, Rabindranath!Der Geist Japans, Leipzig, 1918LJapan.24Siehe LL .
RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg auf Urlaub bei uns.

½ 8 zu LemmPLemm, Alfred, 1889–1918, dt. Schriftsteller. Hans RothePRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises hier. 🕮

zu Lemm?PLemm, Alfred, 1889–1918, dt. Schriftsteller Zu LemmPLemm, Alfred, 1889–1918, dt. Schriftsteller dort: WolfradtPWolfradt, Willi, 1892-1988, dt. Kunstkritiker, Bruno EschPEsch, Bruno mit Frau, Trude WelkanozPWeil, Gertrude, 1888-1963, geb. Welkanoz, Sozialarbeiterin, verh. mit Ernst Weil (über Zweckmäßigkeit im persönlichen Leben).

Ruderfahrt von PotsdamLPotsdam – Fahrländer SeeLFahrländer See (IlsePNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin, TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit, DöringPDöring, Franz, 1889-1959, dt. Kaufmann, Esperantist).

Mit Bruno EschPEsch, Bruno?

JacobyPJacoby, Heinrich, 1889-1964, dt.-schweiz. Musikpädagoge liest BeerfeldesPBeerfelde, Hans Georg von, 1877-1960, dt. Hauptmann und Pazifist Beschwerdeschrift.25Vermutlich Text von Hans Georg von Beerfelde. BernsteinPBernstein, Eduard, 1850-1932, dt. Politiker und Schriftsteller und KautskyPKautsky, Karl, 1854-1938, tschech.-dt. Politiker.fOriginal Kautski.

8h Potsdamer Str.LBerlin!Potsdamer Straße 11, links I.

Frau hier?

VIII / 1918 Umzug nach KastanienalleeLBerlin!Kastanienallee 35.

Zu Hause (Rundbrief SchückingPSchücking, Walther, 1875-1935, dt. Völkerrechtler und Politiker geschrieben).26Siehe Carnap, Rundbrief (RC 081‑21‑02).
(Mittags fährt ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap nach JenaLJena) Abreise 239 leider erst 857.
Einspur 10h 4h.OBelgrade In Belgrade mit Hauptmann SchubertPSchubert, Hauptmann gesprochen.
8h zu KerstingsPKersting, Soldat Unterricht. Telefonie probiert. 9h zu MennickePMennicke, Soldat ins Depot. Mittags im KasinoLBelgrad!Kasino. Nachmittags auf die ZitadelleLBelgrad!Zitdadelle; FunkerstationLBelgrad!Funkerstation.
Einkäufe. Nachmittags Übung im Gelände (Störung der US durch ). 10h ab.
9h JenaLJena.OJena
Namur.27Kurzaufhalt zu einem Kurs in Namur (Belgien) bzw. dem dortigen Stadteil Belgrade.

Mit Pfarrer CésarPCesar@César, August, 1863-1959, Pfarrer in Jena (und MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann) über die Taufe gesprochen.28Carnaps Tochter Annemarie wurde am 31. X. 1918 geboren (siehe den Eintrag dort).
09.08., 9h – 12.08., 5h: JenaLJena.

412

5h am BahnhofLBerlin!Bahnhof:OBerlin GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe mit FrauPGarthe, Margarethe, 1891-1976, dt. Bildhauerin und Pädagogin, verh. mit Otto Garthe und Kläre NathansonPNathanson, Kläre (eig. Klara), 1896-1993, verh. Fenichel, Gymnastiklehrerin getroffen.

Kurz zu Frau MüllerPMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz Müller. 🕮

Kurz zu Frau MüllerPMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz Müller; abends Fritz KlattPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge mit Kläre NathansonPNathanson, Kläre (eig. Klara), 1896-1993, verh. Fenichel, Gymnastiklehrerin hier.

Abends zu Frau Professor MüllerPMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz Müller.

Abends Fritz BeckerPBecker, Fritz hier.

Gepackt (mit Frau KlattsPKlatt, Margarete, 1861–1928, Mutter von Fritz Klatt Hilfe).

OJena Nachmittags zu Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen. Abends BeckerPBecker, Fritz da.
Nachmittags LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman da.
JenaLJena.

Nach FreiburgLFreiburg.OFreiburg

OWiesneck Vormittags auf die BurgLWiesneck!Burg. Nachmittags alle in den Bach. Abends Kater MurrBHoffmann, E.T.A.!1820@Lebensansichten des Katers Murr, 2. Bde., Berlin, 1820/1822.29Siehe LL .
Abends zu Jägerbuche, nicht ganz. Vollmond.
Nachmittags gebadet. Mit GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen KurellaPKurella, Alfred, 1895–1975, dt. Schriftsteller und Kulturpolitiker, WV und Mitglied der Freidt. Jugend gelesen.30Vgl. LL .
Abends zu KiechlesPKiechles, Familie.
WiesneckLWiesneck.gGeschwungene Klammer mündet unten in einen Pfeil, der auf die folgenden Tage zu verweisen scheint.

Nachmittags mit KiechlePKiechle, Bauer, Pächter des Bauernhofs auf Gut Wiesneck an der Brücke im Bach gearbeitet. Da das Wasser zum Licht nicht reicht, ohne Erfolg. Abends HasenromanBJammes, Francis!Der Hasenroman, Dresden-Hellerau, 1918 ge­lesen.31Jammes, Der Hasenroman. Siehe LL .

Morgens zum Sattel unter der LindenkapelleLWiesneck!Lindenkapelle; Brombeeren, Schlehen, Disteln. Nachmittags in großer Gesellschaft gebadet. Abends BalladenBMünchhausen, Börries von!1908@Die Balladen und ritterlichen Lieder des Freiherrn Börries von Münchhausen, Berlin, 1908 gelesen.32Münchhausen, Die Balladen und ritterliche Lieder. Siehe Leseliste Eintrag .

Hochzeitstag. Vormittags alle (auch LisaPVogel, Lisa, Tochter von Gertrud Vogel) zum Birkenwäldchen. Nachmittags und abends auf der Wiese im Garten gegessen. „Vetter aus BremenLBremen“.

 –  Abends Spiel Ratespiel, auch sonst viel Rätsel und Auf­gaben.413

Nachmittags KaufmannsPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard KaufmannPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann hier. 🕮

Mit GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen und NenaPSchöndube, Clothilde, *1904, auch Nena, Schwester von Elisabeth Carnap BuchenbachLBuchenbach, KircheLBuchenbach!Kirche.

1h Abreise von WiesneckLWiesneck; mit GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen und NenaPSchöndube, Clothilde, *1904, auch Nena, Schwester von Elisabeth Carnap in FreiburgLFreiburg. FrankfurtLFrankfurt übernachtet.OFrankfurt

IX / 1918 Abends Ankunft WestendLBerlin!Westend.OBerlin

Dienstantritt.Abends Dienstantritt. Abends 9h bei MüllersPMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz MüllerPMüller, Prof. Franz, 1871-[1945], dt. Pharmakologe, verh. mit Gertrud Müller-Munk.

Nachmittags bei NeckersP.

Besuch vom PolizeipräsidiumLBerlin!Polizeipräsidium.

KlattPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge und Ilse NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin bei uns.

PotsdamLPotsdam. Ruderfahrt mit IlsePNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin und WalterPRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena nach Werder. Äpfel und Hagebutten.

Abends: IlsePNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin und WalterPRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena bei uns; dann auch KlattPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge.

Vormittags LorenzPLorenz. Nachmittags Telefunken. LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg?

HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar usw. bei uns.

7h Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld.

Wegen Regen nicht nach PotsdamLPotsdam. Nachmittags mit TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit spazieren, Gespräche über Seele und geistige Einstellung, Staat (HegelPHegel, Georg Wilhelm Friedrich, 1770–1831, dt. Philosoph). 🕮

(449.) Mit FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel bei Frau MüllerPMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz Müller.

8h LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg hier.

KöpenickLBerlin!Köpenick.

½ 9 8h bei HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar (729) über KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph, Ewiger FriedeBKant, Immanuel!1795-1796@Zum ewigen Frieden, Königsberg, 1795/1796, und Idee einer GeschichteBKant, Immanuel!1784@Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht, 1784.33Kant, Zum ewigen Frieden; ders., Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht. Siehe LL , . Vgl. Carnap, Rundbrief (RC 81-19).

PotsdamLPotsdam (mit LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg). In WerderLWerder Äpfel geholt, RadbruchPRadbruch, Gustav, 1878-1949, dt. Rechtswiss. und Politiker gelesen.34Radbruch, Zur Philosophie dieses Krieges. Siehe LL .

8h nach FrauenschuleISoziale Frauenschule, Berlin: HasselblattPHasselblatt, Meinhard, 1888–1966, balt.-dt. Chemiker, Mitglied der Dt. Akadem. Freischar Philosophie des Staats. 414

HasselblattPHasselblatt, Meinhard, 1888–1966, balt.-dt. Chemiker, Mitglied der Dt. Akadem. Freischar und 12 FreischärlerIFreischar bei uns. (Briefe aus dem Felde – zu GrubersPGruber, Wolf Brief35Vgl. den offenen Brief von Carnap, „Antwort an Gruber (26. VII. 1918)“ (RC 025-101).)

Nachmittags zu HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar (HasselblattPHasselblatt, Meinhard, 1888–1966, balt.-dt. Chemiker, Mitglied der Dt. Akadem. Freischar).

8h Vorführung GindlerPGindler, Elsa, 1885–1961, dt. Gymnastiklehrerin.

Mit WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I bei HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar. Abends WenholdPWenhold, Hermann, 1891-1976, Kaufmann, Politiker, Mitglied des Serakreises und der Freischar Jena I bei uns.
Nach JenaLJena.OJena Mit HasselblattPHasselblatt, Meinhard, 1888–1966, balt.-dt. Chemiker, Mitglied der Dt. Akadem. Freischar gefahren. 🕮
X / 1918
Urlaub.
(Morgens mit Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld Rede des Prinzen MaxPMaximilian, Prinz von Baden, 1867-1929, Max genannt, dt. Politiker und Friedensangebot gelesen.)36Der deutsche Thronfolger übermittelte am 4. X. das Waffenstillstandsgesuch an den US-Präsidenten Woodrow Wilson. Abends zurück WestendLBerlin!Westend.OBerlin KlärePNathanson, Kläre (eig. Klara), 1896-1993, verh. Fenichel, Gymnastiklehrerin und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener da.
Dienstantritt.
HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar usw. bei uns.
Vortrag BernsteinPBernstein, Eduard, 1850-1932, dt. Politiker und Schriftsteller: Völkerbund oder StaatenbundBBernstein, Eduard!1919@Völkerbund oder Staatenbund, Berlin, 1919. Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld?
½ 10 BahnhofLBerlin!Bahnhof HeerstraßeLBerlin!Heerstraße: TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit. 8h Vortrag StapelPStapel.
BeckerPBecker, Fritz bei uns.
MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg, IlsePNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin bei uns. Am Kamin, über die neue Regierung und die Friedensaussichten.
Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld½ 7 bei uns.
VogtPVogt, Soldat VogesenLVogesen.

6 – 8 zu HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar (über BittelsPBittel, Karl, 1892-1969, dt. Politiker und Historiker, WV und Mitglied der Dt. Akadem. Freischar Vorschlag Politische Rundbriefe).37Zu Bittels Politischen Rundbriefen siehe die Einleitung, S. . 🕮

8h zu CarlaPCarla =? Carla Buschendorff, 1890-1973, verh. Dreesen, Ärztin.

Kirchenkonzert?

415

21Tagebuch [11] 20. X. 1918 – 22. XI. 1919 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

\(11) X 1918 – X 1919\🕮

X / 1918OBerlin
par Mit HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. FreischarinaOriginal unleserlich. den GrunewaldLGrunewald gegangen.

Vormittags Tempelhofer FeldLTempelhofer Feld.

3h Zahnarzt. 8h zu CarlaPCarla =? Carla Buschendorff, 1890-1973, verh. Dreesen, Ärztin; über Willensfreiheit.

Vormittags Kommandeur wegen Politischer Rundbriefe.1Carnap wurde am 11. IX. 1918 vom „Oberbefehlshaber in den Marken […] die weitere Versendung von Rundbriefen jeder Art“ verboten. (RC 081‑14‑03)

3h Zahnarzt.

½ 8 hinter der ApostelkircheLBerlin!Apostelkirche 7 (Dalcroze Schule): Konzert von WillnerPWillner, Arthur Willner, 1881-1959, öst.-dt. Pianist.

Politischer Abend? Bei uns.Kirchenkonzert?

6h Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann bei uns.bAuf diesen Eintrag verweist ein Pfeil vom 24. X. Möglicherweise wird so der Eintrag dem Vortag zugeordnet.

12h Vortrag BernsteinPBernstein, Eduard, 1850-1932, dt. Politiker und SchriftstellercOriginal Bernburg. über Völkerbund; mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und Frau KlattPKlatt, Margarete, 1861–1928, Mutter von Fritz Klatt.

Zu MüllersPMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz MüllerPMüller, Prof. Franz, 1871-[1945], dt. Pharmakologe, verh. mit Gertrud Müller-Munk (FreyerPFreyer, Hans, 1887–1969, dt. Soziologe, verh. mit Käthe Freyer, Mitglied des Serakreises). GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen kommt.

ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zur KlinikLBerlin!Klinik.

8hwandern?

Früh zu ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap: Annemarie-HedwigPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap.2Geburt der Tochter Annemarie Hedwig.

Nachmittags zu HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar ins Büro, dann zu ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap.

XI / 1918 8h HeinePHeine, Wolfgang, 1861-1944, dt. Jurist und Politiker, NiemannPNiemann, WynekenPWyneken, Gustav, 1875-1964, dt. Reformpädagoge, Gründer der Freien Schulgemeinde Wickersdorf. Prachtsäle des WestensLBerlin!Prachtsäle des Westens, Spi­chernstr.LBerlin!Spichernstraße 3 (KepZebio, KaiseralleeLBerlin!Kaiserallee). 🕮dDie Rückseite dieses Blattes enthält hier nicht wiedergegebene Aufzeichnungen Carnaps über Korrespondenz und finanzielle Auslagen.

Morgens geschrieben (BittelPBittel, Karl, 1892-1969, dt. Politiker und Historiker, WV und Mitglied der Dt. Akadem. Freischar usw.).3Vgl. TB 18. X. 1918R.

Nachmittags bei ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, Anzeigen geschrieben; abends LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg hier; BittelPBittel, Karl, 1892-1969, dt. Politiker und Historiker, WV und Mitglied der Dt. Akadem. Freischar geschrieben. 416

9h Zahnarzt.

Nachmittags frei. Zu HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar; dann stenotypiert für BittelPBittel, Karl, 1892-1969, dt. Politiker und Historiker, WV und Mitglied der Dt. Akadem. Freischar.

9h Zahnarzt.

5h zum Diktieren?

HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar?

9h Zahnarzt.

Zu HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar.ArbeiterjugendIArbeiterjugend? Nachmittags zu HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar.

Nachmittags: Soldatenrat der Tafunk. Revolution.4Zur Novemberrevolution vgl. Büttner, Weimar, Kapitel 3, speziell zur Rolle der Soldatenräte, 42.

10h zu HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar (FreideutscherIFreideutsche JugendVortrag HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar.)

Nachmittags ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap nach Hause geholt mit dem Kind.

Versammlung „Intellektuelle und Proletariat“ aufgeschoben5Vgl. TB 14. XI. 1918R

9h Zahnarzt. VogtPVogt, Soldat Urlaub.

9h Zahnarzt.

Versammlung Löwe.Vortrag HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar?

Sozialistische Freideutsche GruppeIFreideutsche Sozialistische Gruppe.6Zur Freideutschen Sozialistischen Gruppe vgl. die Einleitung, S. . Nachmittags Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld. Abends LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg.

9h Zahnarzt.

1h Dienstschluss (4h zu Doktor Engel)PEngel, Doktor.

7h zu TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit und RüdigerPRüdiger🕮

(10h vormittags SophiensäleLBerlin!Sophiensäle (SophienstraßeLBerlin!Sophienstraße 17/18) . Nachmittags: IlsePNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin und HueckPHueck, Hermann, 1891-1970, Chirurg, Mitglied der Dt. Akad. Freischar zu uns ArbeiterjugendIArbeiterjugendLiebknecht?PLiebknecht, Karl, 1871-1919, dt. Politiker.)

8 ½ Sozialistische Freideutsche GruppeIFreideutsche Sozialistische Gruppe, Soziale FrauenschuleISoziale Frauenschule, Berlin, Barbarossastr.LBerlin!Barbarossastraße 65.

8h PrachtsäleLBerlin!Prachtsäle des Westens SpichernstraßeLBerlin!Spichernstraße, BernsteinPBernstein, Eduard, 1850-1932, dt. Politiker und Schriftsteller: Proletariat und Intellektuelle.

Bußtag 10h zu EngelPEngel, Doktor (Gesell’schePGesell, Silvio, 1862-1930, dt. Nationalökonom, Begründer der Freiwirtschaftslehre Geldreform‚7Das von Silvio Gesell begründete Modell der „Freiwirtschaft“. Fräulein HoltzePZeilinger, Gertrud, geb. Holtze, Trude genannt, Musiklehrerin in Wickersdorf).

(RauscherPRauscher Gruppe.)417

½ 8 RüdigerPRüdiger, Wilhelmshavener StraßeLBerlin!Wilhelm-Höppner-Straße 48, VorwärtsIVorwärts, Parteizeitung der SPD Expedition (PutlitzstraßeLBerlin!Putlitzstraße) (ArbeiterjugendIArbeiterjugend).

StaatsbürgerschuleIBerliner Staatsbürgerschule: Kursus Völkerrecht.8Die Berliner Staatsbürgerschule wurde 1918 von Friedrich Naumann gegründet, aus ihr ging 1920 die Deutsche Hochschule für Politik hervor. 4h zu EngelPEngel, Doktor.

3h zu HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar mit Schultz-HenckePSchultz-Hencke, Harald, 1892–1953, dt. Psychoanalytiker. Abends Schultz-HenckePSchultz-Hencke, Harald, 1892–1953, dt. Psychoanalytiker bei uns, auch SchellerPScheller.

8h Freideutsche sozialistischeIFreideutsche Sozialistische Gruppe Gruppe.

Abends Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld hier; dann zu MüllersPMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz MüllerPMüller, Prof. Franz, 1871-[1945], dt. Pharmakologe, verh. mit Gertrud Müller-Munk, mit FreyerPFreyer, Hans, 1887–1969, dt. Soziologe, verh. mit Käthe Freyer, Mitglied des Serakreises über Revolution.
Abends Schultz-HenckePSchultz-Hencke, Harald, 1892–1953, dt. Psychoanalytiker hier.
5h zu EngelPEngel, Doktor.
4 TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit (Flugblatt beraten). ½ 6 HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar – 11h (HasselblattPHasselblatt, Meinhard, 1888–1966, balt.-dt. Chemiker, Mitglied der Dt. Akadem. Freischar, Schultz-HenckePSchultz-Hencke, Harald, 1892–1953, dt. Psychoanalytiker, Martha PaulPPaul, Martha, 1893-1987, 1917-1919 verh. mit Meinhard Hasselblatt, Studium der Mathematik, Physik und Philosophie, WV, Dt. Akadem. Freischar, WalderPWalder, Curt, *1895, Arzt, Mitglied der Akademischen Freischar Jena I). 🕮
ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Grippe.
XII / 1918 10h RheingoldLBerlin!Weinhaus Rheingold: NelsonPNelson, Leonard, 1882–1927, dt. Philosoph.9Vielleicht ein Treffen mit oder ein Vortrag von Leonhard Nelson im Weinhaus Rheingold. Vgl. LL . Mittags im HospizLBerlin!Hospiz Besprechung mit WynekenPWyneken, Gustav, 1875-1964, dt. Reformpädagoge, Gründer der Freien Schulgemeinde Wickersdorf (über ; über seine Tätigkeit im PreußischenLPreußisches Kulturministerium und Bayerischen KulturministeriumLBayerisches Kulturministerium);10Zu Wynekens Tätigkeit in der Münchner Räterepublik und im Preußischen Kultusministerium vgl. Dudek, „Sie sind und bleiben eben der alte abstrakte Ideologe!“, 153–174. Ordensbesprechung.
8h Freideutsche GruppeIFreideutsche Sozialistische Gruppe. 8 BlüthnersaalLBerlin!Blüthnersaal: Rat geistiger ArbeiterIPolitischer Rat geistiger Arbeiter (HillerPHiller, Kurt, 1885-1972, dt. Schriftsteller, StöckerPStöcker, Helene, 1869-1943, dt. Schriftstellerin usw.).11Der Politische Rat geistiger Arbeiter war eine von Kurt Hiller geleitete und mitbegründete radikal pazifistische, den Völkerbund und die Demokratie bejahende, sozialdemokratische Organisation. Weitere Unterstützer waren etwa Robert Musil und Hans Reichenbach. Siehe Hiller, „Politischer Rat geistiger Arbeiter“.
8h GretesPDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen Abreise.
(5h zu EngelPEngel, Doktor.) Abends Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld hier.
Ordensgründung.12Bezug unklar.

418

5h zu BergstraesserPBergstraesser, Arnold, 1896–1964, dt. Politikwiss., WV und Freischärler?
Abends bei MüllersPMüller-Munk, Gertrud, 1880–1969, dt.-am. Malerin, verh. mit Prof. Franz MüllerPMüller, Prof. Franz, 1871-[1945], dt. Pharmakologe, verh. mit Gertrud Müller-Munk, Kammermusik.
Abends mit KlattPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge, BergstraesserPBergstraesser, Arnold, 1896–1964, dt. Politikwiss., WV und Freischärler und SchellerPScheller hier gesprochen.
Zu Hause; ausgeruht, geschrieben, gepackt.

8h Freideutsche sozialistische Gruppe.IFreideutsche Sozialistische Gruppe

8h Besprechung mit KlattPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge, BergstraesserPBergstraesser, Arnold, 1896–1964, dt. Politikwiss., WV und Freischärler usw.?

Gepäck zur Bahn! 4h NiedermeyerPNiedermeyer½ 12 zu Schultz-HenckePSchultz-Hencke, Harald, 1892–1953, dt. Psychoanalytiker

8h FreideutscheIFreideutsche Jugend Versammlung Rheingold BankettsaalLBerlin!Bankettsaal.

Nach JenaLJena?

Abends BergstraesserPBergstraesser, Arnold, 1896–1964, dt. Politikwiss., WV und Freischärler hier; Doktor KochPKoch, Doktor liest vor: Über Geschichtswissenschaft.

4h Sitzung WilbrandPWilbrand =? Wilhelm Wilbrand (1842-1922), dt. Politiker. (HagmannstraßeLBerlin!Hagemannstraße 8 10, Sitzungssaal 1.)

8h Internationaler JugendbundIInternationaler Jugendbund.

10hNohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen kommt zu uns. Abends BergstraesserPBergstraesser, Arnold, 1896–1964, dt. Politikwiss., WV und Freischärler hier. 🕮
Gepackt.
11h Vortrag WilbrandPWilbrand =? Wilhelm Wilbrand (1842-1922), dt. Politiker.
Gepackt. Mittags mit Fritz KlattPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge 3 Handkoffer zur Bahn gebracht.

1007nach JenaLJena (mit NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen).OJena

Briefe geordnet usw.

Abends im Mondschein auf den Berg.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner.

Nachmittags mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena spazieren.

Vormittags mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena auf dem Forst spazieren. Geräumt.

Zu WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena?

½ 8 zu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena (mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap) 8h zu NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen, mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap (FlitnerPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises, BullePBulle, Ferdinand, 1886-1943, dt. Philosoph, Landwirt in der Steiermark usw.).

Zu WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena!

11h Versammlung Arbeitsbund.

zu NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen ()Zu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena?

Vormittags ins InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena; Literatur nachgesehen.

Nachmittags aufgeräumt. Abends kommt GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen.419

Nachmittags: FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg hier.

Abends zu Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen.

MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener.

Abends zu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, mit BullePBulle, Ferdinand, 1886-1943, dt. Philosoph, Landwirt in der Steiermark, RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg, KrougPKroug =? Egmont oder Wolfgang Kroug.

MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener.Vortrag Sozialismus RosensaalLJena!Rosensaal Abends alle zu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena.
Ins InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. Nachmittags Bücherregal gebeizt. 🕮
MünchenLMünchen?13Eine geplante Münchenreise hat nicht stattgefunden.

Nachmittags mit GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen durch den Regen zum Drackendorfer VorwerkLJena!Drackendorfer Vorwerk.

GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen reist ab. Nachmittags Bücherregal gebeizt.
Nachmittags Bücherregal gebeizt. Vortrag Sozialismus RosensaalLJena!Rosensaal?
I / 1919 Nachmittags: TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper, RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg, GottfriedPRandenborgh, Gottfried van, 1894-1964, dt. Geistlicher, Sohn von Wilhelm van Randenborgh; MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann liest TorminsPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit Flugblatt vor.14Vgl. TB 14. XI. 1918R. Diskussion.
Abends: FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel mit FrauPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner und BrautPFränzel, Elise, 1889–1969, geb. Kehding, heiratete 1920 Walter Fränzel.
Hildegard KolbePKolbe, Hildegard kommt.

Abends: Vortrag ZschimmerPZschimmer im VolkshausLJena!Volkshaus, mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena?

Nachmittags mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena spazieren.

KlattPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge, FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner hier.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena. Vortrag KesslerPKessler, Gerhard, 1883-1963, dt. Nationalökonom, Prof. in Jena, Dt. Akad. Freischar, verh. mit Dorothea Kessler.

VortragUSPDIUSPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands K, Öffentliche Versammlung 7h. Abends noch mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap auf den Berg. 🕮

TheilsPTheils, Familie von Carl Theil hier?

Nachmittags Spazieren mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner; KernbergeLKernberge.

Zu NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen (HasselblattPHasselblatt, Meinhard, 1888–1966, balt.-dt. Chemiker, Mitglied der Dt. Akadem. Freischar). KesslersPKessler, Gerhard, 1883-1963, dt. Nationalökonom, Prof. in Jena, Dt. Akad. Freischar, verh. mit Dorothea KesslerPKessler, Dorothea, 1882-1944, verh. mit Gerhard Kessler?
? CohnPCohn, Jonas, 1869–1947, dt.-brit. Philosoph

Abends FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier ½ 8.

8h zu DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat. 420

Vormittags zur Wahl.15Aus der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung am 19. I. 1919 ging die SPD (37‚9%) als stimmenstärkste Partei hervor, gefolgt von Zentrum (19‚7%) und DDP (18‚6%). Die von Carnap unterstützte USPD erreichte lediglich 7‚6%. Wieder Cello bekommen und gespielt!

Abends mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap in die Stadt, Wahllokale und Ergebnisse besehen.

Nachmittags mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena spazieren; Schnee auf den KernbergenLKernberge.

½ 8 FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg hier.

Vormittags mit BirnbaumPBirnbaum, Walther, *1889, stud. in Jena Naturw. und Mathematik Praktikum vorbereitet. 🕮

8h zu KesslerPKessler, Gerhard, 1883-1963, dt. Nationalökonom, Prof. in Jena, Dt. Akad. Freischar, verh. mit Dorothea Kessler mit den FreischärlernIFreischar (über das Flugblatt „Sozialismus“ für die Freideutschen).16Vgl. TB 3. I. 1919R.

11h UniversitätIUniversität Jena (Matrikelverlängerung).

Nachmittags mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena spazieren.

3h InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

½ 8 FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg hier (Sozialismus).

½ 3 InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.
II / 1919 InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.
InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena? 4 – 6 Praktikum.
Mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Ski?
Kommerzienrat
KrawinkelPKrawinkel, Bernhard, 1851-1936, Kommerzienrat, dt. Politiker und Textilindustrieller, Großonkel und Geschäftspartner von Reinhard Kaufmann hier.
Freideutscher TagIFreideutsche Jugend.17Möglicherweise eine Vorbesprechung zum Führertag der Freideutschen Jugend. Vgl. TB 10.–22. IV. 1919.

(mit ?) 3 – 5 Praktikum. ½ 8 FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena usw.
ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann hier.

MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Operation.421 🕮eEs folgt eine hier nicht wiedergegebene Seite mit Eintragsskizzen, die sich in den folgenden, hier abgedruckten Einträgen zum 9. bis 22. II. 1919 wiederfinden.


Nachmittags: Praktikum.
Mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena spazieren; WöllnitzLJena!Wöllnitz; (Kulturwert der Mathematik).
WynekenPWyneken, Gustav, 1875-1964, dt. Reformpädagoge, Gründer der Freien Schulgemeinde Wickersdorf „Autonomie der Schule“.
FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in JenaPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner und RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg hier (MarxPMarx, Karl, 1818–1883, dt.-brit. Philosoph und Nationalökonom Werttheorie). Nachmittags: Praktikum.
Akademiekonzert.
3h mit KesslerPKessler, Gerhard, 1883-1963, dt. Nationalökonom, Prof. in Jena, Dt. Akad. Freischar, verh. mit Dorothea Kessler spazieren.
MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann in der KlinikLJena!Klinik.

Nachmittags: Praktikum.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena zum Spazieren abholen!

Freischar-AbendIFreischar Fidelio.
FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg hier.Nachmittags: Praktikum. 🕮
Fidelio?

Abends FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier.

Nachmittags: Praktikum.

Nachmittags Spazieren. Dann Üben.

8h FreischarIFreischar? Bei FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Essen.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier . Nachmittags: Praktikum.

III / 1919 Vormittags: Rosen gepflanzt.

Nachmittags: Praktikum.

7 ½USPDIUSPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (LöweLJena!Gasthaus Löwe, kleiner Saal).

Nachmittags: Praktikum.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena usw. hier.

USPDIUSPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands – Versammlung (Schultz-HenckePSchultz-Hencke, Harald, 1892–1953, dt. Psychoanalytiker). 422 🕮

Landtagswahl.18An diesem Tag fanden Landtagswahlen im Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach statt, bei denen die SPD stimmenstärkste Partei wurde (40‚35%), die von Carnap unterstützte USPD kam auf nur 10‚22%. Ich wähle allein. Mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap FuchsturmLJena!Fuchsturm spaziert.

PelleBAndersen Nexø, Martin!Pelle der Eroberer, Leipzig, 1912 gelesen.19Nexø, Pelle der Eroberer. Siehe LL .

Nachmittags: Praktikum.

Abends: FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena usw. hier. Nachmittags: Praktikum.

Nachmittags WeinelsPWeinel, Heinrich, 1874-1936, dt. Theologe, Prof. in Jena, verh. mit Ada WeinelPWeinel, Ada, 1875-1939, dt. Religionspädagogin, verh. mit Heinrich Weinel besucht. Abends: GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen.

Nachmittags: Praktikum. Abends: Physik (Optik).

AmtsgerichtLJena!Amtsgericht? Nachmittags: Optik.

Nachmittags: Optik.

½ 8 U. S.PDIUSPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands. Nachmittags: Praktikum.

3h Studentenversammlung.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena usw. hier. 🕮

Gemeinderatswahl.20Für die Wahlergebnisse vgl. Jenaische Zeitung, 25. III. 1919.

[Für mich kein Praktikum.]

8h Diskussionsabend USPDIUSPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands.
FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena usw. hier ? GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen wieder hier.
8h Weimarer HofLJena!Weimarer Hof, Sozialistische GruppeIFreideutsche Sozialistische Gruppenachmittags: Praktikum.
FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena usw. hier. GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen reist ab.
MinnaPMinna hier.

8h Sozialistische GruppeIFreideutsche Sozialistische Gruppe. Nachmittags: Praktikum.

IV / 1919 8h Diskussion USIUSPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands; 8h Eröffnungsfeier der VolkshochschuleIVHS Jena.21Zur Gründung der Volkhochschule Jena/Thüringen vgl. Flitner, Erinnerungen, 261–263.

6hVolkshochschuleLJena!VolkshochschuleIVHS Jena! (LyzeumLJena!Lyzeum O II).

Nachmittags: Praktikum. [Sozialistische GruppeIFreideutsche Sozialistische Gruppe.]

Diskussion. 🕮

Vortrag HeisePHeise, Carl Georg, 1890-1979, dt. Kunsthistoriker, Direktor des St. Annen-Museums in Lübeck. (8h Weimarer HofLJena!Weimarer Hof.) 423

Sozialistische GruppeIFreideutsche Sozialistische Gruppe.

5h? 6h – 8 VolkshochschuleIVHS Jena.

6h FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in JenaVHSIVHS JenaLJena!Volkshochschule Praktikum.
Ferien! [Diskussion USIUSPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands.]
KlattPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge. VolkshochschuleIVHS Jena.
KlattPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge.fEine geschwungene Klammer ordnet diesen Eintrag den Tagen vom 13. bis 18. IV. zu.
Sozialistische Stud? MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener.gVom 11. bis 19. IV. fand der erste „Freideutsche Führertag“ nach dem Krieg in Jena statt. Vgl. die Einleitung, S. .
HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar, FreideutscherIFreideutscher Führertag, Jena, Ostern 1919IFreideutsche Jugend.

6 – 8 VolkshochschuleLJena!VolkshochschuleIVHS Jena.
[Diskussion U SIUSPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands.]
Freideutscher FührertagIFreideutscher Führertag, Jena, Ostern 1919IFreideutsche Jugend.22Eine geschwungene Klammer ordnet diesen Eintrag den Tagen vom 14. bis 17. IV. zu.

VolkshochschuleLJena!VolkshochschuleIVHS Jena. Feier auf dem KernbergLKernberg🕮

Ostern
Sozialistische StudentenISozialistische Studenten Jena Vertretertag.
BergstraesserPBergstraesser, Arnold, 1896–1964, dt. Politikwiss., WV und Freischärler.
AhlbornPAhlborn, Knud, 1888–1977, dt. Arzt und Pädagoge, WV und Mitglied der Deutschen Akademischen Freischar.

[Keine VolkshochschuleLJena!VolkshochschuleIVHS Jena. Ferien!]

[Diskussion USPDIUSPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands.]

VolkshochschuleIVHS JenaLJena!Volkshochschule.

 –  InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.
VolkshochschuleIVHS JenaLJena!Volkshochschule.
V / 1919 9h Demonstrationszug? (Mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener.) Abends zu DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat Maifeier 3h BeerfeldePBeerfelde, Hans Georg von, 1877-1960, dt. Hauptmann und Pazifist.
½ 5 InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena! Diskussion USPDIUSPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands [] oder Fen.
InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.Mit WallnerPWallner, Karl, unterr. an der Volkshochschule Jena und PistorPPistor, Hermann, 1875-1951, dt. Optiker und Lehrer, unterr. an der Volkshochschule Jena?VolkshochschuleIVHS JenaLJena!Volkshochschule.🕮
424 Abends nachmittags FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier.
MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener zum Nähen da.

½ 5 InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena!Mit WallnerPWallner, Karl, unterr. an der Volkshochschule Jena und PistorPPistor, Hermann, 1875-1951, dt. Optiker und Lehrer, unterr. an der Volkshochschule Jena?

Vormittags zu FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises (Differential). 6 – 8 VolkshochschuleIVHS JenaLJena!Volkshochschule.

10h großen VolkshaussaalLJena!Volkshaussaal: Studentenversammlung.

3 – 6 Praktikum! Abends: Zu DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat.

8h FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises Differential. Diskussion.

FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises, vormittags Analytische Geomet Ebene.

Nachmittags mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena. VolkshochschuleIVHS JenaLJena!Volkshochschule.

½ 11 ParadiesbahnhofLJena!Paradiesbahnhof mit WallnerPWallner, Karl, unterr. an der Volkshochschule Jena und PistorPPistor, Hermann, 1875-1951, dt. Optiker und Lehrer, unterr. an der Volkshochschule Jena.

6hVHSIVHS JenaLJena!Volkshochschule (Aula).

6hColl.

Wahl 6 – 8 VolkshochschuleIVHS JenaLJena!Volkshochschule.

2 – 5 Praktikum MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmannnach BlankenburgLBlankenburg.

Diskussion.

.

229Holzmarkt, nach DornburgLDornburg! (BeutnitzLBeutnitz.) Regen.

Abends ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap verfehlt. 🕮

Geburtstag. Nachmittags mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, von RohdensP, Dora ThieleckePThielecke, Dora, stud. in Jena Naturwissensch. zum RabensteinLRabenstein. Mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Bücherliste besprochen.

8abends FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier.

6 – 8 VHSIVHS Jena.

Abends zu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena (mit WilhelmPRohden, Wilhelm von, 1901–1990, Geistlicher, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden)

2 – 5 Praktikum; Arbeit?

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena? Kol DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die TatAgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann kommen.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena. 12h Sozialistische StudentenISozialistische Studenten Jena im LöwenLJena!Gasthaus Zum Löwen.

BlüherPBlüher, Hans, 1888-1955, dt. Schriftsteller.

Zu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena? Mit BlüherPBlüher, Hans, 1888-1955, dt. Schriftsteller bei DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat (Symposion BlüherPBlüher, Hans, 1888-1955, dt. Schriftsteller – LinkePLinke, Paul Ferdinand, 1876–1955, dt. Philosoph, Pseudonym Lossa bis 3h).23Vgl. Heidler, Der Verleger Eugen Diederichs und seine Welt (1896–1930), 90 sowie Flitner, Erinnerungen, 151.

Zu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena?Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld kommt.

6hColl. (BirnbaumPBirnbaum, Walther, *1889, stud. in Jena Naturw. und Mathematik).425

8h zu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena (WillisenPWillisen, Ferdinand Freiherr von, 1878-1948, dt. Major) 6 – 8 VHSIVHS JenaLJena!Volkshochschule (letzte Stunde).

8h Großes VolkshausLJena!Großes Volkshaus. Ernst HardtPHardt, Ernst, 1876-1947, dt. Dichter und Intendant, Deutsche Kunst nach .

Zusammen in den Wald TagorePTagore, Rabindranath, 1861-1941, ind. Dichter vorgelesen.24Vgl. LL .

2 – 5 Praktikum.

Diskussion.

Sozialistische Kopfarbeiter.25Vgl. TB 2. XII. 1918R. 🕮

VI / 1919 Mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmannzu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, auch TheilsPTheils, Familie von Carl Theil.

2h zu Frau BergemannPBergemann, Martha, 1874–1955, geb. Könitzer, Bildhauerin, Graphikerin und Kunstpädagogin.

[Keine VHSIVHS JenaLJena!Volkshochschule mehr.] FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier.

8 – 10 Vortrag WillisenPWillisen, Ferdinand Freiherr von, 1878-1948, dt. Major (JapanLJapan). 2 – 5 Praktikum.

Diskussion?


Pfingsten

Haaß-BerkowPHaaß-Berkow, Gottfried, 1888-1957, dt. Schauspieler, Theaterreformer und Intendant.

Agnes’PKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann Abreise nach SagschützLSagschütz.

8h SeraISerakreis-Leute hier.

HelmutPHelmut =? Hellmut Trüper besucht. InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena [kein Praktikum, Ferien].

MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Abreise nach ReitzenhainLReizenhain. Diskussion?

MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann hier.

8h SeraleuteISerakreis🕮

Nachmittags Vormittags: Zu WillisenPWillisen, Ferdinand Freiherr von, 1878-1948, dt. Major.

8h bei DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat Probe.

Vormittags und nachmittags UniversitätsbibliothekIUniversitätsbibliothek Jena.

½ 8 Faust (Haaß-Berkow)PHaaß-Berkow, Gottfried, 1888-1957, dt. Schauspieler, Theaterreformer und Intendant. 6hColl. (PauliPPauli, Eduard, 1882-1950, dt. Physiker, Prof. in Jena, Physiologische Optik26Siehe Leseliste Eintrag .).

8h SeraleuteISerakreis.½ 8 Faust.

Vormittags UniversitätsbibliothekIUniversitätsbibliothek Jena.

2 – 5 Praktikum (SeraleuteISerakreis bei DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat). 426

2h Probe bei CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski. UniversitätsbibliothekIUniversitätsbibliothek Jena (Diskussion).

Sonnwende (mit dem Kind).27Vgl. Flitner, Erinnerungen, 259: „Die Seragesellschaft, soweit sie noch beisammen war, traf sich zum Gedenken der Toten zu Johanni 1919 auf den Hohen Leeden bei Dornburg und setzte dort einen Gedenkstein. […] Damit endete die Seragesellschaft.“ Vgl. auch Gedächtnisfeier zur Friedenssonnenwende auf den Hohen Leeden 1919, Jena, 1919 (RC 025-101).

StackelbergPStackelberg, Traugott von, 1891-1970, balt.-dt. Arzt, Maler und Schriftsteller, heiratete 1920 Helene von Stackelberg hier.

Arbeit abgeben! Verlängert.
2 – 5 Praktikum. 7h FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier.
Märchenspiel?Diskussion.
 🕮
(ArbeitB1919@Fachwissenschaftliche Hausarbeit zur Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen, Universität Jena, 1919 (UCLA 05 - CM19) abgetippt.)28Vermutlich Carnap, Fachwissenschaftliche Hausarbeit zur Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier.

VII / 1919Coll. (RogowskiPRogowski, Walter, 1881-1947, dt. Elektrotechniker, 1919 u. 1920 Prof. für Technische Physik in Jena).

Arbeit abgegeben.B1919@Fachwissenschaftliche Hausarbeit zur Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen, Universität Jena, 1919 (UCLA 05 - CM19)

8h abends zu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena.

2 – 5 Praktikum.

6h FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier.Diskussion?

Mündliche Repetition angefangen.

Spaziert.

Nachmittags FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier?FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier? Abends zu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena.

FreyerPFreyer, Hans, 1887–1969, dt. Soziologe, verh. mit Käthe Freyer, Mitglied des Serakreises.

8 VHSIVHS JenaLJena!Volkshochschule Besprechung hier.

2 – 5 Praktikum.

7 FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier.FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier?FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier.

Diskussion. 🕮427

Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen Geburtstag.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier? 8h im LöwenLJena!Gasthaus Zum Löwen: USPDIUSPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands und VHSIVHS JenaLJena!Volkshochschule.

6hColl. (VogelPVogelAtomtheorie).

8hVHSIVHS JenaLJena!Volkshochschule Besprechung bei KühnertPKühnert, Herbert, 1887-1970, dt. Reformpädagoge. (TheilPTheil, Carl, 1886-1945, dt. Reformpädagoge, unterr. an der Volkshochschule in Jena.)

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena usw. hier. 2 – 5 Praktikum.

Diskussion?
HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann hier.

FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und GabertsPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert. NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen hier.

Zu NohlsPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen.

InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena.

VHSIVHS JenaLJena!Volkshochschule Besprechung? Bei RösslePRössle, Wilhelm, *1890, Philologe, Direktor des Verlags Eugen Diederichs. 5h zu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel.

2 – 5 Praktikum. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann kommt zurück.

10h BücheramtLJena!Bücheramt. Mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap nach NaumburgLNaumburg.ONaumburg 619 Paradiesbahn­hofLJena!Paradiesbahnhof oder 838. [Besprechung Diskussion bei RösslePRössle, Wilhelm, *1890, Philologe, Direktor des Verlags Eugen Diederichs.]

1015 wieder hier.OJena

?

Abends mit FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel und GabertsPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea GabertPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert bei FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena🕮

Ganzen Tag: Mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, GabertsPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea GabertPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert, FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel, MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises, LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg nach DornburgLDornburg und auf die hohe LehdeLHohe Lehde (Almanach; Stein).29Vgl. TB 21. VI. 1919R.
InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena (melden). 6h Besprechung bei FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena (und Abend­essen).
6hColl.
12h Examen.VHSIVHS JenaLJena!Volkshochschule Besprechung?FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel?
LohmannPLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg hier.

Nachmittags zu TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper. [2 – 5 Praktikum.]

VIII / 1919Abreise?

939 mit RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburgabgereist.

Nachmittags 5hWiesneckLWiesneck.OWiesneck

Zimmer eingeräumt. Gebadet. 428

Nach Sankt (Peter)LSankt Peter zu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena.30Wilhelm und Elisabeth Flitner und Franz und Hilde Roh verbrachten im August und September einige Wochen im nahe gelegenen St. Peter. Vgl. Flitner, Erinnerungen, 272–276 sowie die Einleitung zu Band 2, Abschnitt 1. (Ganzen Tag.) (Differentialrechnung besprochen.)

Ganzen Tag nach Sankt PeterLSankt Peter, bei FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena gekocht.

2 – 5 Praktikum.

Mit RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg bei GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen Turnstunde angefangen.
Mit RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph angefangen (ProlegomenaBKant, Immanuel!1783@Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, Riga, 1783).31Siehe LL .GretesPDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen Mathematikstunde angefangen. 🕮
Nach Sankt PeterLSankt Peter. Turnen.
Nach Sankt Peter (ohne ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap). Abgekocht. (Physikalische Grundbegriffe.)
ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Grippe.

Nach Sankt PeterLSankt Peter. Wieder abgekocht. CortezBCortés, Hernán!1907@Die Eroberung von Mexiko, Hamburg, 1907 gelesen.32Vgl. TB 20. VII.-23. VII. 1917 sowie LL . Schlimmer Fuß, runtergeradelt, hingefallen. Spät unten, weil FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Uhr verkehrt!

Abschied von FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, vielleicht kommen sie, sicher er im Winter.

Vormittags über den BodenseeLBodensee vorgelesen.

Nachmittags bei KiechlesPKiechles, Familie.

530 Abfahrt zum BodenseeLBodensee.OBodensee
 🕮 Abends spät mit RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg zurück.OWiesneck
BodenseeLBodensee.

Hochzeitstag.

Mittags kommen FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und RohPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh, nachmittags die 8 Mädel vom BodenseeLBodensee zurück.

Abends FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und RohPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh etwas begleitet.

IX / 1919 10h Treffen mit RohsPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde RohPRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh.

Abends nachmittags zu MertensPMertens, Familie von Bernhard Merten. Nachmittags zu KaufmannsPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard KaufmannPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann.

RugardsPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg Abreise.

Zu LiebensteinsPLiebenstein, Albrecht Freiherr von, Arzt, verh. mit Marianne von LiebensteinPLiebenstein, Marianne von, *1893, auch Manni, stud. von 1913 bis 1919 Zoologie in Freiburg und Breslau, verh. mit Albrecht von Liebenstein? 🕮

Abends FreiburgLFreiburg (VHSIVHS Freiburg Besprechung Doktor MartinPMartin, Doktor =? Karl Bernhard Martin, dt. Arzt).

Nachmittags MertenPMerten, Bernhard, 1894–1983, dt. Pädagoge und Mathematiker, Gymnasiallehrer, WV, gründete 1919 die Volkshochschule Freiburg, verh. 1916 bis 1921 mit Emma Merten, heiratete 1925 Margarete Merten hier, mit HagenPHagen =? Wilhelm Hagen, 1893-1982, dt. Arzt und Hygieniker, Mitglied der Freidt. Jugend gesprochen. 429

Abends zur in mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen.
 –  Beginn des richtigen Stundenplanes (Analytische Geometrie für GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen und NenaPSchöndube, Clothilde, *1904, auch Nena, Schwester von Elisabeth Carnap; WillesPWille Lehre des Lichts für alle33Wille, Das lebendige All. Vgl. LL .; später Lesen mit GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen und ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap; Turnen mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap bei GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen; 2 \(\times \) früh Ballspiele).
FreischartagIFreischar.

 🕮

Frau SchlünzPSchluenz, Gertrud, *1891, geb. Lupffender, Lehrerin an der Odenwaldschule und im Kinderheim von Lilli Landé in Buchenbach mit HansPHans =? Hans Schlünz, Sohn von Gertrud Schlünz; Gudrun BehrensPBehrens, Gudrun; Hans DomandtPDomandt, Hans hier.

Nachmittags letzte Mathematikstunde.

Früh Abreise. In ErfurtLErfurt übernachtet.OErfurt

9hJenaLJena.OJena Gepackt (Bücher und Truhe); Möbel abgeschickt.

Gepackt. Mit RandenborghsPRandenborghs, Familie von Wilhelm van Randenborgh, 1851-1926, dt. Geistlicher bei Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen.


Vorträge von WeitschPWeitsch, Eduard, 1883-1955, dt. Pädagoge, FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel; ModickPModick, Otto, 1887-1934, Lehrer, stud. in Jena Germanistik, Mitglied der Jenaer Freistud. u. des Serakreises; WeinelPWeinel, Heinrich, 1874-1936, dt. Theologe, Prof. in Jena, verh. mit Ada Weinel, KesslerPKessler, Gerhard, 1883-1963, dt. Nationalökonom, Prof. in Jena, Dt. Akad. Freischar, verh. mit Dorothea Kessler, PistorPPistor, Hermann, 1875-1951, dt. Optiker und Lehrer, unterr. an der Volkshochschule Jena, WallnerPWallner, Karl, unterr. an der Volkshochschule Jena; die Gruppe. Abends; Haas-Berkow: Paradiesspiel; Kluge Bauerntochter.
Vorträge NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen, Frau WeinelPWeinel, Ada, 1875-1939, dt. Religionspädagogin, verh. mit Heinrich Weinel, TheilPTheil, Carl, 1886-1945, dt. Reformpädagoge, unterr. an der Volkshochschule in Jena, RösslePRössle, Wilhelm, *1890, Philologe, Direktor des Verlags Eugen Diederichs. Abends zu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena! Nachmittags mit RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg spazieren.
VHSIVHS JenaLJena!Volkshochschule-Tagung.34Erste Mitgliederversammlung und Tagung der VHS Thüringen. Vgl. Werner, „Volkshochschule als Jugendbewegung für Erwachsene“.

Abends zu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena!

X / 1919 6h WillisenPWillisen, Ferdinand Freiherr von, 1878-1948, dt. Major, ChinaLChina.

VHSIVHS JenaLJena!Volkshochschule 7h FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel, SchillerPSchiller, Friedrich von, 1759–1805, dt. Dichter.

9h Examen Mathematik. Nachmittags mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Haus besichtigen.

Bei FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises. VHSIVHS JenaLJena!Volkshochschule 8 – 10 FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, Geschichtsphilosophie.

6h zu FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena🕮

½ 3 mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel, RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg spazieren.

VHSIVHS JenaLJena!Volkshochschule: ½ 6 – ½ 7 FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises, Metaphysik, 7 – 8 RösslePRössle, Wilhelm, *1890, Philologe, Direktor des Verlags Eugen Diederichs, Nibelungen.

6hColl.430

 –  hDie Einträge stehen in einem Kasten rechts neben den folgenden Einträgen zu den einzelnen Tagen.ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap: Abreise RadolfzellLRadolfzellB 12 im SchlossLRadolfzell!SchlossK 13 GaienhofenIDeutsches Landerziehungsheim für Mädchen in GaienhofenLGaienhofen; 16. 10.: WiesneckLWiesneck, KonstanzLKonstanz, HöllsteigLHöllsteig? 18. 10.: WiesneckLWiesneck.

12h Besuch bei BauchPBauch, Bruno, 1877–1942, dt. Philosoph, Prof. in Jena, EuckenPEucken, Rudolf, 1846-1926, dt. Philosoph, Prof. in Jena! (Nicht zu Hause.)

ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap fährt zum BodenseeLBodensee. 12h zu EuckenPEucken, Rudolf, 1846-1926, dt. Philosoph, Prof. in Jena. KlattPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge?4h Examen Philosophie. Abends zu Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen.

AssmannPAssmann AnneiOriginal Anna. Hildegard FlitnerPFlitner, Anne, 1919–2002, Tochter von Wilhelm und Elisabeth Flitner geboren.

Nachmittags mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena usw. spazieren nach CospedaLJena!Cospeda. Abends FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier.

6h. Philosophie-Examen. [Verschoben, weil BauchPBauch, Bruno, 1877–1942, dt. Philosoph, Prof. in Jena plötzlich verhindert.]

Nachmittags zu BauchPBauch, Bruno, 1877–1942, dt. Philosoph, Prof. in Jena; er will Fr 6h.
Nachmittags zu WillisenPWillisen, Ferdinand Freiherr von, 1878-1948, dt. Major?

Bad. Abends mit WallnerPWallner, Karl, unterr. an der Volkshochschule Jena und RösslePRössle, Wilhelm, *1890, Philologe, Direktor des Verlags Eugen Diederichs bei KühnertPKühnert, Herbert, 1887-1970, dt. Reformpädagoge.

6h Examen.

Mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena zu LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner; WillisensPWillisen, Ferdinand Freiherr von, 1878-1948, dt. Major; NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen; FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises.

Abends RugardPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg hier. 🕮

Vormittags zu KesslerPKessler, Gerhard, 1883-1963, dt. Nationalökonom, Prof. in Jena, Dt. Akad. Freischar, verh. mit Dorothea Kessler, Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen.

Nachmittags zu TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper. Schomerus.PSchomerus, Friedrich, 1876-1963, dt. Politiker und Sozialreformer, Mitarbeiter der Firma Carl Zeiss in Jena

Abreise. 622. 230 FuldaLFulda – 10h.OFulda

640 – 6 nach FreiburgLFreiburg. Mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zu MartinsPMartin, Doktor =? Karl Bernhard Martin, dt. ArztPMartin, Frau von Doktor Martin.

½ 11 WiesneckLWiesneck.OWiesneck

HeiniPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap da.

Bücherregal gesägt.

Nachmittags mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen, der GroßenPGroße, die =? Luise Rusche zur LindenkapelleLWiesneck!Lindenkapelle.

Abreise der GroßenPGroße, die =? Luise Rusche.

Bücherregal aufgestellt.

LisisPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner Geburtstag.

Holz gespalten. 431

Nachmittags mit GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen, GretelPRisse, Margarethe, geb. Fath, Gretel genannt, Lehrerin, verh. mit Otto Risse, HeiniPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap, NenaPSchöndube, Clothilde, *1904, auch Nena, Schwester von Elisabeth Carnap, MädelePSchöndube, Octavia, 1908–1983, auch Mädele, Schwester von Elisabeth Carnap, ErnstPCloos, Ernst, 1898–1974, dt.-am. Geologe, Bruder von Gertrud Vogel und Hans Cloos, heiratete 1923 Margret Cloos, ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zum LindenbergLLindenberg; Kaffee mit Kuchen.

Holz gespalten. TöchterlesPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap Geburtstag. 1h. HeiniPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap geht auf Geschäftsreise; GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen und GretelPRisse, Margarethe, geb. Fath, Gretel genannt, Lehrerin, verh. mit Otto Risse nach DarmstadtLDarmstadt🕮

XI / 1919 –  Sperre des Personenverkehrs. [HeiniPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap in HamburgLHamburg, mit Flugzeug nach BerlinLBerlin, mit Zeppelin nach FriedrichshafenLFriedrichshafen, in die SchweizLSchweiz, 17. nach HeidenheimLHeidenheim, 19. WiesneckLWiesneck.] GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen in DarmstadtLDarmstadt bei GretelPRisse, Margarethe, geb. Fath, Gretel genannt, Lehrerin, verh. mit Otto Risse🕮

Vormittags: Ski: BuchenbachLBuchenbach, JägerbucheLJägerbuche, IbentalLIbental. Sonnig!

Nachmittags: GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen zurück.

Mittags ErnstPCloos, Ernst, 1898–1974, dt.-am. Geologe, Bruder von Gertrud Vogel und Hans Cloos, heiratete 1923 Margret Cloos hier. Nachmittags ScherersPScherer Besuch.

Äpfel gepackt.

Mit MamaPSchöndube, Luisa, 1869–1957, geb. Kebe Quevedo, verh. mit Heinrich Schöndube, Mutter von Elisabeth Carnap und HeiniPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap nach FreiburgLFreiburg, zu Herrn KellerPKeller; beim Notar Hauskauf besprochen.

Äpfel gepackt.

7h mit GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen, NenaPSchöndube, Clothilde, *1904, auch Nena, Schwester von Elisabeth Carnap, ErnstPCloos, Ernst, 1898–1974, dt.-am. Geologe, Bruder von Gertrud Vogel und Hans Cloos, heiratete 1923 Margret Cloos nach BaselLBasel zum Plätze besetzen.

SchöndubesPSchöndubes, Familie von Heinrich Schöndube Abreise.

