\diary{60}{1.\,I.\,1957\,--\,4.\,III.\,1959} \ersteseite{535861} %025-79-03 \tbentryllong{31}{12}{1956}{}\ort{Los Angeles} (Singer macht Farbaufnahmen im Garten; ich werde müde vom Herumstehen, die Leute kommen immer nicht. Ich sehe mürrisch aus; dann sitzen wir auf dem Sonnendeck und sprechen über Probleme von Singer: Begriffs- und Theoriebildung in Anthropologie. Dann alle zusammen beim Essen.) -- Nachher nehmen Helmers alle zu sich, auch Ina fährt später hinüber. \tbentry{1}{1}{1957}{} Autobiographie (\textsection{} \textit{P} fertig diktiert, \textsection{} 5 angefangen.) (Ina mit Helmers zu Soblers in \textit{Malibu}.) \tbentry{2}{1}{1957}{} Vormittags mit Ina spazieren, 15 min. -- Autobiographie. \textsection{} 5 und \textsection{} \textit{T} fertig diktiert. \tbentry{3}{1}{1957}{} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} gearbeitet ($\lambda{}$ abhängig von $\sum{}$ s \textsubscript{i}\textsuperscript{2}). \tbentry{4}{1}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt} \tbentry{5}{1}{1957}{} 9\,\textonehalf{}\,--\,12\,\textonehalf{} Mathews und Kuhns (über {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt}. Erste Zusammenkunft seit einigen Monaten, weil ich zu sehr mit Autobiographie und Anderem beschäftigt war.) \tbentry{6}{1}{1957}{} Mostowskis Buch gelesen. \tbentry{7}{1}{1957}{} 2-4 \textit{\uline{Dr. Marchio}} hier. (In \textit{Genua} Leiter der Korallendivision vom \textit{U.S.I.S}. beim amerikanischen Konsulat in Genua. Studierte früher Biologie an der Universität Genua; bekam dadurch Interesse an Grundlagen der Biologie, Philosophie der Wissenschaft, und logischem Positivismus. Gab die Universitätslaufbahn einstweilen auf, weil sein Professor Vitalist war und kein Interesse an Grundlagenproblemen hatte; und weil er heiratete. Hatte jetzt 3 Monate in \textit{US}, hat Frank gesprochen, Chicago und Berkeley (?) besucht. Hat hier mit Bertalanffy gesprochen; das war ihm aber zu ähnlich zu Driesch. Er selbst glaubt aber auch an Autonomie der Biologie. Er kennt Pasquinelli, will mit ihm vielleicht eine ,,Gesellschaft für Philosophie der Wissenschaft`` gründen, die im Unterschied zur Methodos Gruppe alle Richtungen umfassen \gestrunl{} soll. Ich nenne ihm einige Bücher.) \neueseite{536037} \tbentry{8}{1}{1957}{} 3-5 \uline{letztes Seminar} (über Gödel -- Gentzen; sie sind sehr interessiert). -- 6:30-7:45 \textit{\uline{Senior}} hier (er rief vom Mount Sinai Hospital aus an, wegen Seminar schlug ich Abendessen vor. Er plappert unaufhörlich und ermüdend über seine Probleme von Molekularstruktur und seine Auffassungen. \uline{Mia} ist dabei. Die beiden zwinkern sich oft gegenseitig zu, wenn er sich entschuldigt für das Sprechen auf schwierige Probleme, da er mich ja so selten sähe. Dabei ist er aber gar nicht gewillt, zuzuhören, wenn ich ihm etwas sage. Er sagt, sobald der Schilpp Band erscheint, will er es kaufen. -- Er fährt dann im Taxi zum Flugfeld.) \uline{Mia} bleibt noch; ich bleibe noch auf bis 9\textonequarter{}. \tbentry{9}{1}{1957}{} 2-4 mündliches Qualifying \uline{Examen Travis} (dabei auch: Klopfer, und der Psychologe Seward\fnE{Wahrscheinlich der Psychologe John P. Seward (1905--1985): https://psycnet.apa.org/record/2009-09647-001}. Ich frage über quantitative Begriffe. Er antwortet gut und klar.) \tbentry{10}{1}{1957}{} 2-5 \uline{Department Meeting} (Bornstein über seinen Thesis Plan, über Cassirers philosophische Anthropologie. Ich frage, wo der Unterschied zwischen philosophischer und empirischer Anthropologie ist. Meyerhoff \gestrunl{} hat das Topic\blockade{} vorgeschlagen, und will es leiten, es gegen appro\blockade{}biert.) \tbentry{11}{1}{1957}{} Gearbeitet über paralleles $\lambda{}$. -- 15 min. \gestrunl{} spazieren. \tbentry{12}{1}{1957}{} \textit{\uline{Sidney Tri}}\unl{} hier. (Hat \textit{MA} in Physik, möchte \textit{Ph.D}. In Philosophie machen, Philosophie der Wissenschaft; ich nenne ihm Bücher zu lesen, er kennt allerhand, auch \textit{M} \& \textit{N}, will mein Semantik Seminar auditen. Ich rate ihm, mit Kaplan über Anforderungen in Kursen und Examen zu sprechen.) -- Über $\lambda{}$ gearbeitet. \tbentry{13}{1}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt} \tbentry{14}{1}{1957}{} Nachmittags zum \uline{Zahnarzt} (Zähne gereinigt und nachgesehen; 3 kleine Cavities unten rechts vorne müssen gefüllt werden (am 25.) und ich lasse die untere Platte da, weil kleiner Sprung anfängt. -- Ich hole den \neueseite{536059} Taperecorder von Reparatur ab (Westwood Boulevard; 8.90 für neuen Belt und \textit{aligning}.) -- Ich kaufe rote Nelken für Ina. \tbentry{15}{1}{1957}{} Ich fühle tense; vormittags \textonehalf{} Miltown\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/Meprobamate}, spät nachmittags 1 ganzes. -- Term Papers gelesen. \tbentry{16}{1}{1957}{} Langen Brief an Feigl diktiert (zweimal, weil Mikrofon vergessen). -- Abends etwas deprimiert; Musik hilft. \tbentry{17}{1}{1957}{\kreis} Haarschneider. -- Mittags \uline{Mia} hier (Routledge hat die Aufsatzsammlung angenommen, 11 Aufsätze; jetzt beginnt sie fleißig zu übersetzen.) -- Nachmittags Recorder diktiert (Autobiographie, großen Teil von \textsection{} \textit{UA}.) -- Abends überraschend zusammen; besonders gut. (seit 2 Monaten.) \tbentry{18}{1}{1957}{} Weiter diktiert. -- Alleine spazieren 10 min. -- \tbentry{19}{1}{1957}{} Über $\lambda{}$ gearbeitet. -- Mit Ina spazieren 15 min. \tbentry{20}{1}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt} \tbentry{21}{1}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt}, abends tense. \tbentry{22}{1}{1957}{} Morgens kalt. Ich mache die Heizung an und den elektrischen Heizer im Badezimmer. Im Schlafzimmer \uline{spüre ich plötzlich etwas vage im Rücken} und lege mich wieder hin; Miltown und Heizkissen. Trotzdem ängstlich und jittery. Ich versuche wieder aufzustehen, aber im Rücken ist alles tense und ich bin ängstlich. Vormittags noch ein oder zweimal versucht, aufzustehen; aber ich bin zu jittery und lege mich gleich wieder hin. \uline{Ganzen Tag im Bett}. Nachmittags und abends noch mal je ein Miltown. Abends sind die Rückenmuskeln \gestrunl{} abgelegen, weil ich zu tense war, und mit dem Schreibbrett immer unbeweglich auf dem Rücken lag. Darum abends mal auf den Bauch gelegt, mit Heizkissen auf dem Rücken. -- 2 lange Term Papers gelesen. -- Abends Ina etwas bei mir, mit Musik, und Zärtlichkeiten; das tut gut. -- Gut geschlafen. \tbentry{23}{1}{1957}{} Ich fühle mich erheblich besser. Aufgestanden zum Waschen; später zum Zähneputzen. Ganzen Tag im Bett, aber öfter kurz \neueseite{536077} aufgestanden, Sachen geholt usw. -- Vormittags \uline{Wick\blockade{}} hier: \gestrunl{} ich mache Comments an sein \textit{TP}. -- \textit{TP} gelesen. -- Nachmittags \uline{Dave Kaplan} hier (über \textit{Exerc}. für mein Buch). \tbentry{24}{1}{1957}{} %Carnap verwendet, gegen seine Gewohnheit, das Kürzel \textit{Th} zur Bezeichnung des Wochentages. Wieder gut; aufgestanden. Über $\lambda{}$ gearbeitet. \tbentry{25}{1}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt}. -- Nachmittags zum \uline{Zahnarzt} gefahren (Er macht 3 Füllungen, unten rechts vorne, 2 Porzellan, weil sichtbar und eine Silber.) (Nachmittag Ren\'{e} bei Ina.) (Mutzli im Hospital, für Auskratzung; sie fürchtet sich sehr davor.) \tbentry{26}{1}{1957}{} In Recorder diktiert: Autobiographie \textsection{} \textit{U} (Amerika) zu Ende. -- Ein wenig über $\lambda{}$ gearbeitet. \tbentry{27}{1}{1957}{} Autobiographie, \textsection{} \textit{V} (Werte) durchgearbeitet und diktiert. Damit ist die ganze Autobiographie fertig diktiert. -- Mittags Bohnert hier. (Nachmittags Ina zu Helmers.) \tbentry{28}{1}{1957}{} An $\lambda{}$ gearbeitet. -- Mittags \uline{Mia} hier. -- Abends etwas ghosts; aber doch mehrmals aufgestanden, und schließlich etwas getanzt. \tbentry{29}{1}{1957}{} Beim Aufstehen tense und zittrig. Ich lege mich kurz wieder hin, raffe dann allen Mut zusammen und gehe waschen. Nachher gehe ich in die Küche; Ina rät, mich wieder hinzulegen. Ich bleibe \uline{ganzen Tag im Bett}, aber öfter mal kurz aufgestanden. Als ich zum Abendbrot aufstehen will, spüre ich einen kleinen Twitch im Rücken. Ich lege\blockade{} mich wieder hin, versuche es dann nochmal, aber ich bin zu tense und ängstlich. \tbentry{30}{1}{1957}{} (Ina fährt zum Dr.) Ich bin zittrig beim Aufstehen. Ich rede mir zu, dass es wichtig wäre, heute zum Zahnarzt zu gehen, damit ich die Platte repariert zurück bekomme sicher\blockade{} vor der Klasse nächste Woche. \neueseite{536111} Ich wasche mich, gehe später nochmal herum. Schließlich werde ich ruhiger, und das Zittern hört auf. -- Ina fährt mich zum Zahnarzt 11\textsuperscript{h}; es geht aber gut auf der Fahrt und dort. (Er nimmt Abdruck für \textit{lining} für die untere Platte.) Ich bin sehr froh, dass ich den Mut aufbrachte, zu gehen; dadurch fühle mich mich auf einmal viel besser. 12-1 hingelegt. Dann \uline{Dave und Ren\'{e} Kaplan} hier; mit ihm gesprochen, dann Lunch. Nachmittags wieder ganz auf; mit ihm längere Zeit gesprochen, (über \textit{Exerc}., und Readership für nächstes Semester.) \tbentry{31}{1}{1957}{} (Auf meine Frage sagt Kaplan\blockade{}, ich brauche nicht zum Department Meeting kommen, weil heute noch nicht die Examensfragen besprochen werden, sondern hauptsächlich die Verteilung der Assistenten; ich sage ihm, Dave Kaplan ist bereit, für mich als Reader zu arbeiten.) Ich begleite die \textit{Exercises f.} ,,\textit{Logic}``, die Dave Kaplan geschrieben hat. -- Um 6\textsuperscript{h} bücke ich mich am Schreibtisch, es kommt eine leise\blockade{} Spannung im Rücken. Ich bleibe aber noch sitzen. Etwas später lege ich mich aufs Bett, stehe zwischendurch auf zum Badezimmer usw. Ich fühle deprimiert. Ich gehe zum Abendbrot hinüber, fühle mich aber jittery, und gehe gleich zurück ins Bett, und bleibe liegen. \uline{Ich beschließe wieder einen Analytiker zu sehen} (Ina hatte es mit Dr. Palstrom\blockade{} besprochen, und er meinte, es könnte doch helfen, wenn ich wöchentlich ein oder zweimal jemand sähe). Wir überlegen es; \sout{ich} \gestrunl{} mir scheint es aber richtiger, dass ich Dr. Kupper anrufe, nicht Dr. Palstrom\blockade{}. Es beruhigt mich, zu denken, dass ich wieder etwas tun will, was mir helfen wird. \tbentry{1}{2}{1957}{} \uline{Ich rufe Dr. Kupper an}. (Ich sage, es ging meist gut, aber doch zuweilen die Ängstlichkeiten; zuweilen ein oder zwei Tage im Bett, besonders jetzt in den Ferien. Ich wollte Rat fragen, ob ein oder zweimal wöchentlich nicht doch helfen könnte; für die intensive Therapie, von der er zuletzt sprach, am 27.6., könnte ich \neueseite{536129} mich doch nicht entschließen. Er sagt, er selbst würde für \gestrunl{} etwa ein halbes Jahr keine Zeit haben. Ich: ich meinte auch nicht notwendig er selbst, weil er mir damals schon sagte, er habe keine Zeit. Ich wollte aber seinen Rat, und ob er mir jemanden anderen empfehlen könnte. Er sagt, er will sich umhören; er denkt, er kann innerhalb einer Woche jemanden finden; dann wird er mich anrufen.) Es beruhigt mich, dass ich jetzt den einleitenden Schritt getan habe, um wieder Hilfe zu bekommen. Ina ist auch froh darüber (sie meinte zuerst, ich könnte wohl direkt Dr. Palstrom anrufen.) -- Nachmittags zum \uline{Zahnarzt}. (Kleine Adjustierung der geänderten Platte.) Dann fahre ich zu 5 \textit{M. Blvd }(finde aber keinen Parker Füller, nur Briefwaage). -- Ausgeruht; zum Abendbrot wieder auf. \tbentry{2}{2}{1957}{} Autobiographie, \textsection{} \textit{K}, \textit{L}, \textit{M} getippt durchgelesen. -- Gebadet (endlich). \tbentry{3}{2}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt} \textsection{} \textit{N} {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt}. Mittags Helmers hier. \tbentry{4}{2}{1957}{} Etwas tense (Miltown). -- Mittags 5 Minuten spazieren allein. Dann allein Lunch. Ich fühle mich etwas besser. -- \textsection{} \textit{N} und \textit{P} fertig durchgelesen. -- \tbentry{5}{2}{1957}{} \uline{Erstes Seminar} (Semantik; \textit{Phil} 272; \textit{ca} 20 Leute!) \tbentry{6}{2}{1957}{} Mit Ina spazieren, 15 min. -- \tbentry{7}{2}{1957}{} 10 \uline{Zahnarzt} (gestern abend ist eine Füllung herausgefallen, von einem Zahn links vorne unten, an dem die Platte verankert ist. Er macht Silberfüllung. Er sagt, wenn dies nicht halten sollte, müßte man hier, und vielleicht auch rechts neue Goldkrone aufsetzen.) -- 2\,--\,4\,\textonehalf{} \uline{Department Meeting} (über Examensfragen). \neueseite{536151} Niemand kommt zur Officestunde. -- Ich fahre vormittags und nachmittags alleine; es geht gut. \tbentry{8}{2}{1957}{} Meyer Übersetzung gelesen. -- Abends tense; aber dazwischen immer wieder aufgestanden. \tbentry{9}{2}{1957}{} Mittags \uline{Mia} hier. (Sie hat erste Hälfte der Autobiographie gelesen, und Stellen für Kürzungen angemerkt.) -- Nachmittags \uline{Porfirio\blockade{} und Carmen} kurz hier. -- Ich lese \textit{ms} von L. J. Cohen für\textit{ JSL}\fnE{Wahrscheinlich L. Jonathan Cohen. ,,Can the Logic of Indirect Discourse be Formalised?{}`` The Journal of Symbolic Logic, vol. 22 (1957), pp. 225--232.} . -- Autobiographie \textsection{} \textit{S} und \textit{T} Transkript durchgelesen. \tbentry{10}{2}{1957}{} \gestrunl{} Etwas tense; Miltown. -- Ich lese Autobiographie \textsection{} \textit{U}. -- Mittags 1\,--\,3\,\textonehalf{} \uline{Helmers} hier. (Ich gebe ihm das \textit{ms} ,,\textit{Three approaches}`` und bitte ihn, die Integrale im Phasenraum nachzuprüfen. Er ist zwar besonders stark beschäftigt momentan in RAND, weil er eine Sache fertig machen muss, und einen Vortrag für Meeting in Princeton Anfang März ankündigen muss; aber er sagt, er wird es doch bald tun.) -- Abends sehen wir im \textit{TV }``\textit{The Lark}``\fnE{US Fernsehdrama von 1957 nach dem Theaterstück von Jean Anouilh mit dem französischen Originaltitle L'Alouette (1952): https://archive.org/details/HallmarkHallOfFameTheLark}; es bewegt mich sehr, wie sie ihrem Armeeführer sagt, und später dem Dauphin, dass sie auch selbst oft sehr angstvoll ist; die einzige Hilfe ist dann, so zu tun, als hätte man keine Angst. \tbentry{11}{2}{1957}{} Tense; Miltown. (Vielleicht, weil ich in den letzten Tagen Resentment gegen Dr. Kupper hatte, dass er seit dem 1. gar nicht wieder angerufen hat;) - Referee Report über L. J. Cohen \textit{ms} für \textit{J S} \textit{L }diktiert. -- Autobiografie-Transkript zu Ende durchgelesen. -- Gesuch für Research Komitee geschrieben. \tbentry{12}{2}{1957}{} 3-5 \uline{Seminar}. (27 Studenten!) \tbentry{13}{2}{1957}{} Meyer Übersetzung durchgelesen. -- Mittags \uline{Mutzli} hier. Ich helfe, den Zipper hinten an ihrer Hose lose zu kriegen. \neueseite{536167} \tbentry{14}{2}{1957}{} \gestrunl{} 1:30-4:40 (!) Department Meeting. (Zuerst über \uline{\textit{Moody}}; er scheint der beste jetzt verfügbare \gestrunl{} Historiker für Altertum und Mittelalter; Vorteil, dass er nicht, wie Böhner\blockade{} und Bochenski\blockade{}, katholische Philosophie vertritt. -- Dann regionale Konferenz; einige sind dagegen, Kaplan sehr dafür, es sei eine moralische Verpflichtung des Departments. \textit{Suppes} ist willig, die Arbeit zu übernehmen, darum stimme ich schließlich zu. Thema: Geschichte der Philosophie; Moody als Banquet Redner.) \gestrunl{} -- Nachher im Office mit \uline{Herb Morris}! (Er möchte Department Diskussions-,,Plan``. Ist sehr für meinen Plan, mich für Fragen und Einwände bereit zu stellen. -- Er erzählt von Oxford; Austin ist der beste.) -- Ich fahre alleine hin und zurück, obwohl ich \gestrunl{} morgens wacklig fühlte; es geht gut. \tbentry{15}{2}{1957}{} Kemeny Buch gelesen. -- Über $\lambda{}$ gearbeitet. \tbentry{16}{2}{1957}{} 10-2 \uline{Mathews und Kuhns} hier. (Über $\lambda{}$ und\blockade{} \unl{} Logik\blockade{} von $\sum{}$); wir halten sie für Lunch. -- Nachmittags noch über $\lambda{}$ gearbeitet. (Ina fährt abends zu Kaplans, bringt ihnen \unl{} gebratene Gans; Iona ist gestern vom Hospital nach Operation nach Hause gekommen.) \tbentry{17}{2}{1957}{} 1\,--\,4\,\textonehalf{} (!) \uline{Helmers} hier. (Kurz vor dem Essen und lang' nachher spricht Olaf mit mir über Teile von ,,\textit{Three appr}. über Phasenraumintegrale und \unl{}.) \tbentry{18}{2}{1957}{} 11:40-12:30 \textit{J.S. \uline{Hlobil}} (ein Tscheche, Gründer und General Manager von \textit{Gen. Research Co}., \textit{BR} 2 -- 7484 Beverly Hills. Sie machen Research Projekte für Luftwaffen \unl{} \neueseite{536187} Industrie. Sie möchten für ihre Konferenz eine Methode von Kommunikation durch Visualisation, ohne Worte, entwickeln, damit Ingenieure und Wissenschaftler, besonders Physiker, sich besser verstehen. Ich zeige ihm Neuraths ,,\textit{Modern Man}`` und Eintrag ,,Physik in graphischer Darstellung``. Er will das Gebiet\blockade{} von \unl{}, aber eine Methode ohne Kurven usw., also ähnlicher doch Neurath. (Ich sehe jetzt, dass ich sein Ziel missverstanden hatte, als wäre es begrifflich; darum hatte ich ihm telefonisch Hempels \textit{Em}. empfohlen.) Ich sage, dass ich selbst nichts von Visualisationsmethode weiß; vielleicht käme Abe Kaplan in Betracht.) -- Währenddessen kommt \uline{Mia} (sie und Ina helfen überlegen, wer dem Hlobil helfen könnte; Mia schlägt Kaplan vor. -- Beim Essen spricht sie über meine Autobiographie; anscheinend vermisst sie, dass der Einfluss von Reichenbach auf mein Denken nicht stärker herauskommt; ich sage, der nahe Kontakt mit viel Diskussion usw. war nur, so lange wir in Europa waren. Sie sagt, das Kapitel über \textit{prob. }hat sie \unl{} ziemlich erregt; \gestrunl{} eigentlich waren doch wohl \sout{Reichenbachs} meine und Reichenbachs Auffassungen nicht unverträglich, sondern ergänzend; ich stimme zu. Sie bedauert sehr, dass wir nach Erscheinen meines Buches uns nicht mehr gesehen haben; wir hätten uns doch sicher schließlich einigen können; er wäre ja immer im Gespräch so ruhig gewesen (!).) -- Nachher kommt \uline{Mutzli}; sie ist aufgeregt, weil übermorgen das Kind kommt. (Sie traut sich nicht, heute zu Hause zu sein, weil die Frau von der Social Agency anrufen oder sogar kommen könnte, um nachzusehen, ob sie wirklich selbst nach \textit{NY} geflogen ist !). -- Nachmittags \uline{Dave Kaplan} kurz hier. -- Abends \uline{gebadet}. \tbentry{19}{2}{1957}{} Morgens jittery. Trotzdem tapfer aufgestanden, herumgegangen und am Schreibtisch gesessen. (Miltown, nachmittags nochmal 1.) -- 3-5 \uline{Seminar}. (Es geht ganz gut; beim Sprechen vergesse ich alle Schwierigkeiten.) Nachher sage\blockade{} \neueseite{535859} ich \unl{} , dass es doch gut gegangen ist, \unl{} bin nicht mehr jittery, nur müde. \tbentry{20}{2}{1957}{} An ,,\textit{Three appr}.