🕮I / 1916ODöberitz/Berlin Abends von DöberitzLDöberitz weg. Mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener ins Deutsche TheaterLBerlin!Deutsches Theater, Judith.1Tragödie von Friedrich Hebbel. An der SpreeLSpree entlang spazieren, die Lichter am Ufer und über der Stadt.
Vormittags Einkäufe. Nachmittags mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und HertaPBöhse, Herta, Naumburger WV zu LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, dann alle ins Marionetten-TheaterLBerlin!Marionetten-Theater, Faust-Spiel. Abendessen bei MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, auch HertaPBöhse, Herta, Naumburger WV.
Ausflug mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, HertaPBöhse, Herta, Naumburger WV, RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, den 4 Schweizer FreischärlernIFreischar, SchulzPSchulz, Soldat. An der HavelLHavel entlang, auf SpandauLSpandau zu. Nachmittags mit RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena nach SteglitzLSteglitz gefahren, und dort Abschied genommen. Abends mit MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener und HertaPBöhse, Herta, Naumburger WV bei LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner. Sie hat Maiglöckchen (!) für mich im Freien gepflückt. MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener nach Hause gebracht, Abschied.
Vormittags am Görlitzer BahnhofLBerlin!Görlitzer Bahnhof Zug verfehlt. LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner ist da, mit ihr spazieren, unter den Linden, UniversitätIUniversität Berlin, BibliothekLBerlin!Bibliothek, SchlossLBerlin!Schloss, ums SchlossLBerlin!Schloss usw. Im VegetarischenLBerlin!Vegetarisches Restaurant gegessen‚OBad Warmbrunn [Cieplice Śląskie-Zdrój] Abschied. 3h mit FaberPFaber, Soldat zusammen nach HirschbergLHirschberg gefahren. Dort 9h ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann am BahnhofLHirschberg!Bahnhof. Nach WarmbrunnLWarmbrunn. Noch gemütlich zusammen.
II / 1916 Vormittags nach SchmiedebergLSchmiedeberg.OSchmiedeberg [Kowary] Gemeldet. Der Oberstleutnant sagt, wir seien irrtümlich hergeschickt, wir gehören nach OberstaufenLOberstaufen (AllgäuLAllgäu), die hiesige MGK gehört nicht zur Abteilung und stellt nur Ersatz für bestimmte Gebirgs-MG-Züge. Abends bei KriekePKrieke, Oberleutnant gemeldet. Ich soll in der 1. Kompanie Dienst tun.
Nach dem Vormittagsdienst kommen ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. Spazieren, Anna-KapelleLOberstaufen!Anna-Kapelle. Nachmittags nach dem Exerzieren Kaffee getrunken, dann nach HohewieseLHohenwiese, den SanatoriumsneubauLHohenwiese!Sanatorium besehen. 8h fahren sie zurück. Auf diese Weise komme ich hübsch um den „Kasinoabend“ herum. GraebschPGraebsch, Leutnant getroffen. 289🕮aDie folgende Seite enthält Lektürelisten, die sich mit Einträgen bis der Leseliste decken (siehe dort). Darunter steht eine hier nicht wiedergegebene Einkaufliste von Büchern, mit Preisangaben.
Übung bei Bärndorf-NeudorfLBärndorf-Neudorf. ½ 3 erst Essen. Dann nach WarmbrunnLWarmbrunn.
Nachmittags „Nachtübung“ 1 – 10 bei FischbachLFischbach; stehe mit Oberjäger Posten am Wege nach SödrichLSödrich, kalt und sternenklar.
Ausgeschlafen. Nur nachmittags Revision Gewehrreinigen.
WarmbrunnLWarmbrunn, AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann besucht. Vormittags im ParkLWarmbrunn!Park spazieren, und fotografieren lassen, zu dreien und allein. Nachmittags nach GiersdorfLGiersdorf gefahren, zum HeinfallLHeinfall gegangen. Dann schöner Blick von der goldenen Aussicht. Wolken über dem Kamm; Mond, Venus und Jupiter.
Übung bei StonsdorfLStonsdorf. Ich marschiere mit meinem Zug 3 ¼ Stunden hin, öffne den Befehl, da kommt schon KriekePKrieke, Oberleutnant: Der Gegner ist längst da, die Übung wird abgebrochen. BeckerPBecker, Fritz fährt zum Kursus.
Große Übung DreisteineLDreistein – MittagssteinLMittagsstein; wir zu Fuß im Schnee gestapft. MG auf Schlitten, andere Kompanie auf Ski. Nachmittags ist von SchmudePSchmude, von, Leutnant da. Abends mit ihm, seiner Schwester, Doktor GassePGasse, Doktor, KriekePKrieke, Oberleutnant und LohöfnerPLohöfner, Leutnant lange Karten gespielt.
Schnee! Vormittags Exerzieren. Nachmittags nach WarmbrunnLWarmbrunn.
Kompanie Skiübung an den GrenzbaudenLGrenzbauden.
Vormittags Kirchgang. Mittags alle in 2 Schlitten nach BrückenbergLBrückenberg (über KrummhügelLKrummhügel). Mit GüttlerPGüttler, Soldat Skikjøring hinter dem Schlitten. In BrückenbergLBrückenberg Ziel des Skirennens, mehrere von unseren Soldaten (HampelbaudeLHampelbaude – Prinz-Heinrich-BaudeLPrinz-Heinrich-Baude – BrückenbergLBrückenberg 32 min) im SanssouciLBrückenberg!Hotel Sanssouci Kaffee getrunken. Kirche . Abfahrt. Im Goldenen FriedenLBrückenberg!Hotel Goldener Friede Abendessen. Bei Mondschein Rückfahrt, rasches Tempo, in 35 min zum Goldenen FriedenLBrückenberg!Hotel Goldener Friede, schöner harter Schnee, mit LallingerPLallinger, Soldat Skikjøring hinter dem Schlitten. 🕮
Scharfschießen hinter DickersbachLDickersbach. Auf Ski, schlechter Schnee.
Nachmittags Kompanie Skiübung: Halbwegs GrenzbaudeLGrenzbaude und zurück. Abends Neuschnee.
Ortsdienst. Zum ersten Mal warme Bude. Geschrieben. 290
Ausgeschlafen, die Kompanie ist mit Skiern weg. Gerechnet.2Bezieht sich vermutlich auf die Berechnungen von Primzahlen, die Carnap im Kriegsdienst (zur Entspannung) durchgeführt hat. Vgl. TB 1. IV., 26. und 31. XII. 1916 und weitere Einträge im Januar und Februar 1917 sowie am 15. VIII. 1917. Gelesen.
Morgens hör’ ich meine Versetzung nach KrotoschinLKrotoschin. Nachmittags entlässt mich UlitzPUlitz, Soldat vom Exerzieren. Fahrplan studiert.
Gepackt. 11 ½ Offiziersbesprechung beim Chef. Gepackt. 3h nach HirschbergLHirschberg, Einkäufe (Säbel, Tschako). Mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann nach WarmbrunnLWarmbrunn.
Geburtstag gefeiert. Im ParkLWarmbrunn!Park spazieren, mittags an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises geschrieben, nachmittags GiersdorfLGiersdorf-AgnetendorfLAgnetendorf, viel Neuschnee, Skiläuferinnen, Abschied vom Gebirge Schnee und Ski. Zusammen NotkerPNotker Balbulus, um 840-912, schweiz. Dichter3Vielleicht Notker, Die Geschichten von Karl dem Großen. Siehe LL . gelesen, Abschied. In SchmiedebergLSchmiedeberg Abschied von GraebschPGraebsch, Leutnant, erzählt von RenzPRenz, von, Oberleutnant und LöwenhardtPLöwenhardt, Soldat und seiner Infanteriezeit. FaberPFaber, Soldat ist da, wir müssen über Posemuckel4Rheinisch Bezeichnung für eine uralte Person oder einen weit entfernten Ort. lachen, Galgenhumor.
