\diary{63}{24.\,XII.\,1960\,--\,4.\,I.\,1962} \ersteseite{537009} %RC 025-78-02 \tbentryllong{24}{12}{1960}{Weihnachten} Bar-Hillel über den neuen Reaktor im Negev; er ist hauptsächlich für die chemische Industrie am Toten Meer.) Bar-Hillel holt seine Familie (bei Sonnenuntergang ist der Sabbat zu Ende). 7\textsuperscript{h} Mia usw. gehen. Die 3 Bar-Hillels bleiben hier. -- 9\,\textonehalf{}. (Das war ein sehr langer Tag für mich, mit vielen Gesprächen und Menschen. Es ist aber sehr gut gegangen; allerdings habe ich vormittags und nachmittags \gestrunl{} ein ganzes Dexedrin genommen, wie ich es früher immer tat.) Abends lese ich Ina den langen Brief von Annemarie vor (über ihren Freund Jörg, der bei ihnen wohnte, und mit dem sie nach der Bretagne fuhr, unterwegs im Zelt geschlafen; dann hat Jörg Unfall mit Annemaries Auto, Könen\blockade{} will nicht mehr, dass er in ihrem Haus wohnt. Ich spreche lange mit Ina über Annemarie, Probleme mit Könen\blockade{} und Jörg, bis 12\textsuperscript{h}. Ich nehme gleich ein kleines Nembutal, kann aber nicht schlafen bis 5\textsuperscript{h}!) \tbentry{25}{12}{1960}{Weihnachten} Geschrieben. -- 3-6 \textit{\uline{B-H}} hier. (Er erklärt mir allerhand über indexing Maschinen und \textit{retrieval} Maschinen. Ferner Maschinensprache für faktische Sätze, z.B. Berichte, und deren logische und induktive Umformung; er sagt mit Recht, die vielen Leute, die das planen, haben keine Idee von der ungeheuren Komplikation, und dass es heutezutage praktisch unmöglich ist. -- Über Programmierungsprachen wie Algol\fnE{https://de.wikipedia.org/wiki/ALGOL}; und \textit{ILP} usw.; er wir mir Sachen schicken lassen. -- Er wird auf der Reise zum Osten am 26.1. hier bei einem Lunch sprechen, um Geld für Hebrew University zu bekommen; vielleicht hat er am 25. abends oder irgendwann am 26. kurz Zeit, uns zu sehen. -- Ich sage ihm, wenn er mal was schreiben will über induktive Logik, ist es sehr willkommen; vielleicht, wenn er unseren\blockade{} Artikel gelesen hat. Er möchte wohl, aber weiß gar nicht, wann er mal wieder Zeit für diese Probleme finden wird.) \tbentry{26}{12}{1960}{} Ganzen Tag an \textit{ms.} für Suppes. -- \tbentry{27}{12}{1960}{} \textwh{Ganzen Tag an \textit{ms.} für Suppes.} \tbentry{28}{12}{1960}{} \textwh{Ganzen Tag an \textit{ms.} für Suppes.} \neueseite{537011} \tbentry{29}{12}{1960}{} \textit{ms} für Suppes. -- Abends geduscht. \tbentry{30}{12}{1960}{} \textwh{\textit{ms} für Suppes}. -- Nachmittags Gardner XIII, für mein nächstes Seminar. \tbentry{31}{12}{1960}{} 9:40 \textit{H}. -- An Kapitel XIII für Gardner. \tbentry{1}{1}{1961}{} \textwh{An Kapitel XIII für Gardner.} Abends \textit{TV}: N\unl{}ens Diskussion (über Nukleartest ban und Nuklearpolitik; mit Pauling\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/Linus\_Pauling}, Norman Thomas\fnE{Wahrscheinlich https://en.wikipedia.org/wiki/Norman\_Thomas}, Kahn\fnE{Wahrscheinlich Herman Kahn: https://en.wikipedia.org/wiki/Herman\_Kahn} (von Rand), und Professor \ldots, von Politikwissenschaft. Sehr interessant, aber aufregend. Thomas wird manchmal sehr erregt und empört, wenn Kahn so kalt über Millionen Tote spricht; Pauling liest Zitat vor von Kahn, wonach die \textit{U.S.} unter gewissen Umständen als erste Atombomben gegen Russland verwenden sollten.) \tbentry{2}{1}{1961}{} Für Gardner, XIII. fertig, XIV. angefangen. \tbentry{3}{1}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar}. Nachmittags fahren wir Viktor nach Hause. \tbentry{4}{1}{1961}{} 2 zu \uline{Dr. Mott}. (Nach 3 Wochen Ferien. Ich sage, ich arbeite unter Zeitdruck, wollte den Stanford Vortrag fertig machen, es gelang doch nicht. Ich fühle mich immer so gedrängt, er: vielleicht durch \gestrunl{} neues Jahr. Ich: wohl mehr durch den kommenden 70. Geburtstag, und allgemein das Gefühl, dass ich nicht mehr viel Zeit zur Verfügung habe. -- Über \textit{TV}: Pauling, Norman Thomas, und Kahn über Nuklearpolitik. Kahn scheint nicht oder nicht richtig vorzustellen, was bei einer Katastrophe geschehen würde.) 3\textsuperscript{h }zum \uline{Zahnarzt Dr. Brann} (vorn herausgefallene Füllung). -- An Gardner XIV. \tbentry{5}{1}{1961}{} \textwh{An Gardner XIV.} -- 12-3 \uline{Bohnert} hier. -- Geduscht. \neueseite{537013} \tbentry{6}{1}{1961}{} An Kapitel XIV. -- Abends 7\,--\,8\,\textonehalf{} \uline{Mia} hier (später auch Wim). \tbentry{7}{1}{1961}{} XIV endlich fertig (7 halbe Tage! Über Ramsey Satz usw.). Dann XV (teilweise früher schon), das letzte Kapitel. \tbentry{8}{1}{1961}{} 10 \textit{H} (anstatt gestern). -- An XV. \tbentry{9}{1}{1961}{} Weiter an XV. Dabei gelesen über Quantentheorie: Frank und Bergmann; ich bin deprimiert, dass ich hier nicht gründlich Bescheid weiß. Dies ist auch für morgiges Seminar. \tbentry{10}{1}{1961}{} Ein wenig tense; \textonehalf{} Miltown. -- 3-5 \uline{letztes Seminar}. (Ramsey Satz, mein $A_T$; statistische Gesetze; Quantentheorie, Bergmanns Schema, die 3 Vorschläge für geänderte Logik; die Physiker wollen keine Sprachregeln und Axiome.) \tbentry{11}{1}{1961}{} 2 zu \uline{Dr. Mott}. -- Gelesen. \tbentry{12}{1}{1961}{} \uline{Zu Soblers}. (Ich fahre hin, Ina zurück. 1-5 dort. Sie gehen nächste Woche für mindestens 2 Wochen nach \textit{Oakland}; er will sich dort in der Gegend umschauen nach geeignetem Haus. Ina sagt ihm, dass Helen auch ihr Haus zum Verkauf ankündigt. Sie sagen wieder, dass es wegen ihrer besonderen Bedingungen nicht wahrscheinlich ist, dass sich ein Käufer für das Chenault Haus findet; wenn aber der real estate Mann einen richtigen findet, kann er nicht gut verweigern.) \tbentry{13}{1}{1961}{} Korrektur für Fraenkel Aufsatz (Änderungen gemacht). -- 3-5\textonequarter{} \uline{Purtill und Dibble} hier (ich erkläre Unterschied zwischen Savage, \textit{cr} und \textit{cred}. Dibble fragt über \textit{pr} in Quantentheorie: wenn die $\gamma{}$-Funktion plötzlich zu einem Punkt shrinkt, kann das die objektive \textit{pr} sein? Ich: Hier ist es vielleicht doch zu verstehen als abhängig von Evidenz, also als logische \textit{pr.) }-- Abends gebadet. \tbentry{14}{1}{1961}{} 10 \textit{H}. -- Nachmittags von Specker\fnE{vielleicht Ernst Specker: https://en.wikipedia.org/wiki/Ernst\_Specker} gelesen (den Montague als Ersatz für mich vorschlägt). \neueseite{537007} \tbentry{15}{1}{1961}{} \textit{TP} gelesen. \tbentry{16}{1}{1961}{} 11\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Kalish} hier. (Über mein geplantes Seminar nächstes Jahr. -- Über meinen Nachfolger, für nächstes department meeting. Ich sage ihm über Howard Stein. Über Specker; ich sage, sehr gut, aber gar nicht in Philosophie der Wissenschaft. Über David; er bedauert, dass er \sout{im} in diesem Semester unterrichtet hat; daher ist seine thesis nicht weitergekommen, wie ich vorausgesagt hatte.) -- \textit{TP} gelesen. \tbentry{17}{1}{1961}{} 11 Zahnarzt (Zähne gereinigt; Dr. Brann inspiziert sie und findet 3 Stellen wo Reparaturen nötig sind: 2 kleine und 1 komplizierte Höhlung\blockade{} zwischen den Zähnen. -- \textit{TP} gelesen. -- Abends spät Ina bei mir, und Zärtlichkeiten. -- \tbentry{18}{1}{1961}{} \textit{TP} gelesen. \tbentry{19}{1}{1961}{} 1(\textonehalf{})-5 (!) department meeting. (Pläne für nächstes Jahr. -- Ersatz für mich. Ich schlage vor, Howard Smith\blockade{oder Stein wie oben?} vielleicht für ein Jahr einzuladen; er wird zunächst für nächsten Sommer eingeladen. Montague schlägt vor: zusammen mit Mathematik department \gestrunl{} 4 Kandidaten: Specker, Robinson, \textit{Craig}\fnE{Vielleicht William Craig: https://en.wikipedia.org/wiki/William\_Craig\_(philosopher)}, Kleene\fnE{Vielleicht Stehpen Cole Kleene: https://en.wikipedia.org/wiki/Stephen\_Cole\_Kleene}.) Moody fährt mich zurück, es ist noch gerade hell bis 5:15. \tbentry{20}{1}{1961}{\kreis} \textit{TP} gelesen. -- Vor dem lunch spazieren, und im Markt eingekauft. -- Nach dem lunch zusammen; ganz besonders gut (seit 17.12.). -- Abends geduscht. \tbentry{21}{1}{1961}{} 10 \textit{H}. -- \textit{TP} gelesen. -- \tbentry{22}{1}{1961}{} \textit{ch}. \gestrunl{} XIII für Gardner, getippte Revision durchgelesen. -- \neueseite{537005} Mittags \uline{Mia und Wim} hier. \tbentry{23}{1}{1961}{} Kapitel XIII fertig durchgelesen. -- \textit{TP} gelesen. \tbentry{24}{1}{1961}{} 12\,--\,2\,\textonehalf{} (-3) \uline{David und Ren\'{e}e} hier. (David sagt, er will von jetzt bis durch den Sommer ganz auf seine thesis Arbeit konzentrieren. Er fragt, ob er mich wohl regelmäßig sehen könnte, vielleicht alle 2 Wochen eine Stunde. Ich: Ja, am Anfang; später lieber 2 Stunden in größeren Abständen.) -- (3-) 3\,\textonehalf{}\,--\,7 \uline{Paul Ruthling} hier. (Er will für unser Darlehen eine mortgage machen. -- Wir versuchen, ihm klarzumachen, wie hart es für die Kinder ist, wenn die Eltern sie gegeneinander aufbringen. Er\fnA{Original \original{Ich}.} versteht aber nicht, dass das auch eine Mahnung für ihn ist. -- Er will künftig weniger Silberarbeit tun, weil er nicht genug Kapital hat; mehr Filme für Vorträge.) -- Von dem vielen Betrieb sind wir ganz erledigt. \tbentry{25}{1}{1961}{} Cocchiarellas\fnE{Nino Cocchiarella: https://en.wikipedia.org/wiki/Nino\_Cocchiarella} \textit{TP} gelesen. -- 2 zu \uline{Dr. Mott}. (Viel Betrieb, nimmt Zeit, aber ist auch anregend. Er: Ich habe lange nichts über Rücken und allgemeines Befinden gesagt; ich: Es geht gut, selten brauche ich Miltown oder Nembutal; aber doch noch schwierig, einzuschlafen, letzthin meist erst gegen 3. Er fragt, ob ich, wenn ich lange nicht einschlafe, mich besorgt oder ungemütlich fühle; ich: Nein, ich bin ruhig dabei. Über zusammen am 20. -- Er: ob ich im Zusammenhang mit Stanford mir Sorgen mache oder Gedanken über Psychotherapie für mich und Ina. Ich: nicht über Inas bisher; über mich keine Sorge, aber ich habe mir gedacht, dass ich ihn um Namen in Stanford fragen würde, nicht um unbedingt hinzugehen, sondern wenn es nötig wäre; er nickt dazu.) -- (Abends \uline{Anruf von \textit{Zeisel}},\fnA{Original \original{Zeisl}.} er ist nur 2 Tage hier, ich sage, die nächsten Tage bin ich sehr besetzt; \neueseite{537017} so plaudern wir nur etwas. Er ist Professor an der \textit{Law School an U. of Chic}.; sie haben große empirische Untersuchung gemacht über \textit{juries}. Er ist auch interessiert an Statistik, kennt \textit{Savage}, fragt nach meiner \textit{prob} Arbeit.) \tbentry{26}{1}{1961}{} 10\,--\,11\,\textonehalf{} \uline{\textit{\ulinesp{Bar-Hillel}}} hier. (Er will mit Familie durch Arizona und Texas nach dem Osten fliegen, nach \textit{MIT}. Dort research Arbeit mit Chomsky über Sprachstruktur. Hauptproblem: Wie kann man sich das Gehirn oder ähnliche Rechenmaschine vorstellen derart, dass sie so schnell Sprache lernt. Ein 4-jähriges Kind formt schon neue Sätze mit neuer Satzstruktur. -- Er will vielleicht im Sommer 1962 wieder nach Amerika kommen; und vielleicht Sommer 1963 zum Internationalen Kongress der Philosophie in Mexiko. -- Er sagt, sein Seminar über Philosophie der Mathematik in Berkeley war für das Komitee für mathematisch-philosophischen \textit{Ph.D}. Aber er hat den Eindruck, dass Tarski sich nicht dafür interessierte. Er fand das dortige Kolloquium für mathematische Logik nicht sehr interessant; häufig viel zu technisch, um es zu verstehen.) -- 12-5 \uline{\ulinesp{Zetkins}} hier. (Zurück aus Mexiko. Grete hat ihnen Ratschläge gegeben, auch die Stadt und etwas in der Umgebung gezeigt. Sie haben dort in der deutschen Humboldt Gesellschaft Vortrag von Christiane\blockade{} (Nena) Schöndube gehört. Dann sind sie nach \textit{Oaxaca} gefahren, und Nena hat ihnen geholfen, eine Wohnung zu finden. Dort hat es ihnen gut gefallen. Auch die Tempel auf einem Berg in der Nähe, die Indianer auf dem Markt, usw. Dann haben sie noch verschiedene Gegenden in Mexiko gesehen. Auch am Pazifik, in einem kleinen Ort in der Nähe von Acapulco. Schließlich waren sie aber doch das Herumreisen leid, und so \neueseite{537021} entschlossen sie sich, wieder in die Ruhe von Kanada zurückzufahren, etwas früher als ursprünglich geplant. Mit Eisenbahn von Mexiko \textit{DF\fnE{frühere offizielle Bezeichnung (vor 2016) von Mexico City, spanisch \textit{Distrito Federal} bzw. \textit{D.F.})}} bis zur Grenze, Pullman, 3 Nächte hintereinander! --) \tbentry{27}{1}{1961}{} \textit{TP} gelesen. -- 3\,\textonehalf{}\,--\,8\,\textonehalf{} \uline{Zetkins} (sie sind sehr interessiert an ,,Monthly Review``\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/Monthly\_Review}, wollen sie subskribieren. -- Ich sage, wenn Krieg droht, möchte ich nach Mexiko fahren. -- Ich sage, es wäre schön, sie mal zu besuchen; in Stanford werden wir noch näher zu ihnen sein. -- Sie sagen, in 1962 werden sie für 5 Monate staatenlos sein; können während dieser Zeit nicht über die Grenze. -- Ich gebe Kostja das alte deutsche Buch über Geographie von Nordamerika. -- Beim Abschied umarme und küsse ich beide.) \tbentry{28}{1}{1961}{} 9 \textit{H}. -- 11\,--\,3\,\textonehalf{} (!) \textit{\uline{Montague}} hier. (Er erzählt von seiner Arbeit; ein neues Axiom für Mengenlehre, basiert auf Begriff von Rank einer Menge, d.h. Typ. -- Über mein nicht-archimedisches Maß. -- Über Davids These. Er sagt, David könne es sicher vor nächstem Herbst beendigen, wenn er ein logisches topic nähme, z.B. über rekursive Separabilität. Ich sage, das kenne ich nicht, dann müsste David mit ihm arbeiten anstatt mit mir. Er sagt, er ist damit auch nicht familiar (?!). -- Beim lunch fragt er wieder, ob ich schon fest entschlossen bin, 1962 nach Stanford Center zu gehen. Es wäre für das department gut, wenn ich noch bleiben könnte.) (Ina hat im Zusammenhang damit abends eine Idee: Sie sollten mir nächstes Jahr als sabbatical geben, dann würde ich 1962 hier wieder unterrichten, und erst 1963 nach Stanford gehen. Sie ruft Sonntag Montague an; er telefoniert mit Yost Montag und ruft Montagabend zurück: Yost will sich erkundigen, ob das möglich ist. Ich selbst hatte schon mal vage an so etwas früher gedacht, aber es verworfen als unmöglich.) \neueseite{537015} \tbentry{29}{1}{1961}{} Endlich wieder mal an \textit{ms} für Stanford Congress Proc. (Es scheint, zum ersten Mal seit 30.12.!) \tbentry{30}{1}{1961}{} 11:30\,--\,2\,\textonehalf{} (3\,\textonehalf{}) \uline{Bohnert} hier (er ist umgezogen, zu \textit{Carey's}, hat dort Wohnung über der Garage, mit seinen Möbeln; sie stunden ihm die Miete, bis er wieder Stellung hat. Er fragt, falls ihm das Geld ausgeht, ob wir ihm leihen können. Ich: Ja; lieber für Beendigung der thesis als für Eier Spekulation. Er stellt Fragen über meine Intension und Churches senses.) Weiter am \textit{ms }für Stanford Proc. \tbentry{31}{1}{1961}{} \textwh{Weiter am \textit{ms} für Stanford Proc.} -- 1-2 \uline{Paul Ruthling} hier, holt seine vergessene Jacke ab. \tbentry{1}{2}{1961}{} 2 zu \uline{Dr. Mott}. (Traum: Ich liege auf dem Boden mit einer Frau, ringsherum Leute; die Umgebung verschwindet für uns. Morgens habe ich Bedenken, ob ich für Klasse aufstehen muss am Samstag. Nächste Nacht ist die Frau nicht da, und ich spiele alleine; eine Stimme: ,,Was tust Du da!{}`` Hemmungen, auch bei Ina; er: weil zu schweigsam.) -- Weiter am \textit{ms}. \tbentry{2}{2}{1961}{} Am \textit{ms}; Durcharbeitung angefangen. \textwh{Weiter am \textit{ms}}. \tbentry{3}{2}{1961}{} \textwh{Am \textit{ms}}; \textwh{Durcharbeitung} weiter. -- Nachmittags \uline{Soblers} einige Zeit hier. (Ina berichtet, dass Elena ihr Haus verkauft hat). \tbentry{4}{2}{1961}{} 10 \textit{H}. -- Dann im Bett ausgeruht. Am \textit{ms} gearbeitet. -- 4\textsuperscript{h} fahren wir mit Doris \uline{zu Kalishs Haus} zur \uline{Party der grad. Studenten}. (Wir sehen zum ersten Mal sein Haus am Mulholland. Es liegt herrlich, mit weitem Blick über das \textit{valley} und die Nordkette dahinter. Ich sitze draußen auf dem Patio bis lange in die Dunkelheit; man sieht die vielen Lichter im Tal nicht\blockade{}. -- Spreche mit \uline{Piatt} \neueseite{537023} über Plan seiner Reise nach Japan, Formosa, Hongkong. -- Lange mit \uline{Champawat} und Frau; sie ist wieder schwanger; viel Mehrkosten, er ist recht bedrückt, wollte für Examina arbeiten, muss jetzt mehr Geld verdienen. Auch mit \uline{Cocchiarella}, \uline{Neblett}\fnE{wahrscheinlich William R. Neblett}; \uline{Furth}\fnE{Montgomery Furth (1933-1991)}, der noch auf genauere Bedingungen hier wartet, bevor er sich entscheidet, ob er hier bleibt. Er interessiert sich für Philosophie der Sprache, nicht nur formale Semantik. \uline{Douglas Long}\fnE{vermutlich Douglas C. Long, damals Instructor an der UCLA: https://philosophy.unc.edu/people/douglas-long/}, hat in Oxford studiert; ist beeinflusst von Wittgenstein, mehr ,,Investigations`` als ,,Tractatus``; arbeitet an Philosophie von mind. Ich \uline{spreche zu Furth, Long und David über meine Idee, dass die Psychologie der Zukunft} mehr mit theoretischen Begriffen arbeiten wird, und zwar so allgemeine Begriffe, dass der Unterschied zwischen bewusst und unbewusst weniger wesentlich wird. Auf ihre Fragen sage ich, dass das auch für den Begriff ,,\textit{intention}`` gilt, den Furth untersucht; und für ,,responsibility``, wofür Morris sich interessiert; und für ,,Erkenntnis von anderen \textit{minds}``, wofür sich Long interessiert. Zuerst noch draußen im Dunkeln; dann drinnen. -- Ich spreche auch mit Ren\'{e}e; sie ist tapfer und heiter; in wenigen Wochen kommt das Baby, sie weiß nicht wann. -- Kurz gesprochen mit Friedman, Holste\blockade{} Lill\unl{} und Frau.) 8\textsuperscript{h} Abfahrt, 8:45 zu Hause. (Ich sitze gleich auf zum Abendessen.) \tbentry{5}{2}{1961}{} Am \textit{ms}. \tbentry{6}{2}{1961}{} Handgeschriebenes \textit{ms} für Congress Proc. Beendet. -- 6-8 Soblers hier. (Ich sage, falls wir ausziehen müssten, oder später nach dem Stanford Jahr, würden wir gern weiter draußen wohnen, vielleicht irgendwo zwischen Pacific Palisades und Topanga. Ina sagt, halb scherzhaft, wenn er ein schönes Grundstück findet, groß aber mit nur einem Haus, so könnte er es kaufen, einziehen, und ein zweites Haus bauen und an uns vermieten. Sie meinen, das wäre eine schöne Idee.) \tbentry{7}{2}{1961}{} 3-5 \uline{erstes Seminar}. Ich fahre zum ersten Mal \neueseite{537019} wieder selbst hin und zurück, weil es jetzt hell genug ist. (Nach dem Seminar spreche ich \textonehalf{} Stunde mit \textit{\uline{Matheson}}. Er erzählt von einer Clique in der ,,Schule der Philosophie``, unter Werkmeister\fnE{vermutlich William H. Werkmeister (1901-1993): https://de.wikipedia.org/wiki/William\_Henry\_Werkmeister}, die Homosex unter einander und mit Studenten haben, und die ihn persönlich schlecht behandeln. Er ist besorgt, dass sie einen jüngeren Mann, der zu ihnen gehört, vor ihm promovieren werden. Er hat Verdacht, dass ein Watson, der vor einiger Zeit entlassen wurde mit Anschuldigungen, vielleicht \textit{framed} war; und er ist besorgt, dass sie ihm das auch antun könnten. Er hat mit einem dean darüber gesprochen; er hat den Eindruck, dass der schon einiges dieser Art gehört hatte. Er und seine Frau sind nach San Diego gefahren, wo \textit{Searles} jetzt am Philosopie department unterrichtet, nachdem er retiriert ist; dem hat er auch alles erzählt; das Ganze scheint ihn enorm aufzuregen; mir ist nicht klar, ob hier bei ihm wohl ein eigener unbewusster Konflikt vorliegt.) \tbentry{8}{2}{1961}{} 2 zu \uline{Dr. Mott}. (Ich sage, ich habe Traum; aber ich erzähle ihn nur, weil ich sonst nicht wüsste, worüber ich sprechen sollte. Wenn ich wirklich der Regel folgen würde, würde ich über Problem von \textit{prob} sprechen, und das wäre doch ungeeignet. Er: Dann würde er schon auf etwas Anderes hinlenken. Ich: Wenn meine Berufsarbeit \gestrunl{} eintönig wäre, so könnte ich doch allerhand darüber erzählen; und dann erzähle ich, als Postbeamter Schmidt, wie ich Pakete sortiere, und die Schwierigkeiten, der Aufseher, der immer aufpasst, und dass ich dabei manchmal eigene Gedichte \gestrunl{} mache, usw. Ich spreche lange, schnell und lebhaft, mit Gesten usw. Dann sage ich, wie schwer es mir fällt, nicht zu ,,steuern`` beim Sprechen hier. Ich will nicht über rein Theoretisches sprechen, \sout{aber da sind doch}. Er sagt: meine Gefühlsreaktion, Unfähigkeit zu \gestrunl{}Aggressionen usw. \neueseite{537027} kommen sicher auch in das theoretische Arbeitsgebiet hinein. Ich: Ja, auf 2 Wegen: z.B. wenn ich mich\fnA{Original \original{mit}.} ärgere über Popper usw. und abwäge, was ich erwidern will; aber auch, wenn ich nur über die Probleme selbst denke, wenn ich abwäge, ob ich in Neues vorstoßen will, oder eine alte Methode etwas verbessern will usw. Er: Warum sagte ich, dass ich oft beim Rasieren daliege und träume, und dann kommt eine Idee zu mir; kommt sie zu mir? Ich: Ja, oft denke ich, es ist besser, nicht zu viel mit dem Willen zu arbeiten, sondern zu entspannen; dann sieht man die Lage unverzerrt.) -- Ich komme nach Hause; Ina ist im Bett. Ich erzähle ihr etwas von dem Postbeamten; sie ist entzückt, wie es so sprudelt. Sie sagt, so müsste ich es auch bei meinen \textit{mss} sprudeln lassen; dann ginge es viel schneller. -- Korrektur gelesen für Aufsatz für Fraenkel. \tbentry{9}{2}{1961}{\kreis} \textwh{Korrektur gelesen für Aufsatz für Fraenkel.