19Tagebuch [9] 9. V. 1917 – 26. VIII. 1917 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Sa 2. VI. 1917

Spät aufgestanden, in Eile noch am BahnhofLMontcornet!Bahnhof etwas gegessen. ½ 10 abgefahren nach MartignyOMartigny.14Gemeinde in Frankreich, zehn Kilometer südöstlich von Hirson. BaeßlerPBaeßler, Oberleutnant bestätigt telefonisch, dass ich die 1. MGK übernehme. Ich treffe Unteroffizier HaukPHauk, Unteroffizier als Quartiermacher. Die Kompanie wird 2 oder 3h eintreffen. Inzwischen haben gestern die 1. und 4. Kompanie die besten Quartiere weggenommen. Mit SchubertPSchubert, Leutnant herumgelaufen; BentrupPBentrup, Stabsarzt besucht. ChasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap gegessen; ich sehe den schandteuren Preis (3‚25), das hat sie sich abgespart, weil sie die Bahn nicht mehr zu bezahlen braucht. 4h kommt EngelPEngel, Leutnant, die Kompanie ist untergebracht. Abends sagt mir Hauptmann MenzelPMenzel, Hauptmann, dass er erst morgen umzieht. Ich bekomme sein Quartier, muss also diese Nacht bei EngelPEngel, Leutnant mich einquartieren. Abends mit EngelPEngel, Leutnant bei SchubertPSchubert, Leutnant. Das Exerzieren fängt am 5. an. In etwa 12 Tagen sollen die Besichtigungen sein. Wo mag’s dann hingehen? Vermutlich bleiben wir hier in der dieser Ecke der Westfront. 387