Gepackt. 11h mit FaberPFaber, Soldat gefahren. 4 – 6 in BreslauLBreslau, Einkäufe. 9hKrotoschinLKrotoschin.OKrotoschin [Krotoszyn] Durch die düstre Stadt in den Weißen AdlerLKrotoschin!Hotel Weißer Adler spaziert; warmes Zimmer, oben geblieben.
11h zum Bataillon, ½ Stunde spazieren, dann nochmal; der Major ist da, hat an die Brigade geschrieben, ob ich nicht zu den MG nach PosenLPosen soll; einstweilen zur 3. Kompanie; Kompanieführer kann nicht hinaus, starkes Pferd vorhanden. 1h gemeinsames Essen; als ich komme, sitzen schon alle; recht ruhig, oh SchmiedebergLSchmiedeberg! Mit einem Kameraden noch ins CaféLSchmiedeberg!Café. Gelesen, geschrieben.
Morgens 23 km Übungsmarsch, es bauen 9 ab, die Leute sind doch sehr 🕮 wenig gewöhnt. Abends Bierabend. ½ 8 – ½ 11 bleibe ich. Trotz meiner Zitrone5Vermutlich Zitronenlimonade. werde ich endlich etwas wärmer mit denbOriginal der. Kameraden. MircOriginal Mit. wird wohler.
½ 7 Abmarsch. Vorpostenaufstellung mit Leutnant SchäferPSchäfer, Leutnant. Besichtigung durch den Major. Der hat offenbar nicht sehr viel Interesse am 291 Dienst. Nachmittags Turnen, dann in der Bahn den „Pilum“ geritten, und etwas hinaus. Wagenpferd, für schweres Gewicht; scheut vor einem Bahnviadukt usw. Aber schönes lebhaftes Tempo. Abends geschrieben, gelesen.
Vormittags Schulschießen. 3 Stunden Aufsicht. 215 Abmarsch zur „Nachtübung“. Auf „Pilum“ mitgeritten, Er geht draußen in famosem, lebhaftem Tempo und ist unermüdlich. 5h Vorpostenstellung. ½ 6 geht Blaue6Vermutlich das Pferd von Leutnant Schäfer. (Leutnant SchäferPSchäfer, Leutnant) vor. Es ist schon dunkel. Langer Heimweg, ich reite hinterher, durch die stillen Dörfer. Nur einer baut ab. Vor 9h zurück. Morgen dienstfrei.
Ausgeschlafen. 4h nach GolinaLGolina‚OGolina ein Wagen holt mich nach ObraLObra ab. DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert; ihre Tante. Mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert im Musikzimmer geplaudert; abends mit der Tante zusammen den neuen Heeresbericht, Kriegskarten. Ausgeschlafen. Mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert etwas spazieren; dann Aufsicht im KuhstallLObra!Kuhstall. PferdestallLObra!Pferdestall. Nach Mittagessen Karten geschrieben an EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman, LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, MHPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises, MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. Etwas über unsere Zukunft und mögliche spätere Geselligkeit gesprochen. Zwischendurch, wenn DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert zu tun hatte, MünchhausensPMünchhausen, Börries Freiherr von, 1874-1945, dt. Schriftsteller und Lyriker BalladenBMünchhausen, Börries von!1908@Die Balladen und ritterlichen Lieder des Freiherrn Börries von Münchhausen, Berlin, 1908 gelesen.7Siehe LL . Abendessen. ½ 8 zur Bahn gefahren.
Vormittags Exerzieren auf kleinem Platz.OKrotoschin [Krotoszyn] Mittags Ortsdienst. Wache aufziehen lassen. 🕮 Nachmittags Spazierritt im Sonnenschein: ExerzierplatzLKrotoschin!Exerzierplatz, Walz, SmoschewLSmoschew, Richtung KobiernoLKobierno. Abends Schlachthofwache revidiert. Gelesen (Skandinavienheft der Süddeutschen MonatshefteISüddeutsche Monatshefte, Zeitschrift).8Siehe LL .
Vormittags Exerzieren auf großem Platz, mit Pferd. Nachmittags Zielen beim Teich.
III / 1916 Übungsmarsch mit Gefecht bei DombrowoLDombrowo; zu Fuß. Nachmittags gerechnet. Bierabend.
Unterricht, Exerzieren auf großem Platz; nachmittags Turnen. DumerPDumer, Leutnant ist Kompanieführer.
Schulschießen; 4h Nachtübung bei DzierzanówLDzierzanów. Leutnant SchäferPSchäfer, Leutnant kommt heute zur 1. Kompanie. DanzPDanz, Leutnant führt jetzt unsere 3., DumerPDumer, Leutnant ist wieder Zugführer und darüber recht ergrimmt und dienstunlustig. 292
DumerPDumer, Leutnant meldet sich krank. Ich alleine mit der Kompanie zum großen Exerzierplatz. Nachmittags geschrieben, will ausreiten, doch wird das Pferd nicht mehr hergegeben.
Gebadet. DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert hat abtelefoniert. Nachmittags den Brief an Pfarrer Le SeurPLe Seur, Paul, 1877-1963, dt. Geistlicher abgeschrieben.9Siehe (RC 89‑74‑01) sowie die Edition des Briefes in Damböck et al., Logischer Empirismus, Lebensreform und die deutsche Jugendbewegung, und Carus, „Werte beim frühen Carnap“.
7h Unterricht. Exerzieren auf großem ExerzierplatzLKrotoschin!Exerzierplatz. Nachmittags 3h Munitionsausgabe, im falschen PatronenhausLKrotoschin!Patronenhaus. Vom Major Erlaubnis fürs Pferd geholt. DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert hat geschrieben. Sie war allein und „richte sich nach der Sitte des Hauses“. Nach der Kriegskarte die Stellung bei VerdunLVerdun eingezeichnet. „Tat“IDie Tat, dt. Monatszeitschrift gelesen.10Vgl. LL .
Übungsmarsch, Biadki ChwaliszewLBiadki Chwaliszew, mit Gefecht im Krotoschiner StadtforstLKrotoschiner Stadtforst. Zu Pferde. Nachmittags Zielen am Teich, mit Leutnant DanzPDanz, Leutnant, dem Kompanieführer.
Exerzieren auf dem kleinen Platz, mit Leutnant DanzPDanz, Leutnant. Nachmittags dort Turnen usw.
Vormittags Schießen. Nachmittag Nachtübung am KammerhofLKrotoschin!Kammerhof mit Leutnant DumerPDumer, Leutnant. 345 – 645. Die Leute sind in Stimmung, weil’s bald hinausgeht. Sachen vom OffiziersvereinLBerlin!Offiziersverein bestellt. 🕮
Dienstfrei. Geschrieben. Wäschebestand. Sachen aus JenaLJena bestellt. Bücher bestellt. FidusbilderPFidus (geb. Hugo Höppner), 1868-1948, dt. Maler bestellt.11Illustrationen des Malers und Lebensreformers Fidus. Vgl. TB 7. IV. und 19. IV. 1916. Heute werden die Leute eingekleidet, vom Bataillon 500, von unserer Kompanie ziemlich alle.