} -- Schöner Spaziergang in der Sonne vor dem Lunch. -- Nach dem Lunch zusammen (seit 20.1.); sehr gut. Wir sind beide froh. Sie nennt mich ,,Smithy``). -- Abends gebadet. \tbentry{10}{2}{1961}{} 12\,\textonehalf{}\,--\,1\,\textonehalf{}, zum \uline{Lunch mit chancellor Murphy}\fnE{Franklin David Murphy (1916-1994); vgl. Franklin David Murphy - Wikipedia}, für \uline{rector Frondizi}\fnE{vielleicht Risieri Frondizi (1910-1983), damals Rektor der Universität von Buenos Aires} (und andere südamerikanische Universitätsrektoren, und amerikanische Leute, etwa 25. Im St\unl{} Center. Ich sitze zwischen \textit{Fr}. und Prof. Burkholzer\blockade{} von \textit{ACLS\fnE{American Council of Learned Societies: https://en.wikipedia.org/wiki/American\_Council\_of\_Learned\_Societies}}, früher Philosophie. -- Frondizi sagt mir wieder, wenn immer ich kommen möchte, soll ich ihm nur schreiben; dann wird er etwas arrangieren für mich dort. -- Ich frage, wenn Krieg kommt, wird Argentinien und die anderen Ländern involviert werden oder nicht. Er, nach einigem Zögern: Ich denke, wir werden versuchen, nicht involviert zu werden; wir möchten eine Haltung wie Nehru in Indien. Ich: Das ist gut; jede Entwicklung in Richtung auf Neutralismus ist eine Bremse gegen das Treiben zum Krieg. Ich: Wenn Amerika Castro geholfen hätte, wäre er nicht in die Arme von Russland getrieben worden; er stimmt zu. \neueseite{537025} Ich frage nach Bunge\fnE{Mario Augusto Bunge 1919 -- 2020): https://en.wikipedia.org/wiki/Mario\_Bunge}; er sagt, der war Physiker, sein Vater war auch Professor, ein führender Sozialist. Er sagt, in den letzten Jahren wachsendes Interesse an der Universität für Logik, Grundlagen der Wissenschaft, usw.) -- Bibliografie für Kongress \textit{ms}. \tbentry{11}{2}{1961}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,1\,\textonehalf{} (-2\,\textonehalf{}) \uline{\textit{M} und \textit{K}} hier. Für \uline{Besprechung}. (Über Distanzen. Es wird nicht klar, warum zuweilen negative Korrelation herauskommt.) -- Nachmittags dittoed revidiert. \tbentry{12}{2}{1961}{} 9:30 \textit{H} (anstatt gestern). -- Dittoed revidiert. -- Mittags \uline{Helmers und Monika} hier (seit langem zum ersten Mal, weil wir, besonders Ina, starke Hemmungen hatten wegen Meinungsverschiedenheiten im Politischen, über Abrüstung, Kuba, den Rand-Mann Kahn usw. Wir vermeiden diese topics im Gespräch. Olaf hat wieder viel mit Rückenschmerzen zu tun; Ursache: Fusion zwischen Wirbeln und IIeum\fnE{https://de.wikipedia.org/wiki/Ileum}, dadurch Muskelkrämpfe, dadurch Neuritis\fnE{https://de.wikipedia.org/wiki/Neuritis}. Er nimmt Cortison; er soll auch Übungen machen; ich empfehle ihm Al Hindes, den er schon kennt. -- Olaf hat in einem contest \$\,1200 gewonnen. -- Sie machen große Änderungen in ihrem Haus.) \tbentry{13}{2}{1961}{} Für research Komitee Gesuch. -- Dittoed für proc. durchgesehen. \tbentry{14}{2}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar}. \tbentry{15}{2}{1961}{} 2 zu \uline{Dr. Mott}. (Ina war entzückt über meine Geschichte vom Postbeamten Smith; nennt mich ,,Smithy``, erzählte es dem Dr. Pastrom; der sagte, dass der supervisor Dr. Mott bedeutet. Ich erinnere mich, dass, als ich ihm sagte, der supervisor sitze hinter mir, ich fantasierte, dass Dr. Mott sagte: Warum nicht hier? Und ich antwortete: Nein, hinten, wo er mich sehen kann und ich ihn nicht. Also wirklich wie er; er sagt: mehr wie Dr. Kupper; ich: er sitzt zwar nicht hinter mir, aber das Licht ist so, dass er mich sehen kann, \neueseite{537033} aber ich ihn nicht. -- Ich: Ich wunderte mich, dass Ina so sehr angetan war. Er: Sie wollte mehr von mir hören.) \gestrunl{} \tbentry{16}{2}{1961}{} Savage gelesen. -- Nachmittags bringt Mary die dittoes von meinem Stanford Vortrag. Ich revidiere eine Kopie davon für den Druck der \textit{Proc}. \tbentry{17}{2}{1961}{} 11 zu \uline{Dr. Seiff}. (Druck normal. Sehfeldtest ist wieder besser als voriges Mal. Er sagt, es scheint gut stabilisiert. Ich soll in 4 Monaten wiederkommen.) -- Gelesen. -- Abends geduscht. \tbentry{18}{2}{1961}{} 10 \textit{H}. \tbentry{19}{2}{1961}{\kreis} -- Nach dem Lunch zusammen (seit 9.); gut. -- \tbentry{20}{2}{1961}{} Gelesen. \tbentry{21}{2}{1961}{} 3-5 Seminar. \tbentry{22}{2}{1961}{} 2 zu \uline{Dr. Mott}. (Inas \editorstr{das} Gefühl, dass wir vielleicht unser ,,Heim verlieren``, Gefühle wie in Stanford. -- Ich stelle oft direkte Fragen an Leute. Er: Davon habe ich nicht viel gemerkt. Ich: Das passt doch nicht hierher; wenn ich zu einer Frau als Analytikerin gehen würde, und sie mir gut gefiele, würde ich jedoch\blockade{} nicht anfangen, ihr meine Gefühle zu äußern, weil ich weiß, dass sie sie nur als Symptome analysieren würde. -- Er sagt, als ich hereinkam,\fnA{Original \original{hereinkommt}.} sah ich besorgt aus. Ich: Ich weiß nichts von Besorgnis; aber in letzten Tagen habe ich mich geärgert, dass ich hier über alles Rechenschaft geben muss, wie dem supervisor.) \tbentry{23}{2}{1961}{} Gelesen. \tbentry{24}{2}{1961}{} 4-6 Vortrag von \uline{\textit{\ulinesp{Craig}}}\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/William\_Craig\_(philosopher)} ,,Logik und Invarianz``. (Er charakterisiert die logischen Eigenschaften als die, die präserviert werden unter Isomorphismen. Also ,,invariant``; besonders wichtig: die effektiv invarianten Eigenschaften; er sucht nach Explikation hierfür. Er stellt Vermutung auf, dass diese effektiven Eigenschaften alle \editorstr{also} ausdrückbar sind durch quantifier-freie Formeln, basiert auf Wissenschaft, und, $\epsilon$ \unl{} so ähnlich).) \neueseite{537029} \tbentry{25}{2}{1961}{} 11-3 \uline{\ulinesp{\textit{Craig}} und Bohnert} hier. (Er sagt, ich habe damals doch seine Briefe über induktive Logik beantwortet. Er ist etwas interessiert an induktiver Logik, will aber nicht darauf eingehen, weil er sich jeweilig nur auf ein Arbeitstopic beschränken will. -- Auch über Wal\unl{} Satz. Er meint, der helfe ebenso wenig wie sein eigenes Theorem; helfen wofür? Anscheinend zum Nachweis der Machschen These, dass alle wissenschaftlichen Theorien nur über Beobachtbares sprechen. Für ,,Widerlegung`` dieser These führt er das Regulativ\blockade{} an: Es gibt Fälle, wo der Ramsey Satz logisch stärker ist als die Gesamtheit der der aus ihm folgenden \textit{O}-Sätze erster Ordnung, d.h. mit nur individuellen Variablen. Er gibt Referenzen für verschiedene Aufsätze; Bohnert will dies zusammenschreiben. -- Er ist gescheit und klar, spricht ruhig und überlegt, und bescheiden.) -- Gelesen. \tbentry{26}{2}{1961}{} Gelesen: Braithwaite (für Gruppe morgen). \tbentry{27}{2}{1961}{} Gelesen: Nagel (\textwh{für Gruppe}). -- 3\,\textonehalf{}\,--\,5 reading Gruppe Leiter, Champawat, Neblett (zum ersten Mal dies Semester. Über Gesetz und Theorie. Heute Braithwaite.) -- \gestrunl{} 5:30 \textit{H} (anstatt 24.) \tbentry{28}{2}{1961}{} 3-5 Seminar. (Cocchiarella Bericht über Quines Unifikation, gut). -- Ich fahre selbst zurück; es ist Tageslicht bis 6. \tbentry{1}{3}{1961}{} 2 zu \uline{Dr. Mott}. (Ich frage, warum er annahm, dass ich neugierig sei über ihn persönlich; er: weil ich gar keine Fragen stellte. Ich: vielleicht unbewusst. Er macht mich nichts \blockade{} darauf, dass ich meine Beine gekreuzt habe; früher nie. Ich über Arne, der im Sommer mit Familie kommen will. Über Konferenz über Induktion Juni\fnE{Wesleyan Conference on Induction. Wesleyan University, Middletown, Conn., June 12-17, 1961.}. Ich bin interessiert, aber mehr würde mich interessieren, wenn Feigl eine Konferenz über meine Theorie alleine arrangieren würde; dazu nickt er. \neueseite{537031} \gestrunl{} Nächstes Mal \textit{Th}! Dann andere Zeiten.) -- Gelesen. \tbentry{2}{3}{1961}{} Vormittags Bohnert kurz hier (will etwas leihen, wir können es nicht finden). -- Gelesen. -- Abends geduscht. \tbentry{3}{3}{1961}{} Gelesen. -- 4 \textit{H} (anstatt morgen). Seine Frau holt ihn ab. -- 7 \uline{Mia} hier, (später Wim). \tbentry{4}{3}{1961}{} 10:45\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{\ulinesp{Church}} hier. (Zuerst über \ulinesp{induktive Logik}. Er fragt über Rechtfertigung. Ich sage: Rechtfertigung für Axiome durch Rationalität. Ich gebe ihm ,,\textit{Aim}`` dittoed; er hat den Vortrag in Stanford gehört, saß aber ziemlich weit hinten, konnte die Tafel nicht lesen, und versäumte daher einiges. Ich erkläre, dass wir als Begründung voraussetzen müssen, dass jemand induktiven common sense hat. Er fragt, ob meine Theorie auch zu Ergebnissen führt, die von den üblichen der Statistiker abweichen. Ich: Ja; z.B. Kritik an der ,,\unl{}. \textit{rule}``; über \textit{\L{}os} Rezension von \textit{Cont}.; er sagt, ich hätte den Titel formulieren sollen mit ,,\textit{pr}``. Er sagt: Einige Mathematiker haben mein Buch angesehen, aber können nichts damit anfangen. Ich: Wir werden jetzt Maßtheorie zugrunde legen; das wird es wohl mehr verständlich machen. -- Über \ulinesp{intension} und \ulinesp{\textit{senses}}. Ich: Man könnte Glaubenssätze in 4 verschiedenen Weisen nachkonstruieren; mir scheint, alle sind noch erwägenswert. Auch Intensionslogik für Glaubenssätze. Er: was aber mit mathematischen Sätzen? Ich: Nach dieser Theorie ist das nicht eine Sache von Glauben, sondern von Symbolisierung desselben ,,Glaubensgehaltes``. Bei Kind, Hund, oder nicht sprechendem Mann kann nur die Intension feststellen. -- Ich: Könnte man nicht eine sense Logik machen analog zur Modallogik\sout{?}, mit $N^S$, auch für $N^\delta (\ldots\text{auch}\ldots)$? Er: Wohl kaum, wenn ,,synonym`` so stark genommen wird, wie er es tut. Ich: Ich würde erwägen, einige Operationen auch noch zuzulassen, vielleicht auch mit quantifiern. Er: vielleicht \neueseite{537043} für modale\blockade{} Prädikatenkalküle. Ich: vielleicht aber auch weiter; aber so, dass für das Feld der zugelassenen Operation ein Entscheidungsverfahren besteht. Das wäre doch nützlich, da er den nicht-exakten\blockade{} Begriff ,$B$` für Glauben \gestrunl{} doch schon in der Objektsprache hat, auch die ganze Logik der senses nicht nur in der Metasprache zu haben, sondern auch in der Objektsprache. -- Es ist gut mit ihm zu sprechen; er stellt gute Fragen und hört auch gut zu und macht gute Bemerkungen.) Wir halten ihn für lunch, seine Frau ist verreist. (Er spricht unbefangen, und lacht gern. Auch über Miss Rand.) -- 3\,\textonehalf{}\,--\,5\,\textonehalf{} \uline{\textit{Purtill} und \textit{Dibble}} (reading Gruppe über \textit{pr}). \tbentry{5}{3}{1961}{} Gelesen. \tbentry{6}{3}{1961}{} Nachmittags Haarschneider, und dann zu \uline{Helmer} (er liegt im Bett\gestrunl{}, nicht mehr unter Traktion. Dr. Problis\blockade{} hat ihm gesagt, er soll einige Tage warten mit Osteopath; morgen will P. mit einem Orthopäden sprechen, und der soll das \textit{X}-ray anschauen in Bezug auf Disk, und dann zu Olaf kommen und ihn untersuchen. Olaf ist froh, dass etwas geschieht, und fühlt sich besser. -- Auch über Politisches. Er gibt zu, dass Washington Fehler gemacht hat mit Kuba, aber er meint, jetzt ist kaum mehr zu helfen, weil Castro ein Demagoge geworden sei wie Hitler. -- Über test ban und Nuklearkrieg; er sagt auf meine Frage, dass die Militärs ebenso einen Atomkrieg fürchten wie die Russen, dass sie denken, ein großer Atomkrieg ist das Ende der \textit{US} \gestrunl{}. -- Über China; er meint, dass es in \textit{UN} aufgenommen wird, vielleicht 2 Chinas. Er stimmt zu, dass für Abrüstung China von Anfang an eingeschlossen werden muss. Wir sprechen auch über diese heiklen Fragen freundlich mit einander; wir vermeiden aber \editorstr{von} Punkte, wo deutlichere Gegensätze herauskommen würden. -- Er ist \neueseite{537035} sichtlich aufgelebt bei meinem \sout{Buch} Besuch.) \tbentry{7}{3}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar}. \tbentry{8}{3}{1961}{} 11\,--\,12\,\textonehalf{} \uline{David Kaplan} hier. (Über Kalishs Vorschläge für Modifikation von Logikexamen.) -- \tbentry{9}{3}{1961}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Dies ist die neue Zeit; von jetzt ab immer abwechselnd dies, und \textit{Mi} 11. -- Vom Sonnenfleck auf dem Teppich und den Sonnenstäubchen, zu Claudius\fnE{vielleicht Bezug auf das Gedicht von Mathias Claudius ,,Abendlied``: https://de.wikipedia.org/wiki/Abendlied\_(Matthias\_Claudius)}\blockade{} ,,weil unser Augen sie nicht sehn``. Dann schweige ich, und sage: Das bedeutet, dass da etwas ist, was ,,unsere Augen nicht sehen wollen``. -- Über department meeting, Montague und Kaplan; Kalish. Logik ist nur Werkzeug; sie machen es zum Selbstzweck.) -- Zu meinem office \sout{(Tropfen genommen} (Augentropfen genommen. Mitgebrachtes lunch gegessen, dabei Kalish etwas gelesen). 1-3 \uline{department meeting}. (Über Kalish Vorschlag für Modifikation von Logikexamen. Ich sage, ein nicht-theoretischer Kurs über höhere Logik wäre gut. Dabei Instruktion von formalen Prozeduren.) -- (Abends versuche ich vergeblich Darmausleerung, sehr hart, und auf einmal kommt allerhand Blut; das beunruhigt mich. Ina macht Einlauf, dann fühle ich besser. Abends spät Hände fiebrig, aber keine Temp.) \tbentry{10}{3}{1961}{} \gestrunl{} Meinen Vortrag überlegt, nach dem Stanford \textit{ms}. -- 1-3 \uline{\ulinesp{mein Vor\-trag ,,Induktive Logik} und rationale \textit{decs}}`` \ulinesp{in \uline{Marschaks Kolloquium}}\fnE{Jakob Marschak: https://en.wikipedia.org/wiki/Jacob\_Marschak} über Mathematik in den behavioral \textit{scs}``; Ina fährt mich. (Ich spreche lebhaft, aber oft mit der Hand vor dem Munde oder nicht laut oder deutlich genug, sagt Ina. Neblett hat die Formeln an die Tafel geschrieben, außerdem hat Marschak meine Formeln dittoed und an alle verteilt. Nachher Diskussion. Oft gute Fragen. Brunner\fnE{wahrscheinlich Karl Brunner: https://en.wikipedia.org/wiki/Karl\_Brunner\_(economist)} über Poppers Kritik; ich: $dc_P$ und $da_C$, alle lachen. -- Tribus\blockade{}, Brown, \ldots\ \luecke). -- Abends geduscht. \tbentry{11}{3}{1961}{} Nachmittags angefangen, Vorwort oder Epilog zum Neudruck von ,,Logischer Aufbau`` zu schreiben. \neueseite{537037} \tbentry{12}{3}{1961}{} 9:30 \textit{H}. -- Nachmittags weiter geschrieben: Epilog für ,,Aufbau``. \tbentry{13}{3}{1961}{} \textwh{Epilog für ,,Aufbau``.} -- 2:30 Zahnarzt (der abgebrochene Zahn, vorne unten rechts; er zementiert es vorläufig wieder an; ich soll Anfang April wiederkommen, dann will er neues Goldinlay machen.) \tbentry{14}{3}{1961}{} 3-5 Seminar (am Schluss \textit{TP} gegeben). (Ganzer Vormittag schrecklicher Lärm vom Bulldozer westlich von uns; immer Wachs in den Ohren.) \tbentry{15}{3}{1961}{} 11 \uline{zu Dr. Mott} (jetzt immer abwechselnd \textit{Mi} und \textit{Do}. -- Ich berichte vom Vortrag \textit{Fr}, und dass ich heute zum office gehe. Er: ,,Es scheint, dass ich ihm sagen will, dass es mir gut geht. Ich: Zieht er daraus die Konsequenz, dass wir daraufhin die Therapie bald beenden könnten? Er lacht. Ich: Analysts sollten viel mehr systematischen research machen! Er: Wäre ich bereit, über meine \textit{pr} Theorie in ihrem Institut zu sprechen? Ich: Meint er, von Anwendung der \textit{pr} durch die Analytiker? Er: Ja. Ich: Nein, das möchte ich nicht; meine Theorie ist noch ganz theoretisch; ich schüttelte den Kopf, dass Tintner\fnE{wahrscheinlich Gerhard Tintner: https://en.wikipedia.org/wiki/Gerhard\_Tintner} sie schon auf praktische Situationen in Ökonomie anwenden will; eine Samen\blockade{} Company wollte von mir Anleitung für ihre Leute!) -- Ich fahre zum Campus; ich habe \uline{office Stunde} angehängt, zum ersten Mal seit langem. (Ich nehme Augentropfen im Auto, geparkt auf dem Campus 12:15. Ich spreche kurz mit David; aber kein Student kommt \unl{}!) 3-4 \uline{\textit{\ulinesp{Schilpp}}} hier. (Er kommt ganz überraschend. \textit{NWUP\fnE{Northwestern University Press: https://en.wikipedia.org/wiki/Northwestern\_University\_Press}} sind erst 2\,\textonehalf{} Jahre alt. Sie können aus Budgetgründen frühestens im Mai mit Druck beginnen, hoffen, das Buch spring 1962 herauszubringen. Schilpp schätzt den Umfang auf 1200 \textit{pp}; es würde vielleicht 15 oder 16\,\$ kosten. -- \neueseite{537041} Ina fragt: Wenn die Verzögerung durch Mangel an Kapital kommt, würde ein Darlehen von uns es vielleicht beschleunigen? Er: vielleicht ja. Ich frage: Könnte ich 10 Freiexemplare haben, wo ich doch einen ungewöhnlich großen Teil des Bandes beigetragen habe? Er will sehen, ob der Verleger zustimmt; hat auch nichts dagegen, dass ich selbst anfrage. Der contract mit \textit{NW} ist noch nicht unterzeichnet; es bestehe eine Möglichkeit, dass Wesleyan Universität, die auf einmal viel Geld haben, es übernehmen möchten und vielleicht auch ihm eine Stellung mit bezahlter Sekretärin geben. Ich sage ihm auch vom geplanten Seminar für nächstes Jahr, und dass ich hoffe, dann einige copies von proofs zu bekommen. -- Er sagt, dass er immer erst royalties bekommt, nachdem der Verleger seine Kosten gedeckt hat; er bekommt 12\,\%. Er sagt, das reiche nicht einmal zur Bezahlung einer dauernden Sekretärin, geschweige für ihn; für ihn sei es nur eine labor of love.) 4-6 Student \textit{\uline{Hagstrom}}\fnE{Warren O. Hagstrom: https://history.aip.org/ead/20090234.html}, Berkeley, sociol. department, macht Interview für seine \textit{Ph.D}. These (über Arbeitsmethoden in Wissenschaft, Ursprung von Ideen, Wege zur Zusammenarbeit und Überwindung von disagreements und dergleichen. Er nimmt alles auf im tape recorder, geliehen von Berkeley Universität. Er fragt mich besonders \gestrunl{} über Logik und Grundlagen der Mathematik. Ich spreche ausführlich über Ursprung und Entwicklung der neuen Logik, und Frege; Widerstand der Mathematiker und Philosophen. \gestrunl{} Ich erwarte, dass mathematische Logik entweder selbständig werden oder ein Teil der Mathematik werden wird. Über die Beziehungen der verschiedenen Schulen, die aber heute nicht mehr so emotional sind. Zuletzt einiges über \textit{pr} ; meine Minorität; Übereinstimmung und Unterschied zu \textit{DF} und Savage. Mitarbeit von Kemeny und Jeffrey. -- Wenn es transkribiert wird, in einigen Monaten, will er mir carbon copy schicken.) \neueseite{537039} \tbentry{16}{3}{1961}{} Ganzen Tag \uline{zu Soblers (zum letzten Mal} zur Ranch in den Malibu Bergen! Wir fahren zur Abwechslung die hintere Straße, nehmen aber aus Versehen die spätere Straße 23, ,,\textit{Drecker Rd.\fnE{korrekter Name ist ,,Decker Road``}}``, anstatt \textit{L\'{a}tigo Canyon,} ,,\textit{Backur\blockade{} Rd}``. Nach 12\textsuperscript{h} dort. Sie wollen am 28. das Haus endgültig verlassen, und uns dann in \textit{L.A.} sehen. -- Wir sprechen über allerlei politische Fragen. Ich erzähle von 1918: mein wachsendes Interesse an politischen Fragen, Pazifismus und Sozialismus; die Tage vor und in der Revolution. Ich für Optimismus in Bezug ,,das Gute in den Menschen``; Benedikt stimmt teilweise zu; Ina und Raya sind mehr pessimistisch. Ich sage: seit 50000 Jahren ist doch so viel Fortschritt gemacht worden! -- Ich kann mit ihnen fühlen, wie traurig der Abschied von \gestrunl{}\gestrunl{} dem schönen Haus ist. Raya ist es sehr schmerzlich; \gestrunl{} Ina muss sie daran erinnern, dass sie gute Gründe für den Verkauf hatten, vor allem, dass das Wässern der Obstbäume, das Gras mähen usw. zu viel Arbeit für ihn jetzt ist.) \tbentry{17}{3}{1961}{} Allerhand gelesen für ,,Nachwort`` zu ,,Logischer Aufbau``. \tbentry{18}{3}{1961}{} 10 \textit{H}. -- Nachmittags am ,,Nachwort``. -- Abends \textit{TA}-Gesuche gelesen (David hat sie für mich in 4 Klassen eingeteilt; das spart mir viel Zeit.) \tbentry{19}{3}{1961}{} Ganzen Tag am ,,Nachwort``. -- Abends \textit{TA} Gesuche; meine Rangliste aufgestellt. \tbentry{20}{3}{1961}{} Am ,,Nachwort``. \neueseite{537047} \tbentry{21}{3}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar}. \tbentry{22}{3}{1961}{} Am ,,Nachwort``. -- Mittags \uline{Myra} hier. \tbentry{23}{3}{1961}{} Morgens beim Waschen \uline{kleiner Schnack im Rücken},\fnE{lt. Rheinischem Wörterbuch für Schlag, Hieb, Prügel.} Mitte oben, (nur wenig, aber doch plötzlich Schweiß, und jittery. Ich lege mich kurz \gestrunl{} ins Bett, nehme 1 Miltown, \gestrunl{} stehe dann wieder auf. Gestern Abend hatte ich die Übungen auf der Matratze auf dem Fußboden gemacht, wie gewöhnlich \textit{Mi}; vielleicht ist davon ein Muskel im Rücken noch etwas sore und empfindlich. Dabei fällt mir ein, dass \textit{Mo} Vormittag, beim Hocken, auch so ein kleiner Schnack kam; es war hart und mühsam, aber ich beendete doch mein Geschäft.) Zum Frühstück gegangen (ich hatte überlegt, ob ich es im Bett nehmen soll; aber weil ich heute zu Dr. Mott muss, ich es wohl gut, wenn ich schon dafür vorübe. Ich sage mir, dass nichts am Rückgrat ist, nur ein Muskel; ich bin aber doch ziemlich \textit{down}. Nach dem Frühstück fühle ich mich etwas besser. Ina bietet an, mich zu fahren; aber ich entschließe, allein zu fahren.) -- 11 zu \uline{Dr. Mott} (jetzt immer abwechselnd \textit{Mi} und \textit{Do} 11\textsuperscript{h}. Ich gehe dort auf der Straße ganz munter. Ich erzähle von Traum, wo auch Jeffrey vorkommt, aber ich erinnere fast nichts. Der Doktor fragt, was mich gestern beunruhigt hat, und am weekend. Ich weiß aber nichts Spezielles, der Druck des Zeitmangels; das Nachwort für ,,Aufbau`` \gestrunl{}. Ich bin nun ,,plötzlich`` 70 Jahre geworden; d.h, ich mache es mir bewusst, dass ich \gestrunl{} auch Anderen als alter Mann erscheine, was ich früher nicht so im Gefühl hatte.) -- Nachmittags am ,,Nachwort``. -- \sout{Robinson gelesen}. \tbentry{24}{3}{1961}{} \textwh{Am Nachwort}. -- Robinson gelesen. -- (Noch etwas jittery, aber viel besser als gestern; Übungen gemacht. 3-4 \uline{Vortrag Prof. Abr. Robinson}\fnE{vermutlich Abraham Robinson (1918-1974); vgl. Abraham Robinson -- Wikipedia} (von Universität Jerusalem, jetzt Princeton. Über Nicht-Standard Arithmetik und Nicht-Standard Analysis.`` Über neuere Untersuchungen von Nicht-Standard Interpretation der \textit{ASe}. Ich stelle einige Fragen in der Diskussion.) Nachher zum Department office, Post geholt. Dann zur Kaffee lounge. Alle stehen im Kreis; dann \neueseite{537045} setze ich mich mit Robinson auf das Wandsofa\blockade{}, und andere an der anderen Wand. Auch \uline{Montague}, der für die Ferien von Berkeley gekommen ist. Ich sage Robinson vom \textit{AS} von Foradori über unendlich kleine Größen. Er hat gesagt, dass kürzlich jemand ein nicht-archimedisches System aufgestellt hat, wo Limit definiert wird durch unendlich kleine Größen: die Distanz zwischen $J_w$ oder jedem anderen unendlichen Punkt der Sequenz\blockade{} hat eine unendlich kleine Distanz von dem Limit $s$. Er meint, es sei nicht sicher, dass die klassische Limitdefinition wirklich einfacher ist. Er gibt mir aber zu, dass es doch eine große Leistung der klassischen Analysis war, dass sie die Infinitesimalkalküle ohne unendlich Kleines aufbauen konnte.) \gestrunl{}\gestrunl{} Dabei sind auch: Mozky\blockade{} (der Bar-Hillel kennt) und Taylor, Head von Mathematik department. (Sie fahren alle zum Dinner mit Robinson in einem Restaurant.) Ich fahre nach Hause, gerade im letzten Tageslicht, bis 6:15; Ina hat sich schon Sorgen gemacht. -- Es ist alles sehr gut gegangen, ich habe mein Jacke ganz vergessen. Ich hatte mein Kissen mit, habe es im Hörsaal gebraucht, aber nicht in der \textit{lounge}. Später mache ich zu Hause noch meine Übungen. \tbentry{25}{3}{1961}{} 10 \textit{H }(Ich berichte ihm von dem Schnacken am \textit{Do}. Er sagt, sowas kommt leicht früh morgens, wenn man noch steif ist, oder wenn man kalt ist. Es ist gut, gleich morgens als erstes einige Streckbewegungen zu machen, leicht, nicht heftig, um die steifen Muskeln auszustrecken.) -- Am ,,Nachwort``. -- Abends geduscht. \tbentry{26}{3}{1961}{} Nachwort fertig. Ina tippt es. -- Mittags \uline{Mia und ihre Nichte \textit{Luce}\blockade{}} hier. \textit{L}. singt chilenische Lieder mit Gitarre. -- Mia will mit \unl{} eine Woche ins Death\blockade{} Valley gehen. \neueseite{537053} \tbentry{27}{3}{1961}{} Lit Verzeichnis \gestrunl{} zum ,,Nachwort`` fertig gemacht. -- Nachmittags neue Idee für \unl{} als eine Relation. \tbentry{28}{3}{1961}{} \uline{Jeffrey} hier, 11-6. (\uline{Edi und Daniel}\blockade{} kommen mit ihm, nur für kurz. Sie wohnen bei Freunden, Wolfsons. -- Vormittags über praktische Fragen: Er will vielleicht zur Wesleyan Konferenz\fnE{Conference on Induction am Wesleyan Center for Advanced Studies, Juni 1961} gehen; ich werde vorschlagen: zuerst Kemeny, dann ihn. -- Er hat ,,Mathematischen background`` und ,,\textit{D. F.