Leselisten 1909–1919 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

1BrugmannOJena, April 1909 und Leskien, Zur Kritik der künstlichen Weltsprachen FaMit Hinweispfeil dem Eintrag zugeordnet: Dies ist das einzige über internationale Sprachen im ganzen Buch!BBrugmann, Karl, und August Leskien, Zur Kritik der künstlichen Weltsprachen, Straßburg, 1907

2Schuster, Mathematik für Jedermann FBSchuster, August, Mathematik für Jedermann, Stuttgart, ca. 1900

3Brugsch, Über Bildung und Entwicklung der Schrift FBBrugsch, Heinrich, Über Bildung und Entwicklung der Schrift, Berlin, 1868

4Du Prel, Die Magie als Naturwissenschaft F II (Magische Physik, mit Psychologie)Bduprel@Du Prel, Carl, Die Magie als Naturwissenschaft. Zweiter Teil, Jena, 1899

5Foerster, Lebensführung \(\mathcal{G}\)BFoerster, Friedrich Wilhelm, 1909@Lebensführung, Berlin, 1909

6Eyth, Im Strom unserer Zeit LPBEyth, Max, Im Strom unserer Zeit, Heidelberg, 1904–1905

7Flammarion, Über die Mehrzahl bewohnter Welten F1Vermutl. Flammarion, Die Mehrheit bewohnter Welten.BFlammarion, Camille, Die Mehrheit bewohnter Welten, Leipzig, 1865

8Berneker, Russisch-deutsches Gesprächsbuch F 🕮BBerneker, Erich, 1897@Russisch-deutsches Gesprächsbuch, Leipzig, 1897

9Berneker, Russische Grammatik FBBerneker, Erich, 1897@Russische Grammatik, Leipzig, 1897

10Daul, Das Perpetuum mobile FBDaul, Anton, Das Perpetuum mobile, Wien, 1899

11Stern, Ägyptische Kulturgeschichte FBStern, Bolko, Ägyptische Kulturgeschichte, Magdeburg, 1896

12Bölsche, Vom Bazillus zum Affenmenschen FBBölsche, Wilhelm, 1900@Vom Bazillus zum Affenmenschen, Leipzig, 1900

13Erfindungen und Entdeckungen. Lenkbare Flugmaschinen und Luftschiffe LP

14Groß, Die Luftschiffahrt \(\mathcal{K}\)BGroß, Hans, Die Luftschiffahrt, Berlin, 1904

15Wirth, Das GeldL·BWirth, Maximilian, Das Geld, Leipzig, 1884

16Laßwitz, Seifenblasen FBLasswitz@Laßwitz, Kurd, 1890@Seifenblasen, Hamburg, 1890

17Hennig, Wunder und Wissenschaft I FBHennig, Richard, 1904@Wunder und Wissenschaft, Hamburg, 1904

18Bauernfeind, Die PlanimeterL·!BBauernfeind, Carl Maximilian von, Die Planimeter von Ernst, Wetli und Hansen, München, 1853

19Winckler, Die Gesetze Hammurabis F 🕮BWinckler, Hugo (Hrsg.), Die Gesetze Hammurabis, Leipzig, 1902/04

20Poe, Der Geist des Bösen FBPoe, Edgar Allan, 1901@Der Geist des Bösen, Minden, 1901 ff.

21Goethe, Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit \(\mathcal{G}\)BGoethe, Johann Wolfgang von, 1811@Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit, Stuttgart, 1811

22Scherl, Ein Neues Schnellbahnsystem FBScherl, August, Ein neues Schnellbahnsystem, Berlin, 1909

23Müller, Mein System \(\mathcal{G}\)BMüller, Jörgen@Müller, Jørgen Peter, Mein System, Kopenhagen, 1904

24Wiltz‚Mathematische Unterrichtsbriefe FBWiltz, Hermann, Mathematische Unterrichtsbriefe, Straßburg, 1906

25Ziehen, Leitfaden der Physiologischen Psychologie FBZiehen, Theodor, 1891@Leitfaden der Physiologischen Psychologie, Jena, 1891

26Sajó, Krieg und Frieden im Ameisenstaat LPBSajó, Karl, Krieg und Frieden im Ameisenstaat, Stuttgart, 1908

27Beth, Urmensch, Welt und Gott LPBBeth, Karl, Urmensch, Welt und Gott, Berlin, 1909

28Lessing, Der junge Gelehrte \(\mathcal{G}\)BLessing, Gotthold Ephraim, 1754@Der junge Gelehrte, Berlin, 1754

29Laßwitz, A priori FBLasswitz@Laßwitz, Kurd, 1884@„A priori“, Westermanns Illustrierte Deutsche Monatshefte 56, 1884, 771–794

30Moszkowski, Anton Notenquetscher’s Heitere Dichtungen FBMoszkowski, Alexander, 1894@Anton Notenquetscher’s Heitere Dichtungen, Berlin, 1894

31Presber, Von Kindern und jungen Hunden F 🕮BPresber, Rudolf, 1906@Von Kindern und jungen Hunden, Berlin, 1906433

32Förster, Belustigende und belehrende Unterhaltungen im Familienkreis FBFörster, Reinhard, Belustigende und belehrende Unterhaltungen im Familienkreis, Leipzig, o. J.

33Poe, William Wilson, der Novellen erste Reihe (Wilson usw.) FBPoe, Edgar Allan, 1901@William Wilson, der Novellen erste Reihe, Minden, 1901 ff.

34Suttner, Die Haager Friedenskonferenz \(\mathcal{K}\)BSuttner, Bertha von, 1900@Die Haager Friedenskonferenz, Dresden, 1900

35Flügel, Abriss der Logik \(\mathcal{G}\)BFlügel, Otto, Abriss der Logik, Langensalza, 1894

36Verne, Das Dampfhaus LP( F)BVerne, Jules, Das Dampfhaus, Wien, 1881

37Meyer, Der Mond (Kosmos) \(\mathcal{G}\)BMeyer, Max Wilhelm, 1905@Der Mond, Stuttgart, 1905

38Hörnes, Die Luftschiffahrt der Gegenwart FBHoernes, Hermann, Die Luftschiffahrt der Gegenwart, Wien, 1903

39Zeppelin, Die Eroberung der Luft FBZeppelin, Ferdinand von, Die Eroberung der Luft, Stuttgart, 1909

40Suttner, Schach der Qual FBSuttner, Bertha von, 1898@Schach der Qual, Dresden, 1898

41 Bröckelmann, Wir Luftschiffer LPBBröckelmann, Karl (Hrsg.), Wir Luftschiffer, Berlin, 1909

42Meyer, Das WeltgebäudeL·!🕮BMeyer, Max Wilhelm, 1898@Das Weltgebäude, Leipzig, 1898

43Minckwitz, Humor im Schachspiel \(\mathcal{G}\)BMinckwitz, Johannes, Humor im Schachspiel, Leipzig, 1885

44Bölsche, Die Eroberung des Menschen FBBölsche, Wilhelm, 1901@Die Eroberung des Menschen, Berlin, 1901

45Portius, Katechismus der Schachspielkunst (Katechismus) FBPortius, Karl Julius Simon, Katechismus der Schachspielkunst, Leipzig, 1854

46Presber, Von Leutchen, die ich lieb gewann FBPresber, Rudolf, 1905@Von Leutchen, die ich lieb gewann, Berlin, 1905

47Kothe, Katechismus der Gedächtniskunst (Katechismus) FBKothe, Hermann, Katechismus der Gedächtniskunst, Leipzig, 1887

48Littrow, Himmelsatlas F2Vermutl. Littrow, Atlas.BLittrow, Joseph Johann von, 1854@Atlas des gestirnten Himmels, Stuttgart, 1854

49Beiträge zur Grenzwissenschaft F

50Heim, Das Weltbild der Zukunft LPBHeim, Karl, 1904@Das Weltbild der Zukunft, Berlin, 1904

51Paulsen, Zur Ethik und Politik \(\mathcal{G}\)BPaulsen, Friedrich, 1905@Zur Ethik und Politik, Berlin, 1905

52Pius X, Enzyklika über die Modernisten F3Vermutl. Pius X., Litterae encyclicae. 🕮BPius X., Litterae encyclicae Pascendi Dominici gregis summi pontificis Pius PP. X de modernistarum doctrinis, Freiburg, 1907

53Willmann, Moderne Wunder FBWillmann, Carl, Moderne Wunder, Leipzig, 1897

54Hennig, Der moderne Spuk- und Geisterglaube. Wunder und Wissenschaft II FBHennig, Richard, 1906@Der moderne Spuk- und Geisterglaube, Hamburg, 1906

55Laßwitz, Aspira FBLasswitz@Laßwitz, Kurd, 1905@Aspira, Leipzig, 1905

56Scherl‚Neuer deutscher Balladenschatz (Scherl) LPBScherl, August (Hrsg.), Neuer deutscher Balladenschatz, Berlin, 1906

57Szczepanski, Spartanerjünglinge FBSzczepañski, Paul von, Spartanerjünglinge, Leipzig, 1908

58Laßwitz, Religion und Naturwissenschaft FBLasswitz@Laßwitz, Kurd, 1904@Religion und Naturwissenschaft, Leipzig, 1904

59Gurlitt, Mein Kampf um die Wahrheit FBGurlitt, Ludwig, 1907@Mein Kampf um die Wahrheit, Berlin, 1907

60Gurlitt, Der Verkehr mit meinen Kindern FBGurlitt, Ludwig, 1907@Der Verkehr mit meinen Kindern, Berlin, 1907

61Twain, Querkopf Wilson FBTwain, Mark, 1907@Querkopf Wilson, Stuttgart, 1907

62Shakespeare, Ein Sommernachtstraum LPBShakespeare, William, Ein Sommernachtstraum

63Liebmann, Kant und die Epigonen FBLiebmann, Otto, 1865@Kant und die Epigonen, Stuttgart, 1865

64Frauenstädt, Immanuel Kant (Lichtstrahlen) LP 🕮BFrauenstädt, Julius, Immanuel Kant, Leipzig, 1872434

65Pfungst, Wer soll der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur beitreten? FBPfungst, Arthur, Wer soll der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur beitreten?, Berlin, 1896

66Ramshorn, Italienische Grammatik \(\mathcal{K}\)4Vermutl. Ramshorn, Grammatik.BRamshorn, Moritz, Grammatik der italienischen Sprache, Leipzig, ca. 1900

67Bellamy, Gleichheit FBBellamy, Edward, Gleichheit, Stuttgart, 1898

68Gurlitt, Erziehung zur Mannhaftigkeit FBGurlitt, Ludwig, 1906@Erziehung zur Mannhaftigkeit, Berlin, 1906

69Liebknecht, DerHochverratsprozess gegen Bebel, Liebknecht FBLiebknecht, Wilhelm (Hrsg.), Der Hochverraths-Prozess wider Liebknecht, Bebel, Hepner, Berlin, 1894

70Damaschke, Das verkaufte Paradies FBDamaschke, Adolf, Das verkaufte Paradies, Berlin, 1904

71Meyer (Verein-), Mußestunden eines Naturfreundes FBMeyer, Max Wilhelm, 1891@Mußestunden eines Naturfreundes, Berlin, 1891

72Fendrich, Der Skiläufer LPBFendrich, Anton, 1908@Der Skiläufer, Stuttgart, 1908

73Brandenburg‚(Bücher der Rose), Feuertrunken, (SchillerLP,  \(\mathcal{G}\) 🕮BBrandenburg, Hans (Hrsg.), Feuertrunken, Ebenhausen, 1909

74Häckel, Die Lebenswunder FBHaeckel, Ernst, 1906@Die Lebenswunder, Stuttgart, 1906

75Frohme, Monarchie oder Republik FBFrohme, Karl, Monarchie oder Republik?, Hamburg, 1904

76Du Bois-Reymond, Über die Grenzen des Naturerkennens – 7 Welträtsel FBDu Bois-Reymond, Emil, 1907@Über die Grenzen des Naturerkennens, Leipzig, 1907

77Meyer, Die Neuesten Entdeckungen auf dem Gebiete der Sprachwissenschaft FBMeyer, Ernst, Die neuesten Entdeckungen auf dem Gebiete der Sprachwissenschaft, Duisburg, 1906

78Kalthoff, Modernes Christentum FBKalthoff, Albert, Modernes Christentum, Berlin, 1906

79Gurlitt, Schule und Gegenwartskunst FBGurlitt, Ludwig, 1907@Schule und Gegenwartskunst, Berlin, 1907

80Fichte, Reden an die deutsche Nation \(\mathcal{G}\)BFichte, Johann Gottlieb, 1909@Reden an die deutsche Nation, Leipzig, 1909

81Plato, Der Staat \(\mathcal{G}\)BPlato, 1907@Der Staat, Leipzig, 1907

82Ostwald, Große Männer \(\mathcal{G}\)BOstwald, Wilhelm, 1909@Grosse Männer, Leipzig, 1909

83Schottelius, Der Schisport \(\mathcal{G}\) 🕮BSchottelius, Ernst, Der Schisport, Leipzig, 1908

84Henry Hoek, Wie lerne ich Schilaufen? \(\mathcal{G}\)BHoek, Henry, Wie lerne ich Schilaufen, München, 1907

85Heim, Bilden ungelöste Fragen ein Hindernis für den Glauben? \(\mathcal{V}\)BHeim, Karl, 1905@Bilden ungelöste Fragen ein Hindernis für den Glauben?, Berlin, 1905

86Arndt‚Verfassung des deutschen Reichs \(\mathcal{K}\)BArndt, Adolf (Hrsg.), Verfassung des Deutschen Reichs, Berlin, 1907

87Littrow, Die Wunder des Himmels \(\mathcal{G}\)BLittrow, Joseph Johann von, 1897@Die Wunder des Himmels, Berlin, 1897

88Verworn, Das Rätsel des Lebens LP5Viell. Verworn, Die Frage nach den Grenzen der Erkenntnis.BVerworn, Max, Die Frage nach den Grenzen der Erkenntnis, Jena, 1908

89Schiller, Über die Tragische Kunst \(\mathcal{G}\)BSchiller, Friedrich, 1908@Über die tragische Kunst, Paderborn, 1908

90Du Bois-Reymond, Erfindung und Erfinder FBDu Bois-Reymond, Alard, 1906@Erfindung und Erfinder, Berlin, 1906

91Anders, Skizzen aus demheutigen Volksleben F6Anders, Skizzen.

92Lazarus, Über die Reize des Spiels FBLazarus, Moritz, Über die Reize des Spiels, Berlin, 1883

93Zwiedineck-Südenhorst‚Venedig als Weltmacht (Monographie) FBZwiedineck-Südenhorst, Hans von, Venedig als Weltmacht und Weltstadt, Bielefeld, 1899

94Hecker, Il piccolo Italiano F 🕮BHecker, Oskar, Il Piccolo Italiano, Karlsruhe, 1900

95Rosenthal, The Meisterschaftssystem (italienisch) FBRosenthal, Richard S., The Meisterschaft system, Boston, 1885

96Fouqué, Undine LPBFouqué, Friedrich de la Motte, Undine, Leipzig, 1900435

97Lortzing, Undine \(\mathcal{K}\)BLortzing, Albert, Undine, Leipzig, 1900

98Bädeker, Griechenland \(\mathcal{G}\)

99Bädeker, Italien \(\mathcal{G}\)

100Brentano, Änigmatias \(\mathcal{K}\)BBrentano, Franz, 1909@Aenigmatias, München, 1909

101Grosse‚OFrühling 1910 (Abiturium, Griech.)Unterhaltende Probleme FBGrosse, Wilhelm, Unterhaltende Probleme und Spiele in mathematischer Beleuchtung, Leipzig, 1897

102Drobisch, Die Moralstatistik unddie menschliche WillensfreiheitL·BDrobisch, Moritz Wilhelm, Die moralische Statistik und die menschliche Willensfreiheit, Leipzig, 1867

103Ostwald, Die Energie und ihre WandlungenL·BOstwald, Wilhelm, 1888@Die Energie und ihre Wandlungen, Leipzig, 1888

104Vesper, Das zweite(2.)Buch der Ernte \(\mathcal{G}\)BVesper, Will, 1910@Das zweite Buch der Ernte aus acht Jahrhunderten deutscher Lyrik, Ebenhausen, 1910

105Hans Sachs: Der tote Mann \(\mathcal{V}\)(Markt)BSachs, Hans, „Der tote Mann“

106Hans Sachs: Wittfrau Franziska \(\mathcal{V}\)OVagantenfahrtBSachs, Hans, „Wittfrau Franziska“

107Hans Sachs: Das Kälberbrüten \(\mathcal{V}\)OAbstin. SommerfestBSachs, Hans, „Das Kälberbrüten“

108Jezower, Der Poetische Cicerone: „Venedig“ \(\mathcal{K}\)BJezower, Ignaz (Hrsg.), Der poetische Cicerone, Berlin, 1908

109Boccaccio, Novella dei tre anelli \(\mathcal{K}\)BBoccaccio, Giovanni, 1908@Novella dei tre anelli, Berlin, 1908

110Sandt, Im Aether. Testament eines Einsamen LP(daheim)BSandt, Emil, Im Aether, Berlin, 1910

111Schubert, Niedere Analysis \(\mathcal{G}\)BSchubert, Hermann, 1908@Niedere Analysis, Leipzig, 1908

112Mach, Die Mechanik in ihrer Entwicklung \(\mathcal{G}\)BMach, Ernst, 1901@Die Mechanik in ihrer Entwicklung, Leipzig, 1901

113Simon, Analytische Geometrie der Ebene (Göschen) \(\mathcal{K}\)BSimon, Max, 1906@Analytische Geometrie der Ebene, Leipzig, 1906

114Junker, Höhere Analysis. Erster Teil. Differentialrechnung (Göschen) \(\mathcal{K}\)BJunker, Friedrich, 1908@Höhere Analysis, Leipzig, 1908

115Kinkel, Geschichte der PhilosophieL· 🕮BKinkel, Walter, Geschichte der Philosophie als Einleitung in das System der Philosophie, Gießen, 1908

116Bonola, Die Nichteuklidische GeometrieL·BBonola, Roberto!1908@Die nichteuklidische Geometrie, Leipzig, 1908

117Diels, Die Fragmente der VorsokratikerL·BDiels, Hermann, Die Fragmente der Vorsokratiker, Berlin, 1906

118Schurz, Lebenserinnerungen, 2 Bände FOCarlshagen auf Usedom‚
Sommer 1910
BSchurz, Carl, Lebenserinnerungen, Berlin 1906/07

119Montgomery, Misunderstood‚ \(\mathcal{V}\)BMontgomery, Florence, Misunderstood, Leipzig, 1892

120Schwegler, Geschichte der Philosophie \(\mathcal{K}\)BSchwegler, Albert, Geschichte der Philosophie im Umriß, Leipzig, 1905

121Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts LPBEichendorff, Joseph von!1826@Aus dem Leben eines Taugenichts, Berlin, 1826

122Wilde, De profundis‚ LPOBerlin-Zehlendorf, Sommer 1910BWilde, Oscar, 1908@De Profundis, Leipzig, 1908

123Hebbel, Judith LPBHebbel, Friedrich, 1900@Judith, Leipzig, 1900

124Kayssler, Sagen aus Minheim LPOHalberstadt, Sommer 1910BKayssler, Friedrich, Sagen aus Minheim, Berlin, 1909

125LienhardbOriginal Lienhardt., Das Harzer Bergtheater \(\mathcal{K}\)BLienhard, Friedrich, 1907@Das Harzer Bergtheater, Stuttgart, 1907

126Maxwell, Neuland der Seele \(\mathcal{K}\) 🕮BMaxwell, Joseph, Neuland der Seele, Stuttgart, 1910

127Stead, Briefe von Julia oder Licht aus dem Jenseits LP (Herold)BStead, William Thomas, Briefe von Julia oder Licht aus dem Jenseits+!, Lorch, 1905

128Shakespeare, Der Kaufmann von Venedig LPBShakespeare, William, Der Kaufmann von Venedig

129Shakespeare, Romeo und Julia LPBShakespeare, William, Romeo und Julia

130Kleist, Das Käthchen von Heilbronn LPBKleist, Heinrich von, 1900@Das Käthchen von Heilbronn, Leipzig, ca. 1900

131Kleist, Amphitryon LPBKleist, Heinrich von, 1909@Amphitryon, Leipzig 1909436

132Mörike, Mozart auf der Reise nach Prag und Die Historie von der schönen Lau \(\mathcal{G}\)BMörike, Eduard, 1910@Mozart auf der Reise nach Prag und Die Historie von der schönen Lau, Leipzig, 1910

133Shakespeare, König Lear LPBShakespeare, William, König Lear

134Shakespeare, Othello LPBShakespeare, William, Othello

135Schäfer, Musikalische Akustik \(\mathcal{K}\)BSchäfer, Karl Ludolf, Musikalische Akustik, Berlin, 1902

136Hebbel, Gyges und sein Ring \(\mathcal{K}\)BHebbel, Friedrich, 1896@Gyges und sein Ring, Leipzig, 1896

137Vischer, Auch einer LP 🕮BVischer, Friedrich Theodor, 1908@Auch Einer, Stuttgart, 1908

138Frege‚OW.-S. 10/11Begriffsschrift LPBFrege, Gottlob!1879@Begriffsschrift, Halle, 1879

139Subhadra Bhikschu, Buddhistischer Katechismus FBSubhádra Bickshu, Buddhistischer Katechismus, Leipzig, 1908

140Pischel, Leben und Lehre des Buddha (N. u. G. W.) FBPischel, Richard, Leben und Lehre des Buddha, Leipzig, 1906

141Arnold, Die Leuchte Asiens FBArnold, Edwin, Die Leuchte Asiens, Leipzig, 1891

142Hausbücherei 5, Deutsche Humoristen III F(Hoffman, Ernst, Enth, Böhlau)

143Mark Twain, Selections from american humour FBTwain, Mark, 1888@Selections from American humour, Leipzig, 1888

144Ernst, Vom Strande des Lebens \(\mathcal{K}\) 🕮BErnst, Otto, 1908@Vom Strande des Lebens, Leipzig, 1908

145Kügelgen, Jugenderinnerungen eines alten Mannes LPBKügelgen, Wilhelm von, Jugenderinnerungen eines alten Mannes, Leipzig, 1898

146Lagerlöf, Jerusalem I, II FBLagerlöf, Selma!1901@Jerusalem I: I Dalarne, Stockholm, 1901

147LiliencroncOriginal Lilienkron, Poggfred I, II FBLiliencron, Detlev von, Poggfred, Berlin, 1910

148Puttkammer, Was muß man von der Reitkunst wissen? \(\mathcal{K}\)BPuttkammer, Paul, Was muß man von der Reitkunst wissen?, Berlin, 1900

149von Sanden, Geländereiten \(\mathcal{K}\)BSanden, Siegfried von, Geländereiten, Leipzig, 1907

150Ostwald, Grundriß der Naturphilosophie LPBOstwald, Wilhelm, 1908@Grundriß der Naturphilosophie, Leipzig, 1908

151Hertzka, Entrückt in die Zukunft \(\mathcal{K}\)BHertzka, Theodor, Entrückt in die Zukunft, Berlin, 1895

152Otto Ernst, Ortrun und Ilsebill FBErnst, Otto, 1906@Ortrun und Ilsebill, Leipzig, 1906

153Pfänder, Einführung in die Psychologie \(\mathcal{K}\)BPfänder, Alexander, Einführung in die Psychologie, Leipzig, 1904

154Heine, Die Harzreise \(\mathcal{K}\) 🕮BHeine, Heinrich, Die Harzreise, Leipzig, 1907

155Hilbert, Christentum und Wissenschaft \(\mathcal{V}\)BHilbert, Gerhard, Christentum und Wissenschaft, Leipzig, 1909

156Nietzsche, Götzendämmerung LPBNietzsche, Friedrich, 1906@Götzendämmerung, Leipzig, 1906

157Nietzsche, Der Antichrist LPBNietzsche, Friedrich, 1906@Der Antichrist, Leipzig, 1906

158Lagerlöf, Gösta Berling I, II FBLagerlöf, Selma!1899@Gösta Berling, Leipzig, 1899

159Dehmel, Hundert Ausgewählte Gedichte FBDehmel, Richard, Hundert ausgewählte Gedichte, Berlin, 1909

160Friedrich Theodor Vischer, Allotria FBVischer, Friedrich Theodor, 1909@Allotria, Stuttgart, 1909

161Oscar Wilde, Die Erzählungen und Märchen \(\mathcal{K}\)BWilde, Oscar, 1910@Die Erzählungen und Märchen, Leipzig, ca. 1910

162Wegener, Wir jungen Männer \(\mathcal{K}\)BWegener, Hans, Wir jungen Männer, Düsseldorf, 1906

163Friedrich Huch, Enzio \(\mathcal{V}\)(Kunstabteilung, im Auszug)BHuch, Friedrich!1910@Enzio, München, 1910

164Abbe, Statut der von Ernst Abbe errichteten Carl-Zeiss-Stiftung LP 🕮BAbbe, Ernst, Statut der von Ernst Abbe errichteten Carl-Zeiss-Stiftung, Jena, 1906437

165Schumann‚ Byron, Manfred (Possart) (Konzert)7Gemeint ist nicht die Lektüre, sondern eine Aufführung der Schauspielmusik von Robert Schumann zu Byrons Gedicht Manfred.

166Berliner Freistudentische Blätter 08/09 LP(SchwabPSchwab)IBerliner Freistudentische Blätter

167Schmeitzner, Wie man anfängt zu studieren LP(CZPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski)BSchmeitzner, Werner, 1909@Wie man anfängt zu studieren, Leipzig, 1909

168Wyneken und Halm, Wickersdorfer Jahrbuch 09/10 LP(SchwabPSchwab)BWyneken, Gustav, und August Halm (Hg.), 1910@Wickersdorfer Jahrbuch, Jena, 1910

169Schröder, Die Philosophische Doktorwürde \(\mathcal{K}\)BSchröder, Otto (Hrsg.), Die philosophische Doktorwürde, Halle, 1908

170Ernst Hardt, Tantris der Narr LPBHardt, Ernst, 1909@Tantris der Narr, Leipzig, 1909

171Xenienalmanach 1911 \(\mathcal{K}\)

172Auerbach, Die Weltherrin und ihr Schatten FBAuerbach, Felix, 1902@Die Weltherrin und ihr Schatten, Jena, 1902

173Lagerlöf, Die Königinnen von Kungahälla FBLagerlöf, Selma, 1906@Die Königinnen von Kungahälla, München, 1906

174Grotthuss, Probleme und Charakterköpfe F 🕮BGrotthuss, Jeannot Emil Freiherr von, Probleme und Charakterköpfe, Stuttgart, 1905

175Fechner, KollektivmaßlehreL·dDieser und die beiden folgenden Einträge sind durch eine geschwungene Klammer markiert, mit der Bemerkung ✓Bibliothek.BFechner, Gustav Theodor, 1897@Kollektivmaßlehre, Leipzig, 1897

176Rudio, Quadratur des ZirkelsL·8Vermutl. Rudio, Archimedes.BRudio, Ferdinand (Hrsg.), Archimedes, Huygens, Lambert, Legendre, Leipzig, 1892

177Ahrens, Mathematische UnterhaltungenL·BAhrens, Wilhelm!1901@Mathematische Unterhaltungen und Spiele, Leipzig, 1901

178Nietzsche, Menschliches‚ Allzumenschliches I L·BNietzsche, Friedrich, 1906@Menschliches, Allzumenschliches, Leipzig, 1906

179Schmeitzner, Die Freistudentenschaft‚ eine Gefahr für unser nationales Studententum \(\mathcal{K}\)BSchmeitzner, Werner, 1909@Die Freistudentenschaft, eine Gefahr für unser nationales Studententum, Leipzig, 1909

180Otto Ernst, Weihnachtsepistel \(\mathcal{V}\)OWeihnachtsfest der abstinenten Studenten 1910 bei ZetzschePZetzscheBErnst, Otto, 1903@„Weihnachtsepistel“, Stimmen des Mittags, Leipzig, 1903, 23–34

181Lagerlöf, Christuslegenden \(\mathcal{V}\)BLagerlöf, Selma, 1909@Christuslegenden, München, 1909

182Roth, Vaterländische Aufgaben der Studentenschaft und der nationale Gehalt der freistudentischen BewegungL·BRoth, Paul, Vaterländische Aufgaben der Studentenschaft und der nationale Gehalt der freistudentischen Bewegung, Leipzig, 1910

183Ernst Horneffer, Vorträge über Nietzsche FBHorneffer, Ernst, Vorträge über Nietzsche, Berlin, 1906

184Rudolf Wolf, Notiz zum RösselsprungL·(1000 Versuche mit Urnen) (Vierteljahrsschrift der Züricher Naturforschenden Gesellschaft 1894)9Vermutl. Wolf, „Studie über den Rösselsprung“. 🕮BWolf, Rudolf, „Studie über den Rösselsprung“, Vierteljahresschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich 39, 1894, 147–164

185Gustav Theodor Fechner, Über den Ausgangswert der kleinsten AbweichungssummeL· (Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften, Abhandlungen Bd. 18: Mathematisch-Physische Klasse 11. Band 1878)BFechner, Gustav Theodor, 1878@Ueber den Ausgangswerth der kleinsten Abweichungssumme, Leipzig, 1878

186Weinel, Ibsen, Björnson, Nietzsche FBWeinel, Heinrich, Ibsen, Björnson, Nietzsche, Tübingen, 1908

187Förster-Nietzsche, Das Nietzsche-Archiv FBFörster-Nietzsche, Elisabeth, Das Nietzsche-Archiv, Berlin, 1907

188(früher) Schopenhauer, Über den Tod \(\mathcal{K}\)10Vermutl. Schopenhauer, Aphorismen.BSchopenhauer, Arthur, Aphorismen zur Lebensweisheit, Leipzig, 1904438

189(früher) Nordau, Die Konventionellen Lügen der Kulturmenschheit LPBNordau, Max, Die conventionellen Lügen der Kulturmenschheit, Leipzig, 1909

190Rudolf Herzog, Es gibt ein Glück … LPBHerzog, Rudolf, 1910@Es gibt ein Glück, Stuttgart, 1910

191Popert, Helmut Harringa \(\mathcal{G}\)BPopert, Hermann [s.a. Fidelis]!1910@Helmut Harringa, Dresden, 1910

192Geijerstam, Alte Briefe FBGeijerstam, Gustaf af, 1906@Alte Briefe, Berlin, 1906

193August Sperl, Prickelnd LPBSperl, August, Prickelnd, Halle, 1903

194Bartels, Heinrich Heine F 🕮BBartels, Adolf, 1906@Heinrich Heine, Dresden, 1906

195August Sperl (Bomhard), Lebensfragen LPBSperl, August (Hg.), Lebensfragen, München, 1909

196Bölsche, Das Liebesleben in der Natur I FBBölsche, Wilhelm, 1898@Das Liebesleben in der Natur, Florenz, 1898

197Wyneken und Halm, Wickersdorfer Jahrbuch 08 LPBWyneken, Gustav, und August Halm (Hg.), 1909@Wickersdorfer Jahrbuch, Jena, 1909

198Wyneken und Geheeb, Erster(1.)Jahresbericht der Wickersdorfer Freien Schulgemeinde 06–08 LP11Vermutl. Wyneken / Geheeb, Erster Jahresbericht.BWyneken, Gustav, und Paul Geheeb (Hg.), Erster Jahresbericht der Freien Schulgemeinde Wickersdorf, Jena, 1908

199Gobineau, Die Renaissance \(\mathcal{G}\)BGobineau, Arthur de, 1904@Die Renaissance, Leipzig, 1904

200Paul Göhre, Die neueste Kirchenaustrittsbewegung \(\mathcal{K}\)BGöhre, Paul, Die neueste Kirchenaustrittsbewegung, Jena, 1909

201Christoph Schrempf, Was unsereiner will \(\mathcal{K}\)(Vortrag auf dem Weltkongress für freies Christentum und religiösen Fortschritt)BSchrempf, Christoph, „Was unsereiner will“, Protokoll des 5. Weltkongresses für Freies Christentum und Religiösen Fortschritt, Berlin, 1910

202Wilhelm Ohr, Vom Kampf der Jugend \(\mathcal{K}\) 🕮BOhr, Wilhelm Ludwig, Vom Kampf der Jugend, München, 1910

203Inselalmanach 1911 \(\mathcal{K}\)

204Tolstoj, Meine Beichte FBTolstoi, Leo, 1910@Meine Beichte, Jena, 1910

205Bölsche‚O9. II. 11Das Liebesleben in der Natur II FBBölsche, Wilhelm, 1900@Das Liebesleben in der Natur, Leipzig, 1900

206Bodenstedt, Der Sänger von Schiras (Hafis) FBBodenstedt, Friedrich (Hrsg.), Der Sänger von Schiras, Jena, 1884

207Paulsen, Aufsätze (zum Nietzsche Kultus‚ …) FBPaulsen, Friedrich, 1903@„Zum Nietzsche-Kultus“, ders., Zur Ethik und Politik. Gesammelte Vorträge und Aufsätze Bd. 1, 1903, 54–58

208Schleiermacher, Monologen (Über das Alter‚ …) \(\mathcal{V}\)BSchleiermacher, Friedrich, 1902@Monologen, Leipzig, 1902

209Scharrelmann, Herzhafter Unterricht LPBScharrelmann, Heinrich, Herzhafter Unterricht, Hamburg, 1908

210Avenarius, Balladenbuch LPBAvenarius, Ferdinand (Hrsg.), 1910@Balladenbuch, München, 1910

211Lagerlöf, Die Legende vom Vogelnest FeDieser und die folgenden drei Einträge mit geschwungener Klammer zusammengefasst: Nordische Meisternovellen.BLagerlöf, Selma, 1907@„Die Legende vom Vogelnest“, Nordische Meisternovellen, Leipzig, 1907439

212Strindberg, Ein Verbrechen FBStrindberg, August, 1907@„Ein Verbrechen“, Nordische Meisternovellen, Leipzig, 1907

213Geijerstam, Zwei Tiergeschichten FBGeijerstam, Gustaf af, 1907@„Zwei Tiergeschichten“, Nordische Meisternovellen, Leipzig, 1907

214Gjellerup, Post festum F 🕮BGjellerup, Karl, 1907@„Post festum“, Nordische Meisternovellen, Leipzig, 1907

215Gjellerup, Der Pilger Kamanita FBGjellerup, Karl, 1909@Der Pilger Kamanita, Frankfurt, 1909

216Bölsche, Das Liebesleben in der Natur III FBBölsche, Wilhelm, 1903@Das Liebesleben in der Natur, Leipzig, 1903

217Nietzsche, Menschliches‚ Allzumenschliches II L·(Vermischte Meinungen und Sprüche; der Wanderer und sein Schatten)BNietzsche, Friedrich, 1906@Menschliches, Allzumenschliches, Leipzig, 1906

218Thoreau, Walden FBThoreau, Henry David, Walden, München, 1903

219Lie, Jonas, Die Andvaer-Scharbe (Nordische Meisternovellen) FBLie, Jonas, 1907@„Die Andvaer-Scharbe“, Nordische Meisternovellen, Leipzig, 1907

220Hedenstjerna, Die Reinmachewith FfDieser und die folgenden drei Einträge zusammengefasst: Schwedische Novellen F(Meyers Volksbücher).BHedenstjerna, Alfred af, 1897@„Die Reinmachewith“, Schwedische Novellen, Leipzig, 1897

221Geijerstam, Eine Episode auf den SchärenBGeijerstam, Gustaf af, 1897@„Eine Episode auf den Schären“, Schwedische Novellen, Leipzig, 1897

222Geijerstam, FrühlingserinnerungBGeijerstam, Gustaf af, 1897@„Frühlingserinnerung“, Schwedische Novellen, Leipzig, 1897

223Hansson, Die NeuvermähltenBHansson, Ola, 1897@„Die Neuvermählten“, Schwedische Novellen, Leipzig, 1897

224Hansson, Seltsame LiebeBHansson, Ola, 1897@„Seltsame Liebe“, Schwedische Novellen, Leipzig, 1897

225Lagerlöf, Die alte Agneta12Vermutl. Lagerlöf, „Gamla Agneta“. 🕮BLagerlöf, Selma, 1897@„Gamla Agneta“, Schwedische Novellen, Leipzig, 1897

226Hedberg, Glut unter der AschegDieser und die folgenden sechs Einträge mit geschwungener Klammer zusammengefasst: Schwedische Novellen (Meyers Volksbücher).BHedberg, Tor, 1897@„Glut unter der Asche“, Schwedische Novellen, Leipzig, 1897

227Hedberg, Eine WeihnachtserinnerungBHedberg, Tor, 1897@„Eine Weihnachtserinnerung“, Schwedische Novellen, Leipzig, 1897

228Hedberg, Ein ZweikampfBHedberg, Tor, 1897@„Ein Zweikampf“, Schwedische Novellen, Leipzig, 1897

229Elkan‚ Rust Roest (Elkan), Es fällt ein SternBElkan, Sophie, „Es fällt ein Stern“, Schwedische Novellen, Leipzig, 1897

230Elkan‚ Rust Roest (Elkan), Dem Tod entgegen FBElkan, Sophie, „Dem Tod entgegen“, Schwedische Novellen, Leipzig, 1897

231Strindberg, Tanz beim SchneiderBStrindberg, August, 1897@„Tanz beim Schneider“, Schwedische Novellen, Leipzig, 1897

232Strindberg, Das SeenotsgelübdeBStrindberg, August, 1897@„Das Seenots-Gelübde“, Schwedische Novellen, Leipzig, 1897

233Schönherr, Glaube und Heimat LPBSchönherr, Karl, 1910@Glaube und Heimat, Leipzig, 1910

234Paulsen, Aus meinem Leben \(\mathcal{V}\)BPaulsen, Friedrich, 1909@Aus meinem Leben, Jena, 1909

235Goethe, Satyros LPBGoethe, Johann Wolfgang von, 1894@Satyros oder der vergötterte Waldteufel, Weimar, 1894

236Rüter, Mit Dörpfeld nach Leukas-Ithaka und dem Peloponnes \(\mathcal{G}\) 🕮BRüter, Heinrich, „Mit Dörpfeld nach Leukas-Ithaka und dem Peloponnes“, Jahresbericht des Königlichen Domgymnasiums Halberstadt, Ostern 1910 bis 1911, 3–51

237Plato, ApologieOauf der Reise FBPlato, 1909@Apologie, Berlin, 1909

238Plato, Gastmahl FBPlato, 1909@Gastmahl, Berlin, 1909

239Busch, Maler KleckselhOriginal Klegel. LPOOsterferien 1911 Halberstadt (nach Schierke)BBusch, Wilhelm, 1911@Maler Klecksel, München, 1911

240Reventlow, Welt, Volk und ich LPBReventlow, Ernst Graf zu, Welt, Volk und ich, Leipzig, 1910

241Weiser, Jesus (Tetralogie) \(\mathcal{K}\)OOstern 1911 in Lichtental mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard KaufmannBWeiser, Karl, Jesus, Leipzig, 1906

242Stifter, Brigitta \(\mathcal{V}\)(\(\mathcal{G}\))BStifter, Adalbert, 1908@Brigitta, Berlin, 1908

243Hilty, Briefe von Dr. Hilty. Über Dante (Aus „Glück“?) \(\mathcal{V}\)BHilty, Carl, Briefe von Dr. Hilty. Dante, Leipzig, 1903

244Seneca, Abhandlungen Vom glücklichen Leben \(\mathcal{K}\)BSeneca, Lucius Annaeus, Abhandlungen vom glücklichen Leben, von der Gemütsruhe und von der Kürze des Lebens, Berlin, um 1910

245Eichendorff, Das Marmorbild \(\mathcal{G}\)BEichendorff, Joseph von, 1910@Das Marmorbild, Leipzig, 1910

246von Rohden, Ehe und freie Liebe LP 🕮BRohden, Gustav von!1911@Ehe und freie Liebe. Ein Wort zum Individualismus in der Frauenfrage, Berlin, 1911

247von Rohden, Irrlehregesetz undAnti-Modernisteneid LPO25. IV. 11. Freiburg, Stadtstraße 6BRohden, Gustav von, 1911@„Irrlehregesetz und Antimodernisteneid“, Preußische Jahrbücher 144, 1911, 95–106

248Grimmelshausen, Der abentheuerliche Simplizissimus (Göschen) \(\mathcal{K}\)BGrimmelshausen, Johann Jacob Christoph von, Der abentheuerliche Simplicissimus, Leipzig, um 1910

249Otto Ernst, Laßt Sonne herein! LPBErnst, Otto, 1910@Laßt Sonne herein+!, Berlin, ca. 1910

250Kaftan, Aus der Werkstatt des Übermenschen LPBKaftan, Julius, Aus der Werkstatt des Übermenschen, Heilbronn, 1906440

251Stein, Die Lehre von der Energie (\(\mathcal{V}\)und \(\mathcal{G}\)) LPBStein, Alfred, 1909@Die Lehre von der Energie, Leipzig, 1909

252Loewy, Versicherungsmathematik (Göschen) \(\mathcal{K}\)BLoewy, Alfred, Versicherungsmathematik, Leipzig, 1910

253Tolstoj, Auferstehung \(\mathcal{K}\)BTolstoi, Leo, 1911@Auferstehung 1–3, Jena, 1911

254Ebbinghaus, Abriß der Psychologie \(\mathcal{K}\)BEbbinghaus, Hermann, 1910@Abriss der Psychologie, Leipzig, 1910

255Apel, Immanuel Kant LP 🕮BApel, Max, Immanuel Kant, Berlin, 1904

256Poincaré, L’évolution des lois (= Naturgesetze) „Scientia“ L·BPoincaré, Henri, 1911@„L’évolution des lois“, Scientia 9, 1911, 275–292

257Kant, Prolegomena \(\mathcal{K}\)BKant, Immanuel!1783@Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, Riga, 1783

258Wagner, Die Meistersinger \(\mathcal{K}\)BWagner, Richard, 1910@Die Meistersinger von Nürnberg, Mainz, ca. 1910

259Wilde, Salome (Strauss) LPBWilde, Oscar, 1903@Salome, Leipzig, 1903

260Zimmern, Aus der Chronika derer von Zimmern \(\mathcal{G}\)BZimmern, Froben Christoph von, Aus der Chronika derer von Zimmern, Ebenhausen, 1911

261Bahr, Das Konzert \(\mathcal{V}\)(Theater) O1. V.BBahr, Hermann, 1909@Das Konzert, Berlin, 1909

262Goethe, Urfaust \(\mathcal{K}\)OPfingsten 1911, Bodensee, Säntis, Zürich, BaselBGoethe, Johann Wolfgang von!1910@Urfaust, Leipzig, 1910

263LisztiOriginal Lisst., Christus (Oratorium) \(\mathcal{K}\)

264Meier-Förster, Alt-Heidelberg \(\mathcal{V}\)(Theater)BMeyer-Förster, Wilhelm, Alt-Heidelberg, Berlin, 1903

265Goethe, Faust II \(\mathcal{K}\)(Insel)BGoethe, Johann Wolfgang von!1832@Faust II, Stuttgart, 1832

266Keller, Romeo und Julia auf dem Dorfe \(\mathcal{K}\)BKeller, Gottfried, 1909@Romeo und Julia auf dem Dorfe, Stuttgart, 1909

267Lietz, Das erste und zweite Jahr imDLEH-Schriften 98/02 LPTedjePWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg13Vermutl. Lietz, Das erste und zweite Jahr.BLietz, Hermann, Das erste und zweite Jahr im deutschen Land-Erziehungsheim bei Ilsenburg in den Jahren 1898/99, Berlin, 1904

268Dante, Sprüche (di giorno in giorno) \(\mathcal{K}\)14Vermutl. Dante, …di giorno in giorno.BDante Alighieri, ... di giorno in giorno, Firenze, 1898

269Neisser, Ptolemäus oder KopernikusL·BNeisser, Karl, Ptolemäus oder Kopernikus?, Leipzig, 1907

270Bucherer, Elemente der VektoranalysisL·BBucherer, Alfred Heinrich, Elemente der Vektor-Analysis, Leipzig, 1905

271Das Buch von der Nachfolge Goethes LP(Verlag Meyer und Jessen, Berlin)

272Lhotzky, Vater und Sohn \(\mathcal{K}\)BLhotzky, Heinrich, 1909@Vater und Sohn, Heilbronn, 1909

273Hauptmann, Die Versunkene Glocke LPBHauptmann, Gerhart, 1910@Die versunkene Glocke, Berlin, 1910

274Morgenstern, Galgenlieder LPBMorgenstern, Christian, 1910@Galgenlieder, Berlin, 1910

275Ibsen, Die Stützen der Gesellschaft \(\mathcal{G}\) 🕮BIbsen, Henrik, 1910@Die Stützen der Gesellschaft, Berlin, 1910

276Shakespeare, Was ihr wollt \(\mathcal{K}\)BShakespeare, William, Was ihr wollt

277Johannes Schlaf, Das absolute Individuum und die Vollendung der Religion LPBSchlaf, Johannes, 1910@Das absolute Individuum und die Vollendung der Religion, Berlin, 1910

278Hedenstjerna, Schwedische Bilder \(\mathcal{K}\)OSommerferien 11 DresdenBHedenstjerna, Alfred af, 1900@Schwedische Bilder, Leipzig, ca. 1900

279E. T. A. Hoffmann, Musikalische Novellen \(\mathcal{K}\)BHoffmann, E. T. A., 1911@Musikalische Novellen, Leipzig, 1911

280Maeterlinck, Pelléas und Mélisande \(\mathcal{V}\)BMaeterlinck, Maurice, Pelléas und Mélisande, Leipzig, 1902

281Keller, Die Leute von Seldwyla I FOWyk auf Föhr (und Jena) Ferienkurse August 1911, mit LiesPWiebalck, Elisabeth, 1889-1970, geb. Carnap, Lies genannt, Konzertsängerin, Tochter aus erster Ehe von Joseph Johannes Carnap, heiratete 1914 Otto Wiebalck, bei Frau KlostermannPKlostermann, Angiolina, 1876-1947, verh. mit dem Verleger Eckard KlostermannBKeller, Gottfried, 1911@Die Leute von Seldwyla, Stuttgart, 1911

282Keller, Der Grüne Heinrich I-IV FBKeller, Gottfried!1854-1855@Der grüne Heinrich, 4 Bde., Braunschweig, 1854-1855441

283Goldoni, Le smanie per la villeggiatura LPBGoldoni, Carlo, Le smanie per la villeggiatura, Milano, 1909

284Hauptmann, Florian Geyer FBHauptmann, Gerhart, 1910@Florian Geyer, Berlin, 1910

285Chamberlain, Die Grundlagen desNeunzehnten(19.) Jahrhunderts LP 🕮BChamberlain, Houston Stewart!1905@Arische Weltanschauung, München, 1905

286Hardt, Ninon von Lenclos FBHardt, Ernst, 1905@Ninon von Lenclos, Leipzig, 1905

287Perry, Drehkreisel FBPerry, John, Drehkreisel, Leipzig, 1904

288Ibsen, Hedda Gabler \(\mathcal{G}\)OSylt?BIbsen, Henrik, 1910@Hedda Gabler, Berlin, 1910

289Ibsen, John Gabriel Borkman \(\mathcal{G}\)BIbsen, Henrik, 1910@John Gabriel Borkman, Berlin, 1910

290Wilde, Eine florentinische Tragödie \(\mathcal{V}\)OHamburgBWilde, Oscar, 1910@Eine florentinische Tragödie, Berlin, 1910

291Wilde, Salome \(\mathcal{V}\)BWilde, Oscar, 1903@Salome, Leipzig, 1903

292von Rohden, Der Kölner Kirchenstreit \(\mathcal{K}\)BRohden, Gustav von (Hrsg.), Der Kölner Kirchenstreit, Berlin, 1911

293Poincaré, Die neue Mechanik LPOGöttingenBPoincaré, Henri, 1911@Die neue Mechanik, Leipzig, 1911

294Emil Cohn, Physikalisches über Raum und Zeit LPBCohn, Emil, Physikalisches über Raum und Zeit, Leipzig, 1911

295Kolbe, Wie findet sich der Tourist im Gelände zurecht? \(\mathcal{K}\) 🕮BKolbe, Paul, Wie findet sich der Tourist im Gelände zurecht?, Leipzig, 1911

296Johannes Müller, Geschriebene Vorträge (Jatto, Sperlings‑, Tanz-Vortrag) LPOMainberg15Vermutl. nicht näher zu identifizierende Beiträge aus Müllers Zeitschrift, Blätter zur Pflege persönlichen Lebens.IBlätter zur Pflege persönlichen Lebens, Zeitschrift

297Wörner, Emil Götts Leben LP(Einleitung zu seinen Werken)16Viell. die Einleitung zu Woerner, Emil Götts gesammelte Werke.BWoerner, Roman (Hrsg.), Emil Götts gesammelte Werke, München, 1911

298De Coster, Tyll Ulenspiegel LP(Oppeln, Bronikowski)(vom großen Frankenberger)PFrankenberger, Julius, 1888–1943, dt. Pädagoge, verh. mit Lotte Frankenberger, Schüler von Herman Nohl, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des SerakreisesOJenaBdecoster@De Coster, Charles, 1911@Tyll Ulenspiegel, Jena, 1911

299Albrecht Krause, Populäre Darstellung von Kants Kritik der reinen Vernunft FBKrause, Albrecht, Populäre Darstellung von Immanuel Kant’s Kritik der reinen Vernunft, Lahr, 1882

300Runeberg, Fähnrich Stahls Erzählungen F(Eigenbrodt)PEigenbrodt, Wolrad, 1860-1921, dt. Germanist und Skandinavist, Lektor für schwed. Sprache und Literatur in JenaBRuneberg, Johan Ludvig, 1904@Fähnrich Stahls Erzählungen, Leipzig, 1904

301La Cour und Appel, Die Physik in ihrer geschichtlichen Entwicklung FBlacour@La Cour, Paul, und Jakob Appel, Die Physik auf Grund ihrer geschichtlichen Entwicklung, Braunschweig, 1905

302Petersen, Kleines Handbuch der schwedischen Sprache F 🕮BPetersen, A., Kleines Handbuch der schwedischen Sprache, Bern, 1890

303Wells, Der Gestohlene Bazillus und andere Geschichten FBWells, H. G., 1910@Der gestohlene Bazillus und andere Geschichten, Stuttgart, 1910

304Keyserling, Schopenhauer als Verbilder LPONovember1911 FreiburgBKeyserling, Hermann, 1910@Schopenhauer als Verbilder, Leipzig 1910

305Lagerlöf, Ein Stück Lebensgeschichte \(\mathcal{K}\)BLagerlöf, Selma, 1909@Ein Stück Lebensgeschichte, München, 1909

306Wisser‚Wat Grotmoder vertellt (holsteinische Märchen, gesammelt von Wisser (Diederichs)) \(\mathcal{V}\)GleitzPGleitz, Friedrich, cand. med., Freiburger FreischarBWisser, Wilhelm, 1904@Wat Grotmoder vertellt, Leipzig, 1904–09

307Gött, Der Schwarzkünstler LPBGött, Emil, 1911@Der Schwarzkünstler, München, 1911

308Wolfram von Eschenbach, Parzival (Hertz) \(\mathcal{V}\)OHock, in Neustadt, um den OfenBEschenbach, Wolfram von!Parzival. Neu bearbeitet von Wilhelm Hertz, Stuttgart, 1898

309Lagerlöf, Das Mädchen vom Moorhof, Der Spielmann, usw. \(\mathcal{K}\)BLagerlöf, Selma!1909@Das Mädchen vom Moorhof, Der Spielmann, München, 1909

310Herder, Journal meiner Reise von Riga \(\mathcal{V}\)(F)BHerder, Johann Gottfried!1904@„Journal meiner Reise im Jahr 1769“, ders., Ideen, Jena, 1904

311Conrad Ferdinand Meyer, Huttens letzte Tage \(\mathcal{V}\)(F🕮OSchmidtBMeyer, Conrad Ferdinand, Huttens letzte Tage, Leipzig, 1911442

312Historia von D. Johann Fausten (Died.) \(\mathcal{K}\)

313Gottlob Friedrich Lipps, Die Psychischen MaßmethodenL·BLipps, Gottlob Friedrich, Die psychischen Massmethoden, Braunschweig, 1906

314Ebbinghaus, Grundzüge der PsychologieL·BEbbinghaus, Hermann, 1911@Grundzüge der Psychologie, Leipzig, 1911

315Lagerlöf, En Herrgårdssägen LPBLagerlöf, Selma!1899@En herrgårdssägen, Stockholm, 1899

316Gotti, Italiani del Secolo XIX \(\mathcal{K}\)BGotti, Aurelio, Italiani del secolo XIX, Città di Castello, 1911

317Gryphius, Absurda Comica oder Herr Peter SquenzBGryphius, Andreas, Absurda Comica oder Herr Peter Squenz, Leipzig, 1909

318Eichendorff-Denkmal, Auswahl aus seinen Gedichten \(\mathcal{K}\)

319Herder, Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit \(\mathcal{V}\)(F)BHerder, Johann Gottfried, Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit, Riga, 1774

320Walter, Schwedische Konversations-Grammatik \(\mathcal{K}\)BWalter, Edward Theodor, Schwedische Konversations-Grammatik, Heidelberg, 1909

321(früher) Haberland, Die SchwedischeSprache‚ Unterrichtsbriefe \(\mathcal{K}\)

322Friedrich Huch, Pitt und Fox \(\mathcal{G}\) 🕮OWeihnachten 1911BHuch, Friedrich, 1911@Pitt und Fox, Ebenhausen, 1911

323De Coster, Flandrische Legenden \(\mathcal{G}\)17Vermutl. De Coster, Flämische Legenden.BDe Coster, Charles, 1911@Flämische Legenden, Jena, 1911

324Kritzinger, Der Stern der Weisen \(\mathcal{G}\)BKritzinger, Hans-Hermann, Der Stern der Weisen, Gütersloh, 1911

325Tschechow, Der Bär LPBTschechow, Anton, Der Bär, Leipzig, 1905

326Körner, Der Vetter aus Bremen LP‚ \(\mathcal{K}\)BKörner, Theodor, Der Vetter aus Bremen, Leipzig, ca. 1910

327Ruperti, Führer für Wanderruderer \(\mathcal{K}\)BRuperti, Oskar, Führer für Wanderruderer, Berlin, 1910

328Prof. Dr. Oskar Lenz, Marokko; Geschichte, Land und Leute (Broschüre) \(\mathcal{K}\)BLenz, Oskar, Marokko, Berlin, 1907

329Otto Caesar Artbauer, Kreuz und Quer durch Marokko \(\mathcal{K}\)BArtbauer, Otto Caesar, Kreuz und quer durch Marokko, Stuttgart, 1911

330Roda-Roda und Rößler, Der Feldherrnhügel \(\mathcal{V}\) 🕮BRoda Roda, Alexander, und Carl Rößler, Der Feldherrnhügel, Berlin, 1911

331Björnson, Zwischen den Schlachten \(\mathcal{V}\)(früher)BBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne, 1910@Zwischen den Schlachten, Leipzig, ca. 1910

332Die sieben(7) weisen Meister (Diederichs Volksbücher) \(\mathcal{K}\)

333Eduard von Hartmann, Die Selbstzersetzung des Christentums und die Religion der ZukunftBHartmann, Eduard von, Die Selbstzersetzung des Christentums und die Religion der Zukunft, Leipzig, 1888

334(früher) Andersen, Gesammelte Märchen \(\mathcal{V}\)BAndersen, Hans Christian, Gesammelte Märchen und Geschichten, Jena, 1909

335Bierbaum, ? (Gedichte) \(\mathcal{V}\)18Viell. Bierbaum, Irrgarten.BBierbaum, Otto Julius, Irrgarten der Liebe, Berlin, 1901

336Spitteler, Kapitel aus: Olympischer Frühling \(\mathcal{V}\)Jonas CohnPCohn, Jonas, 1869–1947, dt.-brit. PhilosophBSpitteler, Carl!1910@Olympischer Frühling, 2 Bde., Jena, 1910

337Zabel, Zu unruhiger Zeit in Marokko \(\mathcal{K}\)Oin Marokko usw.BZabel, Rudolf, Zu unruhiger Zeit in Marokko, Köln, 1911

338Tausend und eine(1001)Nacht \(\mathcal{K}\)(Siss und Sisse, Ali Baba, Herrin Dunja)

339Lagerlöf, Nils Holgerssons Reise mit den Wildgänsen LP19Lagerlöf, Wunderbare Reise.BLagerlöf, Selma, 1910@Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen, München, ca. 1910

340Lagerlöf, Jerusalem I: I Dalarne \(\mathcal{K}\) 🕮BLagerlöf, Selma!1901@Jerusalem I: I Dalarne, Stockholm, 1901

341Irving, Die Alhambra \(\mathcal{K}\)BIrving, Washington!Die Alhambra, Stuttgart, 1882443

342René-Leclerc, Charles, Le Maroc. Notice économique \(\mathcal{K}\)BRené-Leclerc, Charles, Le Maroc, Paris, 1911

343Heffter, Über einen Vierdimensionalen Raum \(\mathcal{K}\)und \(\mathcal{V}\)20Vermutl. Heffter, Über eine vierdimensionale Welt.BHeffter, Lothar, Über eine vierdimensionale Welt, Freiburg, 1912

