LBukowina BukowinaLBukowina, wie bist Du gesegnet! Reiche Frucht die fleißigen Felder tragen und den Menschen, denen wir begegnet‚ müssen wir den Dank von Herzen sagen: In die Berge führt uns das Geschick‚ hart und rauh war unser Leben Schicksal dort aber hier empfing uns unser Glück: freundlich war der Blick, und deutsch das Wort. Bukowina BukowinaLBukowina, im Erinnerungsglanze wirst du vor uns stehen auf allen Wegen‚ und die schönste Blume in deinem Kranze blühe auf zu frohem Lebensglück. reichem Glück und Segen.aRechts neben dem Gedicht in vertikaler Schrift: 1⁄4č d | c d | c ḫ ă | h a |.
V / 1915OMolodia [Molodiya] 9 – 11 Appell mit Waffen und Anzug. Heiß. Dann zum Glück etwas Regen, mit dem Soldbuch wieder zur Schreibstube gegangen. Nachmittags ausgeruht. 4 – 6 soll Exerzieren sein. Zum Glück ist der Himmel bewölkt. Ladeübungen. Um 5h wird der versammelten Kompanie verkündet: Um 6h marschbereit in den Quartieren, zum Abmarsch nach CzernowitzLCzernowitz. Nach Hause, gepackt. Abschiedsstimmung. HauschildPHauschild, Soldat ist niedergeschlagen, ich Törichter denke, wegen Abschied von EmmaPEmma =? Tochter von Frau Weckend. Beim Trubel des Aufräumens (die anderen aus der Korporalschaft kommen auch noch), einen Augenblick auf den Boden entwischt, einen anspruchslosen Vers geschmiedet‚1Vgl. das obenstehende Gedicht. unten in EmmasPEmma =? Tochter von Frau Weckend Buch geschrieben; die anderen stehen schon alle eine Seite vorher von der „Maifeier“. EmmaPEmma =? Tochter von Frau Weckend geht zum Maisegen in die KircheLWama!Kirche, Abschied. Abschied von Frau WeckendPWeckend, Frau. Die Kompanie steht schon, in Eile hin. Es wird schon dunkel. Der österreichische Oberstleutnant spricht kurzes Abschiedswort: Dank, das Beabsichtigte ist erreicht, Siegeswunsch, dreimaliges Hurra. HauschildPHauschild, Soldat kommt noch nachgerannt. Abmarsch. Feste gesungen. Dieselbe Straße wieder nach CzernowitzLCzernowitzOCzernowitz zurück. Station VolksgartenLCzernowitz!Volksgarten verladen. Einladen der Bagage dauert lange. 2 Korporalschaften in einem Gepäckwagen. Wir heizen in einem Öf245chen. Die meisten schlafen. HauschildPHauschild, Soldat erzählt mir noch von AngeluschaPGrodno, Jelena (Angeluscha). So heißt in Wirklichkeit die kleine Schwester, sie selbst Jelena Grodno (oder Grono oder Sodno). Wir freuen uns noch in Erinnerung an ihre rehartige Anmut und Behändigkeit; sie sprach als Einzige der rumänischen Mädchen einigermaßen gutes Deutsch. Sonntag beim Haschen hat HauschildPHauschild, Soldat sie für den Abend bestellt, und ist dann mit ihr spazieren gegangen. Montag hat er noch schnell Abschied von ihr genommen. EmmaPEmma =? Tochter von Frau Weckend hat ihn hingeführt; ein winziges Häuschen, wie der halbe Waggon. Darin saß die alte Tante. „Ich suche AngeluschaPGrodno, Jelena (Angeluscha)“, ein lustiges Lachen und sie erscheint aus dem kleinen Winkel hinter dem Ofen. Sie darf dann etwas mit weg. Alle Leute kucken aus den Häusern, so wird der Abschied nur kurz, auch EmmaPEmma =? Tochter von Frau Weckend steht noch an der Ecke. Die dreht sich dann aber um. Es ist ihr doch wohl ein Opfer gewesen, HauschildPHauschild, Soldat hinzuführen. HauschildPHauschild, Soldat erzählt so nett von dem Sonntagsgespräch mit JelenaPGrodno, Jelena (Angeluscha) und er sagte ihr: Du, ich habe dich so rasend lieb. Darauf sie mit großen Augen: Ja? Er: Du mich nicht auch ein bissel? Sie: Vielleicht ein wenig. Wir sprechen auch noch von der VeronikaPVeronika, die am Montag bei WeckendsPWeckend, Frau arbeitete; die nickte mir so freundlich zu, als ich nach Hause kam. Schließlich lege ich mich auf den Boden. Keiner weiß wohin. Richtung KolomeaLKolomea. 🕮bEs folgt eine Seite mit hier nicht wiedergegebenen Auszügen aus Briefen. Auf diese Seite folgt in Carnaps Konvolut ein Blatt, das einen Teil des Eintrags zum 19. X. und den Eintrag zum 20. X. 1915 enthält und deshalb an das Ende dieses Kapitels verschoben wurde.
Wir sind über KolomeaLKolomea, DelatynLDelatyn gefahren. Um 5h steigen wir in NordinoLNordinoNadwornaLNadwornaONadworna [Nadwirna] aus, auf Autos verladen, 15 Mann auf eins, lustige fixe Fahrt durch den kühlen Morgen. Schöne Buchenwälder. NordinoLNordino auch viele zerschossene Häuser. Nach HwozdLHwozdOHwozd [Hvizd] (sprich woĵd). Bunte Trachten, sauberer als in PoharLPohar, die Frauen überwiegend rot; schön besetzte Pelze, gestickte Hemden. Unsere Korporalschaft ins letzte Haus; nett, aber Läuse (oder haben wir sie etwa hineingebracht?).
Alle Korporalschaftsführer gehen mit dem Feldwebel LangerPLanger, Feldwebel Brot holen, 1 Stunde weit. Es wird zum Glück zurückgefahren, wir müssen wieder gehen. Die Österreicher neben uns schenken uns etwas Mittagessen. Geschlafen. Geschrieben. HauschildPHauschild, Soldat schreibt an Frau WeckendPWeckend, Frau, dass ihr Verwandter, der Bierwirt, ihm noch 4 Kronen schuldet, die soll sie in seinem Auftrag nehmen und der kleinen VeronikaPVeronika geben, obwohl er der böse sein müsste, weil sie ihm keinen Kuss geben wollte. [»Sie werden sagen: Der böse Bub!«] Man sagt, wir müssten nachts in den Schützengra246ben; wir sollen viel Munition bekommen. Na, wir freuen uns, mal etwas Ordentliches zu erleben. Die Front ist 10 km von hier; die Schützengräben stellenweise 60 m voneinander.
Abends 7h nochmal Appell; alles wird für etwaigen nächtlichen Aufbruch in den Schützengraben vorbereitet: Jeder bekommt 120 Patronen, ferner Appell in allen Ausrüstungsstücken. Abends gemütlich um den Tisch mit der Kerze, erinnert an PoharLPohar. Mit SchmudePSchmude, von, Leutnant auf dem Familienbett geschlafen. 🕮
6h geht SchmudePSchmude, von, Leutnant zur Befehlsausgabe; 8h Appell. Dann mit HauschildPHauschild, Soldat oben auf den Hügel gegangen, umliegendes Hügelland mit Birken und blühenden Bäumen besehen, viele kahle Hügel und die weißen Gipfel der KarpatenLKarpaten. In der Sonne geschlafen. Etwas mittaggegessen. Mit OttoPOtto, Leutnant über die katholische Verbindung gesprochen. 2h Appell. Nachmittags mit SchmudePSchmude, von, Leutnant Schach gespielt, SchmudePSchmude, von, Leutnant gewinnt. Abends ist MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat bei uns. 8h zum Befehlsempfang.
Gefechtsübung im Wald. Der Feind hat MG auf Bäumen; Leutnant GraebschPGraebsch, Leutnant rennt wie wild umher, fühlt sich schon als Bergschütze, wir nehmen die Sache harmloser. Von Mittag ab habe ich Dienst, das ist jetzt nur Aufsicht bei Küchenverteilung zu, brauche keinen anderen Dienst mitzumachen. Die anderen machen nachmittags Übung im Bajonettieren, Hindernis nehmen; Instruktion über die Wachdienstordnung. Abends mit SchmudePSchmude, von, Leutnant eine Revanche angefangen. 8h Befehlsausgabe: 3h aufstehen, 415 Abmarsch. Ich werfe das weiße Hemd weg (war in Alsoverecke frisch), ziehe das Kompaniehemd an (kurz, aber schönes Leinen).
Abmarsch mit der 16. Kompanie zusammen nach NadwornaLNadworna, auf kürzerem Wege. (Wir heißen jetzt III SB, 2. K ompanie (bzw. 1. K ompanie)). Am BahnhofLNadworna!BahnhofONadworna [Nadwirna] von dem Judenpack mit Schandpreisen ausgesogen; Apfelsinen, Bonbons, Gebäck. Stundenlang in der Sonne gelegen; nachher Kopfschmerzen. Mit der ganzen Korporalschaft zusammen (und einigen anderen) in einem Gepäckwagen mit Bänken, habe eine Bank für mich. Wir haben nichts zu essen bekommen, ich esse den Büchsengulasch kalt. Nachmittags fiebrig, Aspirin genommen, nachts mächtiges Fieber. Habe keinen Mantel, nur Decke zum Zudecken, die Knochen tun weh auf der harten Bank. Leider fahren wir wieder gerade bei Nacht über die hohen KarpatenLKarpaten weg (in der Nähe Gipfel mit 2000 m).
Ich bleibe morgens liegen, leg’ mir eine andere Decke unter, habe noch Kopfschmerzen, bin ganz kraftlos. Vormittags zum Revier. Weil 247 ich dort einige Zeit stehen muss, wird mir etwas schwindlig. Ich denke mir, es ist wieder Influenza. Doktor LenelPLenel, Feldarzt, besieht und befühlt meinen Leib, fühlt etwas an der Milz, fragt, ob ich schon Schanker gehabt habe, ob ich gegen Cholera und Typhus geimpft bin, spricht mit SeifertPSeifert, Soldat über Übertragung durch Läuse, fragt mich, wann ich solche zuletzt gehabt habe, misst das Fieber. Resultat: Lazarett VolozLVoloz!Lazarett. Ich bleibe im Sanitätswagen auf der weichen Holzwolle liegen, bis abends in MunkacsLMunkacs.OMunkacs [Mukatschewe] Esse den ganzen Tag nichts. Etwas getrunken, auch Apfelsinen. BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier deckt mich noch mit warmer Decke zu. Mir ist ganz warm im Fieber. Ich male mir die Möglichkeit einer schuldlos erworbenen Geschlechtskrankheit und deren Konsequenzen fürs weitere Leben und fürs Verhalten dem Feinde gegenüber („nur der Tod oder das Eiserne Kreuz kann die Sühne sein“) in fieberhaft schiefen Gedankengängen aus. Glaube aber im Ernst selbst nicht dran. Kaum bin ich in MunkacsLMunkacs wieder bei meiner Korporalschaft, kommt BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier: Mit Gepäck dort hinten zur Roten-Kreuz-Fahne. Schneller Abschied. Auf baldiges Wiedersehen. Zum Kompaniewagen, Feldwebel LangerPLanger, Feldwebel teilt uns noch Karpatenzulage aus. 🕮 AuerPAuer, Soldat schreibt unsere Überweisungspapiere. SchmudePSchmude, von, Leutnant bringt mir Apfelsinen. Er soll von meiner Post die Briefe immer persönlich verwahren, von den Esssachen soll die Korporalschaft essen. Schon kommen eine Menge Postsäcke an und werden sortiert, während wir abmarschieren. BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier sagt, wir bekommen unser Teil hiervon morgen. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat kommt noch und drückt mir herzlich die Hand. Leutnant MagendantzPMagendantz, Leutnant, der Kompanieführer, sagt mir und 2 anderen, für die Aspirantenkurse bestimmten, es könne noch einige Zeit damit dauern. Seien wir dann aber noch nicht wieder bei der Kompanie, so werde er dem LazarettLMunkacs!Lazarett MunkacsLMunkacs Nachricht davon geben. In langsamem, trübselig-heiterem Zuge führt ein Sanitäter uns ins LazarettLMunkacs!Lazarett. Geschoren, gebadet, frische Wäsche. 5 in die BarackeLMunkacs!Baracke. In Betten! Der ganze Körper freut sich. Der arme Kopf hat Ruhe, die Glieder fiebrigen Glieder kommen auf kühles Leinen. Ein hoher, heller Raum, sauber! Wir sind im Himmel.
