Es taut ein wenig. Die Briefe noch einmal gelesen. Abends 6h plötzlich Befehl: Wir müssen diesen ganzen Teil von PoharLPohar räumen. Es Man 220 spricht von ganzen Infanteriebrigaden, die herangezogen sind. Wir suchen Quartier im Tälchen jenseits der ProschPProsch, Soldat-Höhe und ziehen mit vieler Männer Hilfe ab. Rührender Abschied von Luka KosilowitschPKosilowitsch, Luka und der MatkaPMatka. Ich schleppe alles allein und werde in der ¼ Stunde ziemlich ersch müde. Nettes geräumiges, helles Quartier, mit Webstuhl; abends noch lange gesprochen mit MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat und ThiloPThilo, Soldat; als wir Mitternacht zu Bett gehen, reden die beiden noch lange weiter. Wir sprechen von Bügelfalten (Tedje)PWestphalen, Tedje, †1915, cand. chem., Mitglied der Freischar Freiburg als Bildungssymptom, vom Umgang mit Mädchen usw. Nachts MiddeldorpfPMiddeldorpf, Soldat von einiger Enttäuschung als Fahnenjunker, will auf keinen Fall Landoffizier werden; denkt jetzt an sie oft, bedauert, nicht noch länger Zeit zur Entscheidung zu haben. Man merkt, welche Enttäuschungen er mit seinen jugendlichen, aber durchaus kräftigen Idealen erlebt hat. Am anderen Tag fällt mir sein hoher breiter Schädel über dem jungen Gesicht auf. Hoffentlich rettet er sich ins zivile Leben und kommt in geeignete Umgebung; der Instinkt dafür steckt schon in ihm. Mit seinem energischen Charakter kann man ihn im zivil-(kulturellen) Leben schon gebrauchen. Wie ich wünschte, dass er zur Universität gehen würde! Aber ich halte natürlich mein Maul, wirke auch nicht indirekt darauf hin. Bei solchen Naturen wirkt eine Beeinflussung ja leicht gegenteilig.