`` gearbeitet. \tbentry{21}{2}{1957}{} {\lspitzt}zwei Wiederholungszeichen{\rspitzt}. Vormittags 20 Min. allein spazieren. Heute fühle ich mich besser. (Ina zu Helmers, Monika anzusehen, die heute früh angekommen ist.) \tbentry{22}{2}{1957}{} 9-10 \textsp{zum ersten Mal} zu \uline{Dr. Mott} (435 Lund\unl{}, gegenüber Kupper\blockade{}. Er ist ein freundlicher, jüngerer Mann. Kupper hat ihm nur wenig von mir gesagt. Ich berichte von Princeton, Dr. Wallis\blockade{}, Dr. Kupper; seit Dezember 55 nichts mehr, außer eine Besprechung Juli 56. Vor einigen Wochen wieder Ängste; zweimal im Bett geblieben. Dr. Palstrom regte an, dass ich jemand sehen sollte. Meine Befangenheit beim Hereinkommen. Er sagte, das ist allgemein, sogar in Trainingsanalyse; die Situation ist irgendwie ,,unfair``\blockade{} für den Patienten. Er fragt, welche Einsichten über die Grundlagen meiner Symptome ich gewonnen habe. Ich: Mutterbindung, Spannung gegen Vater, homosexuelle Neigungen usw. und über die unausgesprochenen Tabus der Eltern und das wirkt nach, trotz aller intellektuellen Überwindung der alten Moralität. Kein Sex und kein Masturbieren bis Ehe, 26 Jahre alt. -- \gestrunl{} Ich soll nächste Woche wiederkommen; er will überlegen, was dann weiter. Ich sage beim Weggehen, ich fühle jetzt viel leichter als beim Kommen.) -- Zum Zahnarzt, aber er ist nicht da. Zu Campanelli Bookstore (ich kaufe neue Parker Feder, 16.50, und Parker Ball Spitzfeder, 3,-; ich stehe lange herum, bin nachher recht müde.) \tbentry{23}{2}{1957}{} Mit Ina spazieren, 15 Min. -- Mittags \uline{Mia} hier. -- Entwurf für Erwiderung auf Feyerabend geschrieben. \neueseite{535883} \tbentry{24}{2}{1957}{} Etwas an ,,\textit{Three appr}.`` gearbeitet. -- 1-3 \uline{Bohnert} hier. -- (Abends Ina zu Kaplans, kocht ihnen warmes Essen, weil Iona noch im Bett ist.) \tbentry{25}{2}{1957}{} An \textit{Erxerc.} für Logikbuch gearbeitet. -- Nachmittags \uline{Haarschneider}. -- \tbentry{26}{2}{1957}{} 3-5 \uline{Seminar}. -- Abends \uline{Mia} hier; ich nur beim Essen dabei. (Sie sagt, sie hat mein \textit{Prob}. Buch studiert, auch \textit{Contin}. etwas, und Lenz Aufsatz und \textit{ms} von meiner Erwiderung. Sie meint, sie versteht meinen Standpunkt jetzt klar, und denkt, er ist nicht im Widerspruch zu Reichenbachs, sondern sie ergänzen sich; ich stimme dem zu. Sie möchte gern mal mit mir einige Fragen durchsprechen. -- Ina hilft ihr mehrere Stunden, die Galleys vom Raum-Zeit Buch mit dem oft unleserlichen \textit{ms} vergleichen.) \tbentry{27}{2}{1957}{} Vormittags fahre ich zum \uline{Zahnarzt} (er macht die Klammern der unteren Platte etwas fester. Dann sieht er auf meine Bitte die Stelle am Zahnfleisch über der linken Lücke vorn oben außen an; ich frage, ob unter der Haut ein Knochensplitter ist; er sagt, es ist nur eine \textit{callous} Stelle der Haut, vielleicht durch den Druck der Platte. Er schleift die Platte dort ein wenig ab, damit die Stelle nicht mehr gedrückt wird.) -- Mittags \uline{Peggy} hier (Ina will ihr für das Deutsch-Examen helfen). -- 3\,--\,4\,\textonehalf{} \uline{Dave Kaplan} hier (über \textit{\uline{Exerc}}. und Berichtigungen für Logikbuch.) \tbentry{28}{2}{1957}{} (Ich telefoniere mit Kaplan; im heutigen Department Meeting wird nur über Flint Professur für 1958\fnE{Original \original{1948}.} gesprochen; ich gebe ihm meine Liste; er sagt, dann brauche ich nicht zu kommen. Nachmittags ruft Doreen\blockade{} an und gibt mir neue Namenliste; ich gebe ihr meine Rangordnung.) -- An \textit{Exerc}. und Korrekturen für ,,\textit{Logic}`` Buch gearbeitet. \tbentry{1}{3}{1957}{} (Schlecht geschlafen). 9\textsuperscript{h} \uline{Dr. Mott}. Weil es regnet, will Ina mich fahren; aber ich will alleine fahren. (2. Sitzung. Er fragt nach Gehalt, ich berichte auch von Kuppers und P\unl{}s Gebühren; darauf sagt er zu \neueseite{535899} er will es auch auf 15.- setzen; ich danke ihm dafür. Auf meine Frage sagt er, Durchschnitt ist 20-25. -- Er fragt auch, ob ich Wünsche habe, ob ein oder zweimal wöchentlich. Ich: widerstreitende Gefühle; einerseits möchte ich möglichst viel Hilfe haben; andererseits möchte ich unabhängig sein und nicht wieder so ganz ans ,,Schürzenband`` kommen. Darauf sagt er, dann wollen wir es zunächst wöchentlich machen. Er sagt, er findet, dass für ihn der wöchentliche Abstand etwas lang war, sodass er nicht mehr ganz im Bilde ist; aber das wird mit der Zeit besser werden. -- Über Regeln und Planen. Er sagt: Das hat ja zuweilen auch praktische Vorteile; aber für unsere Sitzungen nichts planen!) Ich fahre vergnügt, die Sonne scheint, und ich singe dabei. -- Nachmittags Cohens Schilpp-Aufsatz zu lesen angefangen. \tbentry{2}{3}{1957}{} {\lspitzt}zwei Wiederholungszeichen{\rspitzt}. -- Nachmittags spazieren alleine, 15 Minuten. \tbentry{3}{3}{1957}{} 11-3 \uline{\ulinesp{Robert Cohen}} hier. (Er hat vom State College Sacramento ein Angebot bekommen: Associate\blockade{oder buchstabengetreu ,,Assoz.`` notieren?} Professor, gutes Gehalt, hauptsächlich Physik, auch Philosophie der Wissenschaft. Er hat Bedenken, weil staatlich. Er will das Angebot benutzen, um ein Offer vom Bucknell \sout{Callege} College in \textit{Pa}. zu verbessern, wo er nahe bei Grünbaum wäre; noch lieber möchte er an die Boston Universität, wo eine Möglichkeit ist. Er ist erleichtert, dass er jetzt Angebote hat. Er will morgen Pomona besuchen, \gestrunl{} glaubt aber nicht, dass da etwas herauskommt. Wir erklären, dass hier im Department keine Aussicht besteht. -- Er erzählt von \uline{England}; die Philosophen dort sind ganz uninteressiert an der amerikanischen Philosophie. Die meisten, die Philosophie der Wissenschaft unterrichten, haben keine gründliche Kenntnis von Wissenschaft, ausgenommen Popper und Braithwaite. Von mir kennen sie nur die ganz alten Aufsätze bis 1932. John Wisdom ist interessant, aber kann nur sprechen, nicht zuhören. -- Ich sage ihm, dass ich gerade \uline{\ulinesp{seinen Schilpp Aufsatz}} gelesen habe, und einige Comments dazu machen möchte. Anfangs weicht er aus, und spricht \neueseite{535917} nur von anderem. 10 Minuten vor dem Essen sage ich es nochmal; wieder spricht er von anderem. Schließlich spreche ich dann doch einige Minuten. Ich sage: Ich hatte ziemliche Kopfschmerzen, es zu verstehen; habe jetzt lange nichts Marxistisches gelesen; die Terme sind oft vage, z.B. ,,Subjektivismus``; oft 2 Bedeutungen, z.B. ,,Phänomenalismus``; mein ,,Aufbau`` ist nur ,,methodisch phänomenalistisch``, den metaphysischen Phänomenalismus lasse ich dort ausdrücklich beiseite, weil er nicht zur Wissenschaft, sondern zur Metaphysik gehört. Ich sage, ich bin aber froh, dass er das Schlimmste aus der marxistischen Terminologie vermieden hat, nämlich die Dialektik. -- Vorher erzählt er auch von Marie Neurath, sie ist sehr tüchtig, erweitert die Arbeit von Visualisation; hat Reise an die Goldküste in Afrika gemacht; die Visualisation ist dann dort für die Wahl verwendet worden. Er hat Neuraths Korrespondenz mit seinem Bruder in Norwegen gelesen; Neurath war in den letzten Jahren sehr bedrückt, einsam, fand in England keine Leute, mit denen er sowohl politisch wie philosophisch übereinstimmte.) -- Ina fährt ihn zum Hotel Beverly Hills zurück. (Ich denke nachher, vielleicht war ich zu negativ in meinen Comments zu seinem Aufsatz; ich hatte mich beim Lesen so oft über die unklaren Formulierungen \gestrunl{} und die Kritik geärgert.) -- Nachmittags \textit{TV}, und etwas gelesen. \tbentry{4}{3}{1957}{} Über $\lambda{}$ gearbeitet. -- Mit Ina spazieren 15 Min. -- Gebadet. \tbentry{5}{3}{1957}{} 3-5 Seminar. (Heute geht es mir viel besser. Ich stehe öfters auf und schreibe an die Wandtafel.) \tbentry{6}{3}{1957}{} Über $\lambda{}$. - Mit Ina spazieren, 20 Min. \tbentry{7}{3}{1957}{} 2\,--\,4\,\textonehalf{} Department Meeting. (Über \textit{TA} Gesuche.) \tbentry{8}{3}{1957}{} 9 \uline{Dr. Mott}. (Dritte Sitzung. Es geht jedes Mal leichter, zu sprechen. Über Sex; und die Akzeptierung. Er stellt auch Fragen.) -- Über $\lambda{}$ gearbeitet, für morgen. -- \neueseite{535945} \tbentry{9}{3}{1957}{} Vormittags \uline{Matthews und Kuhns} hier. (Kuhns hat an {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} mit \textit{S} gearbeitet, aber noch keine Lösung, die alle Forderungen erfüllt. -- Ich gebe ihm, was ich neu geschrieben habe für ,,3 \textit{Appr}.``) \gestrunl{} -- Nachmittags ein wenig über $\lambda{}$. -- Gelesen. -- Abends 7-10 \uline{Party bei Robsons}. (\uline{Ina} hat seit gestern Magenbeschwerden und häufiges Erbrechen. Sie geht aber doch mit; um 9\textsuperscript{h} wird ihr plötzlich übel, und sie muss erbrechen. Sie fährt nach Hause, redet mir aber zu, noch dort zu bleiben. -- Ich spreche mit Abe Kaplan und Moody; über Rolle der Philosophen in der Politik. Moody erzählt von früheren Zeiten in Europa, auch Wien und Paris; als er noch Geld hatte, das hier in der Depression verloren, daher wurde er dann Philosophielehrer. Früher mal lernte er Klavier professionell, spielte viel Tennis usw. -- Ein wenig mit Micheline gesprochen; sie nimmt jetzt elementare Mathematikkurse; sie sagt, die Lehrer sind nicht gut, mechanisches Lernen von Technik.) Abe und Iona Kaplan bringen mich nach Hause. \tbentry{10}{3}{1957}{} Gelesen. \tbentry{11}{3}{1957}{} In Recorder diktiert: Comments zu Feyerabend; \textsection{} über ,,Sprache`` usw für \textit{Logic} Buch; Briefe. \tbentry{12}{3}{1957}{} 3-5 Seminar. (Es geht sehr gut; ich stehe mehrmals länger an der Wandtafel.) \tbentry{13}{3}{1957}{} Bibliographie für Semantik Seminar. -- Nachmittags alleine spazieren, 15 Minuten. -- Gelesen. \tbentry{14}{3}{1957}{} Über $\lambda{}$. -- Mittags \uline{Dorothy} hier. (Sie sind in die neue Wohnung umgezogen.) -- Alleine \uline{spazieren}, 15 Minuten. -- Über Hempel-Feyerabend Notes. -- Abends sage ich Ina, dass ich mir überlegt habe, dass ich Dr. Mott fragen will, ob ich 2 Stunden haben kann, \neueseite{535973} wenn er das für wirksamer hält. Ina freut sich sehr darüber, dass ich meine Widerstände überwunden habe und für mehr bereit bin. -- Ich kann lange nicht schlafen. \tbentry{15}{3}{1957}{} 9 zu \uline{Dr. Mott.} (Ich sage \gestrunl{}, dass ich auch die Zwischenzeit als lang empfinde, und für bessere Kontinuität gern 2 Stunden hätte, falls er das für wirksamer hält. Er sagt, er meint, es wäre wirksamer, und er will versuchen, eine zweite Stunde zu finden, vielleicht \textit{Mo} 12. (Er spricht auch von \textit{Do} 12 anstatt \textit{Fr} 9; aber das wäre mir zu nahe am Department Meeting.) Ich erzähle von der ersten Ehe. Er fragt, warum sie auseinander ging, wie ich zu den Kindern war, ob ich noch mit ihnen korrespondiere. Ich erzähle auch von Christiansen; die Naziideologie der Kinder; Johannes jetzt Pfarrer und meine Gefühle darüber. Über etwas über \blockade{} Sex mit Maue (aber noch nicht von den Kindern).) Ich fühle mich nachher sehr gut. -- \textonehalf{}1-\textonehalf{}3 \uline{Mia} hier. -- An $\lambda{}$ gearbeitet. \tbentry{16}{3}{1957}{} An $\lambda{}$ gearbeitet. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Bohnert} hier. (Er hat die Behandlung von Dr. Hacker\blockade{} aufgegeben. Dieser hat ihm gesagt, dass bei seiner jetzigen Einstellung die Behandlung keine gute Aussicht hat. Ich sage ihm, dass ich bei Dr. Mott angefangen habe, und künftig zweimal wöchentlich gehen werde. -- Er berichtet über interessanten Bericht, den 3 Leute bei RAND bei der Computer-Konferenz gegeben haben, über Verwendung des Computers zur Auffindung von gewissen \textit{l}\blockade{}Theoremen im Satzkalkül. Das ist anscheinend nur als Vorstufe gemeint zu ähnlicher Anwendung für Theoreme von \textit{ASen}, z.B. Geome.) -- Nachmittags mit Ina spazieren, 20 Min. -- \tbentry{17}{3}{1957}{} Über $\lambda{}$ gearbeitet. (Nachmittags telefoniert Kuhns: Er hat endlich die allgemeine Lösung gefunden, wo {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} von {\lspitzt}zusammengesetztes Symbol{\rspitzt} abhängt. Ich bin froh darüber, und stürze mich gleich darauf, sie näher zu untersuchen.) -- 5\,\textonehalf{}\,--\,10 (-11) \uline{Paul Ruthling} hier. (Es geht ihm geschäftlich gut, besonders mit Silber; sie haben schon einen großen Teil der Hypothek auf Tesuque abgezahlt; sie haben ein Haus in Phoenix gekauft, das sie vermieten. Aber persönlich geht es schwierig zwischen ihm \neueseite{535987} und Maria; er ist eigensinnig und will ihr Leben regulieren; sie ist unwillig, sich anzupassen, besorgt und gereizt wegen der Gefahr\blockade{} für ihn und die Familie, und macht ihm heftige Vorwürfe. Anita ist in Boston Universität. Er hat Freunde in Carmen und Marcella. Im Sommer will er in Tesuque ein Camp mit vielen Kindern machen; viele aus Sec\unl{}, wo \unl{} ir\unl{} Gruppe und eine Gruppe für südamerikanische Volkstänze hat. Politisch immer noch links.) -- Ich gehe zwischendurch, \textonehalf{} Stunde Kaplan in einem Panel im \textit{TV} zu sehen. Dann bleibe ich auf bis 10! (Er bleibt noch bei Ina bis nach 11!). -- Trotz 2 großen Nembutal kann ich nicht einschlafen; um 1h noch ein kleines genommen. \tbentry{18}{3}{1957}{} Über $\lambda{}$ (die Lösung von Kuhns geht doch nicht!). -- Nachmittags \uline{spazieren} mit Ina, 20 Min. -- Abends \uline{gebadet} (endlich mal). \tbentry{19}{3}{1957}{} 3-5 Seminar. -- Nachher \uline{Mia} bei uns. - 8(-9\,\textonehalf{}). \tbentry{20}{3}{1957}{} Notizen für Aufsatz über ,,induktive \textit{inertia}`` (1-2-Wert bestimmt) geschrieben. \tbentry{21}{3}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt} \tbentry{22}{3}{1957}{} 9 zu \uline{Dr. Mott}. (Über Schreckträume; Verfolgung von einem Mann. Erinnerungen an den Vater. Anstatt zur Mutter zu tun, wie der Vater tat, wollte ich ihr gleich sein; dadurch kam die Passivität.) Nachher zu Campbells. -- \tbentry{23}{3}{1957}{} Vormittags \uline{spüre ich} plötzlich etwas im \uline{Rücken}. Ich stehe trotzdem auf, fühle mich etwas tense. -- Nachmittags bleibe ich im Bett. Um 5\,\textonehalf{} kommen \uline{Dorothy und Carmen}, sie waren mit Ina, den blauen\blockade{} Liegestuhl für den Garten zu kaufen. Dann bleibe ich auf bis zum Abendessen. Dabei \uline{Wim}\blockade{}. Abends bin ich ein wenig deprimiert über den Rücken. \tbentry{24}{3}{1957}{\kreis} Der Rücken noch empfindlich gegen Druck. Ich bleibe im Bett bis 12. Wir fahren \uline{zu Helmers} (zum ersten Mal sehe ich \neueseite{536005} \uline{die kleine Monika}; sie ist ruhig und vergnügt, lächelt leicht, schreit gar nicht. -- Gestern und heute am Aufsatz ,,Rechtfertigung der Induktion`` geschrieben. -- Abends überraschend zusammen (zum ersten Mal seit Monaten; schließlich {\lspitzt}Zeichen{\rspitzt}). \tbentry{25}{3}{1957}{} Morgens etwas tense. Aber aufgestanden, und dann allein gefahren. 12 zu \uline{Dr. Mott} (Zum ersten Mal montags; über meine Passivität, Unachtsamkeit auf Gefühle Anderer. Er fragt, wie ich in der Klasse zu Studenten bin, z.B. wenn sie fragen. Ich: Mit Studenten helfend und geduldig, mit Professoren zuweilen streng. Über gestern abend.) -- Über Induktion. -- \tbentry{26}{3}{1957}{} 3-5 Seminar. \tbentry{27}{3}{1957}{} Über Induktion. -- Nachmittags \uline{Haarschneider.