\(Anfang dieses Formats.)\aCarnap wechselt hier auf ein neues Papierformat, das er von nun an für alle Tagebücher bis zum Ende seines Lebens verwendet (vgl. Faksimile ), und beginnt wohl auch aus diesem Grund ein neues Konvolut. Dieses Konvolut liegt in einer Ringmappe, die die Aufschrift VII 1927 – 1931 trägt sowie die später durchgestrichenen Jahreszahlen, die in diesen Bereich fallen. Auf der Umschlagrückseite finden sich hier nicht wiedergegebene Notizen zur Chronologie des Tagebuchs.
🕮VII / 1927OWien 11 Logistik. Nachher kommt MajaPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein; mit ihr ins Café, sie kann aber nicht sprechen. Abends zu ihr. Sie erzählt mir aus MorosPBernstein, Moro, Lehrer, verh. mit Maja Rosenberg Leben, damit ich verstehe, dass sie ihm nichts von SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick gesagt hat, um ihn nicht wieder zu der anderen Frau zu treiben, die ihn herabzieht. Ich soll aber nicht zu ihm darüber sprechen, bevor sie selbst es ihm gesagt. Ich sage, dass ich sie verstehe, es aber doch nicht für richtig halte. Sie meint, dass bei MoroPBernstein, Moro, Lehrer, verh. mit Maja Rosenberg Gedanken und Gefühle sehr verschieden sind; er ist im Denken sehr gegen Eifersucht, wird aber leicht eifersüchtig, hat ihr selbst gestanden, dass er ihr die eine Nacht mit SchochatPSchochat 2 Jahre nachgetragen hat ohne zu verzeihen.
Über Entscheidbarkeit der Arithmetik gearbeitet.1Vgl. TB 9. VI. 1927R.
Gearbeitet über Entscheidbarkeit. Abends zu MajaPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein, mit ihr zu JerusalemsPJerusalem, Edmund, 1879-1962, öst.-israel. Lehrer, Sohn des tschech.-öst. Philosophen Wilhelm JerusalemPJerusalem, Anna, verh. mit Edmund Jerusalem (1 ¼ Stunden statt „10 Minuten“).
5 SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick abgeholt, im SchwarzenbergparkLWien!Schwarzenbergpark spazieren; ich erzähle von MauesPGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm Kind; wir sprechen über MoroPBernstein, Moro, Lehrer, verh. mit Maja Rosenberg und MajasPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein Unaufrichtigkeit ihm gegenüber.
Abends mit WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph bei SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick. Wieder über Esperanto. Dann über Intuitionismus. Schließlich liest er uns BuschPBusch, Wilhelm, 1832-1908, dt. Dichter und Zeichner vor.2Vgl. TB 20. VI. 1927R.
Abends DiskussionsabendIAllg. wiss. Besprechungsabend von Carnap, Feigl und Waismann: Realität des Fremdpsychischen. RoffensteinPRoffenstein, Gaston, 1882-1927, öst. Psychologe und IchheiserPIchheiser, Gustav, 1897–1969, poln.-öst.-am. Psychologe und Soziologe als meine heftigen Gegner; WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann sekundiert mir. Sehr lebhaft und teilweise lustig. Die Hörer sind meist auf meiner Seite. 🕮
Mittags mit SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick, WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl.
Nachmittags zur Frau NeurathPNeurath, Olga, 1882–1937, geb. Hahn, auch Neuräthin und Peterl, öst. Philosophin und Mathematikerin, verh. mit Otto Neurath, Schwester von Hans Hahn und Louise Fraenkel-Hahn, RamseyPRamsey, Frank Plumpton, 1903–1930, brit. Mathematiker und Philosoph vorlesenBRamsey, Frank Plumpton!„The Foundations of Mathematics“, Proceedings of the London Mathematical Society Ser. 2, Vol. 25, Part 5, 1925, 338-384 (deutsch!).3Wohl erneut Ramsey, „The Foundations of Mathematics“, hier simultan übersetzt von Olga Neurath.LIT Vgl. TB 18. I. 1927R. Abends mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath diskutiert; er streitet sehr heftig mit Frau KampmannPKampmann, Frau =? Johanna Kampmann, 1888–1940, öst. Malerin, versteift 342 sich auf ein unwichtiges Dogma (von der Gleichwertigkeit der möglichen Wege des Handelns).4Vermutlich besteht hier ein Bezug auf Neuraths sogenanntes Auxiliarmotiv. Vgl. Neurath, „Die Verirrten des Cartesius und das Auxiliarmotiv (1913)“.
Letzte Vorlesung. Abends SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick Nachmittags plötzlich MajaPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein. Lernt Maschinenschreiben.
Abends SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick-ZirkelISchlick-Zirkel, Wiener Kreis. Diskussion mit HahnPHahn, Hans, 1879–1934, öst. Mathematiker, Bruder von Olga Neurath, verh. mit Eleonore Hahn über meinen Beweis der Unmöglichkeit der Gabelung der Arithmetik.5Vgl. TB 9. VI. 1927R. Dann über WittgensteinsPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph Einwand gegen RamseysPRamsey, Frank Plumpton, 1903–1930, brit. Mathematiker und Philosoph Identitätsdefinition;6Vgl. TB 20. VI. 1927R. HahnPHahn, Hans, 1879–1934, öst. Mathematiker, Bruder von Olga Neurath, verh. mit Eleonore Hahn erkennt den Einwand nicht an.
Letzte Logistik.
Abends bei ZilselPZilsel, Edgar, 1891–1944, öst.-am. Philosoph und Soziologe, verh. mit Ella Zilsel, mit KraftPKraft, Victor, 1880–1975, öst. Philosoph und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. ÜberbOriginal Und. KonstitutionstheorieB1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 1928 und Fremdpsychisches. Leider sind seine Einwände größtenteils schwach. Er meint, ich müsse das Fremdpsychische in gleicher Weise wie das Eigenpsychische auf gleicher Stufe konstituieren! Später noch über nicht-aristotelische Logik.
Vormittags plötzlich MajaPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein; schreibt Maschine.
Mit SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick, WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zum CobenzlLWien!Cobenzl, Professor MillerPMiller, Dickinson Sergeant, 1868–1963, am. Philosoph abgeholt. Spazieren, KahlenbergLWien!Kahlenberg, LeopoldsbergLWien!Leopoldsberg.
(Vormittags ist MajaPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein zu mir gekommen, man lässt sie aber nicht an meine Schreibmaschine, sie wird böse.) 🕮
Abends WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph, SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick und WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier. WittgensteinsPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph Standpunkt (Religion, Ethik) gegen SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick.
Mit Fräulein FeixPFeix, Anna, *1894, öst. Historikerin in den Wald beim CobenzlLWien!Cobenzl. Ihre Fragen über Konstitutionstheorie (nicht sehr wichtige). Mittag an der MeiereiLWien!Meierei.
Zu FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, ist Doktor.7Feigl studierte bei Schlick. Die Promotion fand 1927 statt.