}`` fast fertig geschrieben. -- Über \textit{MIT} Press. -- Nachmittags über mehr technischen Fragen: meine rep\unl{} Funktionen \textit{MI} usw.; wie wird Dichte $\phi$ definiert aufgrund von diskr\unll{} $\Phi$? Wie $\Phi$ aufgrund von \textit{MS}? Er wird es überlegen. -- Er sagt, er ist nicht so committed zu induktiver Logik wie ich und Kemeny, nimmt es als versuchsweise Lösungen. Ich: ich auch; aber für einige Axiome habe ich das Gefühl, dass sie unter gewissen Bedingungen gelten müssen, z.B. $\lambda{}$-Axiom.) -- 9\textsuperscript{h} Soblers rufen an (\gestrunl{} sie wollten hier zu Abend essen, und das Auto in der Garage abstellen. Sie sind aber so erschöpft, dass sie bei einem Nachbarn übernachten wollen.) \tbentry{29}{3}{1961}{} 9\textsuperscript{h} \uline{Soblers} kommen; sie stellen das Auto in die Garage. -- 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Mein Traum: Im Jena Esszimmer, ich rufe ,,Mutter``, schließlich so laut, dass ich aufwache. -- Ich erzähle von dem vielen Betrieb, und ungewisses Warten usw. Schließlich sagt er: Kein Wunder, dass ich schließlich die Mutter zu Hilfe rufen musste.) -- \gestrunl{} Zu Hause sind \uline{Soblers} noch da; aber fahren gleich ab. (Herzlicher Abschied; Ina umarmt Benedikt; ich ihn auch. Sie werden noch einen Monat bei Mona\blockade{} sein; die ganze Europareise ist verschoben. Ich sage, sie \gestrunl{} sollen zuweilen Ansichtskarte schicken.) -- 3-6 \uline{Jeffrey} hier. Über seine Skepsis. Ich sage: Ich will auch vorsichtig sein, nicht zu viel \neueseite{537049} Anspruch machen. Ich unterscheide Situationen, die ganz geklärt sind, wie z.B. $\lambda{}$-Systeme, und solche, wo das nicht so ist, aber wir doch eine Lösung haben, wie für $n$ Familien. Er: Aber es ist nicht klar, was wir mit ,,Distanz`` meinen, z.B. zwischen Farben. Ich: Das wird gelöst im Fortschritt der Physik; da gibt es schließlich für jede Größe eine bestimmte Skalenform. Aber für 2 verschiedene Größen ist die Frage der Äquivalenz \unl{}. Ich könnte vielleicht einen Schritt in Richtung auf \textit{DF} machen und sagen: die unteren C-Werte sind subjektiv, frei zu wählen; durch sie sind dann die anderen bestimmt.) \tbentry{30}{3}{1961}{} 11\,--\,3\,\textonehalf{} (!) \uline{Montague und Kalish} hier. (Montague berichtet\sout{, dass Mat\unl{}} Schwierigkeiten mit Furths thesis. Und über Tarskis Wunsch, von uns oder anderen einen Ruf oder wenigstens eine Anfrage zu bekommen. -- Er sagt, Robinson ist der beste unter den jetzt verfügbaren Kandidaten für Stellung und Philosophie und Mathematik department zusammen. -- Ich erkläre, warum ich Logik nicht als Teil der Philosophie ansehe; dass es in Zukunft ein selbständiges Gebiet sein wird, entweder alleine oder in Mathematik; dass heute ein Philosophie department noch Logik behandeln muss, weil es keinen anderen Platz \gestrunl{} hat in der Universität; dass wir aber doch einen mehr philosophisch interessierten Logiker vorziehen sollten vor Robinson, z.B. Quine, auch Church und Tarski. -- Ich sage, dass ich sehr guten Eindruck von Robinson hatte; dass ich aber in Bezug auf Tarski Bedenken habe; das department sollte sich jetzt vielleicht lieber nicht festlegen und Frage an Tarski, weil das uns für viele Wochen verhindern würde, andere Schritte zu unternehmen, z.B. mit Robinson.) -- Gestriges Gespräch mit \textit{J }aufgeschrieben. -- Abends geduscht. \tbentry{31}{3}{1961}{} Vormittags lese ich Jeffrey ,,Mathematical Backgrounds, die neue, eben fertig gestellte Version. \neueseite{537051} (Diese ist erheblich leichter verständlich als die erste.) -- \uline{Edith und Daniel} sind den ganzen Tag bei Ina. \uline{Jeffrey} kommt zum Mittagessen her. 4\,--\,5\,\textonehalf{} Gespräch mit ihm (einige Bemerkungen zu seinem ,,Background``. -- Auch über die Schwierigkeit des Begriffs der objektiven \textit{pr}. Ich: Das Beste ist wohl, ihn als theoretischen Term der Physik einzuführen; in den Regeln dafür kommt auch induktive \textit{pr} vor; aber ich zweifle, ob der objektive Begriff reduzierbar ist auf den induktiven.) \tbentry{1}{4}{1961}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,1 Besprechung mit \uline{\textit{M}, \textit{K} und Jeffrey}. (Siehe Notizen. Über meinen Distanz approach. Nach \textit{K`s} Ergebnis ist es zweifelhaft, ob es mit der linearen Kombination geht. \textit{K}. will versuchen: mit beliebigem Koeffizienten $B_\mathcal{L}$ und beliebigem $\lambda{}_\mathcal{L}$. Er sagt, er hat in der nächsten Woche mehr Zeit; er\fnA{Original \original{es}.} wird es mir dann zuschicken.) -- Nachmittags \textit{J`s mse} der 2 Artikel in neuer Version weiter gelesen. \tbentry{2}{4}{1961}{} Vormittags \textwh{\textit{J`s mse} der 2 Artikel in neuer Version weiter gelesen}. \textit{Js mse} der 2 Artikel in neuer Version weiter gelesen. 5\,\textonehalf{}\,--\,6\,\textonehalf{} Besprechung \uline{mit \textit{J}} über seine \textit{mse}. (Einige Änderungen in Symbolen \gestrunl{} wird er auf meinen Wunsch machen.) -- 8\,\textonehalf{} \uline{wir zusammen mit \textit{J,} Edith und Daniel}; 7 Abendessen. \tbentry{3}{4}{1961}{} Mittags \uline{Bohnert} hier (er bringt mir die fertige thesis). -- 2\textsuperscript{h} zum \uline{Zahnarzt} (lange Sitzung; Vorbereitung des \textit{inlay). }-- 4\,\textonehalf{} \textit{\uline{H}}. -- 8-10 Korrekturen für Neudruck für \textit{Prob}. \tbentry{4}{4}{1961}{} 3-5 \textit{\uline{Sem}}. (Nachher berichtet mir Matheson über Besuch in Texas.) \neueseite{537063} \tbentry{5}{4}{1961}{} Gelesen (Suppes über $m^*$; einiges in Gruppentheorie). -- Abends: Typescript von Korrekturen im \textit{Pr} Buch durchgesehen. \tbentry{6}{4}{1961}{} 11 zu \uline{Dr. Mott} (Jeffreys Besuch hier. Gegen Ende wurde ich ziemlich müde, obwohl er nur halbtägig kam. -- Ich werde mehr bewusst von meinem Alter. Fraenkels congrat. -- Wenn man unheilbar krank wäre, sollte man selbst ein Ende machen. Schlimm, dass die Gesetze dem Doktor verbieten, dabei zu helfen. Er stimmt zu.) -- Zum campus, zu meinem office. Dort lunch gegessen, mit Kalish gesprochen. -- 3-5 \uline{department meeting}. (Über Ernennung von Robinson, mit Mathematik department zusammen. Ich halte ihn für sehr gut; aber für unsere Studenten wäre jemand vorzuziehen, der auch logisches Interesse hätte. Moody, Meyerhoff, Long, Furth, stimmen zu; Kalish und David dagegen, weil dies eine unwiederbringliche Gelegenheit wäre, einen erstklassigen Mann zu bekommen. Ich sage, dass ich zustimmen würde, wenn Yost sicher ist, dass durch diese Ernennung die spätere in einem anderen Gebiet, z.B. Philosophie der Wissenschaft, dadurch nicht gefährdet würde. Yost sagt, wir haben jetzt im Budget eine neue, zusätzliche Stelle, im ganzen 1.47. Darauf stimme ich und die meisten für Robinson. -- Über die Möglichkeit, Tarski zu bekommen. Church sagt, es scheint ihm sehr unwahrscheinlich, dass Tarski\fnA{Original \original{Church}.} wirklich herkommen würde. Ich stimme zu, besonders, da Tarskis Wunsch war, in seinem department eine fünfte Stelle für Howe\blockade{} zu bekommen. \gestrunl{} David meint, eine Anfrage durch Montague bei Tarski könnte uns innerhalb 24 Stunden eine Antwort bringen. Ich: Das würde wohl zu wochenlangen Verhandlungen führen. Das wollen sie nicht, um den Plan mit Robinson nicht zu gefährden. Schließlich wird Kompromiss-Vorschlag von David angenommen, \neueseite{537055} dass Yost telefonisch Montague bitten soll, Tarski zu fragen, ob er jetzt eine klare Aussage machen kann, dass er ernstlich an \textit{LA} interessiert sein würde. -- Ich sage, dass ich Diskussion mit department über Induktion machen möchte. Wir einigen uns auf \textit{Sa}, 29.4.) -- Ich fahre Church nach Hause. \tbentry{7}{4}{1961}{} \uline{Etwas Muskelschmerzen}. (Vermutlich von gestern abend, wo ich die neue Übung an der Wand gemacht habe, mehrmals als sonst.) 1 Miltown, 1 Dexedrin. (Zum Waschen und Frühstück stehe ich auf; mache auch Übungen, aber wenige. Dann aber bleibe ich zunächst im Bett. Mittags aufgestanden. Nachmittags wieder 1 Miltown, 1 Dexedrin. 3:30 zum \uline{Zahnarzt}. (Ich fühle ein wenig tense und jittery, aber es geht ganz gut.) -- Er setzt das neue Gold \textit{inlay }ein; und macht noch kleine Füllung am Nachbarzahn.) -- Ich lege mich wieder hin. \gestrunl{} Gruppentheorie gelesen. -- Zum Abendbrot auf. \tbentry{8}{4}{1961}{} Ich fühle noch tense, aber besser als gestern. 10 \textit{H} (er macht nur Streckübungen, auch neue, weil das am besten hilft gegen sore Muskeln; er sagt: dies ist besser als Hitze, die hilft zwar zeitweise, aber dann 10 Stunden später kommt die soreness oft zurück. -- Ich soll heute möglichst normal mich herumbewegen.) -- Für Vortrag morgen überlegt. \tbentry{9}{4}{1961}{} Für Vortrag überlegt. -- \uline{\ulinesp{Anita und Carmen Ruthling}} kommen her\blockade{}, mit einem jungen Student, ich dabei 12\,--\,1\,\textonehalf{}. (Beide sind groß und selbständig geworden, lebhaft und freimütig in ihrem Urteil über die Eltern. Anita sieht sehr anziehend aus. Sie plant Heirat mit einem jungen Mann, der Meteorologiestudent war, und jetzt sein eigenes Geschäft aufgemacht hat, für slippers, die wie Tiere aussehen, \neueseite{537057} was er selbst entworfen hat; er scheint erfolgreich. Anita selbst hat die ganzen Jahre anscheinend gut verdient, als Cocktail-Kellnerin und Modell; sie hat selbst ihre Europareise finanziert, und hat kürzlich Maria 400 geliehen! Für Zahlungen an mortgage für Tesuque ranch. Carmen studiert Spanisch und Französisch, unterrichtet schon Spanisch, 5\,\$ per Stunde. Beide sind sehr herzlich, umarmen und küssen mich. Der fremde Student dabei stört mich aber, sodass ich nicht so unbefangen rede. Ina aber spricht über allerhand, auch über ihre Briefe an mich \gestrunl{} in Wien.) -- 3\,-- beinahe 6 \uline{mein Vortrag ,,Induktive Logik und das Problem der Induktion`` im Grad. Philosophen Club}, in der Wohnung von Annese und Söderstrom, im Westwood Village. (Ich spreche 3:15-5; dann Diskussion bis beinahe 6. Da sind auch: Ed \textit{\uline{Sayles}}, und \uline{\textit{Matheson} und Frau}.) Friedman fährt mich hin und zurück. \tbentry{10}{4}{1961}{} Examensfragen für Neblett. -- Nachmittags \uline{Zahnarzt} (nur 5 Min; die Klammer vorne unten Mitte\blockade{} an der unteren Platte wird adjustiert, weil die Zunge sich dort verletzt, vermutlich an dem Ende, das oben auf dem Zahn endet und vielleicht zuweilen über dem Zahn steht; er rundet das Ende ab und macht die Klammer enger.) -- Haarschneider. -- Abends \gestrunl{} Bensons\fnE{Bezieht sich wahrscheinlich auf die Carnap-Bibliographie von Arthur Benson.} Bibliographie gelesen. \tbentry{11}{4}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar.} (Nachher mit Ta\unll{} über sein \textit{TP}. Und mit \uline{Matheson}; er bittet mich, nach Denver zu schreiben. Deren Brief an ihn ist von der secretary des Direktors ,,aus Versehen`` geöffnet worden.) \neueseite{537061} \tbentry{12}{4}{1961}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Über Sonntag: Anita und Carmen.) Nachmittags mein Vortrag im Studentenclub. 3\,\textonehalf{}\,--\,5\,\textonehalf{} \uline{reading Gruppe} (Neblett, Leiter, Champawat. Letzterer trägt vor über ,,\textit{lawlike}``, aus Nagels Buch.) \tbentry{13}{4}{1961}{} Leblanc\blockade{}\fnE{vielleicht das Buchmanuskript \textit{Statistical and Inductive Probabilities }von Hugues Leblanc (1924--1999), 1962 erschienen} aus Buch \textit{ms} gelesen. (Es ist recht enttäuschend; die Erklärungen sind oft nicht klar.) \tbentry{14}{4}{1961}{} Briefe an Chacha. -- 4\,\textonehalf{} \textit{\uline{H}}. -- Bis 9\textsuperscript{h} Benson Bibliographie. \tbentry{15}{4}{1961}{} Leblanc \textit{ms} gelesen. -- Abends \uline{Mia} hier. \tbentry{16}{4}{1961}{} \textwh{Leblanc \textit{ms} gelesen}. -- \uline{Helmers hier}. (Am Schluss, während wir schon bei der Haustür stehen, fragt Ina, ob sie Newmans Rez. von \textit{Kahn's} Buch in \textit{Sc. Am}.\fnE{James R. Newman. Review of \textit{On Thermonuclear War }by Kahn, Herman. \textit{Scientific American} Vol. 204, No. 3 (March 1961), pp. 197-204 (8 pages): https://www.jstor.org/stable/24937401?refreqid=excelsior\%3Ace9201fda8faeb97170e069996ec651d\&seq=1} gesehen haben. Olaf ist sehr empört; sagt, da sind Entstellungen, missquotations usw., es sei unerhört. Ich bin schon zu müde, noch einzugreifen.) Leblanc fertig gelesen. -- Radio: Nachricht von der Invasion von Kuba. \tbentry{17}{4}{1961}{} Ganzen Tag in recorder diktiert (comments über Leblancs \textit{ms}; und Briefe). \tbentry{18}{4}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar}. -- Doris fährt mich nach Hause. In unserem Wohnzimmer \uline{department meeting} 5:30-7:45! (Yost will, dass das department dem David Kaplan ein commitment macht, prospect auf Permanenz; er soll dann Philosophie der Wissenschaft vertreten. Ich dagegen: Es ist unsicher, ob David wirklich Philosophie der Wissenschaft studieren wird, er weiß gar keine Physik und wenig Philosophie der Wissenschaft; seine Intelligenz ist sehr hoch, ich \gestrunl{} \neueseite{537059} wünsche, das department wird es möglich finden, ihn zu behalten; aber wir können nicht im gegenwärtigen Augenblick ihn nehmen als Philosophen der Wissenschaft; er hat soeben erst thesis angefangen; wie kann man dann sagen, es sei ein hardship für ihn, wenn er jetzt nicht prospect auf Permanenz bekäme. Wenn ich die gegenwärtige Situation gewusst hätte, nämlich dass, wenn wir jetzt eine dauernde Stelle dem David geben, wir keine mehr haben für jemand in Philosophie der Wissenschaft, so würde ich gegen Robinson gestimmt \editor{haben}. Ich denke, aber sage nicht, dass ich dann auch nicht nachgegeben hätte, für Furth prospect auf Permanenz zu stimmen. Meyerhoff und Robson sprechen auch dagegen. Schließlich wird die motion\fnE{Antrag} gebracht. Ich bringe dann die Gegenmotion für \textit{tabling\fnE{Verschiebung eines Antrages}}; ich mache klar, dass ich nicht im Mai einige Wochen, sondern vielleicht Herbst oder wenn David ein Angebot bekommt. Das wird angenommen mit 6:5. Yost hat gedroht: Wenn wir seinen Vorschlag nicht annehmen, wird er David der Johns Hopkins sehr empfehlen und ihm raten, dort anzunehmen! Dann wird das department in einigen Jahren sehr viel zahlen müssen, um ihn zurückzubekommen! Mir scheint, Yost hat das department in diese Schwierigkeit gebracht, weil er immer Druck ausübt, als wäre es eine emercency Situation und dadurch \unl{}druck, dass die jungen Leute prospect auf Permanenz bekommen haben, und dass Robinson ernannt wird, und zwar zunächst ganz auf dem Philosopie department budget; sobald Mathematik \textonehalf{} Stelle frei hat, wird es dann übertragen werden.) Wir behalten \uline{Doris und Kalish} zum Essen, bis 9\textsuperscript{h}. (Alles wird ausführlich für Ina erzählt und nochmal durchgesprochen.) Nachher bin ich doch müde, aber mehr im Kopf von der dauernden Anspannung, als körperlich. Ich freue mich, dass ich das Ganze, von 2-9\gestrunl{} ohne Pause, so gut aushalten kann. \tbentry{19}{4}{1961}{} Gelesen. -- 3\,--\,5\,\textonehalf{} \uline{\textit{Purtill} und \textit{Dibble}} hier. (\gestrunl{}\gestrunl{} über \textit{m} 8 Relation). -- \neueseite{537071} Wir hören im Radio, dass die Invasion von Cuba niedergeschlagen ist; wir sind froh und erleichtert darüber. \tbentry{20}{4}{1961}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Aufregende Tage jetzt: Cuba, und auch Privates: Das department meeting am \textit{Di}. Dann die ganze Stunde über das meeting. Yost so aufgeregt. Und ich musste meine Gegenansicht deutlich aussprechen.) -- An Benson Bibliographie gearbeitet. -- Geduscht. \tbentry{21}{4}{1961}{} Reply XII und XIII für Gardner fertig gemacht. -- Benson Bibliographie. \tbentry{22}{4}{1961}{} 10 \textit{H}. -- Benson Bibliographie. Abends spät wollte ich zusammen; aber es gab Verstimmung. \tbentry{23}{4}{1961}{} 12-1 \textit{\uline{Shufro}} hier. (Wir besprechen mit ihm, dass er allmählich das Konto in 2 getrennte umwandeln soll, für mich und für Ina, aus Gründen der Erbschaftssteuer.) -- Aufregung über den Aufstand der Generäle in Algerien\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/Algiers\_putsch\_of\_1961}. \tbentry{24}{4}{1961}{} \gestrunl{}\gestrunl{} Überlegungen über Termini mit ,,konfirmiert``. -- Nachmittags 1 Stunde mit \uline{Champawat} (er hat mit Ina für deutsches Examen gearbeitet; er liest meine ,,Physikalische Begriffsbildung``. Er sagt, mit wem kann er thesis in Philosophie der Wissenschaft schreiben, wenn ich weg bin? Er klagt über die Kurse von Montague; weder in 30 noch im \textit{U.-D}. Kurs 18.. behandelt er Philosophie der Wissenschaft, sondern nur \textit{ASe}. Ebenso im Kurs über \textit{pr}, nur Kolgomoroffs \textit{AS}, nichts über das Problem der logischen \textit{pr}; daher habe Champ. erst jetzt, veranlasst durch meine Vorträge, in mein Buch geschaut, und er findet die Ideen faszinierend. Auch gibt es keine Vorbereitung für mein Semantik Seminar; Montague und Kalish lehren nur Tarskis Methode. Er sagt, die grad. Studenten waren \textit{amazed} über die Ernennung von Robinson; sie meinten, es seien genug Logiker da; aber sie \neueseite{537069} vermissen einen Mann in Philosophie der Wissenschaft, wenn ich weg bin, mit dem sie eine thesis schreiben könnten. Er sagt, auch Leiter und Neblett sind ratlos, Neblett \gestrunl{} erwäge, ob er seinen \textit{PhD} in Cambridge machen solle!) -- Langen Brief an Bar-Hillel diktiert (über ,,konfirmiert``). \tbentry{25}{4}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar.} \tbentry{26}{4}{1961}{} 11 Dr. \uline{Mott} (über Cuba, scharfe Kritik an Kennedy. Ich spreche viel mit Ina darüber; sie berichtet mir vom Radio. Er: Sie brieft \gestrunl{} mich für meine nächtlichen Sitzungen als Präsident des Weltrates? Ich gehe aber darauf nicht näher ein.) -- Gelesen. \tbentry{27}{4}{1961}{} (Ich sage department meeting ab.) \uline{Ren\'{e}e Kaplan} kommt zum lunch. 3\textsuperscript{h}-5\,\textonehalf{} \uline{David} kommt dazu. (Ich \gestrunl{} erkläre das department meeting vom 18.; Ina hilft mir dabei, weil sie die Einzelheiten besser im Sinn hat. Sie nehmen es gut auf, sie fühlen, dass wir \gestrunl{} auf ihrer Seite sind, aber sie sind doch erschreckt über die Schwierigkeiten mit seiner Stellung hier. Ich sage, sie brauchen sich nicht Sorgen zu machen; ich glaube, dass department wird immer einen Weg findet, ihn zu behalten, mindestens zeitweise.) -- Nagel gelesen. \tbentry{28}{4}{1961}{} 3\,\textonehalf{}\,--\,5\textonequarter{} \uline{reading Gruppe}: Leiter und \uline{Champawat} (Neblett hat soeben sein qualif. exam beendet, und hat zu viel zu tun. -- Über Nagel \textit{ch}. III.) \tbentry{29}{4}{1961}{} 3-6 \uline{Diskussions meeting für department} in unserem Haus. (\uline{Über ,,induktive Logik} und das Problem der Induktion``. Dabei sind: Kalish, Wilson, Long, Yost, David Kaplan, Furth, Meyerhoff, Morris, Church; ferner Norman Martin und Mia. Nicht: Moody, Robson, Hospers. -- Wir sitzen zuerst draußen, dann um 5, als es kühl wird, im Wohnzimmer. Ich verteile dittoed Blätter \neueseite{537073} mit den Formeln. Ich spreche lang über eine Stunde. Dann allerhand Diskussion. -- Vor Beginn der Diskussion erhebt \uline{Norman Martin} sich und überreicht mir die \uline{Synthese-Festschrift}, und spricht einige Worte dazu, über mein Werk und die Dankbarkeit meiner Schüler (ähnlich wie das, was im Heft steht, vermutlich von Beth geschrieben).) (Ina war heute sehr missgestimmt, seit morgens, weil so viel Leute kommen; schon gestern etwas, als die Studenten bevorstanden. -- Nachher ist sie in besserer Stimmung, wenn auch müde; Mia bleibt noch eine kurze Weile; wir überlegen, ob wir das department bitten wollen, nichts Besonders für meinen Geburtstag zu veranstalten.) \tbentry{30}{4}{1961}{} Snythese Festschrift gelesen. -- Exam Neblett gelesen. %Mo, 01.05\fnE{Carnap notiert versehentlich: 1.IV.}. 1961 \tbentry{1}{5}{1961}{} 10\textsuperscript{h} 2 Männer kommen und fragen nach Sobler. (Ich denke: Steuer? oder \textit{FBI}? \unl{} später vermutet: \textit{CIA} will sie auffordern, in Russland Beobachtungen zu machen.) -- 2\textsuperscript{h} \uline{Dr. Mott} (von jetzt ab immer diese Stunde. -- Ich berichte, wie ich jittery war über die beiden Männer heute, und Ina so ruhig; mein alter Schrecken vor der ,,Autorität``. Am Samstag war Ina übermäßig aufgeregt und irritiert, weil Leute kommen sollten.) \tbentry{2}{5}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar}. -- 7-9 \uline{Kalish} hier. (Er erzählt, dass beim letzten department meeting, nachdem Meyerhoff ganz ruhig seinen Vorschlag diskutiert hatte, dass jeder Student im qualif. exam 3 von den 4 Fächern wählen sollte, Yost aufbrauste. Meyerhoff war gekränkt und ging hinaus. Er hat Besprechung gehabt mit den jüngeren Mitgliedern. Sie lassen mich bitten, regelmäßig zu den department meetings zu kommen, weil meine comments wichtig sind und ich zu besserer friedlicherer Verständigung helfe. \neueseite{537065} Ich sage: Yost hat recht, dass mehr Kontakt unter den Mitgliedern nötig ist, und dazu habe ich nicht genug Zeit; ich habe überlegt, nächstes Jahr überhaupt nicht mehr zu kommen. \gestrunl{} Ich sehe ein, dass mein jetziges sporadisches Erscheinen schlecht ist, weil ich oft Dinge, die vorgekommen sind, nicht weiß; also ist das Beste, entweder immer zu kommen, was mir zu viel Zeit nimmt, oder gar nicht. Er stimmt zu. \gestrunl{} -- Erzähle vom Gespräch mit David und Ren\'{e}e. Er sagt, ich sollte doch dem department darüber sprechen, damit sie wissen, dass David weiß, dass das department \sout{gegenwärtig ihm nicht die gewünschte Versicherung geben kann} ein meeting hatte, aber ohne Beschluss.) \tbentry{3}{5}{1961}{} Gelesen, auch \textit{TP}. \tbentry{4}{5}{1961}{} \uline{Yost} kurz gesprochen vor dem meeting (auf Kalishs Vorschlag hin sage ich ihm, dass ich David ausführlich meine Stellung gesagt und begründet habe; ich habe David auch gesagt, dass ich conversation mit Kollegen hatte, wo ich meine Auffassung ausgedrückt habe; ich habe den Eindruck (ohne Namennennung) \gestrunl{} dass das department gegenwärtig nicht willig ist, David die assurance zu geben, ihn zu behalten; dass aber nichts festgelegt ist, und bei geänderten Umständen die Einstellung sich ändern kann; auch meine Einstellung, wenn z.B. die thesis zeigt, dass er gründlich in die Philosophie der Wissenschaft hineingeht. Yost sagt, es ist gut, dass ich David dies gesagt habe; David hätte sonst doch gemerkt, dass da was war, und es ist besser, dass er jetzt klar meine Stellung weiß.) 3-5 \uline{department meeting} (\textit{Treedale} qualif. exam ist sehr gut. Nebletts ist schwach in formaler Logik und Geschichte\blockade{}, auch in Werttheorie; nach langer Diskussion wird er passiert. -- Über Ersatz für Abe Kaplan für 62-63.) \neueseite{537067} \tbentry{5}{5}{1961}{} Gelesen; auch: Leblancs Antwort zu meinen Bemerkungen über sein \textit{ms}. -- 4\,\textonehalf{} \textit{H}. -- An Benson Bibliographie. \tbentry{6}{5}{1961}{} 11-1: Ich \uline{\ulinesp{bei Church}} (in ihrer Wohnung im Drake Hotel, im Wohnzimmer unten. Er sagt, er hat keine comments über meinen Vortrag über induktive Logik im department; er hat mir beim vorigen Gespräch im Februar schon einiges gesagt. -- Ich frage über Mengentheorie und Typensysteme. Er sagt: Sie haben keinen wesentlichen Unterschied, da Kemeny gezeigt hat, dass (anscheinend mit transfiniten Typen) beide Systeme im wesentlichen äquivalent sind. Ich erkläre Quines Kompromiss-System. Er sagt: Verschiedene Leute haben ähnliche Systeme vorgeschlagen; er erwähnt \textit{Scott}, im Cornell Symposium, über rank von Mengen. -- Über Glaubenssätze. Ich spreche wieder von meiner Idee eines sehr einfachen Systems, wo Ersetzung von von L-äquivalenten Sätzen erlaubt ist. Er meint, das könnte interessant sein, obgleich es nicht mit dem üblichen Gebrauch übereinstimmt.) 