} -- An Meyers Übersetzung gearbeitet. \tbentry{28}{3}{1957}{} Über Induktion. -- Notizen zum \textit{ms} Alexander. -- \tbentry{29}{3}{1957}{} 9 zu \uline{Dr. Mott}. (Über Mutters Tod. -- Er spricht von Bewegungen und Spannungen meines Mundes, die ich nicht bemerkt habe. -- Ich sage: Aussprechen hier bringt Erleichterung wie bei Beichte.) -- \uline{Zahnarzt} (nur die Klammern an der unteren Platte fester gemacht.) -- An Meyers Übersetzung. \tbentry{30}{3}{1957}{} Ina hat einen \uline{neuen dänischen Stuhl} gekauft; der Rücken kann auf 3 Stellungen eingestellt werden. -- Für Meyers Übersetzung. -- Über $\lambda{}$. -- (Abends Ina zu Mias Party, mit Streichquartett, bis 12\,\textonehalf{}.) \tbentry{31}{3}{1957}{} Über $\lambda{}$. -- \tbentry{1}{4}{1957}{} 12 \uline{Dr. Mott}. (Ich probiere, ohne Kissen zu sitzen; es geht gut. Ich sage: Entspannung des Körpers hilft der Seele; Dr. Wallis machte auf solche Dinge aufmerksam, aber es scheint, die Analytiker tun es meist nicht. Er stimmt zu, dass Wallis Recht hatte. Ich sage, wie ich zu Studenten spreche, die vor dem Examen nervös sind: nicht schweigen, sondern laut denken. Er sagt: Befolge ich auch meinen eigenen Rat, wenn ich zu Autoritätspersonen spreche? Ich gebe zu, oft nicht, aber es wäre gut.) -- Über $\lambda{}$. \tbentry{2}{4}{1957}{} 3-5 Seminar. (Ina fährt mich hin, weil es mir nicht gut geht.) \neueseite{536033} (Ina geht dann zu Kluckhohns Vortrag; sie ist enttäuscht: Geschichten unklar, zu viel Metaphorisches und auch Metaphysisches. Mia ist doch zum Vortrag gekommen; sie kommt dann 4:30 ins Seminar, sie war auch enttäuscht von Kluckhohn. Sie fährt mich nach Hause.) \tbentry{3}{4}{1957}{} An Meyers Übersetzung. -- Nachmittags \uline{spazieren} mit Ina, 20 Min. \tbentry{4}{4}{1957}{} (Kein Meeting\blockade{}). Meyers Übersetzung, Appendix fertig gemacht. -- \tbentry{5}{4}{1957}{} An Erwiderung zu Lenz (Einfügung über Rechtfertigung der Induktion). -- Mit Ina 30 Min. \uline{spazieren}. -- Nachmittags neue Idee über $\lambda{}$ in $\sum{}$ s i2: (aufgrund einer $\delta{}$-Funktion.) -- Abends Wim\blockade{} 6-11!). \tbentry{6}{4}{1957}{} Über $\lambda{}$ weiter (die neue Lösung scheint zu gehen). -- \tbentry{7}{4}{1957}{} 1-3 \uline{Bohnert} hier. (Es geht ihm nicht gut. Erst wollte er nicht kommen, später entschloss er sich doch um. Er sagt, er will Geld zusammensparen, um vielleicht einen anderen Analytiker zu nehmen. Mit Dr. Hacker hat er vor einiger Zeit aufgehört.). \tbentry{8}{4}{1957}{} 12 \uline{Dr. Mott}. Von schlechter Nacht Freitag. Er meint: Ich wollte nicht Kontrolle loslassen, aus Furcht, dass die Träume meine Ressentiments gegen ihn enthüllen würden, weil er \textit{Fr} Stunde abgesagt hatte. -- Einfügung in ,,Erwiderung auf Lenz`` über Rechtfertigung der Induktion englisch\blockade{} geschrieben. -- Gebadet. \tbentry{9}{4}{1957}{} 3-5 \uline{Seminar}. (Ich spreche lebhaft und eifrig\blockade{}, schreibe auch mehrmals an die Wandtafel, vergesse eine Pause zu machen und spreche bis 5:10). Nachher nehmen wir Dave Kaplan mit zu uns. Da ist \uline{Ren\'{e}} (sie hat mit Ina gesprochen, trotzdem es ihr nicht gut ging, wieder Blasenentzündung, und sie eigentlich zu Bett gehen sollte). Ich sitze noch \textonehalf{} Stunde mit ihr auf, während Dave einen Wasserhahn repariert. (Ina zu müde.) \tbentry{10}{4}{1957}{} Ganzen Tag über $\lambda{}$ (Versuche II und III). \neueseite{536039} \tbentry{11}{4}{1957}{} {\lspitzt}zwei Wiederholungszeichen{\rspitzt} An Erwiderung auf Lenz gearbeitet. \tbentry{12}{4}{1957}{} Über $\lambda{}$ mit \textit{S} (Lösung II scheint gut zu gehen); bis 9\textsuperscript{h} abends! 12 zu \uline{Dr. Mott} (ich erzähle frei von Maue und ihren Kindern, dem Anfang mit Ina in Wien, dem ,,Wahrheitsfanaticism``.) Nachher bei Wertenrave\blockade{} Einkommenssteuersache abgeholt; und beim Zahnarzt kurz (nochmal für fester machen der Klammern unten; er findet eine Füllung herausgefallen; ich soll am 18. wiederkommen.) \tbentry{13}{4}{1957}{} 10\,--\,12\,\textonehalf{} \uline{Matthews und Kuhns} hier (zum ersten Mal seit 5 Wochen. Ich zeige ihnen meine Lösung von $\lambda{}$ mit \textit{S}, basiert auf ziemlich einfache $\delta{}$-Funktion; daher keine Prüfung von Quotient Theoreme\blockade{} nötig! Kuhns soll weiter daran arbeiten, es mit unserer allgemeinen Formel für dritten Grad vergleichen; er soll, wenn möglich, auch {\lspitzt}mehrteiliges Symbol{\rspitzt} bestimmen.) Wir sitzen draußen. Dann schnell drinnen gegessen. -- Über $\lambda{}$. \tbentry{14}{4}{1957}{} An ,,Erwiderung zu Lenz`` gearbeitet (es wird immer länger, weil ich wenigstens kurze Andeutungen meiner Ideen über Rechtfertigung einfügen will). -- 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Mia} hier. -- Nachmittags mit Mia \uline{spazieren}, 20 Min. (Sie sagt, sie hat eine Besprechung mit ihrem früheren Analytiker gehabt. Sie ist erstaunt und etwas unwillig, weil er sagte, da müsste etwas verkehrt mit ihr sein, dass sie, obwohl so anziehend, keinen Mann fände. Vorigen Dienstag (9.) war Reichenbachs Todestag; das hat sie wieder besonders deprimiert.) \tbentry{15}{4}{1957}{} 12-1 zu \uline{Dr. Mott} (Ich vergaß voriges Mal, ihm zu danken für Verlegung der Stunde. Ich möchte, dass er mich lieber hat als die anderen Patienten; aber doch nicht zu sehr. -- Mein Verhalten zu anderen\blockade{}, viel expressiver als früher. -- Ich glaubte immer, der Mutter näher zu stehen als Agnes.) -- An ,,Erwiderung auf Lenz`` gearbeitet. \tbentry{16}{4}{1957}{} Seminar vorbereitet (Typensystem für L3 vereinfacht, durch Definition von ,\unl{}` weil es einigen zu kompliziert war.) -- Zuhause: \uline{Ren\'{e}} (Ina hat ihr in der Klinik moralische Stützung gegeben und sie dann hierher gebracht.) \uline{Harvey Zahl} (Kam 3h überraschend her. Er studiert in Berkeley, möchte vielleicht im Herbst herkommen, um bei mir zu studieren. Ren\'{e} wollte eigentlich lieber mit Ina sprechen, aber Harvey war, wie gewöhnlich, sehr gesprächig.) \tbentry{17}{4}{1957}{} ,,Erwiderung auf Lenz`` erweitert zu längerem Aufsatz. \tbentry{18}{4}{1957}{} 9-10 zu \uline{Dr. Mott} (anstatt morgen, wo er nicht da ist. Über Toilet Training Erinnerungen usw.). -- \neueseite{536043} Zum \uline{Zahnarzt}. (Porzellanfüllung ersetzt vorne unten Mitte; die war vorige Woche herausgefallen. Nochmal die Klammern an der unteren Platte fester gemacht; es ist schwierig, weil die beiden Ankerzähne kurz sind.) -- Mittags \textit{\uline{Montague}} hier. (Tarski verlangt immer neue Einfügungen in die Doktorthese, hauptsächlich, damit Tarskis Verdienste an den Beweisen oder Lemmas dazu usw. genügend hervorgehoben werden!). \tbentry{19}{04}{1957}{} ,,Erwiderung auf Lenz``. \tbentry{20}{4}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt}, neue Version fertig geschrieben. -- Mittags \uline{Mia} hier. (Sie berichtet, dass Ruth Anna sehr deprimiert ist; teils Schwierigkeiten mit Bob\blockade{}, teils Bedenken, ob ihre These gut ist; sie hat mir am 16. die erste Hälfte gegeben.) \tbentry{21}{4}{1957}{Ostern} Mittags wir \uline{zu Helmers}. (Monika ist immer ruhig und vergnügt. Mutzli scheint ganz absorbiert durch das Kind. Olaf hat großen, neuen Station Wagon gekauft, Mercury; durch das Kind scheint seine Haltung zu Geld gelockert.) -- Salmon und Strawson über Rechtfertigung der Induktion gelesen. \tbentry{22}{4}{1957}{} {\lspitzt}Zwei Wiederholungszeichen{\rspitzt}. -- 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Über meine Mutter; die puritanische und die fortschrittliche Seite, die mystische und die aktive Seite. Sie half mir nicht, aktiv zu werden; vielleicht aus Ehrfurcht vor ,,gelehrter Arbeit``.) -- 3-4:45 \textit{Dr. Edwin \uline{Wilson}} hier. (Er ist Executive Direktor von \textit{AHA}, war jahrelang Herausgeber der Zeitschrift. Er war Unitarian Minister! Hat noch Status, aber nicht mehr Amt; lehnt alles Supernatürliche ab. Er fragt über meine Auffassung zu Agnostizismus, und zum Term ,,Religion``, zu Werten usw.; er macht eifrig Notizen. Ina zeigt ihm Kapitel aus Autobiographie über Weltanschauung und Aufklärung; das interessiert ihn sehr; er möchte später Durchschlag bekommen.) -- Ruth Annas These angefangen zu lesen. \neueseite{536035} \tbentry{23}{4}{1957}{} 3-5 \uline{Seminar}. \tbentry{24}{4}{1957}{} \uline{Dr. Shneidman telefoniert} (er ist am Veterans Admin Hospital. Sie arbeiten über Selbstmordmotive (das ist meine Formulierung; er sagte: ,,wir wissen nicht, was Selbstmord ist.``(!)). Sie haben hunderte von Selbstmordnotes; und simulierte Notes von Normalen. Sie wollen nicht das psychoanalytische Vorurteil annehmen, sondern nur unvoreingenommen die Fakten studieren, besonders die dahinterstehende Logik, besonders von Schizophrenen. Darum brauche er Logiker. Ich: Ich kann ihm nicht helfen, weil wir zu wenig von unseren gegenseitigen Gebieten wissen; er muss einen Mittelsmann finden, der beides weiß; ich empfehle ihm Kaplan. Er kennt ihn schon, will ihn approachen.) -- Black über Induktion gelesen. -- Um 11:30 zu Ina gegangen, die mit Rippenneuralgie schon zu Bett gegangen ist; sie freut sich. \tbentry{25}{4}{1957}{} Black gelesen. -- 2:15-4:30 \uline{Department Meeting}. (Vorher sagt Abe Kaplan mir, dass Dean Rolfe ihm gesagt hat, dass die Verlängerung für mich wahrscheinlich sei. Ich soll ihm Liste von Veröffentlichungen der letzten 3 Jahre und der Dinge, an \sout{in} denen ich arbeite oder die geplant sind, geben.) -- Abends, als wir zusammen \textit{TV} sehen, möchte ich den Laut\blockade{} stärker haben; Ina will nicht aufstehen wegen der Rippenschmerzen. So stehe ich auf; an meiner Seite ist die Lampe im Weg; nach einem Stehen am \textit{TV }habe ich plötzlich \unl{} Gefühl im Rücken und gehe wieder zu Bett. Nach 11h stehe ich aber auf und gehe in die Küche, um Ina richtig gute Nacht zu sagen. (2 große Nembutal, nachdem ich mehrere Tage 1 großes und 1 kleines genommen hatte; und \textonehalf{} Miltown. Gut geschlafen.) \tbentry{26}{4}{1957}{} 12 \uline{Dr. Mott}. (Ich berichte von gestern abend. Vielleicht sind zuweilen Rückenschmerzen eine Demonstration von Hilflosigkeit? Er meint, dies nur sekundär; primär Selbstbestrafung, \gestrunl{} aus Furcht vor schlimmerer Strafe.) -- Nachmittags bringe ich Ina rote Nelken; sie freut sich. \tbentry{27}{4}{1957}{\kreis} Am Aufsatz zu Lenz. (Mehr über die Natur des Problems von Rechtfertigung). -- 12\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{Bohnert} hier (über Rechtfertigung der Induktion; er ist sehr interessiert, besonders über Ausschaltung der Bezugnahme auf Fakten. Aber er hat Bedenken über den besonderen ,,induktiven Sinn``. \neueseite{536051} Wenn die induktiven Einsichten nicht ableitbar sind aus der Definition ,,vernünftig``, so wären sie ja synthetisch! Also doch abhängig von Fakten? Oder synthetisch apriori? Das ist wirklich ein ernstes Problem. Ich meine: Ableitbar, wenn wir eine vollständige Explikation von ,,vernünftig`` hätten.) -- Abends \uline{zusammen}, besonders gut (zum ersten Mal seit 24.3.) \tbentry{28}{4}{1957}{} Am Aufsatz gearbeitet. \tbentry{29}{4}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Traum über \unl{} und Lee\blockade{}. Ich erzähle von Schorli in Dresden; Grete und Sonja, ich nachts bei ihnen. Er sagte: Das Kind wollte die Eltern sehen und vielleicht Mutter und Schwester). Nachher zum \uline{Haarschneider.} -- Nachmittags \textit{ms }\uline{,,\textit{Justif. of induction}`` fertig} gemacht. \tbentry{30}{4}{1957}{} Beim Frühstück \uline{spüre ich etwas im Rücken}. Plötzlich (ich erschrecke und etwas Schweiß bricht aus; aber dann sage ich mir, es ist nur vom Darm; und bald darauf spüre ich seine Bewegungen. Ich bin aber doch nicht jittery. Gehockt und rasiert; Ina fragt, ob ich vormittags im Bett bleiben will. \gestrunl{} Aber ich stehe auf und ziehe mich an; das gibt mir besseres Gefühl. Es ist auch nichts mehr zu spüren. Ich nehme 3 Miltown.) -- 3-5 \uline{Seminar} (In der Klasse vergesse ich den Rücken, stehe auch mal an der Wandtafel; es geht sehr gut.) \tbentry{1}{5}{1957}{} Mittags \uline{Mia} hier. -- Ich \gestrunl{} beginne das Fertigmachen des \textit{ms}. ,,\textit{Logic}`` für den Drucker. -- Abends im Bett tense und etwas deprimiert. Ina tröstet mich, und Musik ist gut dafür. \tbentry{2}{5}{1957}{} Weiter am Logikbuch. -- Nachmittags 10 Min. spazieren mit Ina. -- Abends gebadet. \tbentry{3}{5}{1957}{\kreis} 12 zu \uline{Dr. Mott} (Ich erzähle Traum von 2 Schwestern, die ältere heißt ,,Mrs. Ödipus``! Er fragt allerhand über \neueseite{536045} Mutter und Agnes; ich erzähle vom Luftbaden, dasselbe Schlafzimmer in Barmen; Nacktbaden in Wiesneck.) -- Für Logikbuch \textsection{} 42: über \unl{} und Modelle ausführlich geschrieben. -- Abends zusammen; auf einmal kommt's mir, dass ich es von oben wolle (zum ersten Mal seit vielen Jahren); es geht sehr gut, aber nicht Org., nachher um\blockade{}. \tbentry{4}{5}{1957}{} (Ina ist sehr erfreut über den Fortschritt; ,,keine Erwartungen``.) -- An \textsection{} 42 gearbeitet. -- Nachmittags 15 Min. spazieren, mit Ina. -- \tbentry{5}{5}{1957}{} 1 (anstatt 12) -3\,\textonehalf{} \uline{Kaplans und Kinder} hier. (Mit Abe über gefühlsmäßig Präferenzen für physikalische Struktur der Welt. Er betont endliche Zahl der Partikel; ich endliches\blockade{} Volumen und Determinismus.) \tbentry{6}{5}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Ich erzähle den Traum von heute morgen: Ich nackt am Tisch; dunkler Jüngling und 2 Schwestern. Dann über \textit{Fr} abend, und auf seine Frage über Kaplans gestern.) -- 4\,\textonehalf{}\,--\,8\,\textonehalf{} \uline{Morris und Ellen} hier, auch \uline{Mia} (Ina und Mia sind in seinen Vortrag gegangen, ,,Varietäten von menschlichen Werten``, und bringen sie mit hierher. Ich habe ihn mindestens 5 Jahre nicht gesehen. Er sieht unverändert aus, ist munter und gesprächig, hört aber nicht genau auf das, was man fragt. Er will in \textit{Chic.} von jetzt ab 2 Quarter unterrichten für 5000 (bisher 1 für 2100!); dazu wird sie verdienen. Sie hat in Chicago klinische Psychologie studiert, hilft in Stanford bei einem Research Project in Veterans Hospital. Sie macht zuweilen Bemerkungen im Gespräch, über das Unbewußte. Ich sage dann, dass ich für Jahre Analyse gehabt habe, und sehr viel davon gehabt habe. Sie spricht dann später auch von ihrer Analyse, zuerst mit Ina allein. Ich sage Morris, dass seine frühere Furcht unberechtigt ist, dass durch Analyse die schöpferische Fähigkeit aufhören könnte. Er ist befreundet mit Psychologe \textit{Osgood }an Universität von \textit{Ill.}; der hat Meanings von Worten studiert, durch Paare von entgegengesetzten Adjektiven. Ich sage, ich habe den Eindruck, dass er nicht klar weiß, was er messen will. Morris stimmt zu; er hat ihm zugegeben, dass die designativen und die formativen Meaning Komponenten in seiner Untersuchung nicht berücksichtigt werden; hauptsächlich die \textit{appraisive, }\neueseite{536047} und daher kommt erstaunliche Parallelität zu Morris Faktoren heraus, durch Faktoranalyse mit Computer. -- Er sagt, in Stanford sind einige wenige Philosophen; die meisten Leute dort sind jünger, aber jeweils einige wenig ältere \gestrunl{} dabei. -- Popper hält sich\blockade{} ziemlich alleine; durch Allergie gegen Rauchen, wird das zuweilen schwierig. Er sei aber persönlich nett. Er schreibt Anhang zu ,,Logik der Forschung``, der Anhang wird länger als das ursprüngliche Buch. -- Vielleicht kommen sie im August oder September nochmal hier durch, auf der Fahrt zurück nach Chicago im Auto.) -- (Mia bringt die beiden zu Kaplans, wo eine Department Party für ihn ist.) \tbentry{7}{5}{1957}{} Mittags \uline{\ulinesp{Zetkins}} plötzlich hier. (Sie sind seit einem Monat unterwegs, haben Paul Ruthling in Tesuque besucht. Dann wollen sie nach British Columbia.) -- 3-5 \uline{Seminar}. -- (Abends sagt Ina, ich hätte Mia nicht küssen sollen vor Morrisens, weil Ellen dann den Gegensatz empfände. Überhaupt möchte sie lieber nicht, dass ich es vor Anderen tue; die könnten Schlüsse daraus ziehen und es missbilligen. Ich sage, sie ist sonst immer dafür, dass man auf dem\blockade{} Meinungen der Anderen nicht zu viel Rücksicht nimmt; und durch die Analyse habe ich jetzt auch weniger Hemmungen in dieser Beziehung als früher. Sie meint, Andere könnten denken, dass Mia ,,Pläne`` hat und könnten Ina ,,bemitleiden``. Ich glaube das nicht recht. Ich sage, es ist Eifersucht dabei; aber das will sie nicht wahrhaben. -- Später kommt sie nochmal. Ich sage, wir sind doch so nah und richtig zusammen; alles Andere ist darum unwichtig.) \tbentry{8}{5}{1957}{} 10-4 \uline{Zetkins} hier (wir sagen ,,Du`` und ,,Rudolf``. Sie zeigen Modell eines Hauses, das sie bei \textit{Vancouver} an der Küste vielleicht bauen wollen; den ersten Winter wollen sie aber dort im Sommerhaus von Verwandten wohnen. Über Russland: K. meint, dass auch dort es schwierig ist, einen Kompromiss mit Amerika zu machen, weil dann andere Gruppen es kritisieren würden, um an die Macht zu kommen.) 