Ins Sonnenbad. FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Dissertation gelesen.BFeigl, Herbert!1927@Zufall und Gesetz. Versuch einer naturerkenntnistheoretischen Klärung des Wahrscheinlichkeits- und Induktionsproblems, Diss., Universität Wien, 19278Feigl, Zufall und Gesetz. Abends mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl spazieren, über seine DissertationBFeigl, Herbert!1927@Zufall und Gesetz. Versuch einer naturerkenntnistheoretischen Klärung des Wahrscheinlichkeits- und Induktionsproblems, Diss., Universität Wien, 1927; Wahrscheinlichkeitsrechnung (ob sie vielleicht doch einwandfrei gemacht werden könnte) und Zufälle. 344
Nachmittags Frau NeurathPNeurath, Olga, 1882–1937, geb. Hahn, auch Neuräthin und Peterl, öst. Philosophin und Mathematikerin, verh. mit Otto Neurath, Schwester von Hans Hahn und Louise Fraenkel-Hahn RamseyPRamsey, Frank Plumpton, 1903–1930, brit. Mathematiker und Philosoph vorgelesen.BRamsey, Frank Plumpton!„The Foundations of Mathematics“, Proceedings of the London Mathematical Society Ser. 2, Vol. 25, Part 5, 1925, 338-384 Abends mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, KraftPKraft, Victor, 1880–1975, öst. Philosoph, WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann diskutiert zuerst über Fremdpsychisches, dann über Geschichtsphilosophie. Interessant.
Unruhen in WienLWien (Erregung der Arbeiterschaft wegen der Freisprechung der SchattendorferLSchattendorf Arbeitermörder; Demonstration, Schießen der Polizei, JustizpalastLWien!Justizpalast in Brand, sinnloses Schießen der Polizei in Passanten). Ich bleibe drinnen.9Vgl. Botz, Gewalt in der Politik, 141–160.HIST
Generalstreik; Straßenbahn und Telefon still. Ins Sonnenbad. Abends WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann besucht, dann er mit zu mir. Über Politik. Kriegserinnerungen.
Straßenbahnen fahren; Bahnen und Post liegen weiter still. Zu SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick, er kann noch nicht abreisen wegen Bahnstreik. Über MajaPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein (sie will 🕮 plötzlich Do nach PalästinaLPalästina abreisen!). Ohne Mittagessen zu NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, um Kommentar zu den Ereignissen zu erfahren. Mit Mieze ReidemeisterPNeurath, Marie, 1898–1986, geb. Reidemeister, auch Reidemeisterin, Mieze, MR, Mary, dt.-brit. Pädagogin und Sozialwiss., Schwester von Kurt Reidemeister, heiratete 1941 Otto Neurath ins Schönbrunner SchwimmbadLWien!Schönbrunner Schwimmbad; Regen. Zurück zu NeurathsPNeurath, Olga, 1882–1937, geb. Hahn, auch Neuräthin und Peterl, öst. Philosophin und Mathematikerin, verh. mit Otto Neurath, Schwester von Hans Hahn und Louise Fraenkel-HahnPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath kommt aus der Vertrauensmännerversammlung10Unterorganisation der Sozialdemokratischen Partei Österreichs, der Neurath angehörte. und berichtet etwas.
½ 10 bei MajaPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein, ich habe sie die ganze Woche nicht gesehen. Sie will Do Abend abreisen, in 2 Monaten wiederkommen. Sie macht Vorwürfe, dass ich mit anderen Verabredungen habe, baden gehe, sie küsse (oder mindestens „möchte“ wie sie richtig errät); wegen MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm.
Abends SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick und WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann bei mir. Über Politik und Logik.
Nachmittags zu MajaPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein. Sie sagt mir, dass MoroPBernstein, Moro, Lehrer, verh. mit Maja Rosenberg nichts von ihrer PalästinareiseLPalästina weiß! Zu NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, mit WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann. Über marxistische Geschichtsphilosophie, „Überbau“; sehr interessant. Professor FrankPFrank, Josef, 1885–1967, öst.-schwed. Architekt, verh. mit Anna Frank, Bruder von Philipp Frank (der Architekt) und eine Schwedin DagmarPGrill, Dagmar, *1892, Schwedin, Kusine von Josef Franks Frau Anna Frank kommen kurz; leider getraue ich mich nicht, Schwedisch zu reden, obwohl ich es sehr gerne wieder hören würde.
Verschiedentlich telefoniert zu SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick und MajaPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein; SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick reist ab, sie erwartete ihn noch, er konnte nicht mehr kommen.
Nachmittags zu MajaPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein. Mit anderen Bekannten abends zur BahnLWien!Bahn, MajasPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein Abreise 850.
Sie spricht von der Möglichkeit, vielleicht nicht wiederzukommen!
OpernkinoLWien!Opernkino „Das indische Grabmal“ II, mit Conrad VeidtPVeidt, Conrad, 1893-1943, dt. Schauspieler (spielt gut). 345
Mittags Telegramm von MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm: Geht in KlinikLWien!Klinik.
Abends mit WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann bei NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath. Weiter über Marxismus; ob wir dort 🕮 arbeiten sollen; NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath sagt: Das wäre bedeutend wichtiger als in der Physik.
Mitternacht finde ich Telegramm von MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm: 11 Uhr vormittags ist BirgitPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap geboren.11Vgl. das Telegramm Maue Gramm an Carnap, 22. VII. 1927 (RC 024‑18‑32), das die Geburt des gemeinsamen Kindes Brigitte Gramm mitteilt.
Ich bringe noch Brief und Telegramm (mit Geld im Umschlag) nach GersthofLWien!Gersthof zum Rohrpostkasten.12Vgl. Carnap an Maue Gramm, 23. VII. 1927 (RC 024‑18‑28).
Briefe.
Abends zwei Kinofilme: Wege zu Kraft und Schönheit II (schön), und: Dr. Caligaris Kabinett13Eigentlich „Das Cabinet des Dr. Caligari“. (mit VeidtPVeidt, Conrad, 1893-1943, dt. Schauspieler, expressionistisch).
Nachmittags mit WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann spazieren. Seine Bedenken gegen Marxismus und Sozialismus. Abends mit ihm UraniaLWien!Urania, Film: Die Leuchte AsiensLAsien; BuddhasPBuddha, ca. 563-483 v.d.Z., ind. Religionsgründer Leben, mit nur indischen Spielern. Schöne Gestalten und Bewegungen, die zierliche Gopa.
AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 gearbeitet.14Das MS zu Carnap, Abriß der Logistik. Vgl. TB 2. IV. 1924R. Nachmittags Colloquium Fräulein RandPRand, Rose, auch Randin, 1903–1980, öst.-am. Philosophin über Konstitutionstheorie.
Sonnenbad, ordentlich gebraten.
Abends KinoLWien!Kino: ChaplinPChaplin, Charlie, 1889–1977, brit.-am. Schauspieler und Regisseur in „The Kid“. Gut.
Nachmittags und abends bei NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie NeurathPNeurath, Olga, 1882–1937, geb. Hahn, auch Neuräthin und Peterl, öst. Philosophin und Mathematikerin, verh. mit Otto Neurath, Schwester von Hans Hahn und Louise Fraenkel-Hahn. Zuerst ihr vorgelesen, dann mit ihm diskutiert. Auch über Bildungsfragen, FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena BuchBFlitner, Wilhelm!1921@Laienbildung, Jena, 1921, didaktischer Materialismus.15Vermutlich gemeint ist Flitner, Laienbildung. NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath sagt, dass die Arbeiterbildung im Gegenteil auf Verständnis Hauptwert legt, und die Kenntnisse unterschätzt, weil hierin der Arbeiter den Bourgeois nicht einholen kann.
(Bis zur EndstationLWien!Endstation gefahren; Blicke gewechselt.) 🕮
AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 gearbeitet.
AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 gearbeitet.
Abends KinoLWien!Kino: „Der Kurier aus St. Petersburg“, russischer neuer Film, gut. Nachher eine Stunde an der Elektrischen auf die Unbekannte gewartet. 346
Abends UraniaLWien!Urania, Film: UdetsPUdet, Ernst, 1896-1941, dt. Militärpilot Segelflug von der Zugspitze.