11h nach SuschenLSuschen. 3h in Moja WolaLMoja WolaOMoja Wola. Die TantePDiergardt, Agnes von, 1863-1945, Besitzerin der Herrschaft und des Jagdschlosses Moja Wola in Schlesien, Patentante von Agnes Kaufmann noch sehr jung und frisch; und herzlich, sie küsst mich gleich.12Agnes von Diergardt, die Patentante von Agnes Carnap (von Carnap deshalb hier „Tante“ genannt), war die Gutsherrin des Schlosses Moja Wola in Schlesien. Vgl. Abb. . Die alten Zimmer. Erinnerungen von vor 17 Jahren kommen wieder. Fräulein von RechenbergPRechenberg, Fräulein von, Siggi genannt („Siggi“) und Fräulein von BlücherPBlücher, Fräulein von (Loni) („Loni“). Jene lange im Lazarett gewesen, Hilfsschwester; diese spielt Klavier. Nach dem Vesper durch den 293 Wald spaziert, dann BertaPBerta heim mit den alten Leuten und Kindern; die Schwester kennt MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. Dann zu vieren das Spiel mit den Holzringen, sehr lustig. Abendessen, dabei eine Livländerin mit Sohn (soll aber russisch gesinnt sein) und noch eine Dame. 8h mit dem Wagen fort. Ich soll bald wiederkommen und auch noch einen Kameraden mitbringen.
OKrotoschin [Krotoszyn] Ortsdienst. Mittags Wache aufziehen lassen. Nachmittags Patronenausgabe. 2h Appell der Ausrüstenden. Später mit DanzPDanz, Leutnant gesprochen, dann Urlaub eingereicht. Abends Wache revidiert.
Transportzug übernommen. 9h fahren die 500 ab. Nachmittags Unterricht bei Oberleutant ReimannPReimann, Soldat. Dann aufs Bataillon; StollePStolle, Soldat hat meinen Urlaub übersehen, ich soll morgen zum Major kommen. Geschrieben, gerechnet.
Gepackt. 11h zum Major. 14 Tage glatt bewilligt. An DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert Frau Cz, ObraLObra, telefoniert. An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, Frau TänzerPTänzer, Frau, MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener, FaberPFaber, Soldat telegrafiert. 4h nach GolinaLGolina.OGolina DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert holt mich allein mit dem Dogcart13Hundewagen oder offener, zweirädriger Einspänner. ab. Fotografiert. Noch spazieren gefahren, zum VorwerkLSchimanowo!VorwerkSchimanowoLSchimanowo🕮 und den Fohlen. In ObraLObra auch Doktor FriedländerPFriedländer, Julius, Arzt. Abends Wunderbare Sonne. Abends im Mondschein mit mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert im ParkLObra!Park spazieren gegangen. Wir denken an all die anderen Leute; manche werd’ ich sehen, die soll ich grüßen. Ich lese Brief von EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman.
Mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert und den Kindern über die Felder spaziert. Ein junges Fohlen besehen.
½ fährt mich DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert mit 2 Braunen zur Bahn. Zu spät. Wir fahren höchst vergnügt durch die sonnige Waldstraße zurück. Nach Tisch mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert und Doktor FriedländerPFriedländer, Julius, Arzt in den ParkLObra!Park, zum Fischteich. Dann mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert in der Sonne gelegen. ½ 5 mit 2 Apfelschimmeln zur Bahn, mit den Kindern. Fotografiert. DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert läuft noch mit dem Zug. 7h PosenLPosen;OPosen [Poznań] HospizLPosen!Hospiz.
6 – 12 nach BerlinLBerlin.OBerlin Elisabeth KaßnerPKaßner, Elisabeth, Naumburger WV-Mädchen ist bei MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener zu Besuch und holt mich ab. Mit ihr und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener gegessen, und auf den Abend verabredet. Den ganzen Nachmittag LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner besucht. Sie erzählt von ihrer Arbeit, wir besehen das Münchner Vorlesungsverzeichnis. Wir sprechen von DitaPRothe, Edith (Dita), 1897-1989, Bibliothekarin, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert, auch von DitaPRothe, Edith (Dita), 1897-1989, Bibliothekarin, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. Sie freut sich, dass es DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert so gut geht. Abends mit Herta BöhsePBöhse, Herta, Naumburger WV bei MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener. Im HospizLBerlin!Hospiz kein Platz; piekfeines Hotel.
10 – 2 nach JenaLJena. Immer im Speisewagen. Zuerst mit Frau KuithanPKuithan, Waltraut, geb. Frieß, verh. mit Erich Kuithan und AnimaPKuithan, Anima, 1912-1939, Tochter von Erich und Waltraut Kuithan, die fahren zu RohdensPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von RohdenPRohden, Marianne von, *1886, geb. Klien, heiratete 1914 Friedrich von Rohden nach HalleLHalle, haben WannseeLBerlin!Wannsee aufgege294ben, wollen den Sommer an den BodenseeLBodensee. Sie will auch noch nach JenaLJena kommen. In HalleLHalle kommt Fräulein NeckerPNecker, Ilse, Kusine von Walter Ruge, Freischärlerin, Examen bestanden, sehr froh; wir sprechen von RugePRuge, Walter, 1891-1945, dt. Gymnasiallehrer, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, WölkPWölk, Kurt, allen FreischärlernIFreischar. JenaLJena.OJena Zu Hause. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann kommt abends. Kaffee bei TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper. Dann zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski. 8h MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann abgeholt. Sie hat ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann zusammen in BNLBergneustadt gesehen und ist dann noch bei MiechenPCarnap, Marie, geb. Braus, 1871–1925, auch Miechen, verh. mit Josua Carnap in RonsdorfLRonsdorf gewesen. 🕮dIn dem (teilweise ungeordneten) Konvolut, dem dieses Kapitel zugrunde liegt, folgt hier ein Blatt, das auf der Vorderseite eine kurzschriftliche Abschrift des „Lieds der Mignon“ aus Wilhelm Meister enthält (hier nicht wiedergegeben), auf der Rückseite die folgende Bemerkung: In den Schützengraben mitnehmen:/LagerlöfPLagerlöf, Selma, 1858-1940, schwed. Schriftstellerin‚Wahrscheinlich Lagerlöf, Kejsarn av Portugallien. Siehe LL , . Noten, 2 Wolldecken, Schreibpapier, Kater MurrBHoffmann, E.T.A.!1820@Lebensansichten des Katers Murr, 2. Bde., Berlin, 1820/1822‚Hoffmann, Lebensansichten des Katers Murr. Siehe LL . Wagner-Karten, Apparat, Bücher, neues Notizbuch. Die diesem Blatt folgenden Tagebuchblätter sind teilweise falsch geordnet und werden hier in der chronologisch richtigen Reihenfolge wiedergegeben.
In meinen Sachen gekramt. Geschrieben. Mittags bei TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper. Nachmittags mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann weiten Spaziergang auf die KernbergeLKernberge gemacht. Abends aus den Grünen BlätternIBlätter zur Pflege persönlichen Lebens, Zeitschrift vorgelesen.
Briefe geschrieben. Nachmittags mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann auf die KernbergeLKernberge; meine Ablehnung des Krieges. Abends mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman ins Akademische.14Das Akademische Konzert in Jena. Es wird nur gesungen. Wir gehen noch spazieren, zum Physikalischen InstitutIPhysikalisches Institut der Universität Jena hinauf; sprechen über Überlegenheit, Tempo gewinnen, „Vorspiel und Nachspiel“, Gegensatz zwischen ihr und MargretPArends, Margret, †1941, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Julius Wiener.
Morgens DiederichsPDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat besucht, LesehalleLJena!Lesehalle, LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman kurz im AtelierLJena!Atelier; Bilder besehen. Nachmittags gelesen, Islandsachen.15Vgl. LL , .
Es regnet. Gelesen, Mathematisches; gerechnet.
GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert kommt. Nachmittags mit ihm auf auf die KernbergeLKernberge, weiter Spaziergang. Wir sprechen auch von FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel und FrankenbergerPFrankenberger, Kurt, 1891–1936, dt. Lehrer, Studium der Mathematik und Naturwiss., Mitglied des Serakreises; GabertPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV fordert Parteiergreifen in solchen Fällen wie BrügmannsPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV.16Im Herbst 1913 kam es wegen Eva Rothe zum Konflikt zwischen Julius Frankenberger und Karl Brügmann, der spaltend auf den Freundeskreis wirkte.