Wir fühlen uns alle wohler jetzt; endlich mal gut geruht. Meine Kopfschmerzen sind besser, ich mag schon wieder essen. Vor dem Fenster steht eine blühende Kastanie in der Sonne. Ein Sanitäter bestimmt unsere Diät und schreibt unsere Krln2Eine mögliche Lesart wäre „Kruxeln“, umgangssprachlich für „Leiden“. auf die Tafel über unserem Kopf. 7h eine Suppe. 9h Visite des Oberarztes. Flüchtige Untersuchung, der Sanitäter sagt mir: Diagnose: Magenkatarrh (vielleicht will er nicht dazucIm Original: ich nicht dabei. sagen 248 Cholera oder Typhusverdacht). Wir haben eine deutsche Krankenschwester, sie will uns Apfelsinen usw. in der Stadt besorgen. 10h Milchkaffee. Dreimal täglich Pulver (meins ist glaub’ ich Rhabarber). Vormittags noch ein belegtes Brot. Mittags eine Fleischbrühe und eine Gemüsesuppe. Verhungern lässt man uns hier nicht gerade. Alle Gerüchte über die schlechte Behandlung im Lazarett MunkacsLMunkacs!Lazarett sind vollkommener Unsinn. Ich fühle mich schon viel besser hier, habe aber immer noch nicht viel Hunger. Schrei Hole Tagebuch nach.
7. V. Mittags Beginn der Krankheit
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vormittags 9h
37‚5
36‚4
36‚2
37‚0
37‚6
36‚6
36‚4
37‚1
37‚2
36‚8
nachmittags 4h
37‚5
37‚2
37‚7
38‚8
38‚4
37‚2
37‚7
36‚8
37‚9
Kopf-schmerzen
keine KS
	🕮
Am 14. fahren NieselPNiesel, Soldat und GrundlerPGrundler, Soldat mit schwer errungenem Schein des AOK.
Am 17. HeidrichPHeidrich, Soldat und Genossen.
Am 18. holt uns ein deutscher Stabsarzt. Nachmittags mit dem Bayerischen Hilfslazarettzug 4.
Über BudapestLBudapest (bei Tage), WienLWien (leider nicht gesehen), MährenLMähren, BöhmenLBöhmen, BöhmischeLBöhmische Schweiz und Sächsische SchweizLSächsische Schweiz, DresdenLDresden.ODresden
Vorbei an ApoldaLApolda, TiefurtLTiefurt, WeimarLWeimar, ErfurtLErfurt (die Schwerverwundeten werden ausgeladen), GothaLGotha, MühlhausenLMühlhausen; ins Lazarett PopperodeLMühlhausen!Lazarett Popperode.OMühlhausen Fahre in die Stadt, werde von Regierungsbaumeister KnabePKnabe, Regierungsbaumeister (wohnt draußen beim PrinzenhausLMühlhausen!Prinzenhaus) freundlich eingeladen. Der Chefarzt und die Offizierstellvertreter („Inspektoren“) lassen mitfahren. In WeimarLWeimar übernachtet.OWeimar
JenaLJena.OJena MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und Onkel WilhelmPDörpfeld, Wilhelm, 1853-1940, genannt Onkel Wilhelm, dt. Archäologe und Architekt, Bruder von Anna Carnap, verh. mit Anna Dörpfeld. Abends AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann. Nachmittags RandenborghsPRandenborghs, Familie von Wilhelm van Randenborgh, 1851-1926, dt. Geistlicher (ReichardtstiegLJena!Reichardtstieg), dann zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, leider nicht da, treffe sie, als ich weggehe.
Nach Tisch zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman und DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert im Garten, FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel in Einjährigenuniform. Abends zum KernbergLKernberg hinauf.
Mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann bringt ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann zur Bahn (er hat keinen Urlaub, ist in Zivil da). Ich gehe zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises sind da. Dann mit FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel zur 249 UniversitätIUniversität Jena, DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert und EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises gehen ohne Hüte mit. Der HodlerPHodler, Ferdinand, 1853-1918, schweiz. Maler ist zugenagelt.3Das Gemälde Auszug der Jenenser Studenten in den Freiheitskrieg 1813 von Ferdinand Hodler in der Aula der Friedrich-Schiller-Universität Jena wurde 1915 wegen der kriegskritischen Haltung Hodlers vernagelt.
Nachmittags gepackt usw. Mit Nachrichten vom ItalienkriegLItalien.
Abends 6h geht AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann mit zum ParadiesLJena!Bahnhof Paradies. MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises fahren mit. Rose von LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman. FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel steigt SaalebahnhofLSaalebahnhof ein.
In NaumburgLNaumburgONaumburg Hauptmann WienPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena4Offenbar Max Wien. Vgl. auch den Eintrag zum 14. XII. 1916. getroffen; erzählt, dass DroysenPDroysen, Otto und BirnbaumPBirnbaum, Walther, *1889, stud. in Jena Naturw. und Mathematik auf Flugzeugen fliegen, mit Funkstation. In LeipzigLLeipzig ist HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises leider nicht da, aber HeimsPHeims, Paul, 1890-1915, stud. in München und Leipzig Germanistik, Mitglied des Serakreises. In DresdenLDresden darf ich nicht aus dem BahnhofLDresden!Bahnhof; Übernachtungsraum.
In HirschbergLHirschbergOHirschberg [Jelenia Góra] zufällig MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat am BahnhofLHirschberg!Bahnhof.
Anmeldung beim Bataillon; man will noch anfragen. Mittags die Kameraden alle getroffen, auch noch zum Arzt; dann unrasiert und im alten Rock zu MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat, behält mich aber gleich zu Abend da. Spielt Flöte und Klavier; die Mutter singt. Gespräch mit dem alten Herrn über HodlerPHodler, Ferdinand, 1853-1918, schweiz. Maler.
Vor- und nachmittags Einkleiderei, dann mit HauschildPHauschild, Soldat Schneidersache. Abends etwas gelesen (Udo KraftPKraft, Udo, 1870–1914, dt. LehrerBKraft, Udo!Selbsterziehung zum Tod fürs Vaterland, Leipzig, 1915).5Kraft, Selbsterziehung zum Tod fürs Vaterland. Siehe LL .
Mache keinen Dienst mit; auf der Schreibstube können sie mich auch nicht gebrauchen. Abends PostschänkeLHirschberg!Postschänke mit SchickPSchick, Soldat und HagmannPHagmann, Soldat; VerdiPVerdi, Giuseppe, 1813-1901, italien. Komponist-Musik wird abgelehnt.6Italien trat am 23. Mai 1915 in den Krieg gegen die Mittelmächte ein.
Immerfort Appell; zwischendurch in Eile mittags zu MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat, Mittagessen dort.
4h Appell vor dem Oberstleutnant. BaudachPBaudach, Soldat und ich dürfen nicht mitfahren; die anderen bleiben in der KaserneLHirschberg!Kaserne. Abends haben sie nur kurze Pause. Wir treffen uns in der PostschänkeLHirschberg!Postschänke; sie kommen schwer bepackt hin‚ 🕮 Westfalentisch. Ich begleite SchickPSchick, Soldat noch bis zum BahnhofLHirschberg!Bahnhof. (Nach Lokstedter LagerLLokstedter Lager bei ItzehoeLItzehoe, HamburgLHamburg.)
Morgens 1000 fahren die MG-Leute nach DöberitzLDöberitz; immer noch keine Bestätigung für mich. Treffe DrewskiPDrewski, Soldat, kommt von WilhelmshavenLWilhelmshaven. Wollen MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat abholen, schläft noch. Trog im Garten umgestürzt und in Ordnung gebracht. Da geblieben, auch nachmittags. Mit Midd250 Wir 3 etwas spazieren. Abends wir dort. Hinterher etwas gesungen und musiziert; IngePInge spielt Laute. Um 11h gehen wir.
Immer noch nichts; mit DrewskiPDrewski, Soldat gebummelt. Mittags gelesen, geschrieben und geschlafen. DrewskiPDrewski, Soldat geht erst im August zur Prüfung; bleibt so lange hier; lässt sich jetzt Erholungsurlaub geben. Abends mit DrewskiPDrewski, Soldat in der PostschänkeLHirschberg!Postschänke.
VI / 1915 DrewskiPDrewski, Soldat fährt 1200 für 14 Tage auf Erholungsurlaub. Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann.
Gefreiter BaudachPBaudach, Soldat erzählt mir, dass wir auch Dienst tun sollen. Nachmittags spazieren auf den KavalierbergLKavalierberg; ziemlich müde.
7 – ½ 10 Dienst: Spaziermarsch über KavalierbergLKavalierberg hinaus. Rast im Grase. Zurück. Gebadet. (MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat ist abgereist). Nachmittags 2 – 6 Dienst; Skjóni gelesen; neu-isländische Erzählungen.7Eine der Novellen aus Pálsson, Drei Novellen vom Polarkreis. Siehe LL .
7 – 9 Dienst. Nachmittags 2 – 5, Gruppe . Sehr schläfrig. Abends mit dem Gefreiten BrzezinskiPBrzezinski, Soldat gegessen.
Morgens Gruppe kommandiert. Mittags umgezogen nach Contessastr.LHirschberg!Contessastraße 1 I links (Salomo). Nachmittags noch keine Entscheidung, sie wollen nicht noch mal schreiben. Abends im CasinoLHirschberg!Casino gegessen. Zu Hause gelesen. Die Hauswirtin ist doch recht neugierig. Unzählige Male kommt sie herein.
Ich soll zur Wache kommandiert werden, kann aber keine greifen; wahrscheinlich muss ich dafür morgen Dienst machen. Mittags kommt die Frau auch wieder unzählige Male herein, doch merkt sie allmählich, dass ich das nicht sehr schätze. Ich fühle mich ziemlich unglücklich; keine befriedigende Tätigkeit, vom Infanteriedienst, Wachdienst usw. versteh’ ich wenig; eigentlich keinen Kameraden, mit dem ich verkehre, und hier auf der Stube lässt man mich nicht mal ungestört allein. Bin auch noch recht müde, mag aber bei Tag nicht schlafen. Nach dem Essen schlafe ich eine Stunde, fühle mich dann wohler. Hole mir Brot, gehe mit dem Gefreiten BrzezinskiPBrzezinski, Soldat ins CaféLHirschberg!Café, pumpe ihn an, kaufe mir Butter. Zu Hause überlege ich in Ruhe die Möglichkeiten: Kursus, Urlaub, SassePSasse, Major von fragen wegen Versetzung zur Artillerie, JenaLJena. Oder August Kriegsschauplatz, nächster Kursus. Fühle mich wohler. Merke aber doch, dass die Einsamkeit nicht schön ist, wenn man noch dazu keine befriedigende Tätigkeit hat. Ich lese sehr viel, 251 die ganzen Tage schon.8Den Tagen in Hirschberg sind in der Leseliste die Einträge bis zugeordnet. Ich will jetzt weniger lesen, mich mehr ausruhen. Esse zu Hause, dann schöner Spaziergang auf den Hügel links mit Blick über das schöne Land. Komme freudiger wieder nach Hause.
Kirchgang 7 ½ – 9. Geschlafen. 12h Befehlsausgabe. Ich habe wider Erwarten doch nicht Dienst. Mit Gefreitem BaudachPBaudach, Soldat auf den KynastLHirschberg!Kynast. 🕮
Vormittags mit Gefreitem BaudachPBaudach, Soldat im BoberLHirschberg!Bober geschwommen und gerudert.
Nachmittags draußen „Probe“ für morgen.
Vormittags 6h – 10, Gefechtsübungen draußen. Wir liegen oben im Feld, markieren feindliche Kompanie. Abends treffe ich MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat.
Durch Abkommandierung der Mannschaften zur Absperrung sind kaum Leute zum Exerzieren mehr da. Kein Dienst, nur Antreten 7h und 2h‚.
Vormittags mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat im BoberLHirschberg!Bober gebadet und viel gerudert, in der Sonne gelegen. Abends Nachmittags MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat auf meiner Bude. Abends zu ihm. Im Garten vor dem Haus gegessen; dann geht IngePInge mit uns ohne Hut in die Stadt; MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat macht in der KaserneLHirschberg!Kaserne die 9h‑Revision; zurück zu ihm. Wir 2 sitzen dann oben auf der Veranda. Um 11h nach Hause.
Von ½ 8 – ½ 1 Urlaub „erarbeitet“; „Erholung“ nach JenaLJena, NaumburgLNaumburg, LeipzigLLeipzig für 14 Tage. 223 mit BaudachPBaudach, Soldat bis GörlitzLGörlitz, über DresdenLDresden nach LeipzigLLeipzig‚ 9h.OLeipzig Hatte an HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises telegrafiert. Bei RothesPRothes, Familie von Karl und Elisabeth Rothe auf der Veranda ganze Familie, etwas erzählt.
Anderen Tag ist MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises schon zur Schule, gehe mit HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises baden; EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises und MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises bringen mich 1240 zur BahnLLeipzig!Bahn. Nach NaumburgLNaumburg‚ONaumburg zu RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber, erzählt, geschlafen. KaserneLNaumburg!Kaserne, der Wachtmeister macht mir wenig Hoffnung, Überfluss an Unteroffizieren. Zu ArendsPArends, Familie von Margret Arends in Naumburg, mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener zu RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber, oben gegessen, dann in den Garten, dann wieder oben. Das rumänische Hemd.
Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener spazieren, HohlwegLNaumburg!Hohlweg, um das Buchholz herum, sie ohne Hut. Zu Major von SassePSasse, Major von, kennt mich noch; vermutet mit Recht, dass ich später dann bei der Artillerie bleiben will; zuweilen neue Formationen; die Abteilung im Westen? Auch die manchmal Ersatz, während im Osten252 gar keiner. Schriftliche Bescheinigung. Bei RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber gegessen, 1 ½ nach JenaLJena.OJena Nach Hause, hatte schon geschrieben.