344Neuhaus, Schwedisches Lesebuch (Göschen) \(\mathcal{K}\)OFreiburg, Sommer 1912BNeuhaus, Johannes, Schwedisches Lesebuch, Leipzig, 1911

345Rohrbach, Der deutsche Gedanke in der Welt \(\mathcal{V}\)(F)BRohrbach, Paul, 1912@Der deutsche Gedanke in der Welt, Königstein, 1912

346Gertrud Meyer, Volkstänze (auch früher schon) \(\mathcal{K}\)(Rüpeltanz, Halling, Daltanz usw.)BMeyer, Gertrud!1909@Volkstänze, Leipzig, 1909

347Tristan und Isalde (Diederichs Volksbücher) \(\mathcal{K}\)

348Strindberg, Samum; Upp till Solen LPBStrindberg, August, 1880@Samum; Upp till Solen

349Sven Hedin, Ett Varningsord \(\mathcal{G}\)BHedin, Sven Anders, 1912@Ett varningsord, Stockholm, 1912

350Jakobsen, Niels Lyhne \(\mathcal{G}\)OLichtental, Pfingsten 12BJacobsen, Jens Peter!1880@Niels Lyhne, København, 1880

351Die Blümlein des heiligen Franziskus(Diederichs) \(\mathcal{V}\) 🕮

352Matarazzo, Chronik von Perugia \(\mathcal{V}\)SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH GaienhofenBMatarazzo, Francesco, Chronik von Perugia, Jena, 1910

353Kohlrausch, Physikalisches Praktikum \(\mathcal{K}\)21Vermutl. Kohlrausch, Lehrbuch.BKohlrausch, Friedrich Wilhelm Georg, Lehrbuch der praktischen Physik, Leipzig, 1910

354Benvenuto Cellini, Sein Leben, von ihm selbst erzählt \(\mathcal{V}\)SchlacklPGutermann, Rudolf, 1890-1963, gen. Schlackl, Mediziner, Freiburger Freischar, Lehrer am DLEH Gaienhofen22Vermutl. Cellini, Das Leben.BCellini, Benvenuto, Das Leben des Benvenuto Cellini, Stuttgart, 1909

355Heinrich Rickert, Psychophysische Causalität und psycho-physischer Parallelismus \(\mathcal{K}\)BRickert, Heinrich, 1900@Psychophysische Causalität und psychophysischer Parallelismus, Tübingen, 1900

356Goethe, Die Laune des Verliebten \(\mathcal{K}\)BGoethe, Johann Wolfgang von, 1912@Die Laune des Verliebten, Leipzig, ca. 1912

357Konwiczka, Anleitung zum Selbstbau kleiner Holzhäuser \(\mathcal{K}\)BKonwiczka, Hans, Anleitung zum Selbstbau kleiner Holzhäuser, Berlin, 1912

358Strindberg, Den starkare (?) LPB, Strindberg, August1889@Den starkare, Kopenhagen, 1889

359Strindberg, Gläubiger \(\mathcal{V}\)(mit verteilten Rollen bei GleitzPGleitz, Friedrich, cand. med., Freiburger Freischar)BStrindberg, August, 1910@Gläubiger, Leipzig, ca. 1910

360Rydberg, Singoalla LP(und \(\mathcal{V}\))BRydberg, Viktor, Singoalla, Stockholm, 1894

361Strindberg, Fordringsegare LP(vgl. 356) 🕮BStrindberg, August, Fordringsägare, Stockholm, 1889

362(in Cortina)OCortina Houston Stewart Chamberlain, Arische Weltanschau­ung \(\mathcal{V}\)(früher)BChamberlain, Houston Stewart!1905@Arische Weltanschauung, München, 1905

363Paul de Lagarde, Über Das Verhältnis des deutschen Staates zu Theolo­gie, Kirche und Religion \(\mathcal{V}\)(F) [und über das Unterrichtsgesetz]OFreiburg, Sommer 1912BLagarde, Paul de, Über das Verhältnis des deutschen Staates zu Theologie, Kirche und Religion, Göttingen, 1873

364–, Lekstugan (gamla svenska folkdansar) LP

365Rainer Maria Rilke, Die Weise von der Liebe und vom Tode des Cornets Christoph Rilke \(\mathcal{K}\)BRilke, Rainer Maria, 1912@Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke, Leipzig, 1912

366Eichendorff, Der Ring (aus „Fahrt ins Wunderbare, Märchen deutscher Dichter“) [ F]OFreiburg Sommerfest \(\mathcal{V}\)23Viell. Eichendorffs Gedicht „Das zerbrochene Ringlein“, gelesen in Falckenberg, Die Fahrt ins Wunderbare.BFalckenberg, Otto (Hrsg.), Die Fahrt ins Wunderbare, München, 1911

367Eichendorff, Die Glücksritter \(\mathcal{K}\)BEichendorff, Joseph von, 1911@Die Glücksritter, Freiburg, 1911444

368Lagerlöf, Gösta Berlings Saga I \(\mathcal{K}\)(Bodensee, Rheinfahrt, Ronsdorf, Lüdenscheid)OSeptember 12 in JuistBLagerlöf, Selma, 1891@Gösta Berlings Saga, Stockholm, 1891

369Denken und Tun (100 Sprüche) \(\mathcal{G}\)BDenken und@Denken und Tun+! Hundert Sprüche deutscher Dichter und Denker, Berlin, 1910

370Will Vesper, Tristan und Isolde LP 🕮BVesper, Will, 1911@Tristan und Isolde, Ebenhausen, 1911

371Vesper, Parzival LPBVesper, Will!1911@Parzival, Ebenhausen, 1911

372Ludwig Finckh, Die Reise nach Tripstrill \(\mathcal{G}\)BFinckh, Ludwig, Die Reise nach Tripstrill, München, 1911

373Kant, Kritik der praktischen Vernunft \(\mathcal{K}\)BKant, Immanuel, 1788@Kritik der praktischen Vernunft, Riga, 1788

374Schweizer Fahrtenlieder \(\mathcal{K}\)24Viell. Trüb, Fahrtenlieder.BTrüb, Hans (Hrsg.), Fahrtenlieder der Schweizer Wandervögel, Aarau, 1912

375Wilhelm Wundt, Einführung in die Psychologie \(\mathcal{K}\)BWundt, Wilhelm, 1911@Einführung in die Psychologie, Leipzig, 1911

376Tegnér, Frithjofssage (Viehoff) \(\mathcal{V}\)mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf CarnapBTegnér, Esaias, 1910@Frithjofs-Sage, Leipzig, 1910

377Claudius, Auswahl (deutsche Bibliothek) \(\mathcal{K}\)BClaudius, Matthias, Auswahl, Gütersloh, 1882

378Fechner, Das Büchlein vom Leben nach dem Tode \(\mathcal{V}\)BFechner, Gustav Theodor, 1911@Das Büchlein vom Leben nach dem Tode, Leipzig, 1911

379Karl Krall, Denkende Tiere LPBKrall, Karl, Denkende Tiere, Leipzig, 1912

380Sauerlandt, Griechische Bildwerke LPBSauerlandt, Max, Griechische Bildwerke, Königstein, 1908

381Bergner, Grundriß der Kunstgeschichte \(\mathcal{K}\)BBergner, Heinrich, Grundriß der Kunstgeschichte, Leipzig, 1911

382Friedrich Theodor Vischer, Auch Einer \(\mathcal{G}\) 🕮BVischer, Friedrich Theodor, 1908@Auch Einer, Stuttgart, 1908

383Sturm, Geschichte der Mathematik \(\mathcal{K}\)(Göschen)BSturm, Ambros, Geschichte der Mathematik, Leipzig, 1911

384Mach, Die Mechanik in ihrer Entwicklung \(\mathcal{G}\)BMach, Ernst, 1901@Die Mechanik in ihrer Entwicklung, Leipzig, 1901

385Schäfer, Musikalische Akustik \(\mathcal{K}\)BSchäfer, Karl Ludolf, Musikalische Akustik, Berlin, 1902

386Kerschensteiner, Grundfragen der Schulorganisation \(\mathcal{K}\)BKerschensteiner, Georg, Grundfragen der Schulorganisation, Leipzig, 1910

387Bessell, Die Beweise für die Drehung der Erde (populärer Vortrag) L·BBessell, Franz, Die Beweise für die Bewegung der Erde, Berlin, 1871

388Poincaré, Wissenschaft und HypotheseL·BPoincaré, Henri, 1904@Wissenschaft und Hypothese, Leipzig, 1904

389August Föppl, Über Absolute und relative Bewegung; –Über einen Kreiselversuch zur Messung der Umdrehungsgeschwindigkeit der ErdeL·(2 Aufsätze in Münchner Akademie, Sitzungsberichte)25Vermutl. Föppl, „Über absolute und relative Bewegung“ / „Über einen Kreiselversuch“.BFoeppl@Föppl, August, „Über absolute und relative Bewegung“ / „Über einen Kreiselversuch zur Messung der Umdrehungsgeschwindigkeit der Erde“, Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München, 1904, 383–395 / 1905, 5–28

390Tegnér, Frithiof’s Saga \(\mathcal{K}\) 🕮BTegnér, Esaias, 1825@Frithiof’s Saga, Stockholm, 1825

391Simon, Analytische Geometrie der Ebene (Göschen) \(\mathcal{K}\)BSimon, Max, 1906@Analytische Geometrie der Ebene, Leipzig, 1906

392Bräker, Das Leben und die Abentheuer des armen Mannesim Tockenburg \(\mathcal{K}\)später KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf geschenktBBräker, Ulrich, 1910@Das Leben und die Abentheuer des armen Mannes im Tockenburg, Berlin, 1910

393Doehlemann, Projektive Geometrie (Göschen) \(\mathcal{K}\)BDoehlemann, Karl, 1912@Projektive Geometrie in synthetischer Behandlung, Berlin, 1912

394Johannes Müller, Der Beruf unddie Stellung der Frau FBMüller, Johannes, 1911@Der Beruf und die Stellung der Frau, München, 1911

395Rudyard Kipling, The Jungle Book Fmit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard KaufmannBKipling, Rudyard!Das Dschungelbuch, Freiburg, 1898

396Reye, Die Geometrie der Lage LPmit SeebohmPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege usw.BReye, Theodor, Die Geometrie der Lage, Stuttgart, 1910445

397Boccaccio, Fünf(5)sehr anmutige Geschichten (Inselbücherei) \(\mathcal{K}\)BBoccaccio, Giovanni, 1912@Fünf sehr anmutige Geschichten, Leipzig, 1912

398Carl Neumann, Über Die Prinzipien der Galilei-Newtonschen Theorie (Antrittsvorlesung Leipzig) L·BNeumann, Carl, Ueber die Principien der Galilei-Newton’schen Theorie, Leipzig, 1870

399Boltzmann-Festschrift (u. a. Neumann, Frege (Was ist Funktion?)) L·26Meyer, Festschrift Ludwig Boltzmann. 🕮BMeyer, Stefan (Hrsg.), Festschrift Ludwig Boltzmann, Leipzig, 1904

400Natorp, SozialpädagogikL·BNatorp, Paul, 1909@Sozialpädagogik, Stuttgart, 1909

401Luserke, Blut und Liebe (Komödien) \(\mathcal{V}\)BLuserke, Martin, 1912@Blut und Liebe, Fünf Komödien, München, 1912

402Luserke, Programm Der Freien Schulgemeinde Wickersdorf \(\mathcal{G}\)BLuserke, Martin, 1912@Programm der Freien Schulgemeinde Wickersdorf, Wickersdorf, 1912

403Jobst Sackmann, Plattdütsche Predigten \(\mathcal{K}\)OAdventszeitBSackmann, Jacobus, Plattdütsche Predigten, Leipzig, 1912

404Daudet, Tartarin von Taraskon \(\mathcal{K}\)BDaudet, Alphonse!1911@Tartarin von Tarascon, Leipzig, 1911

405Matthes, Alte deutsche Volksballaden \(\mathcal{K}\)BMatthes, Erich!Alte deutsche Volksballaden. Gesammelt von einem Wandervogel, Leipzig, 1912

406Herrmann, Das Gottes Kind \(\mathcal{V}\)(A. V.)BHerrmann, Emil Alfred, Das Gottes Kind, Jena, 1912

407Luserke, Die Zeichensprache; Karl der Große \(\mathcal{K}\)OWeihnachtsferien 1912BLuserke, Martin, 1912@„Die Zeichensprache“ / „Karl der Große und der Pfaffe Ameis“, Fünf Komödien, München, 1912

408Hermann Bahr, Inventur LPBBahr, Hermann, 1912@Inventur, Berlin, 1912

409Hess, Anweisungen im Skilauf \(\mathcal{K}\) 🕮BHess, Robert, Anweisungen im Ski-Lauf, Karlsruhe, 1910

410Rosegger, Heimgärtners Tagebuch LPBRosegger, Peter, Heimgärtners Tagebuch, Leipzig, 1912

411Menandros (Körte, Oppeln-Bronikowski), Das Schiedsgericht LPBMenandros, Das Schiedsgericht, Bühne und Welt 13, 1910/11, 466–477, 501–520

412Shakespeare, Hamlet (Tempel) \(\mathcal{K}\)BShakespeare, William, Hamlet

413Larsson, Ett Hem \(\mathcal{G}\)BLarsson, Carl, 1910@Ett hem, Stockholm, 1910

414(auch früher) Larsson, Das Haus in der Sonne \(\mathcal{K}\)BLarsson, Carl, 1912@Das Haus in der Sonne, Düsseldorf, 1912

415Die Geschichte vom Skalden Egil \(\mathcal{G}\)27Nieder, Die Geschichte vom Skalden Egil. (Thule)

416Philipp Frank (Wien), Das Relativitätsprinzipund die Darstellung der physikalischen Erscheinungen im vierdimensionalen Raum LPBFrank, Philipp, 1910@„Das Relativitätsprinzip und die Darstellung der physikalischen Erscheinungen im vierdimensionalen Raum“, Zeitschrift für physikalische Chemie 74, 1910, 466–495

417Khayyam‚ Bilder vonDulaczum Rubajat desOmar Khayyam (FitzgeraldLP(bei BrandisPBrandis)28Vermutl. Khayyam, Rubaiyat. 🕮BKhayyam, Omar, Rubaiyat, London, 1909

418Emil Gött, Edelwild LPBGött, Emil, 1911@Edelwild, München, 1911

419Ibsen, Die Helden auf Helgeland (Nordische Heerfahrt) \(\mathcal{G}\)BIbsen, Henrik, 1910@Die Helden auf Helgeland, Berlin, 1910

420Ranisch‚O1913Eddalieder (Grammatik und Proben) (Göschen) \(\mathcal{K}\)BRanisch, Wilhelm, Eddalieder, Leipzig, 1912

421Golther, Die Isländische und norwegische Literatur des Mittelalters (Göschen) \(\mathcal{K}\)BGolther, Wolfgang, Die isländische und norwegische Literatur des Mittelalters, Leipzig, 1905

422Auerbach, Physik in graphischen Darstellungen \(\mathcal{K}\)BAuerbach, Felix, 1912@Physik in graphischen Darstellungen, Leipzig, 1912

423Warburg, Lehrbuch der Experimentalphysik \(\mathcal{K}\)BWarburg, Emil, Lehrbuch der Experimentalphysik, Tübingen, 1912

424Bräker, Etwas Über William Shakespeares Dramen LPBBräker, Ulrich, 1911@Etwas über William Shakespeares Schauspiele, Berlin, 1911

425Rainer Maria Rilke, Neue Gedichte \(\mathcal{V}\)(Kanter) 🕮BRilke, Rainer Maria, 1907@Neue Gedichte, Leipzig, 1907446

426Rainer Maria Rilke, Requiem \(\mathcal{V}\)(Kanter)BRilke, Rainer Maria, 1909@Requiem, Leipzig, 1909

427Stumpf, Konsonanz und DifferenzL·29Viell. Stumpf, „Differenztöne und Konsonanz“.BStumpf, Carl, 1905@„Differenztöne und Konsonanz“, Zeitschrift für Psychologie der Sinnesorgane 39, 1905, 269–283

428Carl Stumpf und Max Meyer, Beiträge zur Akustik und Musikwissenschaft 1898 L·(Neueres über Tonverschmelzung, Reinheit der Intervalle usw.)30Stumpf und Meyer, „Maaßbestimmungen über die Reinheit“.BStumpf, Carl, und Max Meyer, „Maaßbestimmungen über die Reinheit consonanter Intervalle“, Beiträge zur Akustik und Musikwissenschaft 2, 1898, 84–167

429Stumpf, Abraham, Karl L. Schäfer u. a., Beiträge zur Akustik und Musikwissenschaft (1901) L·(subjektive Töne und Doppelthören, Siam, mehr als 12 stufige gleichschwebende Temperaturen, Tontabellen)31Vermutl. Abraham und Schaefer, „Ueber die maximale Geschwindigkeit“.BAbraham, Otto, und Karl L. Schaefer, „Ueber die maximale Geschwindigkeit von Tonfolgen“, Beiträge zur Akustik und Musikwissenschaft 3, 1901, 13–21

430Stumpf, Geschichte des Konsonanzbegriffs I (Münch. Akad. I. Klasse, 21. Band) L·BStumpf, Carl, 1901@„Geschiche des Consonanzbegriffes“, Abhandlungen der philosophisch-philologischen Classe der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften XXI, München, 1901, 1[-78

431Kohl, Eine Reise in Schweden und Norwegen F 🕮BKohl, Ernst Heinrich, Eine Reise in Schweden und Norwegen, Berlin, 1878

432Passarge, Schweden (Fahrten in Schweden, besonders in Nordschweden und Lappland) FBPassarge, Ludwig, Schweden, Berlin, 1897

433Frege, Grundgesetze der Arithmetik IL·BFrege, Gottlob, 1893@Grundgesetze der Arithmetik, Jena, 1893

434Rohr, Die optischen Instrumente (\(\mathcal{V}\)und \(\mathcal{G}\)) \(\mathcal{K}\)BRohr, Moritz von, Die optischen Instrumente, Leipzig, 1906

435Jens Peter Jakobsen, Hier müßten Rosen stehen. Und: Frau Föns \(\mathcal{V}\)(Mi)32Vermutl. Jacobsen, Sechs Novellen.BJacobsen, Jens Peter, 1911@Sechs Novellen, Leipzig, 1911

436Björnson, Der Vater \(\mathcal{V}\)(Herr BachPBach, Herr, bei SeebohmsPSeebohm, Richard, 1866-1934, dt. Major, studierte bei Gottlob Frege)BBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne, 1908@„Der Vater“, Bauern-Novellen, Leipzig, 1908

437Otto Ludwig‚O12. II. 13Der Erbförster \(\mathcal{V}\)(Jena, Theater)BLudwig, Otto, Der Erbförster, Leipzig, 1910

438Svenska Turistföreningen‚ Svenska Turistföreningens Årsskrift 1912 \(\mathcal{K}\)BSvenska Turistföreningen (Hrsg.), 1912@Svenska Turistföreningens Årsskrift, Stockholm, 1912

439Bädeker, Schweden LP

440Frege, Funktion und Begriff \(\mathcal{K}\) 🕮OSemesterschlussBFrege, Gottlob, 1891@Function und Begriff, Jena, 1891

441Gertrud Prellwitz, Die Legende vom Drachenkämpfer LPBPrellwitz, Gertrud, 1912@Die Legende vom Drachenkämpfer, Woltersdorf, 1912

442Paul Volkmann, Einführung in das Studium dertheoretischen Physik (besonders Analytische Mechanik) L·BVolkmann, Paul, 1913@Einführung in das Studium der theoretischen Physik, Leipzig, 1913

443Berlitz, Libro italiano \(\mathcal{V}\)BBerlitz, Maximilian Delphinius, Libro italiano, Berlin, 1912

444Gustav Mie, Lehrbuch der Elektrizität und des Magnetismus LP(Professor WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena)BMie, Gustav, 1910@Lehrbuch der Elektrizität und des Magnetismus, Stuttgart, 1910

445Max Planck, Acht Vorlesungen über theoretische Physik (als Systemübersicht; in Amerika gehalten) L·BPlanck, Max, 1910@Acht Vorlesungen über theoretische Physik, Leipzig, 1910

446Schröder, Mexiko (mit Kamera und Feder durch die Welt) FBSchroeder, Oswald, Mexiko, Leipzig, 1905447

447Max Müller, Deutsche LiebeOAbreise (Wiesneck, Köln, Mainberg) Ostern 1913 LP 🕮jDie verbleibenden 12 Seiten dieses Bandes enthalten ein hier nicht abgedrucktes Register dieses Bandes, das die Einträge alphabetisch nach Autoren erfasst.BMüller, Max (Hrsg.), Deutsche Liebe, Leipzig, 1910

448Vesper, Parzival \(\mathcal{V}\)BVesper, Will!1911@Parzival, Ebenhausen, 1911

449Cellini, Sein Leben, von ihm selbst erzählt \(\mathcal{K}\)(später KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf geschenkt)33Vermutl. Cellini, Das Leben.BCellini, Benvenuto, Das Leben des Benvenuto Cellini, Stuttgart, 1909

450Rohrbach‚OKölnDer deutsche Gedanke in der Welt \(\mathcal{V}\)BRohrbach, Paul, 1912@Der deutsche Gedanke in der Welt, Königstein, 1912

451Trompetter, Claudius’ Leben LP34Viell. Teile von Trompetter, Auswahl.BTrompetter, K. (Hrsg.), Auswahl aus den Werken des Wandsbecker Boten Matthias Claudius, Gütersloh, 1882

452Pierné, Der Kinderkreuzzug \(\mathcal{V}\)(Gürzenich)BPierné, Gabriel, Der Kinderkreuzzug, Leipzig, 1904

453Kurt Aram‚OMainbergMit 100 Marknach Amerika LPBAram, Kurt, Mit 100 Mark nach Amerika, Berlin, 1912

454Michaelis, Wozu sind unsere Kolonien da? LP35Vermutl. Michaelis, Wozu hat Deutschland eigentlich Kolonien?.BMichaelis, Carl Eduard, Wozu hat Deutschland eigentlich Kolonien?, Berlin, 1911

455(Breuer), Der Zupfgeigenhansl Auflage 1913 LPAnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapBBreuer, Hans!Der Zupfgeigenhansl, Leipzig, 1913

456Anton Fendrich, Der Wanderer \(\mathcal{G}\)(Köhler)OGöttingen, nach Jena 21. IV.BFendrich, Anton, 1913@Der Wanderer, Stuttgart, 1913

457Johannes Müller, Wegweiser \(\mathcal{G}\)BMüller, Johannes, 1913@Wegweiser, München, 1913

458—, Die Saga vom Freysgoden Hrafnkel \(\mathcal{K}\)

459Junker, Repetitorium und Aufgabensammlung der Integralrechnung (Göschen) \(\mathcal{K}\)BJunker, Friedrich, 1908@Repetitorium und Aufgabensammlung zur Integralrechnung, Leipzig, 1908

460(Köhler), Lieder der Wandervögel \(\mathcal{K}\)BKöhler, Walter, Lieder der Wandervögel, Braunschweig, 1913

461(Svenska Turistföreningen), Svenska Turistföreningens Årsskrift 1913 \(\mathcal{K}\)BSvenska Turistföreningen (Hrsg.), 1913@Svenska Turistföreningens Årsskrift, Stockholm, 1913

462Friedrich von Rohden, Zur Blutzirkulation in der Lunge‚ Dissertation \(\mathcal{G}\)(früher)BRohden, Friedrich von, Zur Blutzirkulation in der Lunge, Leipzig, 1913

463Riecke, Lehrbuch der PhysikL·BRiecke, Eduard, Lehrbuch der Physik zu eigenem Studium und zum Gebrauche bei Vorlesungen, Leipzig, 1912

464Bauch, Immanuel Kant (Göschen) \(\mathcal{K}\)BBauch, Bruno, 1911@Immanuel Kant, Leipzig, 1911

465Voigt, Magneto- und Elektro-OptikL·BVoigt, Woldemar, Magneto- und Elektrooptik, Leipzig, 1908

466Himstedt, Elektronen und die Konstitution der Materie \(\mathcal{K}\) 🕮BHimstedt, Franz, Elektronen und die Konstitution der Materie, Freiburg, 1909

467Goethe, Fischerin \(\mathcal{V}\)OWerkbundfest an der Rudelsburg 7/8 VI.36Goethes 1782 uraufgeführtes Singspiel Die Fischerin.

468Pierre Maurice, Lanval \(\mathcal{K}\)(Weimar Oper, Tonkünstlerfest)

469Svenonius, Lappland \(\mathcal{K}\)(Turistföreningen)BSvenonius, Fredrik Vilhelm, Lappland, Stockholm, 1912

470Sjögren, Abisko och Torneträsk (Turistföreningen) \(\mathcal{K}\)BSjögren, Otto, Abisko och Torneträsk, Stockholm, 1909

471Omar Chaijam, Rubaijat (Fränzel) \(\mathcal{K}\)BOmar Chaijam, Rubaijat, Jena, 1913

472Below, Mexiko (Skizze und Typen) \(\mathcal{G}\)BBelow, Ernst, Mexiko, Berlin, 1899

473Lemcke, Mexiko (Land und Leute) \(\mathcal{G}\)BLemcke, Heinrich, Mexico, Berlin, 1900

474Christiansen, Elemente der Theoretischen Physik \(\mathcal{K}\)BChristiansen, Christian, und Johannes J. C. Müller, Elemente der theoretischen Physik, Leipzig, 1910448

475Kant, Kritik der reinen Vernunft \(\mathcal{K}\)BKant, Immanuel!1781-1787@Kritik der reinen Vernunft, Riga, 1781/1787

476Hesse-Wartegg, Mexiko (Land und Leute, Reisen auf neuen Wegen) FBHesse-Wartegg, Ernst von, Mexico, Wien, 1890

477Simrock‚Puppenspiel von Dr. Faustus (Fantasie) \(\mathcal{V}\)37Vermutl. Simrock, Faust.BSimrock, Karl, 1873@Faust. Das Volksbuch und das Puppenspiel, Frankfurt, 1873
478Hans Sachs, Der Teufel und das alte Weib \(\mathcal{V}\)BSachs, Hans, 1909@Der Teufel und das alte Weib, Berlin, 1909
479Goethe, Paläophron und Neoterpe \(\mathcal{V}\)BGoethe, Johann Wolfgang von, 1910@Paläophron und Neoterpe, Leipzig, 1910
Auf der Sonnenwende gespielt

480(Modick) (Sera), Jenaischer Sonnwendalmanach1913 \(\mathcal{K}\)38Viell. Modick, „Die Absicht“.BModick, Otto, „Die Absicht“, Jenaischer Sonnwend-Almanach, Jena, 1913, 3–7

481Hamburg-Amerika-Linie, Entwicklung der Seeschiffahrt in den letzten 60 Jahren FBHamburg-Amerika-Linie, Entwicklung der Seeschiffahrt in den letzten 60 Jahren, Magdeburg, 1907

482Schäfer, Hochtouren in den Alpen, Spanien, Nordafrika, Kalifornien und Mexiko FBSchäfer, Raimund, Hochtouren in den Alpen, Spanien, Nordafrika, Kalifornien und Mexiko, Leipzig, 1903

483Baußnern, Zwölf(12)neue Lieder \(\mathcal{K}\)BBaußnern, Waldemar von, 1911@Zwölf neue Lieder, Weimar, 1911

484Henseling, Sternbüchlein 1913 \(\mathcal{K}\)BHenseling, Robert, 1913@Sternbüchlein, Stuttgart, 1913

485Gerhart Hauptmann, Festspiel (1913) \(\mathcal{V}\)‚ \(\mathcal{K}\)OA. V. Wanderung (Kahla, Hummelshain)BHauptmann, Gerhart, 1913@Festspiel, Berlin, 1913

486(Nordiska Museet), Sångdansar \(\mathcal{K}\)BNordiska Museet (Hrsg.), 1913@Sångdansar, Stockholm, 1913

487Sjöberg, Ring- och andra Sånglekar \(\mathcal{K}\)BSjöberg, Sigrid, und Anna Lundgren, Ring- och andra sånglekar, Stockholm 1905

488Lotze, Metaphysik \(\mathcal{G}\)(FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises)BLotze, Hermann, Metaphysik, Leipzig, 1912

489—, Svenska sången 🕮

490Georg Engel, Auf hoher See („Leuchtende Stunden“) \(\mathcal{K}\)BEngel, Georg, Auf hoher See, Berlin, 1913

491—, Deutsches Studentenbuch 1913 \(\mathcal{K}\)

492(Hapag), Imperator \(\mathcal{K}\)BHAPAG (Hrsg.), Imperator auf See, Hamburg, 1913

493Spitteler‚O30. VII.Glockenlieder \(\mathcal{K}\)Letzter Seraabend (dann der Vetterin39Bezug unklar, vermutlich eine Verwandte von Carnap. geschenkt)BSpitteler, Carl!1906@Glockenlieder, Jena, 1906

494Rabe, Eine Erholungsfahrt nach Texas und Mexiko FBRabe, Johannes E., Eine Erholungsfahrt nach Texas und Mexico, Hamburg, 1893

495Erdmann, Unter der Flagge der Hamburg-Amerika-Linie FBErdmann, Gustav Adolf, Unter der Flagge der Hamburg-Amerika-Linie, Braunschweig, 1902

O14. – 19. Aug. 496Jakobsen, Mogens LPBJacobsen, Jens Peter!1910@Mogens, Leipzig, 1910
497Nettelbeck, Ein Mann. Lebensbeschreibung (Selbstbiografie) LPBNettelbeck, Joachim, Ein Mann. Lebensbeschreibung, Ebenhausen, 1910
498Tolstoj, Zwei(2)Husaren \(\mathcal{V}\)BTolstoi, Leo, 1912@Zwei Husaren, Leipzig, 1912
Ahrenshoop
(14. – 19. Aug.)
(mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe und KörtesPKörtes =? Familie von Oswald Körte, 1852–1924, dt. Musikwiss.)

499Poincaré, Die Maxwellsche Theorie und die Hertzschen Schwingungen LPOTreptow (bei Malotki)BPoincaré, Henri, 1909@Die Maxwellsche Theorie und die Hertzschen Schwingungen, Leipzig, 1909

500SvenskaTuristföreningen, Jämtland och Härjedalen \(\mathcal{K}\)BSvenska Turistföreningen (Hrsg.), 1911@Jämtland och Härjedalen, Stockholm, 1911

501Höfler, Didaktisches Handbuch der Mathematik LP40Vermutl. Höfler, Didaktik.BHöfler, Alois, Didaktik des mathematischen Unterrichts, Leipzig, 1910

502SvenskaTuristföreningen, Älfdalen \(\mathcal{K}\)BSvenska Turistföreningen (Hrsg.), 1904@Älfdalen, Stockholm, 1904

503Bädeker, Schweden \(\mathcal{K}\)

504Walter, SchwedischeKonversations-Grammatik \(\mathcal{K}\)BWalter, Edward Theodor, Schwedische Konversations-Grammatik, Heidelberg, 1909449

505Björnson‚OChristianiaGeographie und Liebe \(\mathcal{K}\)BBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne, 1901@Geographie und Liebe, München, 1901

506Björnson, Geografi og Kärlighed \(\mathcal{K}\) \(\mathcal{V}\)BBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne, 1893@Geografi og kærlighed, Kjøbenhavn, 1893

507Lagerlöf‚OWermland Gösta Berlings Saga II \(\mathcal{K}\)BLagerlöf, Selma, 1891@Gösta Berlings Saga, Stockholm, 1891

508Svenska Turistföreningen, Vermland \(\mathcal{K}\)BSvenska Turistföreningen (Hrsg.), 1911@Värmland och Dal, Stockholm, 1911

509kDieser und die folgenden sechs Einträge sind mit geschwungener Klammer zusammengefasst: Jena (von BaedekerPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena geliehen).OJenaRichardson, Die Abgabe negativer Elektrizität von heißen Körpern (04) LPBRichardson, O. W., 1904@„Die Abgabe negativer Elektrizität von heißen Körpern“, Jahrbuch der Radioaktivität und Elektronik 1, 1904, 300–315

510Richardson und Brown, The Kinetic energy of the negative electrons emitted by hot bodies (08) LP 🕮BRichardson, O. W., und F. C. Brown, „The Kinetic Energy of the Negative Electrons Emitted by Hot Bodies“, Philosophical Magazine 6 (16), 1908, 353–376

511Richardson und Crooke, The heat developed during the absorption of electrons by platinum (10) LPBRichardson, O. W., und H. L. Crooke, 1910@„The Heat Developed During the Absorption of Electrons by Platinum“, Philosophical Magazine 6 (20), 1910, 173–206

512Richardson und Crooke‚ …by different metals (11) LP41Vermutl. Richardson und Crooke, „The Heat Liberated“.BRichardson, O. W., und H. L. Crooke, 1911@„The Heat Liberated During the Absorption of Electrons by Different Metals“, Philosophical Magazine 6 (21), 1911, 404–410

513Karl Bädeker, Zur Elektronentheorie der Thermoelektrizität (11) LPBBaedeker, Karl, 1911@„Zur Elektronentheorie der Thermoelektrizität“, Annalen der Physik 4(35), 1911, 75–89

514Karl Bädeker, Zur Elektronentheorie der Thermoelektrizität (10) LPBBaedeker, Karl, 1910@„Zur Elektronentheorie der Thermoelektrizität“, Physikalische Zeitschrift 11, 1910, 809–811

515Richardson, The electron theory of metallic conduction (12) LP42Vermutl. Richardson, „Electron Theory“.BRichardson, O. W., 1912@„Electron Theory of Metallic Conduction“, Trans. Amer. Electrochem. Soc. 21, 1912, 69 ff.

516Bädeker, Die elektrischen Erscheinungen in metallischen Leitern \(\mathcal{K}\)(auch früher)BBaedeker, Karl, 1911@Die elektrischen Erscheinungen in metallischen Leitern, Braunschweig, 1911

OFreideutscher Jugendtag
(10. – 12. X.‚ 13)
IFreideutscher@1. Freideutscher Jugendtag, Hoher Meißner, 11.-12.X.1913 517Goethe, Iphigenie \(\mathcal{K}\)(auch früher)BGoethe, Johann Wolfgang von, 1913@Iphigenie auf Tauris, Bielefeld, 1913
518Goethe, Satyros LP(auch früher) BGoethe, Johann Wolfgang von, 1894@Satyros oder der vergötterte Waldteufel, Weimar, 1894
für den freideutschen
Jugendtag (10. – 12.X‚ 13)

519von Baußnern, 3stimmige Lieder \(\mathcal{K}\)43Vermutl. Baußnern, Alte Volkslieder.BBaußnern, Waldemar von, 1913@Alte Volkslieder, Marburg, 1913

520Nordiska Museet, Ringlekar \(\mathcal{K}\)(noch in Stockholm)BNordiska Museet (Hrsg.), 1901@Ringlekar på Skansen, Stockholm, 1901

521Ludwig Wilser, Die Germanen LP(von Frau Clausen)BWilser, Ludwig, 1913@Die Germanen, Leipzig, 1913/14

522–, OTiefurtAucasin und Nicolete \(\mathcal{V}\)(mit Eva, Dodo, Dr. Frankenberger und Dr. Freyer in Tiefurt)44Vermutl. Hansmann, Die Geschichte von Aucasin und Nicolete.BHansmann, Paul, Die Geschichte von Aucasin und Nicolete, Leipzig, 1912

523Lotte Frucht, Unsere Kleidung \(\mathcal{K}\)BFrucht, Lotte, Unsere Kleidung, Leipzig, 1913

524–, „Freideutsche Jugend“, Festschrift \(\mathcal{K}\)

525Pocci‚OLeipzigDas Eulenschloß \(\mathcal{V}\)BPocci, Franz, Graf von, Das Eulenschloß, München, ca. 1910
526Mozart, Bastien und Bastienne \(\mathcal{V}\)BMozart, Wolfgang Amadeus, 1910@Bastien und Bastienne, Leipzig, ca. 1910
in Leipzig, mit BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV
Marionetten

527Grimsehl, Lehrbuch der Physik \(\mathcal{K}\)BGrimsehl, Ernst, 1909@Lehrbuch der Physik, Leipzig, 1909

528Fredenhagen, Über die Elektronenemission des Platins (1913) LPBFredenhagen, Karl, „Über die Elektronenemission des Platins und über die Ursache der Wirksamkeit der Oxydelektroden“, Berichte der Mathematisch-Physischen Klasse der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig 65, 1913, 42–74

529Kallenberg, Offenbarungen des Siderischen Pendels \(\mathcal{K}\)BKallenberg, Friedrich, Offenbarungen des siderischen Pendels, Diessen, 1913

530Ostwald, Die Organisierung der Organisatoren. Das Gehirn der Welt \(\mathcal{K}\) 🕮BOstwald, Wilhelm, 1912@Die Organisierung der Organisatoren durch die Brücke / Das Gehirn der Welt, München, 1912450

531Bührer und Saager, Der Organismus der geistigen Arbeit. Die Organisierung des Druckwerkes. Das Brückenarchiv I. Satzungen derBrücke \(\mathcal{K}\)BBührer, Karl Wilhelm, und Adolf Saager, 1912@Der Organismus der geistigen Arbeit / Die Organisierung des Druckwerks, München, 1912

532Ettlinger, Zwei Briefe über die Brücke \(\mathcal{K}\)BEttlinger, Karl, 1911@Zwei Briefe über die Brücke, München, 1911

533Bührer und Saager, Die Weltregistratur (-Brücke) \(\mathcal{K}\)BBührer, Karl Wilhelm und Adolf Saager, 1912@Die Welt-Registratur, München, 1912

534Noreen, Abriss der Altisländischen Grammatik LPBNoreen, Adolf, Abriss der altisländischen Grammatik, Halle, 1913

535Flitner, August Ludwig Hülsen und der Bund der freien Männer \(\mathcal{K}\)BFlitner, Wilhelm!1913@August Ludwig Hülsen und der Bund der freien Männer, Diss., Jena, 1913

536Keller‚OW.-S. 13/14Züricher Novellen \(\mathcal{V}\)BKeller, Gottfried, 1913@Züricher Novellen, Stuttgart, 1913
537Schleiermacher, Monologen \(\mathcal{V}\)BSchleiermacher, Friedrich, 1902@Monologen, Leipzig, 1902
Freischar

538Hegel, Grundlinien der Rechtsphilosophie \(\mathcal{K}\)BHegel, Georg Wilhelm Friedrich, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Leipzig, 1911

539Behrend, Der Freistudentische Ideenkreis \(\mathcal{K}\)BBehrend, Felix, Der freistudentische Ideenkreis, München, 1911

540Friedrich Wilhelm Fulda, Deutsch oder national! LPBFulda, Friedrich Wilhelm (Hrsg.), Deutsch oder National+!, Leipzig, 1914

541—, Lekstugan \(\mathcal{K}\)

542Gertrud Meyer, Tanzspiele und Singtänze \(\mathcal{K}\)(auch früher schon 1910)BMeyer, Gertrud, 1914@Tanzspiele und Singtänze, Leipzig, 1914

543Planck, Rektoratsrede: Die neuen Bahnen der physikalischen Erkenntnis F45Vermutl. Planck, Neue Bahnen.BPlanck, Max, 1914@Neue Bahnen der physikalischen Erkenntnis, Leipzig, 1914

544Gierke, Das Wesen der menschlichen VerbändeL·BGierke, Otto von, Das Wesen der menschlichen Verbände, Leipzig, 1902

545Böhme‚OWeihnachten 1913, KölnDeutsches Kinderlied und Kinderspiel LPBBöhme, Franz Magnus, 1897@Deutsches Kinderlied und Kinderspiel, Leipzig, 1897

546Saint-Pierre, Paul und Virginie LPBSaint-Pierre, Bernardin de, Paul und Virginie, Weimar, 1912

547Johannes Müller, Vom Leben und Sterben LP 🕮BMüller, Johannes, 1913@Vom Leben und Sterben, München, 1913

548Gehrcke, Die Strahlen der positiven Elektrizität LPBGehrcke, Ernst, 1909@Die Strahlen der positiven Elektrizität, Leipzig, 1909

549OHoheneicheTuri‚Das Buch des Lappen Johan Turi \(\mathcal{G}\)BTuri, Johan!Das Buch des Lappen Johan Turi, Frankfurt/Main, 1912

550Wibbelt, Ute Pastraoten-Gaoren \(\mathcal{V}\)46Vermutl. Wibbelt, Pastraoten-Gaoren.BWibbelt, Augustin, Pastraoten-Gaoren, Essen, 1912

551Björnson, Zwischen den Schlachten \(\mathcal{K}\)BBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne, 1910@Zwischen den Schlachten, Leipzig, ca. 1910

552Arrhenius‚O1914 Världarnas utveckling \(\mathcal{G}\)BArrhenius, Svante, Världarnas utveckling, Stockholm, 1909

553Lagerlöf, Herr Arnes Penningar \(\mathcal{K}\)BLagerlöf, Selma, 1910@Herr Arnes Penningar, Stockholm, 1910

554O26/27. I.Gobineau, Asiatische Novellen \(\mathcal{V}\)(Schmidt)BGobineau, Arthur de, 1900@Asiatische Novellen, Leipzig, ca. 1900
555Strindberg, Fadern \(\mathcal{K}\)BAugust Strindberg, 1912@Fadern, Stockholm, 1912
Skifahrt 26/27. I

556vonDechend und Hammer, Über Kanalstrahlen im magnetischen und elektrischen FeldeL·(Vortrag im Coll.)BDechend, Hermann von, und Wilhelm Hammer, Über Kanalstrahlen, Heidelberg, 1910

557Deutsche Burgen und feste Schlösser \(\mathcal{G}\)

558Scherrer, Mein Lautenbuch \(\mathcal{V}\)(Freischarabend, Lipisch)BScherrer, Heinrich, Mein Lautenbuch, Leipzig, 1913

559Keller, 2 Legenden von der Jungfrau \(\mathcal{V}\)OHeimsPHeims, Paul, 1890-1915, stud. in München und Leipzig Germanistik, Mitglied des Serakreises, auf dem Rothenstein, 15. II.47Vermutl. Auszüge aus Keller, Sieben Legenden.BKeller, Gottfried, 1872@Sieben Legenden, Stuttgart, 1872

560Kahle, Altisländisches Elementar-buchL·(Niálssaga, mit Bonus-Übersetzung)BKahle, Bernhard, Altisländisches Elementarbuch, Heidelberg, 1896451

561—, Plattdeutsche Volks-Märchen \(\mathcal{V}\)(BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV auch )

562Vigfússon, Prolegomena to the Sturlunga-Saga (und Stücke der SagalPfeil, der auf den folgenden Eintrag verweist.) L·48Vermutl. Auszüge aus Vigfússon, Sturlunga Saga.BVigfússon, Gudbrandur (Hrsg.), Sturlunga Saga, Oxford, 1878

563(Thule), Grönländer- und Färingergeschichten49Niedner, Grönländer und Färinger Geschichten. LPBNiedner, Felix (Hrsg.), Grönländer und Färinger Geschichten, Jena, 1912

564Vigfússon und Unger‚Stück aus dem Flateyjar-bókmPfeil weist von diesem Eintrag zum vorigen.L·BVigfússon, Gudbrandur, und Carl Richard Unger (Komm.), Flateyjarbók, Christiania, 1860–68

565Gauss, Die vier(4)Gauss’schen Beweise des Faktorenzerlegungssatzes \(\mathcal{K}\)OW. S. 13/14 SemesterschlussBNetto, E. (Hrsg.), Die vier Gauss’schen Beweise für die Zerlegung ganzer algebraischer Funktionen in reelle Factoren ersten und zweiten Grades, Leipzig, 1913

566Bonus, Isländerbuch III FBBonus, Arthur, 1907c@Isländerbuch III, München, 1907

567Rutz, Musik, Wort und Körper als Gemütsausdruck LP 🕮BRutz, Ottmar, 1911@Musik, Wort und Körper als Gemütsausdruck, Leipzig, 1911

568Bonus‚Oauch in Freiburg schon (Freischar)Isländerbuch I F(Gislasaga)BBonus, Arthur, 1907a@Isländerbuch I, München, 1907

569Gísla saga Súrssonar \(\mathcal{K}\)

570Rutz‚OMärz 1914 in JenaSprache, Gesang und Körperhaltung (Handbuch zur Typenlehre) LPBRutz, Ottmar, 1911@Sprache, Gesang und Körperhaltung, München, 1911

571Niedner, Islands Kultur zur Wikingerzeit (Thule) \(\mathcal{K}\)BNiedner, Felix, Islands Kultur zur Wikingerzeit, Jena, 1913

572Bonus, Isländerbuch II \(\mathcal{K}\)(früher schon)BBonus, Arthur, 1907b@Isländerbuch II, München, 1907

573Carlyle, Sartor Resartus \(\mathcal{K}\)BCarlyle, Thomas, 1910@Sartor resartus, Halle, 1910

574Agnes Günther, Die Heilige und ihr Narr I \(\mathcal{V}\)BGünther, Agnes!1913@Die Heilige und ihr Narr, 2 Bde., Stuttgart, 1913

575Lenard, Über die Absorption der Nordlichtstrahlen (2 Aufsätze) \(\mathcal{K}\)BLenard, Philipp, 1911@Über die Absorption der Nordlichtstrahlen, Heidelberg, 1911

576(Die Tat) Sonderheft: Pädagogik \(\mathcal{K}\)

577(Bureau des Longitudes), Annuaire 1914 \(\mathcal{K}\)BBureau des Longitudes (Hrsg.), Annuaire, Paris, 1914

578von Kemnitz, Moderne Mediumforschung („Kritische Betrachtungen zu Schrencks Materialisationsphänomene“) \(\mathcal{K}\)BKemnitz, Mathilde von, Moderne Mediumforschung, München, 1914

579Löwe, Deutsches Wörterbuch \(\mathcal{K}\)BLoewe, Richard, 1910@Deutsches Wörterbuch, Leipzig, 1910

580Ramshorn, Spanische Grammatik \(\mathcal{K}\)BRamshorn, Moritz, Spanische Grammatik, Leipzig, ca. 1900

581Löwe, Germanische Sprachwissenschaft \(\mathcal{K}\)BLoewe, Richard, 1911@Germanische Sprachwissenschaft, Leipzig, 1911

582—, Das Strafgesetzbuch \(\mathcal{K}\)

583Glitsch, Gottesurteile \(\mathcal{K}\)(früher)BGlitsch, Heinrich (Hrsg.), Gottesurteile, Leipzig, 1913

584Björnson, Monogamie und Polygamie FBBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne, 1889@Monogamie und Polygamie, Berlin, 1889

585—, Jahrbuch des deutschenLuftfahrer-Verbandes 10/13 F

586Kistner, Im Kampf um das Weltsystem (Kopernikus undGalilei) \(\mathcal{K}\)BKistner, Adolf, Im Kampf um das Weltsystem, Leipzig, 1913

587(Dürerbund), Der Gesundbrunnenkalender 1914 LP 🕮BDürerbund (Hrsg.), 1914@Der Gesundbrunnen, München, 1914

588Bischoff, Amalie Dietrich LPBBischoff, Charitas!1910@Amalie Dietrich. Ein Leben, Berlin, 1910

589Hans Rothe, Die Rückkehr(Eulenspiegels Sonnwendspiel) \(\mathcal{V}\)Oin Leipzig, bei BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV, 29. III.50Rothe, Eulenspiegels Heimkehr.BRothe, Hans, Eulenspiegels Heimkehr, Jena, 1914452

590Dumanoir, Il vecchio caporale Simon \(\mathcal{V}\)BDumanoir, Philippe, Il vecchio caporale Simon, Milano, 1853 591Guimerà, Terra bassa \(\mathcal{V}\)Italien (Pallanzo, Theater)BGuimerà, Àngel, Terra bassa, Berlin, 1909

592SvenskaOS.-S. 1914 in JenaTuristföreningen, Svenska Turistföreningens Årsskrift 1914 \(\mathcal{K}\)BSvenska Turistföreningen (Hrsg.), 1914@Svenska Turistföreningens Årsskrift, Stockholm, 1914

593Lagerlöf, Heim und Staat LPBLagerlöf, Selma, 1911@Heim und Staat, Stockholm, 1911

594Meissner, Wahrscheinlichkeits-Rechnung \(\mathcal{K}\)BMeissner, Otto, Wahrscheinlichkeitsrechnung, Leipzig, 1912

595(Georgi), Deutsch-Nordisches Jahrbuch 1914 \(\mathcal{K}\)BGeorgi, Walter (Hrsg.), Deutsch-nordisches Jahrbuch, Jena, 1914

596Byk, Einführung in die Kinetische Gastheorie \(\mathcal{K}\)BByk, Alfred, Einführung in die kinetische Theorie der Gase, Leipzig, 1910

597Schrenck-Notzing, Der Kampf um die Materialisationsphänomene (Verteidigungsschrift) \(\mathcal{K}\)BSchrenck-Notzing, Albert von, 1914@Der Kampf um die Materialisationsphänomene, München, 1914

598Lagerlöf, Novellen („Unsichtbare Bande“) \(\mathcal{K}\)51Vermutl. Lagerlöf, Unsichtbare Bande.BLagerlöf, Selma, 1910@Unsichtbare Bande, Graz, 1910

599Notker (Brügmann), Die Geschichten von Karl dem Großen \(\mathcal{G}\)BNotker, Die Geschichten von Karl dem Großen, Leipzig, 1914

600Eduard Heimann, Das Sexualproblem der Jugend \(\mathcal{K}\)BHeimann, Eduard, 1913@Das Sexualproblem der Jugend, Jena, 1913

601Curtius‚ (Die Tat), Maiheft 1914: Universitäts-Reform \(\mathcal{K}\)BCurtius, L., „Universitätsreform“, Die Tat 6, 1914, 113–131

602Hermann Starke, Experimentelle Elektrizitäts-Lehre \(\mathcal{K}\)Mit GrösserPGrösser, Walter, 1892-1987, dt. Elektrotechniker zusammen gelesen SS 1914BStarke, Hermann, Experimentelle Elektrizitätslehre, Leipzig, 1910

603Kierkegaard, Entweder – oder \(\mathcal{G}\)BKierkegaard, Søren!Entweder - Oder, Leipzig, 1885

604Bongard, Wie wandere ich nach deutschen Kolonien aus? \(\mathcal{K}\)BBongard, Oscar, Wie wandere ich nach deutschen Kolonien aus?, Berlin, 1907

605Hulda Garborg, Songdansen i Nordlandi \(\mathcal{K}\)BGarborg, Hulda, 1903@Songdansen i Nordlandi, Kristiania, 1903

606Hulda Garborg, Norske Dansevisur \(\mathcal{K}\)BGarborg, Hulda, 1913@Norske Dansevisur, Kristiania, 1913

607Gottfried Keller, Sieben Legenden \(\mathcal{V}\)OPfingstfahrt: UnstrutBKeller, Gottfried, 1872@Sieben Legenden, Stuttgart, 1872

608Hoefer, DerVolksmund LPBHoefer, Edmund, Der Volksmund, Minden, 1914

609Lukianos, Charon aus der Oberwelt LP(M. S.) 🕮BLukian aus Samosata, Charon oder die Weltbeschauer, Stuttgart, 1827

610Hofmannsthal, Der Tor und der Tod \(\mathcal{V}\)OLeuchtenburg­wanderung mit Fritz von BaußnernPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger und KühlePKühle, 13. VI. 14BHofmannsthal, Hugo von, 1908@Der Tor und der Tod, Leipzig, 1908

611Goethe, Die Laune des Verliebten \(\mathcal{K}\)BGoethe, Johann Wolfgang von, 1806@Die Laune des Verliebten, Tübingen, 1806

612Lukianos, Lukianos vor Gericht LP(MS)52Bezug unklar, vielleicht ein im Freundeskreis zirkuliertes Manuskript.

613Hjalmar Thuren, Dans og Kvaddigtning paa Færøerne \(\mathcal{K}\)BThuren, Hjalmar Lauritz, Dans og Kvaddigtning paa Færøerne, København, 1901

614(Sera), Sonnenwendbriefe 1914 (Almanach) \(\mathcal{K}\)

615Baedeker und Vehrigs, Thermokräfte durch Deformation und elastische Hysteresis \(\mathcal{G}\)53Baedeker und Vehrigs, „Die durch Deformation hervorgerufenen Thermokräfte“.BBaedeker, Karl, und W. Vehrigs, „Die durch Deformation hervorgerufenen Thermokräfte und ihre Benutzung zur Messung der elastischen Hysteresis“, Annalen der Physik 44, 1914, 783–800

616Gottfried Keller, DasSinngedicht \(\mathcal{G}\)BKeller, Gottfried, 1882@Das Sinngedicht, Berlin, 1882

617Jacobsen, Niels Lyhne \(\mathcal{G}\)(auch früher)BJacobsen, Jens Peter!1880@Niels Lyhne, København, 1880

618Hans Rothe, Eulenspiegels Rückehr54Rothe, Eulenspiegels Heimkehr. \(\mathcal{K}\)OSonnwende 1914BRothe, Hans, Eulenspiegels Heimkehr, Jena, 1914

619(Genzmer, Edda), Wölundlied \(\mathcal{V}\)BGenzmer, Felix (Übers.), Edda, Jena, ab 1912453

620Simrock‚ (DieEdda), Völlundarkviða55Könnte bedeuten, dass Carnap hier die Originalfassung des zuvor erwähnten Wölundliedes vorgelesen hat. \(\mathcal{V}\)BSimrock, Karl, 1851@„Völundarkviða“, Die Edda, Stuttgart, 1851

621Jacobsen, Kormak und Stengerde \(\mathcal{K}\)(Fahrt nach Naumburg;ONaumburg später bei CZPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski (Margret)PArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener \(\mathcal{V}\))BJacobsen, Jens Peter!1890@Kormak und Stengerde, Berlin, 1890

622Marcinowski, Gedanken über Sanatoriumsbehandlung LPBMarcinowski, Jaroslaw, Gedanken über Sanatoriums-Behandlung, Halle, 1910

623Boccaccio, DasDekameron, 3. Bd. LPBBoccaccio, Giovanni, 1912@Das Dekameron, Berlin, 1912
624Bjørnson, Der Brautmarsch \(\mathcal{K}\)BBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne, 1914@Der Brautmarsch, Berlin, 1914
Freischarfahrt nach Eisenach

625Hirschfeld, Nordische Tänze \(\mathcal{K}\)56Vermutl. Hirschfeld, Tanzt in einem Kreise, Leipzig, 1914.BHirschfeld, Alice, Tanzt in einem Kreise, Leipzig, 1914

626Herrmann, Island \(\mathcal{K}\)BHerrmann, Paul, Island, Leipzig, 1914

627(DerAnfang), Mai, Juni, Juli 1914 LP57Vermutlich die entsprechenden Nummern der Zeitschrift Der Anfang.IDer Anfang. Zeitschrift der Jugend

628(Grimm), Lieder der alten Edda \(\mathcal{K}\)BGrimm, Jacob, und Wilhelm Grimm, Lieder der alten Edda, Leipzig, 1913

629Wyneken, Die neue Jugend \(\mathcal{K}\)BWyneken, Gustav, 1914@Die neue Jugend, München, 1914

630Wyneken, Was ist „Jugendkultur“? \(\mathcal{K}\)BWyneken, Gustav, 1914@Was ist „Jugendkultur“?, München, 1914

631Woldemar Voigt, Magneto- und Elektrooptik LP 🕮BVoigt, Woldemar, Magneto- und Elektrooptik, Leipzig, 1908
632Elias, Anomale magnetische Drehungsdispersion und selektive AbsorptionL·BElias, G. J., „Anomale magnetische Drehungsdispersion und selektive Absorption“, Annalen der Physik 340 (7), 1911, 299–346
633du Bois und Elias, Der Einfluß von Temperatur und Magnetisierung auf Absorptions- und Fluoreszenz-spektrenL·Bdu Bois, H. und G. J. Elias, „Der Einfluß von Temperatur und Magnetisierung bei selektiven Absorptions- und Fluoreszenzspektren“, Annalen der Physik 27, Nr. 332/12, 1908, 233–300
Zu BaedekersPBaedeker, Karl Wilhelm, 1877-1914, dt. Physiker, Prof. in Jena Vortrag im Schluss-Coll. 28. VII.