10 Min. spazieren mit K. -- 8\,\textonehalf{}\,--\,10 \uline{Maria Ruthling} kommt überraschend. Ich stehe auf (obwohl ich mich vorher \neueseite{536049} tense gefühlt hatte) und sitze mit beiden am Eßtisch bis 10! (Sie ist alleine von Phoenix hergefahren. Sie hat Ängste beim Fahren über Berge oder Hügel, wollte lieber Bus nehmen, aber Paul bestand darauf, dass sie in \textit{LA} ein Auto brauche. Sie klagt sehr über Paul, besonders wegen der Kinder. Sogar Carmen habe jetzt lieber wenn er weg ist, weil er den Kindern alles vorschreibt: Sie müssen morgens kalt baden, kein Lipstick usw., Marcella\blockade{} muss Spanisch lesen lernen, Carmen soll sonntags mit seiner Kindergruppe mitkommen, usw. Maria und Paul reiben sich gegenseitig auf. Er ist dominierend und intolerant, sie gibt in vielem nach, aber ist dann böse auf ihn. Sie soll in \textit{LA }viele Leute besuchen, aber sie will nur wenige sehen. Sie kam den \textit{Freeway} herein bis Mitte der Stadt, mußte dann den ganzen Weg heraus fahren. Ich versuche ihr zu sagen, dass Paul sie \gestrunl{} doch noch liebt, und sie ihn auch, obwohl sie oft sehr zornig gegen einander sind.) Über all die schwierigen Probleme habe ich meine eigene Tenseness vergessen. -- Ina gibt Maria ihr Bett und schläft im Wohnzimmer. (2 große Nemb., und nach 1h noch ein kleines.) \tbentry{9}{5}{1957}{} (Schlecht geschlafen.) -- (Nachmittags fährt Maria zu einem befreundeten Dr., nahe beim Silver Lake, hinter Hollywood, und bleibt dort über Nacht.) Wir sind erleichtert, dass wir mal wieder für uns sind. -- Etwas über Induktion. Etwas über Modalitäten für Seminar gearbeitet. -- Nachmittags 10 Min. spazieren, mit Ina. \tbentry{10}{5}{1957}{} Vormittags kommen Zetkins, sitzen oben im Garten. -- 12 zu \uline{Dr. Mott} (In den letzten Tagen immer Besuch von Freunden. Zuweilen erregt es mich, sodass ich schlecht schlafe. Am 8. abends plötzlich \uline{Maria} hier; ich auf bis 10. Dann lange nicht geschlafen. Er fragt, was ich dachte. Ich: mal Versenkung von Kriegsschiff. Er: gegen den dominierenden Vater. Ich: Konnte der Knabe wirklich denken, er war schuld am Tod des Vaters? Er: nicht realistisch, aber im Gefühl. Das kleine Kind fühlt sich machtvoll, indem es Entleerung tut oder zurückhält; das ist wie Bombe. Ich: Vernichtung ,,für gute Sache``. Er: ebenso gegen den Vater, und jetzt gegen Paul.) -- Ich sitze bis 2h oben im Garten mit Kostja, wir warten auf Maria. -- Weiter \textit{Ayer} über ,,Revolution`` gelesen. Ich versuche, Einführung in Aufsatz ,,\textit{Justific}.`` zu schreiben, aber ich bin nicht frisch genug dazu. -- Zetkins gehen; wir drei haben Abendbrot; ich bis nach 8. \neueseite{536053} Später \uline{gebadet}; ich richte mir zum ersten Mal selbst das Bad, rufe Ina nur zuletzt zum Haare Schäumen. -- 11\textsuperscript{h} 2 große Nemb.; 2:30 immer noch wach; 1 kleines Nemb., bis 3h gelesen. 6h aufgewacht durch Autolärm. Ich bin deprimiert über die schwierigen Tage und schimpfe und fluche laut über alles und alle. 7h stehe ich auf und wecke Ina im Wohnzimmer. (Sie hat 8\uline{h} Dr.) Dann wieder geschlafen bis 9. \tbentry{11}{5}{1957}{} [Matthews und Kuhns abgesagt; nachmittags Bühlers Party für Corti abgesagt.] Zetkins kommen; Maria ist dann auch immer dabei. Langes Lunch zusammen. -- Nachmittags bin ich mit ihnen zusammen. 20 Min. spazieren mit Kostja und dem Hund. (Nachher sprechen wir auch über die deutsche Jugendbewegung. Gertrud war in Freiburg in der Freischar 1914, und hörte von mir; sie machte dann auch eine Bootsfahrt den Rhein hinunter. Ich sage, wie viel ich der Bewegung verdanke. -- Über meine Mutter; ich zeige ihnen die Biographien von Vater und Großvater.) Wir behalten sie noch zum Abendbrot. Gertrud bedankt sich, dass ich ihnen den Nachmittag gewidmet habe! \tbentry{12}{5}{1957}{} Einiges für nachmittags gelesen. -- 3-5:45 die \uline{Department Mitglieder} hier für \uline{Diskussion}, Fragen über meine Philosophie. (Alle sind gekommen außer Moody, der abgesagt hat, und Piatt, der es vielleicht vergessen hat, auch Mia. Ich resümiere zuerst über abstrakte Entitäten, weil das die meisten interessiert. Dann viele Fragen, und Diskussion; meist Morris, Kaplan, Montague, auch Pike. Viel darüber, wie Quine seinen Nominalism meint. Kaplan stimmt meiner Interpretation als ,,praktische Frage`` zu, betont aber die theoretischen Fragen, die involviert sind und meint, die Akzeptanz einer Sprache besage doch etwas über die Welt, weil diese Sprache nützlich ist zur Beschreibung dieser Welt. 4\,\textonehalf{} schlage ich vor, zu einem anderen Topic überzugehen; aber sie bleiben doch dabei, bis 5:45. Sie bedanken sich sehr, besonders Pike. Morris ruft abends noch extra an, um zu sagen, wie sehr er es geschätzt hat. \gestrunl{}\gestrunl{} Ob es mal wiederholt werden könnte? Aber dann woanders, um uns nicht zu belasten. \neueseite{536061} Ich sage, doch hier; vielleicht im Sommer, dann können wir draußen sitzen.) -- Mia bleibt zum Abendbrot (und dann mit Ina bis \textonehalf{}10; hauptsächlich über den Rat ihres Analytikers, wirklich Analyse anzufangen, 4 x wöchentlich. Sie ist entsetzt über die Kosten, und darüber, dass das wirklich nötig sein soll. Sie will, dass wir es geheim halten.) -- Ich bin froh \gestrunl{} über den erfolgreichen Diskussionsnachmittag. \gestrunl{} (Maria hat telefoniert, dass sie über Nacht bei den Freunden in Inglewood bleibt.) -- Ich schlafe besser. (Maria ist bei Freunden.) \tbentry{13}{5}{1957}{} Zetkins kommen und sitzen im Garten. -- 12-1 zu \uline{Dr. Mott}. (Über die vielen Besucher; ich schlafe schlecht. \sout{Von der} Über die Diskussion gestern.) -- Mittagessen \sout{und \unl{}} mit \uline{Zetkins}. -- 4:30-5:45 Walter Robert \textit{\uline{Corti}} hier (über seinen Plan der Akademie in der Schweiz. Am 11. war ich bei Bühlers eingeladen, wo er darüber gesprochen hat; ich hatte aber abgesagt. Er hat erst Naturwissenschaften und Medizin studiert; später wegen \textit{Tb} aufgegeben. Dann Philosophie in Berlin, bei Nicolai Hartmann. Ich sage, wenn er Philosophen zusammenbringen will, um aus \gestrunl{} den wissenschaftlichen Einsichten eine Ehe\blockade{} zu machen und Ziele für die Menschheit zu bestimmen, so besteht die schwierige Frage der Kommunikation; \sout{ich} \gestrunl{}\gestrunl{} \sout{würde} z.B. mit Heidegger wäre kein Verstehen möglich; und auch mit Jaspers und Nic Hartmann schwierig. Er lehnt auch Heidegger ab, und Sartre, als ,,Prima Donna``, die \gestrunl{} ekstatisch reden, aber nicht für Gespräch fähig sind. Ich sage, er muss mit Wissenschaftlern anfangen, und nur die Philosophen nehmen, die von Wissenschaftlern verstanden werden können. Dem stimmt er zu. Er gibt mir einige Hefte über seinen Akademie-Plan (die hätte er mir besser vorher schicken sollen; dann hätte ich ihn besser verstanden und darauf reagieren können.) -- Zuletzt frage ich ihn, wieso er Grüße von Elisabeth überbringt. Er sagt, sie sei ja die Sekretärin von Christiansen; \gestrunl{} sie habe ihm für Christiansen geschrieben. Daraufhin habe er sie gefragt, ob sie mit mir verwandt sei. Dann habe \gestrunl{} sie ihm einen sehr lieben Brief geschrieben, und Gutes über mich gesagt, sodass\blockade{} er ihn mir nicht schicken könne!) \uline{Miss Corriner}\blockade{} (?) fährt ihn im Auto im Lande herum. -- (Maria hat telefoniert, dass sie noch bei den Freunden in Inglewood bleibt.) -- Bis 8h an Modalitäten gearbeitet. -- \neueseite{536057} \tbentry{14}{5}{1957}{} Zetkins sitzen im Garten noch bevor wir aufstehen. -- Ich arbeite eifrig an Modalitäten für Seminar (es ist aber keine Zeit mehr, es Englisch auszuschreiben für Ditto. So nehme ich einfach die stenographischen Notizen für Seminar). -- 11:30-1 \uline{mit Zetkins}. (Sie sind erfreut, dass ich doch noch Zeit für sie habe. Kostja erzählt von seiner Analyse, in \textit{NY}, bevor sie nach Chicago kamen; die misslang aber. Gertrud sagt Ina allein, dass er sehr rigide und schweigsam sei. Ich frage nochmal, warum sie so weit in die Einsamkeit gehen; es ist klar, dass Gertrud sich da sehr einsam fühlen wird. Sie sagt, aber auch in einer Stadt würde sie nicht mehr Freunde machen können. Er sagt, Nordkalifornien \gestrunl{} ist ihm zu sehr südlich, er möchte richtigen Winter haben. Wir erzählen von Lörich und zeigen seine Bücher; vielleicht ist er in Vancouver.) Zum Abschied küsse ich Gertrud herzlich, und streichle ihren Kopf; und Kostja küsst mich auch! -- 3-5 \uline{Seminar}. (Über Modalitäten. Es findet lebhaftes Interesse. Aber die Darstellung von Intensionen als Funktionen von Modellen zu Extensionen\blockade{} scheint schwierig.) -- (Maria bleibt noch bei den Freunden.) Wir sind froh, einen ruhigen Abend für uns zu haben. \tbentry{15}{5}{1957}{} \uline{Maria} kommt zurück mittags. Sie bleibt hier über Nacht. \tbentry{16}{5}{1957}{} Maria bleibt noch den ganzen Tag, bis 7\,\textonehalf{} abends. Dann fährt sie ab, zu Freunden. -- Ich lese Ruth Annas These. \tbentry{17}{5}{1957}{} 9 (ausnahmsweise, anstatt 12) zu \uline{Dr. Mott} (Über Maria. Über Schwierigkeiten beim Baden; zum ersten Mal Bad selbst gerichtet. Er fragt nach Toilet Training durch die Mutter; ich weiß nichts mehr.) -- Zum \uline{Zahnarzt} Dr. Brann\blockade{} (gestern abend ist links oben der Zahn mit Goldkrone abgebrochen, der die Endklammer der Platte hält. Er schneidet die Klammer von der Platte ab; sie hält noch einigermaßen ohne Klammer. Ich soll den Zahn\blockade{} ausziehen lassen (Dr. \textit{Fowkes}, und dann wird er 7-10 Tage später, wenn es geheilt ist, Abdruck machen für Verlängerung der Platte.) -- These gelesen. \neueseite{536063} \tbentry{18}{5}{1957}{} Mein \uline{Geburtstag}. -- 12\,\textonehalf{} \uline{Mia} (sie bringt einen Tisch, dessen Platte sie selbst mit unglasiertem Keramikmosaik gemacht hat. Sie sagt mir ein langes Gedicht auf, ,,\textit{Upon reading C's ,,How can induction be justified?}``, eine scherzhafte Darstellung und Kritik meines neuen \textit{ms}. Bis 2\,\textonehalf{}. (Heute ist die \textit{\uline{Reg. Conf. of Phil}}; ich gehe nicht hin, weil meist über Geschichte \gestrunl{} der Philosophie. Mia besuchte die Vormittagssitzung; dabei Vortrag Davidson über Piatts Ethik. Sie geht abends zum Banquet; dabei Moodys Vortrag über ,,Empirismus und Metaphysik in der mittelalterlichen Philosophie``.) \tbentry{19}{5}{1957}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,11 \uline{Davidson und Bohnert} hier. (Ich gebe Bohnert das neue \textit{ms} über Rechtfertigung der Induktion. Ich erkläre einige der Hauptpunkte. Davidson stimmt zu, dass induktives Denken dabei nötig ist; aber Bohnert fragt wieder, ob das analytisch oder synthetisch ist. Davidson ist geneigt, wie Savage, die persönliche Wahrscheinlichkeit nur auf die Fundamentalaxiome zu stützen. Ich versuche zu zeigen, mit Wette über Pferderennen, dass das Axiom der \textit{in}-Symmetrie auch nötig ist für Vernünftigkeit.) -- Sachen gelesen. -- (Abends kommt Maria und Dr. \luecke, sie holt ihre Post; der Dr. gibt Ina Cortison für den Hund zu ermäßigtem Preis.) -- Gebadet. \tbentry{20}{5}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott} (Mein Geburtstag. Über das Älterwerden. Ich mache oft Pläne, als hätte ich unbeschränkt Zeit. Die Kinder, und die Bücher als ,,Kinder``; letzteres ist mir wichtiger. Über Selbstmord. Euthanasie; er ist auch dafür.) -- Übersetzung der Modalitäten vorbereitet für Seminar. \tbentry{21}{5}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt}. -- 3-5 \uline{letztes Seminar}. (Weiter über Modalitäten. Letzte \textonehalf{} Stunde: Übersetzung. Sie scheinen sehr interessiert; aber keine Zeit mehr für Diskussion.) \tbentry{22}{5}{1957}{} Allerhand gelesen. \tbentry{23}{5}{1957}{} (Ina fährt mit Frau Jokl zu Soblers.) -- 4-5:30 \textit{Office} (Montague: These ist gebilligt; \textit{Annese}, \textit{Morewedge}). \neueseite{536055} \tbentry{24}{5}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. -- Dann zu \textit{Dr. Fowkes }(der abgebrochene Zahn links oben wird gezogen. Er ist ein netter, älterer Mann, wirkt sehr beruhigend) Um 3\textsuperscript{h} zu Hause. -- Nachmittags Russell, Porträts, gelesen. -- \gestrunl{} (Keine Schmerzen; er hat Empirin-Codein verschrieben. 1\textsuperscript{h} nochmal Nemb. Trotzdem seit 5h morgens wieder wach. Viel später nochmal eingeschlafen. \tbentry{25}{5}{1957}{} Erwiderung von Feyerabend auf meine Note gelesen. (Er macht einige Zugeständnisse, dass seine Formulierungen inakkurat waren; aber zu wenige, und so spät! Ich schreibe Entwurf für Erwiderung; scharf.) \tbentry{26}{5}{1957}{} 11-3 \uline{\textit{Moody} und Frau,} (12) \uline{\textit{Pike} und Frau}, Mia. (Wir sitzen im Patio, auch beim Essen, zum ersten Mal dieses Jahr.) \textit{P}. spricht von seiner {\lspitzt}\sout{thesis}{\rspitzt} Dr. These, an der er arbeitet; er will zeigen, dass Metaphysik empirisch konfirmierbar ist; auch \textit{Duns Scotus} Theismus\textit{. M}. bezweifelt letzteren, weil dort Gott ein unendliches Wesen ist. Ich sage, er muss den logischen Typ von ,Gott` angeben. Er sagt: Vielleicht \textit{mind}; er möchte aber in seine Kategorien sowohl raum-zeitliche wie andere Entitäten aufnehmen. -- \textit{M}. erzählt von telepathischer Erfahrung mit einem Mann in \textit{NY}, und auch zwischen ihm und seiner Frau.) -- Nachmittags in Tape Recorder diktiert: Erwiderung auf Feyerabends Erwiderung auf meine Note. \tbentry{27}{5}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Mein Zorn über Feyerabend. Gestern nachmittag scharfe Note diktiert. Ich fühle \textit{uneasy} darüber, weil nicht in Einklang mit Mutters Ideale. Aber der Großvater schrieb polemisch. Meine Ablehnung der Führerschaft in unserer Bewegung. Ich schreibe oft ,,wir`` anstatt ,,ich``. Zusammenhang mit Passivität in Sex.) -- Abends im Bett sehr \uline{tense}; das deprimiert mich, weil es mir heute sonst so gut ging. 1 Miltown. Später doch aufgestanden und Zähne geputzt. Dann etwas getanzt, zu Beethoven Musik, danach fühle ich mich etwas besser. Nach 12h aufgestanden und zu Ina gegangen, die schon im Bett ist, und ihr gedankt für liebe Hilfe. \neueseite{536065} \tbentry{28}{5}{1957}{} 10:30 zu \textit{\uline{Dr. Fowkes}} (er zieht den Faden heraus, sagt, alles ist gut geheilt; ich zahle Scheck 15.-) Dann fahre ich zum Wahllokal, Terryhill Str., Stichwahl. -- Nachmittags \textit{TP} gelesen. -- 15 Min. spazieren. -- \tbentry{29}{5}{1957}{} \textit{TP} gelesen. Tarski Buch gelesen. -- Abends etwas tense. \tbentry{30}{5}{1957}{Memorial Tag} 11-3 \uline{Mia, Bohnert, Kalish} hier (Über mein \textit{ms} ,,Wie kann Induktion gerechtfertigt werden?{}`` Sie haben allerhand Bedenken. Bohnert meint, die Bezugnahme auf deduktiven und induktiven Sinn oder Intuition klinge sehr psychologistisch.) 12:30 kommt \uline{Micheline} zu Ina. 1:30 essen wir alle. -- \textit{TP} gelesen. -- (Abends Mia bei Ina.) \tbentry{31}{5}{1957}{} \textit{TP }gelesen. -- 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Über \textit{Mo} Abend. Ich erzähle von Astrid; und versäumter Kuss mit Lisi. Er meint, Astrid steht auch für mich selbst. ,,Nur nicht festlegen``.) \textit{TP}. -- 10 Min. spazieren. (Abends Wim bei Ina.) \tbentry{1}{6}{1957}{} Früh 5\,\textonehalf{} wache ich auf, strecke die Beine, plötzlich \uline{etwas Schmerz im Rücken}. (Es erschreckt mich, weil es in der Nähe des Rückgrats ist. Ich nehme Heizkissen. Später 1 Miltown. \uline{Im Bett geblieben}. Später gegen Mittag fühlt sich der Rücken abgelegen. Tut zuweilen etwas weh, wenn ich mich wende. Nicht aufgestanden. \gestrunl{} Festes Kissen in den Rücken, damit ich auf der Seite liegen kann. \textit{TP }gelesen; dann Russells Buch. -- (Ganzen Tag nicht aufgestanden. Im ganzen 4\,\textonehalf{} Miltowns; und Bufferin. Gut geschlafen. \tbentry{2}{6}{1957}{} \sout{Vormittags} Einige Male aufgestanden, nur ganz kurz (zur Tür, später in die Hall, schließlich bis zum Wohnzimmer. \gestrunl{} Dabei sehr tense und jittery, sodass ich immer schnell zurück ins Bett muss. Aber das ermutigt mich doch; ich bin nicht mehr so deprimiert, obwohl ich doch noch den Rücken vage spüre vom vielen Liegen; Heizkissen hilft etwas dagegen. Russells Buch fertig gelesen. Ein wenig in ,,Logik``. Abends 11\,\textonehalf{} nochmal in die Hall gegangen, und ein bißchen rhythmisch bewegt; danach fühle ich mich besser. Wieder im ganzen \textit{ca} 4 Miltown; und Bufferin. Meine Notizen zu Beths Schilpp Aufsatz gelesen.) \neueseite{536073} \tbentry{3}{6}{1957}{} Gut geschlafen. Ich gehe ins Badezimmer zum Waschen, muss dabei aber allen meinen Mut zusammennehmen. Im Bett gefrühstückt. Ina rät mir, Dr. Mott anzurufen, ob die Stunde auf morgen verschoben werden kann. Der Anruf gelingt nicht (weil ich zuerst falsche Nummer nehme). Dann fährt Ina zu ihrem Dr. (10-11). Ich gehe etwas herum, sitze kurz am Schreibtisch und am Eßtisch; mir scheint, ich kann gehen. Ina fährt mich hin und zurück. \uline{Zu Dr. Mott} (Ich erzähle ihm von den beiden schlechten Tagen, und dass ich im Tagebuch fand, dass etwas Ähnliches im Januar geschah, auch nach Schluss des Semesters. Über das letzte Seminar; ich war froh über Ferien, aber doch tat mir der Abschied leid.) -- Zu Hause meist im Bett geblieben. ,,Logik`` \textit{ms} durchgesehen; später \textit{TP}. Meine Stimmung ist nun viel besser. -- Zum Abendbrot aufgestanden; und zwischendurch mehrmals. \tbentry{4}{6}{1957}{} Die letzten \textit{TP}. -- 6\,\textonehalf{}\,--\,9 \uline{\textit{\ulinesp{Beth}}} \uline{und Frau} hier. (Er war ein Semester an Johns Hopkins. Jetzt fahren sie im Auto herum, im Juli zur Logik Konferenz in Cornell, dann zurück nach Amsterdam. Er sagt, Tarski hat den Brief an unser Department ohne sein Wissen geschrieben. Er müsse zunächst zurück, vielleicht für 2 Jahre. Später würde er wohl gerne mal 1 oder 2 Semester nach Amerika kommen. Er sagt, wir haben uns 1937 beim Kongress Paris gesehen. Die Frau ist sehr dick; sie ist nett und freundlich, hat Singen studiert, hat bei ihm einige Kurse genommen. Er hat Institut für Grundlagen der Wissenschaft in der naturwissenschaftlichen Fakultät. Jetzt besteht Streit um eine neue Berufung eines Philosophen in der Fakultät von \textit{Lettres}; er ist gegen einen existentialistischen Kandidaten; falls der doch ernannt würde, würde er möglicherweise doch früher mal eine Zeit lang weg wollen.) Auch \uline{Mia} dabei. Wir sitzen und essen im Patio. \tbentry{5}{6}{1957}{} (Zahnarzt abgesagt.) 