1-3 \uline{Church hier}, dazu \uline{Mia und Wim} (wir essen im patio, weil auf einmal die Sonne herausgekommen ist. Ganz vergnügte Stimmung.) -- Nachmittags Leblanc gelesen. -- Abends Benson Bibliographie. \tbentry{7}{5}{1961}{} 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{bei Helmers}. Die Reparationen sind fertig. Das Wohnzimmer ist geräumig und hell; Küche schön und praktisch; Esszimmer dahinter, mit Oberlicht. Im Wohnzimmer praktische Bücherregale, die Bretter sind gehalten durch Stützen, die in die Wand geschraubt sind, ohne senkrechte Pfeiler! -- Olaf hat sein neues Spiel ,,\textit{Summit Game}``, mit natürlichen und militärischen Bedrohungen, wobei aber immer der eine oder der andere nachgibt, ohne Krieg. ) -- \neueseite{537081} Zweiten Brief an Leblanc diktiert. -- \tbentry{8}{5}{1961}{} Gelesen. -- (Abends ist im Badezimmer alles verstopft.) -- Abends lange mit Kalish telefoniert (für meine Besprechung morgen mit Dean Rolfe. Er wäre bereit, die department meetings zu leiten, aber nicht die Korrespondenz. Er meint, Yost könnte weiter chairman sein, falls er selber glaubt, dass er mehr entspannt sein könnte. Er meint, Abe Kaplan wäre auch gut; jetzt habe er keinen Streit, auch nicht mit Montague; sein Zorn gegen jemanden sei immer nur zeitweise.) \tbentry{9}{5}{1961}{} (Der Abfluss vom Badezimmer ist ganz verstopft; Wasser steht nicht nur im Klo, sondern ist hochgekommen in der Wanne und in der Dusche. 2 Männer kommen von \textit{\uline{Roto-Rooter}}; sie lassen im Garten einen Motor laufen, \gestrunl{} und führen ein Kabel, an dessen Ende sich etwas dreht, wie beim Zahnarztbohrer, durch das vent auf dem Dach in die Abflussrohre \gestrunl{}. Zweimal bricht ihnen etwas ab. Die Sache geht durch die Rohre bis hinunter unter der Straße, wo unser Rohr einmündet in das Hauptrohr. Sie vermuten, dass an diesem Punkt etwas am Rohr gebrochen ist. \gestrunl{} Sie finden keine Anzeichen von Wurzeln in der Strecke des Rohrs im Garten. Schließlich läuft alles Wasser wieder richtig ab. \textit{ca}. \$46 ; nicht klar, ob Soblers oder wir das bezahlen müssen.) -- 2:15-2:30 zu \textit{\uline{Dean Rolfe}}. (Er sagt, dass Yost nicht weiter chairman sein will; \gestrunl{} nächstes Jahr würde das 5. und letzte Jahr seiner Periode sein; und er fragt, was ich über andere Möglichkeiten denke. Ich spreche erst von Abe Kaplan, dann von Meyerhoff; er schreibt an beide für sie. Dann nenne ich Kalish. Aber er sagt, er möchte lieber nicht einen Assoc. Prof. nehmen; \gestrunl{} sonst verliert der zu viel Zeit, kann nicht Sachen schreiben, und riskiert seine promotion. Ich sage: Das war wohl der Hauptgrund für Ablehnung von Yosts promotion? Er: Ja. Dann fragt er \neueseite{537083} über Moody. Ich sage, der wird wohl nicht willig sein, die harte Arbeit auf sich zu nehmen; aber wenn doch, würde er sicher gut sein in persönlichen Beziehungen; ein Zweifel ist: Ist er willig, kleinere Sachen selbst zu entscheiden, anstatt sie immer zum meeting zu bringen; wenn er sich das zutraut, würde ich für ihn sein.) -- In meinem office mit \uline{Kalish} gesprochen; ich berichte ihm vertraulich über Gespräch mit Dean. -- 3-5 \uline{Seminar}. \tbentry{10}{5}{1961}{\kreis} Gelesen. -- Nach dem Mittagessen zusammen (seit 19.2.); besonders gut. \tbentry{11}{5}{1961}{} In Synthese Festschrift gelesen. -- Angeregt durch Fraenkels Aufsatz darin, schreibe ich Entwurf für einen Aufsatz über ,,Gabelung von mathematischen Theorien``. \tbentry{12}{5}{1961}{} 11 \uline{zu \textit{Dr. Forde}}. (die jährliche allgemeine Untersuchung, siehe Notizen. Er sagt, organisch scheint alles in Ordnung, ich sei ,,ausnehmend wohl\fnE{Carnap übersetzt hier anscheinend wortwörtlich vom Englischen ,,exceptionally well`` ins Deutsche.}``, ,,niemals besser``.) -- Nachmittags weiter über ,,Gabelung``. \tbentry{13}{5}{1961}{} 10 \textit{H}. -- Jörgensens Aufsatz in Synthese Festschrift gelesen. -- Weiter über ,,Gabelung``. \tbentry{14}{5}{1961}{} Gelesen. \tbentry{15}{5}{1961}{} Gelesen. -- 2 \uline{zu Dr. Mott} (über Maxwell, Schocktherapie; ich bin entsetzt. Er: mit Recht; er selbst hat Untersuchungen gemacht und gefunden, dass psychologische Behandlung schneller und besser wirkt. -- Über intercourse -- Über Gespräch mit Dean über Yosts Nachfolger auch kurz.)~-- \tbentry{16}{5}{1961}{} 3-5 \textit{Sem}. \tbentry{17}{5}{1961}{} 3\,--\,5\,\textonehalf{} \uline{Purtill und Dibble} hier (über \textit{m} für Relationen.) -- Abends geduscht. \neueseite{537075} \tbentry{18}{5}{1961}{} \uline{Mein 70. Geburtstag}. -- 11\,\textonehalf{} zu \uline{Dr. Forde}. (Ergebnisse der Untersuchung vom 12. und von \textit{X}-ray und Tests: alles ist normal; aber ich soll Gewicht abnehmen; jetzt ist es 163, ich soll möglichst unter 160 kommen; daher Mitternachtimbiss aufgeben, und nur einmal täglich Eiscreme.) -- Abends \uline{Mia und Wim} hier (Mia hat ein langes Gedicht zum 70. Geburtstag gemacht, und ich lese es vor. Sie bringen mir einen record von \unl{} Sieber\blockade{} \unl{}, Bellmann\blockade{} Lieder usw., und Marzipan.) \tbentry{19}{5}{1961}{} \textit{TP} Purtill gelesen (er macht oft Fehler). \tbentry{20}{5}{1961}{} 10 \textit{H}. -- Kyborg Buch gelesen. \tbentry{21}{5}{1961}{} \textwh{Kyborg Buch gelesen}. 3\,\textonehalf{}\,--\,6\,\textonehalf{} \uline{zu Myra und Georg \textit{Brown}}. (Sie haben einen geheizten Schwimmteich; aber ich gehe nicht hinein, weil die Luft noch kühl ist. Wir sitzen zuerst beim Teich, später im Wohnzimmer. Er erzählt mir über seinen Vortrag am \textit{MIT}; über die neuen Computer, die mit mehreren Komponenten parallel arbeiten. Später frage ich ihn, über Beziehung zwischen meiner Auffassung von Wahrscheinlichkeit und seiner. Er sagt, ich sei mehr \gestrunl{} nahe zu seiner Auffassung gekommen, vermutlich durch Betonung von Entscheidungstheorie. Er betont die besondere Grundlage unserer Gradienzfunktionen: sie haben sich im Laufe der Entwicklung gebildet und sind daher vermutlich gut, haben \textit{survival }Wert. Ich stimme zu, aber betone, dass wir doch immer versuchen müssen, die überkommenen Denkweisen durch rationale Überlegungen besser zu machen. -- Wir alle zusammen über politische Fragen. Er nennt sich liberal. Wir erzählen von \textit{TV}: \textit{Cousins} vs. \textit{Ch}\unl{}. Beide sind auf unserer Seite. Er sagt, wie unsinnig es ist, Vernichtung der Menschheit als besser \neueseite{537079} anzusehen denn Verlust von Freiheit. \gestrunl{} Über Kahn; er kennt ihn gut von Rand. Er scheint auch dagegen; er sagt, Teller\fnE{Edward Teller (1908-2003): https://en.wikipedia.org/wiki/Edward\_Teller} sei aber schlimmer als Kahn. \tbentry{22}{5}{1961}{} \textit{TP} Purtill gelesen. -- 2 \uline{zu Dr. Mott}. (Mein Geburtstag. Dr. Fordes result: gut. Traum über ,,alten Berg``, er: ,,alter Mann``. -- Meine Überlegungen, welche Arbeiten mehr dringend sind, seit Monaten keine Zeit für \textit{pr.} Aber nicht alles geht für Berufspflichten; auch Lesen von Leblancs Buch \textit{ms}; Korrespondenz usw. -- Nächsten Montag ist er verreist. ) -- \textit{TP} gelesen (Purtill, viele Fehler, $B^{-(-)}$). -- Davids über Strukturen gelesen. \tbentry{23}{5}{1961}{} 3-5 \uline{letztes Seminar} (\textit{T. C.} System beendet.) \tbentry{24}{5}{1961}{} Kyborg Buch gelesen. \tbentry{25}{5}{1961}{} \textwh{Kyborg Buch gelesen}. Vorwort für \textit{Prob}\textsuperscript{2} angefangen. -- Brief an Johns Hopkins über David. -- \tbentry{26}{5}{1961}{} Vorwort für \textit{Prob}\textsuperscript{2} angefangen. -- 5 \textit{H}. \tbentry{27}{5}{1961}{} 11\,\textonehalf{}\,--\,3\,\textonehalf{} \uline{John \textit{Hospers}}\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/John\_Hospers} hier. (Über seinen Aufsatz über Psychoanalyse. Ich stimme ihm in vielem zu. Ich sage, Nagel ist überkritisch, weil er die Empirismus Evidenz nicht kennt; ich kenne sie aus persönlicher Erfahrung, ich vermute, er auch; er sagt: ja. -- Über mein reply zu Kaplan. Er stimmt überein über klare Trennung von Fakten und Wertaussagen, die rein optativ, und ,,\textit{utinam}``. Er sagt, Stevensons Term ,,\textit{disagr}. \textit{}in \textit{att}.`` ist nicht gut; ,,\textit{disagr}.`` sollte nur für Kognitives benutzt werden; vielleicht hat er recht. -- Wir sitzen im patio, auch zum Essen. Beim Essen macht er Bemerkung über \neueseite{537077} ,,freie Ökonomie`` usw.; und wir verteidigen die Rechte der Regierung. Nach einiger Zeit sage ich, wir können uns doch nicht überzeugen. Aber Ina fährt noch fort. Schließlich sage ich, wir können doch nicht alle Argumente vorbringen; schade, dass ein so gescheiter Argumentator für eine schlechte Sache kämpft. Ina fragt ihn, woher er diese Einstellung hat. Er sagt; sein Großvater kam aus Holland, begann eine große Farm von 1000 \textit{acres} in \textit{Iowa}; sein Vater hat die jetzt; sie waren immer gegen Regierungssubsidies. Er stimmt in vielem mit Goldwater\fnE{vermutlich der Republikaner Barry Goldwater (1909-1998); vgl. Barry Goldwater -- Wikipedia} überein. Unten beim Abschied sagt er zu mir, dass er eine Verlobte hat; sie ist eine Deutsche, in Köln, er hat sie dort kennengelernt; wenn er wieder hinfährt, planen sie zu heiraten.) \tbentry{28}{5}{1961}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,8\,\textonehalf{} (!) \textit{\uline{Arthur Benson}}. (Zum ersten Mal in \textit{L.A}. Es geht ihm jetzt besser. Bescheidenes aber ausreichendes Einkommen. Er will endlich seine Doktorthese bei Mates fertig machen \gestrunl{}. Nächstes Jahr bleibt er noch am State College, mit \textthreequarters{} job, d.h. 9 anstatt 12 Stunden; dabei will er dann These schreiben. Im Sommer unterrichtet er auch. Danach will er seine verschiedenen angefangenen Projekte durchsehen, um zu sehen, welches für These am besten ist. Ich mache aufgrund meiner Karten Bemerkungen zur Bibliographie; gebe ihm Angaben für geplante spanische und italienische Übersetzungen; und über einige reviews. Ich nenne ihn ,,\uline{Arthur}``. -- Er ist progressiv, spricht von Kundgebungen für Cuba, dass nicht mehr Philosophie Professoren dabei waren. -- Ich spreche über \textit{IL}, und \textit{IALA}. -- Er will vielleicht im Sommer mal kommen, um über thesis Problem zu sprechen.) \tbentry{29}{5}{1961}{} 11\,--\,11\,\textonehalf{} \uline{Komiteesitzung}, (bei Prof. Miles\blockade{}, in \unl{}; über Robinsons Ernennung in Philosophie und Mathematik. \neueseite{537091} Nach 20 Min. einstimmig zugestimmt.) -- Abends 10-11 \uline{heftige Leibschmerzen} (da mein Atem ruhig bleibt, denk' ich, es kann nicht das Herz sein; vermutlich der Darm; vielleicht weil ich heute Abend milk of magnesia mit extra viel Wasser genommen habe. Ina kommt auf mein Läuten und beruhigt mich. Die Schmerzen nehmen ab, steigen wieder etwas an, dann schwinden sie allmählich. Ich nehme Heizkissen auf Magen und Bauch. \tbentry{30}{5}{1961}{Memorial Day} 11-3 \uline{Kalish} hier. (Wir sitzen im patio. Er hat Unfall mit Auto gehabt. Er fuhr mit 50\,\textit{mi} Geschwindigkeit Roscomare hinunter, in der Nacht, ein anderer kam herauf; um nicht mit dem zusammenzustoßen, fuhr er einen geparkten Wagen an. Für den anderen Wagen ist der Schaden 250; sein eigener Wagen ist zerstört. Er hat Versicherung mit 250 deductible; wir bieten ihm an, diese 250 zu leihen. Er will sich zunächst nach einem geeigneten anderen Auto umschauen. -- Ich spreche von meiner Idee, am Donnerstag beim letzten meeting Yost unseren Dank und Anerkennung auszusprechen. Er rät aber entschieden ab; Yost würde in seiner jetzigen Stimmung das nicht gut aufnehmen, weil es ihm heuchlerisch erscheinen würde. -- Über meine geplanten meetings mit den jüngeren Kollegen und mit \gestrunl{} einigen Studenten. -- Wir essen draußen. Das gute Zusammensein mit ihm, das Sprechen über ernste Fragen, und auch vergnügte Scherze, finde ich sehr erfreulich.) -- \textit{TP} gelesen. \tbentry{31}{5}{1961}{} Vormittags zur Wahl (Mayor von \textit{LA}) . -- Über \textit{pr} für symmetrische Relationen. -- Abends 8\,\textonehalf{}\,--\,12 \uline{Paul Ruthling} hier (ich dabei 9-10. Er beklagt sich sehr über Maria und die Kinder. Wir sagen, wir hatten guten Eindruck von Carmen und Anita. Er sagt: Carmen ist verlobt mit dem jungen Steffen\blockade{}, der mit hier war. Anitas Verlobter war in Scottsdale; Anita machte Ultimatum, dass er sie heiraten solle; daraufhin gab es einen Bruch. -- Ich sage, warum sie nicht die Tesuque ranch aufteilen; er sagt, er hat Maria vorgeschlagen, \neueseite{537089} eine Zweiteilung zu suchen, wie sie wolle, und er würde dann einen Teil für sich wählen; aber sie tue nichts. Ich sage, dann soll er doch eine bestimmte Teilung vorschlagen. Er sagt, wenn sie nichts tut, ist es ihm egal, ihm liege nichts an Geld usw. Er ist total inkonsistent, beklagt sich, wie sehr sie ihn übervorteilt; aber behauptet auch immer, es sei ihm alles egal. Das Erstaunlichste ist, dass er dabei bleibt, sehr dürftig in Scottsdale zu wohnen, anstatt auf die Ranch zu ziehen, wo er ein ganzes Haus hätte.) \tbentry{1}{6}{1961}{} \textit{pr} für Relationen. -- Gelesen. \tbentry{2}{6}{1961}{} Nachmittags gegen 3 zum Stenographenbüro (Unterschrift). Dann zum department (ich lese Yosts Brief mit Bitte, die abgelehnte Gehaltserhöhung für Kalish nochmal zu erwägen, und stimme zu). Im office: \textit{\uline{John Reiner}}, \textonehalf{} Stunde. (Er ist jetzt an Emory Universität in Atlanta, ganz befriedigend, aber er fühlt sich philosophisch isoliert. Er ist noch an Philosophie der Wissenschaft interessiert, möchte \textit{SD} haben, aber hat zu wenig Zeit zu lesen; er subskribiert zu \textit{BJ}, aber nicht zu \textit{PhSc}. Ich verspreche ihm meine Erwiderung auf Hempel; er weiß nichts von Ramsey Satz. -- Er nicht so übereifrig wie früher, sondern ruhiger. -- Ich fahre ihn dann zur bio-medizinischen library, wo er seine Tochter trifft.) \tbentry{3}{6}{1961}{} 10 \textit{H}. -- Feigl Aufsatz gelesen. -- Folders für das neue filing System fertig gemacht. \tbentry{4}{6}{1961}{} 1-8\textonequarter{} (!) \uline{\ulinesp{Kaplans und Baby Jordan}} hier. (Wir sehen Jordan zum ersten Mal, er ist heute 2 Monate alt, hat dunkle Augen, die intensiv beobachten. -- David wird von \gestrunl{} \neueseite{537093} \editorstr{von} morgen ab 3 Wochen bei \textit{Ramo-W}. arbeiten, als consultant, \$\,60 pro Tag; für logisches \textit{design} von neuem Computer, der auf Schiffen installiert wird, um Signale von den geplanten Navigationssatelliten zu empfangen und umzurechnen in die Position des Schiffes. Er hat früher dort an logischen Problemen von Computern gearbeitet, er sagt, dass sie seine Arbeit sehr geschätzt haben. 4-6 David und ich sitzen im patio. Er erklärt mit \uline{neue Idee für thesis}: Er hat Churchs Kurs genommen, Fortsetzung des vorigen über sense und denotation; diesmal über Churchs Versuche zu axiomatisieren. Diese Versuche sind ihm nicht gelungen. David hat neue Ideen dafür gefunden, und hat kürzlich bemerkt, dass meine Replies über Modalitäten wichtige Ideen über Quasi-Intensionen enthalten, die er verwenden und ausbauen will. Er hat neue Idee: Auch die nicht-extensionalen, z.B. modulen Intensionen haben eine Extensison; aber diese Extension ist eine Intension! Er \gestrunl{} hat schon ein wichtiges Ergebnis für Church gefunden; er hofft, wenn er den Sommer über hieran arbeitet, genug Ergebnisse zu finden, die dann rechtfertigen, dies mit erklärendem Text als thesis auszuarbeiten. Er hat auch gute Ideen, um die philosophische Wichtigkeit zu zeigen, Explikation von semantischen und modalen Begriffen, und, mit Churchs senses, von indirekter Rede. Da dies anscheinend sowohl schneller geht als auch ihn sehr lebhaft interessiert, würde er viel lieber das als thesis machen. Ich rate ihm, Kalish zu fragen, wie sich wohl das department dazu stellen würde. Er meint, auch Moody sollte er fragen. Er fragt, ob ich bereit sei, chairman seines Komitees zu bleiben; das frühere Komitee sei ja für das alte topic aufgestellt worden. Ich sage: gewiss. Ich will ihm auch gerne \neueseite{537087} meine Notizen über Modalitäten, Quasi-Intensionen, Übersetzung usw. zur Verfügung stellen; entweder vorlesen oder vielleicht in tape recorder diktieren. Ich will aber aus Zeitmangel nicht in die Probleme selbst mich wieder vertiefen. Ich bin glücklich, wenn auf diese Weise meine alten Ideen gerettet werden; nachdem Kalish die gemeinsame Arbeit abbrach, als Montague kam, habe ich \sout{kaum} nicht mehr viel daran getan.) -- Beim Abendessen, 6\textonequarter{}-8, berichte ich Ina über Davids neuen Plan, und wir besprechen die Frage, wie sich wohl das department dazu einstellen wird. \tbentry{5}{6}{1961}{} Feigl gelesen. -- Folders. \tbentry{6}{6}{1961}{} Endlich nach Monaten wieder zurück zur Arbeit \ulinesp{an \textit{pr}, \uline{Artikel 2}: ,,\textit{AS}``}, \textsection{}\,11: repräsentative \textit{MI}-Funktion. \tbentry{7}{6}{1961}{} Ganzen Tag an \textit{pr}. \tbentry{8}{6}{1961}{} \textwh{Ganzen Tag an \textit{pr}.} \tbentry{9}{6}{1961}{} Briefe. Gelesen. -- 5 \textit{H}. -- Geduscht. \tbentry{10}{6}{1961}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{\textit{M} \& \textit{K}} hier. -- Nachmittags gelesen (Ehrenfest). \tbentry{11}{6}{1961}{} Ganzen Tag an \textit{pr.} \tbentry{12}{6}{1961}{} 2 \uline{zu Dr. Mott}. (Über Agnes' Wunsch, dass Herbert Stussig\fnE{Herbert Stussig war zusammen mit Reinhard Kaufmann geschäftlich in der Weberei Vollmerhausen involviert: https://de.wikipedia.org/wiki/Leop.\_Krawinkel\#F\%C3\,\%BCnfte\_Generation:\_Reinhard\_Kaufmann,\_Herbert\_Stussig,\_Hans\_Gert\_Krawinkel,\_Kurt\_Krawinkel,\_Friedhelm\_Krawinkel,\_Adolf\_Krawinkel} uns besuchen soll auf der Rückreise von Australien über San Francisco. Inas Vorschlag, dass ich \gestrunl{} sagen soll, ich würde wegfahren zu einer Konferenz. Mott: Das Beste ist, vage abzulehnen; wenn sie einen durch Nachfragen zwingen, spezifisch zu schwindeln, haben sie es sich selbst zuzuschreiben.) -- Über \textit{pr.} \neueseite{537085} \tbentry{13}{6}{1961}{} 11 zu \uline{Dr. Seiff}. (Sehfeldtest, unverändert. Druck ganz im Normalen. Er ist befriedigt, dass es so stabil bleibt. Ich soll in 4 Monaten wiederkommen.) 3-6 \uline{Studenten hier} (Champawat, Cocchiarella, Leiter, Neblett, Friedman (Wilson\blockade{} konnte nicht kommen). Neblett wird nach London gehen, zu Popper. Ich erzähle ausführlich über Popper, in Wien, Tirol, Kontroverse, Stanford, Micheline; er soll Popper von mir grüßen. Über politische Fragen. Neblett möchte Töten unbedingt vermeiden; sie sprechen über Gandhi, ich erzähle von Naess. Champawat sagt, \sout{da} das geht nur mit zivilisierten Gegnern, \gestrunl{} wie die Engländer, nicht mit Nazis; zuweilen muss man Gewalt anwenden, weil sonst das Leiden der Menschen viel länger dauert. Ich sage: sie sollen ihre Kontroverse formulieren als Vorschläge für internationale Gesetze in \uline{genereller} Form. Friedman spricht auch lebhaft mit; auch Cocchiarella. -- Ina ist auch lange dabei, mit lebhaften Stellungnahmen, das schätzen sie. Sie hat gute Sachen für die Gäste: Dubonnet, Kaffee, cookies. -- Der Nachmittag war gut gelungen, und ich bin sehr befriedigt.) \tbentry{14}{6}{1961}{} Über \textit{pr.} -- Nagel und Toulmin\fnE{vielleicht Stephen Toulmin: https://en.wikipedia.org/wiki/Stephen\_Toulmin} gelesen. \tbentry{15}{6}{1961}{} 11\,\textonehalf{} zum \uline{Zahnarzt} (vorne oben rechts war ein Zahn aus der Platte losgegangen; den hat er wieder einsetzen lassen gestern. Heute gehe ich hin, weil der Zahn zuviel vorsteht; er schleift ihn ab.) -- Nagel gelesen für reading Gruppe. - 3-5 \uline{reading Gruppe} (Champawat, Leiter, Neblett. Neblett will in London bei Popper studieren. Zuerst geht er für den Sommer nach Hause, nach Key West. Er will Doktorthese überlegen. Er fragt, ob er Ideen dafür mit mir brieflich überlegen kann. Ich sage, das ist doch schwierig ohne mündliche Besprechung. Aber er soll jedenfalls schreiben, wie es ihm geht und was er tut. Ich frage, ob er nicht \textit{Ph.D}. bei Popper machen könnte. Er sagt, dort wird nichts verlangt als 2 Jahre Residenz und thesis. Ich sage, das soll [er] doch erwägen. -- Leiter will mich im Sommer sprechen über thesis Pläne.) \neueseite{537095} \tbentry{16}{6}{1961}{} An \textit{pr. }-- \tbentry{17}{6}{1961}{} 10 \textit{H}. -- Nachmittags an \textit{pr.} -- Abends geduscht. \tbentry{18}{6}{1961}{} Über \uline{\textit{pr}. }-- Abends 10\textsuperscript{h} Herbert Stussig telefoniert aus San Francisco (er wird \textit{Di }mittags ankommen, dann zum Statler Hotel, Geschäftsbesprechung beim Lunch; dann gegen 3\textsuperscript{h} zu uns. ,,Wollt Ihr mich abholen?{}`` Ich: Das ist zu umständlich, lieber Taxi!) \tbentry{19}{6}{1961}{} 2\textsuperscript{h} zu \uline{Dr. Mott} (über Studenten hier \textit{Di}; politische Gespräche, Cuba, Gandhi. Neblett wird zu Popper gehen. Er fand die Gespräche sehr erfreulich. -- Gestern telefonierte Stussig; ich sagte: er soll im Taxi kommen; Ina hat Bedenken.) -- Weiter an \textit{pr}. (\textsection{}\,12 über MI). -- An \textit{pr}. \tbentry{20}{6}{1961}{} An \textit{pr}. -- 3:45 (anstatt 3) \uline{\ulinesp{Herbert Stussig}} kommt her (im Taxi von Statler Hilton Hotel, \textthreequarters{} Stunde Fahrt, \$\,5,90, mit tip 6,50! Wir sitzen im patio. Ich erzähle ihm von meinen Verlängerungen an der Universität, und noch nächstes Jahr, und danach Stanford Center. Er war mal als Student in den Vereinigten Staaten, im Osten; dann \textonehalf{} Jahr bei der Edison Co. in \textit{LA}, kennt also die Gegend. Um 5\,\textonehalf{} fahren wir ab, über Coldwater Canyon, zur Fulton St. \textit{in Van Nuys}, wo er für abends eingeladen ist; wir sind dort 6:20. Ich fahre den ganzen Weg hin, Ina zurück. Ina fragt, wie er Ursula kennengelernt hat. Er war als \gestrunl{} Ingenieur das technische Mitglied der deutschen Delegation zu \gestrunl{} Nicht-Interventions-Komitee\fnE{https://de.wikipedia.org/wiki/Komitee\_f\%C3\,\%BCr\_Nichteinmischung\_in\_die\_Angelegenheiten\_Spaniens} für Spanien! Sie war dabei, weil sie das Dolmetscher Examen gemacht hatte. Später schrieb sie eine thesis über den diplomatischen Status von Spanien (?); und sie ging zu ihm, um Informationen zu bekommen.) \neueseite{537097} \tbentry{21}{6}{1961}{} \sout{Stussig hier } 10\,\textonehalf{}\,--\,11:15 \uline{Stussig} wieder hier. (Vorher machte er eine Geschäftsbesprechung in Hollywood, so kam er im Taxi her; das verlor viel Zeit, weil es zur anderen Chenault fuhr! Er zeigt uns Bilder von Ursula, den 3 Kindern (Rainer 20, C\ldots\fnE{vermutlich für Cornelia, die 1943 geborene mittlere Tochter}, Mario) und eine Partie mit anderen Verwandten; sie haben öfter Leute zum Essen bei sich. Er ist 61, aber noch sehr gesund, kräftig und aktiv, spielt Tennis, läuft Ski, fährt Auto, klettert Berge mit Seil und Pickel! Er ist Präsident von 2 Instituten an der Aachener \textit{TH. }-- Ina fährt ihn zum Hotel Statler. Jemand wird ihn abholen, und fahren nach Pomona und Palm Springs; vielleicht auch nach Disneyland. -- Er sagt auf meine Frage, dass Reinhards Operation für Prostata war; danach entwickelten sich Hämorrhoiden, und die wurden dann operiert, ohne Komplikation. Agnes sei leicht anfällig; sie werde sicher nicht mehr nach Amerika kommen; ob ich nicht mal hinüberkomme. Ich sage, nicht unmöglich, wo es mir jetzt so viel besser geht.) -- Nachmittags an \textit{pr}. \tbentry{22}{6}{1961}{} 2\,--\,3\,\textonehalf{} \uline{Kalish und Roselle} hier. (Er ruft an, ob ich ihm was leihen kann. Ich: Er soll zum Lunch kommen. Er zögert; ich: vielleicht Freundin da? Dann mitbringen! Sie ist hübsch, langes blondes Haar; spricht leise und ist anfangs etwas scheu. Wir machen allerhand Späße, und lachen. -- Über das gebaute Haus: Sie haben 54,000 Geld hineingesteckt. Erst wollten sie es für 70 \textit{\sout{T}M} verkaufen, zuletzt für 60 \textit{M}. Von dem Gewinn von 6 \textit{M} würde er 2 bekommen, sein Freund 4. Die 2 wären keine richtige Bezahlung für die viele Zeit und Mühe, die er hineingesteckt hat. -- \gestrunl{} Roselle ist in seiner Klasse 31; sie ist sophomore, 19 Jahre! Sie hat ihn bei der letzten Party der Studenten in seinem Haus kennengelernt. Kürzlich ist sie nachts 2\textsuperscript{h} in die große Glastür gerannt, weil sie dachte, es sei offen; die Scheibe ist in Stücken; er brachte sie ins Hospital, \neueseite{537099} sie verweigerten emergence Behandlung, weil keine Erlaubnis der Eltern da war; sie wollte nicht nachts um 2\textsuperscript{h} die Eltern anrufen. Darauf fuhr er zum St. Johns Hospital und gab sie als seine Frau an, und sich selbst damit als nächsten Verwandten; dann ging alles glatt.) -- An \textit{pr}. \tbentry{23}{6}{1961}{} Vormittags Haarschneider. -- Über \textit{pr.