OMolodia [Molodiya] 9 – 11 Appell mit Waffen und Anzug. Heiß. Dann zum Glück etwas Regen, mit dem Soldbuch wieder zur Schreibstube gegangen. Nachmittags ausgeruht. 4 – 6 soll Exerzieren sein. Zum Glück ist der Himmel bewölkt. Ladeübungen. Um 5h wird der versammelten Kompanie verkündet: Um 6h marschbereit in den Quartieren, zum Abmarsch nach CzernowitzLCzernowitz. Nach Hause, gepackt. Abschiedsstimmung. HauschildPHauschild, Soldat ist niedergeschlagen, ich Törichter denke, wegen Abschied von EmmaPEmma =? Tochter von Frau Weckend. Beim Trubel des Aufräumens (die anderen aus der Korporalschaft kommen auch noch), einen Augenblick auf den Boden entwischt, einen anspruchslosen Vers geschmiedet‚1Vgl. das obenstehende Gedicht. unten in EmmasPEmma =? Tochter von Frau Weckend Buch geschrieben; die anderen stehen schon alle eine Seite vorher von der „Maifeier“. EmmaPEmma =? Tochter von Frau Weckend geht zum Maisegen in die KircheLWama!Kirche, Abschied. Abschied von Frau WeckendPWeckend, Frau. Die Kompanie steht schon, in Eile hin. Es wird schon dunkel. Der österreichische Oberstleutnant spricht kurzes Abschiedswort: Dank, das Beabsichtigte ist erreicht, Siegeswunsch, dreimaliges Hurra. HauschildPHauschild, Soldat kommt noch nachgerannt. Abmarsch. Feste gesungen. Dieselbe Straße wieder nach CzernowitzLCzernowitzOCzernowitz zurück. Station VolksgartenLCzernowitz!Volksgarten verladen. Einladen der Bagage dauert lange. 2 Korporalschaften in einem Gepäckwagen. Wir heizen in einem Öf245chen. Die meisten schlafen. HauschildPHauschild, Soldat erzählt mir noch von AngeluschaPGrodno, Jelena (Angeluscha). So heißt in Wirklichkeit die kleine Schwester, sie selbst Jelena Grodno (oder Grono oder Sodno). Wir freuen uns noch in Erinnerung an ihre rehartige Anmut und Behändigkeit; sie sprach als Einzige der rumänischen Mädchen einigermaßen gutes Deutsch. Sonntag beim Haschen hat HauschildPHauschild, Soldat sie für den Abend bestellt, und ist dann mit ihr spazieren gegangen. Montag hat er noch schnell Abschied von ihr genommen. EmmaPEmma =? Tochter von Frau Weckend hat ihn hingeführt; ein winziges Häuschen, wie der halbe Waggon. Darin saß die alte Tante. „Ich suche AngeluschaPGrodno, Jelena (Angeluscha)“, ein lustiges Lachen und sie erscheint aus dem kleinen Winkel hinter dem Ofen. Sie darf dann etwas mit weg. Alle Leute kucken aus den Häusern, so wird der Abschied nur kurz, auch EmmaPEmma =? Tochter von Frau Weckend steht noch an der Ecke. Die dreht sich dann aber um. Es ist ihr doch wohl ein Opfer gewesen, HauschildPHauschild, Soldat hinzuführen. HauschildPHauschild, Soldat erzählt so nett von dem Sonntagsgespräch mit JelenaPGrodno, Jelena (Angeluscha) und er sagte ihr: Du, ich habe dich so rasend lieb. Darauf sie mit großen Augen: Ja? Er: Du mich nicht auch ein bissel? Sie: Vielleicht ein wenig. Wir sprechen auch noch von der VeronikaPVeronika, die am Montag bei WeckendsPWeckend, Frau arbeitete; die nickte mir so freundlich zu, als ich nach Hause kam. Schließlich lege ich mich auf den Boden. Keiner weiß wohin. Richtung KolomeaLKolomea. 🕮bEs folgt eine Seite mit hier nicht wiedergegebenen Auszügen aus Briefen. Auf diese Seite folgt in Carnaps Konvolut ein Blatt, das einen Teil des Eintrags zum 19. X. und den Eintrag zum 20. X. 1915 enthält und deshalb an das Ende dieses Kapitels verschoben wurde.