9:30-2:30 \textit{\uline{Beths}} hier. \neueseite{536067} Wir sitzen vormittags im Patio. Über seinen Schilpp Aufsatz. Ich frage nach Erklärungen einiger Punkte. Dann Diskussion über ,,ontological commitments``. Er ist gut und klar in seinen Bemerkungen; \gestrunl{} wir verstehen uns gut, auch wenn wir nicht übereinstimmen.) 1\,--\,2\,\textonehalf{} drinnen gegessen. Dann fahren sie ab. -- Nachmittags Næss über Empirismus gelesen. \tbentry{6}{6}{1957}{} Vormittags kommt \uline{Ruth Anna} (sie bringt die Änderungen in der Thesis, die sie auf meine Randbemerkungen hin gemacht hat). -- Haarschneider. -- Die Änderungen gelesen. -- Leblancs Briefe studiert (über hypergeometrisches Theorem). -- Gebadet (endlich). \tbentry{7}{6}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott} (jetzt besser als am Wochenende. Aber Enttäuschung, dass solche Störungen immer wieder kommen. Und Enttäuschung, dass er mir nicht mehr hilft. Er sagt, \gestrunl{} es ist gut, dass ich die Gefühle von Enttäuschung und Zorn gegen ihn herausbringe. Auch dagegen, dass er meine Reaktion ,,infantil`` nennt.) Selbst gefahren. -- Nachmittags über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}, für morgen. \tbentry{8}{6}{1957}{} 10-2 \uline{Matthews und Kuhns} hier. (Kuhns hat gefunden dass meine $\delta{}$-Methode (\textit{S}\unl{}. II) äquivalent\blockade{} ist mit der einzigen Lösung nach der alten Methode (also 2 Zähler (Grad 3), da die letztere durch das Quotienten-Theorem auch auf 2 Parameter reduziert wird. -- Matthews hat meine neue Handschrift von ,,3 \textit{appr}.`` durchgesehen und korrekt gefunden.) -- Nachmittags über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}. Dann an englischer ,,Logik``. \tbentry{9}{6}{1957}{} 12-3 zu \uline{Helmers}. (\gestrunl{} Erst sitze ich mit Olaf in dem neuen \textit{season}\blockade{} \textit{house }im Patio. Dann beim Essen sitzt Monika mit am Tisch und wird gefüttert; sie ist ruhig, manierlich und vergnügt. Nachher gebe ich Olaf \textit{ms} ,,Rechtfertigung`` und sage einige Bemerkungen dazu.) Ich fahre hin und zurück. \tbentry{10}{6}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Über Mutters Aufzeichnungen über Agnes' und meine Kindheit. Agnes lernt schnell, ich langsamer aber gründlich.) -- 3\,\textonehalf{}\,--\,5 \uline{Ruth Anna} hier (Ich bespreche die Änderungen, die sie in Kapitel I-III \neueseite{536071} gemacht hat aufgrund meiner Randbemerkungen. Sie gibt mir Kapitel IV.) -- Logik \textit{ms. }-- Abends etwas spazieren. \tbentry{11}{6}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen, beziehen sich wahrscheinlich auf ,,Logik \textit{ms}.``{\rspitzt} -- Mittags 10 Min. spazieren. -- 5\,\textonehalf{}\,--\,8 \uline{Mia} hier. (Reichenbach wurde aufgefordert, für ein großes Werk über Gerontologie das Kapitel über Zeit und Alter in der Physik zu schreiben. Auf Mias Vorschlag ist sie nun damit beauftragt worden!, sie bekommt \$\,500 dafür). Wir sehen im \textit{TV News} 7\textthreequarters{}-8. (Dann bleibt sie noch bei Ina bis 11h! Sie fühlt sich anscheinend sehr einsam.) \tbentry{12}{6}{1957}{} \textit{ms} Logik. -- 1h zu \uline{Zahnarzt} Brann\blockade{}. (Er nimmt Abdruck für Verlängerung der oberen Platte, nachdem vor kurzem ein Zahn oben links gezogen worden ist.) -- \tbentry{13}{6}{1957}{} 11 zu \uline{Dr. Fordes Labor} (Lungen-\textit{X-}ray, Kardiogramm, Blut-, und Urinanalyse.) Zurückgefahren über \textit{SM} Ca\ {n}on, Mesa Str. -- Mittags \uline{Dorothy} hier. -- \textit{ms} Logik. -- Gebadet. \tbentry{14}{6}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt}. 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Ich war enttäuscht über vorige Stunde, weil nicht viel herausgekommen. Ich machte auch ihn verantwortlich dafür. Ina: ,,Die Analytiker sind seltsame Geschöpfe \ldots``. Über meine und Inas Skepsis zuweilen. Über Inas Abneigung, Geschenke zu nehmen; die Uhr\blockade{}.) Ich bringe Ina Blumen mit (obwohl sie neulich mal gesagt hat, das ist Verschwendung, weil wir jetzt selbst welche im Garten haben.) -- \tbentry{15}{6}{1957}{\kreis} \textit{ms} Logik. -- Nach dem Lunch lege ich mich zum Nap hin. Ina legt sich dazu. Aber ich wehre Zärtlichkeiten ab und will alleine sein. Sie läuft weg. Es tut mir plötzlich leid, ich gehe in die Küche und küsse sie. Sie ist gerührt, kommt wieder mit mir ins Bett; Zärtlichkeiten. -- Abends zusammen (seit 3.5.), ich fühle mich sehr gut, entscheide plötzlich: wieder von oben; es geht leichter als voriges Mal, aber doch kein Org., später um. Ina ist sehr lieb, und wir fühlen gut zusammen. \tbentry{16}{6}{1957}{} \uline{Dave und Ren\'{e} Kaplan} hier, 12-5(!) (Wir sitzen \neueseite{536069} vormittags im Patio; nachmittags drinnen, weil es draußen zu warm wird.) \tbentry{17}{6}{1957}{} (Heiß.) -- 12 \uline{zu Dr. Mott}. (Gute Tage. Über \sout{Freitag \unl{}}; Samstagabend; und gutes Gefühl davon. -- Ich gehe nur wenig spazieren.) -- \textit{ms ,,Logic``} für Druck fertig gemacht. \tbentry{18}{6}{1957}{} (Heiß.) -- Übersetzung ,,Neue Logik`` von Edwards korrigiert. -- Mittags gebadet. -- 4-5 \uline{zu Dr. \textit{Forde}}. (Alles normal. Lungen \textit{X}-ray ist wie vor einem und vor 2 Jahren. Kardiogramm vom 13. war falsch genommen, wird wiederholt, ist normal. Für Ausschlag neue Salbe.) -- Zu \uline{Mutzli} (sie will am \textit{Fr} zu Dr. \textit{Fowkes} gehen, um 2 Zähne ziehen zu lassen. Sie möchte totale Anästhesie. Ich erzähle ihr, wie gut er die Zahnziehung bei mir gemacht hat; vielleicht genügt doch lokale Anästhesie? Später kommt \uline{Olaf}. Er will mit ihr am \textit{Fr} gehen. Wenn totale Anästhesie, so dürfe sie nach Mitternacht \textit{Do} nichts mehr essen, und wohl auch nachher für einige Zeit nichts.) \tbentry{19}{6}{1957}{} (Heiß.) Am \textit{ms}. Letzte Änderungen gemacht. -- \tbentry{20}{6}{1957}{} Ruth Annas These gelesen (IV: Realism; nicht klar.) \tbentry{21}{6}{1957}{} (11\,\textonehalf{}: Olaf ruft an: Während der Narkose bei Dr. Fowkes hat \uline{Mutzli} einen Krampf im Kehlkopf gehabt, sodass der Dr. die Luftröhre anschneiden musste, damit sie wieder atmen konnte. Nun sind sie wieder zu Hause; auch für ihn war es ein Schock.) -- 12 zu \uline{Dr. Mott} (meine Gefühle gegen ihn nach \gestrunl{} der vorigen Sitzung. Dann abends Zank mit Ina, und mein Trotz. -- Erinnerungen an Garthe. -- Ganz zuletzt kurz über Mutzli.) -- (Inzwischen war \uline{Mia} kurz bei Ina.) -- These gelesen. \tbentry{22}{6}{1957}{} Ruth Annas These gelesen. -- Jeffrey Brief über neue Auffassung der induktiven Logik gelesen (sehr interessant). -- Abends gebadet (allein). \tbentry{23}{6}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt}. 12\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{Bohnert}. (Über Rechtfertigung der Induktion. Über Jeffrey's neue Auffassung, und meine alte Idee von nicht gewisser Evidenz.) -- Abends spüre ich etwas \uline{in der Brust}, und habe Sorge, ob es das Herz ist. (Aussprache mit Ina beruhigt mich etwas.) \neueseite{536079} \tbentry{24}{6}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Untersuchung von Dr. Forde. Gestern abend Sorge über Herz. Er sagt: Viele Leute haben 1 oder 2 Wochen nach der jährlichen Untersuchung allerhand Symptome, verursacht durch des Doktors Fragen. -- Traum vom 19: Haus im Schwarzwaldtal.) -- Erwiderung auf Rozeboom geschrieben. -- 10 Min. spazieren. -- Abends wieder Sorge um das \uline{Herz}, obwohl ich nichts Besonderes spüre. Später bespreche ich es mit Ina, mit Zärtlichkeit, und Musik. Dann fühle ich mich besser. \tbentry{25}{6}{1957}{} 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Mia} hier. (Sie sagt, Salmon kommt vielleicht. Ich gebe ihr eine Kopie vom Aufsatz ,,\textit{Justif.}``, um sie ihm und Lenz zu schicken.) -- Ich lese Scheibals Übersetzung von ,,Theoretische Begriffe``. -- Abends wieder etwas Sorge um das \uline{Herz}. \textonehalf{} Miltown. (Ina erinnert mich, dass ich vor vielen Jahren in \textit{Chic}. dieselbe Sorge hatte\blockade{}, und darum zu Frau Dr. Ortmayer ging; sie konnte nichts hören, aber \gestrunl{} riet dann, um mich zu beruhigen, in der Universitätsklinik ein Kardiogramm machen zu lassen. Wir sprechen es alles \sout{aus} durch. Und nachher fühle ich mich besser.) \tbentry{26}{6}{1957}{\kreis} 10-11 \uline{Ruth Anna Mathers} hier. (Über ihr Kapitel über Realism. Sie wird es ganz umschreiben.) -- Nach dem Lunch kommt Ina mit mir; ich habe auf einmal Lust; zusammen um. -- Nachmittags Nachmittags Übersetzung Scheibal gelesen. Ich fühle mich gut. Auch abends. \tbentry{27}{6}{1957}{} Weiter Übersetzung Scheibal. -- \sout{Mit\unl{}} Morgens \sout{und mittags}, nachdem ich Verabredung mit Dr. Forde machen wollte, und hörte, dass er bis \textit{Mo} verreist ist, spürte ich wieder mein \uline{Herz}. Auch mittags. Beim Nap kommt Ina, und die Aussprache beruhigt mich etwas. -- Nachmittags Scheibal. Und \gestrunl{} Notizen für Antwort auf Jeffrey über seine interessante neue Methode. \tbentry{28}{6}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Mehr über Sorgen über das Herz; er spricht von dem starken Einfluss des Todes des Vaters, wodurch dem Kind auch die \neueseite{536081} Möglichkeit des eigenen Todes oder eines großen Verlustes auftauchte. \gestrunl{} Ich berichte über die früheren Besorgnisse um mein Herz in \textit{Chic} 1951, wo dann Dr. Ortmayer nichts finden konnte. Er spricht von der Umwandlung der Sorge um den Rücken in die um das Herz, vielleicht weil die frühere analytisch aufgeklärt worden war.) Ich fahre zum \uline{Department Office}, (unterschreibe die \textit{payroll}, und gebe Doris die Einladung für meine Diskussion; ich spreche kurz mit Kalish, Pike, \textit{Sagler}.) -- 4-4:30 \uline{Mathews} hier (er hat Versuche gemacht, die $\delta{}$-Funktion für gegebene \textit{M}-Funktion durch Integration zu finden.) 4:30-8:30 \textit{Robert \uline{McNaughton}} \uline{und Bohnert} hier. (Ich sehe \textit{M}. zum ersten Mal. Er hat bei Quine studiert, war jetzt ein Jahr in Stanford für \unl{}, wird jetzt an die Universität von \textit{Pa} gehen, Electrical \textit{Engin}.; arbeitet an Logik für Rechenmaschinen, z.B. minimale Darstellungen wie Quine. Wir sprechen auch über Wahrscheinlichkeit; er ist sehr interessiert, war auch etwas von Burks beeinflußt, aber sagt, der müsse sein System genauer angeben. Ich sage: Ich glaube, dass {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} existiert, weil das für Möglichkeit rationaler Entscheidung nötig ist; er stimmt lebhaft zu, dass es sich mehr um rationale Entscheidung als um rationalen Glauben handelt. Auch über \textit{AS} der Mengenlehre. Ich sage: Für mich ist jedes Axiom eine teilweise Festlegung im Sinne\blockade{} von ,,Menge``. Er meint, die Typentheorie sei intuitiv sicherer gegen Widerspruch als Zermelo-Fraenkel, aber das ursprüngliche Zermelo System mindestens ebenso sicher. -- Er hat blondes Haar, nettes Gesicht, ist ruhig und sehr verständnisvoll im Gespräch.) \tbentry{29}{6}{1957}{} Langen Brief an Jeffrey in Recorder diktiert. -- Schilpp schreibt ungeduldig; ich mache Korrekturen in einer Antwort und bitte sie, es nochmal zu tippen. Darüber gibt es Unstimmigkeit. -- Lange nicht eingeschlafen. \neueseite{536075} \tbentry{30}{6}{1957}{} Scheibal Übersetzung fertig gelesen. -- 12-3 \uline{bei Helmers}. (Sie erzählt von dem Kehlkopfkrampf; Olaf glaubt, die Doktoren müssen etwas falsch gemacht haben, weil sie defensiv und ausweichend waren in der Beschreibung und Erklärung. -- Mit Olaf über mein \textit{ms} ,,Rechtfertigung``. Ich erkläre, warum ich für persönliche Wahrscheinlichkeit doch Invarianzaxiome haben will. Und dann, wie hieraus die logische Wahrscheinlichkeit entsteht.) -- \uline{Mia} kommt 7-11 (sie ruft Ina an, scheint sehr deprimiert; Ina lädt sie ein. Ich gehe aber 8h ins Bett. Mia bleibt bis 11). \tbentry{1}{7}{1957}{} Bob Mathers kurz hier (bringt Kapitel IV seiner These). -- 12 zu \uline{Dr. Mott} (mein Traum. Er erklärt Kinderfantasien über Kinderkriegen: zum Mund hinein, und hinten hinaus. Ich drücke Zweifel aus, ob ich als Kind schon genug Tatsachen wußte als Grundlage von Fantasien.) -- 4 kurz zu \uline{Dr. Forde} (ich berichte über meine Sorgen über das Herz, und dass ich zuweilen Unregelmäßigkeiten im Herzschlag zu spüren glaube, und schneller Puls; ich sage schon dazu, das ist vielleicht nur psychologisch. \gestrunl{} Ich frage, ob er irgendwelchen unregelmäßigen bemerkt hat, die ihn veranlassen würden, Mahnung zur Vorsicht zu geben. Er sagt: Nein. Er sieht das Kardiogramm nochmals an, sagt, es zeigt nirgends einen Extraschlag oder sonstige Irregularitäten. Er sagt, mein Puls im Kardiogramm war \textit{ca} 100 (gegen \textit{ca} 90 jetzt), zu erklären durch die Erregung, dass Kardiogramm genommen wurde. Auch beim Abhorchen des Herzens war alles ganz normal. -- Ich bin beruhigt durch seine Erklärungen.) -- 5\,\textonehalf{}\,--\,8 \uline{Benedikt und Raya \textit{Sobler}} hier. (Er hat rechte Hand an 3 Stellen gebrochen, bei Fall von Leiter. Er besieht mit Ina alles im Garten. Dann sitzen wir im Patio. Später essen wir zusammen. Sie unterzeichnen den Quäkerbrief gegen Bombentests. Über das Buch ,,\textit{Outsider}``, und Hermann Hesse. -- Beim Abschied dankt Raya uns ganz besonders herzlich für das Zusammensein.) \tbentry{2}{7}{1957}{} (Heiß.) \gestrunl{} Goodmans Beitrag für Schilpp gelesen. \neueseite{536083} Erwiderung entworfen. Abends 15 Min. spazieren. -- (Abends Frau Jokl bei Ina.) \tbentry{3}{7}{1957}{} (Heiß.) -- Erwiderung auf Goodman. -- Korrekturen für Stegmüller. -- \tbentry{4}{7}{1957}{} Erwiderung auf Goodman in Recorder diktiert. Auf einmal finde ich, dass das meiste nicht recorded wurde! -- Bob Mathers These, Kapitel IV, gelesen. \tbentry{5}{7}{1957}{} (Heiß). (Dr. Mott ist verreist.) 10\,--\,11\,\textonehalf{} \uline{Bob Mathers} hier. (Über Kapitel IV seiner These.) -- Morris für Schilpp gelesen, und Notizen für Erwiderung geschrieben. \tbentry{6}{7}{1957}{} {\lspitzt}zwei Wiederholungszeichen{\rspitzt}. -- \textit{Strawson} {\lspitzt}zwei Wiederholungszeichen{\rspitzt}. \tbentry{7}{7}{1957}{} {\lspitzt}zwei Wiederholungszeichen{\rspitzt} Mittags \uline{Mia} hier. (Sie ist aufgeregt, weil Grünbaum langen Brief geschrieben hat, Vorschläge zu Änderungen im Band der Reichenbach Aufsätze, der aber fast fertig ist, und Kritik an Reichenbachs Auffassung über Zeit.) \tbentry{8}{7}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Ich berichte über Gespräch mit Dr. Forde über mein Herz, und seine Zusicherung. Daraufhin habe ich jetzt weniger Besorgnis. Heute Traum über Skilaufen, mit Lies Carnap.) -- Erwiderung auf \textit{Strawson} \gestrunl{}. \tbentry{9}{7}{1957}{} {\lspitzt}zwei Wiederholungszeichen{\rspitzt} fertig gemacht (in Stenogr.). -- Schilpp-Beiträge von \textit{Ayer} und Feigl über Physikalismus; und Feigls neuen großen Artikel (für Vol. II) gelesen. -- Haarschneider. -- Mit Ina spazieren, 15 Min.; etwas schwach. -- \tbentry{10}{7}{1957}{} Für Nachmittag gelesen. -- 3\,--\,5\,\textonehalf{} \uline{Departmentdiskussion hier} im Patio (\textit{\uline{Aiken}} aus Harvard sehe ich zum ersten Mal, er ist für Sommerunterricht hier. Breites, sonnenverbranntes Gesicht, lebhaft und intelligent; aber er monopolisiert beinahe die ganze Diskussion. \sout{Über} Thema: ,,analytisch``. Ich erkläre, wie ich zur Explikation kam: mögliche Fälle; Verfeinerung durch Meaning Postulate. Quines Einwände. Meine Interpretation davon: Er weiß \neueseite{1253957} \editorstr{weiß} nicht, was wir als Explikandum meinen. Darum will \unl{} er Definition eines pragmatischen Begriffs haben. Das habe ich in ,,natürliche Sprachen`` versucht. \gestrunl{} Über Quines Auffassung, \sout{dass logische Sätz}, dass Continuum besteht, logische Sätze werden im\blockade{} schlimmsten\blockade{} Fall\blockade{} aufgegeben. Dagegen ich: Das gehört nicht zu den charakteristischen Eigenschaften meines Explikandums; letzteres bezieht sich auf \uline{eine} Sprache.) Sie scheinen alle sehr angetan und interessiert; aber ich sehe zu spät, dass ich dafür hätte sorgen müssen, dass auch die anderen mehr zu Worte gekommen wären; außer \textit{A}. und Kaplan haben nur einige kurz Fragen gestellt. \tbentry{11}{7}{1957}{} Weiter Feigl gelesen. \tbentry{12}{7}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt}. 