} \tbentry{24}{6}{1961}{} 10 \textit{H}. -- Gelesen. -- Nachmittags über \textit{pr}. \tbentry{25}{6}{1961}{} Über \textit{pr}. -- Mittags \uline{Mia und Wim} hier. (Sie wollen Mitte Juli für einen Monat verreisen, in Wims elegantem, ganz neuen Auto: nach Banff National Park\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/Banff\_National\_Park}, Kanada, Vancouver, Seattle. -- Er hat seine Analyse beendet, aber den Analytiker noch nicht ausbezahlt. Frank war jetzt 2 Wochen da; beide finden, dass er gereift ist und sich mehr als Erwachsener einstellt, wohl auch noch durch Nachwirkung seiner Analyse; er hat auch jetzt den Analytiker besucht.) \tbentry{26}{6}{1961}{} An \textit{pr}. -- 2 Dr. Mott. (Über Stussigs Besuch; Kalish und sein sehr junges Mädchen; Mia und Wim gehen nach Kanada, und Ina möchte auch mal Ferien haben. Ich denke zuweilen an Deutschlandreise, aber Ina liegt nichts daran. -- Nächste Woche keine Sitzung.) -- Brief von Maue: Nutto ist gestorben. \tbentry{27}{6}{1961}{} 11-3 \uline{Kalish und Montague}. (Montague ist zurück von einem Jahr in Berkeley. Er sagt, dass Tarski interessiert wäre, roving Professor zu werden, wo er abwechselnd in Berkeley und \textit{LA} unterrichten würde. Er habe jetzt 22 \textit{M}, nämlich 19 \textit{M} eigentliches Gehalt, + 3 \textit{M} von foundation, für research; aber das ist anscheinend nicht für den Sommer, sondern von der Universität. Montague sagt, \neueseite{537103} wir dürften ja nicht nachlassen in unseren Forderungen, z.B. Proportion von teachern für Logik usw. im department müsse mindestens gleich bleiben, wenn department wächst. Er gibt aber zu, dass die Humanisten auch einen Zuwachs haben sollten. -- Über ihr Modalitätensystem. Ich sage, es hatte doch gewisse ungewöhnliche Züge in der Interpretation; Montague meint nein. Aber dann stellt sich heraus, dass \unl{}anisation\blockade{} nicht immer gilt.) -- An \textit{pr}. \tbentry{28}{6}{1961}{} An \textit{pr.} \tbentry{29}{6}{1961}{} An \textit{pr.} -- Nachmittags 3-6:40 (!) \uline{Wilson, Furth, Morris, David Kaplan} hier. (Über Furths Problem mit Frege; er ist hauptsächlich nicht historisch, sondern systematisch interessiert: wie Begriffe finden für Semantik und Pragmatik. Wilson hat auch Problem über Sprache, aber nicht Sprachsystem, sondern literarische Sprache; er findet, die Unterscheidung zwischen kognitiv und nicht kognitiv sei nicht klar. Ich: Ich würde nicht Sätze unterscheiden, sondern meaning Komponenten, nämlich kognitiv, wenn relevant für Wahrheit. Aber die Wahrheitskriterien sind nicht klar für gewöhnliche Sprache. Wenn aber die Sprache etwas mehr standardisiert wäre, so könnte man den Unterschied machen. Auch über Frage, ob Wertaussagen wahr oder falsch sind. Wilson sagt, er weiß nicht, wie er das entscheiden soll. Ich gebe ihm, Furth und Morris copies von reply zu Abe Kaplan; ich erkläre meine \uline{utinam}-Sprache; ich sage, es ist bedauerlicher Missbrauch der Sprache, dass man so oft von ,,\textit{belief}`` spricht, wo es sich um Wertung handelt. -- Alle sind sehr interessiert; wir haben gute, lebhafte Diskussion; alle sind ernstlich um Klärung bemüht, gar keine Rechthaberei.-- Sie drücken lebhaft ihre appreciation aus.) (Ina abends zum campus movie.) \tbentry{30}{6}{1961}{} An \textit{pr.} \neueseite{537101} \tbentry{1}{7}{1961}{} 10 \textit{H}. -- Gelesen. -- Nachmittags an \textit{pr}. \tbentry{2}{7}{1961}{} An \textit{pr}. -- Mittags plante ich etwas; aber Ina war epic, und ich ärgerte mich, und gab auch nachher nicht nach. -- \tbentry{3}{7}{1961}{} An \textit{pr.} -- Nach dem Mittagessen planen wir beide etwas zusammen und sind zärtlich zusammen; aber auf einmal geht es nicht mehr. Ina versuchte es, aber es gelingt nicht. -- Abends spät zärtlich, und der kleine Mann steht wieder auf. \tbentry{4}{7}{1961}{} An \textit{pr.} \tbentry{5}{7}{1961}{} An \textit{\uline{pr}}. -- Mittags endlich mal wieder spazieren, obwohl die Straßenarbeit immer noch nicht fertig ist. \tbentry{6}{7}{1961}{} An \textit{pr.} -- \tbentry{7}{7}{1961}{} An \textit{pr.} \textit{De Fin}. (\textit{part. equiv}.) gelesen. \tbentry{8}{7}{1961}{} 10 \textit{H}. -- An \textit{pr.} \tbentry{9}{7}{1961}{} An \textit{pr.} \tbentry{10}{7}{1961}{} An \textit{pr.} -- 2 zu \uline{Dr. Mott}. (Über die 2 Wochen ,,Ferien`` von ihm. Zwiespältige Gefühle darüber. Zuweilen denke ich, ob ich mal für eine Zeit aufhören sollte, aber das macht wohl praktisch Schwierigkeiten mit Zurückkommen. Er: Nein, bei unter einer Stunde kann es bald arrangiert werden. Er geht im August auf Ferien. Ich: gut; da kann ich mal sehen, wie solche Ferien für mich sind. -- Über letzten Montag; ich bin über sowas zu leicht deprimiert und frustrated, obwohl ich weiß, dass es nicht so wesentlich ist.) \tbentry{11}{7}{1961}{} Über \textit{pr.} \tbentry{12}{7}{1961}{} Über \textit{pr.} \tbentry{13}{7}{1961}{} \textwh{Über \textit{pr}.} \tbentry{14}{7}{1961}{} \textwh{Über \textit{pr}.}. Abends geduscht. \neueseite{537111} \tbentry{15}{7}{1961}{} 10 \textit{H}. -- An \textit{pr.} \tbentry{16}{7}{1961}{} An \textit{pr}. \tbentry{17}{7}{1961}{} An \textit{pr}. -- 2 zu \uline{Dr. Mott}. (Über Hemingways Selbstmord. Über seine pessimistische Philosophie, dass das Leben ein Betrug ist. Ich\blockade{Er?} wurde als Junge verlacht als ,,Weltverbesserer``.) \tbentry{18}{7}{1961}{} Vormittags 10\,\textonehalf{}\,--\,12 \uline{Leiter} hier. (Über seinen thesis Plan. Verschiedenes war nicht ganz klar.) -- Über \textit{pr}. \tbentry{19}{7}{1961}{} \gestrunl{} \uline{Larry Kuhns} gelesen. (Er hat weiter gearbeitet an meinem Entwurf: lineare Kombination von $n$ $MI$-Funktionen; er wendet Vektorendarstellung an.) \tbentry{20}{7}{1961}{} Kuhns weiter gelesen. 3\,--\,4\,\textonehalf{} \uline{Komitee}sitzung (Prof. Curtis\blockade{}, in\blockade{} \textit{H.\,H}. Über Herb Morris' beschleunigte Promotion zu Assoz. Prof. Einer hat Bedenken wegen wenig Veröffentlichungen. Wir 4 anderen stimmen aber dafür.) -- Zu Hause müde; im Bett gelesen. -- Abends geduscht. \tbentry{21}{7}{1961}{} Etwas an Kuhns gearbeitet (und ihm 2 Blätter geschickt). -- An \textit{pr.} -- 4:50 \textit{H}. -- Gelesen. \tbentry{22}{7}{1961}{} An \textit{pr}. \tbentry{23}{7}{1961}{} An \textit{pr}. -- 1-3 \textit{Helmers} hier. (Sie erzählen von den reichen Verwandten aus Deutschland, Mutter und 21-jährige Tochter, die bei ihnen gewohnt haben 1 Woche. -- Ich sage, dass wir durch unsere Aktien gutes zusätzliches Einkommen haben, ob er denn keine habe. Er sagt, nein; nur indirekt dadurch, dass die Teacher`s Versicherung\fnE{wahrscheinlich TIAA: https://en.wikipedia.org/wiki/Teachers\_Insurance\_and\_Annuity\_Association\_of\_America} die Hälfte in Aktien angelegt. Er hat jetzt für Hausumbau, einschließlich Möbeleinbau, \textit{ca}. 14 \textit{M} ausgegeben. Davon die Hälfte bar, die andere Hälfte geliehen durch Erhöhung der 2. Hypothek auf das Haus. Daher sei er jetzt ziemlich broke, habe nur 1000 in bar. \neueseite{537107} Vielleicht wird das Geschäft mit seinem Spiel, durch Link\unl{} Einnahmen bringen; er wird bald die Abrechnung für die erste Periode bekommen. -- Das Buch von Hastings über Approximation will er nicht zurück; er hat es frei bekommen, für sich \gestrunl{} angefordert, und gibt es mir darum frei. -- Vielleicht wird er im November eine Woche nach Paris gehen.) \tbentry{24}{7}{1961}{} An \textit{pr.} -- 2 zu \uline{Dr. Mott}; (über Helmers gestern, über Jeffreys Brief heute: Edith wird \gestrunl{} schwanger; Jeffrey sagt, wir sollen uns doch nicht Sorge machen über research Geld; er hat gehört, er könne es für 3 Jahre verlängert haben.) Nachher zum department, Post geholt; zum Stenografie Büro, Komitee report unterschrieben. -- Über \textit{pr}. \tbentry{25}{7}{1961}{} An \textit{pr}. \tbentry{26}{7}{1961}{} An \textit{pr.} \tbentry{27}{7}{1961}{} Mittags spazieren mit Ina und Morli. Wegen Straßenumbau gehen wir den zementierten Pfad vor den kleinen Häusern links bevor man zu Barrington kommt. Ich sehe nicht, dass dann eine Stufe hinuntergeht zum Gehsteig an Barrington; \uline{ich stolpere und falle hinunter auf das rechte Knie}, dann auch linkes Knie und Hände. Ich erschrecke erst; aber dann stehe ich auf und klopfe mich ab; Ina ist auch erschrocken. Ich beruhige sie, es ist alles in Ordnung; wir gehen dann noch weiter bis Montana; dann zurück. \gestrunl{} Erst abends bemerke ich, dass die Haut an einer kleinen Stelle unter dem rechten Knie abgeschürft ist. -- Über \textit{pr.} \tbentry{28}{7}{1961}{} An \textit{pr}. -- 4:45 \textit{H}. \tbentry{29}{7}{1961}{} 11:30-3 \uline{\textit{Dana} und \textit{Irene} (\textit{Erene}?) \ulinesp{\textit{Scott}}}. \gestrunl; später \neueseite{537105} \textit{\uline{Montague,}} und noch später \textit{\uline{Kalish}} und \textit{\uline{Roselle}}. (Scotts wohnen bei Kalish. Er ist jetzt Assist Prof. Irene ist Pianistin, hat Konzerte gegeben. Sie ist aus Wien, war 8 Jahre, als sie herüberkamen 1939. Ihre Eltern waren in \textit{Chic}. befreundet mit Erna (vielleicht Quäker?). \sout{Sie} Scotts sind kürzlich in ihr eigenes Haus gezogen, in Berkeley. Montague sagt, \gestrunl{} die in \textit{Chic}. sind Stiefeltern, oder Stiefvater; ihr Vater war Schreier,\fnE{Theodor Schreier (1873-1943), vgl. Theodor Schreier -- Wikipedia} \gestrunl{} Student bei Hahn in Wien, später Mathematiker an Universität Hamburg. -- Beide Scotts scheinen politisch links, gegen Kennedy, gegen Kapitalismus. -- Er will versuchen, mir einen Studenten als assistant zu finden, ich sage: nicht zu begabt, aber fähig zu schreiben; vielleicht für das Jahr in Stanford oder schon Sommer davor.) -- An \textit{pr}. -- Abends Juli Heft \textit{MR\fnE{Monthly Review: https://monthlyreview.org/product/mr-013-03-04-1961-07-08/}} gelesen, über Kuba. \tbentry{30}{7}{1961}{} An \textit{pr.} \tbentry{31}{7}{1961}{} An \textit{pr.} -- 2 zu \uline{Dr. Mott }(letzte Sitzung vor den Ferien; nächste Sitzung: 11. September, das ist in 6 Wochen. -- Ich spreche über die depressing Weltlage; ich lese \textit{MR}, ich stimme viel überein, nur manchmal zu marxistisch. Neurath, und seine Warnung vor Rationalismus, gegen mich und Russell. So lernte ich von Marxisten und von Freud. Viel über die ,,heuchlerischen\fnA{Original \original{hecklerischen}.} Priester``; ich: Die sind mehr aufrichtig, als er denkt. -- Er: Was sind meine Gefühle über die kommenden Ferien? Ich: Ich begrüße die Gelegenheit, auszuprobieren, wie ich allein auskomme; ich möchte gerne mehr unabhängig sein; ich habe den Eindruck, dass es vielleicht gut gehen wird. Und wenn so, würde ich erwägen, mal aufzuhören, \gestrunl{} allmählich. Er: oder auch bald. Ich: Ist es ratsamer, schnell aufzuhören, oder allmählich? Er: Warum nicht schnell; es wird kein endgültiger Beschluss sein; wenn ich aufhöre, kann ich immer mal wiederkommen, für ein Mal oder \neueseite{537109} was immer ich will; da es nur eine Stunde ist, kann er das leicht arrangieren.) -- Nachher zum Haarschneider. -- Abends Brief an Bresson aufgesetzt. \tbentry{1}{8}{1961}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,3\,\textonehalf{} \uline{\ulinesp{David Kaplan}} hier. (Die ganze Zeit, auch beim Essen, über seine neue thesis: Modalitätssystem aufgrund von Churchs Typentheorie, aber mit Intensionen als Hauptentitäten, und meine Quasi-Intensionen. -- Er will mir bald einiges Aufgeschriebene schicken, über das formale System; und später wollen wir darüber sprechen.) -- An \textit{pr}. \tbentry{2}{8}{1961}{} An \textit{pr.} -- 5:40 (anstatt 3!) -- 7:20 \uline{Hermann \ulinesp{\textit{Meyer}}}\fnE{William Herman Meyer: http://chronicle.uchicago.edu/931124/meyer.shtml} und \uline{John \ulinesp{\textit{\textit{Wilkinson}}}} hier. (Sie waren im Zentrum der Stadt für polnische Visa usw., gerieten dann auf freeway in falsche Richtung! Wilkinson ist immer noch daran interessiert, meinen ,,\gestrunl{}Aufbau`` zu übersetzen. Wir sagen ihm, er soll das an Zachary von der Cal. Press schreiben. Er schreibt wirklich fließend in Deutsch. Er sagt, diesmal könnte er auch selbst die revision machen. Ich sagte, dass ich selbst keine Zeit hätte. -- Ich erzähle von der erle\unl{} Reihe über induktive Logik. Meyer ist in \textit{SB}. für eine Gruppe zur Reform des Mathematik Unterrichts in Schulen. Sie planen für nächstes Jahr eine Konferenz über Koordination zwischen Mathematik- und Physikunterricht. Er sagt, er möchte mir darüber schreiben, weil es auch philosophische Fragen betreffe. Ich sage, ich habe keine Zeit für die Konferenz; auch korrespondiere ich nicht gern; lieber besprechen. Ich nenne ihm Namen: Kemeny und Jeffrey. -- Wir wollen sie zum Abendessen behalten, aber Meyer sagt, sie wollen zurückfahren, weil Frau und 2 Kinder mit dem Essen auf ihn warten.) \tbentry{3}{8}{1961}{} An \textit{pr.} \neueseite{537113} \tbentry{4}{8}{1961}{} An \textit{pr.} -- 4:50-5:30 \textit{\uline{H}}. -- Abends geduscht. \tbentry{5}{8}{1961}{} 11\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{\textit{M} und \textit{K}}. -- An \textit{pr.} \tbentry{6}{8}{1961}{} An \textit{pr.} \tbentry{7}{8}{1961}{} An \textit{pr.} -- (Heute zum ersten Mal nicht zu Dr. Mott; Sommerferien bis 11.9.) \tbentry{8}{8}{1961}{} An \textit{pr.} \tbentry{9}{8}{1961}{} \textwh{An \textit{pr}}. \tbentry{10}{8}{1961}{} \textwh{An \textit{pr}}. -- Abends Frau Kaiser zum Essen. Dann sie und Ina zum movie. \tbentry{11}{8}{1961}{} \textwh{An \textit{pr}}. -- 5 \textit{H}. \tbentry{12}{8}{1961}{} \textwh{An \textit{pr}}. (Nachmittags telefoniert Wim an Ina: Er und Mia sind gestern von der langen Kanadareise zurückgekehrt. \sout{Frank} Dann erfahren sie, dass \uline{Frankie hatte einen Unfall}, schon am 9: beim Reparieren des Autos eines Freundes, hier in \textit{LA}, schüttete er aus Versehen Benzin auf den heißen Motor; das Benzin explodierte, er hat \uline{große Verbrennungen} am Oberkörper und im Gesicht; er ist \gestrunl{} in der \textit{UCLA }Klinik; sein Zustand ist kritisch; die Luftröhre ist auch beschädigt, sie mussten einen Schnitt darin machen. Er wohnte in Mias Haus. Als sie und Wim gestern heimkamen, war Franks Auto da, aber nicht er selbst; Mia telefonierte herum, und hörte es von Franks Vater. Sie hatten eigentlich vorgehabt, eine Woche später zurückzukommen. Vielleicht wäre das besser gewesen, denn sie kann jetzt doch nichts für Frankie tun. Er ist wohl meist bewusstlos. Sie fährt aber immer hin; Wim hat Mühe, sie von der Klinik wegzubringen.) -- Abends in Wanne gebadet. (Seit Monaten zum ersten Mal.) \tbentry{13}{8}{1961}{} An \textit{pr} (den langen \textsection{}\,12 über repräsentative Funktionen fertig zum Tippen.) \tbentry{14}{8}{1961}{} An \textit{pr.} -- Abends bis 10:20 dittoes korrigiert und Buchstaben hineingeschrieben. \neueseite{537121} \tbentry{15}{8}{1961}{} 11 zu \uline{Dr. Piper}\fnE{Im Verzeichnis der American Dermatological Association ist für diese Zeit und für Los Angeles ein Dr. William Piper nachgewiesen.} (hauptsächlich wegen der \uline{Flecken im Gesicht}. Er findet 3 verdächtig von cancer und rät, sie zu \uline{entfernen}. Ich bitte ihn, es sofort zu tun. Es nimmt nur wenige Minuten. -- Auch das alte Ekzem. Er verschreibt neue Salbe, billiger. -- Ich soll in einer Woche wiederkommen.)~-- \tbentry{16}{8}{1961}{} An \textit{pr.} \tbentry{17}{8}{1961}{} \textwh{An \textit{pr.}} \tbentry{18}{8}{1961}{} \textwh{An \textit{pr}}. -- 5:15 \textit{H.} \tbentry{19}{8}{1961}{} \textwh{An \textit{pr}}. -- Mittags spazieren, um Ina zu treffen. (Ich finde sie endlich im market.) -- Abends 8\,--\,10\,\textonehalf{} am Schreibtisch, Korrektur gelesen für Stanford Vortrag ,,\textit{The aim}``. \tbentry{20}{8}{1961}{} An \textit{pr.} (Ich finde, dass aus meinem neuen Axiom der Analogie, zusammen 2 neuen Axiome der Analogie, zusammen mit Axiom der \unl{} Symmetrie, das $\lambda{}$-Axiom ableitbar ist!) \tbentry{21}{8}{1961}{} An \textit{pr.} 6\,--\,8\,\textonehalf{} \uline{\ulinesp{Kemeny}} hier. (Ich hörte erst heute morgen von Olaf telefonisch, dass \textit{K}. hier: bei Rand. Er ist vorige Woche gekommen, arbeitet bei Rand bis 1.9., wohnt im Miramar Hotel. Zuerst hatte er vor, 4 Wochen zu kommen mit Familie. Aber das war zu viel Umstand; so beschloss er, lieber für 2 Wochen zu kommen. -- Er bestätigt wieder, dass er nicht \gestrunl{} 62-63 nach Stanford kommen will; mit Familie und allen im neuen Haus. Außerdem haben sie jetzt, \textonehalf{} Stunde entfernt, ein Riesengrundstück gekauft (\textit{ca}. 700 x 700 \textit{m}), mit kleinem Sommerhaus. -- Er ist bereit, Samstag für ,,consultation`` zu mir zu kommen. Sonntag arbeitet er bei Rand. Ich gebe ihm 2 papers von Gaifman, über die wir sprechen wollen.) \neueseite{537123} \tbentry{22}{8}{1961}{} Morgens geduscht. -- 11 zu \uline{Dr. Piper.} (Der Laborbefund ist negativ: Die Gewebe von den Gesichtsflecken zeigen nichts malignant. Ich soll in 2 Wochen wiederkommen.) -- Nachmittags an \textit{pr.} \tbentry{23}{8}{1961}{} An \textit{pr.} -- \gestrunl{} Abends 6-10 \uline{Kemeny} hier. (Er ist dafür, dass ich die \textit{Cal}. Press um ein offer für unsere \textit{series} frage, und dann sehe, ob es besser als \textit{MIT} Press. Er sagt, er hat das\fnA{Original \original{die}.} finite Mathematik \textit{ms} gleichzeitig an 4 Verlage geschickt, hat jedem dabei geschrieben, dass er es auch anderen anbietet, und hat dann das beste Angebot angenommen. Er sagt, Prentice-Hall machen viel mehr Reklame als Nostrand. Über die Frage, ob paper oder gebunden, ob Druck oder Fotogr. von typescript. Darüber soll ich keine Zeit verlieren mich zu sorgen, sondern es einfach dem Verleger überlassen; die können besser entscheiden, was die beste Methode ist. Er ist auch enttäuscht über \gestrunl{} den Brief von Brays\blockade{}-\textit{MIT} vom Februar: kein contract, und Wiley will vielleicht nur Band I übernehmen.) \tbentry{24}{8}{1961}{} An \textit{pr.} (Ina abends ins Campus movie.) \tbentry{25}{8}{1961}{} \textwh{An \textit{pr}}. -- 5:15 \textit{\uline{H}.} \tbentry{26}{8}{1961}{} An \textit{pr.} \tbentry{27}{8}{1961}{} \uline{Kemeny} hier ganzen Tag (Diskussion 10\,\textonehalf{}\,--\,1\,\textonehalf{} und 4-6. Er gibt allerhand gute Aufklärung. Besonders über die Bedingungen für Dichtefunktion aufgrund der verschiedenen Axiome. Daraus geht hervor, dass, mit Reichenbach zusammen, auch das starke Axiom der Relevanz impliziert ist. -- Ich erkläre mein Analogie Axiom und sage dass daraus, mit Gleichheit der $\eta\ldots$, das $\lambda{}$-Axiom folgt. -- Er notiert sich allerhand Probleme, an denen er in Hanover arbeiten will. (Siehe meine Notizen.) -- Auch über die Kriegsgefahr. Er nimmt an, \neueseite{537119} dass, wenn ein Atomkrieg kommt, das durch einen überraschenden Angriff beginnt, ähnlich wie Pearl Harbor; vielleicht am weekend, oder an besonders ausgedehntem weekend, wie Labor Day. Er meint, die militärischen Ziele sind zwar wichtiger, aber man wird auch große Städte bombardieren, um den moralischen Widerstand zu überwinden und die Regierung zur Übergabe zu bringen.) (Abends K. und Ina ins movie.) \tbentry{28}{8}{1961}{} Über \textit{pr}. \tbentry{29}{8}{1961}{} Über \textit{pr.} -- 1-3 \uline{\ulinesp{Ruth Anna}} hier. (Sie bringt \uline{\ulinesp{ihre thesis}}, \textit{ca}. 200 \textit{pp}; sie sagt: gänzlich umgearbeitet. Seit September 1957 hatten wir nicht mehr darüber gesprochen! Sie sagt, sie wird ziemlich einsam sein, weil Richmans\blockade{} nach \textit{Seattle} gehen, das sind ihre besten Freunde. -- Sie bleibt 2 Wochen hier. Ich will darum die thesis bald lesen. \tbentry{30}{8}{1961}{} \uline{Ina}, hat \uline{Fuß verknaxt} (sie ist in der Nacht aufgestanden für den Hund, ist dabei hingefallen und hat das Fußgelenk umgeknickt. Es ist sehr schmerzhaft; jetzt im Bett lässt der Schmerz nach.) -- 11\textsuperscript{h} \uline{David und Ren\'{e}e} kommen kurz. (David bringt \uline{einen ersten thesis Entwurf}, 82 \textit{pp}. Ren\'{e}e ruft einen Dr. an für Ina.) -- 2:30 sie kommen wieder und bringen Ina zum Dr. Watanabe (im Wilshire med. Gebäude; sie nehmen \textit{X}-rays; es ist nur ein \textit{sprain}; sie darf gehen und auch Auto fahren. Ich bin sehr erleichtert. -- Ren\'{e}e hat inzwischen Dr. Ingham\blockade{} gefragt; er sagt, Inas plötzlicher Fall ist von einer kleinen Blutzufuhrstörung im cerebellum, wo die \gestrunl{} Koordination für kurze Zeit aussetzt; das braucht\blockade{} gar nicht wiederzukommen.) Abends geduscht. \tbentry{31}{8}{1961}{} Mittags zu Fuß zum market, kaufe Milch usw. -- 5:45 \uline{Kemeny} -- 10. \neueseite{537115} Er fliegt morgen Abend zurück. Er gibt noch allerhand Rat für \textit{NSF} Gesuch. -- Ich sage auch, ich will consultation fee für jetzt zahlen, und nach einigen Tagen mehr für Aufschreiben der besprochenen Sachen. Als fee sagt er 75 wie vor 2 Jahren; ich: lieber jetzt 80. Er rechnet für hier 2 Tage (27. ganzen Tag, 21. kurzes Gespräch, und inzwischen hat er 2 papers von \textit{J.