Briefe geschrieben.
Abends VolkstheaterLWien!Volkstheater: „Der Hexer“, Detektivkomödie, sehr spannend und witzig.
VIII / 1927 FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglMSBFeigl, Herbert!1927@Zufall und Gesetz. Versuch einer naturerkenntnistheoretischen Klärung des Wahrscheinlichkeits- und Induktionsproblems, Diss., Universität Wien, 1927 fertig gelesen. Briefe.
SonnenbadLWien!Sonnenbad.
Nachmittags zu NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie NeurathPNeurath, Olga, 1882–1937, geb. Hahn, auch Neuräthin und Peterl, öst. Philosophin und Mathematikerin, verh. mit Otto Neurath, Schwester von Hans Hahn und Louise Fraenkel-Hahn, und abends. Über marxistische Denkweise; Offenheit gewisser philosophischer Richtungen zur politischen Einstellung.
Am SchottenringLWien!Schottenring vergeblich auf die Unbekannte gewartet. WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann kommt von Purbach.
Nachmittags und abends WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier.
Abends KinoLWien!Kino: „Dr. Warrels Geheimnisse“16Ankündigung im Opern-Kino lt. Neuer Freier Presse: „Das Geheimnis des Dr. Warrel“. (gespaltene Persönlichkeit) mit Conrad VeidtPVeidt, Conrad, 1893-1943, dt. Schauspieler, spannend und interessant.
Am SchottenringLWien!Schottenring vergebens gewartet. 🕮
5h WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann, abends auch WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph.
WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph scharf gegen Popularisierung der Wissenschaft, WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann dafür, aufgrund seiner Volksheimerfahrungen. Nachher beide gegen Okkultismus, WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph sehr heftig.
AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 gearbeitet. Abends Kammerspiele „Zwölf Mädels lernen heiraten“, lustig, aber nicht übermäßig geistreich.
SonnenbadLSonnenbad.
AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 gearbeitet. Abends WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier. Nochmal über Okkultismus. Dann über die neue Logik, die ich mir denke (keine Unterscheidung zwischen Funktion und Gegenstand; Elementarsatz a b).17Vgl. Carnap, Abriß der Logistik‚ 3 f.
Briefe geschrieben.
Nachmittags zu Frau NeurathPNeurath, Olga, 1882–1937, geb. Hahn, auch Neuräthin und Peterl, öst. Philosophin und Mathematikerin, verh. mit Otto Neurath, Schwester von Hans Hahn und Louise Fraenkel-Hahn. Abends mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath und WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann diskutiert. Sehr interessant und fruchtbar. (Über Möglichkeit (oder Unmöglichkeit) der Verständigung mit jemand, der ganz andere Erlebnisse hat (z. B. Anthroposoph); Verständigung muss nicht notwendig nach hinreichender Zeit erzielt werden, da jeder Satz sich auf ein Gesamtsystem 347 bezieht, und die Frage, ob die Systeme zweier Menschen auf einander abbildbar sind, nur empirisch zu entscheiden ist.) Und über Affinität unserer Philosophie zur Arbeiterschaft.
Entschlossen, erst 16. zu fahren (wegen Frau NeurathPNeurath, Olga, 1882–1937, geb. Hahn, auch Neuräthin und Peterl, öst. Philosophin und Mathematikerin, verh. mit Otto Neurath, Schwester von Hans Hahn und Louise Fraenkel-Hahn).
Geschrieben. 🕮
Nachmittags mit Fräulein FeixPFeix, Anna, *1894, öst. Historikerin spazieren.
Abends KinoLWien!Kino, neuer russischer Film „Die drei Diebe“ Lustspiel, gut.
AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 gearbeitet.
Nachmittags und abends WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier. Über Homotopie.18Vgl. das auf den 12. VIII. 1927 datierte zweiseitige Typoskript „Bemerkungen zur Homotopie“ (RC 081‑01‑20). Über Übungen für WS. WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann schlägt vor: Sprachlogik, ausmündend in WittgensteinsPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph Probleme.
AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 gearbeitet. Gepackt.
Abreise, mit Frau NeurathPNeurath, Olga, 1882–1937, geb. Hahn, auch Neuräthin und Peterl, öst. Philosophin und Mathematikerin, verh. mit Otto Neurath, Schwester von Hans Hahn und Louise Fraenkel-Hahn 7 ½ – 4 nach MünchenLMünchen.OMünchen Frau NeurathPNeurath, Olga, 1882–1937, geb. Hahn, auch Neuräthin und Peterl, öst. Philosophin und Mathematikerin, verh. mit Otto Neurath, Schwester von Hans Hahn und Louise Fraenkel-Hahn zu HansmannsPHansmann, Paul, 1882–1936, dt. Schriftsteller und ÜbersetzerPHansmann, Dora, Klavierpädagogin und Bildjournalistin, verh. mit Paul Hansmann, 1882-1936, dt. Schriftsteller und Übersetzer, Mutter von Claus Hansmann, *1918, dt. Grafiker und Fotograf gebracht.
Zu MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm. BirgitlePGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap. Schwester Grete BergmannPBergmann, Grete =? Schwester von Dorothea Gramm aus BarmenLBarmen, jetzt Medizinstudentin in BonnLBonn.
MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm hatte mich schon 13. erwartet, war fast ungeduldig.
Ich wohne in RohsPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh leerer Wohnung.
Mit MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm in die Stadt, zum Mittagessen.
Nachmittags ½ 5 wieder zu ihr, bis abends. Nachmittags zusammen im LuitpoldparkLMünchen!Luitpoldpark. Sie erzählt, dass GrammPGramm, Josef, 1878–1961, auch Schnurr, Nutto, dt. Kunsthistoriker, verh. mit Dorothea Gramm, als er BirgitsPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap Personalien fürs StandesamtLWien!Standesamt aufschrieb, zum Scherz fragte: „Soll ich dazu schreiben: ‚geborene Carnap‘?“
½ 3 zu MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm; für mich getippt. 4 mit ihr in Nymphenburger ParkLMünchen!Nymphenburger Park spazieren. Abends zu RohsPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde RohPRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh. In mein Bett; aber Verzauberung geht nicht; Tränlein. ½ 10 sie nach Hause gebracht. 🕮
Nachmittags MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm Rosen gebracht. Über ihr Leben mit SchnurrPGramm, Josef, 1878–1961, auch Schnurr, Nutto, dt. Kunsthistoriker, verh. mit Dorothea Gramm gesprochen; Möglichkeit von „Ferien“.
Nachmittags zu MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm. Abends kommt sie mit zu mir. Zusammen gesessen. Zusammen ins Bett. Zuerst brav, dann +; Verzauberung gelingt doch nicht ganz. Sie hat auf einmal arges Heimweh nach dem KindPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap.348
Um 11h nachts kommt Trude KeussigPKeussig, Trude, die mit HildePRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh zusammen war; sie übernachtet hier.
Fräulein KeussigPKeussig, Trude kocht uns Kaffee. Sie ist verlobt mit Professor PascherPPascher, Adolf, 1881–1945, tschech. Botaniker, Verlobter von Trude Keussig (Botaniker) in PragLPrag; sie können erst heiraten, wenn er dort Ordinarius geworden ist. Er hat gesagt, dass er meinen Vortrag gehört, aber nicht verstanden hat.19Vgl. TB 10. XII. 1926R. Sie fährt nach DresdenLDresden.
