PCarnap, Ina (eig. Elisabeth Maria immacul[ata] Ignatia), 1904–1964, geb. Stöger, heiratete 1933 Rudolf Carnap Nachmittags Zahnarzt fertig (2 kleine Goldsachen; 3 Amalgam).
Mit Erich HellerPHeller, Erich, 1911-1990, tschech.-am. Literaturwiss. zu SchlammPSchlamm, William S., 1904-1978, öst.-am. Journalist und Schriftsteller, in die Redaktion der „Europäischen Hefte“IEuropäische Hefte, Prager Exilzeitschrift.jOriginal Europäische Blätter. Er macht einen lebhaften und gescheiten Eindruck; vielleicht im Theoretischen nicht immer gründlich genug, hat aber einige gute Ideen. Er betont die wichtige Rolle der Ideologie, die die Marxisten vernachlässigt hätten. Ihre Rückwirkung auf die Produktionsverhältnisse. Den Irrationalismus der heutigen Jugend müsse man nicht unterdrücken‚ 🕮 sondern positiv nutzbar machen, entsprechend den positiven Prinzipien moderner Pädagogik. Ich sage, dass ich ihm zustimme, dass die Konsequenz des Fatalismus, die manche Marxisten aus dem Marxismus ziehen, zu bekämpfen ist; aber seine Formulierungen seien vielleicht etwas gefährlich, als gebe es überhaupt keine Gesetze. Wir einigen uns dahin, dass in der heutigen Zeit nicht genügend Gesetze bekannt sind, um das politische Handeln ganz darauf basieren zu können. Ich sage: auch in Zukunft nicht; Irrationales und Entschluss sind schließlich das Entscheidende. Sein negatives Urteil über RusslandLRussland; es sei noch kein sozialistischer Aufbau.
Wir verabreden, zunächst unformell uns wieder zu treffen; dazu sollen noch FranzelPFranzel, Emil, 1901–1976, tschech.-dt. Publizist (er sei entschiedener Sozialist, habe eine oppositionelle Gruppe in der ParteiIDSAP Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik; die Begriffe „rechts“ und „links“ seien abgetan; ich meine dagegen, sie seien als Abkürzung für gewisse Einstellungen brauchbar) und ein deutscher Schriftsteller MüllerPMüller, dt. Schriftsteller kommen. Ich sage: vielleicht auch FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank. Wir wollen dann miteinander über einige Probleme sprechen. Ich sage, dass ich in soziologischen Dingen inkompetent bin. Er meint, diese Unbefangenheit sei gerade gut; er sagt auch etwas von unserer Richtung; hat es aber offenbar nicht verstanden.