Morgens zu LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman in den TurmLJena!Turm, GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert zu Hilde RußPRuß, Hilde, Naumburger WV, Mitglied des Serakreises. Mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman gesprochen über ästhetische und moralische Beurteilung von Menschen; im Grunde nur theoretischer Unterschied prakti. Nachmittags 1 Stun295de wieder hin; Kohlezeichnung. Fleischergeselle, brutal; das „materielle Prinzip“ gegenüber dem geistigen FränzelsPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel. Das Bild ist ihr zu schlecht, sie will es vernichten. Später mit GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert nochmal in die Stadt, UniversitätIUniversität Jena, BuchladenLJena!Buchladen, Pistole gekauft.
Vormittags GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert zu RussPRuß, Hilde, Naumburger WV, Mitglied des Serakreises. Fritz von BaußnernPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger und beide KrougsPKroug, Egmont, *1892, Bruder von Wolfgang KrougPKroug, Wolfgang, 1890-1973, dt. Philosoph und Pädagoge, Mitgründer der Akademischen Vereinigung Marburg, Mitglied des Serakreises, Bruder von Egmont Kroug kommen. Ihr Vater ist jetzt in DeutschlandLDeutschland; ihr Besitztum noch in RusslandLRussland, nördlich des PeipusseesLPeipussee.17Wolfgang und Edmont Kroug wurden als Baltendeutsche mit russischer Staatsbürgerschaft nicht Soldaten im 1. Weltkrieg.🕮 Sie wünschen nichts mehr als Annexion der OstseeprovinzenLOstseeprovinzen. Mir ist nicht klar, ob sie nicht doch hier Soldaten werden sollten. Nach Tisch verschiedene Fotos aufgenommen‚ mit GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert. 4 – 7 mit LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman auf die KernbergeLKernberge. Auch über sie selbst gesprochen. Wie schwer man sie kennenlernt. Manche Leute fürchten sie sogar. Sie meint, LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner hat’s auch leichter, sie kommt den Menschen leichter näher. Ich meine, sie sei nicht immer offen, behalte sich ein Reservatum. Sie ziehe sich von allen Leuten sehr zurück, jetzt und auch früher schon. Sie meint, die anderen von ihr. Ich schreibe ihr weniger als sie mir, und KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf auch. DieWir seien auch weniger anhänglich als die Mädchen; oft beschäftigen uns neue Menschen. Sie fühle sich in einer ganz anderen Welt als die anderen Menschen, auch mir sei manches anscheinend paradox vorgekommen, was sie ganz ernst gemeint habe.
Abends mit GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert und MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann bei TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper; viel über Politik gesprochen, TirpitzPTirpitz, Alfred von, 1849-1930, dt. Admiral und Politiker, die Trennung der Sozialdemokratie, Staatssozialismus und seine Nachteile, Pädagogisches.18Der Marineadmiral Alfred von Tirpitz hatte am 12. III. 1916 aufgrund eines kriegsstrategischen Konflikts den Rücktritt eingereicht. Im März 1916 waren außerdem die Kriegsgegner um Hugo Haase und Georg Ledebour aus der SPD ausgeschlossen worden und gründeten 1917 die USPD.
Morgens mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert auf die Horizontale.19Wanderweg um Jena. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann erzählt von HippelsPHippel, Theodor Gottlieb von, 1741-1796, dt. SchriftstellerBHippel, Theodor Gottlieb von!Lebensläufe nach aufsteigender Linie, Berlin, 1778-81 Lebenslauf.20Siehe LL . Nachmittags mit GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert auf den LandgrafenLJena!Landgrafen.21Beliebtes Ausflugsziel mit Aussichtsturm auf Jena. 6h fährt er ab. Abends zu CzPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski, LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner da; mit Frau CzPCzapski, Margarethe (geb. Marguérite), 1866-1949, geb. Koch, Mutter von Hans, Reinhard, Ewald Czapski, Helene Holzman, Anna Maria Höll, Elisabeth Flitner und Dorothea Gabert, Witwe von Siegfried Czapski (1861-1907, dt. Physiker), LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman und LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner unten gesessen; eigentlich hätte ich ins Konzert gewollt. 🕮
Zu LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman ins AtelierLJena!Atlier. Dann gleich mit LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner spazieren, Forst, MühltalLMühltal. LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner am Schreibtisch fotografiert. Zu LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman ins AtelierLJena!Atelier. Sie zeichnet 296 mich noch einmal.22Vgl. Abb. . Dann sie vor der Staffelei fotografiert. Nachmittags gepackt. Dann mit MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann zu RandenborghsPRandenborghs, Familie von Wilhelm van Randenborgh, 1851-1926, dt. Geistlicher. GottfriedsPRandenborgh, Gottfried van, 1894-1964, dt. Geistlicher, Sohn von Wilhelm van Randenborgh Arm noch nicht ganz geheilt, hoffentlich wird er sonst entlassen. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann spricht mit mir von den Mädchen; und wie ich zu ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap stände? Sie hätte geglaubt, ich sei entschlossen, ob ich von ihr abgekommen sei? Meinen Grundsatz, über so etwas nicht zu sprechen, will sie nicht gelten lassen. Beispiel aus der Familiengeschichte. Abends weiter hierüber. Für den Fall, dass sie mal nicht mehr lebe, wolle sie gern, dass ich wisse, wie sie über diese Sachen denke. Gesundheitlich; Zurückhaltung und Bändigung des Temperamentes (immer vergleichsweise). Ich lese abends in ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Gedichtbuch‚23Vermutlich ein nicht näher zu identifizierendes Geschenk von Elisabeth Schöndube.BIO und seh’ mir die Bilder an.
Abschiedsbesuch bei TrüpersPTrüpers, Familie von Johannes Trüper, 1855-1921, dt. Heilpädagoge, Gründer des Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe in Jena, verh. mit Elisabeth Trüper. 10h nach NaumburgLNaumburg‚ONaumburg zu RäubersPRäuber, Erwin, 1879-1952, genannt Räuberdoktor, Gymnasiallehrer in Naumburg, Verbindung zum Serakreis, WV, verh. mit Hedwig RäuberPRäuber, Hedwig, geb. Stortz, verh. mit Erwin Räuber. Er wartet auf Einberufung. Nach Tisch spielen sie zusammen Geige und Gitarre; dann sie alleine BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist-Solosätze! 3hzu nach LeipzigLLeipzig.OLeipzig GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert an der Bahn, plötzlich auch MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises! Zu dreien in die MarienstraßeLLeipzig!Marienstraße. Auf dem Dach spa herumspaziert, MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises erzählt von ihren Lyzeumsplänen, dann geht sie. Das alte Brügmann’schePBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV Zimmer! GabertsPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert Cello, ich versuche mich mal und spiele dann wirklich Bachsätze (aus der C‑Dur).24Vermutlich die C‑Dur-Cellosonate von Bach (BWV 1009). 7h wir beide zu RothesPRothes, Familie von Karl und Elisabeth Rothe. Unterwegs über die Mädchen erzähle ich GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert, wie ich in die Familie CzapskiPCzapskis, Familie von Margarethe Czapski🕮 hineingekommen bin. Wir sprechen über dies Erlebnis der Unterordnung beim Kennenlernen eines neuen, in sich geschlossenen Kreises.