634(Gorsleben)‚OKrieg August 14 (Jena und Leipzig)Allgemeine Flugblätter deutscher Nation, Nr 2, 3, 5 \(\mathcal{K}\)IAllgemeine Flugblätter deutscher Nation, Zeitschrift

635Muck, Das Geusenlied \(\mathcal{K}\)BMuck, Richard (Hrsg.), Das Geusenlied, Leipzig, 1914

636van der Smissen, Hellrotes Blut \(\mathcal{K}\)Bvan der Smissen, Heinrich, Hellrotes Blut, Leipzig, 1914

637Martin Otto Johannes, Erdlinde und der Wanderer \(\mathcal{K}\)BJohannes, Martin Otto, Erdlinde und der Wanderer, Leipzig, 1914

638Wyneken, Der Gedankenkreis der freien Schulgemeinde \(\mathcal{K}\)BWyneken, Gustav, 1914@Der Gedankenkreis der Freien Schulgemeinde, Leipzig, 1914

639Ludwig Thoma, Lausbubengeschichten LPBThoma, Ludwig!1905@Lausbubengeschichten, München, 1905

640Haasmann, Deutsch-französischer Soldatensprachführer \(\mathcal{K}\)BHaasmann, Siegfried Theodor, Deutsch-französischer Soldaten-Sprachführer, Leipzig, 1914

641Wilhelm Schäfer, Die Mißgeschickten LPBSchäfer, Wilhelm, Die Mißgeschickten, München, 1909

642Berghäuser, Pachantenmären LPBBerghäuser, Ernst, Pachantenmären, Leipzig, 1915

643Wilhelm Schäfer, Anekdoten LPBSchäfer, Wilhelm, Anekdoten, Düsseldorf, 1907

644Lagerlöf, Novellen (Hochzeitsmarsch, Silbergrube) \(\mathcal{K}\)58Möglicherw. Lagerlöf, Unsichtbare Bande. Vgl. Eintrag .BLagerlöf, Selma, 1910@Unsichtbare Bande, Graz, 1910

645—, Felddienstordnung \(\mathcal{K}\)ONaumburg

646—, Manöverordnung \(\mathcal{K}\)454

647—, Kleines Kommandos-Buch der Feldartillerie \(\mathcal{K}\)59Viell. Kleines Kommando-Buch für die Feldartillerie, Berlin, 1914.
648—, Einteilung des deutschen Heeres \(\mathcal{K}\)
649Credner, Sturm und Drang (Quellen) \(\mathcal{K}\)BCredner, Karl, Sturm und Drang, Leipzig, 1914
650Rohrbach, Die Geschichte der Menschheit \(\mathcal{K}\)BRohrbach, Paul, 1914@Die Geschichte der Menschheit, Königstein, 1914
651—, Reitvorschrift \(\mathcal{K}\) 🕮
Artillerist in Naumburg (August – Dezember 1914)

652—, Exerzier-Reglementfür die Feldartillerie \(\mathcal{K}\)

653—, Anhang zumExerzier-Reglementfür die Feldartillerie \(\mathcal{K}\)

654Batsch-Zwenger, Lehrbuch fürdie Kanoniere und Fahrer \(\mathcal{K}\)60Vermutl. Batsch und Zwenger, Leitfaden.BBatsch, P. G., und Hans Zwenger, Leitfaden für die Kanoniere und Fahrer der Feldartillerie, Berlin, 1914

655—, Deutsches Weißbuch (Akten zur Vorgeschichte des Krieges) \(\mathcal{K}\)

656—, Schießvorschriftfür die Feldartillerie \(\mathcal{K}\)

657Kessler, Feldpostbriefe (Manuskript)BKessler, Harry Graf, Feldpostbriefe, 1914–1918

658Jacobsen, Zwei Welten LPBJacobsen, Jens Peter, 1891@Zwei Welten, Leipzig, 1891

659Bonus, Isländerbuch I \(\mathcal{K}\)BBonus, Arthur, 1907a@Isländerbuch I, München, 1907

660Budde, Deutsches Herz, verzage nicht \(\mathcal{K}\)BBudde, Karl (Hrsg.), Deutsches Herz, verzage nicht+!, Jena, 1914

661Wirth, Ein Hähnlein woll’n wir rupfen \(\mathcal{K}\)BWirth, Hermann (Hrsg.), Ein Hähnlein wolln’n wir rupfen, Jena, 1914

662Baußnern, Empor mein Volk \(\mathcal{K}\)(Kriegslieder, Diederichs)BBaußnern, Waldemar von, 1914@Empor mein Volk, Jena, 1914

663Buchwald, Der heilige Krieg (Gedichte, Diederichs) \(\mathcal{K}\)BBuchwald, Reinhard (Hrsg.), Der Heilige Krieg, Jena, 1914

664(Pannier), Kriegsgesetze des Deutschen Reiches \(\mathcal{K}\)BPannier, Karl (Hrsg.), Kriegsgesetze des Deutschen Reiches, Leipzig, 1914

665Löns, Der Werwolf \(\mathcal{K}\)BLöns, Hermann!1910@Der Werwolf, Jena, 1910

666(auch früher) De Coster, Till Ulenspiegel \(\mathcal{K}\)BDe Coster, Charles, 1911@Tyll Ulenspiegel, Jena, 1911

667Motti, Kleine russische Sprachlehre \(\mathcal{K}\)BMotti, Pietro, Kleine russische Sprachlehre, Heidelberg, 1898

668Reinhard Kaufmann, Kriegstagebuch der Schwadron (MS) LP61Offenbar privates Tagebuchmanuskript von Reinhard Kaufmann.

669Sartorius, Modernes Kriegsrecht \(\mathcal{K}\)BSartorius, Carl, Modernes Kriegsrecht, München, 1914

670Wernigk und Sommerbrodt, Handbuch fürdie Einjährig-Freiwilligen der Feldartillerie \(\mathcal{K}\)BWernigk, Hugo, und Major Sommerbrodt, Handbuch für die Einjährig-Freiwilligen, Offiziers-Aspiranten und die Offiziere des Beurlaubtenstandes der Feldartillerie, Berlin, 1914

671—, Deutsche Kriegslieder (Inselbücherei) \(\mathcal{K}\)

672Buchwald—, Der Kampf (Kriegsgedichte, Diederichs) \(\mathcal{K}\) 🕮BBuchwald, Reinhard (Hrsg.), Der Kampf, Jena, 1914

673Fichte, Vom Begriff des wahrhaften Krieges \(\mathcal{K}\)62Fichte, Über den Begriff.BFichte, Johann Gottlieb, 1914@Über den Begriff des wahrhaften Krieges, Leipzig, 1914

674Misch, Vom Geist des Krieges und des deutschen Volkes Barbarei LPBMisch, Georg, Vom Geist des Krieges und des deutschen Volkes Barbarei, Jena, 1914

675Meyer, Der Krieg im Zeitalter des Verkehrs und der Technik \(\mathcal{K}\)nDieser und der folgende Eintrag mit geschwungener Klammer zusammengefasst: Aus Natur und Geisteswelt.BMeyer, Alfred, Der Krieg im Zeitalter des Verkehrs und der Technik, Leipzig, 1909

676Blau, Das Automobil \(\mathcal{K}\)BBlau, Karl, Das Automobil, Leipzig, 1907455

677(Insel), Kriegsalmanach 1915 \(\mathcal{K}\)

678Fiedler, Deutsch-Russisch. Das Allernotwendigste für den Soldaten \(\mathcal{K}\)63Werk nicht identifizierbar.

679Ernst Hardt, Gudrun \(\mathcal{K}\)BHardt, Ernst, 1911@Gudrun, Leipzig, 1911

680Arndt, Katechismus für den deutschen Kriegs- und Wehrmann \(\mathcal{K}\)BArndt, Ernst Moritz, Katechismus für den deutschen Kriegs- und Wehrmann, Leipzig, 1914

681Wohlauf Kameraden (Kriegslieder, Diederichs)

682(G), Kriegsalbum64Bezug unklar. \(\mathcal{K}\)

683von Wedel und Balck, Offizier-Taschenbuch \(\mathcal{K}\)BWedel, Max von, und William Balck, Offizier-Taschenbuch, Berlin, 1914

684König—‚OMünchenAlte und neue Erzählungen vonTill Eulenspiegel (Inselbücherei) (von RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig Räuber) \(\mathcal{G}\)65Vermutl. König, Alte und neue Geschichten.BKönig, Hans (Übers.), Alte und neue Geschichten von Till Eulenspiegel, Stuttgart, 1914

685—, Exerzir-Reglement für Maschinen-Gewehr-Abtheilungen \(\mathcal{K}\)

686Breuer und Landsberg—, Das deutsche Soldatenbuch \(\mathcal{K}\)BBreuer, Robert, und Hans Landsberg (Hrsg.), Das deutsche Soldatenbuch, Berlin, 1914

687Wagner, Tristan und Isolde \(\mathcal{K}\) \(\mathcal{V}\)BWagner, Richard, 1914@Tristan und Isolde, Leipzig, 1914

688Hauptmann, Der Biberpelz \(\mathcal{V}\)(Kasperspiele)BHauptmann, Gerhart, 1893@Der Biberpelz, Berlin, 1893

689Strindberg, Gläubiger \(\mathcal{V}\)BStrindberg, August, 1893@Gläubiger, Berlin, 1893

690Strindberg, Mit dem Feuer spielen \(\mathcal{V}\)66Vermutl. eine deutsche Ausgabe von Strindbergs Drama, viell. ders., Das Spiel mit dem Feuer.BStrindberg, August, 1893@Das Spiel mit dem Feuer, Berlin, 1893

691Lit. Vereinigung des Berliner Lehrervereins—, Deutsches Weihnachtsbuch (für Studenten im Kriege) \(\mathcal{G}\)BLit. Vereinigung des Berliner Lehrervereins (Hrsg.), Deutsches Weihnachtsbuch, Hamburg, 1914

692Ibsen, Nora oder ein Puppenheim \(\mathcal{K}\) 🕮BIbsen, Henrik, 1880@Nora oder Ein Puppenheim, Leipzig, 1880

693Mozart, Figaros Hochzeit \(\mathcal{K}\)BMozart, Wolfgang Amadeus, Figaros Hochzeit, Leipzig, 1890

694Gustaf Fröding, Värmländska låtar \(\mathcal{G}\)BFröding, Gustav!Värmländska låtar

695—, Exerzier-Reglement für die Infanterie \(\mathcal{K}\)

696Chamberlain, Kriegsaufsätze \(\mathcal{G}\)ODez. – Jan. 1915 (Fahrt)BChamberlain, Houston Stewart, 1914@Kriegsaufsätze, München, 1914

697Ibsen‚Die Kronprätendenten \(\mathcal{K}\)OKarpatenBIbsen, Henrik!1872@Die Kronprätendenten, Berlin, 1872

698Götz von Berlichingen, Lebensgeschichte \(\mathcal{K}\)BBerlichingen, Götz von, Lebensgeschichte, Leipzig, 1810

699Zdarsky, Alpine (Lilienfelder) Skilauftechnik LPBZdarsky, Mathias, 1903@Alpine (Lilienfelder) Skilauf-Technik, Hamburg, 1903

700Tacitus, Germania \(\mathcal{G}\)(RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig Räuber)BTacitus, Cornelius, Germania, Erlangen, 1850

701Sven Hedin, Ein Volk in Waffen LP(TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte)BHedin, Sven Anders, 1915@Ein Volk in Waffen, Leipzig, 1915

702Böning, Sexau und Höfer—, Sieg oder Tod (Gedichte, Diederichs) \(\mathcal{G}\)(MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener)BBöning, Hermann et al. (Hrsg.), Sieg oder Tod, Berlin, 1914

703Rilke, Die Weise von Liebe und Tod des CornetsChristoph Rilke LP(im Ölhaus)BRilke, Rainer Maria, 1912@Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke, Leipzig, 1912

704Björnson, Synnöve Solbakken \(\mathcal{G}\)(LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman)BBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne!1909@Synnøve Solbakken, Stockholm, 1909

705Wyneken, Der Krieg und die Jugend \(\mathcal{K}\)BWyneken, Gustav!1915@Der Krieg und die Jugend, München, 1915.456

706Händel, Sechs Violinsonaten 1 und 2 \(\mathcal{K}\)

707Neckel—, Germanisches Heldentum (Diederichs) \(\mathcal{K}\)BNeckel, Gustav!Germanisches Heldentum, Jena, 1915

708Koser, Aus dem Leben Friedrichs des Großen LPBKoser, Reinhold, Aus dem Leben Friedrichs des Großen, Stuttgart, 1912

709Kremers, Heldentod – heiliger Tod \(\mathcal{K}\)oGeschwungene Klammer über diesem und dem folgenden Eintrag: Kriegspredigten.BKremers, Hermann, Heldentod – heiliger Tod, Bonn, 1914

710Kremers, Ein festes Herz \(\mathcal{K}\)67Vermutl. Kremers, Das feste Herz.BKremers, Hermann, Das feste Herz, Bonn, 1914

711Treitschke, Deutsche Politik (Auswahl, Diederichs) (✓ Jena) \(\mathcal{G}\)BTreitschke, Heinrich von, Deutsche Politik, Jena, 1915

712Hoffmann—, Der deutsche Mensch (Diederichs) \(\mathcal{G}\)(DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat)BHoffmann, Karl (Hrsg.), Der deutsche Mensch, Jena, 1915

713Nohl, Die Ideen in der äußeren Politik \(\mathcal{G}\)(LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman)BNohl, Herman, 1915@Die Ideen in der auswärtigen Politik, Jena, 1915

714Polyglott Kuntze, Neuisländisch \(\mathcal{K}\)68Vermutl. Polyglott Kuntze. Isländisch.

715Polyglott Kuntze, Ukrainisch(Ruthenisch) \(\mathcal{K}\)

716Sellmann, Bismarck und die Engländer \(\mathcal{G}\)(Tante TinePRohden, Christine von, 1862–1946, geb. Dörpfeld, auch Tante Tine, jüngere Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, verh. mit Wilhelm Carl von Rohden, 1860–1901, Mutter von Rugard und Gertrud von Rohden und Elfriede Paulsen🕮BSellmann, Adolf, Bismarck und die Engländer, Witten, 1915

717Jonas Lie, Die Familie auf Gilje \(\mathcal{G}\)(LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman)BLie, Jonas!Die Familie auf Gilje, 1883

718Nohl, Über das Typische in Dichtung und Musik \(\mathcal{G}\)69Vermutl. Nohl, Typische Kunststile.BNohl, Herman, 1915@Typische Kunststile, Jena, 1915

719Fulda‚OBukowinaDie Aufrichtigen LPBFulda, Ludwig, Die Aufrichtigen, Heidelberg, 1883

720—, Deutscher März (Deutsche Hochschulgabe) LP

721Strindberg, Meister Olaf \(\mathcal{K}\)BStrindberg, August, 1913@Meister Olaf, Leipzig, 1913

722Sarcey‚OLazarett Munkacs (Mai 1915)Die Belagerung von Paris LPBSarcey, Francisque, Die Belagerung von Paris, Wien, 1871

723Skowronnek, Bruder Leichtfuß und Stein am BeinL·BSkowronnek, Richard, Bruder Leichtfuß und Stein am Bein, Berlin, 1911

724(Tat)‚OHirschberg (Mai – Juni 1915)Maiheft \(\mathcal{K}\)IDie Tat, dt. Monatszeitschrift

725Hünich—, Landsknechtslieder (Inselbücherei) \(\mathcal{K}\)70Vermutl. Hünich, Lieder.BHünich, Fritz Adolf (Hrsg.), Lieder der Landsknechte, Leipzig, 1915

726Justus Möser, Patriotische Phantasien \(\mathcal{K}\)BMöser, Justus, Patriotische Phantasien, München, 1915

727Wette, Westfälische Kriegsgedichte (Diederichs) \(\mathcal{K}\)BWette, Hermann, Westfälische Kriegsgedichte, Jena, 1914

728Höfer—, Die Heimat (Kriegsgedichte, Diederichs) \(\mathcal{K}\)BHöfer, Conrad, Die Heimat, Jena, 1915

729Björnson, Kleine Erzählungen (Reclam) \(\mathcal{K}\)BBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne, 1915@Kleine Erzählungen, Leipzig, 1915

730Udo Kraft, Selbsterziehung zum Tod fürs Vaterland \(\mathcal{K}\)BKraft, Udo!Selbsterziehung zum Tod fürs Vaterland, Leipzig, 1915

731Garbe—, Garbe Jungs holt fast (Blatt deutsche Kriegslieder, Diederichs) \(\mathcal{K}\)BGarbe, Robert (Hrsg.), Jungs, holt fast+!, Jena, 1915

732Thóroddsen, Jüngling und Mädchen \(\mathcal{K}\)BThóroddsen, Jón Thódarson, Jüngling und Mädchen, Berlin, 1883

733Hölderlin, Hyperion \(\mathcal{K}\)BHölderlin, Friedrich, 1797@Hyperion, Tübingen, 1797/99

734Kalidasa, Sakuntala \(\mathcal{K}\)BKalidasa, Sakuntala, Stuttgart, 1852

735Vollmöller, Parzival (Inselbücherei) \(\mathcal{K}\)71Vollmoeller, Parcival.BVollmoeller, Karl Gustav, Parcival, Leipzig, 1914457

736Balzac, Die Blutmesse \(\mathcal{K}\)72Vermutl. Balzac, Die Messe.BBalzac, Honoré de, 1910@Die Messe des Atheisten, Leipzig, 1910

737Johannes Müller, Zweites Kriegsheft der Grünen Blätter LPBMüller, Johannes, 1915@Zweites Kriegsheft der Grünen Blätter, Schloß Mainberg, 1915

738Erasmus von Rotterdam, Das Lob der Torheit \(\mathcal{K}\)BRotterdam, Erasmus von, Das Lob der Torheit, Leipzig, 1884

739Goethe, Die natürliche Tochter \(\mathcal{K}\)BGoethe, Johann Wolfgang von, 1803@Die natürliche Tochter, Tübingen, 1803

740Strindberg, Novellen (Ullstein) \(\mathcal{K}\)BStrindberg, August, 1908@Novellen, Berlin, 1908

741Pálsson, Drei Novellen vom Polarkreis (Neuisländisch) \(\mathcal{K}\) 🕮BPálsson, Gestur, Drei Novellen vom Polarkreis, Leipzig, 1896

742Nohl‚OJena Juni 1915Vom deutschen Ideal der Geselligkeit(dem Andenken Karl Brügmanns gewidmet) LPBNohl, Herman, 1915@Vom deutschen Ideal der Geselligkeit, Jena, 1915

743Günther, Die Heilige und ihr NarrLPBGünther, Agnes!1913@Die Heilige und ihr Narr, 2 Bde., Stuttgart, 1913

744Björnson, Auf Gottes Wegen \(\mathcal{G}\)(LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman)OHirschbergBBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne!1903@Auf Gottes Wegen, München, 1903

745Münchhausen‚OSchmiedeberg (Juli – November 1915)Alte und neue Balladen und Lieder LP(Becker)BMünchhausen, Börries von, 1915@Alte und neue Balladen und Lieder, Berlin, 1915

746Ibsen, Peer Gynt \(\mathcal{K}\)BIbsen, Henrik!1887@Peer Gynt, Leipzig, 1887

747Strindberg, Näktergalen i Wittenberg \(\mathcal{G}\)(T)BStrindberg, August, 1903@Näktergalen i Wittenberg, Stockholm, 1903

748Strindberg, Svenska õden och âfventyr \(\mathcal{G}\)(T)BStrindberg, August, 1899@Svenska öden och äfventyr, Stockholm, 1899

749Max von Gruber, Hygiene des Geschlechtslebens LPBGruber, Max von!Hygiene des Geschlechtslebens, Stuttgart, 1903

750(Ompteda und Höcker), Liller Kriegszeitung \(\mathcal{K}\)ILiller Kriegszeitung

751Siwinna—, Das Kommandobuch. Exerzierreglement für die Infanterie \(\mathcal{K}\)BSiwinna, Carl, Das Kommandobuch. Exerzierreglement für die Infanterie, Berlin, 1915

752Carl J. Luther, Schneeschuhläufer im Krieg \(\mathcal{K}\)BLuther, Carl J., Schneeschuhläufer im Krieg, München, 1915

753Anton Fendrich, Der Alpinist LPBFendrich, Anton, 1911@Der Alpinist, Stuttgart, 1911

754Nieberl, Das Klettern im Fels LPBNieberl, Franz!Das Klettern im Fels, München, 1909

755Goethe, Wilhelm Meisters Lehrjahre \(\mathcal{K}\)BGoethe, Johann Wolfgang von!1795@Wilhelm Meisters Lehrjahre, Berlin, 1795/96

756Rothert, Karten und Skizzen zum Weltkrieg \(\mathcal{K}\)BRothert, Eduard, Karten und Skizzen zum Weltkrieg 1914/15, Düsseldorf, 1915–16

757(Deutscher und Österreichischer Alpen-Verein, Sektion Bayerland), Anwendung des Seiles \(\mathcal{K}\)BDeutscher Alpenverein / Sektion Bayerland (Hrsg.), Anwendung des Seiles, München, 1915

758Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre \(\mathcal{K}\)BGoethe, Johann Wolfgang von!1829@Wilhelm Meisters Wanderjahre, Stuttgart, 1829

759Ludwig Thoma, Der Postsekretär im Himmel LPBThoma, Ludwig, 1914@Der Postsekretär im Himmel, Berlin, 1914

760Winther, Körperbildung als Kunst und Pflicht LPBWinther, Fritz!Körperbildung als Kunst und Pflicht, München, 1914

761Goltz (Ein Infanterie-Offizier), Eiserne zehn Gebote LPBGoltz, Joachim von der, Eiserne zehn Gebote an die deutschen Krieger, Leipzig, 1915

762Zsigmondy-Paulcke, Die Gefahren der Alpen \(\mathcal{K}\) 🕮BZsigmondy, Emil!Die Gefahren der Alpen, Leipzig, 1885

763Hippel, Lebensläufe LPBHippel, Theodor Gottlieb von!Lebensläufe nach aufsteigender Linie, Berlin, 1778-81

764Flaischlen, Jost Seyfried I LP(Warmbrunn, BeckerPBecker, Fritz)BFlaischlen, Cäsar!1905@Jost Seyfried, Bd. 1, Berlin, 1905

765Bindel, Die Marmolata LPBBindel, Carl, Die Marmolata, Stuttgart, 1907

766Bilgeri, Der alpine Skilauf LP(BeckerPBecker, Fritz)BBilgeri, Georg!1910@Der alpine Skilauf, München, 1910

767Ungewitter, Nacktheit und Kultur \(\mathcal{K}\)BUngewitter, Richard, Nacktheit und Kultur, Stuttgart, 1913

768(Violet), Italienisch für Offiziere und Mannschaften \(\mathcal{V}\)

769Paulcke, Der Skilauf LP(PalmiePPalmie, Rudolf, Soldat)BPaulcke, Wilhelm, Der Skilauf, Freiburg, 1908458

770Diederichs (Die Tat), Gedanken zur deutschen Mode; Die Frau als Erlebnis \(\mathcal{G}\)BDiederichs, Eugen, „Gedanken zur deutschen Mode“ / „Die Frau als Erlebnis“, Die Tat VII, Okt. 1915

771Lindholm‚Ounterwegs nach Serbien Nov. 1915Das einsame Land (Lappland) \(\mathcal{K}\)BLindholm, Valdemar, Das einsame Land, Leipzig, 1915

772Bruno Wille, Die Abendburg LP(SteinPStein, Alfons, Soldat)BWille, Bruno, Die Abendburg, Jena, 1909

773Salburg‚ODöberitz
Nov. – Dez. 1915
Das Haus an der Grenze LPBSalburg, Edith Gräfin, Das Haus an der Grenze, Berlin, 1915

774Dilthey, Der Einjährig-Freiwillige der Infanterie \(\mathcal{K}\)BDilthey, Albert, Der Einjährig-Freiwillige, Berlin, 1915

775—, Exerzier-Reglement der Infanterie \(\mathcal{K}\)(auch früher)

776—, Exerzir-Reglement für Maschinen-Gewehr-Abteilungen \(\mathcal{K}\)

777—, Schießvorschrift für die Infanterie \(\mathcal{K}\)

778—, Schießvorschrift für das Maschinen-Gewehr (Entwurf) \(\mathcal{K}\)

779—, Felddienstordnung \(\mathcal{K}\)

780Merkatz, Unterrichtsbuch fürdie Maschinen-Gewehr-Kompagnien \(\mathcal{K}\)BMerkatz, Friedrich von, Unterrichtsbuch für die Maschinengewehr-Kompagnien, Berlin, 1915

781Strölin, Die Kampfweise unserer Feinde \(\mathcal{K}\)BStrölin, Obertlt., Die Kampfweise unserer Feinde, Berlin, 1916

782(Kierkegaard, Wienbarg, Tolstoi‚ …) Flugblätter an die deutsche Jugend \(\mathcal{K}\)(„Aufbruch“) OBergneustadt (Weihnachten 1915)73Vermutl. Kierkegaard, „Was man so einen Christen nennt“ / Wienbarg, „Dem jungen Deutschland “ / Tolstoi, „Besinnet Euch!“.BKierkegaard, Søren / Wienbarg, Ludolf / Tolstoi, Leo N., „Was man so einen Christen nennt“ / „Dem jungen Deutschland “ / „Besinnet Euch+!“, Flugblätter an die deutsche Jugend, Jena, 1915–19

783(Heinz von Rohden), Gotthold von Rohden, Zwei Brüder \(\mathcal{G}\)BRohden, Gustav von (Hrsg.)!Zwei Brüder. Feldpostbriefe und Tagebuchblätter, Tübingen, 1917

784Fendrich, Kriegskreuze \(\mathcal{G}\) 🕮BFendrich, Anton, 1915@Kriegskreuze, Wiesbaden, 1915

785Zimmermann, Das Problem Belgien LPBZimmermann, Karl, Das Problem Belgien, Jena, 1915

786Agnes Günther, Von der Hexe, die eine Heilige war LPBGünther, Agnes!Von der Hexe, die eine Heilige war, Marburg an der Lahn, 1913

787Karl Joseph Friedrich, Die Heilige LPBFriedrich, Karl!1915@Die Heilige, Erinnerungen an Agnes Günther, Gotha, 1915

788—, Spemanns Alpen-Kalender \(\mathcal{G}\)

789Fendrich‚ODöberitz (Januar 1916)Der Krieg unddie Sozialdemokratie \(\mathcal{G}\)BFendrich, Anton, 1915@Der Krieg und die Sozialdemokratie, Stuttgart, 1915

790Ziegler, Der deutsche Mensch \(\mathcal{K}\)BZiegler, Leopold, Der deutsche Mensch, Berlin, 1916

791Chevalier de Faublas, Die Abenteuer des Chevalier von Faublas. Memoiren LPBLouvet de Couvray, Jean-Baptiste, Die Abenteuer des Chevalier von Faublas, Berlin, 1912

792Hebbel‚OBerlin (Januar 1916)Judith \(\mathcal{V}\)BHebbel, Friedrich, 1900@Judith, Leipzig, 1900

793Brann—, Das älteste deutsche Faustspiel (Marionetten) \(\mathcal{V}\)BBrann, Paul (Bearb.), Das älteste deutsche Faustspiel, München, 1914

794Strindberg, Wetterleuchten \(\mathcal{V}\)BStrindberg, August, 1912@Wetterleuchten, München, 1912

795Tille—‚OBerlin – SchmiedebergDie Sage von Gunnlaug Schlangenzunge \(\mathcal{K}\)BTille, Alexander (Übers.), Die Sage von Gunnlaug Schlangenzunge, Leipzig, ca. 1890

796Jean Paul, Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz \(\mathcal{G}\)BPaul, Jean, Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz, Leipzig, 1908

797Auerbach‚OSchmiedeberg (Febr. 1916)Die Physik im Kriege \(\mathcal{K}\)BAuerbach, Felix, 1916@Die Physik im Kriege, Jena, 1916

798Hedin, Nach Osten LPBHedin, Sven Anders, 1916@Nach Osten+!, Leipzig, 1916

799(Bayrische Gebirgs-Ersatz-Abteilung), Der Schneelauf LP74Vermutl. Kgl. Bayr. Schneeschuh-Ersatz-Abt., Die Ausbildung im Schneelauf.BKgl. Bayr. Schneeschuh-Ersatz-Abt. (Hrsg.), Die Ausbildung im Schneelauf, Kempten, 1915

800Gabriele Reuter, Ellen von der Weiden LPBReuter, Gabriele, Ellen von der Weiden, Berlin, 1901459

801(Süddeutsche Monatshefte)‚OKrotoschin (Febr. – März 1916)Skandinavien \(\mathcal{K}\)ISüddeutsche Monatshefte, Zeitschrift

802Ibsen, Brand \(\mathcal{K}\)BIbsen, Henrik, 1916@Brand, Berlin, 1916

803Rohrbach, Weltpolitisches Wanderbuch \(\mathcal{K}\)BRohrbach, Paul, 1916@Weltpolitisches Wanderbuch, Leipzig, 1916

804Münchhausen, Das Herz im Harnisch. Neue Balladen und Lieder LP(Obra)BMünchhausen, Börries von, 1916@Das Herz im Harnisch, Berlin, 1916

805Krell—, Der deutsche Soldat vom Germanen bis zum Feldgrauen im Spiegel der Zeitgenossen \(\mathcal{K}\)BKrell, Max (Hrsg.), Der deutsche Soldat vom Germanen bis zum Feldgrauen im Spiegel der Zeitgenossen, Berlin, 1915

806Le Seur—, Vom deutschen Michel (6. Liebesgabe deutscher Hochschüler) \(\mathcal{G}\)[darin: Le Seur, Ein Brief an den Jünger der modernen Kultur] 🕮Bleseur@Le Seur, Eduard, 1915@„Ein Brief an den Jünger der modernen Kultur“, Vom Deutschen Michel, Berlin, 1915

807(Die Tat), Februar- und März-Hefte \(\mathcal{K}\)IDie Tat, dt. Monatszeitschrift

808Le Seur, Predigten über das Glaubensbekenntnis \(\mathcal{G}\)pEs folgt eine geschwungene Klammer ohne Eintrag, mit der Bemerkung Jena (?).Bleseur@Le Seur, Eduard, 1916@Predigten über das Glaubensbekenntnis, Berlin, 1916

809Livonius‚OKrotoschinDie Feldausrüstung des Offiziers \(\mathcal{K}\)BLivonius, Willy von!Die Feldausrüstung des Offiziers

810Avenarius, Kriegsausgabe 15/16 \(\mathcal{K}\)75Vermutl. Avenarius, Kriegs-Ratgeber.BAvenarius, Ferdinand (Hrsg.)!1915@Kriegsratgeber über deutsches Schrifttum, München, 1915

811Meisel-Hess, Das Wesen der Geschlechtlichkeit. Die Sexuelle Krise \(\mathcal{K}\)BMeisel-Hess, Grete!1916@Das Wesen der Geschlechtlichkeit, 2 Bde., Jena, 1916

812Münchhausen, Das Herz im Harnisch LP (Obra)BMünchhausen, Börries von, 1916@Das Herz im Harnisch, Berlin, 1916

813Gleichen-Rußwurm—, „Die Schönheit“, Probeband \(\mathcal{K}\) (Posen)BGleichen-Rußwurm, Alexander von, Die Schönheit, Stuttgart, 1916

814Poe, Phantastische Geschichten \(\mathcal{K}\)BPoe, Edgar Allan!1916@Phantastische Geschichten, München, 1916

815Dregely, Der Gatte des Fräuleins ThBDrégely, Gabriel!Der Gatte des Fräuleins

816Lagerlöf, Kejsarn av Portugallien \(\mathcal{K}\)BLagerlöf, Selma!1914@Kejsarn av Portugallien, Stockholm, 1914

817Nernst, Über einen Versuch, von quantentheoretischen Bahnsprüngen zur Annahme stetiger Energieänderungen zurückzukehrenBNernst, Walther!„Über einen Versuch, von quantentheoretischen Betrachtungen zur Annahme stetiger Energieänderungen zurückzukehren“, Verhandlungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft 18 (4), 1916, 83-116

818Karl Stieler, Ein Winteridyll \(\mathcal{K}\) (Posen)BStieler, Karl!Winteridyll, Stuttgart, 1885

819Goethe‚O21. IV. nach FrankreichBriefe aus der Schweiz \(\mathcal{K}\)BGoethe, Johann Wolfgang von, 1899@„Briefe aus der Schweiz“, Goethes Werke [Sophienausgabe], Abt. 1, Bd. 19, Weimar, 1899

820Löns‚OSchützengrabenDer kleine Rosengarten \(\mathcal{K}\)BLöns, Hermann!1911@Der kleine Rosengarten, Jena, 1911

821Richard Voss, Die Insel der schönen Menschen LPBVoss, Richard!Die Insel der schönen Menschen und andere Geschichten, Stuttgart, 1914

822Alfons Paquet‚OThillotDer Sendling \(\mathcal{K}\)BPaquet, Alfons!Der Sendling, Hamburg, 1914

823Müller-Lyer, Phasen der Liebe \(\mathcal{K}\)BMüller-Lyer, Franz!Phasen der Liebe, München, 1913

824E. Th. A. Hoffmann, Lebens-Ansichten des Katers Murr LPBHoffmann, E.T.A.!1820@Lebensansichten des Katers Murr, 2. Bde., Berlin, 1820/1822

825Mühlen-Schulte, Im Wurscht-Kessel LPBMühlen-Schulte, Georg!Im Wurschtkessel. Gepfefferte Worte und Bilder über unsere Feinde, Berlin, 1916

826Merkatz‚OSch.Das neue Maschinen-Gewehr-Schießverfahren LP 🕮BMerkatz, Friedrich von, Das neue Maschinengewehr-Schießverfahren, Berlin, 1915

827Lagerlöf, Kejsarn av Portugallien \(\mathcal{K}\)(auch früher)BLagerlöf, Selma!1914@Kejsarn av Portugallien, Stockholm, 1914

828Löns-Battke, Soldatenlieder (Komposition) \(\mathcal{K}\)BBattke, Max, Soldatenlieder im Volkston, Jena, 1914460

829Wagner, Parsival LPBWagner, Richard!1910@Parsifal, Mainz, 1910

830Brentano, Gockel, Hinkel und Gackeleia LPBBrentano, Clemens!1838@Gockel, Hinkel und Gackeleia, Frankfurt, 1838

831Holitscher‚O22. V. 16Das amerikanische Gesicht \(\mathcal{G}\)BHolitscher, Arthur!Das amerikanische Gesicht, 1916

832Shakespeare, Julius Cäsar \(\mathcal{K}\)BShakespeare, William!Julius Cäsar

833Künzel und Liselotte‚OTh.Die Briefe der Liselotte von der Pfalz LPBKünzel, Carl (Hrsg.), und Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orleans, Die Briefe der Liselotte von der Pfalz, Ebenhausen, 1916

834August Messer‚OSch.Die freideutsche Jugendbewegung \(\mathcal{K}\)BMesser, August!Die freideutsche Jugendbewegung, Langensalza, 1915

835Kämmerer und Horn, Aufsätze über die Farbenlehre (Goethe – Newton) (in: Technische Mitteilungen für Malerei)BHorn, Carl, und Paul Kaemmerer, „Aufsätze über die Farbenlehre (Goethe – Newton)“, Technische Mitteilungen für Malerei 32, 1915/16

836Laurids Bruun‚O2. VI., Th.Van Zantens glückliche Zeit LP(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BBruun, Laurids!1915@Van Zantens glückliche Zeit, Berlin, 1915

837Franz Karl Ginzkey, Der Wiesenzaun LP(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BGinzkey, Franz Karl, Der Wiesenzaun, Leipzig, 1913

838Volkmann-Leander‚O6. VI., Sch.Träumereien An französischen Kaminen \(\mathcal{G}\)BVolkmann-Leander, Richard von, Träumereien an französischen Kaminen, Leipzig, 1916

839Spitteler, Olympischer Frühling I LPBSpitteler, Carl!1910@Olympischer Frühling, 2 Bde., Jena, 1910

840Newton, Optik I \(\mathcal{K}\)BNewton, Isaac!Optik, Leipzig, 1898

841Spitteler, Olympischer Frühling II LPBSpitteler, Carl!1910@Olympischer Frühling, 2 Bde., Jena, 1910

842Joël, Die wartende Hochschule \(\mathcal{K}\)BJoël, Ernst, und Erich Mohr, Die wartende Hochschule, Jena, 1916

843Lagerlöf, Liljecronas Hem \(\mathcal{K}\)BLagerlöf, Selma!1911@Liljecronas hem, Stockholm, 1911

844Grimberg, Svenska folkets underbara öden I \(\mathcal{G}\)BGrimberg, Carl!Svenska folkets underbara öden. I. Forntiden och medeltiden, Stockholm, 1913

845Esaias Tegnér, Axel \(\mathcal{K}\) 🕮BTegnér, Esaias, 1914@Axel, Stockholm, 1914

846Laurids Bruun‚O12. VI. 16, Th.Van Zantens Insel der Verheißung \(\mathcal{K}\)BBruun, Laurids, 1915@Van Zantens Insel der Verheißung, Berlin, 1915

847Anna Schieber, Kriegssommer (Briefe des Schullehrers an seinen Sohn im Feld) \(\mathcal{G}\)BSchieber, Anna, Kriegssommer, Heilbronn, 1916

848Hamann, Sibyllinische Blätter \(\mathcal{G}\)BHamann, Johann Georg, Sibyllinische Blätter, Leipzig, 1819

849Blüher, Ulrich von Wilamowitz und der deutsche Geist 1871–1915 \(\mathcal{K}\)BBlüher, Hans!1916@1916@Ulrich von Wilamowitz und der deutsche Geist 1871/1915, Berlin, 1916

850Goethe‚OSch., 18. VI.Torquato Tasso \(\mathcal{K}\)BGoethe, Johann Wolfgang von!1790@Torquato Tasso, Leipzig, 1790

851Newton, Optik II, III \(\mathcal{K}\)BNewton, Isaac!Optik, Leipzig, 1898

852Ørsted, Versuche über die Wirkung des elektrischen Konflikts auf die Magnetnadel \(\mathcal{K}\)BOersted@Ørsted, Hans C., Versuche über die Wirkung des electrischen Conflicts auf die Magnetnadel, Leipzig, 1820

853Morgenstern, Auf vielen Wegen \(\mathcal{G}\)BMorgenstern, Christian, 1911@Auf vielen Wegen, München, 1911

854Hermann Hesse, Brief ins Feld \(\mathcal{G}\)BHesse, Hermann, 1915@Brief ins Feld, München, 1915

855Carl Meißner, Carl Spitteler, zur Einführung \(\mathcal{K}\)BMeißner, Carl, Carl Spitteler, Jena, 1912

856Oskar Wöhrle, Als ein Soldat in Reih und Glied \(\mathcal{G}\)BWöhrle, Oskar, Als ein Soldat in Reih und Glied, Berlin, 1915

857HansOTh., 24. VI. Blüher, Der bürgerliche und der geistige Antifeminismus \(\mathcal{K}\)BBlüher, Hans!1916@1916@Der bürgerliche und der geistige Antifeminismus, Berlin, 1916

858Franz Sachs, Rede an die Kameradinnen \(\mathcal{K}\)BSachs, Franz, Rede an die Kameradinnen, Tempelhof, 1916

859Hermann Popert, Der Fall Schifferer \(\mathcal{K}\)BPopert, Hermann [s. a. Fidelis], 1912@Der Fall Schifferer, Leipzig, 1912

860Hermann Popert, Die’s am schwersten drückt \(\mathcal{K}\)BPopert, Hermann [s. a. Fidelis], 1912@Die’s am schwersten drückt, Leipzig, 1912

861Morgenstern, Galgenlieder LPBMorgenstern, Christian, 1910@Galgenlieder, Berlin, 1910

862Horn, Goethe als Energetiker \(\mathcal{K}\)BHorn, Carl, Goethe als Energetiker, Leipzig, 1914

863Morgenstern, Wir fanden einen Pfad LP(oder \(\mathcal{G}\)?) 🕮BMorgenstern, Christian, 1916@Wir fanden einen Pfad, München, 1916461

864Goethe, Faust I \(\mathcal{K}\)BGoethe, Johann Wolfgang von!1808@Faust, Tübingen, 1808

865HansOSch., 30. VI. Winterstellung Blüher, Diedeutsche Wandervogelbewegung alserotisches Phä­nomen \(\mathcal{K}\)BBlüher, Hans!1912@1912@Die deutsche Wandervogelbewegung als erotisches Phänomen, Berlin, 1912

866Major Erffa, Der Offizier als Erzieher \(\mathcal{K}\)BErffa, Major Hans Frhr. von, Der Offizier als Erzieher, Oldenburg, 1911

867von Mücke, AyeshaL·(Kompanie)BMücke, Hellmuth von, 1916@Ayesha, Berlin, 1916

868Spitteler, Olympischer Frühling II LPBSpitteler, Carl!1910@Olympischer Frühling, 2 Bde., Jena, 1910

869Peckelsheim Spiegel, U202 LPBPeckelsheim, Freiherr Edgar Spiegel von und zu, „U 202“, Berlin, 1916

870Busch‚OTh., 6. VII.Balduin Bählamm LPBBusch, Wilhelm, 1911@Balduin Bählamm, München, 1911

871Casanova, Des weltberühmten Liebeskünstlers Giacomo Casanova schmachvolle Gefangenschaft undtollkühne Flucht LPBCasanova, Giacomo, Des weltberühmten Liebeskünstlers Giacomo Casanova schmachvolle Gefangenschaft und tollkühne Flucht, Berlin, 1911

872Ettlinger, Mister Galgenstrick LPBEttlinger, Karl, 1915@Mister Galgenstrick, Berlin, 1915

873Zenneck, Lehrbuch der Drahtlosen Telegraphie \(\mathcal{K}\)BJonathan Zenneck, Lehrbuch der drahtlosen Telegraphie, Stuttgart, 1916

874Hanns Heinz Ewers, Die Besessenen LPBEwers, Hanns Heinz!Die Besessenen. Seltsame Geschichten, München/Leipzig, 1908

875Max Geißler, Jockele und die Mädchen LPBGeißler, Max!1916@Jockele und die Mädchen, Weimar, 1916

876Jean Paul, Siebenkäs LP(teilweise)BPaul, Jean!Siebenkäs, Wien, 1910

877Johannes Höffner, Goethes Mannesjahre \(\mathcal{K}\)BHöffner, Johannes!Goethes Mannesjahre

878Paul Liebe‚OSch., 12. VII.Ein Frauenwettstreit \(\mathcal{K}\)BLiebe, Paul!Ein Frauenwettstreit im Völkerkrieg, Augsburg, 1915

879Paasche, Köhler, Scharrelmann‚IVortrupp, Zeitschrift (Vortrupp-Flugschriften) \(\mathcal{K}\)76Nicht näher identifizierte Texte aus der Zeitschrift Vortrupp.

880Goethe, „Beiträge zur Optik“und„Versuch, die Elemente der Farbenlehre zu entdecken“ der Farbenlehre \(\mathcal{K}\)BGoethe, Johann Wolfgang von, 1878@Beiträge zur Optik. Versuch, die Elemente der Farbenlehre zu entdecken, Berlin, 1878

881Goethe, Zur Farbenlehre I \(\mathcal{K}\)BGoethe, Johann Wolfgang von!1810@Zur Farbenlehre, 2 Bde., Tübingen, 1810

882ErikOSch., 12. VII. Ålund, Runorna i Norden \(\mathcal{K}\)BAlund@Ålund, Erik!Runorna i norden, Stockholm, 1904

883Peter Paul Liebe, Lockende Lust \(\mathcal{K}\)BLiebe, Peter Paul, Lockende Lust, Augsburg, 1906

884Karl Goedeke, Einleitung zu Goethes Farbenlehre \(\mathcal{G}\) 🕮BGoedeke, Karl, „Einleitung“, Goethes Werke. Zur Farbenlehre, Stuttgart, 1867

885PaulOTh., 18. VII. 16 Schüler, Du ahnst es nicht LPBSchüler, Paul!Du ahnst es nicht+! Berlin, 1915

886Dohna, S. M. S. MöweBDohna-Schlodien, Nikolaus Graf zu!1916@S. M. S. Möwe, Gotha, 1916

887Goethe, Zur Farbenlehre III \(\mathcal{K}\)BGoethe, Johann Wolfgang von!1810@Zur Farbenlehre, 2 Bde., Tübingen, 1810

888Popert‚OSch., 23. VII.Freideutsche Zukunft \(\mathcal{K}\)BPopert, Hermann [s.a. Fidelis]!1913@Freideutsche Zukunft, Leipzig, 1913

889Willkomm-Schneider, Herbstfäden‚ – Ein Fragment \(\mathcal{G}\)BWillkomm-Schneider, Martha!Herbstfäden. Ein Fragment

890Goethe, Zur Farbenlehre II \(\mathcal{K}\)BGoethe, Johann Wolfgang von!1810@Zur Farbenlehre, 2 Bde., Tübingen, 1810

891von Mücke, Emden \(\mathcal{K}\)BMücke, Hellmuth von!1915@Emden, Berlin, 1915

892Zwetz, Ein Traum vom Himmelreich \(\mathcal{K}\)77Vermutl. Zwetz, Der Traum.BZwetz, Rudolf!1916@Der Traum vom Himmelreich, Leipzig, 1916

893Major Corsep, Die Erziehung unseres Armee-Nachwuchses \(\mathcal{K}\)BCorsep, Walter, Die Erziehung unseres Armee-Nachwuchses, Erfurt, 1915

894OskarOTh., 31. VII. Zoth, Über Die Natur der Mischfarben \(\mathcal{K}\)BZoth, Oskar!Über die Natur der Mischfarben auf Grund der Undulationshypothese, Braunschweig, 1914

895(Avenarius), Das vergnügte Büchel \(\mathcal{K}\)BAvenarius, Ferdinand, 1916@Das vergnügte Büchel, München, 1916

896Mach‚OSch., 4. VIII.Populär-wissenschaftliche Vorlesungen \(\mathcal{K}\)BMach, Ernst!1896@Populär-wissenschaftliche Vorlesungen, Leipzig, 1896462 897Ernst Hunkel, Deutsche Gemeinschaft \(\mathcal{K}\)BHunkel, Ernst, Deutsche Gemeinschaft, Berlin, 1916

898Ernst Hunkel, Jungdeutsches Erwachen \(\mathcal{K}\)BHunkel, Ernst, Jungdeutsches Erwachen, Berlin, 1916

899Hedemann, 2 Jahre Krieg (Rede) \(\mathcal{G}\)78Vermutl. Hedemann, An der Schwelle.BHedemann, Justus Wilhelm, An der Schwelle des dritten Kriegsjahres, Jena, 1916

900Laurids Bruun, Vom Bosporus bis zu van Zantens Insel \(\mathcal{K}\)BBruun, Laurids!1914@Vom Bosporus bis zu van Zantens Insel, Berlin, 1914

901Weber und Schiestl (DeutscherOTh., 11. VIII. Spielmann), Tod LPBWeber, Ernst, und Matthäus Schiestl, Tod, München, 1907

902Weber und Diez(Deutscher Spielmann), Schalk LPBWeber, Ernst, und Julius Diez, Schalk, München, 1911

903Witte‚OSch., 17. VIII.Raum und Zeit im Lichte der neueren Physik \(\mathcal{K}\)BWitte, Hans!Raum und Zeit im Lichte der neueren Physik, Braunschweig, 1914

904Freideutsche Jugend—, Die Marburger Tagung der Freideutschen Jugend \(\mathcal{K}\) 🕮BDieMarburger@Die Marburger Tagung der Freideutschen Jugend, Hamburg, 1914

905(Tim Klein), Der Kanzler (Bismarck) \(\mathcal{G}\)BKlein, Tim (Hrsg.)!Der Kanzler. Otto von Bismarck in seinen Briefen, Reden und Erinnerungen, sowie Berichten und Anekdoten seiner Zeit, Ebenhausen bei München, 1915

906Hermann von Helmholtz, Goethes Vorahnungen künftiger natur-wissenschaftlicher Ideen \(\mathcal{K}\)79Vermutl. Helmholtz, Goethe’s Vorahnungen.BHelmholtz, Hermann von, 1892@Goethe’s Vorahnungen kommender naturwissenschaftlicher Ideen, Berlin, 1892

907Björnson‚OJena, 23. VIII.Synnöve Solbakken \(\mathcal{V}\)BBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne!1909@Synnøve Solbakken, Stockholm, 1909

908Storm, Von Jenseit des Meeres, und Hinzelmeier \(\mathcal{V}\)BStorm, Theodor!1915@Von Jenseit des Meeres und Hinzelmeier. Zwei Novellen, Berlin, 1915

909Harnack, An der Schwelle des dritten Kriegsjahres. Rede zum 1. 8. 1916 \(\mathcal{V}\)BHarnack, Adolf von!An der Schwelle des dritten Kriegsjahrs, Berlin, 1916

910Johannes Müller, Die Losung \(\mathcal{V}\)BMüller, Johannes!1916@„Die Losung“, Grüne Blätter, 4. Heft 1916, 165-171

911Storm‚Ounterwegs zur Front 3. IX.Von jenseit des Meeres; Hinzelmeier \(\mathcal{G}\)BStorm, Theodor!1915@Von Jenseit des Meeres und Hinzelmeier. Zwei Novellen, Berlin, 1915

912(FreideutscheOTh., 4. IX. Jugend), Ältere Hefte LPIFreideutsche Jugend, Zeitschrift

913Marie Madeleine, Die rote Rose Leidenschaft LPBMadeleine, Marie, Die rote Rose Leidenschaft, Leipzig, 1916

914Lummer, Über die Theorie des Knalls \(\mathcal{G}\)BLummer, Otto, „Über die Theorie des Knalls“, Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur 83 (2), 1905, 2–11

915Blüher, Die Intellektuellen und die Geistigen \(\mathcal{K}\)BBlüher, Hans, 1916@Die Intellektuellen und die Geistigen, Tempelhof, 1916

916Valentiner, Die Grundlagen der Quantentheorie \(\mathcal{K}\)BValentiner, Siegfried, Die Grundlagen der Quantentheorie, Braunschweig, 1914

917(Hodann), Schriften zur Jugendbewegung, Hefte 1–3 \(\mathcal{K}\)BHodann, Max (Hrsg.)!Schriften zur Jugendbewegung, 1916ff

918(FreideutscheOSch., 9. IX. 16 Jugend) Original-September-Heft (Naumburger Wander-Vogel-Tag; Göttinger Freideutscher Tag) \(\mathcal{K}\)IFreideutsche Jugend, Zeitschrift

919Ricarda Huch, Lebenslauf des heiligen Wonnebald Pück LP 🕮BHuch, Ricarda!0@Lebenslauf des heiligen Wonnebald Pück, Leipzig, 1913

920Weber (Der deutsche Spielmann), Nordland LP(HeidrichPHeidrich, Soldat)BWeber, Ernst (Hrsg.)!1907@Nordland, München, 1907

921Weber und Röhm (Der deutsche Spielmann), Germanentum LPBWeber, Ernst (Hrsg.)!1906@Germanentum, München, 1906

922Björnson, Das Haus Kurt \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne!1904@Das Haus Kurt, Berlin, 1904

923Laue, Das Relativitätsprinzip \(\mathcal{K}\)BLaue, Max von!1913@Das Relativitätsprinzip, Braunschweig, 1913

924Laurids Bruun‚OTh., 14. IX.Heimwärts \(\mathcal{K}\)BBruun, Laurids!1916@Heimwärts. Novellen, Berlin, 1916

925Trietsch‚Ounterwegs 15. IX.Deutschland, Tatsachen und Ziffern‚ eine statistische Herzstärkung \(\mathcal{G}\)BTrietsch, Davis, Deutschland, München, 1916

926PelleORouvrois, 16. IX. Molin u. a.‚ …80Vermutl. Molin, „Ein Tanz“.BMolin, Pelle, „Ein Tanz“, F. Stieve (Hrsg.), Neue nordische Novellen, Stuttgart, 1914463

927Per Hallström, Das StummeBHallström, Per, „Das Stumme“, F. Stieve (Hrsg.), Neue nordische Novellen, Stuttgart, 1914

928Emil Gött, Kalendergeschichten \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BGött, Emil, 1914@Kalendergeschichten, München, 1914

929Per Hallström, Drei(3)Novellen \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BHallström, Per, Drei Novellen, Leipzig, 1913

930Fichte, Ein Evangelium der Freiheit (Diederichs) \(\mathcal{K}\)BFichte, Johann Gottlieb, 1914@Ein Evangelium der Freiheit, Jena, 1914

931(VIII.(8.) Reserve-Armee-Korps)‚OArrancy, 23. IX.Deutsche Kriegsanleihe LPBGeneralkommando, VIII. Reservekorps (Hrsg.), Deutsche Kriegsanleihe, Frankfurt, 1916

932E. Th. A. Hoffmann‚OAzannes, 30. IX. – 1. X.Meister Martin der Küfner \(\mathcal{K}\)BHoffmann, E. T. A., 1915@Meister Martin der Küfner, Leipzig, 1915

933—, Die Kriegsluftschiffe und Kriegsflugzeuge \(\mathcal{K}\)

934Brill, Das Relativitäts-Prinzip \(\mathcal{K}\)BBrill, Alexander, Das Relativitätsprinzip, Leipzig, 1912

935Lorentz – Einstein – Minkowski, Das Relativitäts-Prinzip \(\mathcal{K}\)BLorentz, Hendrik A. et al., Das Relativitätsprinzip, Leipzig, 1915

936Münchhausen‚OKiesgrube, 1. – 6. X.Die Standarte. Balladen \(\mathcal{K}\)BMünchhausen, Börries von, 1916@Die Standarte, Berlin, 1916

937Rehm, Mahomet und die Welt des Islam LP81Vermutl. Rehm, Mohammed.BRehm, Hermann Siegfried!Mohammed und die Welt des Islam, Leipzig, 1915

938Revel‚OBilly, 7. X. 16Entwurf eines Systems der Natur auf das Gesetz des Zufalls gegründet \(\mathcal{K}\)BRevel, Pierre Camille, Entwurf eines auf das Gesetz des Zufalls gegründeten Systems der Natur, Berlin, 1893

939Gobineau, Gamber Alis Geschichte \(\mathcal{G}\)(MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener)BGobineau, Arthur de, 1916@Gamber-Alis Geschichte, Leipzig, 1916

940Paul König, Die Fahrt der Deutschland \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BKönig, Paul, Die Fahrt der Deutschland, Berlin, 1916

941Nicolai, Anekdoten von Friedrich dem Großen \(\mathcal{K}\) 🕮BNicolai, Friedrich, Anekdoten von Friedrich dem Großen, Leipzig, 1915

942Fichte, Ein Evangelium der Freiheit \(\mathcal{K}\)BFichte, Johann Gottlieb, 1914@Ein Evangelium der Freiheit, Jena, 1914

943Gottfried Keller‚OBézonvaux-Schlucht, 14. X.Das Fähnlein dersieben(7) Aufrechten \(\mathcal{K}\)BKeller, Gottfried, 1916@Das Fähnlein der sieben Aufrechten, Wiesbaden, 1916

944Raabe, Der Marsch nach Hause; Die Hämelschen Kinder \(\mathcal{K}\)BRaabe, Wilhelm, Der Marsch nach Hause. Die Hämelschen Kinder, Berlin, 1915

945Lensch, Die Sozialdemokratie, ihr Ende und ihr Glück LP(Schubert)BLensch, Paul!Die Sozialdemokratie, ihr Ende und ihr Glück, Leipzig, 1916

946Ahrens‚OBilly, 18. X.Scherz und Ernst in der Mathematik \(\mathcal{K}\)BAhrens, Wilhelm!1904@Scherz und Ernst in der Mathematik, Leipzig, 1904

947(Die Freideutsche Siedlungs-Gemeinde), Leitsätze \(\mathcal{K}\)82Konnte nicht identifiziert werden.

