13Tagebuch [4] 2. X. 1915 – 27. I. 1916 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mi 10. XI. 1915

Gewehrreinigen. GraebschPGraebsch, Leutnant kommt, kam hat auf sein Telegramm ans Alpenkorps (darin auch meine Angelegenheit) noch immer keine Antwort; will mich selbst zum Kursus schicken. Ich gehe auf die EtappenkomturLEtappenkomtur und mache Schwierigkeiten, der Leutnant geht selbst mit hin und sagt, dass er mich auf eigene Verantwortung schicken will. Ich bitte ihn mich zur Zeitersparnis gleich nach DöberitzLDöberitz zu schicken. Bei RauhutPRauhut, Walter, Soldat neben unserem Quartier holen wir den Schein, er fügt „Döberitz“LDöberitz hinzu. Ich bringe den Schein auf die EtappenkomturLEtappenkomtur. Zur Fahrt brauche ich eine „offene Order“. Auf mein Ersuchen will man sie schreiben. Mittagessen mit BeckerPBecker, Fritz, JaedickePJaedicke, Paul, Soldat, LachmannPLachmann, Paul, QuienkePQuienke, Otto, Soldat, LehnertzPLehnertz, Mathias, Soldat im Hause neben dem Quartier (westlich) bei einer Deutsch-Österreicherin, die von der Einnahme von SemendriaLSemendria erzählt (am anderen Ufer Transparent, „WarschauLWarschau gefallen“). Ich bin noch ungewiss‚ 🕮 ob mir mein Wegkommen gelingt. Ich gebe BeckerPBecker, Fritz Sachen aus dem Rucksack. 2h zur EtappenkomturLEtappenkomtur. Bekomme die Order. 2 ½ sehe ich die Fähre ankommen. Die Leute sind leider seit 1h alle auf dem Übungsmarsch (nur RauhutPRauhut, Walter, Soldat, SaasPSaas, Emil, Soldat, KreskePKreske, Albert, Soldat sind schon, weil angefordert, abgefahren), so habe ich mich nicht verabschieden können. 330 Abfahrt, leider konnte BeckerPBecker, Fritz nicht mehr hinkommen. Die ZitadelleLSemendria!Zitadelle von der Wasserseite. 4h schon Ankunft. Wohlgemut in rüstigem Schritt nach KeveváraLKeveváraOKevevára [Kubin] kurz vor der Stadt etwa 200 m mit Lastauto gefahren, dann durch die ganze lange Stadt gegangen. 5h schon am BahnhofLKevevára!Bahnhof. Langweiliges Warten im dunklen Vorraum. 8h Abfahrt.