Mittags holt MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm mich ab zum Essen. Abends mit ihr zum LuitpoldparkLMünchen!Luitpoldpark. Sie hat abends jetzt immer starkes Heimweh nach dem KindPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap, wenn sie ausgeht.
Frau HansmannPHansmann, Dora, Klavierpädagogin und Bildjournalistin, verh. mit Paul Hansmann, 1882-1936, dt. Schriftsteller und Übersetzer, Mutter von Claus Hansmann, *1918, dt. Grafiker und Fotografund NeuräthinPNeurath, Olga, 1882–1937, geb. Hahn, auch Neuräthin und Peterl, öst. Philosophin und Mathematikerin, verh. mit Otto Neurath, Schwester von Hans Hahn und Louise Fraenkel-Hahn besucht. Mittags mit MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm essen und abends aus. Wir haben jetzt immer nur so zerrissene Zeiten. Nachmittags, als ich endlich mal ruhig bei ihr lag, kam plötzlich die Aufwartung. MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm meint, sie könne langes Fernsein gut ertragen, wenn wir wirklich mal ruhig und still zusammen gewesen sind; aber jetzt immer nur in Unruhe oder bloßes Gespräch, fast nie im Arm.
Nachmittags mit MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm hierher, zusammen gegessen; ins Bett. Die Verhexung löst sich allmählich, aber erst ganz spät, nachdem sie im Dunkeln auftaut und erklärt, dass es wohl ein Sträuben ist gegen HildesPRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh Zumutung. 🕮
Nachmittags zu MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm.
PGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm Mit NeuräthinPNeurath, Olga, 1882–1937, geb. Hahn, auch Neuräthin und Peterl, öst. Philosophin und Mathematikerin, verh. mit Otto Neurath, Schwester von Hans Hahn und Louise Fraenkel-Hahn nach AiblingLAibling‚OAibling zu RohsPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde RohPRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh. Mit HildePRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh über MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm und GrammPGramm, Josef, 1878–1961, auch Schnurr, Nutto, dt. Kunsthistoriker, verh. mit Dorothea Gramm gesprochen. Sie meint, „Ferien“ müssten doch gehen, man könne gut zusammenkommen, ohne dass die Leute es erfahren, wie sie früher mit FranzPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh. Zusammen nach RosenheimLRosenheim, abends mit NeuräthinPNeurath, Olga, 1882–1937, geb. Hahn, auch Neuräthin und Peterl, öst. Philosophin und Mathematikerin, verh. mit Otto Neurath, Schwester von Hans Hahn und Louise Fraenkel-Hahn heim.OMünchen Mit zu HansmannsPHansmann, Dora, Klavierpädagogin und Bildjournalistin, verh. mit Paul Hansmann, 1882-1936, dt. Schriftsteller und Übersetzer, Mutter von Claus Hansmann, *1918, dt. Grafiker und FotografPHansmann, Paul, 1882–1936, dt. Schriftsteller und Übersetzer. Dort Professor SchroffPSchroff, Prof. und Fräulein RuoffPRuoff, Fräulein; über die Heilige von KonnersreuthcOriginal Konnersgereuth.LKonnersreuthPNeumann, Therese von Konnersreuth, 1898-1962, katholische Mystikerin gesprochen‚20Therese Neumann, katholische Mystikerin aus Konnersreuth. religionsgeschichtlich, psychologisch, interessant.
Zu MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm.
Zu MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm. MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm abends mit hier. Zusammen gegessen; ins Bett.
MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm und GretePBergmann, Grete =? Schwester von Dorothea Gramm etwas Magen verkorkst. Englischer GartenLMünchen!Englischer Garten, weit hinausgegangen. Versuch, RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell zusammen zu lesen. Geht nicht. 349
Mit Schwester GretePBergmann, Grete =? Schwester von Dorothea Gramm zum Mittagessen gegangen. Geprückelt‚21Landsch. (oberbergisch) für stochern, bohren. sie erzählt mir von sich und wundert sich nachher selbst darüber. Sie ist von den Eltern sehr geduckt worden, will aber jetzt von Zuhause weg nach HeidelbergLHeidelberg. Später auch MünchenLMünchen und WienLWien, nach dem Physikum.
Mit MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm in den Englischen GartenLMünchen!Englischer Garten. Lange gesprochen über die Interessen an Überpersönlichem, Politik, Wissenschaft usw. Es geht ihr sehr ein, dass sie das pflegen muss, durch Aufsuchen der richtigen Atmosphäre, Gespräche usw.
Nachmittags Frau MunzingerPMunzinger, Frau, auch Tante Maus, Tante von Dorothea Gramm, „Tante Maus“, besucht uns. 🕮
FranzPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh ist da; WendelsteinLWendelstein verabredet.
Ich bringe mittags der Schwester GretePBergmann, Grete =? Schwester von Dorothea Gramm Pralinen und MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm weiße Rosen; und richtig, sie darf nicht mitgehen, muss liegen, Brustentzündung mit etwas Fieber; sie liegt später im Wohnzimmer. Abschied; wir sind diesmal nicht gesättigt, das macht es schwerer; aber sie hat ja das KindPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap.
Schwester GretePBergmann, Grete =? Schwester von Dorothea Gramm nicht geküsst; ich hätte es getan, wenn wir uns nicht wiedersehen würden; sie kommt aber übernächsten Winter vielleicht nach WienLWien. Sie könnte es bei ihrer schweren Art zu gewichtig auffassen. FranzPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh da. WendelsteinLWendelstein verabredet.
Zu FranzPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh und HildePRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh auf den WendelsteinLWendelstein.OWendelstein Zunächst sind noch Kunstmaler NeresheimerPNeresheimer, Paul, 1885-1933, auch Neres, niederl.-dt. Maler, verh. mit Lore Deditius und FrauPDeditius, Lore, 1896-1944/45, dt. Schauspielerin und Übersetzerin, verh. mit Paul Neresheimer mit da; sie ist blond, lebhaft, im Drei Masken VerlagLMünchen!Drei Masken VerlagIDrei Masken Verlag; wir scherzen allerhand; früher war sie Schauspielerin.
IX / 1927 – 
Schöne sonnige Tage; wir drei meist Sonnenbad zusammen genommen. Dabei RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell „What I Believe“BRussell, Bertrand!1925@What I Believe, London, 1925 vorgelesen; 1. Kapitel (Natur) gut; 2. etwas schwächer; dann aber die „Moralregeln“ wieder gut. FranzPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh hält mir diese Entschiedenheit als Vorbild vor.
Wir drei über Hotel SudelfeldLBayrischzell!Hotel Sudelfeld nach BayrischzellLBayrischzell; dort ist HindenburgPHindenburg, Paul von, 1847-1934, dt. Politiker. Zusammen in der Bahn bis HolzkirchLHolzkirch. Über Scheidung gesprochen. HildePRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh meint, besser jetzt, als später, wo vielleicht ein bestimmter Dritter da ist und es dadurch bitterer wird; FranzPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh sagt auch, dass er seinen Vorschlag, ein neues Zusammenleben zu versuchen, zurückzieht. Die beiden nach AiblingLAibling, ich nach MünchenLMünchen.OMünchen🕮
AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 gearbeitet. Nachmittags SchauspielhausLMünchen!Schauspielhaus – Kammerspiele. „Madame Helène“, ganz witzig, gut gespielt.
Abends Sehnsucht nach dem Kindergeschrei, aber nicht hingegangen. 350
AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 gearbeitet. Nachmittags Besorgungen. Auch zum Rechtsanwalt Doktor FröhlichPFröhlich, Doktor, Rechtsanwalt in München (von Frau ScheselwitzPScheselwitz, Frau); Beratung über die Möglichkeiten und Wege zur Scheidung (auf HildesPRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh dringendes Anraten).