Frau RothePRothe, Elisabeth, *1865, geb. Gericke, verh. mit Karl Rothe, Mutter von Eva Bergemann und Hans, Edith und Gabriele Rothe; MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, DitaPRothe, Edith (Dita), 1897-1989, Bibliothekarin, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises mit kurzen Haaren. DitaPRothe, Edith (Dita), 1897-1989, Bibliothekarin, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises und GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert unterhalten sich eifrig, MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises aber schweigt und schaut. Herr RothePRothe, Karl, 1865-1953, dt. Jurist und Kommunalpolitiker, von 1918 bis 1930 Oberbürgermeister von Leipzig, verh. mit Elisabeth Rothe, HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert hat Geburtstagskranz um seinen Stuhl. DitaPRothe, Edith (Dita), 1897-1989, Bibliothekarin, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises erzählt von der FrauenhochschuleIHochschule für Frauen zu Leipzig;25Die 1911 von Henriette Goldschmidt gegründete Hochschule für Frauen in Leipzig.JB HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises will den Sommer in LeipzigLLeipzig bleiben, Seminar besuchen, aber nicht mitmachen, sondern für sich arbeiten. Über Münchner und Berliner Theater (GabertsPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert und meine Erfahrungen). Von meinem Truppenwechsel, Krotoschiner Dienst. Von DodosPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert Tätigkeit. Nach Tisch geht Herr RothePRothe, Karl, 1865-1953, dt. Jurist und Kommunalpolitiker, von 1918 bis 1930 Oberbürgermeister von Leipzig, verh. mit Elisabeth Rothe. MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises schweigt sich wieder aus, ist voller Andacht, an was nur? Später ihr . Ich zeige die SerbienLSerbien-Bilder. MäuschsPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises Bild. Abschied; das liebe MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises-Kind. 297
Mit GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert noch auf dem alten Sofa gesessen. Frau RothePRothe, Elisabeth, *1865, geb. Gericke, verh. mit Karl Rothe, Mutter von Eva Bergemann und Hans, Edith und Gabriele Rothe hat vorhin von EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises gesagt: Mich soll’s wundern, an welchem Zipfel der Wildfang anfangen wird, das Haus auf den Kopf zu stellen.
½ 8 mit GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert zur Bahn. Über SagoLSago. 4hKrotoschinLKrotoschin.OKrotoschin [Krotoszyn] Neues Zimmer oben. Gekramt und gepackt. Abends geschrieben, Schreibtisch ausgeräumt. Gelesen.
Ausgeschlafen. Gemeldet. Kameraden, die im WartelagerLKrotoschin!Wartelager waren, wieder getroffen. Mittags meinem neuen Kompanieführer, Hauptmann FröhlichPFröhlich, Hauptmann, vorgestellt. Nachmittags Aufsicht beim Schießen (mit Leutnant GollaPGolla, Leutnant, für Leutnant ReimannPReimann, Soldat). Brief an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena angefangen.
11h Gewehrappell der 4. Kompanie, Steinmetz-KaserneLKrotoschin!Steinmetz-Kaserne. ½ 4 Abmarsch zur Nachtübung, über GorzupiaLGorzupia; warmes Sonnenwetter. Viel Zeit, lange 🕮 Rast. Abends den Graben am ExerzierplatzLKrotoschin!Exerzierplatz besetzt. Der Hauptmann kommt, friert, wird ungeduldig. Wir sprechen über die morgige „Besichtigung“. Endlich kommt GollaPGolla, Leutnant lautlos heran und stürmt.
IV / 1916 745 Abmarsch zum großen ExerzierplatzLKrotoschin!Exerzierplatz. Ich nehme den mittleren Zug, um dem HauptmannPFröhlich, Hauptmann zu soufflieren, komme aber nicht dazu. Er hat keine blasse Ahnung von Kommandos. Der Major und StollePStolle, Soldat kommen. Es gibt viel Blödsinn. Hinterher zum Exerzieren. Heimmarsch mit Gesang. Nach dem Essen mit Leutnant TauberPTauber, Leutnant im ParkLKrotoschin!Park spazieren, faules Verdauungsgespräch ohne Inhalt. Ins Café ScholzLKrotoschin!Café Scholz, dort auch unser HauptmannPFröhlich, Hauptmann. Abends gerechnet, Primzahlgeschichte, bis 1h! Abends Abends 8hmit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert telefoniert; sie kann morgen nicht, auch nächsten Samstag und Sonntag nicht. Ob ich mal in der Woche kann?
1Lateinisch wörtlich „ohne links“, Bezug unklar. Ausgeschlafen. Sorgenvoller Brief von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann über ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap usw.26Vgl. Anna an Rudolf Carnap, 31. III. 1916 (RC 025‑15‑03). Brief von LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman mit Abzügen meines Films. Geschrieben. Auf MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Sorgenbrief ausführlich geantwortet.27Rudolf an Anna Carnap, 2. IV. 1916 (RC 025‑09‑46). An ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben. AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann Telegramm: ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap in HamburgLHamburg! Abends um 11h noch MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Brief zur PostLKrotoschin!Post gebracht.
Früh: ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Telegramm aus HamburgLHamburg. 7h nach den SchinderbergenLSchinderbergen hinter ZdunyLZduny. Der Hauptmann fährt mit der Bahn, deshalb geritten, sobald wir außerhalb KrotoschinsLKrotoschin waren. Dort geschanzt. Zurück auch etwas geritten, dann versucht GollaPGolla, Leutnant. Nachmittags Turnen. Warm. 298
Exerzieren auf kleinem Platz. Nachmittags ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Briefe alle gelesen. Geschrieben. Abends ½ 10 Kompanie Revier revidiert (habe Wochendienst).
5h das Wecken der Kompanie revidiert. Exerzieren auf kleinem Platz. 12h Vereidigung. Mittags ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Brief. ½ 8 Bierabend; 12h Kompanie revidiert. 🕮
7h Offiziersunterricht. 8h Abmarsch zur Vorpostenaufstellung; mein Zug bei den Schießständen. Die Unteroffiere erzählen mir nachher, der Hauptmann habe meine Aufstellung „vorzüglich“ genannt. Mittags Ortsdienst, Wache aufziehen. 230 Schießen. 10h abends Schlachthofwache und Posten revidiert.
11h nach GolinaLGolina;OGolina DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert an der Bahn, gebe ihr FidusmappePFidus (geb. Hugo Höppner), 1868-1948, dt. Maler.28Vgl. TB 11. III. und 19. IV. 1916. Von JenaLJena, LeipzigLLeipzig und NaumburgLNaumburg erzählt. Warum sie nicht nach Hause schreibt. Nachmittags spazieren gefahren. Abends 9h nach PosenLPosen.OPosen [Poznań]
11hMG-Hauptmann WandreiPWandrei, Hauptmann gesprochen. Hat gerade Anforderung für MG-Zugführer, telefoniert Zug mein Kommen, klappt aber leider nicht. Nochmaliges Gesuch von KrotoschinLKrotoschin, MG-Formation ist mit Versetzung einverstanden. Bekleidungsamt, Mantel. Nachmittags SchlesePSchlese, Soldat besucht, Stiefel probiert, passen nicht. In der Stadt gebummelt, Einkäufe. Abends Theater „Der Gatte des Fräuleins“. Ich sitze zufällig neben SchäferPSchäfer, Leutnant und seiner Frau.
10h Abfahrt.OKrotoschin [Krotoszyn] Im Weißen AdlerLKrotoschin!Hotel Weißer Adler neues, großes helles Zimmer nach Osten (KircheLKrotoschin!Kirche). Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, BeckerPBecker, Fritz. Geschrieben, an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap; Mathematik. Gelesen (LagerlöfPLagerlöf, Selma, 1858-1940, schwed. Schriftstellerin, Kejsarn av PortugallienBLagerlöf, Selma!1914@Kejsarn av Portugallien, Stockholm, 1914).29Siehe LL .