Morgens mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann auf den KernbergLKernberg; nachmittags zur Kaserne, zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski. Mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman im Garten auf dem Rasen gelegen. Abendessen zu Hause. Cello gespielt.
KaserneLJena!Kaserne angemeldet, mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman zu DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat. Nachmittags 4h Fritz von BaußnernsPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger Probepredigt.9Fritz von Baußnern war evangelischer Pfarrer.Abends er und KrougPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug hier.
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Nachmittags bei TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper Kaffee getrunken im Familienkreise, abends im kleinen VolkshaussaalLJena!VolkshaussaalIVolkshaus Jena Diskussionsabend; DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat spricht über „Krieg und Ewigkeitsglaube“BDiederichs, Eugen!1915@„Krieg und Ewigkeitsglaube“, Christliche Freiheit, 29.8.1915, glaubt in scharfer Opposition zu sein, ist aber einfacher Pantheismus, dem Eindruck nach trivial; WeinelPWeinel, Heinrich, 1874-1936, dt. Theologe, Prof. in Jena, verh. mit Ada Weinel stimmt dann ziemlich allem bei. Unbefriedigend. Dann noch auf EgmontsPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug Bude.
Nachmittags zu M LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman, in der großen Laube, flickt Strümpfe. Über Frauenstudium, viele Mädchen richten sich nach dem Dafürhalten „der Männer“; die Dierdörfer. 🕮 Ihr Schweizer Reiseplan.
Früh 6h mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman auf die KernbergeLKernberge; wir finden die Melodie wieder von MHsPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises Lied „Jetzt fängt der neue Frühling an“. Mit ihr im Garten, MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann pflückt Rosen. Nachmittags mit FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger und EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug bei DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat; ein österreichischer Jude (BraunPBraun), eine baltische Tänzerin (Sent M’AhesaPM’Ahesa, Sent, 1883-1970, balt.-dt. Tänzerin, alias von Carlberg); etwas über die KarpatenLKarpaten, das Hungern im Kriege usw.
Auf EgmontsPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug Bude 3-stimmig gesungen; macht mir wieder viel Freude.
Abends zu NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen, auf der Veranda gegessen, viel über den Krieg und die Soldaten, KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf, die baltischen ProvinzenLBaltische Provinzen; später kommt Frau PoppenPPoppen, Emmy, verh. mit Hermann Poppen, 1885-1956, dt. Kirchenmusiker (Musikdirektor), mit ihr und allen NohlsPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen über die SaaleLSaale zurück.
Nachmittags mit FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug zu HertleinsPHertlein, Eduard, Lehrer. Es Mir tut’s leid, dass MissiPHertlein, Missi, Tochter von Eduard Hertlein bald geht, hätte sie gerne Laute spielen hören. (FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger ist in WeimarLWeimar.) Denke ans Seelchen, wenn ich sie sehe. Über SuppersPSupper, Auguste, 1867-1951, dt. Schriftstellerin Bücher, ihr Bild, Kriegsaussichten.10Von Auguste Supper sind 1915 eine Reihe von Büchern mit Kriegsbezug erschienen. In der Leseliste findet sich kein Titel von Supper. Abends zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, Fritz EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug geht mit bis über die Brücke, will nicht unbekannt mit hinein („Gasthausprinzip“); bei CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski auch FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger, Fräulein PetitPPetit, Fräulein und Fräulein LohmannPStackelberg, Helene von, 1895-1964, geb. Lohmann, auch Lene, dt. Ärztin, Schwägerin von Bernhard Bavink, heiratete 1920 Traugott von Stackelberg, aktiv in der Freideutschen Bewegung. Im Garten um den großen Tisch. Dann in der Stube. Ich necke FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger viel; schließlich wird von allen Tieren gesucht, wo sie in der BibelBBibel@Bibel vorkommen. Mit FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger noch zu EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug. 253 Er liest seinen Artikel gegen DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat, scharf, gegen das unwürdige, behagliche Niveau, über Religion zu sprechen; er will den Artikel WeinelPWeinel, Heinrich, 1874-1936, dt. Theologe, Prof. in Jena, verh. mit Ada Weinel bringen.
Morgens mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann auf den Berg; lese ihr RugardsPRohden, Rugard von, 1894–1971, Studienrat, Sohn von Christine von Rohden, Vetter von Rudolf Carnap, Mitglied der AV Marburg Brief vor; wo er sich über die schnelle „Gesinnungsänderung“ bei Änderung der Umgebung (Student, Krankenpfleger, Soldat) wundert. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann erzählt von der ihr zuerst fremden Ronsdorfer Atmosphäre. Zu SchomerusPSchomerus, Friedrich, 1876-1963, dt. Politiker und Sozialreformer, Mitarbeiter der Firma Carl Zeiss in Jena. Nachmittags weitergelesen in „Die Heilige und ihr Narr“BGünther, Agnes!1913@Die Heilige und ihr Narr, 2 Bde., Stuttgart, 1913‚11Günther, Die Heilige und ihr Narr. Siehe LL . abends auch und musiziert.
Mit Doktor SchomerusPSchomerus, Friedrich, 1876-1963, dt. Politiker und Sozialreformer, Mitarbeiter der Firma Carl Zeiss in Jena zu ZeissLJena!Zeiss, Fernglas gekauft. Mit EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug zur UniversitätIUniversität Jena; plötzlich NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen dort, gehe mit ins Kolleg (Ästhetik).12Im Sommersemester 1915 hielt Herman Nohl montags von 10 bis 11 Uhr eine Vorlesung zur Einführung in die Geschichte der Ästhetik. Nachmittags 3h – 8h mit NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen spazieren, über den LandgrafenLLandgraf nach LöbstedtLLöbstedt, dort Kaffee getrunken. Über bevorstehenden Fall von LembergLLemberg; Professor WiensPWien, Max, 1866-1938, dt. Physiker, Prof. in Jena Fliegerfunkerversuche, neue U-Boote, erstaunliche innere Sicherheit von den Mädchen (DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert und HildePRuß, Hilde, Naumburger WV, Mitglied des Serakreises) ihm gegenüber im Vergleich der Hel Unsicherheit der Studenten („die ja auch immer eine Art schlechtes Gewissen haben“), Rangstufe der verschiedenen Künste, über RegerPReger, Max, 1873–1916, dt. Komponist, Schauspieler-Anekdoten‚ 🕮 DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat in ZürichLZürich (will Ehrendoktor), Militärpädagogik (ausführlich, Anregung durch die Löbstedter UO-Schule)‚13Löbstedt ist ein Stadteil von Jena. NohlPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen würde leise, aber scharf kommandieren, nie schimpfen, durch innere Überlegenheit wirken; über die Heerführer, das Verhältnis HindenburgPHindenburg, Paul von, 1847-1934, dt. Politiker – LudendorffPLudendorff, Erich, 1865-1937, dt. Politiker, Vergleich mit einem großen österreichischen Eisenindustriellen; geistige Arbeit ist ungesund, er lacht trotz der tragischen Tatsache; politische Aussichten nach dem Kriege, nicht sehr viel Hoffnung; z. B. auch schwierige Wahlrechtsfrage, Verantwortlichkeit des Dozentenberufes bei der notwendigen deutschen Erneuerung.
8h zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, haben Besuch, aber LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman und DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert sind bei Fräulein LohmannPStackelberg, Helene von, 1895-1964, geb. Lohmann, auch Lene, dt. Ärztin, Schwägerin von Bernhard Bavink, heiratete 1920 Traugott von Stackelberg, aktiv in der Freideutschen Bewegung; mit Fräulein BrandisPBrandis, Fräulein dorthin; dort mit Fräulein LohmannPStackelberg, Helene von, 1895-1964, geb. Lohmann, auch Lene, dt. Ärztin, Schwägerin von Bernhard Bavink, heiratete 1920 Traugott von Stackelberg, aktiv in der Freideutschen Bewegung und DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert im Garten gesessen, DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert rät Fräulein LohmannPStackelberg, Helene von, 1895-1964, geb. Lohmann, auch Lene, dt. Ärztin, Schwägerin von Bernhard Bavink, heiratete 1920 Traugott von Stackelberg, aktiv in der Freideutschen Bewegung, nicht alles von mir ernst zu nehmen.
Vormittags bei LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman, in der kleinen Laube, sie schält Erbsen. Ich lade alle zu Abend ein.
2h MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener abgeholt, komme etwas zu spät; DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat usw. hat sie schon am BahnhofLJena!Bahnhof empfangen und nimmt sie mit. Zu FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger, muss dort warten, 254 lade die beiden Studenten zum Abend; mit FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger zu DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat. Er hat Geburtstag. Auf der Veranda. Es wird zu viel Militärisches gesprochen, ein Unbekannter redet mir zu ungebildet darüber.
Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener nach Hause. Unterwegs lade ich Missi HertleinPHertlein, Missi, Tochter von Eduard Hertlein zum Abend ein. Abends 7h Frau CzPCzapski, Margarethe (geb. Marguérite), 1866-1949, geb. Koch, Mutter von Hans, Reinhard, Ewald Czapski, Helene Holzman, Anna Maria Höll, Elisabeth Flitner und Dorothea Gabert, Witwe von Siegfried Czapski (1861-1907, dt. Physiker) und Tochter und Pensionärin, HildePRuß, Hilde, Naumburger WV, Mitglied des Serakreises, MissiPHertlein, Missi, Tochter von Eduard Hertlein, FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger und EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug bei uns. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann hat fürs Essen gut gesorgt; mittags hatten wir zu ihrem Kummer viel darüber gesprochen. Im Garten auf der SerawieseLJena!SerawieseISerakreis gesessen, 3-stimmig gesungen, und auch einstimmig, meist alle. Haus in Österreich, Nepomuk, Es wollt sich einschleichen; Frau CzPCzapski, Margarethe (geb. Marguérite), 1866-1949, geb. Koch, Mutter von Hans, Reinhard, Ewald Czapski, Helene Holzman, Anna Maria Höll, Elisabeth Flitner und Dorothea Gabert, Witwe von Siegfried Czapski (1861-1907, dt. Physiker) wollte schon so früh weg, wir blieben gerne, singen deshalb zuletzt das lange „Es bliesdOriginal blos. ein Jäger“. Zum Schluss „Ade zur guten Nacht“. Um 10h gehen sie. Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener noch auf den KernbergLKernberg bis ½ 1. Oben gesessen, Blick über LobedaLLobeda; (Gegenwartsleben, Freude aneinander, ohne für die Zukunft zu wollen, sich nicht binden.)
MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener holt Eva RothePBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski ab. (Ich packe.) Mittags wieder hier.
Nach Tisch bis 3h zu TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper, Abschied.
Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski. Dort EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. Wir wollen mit dem Abendbrot auf den Forst. Mit EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises zu FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger, EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug kann erst später, Kirschen gekauft. Sturm gegen ReinhardsPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann Gartenschlauch. Den Forstweg hinauf. „EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug! Dies ist die Steinbank.“ Oben im Grase 🕮 gelegen. Mit FritzPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger über soldatische Missstände gesprochen, soll’s aber für sich behalten (Selbstverstümmelung, nötige Strafen, Anbinden; bestes Alter nicht die Jungen, sondern Mitte Zwanziger, wegen Ausdauer), alles flüstert leise für sich. Dann gesungen. EgmontPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang Kroug kommt. Kirschenessen mit Steinespucken. Zurück, DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert erzählt mir von DitaPRothe, Edith (Dita), 1897-1989, Bibliothekarin, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. Mit EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises gegangen, ob sie oft ins Feld schreibt (an HeimsPHeims, Paul, 1890-1915, stud. in München und Leipzig Germanistik, Mitglied des Serakreises, GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert, FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel, nicht an FreyerPFreyer, Hans, 1887–1969, dt. Soziologe, verh. mit Käthe Freyer, Mitglied des Serakreises); die Leipziger seien ihr oft doch so „fremd“; ich auch? Sie hat Angst, wenn sie an mich schreibt; ich bin zu spöttisch. Habe ich sie wirklich zuweilen verletzt? DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert und LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman verstehen doch, ob’s Scherz oder Ernst ist. In CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski Haus Abschied von allen, EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises geht mit zum Tor, gibt mir die beiden Leipziger Rosen; sie meint, sie freut sich, wenn ich auch mal schreiben werde. Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener nach Hause; LisisPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner Brief, FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Gruß darin.
MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener bis zur SchützenbrückeLJena!Schützenbrücke; meine schöne Rose gebe ich ihr für EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises mit; sie werden sich auf dem Markt treffen. Mittags den soll HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises noch kommen. Nachmittags auf die Hohen LeedenLHohe Leeden; dort 255 Besprechung des Denksteins und der Liste für BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV; nachts zurück. Unterwegs lese ich MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena Gruß vor, damit sie ihn ausrichtet.