Hilde HornPHorn, Hilde, 1897–1943, geb. Posse, eig. Hildegard, dt. Fotografin, verh. mit Wilhelm Horn, stud. 1925 u. 1926 bei Lázlò Moholy-Nagy am Bauhaus auf der Straße getroffen. Frau HansmannPHansmann, Dora, Klavierpädagogin und Bildjournalistin, verh. mit Paul Hansmann, 1882-1936, dt. Schriftsteller und Übersetzer, Mutter von Claus Hansmann, *1918, dt. Grafiker und Fotograf besucht.
Abends kommt plötzlich FranzPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh.
Geschrieben. Mittags und abends bei WilkensPWilken, Folkert, 1890-1981, dt. Sozial- und Wirtschaftswiss., AnthroposophPWilken, Frau von Folkert Wilken, Sprachgestalterin, Anthroposophin. Viel mit ihnen besprochen. Abends sage ich, um das Problem prinzipiell zu besprechen, ich hätte im Sommer mit einer Studentin gelebt. Er versteht gar nicht, dass ich den Akt als „Ausdruck“ einer inneren Realität empfinde, wie Händedruck und Singen. Frau WilkenPWilken, Frau von Folkert Wilken, Sprachgestalterin, Anthroposophin aber versteht es sehr gut und sagt, Frauen empfinden so wie ich, nicht wie er. Er nämlich sieht in der Sexualität „untermenschliche Mächte“, die sich des Menschen bemächtigen.
½ 6 bis 8 bei ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph. Über mein BuchB1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 1928B1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 1928‚22Carnap, Der logische Aufbau der Welt. Verleger; über HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann, es sei schade um sie; warum sie hier keinen richtigeren Mann gefunden habe; über SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick und ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach;
Viele Briefe geschrieben. Mittags immer bei WilkensPWilken, Folkert, 1890-1981, dt. Sozial- und Wirtschaftswiss., AnthroposophPWilken, Frau von Folkert Wilken, Sprachgestalterin, Anthroposophin. 🕮
FreiburgLFreiburg.MertensPMerten, Bernhard, 1894–1983, dt. Pädagoge und Mathematiker, Gymnasiallehrer, WV, gründete 1919 die Volkshochschule Freiburg, verh. 1916 bis 1921 mit Emma Merten, heiratete 1925 Margarete MertenPMerten, Margarete, *1885, geb. Maurer, auch Susi, heiratete 1925 Bernhard Merten. Besorgungen.
AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 gearbeitet. MertenPMerten, Bernhard, 1894–1983, dt. Pädagoge und Mathematiker, Gymnasiallehrer, WV, gründete 1919 die Volkshochschule Freiburg, verh. 1916 bis 1921 mit Emma Merten, heiratete 1925 Margarete Merten hier. Mittags und nachmittags zusammen bei WilkensPWilken, Folkert, 1890-1981, dt. Sozial- und Wirtschaftswiss., AnthroposophPWilken, Frau von Folkert Wilken, Sprachgestalterin, Anthroposophin. Frau WilkenPWilken, Frau von Folkert Wilken, Sprachgestalterin, Anthroposophin sagt mir, dass ich ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap mit meinen Abwegen argen Kummer gemacht, ja sie bis zur Verzweiflung getrieben habe. Nachher Gespräch mit MertenPMerten, Bernhard, 1894–1983, dt. Pädagoge und Mathematiker, Gymnasiallehrer, WV, gründete 1919 die Volkshochschule Freiburg, verh. 1916 bis 1921 mit Emma Merten, heiratete 1925 Margarete Merten über diese Fragen, Eifersucht usw. Er meint, er habe gelernt, nicht mehr „Ansprüche“ an die Menschen zu erheben; Prinzip: „Zwischen zwei Menschen soll so viel realisiert werden, wie dem entspricht, der weniger empfindet“.
AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929.
AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 tippen angefangen.
Mittags immer bei WilkensPWilken, Folkert, 1890-1981, dt. Sozial- und Wirtschaftswiss., AnthroposophPWilken, Frau von Folkert Wilken, Sprachgestalterin, Anthroposophin. Er zuweilen ziemlich heftig gegen sie, sie sei unsozial, überlege ihre Fehler nicht usw.; sie erzählt Symptome, die ich auf unbefriedigte Sexualität deute: Sie friert oft sehr im Bett, und er stellt dann fest, dass sie ganz warm ist; sie träumt oft von Überfällen, Bluttaten usw.351
(WilkenPWilken, Folkert, 1890-1981, dt. Sozial- und Wirtschaftswiss., Anthroposoph reist nach WienLWien ab, in mein Zimmer.) Brief an Schwester GretePBergmann, Grete =? Schwester von Dorothea Gramm.
Nachmittags Lungenbeschwerden! Schon einige Tage Schmerzen oben rechts im Rücken, die hielt ich für Hexenschuss (rheumatisch) und machte noch Gymnastik dagegen!
Zu ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph. Er meint, ich müsse doch mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap noch mal versuchen, sie sei jetzt anders, geheilt, habe auch geschrieben, im Anschluss an KollontaiPKollontai, Alexandra Michailowna, 1872-1952, russ. Diplomatin und Schriftstellerin‚23Vgl. TB 1. IV. 1927R. dass sie nicht mehr so altmodisch empfände wie früher. Er meint, ich sei gegen ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap widerborstig gewesen‚ 🕮 1) wegen Abhängigkeit vom Vater SchöndubePSchöndube, Heinrich, 1861–1927, dt.-mexik. Maschinenimporteur und Großgrundbesitzer in Mexiko, heiratete 1891 Luisa Kebe Quevedo, Vater von Elisabeth Carnap, 2) weil ich ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap übel genommen habe, dass sie zu einem anderen ging; beides würde jetzt wegfallen. Ich sagedOriginal sagte. ihm, dass mir nicht scheint, als könnte ich mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap wieder anfangen. Sie will immer Leiden, das kann ich nicht vertragen.
Schmerzen, schlecht geschlafen; scheint mir Pneumothorax rechts. Nachmittags mit ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph überlegt, KüpferlePKüpferle, Leopold, 1877-1944, dt. Mediziner angerufen, ist verreist.
Nicht viel geschlafen, aber nicht mehr solche Schmerzen.
Nachmittags ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph bei mir.
PGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm Nachmittags zu ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph.
Abends nach LichtentalLLichtental.OLichtental
7 – ½ 10 Untersuchung bei BinswangerPBinswanger, Bernhard, dt. Arzt, Direktor der Naturheilanstalt Erholungsheim Lichtental bei Baden-Baden. Kein Pneumo, keine Pleuritis. Lunge aber schlecht imstande. Unten in den Flanken hört man fast nichts. In den Lungenspitzen sind Tb-Prozesse, langsam schleichend, daher ohne Auswurf und ohne Übertemperatur. Die ganze Lunge verschleimt, sie muss durch Dampfduschen und Wechselwaschungen gereinigt werden, der Schleim muss resorbiert werden oder als Auswurf herauskommen; sonst könnte in ½ – 1 Jahr eine offene Tbc ausbrechen; dies hält er für eine geschlossene. Er rät zur Kur dort. Ich will noch überlegen; reise zurück; immer Regen. Abends 6 WiesneckLWiesneck.OWiesneck ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph berichtet. Er meint, nicht ans Geld denken; zunächst sei doch wohl LichtentalLLichtental die intensivere Behandlung, vielleicht später erst DavosLDavos. 🕮
Nachmittags zu ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph. Ein Agent ist da, wegen WiesneckLWiesneck für katholische Bruderschaft. Mittags bei KiechlesPKiechles, Familie, weil Frau WilkenPWilken, Frau von Folkert Wilken, Sprachgestalterin, Anthroposophin noch keine Hilfe hat. 352
Schöne Sonne. AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann Brief: Einladung nach LichtentalLLichtental; Grete BergmannsPBergmann, Grete =? Schwester von Dorothea Gramm Absage Telegramm. LichtentalLLichtental entschlossen.