948Steinmetz, Die wirtschaftlichen Lehren und Folgen des Weltkrieges \(\mathcal{G}\)(LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner)BSteinmetz, Sebald Rudolf, Die wirtschaftlichen Lehren und Folgen des Weltkrieges, Düsseldorf, 1916

949Droste-Hülshoff, Die Judenbuche \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BDroste-Hülshoff, Annette von, Die Judenbuche, Saarlouis, 1916

950Ahrens, Mathematiker-Anekdoten \(\mathcal{K}\)BAhrens, Wilhelm, 1916@Mathematiker-Anekdoten, Leipzig, 1916

951Witting, Soldaten-Mathematik \(\mathcal{K}\)BWitting, Alexander, Soldaten-Mathematik, Leipzig, 1916

952Poincaré‚OPierrepont, 30. X.Die neue Mechanik \(\mathcal{K}\)BPoincaré, Henri, 1911@Die neue Mechanik, Leipzig, 1911

953Cohn, Physikalisches über Raum und Zeit \(\mathcal{K}\)BCohn, Emil, Physikalisches über Raum und Zeit, Leipzig, 1911

954Ranisch‚OBahnfahrtEddalieder \(\mathcal{K}\)BRanisch, Wilhelm, Eddalieder, Leipzig, 1912

955Hesse‚OStellung, Nouvron, 2. XI.Knulp \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BHesse, Hermann!1915@Knulp, Berlin, 1915

956Spitzweg, Reime und Bilder \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BSpitzweg, Carl, und Hermann Uhde-Bernays, Reime und Bilder, München 1916

957Schwind, Briefe undBilder \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BSchwind, Moritz von, Briefe und Bilder, München, 1916

958—, Unter deutschen Eichen LP(Liebesgabe deutscher Hoch­schüler)

959Keyserling‚OGuny, 8. XI. 16Beate und Mareile LPBKeyserling, Eduard von!1903@Beate und Mareile, Berlin, 1903

960Förster, Die deutsche Jugend und der Weltkrieg LP(UlmerPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer)BFoerster, Friedrich Wilhelm, 1916@Die deutsche Jugend und der Weltkrieg, Leipzig, 1916464

961Lersch, Mit Herz und Handfürs Vaterland (Kriegsgedichte) \(\mathcal{G}\)(UlmerPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer🕮BLersch, Heinrich, Mit Herz und Hand fürs Vaterland, M. Gladbach, 1916

962Philippi‚OStellung, 14. XI. 16Altmutter LP(MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann)BPhilippi, Fritz!Altmutter, Marburg a. L., 1916

963Witting, Beispiele zur Geschichte der Mathematik \(\mathcal{K}\)BWitting, Alexander, und Martin Gebhardt, Beispiele zur Geschichte der Mathematik, Leipzig, 1913

964Ahrens, Mathematische Unterhaltungen und Spiele I \(\mathcal{K}\)BAhrens, Wilhelm!1901@Mathematische Unterhaltungen und Spiele, Leipzig, 1901

965Bonola – Heinrich Liebmann, Die Nichteuklidische Geometrie \(\mathcal{K}\)BBonola, Roberto!1908@Die nichteuklidische Geometrie, Leipzig, 1908

966Hesse‚OGuny, 20. XI.Schön ist die Jugend \(\mathcal{G}\)BHesse, Hermann, 1916@Schön ist die Jugend, Berlin, 1916

967Hesse, Unterwegs (Gedichte) \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BHesse, Hermann, 1915@Unterwegs, München, 1915

968Walter Lietzmann, Der pythagoreische Lehrsatz \(\mathcal{K}\)BLietzmann, Walter, Der Pythagoreische Lehrsatz, Berlin, 1912

969Königsberger, Hermann von Helmholtz’ Untersuchungen über die Grundlagen der Mathematik und Mechanik \(\mathcal{K}\)BKönigsberger, Leo!Hermann von Helmholtz’s Untersuchungen über die Grundlagen der Mathematik und Mechanik, Heidelberg, 1895

970Strindberg‚OBerlin, Kammerspiele, 29. XI.Gespenstersonate \(\mathcal{V}\)BStrindberg, August, 1908@Gespenstersonate, München, 1908

971Boruttau, Fortpflanzung und Geschlechtsunterschiede des Menschen \(\mathcal{K}\)BBoruttau, Heinrich, Fortpflanzung und Geschlechtsunterschiede des Menschen, Leipzig, 1916OStellung, 6. XI.

972Krische, Von der Reinheit des Mannes \(\mathcal{K}\)BKrische, Paul!Von der Reinheit des Mannes, Jena, 1910

973Wilhelm Fließ, Vom Leben und vom Tode \(\mathcal{K}\)BFließ, Wilhelm, Vom Leben und vom Tod, Jena, 1916

974Emil Peters, Das Hohelied der Körperkraft als Volks- und Lebenswert LP(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)83Vermutl. Peters, Das Hohelied der Kraft.BPeters, Emil, 1915@Das Hohelied der Kraft, Berlin, 1915

975Bartsch, Schwammerl LP(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BBartsch, Rudolf Hans!1912@Schwammerl. Ein Schubert-Roman, Leipzig, 1912

976Bonola, Die Nichteuklidische Geometrie \(\mathcal{K}\)BBonola, Roberto!1908@Die nichteuklidische Geometrie, Leipzig, 1908

977Piper, Das Liebespaar in der Kunst \(\mathcal{K}\)BPiper, Reinhard!Das Liebespaar in der Kunst, München, 1916

978Bismarck, Vier Reden zur äußeren Politik \(\mathcal{G}\)(Universität Jena)BBismarck, Otto von!1915@Vier Reden zur äußeren Politik, Leipzig, 1915

979Eigenbrodt, Kriegsglocken (Lieder) \(\mathcal{G}\)(Universität Jena)BEigenbrodt, Wolrad, Kriegsglocken, Langensalza, 1915

980Michels, Goethe und Jena \(\mathcal{G}\)(Universität Jena)BMichels, Victor!Goethe und Jena, Jena, 1916

981Hesse, Aus Indien LP(Cha)BHesse, Hermann!1913@Aus Indien, Berlin 1913

982Heusler, Altisländisches Elementarbuch \(\mathcal{K}\)BHeusler, Andreas!Altisländisches Elementarbuch, Heidelberg, 1913

983Mann, Strindberg und Brandes, Requadt—, Die Neue Rundschau November 16 (Thomas Mann, Der Taugenichts; Strindberg und Brandes, August Strindberg-Georg Brandes. Ein Briefwechsel; Requadt, Im Kriegsflugzeug) 🕮BMann, Thomas!1916@„Der Taugenichts“, Neue Rundschau 27, November 1916, 1478-90BBrandes, Georg, und August Strindberg!1916@„Ein Briefwechsel“, Die Neue Rundschau 27, November 1916BRequad, Rudolf!„Im Kriegsflugzeug“, Neue Rundschau 27, November 1916

984Edward Ullrich, Das Rechnen mit Duodezimal-Zahlen \(\mathcal{K}\)BUllrich, Edward!Das Rechnen mit Duodezimalzahlen, Heidelberg, 1891

985Bruun, Die freudlose Witwe \(\mathcal{K}\)BBruun, Laurids!1915@Die freudlose Witwe, Berlin, 1915

986Plüschow‚OGuny‑h., 19. XII. 16Die Abenteuer des Fliegers von Tsingtau LPBPlüschow, Gunther, Die Abenteuer des Fliegers von Tsingtau, Berlin, 1916

987(Insel), Insel-Almanach 1917 \(\mathcal{K}\)

988Jacobsen, Mogens LPBJacobsen, Jens Peter!1910@Mogens, Leipzig, 1910

989Rauch (Kätelhön), Hessenkunstkalender 1917 \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BRauch, Christian (Hrsg.), Hessen-Kunst, Marburg, 1917465

990—, Der deutsche Student im Felde (Antworten an die Liebesgabe deutscher Hochschüler) \(\mathcal{K}\)

991Schönherr‚OStellung Nouvron, 25. XII. 16Tiroler Bauernschwänke \(\mathcal{K}\)BSchönherr, Karl!1913@Tiroler Bauernschwänke, Berlin/Wien, 1913

992Bartsch, Der Flieger \(\mathcal{K}\)BBartsch, Rudolf Hans!1915@Der Flieger. Ein Roman aus dem Serbenkrieg, Berlin, 1915

993(Dürerbund), Gesundbrunnenkalender 1917 \(\mathcal{G}\)(MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann)BDürerbund (Hrsg.), 1917@Der Gesundbrunnen, München, 1917

994Hermann Schubert, Mathematische Mußestunden I LP(GurltPGurlt, Leutnant)BSchubert, Hermann!1900@Mathematische Mußestunden, Leipzig, 1900

995Fendrich, An Bord \(\mathcal{G}\)(MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann)BFendrich, Anton!1916@An Bord. Kriegserlebnisse bei der schwimmenden und fliegenden Wehrmacht Deutschlands, Stuttgart, 1916

996Louvet—, Die Memoiren des Chevalier de Faublas \(\mathcal{K}\)84Vermutl. Louvet, Die Abenteuer des Chevalier de Faublas.BLouvet de Couvray, Jean Baptiste, Die Abenteuer des Chevalier de Faublas, Berlin, 1914

997Zikel, Das Sexualleben der Frauen \(\mathcal{K}\)BZikel, Heinz, Das Sexualleben der Frauen, Berlin, 1911

998Ludwig Richter‚OGuny-h., 2. I. 17Erbauliches und Beschauliches (Bilder und Lebenserinnerungen) \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)85Vermutl. Richter, Beschauliches und Erbauliches.BRichter, Ludwig, Beschauliches und Erbauliches, München, 1917

999(Heyder), Kalender Kunst und Leben \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)86Vermutl. eine Ausgabe des von 1909 bis 1947 erschienenen Kalenders Kunst und Leben.

1000Max Maurenbrecher, Neue Staatsgesinnung \(\mathcal{G}\)(MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann)BMaurenbrecher, Max, Neue Staatsgesinnung, Jena, 1916

1001—, Zeppeline über England \(\mathcal{G}\)(Patentante87Wahrscheinlich Agnes von Diergardt. Vgl. TB 3. I. 1917R.PDiergardt, Agnes von, 1863-1945, Besitzerin der Herrschaft und des Jagdschlosses Moja Wola in Schlesien, Patentante von Agnes Kaufmann)

1002(Wilhelm Scholz), Das Bodenseebuch 1917 \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BScholz, Wilhelm von (Hrsg.)!1917@Das Bodenseebuch 1917. Ein Buch für Land und Leute, Konstanz, 1917

1003Avenarius, Das Bild als Verleumder \(\mathcal{K}\)BAvenarius, Ferdinand, 1917@Das Bild als Verleumder, München, 1917

1004Hoecker (Liller Kriegszeitung), Sommerauslese 1916 LP 🕮ILiller Kriegszeitung

1005Hausenstein, Der nackte Mensch in der Kunst LPBHausenstein, Wilhelm, Der nackte Mensch in der Kunst, München, 1917

1006Hans Paasche, Fremdenlegionär Kirsch \(\mathcal{K}\)BPaasche, Hans!Fremdenlegionär Kirsch, Berlin, 1916

1007Otto Ernst, Das Glück ist immer da LPBErnst, Otto, 1917@Das Glück ist immer da+!, Berlin, 1917

1008Oberländer, Ernstes und Heiteres \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)88Vermutl. Oberländer, Heiteres und Ernstes.BOberländer, Adolf, Heiteres und Ernstes, München, 1917

1009Fechner, Das Büchlein vom Leben nach dem Tode \(\mathcal{G}\)(MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann) BFechner, Gustav Theodor, 1911@Das Büchlein vom Leben nach dem Tode, Leipzig, 1911

1010Heinz von Rohden‚OSt., 16. I. 17 Briefe89Vermutl. zweiter Teilband aus von Rohden, Zwei Brüder, der die Feldpostbriefe Heinz von Rohdens enthält. \(\mathcal{G}\)BRohden, Gustav von (Hrsg.)!Zwei Brüder. Feldpostbriefe und Tagebuchblätter, Tübingen, 1917

1011Kreuter, Leitfaden für Flugschüler \(\mathcal{K}\)BKreuter, Carl, Leitfaden für Flugschüler, Berlin, 1917

1012De Coster, Die Hochzeitsreise \(\mathcal{G}\)(Lilly WarburgPWarburg, Elisabeth, 1896-1959, genannt Lilly, Tochter aus der Ehe von Alma Salomonsohn mit Rudolf Daniel Warburg, 1857-1902)BDe Coster, Charles, 1917@Die Hochzeitsreise, Leipzig, 1917

1013Schröder, Vorlesungen über die Algebra der Logik \(\mathcal{K}\)BSchröder, Ernst!1890@Vorlesungen über die Algebra der Logik, Leipzig 1890-1905

1014Max Geißler, Die schöne Lilofe LPBGeißler, Max!1916@Die schöne Lilofe, Weimar, 1916

1015Ludwig Thoma, Krawall LPBThoma, Ludwig, 1912@Krawall, Berlin, 1912

1016Hebbel, Die Nibelungen \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BHebbel, Friedrich, 1916@Die Nibelungen, Bielefeld, 1916

1017Julius Sommer, Vorlesungen über Zahlentheorie \(\mathcal{K}\)BSommer, Julius!Vorlesungen über Zahlentheorie, Leipzig, 1907

1018Heidenstam, Karolinerna G (T, früher)BHeidenstam, Verner von, Karolinerna, Stockholm, 1914

1019Greyerz, Landerziehungs-heime (Dürerbund Flugschrift) \(\mathcal{K}\)BGreyerz, Otto von, Landerziehungsheime, München, 1914

1020Zdarsky, Skisport \(\mathcal{K}\)BZdarsky, Mathias, 1915@Skisport, Wien, 1915466

1021Jakob Wassermann‚OGuny‑h., 1. II. 17Das Gänsemännchen \(\mathcal{G}\)(GertrudPCarnap, Gertrud, 1870-1947, geb. Mannesmann, zweite Frau von Joseph Johannes Carnap, Tochter von Reinhard Mannesmann (1814-1894, dt. Fabrikant))BWassermann, Jakob, Das Gänsemännchen, Berlin, 1917

1022Harnack, Geschichten und Geschichte (Vorträge in Helsingfors) \(\mathcal{G}\)(MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann)90Vermutl. Harnack, Drei Vorlesungen.BHarnack, Adolf von, Drei Vorlesungen, Helsingfors, 1911

1023Hofmannsthal, Der Tor undder Tod \(\mathcal{K}\)BHofmannsthal, Hugo von, 1908@Der Tor und der Tod, Leipzig, 1908

1024—, Vlämische Gedichte (zweisprachig) \(\mathcal{K}\)91Vermutl. Vlaamsche Liederen.

1025Busse—, WinkelglückOSt., 7. II. 17 LPBBusse, Carl, Winkelglück, Leipzig, 1916

1026Johann zur Plassow, Seine Hoheit der Kohlentrimmer \(\mathcal{K}\)BPlassow, Johann zur, Seine Hoheit – der Kohlentrimmer, Berlin, 1917

1027Lüdersdorff, Die Kunst des Kriegsfluges \(\mathcal{K}\) 🕮BLüdersdorff, Hans, Die Kunst des Kriegsfluges, Berlin, 1916

1028Thompson‚OHummerschere, 16. II. 17 Rosegger, Löns, Ebner-Eschenbach, Vixen und andere Tiergeschichten LP

1029Goethe, Die Wahlverwandtschaften \(\mathcal{G}\)BGoethe, Johann Wolfgang von!1809@Die Wahlverwandtschaften, Tübingen, 1809

1030—, Unsere Luftwaffe 1917 \(\mathcal{K}\)

1031(Fichte, Kierkegaard, Jean Paul, Hölderlin), Flugblätter an die deutsche Jugend (Joël) \(\mathcal{K}\)92Vermutl. Kierkegaard, „Kritik“ / Fichte, „Zurückforderung“, „Was ein Volk sei?“ / Paul, „Über die Wüste“, „Vorschlag“ / Hölderlin, „Vom deutschen Volk“, „Der Archipelagus“.BKierkegaard, Søren / Fichte, Johann Gottlieb / Paul, Jean / Hölderlin, Friedrich, „Kritik der Gegenwart“ / „Zurückforderung der Denkfreiheit“, „Was ein Volk sei?“ / „Über die Wüste und das gelobte Land des Menschengeschlechts“, „Vorschlag politischer Trauerfeste“ / „Vom deutschen Volk“, „Der Archipelagus“, Flugblätter an die deutsche Jugend, Jena, 1915–19

1032Karl Ettlinger, Fröhliche Geschichten (…) LP93Vermutl. Ettlinger, Aus fröhlichem Herzen.BEttlinger, Karl, 1916@Aus fröhlichem Herzen, München, 1916

1033Kessner—, Leitfaden der Waffenlehre LPBKessner, Alois, Leitfaden der Waffenlehre, Wien, 1917

1034Chamberlain, Ideal und Macht \(\mathcal{G}\)BChamberlain, Houston Stewart, 1916@Ideal und Macht, München, 1916

1035Kapitänleutnant Aust, Die Kriegsfahrten S. M. S. Karlsruhe \(\mathcal{K}\)qEnde des zweiten Bandes.BAust, Hubert, Die Kriegsfahrten S. M. S. „Karlsruhe“, Karlsruhe, 1916

1036rHier beginnen die von Carnap in Kurzschrift notierten Leselisten, die chronologisch unmittelbar an die beiden ersten, langschriftlich notierten Bände anschließen. Die Nummerierung der Einträge wurde von Carnap von hier an nurmehr summarisch weitergeführt.—, Unsere Luftwaffe, Jahrbuch des Luftfahrerdank, 1917 \(\mathcal{K}\)

1037Berliner Freie Studentenschaft (Fichte, Kierkegaard, Jean Paul, Hölderlin), Flugblätter an die deutsche Jugend (Hensel) \(\mathcal{K}\)BBerliner Freie Studentenschaft (Hrsg.), Flugblätter an die deutsche Jugend. Nr. 15–18, Jena, 1916

1038Karl Ettlinger, Fröhliche Geschichten (oder so ähnlich) LP94Vermutl. Ettlinger, Aus fröhlichem Herzen.BEttlinger, Karl, 1916@Aus fröhlichem Herzen, München, 1916

1039Kessner—‚OQ., 24. II. 17 Leitfaden der Waffenlehre LPBKessner, Alois, Leitfaden der Waffenlehre, Wien, 1917

1040Chamberlain, Ideal und Macht \(\mathcal{G}\)BChamberlain, Houston Stewart, 1916@Ideal und Macht, München, 1916

1041Kapitänleutnant Aust, Die Kriegsfahrten S.M.S. Karlsruhe \(\mathcal{K}\)BAust, Hubert, Die Kriegsfahrten S. M. S. „Karlsruhe“, Karlsruhe, 1916

1042Gottfried August Bürger, Des Freiherrn von Münchhausen wunderbare Reisen LPBBürger, Gottfried August, Des Freiherrn von Münchhausen wunderbare Reisen, Leipzig, 1917467 1043Meinecke, Die deutsche Erhebung von 1914 \(\mathcal{G}\)BMeinecke, Friedrich, Die deutsche Erhebung von 1914, Stuttgart, 1914

1044Hesse‚OSt., 2. III. 17 Roßhalde LP (ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BHesse, Hermann!1914@Roßhalde, Berlin, 1914

1045Klabund, Das Sinngedicht des persischen Zeltmachers \(\mathcal{K}\)BKlabund, Das Sinngedicht des persischen Zeltmachers, München, 1917

1046Walther Jakobsthal, Mondphasen, Osterrechnung und ewiger Kalender LP(GurltPGurlt, Leutnant)BJacobsthal, Walter, Mondphasen, Osterrechnung und ewiger Kalender, Berlin, 1917

1047(Fendrich), Ein Wort an die unten und die oben von einem deutschen Sozialdemokraten LP(GurltPGurlt, Leutnant) [England als Hauptfeind] 4 LBFendrich, Anton, 1916@Ein Wort an die unten und die oben, Stuttgart, 1916

1048Salvatore__, Der galante König und sein Hof (August der Starke) (Borngräber) LPBSalvatore, Graf San (Hrsg.), Der galante König und sein Hof, Berlin, 1912

1049(Sis Verlag)‚OQ., 14. III. 17 Aufruf zur Schaffung eines deutschen Volksbundes \(\mathcal{K}\)95Vermutl. Sis-Verlag, Die Schaffung. LBSis-Verlag (Hrsg.), Die Schaffung des Deutschen Volksbundes, Zeitz, 1916

1050Wilser, Herkunft und Volkstum der Deutschen \(\mathcal{K}\) LBWilser, Ludwig, 1916@Herkunft und Volkstum der Deutschen, Zeitz, 1916

1051Heydenreich, Die Lehre vom Schuß für Gewehr und Geschütz I, II \(\mathcal{K}\) LBHeydenreich, Oberstleutnant!Die Lehre vom Schuß für Gewehr und Geschütz, 2 Bde., Berlin, 1908

1052(Die Tat März), Sieger Deutschland – PlSonderheft \(\mathcal{K}\)

1053Hebel, Schatzkästlein \(\mathcal{K}\) LBHebel, Johann Peter, Schatzkästlein, Essen, 1913

1054Hugershoff, Kartographische Aufnahmen (Göschen) \(\mathcal{K}\)BHugershoff, Reinhard!Kartographische Aufnahmen und geographische Ortsbestimmung auf Reisen, Berlin, 1917

1055Kutter‚OFeldberg Reden an die deutsche Nation (1. Rede) \(\mathcal{V}\)(Wiesneck)BKutter, Hermann, Reden an die deutsche Nation, Jena, 1916

1056(Dürerbund), Literarischer Jahresbericht 16/17 \(\mathcal{K}\) 🕮BDürerbund (Hrsg.), 1916@Literarischer Jahresbericht 1916–17, Langensalza, 1916

1057Karl Josef Friedrich, Das Buch der Gottesfreunde LP(MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann)BFriedrich, Karl Josef (Hrsg.), Das Buch der Gottesfreunde, Gotha, 1917

1058(Hans Thoma), Du mein Deutschland \(\mathcal{K}\) LBThoma, Hans, Du mein Deutschland, Berlin, 1916

1059Zdarsky, Alpine Skifahrtechnik \(\mathcal{K}\)BZdarsky, Mathias, 1917@Alpine Skifahr-Technik, Berlin, 1917

1060Johannes Müller‚OBergneustadt, 4. IV. 17 Das Leben in Gottes Hut \(\mathcal{V}\)96Konnte nicht identifiziert werden.

1061Walter Hofstätter‚OQu., 6. IV. 17 Deutschkunde \(\mathcal{K}\)BHofstaetter, Walter, Deutschkunde, Leipzig, 1917

1062Max Valier, Sternbüchlein für jedermann (für Feldgraue) \(\mathcal{K}\)BValier, Max, Sternbüchlein für jedermann, München, 1917

1063Boccaccio, Das Decamerone \(\mathcal{K}\) LBBoccaccio, Giovanni, 1912@Das Dekameron, Berlin, 1912

1064Fred B. Hardt, Die deutschen Schützengräben und Soldatenzeitungen \(\mathcal{K}\) LBHardt, Fred B.!Die deutschen Schützengraben- und Soldatenzeitungen, München, 1917

1065Fendrich, Kriegs- und Friedenskalender 1917 für den deutschen Feldsoldaten \(\mathcal{K}\) LBFendrich, Anton!1916@Kriegs- und Friedenskalender für den deutschen Feldsoldaten, Bürger und Landmann 1917, Stuttgart, 1916

1066Immelmann‚OSt., 8. IV. 17 Briefe \(\mathcal{K}\)97Vermutl. Immelmann, Meine Kampfflüge. LBImmelmann, Max!Meine Kampfflüge, Berlin, 1916

1067Rolf Josef Hoffmann, Fug und Unfug der Jugendkultur; Dokumente jugendlicher Erotik \(\mathcal{K}\)BHoffmann, Rolf Josef!Fug und Unfug der Jugendkultur. Hinweise und Feststellungen nebst zahlreichen Dokumenten jugendlicher Erotik bei Knaben, Greiz, 1914

1068(Dürerbund), Billiger Lesestoff für Lazarett und Feldtruppen \(\mathcal{K}\)BDürerbund (Hrsg.), 1915@Billiger Lesestoff für Lazarette und Feldtruppen, München, 1915468 1069(Dürerbund), Ueber Klassikerausgaben \(\mathcal{K}\)BDürerbund (Hrsg.), 1914@Ueber Klassiker-Ausgaben, München, 1914

1070Rüsten, Was tut not? Literatur der Deutschbewegung \(\mathcal{K}\)BRüsten, Rudolf (Hrsg.)!Was tut not? Ein Führer durch die gesamte Literatur der Deutschbewegung, Leipzig, 1914

1071(Walter Schulte vom Brühl), An die Germanen (Kleine Germanische Bücherei 1) \(\mathcal{K}\)BSchulte vom Brühl, Walther, An die Germanen+!, Berlin, 1916

1072Paul Meyer, Auf Schneeschuhen in den Karpathen \(\mathcal{K}\)BMeyer, Paul!Auf Schneeschuhen in den Karpathen. (Winter 1915), Oldenburg, 1917

1073Wilser, Stammbaum der indogermanischen Völker und Sprachen \(\mathcal{K}\)BWilser, Ludwig, 1907@Stammbaum der indogermanischen Völker und Sprachen, Jena, 1907

1074Vershofen (Quadriga), Der Fenriswolf \(\mathcal{K}\) LBVershofen, Wilhelm!Der Fenriswolf. Aus der Quadriga, Jena, 1914

1075Picard, Das Wissen der Gegenwart in Mathematik und Naturwissenschaft LBPicard, Émile!Das Wissen der Gegenwart in Mathematik und Naturwissenschaft, Leipzig/Berlin, 1913

1076Lenz, Die Rechenmaschinen (Natur und Geisteswelt) \(\mathcal{K}\) (L?)BLenz, Karl, Die Rechenmaschinen und das Maschinenrechnen, Leipzig, 1915

1077OttoOQ., 19. IV. 17 Sigfrid Reuter und Ernst Hunkel; deutschreligiöse Flugschrift \(\mathcal{K}\)98Bezug unklar, vgl. Hunkel, Deutsche Gemeinschaft.BHunkel, Ernst, Deutsche Gemeinschaft, Berlin, 1916

1078Couturat, Pfaundler, Ostwald; Weltsprache und Wissenschaft \(\mathcal{K}\)BCouturat, Louis et al., Weltsprache und Wissenschaft, Jena, 1913

1079Schutzbund für das deutsche Weib‚ Kurt Riedel, Deutsche Minne (Heft 1) \(\mathcal{K}\)BSchutzbund für das deutsche Weib (Hrsg.), Deutsche Minne, Zeitz, 1916

1080Hentschel‚OBoncourt, 24. IV. 17 Vom aufsteigenden Leben \(\mathcal{K}\)BHentschel, Willibald, 1914@Vom aufsteigenden Leben, Leipzig, 1914

1081Penzig, Ohne Kirche \(\mathcal{K}\)BPenzig, Rudolf, Ohne Kirche, Jena, 1907

1082(Deutscher Studentendienst), Deutsche Studentenarbeit in Feld und Heimat \(\mathcal{G}\)BDeutscher Studentendienst (Hrsg.), 1916@Deutsche Studentenarbeit in Feld und Heimat, Berlin, 1916

1083(Deutscher Studentendienst), Deutsche Zukunft; Grüße der deutschen Hochschule an ihre Bürger im Felde, 1917 \(\mathcal{G}\)BDeutscher Studentendienst (Hrsg.), 1917@Deutsche Zukunft, Berlin, 1917

1084Freundlich, Die Grundlagen der Einsteinschen Gravitationstheorie \(\mathcal{K}\)BFreundlich, Erwin, Die Grundlagen der Einsteinschen Gravitationstheorie, Berlin, 1917

1085Perutz, Die dritte Kugel \(\mathcal{K}\)BPerutz, Leo, Die dritte Kugel, München, 1915

1086Haukland, Orms Söhne \(\mathcal{K}\)BHaukland, Andreas, Orms Söhne, Berlin, 1913

1087Stifter, Der Hochwald LP (ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap🕮BStifter, Adalbert, 1916@Der Hochwald, Leipzig, 1916

1088Reitzenstein‚OMont Cornet, 9. V. 17 Entwicklungsgeschichte der Liebe \(\mathcal{K}\)BReitzenstein, Ferdinand von, Entwicklungsgeschichte der Liebe, Stuttgart, 1908 [ohne besondere Bedeutung]

1089MartinOFerme, 11. – 14. V. 17 Otto Johannes, Wegsucherin Liebe \(\mathcal{K}\)[fein geschrieben; müßte gedanklich vertieft werden]BJohannes, Martin Otto!Wegsucherin Liebe, Leipzig, 1914

1090—, Ringbüchlein, Deutsche Weltansicht \(\mathcal{K}\)

1091Kemmerich, Dinge, die man nicht sagt \(\mathcal{K}\)BKemmerich, Max, Dinge, die man nicht sagt, München, 1913

1092Morgenstern, Palma Kunkel \(\mathcal{K}\) LBMorgenstern, Christian, 1917@Palma Kunkel, Berlin, 1917

1093Flex, Der Wanderer zwischen beiden Welten \(\mathcal{K}\)BFlex, Walter!1917@Der Wanderer zwischen beiden Welten. Ein Kriegserlebnis, München, 1917

1094Westermark, Sexuelle Fragen \(\mathcal{K}\)99Vermutl. Westermark, Sexualfragen. [Sammlung ethnographischen Materials] LBWestermark, Edvard, Sexualfragen, Leipzig, 1909469

1095Peters, So sollt ihr lieben! Physiologie, Psychologie und Ethik der Liebe und Ehe \(\mathcal{K}\)[gesunde, aber meist allbekannte Gedanken, Hygiene der Ehe, manches Gute, Rücksicht auf das Seelische]BPeters, Emil, 1907@So sollt ihr lieben+!, München, 1907

1096Schlaf, Auffallende Unstichhaltigkeit des fachmännischen Einwandes. Zur geozentrischen Theorie \(\mathcal{K}\) LBSchlaf, Johannes, 1914@Auffallende Unstichhaltigkeit des fachmännischen Einwandes, München, 1914

1097Rohden, Freie Liebe und Ehe \(\mathcal{K}\)100Vermutl. Rohden, Ehe. [Viel Übereinstimmung mit den Ehereformern des Individualismus (Ellen Key); Ehe ist auch Sache der Gesellschaft; darum bindende Form]BRohden, Gustav von!1911@Ehe und freie Liebe. Ein Wort zum Individualismus in der Frauenfrage, Berlin, 1911

1098Reitzenstein, Urgeschichte der Ehe \(\mathcal{K}\)[ohne besondere Bedeutung]BReitzenstein, Ferdinand von, Urgeschichte der Ehe, Stuttgart, 1908

1099Ellen Key, Liebe und Ethik \(\mathcal{K}\)[„Erotischer Idealismus“. Bedeutung der Liebe für die Ehe und damit für die Aufwärtsentwicklung der Menschheit. Tief empfunden. Hohe Verantwortlichkeit.]BKey, Ellen, Liebe und Ethik, Berlin, 1917

1100Von Hoffmann, Krieg und Rassenhygiene \(\mathcal{K}\)[Sehr brauchbare, kurze Zusammenfassung der Zustände und Bekämpfungsmittel.]BHoffmann, Géza von!Krieg und Rassenhygiene, München, 1916

1101Heinrich Pudor, Nacktkultur (I.) \(\mathcal{K}\)[Vor 20 Jahren geschrieben; hauptsächlich hygienisch-ästhetisch; Natur steht über Kultur!]BPudor, Heinrich, Nackt-Kultur 1, Berlin, 1906

1102Knut Hamsun‚OSedan, 15. – 30. V. 17 Vagabondage L·101Vermutl. Hamsun, Erzählungen.BHamsun, Knut, Erzählungen, München, 1917

1103Johannes Müller, Die erzieherische Bedeutung der Ehe \(\mathcal{K}\) LBMüller, Johannes!1913@Die erzieherische Bedeutung der Ehe, München, 1913

1104Meisel-Hess, Das Wesen der Geschlechtlichkeit I \(\mathcal{K}\)BMeisel-Hess, Grete!1916@Das Wesen der Geschlechtlichkeit, 2 Bde., Jena, 1916

1105Spiero‚ Dehmel, Lulu Strauß und Torney, Timm Kröger, Deutsche Novellen L·102Viell. Spiero, Illustriertes Novellenbuch. 🕮sEs folgt eine Seite mit durchgestrichenen Literaturangaben, durchwegs Militaria, die hier nicht reproduziert werden.BSpiero, Heinrich (Hrsg.), Illustriertes Novellenbuch, Hamburg, ca. 1915

1106Thomas Mann, Das Wunderkind (Novellen) L·BMann, Thomas, 1914@Das Wunderkind, Berlin, 1914

1107Ettlinger, Benno Stehkragen LPBEttlinger, Karl, 1917@Benno Stehkragen, Berlin, 1917

1108(Pinthus), (Grimmelshausen, Riehl) Kriegsabenteuer aus alter Zeit \(\mathcal{K}\)BPinthus, Kurt (Hrsg.), Kriegsabenteuer aus alter Zeit, München, 1914

1109Meisel-Hess, Das Wesen der Geschlechtlichkeit II \(\mathcal{K}\)BMeisel-Hess, Grete!1916@Das Wesen der Geschlechtlichkeit, 2 Bde., Jena, 1916

1110Krische, Von der Reinheit des Mannes (auch früher) \(\mathcal{K}\)BKrische, Paul!Von der Reinheit des Mannes, Jena, 1910

1111Timm Kröger‚OChaourse, 31. V. 17Sturm und Stille. Drei(3) Erzählungen \(\mathcal{K}\)BKröger, Timm, Sturm und Stille. Drei Erzählungen, Hamburg, 1916

1112Wilhelm Busch‚OLiart, 1. VI. 17 Kritik des Herzens \(\mathcal{K}\)BBusch, Wilhelm!1917@Kritik des Herzens, München, 1917

1113(Beethoven); Briefe, Gespräche, Erinnerungen (Ullstein) \(\mathcal{K}\)BBeethoven, Ludwig van, Briefe, Gespräche, Erinnerungen, Berlin, 1917

1114König‚OMartigny, 2. – 10. VI. 17 Die kleine und die große Liebe \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BKoenig, Hertha, Die kleine und die große Liebe, Berlin, 1917

1115Bruno Wille, Und gib uns Frieden, Ein Buch weltlicher Andacht \(\mathcal{K}\) LBWille, Bruno, Und gib uns Frieden, Berlin, 1917470 1116—, Ausbildungsvorschrift für die Fußtruppen im Kriege [dienstlich] 1117TheodortOriginal Thomas. Fritsch, Verborgene Fäden des Weltkrieges LP(BentrupPBentrup, Stabsarzt)BFritsch, Theodor, Verborgene Fäden des Weltkrieges, Leipzig, 1917

1118Goethe, Gedichte („Über allen Gipfeln“) \(\mathcal{G}\)(Tante ElisabethPTrüper, Elisabeth, 1867-1956, auch Tante Elisabeth, verh. mit Johannes Trüper)103Vermutl. Goethe, Über allen Gipfeln.BGoethe, Johann Wolfgang von, 1915@Über allen Gipfeln, Ebenhausen, 1915

1119Meisel-Hess‚OStellung, 1. VII. Krieg und Ehe \(\mathcal{K}\)BMeisel-Hess, Grete!1915@Krieg und Ehe, Berlin, 1915

1120Häckel, Ewigkeit, Weltkriegsgedanken \(\mathcal{K}\)BHaeckel, Ernst, 1917@Ewigkeit, Berlin, 1917

1121Rade, Die Stellung des Christentums zum Geschlechtsleben \(\mathcal{K}\)BRade, Martin!Die Stellung des Christentums zum Geschlechtsleben, Tübingen, 1910

1122Paul Jäger, Vom Schicksal der Werte LPBJaeger, Paul!Vom Schicksal der Werte, Marburg a. d. Lahn, 1915

1123Deutschland – Vaterland (Bilder und Gedichte) \(\mathcal{K}\)(GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen)B1917@Deutschland@Deutschland – Vaterland+!, Berlin-Zehlendorf, 1917

1124Naumann, Auf dem Wege zum Volksstaat (Reichstagsrede) \(\mathcal{K}\)BNaumann, Friedrich, 1917@Auf dem Wege zum Volksstaat, Berlin, 1917

1125Henkelburg, Als Kampfflieger am Suezkanal \(\mathcal{K}\)BHenkelburg, Hans, Als Kampfflieger am Suez-Kanal, Berlin, 1917

1126Lynkeus (= Popper)‚O2. Stellung, 7. VII. Das Individuum und die Bewertung menschlicher Existenzen \(\mathcal{K}\) LBPopper-Lynkeus, Josef!1910@Das Individuum und die Bewertung menschlicher Existenzen, Dresden, 1910

1127Schleiermacher, Idee zu einem Katechismus der Vernunft für edle Frauen; Jugend und Alter \(\mathcal{K}\)BSchleiermacher, Friedrich!„Idee zu einem Katechismus der Vernunft für edle Frauen“, Anthenäum, 1798

1128Funke, Mexiko in unseren Tagen \(\mathcal{K}\) 🕮BFunke, Alfred, Mexiko in unseren Tagen, Köln, 1914

1129Lülmann, Monismus und Christentum bei G. Th. Fechner LPBLülmann, Christian, Monismus und Christentum bei G. Th. Fechner, Berlin, 1917

1130Schneickert, Die Geheimschriften im Dienste des Geschäfts- und Verkehrslebens \(\mathcal{K}\)BSchneikert, Hans!Die Geheimschriften im Dienste des Geschäfts- und Verkehrslebens, Leipzig, 1905

1131Wurmb‚OWaldlager, 15. VII. 17 Zum Offizier befördert LPBWurmb, Eckart von!„Zum Offizier befördert+!“. Kameradschaftlicher Ratgeber für junge Offiziere, Berlin, 1917

1132(Breithaupt und Zacharias, (früher Hodann)), Schriften zur Jugendbewegung 7–9 \(\mathcal{K}\)104Vermutl. Breithaupt, Prospekt.BBreithaupt, Wolfgang, und Hans Zacharias, Prospekt der Central-Arbeitsstätte für Jugendbewegung und Jugendpflege, Berlin, 1916

1133Hentschel, Mittgart \(\mathcal{K}\)BHentschel, Willibald, 1916@Mittgart, Leipzig, 1916

1134Gruber, Hygiene des Geschlechtslebens \(\mathcal{K}\)BGruber, Max von!Hygiene des Geschlechtslebens, Stuttgart, 1903

1135Balzac, Die Drolligen Geschichten LP(KlempPKlemp, Soldat)BBalzac, Honoré de!1913@1913@Die drolligen Geschichten, Berlin, 1913

1136Michael Schwertlos, Vaterländische Gedichte \(\mathcal{G}\)(AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann)BSchwertlos, Michael, Vaterländische Gedichte, Leipzig, 1915

1137Mach, Mechanik und Kultur \(\mathcal{K}\)105Vermutl. Mach, Kultur und Mechanik. LBMach, Ernst, 1915@Kultur und Mechanik, Stuttgart, 1915

1138Gerling‚OStellung II, 1, 20. – 23. VII. 17 Diskrete Antworten auf vertrauliche Fragen \(\mathcal{K}\) \(\multimap\)BGerling, Reinhold!Diskrete Antworten auf vertrauliche Fragen, Oranienburg, 1909

1139Rudolf Reichhardt, Geburt‚ Hochzeit und Tod im deutschen Volksbrauch und Volksglauben \(\mathcal{K}\) \(\multimap\)BReichhardt, Rudolf!Geburt, Hochzeit und Tod im deutschen Volksbrauch und Volksglauben, Jena, 1913

1140Margarete Hunkel, Freia und Frauwa \(\mathcal{K}\) \(\multimap\)BHunkel, Margarete!Freia und Frauwa, Leipzig, 1917

1141(Kriegsernährungsamt), Die Kriegsernährungs-Wirtschaft 1917 \(\mathcal{G}\)BKriegsernährungsamt!Die Kriegsernährungswirtschaft 1917, Berlin, 1917

1142de Coster, Herr Hallevin \(\mathcal{G}\)(MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener)106Vermutl. De Coster, Herr.BDe Coster, Charles!1917@1917@Herr Halewijn. Eine flämische Märe, Leipzig, 1917

1143Cortez, Die Eroberung von Mexiko I \(\mathcal{K}\) LBCortés, Hernán!1907@Die Eroberung von Mexiko, Hamburg, 1907471 1144Blüher‚O27. – 29. Führer und Volk in der Jugendbewegung LP(FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena)BBlüher, Hans, 1917@Führer und Volk in der Jugendbewegung, Jena, 1917

1145Ernst Joel und Erich Mohr, Die wartende Hochschule LP(FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena)BJoël, Ernst und Erich Mohr, Die wartende Hochschule, Jena, 1916

1146Natorp (Freideutsche Jugend, April Mai 17) (Natorp), Judenfrage und Freideutsche Jugend \(\mathcal{K}\)BNatorp, Paul, 1917@„Judenfrage und Freideutsche Jugend“, Freideutsche Jugend 3, 1917, 100–104

1147Schwaner, Sprüche und Gedanken aus den Werken eines Volkserziehers \(\mathcal{K}\) \(\multimap\)BSchwaner, Wilhelm, Sprüche und Gedanken aus den Werken eines Volkserziehers, Leipzig, 1913

1148Werner Scheff‚OWaldlager, neues Lager, 20. VII. – 15. VIII. 17 Die Arche LP(KaulPKaul, Soldat)BScheff, Werner!Die Arche, Berlin, 1917

1149Bruno Wille, Das lebendige All, idealistische Weltanschauung auf naturwissenschaftlicher Grundlage im Sinne Fechners \(\mathcal{K}\) \(\multimap\)BWille, Bruno, Das lebendige All, Hamburg, 1905

1150Tolstoj, Patriotismus und Regierung \(\mathcal{G}\)(MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener🕮BTolstoi, Leo!1900@Patriotismus und Regierung, 1900

1151Zikel, Hygiene der Ehe und der Flitterwochen \(\mathcal{K}\)[wenig inhaltsreich]BZikel, Heinz, Hygiene der Ehe und der Flitterwochen, Berlin, ca. um 1915

1152Vierath, Geschlechtstrieb und Sinnlichkeit beim Weibe \(\mathcal{K}\)[vernünftig]BVierath, Willy, Geschlechtstrieb und Sinnlichkeit beim Weibe, Oranienburg, 1908

1153Dr. Keith, Die Ehe [sehr strenge Anforderungen] LP(AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann)BKeith, Melville C., Die Ehe, Lorch, 1912

1154Johannes Müller, Volkskirche und Christentum LP(AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann)BMüller, Johannes!1917@Volkskirche und Christentum, Elmau, 1917

1155Fendrich, Wir (ein Hindenburgbuch) \(\mathcal{G}\)(AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann)BFendrich, Anton, 1917@„Wir“, Stuttgart, 1917

1156Johannes V. Jensen‚O1. Stellung, 6. – 10. VIII. 17 Das Schiff \(\mathcal{K}\) LBJensen, Johannes V.!Das Schiff, Berlin, 1915

1157Jakob Bull, Die Brautfahrt \(\mathcal{K}\) \(\multimap\)BBull, Jacob Breda!1914@Die Brautfahrt, Berlin, 1914

1158Schmidt—, Der Hexenhammer \(\mathcal{K}\)BSchmidt, J. W. R. (Hrsg.), Der Hexenhammer, Berlin, 1906

1159Poincaré, Wissenschaft und Hypothese \(\mathcal{K}\) LBPoincaré, Henri, 1904@Wissenschaft und Hypothese, Leipzig, 1904

1160Björnson, Blakken LP(HarkPHark)BBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne, 1909@Blacken, Stockholm, 1909

1161Busch‚OWaldlager, 12. VIII. 17 Die Haarbeutel LP(SeidelPSeidel, Leutnant)BBusch, Wilhelm, 1910@Die Haarbeutel, München, 1910

1162Vaerting‚OChimay, 13. VIII. 17 Mutterpflichten gegen die Ungeborenen \(\mathcal{K}\) \(\multimap\)BVaerting, Mathias, Mutterpflichten gegen die Ungeborenen, Berlin, 1915

1163Stilke, Trutzbüchlein (Enthaltsamkeit) \(\mathcal{K}\) \(\multimap\)BStilke, Friedrich W., Trutzbüchlein, Hamburg, 1913

1164Heinrich Emil Schomburg, Der Wander-Vogel, seine Freunde und seine Gegner \(\mathcal{K}\) \(\multimap\)BSchomburg, Emil Heinrich, Der Wandervogel, seine Freunde und seine Gegner, Wolfenbüttel, 1917

1165Leonhard Frank‚OWiesneck, 26. VIII. – 14. IX. Der Vater \(\mathcal{G}\)(MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener)BFrank, Leonhard, Der Vater, Berlin, 1917

1166Bull, Die Brautfahrt \(\mathcal{V}\)(mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BBull, Jacob Breda!1914@Die Brautfahrt, Berlin, 1914

1167Gelsen, Die Hygiene der Flitterwochen \(\mathcal{K}\)BGelsen, Carl v., Die Hygiene der Flitterwochen, Berlin, 1914

1168Kierkegaard, Was wir lernen von den Lilien auf dem Felde und den Vögeln unter dem Himmel \(\mathcal{V}\)BKierkegaard, Søren, Was wir lernen von den Lilien auf dem Felde und den Vögeln unter dem Himmel, Berlin, 1916

1169Rayleigh, Die Theorie des Schalles I \(\mathcal{K}\)BRayleigh, John William Strutt, Die Theorie des Schalles 1, Braunschweig, 1879

1170Hofmannsthal, Der Tor und der Tod \(\mathcal{V}\)BHofmannsthal, Hugo von, 1908@Der Tor und der Tod, Leipzig, 1908

1171Denken und Tun (Hundert Sprüche aus „Kunst und Leben“) \(\mathcal{V}\) 🕮BDenken und@Denken und Tun+! Hundert Sprüche deutscher Dichter und Denker, Berlin, 1910

1172Nohl, Die Gegensätze in der Pädagogik (aus der „Tat“) \(\mathcal{V}\)107Vermutl. Nohl, „Die pädagogischen Gegensätze“.BNohl, Herman, 1914@„Die pädagogischen Gegensätze“, Die Tat 5, März 1914, 1187 ff.

1173Einstein‚OFahrt nach Berlin Über die spezielle und die allgemeine RelativitätstheorieBEinstein, Albert, Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie, Braunschweig, 1917472 1174Forel‚OBerlin, 15. IX. Die sexuelle Frage LP (ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BForel, Auguste, Die sexuelle Frage, München, 1917

1175Scheibert, Der SegelsportBScheibert, J. W. und Fr., Der Segelsport, Leipzig, 1912

1176—, Hilfsbuch für die Ausbildung des Landfunkers

1177Conrad Ferdinand Meyer, Huttens letzte Tage \(\mathcal{V}\)BMeyer, Conrad Ferdinand, Huttens letzte Tage, Leipzig, 1911

1178Zenneck, Lehrbuch der drahtlosen Telegraphie \(\mathcal{K}\)BZenneck, Jonathan!Lehrbuch der drahtlosen Telegraphie, Stuttgart, 1916

1179Gertrud Prellwitz, Was ich in Amerika gelernt habe LPBPrellwitz, Gertrud, 1917@„Was ich in Amerika gelernt habe“, Die Tat, Juli 1917, 289–306

1180Fleissner von Wostrowitz, Handbuch der Kryptographie \(\mathcal{K}\)BFleissner von Wostrowitz, Eduard B., Handbuch der Kryptographie, Wien, 1881

1181Richard Wagner, Die Meistersinger \(\mathcal{V}\) \(\multimap\)BWagner, Richard, 1910@Die Meistersinger von Nürnberg, Mainz, ca. 1910 1182Shakespeare, Hamlet \(\mathcal{V}\)und ThBShakespeare, William, Hamlet

1183Goethe, Faust I \(\mathcal{V}\)und ThBGoethe, Johann Wolfgang von!1808@Faust, Tübingen, 1808

1184Stijn Streuvels, Die Ernte \(\mathcal{V}\)BStreuvels, Stijn, Die Ernte, Leipzig, 1917

1185Landau, Handbuch der Lehre von der Verteilung der Primzahlen L·BLandau, Edmund, Handbuch der Lehre von der Verteilung der Primzahlen, Leipzig, 1909

1186Lohmann, Der Beruf LP(MS)108Konnte nicht identifiziert werden, vermutlich privates Manuskript.

1187Sachs und Wolfrath und Koch, Der Beruf \(\mathcal{V}\)(MS)109Konnte nicht identifiziert werden, vermutlich privates Manuskript.

1188Ibsen (-Eckart) Peer Gynt \(\mathcal{V}\)BIbsen, Henrik!1887@Peer Gynt, Leipzig, 1887

1189Karl Markau, Die Telephonie ohne Draht LPBMarkau, Karl, Die Telephonie ohne Draht, Braunschweig, 1912

1190Georg Kaiser, Die Koralle \(\mathcal{V}\)(im Atelier)BKaiser, Georg, Die Koralle, Berlin, 1917

1191Dr. Clatt, Über Augenkultur \(\mathcal{V}\)(im Atelier)110Werk nicht ermittelbar. Vielleicht privates Manuskript.

1192Leutnant zur See Richarz, Die Abenteuer der „Tinto“ \(\mathcal{K}\)111Vermutl. Richarz, Die Wikinger-Fahrt.BRicharz, Karl, Die Wikinger-Fahrt der „Tinto“, Berlin, 1917

1193Kapitänleutnant Lauterbach, Zwanzigtausend Pfund Kopfpreis \(\mathcal{K}\)112Vermutl. Lauterbach, 1000 Pfund.BLauterbach, Julius (Kapitänleutnant der Reserve), 1000 Pfund Kopfpreis – tot oder lebendig, Berlin, 1917

1194Naumann, Demokratie und Kaisertum (mit FilsPFils, Gerhard, Freideutscher, Lohmann‚PLohmann, Wilhelm, †1926, Chemiker, Bruder von Helene Stackelberg NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin \(\mathcal{V}\))BNaumann, Friedrich, 1900@Demokratie und Kaisertum, Berlin, 1900

1195Friedrich Adler, Politisches Bekenntnis LPBAdler, Friedrich, Politisches Bekenntnis, Wien, 1917

1196Emil Gött‚O3. XII. Edelwild Th (früher gelesen)BGött, Emil, 1911@Edelwild, München, 1911

1197Schiller‚O10. XII. Don Carlos ThBSchiller, Friedrich, 1916@Don Carlos, Leipzig, 1916

1198Baußnern‚OBei Frau Prof. Müller, 9. XII. Dreistimmige Lieder, Neues Heft \(\mathcal{V}\)113Viell. Baußnern, Zweites Jenaer Liederblatt.

1199Lagerlöf, Grimberg …, Schweden (Liebesgabe für Austauschgefangene) \(\mathcal{K}\)

1200Friedrich von Kasiski, Die Geheimschriften und die Dechiffrierkunst [auch für FreesePFreese, Hinrich, †1915, Mitglied des Serakreises] L·BKasiski, Friedrich W., Die Geheimschriften und die Dechiffrir-Kunst, Berlin, 1863

1201Moritz Schlick, Raum und Zeit in der gegenwärtigen Physik, zur Einführung in das Verständnis der allgemeinen Relativitätstheorie \(\mathcal{K}\)BSchlick, Moritz, Raum und Zeit in der gegenwärtigen Physik, Berlin, 1917473

1202Gustav Landauer, Aufruf zum Sozialismus LP(KurellaPKurella, Alfred, 1895–1975, dt. Schriftsteller und Kulturpolitiker, WV und Mitglied der Freidt. Jugend)BLandauer, Gustav, Aufruf zum Sozialismus, Berlin, 1911

1203Paul Zucker, Glatt, Kriegseindrücke (MS) \(\mathcal{V}\)(bei den Westendern)114Nicht ermittelbar, vermutlich privates Manuskript.

1204Walter Rathenau, Zur Kritik der Zeit L· \(\mathcal{V}\)(mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BRathenau, Walther, 1912@Zur Kritik der Zeit, Berlin, 1912

1205Ernst Buchner, Freischärler und Soldat (Ein Brief von der Front) \(\mathcal{G}\)BBuchner, Ernst, Freischärler und Soldat, Berlin, 1917

1206„Neue Fahrten III, 3, Okt. 17“ (Schweizer AltWV) Über Holzapfels Panidealismus \(\mathcal{G}\)115Werk nicht ermittelbar. 🕮uDas folgende Konvolut stammt wieder aus (RC 025‑03‑05).

1207Hermann Lietz‚OTempelhof, Weihnachten 1917 Der Deutsche nach dem Kriege (Vortrag Freiburg) \(\mathcal{G}\)BLietz, Hermann, Der Deutsche nach dem Kriege, Bühl, 1917

1208Ferdinand Massmann, Das Wartburgfest 1817 \(\mathcal{G}\)(Universität Jena)BMassmann, Hans Ferdinand, Das Wartburgfest, Leipzig, 1917

1209Naumann, Der Kaiser im Volksstaat K (Rethel)BNaumann, Friedrich, 1917@Der Kaiser im Volksstaat, Berlin, 1917ORethel, 7. – 12. I.

1210Dr. Krumm-Heller, Für Freiheit und Recht (Mexikos) \(\mathcal{G}\)(MamaPSchöndube, Luisa, 1869–1957, geb. Kebe Quevedo, verh. mit Heinrich Schöndube, Mutter von Elisabeth Carnap)BKrumm-Heller, Arnold, Für Freiheit und Recht, Halle, 1917

1211Alfred Hermann Fried, Die moderne Friedensbewegung \(\mathcal{K}\)(früher, 1910?)BFried, Alfred Hermann, 1908@Die moderne Friedensbewegung, Gautzsch, 1908

1212—, Flugzeugabbildungen (dienstlich) \(\mathcal{G}\)

1213Gustav Landauer, Aufruf zum Sozialismus LP(KurellaPKurella, Alfred, 1895–1975, dt. Schriftsteller und Kulturpolitiker, WV und Mitglied der Freidt. Jugend)BLandauer, Gustav, Aufruf zum Sozialismus, Berlin, 1911

1214Popper-Lynkeus, Friedensvorschläge, Schiedsgerichte, Völkerbund \(\mathcal{G}\)BPopper-Lynkeus, Josef, 1917@Friedensvorschläge, Schiedsgerichte, Völkerbund, Wien, 1917

1215Leonhard Frank, Das Liebespaar \(\mathcal{V}\)(Sentastraße)BFrank, Leonhard, Das Liebespaar, Potsdam, 1917

1216Tolstoj, Was sollen wir also tun?L·BTolstoi, Leo, 1891@Was sollen wir also thun?, Berlin, 1891

1217Kjellen, Die politischen Probleme des Weltkrieges \(\mathcal{V}\)(mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BKjellén, Rudolf, 1916@Die politischen Probleme des Weltkrieges, Leipzig, 1916

1218Wyneken, Was ist Jugendkultur? \(\mathcal{V}\)(bei NeckersPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin)BWyneken, Gustav, 1914@Was ist „Jugendkultur“?, München, 1914

1219Fried, Kurze Aufklärungen über Wesen und Ziel des Pazifismus L·BFried, Alfred Hermann, 1914@Kurze Aufklärungen über Wesen und Ziel des Pazifismus, Berlin, 1914

1220Tolstoj, Das Licht leuchtet in der Finsternis \(\mathcal{K}\)BTolstoi, Leo, 1916@Das Licht leuchtet in der Finsternis, Leipzig, 1916

1221Fried, Vom Weltkrieg zum Weltfrieden (20 Aufsätze) L·BFried, Alfred Hermann, 1916@Vom Weltkrieg zum Weltfrieden, Zürich, 1916

1222Kautsky, Überzeugung und Partei \(\mathcal{K}\)BKautsky, Karl, Ueberzeugung und Partei, Leipzig, 1916

1223—, Reichstagsverhandlung über die Friedensresolution (VII 17) \(\mathcal{K}\)116Bezug unklar.

1224—, Reichstagsverhandlung über Hilfsdienstgesetz (XI 16) \(\mathcal{K}\)117Bezug unklar.