847 – 845 über DornburgLDornburg, NaumburgLNaumburg, LeipzigLLeipzig, DresdenLDresden, GörlitzLGörlitz (dort mit BaudachPBaudach, Soldat zusammengetroffen) nach HirschbergLHirschberg.OHirschberg [Jelenia Góra]MHsPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises Brief, die Wirtsleute wieder sehr gesprächig.
7h Dienst, dann geschlafen; 10h mit BaudachPBaudach, Soldat gebadet. Mittags habe ich Dienst, bleibe ganzen Nachmittag in der KaserneLHirschberg!Kaserne, mit BaudachPBaudach, Soldat, dann MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat. Arrestanten gebracht und geholt. Befehlsausgabe, Putzstunde. (Mit BaudachPBaudach, Soldat überlegt, ob ich in die AlpenLAlpen zum SB III soll (sehr wenig Aussicht) oder vielleicht zum Jägerbataillon 17 nach DiksmuideLDiksmuide;eIm Original Dixmuiden. unser Kursus wahrscheinlich erst im August.) DrewskiPDrewski, Soldat zu MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat zum Abend; ich könnte auch bis 9, MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat scheint nicht sehr dafür (weshalb? nur Hausfrauensorge?). Im CasinoLHirschberg!Casino Tagebuch geschrieben. Nach 9h Zimmer nachgesehen.
Geweckt. Gelesen. Transport nach SchmiedebergLSchmiedeberg‚OSchmiedeberg [Kowary] 94. Infanterie, die sich freiwillig zur Gebirgstruppe gemeldet haben. Zum Glück doch noch per Bahn. Singend in SchmiedebergLSchmiedeberg eingezogen, mit Rosen beworfen, bis vors RathausLSchmiedeberg!Rathaus. Entzückendes kleines Städtchen; BaudachPBaudach, Soldat hat sich auch mit hingeschmuggelt. Auf der Straße vor dem Schwarzen RossLSchmiedeberg!Gasthaus Zum Schwarzen Ross gegessen.
Kirchgang. Mit DrewskiPDrewski, Soldat und BaudachPBaudach, Soldat nachmittags nach WarmbrunnLWarmbrunn.14Der ungefähr 10 km nordwestlich von Kowary gelegene Kurort Cieplice Śląskie-Zdrój. Abends PostschänkeLSchmiedeberg!Postschänke, auch noch der kleine DankwartPDankwart, Sohn von Erwin Räuber, der morgen zum Fahnenjunkerkursus nach DöberitzLDöberitz will. 9 ¼ – 12 abends Wirtshauspatrouille mit ErickePEricke, Soldat und dem alten ErdmannPErdmann, Soldat. 🕮 Kolossal viele Lokale und noch mehr Leute drin, aber alle mit Urlaubschein. Die beiden trinken mal Bier, und der Feldwebel erzählt’s PettowPPettow, Soldat. Ebenso gekränkter Oberjäger, den ich erst frage und dann noch um den Schein bitte.
7 – 10, 2 – ½ 5 Dienst. 6 – 7 Putzstunde, BjørnsonPBjørnson, Bjørnstjerne, 1832-1910, norweg. Schriftsteller Gottes WegeBBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne!1903@Auf Gottes Wegen, München, 1903 gelesen.15Bjørnson, Auf Gottes Wegen. Siehe LL . Abends mit DrewskiPDrewski, Soldat hier; wir besprechen seinen Plan, Flieger zu werden.
Morgens kein Dienst, geschrieben. Mittags sagt PettowPPettow, Soldat, dass man in SchmiedebergLSchmiedebergnach noch Oberjäger braucht. Ich melde mich dazu. 256 5h Vorstellung vor dem Oberstleutnant. Abends mit DrewskiPDrewski, Soldat und BaudachPBaudach, Soldat in der PostschänkeLSchmiedeberg!Postschänke.
8h auf Kammer, Rucksack bekommen. Gepackt, in der Stadt etwas gebummelt. DrewskiPDrewski, Soldat sagt, dass IngePInge 9 – 10 Springstunde hat.16Möglicherweise Freistunde in der Schule oder Arbeit. Bei dem Regen ist sie natürlich nicht auf der Straße. Ich will zu den Eltern, Übertemperatur, kehre um. Gehe vor 12h hin, nur der Leutnant dort. Mit DrewskiPDrewski, Soldat und BaudachPBaudach, Soldat Mittag im CasinoLSchmiedeberg!Casino und KonditoreiLHirschberg!Konditorei. Nach SchmiedebergLSchmiedeberg. Gasthaus zum StollenLSchmiedeberg!Gasthaus Zum Stollen. Nichts zu tun, BeckerPBecker, Fritz dort, Kaffee getrunken, geschrieben. Nach dem Abendessen mit BeckerPBecker, Fritz spazieren, über WVIWandervogel usw., BeckersPBecker, Fritz Plan der JWVIJung-Wandervogel Führer, nach dem Krieg auf einer Hallig17Kleine Insel. zusammenzukommen, Heimstättenfrage usw.
VII / 1915 7 – 12 Übungsmarsch. Nachmittags gelesen.
7 – 12 Übungsmarsch, schon etwas schwieriger, auch heute zu Einkehr in der Grenzbaude. Abends mit BeckerPBecker, Fritz oben im Stübchen gesessen, geschrieben, gelesen. Es regnet noch immer. (FidusPFidus (geb. Hugo Höppner), 1868-1948, dt. Maler, WV-HeimIWandervogel, Maler PfeifferPPfeiffer, Maler =? Hermann Pfeiffer, 1883-1964, dt. Maler und Zeichner, WV, Urlaub zur SchneekoppeLSchneekoppe usw.)
Übungsmarsch, etwas Sonne und Aussicht.
Abends Urlaub; mit BeckerPBecker, Fritz 7h zur ForstbaudeLForstbaude hinauf, erzählt vom Skispringen.
Über der ForstbaudeLForstbaude gesessen, Peer GyntBIbsen, Henrik!1887@Peer Gynt, Leipzig, 1887 gelesen‚18Siehe LL . etwas geschrieben; mittags gebadet im Bach. Kaffee in der BaudeLForstbaude, draußen geschlafen, Abend in der BaudeLForstbaude; nach Hause.
5h Abmarsch zur Felddienstübung, KrummhübelLKrummhübel‚19Das heutige Karpacz, ungefähr fünf Kilometer südwestlich von Kowary, am Fuß der Schneekoppe gelegen. SeifenlehneLSeifenlehne (heiß und anstrengend), KoppenplanLKoppenplan; Freikompanie über die SchneekoppeLSchneekoppe; gut mit dem Glase beobachtet. HampelbaudeLHampelbaude, Abstieg. 6h zu Hause.
Kleiner Übungsmarsch, nachmittags Exerzieren.
Patrouillenübung auf dem Landeshuter KammLSchmiedeberg!Landeshuter Kamm. Nachmittags Unterricht.
Nachmittags Appell mit Besichtigungssachen. 257
5ha. m. – 6hp. m. Felddienstübung auf dem KoppenplanLKoppenplan. Besichtigung durch den Kommandogeneral von BernhardiPBernhardi, Friedrich von, 1849-1930, dt. General. Als Beobachter verfolge ich stundenlang das Nahen des Feindes jenseits 🕮 der SchneekoppeLSchneekoppe, auf dem JubiläumswegLJubiläumsweg; Stab und Tragtierkolonne steigen von der KoppeLSchneekoppe herunter. Bei der HampelbaudeLHampelbaude Feldküche. Über KrummhübelLKrummhübel zurück.
Vormittags Kompanie zum Baden (BuchwaldLBuchwald). Abends mit BeckerPBecker, Fritz und MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat über KrummhübelLKrummhübel zur TeichmannbaudeLTeichmannbaude. Leutnant ThiloPThilo, Soldat besucht. Wieder mal Betten!
Zu den 3 SteinenLSchmiedeberg!Dreisteine, alle bestiegen (außer den „Wackelstein“).20Die Felsengruppe Dreisteine bei Schmiedeberg. Der SÖ der schönste, mit Klubsesseln, Fußbädern und Trinkwasserbehältern. Der schwierigste ging nur barfuß. SchlingelbaudeLSchlingelbaude Kaffee. KrummhübelLKrummhübel, Frau von KlitzingPKlitzing, Frau von schleppt uns ins OffiziersdamenheimLKrummhübel!Offiziersdamenheim‚21Das 1901 für unbemittelte weibliche Angehörige von Offizieren des VI. Armeekorps gegründete Charlottenheim in Krummhübel (Karpacz). Zigaretten. Unterwegs noch gerastet und gelesen. Heim.
Exerzieren, andere Inspektion schießen.
Große Felddienstübung unter KorseckPKorseck, Leutnant, an den Mittagssteinen.LSchmiedeberg!Mittagssteine Feldküche kommt nicht. 6ha. m. – ½ 7 p. m. Großer Rückmarsch: JubiläumswegLJubiläumsweg, GrenzbaudeLGrenzbaude. Alles müde, früh zu Bett.
Nachmittags 4h zum Nachtmarsch. Regen. In HampelbaudeLHampelbaude 1 Stunde Rast. Hagelsturm an der RiesenbaudeLRiesenbaude; JubiläumswegLJubiläumsweg; über den Kamm. Finster; geleitet durch des Vordermanns Kochgeschirr; auch mit geschlossenen Augen durch das Geräusch der Schritte.
Früh 3h zurück. Tagsüber leichter Dienst.
Früh 3hWeck Aufstehen, 4h Abmarsch, ArnsdorfLArnsdorf, HirschgrundLHirschgrund. Patrouillenübung der einzelnen Leute; ich markiere Feind mit einer Gruppe, meine Leute müssen einzeln herausspringen, in Deckung zurück („Pilgerchor“). 10h Über GrenzbaudeLGrenzbaude zurück.
MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat fährt nach Hause. Abends mit BeckerPBecker, Fritz nach KrummhübelLKrummhübel, kräftige Regenschauer, prachtvolle Farben am Himmel. TeichmannbaudeLTeichmannbaude, feines Zimmer mit Veranda. ThiloPThilo, Soldat spricht uns kurz.258
Regen zwingt uns in die SchlingelbaudeLSchlingelbaude. Nachmittags auf den höchsten DreisteinLDreistein. Geschlafen, „Auf Gottes Wegen“BBjörnson@Bjørnson, Bjørnstjerne!1903@Auf Gottes Wegen, München, 1903 zu Ende gelesen, BeckerPBecker, Fritz liest meinen GöstaBLagerlöf, Selma!1899@Gösta Berling, Leipzig, 1899.22Lagerlöf, Gösta Berling. Siehe LL , .Trübes Wetter Bedeckter Himmel, aber zuweilen herrlicher Blick auf die frischen Farben.
Exerzieren (andere Abteilung schießen).
5h – 7h abends große Felddienstübung. Über KleinaupaLKleinaupa (Österreich) zur Koppe hinauf (Anstrengend! Steiler Weg.). Zug KlemmetPKlemmet, Soldat schickt auf KoppenplanLKoppenplan 8 Patrouillen gegen den Rücken Steinboden, ich linke Flügelpatrouille‚ 🕮 am oberen RiesengrundkesselLOberer Riesengrundkessel, bis auf SteinbodengipfelLSteinbodengipfel. Rast an der RiesenbaudeLRiesenbaude. Durch MelzergrundLMelzergrund hinab. Bin Oberjäger vom Dienst.
Vormittags Oberjäger vom Dienst. Nachmittags geschossen (Kopfringscheibe, Anschusstisch), +, ⚬, ⚬.23Die Symbole stehen offensichtlich für Treffer + und Fehlschuss o.
Marsch mit Marschsicherungen (von Patrouillen und Störung durch feindliche Patrouillen, über Buchen, (dann nehme ich falschen Weg als Spitze) und fange eine feindliche Gruppe ab), FrauensteinLFrauenstein (da nimmt die neue Spitze falschen Weg), über NeudorfLNeudorf (wieder als Spitze) nach FischbachLFischbach. Blick auf die FalkenbergeLFalkenberge, schöne Felsen. Durch den SchlossgartenLSchlossgarten; gelagert, Küche kommt, ausgeruht. Über BuchwaldLBuchwald zurück.
Vormittags Schießen und Exerzieren. ½ 2 – ½ 4 für den neuen tüchtigen Oberleutnant KuchinskiPKuchinski, Oberleutnant stenografiert und diktiert. „Notizen“ für unsere Ausbildung. Nachmittags 5h Abmarsch zur Nachtübung. 9 – 10h Rast (unter Leutnant KorseckPKorseck, Leutnant). Die meisten schlafen, in die Zeltbahn eingehüllt. Schön, in der Stille zu liegen, und dann in schweigendem Zug weiter. Über die WiesenbaudeLWiesenbaude, Schützenlinie, im toten Winkel, dann zum Kamm hinauf, dass die Knie kaum mehr können, mit Hurra in den Feind gebrochen.
Hinab, bin mit MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat an der Spitze, hinter dem Leutnant. SchlingelbaudeLSchlingelbaude, HoserwegLHoserweg‚es wird dämmerig, in KrummhübelLKrummhübel schon hell. ½ 6 zurück. Der Rucksack drückt, nach dem Ablegen bin ich wieder ganz munter; es gibt Kaffee. Wir schlafen uns aus. Nachmittags Schießen.