Nachmittags zu ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph. Auch über Scheidung gesprochen. Er sagt, er habe früher geglaubt, und mir gesagt, das sei eine Erleichterung für ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap; jetzt aber habe sie angedeutet, als sei sie imstande, manches besser zu ertragen als früher, und er meint, das heiße: Sie könne meine Belastungen jetzt ertragen; ich sage ihm, dass ich die Schwierigkeiten anderswo sehe: Wir passen nicht zusammen.
Nachmittags nach LichtentalLLichtental.OLichtentalZur Kur.
Zimmer über dem Baderaum.
Kur gemacht. Einsam. Das wird arg langweilig werden, fürchte ich. Und MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm kann ich nicht kommen lassen!
Nachmittags und abends zum ersten Mal wieder AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 gearbeitet. Keine Post!
Nachmittags im BüroLWiesneck!Büro getippt: Briefe (auch an GretePBergmann, Grete =? Schwester von Dorothea Gramm und MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm24Carnap an Maue Gramm, 25. IX. 1927 (RC 024‑19‑19).) und AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929.
 – 
Gleichmäßig Kur; Briefe geschrieben. AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 gearbeitet. Jetzt besseres Wetter. BinswangerPBinswanger, Bernhard, dt. Arzt, Direktor der Naturheilanstalt Erholungsheim Lichtental bei Baden-Baden erzählt beim Diskussionsabend und bei Tisch oft von der MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann, wie sie Gutes unter den Gästen bewirkt hat und pädagogische Fragen in den Kasten warf (die er noch hat). 🕮
Abends kommt meine Schreibmaschine! (Aus OosLOos; WilkenPWilken, Folkert, 1890-1981, dt. Sozial- und Wirtschaftswiss., Anthroposoph hat sie aus WienLWien gebracht.)
Gleich abends AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 getippt.
X / 1927 AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 getippt.
Untersuchung bei BinswangerPBinswanger, Bernhard, dt. Arzt, Direktor der Naturheilanstalt Erholungsheim Lichtental bei Baden-Baden; Lunge beträchtlich gebessert.
 – 
Abends immer fleißig AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 getippt, auch viele Briefe. 5. Besorgungen in der Stadt (Eureka-Flinte25Ein Spielzeuggewehr für Kinder, welches Korken und Gummipfeile verschoss. für BrüderlePCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap). 7. ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph ruft abends an. Noch keine Nachricht.
Untersuchung bei BinswangerPBinswanger, Bernhard, dt. Arzt, Direktor der Naturheilanstalt Erholungsheim Lichtental bei Baden-Baden; bedeutende Besserung der Atmung. Nächstes Jahr soll ich noch mal Kur machen, mit Atemgymnastik bei Frau GminderPGminder, Frau; dann würde die Lunge wieder völlig gesund. Jetzt noch einige Wochen Höhe.
353
Abends endlich Nachricht von ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann: Schiff kommt erst Mo an; ich sage ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph telefonisch Bescheid.
AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929-Text durchgearbeitet; Briefe geschrieben.
Abends nach KarlsruheLKarlsruhe und mitElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und den KindernPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Eline Dorothea, *1926, verh. Angermann, auch Lini, Graphologin, Tochter von Elisabeth Carnap und Broder Christiansenund Martha LehmannPLehmann, Martha zurück nach OosLOos. Die KinderPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Eline Dorothea, *1926, verh. Angermann, auch Lini, Graphologin, Tochter von Elisabeth Carnap und Broder Christiansen nach WiesneckLWiesneck;Elisa‑bethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap mit mir nach LichtentalLLichtental.🕮 Sie erzählt mir viel. Die ersten beiden Abende liegen wir wohl zusammen, sind aber gehemmt.
ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap wird von BinswangerPBinswanger, Bernhard, dt. Arzt, Direktor der Naturheilanstalt Erholungsheim Lichtental bei Baden-Baden untersucht. Sie will noch ein paar Tage zur Kur bleiben.eEs folgt ein leerer Eintrag mit dem Symbol + im Datum.
Abends 7 – 10 mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap nach StuttgartLStuttgart.OStuttgart Hotel Rheinischer HofLStuttgart!Hotel Rheinischer Hof, nicht ruhig.
Zur Siedlung „Weißenhof“LStuttgart!Weißenhof, die Bauten der WerkbundausstellungIWerkbundausstellung StuttgartLStuttgart!Werkbund.26Die Weißenhofsiedlung in Stuttgart, auch Werkbundsiedlung, wurde 1927 vom Deutschen Werkbund unter der Leitung von Ludwig Mies van der Rohe von führenden Vertretern des Neuen Bauens errichtet. Das große Haus von Mies van der RohePMies van der Rohe, Ludwig, 1886-1969, dt.-am. Architekt mit vielen Einzelwohnungen gefällt uns gut. CorbusierPLe Corbusier, 1887–1965, schweiz.-fr. Architekt entsetzt ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap wegen der Formen und der trüben Farben. Mittags in der RestaurationLStuttgart!Restauration spricht sie sehr schön über das Leben, frei und leicht müssten wir’s nehmen. Das freut mich sehr. Keine Bindungen und Ansprüche mehr, und doch gutes Stehen zueinander. Einkäufe. Abends TheaterLStuttgart!Theater, lustig.
Abends Kummer, weil ich vom Anschreiben der Auslagen spreche.
Vormittags zu GarthesPGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe GarthePGarthe, Margarethe, 1891-1976, dt. Bildhauerin und Pädagogin, verh. mit Otto Garthe. Über Gesundheitsfragen der Lunge und über Persönliches. Leider zu kurz. 1 – 7 nach WiesneckLWiesneck.OWiesneck Die KinderPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Eline Dorothea, *1926, verh. Angermann, auch Lini, Graphologin, Tochter von Elisabeth Carnap und Broder Christiansen schon dort. Auch die GroßePGroße, die =? Luise Rusche mit ihrem Hund „Spizi“. Ich wohne wieder oben im Mittelzimmer. ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap abends noch zu ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph. Ich begleite sie ein Stück.
Vormittags zu ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph. 🕮
ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap krank, Gallenspucken, Kopfschmerzen; Überanstrengung und Erregung, kleine Ärger usw. Ich nachmittags langen Spaziergang mit den KindernPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap auf die BurgLWiesneck!Burg; herumgeklettert. Abends besucht ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap.
Nachmittags mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap spazieren. ÜberScheidung gesprochen. Sie möchte gern irgendjemand haben, der verpflichtet ist, für sie zu sorgen; sie sagt, ich wehre mich immer gegen Verpflichtungen. Ich sage, bei Scheidung würde ich nötigenfalls für die KinderPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap sorgen; für sich allein kann sie schon sorgen, sagt sie; mein Misstrauen gegen den VaterPSchöndube, Heinrich, 1861–1927, dt.-mexik. Maschinenimporteur und Großgrundbesitzer in Mexiko, heiratete 1891 Luisa Kebe Quevedo, Vater von Elisabeth Carnap und die BrüderPSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth CarnapPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap nimmt sie aber nicht sehr gut auf. Abends sagt sie, dass sie sofort in die Scheidung einwilligen würde, wenn sie wüsste, dass es seelisch befreiend auf mich wirken würde. Sie meint, wenn die Bindung aufhört, würde vielleicht auch dadurch die Beziehung selbst leichter verloren gehen. +
Mit den KindernPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap die große Kiste ausgepackt. Zu ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph.