1225Weinstein, Die Physik der bewegten Materie und die Relativitätstheorie L·BWeinstein, Max B., Die Physik der bewegten Materie und die Relativitätstheorie, Leipzig, 1913

1226Fried, Handbuch der Friedensbewegung I, II L·BFried, Alfred Hermann, 1913@Handbuch der Friedensbewegung, Leipzig, 1913

1227Sommerfeld, Der innere Aufbau des chemischen Atoms \(\mathcal{K}\)(früher)BSommerfeld, Arnold, „Der innere Aufbau des chemischen Atoms“, Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, Jg. 1917474 1228Scheidemann, Die nächsten Aufgaben der Partei (Rede vom Sozialdemokratischen Parteitag 17) \(\mathcal{K}\)BScheidemann, Philipp, Die nächsten Aufgaben der Partei, Berlin, 1917

1229Fried, Die Forderung des Pazifismus [Vortrag vor Freistudenten in Zürich, 1916] L·BFried, Alfred Hermann, 1916@Die Forderung des Pazifismus, Zürich, 1916

1230Fried‚O24. II. Europäische Wiederherstellung [1915; gut!] L·BFried, Alfred Hermann, 1915@Europäische Wiederherstellung, Zürich, 1915

1231Förster, Christus und der Krieg L·BFoerster, Friedrich Wilhelm, 1914@Christus und der Krieg, M.-Gladbach, 1914

1232Förster, Die deutsche Jugend und der Weltkrieg [darin: Jungdeutsche Kultur und der Weltkrieg; Christus und der Krieg; in eigener Sache] L·BFoerster, Friedrich Wilhelm, 1916@Die deutsche Jugend und der Weltkrieg, Leipzig, 1916

1233(Lagerlöf, Larssen‚ …) En redfärdig fred L·118Vermutl. Lagerlöf, En rättfärdig fred.BLagerlöf, Selma, 1916@En rättfärdig fred, Stockholm, 1916

1234(Neutrala konferenzen), En Rundfråga om fredsvillkor för en varaktig fred L·BNeutrale Konferenz (Hrsg.), En rundfråga om fredsvillkor för en varaktig fred, Stockholm, 1916

1235StillichO3. III. (dazu: Otto Haase, L. Quidde), Deutsche Zukunft bei einem Macht- oder bei einem Verzichtsfrieden \(\mathcal{G}\)119Vermutl. Stillich, Deutschlands Zukunft. 🕮BStillich, Oskar, Deutschlands Zukunft bei einem Macht- und bei einem Rechtsfrieden, Leipzig, 1918

1236OBerlinFidelis, Der Lohn der Opfer; Die Tat vom 12. Dezember 16 (Vortrupp Flugschrift) \(\mathcal{K}\)BFidelis [s. a. Hermann Popert], Der Lohn der Opfer, Hamburg, 1917

1237Nussbaum, Zur Jugendfrage [proletarische Jugendbewegung] \(\mathcal{K}\)BNussbaum, Alfred, Zur Jugendfrage, Bremen, 1916

1238Wrangel (Europas), Internationale Organisation während des Krieges L·BWrangel, Ferdinand P., Internationale Organisation während des Krieges, Bern, 1916

1239(Fried, Förster, Ragaz usw.), Die Friedenswarte und Blätter für zwischenstaatliche Organisationen 1915 L·120Vermutl. Fried, Förster, Ragaz, „Aus meinem Kriegstagebuch“ / „Zwei Erwiderungen“ / „Offener Brief“.BFried, Alfred Hermann / Förster, Friedrich Wilhelm / Ragaz, Leonhard, „Aus meinem Kriegstagebuch“ / „Zwei Erwiderungen auf Frederik van Eeden“ / „Offener Brief an Herrn Pfarrer Gottfried Traub“, Die Friedens-Warte 17, 1915

1240Dr. Kurt Busse, Sein und Sollen (Rundbrief über staatsbürgerliche Erziehung) LP121Werk nicht identifizierbar, vermutlich privates Manuskript bzw. Rundbrief.

1241Tolstoj, Die Macht der FinsternisTBTolstoi, Leo!1887@Die Macht der Finsternis, 1887
1242Ibsen, Die Helden auf Helgeland (nordische Heerfahrt) TBIbsen, Henrik, 1910@Die Helden auf Helgeland, Berlin, 1910
1243Tolstoj, Der lebende LeichnamT (zum 2. Mal)BTolstoi, Leo, 1911@Der lebende Leichnam, Berlin, 1911
mit GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen

1244Karl Kraus, „Hefte der Fackel“ LP122Vermutl. nicht näher spezifizierte Hefte aus Kraus, Die Fackel.IDie Fackel, Zeitschrift

1245(Fidelis), Einige Vortrupp Hefte (über Prinz Max; Kant; Volksbund) \(\mathcal{K}\)123Viell. Fidelis, Freiheit / Zum ewigen Frieden.BFidelis [s. a. Hermann Popert], Freiheit und Vaterland / Zum ewigen Frieden, Hamburg, 1918

1246 (Anti oorlog raad), Friedenskonferenzen nach dem Kriege? L·

1247Neutrale Konferenz(Anti oorlog raad), Friedensäußerungen von Regierungen und Volksvertretern L·BNeutrale Konferenz (Hrsg.), Friedensäusserungen von Regierungen und Volksvertretern, Haag, 1916475

1248Wilhelm Lamszus‚O18. III. Das Menschenschlachthaus [Kriegsschilderung, vor 1914] \(\mathcal{K}\)BLamszus, Wilhelm, Das Menschenschlachthaus, Hamburg, 1912

1249Eucken, Die Träger des Deutschen Idealismus (bes. Hegel) LPBEucken, Rudolf, Die Träger des deutschen Idealismus, Berlin, 1915

1250Schweizer Grütliverein—, Der Krieg und die Sozialdemokratie (Schweizer Grütliverein) L·BSchweizer Grütliverein (Hrsg.), Der Krieg und die Sozialdemokratie, Zürich, 1915

1251Tolstoj, Das einzige Mittel LPBTolstoi, Leo, 1901@Das einzige Mittel, Leipzig, 1901

1252Lemm‚O24. III. Die Siedlung neben der StadtE und \(\mathcal{V}\)124Viell. Lemm, Vom neuen Lebensstil.BLemm, Alfred, Vom neuen Lebensstil, 1918

1253Reuter‚O31. III. Hanne nüte (LP) \(\mathcal{V}\)BReuter, Fritz, Hanne Nüte, Offenbach, 1911

1254Eltzbacher—, Die Programme der politischen Parteien125Vermutl. Eltzbacher, Die neuen Parteien.BEltzbacher, Paul, Die neuen Parteien und ihre Programme, Berlin, 1918

1255Helene Stöcker, Menschheit \(\mathcal{G}\)126Viell. Stöcker, „Menschenschutz“.BStöcker, Helene, 1918@„Menschenschutz“, Die neue Generation 5, 1918, 132–144

1256Helene Stöcker, Geschlechtspsychologie und Krieg \(\mathcal{G}\)BStöcker, Helene, 1915@Geschlechtspsychologie und Krieg, Berlin, 1915

1257—‚O15. V. Die belgisch-englische Frage (als MS gedruckt, streng vertraulich, 1915) \(\mathcal{G}\)

1258Friedrich Engels, Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft LP(LisisPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner Rundbrief)BEngels, Friedrich, Die Entwicklung des Sozialismus, Berlin, 1911

1259Scheler‚ODahlem, Mai Die Ursachen des Deutschenhasses LP(RohPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh)BScheler, Max, Die Ursachen des Deutschenhasses, Leipzig, 1917

1260Kant, Zum ewigen Frieden \(\mathcal{K}\)BKant, Immanuel!1795-1796@Zum ewigen Frieden, Königsberg, 1795/1796

1261Schiff, Boxerpolitik und Erlebnispolitik \(\mathcal{K}\)127Vermutl. Schiff, Boxerpolitik und Erkenntnispolitik.BSchiff, Emil J., Boxerpolitik und Erkenntnispolitik, Zürich, 1918

1262Hesse, Peter Camenzind \(\mathcal{V}\)(mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BHesse, Hermann, 1917@Peter Camenzind, Berlin, 1917

1263Schneidewin und Bruhn‚ Sophokles, AntigoneOWestend (übersetzt von Schneidewin) LPBSchneidewin, Friedrich Wilhelm, und Ewald Bruhn (Hrsg.), Sophokles. Antigone, Berlin, 1913

1264Fichte, Inwiefern Machiavellis Politik auch noch auf unsere Zeiten Anwendung habe \(\mathcal{K}\)BFichte, Johann Gottlieb, 1917@Inwiefern Machiavellis Politik auch noch auf unsere Zeiten Anwendung habe, Leipzig, 1917

1265Sophokles Antigone (übersetzt von Hans Rothe) \(\mathcal{V}\)128Ausgabe nicht identifizierbar. Es könnte sich auch um eine nie publizierte Übersetzung handeln, deren Manuskript hier vorgelesen wurde.

1266Sinzheimer‚OWestend Völkerrechtsgeist \(\mathcal{K}\)BSinzheimer, Hugo, Völkerrechtsgeist, Leipzig, 1917 1267Kampffmeyer‚O12. VI. Die Friedensstadt – ein schönes Kriegsdenkmal LPBKampffmeyer, Hans, Die Friedensstadt, Karlsruhe, 1918

1268Tormin, Freideutsche Jugend und Politik \(\mathcal{K}\) 🕮BTormin, Helmut, Freideutsche Jugend und Politik, Hamburg, 1918

1269Hiller, Werfel, Kurella, Leonhard, Gustav Gerlach, Lask, Bauermeister, Vom tätigen Geist (2. Ziel-Jahrbuch) \(\mathcal{K}\)129Vermutl. Hiller, Tätiger Geist!BHiller, Kurt (Hrsg.), Tätiger Geist+!, München, 1918

1270Hölderlin‚ORuderfahrt, 17. VI. Der Archipelagus \(\mathcal{V}\)BHölderlin, Friedrich, 1917@Der Archipelagus, Jena, 1917

1271Wilhelm Wien, Die neuere Entwicklung unserer Universitäten und ihre Stellung im deutschen Geistesleben LPBWien, Wilhelm, Die neuere Entwicklung unserer Universitäten und ihre Stellung im deutschen Geistesleben, Leipzig, 1915476

1272ReinhardO23. VI. Goering, Seeschlacht \(\mathcal{G}\)(GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen)‚ \(\mathcal{V}\)BGoering, Reinhard, Seeschlacht, Berlin, 1917

1273Kurt Hiller, Taugenichts, Tätiger Geist, Thomas Mann \(\mathcal{K}\)BHiller, Kurt, Taugenichts – tätiger Geist – Thomas Mann, Berlin, 1917

1274Schücking, Die Organisation der Welt (1909) \(\mathcal{K}\)BSchücking, Walther, 1909@Die Organisation der Welt, Leipzig, 1909

1275Ular‚ Lao Tse‚O24. VI. Die Bahn und der rechte Weg (übersetzt von Ular, Insel) \(\mathcal{V}\)BUlar, Alexander (Übers.), Die Bahn und der rechte Weg, Leipzig, 1903

1276Max Adler, Zwei Jahre; Weltkriegsbetrachtungen eines Sozialisten \(\mathcal{K}\)BAdler, Max, Zwei Jahre …+!, Nürnberg, 1916

1277Hölderlin‚O7. VII. Hyperion \(\mathcal{V}\)BHölderlin, Friedrich, 1797@Hyperion, Tübingen, 1797/99

1278Schücking, Der Weltfriedensbund und die Wiedergeburt des Völkerrechts \(\mathcal{K}\)BSchücking, Walther, 1917@Der Weltfriedensbund und die Wiedergeburt des Völkerrechts, Leipzig, 1917

1279Ostwald, Die Farbenfibel LPBOstwald, Wilhelm, 1917@Die Farbenfibel, Leipzig, 1917

1280RabindranathO23. VII. Tagore, Der Geist Japans \(\mathcal{V}\)(Ilse NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin)BTagore, Rabindranath!Der Geist Japans, Leipzig, 1918

1281Werfel‚O26. VII. Wir sind \(\mathcal{V}\)(Hans RothePRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises)BWerfel, Franz, 1917@Wir sind, Leipzig, 1917

1282Carl Hauptmann, Die uralte Sphinx \(\mathcal{K}\)BHauptmann, Carl, Die uralte Sphinx, Leipzig, 1915

1283Wilhelm E. Pauli und Richard Pauli, Physiologische Optik LP(Rez)BPauli, Wilhelm, und Richard Pauli, Physiologische Optik, Jena, 1918

1284StefanO28. VII. George, Der Krieg \(\mathcal{V}\)(Tormin‚PTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit am Faländer See)BGeorge, Stefan, Der Krieg, Berlin, 1917

1285Ulrich, Die psychologische Analyse der höheren Berufe \(\mathcal{K}\)BUlrich, Martha, Die psychologische Analyse der höheren Berufe, Leipzig, 1918

1286Philipp Zorn, Die internationale Schiedsgerechtigkeit \(\mathcal{K}\)130Zorn, „Die internationale Schiedsgerichtsbarkeit“.BZorn, Philipp, „Die internationale Schiedsgerichtsbarkeit“, Das Recht 21, 1917, 5–10

1287Henri Barbusse, Das Feuer \(\mathcal{K}\)BBarbusse, Henri, Das Feuer, Zürich, 1918

1288Fried‚O7. VIII. Europäische Wiederherstellung \(\mathcal{K}\)(auch früher)BFried, Alfred Hermann, 1915@Europäische Wiederherstellung, Zürich, 1915

1289—‚OWiesneck Verfassungs-Urkunde des preußischen Staates \(\mathcal{G}\)(von AdolfsPSchöndube, Adolf, 1894-1916, Bruder von Elisabeth Carnap Büchern)

1290Kurella, Körper-Seele (3 Briefe) (Freideutsche Jugend Juli 18) \(\mathcal{K}\)BKurella, Alfred, 1918@„Körperseele“, Freideutsche Jugend 7, Juli 1918

1291Jammes, Der Hasenroman LP‚ \(\mathcal{V}\)BJammes, Francis!Der Hasenroman, Dresden-Hellerau, 1918

1292Münchhausen, Die Balladen und ritterlichen Lieder \(\mathcal{V}\)BMünchhausen, Börries von!1908@Die Balladen und ritterlichen Lieder des Freiherrn Börries von Münchhausen, Berlin, 1908

1293Rathenau, Von den kommenden Dingen \(\mathcal{G}\)(ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BRathenau, Walther, 1918@Von kommenden Dingen, Berlin, 1918

1294Mädele, Märchenbuch LP131Dieser und der nächste Eintrag beziehen sich offensichtlich auf Lesungen aus einem nicht näher identifizierten Märchenbuch, für die beiden jüngeren Schwestern von Elisabeth Carnap.

1295Nena, Märchenbuch LP

1296Weltsch‚OReise Organische Demokratie \(\mathcal{K}\)BWeltsch, Felix, Organische Demokratie, Leipzig, 1918

1297Tolstoj‚OBerlin Der Fremde und der Bauer \(\mathcal{K}\)BTolstoi, Leo, 1918@Der Fremde und der Bauer, Berlin, 1918

1298Tolstoj‚O9. IX. Wie viel Land braucht der Mensch \(\mathcal{K}\)‚ \(\mathcal{V}\)132Wohl eine Ausgabe von „Wie viel Erde braucht der Mensch“, viell. aus Tolstoj, Ausgewählte Erzählungen. 🕮BTolstoi, Leo, 1911@Ausgewählte Erzählungen, Berlin, 1911

1299—, Das Glück der Zukunft: Ein Friedensbund freier Völker \(\mathcal{G}\)(anonym)477 1300Kjellen, Warum ich es mit Deutschland in diesem Weltkrieg halte LPBKjellén, Rudolf, 1918@Warum ich es mit Deutschland in diesem Weltkrieg halte?, Berlin, 1918

1301Kappstein, Walter Rathenau‚ der Mensch und sein Werk \(\mathcal{K}\)BKappstein, Theodor, Walther Rathenau, Zürich, 1918

1302Fried, Probleme der Friedenstechnik \(\mathcal{K}\)[schwach]BFried, Alfred Hermann, 1918@Probleme der Friedenstechnik, Leipzig, 1918

1303Hiemann, Schulkinderfürsorge \(\mathcal{G}\)133Vermutl. nicht identifizierbares Werk von Eduard Heimann.

1304Max Adler, Politik und Moral \(\mathcal{K}\)BAdler, Max, Politik und Moral, Leipzig, 1918

1305Schweizerisches Komitee zum Studium der Grundlagen …, Denkschrift über Die Grundlagen eines dauerhaften Friedensvertrages \(\mathcal{K}\)BSchweizerisches Komitee zum Studium der Grundlagen eines dauerhaften Friedensvertrages (Hrsg.), Denkschrift, Olten, 1915

1306Kant, Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht \(\mathcal{K}\)BKant, Immanuel!1784@Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht, 1784

1307Hiemann, Grundfragen für ein Programm der künftigen Volkswirtschaft. (Vortrag auf der Freideutschen Woche, Tübingen, August 18) LP134Viell. Bezug auf Heimann, „Die Sozialisierung“.BHeimann, Eduard, 1918@„Die Sozialisierung“, Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik 45, Tübingen, 1918/19

1308Gustav Radbruch‚O22. X. Zur Philosophie dieses Krieges LP(TorminPTormin, Helmut, 1891-1951, Jurist und Verwaltungsbeamter in Hamburg, Mitglied der Dt. Akademischen Freischar und der Gilde Soziale Arbeit)‚ \(\mathcal{V}\)BRadbruch, Gustav, Zur Philosophie dieses Krieges, Tübingen, 1917

1309Chamberlain, Rasse und Nation LP(MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann)BChamberlain, Houston Stewart, 1918@Rasse und Nation, München, 1918

1310Schultz-Hencke‚OJena Die religiöse Entwicklung und die Freideutsche Jugend (aus der Tat Freideutscher Jugend) \(\mathcal{V}\)135Viell. Schultz-Hencke, „Freideutsche Jugend“.BSchultz-Hencke, Harald, 1918@„Freideutsche Jugend und religiöse Entwicklung“, Die Tat 10, 1918, 350–359 u. 426–436

1311Schücking, Der Dauerfriede \(\mathcal{K}\)BSchücking, Walther, 1917@Der Dauerfriede, Leipzig, 1917

1312Kampffmeyer, Die Friedensstadt (mit den Zuschriften) \(\mathcal{K}\)BKampffmeyer, Hans, Die Friedensstadt, Karlsruhe, 1918

1313SchweizerO9. X. Komitee für Vorbereitung des Völkerbundes, Vorentwurf mit Erläuterung für eine Verfassung des Weltvölkerbundes \(\mathcal{K}\)BSchweizer Komitee für Vorbereitung des Völkerbundes (Hrsg.), Vor-Entwurf mit Erläuterung für eine Verfassung des Welt-Völkerbundes, Bern, 1918

1314Erzberger‚O10. X. Der Völkerbund, der Weg zum Weltfrieden \(\mathcal{K}\)BErzberger, Matthias, Der Völkerbund, Berlin, 1918

1315Pfemfert—, Das Aktionsbuch \(\mathcal{K}\)BPfemfert, Franz (Hrsg.), Das Aktionsbuch, Berlin, 1917

1316Hedwig Dohm, Der Mißbrauch des Todes \(\mathcal{K}\)BDohm, Hedwig, Der Missbrauch des Todes, Berlin, 1917

1317Eduard Bernstein, Völkerbund oder Staatsbund \(\mathcal{V}\)(Vortrag)136Vermutl. Bernstein, Völkerbund oder Staatenbund.BBernstein, Eduard!1919@Völkerbund oder Staatenbund, Berlin, 1919

1318Adolf Hoffmann, Vorsicht, hütet Euch, die Sozialdemokraten kommen! \(\mathcal{K}\)BHoffmann, Adolf, Vorsicht+!, Berlin, 1919

1319Alfred Kurella‚O15. X. Deutsche Volksgemeinschaft, offener Brief an den Führerrat der Freideutschen Jugend \(\mathcal{K}\)(\(\mathcal{V}\)mit ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap🕮BKurella, Alfred, 1918@Deutsche Volksgemeinschaft, Hamburg, 1918

1320Reinhard Gast‚O22. X. 18 Deutschland und die Entwickelung des Haager Friedenswerkes in Vergangenheit und Zukunft \(\mathcal{K}\)BGast, Reinhard, Deutschland und die Entwickelung des Haager Friedenswerkes in Vergangenheit und Zukunft, Leipzig, 1917

1321Lammasch‚O4. XI.Der Friedensverband der Staaten \(\mathcal{K}\)BLammasch, Heinrich, Der Friedensverband der Staaten, Leipzig, 1918478 1322Karl Bittel, Institut für Genossenschaftswesen \(\mathcal{G}\)137Bezug unklar. Karl Bittel hatte 1915/16 eine Zeitschrift mit dem Titel Genossenschaftliche Kultur. Eine Flugschriftensammlung der Gesellschaft für genossenschaftliche Kultur herausgeben.

1323Kliemke‚ Heinrich Nienkamp, Kultur und Sprache \(\mathcal{K}\)BKliemke, Ernst (= Heinrich Nienkamp), Kultur und Sprache, Berlin, 1916

1324Leonard Nelson‚O15. XI. Vom Beruf der Philosophie unserer Zeit für die Erneuerung des öffentlichen Lebens (in „Das Ziel“) \(\mathcal{K}\)BNelson, Leonard, Vom Beruf der Philosophie unserer Zeit, Leipzig, 1918

1325Walter Rathenau, An Deutschlands Jugend \(\mathcal{K}\)BRathenau, Walther, 1918@An Deutschlands Jugend, Berlin, 1918

1326Kuttner, Die deutsche Revolution \(\mathcal{K}\)BKuttner, Erich, Die deutsche Revolution, Berlin, 1918

1327Marx und Engels, Das kommunistische Manifest \(\mathcal{K}\)BMarx, Karl, und Friedrich Engels, Das kommunistische Manifest, Berlin, 1918

1328HermannO19. XI. Schüller, Die Wiedergeburt der Universität aus dem Geist freier Hochschulgemeinden \(\mathcal{G}\)BSchüller, Hermann, Die Wiedergeburt der Universität aus dem Geist Freier Hochschulgemeinden, Marburg, 1918

1329Hans Leuß, Wilhelm der Letzte; eine Vorhersage aus 1914 \(\mathcal{K}\)BLeuss, Hans, Wilhelm der Letzte, Berlin, 1918

1330—, Kriegsgegner in England (1915) \(\mathcal{K}\)

1331Grey‚O7. XII. Der Völkerbund (Mai 1918) \(\mathcal{K}\)BGrey, Edward, Der Völkerbund, Zürich, 1918

1332Helen Keller‚OJena Wie ich Sozialistin wurde \(\mathcal{K}\)BKeller, Helen, Wie ich Sozialistin wurde, Stuttgart, 1918

1333Else Hildebrandt‚O20. XII. Die schwedische Volkshochschule \(\mathcal{K}\)BHildebrandt, Else, Die schwedische Volkshochschule, Berlin, 1916

1334Heinrich Bruns, Wahrscheinlichkeitsrechnung und Kollektivmaßlehre \(\mathcal{K}\)BBruns, Heinrich, Wahrscheinlichkeitsrechnung und Kollektivmaßlehre, Leipzig, 1906

1335Jahnke und Emde, Funktionentafeln mit Formeln und Kurven \(\mathcal{K}\)BJahnke, Eugen, und Fritz Emde, Funktionentafeln mit Formeln und Kurven, Leipzig, 1909

1336Andersen-Nexö, Pelle der Eroberer I, II \(\mathcal{G}\)BAndersen Nexø, Martin!Pelle der Eroberer, Leipzig, 1912

1337Lily Braun, Memoiren einer Sozialistin F 🕮BBraun, Lily, Memoiren einer Sozialistin, München, 1915

1338Ernst Adolph Kielhauser, Die Stimmgabel, ihre Schwingungsgesetze und Anwendungen in der Physik L·BKielhauser, Ernst Adolph, Die Stimmgabel, Leipzig, 1907

1339Helmholtz, Die Lehre von den Tonempfindungen \(\mathcal{K}\)BHelmholtz, Hermann von, 1913@Die Lehre von den Tonempfindungen, Braunschweig, 1913

1340Helmholtz, Vorlesungen über die Mathematischen Prinzipien der Akustik \(\mathcal{K}\)BHelmholtz, Hermann von, 1898@Vorlesungen über die mathematischen Principien der Akustik, Leipzig, 1898

1341—, Die Verfassung der russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik \(\mathcal{K}\)

1342Runge und Emde, Rechnungsformular zur Zerlegung einer empirisch gegebenen periodischen Funktion in Sinuswellen (mit Formularen) \(\mathcal{K}\)BRunge, Carl, und Fritz Emde, Rechnungsformular zur Zerlegung einer empirisch gegebenen periodischen Funktion, Braunschweig, 1913

1343von Sanden, Praktische Analysis L·BSanden, Horst von, Praktische Analysis, Leipzig, 1914

1344Mehmke, Leitfaden zum Graphischen Rechnen \(\mathcal{K}\)BMehmke, Rudolf, Leitfaden zum graphischen Rechnen, Leipzig, 1917

1345Todhunter, A History of the theory of ElasticityL·BTodhunter, Isaac, A history of the theory of elasticity and of the strength of materials from Galilei to the present time, Cambridge, 1886/93

1346Bonn—, Was will der Völkerbund? \(\mathcal{K}\)138Viell. Bonn, Was will Wilson?BBonn, Moritz Julius, Was will Wilson?, München, 1918

1347Hans Vorst, Der Bolschewismus und seine Lehren \(\mathcal{K}\)BVorst, Hans, Der Bolschewismus und seine Lehren, Berlin, 1919479 1348Lenin, Staat und Revolution \(\mathcal{K}\)BLenin, W. I., Staat und Revolution, Berlin, 1918

1349(Schultz-Hencke), Die freie Volkshochschule \(\mathcal{G}\)139Vermutl. Schultz-Hencke, Freie Volkshochschule.BSchultz-Hencke, Harald, 1919@Freie Volkshochschule und deutsche Volkshochschule, Berlin, 1919

1350Herzfelde (Hans Koch?), Schutzhaft, Erlebnisse März 1919 \(\mathcal{G}\)BHerzfelde, Wieland, Schutzhaft, Berlin, 1919

1351Kurella und andere, Die Geschlechterfrage der Jugend \(\mathcal{K}\)BKurella, Alfred (Hrsg.), 1919@Die Geschlechterfrage der Jugend, Hamburg, 1919

1352Haaß-Berkow und Gümbel-Seiling, Der Totentanz Th140Vermutl. Haaß-Berkow, Totentanz.BHaaß-Berkow, Gottfried, und Max Gümbel-Seiling, Totentanz, Leipzig, 1919

1353Rein, Die dänische Volkshochschule \(\mathcal{K}\)BRein, Wilhelm, Die „dänische“Volkshochschule, Langensalza, 1919

1354Henseling, Sternbüchlein 1919 \(\mathcal{K}\)BHenseling, Robert, 1913@Sternbüchlein, Stuttgart, 1913

1355Avenarius (Dürerbund), Literarischer Ratgeber 1917/18 \(\mathcal{K}\)BAvenarius, Ferdinand (Hrsg.), 1917@Literarischer Ratgeber, München, 1917/18

1356d’Ocagne, Le Calcul simplifiéL·BdOcagne@d’Ocagne, Maurice, Le calcul simplifié, Paris, 1905

1357Knopp, Funktionentheorie I \(\mathcal{K}\) 🕮BKnopp, Konrad, Funktionentheorie 1, Berlin, 1918

1358Borchardt, Die Zukunftsziele des Kommunismus \(\mathcal{K}\)BBorchardt, Julian, Die Zukunftsziele des Kommunismus, Berlin, 1919

1359Hans Berliner, Der praktische Kommunismus der Gegenwart \(\mathcal{K}\)BBerliner, Hans, Der praktische Kommunismus der Gegenwart, Berlin, 1919

1360Tagore‚O11. V. 19 Nationalismus \(\mathcal{K}\)‚ \(\mathcal{V}\)BTagore, Rabindranath, Nationalismus, Leipzig, 1918

1361Küppers, Eigen Land \(\mathcal{K}\)BKüppers, Gustav Adolf, Eigen Land, Dresden, 1918

1362(Hertel)O8. VI. Indische Märchen \(\mathcal{V}\)(mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BHertel, Johannes (Hrsg.), Indische Märchen, Jena, 1919

1363Spitteler, Prometheus und Epimetheus \(\mathcal{G}\)‚ \(\mathcal{V}\)(mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap)BSpitteler, Carl, 1919@Prometheus und Epimetheus, Jena, 1919

1364(Bhagavadgita)‚ \(\mathcal{K}\)BBhagavadgita@Bhagavadgita

1365Nicolai, Sechs(6) Thesen zur Beurteilung der heutigen Machtpolitik \(\mathcal{K}\)141Vermutl. Nicolai, Sechs Tatsachen.BNicolai, Georg Friedrich, Sechs Tatsachen als Grundlage zur Beurteilung der heutigen Machtpolitik, Bern, 1918

1366Nippold, Meine Erlebnisse in Deutschland vor dem Weltkriege 1909–14 \(\mathcal{K}\)BNippold, Otfried, Meine Erlebnisse in Deutschland vor dem Weltkriege (1909–1914), Bern, 1918

1367Goethe, FaustO17. VI.Th (Haaß-Berkow)BGoethe, Johann Wolfgang von!1808@Faust, Tübingen, 1808

1368Wilhelm‚ Dschuang Dsi, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland (Richard Wilhelm)BWilhelm, Richard (Hrsg.), 1912@Dschuang Dsi, Jena, 1912

1369Wilhelm‚ Lia Dsi, Das wahre Buch vom quellenden Leben (Richard Wilhelm) \(\mathcal{K}\)BWilhelm, Richard (Hrsg.), 1911@Liä Dsi, Jena, 1911

1370von Brandt, Der Chinese in der Öffentlichkeit und der Familie, wie er sich selbst sieht \(\mathcal{K}\)BBrandt, Max August Scipio von, Der Chinese in der Öffentlichkeit und der Familie, wie er sich selbst sieht, Berlin, 1911

1371Aston, A Grammar of the japanese written language LPBAston, William George, A Grammar of the Japanese written language, London, 1904

1372H. Jäger‚O5. VII. Theoretische Physik I (Göschen) \(\mathcal{K}\)BJäger, Gustav, Theoretische Physik 1, Berlin, 1919

1373Christiansen und Müller, Elemente der Theoretischen Physik \(\mathcal{K}\)BChristiansen, Christian, und Johannes J. C. Müller, Elemente der theoretischen Physik, Leipzig, 1910

1374Grimsehl, Experimentelle Physik \(\mathcal{K}\)142Vermutl. Grimsehl, Lehrbuch.BGrimsehl, Ernst, 1909@Lehrbuch der Physik, Leipzig, 1909

1375Wolf Rudolf und Paula Mathis, Haaß Berkow-Spiele \(\mathcal{K}\)BWolf, Rudolf, und Paula Mathis, Haass-Berkow-Spiele, Jena, 1919480

1376Johannes Müller, 2 Reden zum Friedensschluß LP143Viell. Müller, Die Reden Jesu.BMüller, Johannes, 1918@Die Reden Jesu 2/3, München, 1918

1377Arthur Haas, Einführung in die Theoretische Physik I \(\mathcal{K}\) 🕮BHaas, Arthur Erich, Einführung in die theoretische Physik, Berlin, 1919

1378Wilhelm‚ Mong Dsi (Richard Wilhelm) \(\mathcal{K}\)BWilhelm, Richard (Hrsg.), 1916@Mong Dsi, Jena, 1916

1379Mühsam, Wie wir belogen wurden KBMühsam, Kurt, Wie wir belogen wurden, München, 1918

1380Moschkowski‚OWiesneck Der Sprung über den Schatten \(\mathcal{K}\)144Vermutl. Moszkowski, Der Sprung über den Schatten.BMoszkowski, Alexander, Der Sprung über den Schatten, München, 1917

1381Mörike‚O2. VIII. 19 Meine Kindheit \(\mathcal{V}\)145Bezug unklar.

1382Kant, Prolegomena \(\mathcal{V}\)(mit Rugard)BKant, Immanuel!1783@Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, Riga, 1783

1383Erwin Hanslik, Die Menschheit in 30 Weltbildern \(\mathcal{K}\)BHanslik, Erwin, Die Menschheit in 30 Weltbildern, Wien, 1917

1384Fränzel, Volksstaat und höhere Schule \(\mathcal{K}\)BFränzel, Walter, 1919@Volksstaat und höhere Schule, Jena, 1919

1385(Wilhelm von Scholz), Der See (Bodenseebuch) \(\mathcal{V}\)146Vermutl. Scholz, Das Bodenseebuch.BScholz, Wilhelm von (Hrsg.)!1917@Das Bodenseebuch 1917. Ein Buch für Land und Leute, Konstanz, 1917

1386Medicus, Kants transscendentale Ästhetik und die nichteuklidische Geometrie \(\mathcal{K}\)BMedicus, Fritz, Kants transscendentale Ästhetik und die nichteuklidische Geometrie, Halle, 1898

1387Scheffel, Ekkehard \(\mathcal{V}\)BScheffel, Joseph Victor von, Ekkehard, Hamburg, 1917

1388Bölsche, Stirb und werde \(\mathcal{K}\)BBölsche, Wilhelm, 1913@Stirb und werde+!, Jena, 1913

1389Zöllner, Naturwissenschaft und christliche Offenbarung (4. Dimension) \(\mathcal{K}\)BZöllner, Johann Karl Friedrich, Naturwissenschaft und christliche Offenbarung, Leipzig, 1881

1390Kallenberg, Offenbarungen des Siderischen Pendels \(\mathcal{K}\)BKallenberg, Friedrich, Offenbarungen des siderischen Pendels, Diessen, 1913

1391Max Hopp, Über Hellsehen (kritisch-experimentell) \(\mathcal{K}\)BHopp, Max, Ueber Hellsehen, Berlin, 1918

1392Joseph Maxwell, Neuland der Seele \(\mathcal{K}\)BMaxwell, Joseph, Neuland der Seele, Stuttgart, 1910

1393Schidlof, Zukunftsstaaten der Vergangenheit \(\mathcal{K}\)BSchidlof, Berthold, Zukunftsstaaten der Vergangenheit, Berlin, 1919

1394Frege, Über die Zahlen des Herrn H. Schubert \(\mathcal{K}\)BFrege, Gottlob, 1899@Ueber die Zahlen des Herrn H. Schubert, Jena, 1899

1395Werfel (Euripides), Die Troerinnen LPBWerfel, Franz, 1918@Die Troerinnen des Euripides, Leipzig, 1918

1396Gorki, Unter fremden Menschen \(\mathcal{V}\)BGorki, Maxim, Unter fremden Menschen, Berlin, 1918

1397Liharzik, Das Quadrat der Zahl 7‚ die Uridee des menschlichen Körperbaus \(\mathcal{K}\)BLiharžik, Franz, Das Quadrat, Wien, 1865

1398OzanamO11. IX. 19Recréations mathematiques \(\mathcal{K}\) 🕮BOzanam, Jacques, Récréations mathématiques, Paris, 1790

1399Gorki‚OWiesneck, 11. IX. 19 Unter fremden Menschen \(\mathcal{V}\)BGorki, Maxim, Unter fremden Menschen, Berlin, 1918

1400Schrenck-Notzing‚ Materialisationsphänomene \(\mathcal{K}\)BSchrenck-Notzing, Albert von, Materialisations-Phänomene, München, 1914

1401Kemnitz, Moderne Mediumforschung \(\mathcal{K}\)BKemnitz, Mathilde von, Moderne Mediumforschung, München, 1914

1402Schrenck-Notzing, Der Kampf um die Materialisationsphänomene \(\mathcal{K}\)BSchrenck-Notzing, Albert von, 1914@Der Kampf um die Materialisationsphänomene, München, 1914

1403Spengler, Der Untergang des Abendlandes \(\mathcal{V}\)‚ LPBSpengler, Oswald, Der Untergang des Abendlandes, Wien, 1918

1404Joseph Petzoldt, Das Weltproblem vom Standpunkte des relativistischen Positivismus aus \(\mathcal{K}\)BPetzoldt, Joseph, Das Weltproblem vom Standpunkte des relativistischen Positivismus aus, Leipzig, 1912481 1405RobertO18. IX. Grassmann, Die Ausdehnungslehre \(\mathcal{K}\)BGraßmann, Hermann, Die Ausdehnungslehre, Berlin, 1862

1406Döhlemann, Projektive Geometrie (Göschen) \(\mathcal{K}\)BDoehlemann, Karl, 1912@Projektive Geometrie in synthetischer Behandlung, Berlin, 1912

1407Hanslik‚OJena, Okt. 1919 Die Menschheit in 30 Weltbildern \(\mathcal{K}\)BHanslik, Erwin, Die Menschheit in 30 Weltbildern, Wien, 1917

1408Hanslik, Das Institut für Charakterforschung in Wien \(\mathcal{K}\)147Viell. Hanslik, Das Institut für Kulturforschung in Wien.BHanslik, Erwin, Das Institut für Kulturforschung in Wien, Wien, 1916

1409Boccaccio, Das Decamerone \(\mathcal{K}\)BBoccaccio, Giovanni, 1912@Das Dekameron, Berlin, 1912

1410Bauch, Studien zur Philosophie der exakten Wissenschaften \(\mathcal{K}\)BBauch, Bruno, 1911@Studien zur Philosophie der exakten Wissenschaften, Heidelberg, 1911

1411Friedlein, Lernbuch und Repetitorium der Geschichte der Philosophie \(\mathcal{K}\)BFriedlein, Curt, Lernbuch und Repetitorium der Geschichte der Philosophie, Berlin, 1915

1412Natorp, Die logischen Grundlagen der exakten WissenschaftenBNatorp, Paul, 1910@Die logischen Grundlagen der exakten Wissenschaften, Leipzig, 1910

1413Bauch, Immanuel Kant (Göschen)BBauch, Bruno, 1911@Immanuel Kant, Leipzig, 1911

1414Benz—‚OWiesneck, Okt. 1919 Die sieben weisen Meister \(\mathcal{V}\)BBenz, Richard (Hrsg.), Die sieben weisen Meister, Jena, 1912

1415Bonsels, Indienfahrt \(\mathcal{V}\)BBonsels, Waldemar, Indienfahrt, Frankfurt, 1919

1416Artin, Meine Gerichte \(\mathcal{K}\)148Bezug unklar. 🕮

1417Krumm-Heller, Mexiko‚ mein Heimatland \(\mathcal{V}\)BKrumm-Heller, Arnold, Mexiko, mein Heimatland+!, Halle (Saale), 1919

1418Bischoff, Die Steuereinschätzung \(\mathcal{K}\)BBischoff, Erich, Die Steuereinschätzung und Reklamation in Sachsen und Preußen, Leipzig

1419Fürst und Moschkowski, Das Buch der tausend(1000) Wunder \(\mathcal{K}\)149Vermutl. Fürst, Das Buch.BFürst, Artur, und Alexander Moszkowski, Das Buch der tausend Wunder, München, 1916

1420Schmidt, Das Kamasutram \(\mathcal{K}\)BSchmidt, Richard (Hrsg.), Das Kamasutra des Vatsyayana, Schmiden, 1918

1421Schmidt, Beiträge zur indischen Erotik \(\mathcal{K}\)BSchmidt, Richard, Beiträge zur indischen Erotik, Berlin, 1911

1422Timmermans, Die sehr schönen Stunden von Jungfrau Symforosa \(\mathcal{K}\)BTimmermans, Felix, Die sehr schönen Stunden von Jungfer Symforosa, Leipzig, 1919

1423Timmermans, Das Jesuskind in Flandern \(\mathcal{K}\)‚ \(\mathcal{V}\)BTimmermans, Felix, Das Jesuskind in Flandern, Leipzig, 1919

1424Cellini, Das Leben \(\mathcal{V}\)BCellini, Benvenuto, Das Leben des Benvenuto Cellini, Stuttgart, 1909

1425Diederichs‚ Deutsches Leben der Vergangenheit in Bildern \(\mathcal{K}\)BDiederichs, Eugen (Hrsg.), Deutsches Leben der Vergangenheit in Bildern, Jena, 1908

1426Hessenberg, Grundbegriffe der Mengenlehre \(\mathcal{K}\)BHessenberg, Gerhard, Grundbegriffe der Mengenlehre, Göttingen, 1906

1427Dedekind, Stetigkeit und irrationale Zahlen \(\mathcal{K}\)BDedekind, Richard, Stetigkeit und irrationale Zahlen, Braunschweig, 1912

1428Dedekind, Was sind und was sollen die Zahlen \(\mathcal{K}\)BDedekind, Richard, Was sind und was sollen die Zahlen?, Braunschweig, 1918

1429Pastor, Die Erde I, II \(\mathcal{V}\)BPastor, Willy, Die Erde in der Zeit des Menschen, Jena, 1904

1430Krämer, Weltall und Menschheit:BKraemer, Hans (Hrsg.), Weltall und Menschheit, Berlin, 1906

1431Wilhelm Foerster, Die Freude an der Astronomie \(\mathcal{K}\)BFoerster, Wilhelm, Die Freude an der Astronomie, Treptow, 1908

1432Weile, Geographie \(\mathcal{K}\)150Werk nicht identifizierbar.

1433Vereinigung der Islandfreunde‚ Mitteilungen der Islandfreunde, Jahrgang I – VIIIMitteilungen der Islandfreunde, Zeitschrift

1434Wells, Die Zeitmaschine \(\mathcal{K}\)BWells, H. G., 1904@Die Zeitmaschine, Minden, 1904482 1435Lasswitz, Sternentau \(\mathcal{K}\)BLasswitz@Laßwitz, Kurd, 1919@Sternentau, Leipzig, 1919

1436Scheurmann, Paitea und Ilse \(\mathcal{K}\) 🕮BScheurmann, Erich, Paitea und Ilse, Berlin, 1919

1437Hilbert, Grundlagen der Geometrie \(\mathcal{K}\)BHilbert, David, Grundlagen der Geometrie, Leipzig, 1913

1438—, Der Friedensvertrag von Versailles \(\mathcal{K}\)151Der Friedensvertrag zwischen Deutschland und der Entente.


485

Editorischer Anhang

Der editorische Anhang beginnt mit Ausführungen, die auf alle Bände der Nachlassedition zutreffen (A. Editionsprinzipien). Es folgen Bemerkungen zur Textgestalt der Tagebücher Carnaps, die in allen Tagebuchbänden identisch sind (B. Zur Textgestalt der Tagebücher Carnaps), sowie für diesen Band eigens erstellte editorische Informationen:

C.

Zu den Texten dieses Bandes

D.

Faksimiles von ausgewählten Tagebuchseiten

E.

Verzeichnis der Siglen, Abkürzungen, Zeichen und Indizes

A. Editionsprinzipien

1. Die hybride Edition Materialien aus dem Nachlass von Rudolf Carnap

Die hybride Edition Materialien aus dem Nachlass von Rudolf Carnap setzt sich aus einer Druckedition und einer Online-Edition zusammen. Die Druckedition gibt eine Auswahl folgender Dokumente zu Leben und Werk Rudolf Carnaps wieder, die sich im Nachlass von Carnap und in den relevanten Nachlässen und Sammlungen seiner Familie, KorrespondenzpartnerInnen und SchülerInnen finden: die Tagebücher, einschließlich Lektürelisten und Gesprächsnotizen, den wissenschaftlichen und privaten Briefwechsel, die Fotografien, die Manuskripte von zu Lebzeiten Carnaps unpubliziert gebliebenen Schriften sowie Manuskripte, Entwürfe und Aufzeichnungen zu Vorlesungen und Vorträgen. Alle Bände erscheinen gleichzeitig im Druck und als frei zugängliche Onlineausgaben im pdf-Format auf VALEP. Die Online-Edition wird ergänzt durch eine ebenfalls frei zugängliche und auf VALEP verfügbare Präsentation von Faksimiles der Dokumente des Carnap-Nachlasses.

Die Bände der Druckedition sind nach den folgenden allgemeinen Richtlinien ediert (siehe Abschnitt  für die detaillierten Editionsprinzipien): Text­varianten, einschließlich Streichungen, Korrekturen, Anstreichungen und Randnotizen, werden textkritisch wiedergegeben, wobei bestimmte Textschichten wie beispielsweise Bearbeitungen von Briefen durch den Empfänger oder die Empfängerin von der Edition ausgenommen werden können. Grafische Elemente (Zeichnungen, Aufdrucke, Stempel, Fotografien) im edierten Text sind in geeig­486neter Weise dokumentiert und, wenn es sich um charakteristische Textelemente handelt, möglichst mit abgedruckt. Die Ausgabe folgt den editorischen Grundsätzen historisch-kriti­schen Arbeitens, fasst jedoch die edierten Texte nicht primär als literarische, sondern als wissenschaftliche und historische Zeugnisse auf. Das impliziert auf der Erläuterungsebene eine von Literatureditionen verschiedene Behandlung des Textes. Neben dem textkritischen Apparat enthält die Edition einen Erläuterungsapparat, der sich der semantischen Sicherstellung des Textes im Sinne einer unmittelbaren Sinnerfassung (semantische Oberfläche) widmet sowie der Einordnung in einschlägige wissenschaftliche und historische Diskurszusammenhänge (semantische Tiefenschicht). Weitgehend verzichtet worden ist dabei auf die poetologische Analyse der Textentstehung und die Angabe von Parallelstellen.

Die edierten Texte werden in der Originalsprache wiedergegeben, wobei alle Texte und Textfragmente, die nicht auf Deutsch oder Englisch formuliert sind, im Rahmen des Erläuterungsapparates durch eine Übersetzung ergänzt werden (ausgenommen davon sind gängige Redewendungen). Der Text der HerausgeberInnen in Titelei, Inhaltsverzeichnis, ediertem Text, Fußnoten, Einleitungen, editorischen Anhängen sowie in den Registern ist in allen Abteilungen der Edition entweder auf Deutsch (Neue Rechtschreibung) oder Englisch formuliert, wobei eine geschlechtergerechte und diskriminierungsfreie Sprache angestrebt ist. Referenz für die Sprachen der Edition sind der Duden und das Oxford Dictionary, jeweils in aktuellen Ausgaben. Ausnahme davon ist die bei den edierten deutschsprachigen Texten verwendete Alte Rechtschreibung, wofür ältere Ausgaben des Duden (vor 1996) als Referenz dienen. Darüber hinaus sind sprachliche Besonderheiten möglichst beibehalten, unter Einschluss von Basic English und sprachlichen Mischformen, die durch die gleichzeitige Verwendung von Englisch und Deutsch entstehen. Ebenfalls beibehalten sind in der Regel sprachliche Besonderheiten und Unzulänglichkeiten, die durch die Verwendung einer Fremdsprache zustande kommen.

Die Edition ist in drei Teile gegliedert:

Teil I:

Tagebücher, Leselisten, Gesprächsnotizen, Autobiografie

Teil II:

Wissenschaftlicher und privater Briefwechsel, Rundbriefe

Teil III:

Werkmanuskripte; Manuskripte und Entwürfe zu Vorlesungen

und Vorträgen; Mitschriften und Aufzeichnungen

Teil I umfasst die von Carnap zwischen 1908 und 1970 verfassten Tagebücher, Leselisten und Gesprächsnotizen, unter Ausschluss von (1) anderen chronologischen Aufzeichnungen wie etwa reinen Kalendernotizen in Taschenkalendern und chronologische Aufzeichnungen zu finanziellen Belangen sowie (2) in Car­487naps Kartothek erfassten nicht-chronologischen Notizen zu Lektüre und persönlichen Kontakten. Außerdem ist in Teil I der kurzschriftliche Entwurf Carnaps für seine Autobiografie enthalten. Zuerst werden die Tagebücher und Leselisten in mehreren Bänden ediert, dann, in einem Ergänzungsband, die Autobiografie und die Gesprächsnotizen.

Teil II beinhaltet den gesamten wissenschaftlichen und privaten Briefwechsel Carnaps, einschließlich der Rundbriefe, wobei sowohl die Briefe von als auch an Carnap berücksichtigt werden. Ediert wird zuerst, in mehreren Bänden, der wissenschaftliche Briefwechsel, gefolgt von einem separaten Band zum privaten Briefwechsel.

Teil III umfasst eine Auswahl der im Nachlass von Carnap verfügbaren Werkmanuskripte, der Manuskripte, Skizzen und Entwürfe zu Vorlesungen und Vorträgen sowie der verfügbaren Mitschriften und (Transkriptionen von) Tonaufzeichnungen von Vorträgen und Vorlesungen Carnaps.

2. Editionsprinzipien der Buchausgabe im Detail

2.1 Allgemeines zur Struktur und Gestaltung der Bände

Die Bände der Edition haben folgenden Aufbau: Titelei; Inhaltsverzeichnis; Vorwort der HerausgeberInnen; Einleitung; Textteil, einschließlich der auf jeder Seite erscheinenden textkritischen Fußnoten und den darunter angeordneten Erläuterungsfußnoten sowie optional (Tagebücher) eines Marginalienapparates mit Ortsangaben; Editorischer Anhang, enthaltend diese Editionsprinzipien sowie Informationen zur Textgestalt und Textauswahl, Faksimiles sowie das Verzeichnis der Siglen, Abkürzungen, Zeichen und Indizes; Personen‑, Werk- und Institutionenregister, Letzteres optional.

Der edierte Text wird in Serifenschrift gesetzt, im textkritischen Apparat außerhalb des Textkörpers erfolgt eine zusätzliche Hervorhebung durch spitze Klammern. Optional wird zwischen kurz- und langschriftlichem Text anhand des Schriftschnittes unterschieden. So wird langschriftlicher Text in den Tagebüchern grundsätzlich durch kursiven Schriftschnitt charakterisiert, kurzschriftlicher durch nicht-kursiven Schnitt. Im edierten Text der Tagebücher und Briefe werden später hinzugefügte Textelemente (nachträgliche Kommentare und Annotationen im Tagebuch, Empfängerkommentare in den Briefen) farbig hervorgehoben. Text der HerausgeberInnen wird durchwegs in serifenloser Schrift gesetzt.

Fußnoten aus den edierten Texten werden durch hochgestellte Sterne bezeichnet und unmittelbar unter den Haupttext gesetzt. Darunter stehen die durch tief­488gestellte Kleinbuchstaben markierten textkritischen Fußnoten, gefolgt von den durch tiefgestellte arabische Ziffern markierten Erläuterungsfußnoten. Die Marginalienspalte ist im Textteil der Tagebücher breiter gestaltet und nimmt dort, im Rahmen des Erläuterungsapparates, Ortsangaben auf. Wenn bei edierten Texten die Überschriften von den HerausgeberInnen stammen, so sind sie durch einen nachfolgenden horizontalen Strich vom edierten Text abgehoben.

Die edierten Texte sind innerhalb der einzelnen Teile der Edition nach Text­sorten (Tagebuch, Lektüreliste, Brief, Gesprächsprotokoll, Manuskript usw.) gruppiert und innerhalb dieser Gruppen chronologisch angeordnet. Insbesondere erfolgt die Anordnung der Briefe streng chronologisch und nicht nach Korrespondenzpartnern gruppiert.

Dem editorischen Zweck gemäß bestehen die einzelnen Bände der Edition aus drei Teilen: (1) der die edierten Texte präsentierende und also beinhaltende Editionsteil; (2) der editorische Anhang (enthaltend Editionsprinzipien, Angaben zur Textgenese und -überlieferung, zur editorischen Gestaltung und Auswahl der Texte sowie das Verzeichnisses der Siglen, Abkürzungen, Zeichen und Indizes); (3) der Erläuterungsfußnoten, Register, das Abkürzungsverzeichnis und die Einleitung umfassende Erläuterungsapparat. Diese drei Grundbestandteile werden im Folgenden näher charakterisiert, wobei auf zuvor bereits erwähnte Punkte nicht nochmals eingegangen wird.

2.2 Der Editionsteil

Die edierten Texte zerfallen in solche Dokumente, die überwiegend in kurzschriftlicher Form vorliegen (Tagebücher, Gesprächsnotizen, Teile der Manuskripte und der Entwürfe und Aufzeichnungen zu Vorlesungen und Vorträgen), und solche, die überwiegend langschriftlich verfasst sind (Briefe, Teile der Manuskripte und der Entwürfe und Aufzeichnungen zu Vorlesungen und Vorträgen). Einen Sonderstatus haben überdies die edierten Tonbandaufzeichnungen. Kurzschriftliche Texte sind in der Regel deutschsprachig bzw. deutschsprachig mit eingestreuten englischen Sprachelementen. Sie werden (mit Ausnahme von Einschüben in langschriftlichem Text, der die Alte Rechtschreibung verwendet) aufgrund der in der Kurzschrift nicht konsistent erfassten Orthografie in der Neuen Rechtschreibung ediert bzw. nach aktuellen Richtlinien des Englischen und anderer Sprachen. Ebenfalls in der Neuen Rechtschreibung ediert werden Tonbandaufzeichnungen, sofern diese nicht bereits in einer (möglicherweise autorisierten) Transkription vorliegen. Langschriftliche Texte dagegen werden in der zum Ent­489stehungszeitpunkt gängigen Rechtschreibung ediert. Bei deutschen Texten ist dies durchwegs die Alte Rechtschreibung.

Folgende Texteingriffe erfolgen im Allgemeinen stillschweigend:

Bei maschinenschriftlichen und kurzschriftlichen Texten werden aus technischen Gründen weggelassene Sonderzeichen stillschweigend ergänzt. Nicht-latei­nische Namen werden in einer üblichen Transliteration wiedergegeben, es sei denn, sie stehen im Original in nicht transliterierter Form. Lateinische Namen hingegen werden wo möglich in der üblichen Schreibweise (Selbstbezeichnung der Person) wiedergegeben, unter Einschluss aller dafür erforderlichen Sonder­zeichen (Jørgensen, Łukasiewicz). Dementsprechend werden auch falsch geschriebene Namen stillschweigend korrigiert. In Zweifelsfällen wird die falsche Schreibung im textkritischen Apparat dokumentiert.

Reine Tipp- oder Rechtschreibfehler, einschließlich eindeutig fehlerhafter Groß- und Kleinschreibung, fehlender oder falsch gesetzter Interpunktionszeichen und einfacher Satzstellungsfehler werden stillschweigend korrigiert. Nicht korrigiert werden hingegen in der Regel sprachliche Besonderheiten, die von den Autor­Innen konsistent verwendet werden, es sei denn, diese erweisen sich eindeutig als Rechtschreibfehler. Dies schließt sprachliche Besonderheiten wie Basic English ebenso ein wie solche Besonderheiten, die durch das Verwenden einer Fremdsprache bzw. im Kontext sprachlicher Mischformen (aus Englisch und Deutsch) entstehen. Im Zweifelsfall erfolgt eine Korrektur mit Anmerkung.

Stillschweigend angepasst werden die edierten Texte an die in der Edition übliche Reihenfolge von Anführungs- und Satzzeichen. Inflationär verwendete Satzzeichen (Punkte, Rufzeichen, Fragezeichen u. dgl.) werden auf maximal drei Zeichen reduziert.

Zusätzlich zu den obigen Ausführungen gilt aber, dass jeder textliche Eingriff, der mit einer möglichen Bedeutungsänderung verknüpft ist, in einer Anmerkung erläutert wird, auch wenn die korrigierten Stellen als reine Tippfehler aufgefasst werden könnten.

Die Seitenumbrüche der edierten Texte werden im laufenden Text durch ein geeignetes Symbol angegeben. Optional kann von den HerausgeberInnen eine Seitennummerierung hinzugefügt werden.

Unterstrichener Text und Großblock werden wie im edierten Original wiedergegeben. Allerdings werden verschiedene Varianten der Unterstreichung immer zu einer einfachen Unterstreichung vereinheitlicht. Gesperrter Text (bei maschinenschriftlichen Manuskripten) wird kursiv wiedergegeben. Bei Anführungszeichen wird auf die Konventionen der edierten Sprache (insbesondere Deutsch, Englisch, Französisch) Rücksicht genommen. 490

Abkürzungen, die sprachliche Standards repräsentieren (Referenz Duden und Oxford Dictionary in aktuellen Ausgaben), werden belassen und nicht in das Abkürzungsverzeichnis aufgenommen. Andere Abkürzungen werden im Abkürzungsverzeichnis aufgenommen und belassen, sofern diese im edierten Text konsistent als Abkürzungen verwendet werden. Nicht belassen werden hingegen ad hoc (also nicht konsistent verwendete) Abkürzungen und Kurzschreibweisen. In langschriftlichen Texten erfolgt hier eine durch Striche (in den Tagebüchern) oder [eckige Klammern] (in den übrigen Texten) gekennzeichnete Ergänzung des Textes durch die HerausgeberInnen; besonders trifft dies auf (in Briefen) häufig ad hoc abgekürzte Personen- oder andere Eigennamen zu. In kurzschriftlichen Texten erfolgt hingegen in der Regel eine stillschweigende Ergänzung durch die HerausgeberInnen ohne textkritische Kennzeichnung. In Ausnahmenfällen (unsichere Lesarten) kann aber auch hier eine textkritische Kennzeichnung der Ergänzungen erfolgen. Regelrechte Abkürzungen werden hingegen in kurzschriftlichen Texten analog zu langschriftlichen gehandhabt.

Streichungen und andere Eingriffe im edierten Text, die sich zweifelsfrei als Sofortkorrekturen erweisen, werden bei Briefen und Manuskripten stillschweigend übernommen. Im Zweifelsfall bzw. bei später erfolgten Streichungen und Korrekturen erfolgt eine textkritische Kennzeichnung. Bei den Tagebüchern werden hingegen alle Arten der Streichung mit textkritischer Kennzeichnung im Text belassen.

2.3 Der editorische Anhang

Neben der Vorlage dieser Editionsprinzipien informiert der editorische Anhang über die Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte, die Auswahl, die physische Natur und wechselseitige Beziehung der Dokumente, in denen die edierten Texte vorliegen. Er gibt überdies darüber Auskunft, wie mit den edierten Texten verfahren wurde, begründet und erläutert editorische Entscheidungen, dokumentiert nicht edierte Textbestandteile, beschreibt die für die Erstellung des textkritischen Apparates relevanten Richtlinien und gibt (im Rahmen des Verzeichnisses der Siglen, Abkürzungen, Zeichen und Indizes) Aufschluss über die in den Apparaten verwendeten Konventionen, insbesondere über die den verwendeten Archivbeständen zugeordneten Siglen und die im Original und den Herausgebertexten zu findenden Abkürzungen, Zeichen und Indizes. In Teil II und III der Edition werden jeweils Teile des editorischen Anhangs den einzelnen edierten Briefen und Manuskripten direkt nachgelagert. Die entsprechenden Konventionen werden ebenfalls im editorischen Anhang präzisiert. 491

2.4 Der Erläuterungsapparat

Dieser unterscheidet zwischen drei semantischen Aspekten des Textes. (1) Die Oberflächenschicht, also die unmittelbare Ebene des Textsinns, die sich direkt aus der Grammatik der Sätze und der grundlegenden Erfassung von Wortkategorien ergibt (Abschnitt ); (2) die Tiefenschicht, die sich aus der Erfassung des Textsinns anhand von wissenschaftlichem und historischem Expertenwissen ergibt (Abschnitt ); (3) werden in den edierten Texten explizit oder implizit enthaltene Verweise auf andere Texte und sonstige Objekte erschlossen (Abschnitt ).

