34Tagebuch 6. I. 1931 – 25. XII. 1931 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Do 8. I. 1931

Besorgungen. Mittags zu MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm; immer Kinderbetrieb ununterbrochen bis 7h. Nachmittags mit MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm und beiden KindernPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf CarnapPGramm, Gerhard, 1929–2013, Sohn von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap spazieren. Ich sage ihr, dass Bigamie doch nicht möglich ist; aber sie solle nicht fürchten (wie sie zu HildePRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh gesagt hat), dass auch die freundschaftliche Beziehung gestört würde. Abends rede ich lange mit GrammPGramm, Josef, 1878–1961, auch Schnurr, Nutto, dt. Kunsthistoriker, verh. mit Dorothea Gramm über WenzlPWenzl, Aloys, 1887–1967, dt. Philosoph Vortrag3Vgl. TB 10. I. 1931R sowie, über Aloys Wenzl, Carnap an Maue Gramm, 6. XII. 1930 (RC 24‑37‑04). und Wiener Philosophie; er liest mein Metaphysik MSB1931@„Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache“, Erkenntnis 2, 1931, 219–241. Meine Ungeschicklichkeit: Dass ich nicht mal deutlicher Schluss mache, allerdings frage ich mal, ob wohl MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Grammda bei GerhardPGramm, Gerhard, 1929–2013, Sohn von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap ist (nachdem sie um 10h verzweifelt verschwunden war). MauesPGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm Fehler: dass sie ihm nicht gesagt hat, er möchte uns alleine lassen. Er findet sie ½ 11 im Badezimmer, Kinder­wäsche waschend. Ich komme hinzu, sage, dass ich gehen will (weil ich dachte, es kommt doch nicht mehr zu einem Gespräch mit MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm), da wird sie bös und schleudert ihre Wäsche in die Wanne und fährt uns an. Sofort tut’s ihr leid. Mit vieler Mühe bringe ich sie im Zimmer zum ruhigen Reden. Dann sind wir bis 10 vor 2h ruhig zusammen. Es wird alles geklärt, und das ist gut so. Sie fürchtet aber immer noch, ich sei unzuverlässig als Freund. Sie will zunächst nicht schreiben, und von Kindern berichten, weil zu hölzernes Echo komme; meine letzten Briefe seien hundeschnauzenkalt gewesen. Sie hat Neigung zum Pfarrer LienhardPLienhard, Pfarrer, glaubt aber, ihn nicht verführen zu können. 🕮aDie Seite beginnt mit der Anmerkung (8.). Die Beziehung zu NeresPNeresheimer, Paul, 1885-1933, auch Neres, niederl.-dt. Maler, verh. mit Lore Deditius ist sehr gut und trostreich für sie. Dass ich nicht eifersüchtig geworden bin auf ihren Brief darüber, hat sie als deutlich negatives Zeichen genommen. Sie wundert sich, dass mein körperliches Gefühl verschwunden ist, wo ihres zu mir 502noch doch noch da ist. Später Abschied, mit Kuss. Taxi nach Hause; Schlüssel vergessen.