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Über die Diskussion \textit{Mi} Nachmittag. Über Intercourse\blockade{} Probleme.) -- 5 mit Ina zum \textit{airport}; ich fahre, im starken Verkehr, 45 Min., bin dann doch müde. \uline{\ulinesp{Feigl}} kommt (war zu Vorträgen und Besuch in Arizona). Bis nach 9 zusammen. Dann kann ich stundenlang nicht einschlafen (trotz 2 großen und 3 kleinen Nemb.). \tbentry{13}{7}{1957}{} 12-3 \uline{Kaplan} hier. (Auf meine Bitte erklärt er Zen Buddhismus. Er findet es ganz vereinbar mit wissenschaftlicher Haltung und Pragmatismus. Der Mystizismus dabei ist nicht vermengt, wie in Europa, mit Theologie und Metaphysik, sondern ein Erleben des Einswerden mit der Welt, verwandt zu Einsteins kosmischen Gefühlen.) -- Mit \uline{Feigl} über Physikalismus. (Ich mache Bemerkung zu Kapitel V und VI seines großen Artikels ,,Das Mentale und das Physische`` für Band II. Ich stimme mit seiner Identitätsthese überein. Aber ich würde vorziehen, die ganze Diskussion in der Metasprache zu machen. Denn in der Objektsprache können die Gegner mit Recht sagen: ,,Das Erleben und der Gehirnzustand sind nicht identisch``, das ist wahr in ihrer Sprache. Wir sollten daher lieber sagen: Wir schlagen eine neue Sprachform vor, in der die Identität gilt. Feigls Argumente, die er Evidenz für den Identitätssatz nennt, sollten besser \gestrunl{} genannt werden: Gründe für die Präferenz der zweiten Sprachform. Er stimmt im Grunde zu; er sagt \neueseite{536087} das hätte ich ihm schon seit Jahren gesagt. Ferner spreche ich Zweifel aus, ob es Sätze gibt, die nur das Erlebnis beschreiben; vielleicht besagt doch jeder Satz entweder mehr oder weniger, gewöhnlich beides.) -- Ina bringt mit \uline{Dave Kaplan} und Peter \uline{Tripodes}\blockade{} das \textit{Hifi} von Abe Kaplan, das sie uns für das Jahr, das sie auf der Weltreise sind, leihen wollen. (Ich stehe viel bei Kaplan, als er Sachen zusammenschraubt und helfe ihm, es halten usw.; dadurch werde ich übermäßig müde. Kaplan hat gesagt, Tripodes\blockade{} will keine Bezahlung. Ich gebe ihm ,,\textit{M} \& \textit{N}`` 2. Auflage mit Mitschrift\blockade{} und Leuba\blockade{}-Wahrscheinlichkeit; er scheint sehr erfreut.) -- Heute ziehe ich mich schon gegen 8 zurück. (Ich muss wieder ein weiteres Nemb. Nehmen, schlafe dann aber besser.) \tbentry{14}{7}{1957}{} \uline{Mit Feigl} über induktive Logik. (Ich erkläre, dass wir {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} brauchen als den Faktor, mit dem \textit{utility} modelliert\blockade{} wird, um rationale Präferenzen zu bestimmen. Feigl sagt, jetzt wird es ihm zum ersten Mal klar. Über Axiome und deren Rechtfertigung; auch die Inferenzaxiome, Feigl findet die Forderung nach genereller \textit{policy} einleuchtend.) -- (Zwischendurch auch Gespräche zu dritt, über Psychoanalyse, meine und Feigls Erfahrungen damit. Er scheint daran zu leiden, dass er glaubt, alt zu werden, den Zest zu verlieren, und die Fähigkeit, im Theoretischen neue Sachen zu lernen. Ich sage ihm, dass er in den letzten Jahren sehr Gutes geleistet hat.) -- Abends 8\textsuperscript{h} zurückgezogen. -- Etwas \textit{TV} gesehen (an den vorigen Abenden war ich zu müde dazu.) (Feigl ist heute abend bei Jokls, später rufen sie auch Ina hinüber.) -- (Zusätzliches Nemb.; dann gut geschlafen.) \tbentry{15}{7}{1957}{} Vormittags bleibe ich für mich. 12\textsuperscript{h} \uline{zu Dr. Mott}. (Ich berichte über Feigls Besuch. Wenn ich abends dabei bleibe, kann ich nicht schlafen. Er: Dann kann ja morgens länger schlafen, oder auch mit kürzerem Schlaf auskommen. Ich: Dann bin ich am nächsten Tag nichts wert. Er: Ich will anscheinend immer perfekt erscheinen; dadurch flöße ich den anderen \textit{awe} ein; die sind ja auch nicht immer alert. -- Ich: Bei anderen erkenne ich übermäßige Starrheit oft und verzeihe{\lspitzt}verurteile?{\rspitzt} es; meine eigene feste Tageseinteilung rationalisiere ich.) -- Nachmittags über verschiedene philosophische Fragen. \neueseite{536091} 6\textsuperscript{h} kommt \uline{Mia}. (Wir sitzen auf der front porch, auch zum Essen. Mia wollte Feigl mitnehmen zu sich; er zieht aber vor, mit ihr hier zu bleiben.) (\gestrunl{} Abends nur die üblichen 2 großen Nemb.; gut geschlafen.) \tbentry{16}{7}{1957}{} \uline{Feigl} stellt verschiedene Fragen. (Über theoretische Sprache; er würde vorschlagen: alles in theoretischer Sprache; ich: dafür habe ich auch Neigungen; man muss aber genauer überlegen, wie es geht. Über Ramseys Existenzform der Postulate; dann brauchen wir nur Beobachtungssprache erweitert durch Mathematik. So kann auch seine Frage über ,,wahr`` in \textit{LT} beantwortet werden. -- Ich mache kritische Bemerkungen zu Reichenbachs ,,Richtung der Zeit``; er sucht nach Definition \gestrunl{} der Zeitrichtung; es ist unklar, welche Frage er wirklich beantworten will. Feigl: Wir zeigen einen Film rückwärts und fragen, ob das vorkommt. Ich: Ja, das ist die Frage; aber nicht Definition. - Über ,analytisch` in \textit{LT}.) -- Ich fahre mit Feigl nach \textit{SM}, und wir gehen oben am Rande spazieren und schauen aufs Meer hinunter. -- Abends hören wir zusammen Mozarts \textit{Sinf. Conc}. (auf Kaplans \textit{hifi}); es bewegt mich, und ihn auch. -- (2 Nemb., gut geschlafen.) \tbentry{17}{7}{1957}{} Mit \uline{Feigl} (verschiedene Einzelfragen. Er fragt, ob aus Normalität des Würfels logisch folgt, dass p2 = 1/6, \gestrunl{} oder ob doch noch Annahmen über Anfangsbedingungen nötig wären. Ich: Es folgt bei meiner Interpretation, aber nicht bei Reichenbachs Limesdefinition. -- Ich frage, ob er meine Auffassung über Induktion zu Blacks oder zu seiner Seite rechnet. Er: dazwischen. Er sagt, Rechtfertigung einer Lehre oder Methode ist gewöhnlich so gemeint, dass dabei nichts von der Lehre oder Methode vorausgesetzt werden darf; also wäre hiernach meine Begründung der Axiome \uline{nicht} eine Rechtfertigung. -- Meine Argumente für Sozialismus: in Analogie zu Demokratie anstatt absolute Monarchie.) (Er wird von Anfang Febr. bis Juni ,58 in \textit{Honolulu} unterrichten; er will überlegen, ob er vielleicht Ende Januar mit Kasperle einen Tag hier sein könnte.) \uline{1h fährt er ab}; er besteht darauf, Taxi zu nehmen. Zum Abschied umarme und küsse ich ihn herzlich und sage: ,,Guter Sohn, guter Freund``, und er freut sich. -- Nachmittags gelesen. \neueseite{536089} \tbentry{18}{7}{1957}{} Angefangen, Übersetzung ,,Psychologie`` für Edwards zu lesen. -- Abends 20 Min. spazieren allein. -- Abends gebadet. \tbentry{19}{7}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Über Feigl; er hat über persönliche Schwierigkeiten mehr zu Ina gesagt als zu mir; ich hatte meine Schwierigkeiten nicht stark geschildert. Er sagt später: Ich spreche zu ihm immer nur von meinen Schwächen und wie ich darüber fühle; warum nicht über meine Stärken. Ich: weil das Ziel hier therapeutisch ist. Ich habe eine gute Meinung von meinen intellektuellen Fähigkeiten; aber zu anderen kann ich das doch nicht sagen; ich selbst mag ja nicht Leute, die eingebildet sind.) -- Endlich wieder in den Recorder diktiert (inzwischen ist ein neuer Recording Head eingesetzt worden). Erwiderung auf Goodman fertig diktiert. (Dann bemerke ich, dass der Recorder nicht ordentlich das Frühere auslöscht\blockade{}; er muss also nochmal zur Reparatur!). -- 10 Min. spazieren. \tbentry{20}{7}{1957}{} Popper ,,Persönlicher Report`` \gestrunl{} gelesen. -- 3:30-5:30 \uline{Bohnert} und seine Freunde \uline{Dr. und Mrs. \textit{Robbins}} hier. (Er ist Mathematiker, hat durch sie Interesse an logischen Fragen bekommen und gelesen, aber nicht Kurse genommen. Sie studiert in\blockade{} Philadelphia, Bohnert kannte gut \blockade{}, als er dort war. Sie hat Doktorthese angefangen mit Goodman über Semantik und den Sinn von ontologischen Commitments; aber jetzt hat sie das Gefühl, dass nichts Ordentliches herauskommt und möchte vielleicht das Thema wechseln. Sie fragt, wo interessante Probleme sind. Ich: über Modalitäten, aber meine\blockade{} Überlegungen sind unreif; ebenso mit induktiver Logik, und Bohnert sagt, hier sind die Probleme schwierig. Sie sagt, sie hat mehr Interesse für Arbeit an formalen Systemen als bloß philosophische Diskussion. Ich sage: Gut, aber die philosophische Relevanz der Systeme muss doch diskutiert werden, und sie stimmt zu. Sie hat ein sympathisches Gesicht, glatte dunkle Haare und dunkle Augen, zarte Gestalt; er hat breites blondes Gesicht. Sie sind nur für einige Wochen hier.) -- 8:45-11:30 (!) \uline{Party bei Mia} (Das ganze Department, zum Abschied von Kaplans. Mia hat für jeden von uns ein scherzhaftes ,,Geschenk`` von Kaplans mit Vers vorbereitet. -- Kaplans kommen erst 9:30, sie waren bei Kalishs \sout{zu} eingeladen. Ich spreche mit Robson (er stellt noch Fragen über ,,analytisch``) mit Iona, hauptsächlich mit Micheline. Als wir weggehen, spricht Kaplan mir sehr herzlich seinen Dank aus für den ,,Vater``, \neueseite{536093} der auch ein Freund ist.) Nach Mitternacht zu Hause! \tbentry{21}{7}{1957}{} Lange geschlafen. -- 5:20 -- beinahe 7 bei \uline{Myra Cholden} Abschiedsparty von Kaplans. (Ich bin sehr müde bei der Hinfahrt. Ich sitze auf dem Sofa. Gesprochen mit Kaplan, kurz mit Dr. \unl{}, lange mit \uline{Mrs. \textit{Vernon}}, die kommt und ein Gespräch anfängt über Education, Mittelschulen usw. Sie sagt, ihr Mann ist gestorben, war Analyst oder Psychiater, sie arbeitet in Mental Health als Volunteer, organisiere Vorträge von Psychiatern für das \unl{}, sie spricht mit europäischem Akzent, vielleicht französisch? Nennt sich selbst Lydia. Sie spricht lebhaft und gescheit; ist in den Fünfzigern, nicht schön, aber lebhafter Ausdruck im Gesicht. Sie sagt zu Ina, sie wolle uns mal in ihrem Haus sehen. -- Auch noch da: Dr. Mott und Frau, sie sieht nicht hübsch aus; Gerald\blockade{} Herde\blockade{}, ist \unll{}. Beim Abschied an der Tür bedankt \uline{Myra} sich sehr, dass ich doch mitgekommen bin trotz der späten Party gestern; ich sage, ich wollte doch zu ihr kommen; daraufhin küsst sie mich und ich sie. -- Wir nehmen bei der Rückfahrt eine nette junge \uline{Japanerin} mit, ihr Mann ist Professor der Philosophie in Japan, jetzt in Paris; sie nimmt Kurse in Englisch an \textit{UCLA}. Sie spricht über die Schwierigkeiten, sich hier an die neuen Sitten zu gewöhnen.) -- Zum Essen wieder aufgestanden. (Gut geschlafen.) \tbentry{22}{7}{1957}{\kreis} Etwas tense, und etwas gefühlt im Rücken; ich nehme 1 Miltown. -- 12 \uline{Dr. Mott}. (Die letzten 2 Tage waren anstrengend. Die \textit{Sa} Party. Gestern nachmittag Party. Ich dachte, er würde bemerken, dass ich müde war, manchmal\blockade{} schweigsam usw. (\unl{} Traum vom Mann, der unsere Skisoldatengruppe inspiziert.) Über ihn und seine Frau, die einfach aussah. Inas Bemerkungen über beide.) -- 3-7 (!) \uline{Gertrud Jäger} hier. (Überraschend. Sie sieht unverändert aus, ist lebhaft und stottert weniger. Sie ist in Psychotherapie mit einem klinischen Psychologen, der durch Freud beeinflusst ist. Sie hat auch mal Behandlung durch Reich-Anhänger gehabt; die manipulierten Muskeln usw.; steife Nackenmuskeln kommen von unterdrückter Wut; er riet ihr, wenn sie wütend ist, zu schreien, auf irgendetwas zu hauen usw. Auch die Muskeln in der Kreuzgegend links herum müssen entspannt werden. Ich sage, das ist \neueseite{536085} für mich das Wichtigste. -- Sie arbeitet noch an der These über Freud; die ist für unser Department! -- Dann lange über Fragen im Zusammenhang mit meinem Artikel\blockade{} ,,Theoretische Begriffe``. Sie fragt, wie man feststellt, ob man die richtigen Begriffe hat, oder die richtigen Korrespondenzregeln; wie man zeigt, dass letztere nicht willkürlich sind; welche Art von Beziehung die Postulate zwischen den Begriffen herstellen. Ich erkläre, dass die einzige Recht\editor{fertigung} des theoretischen Gebäudes im Erfolg von Voraussagen und Erklärungen besteht; dass im übrigen nur Vorzüge der Einfachheit sind; dass der Wissenschaftler intuitiv fühlt, dass gewisse Begriffe fruchtbar sein könnten; Erklärung von Makrogesetzen durch Mikrogesetze, usw. Es ist oft schwer für mich, zu erkennen, worauf sie eigentlich hinaus will; aber ich antworte trotzdem irgendetwas in der ungefähren Richtung. -- Sie erzählt, dass ihr Mann voriges Jahr \$\,10.000 Royalties von dem Lehrbuch der Soziologie bekommen hat, wo sie auch mitgearbeitet hat! -- Sie ist erfreut, dass es mir so gut gehe, dass ich richtig ,,gehen`` kann, nicht mehr so schweigsam bin, usw. Zum Abschied küsse ich sie auf den Mund.) -- \sout{Am \unl{}} Nach Dr. Mott, und dann am Nachmittag, ist\blockade{} meine Tenseness von heute morgen verschwunden. -- Abends überraschend zusammen! \tbentry{23}{7}{1957}{} Vormittags an Stegmüller gearbeitet. (Er hat die Revision von Heinzels Übersetzung von ,,Natur und Applik.`` so flüchtig gemacht, dass eine Menge Übersetzungsfehler darin geblieben sind; daher muss ich jetzt in den Fahnen diese Teile genau durchlesen und die Übersetzung revidieren!) -- Nach 4 -8 die ganze Erwiderung der\blockade{auf?} \textit{Strawson} (für Schilpp) diktiert. \tbentry{24}{7}{1957}{} Etwas diktiert. -- An Stegmüller gearbeitet. -- Nachmittags Savage Buch gelesen für morgen. -- Abends etwas tense. -- (Drittes Nemb.) \tbentry{25}{7}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen für ,,Nachmittags Savage Buch gelesen für morgen.``{\rspitzt}. -- 3-6 \uline{\ulinesp{\textit{Savage}}, \textit{Blackwell}, Helmer und \textit{Rescher}} hier. (Hauptsächlich über Beziehung zwischen Savage und meiner Auffassung. Ich sage: Wir stimmen überein, dass die Bedeutung von Wahrscheinlichkeit am besten durch rationale Entscheidungen erklärt wird. Trotzdem würde ich aber die Wahrscheinlichkeit als logische Beziehung zwischen Sätzen in der reinen Logik abtrennen. Savage: Er würde lieber von Propositionen sprechen, um von Sprache unabhängig zu sein. Ich: Das ist möglich, wenn man \neueseite{536095} Modallogik zugrunde legt; aber die Entwicklung der deduktiven Logik hat gezeigt, dass es am besten ist, die Regeln für eine bestimmte Sprache zu formulieren. Ich plädiere für weitere Axiome, z.B. der Invarianz, da lernen\blockade{} sie Erfahrung. Savage und Blackwell zeigen, dass letzteres aus dem ersten ableitbar ist [aber nicht ganz]. \uline{Siehe meine Blätter!}) (Heute morgen untere Zahnplatte zurückbekommen; der Einzelzahn vorne war gestern abgebrochen.) -- Abends gebadet. \tbentry{26}{7}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Über Tenseness vorgestern abend. Nach Lesen von Savage-Buch: So viele mathematische neue Theoreme, die ich eigentlich alle lernen müsste. Traum gestern morgen: Ich kritisiere einen Professor, ich bekomme Hilfe durch ein altes Buch eines bärtigen Mannes\blockade{}. Er: Das hat nichts zu tun mit Savage, sondern mit ihm! \gestrunl{} Meine kritische Frage, ob dies Support-Therapie ist\blockade{} und daher vielleicht ,,mein Ego schützt``. Er: Nein, dies ist psychoanalytische Psychotherapie, geht tiefer als bloßer Support. Richtige Analyse in meinem Alter \gestrunl{} dauert gewöhnlich 6-8 oder mehr Jahre, 5 mal wöchentlich! \sout{Aufgrund mein} Im Hinblick auf meine ,,\textit{achieves}``, wirkt dies anscheinend gut. Mein schreckliches Superego verlangt immer zu viel von mir (sowohl in der Mathematik wie in der Therapie. -- Über Gertruds Besuch \textit{Mo}; sie war erfreut, dass ich beweglicher bin; auch äusserlich: dass ich ,,mehr kann``.) - Nachmittags Notizen über Savage (Ableitung von Teil des Axioms [Lernen] aus dem Axiom der Irrelevanz). -- Besprechung morgen vorbereitet. \tbentry{27}{7}{1957}{} 10-2 \uline{Mathews und Kuhns}. (Ich erkläre Savages Ableitung eines Teils des Axioms von Lernen; Mathews soll das weiter untersuchen. Ich leihe ihm dazu de Finetti . Kuhns hat angefangen, den Erfolg von $\lambda{}$ und $\beta{}$ für gegebene Bevölkerung zu berechnen; er ist aber nicht weit gekommen. Er arbeitet für die Compreh. Exam in Mathematik.) -- Nachmittags \sout{Ko{\lspitzt}.