37Tagebuch 9. I. 1934 – 8. I. 1935 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag So 1. IV. 1934

ZeppelinPZeppelin, Amethe von, *1896, brit. Übersetzerin, verh. mit Leo von Zeppelin ist nicht in WienLWien! Und auch keine Nachricht da! Vormittags mit WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann im VolksgartenLWien!Volksgarten. SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick und er wünschen, dass ich zum Ausdruck bringe, dass WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph schon seit Jahren auch den Toleranzfaktor hat: Er lässt volle Freiheit für Regeln der Sprache. SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick meine,  dies habe ich von WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph; WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann aber sagt, dass das nicht sicher sei; die Einflüsse gehen von Verschiedenen aus; allerdings bezweifelt er, dass WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph hierin von GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker usw. auf dem Umweg über den ZirkelISchlick-Zirkel, Wiener Kreis beeinflusst sein könne. Da das Kapitel des „Toleranzprinzips“ 621 schon umbrochen ist, will ich im Vorwort einen entsprechenden Vermerk anbringen.37Vgl. Carnap, Logische Syntax der Sprache, VI: „Zu meinen Bemerkungen, besonders in §§ 17 und 67, gegen Wittgensteins frühere dogmatische Einstellung teilt mir jetzt Herr Schlick mit, daß Wittgenstein schon seit mehreren Jahren in unveröffentlichten Arbeiten die Regeln der Sprache als völlig frei wählbar hinstellt.“ – An ZeppelinPZeppelin, Amethe von, *1896, brit. Übersetzerin, verh. mit Leo von Zeppelin telegraphiert. – 4 nachmittags fahre ich zu PoppersPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine PopperPPopper, Josefine, 1906–1985, verh. mit Karl Popper nach LainzLWien!Lainz. Über das Wahrscheinlichkeitskapitel, das schöne neue Definition enthält.BPopper, Karl R.!1935@Logik der Forschung, Wien, 193538Popper, Logik der Forschung, VIII. Kapitel. Wir sitzen zuerst im Garten, dann im geheizten Zimmer. Beide PoppersPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine PopperPPopper, Josefine, 1906–1985, verh. mit Karl Popper fahren 🕮 dann noch mit bis WähringerstraßeLWien!Währingerstraße. Beide haben Abbau zu befürchten.39Popper und seine Frau Hennie waren in den 1930er-Jahren als Hauptschullehrer tätig. Popper selbst ließ sich, seiner Autobiografie zufolge in den Jahren 1935 und 1936 beurlauben, „während meine Frau weiter unterrichtete und für uns beide verdiente“. Popper, Ausgangspunkte, 151. Zur Entstehung von Poppers Buch vgl. auch Hacohen, Karl Popper, Kapitel 6. Sein BuchBPopper, Karl R.!1935@Logik der Forschung, Wien, 1935 ist ziemlich fertig, enthält aber 300 anstatt 200 Druckseiten. Ich empfehle, das Kapitel Wahrscheinlichkeit und HeisenbergPHeisenberg, Werner, 1901–1976, dt. Physiker herauszunehmen; das möchte er aber nicht. Aber er will es jetzt möglichst bald fertig machen. Er macht Auslandspläne (vielleicht Habilitation in PragLPrag?); ich spreche von Rockefeller-StipendiumIRockefeller Foundation. StebbingPStebbing, Susan, 1885–1943, brit. Philosophin hat ihm geschrieben, dass sie sein altes BuchBPopper, Karl R.!1979@Die beiden Grundprobleme der Erkenntnistheorie, Tübingen, 1979 übersetzen lassen möchte.40Vermutlich Popper, Die beiden Grundprobleme der Erkenntnistheorie. Diese Vorstufe zur Logik der Forschung ist 1979 auf Deutsch und 2009 auf Englisch erschienen. (Sein neues kann er einstweilen nicht übersetzen lassen, da SpringerISpringer Verlag in seinen Vertrag ausdrücklich hineingesetzt hat, dass ohne seine Einwilligung keine Übersetzung gemacht werden kann; und er hatte gesagt, er werde vor 1 ½ – 2 Jahren auf keinen Fall einwilligen.)

9h zu Hause.