}\blockade{}, die ich ihm gab); für zu Hause 5, zusammen 7 Tage. Die 5 Tage sind eventuell viel später, ich möchte es aber jetzt schon auszahlen, weil \textit{ONR }Periode 31.1.62 endet. -- Auch über die politische Lage; er betont die Gefahr der Katastrophe durch Versehen; er findet es sehr klug von Kennedy, dass er 1500 Truppen nach Berlin schickt, das ist nicht so viel, dass man es als großen Angriff ansehen kann, und nicht so wenig, dass die Ostdeutschen es mit ein paar Polizeileuten aufhalten könnten. Wir sind aber auf beiden Seiten, er und wir, etwas gehemmt im Gespräch, weil wir die Meinungsverschiedenheiten wissen, und lieber heftige Auseinandersetzungen vermeiden wollen. Ich sage aber, dass Kennedy die Berlinkrise sehr übertrieben hat; ich widerspreche als er von Chruschtschows ,,Ultimatum`` spricht.) \tbentry{1}{9}{1961}{} An \textit{pr}. -- 5:15 \textit{H}. \tbentry{2}{9}{1961}{} 11\,--\,12\,\textonehalf{} Prof. \textit{Byung} \unl{}\fnE{vermutlich: Byung-Mu Ahn (1922-1996); vgl. AHN, Dr. Byung Mu - Biographie (doam.org)} \uline{\textit{\ulinesp{Ahn}}}\ulinesp{ aus Korea} (er ist Professor der Philosophie am \textit{Union Christian Coll., Seoul}, \gestrunl{} ist hier mit Fulbright grant; kommt soeben von Korea, wird nach Chicago und \textit{Macon, Ga}. zu einem christlichen college gehen. Er ist begleitet von 2 koreanischen Studenten an \textit{UCLA}: ein kleiner in Bakteriologie, ein großer in Politikwissenschaft; der letztere ist \editor{auf}geweckt und intelligent; die beiden wissen aber wenig über Philosophie. -- \textit{Ahn }sagt, dass sie in Korea sehr an meiner Philosophie interessiert sind, und stellt einige Fragen. Die Hauptfrage ist, ob ich noch immer die Metaphysik \neueseite{537117} als sinnlos ablehne; er bezieht sich auf meinen Aufsatz über Metaphysik in \textit{White's} Buch (er meint vielleicht: \textit{Ayer}?). Ich sage: im Grunde ja; in Einzelheiten heute anders. Dann sagt er, er lehnt auch die alte Metaphysik ab, wie Kant; auch gegen Hegel; aber trotzdem ist der Kern der Philosophie doch eine Ontologie. Er sagt letzteres immer wieder. Ich frage, welche gegenwärtigen Metaphysiker er meint; auf wiederholte Fragen sagt er: die Existentialisten; das ist aber vermutlich doch nicht seine eigene Philosophie. Ich erkläre: Sartre hat Weltanschauung, die stellt er gut dar in novels und Schauspielen; aber seine philosophische These, z.B. über Wahrnehmung, taugt nichts; Heidegger ist viel schlimmer, alles Pseudotheorie, keine Kunst; Nietzsche viel besser, weil dichterisch. Er fragt: Was ist der Zusammenhang zwischen Positivismus und Werten? Ich sage: Ich und Reichenbach und Schlick sagen: Werte sind nicht ableitbar aus wissenschaftlichen Aussagen; aber Abe Kaplan und Dewey sagen: doch. Der politische Student ist interessiert; er versteht besser, was ich sage; \textit{Ahn} kommt immer wieder mit denselben Fragen. Ich habe den Eindruck, dass er außer dem Metaphysikaufsatz nichts von mir kennt, obwohl er gut Englisch spricht. -- Später aber bittet er, mein study zu sehen, und dort meine eigenen Bücher; er sagt, er plant vielleicht ein Buch oder Artikel von mir zu übersetzen; er bejaht meine Frage, ob er Interesse hat an Logik und Semantik. So gebe ich ihm die Logik (gebunden) und \textit{M} \& \textit{N }und Syntax (paper). Er hat mir mitgebracht einen Fächer; darauf hat er gemalt drei chinesische Zeichen, die bedeuten: ,,\textit{Like spring wind}``; das soll heißen, dass ich so \textit{gentle} sei. Er war beeindruckt durch \textit{Parkes} Bericht 1956 über seinen Besuch hier, und meine und Inas Freundlichkeit. Darum möchte er gern \neueseite{537129} Ina sehen. Ich sage, sie hat Fuß verknaxt; aber ich hole sie doch, und er freut sich sehr. Er hat mir vorher schon feierlich seine Bewunderung, appreciation und Dank ausgesprochen. Ich gehe mit ihnen hinunter; ich sage, wir lassen den Garten wild wachsen, weil er nicht mehr gezwungen\blockade{} wird. -- Er hat im Garten Fotos genommen von mir, und ein Student von mir und ihm zusammen. Er bat mich dann, ihm den Garten zu zeigen.) -- Ganzen Nachmittag über \textit{NSF} Gesuch; mit Ina gesprochen, dann Änderungen am alten Entwurf gemacht, und neue Problembeschreibungen hinzugefügt. -- Abends sehr müde (teilweise auch, weil die Arbeit am Gesuch mich ärgert und ermüdet.) \tbentry{3}{9}{1961}{} Ganzen Tag am \textit{NSF} Gesuch (Beschreibung der Probleme). -- 1-4 \textit{\uline{Benson}} hier (zum ersten Mal seit Mai. Er zeigt japanische und chinesische Sachen, in denen Übersetzungen von mir sind; dabei ein altes Foto von mir (anscheinend Passfoto aus Wien oder so); gedruckt 1944. -- Ich sage, dass ich für die erbetene Empfehlung keine neue Evidenz habe; er wünscht aber doch eine, sie könne explizit auf meine Evidenz von Harvard 1941 basiert sein. -- Er will regelmäßig zu meinem Seminar kommen; muss dann aber eilig weg, weil er 7\textsuperscript{h} Klasse hat. -- Er fährt morgen früh ab nach Berkeley, für kurz. Er wird hier an demselben college ein weiteres Jahr unterrichten.) \tbentry{4}{9}{1961}{} Weiter am \textit{NSF}-Gesuch. -- Dann Ruth Annas thesis (5 Stunden). \tbentry{5}{9}{1961}{} \textwh{Ruth Annas thesis} ganzen Tag (6\,\textonehalf{} Stunden). \tbentry{6}{9}{1961}{} \textwh{Ruth Annas thesis} (6 Stunden, insgesamt 16\nicefrac{2}{3} Stunden). \tbentry{7}{9}{1961}{} \uline{Ruth Anna} hier 11-1 (-2). (Ich sage ihr, die thesis ist sehr gut; besonders die Explikation \neueseite{537127} von ,,teilweise Interpretation eines theoretischen terms`` ist wichtig. -- Sie möchte final exam Mitte Dez. machen.) -- Nachmittags Davids Entwurf der These gelesen. \tbentry{8}{9}{1961}{} 11 zu \uline{Dr. Piper} (er sieht nochmal die 4 operierten Stellen an; und dann den ganzen Körper. Alles ist in Ordnung. Ich soll in einem Monat wiederkommen). -- Zum Haarschneider (während Ina im market einkauft). -- Davids thesis gelesen. -- 5 \textit{H}. \tbentry{9}{9}{1961}{} Davids thesis gelesen. -- \uline{Abe Kaplan} holt mich ab für \uline{department meeting}, 3-5:20. (Ich berichte ihm unterwegs von dem vorigen meeting über David, in unserem Haus, wo Yost so böse auf mich wurde. Ich über die verschiedenen Auffassungen über Philosophie der Wissenschaft. Das meeting nimmt nach langer Diskussion einstimmig an: das department wird ansuchen um acting assistant professorship für 1962, wenn möglich 2. Stufe, was aber unwahrscheinlich ist. Abe Kaplan macht Vorschlag, dass das department seine jetzige Absicht ausdrückt, wenn die nächste Dauerstellung frei wird, jemand außerhalb von Logik zu wählen. Verschiedene sprechen für die Notwendigkeit, jemand in Ethik zu haben. Aber Abes Vorschlag findet wenig Anklang; man ist dagegen, sich festzulegen.) Abe fährt mich wieder nach Hause. -- \tbentry{10}{9}{1961}{} Davids thesis fertig gelesen (82 \textit{pp}, insgesamt 10 Stunden). -- 3-5 \uline{Abe und Iona Kaplan} hier. (Sie erzählen von Stanford, Iona fühlte sich einsam, weil unter den Institutsleuten keine anziehend waren, und sie plötzlich ohne job und ohne Psychoanalyse war. Er fand viel Anregung, arbeitete meist an einem neuen Buch über Rituale\blockade{} der Sozialwissenschaften. Er beruhigt Ina, dass da nur wenige \neueseite{537133} soziale Veranstaltungen sind. Er stimmt mir zu, dass es genug ist, wenn ich in Intervallen nachmittags auftauche, um mit denen zu sprechen. -- Ich frage ihn auch für gute Gegenden hier, wenn wir umziehen müssen. Er meint: \textit{Pal. Pac}.; aber das scheint mir zu teuer. Er sagt, darüber hinaus in den Gegenden sind wohl kaum Häuser. Er fährt nach Brandeis\fnE{Gemeint ist wahrscheinlich das Brandeis-Bardin Institute in Simi Valley: https://en.wikipedia.org/wiki/Brandeis-Bardin\_Institute} 1 Stunde; Sepulveda, dann central freeway, der schräg hinausgeht in die Berge; dort in den ersten Bergen wäre es \textit{ca}. 40 min. von hier, weniger wenn der Sepulveda freeway fertig ist; aber er weiß doch nicht, ob dort Häuser zu finden; meist ranches, oder sonst tract Häuser. -- Er sagt, in Japan kann man um Rand größer Städte (er war in Tokio und Kyoto), für \nicefrac{1}{3} der Lebenskosten leben; und alle sind friedlich, alles ist sauber und schön hergerichtet; ich sollte man hinfahren und es ansehen. -- Wir sind einig, dass wir uns diesmal häufiger sehen wollen.) \tbentry{11}{9}{1961}{} An \textit{pr}. -- 2 zu \uline{Dr. Mott} (zum ersten Mal, nach 5 Wochen Ferien. -- Ich sage, dass ich mir überlegt hatte, dass ich jetzt vorläufig aufhören möchte. Aber vor ein paar Tagen sagte ich es Ina, und sie sagte, das wäre nicht gut; jedes Mal, wenn ich aufhörte, trocknete ich aus und wäre mehr zurückgezogen. Ich ärgerte mich, weil nun mein mühsam erworbener Entschluss wieder unsicher wurde, weil mir ihre Überlegung einleuchtete; in der letzten Zeit war ich etwas epic\blockade{}, weil ich unter Druck war und enttäuscht, dass ich doch mein \textit{ms} nicht in den \unl{} fertig kriegen kann. Er schlug vor, die Sitzungen noch einige Zeit weiterzumachen, vielleicht 3 oder 4 Wochen, und dann zu sehen, wie es geht, und ob es Wirkung hat.) Ich bringe Ina Blumen. -- Letzte Nacht hat der Wasserheizer ein \textit{leak} bekommen, Ina musste das Wasser absperren. (Sie ruft Soblers an; sie sagen, wir sollen einen neuen kaufen, aber möglichst billig.) \tbentry{12}{9}{1961}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,1 \uline{David Kaplan} hier (über seine thesis.) -- Nachmittags (während Ina weg ist) kommt der neue Wasserheizer. \neueseite{537125} -- An \textit{pr}. -- Ina zu Dr. Forde, für allgemeine Untersuchung; alles in Ordnung.) \tbentry{13}{9}{1961}{} An \textit{pr }(heute Skelett vom ganzen \textsection{} Analogieeinfluss umgearbeitet). \tbentry{14}{9}{1961}{} 10:30-11:45 \textit{\uline{Champawat}} (über exam November; danach thesis Arbeit. Er hat jetzt Wilson fellowship.) -- An \textit{pr.} Abends geduscht. \tbentry{15}{9}{1961}{} An \textit{pr.} (\textsection{}\,17, Invarianzbedingungen, fertig umgearbeitet.) -- An \textit{NSF} Gesuch. \tbentry{16}{9}{1961}{} Ganzen Tag an NSF Gesuch (und Briefe). \tbentry{17}{9}{1961}{} Endlich angefangen, mein Seminar vorzubereiten! -- Mittags spazieren. (Morgens etwas wacklig, \textonehalf{} Miltown; trotzdem alle Übungen gemacht.) \tbentry{18}{9}{1961}{} Für Seminar. -- 2 zu \uline{Dr. Mott} (ich hatte beinahe vergessen, herzukommen. Ich sprach mit Ina über \textit{NSF} Probleme, plötzlich war es 1:20. Sie sagte, ob ich vor dem Lunch noch spazieren gehen wollte; ich: Nein, ich komme gleich zum Essen. Erst dann fiel mir ein, dass ich zu Dr. Mott muss. Ich zog mich eilig um, und Ina brachte mir noch Butterbrot. -- Er fragt, warum ich wohl nicht kommen wollte. Ich weiß nicht; eigentlich kam ich heute lieber als ich voriges Mal dachte, wo Ina mich beredet hatte, noch fortzusetzen. -- Über die hektische Woche: ich musste meine Arbeit an \textit{pr} auf einmal abbrechen; \textit{NSF} Gesuch nahm schrecklich viel Zeit. Dann Überlegungen um wegfahren zu planen für den Fall, dass die Weltlage kritischer wird. Abends immer ganz erledigt; keine Stimmung für Sex, nicht mal für zärtliches Zusammensein mit Musik oder so. Er: Das ist aber gut und nötig, ab und zu für eine Zeit herauszukommen aus Spannung und Gehetze.) \neueseite{537131} \tbentry{19}{9}{1961}{} Für Seminar; und zwischendurch immer noch für \textit{NSF }Gesuch. -- 3-5 \uline{erstes Seminar} ,,Ausgewählte Probleme der Philosophie``, 273 \textit{A, B}. Das habe ich geplant, weil es mein letztes Jahr ist. 1. Semester: Logik, Semantik, Modalitäten, abstrakte Entitäten, Grundlagen der Mathematik; 2. Semester: Erkenntnistheorie, empirische Erkenntnis, Wissenschaft; Werte. Ursprünglich wollte ich den Schilppband benutzen; der ist immer noch nicht in der Presse, aber der philosophische Leseraum hatte meine dittoed \textit{Replies}. -- Heute spreche ich über: Unterschied zwischen logischer und faktischer Wahrheit; Fragen von meaning und Fragen von Fakten; logische und deskriptive Konstanten. Da ich nicht ein Festmaterial zu behandeln habe, wie in den anderen Seminaren, spreche ich anfangs etwas zögernd. \uline{Ina} sagte mir nachher: Bei bekannten Dingen war ich langsam, bei technischen schnell. Letzteres, weil es mich mehr interessiert. \uline{Ina nimmt alles mit tape recorder auf}. Das Zimmer ist mein üblicher Seminarraum, hell, ein ganz langes Wandfenster nach Süden. -- Ich spreche beinahe die ganze Zeit; ich sage aber am Ende, dass ich künftig mehr Zeit für Diskussion geben will. -- Abends müde, aber nicht zu sehr. -- 7-8 \textit{\uline{Raya Sobler}} hier. (Sie ist für einige \editor{Tage} hergekommen; sie wohnt in Jokls neuem Haus, die noch in Europa sind. Sie soll Verkauf des Hauses abschließen und alle anderen Fragen klären. Benedikt ist in Oakland geblieben; er erholt sich von dem Herzanfall, den er in Paris hatte. \tbentry{20}{9}{1961}{} Die letzten Dinge im \textit{NSF} Gesuch. Ina bringt es zum department. -- Ich mal wieder an \textit{pr}. (\textsection{}18, $\lambda{}$-Bedingung.) -- Abends \uline{Raya} wieder hier. (Ina ist mir ihr gegangen zum real estate office. Ina hat geholfen bei Verhandlungen, hat Gegenvorschlag von 42000 gemacht, und der Käufer hat darauf von 40 auf 41 erhöht. Er sagt, er muss \gestrunl{} aber 5. Februar das Grundstück bekommen \neueseite{537135} und dann zu bauen anfangen, besonders weil er die Nachbarn schon ausgezahlt hat. So müssen wir also dann im Januar ausziehen! \tbentry{21}{9}{1961}{} Ganzen Tag an \textit{pr.} (\textsection{}\,18: $\lambda{}$). \tbentry{22}{9}{1961}{} \textwh{Ganzen Tag an \textit{pr.} (\textsection{}\,18: $\lambda{}$)}. Mittags \uline{Raya} hier. -- 5:20 \textit{H}. \tbentry{23}{9}{1961}{} An \textit{pr} (Problem vom Analogieaxiom). -- Mittags spazieren zum Celavara\blockade{} market, eingekauft. -- Abends geduscht. \tbentry{24}{9}{1961}{} An \textit{pr}. -- Mittags spazieren (Haus in \textit{W} Chenault angesehen, 38000). \tbentry{25}{9}{1961}{} An \textit{pr.} -- 2 zu \uline{Dr. Mott}. (Warum planen andere Leute nicht für Weggehen wegen Kriegsgefahr? Er sagt: Viele tun es; aber sie sprechen gewöhnlich nicht darüber. Während der Sommerferien hat er verschiedene Leute gefragt, was man wohl tun solle; und da zeigte sich, dass manche Pläne machen. Ein Kollege will wahrscheinlich in einigen Monaten nach Mexiko City übersiedeln! Er sagt, wegen Geschäftlichem kann man beim Konsulat Auskunft bekommen. -- Ich bedauere, dass ich den ganzen Sommer hindurch überhaupt nicht mit Ina hinausgefahren bin. Er: Man kann ja immer noch einige Tage fahren!) -- \tbentry{26}{9}{1961}{} Für Seminar. -- 3-5 \uline{Seminar}. (Ich fahre hin und Ina nimmt wieder auf \editor{mit dem}\fnA{Original \original{den}.} tape recorder. Allerhand Diskussion; Wilson und andere nehmen auch auf Quines neues Buch Bezug; das müsste ich bald mal lesen.) \tbentry{27}{9}{1961}{} Vormittags gekramt. -- Nachmittags an \textit{pr}. \tbentry{28}{9}{1961}{} Vormittags an \textit{pr.} -- Zum \uline{department meeting} (ich erst 1\textsuperscript{h} dort anstatt 12\textsuperscript{h}. Aber es wird noch bis 1:40 über Ersatz nächstes Jahr für Abe Kaplan gesprochen. Dann bis 3:20 \uline{über Leiters thesis Plan und Komitee}. Ich werde chairman vom Komitee \neueseite{537141} sein, sogar nach meinem Weggehen, aber David verspricht, die meiste consultation mit \textit{L.} zu tun.) Nachher sagt \uline{Doris}, dass plötzlich eine \uline{Schwierigkeit für \textit{NSF} Gesuch} aufgetaucht ist. (Nachdem Schaeffer schon das ganze Gesuch schriftlich gebilligt hatte, hat Donne\blockade{} entdeckt, dass ich vom 1.7.62 nicht mehr als Professor gelte, mit 9-Monatsgehalt, sondern als research fellow\blockade{}, Stufe III, 16,860 für 11 Monate; das ist jährlich mehr, aber monatlich weniger als mein jetziges Gehalt. Daher muss das Budget geändert werden! Am \textit{So} ist schon der 1. Okt.; also muss das Gesuch spätestens Montag bei der \textit{NSF} sein!) Ich fahre nach Hause, Ina fährt zu Doris, um klarzustellen, wie das geänderte Budget sein muss. (Abends besprechen wir es nochmal; nach einigem Schwanken lassen wir doch 21 Tage im Juni 1962 darin, weil wir nicht sicher sind, ob ich den Juni aus dem Rest vom alten \textit{NSF} grant bezahlt bekommen kann. Dann tippt Ina noch das ditto master davon.) \tbentry{29}{9}{1961}{\kreis} Vormittags an \textit{pr}. -- Mittags langen Spaziergang (Lorna Lane, über die Brücke, dann hinauf, über einen Bauplatz, da ist eine lane mit ganz abseits gelegenen Häusern, sie geht bis zu Westgate 328 \textit{S}.) -- Nach dem Lunch lege ich mich zu Bett, Ina bringt noch meinen Kaffee; ich halte sie im Arm, und es wird uns beiden zärtlich; ich ziehe mich aus und sage ihr, sich auch auszuziehen. Endlich mal wieder zusammen; diesmal ganz besonders gut (seit 10.5.) -- 5 \textit{H}. \tbentry{30}{9}{1961}{} An \textit{pr.} \tbentry{1}{10}{1961}{} An \textit{pr.} \tbentry{2}{10}{1961}{} Quines Buch gelesen (für Seminar). -- 2 zu \uline{Dr. Mott.} (Über \textit{Fr}. Über das Ziel dieser meetings. Ina ist nicht zufrieden, dass ich aufhören will; als ob sie sich dadurch verlassen fühlt, weil sie weitermacht bei Palstrom.) -- Abends gebadet. \tbentry{3}{10}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar} (\textit{Cocch}. berichtet ausführlich \neueseite{537137} und gut über Quines Schilpp-Essay über logische Wahrheit. -- Dazwischen Diskussion. -- Ina nimmt es wieder mit tape recorder auf, obwohl wir heute schon vorher beide zweifelhaft darüber waren.) \tbentry{4}{10}{1961}{} An \textit{pr.} -- Mittags spazieren, am Markt finde ich Ina und fahre sie nach Hause. -- Skelett \textsection{}\,18 ($\lambda{}$) beendet. \tbentry{5}{10}{1961}{} An \textit{pr }(angefangen, \textsection{}\,14 in Englisch zu schreiben.) \tbentry{6}{10}{1961}{} Vormittags an \textit{pr}. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,2 \uline{Helmers hier} (ohne das Kind. Sie hat Schwierigkeiten wieder mit der Thyroidsache; die drugs oder radioaktive Jod injections wirken manchmal nicht genug, und manchmal zu viel. So vor einigen Tagen, wo sie abends Ina anrief in Verzweiflung und Tränen und über eine Stunde telefonierte. -- Olaf geht im November eine Woche nach Paris zu einer Konferenz für Rand. -- Ich frage Olaf, wohin man aus der Stadt gehen solle für einige Tage, wenn es kritisch wird. Er sagt, wenn es wirklich losgeht, ist es zu spät, wegzukommen; aber man kann weggehen für einige kritische Tage. Palm Springs oder irgendwo anderes östlich von \textit{LA }ist nicht gut, weil der fallout von \textit{LA} oder Riverside in einer Stunde dorthin käme, und meist Westwinde sind. Besser nach \textit{N}, z.B. \textit{S. Barb.}, oder \textit{Ohaj}, oder ein wenig über \textit{S. B}. hinaus. Oder etwas zwischen hier und \textit{S. B}., weiter nach \textit{S}: zwischen hier und San Diego, z.B. Capistrano\fnE{wahrscheinlich San Juan Capistrano: https://en.wikipedia.org/wiki/San\_Juan\_Capistrano,\_California}. Ich frage: Von wo kann man nach Mexiko fliegen? Er sagt, Palm Springs hat \editorstr{Art} Flugplatz, aber wenn es losgeht, werden wahrscheinlich alle Flüge eingestellt. In \textit{Tijuana} auch großer Flugplatz. -- Nachher sagen sie zu Ina, ich \neueseite{537139} \editorstr{ich} scheine sehr beängstigt zu sein durch Atomkrieg.) -- 3:30 zu \uline{Dr. Piper} (die alten Stellen sind gut. Aber unter dem linken Auge findet er eine neue Stelle. Ich soll in einem Monat wiederkommen.) -- Zum Haarschneider. Danach in Laden und market. -- Zu Hause \textonehalf{} Stunde ausgeruht. -- 5\textsuperscript{h} \textit{\uline{H}}. \tbentry{7}{10}{1961}{} Vormittags über \textit{pr}. -- Nach 3-4:15 \uline{department meeting hier} (nur Philosophie Prof. und Assoc. Prof. Über neues Gesuch für promotion \uline{für Yost}. Moody will neuen Brief schreiben, Einstimmigkeit des departments betonen, und Yosts wertvolle admin. Tätigkeiten.) (Ina war böse, dass ich das department habe hierher kommen lassen, was ihr Arbeit und Ärger macht.) -- (Quine Buch gelesen.) 7-9:15 \uline{zu Dr. \textit{Kulka's} Party}. (Dort: Klopfer und Frau; und andere Psychiater: Hobson, Tobias\blockade{}, Berecht\blockade{}. -- Wir sitzen am Tisch. Ina bringt die Frage von fallout shelters auf. Es wird auch gesprochen, was man tun kann, wenn Krieg kommt. Klopfers sagen, man kann nicht entrinnen, wenn es kommt, kommt es. Andere sprechen von Dr. Linden\blockade{}, der nach Südamerika gehen will; von einem reichen lawyer, der auch weggehen will; von einem anderen, der nach Australien will. Sie sagen, wegen der Winde ist die südliche Hemisphäre weniger dem fallout ausgesetzt. -- Dr. Kulka erzählt von Europa; Wien fand sie sehr anziehend in der Atmosphäre, dort hatte sie studiert; aber die Analyse sei dort und in Deutschland jetzt wenig angesehen; die Pariser hassen alle Fremden, besonders die Amerikaner (?); die Europäer seien schockiert über die kriegerische Haltung der amerikanischen Regierung.) \neueseite{537143} \tbentry{8}{10}{1961}{\kreis} An \textit{pr.} -- Nach dem Lunch lade ich Ina zu mir ein. Zusammen; wiederum ganz besonders gut (seit 29.9.). -- Nachmittags an \textit{pr}. -- Abends schaue ich mit dem kleinen viewer Farbdias an, die Chacha geschickt hat. \tbentry{9}{10}{1961}{} An \textit{pr.} -- 2 zu \uline{Dr. Mott} (über department meeting, Dr. Kulka Party; Sonntag Mittag. Vorher Inas Zorn. Er: Ein guter Weg wieder zusammenzukommen; das hätte ich doch früher schon gefunden. -- Ich: Es geht mir gut; ist es recht, wenn ich nächstes Mal als letztes komme? Er: ja.) -- Quine Buch gelesen. \tbentry{10}{10}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar} (ich fahre allein; wir wollen nicht weiter auf tape recorder aufnehmen, weil so viel Diskussion ist. -- Prof. \textit{Cannabrava} aus Rio de Janeiro, Brasilien, kommt zu mir vor dem Seminar; er will einen Monat hier bleiben. Sein Hauptinteresse ist Philosophie der Wissenschaft, aber auch Logik; er scheint einiges von mir zu kennen. Ich stelle ihn vor zu Wilson, Furth, David.) \tbentry{11}{10}{1961}{} An \textit{pr.} \tbentry{12}{10}{1961}{} \textwh{An \textit{pr}} (angefangen englischen Text \textsection{}\,15: methodologische \unl{}. -- Abends geduscht. \tbentry{13}{10}{1961}{} 11 zu \uline{Dr. Seiff} (Sehfeld rechts ist schlechter, ungefähr so wie November 60. Ich soll in 2 Monaten wiederkommen.) -- (12-) 1-2:30 \uline{Myra} hier. (Auch über Pläne von Leuten, die dem Krieg entrinnen wollen nach Mexiko, Südamerika oder Australien. Sie sagt, sie hat das Gefühl, dass das indecent ist. Wir sprechen dagegen; ich sage, Washington und Moskau sind beide zu verurteilen, dass sie den Krieg als mögliches Mittel ihrer politischen Ziele erwägen. Sie stimmt auf einmal zu, \neueseite{537151} aber wohl nicht ernstlich.) -- (Sehr heiß.) (\textit{H} sagt ab), nachmittags über \textit{pr}. \tbentry{14}{10}{1961}{} An \textit{pr}. -- (Sehr heiß.) \tbentry{15}{10}{1961}{} \textwh{An \textit{pr}.} (Über Vergröberung der attribute partition; das soll in \textsection{}\,6 kommen, mit entsprechender Verstärkung des Axioms von Teilsprache.) -- Wieder sehr heiß. -- Ina geht zur memorial Feier für Dr. Kaiser. \tbentry{16}{10}{1961}{} (Ich wecke Ina aus Versehen eine Stunde zu früh; sie ist 9\textsuperscript{h} bei Dr. Palstrom, merkt dann erst, dass ihre Zeit um 10 ist!) -- Wieder sehr heiß. -- An \textit{pr.} -- 2 zu \uline{\ulinesp{Dr. Mott}}\ulinesp{. (}\uline{\ulinesp{letzte Sitzung}!