Explizite Erklärungen der HerausgeberInnen erfol­gen generell nur zur Sicherstellung der semantischen Oberflächenschicht, bei Textstellen, deren Sinn sich dem Leser nicht von selber erschließt. Vorausgesetzt wird dabei eine durchschnittliche Allgemeinbildung unter Einschluss grundlegender historischer und naturwissenschaftlicher Kenntnisse sowie ein elementares philosophiehistorisches Grundwissen. Nicht vorausgesetzt werden jedoch regionalhistorische Besonderheiten, also etwa ein historisches Wissen, das nur für BürgerInnen eines bestimmten Landes zur Allgemeinbildung zählt. Außerdem werden grundlegende Kenntnisse in den Sprachen Englisch und Deutsch vorausgesetzt. Referenz für Letztere sind aktuelle Ausgaben des Duden und des Oxford Dictionary.

Explizite Erklärungen erfolgen damit genau in den folgenden Fällen: (a) bei grammatikalisch problematischen bzw. erläuterungsbedürftigen Satzkonstruktionen, vor allem dann, wenn es den HerausgeberInnen möglich ist, eine Satz­aus­legung zu liefern, die sich dem obige Bedingungen erfüllenden Leser voraussichtlich nicht auf den ersten Blick erschließt. (b) Es werden Begriffe erläutert, deren kategoriale Bedeutung erläuterungsbedürftig ist. Beispiele für (b) sind: der Elektroökonom (ein Küchengerät), die Borstei (eine Wohnhausanlage in München). Hinzu kommen (c) exotische, veraltete, regionale und umgangssprachliche Ausdrücke, sofern diese nicht in Standardreferenzwerken wie Duden und Oxford Dictionary (jeweils aktuelle Ausgaben) zu finden sind. Außerdem (d) sprachliche Eigenheiten und Neubildungen im edierten Text, deren Bedeutung sich nicht aus dem Kontext unmittelbar erschließt. Weiters (e) alle Arten von fremdsprachigen Formulierungen, Zitaten und Texten, die unter den für diese Edition festgelegten sprachlichen Rahmenbedingungen einer Übersetzung bedürfen. Das gilt insbesondere für Briefe und Briefstellen, die in Esperanto, Schwedisch, Französisch, Italienisch formuliert sind, sowie für in edierten Texten eingestreute lateinische 492 und altgriechische Ausdrücke und Wendungen, die sich nicht im Duden oder Oxford Dictionary finden. Der Erläuterungsapparat liefert eine deutsche oder englische Übersetzung, entweder in Erläuterungsfußnoten oder in geeigneten Anhängen.

Explizite Erklärungen fallen kurz und bündig aus und können durch den Kontext erweiternde Quellenangaben und Querverweise ergänzt oder auch ersetzt werden. Der kritische Charakter dieser Edition schließt nach dem eben Gesagten all jene Arten von Hilfestellungen bei der Erschließung der semantischen Oberflächenschicht aus, die von Studienausgaben häufig geliefert werden. Da Begriffe und Sachhinweise im Allgemeinen unerläutert bleiben, respektive die semantische Oberflächenschicht im Erläuterungsapparat nach den oben formulierten Kriterien nur fragmentarisch erschlossen wird, enthalten die Bände der Edition auch kein (für eine Studienausgabe typisches) Sachregister. Außerdem hätte ein Sachregister, anders als die in Abschnitt  präsentierten hier verwendeten Register, keine konsistente Funktion zur Entlastung und Ergänzung der Erläuterungsfußnoten zu bieten und fällt auch aus diesem Grund hier weg. Es sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die traditionelle Funktion eines Sach­registers oder auch eines Ortsregisters – Suche nach im Text enthaltenen Stichworten – hier weitgehend anhand der auf VALEP frei verfügbaren PDF-Versionen der Bände mit den üblichen Suchfunktionen realisiert werden kann. Auch aus diesem Grund wird auf solche Register verzichtet, die nur das Vorkommen von Stichworten im Text nachweisen.

Die hier edierten Texte stellen Primärquellen dar, die in bestimmten Bereichen der Wissenschafts- und Philosophiegeschichte sowie der intellektuellen Geschichte relevant sind. Die semantische Tiefenschicht des Erläuterungsapparates setzt sich das Ziel, Verbindungen zu diesen Kontexten der Expertise herzustellen. Maßstab für einschlägige Verweise ist die Abschätzung der Relevanz der edierten Texte für den fraglichen Kontext. Erwähnt ein Text einen wissenschaftlichen Begriff oder Diskussionszusammenhang oder stellt er einen Bezug zu einem historisch relevanten Kontext her, so wird nur dann auf einschlägige Fachliteratur verwiesen, wenn davon ausgegangen werden kann, dass die Äußerungen der Autorin/""des Autors selber für den erwähnten Kontext von einschlägiger wissenschaftlicher Relevanz sind (und nicht bloß umgekehrt). Das impliziert, dass die Autorin/der Autor einen relevanten Beitrag zu dem fraglichen wissenschaftlichen Feld geliefert hat und/oder der im edierten Text dokumentierte Kontext 493 für ein bestimmtes historisches Untersuchungsfeld von unmittelbarer Relevanz ist. Im Rahmen dieser Einschränkungen werden in den als relevant identifizierten Fällen Verweise auf die einschlägige wissenschaftliche Fachliteratur gegeben. Explizite Erklärungen erfolgen in diesem Zusammenhang jedoch im Allgemeinen nicht.

Eine zentrale Rolle bei der Erläuterung der semantischen Tiefenschicht der edierten Texte übernimmt, neben den Erläuterungsfußnoten und Registern, die den Bänden vorangestellte Einleitung. Dort wird zunächst die wissenschaftliche Zielsetzung der Edition erläutert. Dann werden die edierten Texte inhaltlich rekonstruiert und in ihren einzelnen Bestandteilen kontextualisiert. Das kann alle oben angegebenen Perspektiven der semantischen Tiefenschicht umfassen. Ziel der Einleitung ist es, durch vorläufige Einordnung eine Verbindung zwischen den edierten Texten und den wissenschaftlichen, historischen und biografischen Kontexten herzustellen, in denen sie sich als relevant erweisen.

Teilweise im Zusammenhang mit und ergänzend zu den in  und  beschriebenen Erläuterungen werden folgende in den edierten Texten explizit oder implizit vorhandene Verweise auf andere Texte und sonstige Objekte rekonstruiert bzw. ergänzt und zum Teil in Registern systematisiert. Die Register dienen der Entlastung des Fußnotenapparates. So müssen wiederkehrende Bezüge auf Personen, Werke und Institutionen nicht jedes Mal erneut in Erläuterungsfußnoten aufgeschlüsselt werden. Die Register bieten außerdem wichtige identifikatorische Informationen an und ergänzen dadurch den Fußnotenapparat.

Von den AutorInnen explizit oder implizit erwähnte publizierte Texte werden wo möglich identifiziert und in einem Register im Anhang erfasst. Ist die Quellenangabe der Autorin/des Autors unvollständig, so wird diese in einer Erläuterungsfußnote, in Ausnahmefällen auch durch Einfügungen der HerausgeberInnen direkt im Text ergänzt. Bei Zitaten wird die Stellenangabe gegebenenfalls ergänzt oder korrigiert. Es werden grundsätzlich keine Parallelstellen in der Literatur genannt (ähnliche Formulierungen u.dgl.). Zitate werden zwar nachgewiesen, aber die Angabe eines wörtlichen Zitats erfolgt i. A. nur, wenn dies notwendig ist, weil das Originalzitat von dem im Text angegebenen Zitat signifikant abweicht. Ansonsten werden Zitate im Erläuterungsapparat nur dann geliefert, wenn sie die eleganteste Form einer Erläuterung darstellen (Ausnahmefall).

Ist ein unpublizierter Text nicht archivalisch verfügbar, jedoch eindeutig als Vorstufe eines publizierten Textes identifizierbar, so wird auf letzteren im Register 494 verwiesen und der Zusammenhang wird in einer Fußnote klargestellt. Beispiel: die verschiedenen verlorenen Vorstufen zu Carnap, Logische Syntax der Sprache.

Liegt eine überlieferte Fassung eines unpublizierten Textes als Archivressource vor, so wird der Text analog zu publizierten Texten gehandhabt und ebenfalls in das Register im Anhang aufgenommen, sofern es sich um ein dezidiertes Werkmanuskript handelt, also einen von der Autorin/dem Autor für die Publikation bestimmten Text. Im Zweifelsfall erfolgt eine Entscheidung der HerausgeberInnen, die gegebenenfalls zu erläutern ist. Ist eine Publikation erfolgt, so wird die Verbindung zwischen dem unpublizierten Werkmanuskript und dem publizierten Text erläutert. Ist keine Publikation erfolgt, so erfolgt nur der Verweis auf das unpublizierte Manuskript.

Auf alle Arten von Archivalien, die keine dezidierten Werkmanuskripte sind, wird im Erläuterungsapparat immer nur unter Angabe der Nachlasssigle und ‑signatur sowie gegebenenfalls des Titels verwiesen, es erfolgt aber keine Aufnahme in eines der Register oder Literaturverzeichnisse im Anhang. Das schließt Briefe, Tagebücher, Vortragsskizzen, Diskussionsprotokolle, Mitschriften, Notizzettel, Rechnungen, Mitteilungen ein sowie andere Arten von identifizierbaren nichttextlichen Ressourcen wie Filme, Tondokumente, Fotografien, Zeichnungen und andere grafische Objekte. Verweise auf Archivalien dieser Art erfolgen typischer Weise dann, wenn ein direkter Zusammenhang zu dem edierten Text besteht respektive der Text explizit oder implizit auf den fraglichen Gegenstand verweist. Außerdem werden Verweise geliefert, wenn diese den Kontext der edierten Stelle aufklären helfen. Das gilt insbesondere für Briefe und Tagebucheinträge.

In das Literaturregister im Anhang (das entsprechend einem Register Verweise auf alle Seiten des Bandes enthält, in dem auf einen Titel verwiesen wird) werden alle Texte aufgenommen, auf die die edierten Texte selber direkt oder indirekt verweisen. Alle nur von den HerausgeberInnen zitierten Texte werden ebenfalls im Literaturregister verzeichnet, jedoch ohne Seitenangaben, da es sich um keine Verweise im Originaltext handelt. Die Angaben zur Herausgeberliteratur beschränken sich jedoch im Literaturregister auf publizierte Texte und nehmen keine Archivalien auf. Alle im Literaturregister erfassten Texte werden von den HerausgeberInnen immer anhand der Kurzform zitiert, die sich aus dem/den Nachnamen der Autorin/des Autors/der AutorInnen/HerausgeberInnen und dem (gegebenenfalls gekürzten) Titel ohne eventuelle Untertitel zusammensetzt.

Wird im edierten Text auf Filme, Theater- oder Opernaufführungen sowie auf Kunstwerke oder Kompositionen verwiesen, so werden Erläuterungen bzw. Ergänzungen nur dann vorgenommen, wenn die Verweise im Text für eine eindeutige Identifikation des fraglichen Werkes nicht ausreichen. Stücktitel kommen nur dann in das Werkregister, wenn ein Stück als Text gelesen oder zitiert wird, nicht 495 wenn es sich nur um den Besuch einer Aufführung handelt. Allerdings wird bei allen Filmen, Stücken etc. die Identifikation des genauen Titels versucht und dieser gegebenenfalls ergänzt (entweder durch Herausgebereinfügungen oder durch eine Fußnote). Bei unklaren Bezügen wird im Allgemeinen eine Fußnote mit einschlägigen Erläuterungen gesetzt. Besuchte Aufführungen von Stücken, Opern, Konzerten, Filmen, Museen etc. bzw. Bezüge auf solche werden nicht eigens in einem der Register erfasst. Allerdings werden alle genannten Personennamen im Personenregister erfasst, wodurch ein indirekter Bezug hergestellt ist.

Bezüge auf Institutionen und Körperschaften werden in einem Register im Anhang erfasst. Wird im Text der Name einer Institution oder Körperschaft nicht oder nur unvollständig genannt, so erfolgt eine Ergänzung oder Erläuterung durch die HerausgeberInnen nur dann, wenn die Identifikation im entsprechenden Registereintrag sonst nicht möglich ist. Institutionen und Körperschaften schließen Diskussionsrunden (Schlick-Zirkel), Parteien, Zeitschriften, Schriftenreihen, Kongresse, Messen und Vereine ein.

Bezüge auf Personen werden zum Teil im Kontext der semantischen Tiefenschicht erläutert. In jedem Fall werden alle Personennamen in einem Personenregister im Anhang erfasst. Als Personennamen gelten indexikalische Ausdrücke oder Kennzeichnungen wie „Der Amerikaner“ nur dann, wenn sie wie Eigennamen gebraucht werden. Das Personenregister enthält Querverweise für alle im Text vorkommenden Personennamen einschließlich Spitznamen und Kurzbezeichnungen sowie Vornamen, sofern Personen mit diesem alleine bezeichnet werden. Bei Doppeldeutigkeiten werden diese im Register oder in Erläuterungsfußnoten aufgeschlüsselt. Das Register gibt darüber hinaus für jede Person, falls verfügbar, die Lebensdaten an sowie deren nationale und berufliche Zugehörigkeit und/oder die Beziehung zu einer anderen im Register angeführten Person. Weitere Informationen werden nur in Ausnahmefällen geliefert.

Bezüge auf Orte werden nur im Zusammenhang der „semantischen Oberflächenschicht“ erläutert. Allerdings werden alle erwähnten Orte geografisch verifiziert. Falsche Schreibweisen werden korrigiert. Bei veralteten und fremdsprachigen Ortsbezeichnungen (beispielsweise deutsche Namen für Orte in heutigen osteuropäischen Ländern) werden die heute regional üblichen Ortsbezeichnungen unter bestimmten Umständen ergänzt. Das betrifft vor allem die Angaben der Aufenthaltsorte im Marginalienapparat der Tagebücher, wo die heute regional üblichen Ortsbezeichnungen, falls abweichend, in eckigen Klammern hinzugefügt werden.

Die Register erfassen nur den edierten Text (im Textkörper und in textkritischen Fußnoten), nicht aber den Text der HerausgeberInnen. Erläuterungen der 496 HerausgeberInnen dienen aber, nach den oben festgelegten Kriterien, häufig der Zuordnung von edierten Textbestandteilen zu Registereinträgen.

Grundsätzlich wird im Erläuterungsapparat versucht, die in den edierten Texten enthaltenen expliziten und impliziten Verweiszusammenhänge nach den in diesem Abschnitt skizzierten Kriterien aufzuschlüsseln. Dies hat jedoch vor allem bei jenen edierten Texten, die keine dezidierten Werkmanuskripte sind, gewisse Grenzen. Briefe enthalten interne Anspielungen, die nur von den Briefpartnern erschlossen werden könnten. Carnaps Tagebücher enthalten eine Ebene von privaten Verweisen und Anspielungen, deren Aufschlüsselung entweder unmöglich ist oder aber aus Pietätsgründen ausbleibt. Dadurch entstehende lose Enden werden in der Regel belassen und nur in Ausnahmefällen erläuternd aufgegriffen.

3. Zur Gestaltung dieser Tagebuchedition

In diesem Abschnitt sind Richtlinien beschrieben, die nur spezifisch für die Tage­buchedition gelten und die daher in den anderen Abteilungen dieser Edition abweichend gestaltet sein werden.

3.1 Zur Gestaltung und Anordnung der hier edierten Texte

Carnaps Tagebücher hatten für ihren Autor eine wichtige lebensbegleitende Funktion. Das betraf nicht nur die tägliche Routine des Verarbeitens der Tagesereignisse in einem Tagebucheintrag. Es bedeutete für Carnap auch, das Tagebuch zu späteren Zeitpunkten als Ort der Erinnerung heranzuziehen, zu lesen und wieder zu lesen und die Lektüre durch gelegentliche Kommentare sowie Unterstreichungen zu begleiten. Diese späteren Hinzufügungen Carnaps sind dadurch bedeutsam, dass sie dokumentieren, welche Tagebuchstellen Carnap zu einem späteren Zeitpunkt wieder gelesen bzw. als bedeutsam erachtet hat. Sie werden daher in dieser Edition (zumindest in den ersten beiden Bänden), gekennzeichnet durch eine andere Schriftfarbe, mit berücksichtigt.

Ebenfalls mit abgedruckt werden hier von Carnap durchgestrichene Text­passagen, um den Prozess der Textgenese möglichst genau abzubilden. Durchgestrichener Text kann sich auf einen Plan beziehen, der dann nicht durchgeführt wurde (in den kalenderartigen Teilen des Tagebuchs). Er kann aber auch ein relevanter Bestandteil des Schreibprozesses sein, relevant im Tagebuch dadurch, dass dieses, anders als ein Brief oder Werkmanuskript, per definitionem unabgeschlossen und offen bleibt. Die ausfransenden Ränder des Textes wer­497den hier deshalb im Druck, anders als bei den Briefen und Werkmanuskripten, sichtbar gehalten. Neben lesbar durchgestrichenen Texten werden auch unleserlich durchgestrichene und unleserliche Texte durch Symbole erfasst. Jede unsichere Transkription steht in den Symbolen  , jede Hinzufügung durch die Herausgeber wird durch  markiert, jede Streichung durch die Herausgeber durch  (vgl. das Siglenverzeichnis). Außerdem werden alle von Carnap stammenden Randbemerkungen und alle späteren Einfügungen durch eine andere Textfarbe sichtbar gemacht, falls der Textfluss Einfügung durch eine Einfügung gestört würde, gemeinsam mit Hakenklammern, oder auch durch eine geeignete textkritische Fußnote.

Die wichtigsten Ausnahmen von dieser Praxis der Auszeichnung von Textbesonderheiten, Herausgebereingriffen und Korrekturen sind den Editionsprinzipien folgend erstens die auch hier erfolgende stillschweigende Korrektur von offenbar unabsichtlichen Falschschreibungen und Rechtschreibfehlern (nur im Zweifelsfall mit Fußnote) sowie zweitens die ebenso stillschweigend erfolgende Ergänzung von Kurzschreibweisen; explizit als Herausgeberhinzufügungen gekennzeichnet werden nur die Textkonsistenz herstellende Einfügungen von Wörtern und Wortteilen, die sich nicht auf Kurzschreibweisen beziehen oder aber wo eine Kurzschreibweise nicht eindeutig ergänzt werden konnte.

Gelegentlich stimmt in den Tagebuchkonvoluten, so wie sie im Nachlass Carnaps zu finden sind, die chronologische Ordnung nicht, in der Regel aus dem einfachen Grund, dass es sich um lose Blätter handelt, die zu irgendeinem Zeitpunkt (unabsichtlich) vertauscht worden sind. In der Edition wird die chronologische Ordnung wiederhergestellt und es wird dies in einer textkritischen Fußnote vermerkt. Sind Teile eines Tagebuchkonvoluts von Carnap entnommen und an anderer Stelle abgelegt worden, so werden diese an die ursprüngliche Stelle verschoben und es wird dies in einer textkritischen Fußnote erläutert. Abweichungen von der so hergestellten ursprünglichen chronologischen Ordnung ergeben sich allerdings bei existierenden Paralleltagebüchern. So etwa bei den Tilly-Briefen (TB 3 = TBT), die sich zum Teil mit den Inhalten aus (TB 4–6) überschneiden. Beim Verweis auf Tagebuchstellen ist aus diesem Grund bei den Tilly-Briefen neben dem Datum ein expliziter Verweis auf dieses Konvolut mit dem Kürzel (TBT) bzw. (TB 3) erforderlich. Gelegentliche Überschneidungen ergeben sich auch bei manchen Tagebuchkonvoluten, wo Carnap aus nicht rekonstruierbaren Gründen gegen Ende des Konvoluts bereits ein neues beginnt, sodass sich manchmal Einträge zu einem Tag in beiden Konvoluten finden. Diese Überschneidungen sind sehr selten. Gegebenenfalls muss auch hier beim Zitieren neben der Datums­angabe das Kürzel für das jeweilige Tagebuchkonvolut (TB X) angeführt werden.

498

Im Tagebuch verweist Carnap häufig auf von ihm ursprünglich dem Konvolut beigelegte Inhalte, mit Formulierungen wie „siehe besonderes Blatt“. Diese Beilagen sind leider in den meisten Fällen unauffindbar. In jedem Fall wird hier aber eine Fußnote gesetzt, die entweder darauf hinweist, dass die Beilage unauffindbar ist, oder die entsprechende Nachlassstelle angibt.

Die Originaltexte Carnaps enthalten an vielen Stellen leere Einträge, also ein vorgeschriebenes Datum, bei dem dann kein Text hinzugefügt wurde. Um den Text zu straffen, werden solche leeren Einträge weggelassen. Ein Hinweis in einer textkritischen Fußnote erfolgt nur, wenn einem ansonsten leeren Eintrag ein Text oder Symbol im Datumsfeld hinzugefügt wurde. Zur Straffung des Textes werden mehrere aufeinanderfolgende Tagesangaben, denen Carnap dann, durch eine Klammer oder Ähnliches, nur einen einzigen Eintrag zuweist, zu Bereichseinträgen zusammengefasst, bei denen die Datumseinträge durch Beistriche oder (bei mehreren aufeinanderfolgenden Tagen) Bindestriche getrennt angeführt sind. Fügt Carnap jedoch mehreren nichtleeren Einträgen zusätzliche Bemerkungen hinzu, indem er diese durch geschwungene Klammern verbindet, so werden diese wenn möglich reproduziert; nur in Ausnahmefällen, etwa wenn die Klammern über mehrere Seiten verlaufen, wird die Klammer aus drucktechnischen Gründen durch eine geeignete Fußnote im textkritischen Apparat ersetzt.

Die Tageseinträge selbst werden in Anlehnung an die von Carnap mehrheitlich verwendete Praxis der Formatierung vereinheitlicht. In einem grau schattierten Kästchen befindet sich die Angabe von Wochen- und Monatstag. Beim ersten angeführten Tag eines Monats steht in dem Kästchen auch die Angabe des Monats, beim ersten angeführten Tag eines Jahres wird in dem Kästchen die Jahresangabe hinzugefügt. Außerdem werden von Carnap gelegentlich in dem Kästchen gemachte Bemerkungen und dort angeführte Symbole hier reproduziert. Diese Symbole (+‚ ⚬, -‚ △) finden sich fallweise auch im Text. Die genaue Bedeutung ist unklar, es handelt sich aber offensichtlich um Chiffren für erotische Aktivitäten.

3.2 Verweise auf Personen

Die für ein Tagebuch typische große Anzahl von teils unbestimmt gekennzeichneten Personen – der Kellner, die Russin, der Gatte, der Bursche – erfordert eine spezifische Vorgehensweise. Nicht aufgelöst werden Bezüge auf Personen, die nur durch die Angabe einer Funktion (Bursche, Kellner, Zahnarzt) oder anhand ihres Verhältnisses der Bekannt- oder Verwandtschaft zu einer anderen handelnden Person (Schwester, Gatte, Freundin) im Tagebuch aufscheinen, ohne im Text 499 eine eigenständige Rolle zu spielen. Wird eine Frau X erwähnt, gemeinsam mit Gatten, Kindern und Bekannten, dann scheint nur Frau X im Personenregister auf, es sei denn eine der anderen erwähnten Personen spielt im Tagebuch an anderer Stelle explizit eine Rolle. Auch andere unbestimmte Bezüge auf Personen bleiben unaufgelöst, sofern diese nicht an anderer Stelle namentlich aufscheinen. Das betrifft den militärischen („Leutnant“, „Stabsarzt“) ebenso wie den zivilen Kontext („die Wirtin“, „der alte Mönch“, „die nette Russin“). Relationale Einträge werden durchwegs vermieden. Scheinen Herr und Frau X beide im Personenregister auf, so wird zwar gegebenenfalls auf deren Verwandtschaftsverhältnis verwiesen („verh. mit“), es werden aber der Übersichtlichkeit halber keine relationalen Untereinträge gesetzt.

Für die verbleibende Personengruppe gilt, dass sie zur Gänze im Personenregister aufscheint. Wenn die entsprechenden Informationen vorliegen, findet die für diese Edition bestimmte Standardform Verwendung:

Personenname (ohne eventuell vorhandene nicht gebräuchliche zusätzliche Namen aus Pass oder Geburtsurkunde), Geburtsjahr-Todes­jahr, Nation (wobei nicht der Pass, sondern der reale Wohnort ausschlaggebend ist, auch mehrere Lebensschwerpunkte werden berücksichtigt), Berufsbezeichnung.

Auch bei historischen Figuren und Klassikern werden diese Angaben gemacht, um Mehrdeutigkeiten auszuschließen. Lassen sich Teile dieser Standardform nicht ermitteln, so bleiben sie weg. Das hat zur Folge, dass im Personenregister eine Anzahl von Namen zu finden ist, oft auch nur Fragmente von Namen, Vor- oder Spitznamen, über deren Träger keine biografische Informationen vorliegen: zumindest dieser Mangel an Information ist dann die Information, die man dem Personenregister entnehmen kann.

Ist bei einer Person, die im Tagebuch nicht durch den Nachnamen, sondern den Vornamen oder einen Spitz- oder Kosenamen oder auch ein Symbol oder eine Abkürzung (wie etwa CW oder Cz) referenziert wird, der volle Name bekannt, so steht dieser im Register, gemeinsam mit geeigneten Querverweisen, die alle verwendeten Synonyme zu dem vollen Namen in Beziehung setzen. Im Originaltext bleibt das verwendete Symbol oder die Abkürzung unerläutert.

Bei Carnaps Verwandten werden die Informationen im Personenregister durch Angaben über das Verwandtschaftsverhältnis ergänzt. Diese Beziehungen werden der Übersichtlichkeit halber zusätzlich in dem Personenregister vorgelagerten Stammbäumen erfasst.

Zur Identifikation der im Tagebuch erwähnten Personen wurde als erste Quelle wbis.degruyter.com herangezogen, außerdem die deutsche-biographie.de500 sowie einschlägige Fachlexika wie das Dictionary of Modern American Philosophers oder auch Tilitzky, Die deutsche Universitätsphilosophie in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. Viele Personen konnten nur über die jeweilige Fach­literatur (zur Jugendbewegung, zum Logischen Empirismus) identifiziert werden, auf die in den Anmerkungen verwiesen wird. Für die Familie Carnaps waren die Einträge „Stammfolge Carnap“ und „Stammfolge Dörpfeld“ im Bergischen Geschlechterbuch sehr hilfreich. In Ausnahmefällen wurden auch Informationen aus nicht belastbaren Quellen wie wikipedia.org übernommen.

3.3 Verweise auf Nachlassdokumente

Integraler Bestandteil dieser Edition ist die Online-Datenbank VALEP. In VALEP sind große Teile des Carnap Nachlasses erfasst sowie andere Nachlassbestände, auf die sich im Text der Tagebücher Bezüge finden. Bei der Kommentierung des Textes wurde versucht, möglichst weitgehend alle Dokumente zu identifizieren, die in einem der erfassten Nachlassbestände liegen. Diese Dokumente werden in Fußnoten ausgewiesen, einschließlich eines Hinweises auf den Nachlassbestand, in dem sie zu finden sind sowie, falls vorhanden, ihrer Nachlasssignatur. In der Online Edition (pdf) sind diese Angaben der Nachlassstelle direkt mit dem entsprechenden Dokument in VALEP verlinkt. In der Druckausgabe wurde in diesen Fällen auf explizite Angabe der Hyperlinks verzichtet: die Dokumente können entweder mittels Aufrufen der Online Edition angeklickt oder direkt in VALEP gesucht werden (vgl. die Erläuterungen auf S. ).

3.4 Schauplätze der Tagebücher

Um die Orte, an denen Tagebucheinträge verfasst wurden, sichtbar zu machen, werden die Aufenthaltsorte für jeden Tageseintrag (die sich so gut wie immer aus dem Tagebuchtext erschließen lassen) als Marginalie angeführt. Ergänzend steht der jeweils letzte in der Marginale angeführte Aufenthaltsort auch in den Kolumnentiteln. Existiert eine aktuelle, von der von Carnap verwendeten abweichende Ortsbezeichnung, so wird diese in eckigen Klammern hinzugefügt. Als Aufenthaltsort wird in der Regel nur der Ort bestimmt, an dem Carnap die folgende Nacht verbracht hat. Bei eintägigen Ausflügen etwa, wenn Carnap mit Tages­ende wieder zum Ausgangsort zurückkehrt, erfolgt kein Eintrag des Ziel­ortes in die Marginalien. Zur Identifikation der Orte wurden einschlägige Online-Systeme wie google.at/maps, geoportail.gouv.fr und austrianmap.at verwendet. 501

3.5 Die Leselisten

Carnaps Leselisten bilden eine die Tagebücher ergänzende Lebenschronik, indem sie teils eigenständig, teils mit den im Tagebuch gegebenen Informationen überlappend Auskunft über Carnaps Lektüre geben. Die Einträge wurden von Carnap streng chronologisch angeordnet. Wurde ein Text von Carnap mehrfach gelesen, so taucht er auch in den Leselisten mehrfach auf. Carnap hat diese Leselisten von 1909 an bis zu seinem Tod geführt.

Bei den Leselisten werden anders als bei den Tagebüchern Randnotizen nur dann wiedergegeben, wenn sie Datierungen und Ortsangaben enthalten –diese Informationen werden in der Randmarginalie abgedruckt – oder aber wenn es sich um Kommentare zu den gelesenen Texten handelt, etwa darüber, wo und wie diese beschafft wurden. Diese Kommentare stehen jeweils bei der bibliografischen Angabe. Dagegen werden die von Carnap in den Leselisten häufig verwendeten geschwungenen Klammern dahingehend aufgelöst, dass die entsprechenden Angaben zu Zeit und Ort in die Randmarginalie rutschen. Bloß den Textverlauf markierende Randnotizen, Kolumnentitel u. dgl. werden hier, anders als bei den Tagebüchern, nicht wiedergegeben. Die Auflösung der von Carnap in den Leselisten verwendeten besonderen Siglen (F‚ L·, LP, \(\mathcal{K}\), \(\mathcal{G}\)‚ \(\mathcal{V}\)) erfolgt im Siglenverzeichnis.

Die bibliografischen Angaben Carnaps in den Leselisten sind in der Regel verkürzt. Sofern es gelungen ist, die entsprechenden Titel zu identifizieren, werden die bibliografischen Angaben so weit ergänzt, dass es möglich ist, die Titel im Werkregister zu identifizieren, es erfolgen also geeignete Ergänzungen von Angaben zu Titel und Autor. Konnte ein Titel nicht oder nicht eindeutig identifiziert werden, erfolgt ein Hinweis in einer Fußnote.

Carnap hat die Einträge in den Leselisten zunächst bis 1917 fortlaufend durchnummeriert. Ab 1917 wurde diese fortlaufende Nummerierung nicht mehr explizit vorgenommen, sondern es wurde nur gelegentlich eine Nummer eingetragen, die der fortlaufenden Nummerierung entsprechen sollte. Ab 1928 hat Carnap auf eine Nummerierung gänzlich verzichtet. Wir nummerieren die Einträge in den Leselisten hier, Carnaps anfängliche Praxis aufgreifend, fortlaufend durch, weichen aber von Carnaps Nummerierung ab, da diese insgesamt nicht völlig konsistent erfolgt. Außerdem setzen wir die fortlaufende Nummerierung auch für die Zeit ab 1928 fort. Die fortlaufenden Nummern dienen hier auch der einfachen Referenz im Erläuterungsapparat.

Entgegen der sonstigen Praxis in dieser Edition verzichten wir in den Lese­listen auf eine Kennzeichnung des verwendeten Schreibstils und setzen sowohl kurzschriftlichen als auch langschriftlichen Text (deutsche Schreibschrift wie 502 auch Kurrentschrift) in normalem Schriftschnitt. Ebenfalls nicht eigens gekennzeichnet werden Hinzufügungen durch die Herausgeber, außer wenn es sich um Ergänzung ganzer Wörter zur Identifikation der bibliografischen Angabe handelt. Textvarianten werden gegebenenfalls in Fußnoten nachgewiesen, wobei bloße Schreibfehler nicht ausgewiesen werden, auch wenn es grobe Falschschreibungen sind. Später eingefügter Text wird nicht eigens gekennzeichnet. Gestrichener Text wird nicht reproduziert, das gilt auch für gelegentlich gestrichene ganze Literaturangaben, unter der Annahme, dass Carnap durch Streichung kennzeichnen wollte, dass diese nicht in die Lektüreliste gehören, sondern Bücher darstellen, die Carnap beispielsweise für Dritte bestellt oder entlehnt hat, ohne sie selber lesen zu wollen. Die Literaturangaben Carnaps in den Leselisten werden von den Herausgebern so weit ergänzt und korrigiert, dass eine Identifikation der Einträge im Literaturregister möglich ist, in dem die Leselisten vollständig erfasst sind. In das Personenregister werden aus den Leselisten keine Autorennamen aufgenommen, sondern nur Personen, die Carnap zusätzlich zu den Lektüreeinträgen erwähnt (etwa weil das Buch von ihnen stammt oder mit ihnen gelesen wurde).

3.6 Zu den Abbildungsteilen der Tagebuchedition

Im Nachlass von Rudolf Carnap befindet sich eine Fotosammlung, die Aufnahmen aus allen Lebensphasen Carnaps enthält. Die Sammlung umfasst größenordnungsmäßig (eine genaue Zählung ist wegen der derzeitigen Dokumenta­tionslage am Archiv in Pittsburgh schwierig) etwa 2000 Abzüge und (in kleinerem Ausmaß) Negative sowie Bildpostkarten. Kalkuliert man Mehrfachabzüge ein und zieht Bildpostkarten ohne konkreten Bezug zu Tagebuchschauplätzen ab, so enthält der Carnap-Nachlass vielleicht um die 1000 Original-Fotografien und Negative. Elektronische Reproduktionen der Objekte dieser (allerdings kaum einer systematischen Ordnung unterworfenen) Sammlung werden auf VALEP verfügbar gemacht: siehe dort vor allem die Materialien aus (RC 022) und (RC 023).

Die unterschiedlichen Epochen von Carnaps Leben sind in seiner Fotosammlung ziemlich gleichmäßig repräsentiert. Wer die Fotografien gemacht hat, ist in den meisten Fällen nicht rekonstruierbar (Ausnahmen sind hauptsächlich explizite Angaben dazu, die sich gelegentlich auf der Fotorückseite oder im Tagebuch finden). Carnap vermerkt zwar im Tagebuch die Anschaffung eines eigenen Fotoapparates (TB 7. X. 1915R) und hat später wohl meist ein eigenes fotografisches (Hobby-)Equipment besessen, aber es bleibt unklar, welche der im Nachlass befindlichen Aufnahmen mit diesem oder späteren Fotoapparaten Carnaps (von 503 diesem selbst oder von Dritten) angefertigt wurden. Insgesamt scheint Carnap selbst selten fotografiert zu haben und dann ohne eigenen ästhetischen oder dokumentarischen Anspruch. Die Sammlung basiert auf Fotografien, die von Dritten erstellt wurden, hauptsächlich von Freunden und Verwandten (hervorzuheben ist hier vor allem Ina Carnap) oder, bei offiziellen Anlässen, von BerufsfotografInnen. Carnaps ästhetischer Beitrag liegt bei der Fotosammlung nicht in der Autorschaft, sondern in seiner Sammlertätigkeit.

Den Großteil aller von Carnap gesammelten Fotografien stellen Alltags­schnapp­schüsse oder professionelle Aufnahmen dar, deren ästhetischer Wert nicht aus einer erkennbaren expliziten künstlerischen Intention der Fotografin oder des Fotografen hervorgeht. Von den künstlerischen Arbeiten von Carnaps Freund Franz Roh finden sich im Carnap-Nachlass, nach derzeitigem Wissensstand, keine Beispiele. Somit sind die einzigen Fotografien im Carnap-Nachlass von hohem künstlerischen Anspruch (und Wert) die zahlreichen Fotografien von Trude Fleischmann, die mit Ina Carnap in Wien und später auch in den USA befreundet gewesen ist – vor allem Portraits von Ina Carnap, eine kleinere Anzahl von Porträts von Carnap und von Carnap und Ina zusammen –, sowie einige Fotografien, die Francis Schmidt, ein zeitweiliger Mitarbeiter von Trude Fleischmann, 1935 in Prag von Carnap gemacht hat. Dennoch ist die Fotosammlung Carnaps von großem ästhetischen und dokumentarischen Wert, ähnlich den Tagebüchern, durch die schiere Bandbreite ihrer Darstellung, aber auch durch die weitgehend präzise Auswahl der Objekte.

Ein Ziel dieser Edition ist, Teile der Carnap’schen Fotosammlung sichtbar zu machen und zu den publizierten Texten in Beziehung zu setzen. In späteren Abteilungen dieser Edition kann auch eine stärkere Einbeziehung von Aufnahmen aus anderen Quellen erfolgen. Bei der Tagebuchedition erfolgt jedoch, um die Funktion der Fotosammlung als eine Art visueller Erweiterung des Tage­buchs hervorzuheben, eine weitgehende Beschränkung auf Objekte aus dem Pitts­burgher Bestand. Ausnahmen sind hier nur solche Fotografien, die sich zwar nicht in Pittsburgh befinden, aber in einem anderen Bestand der Familie Carnaps und dadurch dem weiteren Kontext der Carnap’schen Fotosammlung zugeordnet werden können.

Bei der Wiedergabe der Fotografien wird versucht, grundlegende Informationen über Motiv, Zeit und Ort der Aufnahme und, wenn möglich, die Autorschaft zu geben. Schriftliche Bemerkungen auf der Rückseite werden reproduziert, zumindest dann, wenn diese von Carnap selbst stammen. Diese Bemerkungen werden durch Anführungszeichen kenntlich gemacht. Wenn die Bemerkungen nicht von Carnaps Hand stammen, so wird dies eigens vermerkt. Zusätzlich werden 504 Stellen aus dem Tagebuch zitiert, die sich auf die Aufnahme und/oder ihren Kontext beziehen.

Leider konnte für die Abbildungsteile in Band 1 und 2 dieser Edition nur auf etwa zwei Drittel der Fotosammlung Carnaps zugegriffen werden. Der Rest der Sammlung war bei Recherchen des Herausgebers vor Ort im Februar 2020 nicht verfügbar.

B. Zur Textgestalt der Tagebücher Carnaps

Die folgenden Ausführungen sind jedem Band dieser Edition beigefügt, da es sich um grundlegende Informationen zur Überlieferung, Transkription und Textauswahl handelt.

1. Zur Überlieferung und Transkription der Tagebücher

Wie die Tagebücher Carnaps den Weg in seinen Nachlassbestand fanden, lässt sich nur indirekt rekonstruieren: Schriftliche Bemerkungen darüber bei Carnap selbst fehlen. Carnaps privater Besitz hat bis zur endgültigen Ansiedlung in Los Angeles im Jahr 1954, aus der dann der Nachlassbestand in Pittsburgh hervorging, in dem sich die Tagebücher finden, mehrere Umzüge mitgemacht: von Barmen nach Jena (1909), von Jena nach Wiesneck (1919), von Wiesneck nach Wien (1926), dann nach Prag (1931), nach Chicago (1935), nach Princeton (1952). Carnap hat bei diesen Umzügen Teile des vorhandenen Materials an Büchern und Schriften zurückgelassen. Das Tagebuchmaterial scheint er aber stets als Ganzes aufbewahrt zu haben. Er hat auch Anstrengungen unternommen, die einzelnen Teile zu sortieren, so etwa bei dem hier edierten Material durch eine Nummerierung einiger Tagebuchteile, die mit TB 10, also dem „Kriegstagebuch“, als Nr. 1 beginnt und bis TB 23 (Nr. 13) fortgeführt wird. Die Nummerierung wurde von Carnap aber auch auf die davor liegenden Konvolute TB 6 bis TB 9 (Nr. \(-\)3, \(-\)2, \(-\)1‚ 0) ausgedehnt, nicht jedoch auf die früheren und späteren Konvolute. Die genaue Bedeutung dieser Nummerierung ist unklar. Vermuten könnte man, dass zum Zeitpunkt der Nummerierung das Tagebuch für Carnap mit dem Kriegstagebuch erst richtig begann. Man sollte diese Interpretation aber nicht überstrapazieren, da die Nummerierung offensichtlich vorwiegend organisatorischen Charakter hat.

Bei der Ordnung seines Nachlasses hat Carnap zunächst 1968 einen Teil seiner persönlichen Dokumente als Vorlass an die UCLA übergeben. Dabei handelte 505 es sich vorwiegend um Manuskripte und Briefwechsel, aber auch die Entwürfe zur Autobiografie Carnaps sind in diesem Konvolut enthalten, Letztere als Teil der in diesem Bestand enthaltenen umfangreichen Dokumentation zum Schilpp Volume. Nicht enthalten sind in dem Bestand an der UCLA die Tagebücher Carnaps, die erst mit dem gesamten Rest-Nachlass in den 1970er-Jahren an die Hillman Library der University of Pittsburgh gegangen sind. Das Material an der University of Pittsburgh umfasst einen Großteil der Manuskripte und der Korrespondenz von Carnap, einschließlich eines separierten Konvolutes an eher persönlichem Material. Dieser in der Pittsburgher Bestandslogik als Box 22 bis 25 etikettierte Teilbestand umfasst in der Hauptsache mehrere tausend Fotografien, mehrere tausend Briefe des Briefwechsels von Carnap mit Familienmitgliedern und Freunden sowie einen Großteil der Tagebücher (einzige Ausnahme ist TB 1, ein Tagebuchteil, der wohl eher zufällig in einem anderen Teil des Pittsburgher Bestandes gelandet ist).

Es gibt keine Indizien dafür, dass Carnap selbst Teile seines Nachlasses unter Verschluss halten oder von einer Publikation ausschließen wollte. Namentlich die Tagebücher hat Carnap selbst wohl aufgrund ihres Wertes als historisches Zeugnis, gemeinsam mit der Langfassung seiner Autobiografie, zumindest als forschungsrelevant betrachtet. Bei der Etablierung des Pittsburgher Bestandes wurden dennoch zunächst auf Betreiben der Familie Carnaps Teile des Bestandes für die Forschung gesperrt. Der Grund dafür war wohl, dass die Familie zunächst zögerte, intime Details im privaten Teil des Nachlasses öffentlich sichtbar zu machen. Diese gesperrten Teile umfassten daher vor allem die Tagebücher und den privaten Briefwechsel. Trotz dieser Restriktionen wurde bereits in den 1980er-Jahren ein Teil der Tagebücher von Karl H. Müller (Wien) in Pittsburgh eingesehen und – allerdings ohne Erlaubnis durch die Verantwortlichen – im Auszug transkribiert (im Folgenden Müller-Transkription genannt). Diese Transkriptionen umfassen auf 403 maschinschriftlichen Seiten die Zeit zwischen Juli 1927 und Juni 1933, wobei vom Transkriptor als unwichtig befundene Passagen weggelassen wurden. Namen wurden in der Müller-Transkription durchwegs in den von Carnap verwendeten Kurzschreibweisen belassen, phonetisch geschriebene Namen wurden häufig unkorrekt transkribiert (vgl. Abschnitt ). Trotz dieser Mängel fungierte die Müller-Transkription für Jahrzehnte als wichtige Grundlage der Forschung zur Philosophie Carnaps und des Wiener Kreises.

Etwa um das Jahr 2000 herum wurden dann die Restriktionen des Carnap-Nachlasses gelockert und es konnten Passagen der Tagebücher auf Benutzer­anfrage hin transkribiert werden, wobei Passagen mit privatem Charakter geschwärzt werden mussten. Diese von Jerry Heverly und Brigitta Arden erstellten Transkriptionen dienten beispielsweise als wichtige Quelle für die Gödel-506 Biografie von John Dawson.152Dawson, Logical Dilemmas. Schließlich wurde um 2008 der gesamte Nachlass von der Familie für die Forschung freigegeben, wobei für das zuvor gesperrte Material eine 50‑Jahre-Regel eingeführt wurde. Das heißt, dass seit 2020 bzw. dem fünfzigsten Todestag Carnaps alle Tagebücher und alle sonstigen von Carnap verfassten Dokumente des Carnap-Nachlasses für die Forschung und Publikation freigegeben sind. Etwa zu dieser Zeit begann die Hillman Library Teile des Carnap-Nachlasses zu scannen und online verfügbar zu machen, so auch die Teile der Tagebücher, die zum Zeitpunkt des Scannens älter als 50 Jahre gewesen sind. Die dadurch elektronisch in hoher Qualität verfügbaren Originale großer Teile der Tagebücher bis 1959 wurden zunächst unabhängig voneinander von Brigitta Arden an der Hillman Library und Brigitte Parakenings am Philosophischen Archiv der Universität Konstanz durchgesehen. Beide erkannten den kultur- und philosophiehistorischen Wert dieser Dokumente und begannen, zunächst unabhängig voneinander, dann in Kooperation Teile dieser Bestände zu transkribieren. Bis 2014 wurden auf diese Weise Teile der Tagebücher aus der Zeit von 1913 bis 1917 sowie 1926 bis 1932 von der Hillman Library online in Transkription zugänglich gemacht. Auf dieser Grundlage erarbeitete der Herausgeber dieser Edition gemeinsam mit Arden und Parakenings einen Projektantrag an den österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) mit dem Ziel, zunächst die Tagebücher bis 1935 vollständig zu transkribieren und historisch-kritisch zu edieren. Mit der Arbeit wurde unmittelbar nach Bewilligung des Antrags (als FWF Projekt P27733) im April 2015 begonnen. Im September 2017 lag eine vollständige Transkription des Textes der Tagebücher von 1908 bis 1935 vor. Die Arbeit wurde von 2018 bis 2021 durch eine zweite vom FWF bewilligte Subvention (Projekt P31716) ermöglicht. In dieser Zeit wurde auch mit der Transkription der späten Tagebücher begonnen, die zu Redaktionsschluss bis in das Jahr 1963 fortgeschritten ist.

507

2. Zum Umgang mit Carnaps Kurzschrift

2.1 Zur Rolle der Kurzschrift in Carnaps Werk und ihrer Bedeutung für die Auswahl der Texte dieser Tagebuchedition

In Carnaps Gesamtwerk spielen die in Kurzschrift verfassten Texte eine besondere Rolle. Fast alle von Carnap publizierten Texte wurden zunächst in kurzschriftlicher Form ausgearbeitet, um erst in einem zweiten Schritt handschriftlich ab den frühen 1920er-Jahren maschinenschriftlich für den Druck vorbereitet zu werden. Auch die unpubliziert gebliebenen Texte Carnaps sind überwiegend in Kurzschrift verfasst. Das gilt für zahlreiche Manuskripte, die aus verschiedenen Gründen nicht bis zur Publikation weiterverfolgt wurden. Es gilt für Carnaps Ausarbeitungen von Vorlesungen und Vorträgen, gelegentlich auch für zu Archivzwecken erstellte Abschriften von Briefen und anderen Texten. Es gilt vor allem aber für die hier edierten Tagebücher und die in ihrem Umfeld verfassten Gesprächsnotizen und Leselisten.

Bemerkenswert ist diese Praxis der Verwendung von Kurzschrift zunächst in einem linguistisch-orthografischen Sinn. Kurzschrift erzeugt einen orthografisch neutralen Text, indem sie dem Prinzip der phonetischen Reproduktion eines Textes folgt. (Aus diesem Grund werden die kurschriftlich verfassten Texte Carnaps hier auch in die sogenannte neue, heute übliche Rechtschreibung übertragen.) Kurzschrift ist daher auch sehr stark an die Lautbildung der Sprache, für die sie intendiert ist, gebunden, im Fall Carnaps die deutsche Sprache. Gelegentlich eingestreute englische Ausdrücke werden von Carnap phonetisch in die Kurzschrift übertragen oder langschriftlich notiert.

Bei Carnap ist die Verwendung von Kurzschrift aber aus einem zweiten Grund bemerkenswert, nämlich dem, dass er 1935 in die USA emigriert ist und sich seither privat und öffentlich überwiegend in der englischen Sprache artikuliert hat. Diese Konversion war sehr weitgehend. So sprach man zu Hause (obwohl Carnaps Frau Ina gebürtige Österreicherin, also nativ deutschsprachig war) hauptsächlich Englisch und auch die Korrespondenz mit aus Deutschland und Österreich stammenden Freunden und Kollegen wie Neurath, Feigl, Hempel erfolgte ab etwa 1940 überwiegend auf Englisch. Carnap, der 1942 die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm, entwickelte ein Selbstbild als Amerikaner und Vertreter einer amerikanischen Philosophie und Denkweise und er blieb diesem Selbstbild bis zum Ende seines Lebens treu, auch wenn er Mitte der 1960er-Jahre, nach dem Selbstmord seiner Frau Ina, kurz überlegt hatte, dauerhaft nach Deutschland zurück zu kehren. 508

Seit den 1940er-Jahren war Carnap ein sich als Teil der amerikanischen Kultur verstehender Philosoph, der sich von seinen deutschen Wurzeln distanzierte und nach 1945 nur mit profundem Misstrauen die Wiederannäherung an seine Familie und die in der NS-Zeit in Deutschland verbliebenen alten Freunde betrieb. Das macht es umso erstaunlicher, dass diese kulturelle Konversion sich eben nicht auf die Sprache ausgedehnt hat, in der Carnap seine Texte (mit Ausnahme der Korrespondenz) formulierte. Bis zu seinem Tod konzipierte Carnap seine Schriften – die meisten Manuskripte und alle Tagebücher – in Kurzschrift und also in der deutschen Sprache, wenn auch mit gelegentlichen englischen Einsprengseln. Für die Publikation vorzubereitende Texte wurden aus dem deutschsprachigen kurzschriftlichen Original in einen englischsprachigen maschinenschriftlichen Text übertragen. Seit den 1950er-Jahren hat Carnap dafür meist die Übersetzung zunächst auf Band gesprochen. Der maschinenschriftliche Text wurde dann in den meisten Fällen von Ina Carnap erstellt und dabei auch korrigiert. Diese englischen Übersetzungen wurden schließlich noch von Dritten – etwa Herbert Feigl, Carl Gustav Hempel oder Maria Reichenbach – weiter korrigiert und inhaltlich kritisiert.

Trotz seiner Identifikation mit der amerikanischen Kultur ist Carnap also im Wesentlichen ein deutschsprachiger Autor geblieben. Ein Grund dafür mag darin gelegen haben, dass Carnap bis zu seinem Lebensende kein idiomatisches Englisch erworben hat. Seine englischen Texte sind grammatikalisch fehlerhaft geblieben und waren daher immer korrekturbedürftig. Carnap hat sich bei der Formulierung seiner Gedanken in der Muttersprache wohler gefühlt und sich daher, jenseits der kulturellen Konversion, für die private Verwendung des Deutschen entschieden.

Eine Konsequenz der Verwendung von Kurzschrift war, dass Carnaps durchwegs auf Englisch erschienene Texte für die Publikation zunächst übersetzt werden mussten. Sind die publizierten Texte Carnaps also ab der Mitte der 1930er-Jahre mit wenigen Ausnahmen das Produkt einer Übersetzung (durch Rudolf und Ina Carnap) plus einer sprachlichen Bearbeitung durch Dritte, so repräsentieren nur die kurzschriftlichen Texte den Charakter einer die Produktion von Carnaps Gedanken authentisch repräsentierenden Rede. Das muss nicht bedeuten, dass Carnaps Gedanken in den kurzschriftlichen Originalen automatisch besser artikuliert sind. Im Gegenteil beinhaltet ja der Prozess der Übersetzung und Bearbeitung durch Dritte auch die Möglichkeit des Überdenkens, Kommentierens, Diskutierens und Optimierens. Ina Carnap und erst recht Hempel, Feigl und Maria Reichenbach haben in diesem Prozess nie nur sprachliche Korrekturen vorgenommen, sondern immer auch inhaltliche Kritik einfließen lassen. Existiert also ein autorisierter englischer Text, so kann davon ausgegangen werden, 509 dass dieser auch einen optimierten Ausdruck von Carnaps Gedanken darstellt, der grundsätzlich dem kurzschriftlichen Original vorzuziehen ist, das ja lediglich eine später stets überwundene erste Skizze repräsentiert.

Dass Carnap selbst ebenfalls dieser Ansicht gewesen ist, lässt sich auch an seiner durchwegs geübten Praxis ablesen, die diversen Vorstufen (kurzschriftlicher, handschriftlicher, maschinenschriftlicher Natur) zu vernichten, sobald ein Text einmal publiziert war. So fehlen diese Vorstufen mit ganz wenigen Ausnahmen für alle von Carnap jemals publizierten Bücher und Aufsätze. Carnap, der jenseits davon ein akribischer und häufig pedantischer Archivierer gewesen ist, hat hier bewusst die publizierte Endfassung als authentischen Ausdruck seiner Gedanken dadurch hervorgehoben, dass er alle diese Funktion tendenziell nicht erfüllenden Vorstufen vernichtet hat. Umso bemerkenswerter sind daher die wenigen Ausnahmen von dieser Regel, die sich im Nachlass finden. Wichtigstes Beispiel dafür ist die Autobiografie Carnaps.153Vgl. (SCH‚ 1–84) sowie die Entwürfe und Dokumente dazu in (UCLA 02 –CM3 M‑A3, CM3 M‑A4, CM3 M‑A5; UCLA 06 –CMS1, CMS2). Diese wurde von ihm seiner sonstigen Praxis entsprechend zunächst (a) in kurzschriftlicher Form, also auf Deutsch, verfasst, dann (b) gemeinsam mit Ina Carnap in ein englisches Typoskript übertragen (Carnap diktierte die englische Fassung in den Kassettenrekorder, Ina erstellte das Typos­kript). Dieses englische Typoskript wurde dann (c) unter anderem von Feigl, Hempel und Maria Reichenbach sprachlich korrigiert. Schließlich aber wurde das Typoskript (d) umfangreichen Kürzungen unterworfen und gelangte nur in dieser stark gekürzten Fassung zur Publikation im Schilpp Volume. Dennoch hat Carnap in diesem Fall keine der Vorstufen vernichtet und diese sogar mit Kommentaren versehen, einerseits zum Charakter der verwendeten Kurzschrift, andererseits beim Typoskript: „this version was too long for the Schilpp vol. I may later use these pages […] if & when I should write for publication a longer version“.154(UCLA 02 – CM03 M‑A5).

Carnap hat also im Fall seiner Autobiografie die Vorfassungen aufbewahrt, weil er der Auffassung war, dass durch die für den Schilpp Volume erforderlichen Kürzungen wichtige Teile verloren gegangen waren: Er plante sogar, eine eventuelle Publikation einer Langfassung selbst durchzuführen (wozu es aber nicht mehr kam). Diese Langfassung wäre wohl auf Englisch erschienen, befindet sich die entsprechende Notiz doch am Beginn der gestrichenen Teile des englischsprachigen Typoskripts. Carnap hat aber eben auch die kurzschriftliche Fassung entgegen seiner sonstigen Praxis aufbewahrt. Und er hat dies offenbar nicht nur für die eigene Referenz getan (zur Unterstützung der Erstellung einer englischspra ­510chigen Langfassung). Die erwähnten Notizen am Beginn der Kurzschriftfassung verdeutlichen, dass Carnap diese Fassung für Dritte aufbewahren wollte, mit der Intention, dass diese die kurzschriftlichen Skizzen transkribieren und eventuell auch publizieren könnten. Diese zweifache Strategie der bewussten Aufbewahrung ist erstaunlich. Sie legt nahe, dass Carnap hier im Grunde zwei Publikationen im Auge hatte. Eine (vielleicht von ihm selbst zu erstellende) Publikation der englischsprachigen Langfassung sowie eine (von vornherein eher für die Herausgabe durch Dritte intendierte) Veröffentlichung des „deutschen Skeletts“. Warum diese doppelte Strategie? Wäre doch die Intention der Bewahrung der gestrichenen Stellen durch die Erstellung einer vollständigen englischsprachigen Ausgabe erfüllt gewesen.