{\rspitzt}} Fahnen für Stegmüller gelesen. \neueseite{536103} \tbentry{28}{7}{1957}{} Morgens etwas tense, Grund unbekannt; \textonehalf{} Miltown, hilft. -- Ganzen Tag Stegmüller Korrekturen gelesen. \tbentry{29}{7}{1957}{} {\lspitzt}2 Wiederholungszeichen: ,,Ganzen Tag Stegmüller Korrekturen gelesen``{\rspitzt}. -- 12\textsuperscript{h }zu \uline{Dr. Mott}. (Traum heute über schwarze und weiße Fliesen. Er bringt immer die ,,schwarzen`` Dinge herein; ich möchte ,,weiß`` sein. I \textit{disliked} voriges Mal seine Bemerkung über die Couch. Ich berichte über Gertruds Erzählung von dem Reich-Schüler, körperliche Stöße usw. Ich: Analytiker sollten mehr experimentieren, mit Musik, Relaxübungen, Drugs usw. Er: Das soll der Patient nur tun; \sout{aber} der Analyst muss sich zurückhaltend verhalten, weil sonst das Ziel: die Interpretation, verhindert wird.) -- Nachmittags zum \uline{Zahnarzt.} (Der wieder angesetzte Zahn vorn unten ist niedriger und heller als die anderen. Er: Es ist der Porzellanzahn, der abgebrochen war. Es sei besser, dass er etwas niedriger ist, weil sonst Gefahr, dass durch die oberen, etwas längeren Zähne, er gestoßen und abgebrochen wird. Wenn aber mal der obere brechen sollte, könnte man Änderung vornehmen.) -- Ein wenig in Rozebooms neuem \textit{ms }(über theoretische Begriffe) gelesen, und Brief über Meaning Postulate geschrieben. -- \tbentry{30}{7}{1957}{} Ganzen Tag am \textit{Reply} geschrieben (über Realismusfragen, und ausführlich über Physikalismus, Erwiderung auf Feigl; stenographiert). \tbentry{31}{7}{1957}{} Morgens tense; Miltown. -- Ganzen Tag Erwiderung auf \textit{Ayer} geschrieben. -- Nachmittags kurz \uline{Abe Kaplan} hier. (Sie reisen morgen ab. Er hat soeben Review von Morris Buch beendet! Ich frage über \textit{Enc}. Broschüre über Humanity; er hat eine Menge dafür getippt, aber zu ausführlich; daraus sind schon 2 Aufsätze veröffentlicht; es wäre ihm lieber, wenn wir jemand anderen fänden, weil er nach dem Reisejahr mit seinen Eindrücken davon beschäftigt sein wird, und ein Buch über Methodologie der Sozialwissenschaften plant.) Zum Abschied umarme und küsse ich ihn. -- \neueseite{536097} \tbentry{1}{8}{1957}{} Morgens etwas tense, \textonehalf{} Miltown. -- 1\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Mia} hier. -- Nachmittags angefangen, Nagels Schilpp-\textit{ms} zu lesen, das vor kurzem gekommen ist. (Ich ärgere mich über die sehr skeptische Haltung, z.B. Ablehnung von {\lspitzt}Symbole{\rspitzt}), und unnötige Kritik von c*. Wenn er mal nach Princeton für Diskussion gekommen wäre, oder die Seminarnotes studiert \sout{hat} hätte, so hätte sehr \blockade{} sich vieles ersparen können, und in anderen Punkten hätte er meine Auffassung klarer verstanden. Ich beschließe, die Invarianzaxiome in meiner Erwiderung anzugeben, wodurch die Forderung der Vollständigkeit der \textit{gv} verschwindet.) -- Gegen Abend bin ich tense. Aber doch einige Minuten spazieren. Beim Abendbrot kritisiere ich Inas Briefe, und es gibt ein langes Bickering. -- Später zweimal \textonehalf{} Miltown. 2h nochmal Nembutal: dann gut geschlafen. \tbentry{2}{8}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott.} (Mein Traum \textit{Mi }Morgen: die Frauen lassen die Türen auf, unheimliche Tiere mit weißen Gesichtern kommen herein, ich muss sie erschlagen. Seine Interpretation: Ich wollte meine Mutter schützen. -- Über Abschied von Abe Kaplan. Ich: Er kam nicht häufig zu mir, trotz Ermutigung. Er: ich denn zu ihm? Er meint, ich stelle mich über die anderen dadurch, dass ich nicht zu ihnen gehe, sondern sie nur herkommen lasse. -- Er geht auf Ferien für 2 Wochen; nächste Sitzung 19.) -- Ich fahre zur Gärtnerei, bringe Ina einen kleinen Blumentopf mit Chili Peppers. -- Nachmittags an Wahrscheinlichkeits-Erwiderung gearbeitet. -- Abends gebadet. -- Nachher (10\,\textonehalf{}) beklagt Ina sich, dass ich nicht willig war, das Kabel zu reparieren heute nachmittag; dabei kommen viele andere Klagen heraus, dass ich ihr nie mit Arbeit helfe; sie wird sehr bitter und bringt auf einmal eine Menge unzusammenhängender anderer Vorwürfe heraus (z.B. dass die Aussagen anderer mir stärkeren Eindruck machen als ihre; und Ähnliches). Ich fühle, dass sie mit manchem Recht hat (besonders, dass ich mehr helfen sollte), bin aber durch die vielen Vorwürfe zu sehr erschlagen, und schweige. Schließlich langes Gespräch (bis nach 12!) \tbentry{3}{8}{1957}{} Etwas Ziehen im Muskel des Oberschenkels (links, außen); das macht mich tense. (Miltown hilft.) -- Gearbeitet an Erwiderung, \unll{} und auf Nagels. -- Abends wieder etwas tense. Ina kommt zu mir \neueseite{536101} mit Zärtlichkeit und Musik; dann fühle ich mich besser. -- Gut geschlafen. \tbentry{4}{8}{1957}{} (Morgens Traum: Der General gibt Auszeichnungen an Wittgenstein, Ayer und andere, aber nicht an mich.) -- Ich fühle tense, wegen Oberschenkel. Miltown. Mit Ina spreche ich Traum und Assoz. durch.) -- Ganzen Tag an Erwiderung auf Nagel gearbeitet. -- 4-5 \uline{Helmers und Monika} hier (weil Ina ihnen telefoniert, dass es mir nicht ganz gut geht. Wir sitzen auf dem Patio; das Kind kriecht eifrig die Stufen zum Garten hinauf. Da ich ein wenig tense und daher nicht gesprächig bin, kommt das Gespräch oft zum Stocken.) -- Mehrmals \textonehalf{} Miltown. -- Abends Ina bei mir, mit Zärtlichkeit und Musik; das tut mir gut. -- Gut geschlafen. \tbentry{5}{8}{1957}{} [Diese und nächste Woche ist Dr. Mott auf Ferien.] Vormittags Erwiderung auf Nagel fertig. -- Nachmittags Stegmüller Korrekturen gelesen (Heinzel Teil, schlecht übersetzt). \tbentry{6}{8}{1957}{} An Erwiderung auf Putnam gearbeitet. -- (Nachmittags Doris bei Ina, ich kurz dabei.) -- Abends holt Ina den Recorder ab, von der zweiten Reparatur (\textit{ca }12 Tage! 11. \ldots). \tbentry{7}{8}{1957}{} Diktiert (\textsection{} \textit{E a}, Realism). (Der Recorder zeigt Wackelkontakt; Ina bringt ihn mittags hinauf, er lötet es sofort; dann scheint es zu funktionieren.) -- Weiter diktiert (\textsection{} \textit{E b}, Feigl über Physikalismus). \tbentry{8}{8}{1957}{} (Ina bringt den Recorder wieder zur Reparatur, weil er wieder blinkt!) Gearbeitet an \textsection{} über \textit{prob}. und Nagel in \textit{Reply}. -- Abends gewöhnlich spazieren, vor dem Abendessen. \tbentry{9}{8}{1957}{} Gearbeitet an Nagel und Putnam. \tbentry{10}{8}{1957}{} Notizen für Druck bei Dover geschrieben. -- Korr. Stegmüller gelesen. (Ina schreibt an Gusti, lädt wieder aus!) -- Ina bringt Recorder von Reparatur zurück (diesmal hat er nichts angerechnet; er sagt, das Blinken kam durch defekten \textit{wafer switch)}. \tbentry{11}{8}{1957}{} Stegmüller Korr. -- Erwiderung auf Putnam. \neueseite{536099} \tbentry{12}{8}{1957}{} An Erwiderung auf Putnam gearbeitet. -- Mittags \uline{Mia} hier. \tbentry{13}{8}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: ,,Erwiderung auf Putnam``{\rspitzt} fertig. \textit{Ayer's} Übersetzung meines Psychologie-Aufsatzes gelesen. -- Nachmittags diktiert: Erwiderung auf Putnam. \tbentry{14}{8}{1957}{} \gestrunl{} Putnam fertig diktiert; Nagel angefangen. -- Abends gebadet. \tbentry{15}{8}{1957}{} Weiter Erwiderung zu Nagel. -- Vormittags bringt Bob Mathers neues Kapitel seiner These; 4-5 \uline{zu Helmers}. (Wir sitzen im Screen Houses im Patio. Später {\lspitzt}\sout{Monic}{\rspitzt} Monika dabei. Sie fahren morgen für eine Woche mit dem Kind nach Lake Tahoe, auch Mutzlis Mutter; dort treffen sie ihren Bruder.) Ich fahre hin und zurück. Nachher müde, eine Zeit zu Bett. \tbentry{16}{8}{1957}{} Erwiderung Nagel beendet; Ayer ganz diktiert, und Briefe. \tbentry{17}{8}{1957}{} ,,Psychologie`` für Edwards gelesen. (Heute tense; mehrmals \textonehalf{} Miltown.) -- (Ina transkribiert ganzen Tag, für \textit{Reply}.) \tbentry{18}{8}{1957}{} ,,Psychologie`` gelesen; Notizen für Bemerkungen geschrieben. 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Dave und Ren\'{e} Kaplan} hier. (Nachher fährt Ina mit ihnen ins \textit{S}. \textit{F}. Tal, wo sie ein halbfertiges Haus kaufen wollen; sie äußert Bedenken wegen der hohen finanziellen Last, bevor sie feste Jobs haben; aber sie sind anscheinend entschlossen.) \tbentry{19}{8}{1957}{} 12 \uline{zu Dr. Mott} (zum ersten Mal nach seinen 2 Wochen Ferien. -- Ich berichte: am 11. schwach, am 12. morgens Traum (aufgeschrien): Ich, Feigl und andere wollten Abe Kaplan im Gefängnis besuchen, damit er sich nicht verlassen vorkommt. Er \sout{hatte}: Also habe ich \editor{mich} in diesen 2 Wochen verlassen und im Gefängnis gefühlt. Ich berichte über Inas Gefühle von ,,Versklavung`` durch viel Tipparbeit und niemals Ferien. Über Inas Schreiben meiner Briefe an \gestrunl{}Chacha und Annemarie; danach fühlt sie sich nicht genügend appreciated. Er: Inas Gefühle, selbst keine Kinder zu haben.) -- Auf Rückfahrt kaufe ich eine \neueseite{536113} Geraniumpflanze, und dazu einen großen braunen Keramiktopf; bei einer Kurve fällt es um, und Zweige brechen ab; ich bin geknickt. Beim Sitzen beim Essen ist mein Rücken müde (ich bin etwas besorgt, weil ich den schweren Topf selbst ins Auto getragen hatte). Nachmittags bleibe ich im Bett. \tbentry{20}{8}{1957}{} Bemerkungen zu ,,Psychologie`` fertig. -- Nachmittags angefangen, Burks Aufsatz für Schilpp zu lesen. -- Ganzen Tag etwas tense. Vor dem Abendessen eine Zeitlang ins Bett gelegt. Mehrmals Miltown genommen. -- Abends spät sagt Ina, dass sie Erwiderung auf Nagel fertig getippt hat; und fragt, ob ich es ihm nicht schicken will, \sout{damit} und ihm Gelegenheit gebe, Änderungen im Aufsatz zu machen. Sie meint, er ist an sich scheu, leicht verletzt, hat sich vielleicht hier, wie zuweilen früher, zu zu starken Angriffen hinreißen lassen. \tbentry{21}{8}{1957}{} Weiter an Burks. -- Abends 10 Min. spazieren. \tbentry{22}{8}{1957}{} 3-6 \uline{\textit{Savage}, Blackwell, Rescher} hier. (Helmer ist verreist. -- Savage sagt, der de Finetti Approach mit Dichtefunktion, oder besser, weil allgemeiner, Maßfunktion für Strukturen im Unendlichen ist sehr fruchtbar; auch für Überlegung über Axiome. Ich sage, aus den Invarianzaxiomen folgt allerdings Teil des Axioms von Lernen, aber nicht das ganze; wir brauchen noch extra Axiom, um \textit{c t }auszuschließen. Er: Dies ist ausgeschlossen, \gestrunl{} entweder durch Festsetzung, dass $\delta{}$ in keiner endlichen Region (Intervall\blockade{}) 0 ist, oder durch mein Konvergenz Axiom. Blackwell kennt anscheinend die betr. Theorien \textit{D. F.} auch gut; er weiß aber nichts über meine Auffassung, er sagt, er sieht nicht, warum es zwei verschiedene \textit{pr} Begriffe geben soll; ich gebe ihm ,,\textit{Nat}. und \textit{Appl}.`` und Lieber\blockade{} Broschüre. -- Rescher stellt allerhand Fragen; ich weiß aber meist nicht recht, worauf er hinaus will.) -- Abends gebadet. \tbentry{23}{8}{1957}{} Notizen gemacht, angeregt durch Gespräch mit Savage. -- 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Montag: schwerer Blumentopf, Zweige gebrochen, Rücken müde. Abends Ina über Nagel. 21. früh Traum (siehe Notizen): Frau über \neueseite{536109} über Dichter Frost, Atheismus\blockade{}; Hook. Er: Inas Schwierigkeiten stammen von \uline{vor} meiner Zeit; wichtig ist: Verstehen, nicht Selbstvorwürfe.) -- Überlegungen für morgen. -- Bob Mathers These gelesen. -- Abends sehen wir \textit{TV. }Dann will Ina nicht abschalten, obwohl es mich stört. Schließlich bitte ich sie doch darum. Sie tut es, wird aber dann zornig (wie früher schon mal), sagt ,,Nennst Du das Liebe!{}``; sie kann nicht verstehen, dass es mich stört. Später kommt sie, \unll{}, aber bleibt steinern, trotz meinem Zureden. 11\,\textonehalf{} kommt zu vom Spaziergang mit Morli\blockade{} zurück, ich eile ins Wohnzimmer und bin zärtlich zu ihr, aber sie ist nicht richtig aufzutauen. Später kommt sie nochmal zu mir, ein wenig getaut. \tbentry{24}{8}{1957}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Mathews und Kuhns} hier. (\gestrunl{} Kuhns hat Rechnungen gemacht über bestes $\lambda{}$ und $\beta{}$; aber es wird zu kompliziert. -- Mathews hat angefangen, Inferenz Theoreme von Invarianz Axiomen abzuleiten. Er ist dabei \textit{D}. \textit{F.} zu lesen.) -- Nachmittags noch Überlegungen dazu. -- Und Mathers These gelesen. -- Ina stößt ihren Fuß an einem Stuhlbein, und fällt auf die Tischkante, hat Schmerz in Rippen. \tbentry{25}{8}{1957}{} 11-12 \uline{Bob Mathers} hier. Ich mache Comments über \textit{ch} VII seiner These.) -- Erwiderung auf Burks; erste Version fertig. \tbentry{26}{8}{1957}{} Erwiderung auf Nagel, Transkript durchgelesen. -- 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Über die Mißstimmung \textit{Fr} abend. Er: Das war nur das letzte \unl{} eines unbewußten dauernden Resentment, dass ich passiv bin und sie sich in allem an mich anpassen muss.) -- 6-8 \uline{Mia} (Sie stellt Frage über Bergsons Situation; ich lese aus Schlicks ,,Erleben und Erkennen``.) -- Bohnert kommt (er fährt mit beiden zu einer Lunatic\blockade{} Meeting.) -- 8\textsuperscript{h} \uline{Alberts Anruf aus \textit{S}. \textit{F}.} (Ina ist nicht hier. Er ist sehr apologetic, sagt, wenn wir anderen Rechtsanwalt nehmen wollen, wird er nichts anrechnen! Er spricht\blockade{} \textit{ca}. 20 Min.! Er wird morgen wieder anrufen.) -- 11h Ina kommt zurück; \neueseite{536105} ich berichte über Alberts Anruf. \tbentry{27}{8}{1957}{} \textit{Ca }10 Min. Ferngespräch Ina mit Albert \textit{S}. \textit{F}. (Er schlägt vor, unsere \textit{deed} in \textit{escrow }zu geben; dann kann die andere Seite den Prozess \textit{to quiet title} bringen. Er will dem Bertram\blockade{} vorschlagen und uns dann gleich berichten. Ina sagt ihm, dass andere Verkaufsmöglichkeiten wegen Yami zu schwierig sind; er sagt, er ist befreundet mit ihrem Anwalt Chavez\blockade{} und glaubt daher, \gestrunl{} so etwas durchbringen zu können.) -- \tbentry{28}{8}{1957}{} Kemeny Schilpp-Aufsatz gelesen. Erwiderung angefangen. -- Nachmittags Haarschneider. \tbentry{29}{8}{1957}{} Weiter Erwiderung auf Kemeny. \tbentry{30}{8}{1957}{} {\lspitzt}zwei Wiederholungszeichen: ,,Erwiderung auf Kemeny``{\rspitzt} fertig. -- 12 zu Dr. \uline{Mott}. (Traum von heute früh: italienisches Dorf, Stuhl gekauft für Maue. Schwierige italienische Wörter; \textit{delitto} und \textit{dilett} --, zu Quine. Über Armstuhl = Mutter. Beziehung zu Quine. Über \textit{TV} \gestrunl{} gestern abend: ,,meine faschistische Frau``. Ich nehme selten die Initiative zu Menschen; er: Vielleicht weil früh eine Ablehnung kam.) -- Beim Herausgehen vom Dr. etwas tense; zu Hause kurz hingelegt. Nachmittags \textonehalf{} Miltown. \tbentry{31}{8}{1957}{} Popper gelesen, für Schilpp. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Bohnert} hier. (Er sagt mir, er möchte heiraten, aber sein Mädchen ist sehr unentschlossen; hat jetzt noch extra Probleme. -- Er bedauert, nicht mehr Zeit für Philosophie und Diss. zu haben. Ich: Könnte er auskommen mit half Zeit Anstellung? Er: Vielleicht ja, bei großer Sparsamkeit; aber nicht, wenn er heiratet. -- Ich erzähle von Erwiderung auf Nagel, dass ich den Schluss auf Inas Vorschlag sehr gemildert habe. Er ist dafür, den alten Schluss wieder zu nehmen.) -- Gebadet. \tbentry{1}{9}{1957}{} An Erwiderung auf Popper gearbeitet. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{Mia} hier. (Ich erzähle von den Schwierigkeiten der Erwiderungen auf Nagel und Popper.) \tbentry{2}{9}{1957}{\textit{Labor Day}} (Darum nicht Dr. Mott.) -- Über Popper; ich werde wieder wütend über seine Entstellungen und falschen Zuschreibungen. \neueseite{536107} \tbentry{3}{9}{1957}{} Erwiderung auf Popper fertig (stenografiert). Und nachmittags ganz \gestrunl{} diktiert. -- Mittags und nachmittags etwas tense; \textonehalf{} Miltown. -- Nachdem die Erwiderung auf Popper fertig ist (mit sarkastisch-ironischen Bemerkungen), fühle ich mich erleichtert. \tbentry{4}{9}{1957}{} Erwiderung auf Burks diktiert; und Erwiderung auf Kemeny. \tbentry{5}{9}{1957}{} Angefangen, meine Auffassung von \textit{pr} für Schilpp Band zu diktieren; dann Weiteres darin abgearbeitet (über Beschlüsse). -- Nachmittags kurz \uline{Ruth Anna Mathers} hier; sie bringt das letzte Kapitel ihrer Diss. -- Abends etwas tense; Miltown. \tbentry{6}{9}{1957}{\kreis} 12 zu \uline{Dr. Mott} (Träume: Gestern morgen über Wartesaal am Flughafen und Koffer; heute morgen über Reise in China, Flitners.) -- Weiter umgearbeitet. -- Abends zusammen, sehr gut (seit 22.7.). \tbentry{7}{9}{1957}{} \textit{Ka} fertig umgearbeitet, und ganz diktiert. \textit{Kb} umgearbeitet. \tbentry{8}{9}{1957}{} \textit{Kb} diktiert, fertig. