11Tagebuch [2] 22. XII. 1914 – 2. V. 1915 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag So 28. III. 1915

Am Palmsonntag Zug auf den Ölberg. Vormittags aller Kram zusammengesucht und gepackt. 12h abgerückt. Zum Glück erleichterter Rucksack. Deshalb angeschnallt und gut hingekommen. MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat fo­226tografiert uns mit den Infanterie-Feldwebeln. ProschPProsch, Soldat ist noch auf Patrouille. Schwierigkeiten der Einteilung, da jeder mal die verschiedenen Posten (Höhenposten auf dem ÖlbergLÖlberg, Schluchtposten links vom ÖlbergLÖlberg (leider am rauschenden Bach), KryweLKrywe-Patrouille alle 4h) kennenlernen muss. Die Kochkiste kommt; endlich mal wieder daraus gegessen. 5h zur Befehlsausgabe zum Leutnant, mit ThiloPThilo, Soldat, MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat, NietzschkePNietzschke, Feldwebel, BelgardtPBelgardt, Dr., Sanitätsunteroffizier. Haupt Oberleutnant RenzPRenz, von, Oberleutnant vermutet, dass man die Einjährigen nach Hause schicken wird, um ihnen eine ihnen zukommende, gründliche Ausbildung zu geben, da Mangel an Chargen herrscht. Am 30. sind die Truppenführer nach TucholkaLTucholka befohlen. Da wird sich wohl einiges entscheiden. Es regnet in Strömen, und die Aussicht, in den Schützengraben zu kommen, wirkt daher jetzt beängstigend. Mit ThiloPThilo, Soldat und MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat nochmal hinaufgegangen, um einige Sachen zu holen. Der Windanzug wird durchnässtdOriginal durchnass.. Feuerwachen eingeteilt, selbst bis 11 aufgeblieben, dann müde hingelegt.