FreiburgLFreiburg. ManniPLiebenstein, Marianne von, *1893, auch Manni, stud. von 1913 bis 1919 Zoologie in Freiburg und Breslau, verh. mit Albrecht von Liebenstein besucht, AlbrechtPLiebenstein, Albrecht Freiherr von, Arzt, verh. mit Marianne von Liebenstein ist verreist. Zu MertensPMerten, Bernhard, 1894–1983, dt. Pädagoge und Mathematiker, Gymnasiallehrer, WV, gründete 1919 die Volkshochschule Freiburg, verh. 1916 bis 1921 mit Emma Merten, heiratete 1925 Margarete MertenPMerten, Margarete, *1885, geb. Maurer, auch Susi, heiratete 1925 Bernhard Merten. Nachmittags BaerPBaer, Reinhold, 1902–1979, dt.-am Mathematiker, verh. mit Marianne Baer getroffen, in KonditoreiLFreiburg!Konditorei über Grundlagen der Mathematik gesprochen; über HilbertPHilbert, David, 1862–1943, dt. Mathematiker, BehmannPBehmann, Heinrich, 1891–1970, dt. Mathematiker, WeylPWeyl, Hermann, 1885–1955, dt.-am. Mathematiker und Physiker usw.
TöchterlePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap reist nach VollmerhausenLVollmerhausen, mit Erika KaufmannPKaufmann, Erika. Vormittags zu ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph. Er sagt, wir sollen die Scheidungsfrage bis Weihnachten vertagen; ich stimme zu, ich bin auch nicht für „übers Knie brechen“. 🕮 Abends Abrechnung mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Das gibt wieder Kummer, weil sie auf einmal mir 300 M schuldet; sie will sie unbedingt gleich bezahlen, ist aber erschrocken, dass sie dann nur wenig mehr hat.
Gepackt. Verabschiedungen.
Nachmittags spielen die GroßePGroße, die =? Luise Rusche und MarthaPLehmann, Martha vierhändig MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist Ouvertüre.
Abends mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap gesprochen. Ich habe die Abrechnung geändert. StuttgartLStuttgart und LichtentalLLichtental bezahle ich; ich gebe ihr noch 100‚– für ein Kleid. Sie freut sich; vor Freude schimpft sie ganz offen, ich sei so schrecklich unpoetisch. Ich streichle sie, sie kommt spät noch zu mir, auf meinen Vorschlag.
9 – 7 nach DavosLDavos.ODavos Die GroßePGroße, die =? Luise Rusche fährt mit bis ZürichLZürich, mit dem „Spezi“; Zollaufregung in BaselLBasel. Hotel EisenlohrLDavos!Hotel Eisenlohr. Abends noch zu RohdensPRohden, Elisabeth von, 1860–1931, geb. Grimmer, zweite Frau von Paul von RohdenPRohden, Paul von, 1862–1939, Althistoriker und Gymnasiallehrer, in zweiter Ehe verheiratet mit Elisabeth von Rohden, Bruder von Gustav von Rohden, freundliche alte Leute.
Wohnungssuche. Die schönen Zimmer (auch ohne Wasser) meist 16 – 17 fr; im WaldheimLDavos!Waldheim bekomme ich schönes SO-Zimmer, 3 Treppen, groß, hell, mit großem Balkon für 13 (anstatt 13‚50). 5 – 6 Vortrag von Professor von BöchdenPBöchden, Prof. von über Ludwig 14.PLudwig XIV., 1638-1715, König von Frankreich; brav, abgelesen, etwas philiströs-humorvoll. Mittags beim Arzt, Doktor HermannFreyPFrey, Hermann, Arzt in Davos.
(Siehe 27. und ausführlichen Brief an ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap vom 27.) 🕮355
Wieder prachtvolle Sonne. Gelegen, nachmittags Sonnenbad, spazieren. Nachmittags wieder zum ArztPFrey, Hermann, Arzt in Davos, mit altem Röntgenbild. Er bespricht den Sachverhalt sehr genau mit mir; rät den Winter hier zu leben, ohne besondere Kur.
Ausführlich an ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap geschrieben.27Rudolf an Elisabeth Carnap, 27. X. 1927 (RC 025‑28‑52).
Vor- und nachtisch Sonnenbad. Täglich am AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 getippt. Erster Brief an MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm wieder.28Carnap an Maue Gramm, 28. X. 1927 (RC 024‑20‑14).
Doktor WolfensbergerPWolfensberger, Doktor, den Bekannten der GroßenPGroße, die =? Luise Rusche, besucht.
Viel getippt.
Nachmittags mit RohdensPRohden, Elisabeth von, 1860–1931, geb. Grimmer, zweite Frau von Paul von RohdenPRohden, Paul von, 1862–1939, Althistoriker und Gymnasiallehrer, in zweiter Ehe verheiratet mit Elisabeth von Rohden, Bruder von Gustav von Rohden in KonditoreiLDavos!Konditorei.
Nach WolfgangLWolfgang spaziert, Wohnungen angesehen.
Abends Fräulen RöpkePRöpke, Fräulein bei mir; über Religion und Theologie gesprochen; ihr Schreibmaschine beigebracht.
XI / 1927 Nachmittags mit Fräulein RöpkePRöpke, Fräulein spazieren; nachher wieder 37‚8.
Herr OffikPOffik, Herr rät mir: Mehr Liegekur; Erfolg: 37‚1. Kleiner Spaziergang mit Frau EbbafOriginal Elin. EdelsteenPEdelsteen, Ebba, Schwester von Elin Hederström; schwedisch gesprochen.
Briefe von ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm. 🕮
Die beiden Schwedinnen: Frau EdelsteenPEdelsteen, Ebba, Schwester von Elin Hederström aus einem kleinen Ort in BohuslänLBohuslän, Arztfrau; Vater 70-jähriger Bauer in GotlandLGotland, jetzt in VisbyLVisby; keine Kinder. Frau HederströmPHederström, Elin, 1886-1954, geb. Pettersson, Schwester von Ebba Edelsteen, Mann ist Jakt Mästare29Schwedisch „Jagdmeister“. in KirunaLKiruna, LapplandLLappland; 6 Kinder, sehr nette Bilder, der älteste 15 Jahre; Mann sieht streng und energisch aus, 43 Jahre; sie ist sehr schön, kurz geschnitten, blond. Beide sind mächtig groß und stark.30Vgl. Abb. .
Frau EdelsteenPEdelsteen, Ebba, Schwester von Elin Hederström spricht viel mit mir Schwedisch, die andere hat nicht Geduld dazu; sie ist lebhaft, erzählt vom Lappen TuriPTuri, Johan, 1854-1936, norweg.-schwed. Schriftsteller, den sie gut kennt.
PGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm Noch ruhig verhalten.
Immer lebhafte und lustige Tischunterhaltung.
Nachmittags von RohdensPRohden, Elisabeth von, 1860–1931, geb. Grimmer, zweite Frau von Paul von RohdenPRohden, Paul von, 1862–1939, Althistoriker und Gymnasiallehrer, in zweiter Ehe verheiratet mit Elisabeth von Rohden, Bruder von Gustav von Rohden hier; mit ihnen spazieren. 356
Brief von SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick. Beschlossen: Hier bleiben.