Kirchgang. Mit MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat und BeckerPBecker, Fritz nach HirschbergLHirschberg, Seil und Solo24Vielleicht (Markenname für) Seilklemme. gekauft. Nachmittags WarmbrunnLWarmbrunn; BaudachPBaudach, Soldat getroffen, dann 259 DrewskiPDrewski, Soldat. Kurkon Ausstellung der von Riesengebirgshandwerk. Kurkonzert.
Vormittags Schießen. Nachmittags Exerzieren; wegen Regen gehen wir in die TurnhalleLHirschberg!Turnhalle . Abends mit BeckerPBecker, Fritz zu MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat ins Revier.
Vormittags Exerzieren und Üben für die Trauerparade. Nachmittags ½ 3 – ½ 5 Trauerparade und 3 Salven von 120 Mann neben dem katholischen KirchhofLSchmiedeberg!Katholischer Kirchhof. Abends für die Leute ½ 9 Zapfenstreich.
Inzwischen haben wir zu unserem Entsetzen gehört, der neue Oberleutnant sagte, wir rückten erst Oktober oder November aus; und wenn dann ItalienLItalien uns noch nicht den Krieg erklärt habe, nur in die VogesenLVogesen. BaudachPBaudach, Soldat sagt mir, wir beide seien nicht zum Kursus genommen, da nur beschränkte Zahl, und Leute, die länger draußen waren. Was tun? Durch GraebschPGraebsch, Leutnant oder ThiloPThilo, Soldat Beziehung zum SB aufsuchen?
Große Übung. GrenzbaudeLGrenzbaude, Kamm; viel Regen; JubiläumswegLJubiläumsweg. 9 – 10 Pause in der RiesenbaudeLRiesenbaude. Dann stehen wir im Regen; die Offiziere sollen gefallen sein, der neue Gardeoberjäger führt unsere beiden Züge gegen Westen, um 12 soll gegen den anrückenden Feind die Sturmhaube errichtet sein. Wir umzingeln 🕮SkibaudeLSkibaude.der mir da freu’ ich mich Schlacht. ihn auf der Prinz-Heinrich-BaudeLPrinz-Heinrich-Baude. Kritik durch Oberleutnant von RazinskiPRazinski, von, Oberleutnant. Nach KrummhübelLKrummhübel, alle einen Kiefernbruch25Bezug unklar, vielleicht Zapfen oder Zweig. am Tschako. 2h dort; endlich spät Mittagessen.
Vormittags Exerzieren.
Nachmittags Exerzieren.
Vormittags 2 Stunden Aufsicht beim Schießen, bekomme starkes Ohrensausen, nachmittags 2 – 5 Bettruhe. 7h Abmarsch zur Nachtübung. KrummhübelLKrummhübel, BrückenbergLBrückenberg, BrotbaudeLBrotbaude, BaberhäuserLBaberhäuser; hier Rast 11 – 12h.
Ich soll mit einem Zug Feldwache übernehmen gegen Feind, der vom von der Sturmhaube vom Hohen RadLHohes Rad herunterkommen soll. Ich will Posten vorne aufstellen; der Oberleutnant von RazinskiPRazinski, von, Oberleutnant lässt mich Experimente machen, wie weit man sehen kann (im Mondschein). Es sollen also keine Posten aufgestellt werden, sondern der Zug nimmt eine Stellung ein (unter MandelPMandel, Soldat). Wir (2 Züge) weiter unten, der Pionieroberleutnant weist uns eine schöne Stellung an. Mit BeckerPBecker, Fritz zusammen. Kühle Nacht, aber nicht unangenehm; der Tag graut. Mein lichtstarkes Glas. 260 Wir bekommen Kaffee. Heimmarsch. 6h zurück. Geschlafen bis Mittag. Abends mit BeckerPBecker, Fritz nach KrummhübelLKrummhübel‚OKrummhübel [Karpacz] TeichmannbaudeLKrummhübel!Teichmannbaude ist besetzt; DreyhauptshotelLKrummhübel!Dreyhauptshotel.
VIII / 1915 Zu den DreisteinenLDreisteine, mit dem neuen Seil (30 m, 8 mm, meist doppelt). 1h – 5h geklettert, auch Wackelstein; allerhand Zivilisten, fotografieren uns. Verschiedene Abseilereien. Kaffee in der SchlingelbaudeLSchlingelbaude; am Nebentisch Dame mit schönem Profil. WVIWandervogel-Mädels kommen vorbei. Hinab, nach Hause.OSchmiedeberg [Kowary]
6h Abmarsch zu den FriesensteinenLFriesensteine. Auf Waldwiese Stellung gebaut; Steinwall aus großen Felssteinen, mit Zweigen und Grasbüscheln maskiert (auch Deckung am Waldrand, Holzverhau, Beobachtungsstände auf Bäumen). Nachmittags Turnen, Turnspiele.
Vormittags Schießen 6h – 8h, bei strömendem Regen, 4. Bedingung nicht erfüllt (160 m, liegend freihändig, 5 Schüsse, 1 Treffer).
Nachmittags Oberjäger vom Dienst (Post, Arrestant).26Carnap, in seiner Eigenschaft als Oberjäger vom Dienst, übernahm die Post und war verantwortlich für die Arrestanten.
Vormittags Oberjäger vom Dienst (5h Abmarsch zu großer Übung); Regen, Revier, Arrestant, Post. Nachmittags kommt die Kompanie vom Marsch zurück. Unser Seil ist im MelzergrundLMelzergrund als „Treppengeländer“ durchgewetzt worden.
Offiziersunterricht (Fernrohrbüchsen) und Exerzieren.
Pionierdienst an den FriesensteinenLFriesensteine. Ich baue mit 2 Gruppen der 2. Abteilung zuerst einen Beobachterstand auf 3 Bäumen (ungenügendes Material an Seilen usw.), dann ein schönes Spitzzelt, das sich der Pionieroberleutnant mit Interesse besieht. Statt 3h schon 1h zurück. Nachmittags Empfang der neuen Bergstiefel; für meine Größe gibt’s keine mehr. 🕮
5h Abmarsch. Im MelzergrundLMelzergrund Treppe gebaut. Mit MengelePMengele, Soldat (dem Kletterer aus BayernLBayern) und BeckerPBecker, Fritz Seil gespannt. Dann zur RiesenbaudeLRiesenbaude. Der Wirt will uns nicht, wir regennass; über SchwarzkoppeLSchwarzkoppe zurück, es klart wieder schön auf. Rast in den GrenzbaudenLGrenzbauden. Bei starkem Regen hinunter. 6 – 7 Reinigungsstunde. 7 – 8 ¼ halte ich im Stollen Gewehrappell ab. Die Erlaubnis fürs Kompanieseil kann ich nicht mehr bekommen, da der Oberleutnant schon weg. Dann gleich ½ 9 mit BeckerPBecker, Fritz über Schieß261stand, HohenwieseLHohenwiese, BärendorfLBärendorf nach FischbachLFischbachOFischbach 11h; Forelle. Schöner, klarer Nachthimmel; aber doch ziemlich müde. Dort endlich die Leute wachgetrommelt. Die freundliche Wirtin kocht uns noch Rühreier.
Man telefoniert uns nicht, also hat der Oberleutnant beim Appell noch nichts von dem Transport gesagt, von dem alle sprechen. Ein älterer (EwaldPEwald, WV) und zwei kleine WVIWandervogel kommen. 10h aufgestanden. 12h geklettert; westliche Felsen am KreuzbergLKreuzberg (FalkenbergeLFalkenberge). Der unterste war schwierig. BeckerPBecker, Fritz steigt hinauf, ich nach, wundere mich, wie er das überhaupt gekonnt hat. Wir schreiben unsere Namen, in die Blechbüchse, die schon oben lag. Er seilt sich ab, dann ich. Das Seil bleibt hängen. Ich muss mich nochmal am Seil wieder hinaufziehen. Die WVIWandervogel haben unterdessen abgekocht. Zum 2. Felsen (daneben ein unbestimmbarer). Wir sind schon etwas müde. Die untere Stufe, von der Bergseite aus gesehen links, ersteige ich mit großer Mühe, und nur durch meine Länge. Dann gehe ich leicht ganz hinauf. Ich werfe das Seil hinunter, BeckerPBecker, Fritz will an anderer Stelle hinauf. 5h seilt sich mit EwaldPEwald, WV an. EwaldPEwald, WV Dieser kann dann nicht mehr sichern, BeckerPBecker, Fritz stürzt etwa 3 m, dann hält EwaldPEwald, WV ihn, sodass er nicht weiter fällt, sondern in gleicher Höhe mit ihm liegen bleibt. Die Jungens rufen mich, endlich kann ich hinunter. Ich gehe vorsichtig am Seil zu ihm, ziehe ihn hinauf, er stöhnt, hilft aber mit. EwaldPEwald, WV schicke ich ins Dorf, die Jungens nach Wasser. Ich stütze BeckersPBecker, Fritz Kopf, sein Taschentuch auf die Stirnwunde, eingedrückte Schädelstelle, sieht böse aus. Er klagt über Durst, bricht auch, aber ziemlich bei Bewusstsein. SpringerPSpringer, Soldat kommt, läuft dann auch nach Wasser. Wir kühlen dann die Wunde und geben ihm zu trinken. 4 alte Sanitäter aus dem Dorf kommen mit der Tragbahre‚ 6h. Zum Arzt‚ 7h. Äthereinspritzung, sondiert etwas. SpringerPSpringer, Soldat und ich mir wird’s schlecht, wir liegen in der Küche. Der Arzt schreibt die Meldung. Der Gendameriewachtmeister requiriert 4 Leute aus dem Dorf‚ 🕮 die ihn mit uns nach Hir SchmiedebergLSchmiedebergOSchmiedeberg [Kowary] tragen. Trauriger Nachtzug, mit 2 Laternen. 11hReservelazarett (EisenbahnerheimLEisenbahnerheim). Morphiuminjektion, der Arzt untersucht ihn noch nicht, da er noch immer bei Bewusstsein. Gehirnerschütterung und Schädelimpression. Mit SpringerPSpringer, Soldat nach Hause, recht müde.
615 ist der Oberleutnant noch nicht auf; also zum Dienst. Melde es Leutnant KeilPKeil, Leutnant, dann dem Oberleutnant, der zum ExerzierplatzLExerzierplatz kommt. 1 ½ 11 (nach dem Exerzieren) ins Lazarett. Der Generaloberarzt aus HirschbergLHirschberg ist zufällig dagewesen, BeckerPBecker, Fritz wird sofort dorthin geschafft, zur Operation. Tragbahre auf zwei hohen Gummi262rädern, bringt ihn mit zur Bahn, und dann in ein Coupé 2. Klasse. Hat Er hat fortwährend stark furchtbare Kopfschmerzen. Adieu, auf Wiedersehen.
Nachmittags wird zum Glück Exerzieren abgesagt, sodass ich endlich mal etwas Schlaf nachholen kann. Empfang der Windanzüge. 630 Appell, Feldmarschmusik. Die 2-tägige Übung wird abgesagt, weil der Transport bald losgeht. Die Leute werden ausgesucht, 9 Mann aus meiner Inspektion, die sich mächtig dazu drängten.
Pionierübung im Wald vor den GrenzbaudenLGrenzbauden; 6h – 3h. Bau eines Schützengrabens, Brustwehr, Wasserableitung, Schulterwehr gemauert, Laufgraben. BeckerPBecker, Fritz hat heute mehrmals brechen müssen, telefoniert die Schwester. Ich schreibe an Beckers Vater.
7h Abmarsch mit 28 Patrouillenleuten, FischbachLFischbach, FalkenbergeLFalkenberge. An den Felsen unter dem Gipfel Steigübung. Mit MengelePMengele, Soldat und Leutnant KeilPKeil, Leutnant vorn und Geländer gespannt. 4h zurück. Höre unterwegs, dass BeckerPBecker, Fritz gestorben ist; die ganze Kompanie weiß es schon. Endlich erfahre ich abends spät telefonisch, dass er lebt, und es ihm heute besonders gut geht. Oberjäger SteinPStein, Alfons, Soldat hat die Nachricht vom Tod aus dem Lazarett hertelefoniert. Ich sage nur MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat, dass er noch lebt.
5h Antreten; ich sage Leutnant KeilPKeil, Leutnant und dem Oberleutnant, dass BeckerPBecker, Fritz lebt. Abmarsch KrummhübelLKrummhübel, HoserwegLHoserweg, Prinz-Heinrich-BaudeLPrinz-Heinrich-Baude; Einkehr. Sehr anstrengend. In Patrouillen aufgelöst gehen wir über den KoppenplanLKoppenplan vor, ohne Gegner, zwecklose Übung. Strömender Regen, zum Glück Windanzüge; über GrenzbaudeLGrenzbaude zurück. 4h. Müde, früh zu Bett.