Vormittags Schulschießen; auch selbst geschossen, wie auch voriges Mal mit gutem Erfolg, freut mich vor den Unteroffizieren. Rundbrief, nichts Besonderes. Zum Major, wegen MG-Sache. Es wird nochmal ein Gesuch gemacht. Nachmittags gelesen (AbbePAbbe, Ernst Carl, 1840-1905, dt. Physiker und Sozialreformer30Möglicherweise ein Text von Ernst Abbe. Vgl. LL .). Abends Abschiedsfeier für Leutnant ReimannPReimann, Soldat. Hauptmann FröhlichPFröhlich, Hauptmann ziemlich angeheitert. 🕮
Vormittags Exerzieren auf kleinem Platz. 1. Zug, 2. und 3. Teil und GollaPGolla, Leutnant; auch der Hauptmann kommt. Nach dem Essen ReimannPReimann, Soldat zur Bahn gebracht. Gelesen. Mathematik. 299
7 Offiziersunterricht; Vorpostenübung an der Straße nach KoschiminLKoschimin. Es regnet dauernd, der Hauptmann kommt gar nicht raus. Langer Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, darin JuttasPLietz, Jutta, 1888–1975, verh. mit Hermann Lietz, Tochter von Georg und Bertha von Petersenn Brief. MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann schickt ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Karte an AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. Fritz von BaußnernsPBaußnern, Friedrich von, 1891-1964, Fritz genannt, dt. Pfarrer, stud. in Marburg Theologie, WV, Mitglied des Serakreises und der AV Jena, Sohn von Waldemar von Baußnern (1866-1931, dt. Musikpädagoge), Bruder von Walther von Baußnern und Lotte Frankenberger Verlobungsanzeige (!). Mathematik. Abends im KasinoLKrotoschin!Kasino Bierabend, bei der Krotoschiner Nationalhymne spiele ich mit. Morgen muss man Osterurlaub einreichen. Ich entschließe mich schnell: HamburgLHamburg.
Früh Urlaub nach HamburgLHamburg eingereicht. Alleine mit der Kompanie auf dem kleinen Platz, es regnet. Nachmittags Mathematik. Geschrieben, an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, dass ich nach HamburgLHamburg kommen will und DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert (ob sie mich besuchen will).
6h Abmarsch zur Bataillonsübung bei ZdunyLZduny, SchinderbergeLSchinderberge. Hauptmann FröhlichPFröhlich, Hauptmann führt die Kompanie, Leutnant BohmPBohm, Leutnant unsere verbündete Kompanie. Scharfe Kritik des Majors über den Hauptmann. Nachmittags Mathematik. Geschrieben.
7 Unterricht. 8 – 10 kleiner Exerzierplatz. Mittags nach Tisch mit JustPJust, Soldat Dame, Mühle, Wolf und Schaf gespielt. Nachmittags Mathematik.
Endlich mal ausgeschlafen, von DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert keine Nachricht. Ortsdienst, ½ 1 Wache aufziehen. ½ 3 nach Tisch finde ich zu Hause DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert; ihr Eilbrief ist verloren gegangen. Plötzlich steht sie strahlend in der Tür, mit dem Rosenhut. Es regnet, und wir bleiben den ganzen Nachmittag zu Hause. Sie erzählt, dass ihr VetterPCzapski, Fritz, 1892-1980, Vetter von Dorothea Gabert31Fritz Czapski. in den VogesenLVogesen einen MG-Leutnant brauchen kann; morgen will ich an ihn schreiben. Über das Problem der jüdischen Abstammung, und deren Einfluss auf deneOriginal dieden.🕮fEs folgen hier eineinhalb Seiten mit Leseliste und ein leeres Blatt. Die Leseliste entspricht den Einträgen bis . Menschen; vorurteilslos und offen. Die Frauen auf anderen Gütern; selten Interesse für die Landwirtschaft oder sonstiges; jetzt im Krieg etwas besser. Die Nahrungsmittelgesetze‚32Kriegsbedingte Rationierungen infolge wachsender Knappheit von Lebensmitteln. Kartoffeln usw. KrotoschinLKrotoschin, KinoLKrotoschin!Kino, TheaterLKrotoschin!Theater in PosenLPosen, Offiziere. Über den Sinn äußerer Formen, z. B. der Ehrenbezeugungen. ½ 9 fährt sie wieder weg. Schlachthofwache revidiert.
8 – 10 Schießen. ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf CarnapB über mein Kommen nach HamburgLHamburg. 12h Besprechung beim Major. Ich erfahre, dass ich zum IR 154, MGK, komme; zwischen VerdunLVerdun und MihielLMihiel. Osterurlaub hin. Ich fahre Freitag. Bekom300me morgen Urlaub nach PosenLPosen. An MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann geschrieben, an DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert. An ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap telegrafiert, auch geschrieben.
11h nach PosenLPosen.OPosen [Poznań] BekleidungsamtLPosen!Bekleidungsamt: Tschako; Einkäufe, auch Bücher (StielerPStieler, Karl, 1842-1885, dt. Dichter, GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter).33Vgl. LL , . Abends geschrieben.
Telegramm von DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert: „Komm’ bitte nicht.“ Um 1h in GolinaLGolinaOGolina steht sie an der Bahn „Aussteigen!“Also doch. Etwas hinaus. Neues Pferd, Treibhaus, Brunnenbohrung. – Über das Lesen alter Briefe; z. B. Herausgabe von BrügmannsPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV Briefen;34Zur Kultur der Erinnerung an Karl Brügmann vgl. Werner, „Jugend im Feuer“. Vgl. auch das Konvolut Karl Brügmann, Briefe 1911 – 14 an Trude Müller, Typoskript, (RC 81‑49‑01). Eine gedruckte Edition dieser Briefe ist offensichtlich nicht erschienen. Allerdings wurden einige weitere Briefe von Karl Brügmann veröffentlicht in Sera in Memoriam.JB eigene alte Briefe, Widmung in Büchern. In ObraLObra ist einzige Schwester der Tante, klein verwachsen, Malerin. Zum Kaffee kommt Besuch, eine Frau und 2 Töchter; ich rede nicht, DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert auch nicht. Morgen wird der ganze Kreis erfahren, DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert sei verlobt.35Dorothea Czapski heiratete 1917 Erich Gabert. In die FidusmappePFidus (geb. Hugo Höppner), 1868-1948, dt. Maler geschrieben; „Zur Erinnerung an Soldatenbesuche in ObraLObra und einen Zivilbesuch in KrotoschinLKrotoschin.“ Bilder von Fritz CzPCzapski, Fritz, 1892-1980, Vetter von Dorothea Gabert aus den VogesenLVogesen gesehen, dabei Oberleutnant von RandowPRandow, von, Oberleutnant, den ich aus SchmiedebergLSchmiedeberg kenne; der jetzt Bataillonführer, CzPCzapski, Fritz, 1892-1980, Vetter von Dorothea GabertMGK-Führer. Schade, dass nichts draus geworden ist, dorthin zu kommen. Eiliges Essen in aller Ruhe. Mit DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert zur Bahn gefahren; scharfer Trab. Wir haben noch Zeit, sind sehr heiter. 🕮Abschied. Weg. In KrotoschinLKrotoschinOKrotoschin [Krotoszyn] Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und noch einer, nachdem sie mein Telegramm hat; Paket von MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann.