Abends lustig bei den SchwedinnenPEdelsteen, Ebba, Schwester von Elin Hederström, Frau HederströmPHederström, Elin, 1886-1954, geb. Pettersson, Schwester von Ebba Edelsteen ist mit RasmussenPRasmussen, Knud, 1879-1933, dän. Polarforscher und Ethnologe befreundet und zeigt Bilder von diesem und dem Dichter EngströmPEngström, Albert, 1869-1940, schwed. Schriftsteller.
Vormittags tippe ich nach Fräulein RöpkesPRöpke, Fräulein Diktat ihre Paradieslegende.
Frau HederströmPHederström, Elin, 1886-1954, geb. Pettersson, Schwester von Ebba Edelsteen ist kränker. Abends aber lustig bei ihr (mit ziemlich scharfem gegenseitigem Necken). AbrissB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 fertig getippt. 🕮
Zum ArztPFrey, Hermann, Arzt in Davos. Temperaturkurven gezeigt. Bewegungsreaktion ist ziemlich stark. Danach muss ich mich richten, brauche aber trotzdem nicht richtige Liegekur. Grenze des Zulässigen ist: Nach der Bewegung 37‚5, nach ½ Stunde Ausruhen 37‚3 (rektal 6 Minuten). Atemgeräusche etwas gebessert. Atmungskapazität sehr groß (86 bis 97), das ist günstig für die Lunge allgemein. Vielleicht darf ich im Januar langsam mit Skilaufen anfangen. Gurgeln und Nasendusche mit Salzwasser oder 1 Teelöffel Glyzerin in ein großes Glas Wasser.
Abends bei Frau HederströmPHederström, Elin, 1886-1954, geb. Pettersson, Schwester von Ebba Edelsteen. Heftig gefochten.
MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm schreibt: Will raufkommen! Aber die Zeit ist kurz bis Weihnachten. Außerdem schreibt ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap abends: Will einige Tage kommen, um etwas zu besprechen. Also schreibe ich MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm ab.31Vgl. Maue Gramm an Carnap, 10. XI. 1927 (RC 024‑20‑07), Carnap an Maue Gramm, 12. XI. 1927 (RC 024‑20‑06).
„Zank“ mit Frau HederströmPHederström, Elin, 1886-1954, geb. Pettersson, Schwester von Ebba Edelsteen; bei Tisch gegenseitig heftige Körbe. Macht aber Spaß.
Mittags nach Tisch Frau HederströmPHederström, Elin, 1886-1954, geb. Pettersson, Schwester von Ebba Edelsteen auf meinem Diwan.
Nachmittags mit RohdensPRohden, Elisabeth von, 1860–1931, geb. Grimmer, zweite Frau von Paul von RohdenPRohden, Paul von, 1862–1939, Althistoriker und Gymnasiallehrer, in zweiter Ehe verheiratet mit Elisabeth von Rohden, Bruder von Gustav von Rohden und Herrn WaxPWax, Herr aus Japan (aus JapanLJapan) in KonditoreiLDavos!Konditorei.
Abends bei den Schwedinnen. Frau HederströmPHederström, Elin, 1886-1954, geb. Pettersson, Schwester von Ebba Edelsteen reizt mich, ich wette, dass ich sie wie eine Katze über den Abgrund halten kann. Ich packe ihren Schopf, sie schreit und schlägt und gibt sich verloren. Frau EdelsteenPEdelsteen, Ebba, Schwester von Elin Hederström lacht von Herzen.
Vormittags bei Frau HederströmPHederström, Elin, 1886-1954, geb. Pettersson, Schwester von Ebba Edelsteen auf ihrem Balkon. Sie ist gar nicht böse‚ 🕮 abends macht sie sogar allerhand lustige Anspielungen. Ganzen Abend getippt.
Endlich wieder herrliche Sonne. KonstitutionstheorieB1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 1928B1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 1928 gearbeitet.
Wieder Schnee. Abends will Frau HederströmPHederström, Elin, 1886-1954, geb. Pettersson, Schwester von Ebba Edelsteen zu mir heraufkommen, kommt aber nicht, weil sie badet. Ich ärgere mich. 357
aDie folgenden Einträge sind neben die vertikal untereinander geschriebenen Tagesangaben gesetzt, wobei die Abrenzung zwischen den Tagen unklar bleibt. Abends kommt ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Sie ist sehr froh und heiter. Wir suchen Wohnung: In WiesenLWiesen (So), ungemütliches HotelLWiesen!Hotel. In FrauenkirchLFrauenkirch (Schlittenfahrt durch die Sonne). Chalet WieserLFrauenkirch!Chalet Wieser ist am besten.
Nachts ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap ganz verwandelt; wild („Vorsicht, die Tante von der inneren Mission!“). Ich erzähle von BirgitPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap und zeige BilderPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap; sie wünscht sich Bilder, hat das Kind lieb; es sei mir sehr ähnlich. Sie mag die SchwedinnenPHederström, Elin, 1886-1954, geb. Pettersson, Schwester von Ebba EdelsteenPEdelsteen, Ebba, Schwester von Elin Hederström sehr gern, „die einzigen Menschen im Haus“ (dies zur Bekräftigung der These, dass die Männer gegenwärtig weniger wert sind als die Frauen). Sie liest mir Ham BangPBang, Herman, 1857-1912, dän. Schriftsteller32Ein nicht näher zu identifizierendes Buch von Hermann Bang. vor; es ist mir aber zu viel „Lavendelduft“. Bei Tisch lustige Neckereien, ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap ist mit lustig. Sie ist ohne Ring, Scherze darüber bei Tisch. Sie nimmt von den SchwedinnenPHederström, Elin, 1886-1954, geb. Pettersson, Schwester von Ebba EdelsteenPEdelsteen, Ebba, Schwester von Elin Hederström graphologische Proben. Ich sage ihr auch, dass ich MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm heraufhaben möchte im Februar, aber ganz unbestimmt. 🕮
ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap will schon 1. Dez. mit den KindernPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Eline Dorothea, *1926, verh. Angermann, auch Lini, Graphologin, Tochter von Elisabeth Carnap und Broder Christiansen heraufkommen, verschiebt es auf 6., dann auf 9., dann auf 10.gEs folgen leere Einträge. Nur beim 24., 25. und 28. XI. sowie beim 2. und 5. XII. 1927 befindet sich das Symbol -.🕮
XII / 1927 Umzug in Zimmer 22. Plötzlich Nachricht von ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap: Kommt erst 9.
Abends kommen ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und die KinderPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth CarnapPCarnap, Eline Dorothea, *1926, verh. Angermann, auch Lini, Graphologin, Tochter von Elisabeth Carnap und Broder Christiansen (FannyPFanny in BaselLBasel zurückgeschickt, kommt erst 11).hEs folgen leere Einträge. Nur beim 11., 13., 15., 17. und 20. XII. befindet sich das Symbol +, beim 16. XII. 1927 das Symbol -.🕮
Beim ArztPFrey, Hermann, Arzt in Davos. Geräusche fast verschwunden. Trotz Bewegungstemperatur soll ich Bewegung etwas steigern, auch Ski laufen, aber keine Abfahrten, nur Talspaziergänge. Viel Fleisch nicht nötig.iEs folgen leere Einträge bis zum 29. XII. Nur beim 24. XII. befindet sich das Symbol + und die Bemerkung Heiliger Abend., beim 25. XII. das Symbol - und die Bemerkung Weihnachten., beim 27. XII. das Symbol -, beim 28. XII. das Symbol +.