Die hierbleibend: Sachen instandsetzen. Die Ausrückenden bekommen die letzten Sachen. Dann Auszug, mit Gesang und sehr viel Blumen, und begeistertem Volk nebenher. Vor der KircheLKrummhübel!Kirche kurzer Feldgottesdienst, Worte der Pfarrer und des Oberleutnant KriekePKrieke, Oberleutnant. Nachmittags Oberjäger vom Dienst. 🕮
Vormittags Oberjäger vom Dienst. Die Leute aus dem Ross27Hotel zum Weissen Ross. ziehen herauf. 1h nach HirschbergLHirschberg‚OHirschberg [Jelenia Góra] BeckerPBecker, Fritz besuchen. Erreiche noch knapp den Zug. Ob ich die Leutnant-Kameraden treffe? Kann doch den Neid nicht bezwingen. Ins KrankenhausLHirschberg!Krankenhaus. Warte lange auf den Arzt. Der voller Hoffnung. Hinauf. BeckerPBecker, Fritz sehr munter; bin sehr erstaunt und erleichtert. Lasse 263 ihm NieberlsPNieberl, Franz, 1875-1968, dt.-öst. Alpinist „Fels Klettern im Fels“BNieberl, Franz!Das Klettern im Fels, München, 1909 bis morgen.28Siehe LL . PostschänkeLHirschberg!Postschänke allein gegessen. In den 3 BergenLHirschberg!Hotel Drei Berge29Hotel Drei Berge. JugendIJugend, Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben gelesen; die Kameraden sind auf Urlaub.
Bis 11h geschlafen. Obst und Saft gekauft, zu BeckerPBecker, Fritz. Ihm Familienfotos usw. gezeigt, JugendIJugend, Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben besehen, geplaudert, 541 schon wieder zurück.OSchmiedeberg [Kowary] Hier NieberlPNieberl, Franz, 1875-1968, dt.-öst. AlpinistBNieberl, Franz!Das Klettern im Fels, München, 1909 gelesen.
Vormittags Exerzieren, zu viele Gruppenführer. Nachmittags Einteilung von MG- und Pionierabteilung.
6h Abmarsch HampelbaudeLHampelbaude, MG und Tragtierkolonne oben. Ob wir klettern? KeilPKeil, Leutnant gefragt, interessiert sich nicht mehr; ist zum MG gekommen. SchrammekPSchrammek, Soldat schickt mich, MengelePMengele, Soldat und 2 andere rechts vom Kleinen Teich hinauf, als Patrouillenübung. Mit Eispickeln im nassen Gras geht’s ganz gut, wenn auch anstrengend. Von oben Winkverbindung und Meldung geschickt. Regenwetter. In der HampelbaudeLHampelbaude gesessen und gesungen. 4h zurück. Abends kommen neue Mannschaften aus HirschbergLHirschberg, 7 Mann zu meiner Inspektion.
Wir gehen mit der Pionierabteilung und müssen zu unserem Erstaunen auch mithelfen. Vor den GrenzbaudenLGrenzbauden, Stellung vertiefen; strömendes Wasser macht Schwierigkeiten. 6 – 1.
Wir („Rest“ von Abteilung 1) und Abteilung 2 (neue Leute, die im RossLHirschberg!Gasthaus Zum Ross wohnen) zur Besichtigung der Pionierarbeiten; dann über GrenzbaudenLGrenzbauden, ForstbaudeLForstbaude, TannenbaudeLTannenbaude (eingekehrt) 1h zurück. Regen, aber alles hat Windjacken.
Mit 2 Einjährigen nach HirschbergLHirschberg-HermsdorfLHermsdorf gefahren; von dort Wagen nach AgnetendorfLAgnetendorf.OAgnetendorf [Jagniątków] Oberjäger PöschelPPöschel, Oberjäger (vom Bataillon) hat schon für uns Quartier gemacht, ich ergänze noch, nehme noch einige Massenquartiere. Die Kompanie kommt statt um 4h um ½ 6. Regenwetter. Essen vor dem Hotel Deutscher KaiserLAgnetendorf!Hotel Deutscher Kaiser. Quartierverteilung. Der Oberleutnant belegt unser Oberjägerzimmer, deshalb muss ich die 5 Feldwebel in BürgerquartierLAgnetendorf!Bürgerquartier schicken; NietzschkePNietzschke, Feldwebel und 2 andere kommen dabei auf’s Heu; ich selbst zu meiner Inspektion, weit hinauf, auf Heuboden mit Bettzeug, dabei auch UrbanPUrban, Soldat. Die Leute kochen uns noch Kaffee. 9h schlafen.
1h aufstehen, 2h Kaffee, 3h Abmarsch. 6h Hohes RadLHohes Rad; Stellung gebaut (Steinwall), kaltes Regenwetter, der Feind kommt statt um 9h erst 11h. 264 Rechts braut der Nebel in den Schneegruben, leider kann man die Felsen nicht genauer sehen. Zurück über MittagssteineLMittagssteine – SchlingelbaudeLSchlingelbaude (Essen) – SchmiedebergLSchmiedeberg. ½ 9 zurück. Erbsensuppe gibt’s noch, dann schlafen (10h).
7h Löhnungsappell; 930 Appell mit Gewehren und Schanzzeug; Verteilung der Urlaubsscheine (bis Montagabend). Nachmittags geschlafen. Abends alleine gegangen 🕮 (MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat ist krank) mit Rucksack zur Forstbaude; schönes Wetter. Dort Wilhelm MeisterBGoethe, Johann Wolfgang von!1795@Wilhelm Meisters Lehrjahre, Berlin, 1795/96BGoethe, Johann Wolfgang von!1829@Wilhelm Meisters Wanderjahre, Stuttgart, 1829 weitergelesen.30Sowohl Wilhelm Meisters Lehrjahre als auch Wilhelm Meisters Wanderjahre befinden sich in dieser Zeit auf der Leseliste. Vgl. LL und .
Ausgeschlafen. Wilhelm MeisterBGoethe, Johann Wolfgang von!1795@Wilhelm Meisters Lehrjahre, Berlin, 1795/96 gelesen, an MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises, FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena, RostPRost, Soldat und SchickPSchick, Soldat geschrieben. 6h zurück. Froher, schöner Blick aufs Land.
Marschübung (mit Sicherung) unter SchrammekPSchrammek, Soldat und ThümmlerPThümmler, Soldat: FriesensteineLFriesensteine, HaselbachLHaselbach, Schmiedeberger PassLSchmiedeberger Pass. 6 – 1. Nachmittags Exerzieren.
5 – 5 großer Marsch: GrenzbaudenLGrenzbauden – KoppeLKoppe (zum ersten Mal oben).133em– WiesenbaudeLWiesenbaude (eingekehrt) (unter GrasmannPGrasmann, Soldat). Übungen im Knieholz (unter SenderPSender, Soldat). Über SchlingelbaudeLSchlingelbaude zurück. Abends lese ich Wilhelm MeistersBGoethe, Johann Wolfgang von!1795@Wilhelm Meisters Lehrjahre, Berlin, 1795/96 Lehrjahre zu Ende.
Offiziersunterricht, Exerzieren. Nachmittags Einteilung. Ich bekomme die 5. Inspektion (Winker)31Nachrichtengeber mit Fahne. und muss in den OberkretschamLOberkretscham32Gasthof. ziehen. Bin ziemlich ärgerlich; Umzugsplage, neue Inspektion; bei jedem Dienst jetzt der weite Weg; bin morgen Oberjäger vom Dienst und muss doch mit nach HirschbergLHirschberg (oder soll ich nicht?); vom Kursus hör’ ich nichts, Mold der Feldwebel telefoniert und erfährt, dass MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat bestimmt ist; komme ich denn nicht einmal zum Anwärterkursus, der am 30. losgehen soll? Feldwebel WeissertPWeissert, Feldwebel ist seinen letzten Tag hier, also nicht mehr viel Interesse. Trübe Stimmung. Trost: Anständiges Zimmer oben, vielleicht interessanter Winkerdienst; in weiterer Ferne: Kursus oder InnsbruckLInnsbruck? (Man munkelt, dass 200 Mann dorthin kommen, zur weiteren Ausbildung.) Die miserable Stimmung merkt man mir nicht an, ich bin zu allen Späßen aufgelegt; fühle mich aber so gelähmt, und leer und nicht aufgelegt, etwas anzufangen, zu lesen oder zu schreiben. Dies bisschen Schreiben hier hilft aber schon.265
Ich möchte gern LenisPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman Geburtstagsbrief schreiben.
Hoffentlich kommt bald Post von FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena oder LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner.
5 – ½ 10 zum Hirschberger SchießstandLHirschberger Schießstand. Dort an LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman geschrieben. Komme nicht mehr zum Schießen mit Fernrohrbüchse. 5 – ½ 10 zurück.
Bin Oberjäger vom Dienst, im KretschamLKretscham weckt die Wache. Brief von LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman, Paket von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, Bücher von DomrichLNaumburg!Buchhandlung Domrich33Buchhandlung in Naumburg..
Mittags plötzlich nach HirschbergLHirschberg auf Urlaub.OHirschberg [Jeleni Góra] Zu DrewskiPDrewski, Soldat, kommt auch nicht zum Aspirantenkursus. Der Oberstleutnant hat bedauert, dass es nun nicht mehr geht. Ich spreche den Oberstleutnant, er ist sehr freundlich; hat einen anderen, der auch nicht 5 Monate draußen war, vorgezogen gehabt, Generalkommando glatt gestrichen, weil Andrang sehr groß. Also wirklich unmöglich, bin gewissermaßen beruhigt. In 3 – 4 Wochen gehe ein Transport zu einem RekrutendepotLAlpen!Rekrutendepot in die AlpenLAlpen, von da könne ich zum Bataillon, vielleicht auch jetzt zum Anwärterkursus. 🕮 Abends zu MiddeldorpfsPMiddeldorpf, Soldat mit DrewskiPDrewski, Soldat; dort auch Hauptmann von ReuterPReuter, von, Hauptmann mit Eisernem Kreuz I, Fr Vorgänger vom Oberstleutnant. Sie meinten, ich wäre zu lange nicht dagewesen. IngePInge war bei BeckerPBecker, Fritz gewesen, ich wagte (leider?) nicht, sie für morgen wieder dorthin zu verabreden.
Morgens in den 3 Bergen mehrere Leutnants, darunter SchmudePSchmude, von, Leutnant, MeinerPMeiner, Leutnant. Mit DrewskiPDrewski, Soldat gebummelt, PostschänkeLPostschänke Mittag; dort SeiberPSeiber, SoldatfSauber wäre eine alternative Lesart., kommt jetzt zum Kursus, erzählt aus den AlpenLAlpen; sie exerzieren hinter der Front, MagendantzPMagendantz, Leutnant sehr scharf, lässt zuviel Gepäck schleppen, Gefechte haben sie nicht; aber Landschaft herrlich, Verpflegung gut. Nachmittags zu BeckerPBecker, Fritz (DrewskiPDrewski, Soldat auch kurz mit); er sitzt unten im Garten, ohne Verband! Er hat ein Album geklebt, mit WV-IWandervogel und Kriegsfotos, und Text dazu. Er hat auch Gedichte geschrieben, vom stillen Winterwald, nicht sehr selbstständig, aber schön empfunden. Wird nach WarmbrunnLWarmbrunn zur Erholung kommen.
6 – 1 zu den GrenzbaudenLSchmiedeberg!Grenzbauden;OSchmiedeberg [Kowary] Leutnant GrasmannPGrasmann, Soldat schickt uns Oberjäger zurück, müssen Gepäck holen. GrenzbaudenLSchmiedeberg!Grenzbauden lange eingesperrt. Angriff auf Pionierstellung, Holzunterstand und SteinhausLSteinhaus besehen. ¾ 6 wir immer Befehlsempfang. Der neue Feldwebel ScholzPScholz, Feldwebel ist umsichtig und bringt überall Ordnung hinein, macht uns Inspektionsführern allerdings dadurch viel Arbeit, aber man tut’s gern, wenn man merkt, dass die Sache 266 Sinn hat und besser wird. MoldenhauerPMoldenhauer, Soldat ist heut’ früh nach HirschbergLHirschberg, zum Aspirantenkursus. Abends Brief an LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman zu Ende geschrieben (Stube oben im Stollen).
Vormittags Exerzieren (Winker). Nachmittags 1 ½ – 4 ½ Geländeübung. Beim Kaffee erzählt mir MengelePMengele, Soldat vom AlpenvereinIAlpenverein, und den Sektionsabenden. Abends geschrieben.
IX / 1915Vormittags nachmittags ; von Marschübung: GrenzbaudenLGrenzbauden, KoppeLKoppe, SchlingelbaudeLSchlingelbaude. Vormittags Exerzieren Appell Abends besuchen mich die Leutnants SchmudePSchmude, von, Leutnant und OttoPOtto, Leutnant im KretschamLKretscham, dann im Stollen zusammen gegessen; erzählen vom Kursus usw. Ich bekomme große Lust zum MG-Kursus.
Vormittags Exerzieren (Winken); nachmittags Gewehrappell. Abends WanderjahreBGoethe, Johann Wolfgang von!1829@Wilhelm Meisters Wanderjahre, Stuttgart, 1829 gelesen.
7 – 2 Kletterübung oberhalb ArnsbergLArnsberg (kleine Felsen mit Dreck, aber auch ganz netter Grat), GrenzbaudeLGrenzbaude eingekehrt; Feldwachübung.
Nachmittags Schuhappell.