Gepackt. Beim Major gemeldet und Papiere geholt, Fahrschein über LeipzigLLeipzig umschreiben lassen. Schreckliches Durcheinander im Zimmer bei der Packerei. An GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert telegrafiert. Mittags Abschied von allen (Major lässt einen Oberleutnant DegenPDegen, Oberleutnant grüßen, JustPJust, Soldat einen Leutnant KarkePKarke, Leutnant; DanzPDanz, Leutnant alle Herren des Füsilierbataillons von Grenadiere 6). Habe unendliche Sachen nach JenaLJena zu schicken; in KrotoschinLKrotoschin kein Wäschesack zu finden; packe also große Kiste. Schreckliche Packerei; 7h fertig. Abends MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Abschiedsbrief mit GroßvatersPDörpfeld, Friedrich Wilhelm, 1824-1893, dt. Pädagoge, Vater von Anna Carnap Psalmen; noch an MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann geschrieben.36Rudolf an Anna Carnap, 28. IV. 1916 (RC 25‑01‑39).301
6hfort von KrotoschinLKrotoschin. Über LissaLLissa, GörlitzLGörlitz, DresdenLDresden; 6h LeipzigLLeipzig.OLeipzig Ob GabertPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert an RothesPRothes, Familie von Karl und Elisabeth Rothe telegrafiert hat? Niemand an der Bahn. Zu SchülersPSchüler, Herr. Der freundliche alte Herr SchülerPSchüler, Herr. GabertsPGabert, Erich, 1890-1968, Reformpädagoge, heiratete 1917 Dorothea Gabert Zimmer. RothesPRothes, Familie von Karl und Elisabeth Rothe angerufen, niemand antwortet. Hingegangen, das Haus ist zu. Bei Herrn SchülerPSchüler, Herr zu Abend gegessen; er zeigt mir Fotografien von allen „Leipzigern“, Erinnerungen an sie früher und aus der Soldatenzeit, die Geschichte desSparkassenbuches. BrügmannsPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV Bild aus DortmundLDortmund. – Er will für Essen undZimmer nichts nehmen. Oben noch etwas gelesen; das Cello steht verlockend da.
7h von LeipzigLLeipzig. NaumburgLNaumburg, WeimarLWeimar, EisenachLEisenach, FrankfurtLFrankfurt.OFrankfurt Gespräche des Leipziger Freimaurers mit der Erfurter Dame über seinen Idealismus und die vielen gegenteiligen Erfahrungen. Ziemlich unwohl, Kopfschmerzen; schlimmes Umsteigen in FrankfurtLFrankfurt. 🕮 Ich schwitze, schlafe etwas (verschlafe leider den RheinLRhein!), es geht etwas besser. Dauert aber bis in die Nacht. 7hMetzLMetz:OMetz Ins Hotel, früh zu Bett. Die Stadt macht freundlichen Eindruck mit dem vielen Grünen.
½ 9 aus MetzLMetz. Häufiger Aufenthalt. An Soldatengräbern von 1870 vorbei. Die Gegend erfreulich hügelig. ConflansLConflans. ChambleyLChambley. Umgestiegen in die Militärbahn. Diese geht nur bis Vigneulles-WaldLVigneulles-Wald. Finde dort zufällig Wagen bis VigneullesLVigneulles.OVigneulles-lès-Hattonchâtel Ans Regiment telefoniert. Im Offizierserfrischungsraum etwas gegessen. Geschrieben. Nochmal telefoniert. Der Wagen hat mich nicht gefunden. Abends zu Fuß rüber. Vorher noch einem Oberstabsarzt Gruß an Doktor UlmerPUlmer, Josef, *1887, auch Seppl, Theologe und Pädagoge, verh. mit Ottilie Ulmer aufgetragen; der gute Seppl ist hier ganz nah im Wald in einem Lazarett. ½ 9 in ThillotLThillot.OThillot37Die kleine Gemeinde Thillot liegt etwa fünf Kilometer nordwestlich von Vigneulles-lès-Hattonchâtel und 25 Kilometer südöstlich von Verdun.MGK, ins OffiziersquartierLThillot!Offiziersquartier, gewaschen, unten gegessen. Zur „Probierstube“. Dort sitzen alle Offiziere, und wir sind noch gemütlich beisammen bis ½ 1. Wir erzählen von verschiedenen Kriegsschauplätzen, von den Stellungen hier, frühere Divisionschefs usw. Mein Gepäck noch nicht da. Auf Bettstelle unter Mänteln usw. geschlafen.
Ausgeschlafen. 12h mit Leutnant Baech (?)PPaech, Adolf, †1917, Leutnant38Vermutlich Leutnant Paech. hinaufgeritten, herrlichstes Wetter; Waldlager, RegimentshausLThillot!Regimentshaus. Major nicht da; Telefonat angemeldet. Wieder hinunter. Werde morgen Abend in Stellung gehen; hoffentlich sind dann die Sachen da. Nachmittags Briefe der Mann302schaften durchgesehen.39Als Leutnant oblag Carnap die Zensur der Korrespondenz der ihm zugeteilten Mannschaft. Durchweg schlechtes Deutsch und Orthografie; manche sehr komisch; Liebeserklärung, leise Eifersucht, auch gröber usw. Mit 2 Kameraden 🕮 etwas spazieren. Meine erste Post: Karte von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. Abends wieder in der Probierstube; Karten gespielt.
Mittags an Oberleutnant BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant telefoniert, dass mein Gepäck noch nicht da. Werde darauf warten. Leutnant PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant geht an meiner Stelle hinauf. Wieder Briefe zensiert. Etwas gelesen. Abends Probierstube, auch Karten gespielt.
Lang’ geschlafen. Die Franzosen schießen auf ThillotLThillot; für ein paar Minuten verschwinden wir im „Heldenkeller“.40Vielleicht ironisch für behelfsmäßigen Unterstand. Die Leutnants SeidelPSeidel, Leutnant und HeidrichPHeidrich, Soldat sind von oben gekommen und erzählen vom Wechsel der Stellung. Mittags erzählt SeidelPSeidel, Leutnant von dem Vorgehen gegen ParisLParis und dem Rückzug; sein MGA-Führer war MerkatzPMerkatz, Friedrich von, 1876-1949, Oberst. Nachmittags gelesen, geschrieben. Gebadet. Das Gepäck kommt. Morgen gehe ich also in Stellung. Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, von ihrem Geburtstag in HamburgLHamburg. Langen Brief an LietzPLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz geschrieben, Sachen für morgen zurechtgemacht.
