17Tagebuch [8] 25. XI. 1916 – 5. V. 1917 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Di 1. V. 1917

6h wird HüttnerPHüttner, Leutnant geweckt. 1 Offizier (ich), Unteroffizier SchwarzPSchwarz, †1917, Unteroffizier und 9 Mann (dabei mein Bursche) fahren 7h mit Lastauto los als Vorkommando, wegen schwieriger Unterbringungsverhältnisse. Die Division wird als Eingreifdivision weiter nach Süden verschoben. Wir fahren mit den anderen Kommandos zuerst nach SissonneLSissonne, dort lange telefoniert, dann nach MontaiguLMontaigu.OMontaigu Dort erfahren wir telefonisch von der 14. ID, dass unser 3. Bataillon II/16 ablöst. Also mit Leutnant GrimmPGrimm, Leutnant und dessen großem Kommando fahren wir nach RamecourtLRamecourt.OSt. Erme76Kleiner Ort im Nordosten von St. Erme. Südlich von St. Erme (bei Corbeny) fanden die von Carnap im Folgenden (bis zum 8. V.) beschriebenen „Kämpfe am Winterberg“ statt.½ 12. Der Ort ist nicht dicht belegt, aber die Stuben sind kahl, Fenster entzwei. Ich suche Unterkunft für die Leute, die richten sich eine Bude ein. Dann mit GrimmPGrimm, Leutnant zum Bataillon II/16. Ungewiss, ob sie morgen abrücken. Dann allein zu Leutnant TrippePTrippe, Leutnant, Führer 2. MGK/16. Lädt mich zum Mittagessen ein. Dann mit GrimmPGrimm, Leutnant zusammen eine Bude (König-Friedrich-August-Str.LRamecourt!König-Friedrich-August-Straße 14) eingerichtet; die Glaser setzen Fenster ein. Nach vielem Herumlaufen endlich ausgeruht und Kaffee getrunken. Tagebuch geschrieben. 8h wieder bei der 2. MGK/16 abendgegessen‚ 🕮 über die feindliche Offensive, HindenburgplanPHindenburg, Paul von, 1847-1934, dt. Politiker usw. gesprochen.77Zum Hindenburgplan vgl. TB 26. XI. 1916R.HIST Nachts mehrmals heftiges Schießen auf BahnhofLSaint Erme!Bahnhof Saint ErmeLSaint Erme (oder Fliegerbomben?).