6 – 12 zur GrenzbaudeLGrenzbaude, eingekehrt. Feldwachübung; ich sichere mit 1 Zug Abschnitt FichtigwegLFichtigweg – EglitzLEglitz 1 kmN der Grenze. Nachmittags Revierreinigen, gründlich.
Abends plötzlich doch Urlaub; schleunigst mit neuer Uniform gefahren nach HirschbergLHirschberg.OHirschberg [Jelenia Góra] DrewskiPDrewski, Soldat ist auf Urlaub, um seine Mutter zu suchen. 🕮
BeckerPBecker, Fritz kommt ins HotelLHirschberg!Hotel, zusammen gegessen; er fährt dann nach WarmbrunnLWarmbrunn. Mit SchickPSchick, Soldat, HirschfeldPHirschfeld, Soldat, MeierPMeier, Soldat, HagmannPHagmann, Soldat, SchröderPSchröder, Soldat, HoffmannPHoffmann, Soldat zusammengesessen.
An MagendantzPMagendantz, Leutnant geschrieben (soll mich anfordern). Mit SchickPSchick, Soldat bei MertinPMertin, Soldat. ThümmlersPThümmler, Soldat Fotos besehen. Auf SchicksPSchick, Soldat Bude; daneben SchröderPSchröder, Soldat, hat schöne Kriegsgedichtbändehefte. Abends im Braunen HirschLHirschberg!Gasthaus Zum Braunen Hirschen wieder alle Leutnants; fühle mich sehr wohl unter ihnen, gönne ihnen das Glück herzlich, sind nett zu mir. Ich kann aber den ständigen Nebengedanken nicht loswerden: So weit könnte ich jetzt auch sein. Abends bei strömendem Regen durch ganz SchmiedebergLSchmiedeberg hinauf.OSchmiedeberg [Kowary]
Oben Oberjägerunterricht. Marschieren im Regen hinunter; umsonst, Sachen instand setzen. Geschrieben. Leutnant kommt, findet die Oberjäger nicht unten: 1 Stunde länger Sachen instand setzen. 2h Appell 267 mit allen Sachen. 3h Revisio penibilis.34Viell. Privatausdruck für penible Ordnungsmache.Abend Vor dem Abendessen Einkäufe; mein Geld ist alle. Abends an MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener geschrieben.
Handgranateninstruktion; Winkerdienst.
Übung im Landeshuter KreisLLandeshuter Kreis. Quer über Schmiedeberger KammLSchmiedeberger Kamm, durch DittersbachLDittersbach, nach OberschreibersdorfLOberschreibersdorf (?); Feldwache, Oberjägerposten, Gefecht. Über HasselbachLHasselbach, BuchenLBuchen zurück.
5h Abmarsch nach HirschbergLHirschberg; Scharfschießen. GrasmannPGrasmann, Soldat führt. Auf dem Rückmarsch wird schlecht gesungen. ½ Stunde in Achtung marschiert, trotzdem wird vorne gesungen (aus Irrtum). Befehle gehen nicht wörtlich durch. Auf einem Feld neben der Straße ¼ Stunde exerzieren. In ZillertalLZillertal steht die Kompanie 15 min. still mit Gewehr über; die Oberjäger kehren ein. 18 Mann machen schlapp. Nach 10h Rückkehr.
Morgens melden sich 30 – 40 Mann krank. Viele sind aber dienstfähig, kommen noch zum Exerzieren. Viele müssen nachexerzieren. Nachmittags Turnspiele unter Feldwebel ScholzPScholz, Feldwebel.
6h Abmarsch GrenzbaudenLGrenzbauden. Man vermutet Rückkehr gegen 12, da um 2h wieder Dienst. Aber: GrenzbaudenLGrenzbauden eingekehrt, dann ForstbaudeLForstbaude, steile Schneise hinauf zu den TafelsteinenLTafelsteinen, EulengrundLEulengrund, OberkrummhübelLOberkrummhübel, nach 3h zurück. Löhnungsappell. Revierreinigen. Die Kranken der Woche haben von 7h ab bis Sonntagabend Bettruhe. Urlaub gibt es überhaupt nicht (auch nicht für Oberjäger).
Appell. Vergeblich auf BeckerPBecker, Fritz gewartet. Nachmittags geschlafen, dann Wilhelm MeisterBGoethe, Johann Wolfgang von!1829@Wilhelm Meisters Wanderjahre, Stuttgart, 1829 gelesen. MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises schreibt: GlanzPGlanz ist Leutnant; HeinzPRohden, Heinz von, 1892–1916, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie, Mitglied der AV Marburg, der kleine FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises, FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel sind beim Offizierskursus!! Abends fühle ich mich immer so ungeduldig und leer. Die Missstimmung über die anderen Leutnants bin ich los, aber fühle mich doch sehr unbefriedigt. Die Sehnsucht schlägt ins Erotische. Es wird höchste Zeit, dass ich bald ins Feld komme. Heute kann mein Brief an MagendantzPMagendantz, Leutnant ankommen. Abends geschrieben. 🕮
Offiziersunterricht: Handgranaten (zum 3. Mal). Kleine Schützenübung im Gelände. Ich markiere mit 3 Gruppen Feind hinterm Bahndamm (zwischen SchmiedebergLSchmiedeberg und WagnerbergLWagnerberg); zweimal vor und zurück. 1 – 4 Bettruhe. 5h Abmarsch zur Nachtübung. Statt in Zelten übernachten wir im Rohbau der WiesenbaudeLWiesenbaude auf Hobelspänen. 11 – 5h. Auf dem Rückweg 268 spricht SchrammekPSchrammek, Soldat mit mir. Er habe mich in letzter Zeit absichtlich schärfer rangenommen, ich wolle doch auch nicht immer Oberjäger bleiben. Er weiß über mein Kursuspech Bescheid. Die jungen Kerle, die vom Kursus gekommen seien, könnten oft nichts, und ich könne ebenso viel. Er finde halte es für eine Ungerechtigkeit des Schicksals, dass ich 10. Semester35Vermutlich Anspielung auf den schon zehn Monate dauernden Kriegsdienst Carnaps. so lange auf den Offizier warten müsse, während die jungen Leute oft schnell dazu kämen. Will mir eventuell helfen, wenn ich hinauswill. Das Interesse ist wohltuend, und die Anerkennung sehr erfreulich, zumal in meiner Lage.
Bei der WiesenbaudeLWiesenbaude Konserven abgekocht; 7h Rückmarsch, ½ 12 zu Hause. 1 – 5 Bettruhe. 4h kommt BeckerPBecker, Fritz. Leider nur kurzer Besuch, Kaffeetrinken im Stollen; wir besehen ThümmlersPThümmler, Soldat Fotos. MengelePMengele, Soldat ist wieder da. Wir besprechen die Aussicht hinauszukommen; wie sieht der Krieg im Winter in den AlpenLAlpen aus? Die sagenhafte Frühjahrsoffensive nach ItalienLItalien.36Italien war am 23. V. 1915 gegen Österreich-Ungarn in den Krieg eingetreten.
Patrouillenübung 6 – 12h, auf der Lichtung ö TannenbaudeLTannenbaude. SteinPStein, Alfons, Soldat gegen ThümmlerPThümmler, Soldat; ich als Halbzugführer bei SteinPStein, Alfons, Soldat, Verfolgungsgefecht. SteinPStein, Alfons, Soldat drängt nicht energisch genug nach. Nachmittags Oberjäger vom Dienst. FränzelsPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel Artikel in der TatIDie Tat, dt. MonatszeitschriftBFränzel, Walter!1915@„Gustaf F. Steffen und unser Krieg“, Die Tat 7, 1915, 498-502 gelesen.37Vermutlich Fränzel, „Gustaf F. Steffen und unser Krieg“.
Mittags HippelPHippel, Theodor Gottlieb von, 1741-1796, dt. SchriftstellerBHippel, Theodor Gottlieb von!Lebensläufe nach aufsteigender Linie, Berlin, 1778-81 gelesen.38Hippel, Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Siehe LL . Nachmittags GraebschPGraebsch, Leutnant getroffen, kurz begrüßt; sieht mir erstaunt auf die Schulter: „Sie sind noch nicht Leutnant?“ par Abends Wilhelm MeisterBGoethe, Johann Wolfgang von!1829@Wilhelm Meisters Wanderjahre, Stuttgart, 1829 gelesen, und FränzelsPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel interessanten Artikel in der TatBFränzel, Walter!1915@„Gustaf F. Steffen und unser Krieg“, Die Tat 7, 1915, 498-502IDie Tat, dt. Monatszeitschrift.
Vormittags Offiziersunterricht, Handgranaten. Exerzieren (winken). Nachmittags 2 Stunden geschlafen, dann Einkleiden der Inspektion und Appell mit Schanzzeug und Zelt. SchmudePSchmude, von, Leutnant und OttoPOtto, Leutnant besuchen mich. Putzstunde. Abends geschrieben; NohlsPNohl, Herman, 1879–1960, dt. Philosoph, bis 1919 Privatdoz. In Jena, danach Prof. in Göttingen Aufsatz („Der Staat in den Gegensätzen der politischen Theorien“)BNohl, Herman!1915@„Der Staat in den Gegensätzen der politischen Theorien“, Die Tat 7, September 1915, 454-467 gelesen.
(Da Gefreiter UrbanPUrban, Soldat auf Urlaub, kann ich erst nach Dienst fahren, deshalb fahr’ ich erst morgen.) 269
¾ 7 im Regen nach HohenwieseLHohenwiese, wo Oberleutnant von LudzinskiPLudzinski, von, Oberleutnant mit uns exerzieren will. Es strömt. Er schickt uns nach Hause. 🕮
Nach WarmbrunnLWarmbrunn‚OBad Warmbrunn [Cieplice Śląskie-Zdrój] zu BeckerPBecker, Fritz. Gemütliche Stube, seine Bücher. Bei ihm gegessen. Spazieren, schönes klares Wetter, in den Anlagen; heiterer Ausblick und Unterhaltung. Nachmittags wird’s kühl, keine Musik draußen. KonditoreiLWarmbrunn!Konditorei. Auf seiner Bude Schach gespielt. Die Bilder in WinthersPWinther, Fritz „Körperbildung“BWinther, Fritz!Körperbildung als Kunst und Pflicht, München, 191439Siehe LL . besehen, mehrere vom Kasseler SeminarLKasseler Seminar mit HedwigPRohden, Hedwig von, 1890–1987, Gymnastiklehrerin, Tochter von Gustav von Rohden und Agnes Dörpfeld, Gründerin der Loheland-Schule für Gymnastik, Landbau und Handwerk.40Hedwig von Rohden hatte 1911 in Kassel ein „Seminar für Klassische Gymnastik“ gegründet. Bei ihm abendgegessen.
OSchmiedeberg [Kowary] Offizierunterricht: GraebschPGraebsch, Leutnant nimmt Felddienstordnung und instruiert über Vorposten, zuweilen ulkig; Erfahrungen aus den KarpatenLKarpaten. Glaubt, dass im Winter kein Krieg in den AlpenLAlpen, sondern die Truppen weit auseinander, dazwischen keine Posten, sondern Patrouillen, auch viele Offizierpatrouillen (dazu die noch immer aufgesparten Skileutnants in HirschbergLHirschberg). Nachmittags Turnen.
6h Marsch zum Kleinen TischLKleiner Tisch (GraebschPGraebsch, Leutnant führt). Kletterübungen; ich führe eine kleine Partie durch die breite Rinne; dünner, körniger Schnee, übereiste Steine. Anseilen unnötig; nur bei einem, der sich nicht mehr sicher „traut“. MengelePMengele, Soldat fährt nebenan durch die schmale Rinne, dort auch der Oberleutnant, von MengelePMengele, Soldat angeseilt. Einige Leute versteigen sich (!) und werden erst sehr spät gefunden. Dadurch später Abmarsch. Auf dem Rückweg überleg’ ich mir ein telegrafisches Gesuch ans SB III um Anforderung, damit ich den Dezember-Kursus mitmachen kann.
Übung an der Buche (Vorübung für eine spätere Übung, wenn der General kommt). ThümmlerPThümmler, Soldat führt den Feind, GraebschPGraebsch, Leutnant uns, ich die Spitze, von vorne (GraebschPGraebsch, Leutnant) und von den Seitenpatrouillen werde ich gebremst, von hinten (KeilPKeil, Leutnant) angetrieben; der Oberleutnant treibt auch zu rascherem Tempo, befiehlt aber der Spitze, rechts und links im Wald auszuschwärmen. Vor dem Nachmittagantreten warte ich beim Oberleutnant vergeblich ½ Stunde, während er schläft. Wegen meines telegrafischen Gesuches. 270
Nachmittags zum neuen SchießhausLSchießhaus; Graben fürs Handgranatenwerfen ausheben. Unterwegs 2 nette kleine Mädchen, Bekannte von UrbanPUrban, Soldat; sie kommt mit uns hinter der Kolonne her.
Mit SteinPStein, Alfons, Soldat setz’ ich mich oben an die Böschung zur 2. Abteilung. Nette Frau mit Töchterchen im Wagen besucht dort einen Jäger aus 🕮 der 2. Abteilung. Unsere kleine MinnaPMinna ist auch immer dabei, auch unten, wo wir die Arbeiten beaufsichtigen. Mit GraebschPGraebsch, Leutnant zu KriekePKrieke, Oberleutnant, der angeritten kommt. Ich solle ja nicht telegrafieren, das schätzten die nicht, sondern persönlich an einen schreiben. (Ich sag’ nicht, dass ich schon lange an MagendantzPMagendantz, Leutnant geschrieben.)
