Vormittags bei ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph. Er meint, es gebe keine phänomenale Sprache; die Phänomene sind keine Sachverhalte; es gibt keine untersten Sätze, alle Sätze drücken psychisches oder physisches oder …Sachver481halte aus; sie sind nicht auf Ursätze zurückführbar, sondern stützen einander gegenseitig. Hierüber soll ich das Kapitel „Erkenntnistheoretisches Subjekt“ in seiner KantkritikPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. PhilosophBChristiansen, Broder!1911@Kritik der kantischen Erkenntnislehre, Hanau, 191198Christiansen, Kritik der kantischen Erkenntnislehre, Kapitel 2. lesen. Er stimmt mit uns überein, dass die spekulative Metaphysik aus Scheinsätzen besteht; aber er glaubt, sie lasse sich immer empirisch interpretieren. Die empirische Theologie sei nicht durch Physik zu widerlegen, sondern nur durch eine ihr widersprechende Theologie; denn der empirische Gottesbegriff sei aus dem religiösen Erleben konstituiert, objektiviert in Art des Fremdpsychischen, nur umfassender. Ich frage, ob er meinen Stil korrigieren will, indem ich Proben oder MSe schicke. Er verneint das lachend, meinen Stil könne ich nur selbst ausbilden, er sei schon gut, zu mir passend; das meiste philosophisch Geschriebene sei heute nur Kapellmeistermusik. 🕮
Abends mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap in ChristiansensPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph Zimmer.