Die Autobiografie ist ihrerseits weitgehend ein Destillat der Tagebücher und der Texte in deren Umfeld. Informationen aus der Autobiografie können direkt zu den Tagebüchern zurückverfolgt werden. Andererseits aber dient die Auto­bio­grafie auch der Ergänzung der Tagebücher, indem sie dort nicht vorhandene Informationen hinzufügt, etwa zu Carnaps familiärem Hintergrund, aber auch zu den unterschiedlichen Kollektiven, in denen er sich bewegt hat sowie, nicht zuletzt, zu den inhaltlichen Details seiner Philosophie. Die Tagebücher und die Autobiografie (plus weitere verwandte Texte: die Lektürelisten und Gesprächsprotokolle) bilden eine von Carnap intendierte inhaltliche Einheit. Die Texte unterscheiden sich grundlegend von seinen philosophischen Schriften und stehen dennoch in einer engen Beziehung zu ihnen (siehe Teil B der Einleitung zu Band 1 dieser Edition). Sie haben einen eigenständigen Charakter als biografische, philosophie- und kulturhistorische Dokumente und sollen deshalb in dieser Edition in einer eigenen Abteilung zusammengefasst werden.

2.2 Zur Transkription von Carnaps Kurzschrift

Carnap verwendete zur Niederschrift der Tagebücher und der meisten seiner Manuskripte die zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in Deutschland verbreitete Kurzschrift des Systems Stolze-Schrey.155Zu Carnaps kurzschriftlichen Texten vgl. auch oben die Einleitung, Abschnitt 3. Von Carnap selbst für die Transkription seiner Kurzschrift empfohlen (UCLA 06 – CMS01) sind die Lehrbücher Schrey, Kurzer Lehrgang und ders., Lehrbuch der Debattenschrift. In diesem System werden Konsonanten als bestimmte Zeichen wiedergegeben, während Vokale durch Hoch- oder Tiefstellung, unterschiedliche Strichlängen und verschiedene Strichstärken (erzielt durch leichten oder starken Druck beim Schreiben) ausgedrückt werden. Die 511 Texterfassung erfolgt in der Regel phonetisch und stützt sich auf eine Reihe von Kürzeln, die für häufig gebrauchte Wörter oder Wortbestandteile des Deutschen stehen. Aus beiden Gründen ist dieses Kurzschriftsystem kaum geeignet, andere Sprachen als die deutsche Sprache, für die es entworfen ist, zu notieren. Um den Schreibaufwand weiter zu reduzieren, werden in der Kurzschrift außerdem in viel größerem Ausmaß als in der Langschrift Abkürzungen und (vom Verwender der Kurzschrift ad hoc entworfene) Kurzschreibweisen eingesetzt.

Die so skizzierte Struktur von Carnaps Kurzschrift wirft Probleme für die Transkription auf. Erstens sind die Symbole der Kurzschrift durchwegs sehr sparsam und zur Minimierung des Schreibaufwandes einfacher als die Buchstaben des lateinischen Alphabetes gehalten. Aus diesem Grund sind manche Zeichen schwer voneinander zu unterscheiden. Hinzu tritt, dass die bestimmte Buchstaben und Lautfolgen symbolisierenden Hoch- und Tiefstellungen sowie unterschiedliche Strichlängen und -dicken oft nicht leicht zu erkennen sind: Prädikate wie „hoch“, „tief“, „kurz“, „lang“, „dick“ oder „dünn“ sind durchaus unscharf und daher in vielen Fällen für die Transkribierenden schwer bis gar nicht eindeutig zuzuordnen. Auch eine Kurzschrift, die, wie dies bei Carnap (zumindest in den früheren Jahren) der Fall ist, sehr präzise notiert ist, wirft ungleich größere Transkriptionsprobleme auf als eine Langschrift von vergleichbarer Qualität. Zweitens führen ad hoc eingeführte Kurzschreibweisen zu Transkriptionsproblemen. Sie erfordern eine eingehende Lektüre des umliegenden Textes und können oft nur tentativ aufgelöst werden. Transkription von Kurzschrift ist eine hermeneutische Herausforderung. Das heißt, es ist für eine erfolgreiche Transkription unerlässlich, mit dem historischen, biografischen und fachlichen Kontext eines Textes vertraut zu sein und den Text sinnerfassend in diesem Kontext zu lesen. Viele Textbestandteile können nur unter Zuhilfenahme von umfangreichen Hintergrundinformationen interpretiert und korrekt transkribiert werden.

Die für diese Edition von Brigitta Arden und Brigitte Parakenings erstellte Transkription profitierte von deren jahrelangen Erfahrungen mit Carnaps kurzschriftlichen Texten und ihren einschlägigen biografischen und historischen Kenntnissen. Die Transkriptionen wurden dann vom Herausgeber gemeinsam mit Lois M. Rendl und Roman Jordan in \(\mathsf{\LaTeX}\)konvertiert und textkritisch bearbeitet, wobei bei diesem Teil des Prozesses bei den Bänden 1 und 2 vor allem die Arbeit von Lois M. Rendl von Bedeutung war, der in intensivem Austausch mit Brigitte Parakenings die privaten und beruflichen Netzwerke Carnaps erschloss. Nach der Erstellung der Apparate wurde der gesamte Text von Arden und Para­kenings nochmal mit den Originalen verglichen. Viele problematische Stellen, die noch in der Müller-Transkription unkorrekt oder unvollständig wiedergegeben waren, konnten so am Ende korrekt transkribiert bzw. ergänzt werden.

512

Zwei Szenarien sind hier zu erwähnen: erstens die Entschlüsselung von schwer lesbaren Namen und Begriffen. Dass Namen und technische (vor allem fremdsprachliche) Begriffe häufig schwer lesbar sind, liegt daran, dass sie in der Kurzschrift entweder buchstabengetreu oder phonetisch reproduziert werden können. Carnap wendet beide Techniken an. So transkribiert er etwa „Lunch“ oder „Princeton“ buchstabengetreu, hingegen „shower“ (ksl. „Schauer“) und „Office“ (ksl. „Offis“) phonetisch. Schwer transkribierbar werden Carnaps Texte in der Emigration auch dadurch, dass er künstliche Mischformen aus Deutsch und Englisch verwendet, wie beispielsweise „gemifft“ (aus dem englischen Wort „miff“, hier also etwa in der Bedeutung von „verärgert“). Diese Merkmale in Kombination mit den oben erwähnten Charakteristika der Kurzschrift führen dazu, dass vor allem Namen (und in den späteren Tagebüchern auch fremdsprachliche Ausdrücke) überdurchschnittlich häufig ein Problem für die Transkription darstellen. Besitzt man jedoch spezifische Informationen über Personen, die Carnap in einem bestimmten Kontext begegnet sein könnten, so kann man diese Informationen mit möglichen Lesarten einer problematischen Kurzschriftstelle abgleichen und so die Anzahl möglicher Interpretationen reduzieren; im Idealfall ergibt sich eine einzige Lesart als die mit hoher Sicherheit richtige. Konnte der Interpretationsspielraum bei einem schwer lesbaren Namen oder Begriff derart eingegrenzt werden, dass sich eine einzige Lesart aufdrängt, so wird diese stillschweigend angenommen. Nur in solchen Fällen, wo es mehrere Lesarten gibt oder die einzige gefundene immer noch als unsicher eingestuft wurde, werden entsprechende Hinweise im textkritischen Apparat gegeben: Text wird als unsicher markiert und/oder es werden alternative Lesarten in einer Fußnote angeführt.

Zweitens die Verwendung von kurzschriftlichen Abkürzungen. Carnap kürzt nicht nur Begriffe („Off“ für „Offizier“) in der Kurzschrift durch verkürzte Schreibweisen ab, sondern auch und vor allem Personennamen. So schreibt er einen neu auftretenden Namen nur beim ersten Vorkommen aus (in etwa der Hälfte der Fälle wegen der besseren Lesbarkeit sogar langschriftlich) und kürzt diesen dann in allen folgenden Stellen ab, etwa durch Verwendung des Anfangsbuchstabens oder der ersten Silbe des Namens. Diese Kurzschreibweisen werden von Carnap gelegentlich über Jahrzehnte verwendet („Eli“ für „Elisabeth“). Sie werden hier stillschweigend aufgelöst, es sei denn, sie erweisen sich als mehrdeutig (in diesem Fall wird eine erläuternde Fußnote gesetzt). Diese Perspektive der Transkription ergibt sich aus einer genauen durchgehenden Textlektüre, die jede Passage immer im Kontext des umliegenden Textes liest, fast von selbst. Sie ist für die Sinnerfassung des Textes dennoch von grundlegender Bedeutung, wie folgendes Beispiel illustriert. 513

Am 23. III. 1929 traf Carnap im Umfeld der Davoser Hochschultage den Journalisten Hermann Herrigel. Carnap schrieb den Namen „Herrigel“ an diesem Tag aus, kürzte ihn aber bei den weiteren Begegnungen am 30. III. und 3. IV. mit „H“ ab. Allerdings erwähnte Carnap bei seinem Bericht über die Davoser Hochschultage auch mehrfach Martin Heidegger, dessen Vorträge er hörte, den er aber persönlich nicht sprach.156Vgl. Rudolf an Elisabeth Carnap, 2. IV. 1929 (RC 025‑88‑42). Im Tagebuch sind diese Bezüge dadurch kenntlich, dass der Name „Heidegger“ (keine persönliche Begegnung) ausgeschrieben wird, während „H“ den persönlich bekannten Herrigel bezeichnet. Liest man die Passagen mit Bezügen auf Herrigel also im Kontext des Gesamttextes, so ist klar, dass die dort verwendete Kurzschreibweise „H“ auf Herrigel, nicht auf Heidegger referenziert. Diese Interpretation zu liefern ist aber eine Aufgabe der Transkription, weil sie eine umfassende Textlektüre und Vertrautheit mit Carnaps Abkürzungspraxis voraussetzt. Wie wichtig diese Seite der Transkriptionsarbeit ist, zeigt sich im gegenständlichen Fall an Interpretationen, in denen eine fälschlich vermutete Begegnung zwischen Heidegger und Carnap in Davos zu einer Uminterpreta­tion von Carnaps Darstellung führt. So bei Michael Friedman, wo die Diagnose „that Carnap was very impressed with Heidegger“ zwar auf dem korrekt wiedergegebenen Eintrag vom 18. III. 1929 beruht: „Heidegger [im Unterschied zu dem ‚etwas pastoralen‘ Cassirer‚ C.D.], ernst und sachlich, menschlich sehr anziehend“. Allerdings schreibt Friedman Carnap auch die folgenden beiden Aussagen als Bezugnahmen auf Heidegger zu, die sich in Wahrheit auf Herrigel beziehen (hier sei ausnahmsweise die Kurzschreibweise „H“ verwendet): am 30. III. 1929 „Mit H spazieren, diskutiert. […]“; am 3. IV. „mit H […] über die Möglichkeit, alles, auch Zweck und Sinnfragen physikalisch auszudrücken. H stimmt mir im wesentlichen bei.“157Friedman, A Parting of the Ways‚ 7. Carnap konstatiert im Tagebuch nur die sympathische Erscheinung Heideggers, und er meint dies wohl nicht unironisch, im Sinne von: ‚verblüffend, dass der uns nahe stehende Cassirer so altmodisch auftritt, während der für uns komplett unzugängliche Heidegger ein sympathisches Erscheinungsbild hat‘. Während Carnap mit Heidegger in Wahrheit bewusst keine persönliche Begegnung gesucht hat, wird bei Friedman eine in Spaziergängen etablierte, höchst überraschende inhaltliche Übereinkunft diagnostiziert.158Diese Diagnose wird eins zu eins übernommen in Gordon, Continental Divide‚ 99. Michael Friedman hat in seinem Buch korrekt zitiert, aber die Grundlage war eine unvollständige und dadurch unkorrekte Transkription.

In dieser Edition wurden kurzschriftliche Kurzschreibweisen im Stil von „H“ für Herrigel oder „Off“ für „Offizier“ stillschweigend ergänzt, sobald die Herausgeber die Lesart als gesichert betrachtet haben. Die Ergänzungen mussten stillschweigend erfolgen, um eine Aufblähung des textkritischen Apparates und einen daraus resultierenden unübersichtlichen Text zu vermeiden. Nur in den Fällen, wo die Lesart der Herausgeber als nicht völlig gesichert angesehen wurde, ist die Ergänzung textkritisch als solche gekennzeichnet.

3. Zur Auswahl der Texte dieser Edition

Carnaps Nachlass enthält, neben den Tagebüchern, eine Reihe von weiteren chronologischen Aufzeichnungen: Taschenkalender, finanzielle Aufzeichnungen sowie diverse Listen über geschriebene Briefe, gekaufte Bücher, gelesene Bücher und Gesprächsprotokolle. Bei dieser Edition wurde versucht, diejenigen chronologischen Aufzeichnungen Carnaps zu erfassen, die von unmittelbarem Wert als historische und biografische Dokumente sind. Unberücksichtigt blieben daher etwa die Taschenkalender, die Listen über Ein- und Ausgaben, Einkäufe, Brief­ein- und -ausgänge, weil diese Informationen zwar indirekt relevant sein könnten, für die Erschließung von biografischen Details aber für sich genommen keinen dokumentarischen oder historischen Wert besitzen. Hingegen wurden die Gesprächsprotokolle Carnaps und auch seine Lektürelisten als wichtige die Tagebücher ergänzende Dokumente identifiziert, zumal Carnap diese Dokumente offensichtlich selbst zur Ergänzung und Entlastung der Tagebücher erstellt hat. Diese beiden Textsorten werden getrennt von den Tagebüchern mitediert, die Lese­listen im Anhang der jeweiligen Bände, die Gesprächsprotokolle in einem Ergänzungsband, der auch die kurzschriftliche Urfassung von Carnaps Autobiografie enthalten wird (vgl. oben, Abschnitt ).

Bei den tagebuchartigen Aufzeichnungen Carnaps waren zum Teil Entscheidungen hinsichtlich der Abgrenzung zum Briefwechsel nötig. So können Briefe ihrerseits einen tagebuchartigen Charakter annehmen, zumal dann wenn sie über mehrere Tage verfasst werden und Ereignisse chronologisch protokollieren. Als Abgrenzungskriterium diente hier die Frage, ob solche Aufzeichnungen (nur) als an den Adressaten geschicktes (und daher bei Carnap durchwegs langschriftlich verfasstes) Briefdokument vorliegen oder aber (auch) in der Gestalt von chronologisch angeordneten kurzschriftlichen Abschriften. Ist Letzteres der Fall, dann wird dieses Material als Tagebuch identifiziert, ansonsten bleibt es dem Briefwechsel vorbehalten (und einer Erfassung in den einschlägigen Teilen dieser Nachlassedition). So wurden die Tilly-Briefe (TB 3 = TBT) in diese Edition aufgenommmen, weil sie exklusiv in Carnaps kurzschriftlicher und tagebuchartiger Abschrift vorliegen, während die Brieforiginale nicht erhalten sind. Nicht aufge­515nommen wurden dagegen Carnaps tagebuchartige Briefe von der Griechenlandreise im Frühjahr 1910 (RC 25‑94‑02), weil die Sachlage hier genau umgekehrt ist. Was vorliegt, sind die tatsächlich von Carnap an seine Mutter und Schwester geschickten Briefe. Es existiert hingegen keine kurz- oder langschriftliche Abschrift Carnaps, die er in ein Tagebuchkonvolut eingegliedert hätte. Daher gehören diese tagebuchartigen Aufzeichnungen zum (privaten) Briefwechsel.

Die der Tagebuchedition zugeordneten Textkonvolute aus dem Nachlass von Carnap enthalten immer wieder auch Passagen mit Inhalten, die nicht den oben beschriebenen Kriterien genügen: Beispielweise sind finanzielle Aufzeichnungen eingestreut, Namens- oder Adresslisten. Solche nicht tagebuchartigen Inhalte werden nicht mitediert, es wird aber im textkritischen Apparat auf diese Inhalte verwiesen.

C. Zu den Texten und Abbildungen dieses Bandes

1. Die Tagebücher

Die hier edierten Tagebuchtexte Carnaps lassen sich nach ihrer Textstruktur in drei Kategorien einteilen, die hier getrennt behandelt werden.

1.1 Kalenderartige Tagebücher (TB 2, TB 4, TB 6–TB 10, TB 20–TB 21)

Eine Vorform oder Frühform der Tagebücher Carnaps sind die Konvolute mit bloß stichwortartigen Notizen zu Tagesereignissen, bei denen nachträglich protokollierte Erlebnisse neben Notizen im Stil eines Terminkalenders stehen. Die notierten Termine oder Pläne über zukünftige Tätigkeiten finden gelegentlich nicht statt, was von Carnap manchmal durch explizites Streichen der Notizen vermerkt wird.

Die äußere Form dieser kalenderartigen Tagebücher ist stets so gehalten, dass in einem ganzen Konvolut Tage fix vornotiert sind (siehe Faksimile  u. ). Gelegentlich (Faksimile ) beschränken sich die Einträge dann auf (offenbar vor dem Ereignis notierte) Termine. In dem selben Format finden aber auch durchaus narrative Tagebucheinträge Platz. So etwa (vgl. Faksimile ) am 29. XII. 1918: „Nachmittags mit Grete durch den Regen zum Drackendorfer Vorwerk“ oder am 3. I. 1919: „Mutter liest Tormins Flugblatt vor. Diskussion“.

Durch die fix vorgegebenen Zeilen ist in diesem Format der Raum für Einträge limitiert. An manchen Stellen lässt Carnap aber den Text in die nächste Zeile 516 fließen oder fügt längere Passagen auf einem Beiblatt ein. So etwa in TB 7, beim Eintrag zum 1. IX. 1913.

Meistens (aber nicht immer: eine Ausnahme bilden die Reisetagebücher TB 2, 4 u. 7) sind die Seiten in kalenderartigen Tagebüchern nachträglich großflächig durchgestrichen. Die Funktion dieser Durchstreichungen könnte etwa gewesen sein, beim Blättern rasch die aktuelle Seite mit den aktuellen Terminen zu finden.

Insgesamt haben alle hier edierten kalenderartigen Tagebücher den Charakter einer Mischung aus Terminkalender und Tagebuch. Es gibt keine Indizien, dass Carnap parallel zu diesen skizzenhaften Tagebüchern ausführlichere Tagebücher geführt haben könnte, die nicht überliefert sind (eine partielle Ausnahme bilden hier allerdings die Tilly-Briefe). Wahrscheinlicher scheint, dass Carnap diese Form in Zeiten gewählt hat, in denen er nicht die Motivation fand, ein ausführlicheres Tagebuch zu führen. Ob Carnap neben den unten zu behandelnden ausführlicheren Tagebüchern auch einen Terminkalender geführt hat, ist für die hier behandelte Zeit nicht zu ermitteln. In späteren Jahren hat Carnap Termine unabhängig vom Tagebuch in Taschenkalender eingetragen.

1.2 Die Tilly-Briefe (TBT = TB 3)

Eine Sonderstellung in Carnaps Tagebüchern nehmen die hier so genannten Tilly-Briefe ein. Es handelt sich um Briefe oder Briefentwürfe Carnaps an die Schwedin Tilly Neovius, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennengelernt hat (vgl. die Einleitung, S. ). Es entstand dort ein Freundeskreis, dem neben Tilly Neovius und Carnap auch Ottilie Ulmer und Hedwig von Rohden angehört haben. Man beschloss in Mainberg brieflichen Kontakt zu halten und ließ die jeweils ausgetauschten Briefe untereinander zirkulieren. Carnap dokumentierte diesen brieflichen Austausch mit den Freundinnen in einem linierten und handschriftlich durchpaginierten Heft im Format von ca. 19 \(\times \) 13 cm mit mindestens 94 Seiten (die Paginierung endet bei dieser Zahl). Das Heft enthält auf der ersten Seite einige Mainberger Kontaktadressen. Dann folgen von Carnap erstellte Abschriften der Briefe, die, mit Ausnahme der (wegen der Sprachgebundenheit der Kurzschrift) langschriftlich notierten Briefe von Tilly Neovius in schwedischer Sprache, kurzschriftlich verfasst sind. In den Kopfzeilen sind Informationen über Absender und Empfänger enthalten: „>T“ symbolisiert hier einen Brief Carnaps an Tilly Neovius, „O>“ einen Brief von Ottilie Ulmer an Carnap usw. Vgl. Faksimile .

Das gesamte Heft enthielt, wie aus dem auf der Seite mit der Paginierung 70 erhaltenen Index von der Hand Carnaps ersichtlich, eine Reihe von Briefen 517 im Freundeskreis von und an Carnap. Neben Tilly Neovius und Ottilie Ulmer waren auch Hedwig von Rohden, Friedrich von Rohden und die nicht identifizierten Nq und Lisi an dem Briefwechsel beteiligt. Carnap hat aber zu einem späteren Zeitpunkt die Blätter aus dem Heft gelöst, die Briefe an Tilly Neovius enthalten, und nur diese Blätter aufbewahrt. In dem erhaltenen Konvolut fehlen so die Seiten mit den Paginierungen 23–44, 59–62, 71–80, 85–88. Briefe von Tilly Neovius an Carnap, von Carnap an Ottilie Ulmer usw. finden sich in dem Konvolut offenbar nur, weil sie sich auf Blättern mit den von Carnap für die Aufbewahrung herausgelösten Briefen an Tilly Neovius befinden. Dass Carnap die Briefe an Tilly Neovius aus dem Konvolut herausgelöst hat, könnte darin begründet sein, dass diese Briefe den Charakter einer tagebuchartigen Dokumentation aufweisen, der in den anderen Briefen weitgehend fehlt. Aus diesem Grund liegen die Tilly-Briefe auch im Carnap-Nachlass in dem Gesamtkonvolut der Tagebücher und werden hier mit den Tagebüchern mitediert. Allerdings wurden beim Herauslösen dieser Briefe vielleicht irrtümlich auch Passagen der Briefe an Tilly Neovius verworfen: Die Briefe vom 4. IV. und vom 6. VI. 1912 brechen an Stellen ab, wo die im Heft folgenden Seiten fehlen.

Wann Carnap die Einträge der Briefe in das Heft vorgenommen hat, ist für seine eigenen Briefe nicht durchwegs klar (die Briefe an ihn konnte er natürlich erst nach dem Erhalt abschreiben). Eine Bemerkung in einem der Briefe (S. ) legt aber nahe, dass Carnap die Briefe in der Regel erst in diesem Heft stenografisch konzipiert und dann langschriftlich ausgeführt hat.

Die Tilly-Briefe haben, von der Briefform abgesehen, auch rein äußerlich die Form eines Tagebuchs. Sie sind durch Tagesangaben gegliedert und wurden von Carnap meist über einen längeren Zeitraum hin verfasst. Der erste Brief etwa zieht sich vom 3. bis zum 28. XI. 1911 und verläuft im Original über 15 Seiten, in dieser Ausgabe über immerhin 12 Seiten. Auch die meisten anderen Briefe ziehen sich über mehrere Tage. Ferner steht die Konversation mit der Freundin in diesen Briefen im Hintergrund. Sie verfolgen (offenbar aufgrund einer Vereinbarung mit der Adressatin) das Ziel einer chronologischen Dokumentation der Tagesereignisse und haben somit auch inhaltlich weitgehend die Form eines Tagebuchs. Von eingestreuten direkten Anreden der Adressatin abgesehen entsprechen diese Texte schließlich auch stilistisch weitgehend den Texten der im nächsten Abschnitt beschriebenen narrativen Tagebücher Carnaps. Die Tilly-Briefe sind damit die wichtigsten frühen Texte, in denen Carnap seinen Tagebuchstil erarbeitet. 518

1.3 Narrative Tagebücher (TB 1, TB 5, TB 11–TB 19)

Carnaps Tagebücher in ihrer reifen Form, wie sie seit Mitte der 1920er-Jahre von ihm verfasst wurden (siehe Band 2 dieser Edition), enthalten Berichte über Tagesereignisse, die immer mehr zu präzisen und reichhaltigen Erzählungen über Diskussionen und andere soziale Interaktionen, Reisen und sonstige Ereignisse werden. Aber bereits in einigen Teilen der frühen Tagebücher entstehen durchaus komplexe narrative Strukturen. Das gilt, neben den Tilly-Briefen, für folgende drei Tagebuchkonvolute:

Erstens ist hier das Tagebuch zu nennen, das Carnap im Frühjahr 1908 als sechzehnjähriger Gymnasiast im Wuppertaler Stadtteil Barmen verfasst hat (TB 1). Zweitens handelt es sich um das Tagebuch aus dem Freiburger Sommer 1912 (TB 5). Drittens das Kriegstagebuch, das seit dem Eintritt Carnaps ins unmittelbare Kriegsgeschehen im Januar 1915 einen komplex-narrativen Charakter erhält, der bis zum Sommer 1917 im Wesentlichen beibehalten wird (TB 11–TB 19). Diese drei Tagebücher haben mehrere Gemeinsamkeiten, die sie auch mit den oben behandelten Tilly-Briefen teilen. Sie unterscheiden sich von den kalenderartigen Tagebüchern der Form nach: Einträge sind nicht vorgefertigt, sondern werden jeden Tag neu angelegt und so lange gestaltet wie erforderlich (vgl. Faksimile  u. ). Inhaltlich liefern diese Tagebücher, anders als die kalenderartigen Teile, Beschreibungen, in denen detailliert auf Ereignisse des Tages sowie Diskussionen eingegangen wird. Dies alles in einer auf Carnaps ab 1925 erarbeiteten Stil der Neuen Sachlichkeit vorausweisenden Art (vgl. die Einleitung, Abschnitt B.2.1). Schließlich verbindet die narrativen Tagebücher des frühen Carnap auch der Umstand, dass sie jeweils in einer von Carnap als exponiert empfundenen Lebenssituation entstehen. 1908 ist der äußere Anlass des Tagebuchs die platonische Verliebtheit in ein Mädchen, dem Carnap auf Spaziergängen begegnet. Der Sommer 1912 ist eine Phase des intensiven (erotischen) Erlebens – im Zentrum dieses Tagebuchs steht die Verlobung Carnaps mit Elisabeth Schöndube. Beim Kriegstagebuch wiederum ist der äußere Anlass die Teilnahme an welthistorischem Geschehen, das Carnap dokumentieren will.

Die Frage des Zeitpunktes der Niederschrift der Tagebucheinträge stellt sich bei den narrativen Tagebüchern besonders, werden doch häufig Erlebnisse umständlich geschildert, die sich über mehrere Tage erstrecken, oft ohne dass während des geschilderten Ereignisses Zeit für Tagebucheinträge bleibt. Diese Schilderungen wurden dann natürlich später verfasst. So etwa die Beschreibung der „Kämpfe am Winterberg“ (TB 18). Dieses fünf Tage (5. – 9. V. 1917) und 11 (Kurzschrift) bzw. 14 (Druck-)Seiten umfassende Konvolut wurde von Carnap später im Kriegslazarett in Sedan verfasst, wie aus den Einträgen zum 17. und 21. V. 1917 519 hervorgeht. Allerdings nimmt dieser Text insofern eine Ausnahmestellung in den Tagebüchern ein als er von Carnap unmittelbar danach zu einem langschriftlichen Exzerpt ausgewertet wurde (ein Fragment davon ist als RC 025‑28‑35 erhalten), das an Freunde und Verwandte zur Lektüre weitergegeben wurde. Etwas Ähnliches hat Carnap sonst nur einmal verfasst, nämlich in der Zeit im Schneeschuhbattalion in Pohar zu Jahresbeginn 1915 (vgl. TB 16. II., 15. III. u. 7. IV. 1915). Von den in der Form einer dramatischen Erzählung, in einer für Carnap eher uncharakteristischen Sprache verfassten Schilderungen der Kämpfe am Winterberg abgesehen hat Carnap selten längere Passagen des Tagebuchs erst mehrere Tage nach den geschilderten Ereignissen verfasst und wenn, dann meist in der Gestalt von Sammeleinträgen wie dem zum 7. –14. VII. 1917. Hier liegt nahe, dass Carnap in der geschilderten Woche einfach kein Tagebuch geführt, die Ereignisse summarisch nachgetragen hat, um ab dem folgenden Tag wieder mit täglichen Einträgen fortzusetzen. In der Regel ist jedoch davon auszugehen, dass die täglichen Einträge von Carnap auch tatsächlich zeitnah verfasst wurden, entweder am Abend des geschilderten Tages oder am Morgen des Folgetags. Carnap war zwar ein Morgenmensch, allerdings scheint einiges dafür zu sprechen, dass er die Tagebucheinträge häufig am Abend, vor dem Schlafengehen, sozusagen als Tagesabschluss, verfasst hat.

Carnap war ein unterstreichender Leser. Er hat bei der Lektüre (von eigenen wie von gedruckten Texten) ständig unterstreichend und häufig auch (in Kurzschrift) kommentierend mitgearbeitet. So lässt sich in den im Nachlass zu findenden Dokumenten rekonstruieren, ob und inwieweit Carnap diese selbst gelesen bzw. nach der Niederschrift wiedergelesen hat. Die Tatsache, dass diese Hinzufügungen und nachträglichen Unterstreichungen in den in diesem Band enthaltenen Tagebuchteilen selten sind, während sie später immer häufiger werden, kann als Indiz dafür gewertet werden, dass Carnap die hier veröffentlichten Tagebücher (anders als die seit den 1920er-Jahren entstandenen) später nur selten erneut gelesen hat. Die Erfassung der Lektürehäufigkeit durch Carnap selbst ist auch in dieser Druckfassung möglich, da nachträglich eingefügter Text und Textmarkierungen (Unterstreichungen) hier mittels farbigem Druck hervorgehoben sind.

1.4 Schreibmaterial

Carnap verwendete für die Niederschrift seiner Tagebücher bis 1919 unterschiedliche Hefte, gelegentlich auch lose Blätter. Die ersten Tagebücher bis TB 5, einschließlich der Tilly-Briefe TB 3, sowie TB 7–10, 13–17 sind in linierten Oktavheften (Schulheften) verfasst, deren Format variiert zwischen Heften im For­520mat 13 \(\times \) 19 cm mit 20 Linien (etwa bei TB 1 u. 3), etwas größeren und kleineren Formaten. TB 6 steht auf unlinierten Zetteln verschiedenen Formats, teils aus Heften, teils von einem Abreißblock. Bei TB 11 u. 12 finden karierte Oktavhefte im Format 11 \(\times \) 18 cm Verwendung, bei TB 18, Kämpfe am Winterberg unlinierte Blätter des Formats 15 \(\times \) 22 cm. TB 19 steht auf Blättern eines unlinierten Heftes im Format 10 \(\times \) 15 cm, TB 20 auf karierten, TB 21 auf linierten Heftblättern. Eingestreute Tabellen sind immer auf Zetteln in anderem Format verfasst. Die Tagebuchblätter wurden von Carnap aus den Heften, in denen sie ursprünglich lagen, herausgelöst und als lose Blätter aufbewahrt.

Zur Niederschrift der Tagebücher dieses Bandes verwendet Carnap meist schwarze Tinte, in Ausnahmefällen auch Bleistift. TB 11 u. 12, die Tagebücher aus der ersten Zeit an der Front sind in Bleistift verfasst, in TB 13 geht Carnap dann wieder zur schwarzen Tinte über und verwendet diese bis 1919 durchgehend. Spätere Einfügungen in den hier erfassten Tagebüchern sind entweder in blauer Tinte oder mit rotem Farbstift verfasst und daher farblich erkennbar (die Wiedergabe im Druck erfolgt hier immer mit orangem Schriftbild).

2. Die Leselisten

Für den in diesem Band edierten Teil der Leselisten ist anzunehmen, dass Carnap bei ihrer Niederschrift Vollständigkeit angestrebt und auch weitgehend erreicht hat. Das heißt, Carnap hat versucht, jedes von ihm gelesene Buch und jeden gelesenen Aufsatz aufzuzeichnen, einschließlich Zeitschriftennummern. Nicht berücksichtigt sind dagegen im Allgemeinen Tageszeitungen oder auch Werbebroschüren u. dgl. Zur Überlieferung ist nur zu sagen, dass diese Dokumente von Carnap offenbar in einem ähnlichen Kontext wie die Tagebücher aufbewahrt worden sind.

Carnap hat die hier edierten Leselisten zunächst in zwei chronologisch aufeinanderfolgenden Bänden zwischen 1909 und Anfang 1917 langschriftlich notiert, mit einzelnen eingestreuten kurzschriftlichen Bemerkungen. Diese Bände sind gebundene Notizbücher, wobei der erste Band am Umschlag die Prägung „Bücher die ich gelesen“ enthält und auf der ersten Seite die langschriftliche Eintragung „Rudi Carnap / von Tante Tine, 18. V. 09.“ In den langschriftlichen Leselisten sind die Autorennamen und die fremdsprachigen Buch- bzw. Aufsatztitel in deutscher Schreibschrift notiert, die deutschsprachigen Buch- bzw. Aufsatztitel hingegen in Kurrentschrift.

Auf die beiden Bände mit langschriftlich notierten Leselisten folgen eine Reihe von Konvoluten auf jenem Papier, das Carnap jeweils auch für die Tagebü­521cher verwendet hat. In diesen, die Zeit ab Anfang 1917 umfassenden Konvoluten sind die Leselisten kurzschriftlich mit gelegentlichen langschriftlichen Einschüben notiert.

3. Die Provenienz der hier abgedruckten Texte und Abbildungen

Die folgende Übersicht gibt für alle hier abgedruckten Texte anhand der im Inhaltsverzeichnis verwendeten Bezeichnung die Provinienz im Carnap-Nachlass an sowie den vom Text abgedeckten Zeitraum und die Anzahl der Textseiten im Original, die hier abgedruckte Inhalte enthalten.

Leselisten 1909 bis 1919

[-1234]

RC 025‑72‑05

22. 12. 1922 – 22. 12. 1922

Nummer

Name

Provenienz

Datum

S.

Tagebuch 1

RC 081‑47‑06

14. II. 1908 – 13. V. 1908

17

Tagebuch 2

RC 025‑94‑03

24. III. 1910 – 4. V. 1910

2

Tagebuch 3 [Tilly-Briefe]

RC 025‑71‑01

3. XI. 1911 – 23. XII. 1912

41

Tagebuch 4

RC 025‑95‑01

6. III. 1912 – 18. V. 1912

4

Tagebuch 5

RC 025‑71‑02

7. VII. 1912 – 13. VIII. 1912

16

Tagebuch 6 [\(-\)3]

RC 025‑71‑03

16. X. 1912 – 4. VI. 1913

36

Tagebuch 7 [\(-\)2]

RC 025‑94‑04

2. VIII. 1913 – 21. X. 1913

11

Tagebuch 8 [\(-\)1]

RC 025‑71‑04

4. XI. 1913 – 3. IV. 1914

17

Tagebuch 9 [0]

RC 025‑71‑05

1. IV. 1914 – 9. VIII. 1914

11

Tagebuch 10 [1]

RC 025‑71‑06

1. VIII. 1914 – 23. XII. 1914

15

Tagebuch 11 [2]

RC 025‑71‑07

22. XII. 1914 – 2. V. 1915

40

Tagebuch 12 [3]

RC 025‑71‑08

3. V. 1915 – 19. X. 1915

27

Tagebuch 13 [4]

RC 025‑71‑09

2. X. 1915 – 27. I. 1916

18

Tagebuch 14 [5]

RC 025‑71‑10

28. I. 1916 – 2. V. 1916

22

Tagebuch 15 [6]

RC 025‑71‑11

3. V. 1916 – 19. IX. 1916

24

Tagebuch 16 [7]

RC 025‑71‑12

20. IX. 1916 – 24. XI. 1916

19

Tagebuch 17 [8]

RC 025‑71‑13

25. XI. 1916 – 5. V. 1917

32

Tagebuch 18 [/9]

RC 025‑71‑14

5. V. 1917 – 9. V. 1917

12

Tagebuch 19 [9]

RC 025‑71‑15

9. V. 1917 – 26. VIII. 1917

16

Tagebuch 20 [10]

RC 025‑71‑16

24. X. 1917 – 24. X. 1918

22

Tagebuch 21 [11]

RC 025‑71‑17

20. X. 1918 – 24. XI. 1919

29

Leselisten 1909 bis 1919

[-447]

RC 025‑98‑01

IV.1909-IV.1913

48

[-1035]

RC 025‑97‑01

IV.1913 – II.1917

29

[-1087]

RC 025‑03‑05

II.1917 – IV.1917

3

[-1192]

RC 025‑03‑05

V.1917 – X.1917

5

[-1206]

RC 025‑71‑15

XII.1917

1

522

[-1307]

RC 025‑03‑05

XII.1917 – X.1918

4

[-1438]

RC 025‑03‑05

22. X. 1918 – Ende 1919

5

Die folgende Tabelle gibt Hinweise auf die Herkunft der im Abbildungsteil reproduzierten Fotografien. Bei den nur mit „RC“ bezeichneten Fotos konnten die Nachlasssignaturen bis Redaktionsschluss nicht ermittelt werden.

Abbildung 33

Beschreibung ungungungungungungung

RC 025‑025‑025

Nummer

Beschreibung

Provenienz

Abbildung 1

Anna Carnap, geb. Dörpfeld

RC 022‑43‑06

Abbildung 2

Friedrich Wilhelm und Anna Dörpfeld

RC

Abbildung 3

Wilhelm Dörpfeld

RC

Abbildung 4

Johannes Sebulon Carnap

RC 022‑43‑02

Abbildung 5

Villa Carnap in Ronsdorf

RC 022‑43‑10

Abbildung 6

Rudolf, Anna und Agnes Carnap

RC 022‑81‑06

Abbildung 7

Rudolf Carnap

RC 022‑81‑05

Abbildung 8

Wohnhaus der Carnaps in Barmen

RC 022‑42‑15

Abbildung 9

Familie Carnap/Dörpfeld

RC 022‑42‑01

Abbildung 10

Rudolf Carnap und Heinz von Rohden

RC 023‑74‑02

Abbildung 11

Rudolf Carnap mit Fernrohr

RC 022‑42‑03

Abbildung 12

Rudolf Carnap mit Buch

RC 023‑74‑06

Abbildung 13

Wohnhaus der Carnaps in Jena

RC 022‑59‑01

Abbildung 14

Rudolf Carnap und Erich Schott

RC 023‑74‑16

Abbildung 15

Rudolf Carnap auf Griechenlandreise

RC 022‑61‑09

Abbildung 16

Seragesellschaft

RC 022‑01‑06

Abbildung 17

Friedrich v. Rohden und Rudolf Carnap

RC 022‑44‑01

Abbildung 18

Friedrich v. Rohden und Rudolf Carnap

RC 022‑44‑03

Abbildung 19

Elisabeth Schöndube

RC 022‑52‑03

Abbildung 20

Rudolf Carnap und Otto Garthe

RC 022‑40‑06

Abbildung 21

Otto Garthe

RC 022‑90‑09

Abbildung 22

Rudolf Carnap beim Wandern

RC 022‑44‑11

Abbildung 23

Elisabeth Schöndube

RC 022‑34‑04

Abbildung 24

Beim Paulcketurm

RC 022‑44‑10

Abbildung 25

Rudolf Carnap mit Lotte Ehrenberg

RC 022‑44‑05

Abbildung 26

Beim Rothof

RC 022‑01‑86

Abbildung 27

Werkbundfest 1913

RC 022‑01‑93

Abbildung 28

Freischartreffen 1913

RC

Abbildung 29

Margret Arends

RC 022‑01‑65

Abbildung 30

Auf dem Hohen Meißner

RC 022‑01‑35

Abbildung 31

Freischar, Schlussabend

RC 022‑01‑59

523 Abbildung 32

Rudolf Carnap

RC 022‑01‑63

Abbildung 33

Szenenbild „Eulenspiegels Heimkehr“

RC 022‑01‑50

Abbildung 34

Josua Carnap

RC 022‑43‑11

Abbildung 35

Rudolf Carnap als Soldat

RC 023‑74‑09

Abbildung 36

Rudolf Carnap (Zeichnung)

RC

Abbildung 37

Rudolf Carnap auf Schiern

RC 023‑30‑10

Abbildung 38

Anna Carnap und Elisabeth Schöndube

RC 022‑52‑01

Abbildung 39

Hochzeitsbild

RC 023‑74‑05

Abbildung 40

Tafunk Berlin

RC 023‑71‑04

Abbildung 41

Elisabeth und Annemarie Carnap

RC 022‑52‑02

Abbildung 42

Familie Carnap

Annette Merkenthaler

525

D. Faksimiles von ausgewählten Tagebuchseiten

526

527

528

529

530

531

E. Verzeichnis der Siglen, Abkürzungen, Zeichen und Indizes

1. Siglen

Von den Herausgebern definierte Abkürzungen für Nachlassressourcen, Literaturausgaben, etc.

VALEP Wiki

bla

AB

Erste, später gekürzte, englischsprachige Fassung von

Carnaps Autobiografie (UCLA CM03, M-A3, M-A4 und M-A5)

Aufbau

Carnap, Der logische Aufbau der Welt

ES

Tagebuch von Elisabeth Schöndube (Carnap)‚

Privatbesitz Annette Merkenthaler

RC

Rudolf Carnap Papers, Archives of Scientific Philosophy‚

Hillman Library, University of Pittsburgh

LL [x]

Leseliste [Eintrag Nr.]

VALEP Wiki

Elektronisches Handbuch von VALEP

https://valep.vc.univie.ac.at/mediawiki/

SCH

Schilpp, The Philosophy of Rudolf Carnap

TB [X]

Tagebuch Carnaps [Nummer X]

TBT

Tagebuch Carnaps, Tilly Briefe (= TB 3)

TBA

Tagebuch Carnaps, Analyseprotokolle 1952–1955 (RC 025‑20‑01)

UCLA

Rudolf Carnap Papers, University of California at Los Angeles‚

Young Research Library, Special Collections Department‚

Manuscript Collection No. 1029

UP

Universität Prag, Universitätsarchiv

UW

Universität Wien, Universitätsarchivarchiv

WF

Nachlass Wilhelm Flitner und Elisabeth Flitner-Czapski‚

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky

VALEP

Virtual Archive of Logical Empiricism https://valep.vc.univie.ac.at

532

2. Abkürzungen

W. G. B. bzw. W. G. āuch SDPU

bla

AOK

Armeeoberkommando

AK

Armeekorps

A. M.-V.

Bezug unklar, vielleicht „Akademisch-Musikalische

Verbindung“, „Akademischer Musikverein“ o. dgl.

AR, Ar.

Artillerieregiment

ar

Bezug unklar

AV, A. V.

Akademische Vereinigung

B

Brief(e)

BN

Bergneustadt

C

Cello (manchmal auch Chacha, dann wird darauf

hingewiesen)

Coll, Coll.

Colloquium

CP

Carnap

CW

Carola Giedion-Welcker

Cz

Czapski(s)

DDP

Deutsche Demokratische Partei

Died

Diederichs

DLEH

Deutsches Landerziehungsheim

DP

Dienstposten

E Stat., E St.

Elektrostatik

EK (I)

Eisernes Kreuz (erster Klasse)

F

Freischar

F a

Bezug unklar, viell. „Freischar Abend“

Ff

Beindorff

Fr. St.

Freie Studentenschaft

F w

Unklarer Bezug, viell. Freischar Wissenschaftsabend

F u

Unklarer Bezug zur Freischar

FT

Funktechnik

FW

Bezug unklar

i. B.

im Breisgau

IOEC

Internationaler Orden für Ethik und Cultur

IR

Infanterieregiment

JWV

Jung-Wandervogel

533 K

Karte(n)

KaDeWe

Kaufhaus des Westens in Berlin

KGT

Kinetische Gastheorie

KZK

Bezug unklar

LL

Bezug unklar

M I

Mannesmann-Farm I

MH

Martha Hörmann

MG

Maschinengewehr

MGA

Maschinengewehrabteilung

MGO

MG‑Offizier

MGK

Maschinengewehrkompanie

MMC

Marokko Mannesmann Compagnie

MS

Manuskript

Nq

Fräulein Nq (konnte nicht identifiziert werden)

NV

Bezug unklar

P

Paket(e)

Q.

Quartier

R. B.

Rundbrief

RC

Rudolf Carnap (zur Bedeutung in Nachlasssignaturen

siehe Siglenverzeichnis)

SB

Schneeschuhbataillon

Sch.

Schützengraben

SPD

Sozialdemokratische Partei Deutschlands

S. S.

Sommersemester

St.

Stellung

T

Tilly

Tafunk

Technische Abteilung für Funkgerät

Th.

Thillot

u

Bezug unklar

UEA

Universala Esperanto-Asocio, Esperanto-Weltbund

UO

Unteroffizier

UP

Bezug unklar

USPD

Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands

Vorl.

Vorlesung

W. G. B. bzw. W. G.

Weimar-Geraer-Bahn

WV

Wandervogel 534

3. Zeichen und Indizes

3.1 Von Carnap verwendete Zeichen

Dies sind alle nicht einem gängigen Alphabet (lateinisch, kyrillisch, griechisch) angehörigen Zeichen, die Carnap in den Tagebüchern und Leselisten verwendet.

F

blab

F

Lesehalle geliehen

L·

Andere Bibliothek geliehen

LP

Privat geliehen

\(\mathcal{K}\)

Gekauft

\(\mathcal{G}\)

Geschenkt

\(\mathcal{V}\)

Vorgelesene oder vorgetragene (Theater)

L

[Leselisten, Bezug unklar]

\(\multimap\)

[Leselisten, Bezug unklar]

[Bezug in Leselisten: „Entlehnung erfolgt“ o.dgl.]

3.2 Von den Herausgebern verwendete Zeichen und Indizes

Text

bla

🕮

Seitenwechsel

🕮\(_{X}\)

Seitenwechsel mit Paginierung der folgenden Seite X

Gestrichene und unleserliche Passage

Unleserliches Wort oder Zeichenfolge

Mehrere unleserliche Wörter

Lücke im Text

Text

Von Carnap gestrichener Text

Text

Von Carnap hervorgehobener Text

Text

Von Carnap langschriftlich formulierter Text

Text

Unsichere Transkription von Text

Text

Von den Herausgebern hinzugefügter Text

Text

Von den Herausgebern gestrichener Text

Text

Von Carnap später hervorgehobener Text

Text

Von Carnap später eingefügter Text

Text

Von Carnap später über vorhandenem eingefügter Text

🕮

rc}\Text\

Von Carnap später in die Kopfzeile eingefügter Text

Text

Sich wiederholender und von Carnap durch

Wiederholungszeichen positionierter Text

Text

Text Carnaps in einer textkritischen Fußnote

v

Nummerierung einer textkritischen Fußnote (im Seitenfuß)

159

Nummerierung einer Erläuterungsfußnote (im Seitenfuß)

535

Stammbäume der Familie Carnaps

Die hier präsentierten Stammbäume visualisieren einen Großteil der Familie von Rudolf Carnap, sofern es sich um Personen handelt, die im Tagebuch in der Zeit zwischen 1908 und 1935 vorkommen. Gelegentlich ergänzte Personen, die nicht im Tagebuch zu finden sind, sind grau gedruckt.

Durchgezogene Linien charakterisieren (vermutete) biologische Abstammungsverhältnisse. Im Fall von Carnaps Halbgeschwistern sind die entsprechenden Linien durchbrochen, weil diese aus früheren Ehen von Carnaps Vater Johannes Sebulon Carnap stammen.

536

539

Von Carnap besuchte Lehrveranstaltungen

Grundlage dieser Liste ist die von Carnap selbst verfasste Zusammenstellung der von ihm besuchten Lehrveranstaltungen.160Siehe „R. C.‚ Vorlesungen (als Student), 25. 4. 66“ (RC 091‑17‑01). Die Liste wurde von Carnap „aufgrund der offiziellen Abgangszeugnisse der Universitäten“ geschrieben (siehe dort), kann also als verbindliche Grundlage verwendet werden. Die Informationen wurden durch die Angaben in den Vorlesungsverzeichnissen der Universitäten Jena und Freiburg ergänzt. Die Lehrveranstaltungen werden jeweils in der von Carnap angegebenen Reihenfolge aufgelistet. Die Bezeichnungen der Lehrveranstaltungen folgen denen im Vorlesungsverzeichnis, die Zeitangaben wurden aus dem Vorlesungsverzeichnis entnommen und vereinheitlicht.

Universität Jena (1910/11)

  • Rudolf Eucken, Einleitung in die Philosophie, So 7 – 8

  • Rudolf Eucken, Geschichte der alten Philosophie, Mo 16 – 18, Di 17 – 18

  • Rudolf Eucken, Ethik, im Umriß, Mi und So 8 – 9

  • Wilhelm Detmer, Naturphilosophie: Das Problem des Lebens, Ursprung und Wesen des Lebensprozesses, Fr 18 – 19

  • Robert Haussner, Differential- und Integralrechnung, Teil I, mit Uebungen, Mo bis Fr 11 – 12

  • Robert Haussner, Theorie und Anwendung der Determinanten, Di und Fr, 12 – 13

  • Robert Haussner, Analytische Geometrie der Ebene, Mo, Di, Do, Fr 9 – 10

  • Robert Haussner, gemeinsam mit Clemens Thaer, Mathematisches Proseminar im Anschluss an die Vorlesung über analytische Geometrie der Ebene, Mi 9 – 10 und 12 – 13

  • Robert Haussner, Differential- und Integralrechnung, Teil II, mit Uebungen, Mo bis Fr 11 – 12

  • Robert Haussner, Analytische Geometrie des Raumes, Mo, Di, Do, Fr 12 – 13540

  • Robert Haussner, gemeinsam mit Clemens Thaer, Mathematisches Proseminar im Anschluss an die Vorlesung über analytische Geometrie des Raumes, So 9 – 11

  • Felix Auerbach, Die wissenschaftlichen Grundlagen der Musik mit Experimenten und Demonstrationen, Di 15 – 16:30

  • Felix Auerbach, Geschichte der Physik im 19. Jahrhundert, zugleich als Uebersicht der Gesetze und Theorien, Mi 15 – 17

  • Gottlob Frege, Begriffsschrift, So 11 – 12161Carnaps Mitschriften sind publiziert in Awodey and Reck, Frege’s Lectures on Logic.

  • Wilhelm Rein, Grundzüge der empirischen Psychologie, zwei Mal 12 – 13

  • Herman Nohl, Philosophische Besprechungen, keine Zeitangaben

Universität Freiburg i.Br. (1911/12)

  • Heinrich Rickert, Logik (Grundlagen der theoretischen Philosophie), Mo, Di, Do, Fr 17 – 18

  • Jonas Cohn, Psychologische Arbeiten, nach Verabredung

  • Georg Mehlis, Philosophische Übungen: Spinozas Ethik, nach Verabredung

  • Franz Himstedt, Experimentalphysik (Magnetismus, Elektrizität, Optik, Elektrooptik), Mo bis Fr 16 – 17

  • Lothar Heffter, Analytische Mechanik, Mo bis Do 9 – 10

  • Lothar Heffter, Übungen zur analytischen Mechanik, Di 18 – 19:30

  • Heinrich Rickert, Die Philosophie von Kant bis Nietzsche (historische Einführung in die Probleme der Gegenwart), Mo, Di, Do, Fr 17 – 18

  • Jonas Cohn, Psychologie (mit Demonstrationen), Mo, Di, Do, Fr 15 – 16

  • Jonas Cohn, Seminar: Psychologische Arbeiten, nach Verabredung

  • Milli, Corso (pratico): Lettura d’un testo moderno; Lettura di giornali; Conversazione; Lavori scritti, dreistündig

  • Franz Himstedt, Experimentalphysik (Mechanik, Akustik, Wärmelehre), Mo bis Fr 16 – 17

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  • Heinrich Rickert, Einführung in die Erkenntnistheorie und Metaphysik, Di und Fr 17 – 18

  • Cohn, Psychologische Arbeiten, Mi 15 – 16162Carnaps Angabe: „Seminar: Psychologie der Denktätigkeiten“ findet sich nicht im Vorlesungsverzeichnis.

  • Lothar Heffter, Algebraische Analysis, Mo bis Mi 11 – 12

  • Lothar Heffter, Übungen zur algebraischen Analysis, Do 11 – 12

  • Franz Himstedt, Physikalisches Praktikum, für Studierende der Naturwissenschaften an zwei Nachmittagen, Mo bis Fr 14 – 17

Universität Jena (1912-1919)

  • Gottlob Frege, Analytische Mechanik, Mo, Di, Do, Fr 12 – 13

  • Karl Wilhelm Baedeker, Experimentalphysik IV, Mo, Fr 9 – 10

  • Max Wien, Physikalisches Praktikum (für Mathematiker und Physiker), Mo, Do 15 – 18

  • Karl Wilhelm Baedeker, Experimentalphysik III, Mo, Fr 9 – 10

  • Karl Wilhelm Baedeker, Praktikum für Fortgeschrittene, So 8 – 12

  • Felix Auerbach, Einführung in die theoretische Physik (Begriffe, Prinzipien, Methoden), Di bis Do 9 – 10

  • Felix Auerbach, Theoretische Optik, Di bis Fr 8 – 9

  • Rudolf Straubel, Interferenz und Beugung, So 9 – 10

  • Gottlob Frege, Analytische Mechanik II, Mo, Di, Do, Fr 7 – 8

  • Gottlob Frege, Begriffsschrift II, So, 7 – 8

  • Herman Nohl, Einführung in die Pädagogik, Fr 8 – 9

  • Bruno Bauch, Kant und seine Nachfolger, Mi, Do, Fr 17 – 18

  • Bruno Bauch, Einführung in die Ethik, Fr 16 – 17

  • Bruno Bauch, Uebungen über Kants Kritik der reinen Vernunft, So ab 11

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  • Max Wien, mit Rudolf Straubel, Karl Wilhelm Baedeker, Eduard Pauli, Leitung physikalischer Spezialuntersuchungen, täglich 9 – 13 und 15 – 18

  • Max Wien, Physikalisches Kolloquium, keine Zeitangaben

  • Karl Wilhelm Baedeker, Experimentalphysik IV (Elektrizität, Optik), Mo 9 – 10, Do 8 – 9

  • Felix Auerbach, Theorie der Elektrizität und des Magnetismus, Di bis Fr 9 – 10

  • Felix Auerbach, Grundzüge der Witterungskunde, Mi 15 – 17

  • Karl Vollmer, Einführung in die Gleich- und Wechselstromtechnik, 2 st.

  • Karl Vollmer, Elektrotechnische Messkunde, 1 st.

  • Karl Vollmer, Elektrotechnisches Praktikum, 3 st.

  • Robert Haussner, Algebra, Mo, Di, Do, Fr 10 – 11

  • Robert Haussner, Mathematisches Seminar163In Carnaps Auflistung steht „Seminar: Algebra“. Mi 10 – 11

  • Bruno Bauch, Uebungen über Kants Kritik der reinen Vernunft (Fortsetzung der Uebungen des Sommersemesters), So ab 10:30

  • Bruno Bauch, Einführung in den Zusammenhang philosophischer und naturwissenschaftlicher Erkenntnis, Mi 17 – 18

  • Herman Nohl, Philosophische Uebungen164In Carnaps Auflistung steht „Übungen: Hegels Rechtsphilosophie“. 2 Stunden

  • Max Wien, mit Rudolf Straubel, Karl Wilhelm Baedeker, Eduard Pauli, Leitung physikalischer Spezialuntersuchungen, täglich 8 – 12 und 14 – 18

  • Max Wien, Physikalisches Kolloquium, keine Zeitangaben

  • Felix Auerbach, Mechanik der festen, flüssigen und gasigen Körper, Di bis Fr 8 – 9

  • Karl Wilhelm Baedeker, Kinetische Gastheorie und Theorie der Quanten, Mi 9 – 10

  • Karl Vollmer, Elektromagnetische Schwingungen und ihre Anwendung in der drahtlosen Telegraphie, Fr 15 – 17

  • Karl Vollmer, Praktikum für drahtlose Telegraphie, Fr 17 – 19

  • Gottlob Frege, Logik in der Mathematik165Nicht im Vorlesungsverzeichnis. Vgl. TB 29. IV., 9. V., 27. VI. 1914. Demnach könnte die Vorlesung am Mittwoch und Samstag um 8 Uhr stattgefunden haben.

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  • Max Wien, mit Felix Auerbach, Rudolf Straubel und Eduard Pauli, Leitung physikalischer Spezialuntersuchungen, täglich 8 – 12 und 14 – 18

  • Max Wien, Physikalisches Kolloquium, keine Zeitangaben

  • Max Wien, mit Felix Auerbach, Rudolf Straubel und Eduard Pauli, Leitung physikalischer Spezialarbeiten, täglich den ganzen Tag

  • Max Wien, Physikalisches Kolloquium, keine Zeitangaben

Rudolf Carnap Tagebücher
Band 1: 1908–1919
Abbildungsteil
Dieser Textteil wird in der Druckfassung in einem eigenen
Seitenbereich auf Hochglanzpapier gedruckt.


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