½ 7 zu den FalkenbergenLFelsenbergen. Kletterübung. MengelePMengele, Soldat usw. mit etwa 30 Mann an der Felspartie, wo damals mit Leutnant KeilPKeil, Leutnant; die übrige Kompanie leichteren Aufstieg. Einzelausbildung wäre nötig; so wird zu viel rumgepfuscht! Doch ist diese Kletterei immer doch viel besser als damals das Geländerspazieren mit KeilPKeil, Leutnant. 4h Rückkehr.
Von jetzt ab nicht mehr Gebirgsersatzkompanie, sondern AbteilungDer Oberstleutnant soll herkommen. Wahrscheinlich mehrere Kompanien.
Ob wir bald rauskommen, oder MagendantzPMagendantz, Leutnant bald mich anfordert? Vor 3 ½ Wochen sagte der Oberstleutnant zu mir, er wolle nach 3 – 4 Wochen einen Transport zum Rekrutendepot in die Alpen schicken! Jetzt merkt man aber nichts davon.
Abends geschrieben.
Nachmittags nach HirschbergLHirschberg;OHirschberg [Jelenia Góra] in der Bahn erzählt ein Gefreiter von Bergsteigung auf die MarmoladaLMarmolada usw. (Patrouille vom MG-Zug aus). BeckerPBecker, Fritz an der Bahn. Zu MertinPMertin, Soldat. Dann nach WarmbrunnLWarmbrunn‚OBad Warmbrunn [Cieplice Śląskie-Zdrój] weil er nur bis 7h Ausgang hat. Er will mir, wenn’s glückt, in DresdenLDresden Fotografierapparat besorgen.
Mit BeckerPBecker, Fritz spazieren; herrliche, milde Luft, im Gegensatz zu SchmiedebergLSchmiedeberg. Herbstlich schöner ParkLSchmiedeberg!Park. Mittags muss er zu einer Trauerfeier, ich lese SeyfriedBFlaischlen, Cäsar!1905@Jost Seyfried, Bd. 1, Berlin, 1905.41Flaischlen, Jost Seyfried. Siehe LL . Nachmittags mit ihm und dann mit dem Schützen SchröderPSchröder, Soldat Schach gespielt. Ins Café und wieder spazieren. ½ 8 nach HirschbergLHirschberg;OHirschberg [Jelenia Góra] Konzert in der GnadenkircheLHirschberg!Gnadenkirche, besonders schön das Cellospiel (CampagnoliPCampagnoli, Bartolomeo, 1751-1827, ital. Komponist, und das Larghetto von MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist). In der Bahn PalmiePPalmie, Rudolf, Soldat und der Gefreite BayPBay, Soldat, der wieder mal am Seil gehangen hat (Schneegruben). 271
OSchmiedeberg [Kowary] Exerzieren usw. Winkerprüfung (alle lehnen von einer Station ab). Rückmarsch mit Musik, meine Inspektion hat Mundharmonikas und Triangel gekauft. Nachmittags ebenso.
4 scharfe Handgranaten werden im neuen SchießhausLSchießhaus geworfen. Nachmittags Oberjäger vom Dienst. Nachtübung (4 – 10h). Abends geschrieben.
Vormittags Oberjäger vom Dienst. Revier, Arrestanten, Post.
Nachmittags Sachen instand setzen, Appell. 🕮
6h Abmarsch nach HirschbergLHirschberg, zum Schießen. Nur 2 Touren; ich habe nichts zu tun, lese Wilhelm MeisterBGoethe, Johann Wolfgang von!1829@Wilhelm Meisters Wanderjahre, Stuttgart, 1829. ½ 4 – 8 zurück.
Übung an der Buche, ohne Gepäck in Windjacken, weil immerfort Regen. Nachmittags Revierreinigen usw. Es Abends sagt der Feldwebel, es sind 125 Mann angefordert zum Rekrutendepot in den Alpen (InnsbruckLInnsbruck). Ich hoffe mitzukommen. Morgens massiert Oberjäger KleinPKlein, Oberjäger mich zuweilen. Ich habe mir einen Apparat bestellt. Hoffentlich kommt er noch zur Zeit. So schnell wird’s wohl nicht losgehen; die Bewaffnung soll noch befohlen werden.
9h Appell Ausgehanzug; andauernd heftiger Regen. Lese den Freischarbericht; HilfeIDie Hilfe, Wochenschrift für Politik, Literatur und Kunst. Nachmittags Oberjäger vom Dienst, Arrestant besucht, die zur Bettruhe Kommandierten revidiert. ZsigmondyPZsigmondy, Emil, 1861-1885, öst. Arzt und BergsteigerBZsigmondy, Emil!Die Gefahren der Alpen, Leipzig, 1885 gelesen‚42Zsigmondy und Paulcke, Die Gefahren der Alpen. Siehe LL . an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener geschrieben und Fotos geschickt.43Vgl. Rudolf an Anna Carnap, 3. X. 1915 (RC 025‑01‑54). Die Fotos liegen dem Brief nicht bei.
Aussuchen der Leute zum Transport; Sachen zur Kammer schleppen. Vormittags Oberjäger vom Dienst. KriekePKrieke, Oberleutnant will noch nicht mit der Sprache raus, ob SteinPStein, Alfons, Soldat und ich mitkommen. GraebschPGraebsch, Leutnant möchte auch mit; sonst bekommt er hier NietzschkePNietzschke, Feldwebel als Feldwebel. Nachmittags und abends ZsigmondyPZsigmondy, Emil, 1861-1885, öst. Arzt und BergsteigerBZsigmondy, Emil!Die Gefahren der Alpen, Leipzig, 1885 gelesen.
Wäscheempfang. KriekePKrieke, Oberleutnant lässt SteinPStein, Alfons, Soldat und mich auch miteinkleiden. Nachmittags Übungsmarsch, Schmiedeberger PassLSchmiedeberger Pass, ViktoriahöheLViktoriahöhe; ich trage mal zur Probe 20 min. den Rucksack. Es geht sehr gut. Hinterher wieder die dollen Rheumatismusschmerzen in der linken Schulter. Ich muss aber 272 mit; ich will Mullwatte probieren. BeckerPBecker, Fritz schreibt, dass er morgen wiederkommt! (Aber Garnisonsdienst fertig.) Abends geschrieben.
Weitere Sachen empfangen. Wir 4 Oberjäger gehen als „Begleitkommando“ mit, vielleicht auch GraebschPGraebsch, Leutnant. Es soll über InnsbruckLInnsbruck noch weitergehen, vielleicht nach AuerLAuer.44Marktgemeinde Auer (Ora), südlich von Bozen. Nachmittags kommt BeckerPBecker, Fritz; abends besehen wir BilgerisPBilgeri, Georg, 1873-1934, öst. Offizier und Bergsteiger „Alpinen Skilauf“BBilgeri, Georg!1910@Der alpine Skilauf, München, 1910.45Siehe LL . Es regnet dauernd.
Übungsmarsch zu den GrenzbaudenLGrenzbauden fällt wegen Regen aus. Einige Einkäufe, die gute Frau schenkt mir Glühbirne und Ersatzbatterie. Also morgen früh geht’s los. Auf meiner Bude ein wüstes Durcheinander. NietzschkePNietzschke, Feldwebel sagt, dass wir vorläufig noch nicht abfahren! Nachmittags mit BeckerPBecker, Fritz im Stollen und Offiziersunterricht von GraebschPGraebsch, Leutnant. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann schreibt, dass GottholdPRohden, Gotthold von, 1895–1915, Vetter von Rudolf Carnap, Sohn von Gustav und Agnes von Rohden, Student der Theologie gefallen. —
Abends kommt mein neuer Apparat; mit BeckerPBecker, Fritz dran studiert.46Vgl. TB 25. IX. und 15. X. 1915.🕮
Übungsmarsch, GrenzbaudenLGrenzbauden, lange eingekehrt (GraebschPGraebsch, Leutnant). Mittags Brief von MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener mit ihrem Bild. D BeckerPBecker, Fritz bekommt Urlaub. Nachmittags wieder Vortrag von GraebschPGraebsch, Leutnant (bzw. von KreskePKreske, Albert, Soldat über Seilhandhabung usw.). Abends BeckerPBecker, Fritz zur Bahn gebracht.
Übungsmarsch: BuchenLBuchen, Kamm, PasskretschamLPasskretscham. Nachmittags baden. Morgens endlich schönes Wetter, dann wieder Dauerregen.
Nachmittags baden.
Gepackt, gelesen; Zimmer im Stollen geräumt.
Vormittags Einteilung der neuen Kompanie, und der neuen Inspektion. Ich nehme die 2. Inspektion des Transportes.
Vormittags Antritt der Kompanie, da NietzschkePNietzschke, Feldwebel die richtige Zahl nicht findet. Nachmittags Übungsmarsch TannenbaudeLTannenbaude, eingekehrt (GraebschPGraebsch, Leutnant).
Übungsmarsch HübnerbaudeLHübnerbaude (Österreich), eingekehrt, EulengrundLEulengrund, ½ 2 zurück (GraebschPGraebsch, Leutnant). Vielleicht werden wir zurückbehalten, um nach SerbienLSerbien zu kommen.
Nachmittags mit SteinPStein, Alfons, Soldat in der Stadt. Abends neuer Kompanieführer, Leutnant LohöfnerPLohöfner, Leutnant, junger Herr, der’s genau nimmt. Bis 710 teilt NietzschkePNietzschke, Feldwebel uns die ganzen Anordnungen usw. mit. 273
Revier reinigen. Oberjäger SaasPSaas, Emil, Soldat bringt weitere Anordnungen, (z. B. endlose Personalliste). Nachmittags Exerzieren am LindenhofLLindenhof, Leutnant LohöfnerPLohöfner, Leutnant; sehr genaue Einzelausbildung, Grüßen und Anschlag. Abends 8 ½ Revierrevision.
Patrouillenübung (KeilPKeil, Leutnant) im HirschgrabenLHirschgraben, 6 ½ – 11. Nachmittags wieder Exerzieren, LindenhofLLindenhof, LohöfnerPLohöfner, Leutnant.
6 ½ – 4 Marsch KrummhübelLKrummhübel, SeifengrundLSeifengrund, RiesenbaudeLRiesenbaude (mit Sicherung und Gefechtsübung), dann kurzes Gefecht gegen 1. Kompanie, die unter Leutnant GraebschPGraebsch, Leutnant von der KoppeLKoppe kommt. JubiläumswegLJubiläumsweg – GrenzbaudenLGrenzbauden zurück. Die Leute mit Gepäck. Unterwegs 2 \(\times \) LohöfnerPLohöfner, Leutnant abgeknipst. Briefe von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann (mehrere) und MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises.
Exerzieren (KeilPKeil, Leutnant), alter ExerzierplatzLExerzierplatz. Nachmittags Revierreinigen, Winkerdienst (KorseckPKorseck, Leutnant).
Appell, Essen; trübes Wetter. Im Stollen Briefe geschrieben (FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena‚ TPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte).47Carnap an Flitner, 17. X. 1915 (WF).
Gefechtsübung im Wald bei Nebel (LohöfnerPLohöfner, Leutnant); Arbeitsdienst. Mittags geschrieben. Von Nachmittags Parolebefehl: Von Mittwoch 8h ab marschbereit; die Offiziersaspiranten sollen mit (also nach SerbienLSerbien, oder wenigstens zur mobilen Truppe?), die Jäger bekommen Exerzier- und Platzpatronen (also Rekrutendepot InnsbruckLInnsbruck?). Winkerdienst. Abends mit SteinPStein, Alfons, Soldat und PalmiePPalmie, Rudolf, Soldat die Aussichten besprochen. Es gehen 10 Oberjäger mit.
Übungsmarsch (LohöfnerPLohöfner, Leutnant) Pass, GrenzbaudenLGrenzbauden, ForstbaudeLForstbaude, 6 ½ – 12. Nachmittags Empfang der letzten Gebirgsschuhe. 3 früh Appell mit allen Sachen. 🕮gDieses Blatt liegt in dem gegenständlichen Konvolut an zweiter Stelle, es gehört aber chronologisch offenbar hierher und wurde nur irrtümlich nach vorne sortiert. Dann ärztliche Untersuchung. Einkäufe. Gefreiter WendtPWendt, Soldat erzählt, dass die Schneeschuhbataillone in die VogesenLVogesen gefahren sind. Den erkrankten SteinPStein, Alfons, Soldat im Stollen besucht. 6h Befehlsausgabe bis fast 7 (der umständliche NietzschkePNietzschke, Feldwebel).
Ausgeschlafen; weil der Marsch bis 3h dauert, soll ich als Winkeroberjäger hier bleiben. SteinPStein, Alfons, Soldat, wieder genesen, aber vom Leutnant zurückgeschickt, besucht mich 8 – 9. Geschrieben. ½ 11 kommt Nachricht, dass wir heut’ Abend 820 ausrücken, ob’s wahr ist?