} Voriges Mal habe ich ihm gesagt, ich möchte heute Schluss machen. Wir hatten ausgemacht, dass während seiner Sommerferien ich ausprobieren soll, wie es allein geht. Nachher sagte ich ihm dann: Es geht gut, ich möchte aber doch noch einige Wochen. -- Er sagt, ich scheine heute in besonders guter Stimmung. Ich: ja; ich fühle, dass ich es jetzt allein schaffen kann, und das freut mich. Er: Wenn ich mal wieder 1 oder 2 Sitzungen haben möchte, soll ich ihn einfach anrufen. Ferner möchte er, dass ich Anfang nächsten Jahres ihm auf jeden Fall telefonisch berichte, wie es mir geht. -- Er fragt nach Sex; er sagt, ich soll das im Auge behalten, weil es ein besonders deutlich sichtbares Anzeichen davon ist, wie es einem geht. -- Ich frage nach Novocaininjektion. Er sagt: Diese und andere Methoden \editorstr{der} sind kürzlich in einem Aufsatz behandelt worden; er sucht ihn, kann ihn nicht finden. Er glaubt, sie haben dort berichtet, dass zuerst allerhand positive Ergebnisse \neueseite{537149} von Ärzten in Amerika berichtet wurden; aber als später sorgfältigere Untersuchungen mit Kontrollen gemacht wurden, fand man, dass der Erfolg fraglich wurde. Ich: Man sollte aber nicht drugs generell verachten, und nur psychologische Methoden annehmen. Ich finde Miltown und Dexedrin hilfreich. Er: nicht verachten; aber im allgemeinen liegt für Leute eine Versuchung darin, etwas zu erreichen als magisches Geschenk ohne eigene Anstrengung, wie es als Baby war. Besonders bei latenter Homotendenz ist Neigung zu Passivität und Tagträumen, anstatt wirklicher Ziele durch eigene Arbeit. -- Ich sage ihm, wie viel ich seiner Hilfe verdanke; meist vergesse ich, wie es mir früher ging; aber wenn ich es mir wieder vorstelle, sehe ich den großen Unterschied.) -- Die ersten galleys vom Schilppband sind angekommen! \tbentry{17}{10}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar}. (Viel Diskussion; noch über Quine; und warum ich meine, dass die Wissenschaftler sollten Regeln für Intension aufstellen.) Noch selbst nach Hause gefahren, bis 5:30; das ist gerade noch das letzte Tageslicht (auf dem ganzen Weg schon Lichter an). \tbentry{18}{10}{1961}{} An \textit{pr}. -- Mittags zum Markt, eingekauft. \tbentry{19}{10}{1961}{} An \textit{pr.} -- Abends geduscht. \tbentry{20}{10}{1961}{} An \textit{pr.} -- Dann angefangen, galley von Schilpp Band zu lesen: Autobiographie (Ina hat es gelesen, und auch Randbemerkungen gemacht.) -- 5 \textit{\uline{H}}. (Vorige Woche war es ausgefallen. Beim Vornüberbeugen \uline{spüre ich etwas im Rücken}. \neueseite{537153} Ich hätte gern mehr Pause gemacht vor der Windmühle, aber ich wollte mir nichts anmerken lassen und machte munter weiter, durch alle Übungen; aber ich schwitzte dabei mehr, besonders auf der Stirn.) Nachher im Bett ausgeruht, wie gewöhnlich. Dabei Korrektur gelesen. -- 7-8\textonequarter{} \uline{Mia}. (Frankie ist nicht mehr da, und heute Abend ist Wim nicht zu Hause; sie wollte \editorstr{sie} gern kommen, und ich sagte auch nichts dagegen. -- Erst abends spät, als sie weg war, sagte ich Ina etwas vom Rücken, und dass ich mich nicht habe einschüchtern lassen. Ich nehme ein ganzes Miltown, und ein kleines Nembutal. Zunächst kann ich doch nicht einschlafen; aber nachher schlafe ich gut.) \tbentry{21}{10}{1961}{} Am Schreibtisch; Korrektur gelesen. (Ich stehe mal auf, um etwas zu suchen, mache eine der Schubladen im closet, die schwer beweglich sind auf, und dann wieder zu. Dabei \uline{plötzlicher Schnack im Rücken}. Diesmal an der wohlbekannten Stelle, im Kreuz, wie in alten Zeiten. Ich lasse mich aber nicht erschrecken, und setze mich hin. Dann aber denke ich, ich will mich lieber hinlegen. Es ist zu umständlich, alle die verschiedenen Sachen von den galleys getrennt hinüber zu bringen, ohne sie durcheinander zu bringen. So nehme ich einfach Quines Buch, und etwas zum Schreiben; nachher gehe ich nochmal zurück und hole etwas. Dann ziehe ich mich aus und lege mich hin. Ich ärgere mich, dass diese alten Sachen mich jetzt auf einmal überfallen müssen, wo ich gerade die Therapie beendet hatte, stolz auf meine Selbständigkeit. \neueseite{537147} Etwas später gehe ich zum Badezimmer; ich setze mich hin und pinkle. Dann setze ich mich zum Waschen. Während ich die Hände wasche, glaube ich etwas im Rücken zu spüren; ich trockne mir schnell die Hände und gehe wieder zu Bett. Dann erst gebe ich die Idee auf, zum lunch aufzustehen.) Ich bleibe ganz im Bett. (Ina kommt spät \gestrunl{} zum Essen nach Hause, denkt, ich sei spazieren. Sie rät mir, Heizkissen an den Rücken zu tun, mit anderem Kissen dagegen, sodass ich halb auf der Seite liege. -- Ich lese den ganzen Tag Quines Buch; besonders sein letztes Kapitel, wo er die intensionalen Begriffe, die er zunächst provisorisch zugelassen hat, wieder eliminiert; es ist alles sehr interessant, aber mir scheint, die subjunctive conditionals sollten nicht einfach entlassen werden als nicht gehörend zu einer ordentlichen Sprache.) -- Abends spät hören wir zusammen vom Phonograph 2 Mozart Violinkonzerte; meine Tränen kommen, und das tut mir gut; Ina \gestrunl{} ist zärtlich.) Ganz zuletzt, als Ina schon fort ist, stehe ich ganz kurz auf, nur einige Sekunden, und ,,tanze``. Danach fühle ich mich etwas besser. (2 kleine Nembutal, gut geschlafen.) \tbentry{22}{10}{1961}{} Meist im Bett. (Mehrmals kurz aufgestanden, am Schreibtisch gesessen; einige wenige Übungen gemacht; auch Hände gewaschen; später Zähne geputzt und dabei anfangs noch sehr jittery; später etwas weniger.) -- Nachmittags mehrmals aufgestanden. Es geht schon leichter. Auch im Bett mehr bewegt. -- Meist Quines Buch gelesen. -- 2 kleine Nembutal, gut geschlafen. \neueseite{537145} \tbentry{23}{10}{1961}{} Ina bringt mir Frühstück, und geht dann fort. (Ich stehe auf, mache Übungen, wasche; ich will heute meist auf sein. Ich beschließe, mich richtig anzuziehen. Am Schreibtisch; Korrektur gelesen. Es geht gut; anfangs noch ein wenig jittery und gespannt, später mehr entspannt. -- Zum Lunch am Tisch. Ina freut sich, dass ich wieder alles normal tue.) -- Nachmittags für Seminar gelesen. \tbentry{24}{10}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar.} (Ich fahre hin, mit Ina. Wilson fährt mich zurück.) Nachher recht müde; aber ich fühle mich wohl, und bin froh, dass ich alles gut habe machen können. \tbentry{25}{10}{1961}{} Allerhand geschrieben und gelesen (Examensfragen usw.) \tbentry{26}{10}{1961}{} \textwh{Allerhand geschrieben und gelesen}. 2\textsuperscript{h }fährt mich zum department. (Ich spreche mit David, über Fragen für 5. exam für Champawat.) 2-5! (\uline{mündliches qualif. exam für Leiter}; ich chairman; Abe, Kalish, David (\unl{}), Brunner, Physiker Br\unl{}. Examen bis nach 4; dann Besprechung bis beinahe 5! Die Leistung war mäßig; wir sind im Zweifel, ob er imstande ist, eine gute thesis zu schreiben. Schließlich lassen wir ihn passieren; aber im Auftrag des Komitees sage ich ihm, dass Zweifel waren, dass er lange und hart an der thesis arbeiten muss; und dass wir nicht sicher sind, ob er das Ziel erreichen kann; vielleicht möchte er eines Tages überlegen, ob er lieber an andere Universität gehen will, wo die standards nicht so hoch sind.) Ich nehme Augentropfen im office. Dann fährt Abe mich nach Hause (dabei Besprechung von Fragen für Purtills 5. Examen, über confirmation.) \neueseite{537163} \tbentry{27}{10}{1961}{\kreis} Korrektur Autobiographie gelesen. -- Mittags spazieren mit Familie. Nach dem lunch lade ich Ina ein. (Zusammen, sehr gut; seit 8.) -- Nachmittags an \textit{pr} (über Axiom der Analogie, $\lambda{}$-Kombination.) -- Abends gebadet. \tbentry{28}{10}{1961}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,1 (-2\,\textonehalf{}) \uline{\textit{M} und \textit{K}} \textit{}hier. (\textit{K}. berichtet über Berechnungen mit Matritzen, die er gemacht hat. Wir beschließen, dass er numerische Beispiele berechnen soll, anfangend mit beliebigem $\xi{}$, und dann daraus die $\gamma{}$ und $\eta$ bestimmen. -- Ich erkläre Zweifel an Analogieaxiom, weil es verletzt wird durch alleine\blockade{} Kombination von $\lambda{}$-Funktion. \textit{M}. sagt auch, dass das Zweifel erweckt. \tbentry{29}{10}{1961}{} Ganzen Tag Korrektur Autobiographie gelesen. \tbentry{30}{10}{1961}{} Vormittags \textwh{Korrektur Autobiographie gelesen}, fertig. -- \gestrunl\gestrunl{} Mittags \textit{\uline{Iona}} hier. (Wir haben lebhaftes politisches Gespräch. Sie ist sehr für Kennedy, \gestrunl{} und dass er firm ist und nicht immer nachgibt, wenn Russland immer weiter drängt (!). Sie ist aber auch für Chinas Zulassung in \textit{UN}. Zuletzt sagt sie, sie liebt lebhafte Debatte, wenn jeder eine klare Ansicht hat.) \gestrunl{} -- Nachmittags für morgiges Seminar (meine Erwiderung auf Strawson gelesen.) \tbentry{31}{10}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar.} (Bericht Purtills über Strawson. Lebhafte Diskussion, besonders Hart.) \gestrunl\gestrunl{} (Wilson fährt mich und Hart nach Hause.) \neueseite{537157} \tbentry{1}{11}{1961}{} 11-3 (!) \uline{\textit{\ulinesp{Morandini}}} hier. (Er hat die neue Broschüre für das ,,\textit{Cal. Inst. Adv. Std}.`` mit Bildern von Gebäuden, die Neutra anderswo gemacht hat. Der Plan ist jetzt größer: Das Institut soll Teil einer geplanten Universitätscity werden! Ein developer hat große Grundstücke im Auge: bei Santa Ana, und bei San Bernardino; auch in ,,Thousand \textit{Oaks}``; aber das wäre zu \unsicher{heiß}, sagt \textit{M}. selbst. Er hat die Broschüre an unzählige Stiftungen hier und in andere Ländern geschickt, und liest hoffentlich Bemerkungen aus ihren Antwortbriefen. Neutra\fnE{vermutlich Richard Neutra (1892-1970); vgl. Richard Neutra -- Wikipedia} ist bereit, alle Gebäude zu planen. \textit{M}. macht Reisen, um Leute zu besuchen, die Geld stiften könnten. Er ist optimistisch über den Erfolg. -- Beim lunch sprechen wir auch über politische Fragen. Er ist sehr für Castro; hat Spanisch gelernt, um dortige Kundgebungen usw. lesen zu können. Er erzählt auch von \sout{jungen} jüngeren Leuten, die nach der Rebellion hierher kamen; die haben ihm gesagt, dass ihr Ziel nicht Umstürzung der kommunistischen Wirtschaftsform war, sondern Reform mit größerer Freiheit für Bücher usw.; aber die Geheimpolizei stand zwischen ihnen und der Regierung und verhinderte die Verständigung. -- Er meint, dass in der nahen Zukunft kein Krieg kommen wird. -- Ich sage, dass ich eine Menge Bücher loswerden will; vielleicht dem department geben; wenn sein Institut schon bestände, würde ich vielleicht dem etwas geben. Er sagt, er hat im Hollywood office Haus viele Räume; da kann er Bücher einlagern; wenn ich sie später zurück haben möchte, könnte ich sie zurück haben, z.B. wenn das Institut nicht zustande kommt. Er selbst wird dem Institut seine ganze Bibliothek, \textit{ca}. 2000 Bücher, geben. Ich sage, vieles davon ist deutsch, ob auch das in Betracht kommt; er: sicher, sie werden auch französisch und deutsche Bücher haben. -- Er sagt, Pauling hat der Caltech sagen müssen, dass er die ,,Absicht`` hat, noch 5 Jahre zu bleiben; darum ist er nicht mehr als Mitglied des boards genannt.) (Nachher lese ich die neue Broschüre: ich stimme Ina zu, dass sie bei nicht sorgfältigem \neueseite{537161} Lesen den Eindruck gibt, dass das Institut schon besteht, und sogar, dass die Fotos Gebäude des Instituts darstellen!) \tbentry{2}{11}{1961}{} (Langes Telefongespräch mit Kalish: Ihre Fragen für Logik, besonders die beiden in Gruppe \textit{C}, sind zu schwierig! Außerdem ist Frage 9, über die beiden Bedeutungen von ,,Vollständigkeit``, nicht klar. -- Die Fragen sollen heute im department meeting besprochen werden; ich will aber nicht hingehen.) -- An \textit{pr.} (neues, beschränktes Analogieaxiom versucht.) \tbentry{3}{11}{1961}{} 11 zum \uline{Zahnarzt} (er findet nichts zu Reparieren). -- Mittags \uline{Ruth Kaiser} hier. (Sie hat Schwierigkeiten mit ihrem 18-jährigen Sohn, Benny und dessen Mädchen.) -- Nachmittags angefangen, für Vorwort für \textit{Prob}\textsuperscript{2} zu schreiben. -- Abends geduscht. \tbentry{4}{11}{1961}{} 12-3 \uline{Prof. \textit{Cannabrava}}. (Er arbeitet an einem Buch über art Kritik, besonders über literarische Kritik; er sagt, das ist in Metasprache und muss verschieden sein von dem Kunstwerk selbst, das (in Dichtung) ist in der Objektsprache; Kritik muss basiert sein auf ästhetischen Standards\blockade{} und muss logische Argumente anwenden; er will logische Analyse machen von den richtigen Formen. Ich sage, was mich immer an den üblichen Kritiken gestört hat, ist die Mischung von Kognitivem mit Poetischem, was nicht hinein gehört; vielleicht kommt es hinein, weil der Kritiker einen poetischen Drang hat, und den falsch betätitigt, unbewusst, nicht in Dichtung, sondern eingemischt in Kritik. Er ist entzückt, dass ich mit meiner ersten Bemerkung genau das sage, was er betonen will; auf meine Frage sagt er, dass kein Autor dies bisher betont hat; auch Richards nicht. \neueseite{537155} Der bemüht sich zwar, wissenschaftlich zu sein, aber mit psychologischer Neigung auf Motivierung des Dichters, und das sei ebenso irrelevant wie psychologische Betrachtung von Lyssenko. Er sagt, er hat auch Gedichte gemacht; und nächsten April wird ein \textit{play} von ihm im Theater aufgeführt. -- Beim Essen macht er seltsame generalization: Die Männer sind alle voraussagbar, die Frauen erratic; wenn ein Mann sich von einer Frau abwendet, versucht sie ihn mit allen Mitteln zu zerstören. Heute morgen hat er von seiner zweiten Frau einen Brief bekommen (mit dieser ist er nicht verheiratet, weil er von der ersten nur getrennt ist, weil in Brasilien Scheidung nicht erlaubt ist!) dass sie die Beziehung mit ihm abbrechen will; er glaubt aber, wenn er zurückkehrt, kann er es wieder einrenken. Die erste Frau, der er immer die Hälfte seines Gehalts zahlen muss, hat die zweite angerufen und ihr manches über ihn erzählt, um ihn schlecht hinzustellen.) --5 \textit{H}. \tbentry{5}{11}{1961}{\kreis} (Zu \textit{Lehrers} Brief und \textit{ms}). -- (Nach dem lunch zusammen; wir sind vergnügt; es ist lebhaft und gut. seit 27.10.) \tbentry{6}{11}{1961}{} Den ganzen Tag brennt ein \uline{großes Feuer}\fnE{das ,,Bel Air Fire`` von 1961: https://en.wikipedia.org/wiki/Bel\_Air\_Fire} (erst \textit{N }von Mulholland, dann herüber in Beverly Glen, Bel Air, springt über Sepulveda, schließlich Mandeville. Ich gehe nachmittags 5 zur Barrington und berichte dann Ina, dass die Gefahr für uns vorbei ist; sie war in Sorge. Abends 5\,\textonehalf{} \neueseite{537159} ruft Olaf an: Er \gestrunl{} muss das Haus verlassen, das ist ihnen offiziell gesagt worden, sie wollen in Wohlstetters Haus übernachten, die nicht da sind; inzwischen ist Mutzli mit Monika zum Doktor nach Beverly Hills gefahren; sie soll dann auch dorthin kommen. Er ruft wieder an um 9; er sagt, er hat noch nichts von ihr gehört; vielleicht bringt sie inzwischen das Kind zu einem Hospital, das \unl{} sei, weil das Kind Darm flu hat.) (Ich schreibe langen Brief an Lehrer über sein \textit{ms}, und Ina tippt es. -- Dann etwas für Vorwort Prob\textsuperscript{2}. Dann etwas für Klasse morgen.) Wir sehen das Feuer am \textit{TV }(teils vom Boden, z.B. in Mandeville Canyon, teils vom Helikopter) bis spät. \tbentry{7}{11}{1961}{} Geschlafen bis 9:49! (2 Nembutal). (Das Feuer ist noch nicht ganz unter Kontrolle, besonders im \unl{}wood Canyon. Ein neues Feuer in \textit{Pac. Pal}. Aber für uns keine Gefahr mehr.) -- 3-5 \uline{Seminar}. (Über \uline{allgemeine} Definition für Wahrheit, verschieden von Regeln für Determination; analog auch für \textit{prob}: Regeln der Wertberechnung, und allgemeine Charakterisierung seiner Rolle für rationale Entscheidungen. -- Sie finden es besonders interessant; Wilson will es Hart erzählen, der\fnA{Original \original{dass}.} heute nicht kommen konnte.)~\neueseite{537169} \tbentry{8}{11}{1961}{} Nachmittags gearbeitet an \uline{Ruth Annas Problem} (sie hat geschrieben, dass ihr Haupttheorem \textit{Th} VI-4 nicht funktioniert, der Beweis enthält einen Fehler, und das Theorem ist falsch; statt ,,\textit{iff}`` gilt Implikation nur in einer Richtung. Ich konstruiere einfacheres Gegenbeispiel als ihres, und untersuche es, und komme zu dem Schluss, dass dies anscheinend seltsame Ergebnis plausibel und verständlich ist.) \tbentry{9}{11}{1961}{} 11\,\textonehalf{} zu \uline{Dr. Piper} (er schneidet aus und kauterisiert\fnE{https://de.wikipedia.org/wiki/Kauterisation} 2 weitere Stellen unterhalb des linken Auges.) -- Haarschneider. -- Nachmittags noch mehr an Ruth Annas Problem überlegt (Brief aufgesetzt, und Notizen gemacht, um im Dez. mit ihr zu besprechen. Langes Telefongespräch mit Kalish darüber). \tbentry{10}{11}{1961}{} Langen Brief an Ruth Anna diktiert. -- Noch für Vorwort \textit{Pr}\textsuperscript{2} (über Wortfragen für Klassifikations- und Komparationsbegriffe). -- 5 \textit{H}. -- Abends Fernruf zu Ruth Anna (über thesis Problem). \tbentry{11}{11}{1961}{} Ganzen Tag an Vorwort zu \textit{Pr}\textsuperscript{2}. -- Abends geduscht. \tbentry{12}{11}{1961}{} \textwh{Ganzen Tag an Vorwort zu \textit{Pr}\textsuperscript{2}}. \tbentry{13}{11}{1961}{} Vormittags \textwh{an Vorwort zu \textit{Pr}\textsuperscript{2}}. -- Nachmittags Quine gelesen; und für Seminar. \tbentry{14}{11}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar.} \tbentry{15}{11}{1961}{} An Vorwort \textit{Pr}\textsuperscript{2}. \tbentry{16}{11}{1961}{} \textwh{An Vorwort \textit{Pr}\textsuperscript{2}}. -- Nachmittags mit Ina zu \uline{Dr. Forde} (Injektion gegen flu; nach $\succ{}$ 2 Wochen wiederkommen für 2.; Ina auch.) -- Abends geduscht. \tbentry{17}{11}{1961}{} Vormittags Vorwort. (Naess ruft an aus Berkeley; \neueseite{537167} sie wollen \textit{So} und \textit{Mo} hier sein.) -- Nachmittags exam Peters\blockade{} gelesen. \tbentry{18}{11}{1961}{} (Morgens Ina zur \textit{Peace Ralley.}) -- Vor- und nachmittags exam Peters gelesen. \tbentry{19}{11}{1961}{} Morgens kommen \uline{\ulinesp{\textit{Arne Naess}}, \textit{Siri}, \textit{Ragnar}} (19), \textit{\uline{Lotte}} (5\,\textonehalf{}). (Sie sind von Norwegen geflogen zum Persischen Golf; dann, mit Öltanker von Arnes Bruder (in \textit{NY}) Comp. bis San Pedro, mit nur 2 mal Anlegen, in Singapur und Ceylon. Dann waren sie in \gestrunl{} Berkeley. Er hat dieses Jahr ein sabbatical, mit vollem Gehalt. Aber das ist nicht genug für Leben in \textit{U.\,S}. Darum sparen sie sehr; auf der Reise schlafen sie immer im Freien mit Schlafsäcken, oder die Eltern im Auto. Sie wollen 2 Wochen nach \textit{Baja, Cal}., dann vielleicht ein astronomisches observatory in Arizona besuchen; dann werden sie (am oder nach dem 10.\,12. wieder durch \textit{LA} kommen.).) Vormittags kommen \textit{\uline{Soblers}} für eine Stunde (wir sehen Benedikt zum ersten Mal nach der Rückkehr von Europa. Sie war schon mal hier vor einigen Wochen. Sie erzählen von Russland, von politischen Diskussionen mit interessierten Russen. Arne hört auch interessiert zu. -- Soblers sind dazu \editor{bereit}, seine Werkzeuge usw. in Malibu auszusortieren \gestrunl{}. -- Er will noch seinen Rückendoktor sehen.) -- (\textit{\uline{Arne}} liest meine Autobiographie mit großem Interesse, die ich in galleys bekommen und korrigiert habe, besonders, dass ich Neuraths wichtigen Einfluss betone. Er findet, dass Neurath trotz aller Unklarheit wichtige Ideen zum Zirkel beigetragen hat, \gestrunl{} \neueseite{537173} während nach seiner Meinung Schlick wenig Substanz beigetragen hat, aber durch seine Persönlichkeit wichtig war als Gründer und\fnA{Original \original{unter}.} als Leiter des Kreises. Auf Arnes Vorschlag ändere ich die Formulierung über die Leute, die Religion nötig haben; Ina hatte schon meine Haltung dort als ,,condescending`` kritisiert.) Nach dem Abendessen, um 9\textsuperscript{h}, gehen sie alle \uline{zu Kalishs Haus} für die Nacht. -- (Ragnar hat mir herzliche Grüße von Else gebracht. Sie wird morgen 50 Jahre. Sie schicken ein Glückwunschtelegramm. Ina sagte mir vorher, ich solle nicht mit unterzeichnen, weil ich mich nicht in eine Familiensache eindrängen sollte. Nachher sagen die Anderen, ich hätte es doch tun sollen. Ich schreibe Grüße an Else, Ragnar will das in seinen Brief einlegen; am anderen Tag sage ich ihm noch, dass er ihr sagen solle, dass ich mich darüber gefreut habe.) -- Der Tag war sehr erfreulich; aber abends bin ich sehr müde. (Kleines Nembutal; gut eingeschlafen. Aber morgens nach 5 nicht mehr geschlafen.) \tbentry{20}{11}{1961}{} [Ina 10\textsuperscript{h} zu Dr. Palstrom]. \textit{\uline{Arne}} kommt allein herunter (er frühstückt hier. Ich sage \gestrunl{} ihm, dass ich viele philosophische Bücher abstoßen will, vielleicht dem department schenken. Wenn er sich für bestimmte interessiert, soll er sie sich aussuchen; ich bestimme dann, welche davon ich doch behalten will. Er bekommt ca. 30 Bücher, meist deutsche, fast alle von großen philosophischen Alphabet\blockade{} im Wohnzimmer; einige Naturphilosophie vom study; dazu auch den Umschlag mit Broschüren über \textit{Rel Th}. -- Ich gab ihm \$\,10 für 4 Jahre \textit{Inquiry}, einschl. 1962. Er sagt aber, das soll sein für 4 Jahre beginnend mit 1962. -- Er redet mir sehr zu, den \neueseite{537165} \uline{Entropie Artikel} Artikel \blockade{} zu veröffentlichen; ich sage, ich bin nicht expert in dem Gebiet, und die Physiker lehnen meine Kritik ab. Er: Selbst wenn darin Fehler, sind es sicher intelligente Fehler. Ich sage, Feigl wird es wahrscheinlich veröffentlichen in einem Band der \textit{Minn. St}. \gestrunl{} Arne sagt, er möchte es gerne für \textit{Inqu}. haben \gestrunl{}. Ich: Da passt es aber doch weniger hinein. Er: Er will, dass es erweitert wird; jetzt zu viel Sprachanalyse; er will Philosophie der Wissenschaft hineinbringen. Ich sage, wenn es bei Feigl nicht geht, will ich es überlegen.) -- 12\,\textonehalf{} Ina sagt, da sie um 2\textsuperscript{h} wegfahren will, ist es Zeit, dass er zu Kalishs Haus fährt, Siri und Kinder zu holen. (Es regnet heute in Strömen, zum ersten Mal seit Januar. Arne gerät ins Wasser im Beverly Glen. Er bringt das Auto, teils rollend, teils geschoben, mühsam bis zum Sunset zurück. Er versucht schließlich, wieder langsam hinauszufahren, und das gelingt.) 2:30 kommen sie alle endlich. (Sie wollen eigentlich um 2\textsuperscript{h} abfahren, um sicher vor der Nacht über die Berge in den Westen am \textit{Salt \gestrunl{} Lake} zu kommen \gestrunl{}. Wir essen endlich.) Sie fahren um 3:50! 6\textsuperscript{h} Siri telefoniert (sie haben bemerkt, dass sie ihre Handtasche hier vergessen hat, mit passport, Geld usw.; ob wir es Luftpost schicken können. Wir sagen: Es wird vielleicht erst \textit{Fr }ankommen, weil \textit{Th} Feiertag. Sie sagt zu Arne: Er muss entscheiden, ob sie zurückfahren sollen. Er \neueseite{537171} entscheidet schließlich: ja. Wir berechnen, dass sie etwa 8\textsuperscript{h} hier sein werden! Dabei bin ich schon so müde.) 7\textsuperscript{h} sie sind auf einmal hier. (Sie waren noch nicht sehr weit weg, weil sie beim Hinfahren aus Versehen auf den Ventura freeway geraten sind, und dadurch viel Zeit verloren hatten.) Wir essen. Bei allen Mahlzeiten ist immer lebhafte Unterhaltung, und Lachen. (Ich frage Siri und Ragnar, wie denn die Familienbeschlüsse gefasst werden. Sie: ,,Der Vater beschließt es, und läßt es uns dann wissen``. -- Sie wollen, wenigstens Arne, Weihnachten zu Tennessen\fnE{vermutlich Herman T\o{}nnessen (1918-2001); vgl. Herman T\o{}nnessen - Wikipedia} fahren, der jetzt Professur hat in Edmonton, Canada.) -- \gestrunl{} (Ich sage Arne, und nachher auch Siri, es wäre besser, wenn sie längere Tage herkämen im Dez., und dann nicht ganze Tage zusammen, weil mich das zu müde macht, sondern halben Tag zusammen, und ich dann halben Tag allein; sie wollen versuchen, es so einzurichten. Aber er sagt, es hängt alles davon ab, wie es mit ihren Plänen ausgeht. (Es ist aber uns nicht klar, wovon die Pläne abhängen, z.B. wie lange er in \textit{Baja Cal}. bleiben will, oder bei dem Observatorium, usw.) -- Sie werden wieder bei Kalish übernachten, und dann morgen früh abfahren. Wir nehmen herzlichen Abschied. -- \tbentry{21}{11}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar.} (Wilson sagt auf der Heimfahrt, dass er gerade meine Autobiographie gelesen hat; er ist begeistert darüber, dass man nun alles besser sieht in einem Bild. \gestrunl{} -- Er hat Arnes Naess' Buch gelesen, und möchte ihn gern kennenlernen.) \tbentry{22}{11}{1961}{} Mit Ina gefahren. (Wir kaufen graue Flanellhose für den Winter. Ich zu \uline{Dr. Piper}; die operierten Stellen unter dem \neueseite{537177} linken Auge sind gut geheilt. Ich soll Anfang nächsten Jahres wiederkommen.) -- Nachmittags an Vorwort \textit{Pr}\textsuperscript{2}. [Das department hat ein meeting über die neuen Kurspläne \unl{}!] \tbentry{23}{11}{1961}{\textit{Thanksg}.} An \textit{Pr}\textsuperscript{2}. \tbentry{24}{11}{1961}{} (Ina steht eine Stunde zu spät auf für Dr. Palstrom, weil sie dachte, es wäre Sonntag.) -- An \textit{Pr}\textsuperscript{2}. -- 5 \textit{\uline{H}} (jetzt immer 14-tägiger Abstand). \tbentry{25}{11}{1961}{} An \textit{Pr}\textsuperscript{2}. -- Ruth Annas thesis Änderungen. \tbentry{26}{11}{1961}{} \textwh{An \textit{Pr}\textsuperscript{2}. -- Ruth Annas thesis Änderungen.} 1\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{Mia, Wim und Frankie} hier (Frankie zum ersten Mal seit seinem Unfall. Er zeigt uns, wo sie morgen wieder operieren wollen und später; um linke Hand und Ellbogengelenk wieder biegsam zu machen. Er scheint nicht mehr so empfindlich, wenn man ihn ansieht, und ganz vergnügt.) 5-6 \uline{Kalish} hier (über die exams und etwas über Ruth Annas Änderungen. Ich mit ihm zusammen sehe Russell im \textit{TV}. Er sagt, er würde sich sehr freuen, wenn Naessens wieder zu ihm ins Haus kämen.) (Inzwischen \uline{Ruth Kaiser} bei Ina. Sie sagt, Jokls sind gestern zurückgekommen.) 7\,--\,8\,\textonehalf{} Abendessen mit \uline{Ruth Kaiser}. (Sie will allein nach Israel gehen. Ihr Sohn wird von einer Familie in \textit{La Jolla} aufgenommen, der Mann ist Philosoph, Zen Buddhist. Sie sagt, die Familie führt es in ihrem Leben durch, geben allen den Kindern Freiheit, usw. Sie erzählt von Maja, wie tyrannisch sie \neueseite{537181} die Schule für yemenitische Kinder \gestrunl{} dominierte und die Lehrer ausbeutete. Ich erzähle von Maja in Wien; ich sage, es muss eine pathologische Umwandlung geschehen sein. Sie sagt, Maja hat vor einigen Jahren Selbstmord begangen. Moro Bernstein hatte gleichzeitig zwei Frauen, wohnte bei einer anderen.) \tbentry{27}{11}{1961}{} 12\,--\,1\,\textonehalf{} \textit{James \uline{Senior}} \uline{und Frau} hier. (Sie hat Haus in Berkeley. Er lebt noch in \textit{Chic}.; \gestrunl{} beide sind \textit{T}2. Sie sind einige Tage in einem Hotel in Pasadena, wo er mit einem Mathematiker gesprochen hat. Er trifft einen Mathematiker \textit{Selfridge} an \textit{UCLA}, um ihm ein zahlentheoretisches Problem über Primzahlen vorzulegen. Er scheint noch Ideen zu haben, aber nicht genug mathematische Kenntnis, sie selbst auszuführen. Er spricht immerzu, ohne auf meine comments zu hören; das ist recht boring. Seine Frau sagt Ina nachher, dass er an schweren Depressionen leidet; die Nicht-Anerkennung trage auch dazu bei. -- Ina fährt ihn zum Campus, dann mit der Frau über die Hügel, Mulholland usw., und zum Mount Sinai Hospital, wo er inzwischen zu Dr. Alexander\fnE{vielleicht Franz Alexander (1891-1964); vgl. Franz Alexander -- Wikipedia} geht, der ein alter Freund ist, und von dem er Zuspruch und Rat haben will.) -- Exam papers in Logik gelesen (von Purtill, sehr schwach; und Champawat und Salter\blockade{}; viele Stunden, obwohl David schon vorgearbeitet hat, Fehler angestrichen usw.) \tbentry{28}{11}{1961}{} 3-5 \uline{Seminar}. \neueseite{537183} \tbentry{29}{11}{1961}{\kreis} Über Modalitäten, für Seminar. -- (Ina bringt Frankie Leroy\blockade{} aus dem Hospital nach Hause.) -- \gestrunl{} \textit{\uline{Jabor}}, der diese Grundstücke gekauft hat, (kommt und sagt, dass er wahrscheinlich das Bauen hier verschieben wird, weil ein Bau in Hollywood nicht fertig wird; er meint, vielleicht bis Anfang Juni. Auf meine Frage sagt er, zu Hausmiete wie bisher. Er wird es bis Weihnachten entscheiden.) -- Nach dem Mittagessen zusammen; besonders gut, und laut gewiehert, \gestrunl{} (seit 5.). -- Brief an Chacha geschrieben. \tbentry{30}{11}{1961}{} 12-1:45 \uline{department meeting} (über \uline{qualif. exam}. Salter und Champawat passieren, \uline{Purtill} nicht. Seine Logik ist so schwach, dass das\blockade{} gut 5\textsuperscript{th} exam in Philosophie der Wissenschaft keine Kompensation ist; er muss nochmal machen: \textwh{5\textsuperscript{th} exam in Philosophie der Wissenschaft}, Werttheorie, Logik. Ich berichte ausführlich über ihn: lebhaft, intelligent, interessiert, hat Ideen; aber sehr schlampig in der Durchführung, immerzu Versehen, Unklarheiten usw.; er muss lernen: Selbstkritik, Disziplin für sorgfältige Arbeit.) \tbentry{1}{12}{1961}{} Brief an Chacha beendet. -- An \textit{Pr}\textsuperscript{2}. -- Abends geduscht. \tbentry{2}{12}{1961}{} An \textit{Pr}\textsuperscript{2}. --7\,--\,9\,\textonehalf{} sind wir bei der \uline{Party für \textit{Hart}} (in \uline{Piatts} Wohnung. Dort Dean \textit{Golino} von Humanities, Italiener mit 9 Kindern. Dean \textit{\uline{Rolphe}}; mit ihm langes Gespräch über mein Seminar, Arbeit in Grenzgebieten, mein langes Studium, ob man Studenten soll beliebig lange studieren lassen; er ist nett und verständig. \uline{Hart} erzählt, wie er von einer irischen Frau für 50 \textit{c}. eine graphologische Analyse bekam; er sei Philosoph, aber mehr interessiert an Menschen, liebe Musik \neueseite{537175} und Natur; usw.; fast alles erstaunlich richtig. -- Robson erzählt von vielen Universitäten, wo er studierte oder unterrichtete: Sheffers Klasse in Harvard, meine Vorträge 1936 in \textit{Col. U}., Russell in \textit{LA}. Herb Morris erzählte mir von Harts Vortrag über Strafe und Eliminierung der Verantwortung. \uline{Hart} ist viel gereist; als Junge wurde er sommers zu Freunden nach Berlin geschickt, die ihn mitnahmen nach Swinemünde; er schwimmt gerne, wohnt hier nahe am Ozean und geht oft hinein, auch mit surf board (wenigstens früher).) Nachher nicht besonders müde, obwohl 6\,\textonehalf{} Stunden auf ohne Hinlegen. -- Aber, trotz kleinem Nembutal, noch wach um 5\textsuperscript{h} (im Dunkeln gehen die vielen Gedanken der Gespräche immer noch weiter. Und ich rede in der Fantasie brilliant über alle topics.) \tbentry{3}{12}{1961}{} An \textit{Pr}\textsuperscript{2}. -- \tbentry{4}{12}{1961}{} An \textit{Pr}\textsuperscript{2}. -- 12 zu Dr. Fordes Assistentin, (wir beide bekommen die 2. Injektion gegen flu). -- Nachher zu \uline{Mutzli Helmer} (sie hält uns für lunch. Heute abend kommt Olaf aus Paris zurück, zusammen mit seiner Mutter, die für Wochen bei ihnen bleiben wird, in dem Zimmer von Mutzlis Mutter, die sie in einem Pflegeheim untergebracht haben.) -- Nachmittags für Seminar. \tbentry{5}{12}{1961}{} -- Vor 3\textsuperscript{h}: Besprechung mit \uline{Purtill} (er will sein qualif. im spring wiederholen. Dann möchte er bei mir reading anfangen, für thesis.) 3-5 \uline{Seminar} (ich erzähle von Diskussion zwischen Heidegger und Cassirer.) \tbentry{6}{12}{1961}{} Sachen gelesen (ich bin etwas müde, vielleicht von den flu injections). \neueseite{537179} \tbentry{7}{12}{1961}{} An \textit{Pr}\textsuperscript{2}. --Mittags \uline{Frau Kaiser} hier. -- 4 \uline{Paul Ruthling} hier (er berichtet, dass der Titel seines Grundstücks endlich geklärt ist; es ging um ein Jahr, weil er auf der Reise benachrichtigt wurde und gerade noch das Geld im letzten Augenblick schicken konnte! Er plant vielleicht mit einem anderen, der Geld hat, einen trailer park dort einzurichten. -- Jemand wollte die Tesuque ranch für \textit{ca} 100,000 kaufen; aber Maria wollte nicht, sagt er. Er hat auf der Sommerreise guten Profit gemacht mit Silber. Er will nach Mexiko fahren, um herauszufinden, ob und wie man nach Cuba könnte, vielleicht um dort Fotos und Filme aufzunehmen.) Ich gehe 5\,\textonehalf{}\,--\,7 an meinen Schreibtisch zurück; 7\,--\,8\,\textonehalf{} Abendessen; dann gehe ich zu Bett. Nach 10\textsuperscript{h} kommt Ina; \gestrunl{} sie möchte ihn doch einladen, hier zu übernachten; ich sage ja. (Sie richtet ihm die Couch im Wohnzimmer; er zieht sich aus und geht zu Bett. Dann hört sie was am Radio und öffnet die Tür, damit er zuhören kann. Während das Radio ganz laut blasted, schläft er schon ein! -- \textit{}Ich nehme kleines Nembutal, bin trotzdem um 2\textsuperscript{h} noch wach. -- Morgens von \textit{ca} 6\textsuperscript{h }bin ich wach, obwohl ich nichts von Paul höre; aber ich kann nicht wieder einschlafen, weil ich immer horche, ob er aufsteht. Nach 7 hustet er oft, und steht dann auf.) \tbentry{8}{12}{1961}{} 8\textsuperscript{h} Paul fährt ab. -- 11\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Prof. \textit{Hart} und Patrick \textit{Wilson}} hier. (Es ist kalt, wir sitzen im Wohnzimmer. Hart spricht über Oxford, besonders \textit{Austin}. Dieser hatte nicht viel Interesse für philosophische Probleme, sondern mehr für Sprache. Hart selbst und einige andere hatten jeden Samstagvormittag eine Diskussion \neueseite{537185} unter Austins Führung, um Sprachfragen zu klären. Hart fand, dass es zuweilen zu sehr in Details ging; aber dass es im Ganzen doch sehr wichtig war, auch für Rechtsphilosophie. -- Über Waismann; er kannte ihn gut; Hart hielt es für sehr wichtig, dass Waismann Interesse an Mathematik und Physik erweckte, weil in England seit langem die meisten Studenten hauptsächlich literarisch erzogen sind. -- Er betont, dass Oxford Philosophie sehr verschieden ist von den Wittgensteinianern, z.B. Wisdom, schon durch die mannerisms der letzteren. -- Ina erzählt von Montague und Braithwaite. Über die Überschätzung der formalen Technik durch Montague und andere im department; Wilson sagt, er ist entschieden auf meiner Seite.) -- Nachmittags über \textit{Pr\textsuperscript{2}}. -- Abends gebadet. \tbentry{9}{12}{1961}{} An \textit{Pr}\textsuperscript{2}. -- Nachmittags an Modalitäten für Seminar (weil Naessens jeden Moment kommen könnten.) \tbentry{10}{12}{1961}{} (Unser Telefon geht nicht, schon gestern ganzen Tag.) An Modalitäten (für Seminar). -- 12\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Arne Naess}. (Sie sind gestern Abend 8\textsuperscript{h} aus Mexiko zurückgekommen. Sie konnten uns nicht telefonisch erreichen. Sie gingen zu Kalish übernachten. Wir geben ihm das lange Telegramm von seinem Bruder Erling\fnE{Erling Dekke Naess (1901-1993); vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Erling\_Dekke\_N\%C3\,\%A6ss}, der ihn auffordert, für einen Tag nach \textit{NY} zu kommen. -- Eine Zeit mit Arne allein. \gestrunl{} Ich sage, induktive Logik ist ein neues Feld, daher spielt Intuition nicht große Rolle. Er sagt, er meint, die Evidenz sollte nicht als sicher genommen werden. Ich erkläre ihm Jeffreys Idee. Er spricht auch von \textit{pr} zweiter Ordnung, nach Hume. Ich sage: Solche Sachen waren damals immer unklar; meist ist es wohl eine persönliche \neueseite{537191} Wahrscheinlichkeit von einer objektiven Wahrscheinlichkeit. -- Beim Essen erzählt er über sich: dass die Liebesgefühle zu einer Frau, z.B. Else, kommen und immer wieder auch verschwinden, aber schließlich verblassen. (So wird uns zum ersten Mal klar, dass wahrscheinlich zuerst er sich von Else abgewendet hat, und dann erst sie sich in Wilhelm Ebert\blockade{} verliebte. Es ist uns nicht klar, ob er damit andeuten will, dass es ihm auch so mit Siri geht.) Als ich ein erstauntes Gesicht mache, fragt er mich, ob ich nicht auch oft, auch während einer Ehe, eine zeitweise Beziehung zu einer anderen Frau habe. Ich sage: Natürlich ja. Er sagt, er hat eigentlich kein Bedürfnis nach einer dauernden Gefährtenschaft mit einer Frau. Ich: Bei Dir und bei mir spielt wohl auch mit, dass wir beide Bedürfnis nach männlicher Gefährtenschaft haben. Ich sage, diese Zweiseitigkeit ist doch gut; wenn ich wiedergeboren werde, würde ich es mir wiederum wünschen, es bereichert das Leben. Er stimmt zu.) -- Er fährt nach Kalishs Haus. -- 4\,\textonehalf{}-nach 7 \uline{Arne, Siri, Ragnar und Lotte kommen}. (Arne \gestrunl{} hat beschlossen, morgen Mittag nach \textit{NY} zu fliegen, um seinen Bruder 2 Tage zu sehen. Dann wird er nach San Francisco fliegen; Ragnar wird inzwischen die Familie nach Berkeley zurückfahren. Dort werden sie zunächst im Hause des Freundes Christian Bay\fnE{vermutlich Christian Bay (1921-1990); vgl. Christian Bay - Wikipedia} wohnen; er ist Assist. Prof. im \unl{} department; er möchte fort, weil er für die Universität zu liberal ist. -- Wir sagen, wenn sie Arne zum Flugplatz gebracht haben, sollen sie hierher zum lunch kommen. Siri fragt mich erstaunt: Auch ohne Arne sollen wir kommen? Ich sage, gewiss, wir möchten sie doch gerne sehen.) \neueseite{537189} \tbentry{11}{12}{1961}{} An Modalitäten (für Seminar). -- 1\,\textonehalf{} \uline{Siri, Ragnar und Lotte} kommen. (Sie haben Arne zum Flugplatz gebracht; er fliegt nach \textit{NY}, um seinen Bruder zu besuchen. Der ist in einer Schiffsgesellschaft, meist unter Flagge anderer Länder; er will mit Arne einen 2 Wochen Flug nach Pakistan besprechen; er will versuchen, ob er von einem kleinen Land, vielleicht Nepal, Schiffsregistration bekommen kann. Er will versuchen, für Arne einen Flug im Helikopter über die Himalayas zu arrangieren, damit Arne das Terrain für die Sommerexpedition erkundigen kann. -- Siri hat sich nun doch entschlossen, mit Arne zu Weihnachten nach Kanada zu fahren; im Bus. Sie sagt, sie plant, schon im Februar mit beiden Kindern nach Norwegen zurückzufahren; wahrscheinlich auf einem Schiff von San Pedro. Es kommt so nebenbei heraus; ich bin ganz erstaunt. Ina kommt dazu, und ist auch überrascht. Wir sind eine kurze Weile mit Siri allein, während Lotte \textit{TV} ansieht und Ragnar die Kiste mit Büchern ins Auto bringt. Ina fragt Siri, ob sie halbwegs glücklich sei; es sei doch wohl nicht leicht mit Arne. Sie sagt, nach einigem Zögern: ja, halbwegs. Ich sage, um das bedrückende Schweigen zu unterbrechen: Philosophen sind keine leichten Ehemänner, und ich war es auch nicht. Ina sagt: gewiss nicht\sout{, aber}, früher; aber ich sei doch sehr verbessert; hauptsächlich durch Psychotherapie. Siri scheint verwundert. Ich sage: Ja, ich hatte viel davon, obwohl ich 61 Jahre war, viel älter als gewöhnlich. -- Beim Essen erzähle ich die Geschichte von Else und den Franzosen in \textit{Chic}. ) -- Ich lege mich eine Stunde hin. Dann sitzen wir nochmal kurz zusammen. (Ich hatte gehofft, wir könnten \neueseite{537193} vielleicht nochmal eine Weile mit Siri allein sprechen, um alles klarer zu verstehen. Aber sie sagt, sie müsse noch etwas einkaufen, dann im Kalish Haus die große mess aufräumen; vielleicht war es auch teilweise, weil sie dachte, sie dürfte nicht mehr von meiner Zeit wegnehmen. -- Zum Abschied küsse ich sie herzlich, und sage, wir wollen sie unbedingt wiedersehen bald. Sie sagt, vielleicht im Februar, falls sie dann hier aufs Schiff gehen.) 4\,\textonehalf{} sie fahren ab. -- An Bibliographie für \textit{Pr}\textsuperscript{2}. -- \tbentry{12}{12}{1961}{} (Ina ruft auf meine Anregung hin nochmal Siri an; gute Wünsche usw. Ina: Sie leidet sicher mehr unter den Schwierigkeiten als Arne. Siri: Nein, das ist nicht so. Ina sagt, dass wir sehr hoffen, sie wiederzusehen. -- Sie wollen bald abfahren.) 3-5 \uline{Seminar} (über Metaphysik. Lange lebhafte Diskussion; Hart, Friedman, Benson, Wilson.) -- Wilson fährt mich und Prof. Hart nach Hause. (Hart bedankt sich nochmal sehr über die Zeit am \textit{Fr}.) \tbentry{13}{12}{1961}{} Gelesen (Church über Logik). -- Gegen Abend etwas tense, die Muskeln an den Seiten etwas sore, vielleicht durch das feuchte kalte Wetter. Ich mache aber Übungen, und stehe abends häufig vom Bett auf. \tbentry{14}{12}{1961}{} (Noch tense und sore; kalt und Regen. Aber ich mache Übungen und alles.) -- Vorwort für \textit{Pr}\textsuperscript{2 }revidiert. \tbentry{15}{12}{1961}{} (Inas Geburtstag.) Vorwort \textit{Pr}\textsuperscript{2} fertig zum Tippen. -- An Bibliographie für \textit{Pr}\textsuperscript{2}. -- Abends geduscht. \neueseite{537187} \tbentry{16}{12}{1961}{} 11-1 finales \uline{Doktor-exam für Ruth Anna} (mit Kalish, Yost, Mint\blockade{}, Ramsey\blockade{}). Ich fahre hin und zurück. -- Mittags Frau Kaiser hier. -- Brief an Chacha. \tbentry{17}{12}{1961}{} An Bibliographie für \textit{Pr}\textsuperscript{2}. \tbentry{18}{12}{1961}{} \textwh{An Bibliographie für \textit{Pr}\textsuperscript{2}}. -- 12-2 (-nach 3) \uline{Ruth Anna} hier. (Sie sagt, Bob Mathers hat wieder geheiratet, eine Frau mit Tochter. -- Sie hat Aussicht, jetzt nach Ph.D. die promotion zu Assist. Prof. zu bekommen, im Herbst; aber die erhoffte Gehaltserhöhung wird vielleicht nicht kommen, weil der Staat Oregon Budgetschwierigkeiten hat. Sie sagt, an der Universität von Oregon sprechen Leute freier über politische Ansichten, auch radikale; die Universität ist tolerant, und das unamerikanische Komitee ist noch nicht dahin gekommen.) \tbentry{19}{12}{1961}{} 11\,--\,11\,\textonehalf{} \uline{Dr. Seiff} (Augen wie vorher, 13.10., stabil. In 3-4 Monaten wiederkommen.) -- Haarschneider. -- Nachmittags Brief an Grete. \tbentry{20}{12}{1961}{} 11-2 \uline{\textit{Zachary} von der \textit{Press}} hier. (Zum ersten Mal. Siehe Notizen! Über die Artikelreihe. Auch etwas über ,,Aufbau``; aber das wird zurückgestellt, bis ein Übersetzer gefunden wird.) -- Allerhand gekramt. -- An Bibliographie. \tbentry{21}{12}{1961}{} Überlegungen für heute Nachmittag. -- 3\,--\,5\,\textonehalf{} Besprechung mit \uline{Ruth Anna}, \uline{David, Kalish, Champawat} \neueseite{537197} Meine comments an \uline{Ruth Annas thesis}, und Ratschläge zur Veröffentlichung; siehe meine Notizen.) \tbentry{22}{12}{1961}{} \textit{SDe} von \textit{De Fin.} gelesen. -- Umarbeitung von Vorwort \textit{Pr}\textsuperscript{2}, nach Inas Vorschlägen. \tbentry{23}{12}{1961}{} 11(\textonehalf{})\,--\,2 \uline{bei Abe Kaplans} zum ,,brunch`` (dabei nur noch \uline{Myra und George Brown}. Wir 3 Männer Gespräch über den Formalismus im department. -- Abes Fragen über rekursive Funktionen, Unentscheidbarkeit; ob eine Maschine auch Beweise finden kann und sonstige Probleme lösen, für die es kein effektives Verfahren gibt, und die ein Mensch zuweilen durch ,,Ingenuität`` lösen kann.) -- \tbentry{24}{12}{1961}{Heiliger Abend} 11(\textonehalf{})\,--\,12 \uline{Mia, Wim, Frankie, Mias Bruder Heinz \ldots{} und Frau hier}. (Die letzteren wohnen seit 27 Jahren in Brasilien, \textit{Sao Paulo}, mit 2 Töchtern; sie haben sich anscheinend gut dort eingelebt. Sie scheinen nett und freundlich; er ist intelligent und anscheinend liberal. Mia schenkt Ina eine Vase aus marmoriertem Holz und mir Marzipan.) -- Wir gehen 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{zu Helmers} (Olafs Mutter ist dort; sie spricht fließend Englisch. Monika ist ganz gesprächig. Sie zählt Bilder in einem Buch und schreibt die Zahlen dazu. Olaf war zu einer Konferenz in Paris und hat dann seine Mutter mit herübergebracht.) -- An Vorwort \textit{Pr}\textsuperscript{2}. \tbentry{25}{12}{1961}{Weihnachten \kreis} An Vorwort \textit{Pr}\textsuperscript{2}. -- Nachmittags \uline{David, Ren\'{e}e und Jordan} kurz hier. -- Abends spät, mit schöner Musik, zusammen; sehr gut, ich bin froh (seit 29.11.) \neueseite{537199} \tbentry{26}{12}{1961}{} 12\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Lillian (Broadwin) und Mann Arnold Goldwater} hier. (Wir haben Lillian seit \textit{ca} 20 Jahren nicht gesehen. Sie hat ihr schwarzes Haar blond gefärbt, weil es grau wurde. Ihre 4 Kinder (3 von Sammy Broadwin, 1 von einem späteren Mann) sind schon groß (18) inzwischen erwachsen und verheiratet. Arnold hat ein rundes, freundliches Gesicht, ist klein, lächelt und spricht leicht; er ist traffic manager bei einer großen Import-Export Firma in \textit{NY.} Er will sich hier umschauen, vielleicht nach Kalifornien umsiedeln wegen Arthritis in Schultern. Lillian ist lebhaft wie immer, umarmt mich sofort stürmisch, und erzählt von alten Erinnerungen. Wir sind uns aber doch inzwischen ziemlich fremd geworden. Sie spricht zwar in liberaler Weise, aber wir sind vorsichtig, und wissen nicht, wie die beiden politisch denken. Sie hat keinen Kontakt mehr mit Hempel; sie fragt über ihn, Feigl, usw.) -- An Vorwort \textit{Pr}\textsuperscript{2}. \tbentry{27}{12}{1961}{} \textwh{An Vorwort \textit{Pr}\textsuperscript{2}}. \tbentry{28}{12}{1961}{} 11\textsuperscript{h} \uline{Jeffrey, Edie und Daniel}\fnE{Jeffreys Frau Edith, geb. Kelman.} kommen. (Sie sind gestern spät in der Nacht im Auto angekommen. Sie wohnen im Dracker\blockade{} Hotel. Wir plaudern, im Wohnzimmer. Dann Lunch.) 3\,--\,5\,\textonehalf{} Gespräch mit \textit{J.} (Ich erkläre $\eta$; Schwierigkeit mit Axiom der Analogie. Über Projekt mit linearer Kombination, angepasst an $\gamma{}$'\textit{s} und $\eta$'\textit{s}, jetzt bearbeitet von Kuhns.) -- Abends geduscht. \tbentry{29}{12}{1961}{} 3-6 \uline{Gespräch mit Jeffrey}. (Unterschied zwischen Axiomen und Bedingungen für Familien. Vielleicht hängt $\lambda{}$ ab von der \neueseite{537195} Größe der gleichen Distanzen.) -- \tbentry{30}{12}{1961}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,1 Gespräch mit \textit{\uline{J, M, K}}. (Kuhns über seine Arbeit mit 2 Prädikaten; es kommt heraus Triviales, wie ich erwartet hatte. Mit 3 Prädikaten ist er nahe einer Lösung, mit Hilfe von Matrizen. -- Ich erkläre die Haupttheoreme aus \textit{AS} \textsection{}\,12 über repress\blockade{} Funktionen.) Edie und Kind kommen. Später Ina kommt. 1\,--\,2\,\textonehalf{} Lunch mit allen zusammen. \tbentry{31}{12}{1961}{} 3-6 Gespräch mit \textit{J.} (über \textit{Pr}\textsuperscript{2}, die Schwierigkeiten eines klaren Explikandums. -- Über mein Vorwort \textit{ms} für \textit{Pr}\textsuperscript{2}; er ist einverstanden, sagt aber nur wenig dazu.) Edie und Daniel kommen; Abendessen bis nach 8. (Zuletzt beim Essen, und nachher, bin ich sehr müde. (29., 30., und heute: kleines Nembutal.) %Mo, 01.{\lspitz}später mit rot unterstrichen: \uline{01.1962}{\rspitz} \tbentry{01}{01}{1962}{}\fnAD{Monat und Jahr später rot unterstrichen.} Endlich wieder allein, und ein ruhiger Tag zum Entspannen, bevor die Klassen beginnen. Gespräche aufgeschrieben. \tbentry{2}{1}{1962}{} 3-5 erstes \uline{Seminar} nach den Weihnachtsferien. (Angefangen: Modalitäten.) \tbentry{3}{1}{1962}{} Gekramt. Nachmittags angefangen, galleys \textit{Replies} für Schilppband zu korrigieren. \tbentry{4}{1}{1962}{} Galleys korrigiert. -- Mittags spazieren, zum market und Blumenladen. -- 7\,\textonehalf{}\,--\,9 \uline{Soblers} hier. (Sie sind einige Tage in der Stadt, um ihre Sachen in Ordnung zu bringen. Ihr Haus in Orinda ist geräumig und schön gelegen, kostet aber monatlich 75\,\$ tax! Eigentlich ist es zu groß für sie: 3 Schlafzimmer, 2 Bäder. Aber sie waren das Suchen leid, und die Tochter meinte, die Größe wäre richtig.)