½ 6 mit der Feldküche weggeritten. Es wird ein wundervoller Tag. Hinauf, dann links und hinüber auf die Grande TranchéeLGrande Tranchée.41Die Tranchée de Calonne, eine Landstraße die Hattonschâtel mit Verdun verbindet. Nach etwa einer Stunde fängt die französische Artillerie an, auf die TranchéeLGrande Tranchée vor uns zu schießen. Wir müssen halten, wie auch die anderen Wagen neben uns. Ich reite mit dem Pferd etwas seitwärts in den Wald. Endlich wird’s mir zu lang; ich will mit dem Burschen durch den Wald zu Fuß gehen; doch soll der Wald bald zu dicht werden. Wir warten also ab. Schließlich hört’s auf. Als wir ein gutes Stück weiter sind, fängt’s wieder an, ziemlich nah’ bei uns. Wir beeilen uns, auf unseren Seitenweg von der TranchéeLGrande Tranchée wegzukommen. Ich freue mich, dass ich dabei so vergnügt und munter bleibe. Die Infanteristen auf der Straße sausen immer gleich, wenn’s los geht, in Graben, Wald oder Unterstände oder was da ist. Endlich am Halteplatz. Leutnant PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant dort, und alle Essenholer. Post und Essen wi wird lange verteilt. Währenddessen mal wieder Artillerieschüsse und alles duckt sich in einen nahen kleinen Graben. Dann nimmt der Bursche (ZabierskiPZabierski, Rudolf Carnaps „Bursche“) meinen Rucksack auf seinen Tornister 🕮 und wir gehen in die Stellung. Die Herren haben mir von dem primitiven Unterstand erzählt, ein neu303er soll gebaut werden. Ich bin aber angenehm überrascht. Er ist gut gemauert, sauber, Decke betoniert; genügt wohl auch gegen Artilleriefeuer. Tisch, 2 Stühle, Lagerstatt mit Strohsack, offen. Hinterausgang zur „Veranda“; daran Leiterchen ins Freie. Mein Unterstand in einem kleinen Tal, kann von den Franzosen nicht eingesehen werden; also nur Artillerie zu fürchten. Deshalb kann man hier ruhig herausgehen. Gegenüber der Unterstand meines rechten Flügelgewehrs. Der Gefreite holt mich, nachdem er Kaffee getrunken hat, ab und wir gehen durch meinen ganzen Abschnitt (West) kilometerlang. Dann noch ein Gewehr in der Winterstellung. Mehrere französische Gewehre. Wir werden recht warm auf dem langen Weg. 11h zurück. Da hat mein BurschePZabierski, Rudolf Carnaps „Bursche“ schon das Mittagessen fertig. Es kommen aber gerade Leu Oberleutnant BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant (Kompanieführer) und Leutnant HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich (Abschnitt Nord). BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant zeigt mir auf der Karte noch 5 Gewehre hinten in der Winterstellung, die der Zugführer West einmal während der 5 Tage revidieren soll; außerdem soll ich das Fliegergewehr rechts von mir beaufsichtigen. Nach dem Essen etwas hingelegt. Dann auf die Veranda gesetzt. 1h. Herrliche warme Sonne. Geschrieben. Gelesen (LönsPLöns, Hermann, 1866-1914, dt. Schriftsteller RosengartenBLöns, Hermann!1911@Der kleine Rosengarten, Jena, 1911).42Siehe LL . Rings der zerschossene Wald. Darin singen noch die Vögel und der Kuckuck ruft, obwohl immer, mit kleiner Unterbrechung, Artilleriefeuer, näher oder ferner; nur selten ein Infanterieschuss. Auch mal MG (auf Flieger). Großer blauer Himmel, weiße Wolken, warmer Wind. Es ist ganz herrlich, die Granaten stören nicht im Geringsten, sind auch meist weiter weg. Ich lese die LönsliederBLöns, Hermann!1911@Der kleine Rosengarten, Jena, 1911 mit Genuss, möchte sie am liebsten singen; jedes einzelne will gesungen sein. Ich denke an 🕮 Mignon‚43Vgl. oben, S. , Fußnote . und weiß nicht, wen ich damit meine; ob ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, oder MäuschPRothe, Gabriele, *1900, verh. Smith, gen. Mäusch, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises, oder das kleine Kind mit dem hellroten Kranz in der Beethovenstraße, von dem ich geträumt habe (ich glaube nicht, dass das ein erotisches Bild war). Kaffee getrunken. An AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und DodoPGabert, Dorothea, 1896-1957, geb. Czapski, auch Dodo, Tochter von Margarethe und Siegfried Czapski, heiratete 1917 Erich Gabert geschrieben. Fliegergewehr besehen. Abends viel französische Flieger, daneben die Schrapnellwölkchen, bleiben weit ab, die Flieger machen oft plötzliche Wendungen um auszuweichen. Das MG oben schießt auch; natürlich alles ohne Erfolg. Früh schlafen gegangen; nachts doch noch ziemlich kühl. Zuweilen schießt die Artillerie noch.
6h auf, die Sonne ist noch nicht da. Leutnant HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich abgeholt, durch seine Stellung gegangen, bis nah an die TranchéeLGrande Tranchée; ein Labyrinth, er verläuft sich oft. Oberleutnant BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant und der Regimentsadjutant begegnen uns. Zuhause MuttersPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann Brief und die Zeitung. Die beiden Herren 304 kommen hier noch mal vorbei. Wir werden am 1. V. abgelöst, bis 5h soll die Ablösung erfolgt sein. Ich bekomme Fernsprecher in den Unterstand, auch Leutnant HertwigPHertwig. Geschrieben. Wieder herrlicher blauer Himmel. Nachmittags geschrieben, Fliegerbeschießung gerechnet. Spät nachmittags durch meine Stellung, und beim Abschnittskommandanten gemeldet. Geschrieben, gerechnet. Schöner, stiller Abend; auch einige Flieger, mit dem Entfernungsmesser angemessen aber nicht beschossen. Abends Öfchen geheizt. Das wird hübsch warm. Aber bis 11h üble Zahnschmerzen, und noch mal früh um 4.
Als der Bursche zum Essenholen weg ist, bin ich wieder eingeschlafen, da kommt plötzlich der Major durch; ich kann nicht mal aufspringen, da ich Rock und Schuhe ausgezogen habe. Dann mit dem Gefreiten BeimerPBeimer, Soldat durch die Winterstellung, noch über die TranchéeLGrande Tranchée hinüber, bis ganz rechts zum Stützpunkt 34. Von da schöne Aussicht auf die rechte Hügelreihe, auch die Combres-HöheLCombres-Höhe. Dahinter verschwindet 🕮 die Ebene im Dunst. AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann Brief (mit Brief von ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap). Zeitung gelesen, geschrieben. Abends HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich im Unterstand besucht; zusammen zurück zum Flieger-MG und den lebhaften Fliegerverkehr beobachtet. Beim Bataillonsarzt Pyramidon und Morphium geholt.
Mit Gefreitem BeimerPBeimer, Soldat ins FriedenstalLFriedenstal, will mich dem Major vorstellen, der ist aber hinunter nach NeustriegauLNeustriegau. Oberleutnant RaedschPRaedsch, Oberleutnant, schöne BarackeLFriedenstal!Baracke, aber nicht bombensicher. Durch meinen Abschnitt. Novellen von Richard VossPVoss, Richard, 1851-1918, dt. SchriftstellerBVoss, Richard!Die Insel der schönen Menschen und andere Geschichten, Stuttgart, 1914 gelesen.44Voss, Die Insel der schönen Menschen und andere Geschichten. Siehe LL . Nachmittags kommt HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich; wir gehen durchs Drahtverhau und hinauf zum UP. Der will uns beinahe verhaften. Französische Stellung von dort nicht zu sehen; Wald dazwischen. Abends früh zu Bett; Uhr auf neue Sommerzeit gestellt.45Am 30. IV. 1916 erfolgte in Deutschland erstmals die Umstellung auf Sommerzeit, die auch 1917 und 1918 vorgenommen wurde. Höre nachts vom Bett aus im Fernsprecher den Tagesbericht durchsagen.
V / 1916 5h Leutnant SeidelPSeidel, Leutnant kommt als Ablösung. Mit HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich ins FriedenstalLFriedenstal. Dort unsere Pferde; Leut Lotte ziemlich faul und stolprig. Über DommartinLDommartin (= Mäusedorf), LongeauteichLLongeauteich, LongeaufermeLLongeauferme nach ThillotLThillot. Gebadet. Nachmittags Saint MauriceLSaint Maurice zum Zahnarzt. Die Regimentskapelle spielt uns zum Kaffee, Mignonouvertüre, Hoffmanns Erzählungen, BoccheriniPBoccherini, Luigi, 1743-1805, ital. Komponist Menuett; 2 Schüsse, die Kapelle verschwindet im KellerLSaint Maurice!Keller, wir blei305ben sitzen. Es setzt starker Regen ein. Abends an ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben, gelesen. Die anderen sind zur Bowle.
Holzfällkommando oben im sonnigen Buchwald; Paquet gelesen.46Vermutlich Paquet, Der Sendling. Siehe LL . Nachmittags ChaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap Brief aus SchwanebergLSchwaneberg, von der Großmutter47Hier vermutlich die Mutter von Heinrich Schöndube. erzählt. Abends mit Oberleutnant BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant, RuscheweyhPRuscheweyh, Soldat, HertwigPHertwig, Leutnant =? Härtwich, PaechPPaech, Adolf, †1917, Leutnant spazieren; ThillotLThillot wird beschossen, wir flüchten in den neuen MGK-Stollen.