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{zu Helmers}. (Ich erzähle ihm von den Essays von Nagel und Popper, auf die ich Erwiderungen geschrieben habe, auch über Putnams.) -- Abends etwas tense. \tbentry{9}{9}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott} (meine Kindheitserinnerung: Soldaten müssen ,,stramm stehen`` im Bett. Ich erzähle von Gefühlen über Militär, Beziehung zu Margret. \textit{CW}; er fragt: Warum keine Sexrelation?) -- Zum \uline{Zahnarzt} Dr. Brann\blockade{} (Schwellung des Zahnfleischs vorne oben. Er schleift die Platte etwas ab. Falls es nicht besser wird, soll ich nochmal kommen.) --Nachmittags Erwiderung auf Morris diktiert. \tbentry{10}{9}{1957}{} Matheson \textit{ms} gelesen (,,Antinomie der Designation``). -- Poppers Schilpp Aufsatz gelesen; an Erwiderung gearbeitet (über Metaphysik). -- \tbentry{11}{9}{1957}{} An Erwiderung auf Popper. \neueseite{536121} \tbentry{12}{9}{1957}{} An Erwiderung auf Popper gearbeitet. -2 zum \uline{Zahnarzt} (nochmal etwas abgeschliffen an der oberen Platte, weil sie an einem Punkt noch das geschwollene Zahnfleisch drückt; und untere Platte Klammer etwas fester gemacht.) -- \tbentry{13}{9}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Ich erzähle vom Gespräch mit Ina heute morgen, und dass ich mich nachher wunderte, warum wir beide so emotional wurden. Sie las etwas vor, dass ,,Verzeihung`` nur für Kinder sei, und ich sprach dagegen. Ich wurde ungeduldig, dass ich dies mehrmals sagen musste, usw. Ich: Es erinnert mich an meinen Ärger über jemand [Popper], zu dem ich jetzt Erwiderung geschrieben habe, seinen Eigensinn, und dass ich es immer wieder erklären muss; andererseits seine rührenden Bemerkungen über mich; und dass ich damals überlegte, ihm einen Brief zu schreiben, es aber doch nicht tat. Er: Parallele mit meiner Beziehung zu Ina, wenn ich etwas nicht ausdrücke. Ich über Prag, Heirat, Zusammenbleiben, Kinderproblem.) -- Mittags und nachmittags etwas Muskeln sore links hinten; \textonehalf{} Miltown. -- Nachmittags ganzen Abschnitt zu Popper über Metaphysik diktiert. \tbentry{14}{9}{1957}{} Erwiderung auf Henle fertig gemacht; \gestrunl{} und ganz diktiert. -- Mittags \uline{Mia} hier. \tbentry{15}{9}{1957}{} Myhill und Martin (Schilpp) gelesen. -- Nachmittags \textit{TV}. \tbentry{16}{9}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Gestern Traum über ,,wahnsinnigen`` Studenten, in meinem Schlafzimmer, über \textit{prob}. Kurs, und die strenge Mutter in meinem Office. Sein lästiges Eindringen in mein Schlafzimmer, d.h. meine privaten Sachen.) -- Transkribiertes durchgelesen. \tbentry{17}{9}{1957}{} Sektion für \textit{Reply} über Modalitäten geschrieben. -- (Ina ist geknickt weil eine Klinik sie anscheinend nicht mal als Volunteer haben will, oder wenigstens zögert. Abends geht sie früh ins Bett. Ich besuche sie da zweimal; aber sie schätzt es nicht, will sich ins Schneckenhaus zurückziehen und schlafen. Sie kommt aber doch später heraus zu mir, und wir hören von den neuen Records, Vivaldi). \tbentry{18}{9}{1957}{} Erwiderung auf Myhill geschrieben. \tbentry{19}{9}{1957}{} (Mount\blockade{} sagt, ich brauche nicht zum Department Meeting zu kommen; nur über \neueseite{536117} Verteilung der Assistenten, und Programm für Spring Semester.) -- Nachmittags Harvey Zal\blockade{} hier (mit Bart! Er ist zurück aus \gestrunl{} Berkeley\blockade{}. Beginnt jetzt sein senior Jahr. Er prun\unl{}, was er alles liest, \unll{}. Er fragt wegen Logik im Spring; ich sage, er soll lieber erst Kurse mit Montague und Kalish nehmen.) -- Davidson gelesen. -- Abends \uline{Bohnert} hier. (Er sagt, sein Mädchen hat endgültig mit ihm gebrochen. Er hat noch finanzielle Last von sie\blockade{ihr?}, beinahe 300.) -- Abends möchte ich gern mit Ina zusammen; sie ist aber nicht in der Stimmung dafür. (Wir schauen \textit{TV} an; später merkt sie, dass ich mich gewaschen habe, und ist gerührt.) \tbentry{20}{9}{1957}{\kreis} 12 zu \uline{Dr. Mott.} (Mein Traum: Ich habe Abes Frau Anne auf meinem Schoß und küsse sie (er sagt: das ist Annemarie). Ich werde genannt als Erschaffer einer Drahtseilbahn (er: Prob. Theorie, auch Kinder). Ich marschiere hinter Eisenhower als \unl{} 2 Mann (ich: hinter Russell; er: ja, und hinter \unl{} dem Vater.)) Ich kaufe ein Brot. -- Beim Essen gekabbelt über das Brot; nachher kommt Ina zu mir, und ist lieb. -- Nachmittags über endliches \textit{m} für Gesetze. Abends lade ich Ina zum dritten Mal ein, diesmal dringend! Zusammen, sehr gut. \tbentry{21}{9}{1957}{} An Erwiderung auf Davidson. -- 1-3 \uline{Montague} hier. (Er war im Sommer bei der Cornell Konferenz für Logik, gibt mir 4 kurze \textit{SD} davon. Er ist jetzt Assistant Prof., höheres Gehalt. Ich frage ihn nach dem Inhalt seines Wahrscheinlichkeitskurses 185 jetzt.) -- (Morli\blockade{} ist schon wieder in Heat!) \tbentry{22}{9}{1957}{} An Davidson gearbeitet. -- 1-3 \uline{Mia} hier. (Nachmittags Ina und Mia zu Collins, den Mädchen\blockade{} Hund besehen.) \tbentry{23}{9}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott} (über letzte Tage berichtet. Bedürfnis, sicher zu machen. Vaters Tod durch Magic. Ich erzähle vom Beten für Onkel Wilhelm.) \tbentry{23}{9}{1957}{} Davidson fertig. -- Abends ein wenig tense [vielleicht wegen Klasse morgen.] Aber doch gebadet. Später Miltown; spät eingeschlafen. \tbentry{24}{9}{1957}{} Seminar vorbereitet. -- (Ina fährt mich hin und zurück.) \neueseite{536123} \uline{\ulinesp{Erstes Seminar: \textit{Prob}}.} (Wieder in \textit{HB} 2210; Dave Kaplan ist wieder mein Assistent, vom General Fund des Departments.) -- (Abends Ina zum ersten Mal zu der Klinik der Methodisten.) \tbentry{25}{9}{1957}{} Ganzen Tag \uline{Ruth Anna} Mathers' These gelesen (neues Kapitel IV). -- 1:30 zu \uline{Dr. Forde} (\sout{zur} erste Impfung gegen die asiatische Flu). -- Gegen Abend Schnupfen, vielleicht von der Impfung. -- Nach 3\textsuperscript{h} noch wach. \tbentry{26}{9}{1957}{} 12-1:30 \uline{Department Meeting}. (\textit{\uline{Wisdom}} gesehen. -- Besprechung über Flint für 1958-59. Austin hat auf 2 Briefe im Frühjahr überhaupt nicht geantwortet. Wir beschließen, zunächst die nächsten auf der früheren Liste zu fragen: Braithwaite und Bochenski. Wenn beide ablehnen, werden wir neu überlegen, und dann auch Beth\blockade{} berücksichtigen. -- Die Fragen über Änderungen von Bestimmungen für \textit{A.B}., Grad. Status, und Preliminary Exam werden verschoben.) Mit \uline{Yost} gesprochen (er zeigt mir Brief von Dodd; er ist für meine neue Ernennung mit denselben Bedingungen, er wird das Gesuch einreichen, sobald die Administration diese Gesuche anfordert. -- Ich sage Yost von den Einladungen von Feigl und Kemeny. Er will das benutzen, um auf baldigen Beschluss zu drängen.) -- Beim Essen während des Meetings breche ich Zahn. \gestrunl{} -- 3:15 \uline{Zahnarzt} (der Einzelzahn vorne Mitte an der unteren Platte ist gebrochen. Er nimmt neuen Abdruck; \gestrunl{} will ihn vielleicht etwas kräftiger machen, und vielleicht höher, und vielleicht etwas dunkler.) -- Nachmittags Ruth Annas These gelesen, zu Ende. -- (Abends Wim\blockade{} bei Ina 6-11!) -- Abends Goldkrone abgebrochen. \tbentry{27}{9}{1957}{} 10 \uline{Zahnarzt} (er zementiert die Goldkrone wieder an, auf den Einzelzahn vorne oben rechts, der die Platte hält; er sagt, ich soll gelegentlich kommen, damit er das Loch in der Krone repariert. -- Gleichzeitig bekomme ich die untere Platte zurück, mit neuem Einzelzahn anstatt des abgebrochenen.) -- 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Jetzt Klassen und Department Meetings usw. wieder angefangen. Traum vom \textit{Di} Morgen: Metz\blockade{} Familie überschwemmt uns; er: das bedeutet die Klasse und das Department, Verlust der Privacy, usw.) -- transkribierter \textsection{} \textit{Ka }über \textit{prob}. durchgelesen. -- \neueseite{536119} \tbentry{28}{9}{1957}{} 10\,--\,11\,\textonehalf{} \uline{Ruth Anna Mathers} hier (über die Kapitel IV und V der These). -- Nachmittags Erwiderung auf Feys. -- Abends gebadet. \tbentry{29}{9}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt}: ,,Erwiderung auf Feys`` fertig geschrieben, und ganz diktiert. \tbentry{30}{9}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Traum über die Direktorin. Das ist er, das Einmischen in meine Sachen. Über Party oder Arbeiten abends; dann kann ich nicht schlafen. Er: Warum nicht einfach weiter arbeiten, anstatt dagegen zu kämpfen?) -- \sout{Davidson} Diktiert: vormittags Feys, nachmittags Davidson. \tbentry{1}{10}{1957}{} 3-5 Seminar (lange Diskussion). \tbentry{2}{10}{1957}{} Übersetzung der Modalitäten. \tbentry{3}{10}{1957}{} \textsection{} \textit{Ma} über Modalitäten für Diktieren fertig gemacht. -- Vormittags Haarschneider. -- Nachmittags \textsection{} \textit{Ha} \gestrunl{} diktiert. -- (Abends Ina zu der Methodisten Klinik.) \tbentry{4}{10}{1957}{} \textsection{} \textit{Ma} fertig diktiert. -- 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Ich erzählte, dass ich beinahe vergaß, den Scheck für ihn zu schreiben; ganz zuletzt, beim Hocken (!) fiel es mir noch ein. Über Gefühl zu Geld: leicht anzunehmen, nicht gern ausgeben; aber keine Gefühle von Prestige dabei. (Ich komme nicht zu den beiden Träumen.)) -- Nachmittags für morgen gearbeitet (über positives \textit{m} für Gesetze.) -- Abends gebadet. \tbentry{5}{10}{1957}{} 10-2 \uline{Mathews und Kuhns} hier. (Ich gebe Mathews den \textit{SD} von Savage zu Finetti. Ich erkläre ihnen: positives \textit{m} für Gesetze, mit $\delta{}$-Funktion.) -- Nachmittags weiter darüber gearbeitet. -- Abends 7-11 Mia hier. (Ich gehe um 7 im Dunkeln zur Straße, treffe sie da, und wir gehen zusammen spazieren. Ich ziehe mich 8\,\textonehalf{} zurück.) \tbentry{6}{10}{1957}{} Ganzen Tag über positives \textit{m} für Gesetze. \tbentry{7}{10}{1957}{\kreis} Noch über Gesetze (dann das Ganze an Kuhns geschickt). -- 12 zu \uline{Dr. Mott} (Traum: Neurath hat auf Treppe im Barmer Haus Sicherheitsmaßnahmen \neueseite{536115} angebracht; als ich nachts hinauf gehe, explodiert alles, aber ich bleibe unverletzt. Er: Neurath als Vater: wenn ich Vater gehabt hätte, hätte ich mir nicht selbst die übermäßigen Beschränkungen auflegen müssen, sondern hätte bei ihm testen können, wie weit ich gehen kann. Ich erzähle vieles von Neurath in Wien.) -- Nach dem Mittagessen kommt Ina mit ins Schlafzimmer; weil ich ,,sick`` bin, Zärtlichkeiten. Dann überraschend zusammen; sehr gut. -- Nachmittags Korrekturen Stegmüller gelesen. \tbentry{8}{10}{1957}{} 3-5 \uline{Seminar}. Dave fährt mich nach Hause. \tbentry{9}{10}{1957}{} Transkribiertes für \textit{Reply} durchgelesen. -- Umfangsberechnung für Schilpp. -- Beim Abendessen ist Ina verstimmt (weil ich so viele Sachen herbringe, die sie erledigen soll.) Um 9\textsuperscript{h} gehe ich nochmal zu ihr, aber sie ist nicht sehr zugänglich. Später kommt sie selbst zu mir. \tbentry{10}{10}{1957}{} (Früh aufgewacht, hatte Angstträume, die ich nicht erinnere. Ich fühle kalt, muss schrecklich niesen, und einsam und verloren; ich nehme \textonehalf{} Miltown und schalte die Decke ein. Nochmal geschlafen; dabei Traum: Popper, und die Männer mit Pfeilen und Bogen.) -- Erwiderung auf Martin geschrieben. -- (Abends geht Ina in die Methodisten Klinik. \tbentry{12}{10}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Mein Traum gestern morgen über Popper und die Männer mit Pfeilen. Er: Popper = Papa! Über vorgestern abend, Inas Resentment, weil ich allerhand Geschäftliches \gestrunl{} gebracht zum Abendbrot. Er: ,,Seltsam; nicht wahr?{}``) \textsection{} \textit{Ma} über Modalitäten, Transkript gelesen. \tbentry{12}{10}{1957}{} Briefe an Schilpp diktiert. -- \textsection{} \textit{Ma} fertig gelesen. -- Abends gebadet. \tbentry{13}{10}{1957}{} (Ina hat Halsschmerzen, kann kaum sprechen.) Darum \uline{ich alleine zu Helmers}, 12\,\textonehalf{}\,--\,1\,\textonehalf{}. (Olaf sieht die Spannung zwischen Syrien und Türkei als sehr kritisch an; er meint, Russland könnte Fehlschätzung machen und die Türkei angreifen, es so zum großen Krieg kommen. Ich glaube das nicht.) -- Getippte Erwiderung auf Myhill und Davidson gelesen. \tbentry{14}{10}{1957}{\kreis} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Über Tenseness gestern abend, und quibble mit Ina über Brief an Schilpp. Er: \gestrunl{} Es geht zurück auf Sexrelation. Ich: Warum \neueseite{536127} sollte die so bestimmend für alles sein? Er: für vieles; hauptsächlich weil viel Frustration in Sex; wenn ebenso viel in Hunger wäre, würde das auch auf alles abfärben.) -- An Erwiderung auf Quine gearbeitet. -- Abends \gestrunl{} 9-10 sehen wir zusammen ein \textit{TV} Stück über Mercy Töten. Nachher sprechen wir noch lange zusammen. Ina sagt, wenn ich meine Selbstbeherrschung aufgäbe, würde ich doch nichts Arges tun. Ich: Doch, manchmal bin ich so wütend auf sie, da könnte ich sie ins Gesicht schlagen. Sie: sie würde vorziehen, wenn dann auch positive Gefühle ebenso lebhaft herauskämen. Dann um 10\textthreequarters{} (!) überraschend zusammen, nach kurzer Zärtlichkeit; besonders gut. Auf einmal ist mir die Zeit ganz gleichgültig; und sie ist froh darüber. \tbentry{15}{10}{1957}{} 3-5 \uline{Klasse}. Ina fährt mich hin und zurück. -- \tbentry{16}{10}{1957}{} Über Quine. \tbentry{17}{10}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: ,,Über Quine.``{\rspitzt}. -- Korrekturen Stegmüller gelesen. -- Gebadet. \tbentry{18}{10}{1957}{} \gestrunl{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Über Montagabend spät. Er: Warum betone ich, dass Ina froh war; nicht wieder \unl{} ich? Aggression äußern ist gut und nötig\blockade{}.) An \textsection{} \textit{Qa} über Semantik. \tbentry{19}{10}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: ,,An \textsection{} \textit{Qa} über Semantik.``{\rspitzt}. -- (\textit{TV} Reparatur: 2 kleine Röhren eingesetzt; alles zusammen 12\,\$. Dies ist die erste Reparatur in 2 Jahren.) \tbentry{20}{10}{1957}{} An Quine gearbeitet. 4\,--\,6\,\textonehalf{} \uline{Barrett}, \uline{Wisdom}, und \uline{Ruth Anna und Bob Mathers, und Mia} hier. (Zuerst Barrett alleine. Er ist Assoz. Prof. an \textit{NYU}. Nach dem Krieg war er für das State Department in Nordafrika, auch Casablanca, für Berichte über ökonomische Lage usw. Ich erzähle von Marokko. Er meint, dass Nordafrika jetzt schon ,,im russischen Orbit`` sei! -- Später frage ich Wisdom über Wittgenstein, erzähle von W. in Wien; Hausbau und Persönlichkeit. Über Frege. Über Russell (den wir heute vormittag im \textit{TV} gesehen haben. Mia fragt Wisdom, ob \gestrunl{} er seine Probleme metaphysisch nennt. Er: ja. Er will \neueseite{536133} erklären, wird aber sehr nervös dabei, und seine Hände zittern. Ich will ihm zu Hilfe kommen und sage: Er will wohl mehr die Kontinuität mit der Geschichte betonen, wir mehr den Kontrast. Barrett fragte ihn über McTaggart, bei dem Wisdom studiert hat. -- Wisdom lernt bei Herb Morris Auto fahren.) Ich gehe noch mit allen hinunter; sie scheinen alle sehr angetan; es war eine nette Gruppe; ich war mehr gesprächig als gewöhnlich. \tbentry{21}{10}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Ich berichte über Party gestern nachmittag, und dass ich mehr umgänglich war. Er sagt schließlich: Heute ist mehr Widerstand; offene Pausen; vielleicht wünschte ich, dass er etwas sagte. Ich: ja; ich dachte oft, ich rede Irrelevantes; ich wollte, er hätte\fnE{Original \original{hat}.} geholfen durch Fragen oder Anregung. Er: Vielleicht wollte ich Lob, weil ich diesmal und die vorigen Male gute Dinge berichtet hatte. Ich: ja.) -- 4-6 \uline{Bruno und Erna Klopfer} hier. Zuerst im Patio, nachher im Zimmer. (Er erzählt von Zürich. Gertrud Cloos hat ihn dort besucht. Sie hat den Mann geheiratet, nach 17 Jahren! Sie wohnen in \sout{La}\gestrunl{} \textit{Lahr}. -- Ich \gestrunl{} frage, wie das Freudsche und das Jungsche Wertsystem sich unterscheiden, im Leben, abgesehen von der Theorie. Er sagt: bis zum Alter von 40 Jahren kaum; denn da sagte auch Jung, dass es Aufgabe ist, das Ich aufzubauen. Aber danach ist für Jung das Ziel, das Selbst zu entwickeln; das ist der eigentliche Sinn des Lebens, das Religiöse im weitesten Sinne. (Das ist schwer zu verstehen.).) (Ich nenne ihn wieder ,,Bruno`` und ,,Du``; und sie ,,Erna``, aber nicht ,,Du``, weil Ina es noch nicht tut.) \tbentry{22}{10}{1957}{\kreis} 3-5 Seminar. (Ina fährt mich hin, Ren\'{e} zurück.) -- Abends nach 10 kommt Ina zu mir, frisch gebadet und lieblich anzuschauen. Später überraschend zusammen; sehr gut. \tbentry{23}{10}{1957}{} \uline{Mia} beim Lunch (spät, sie kommt vom College). Ich fahre mit ihr zur Universität. 4 \uline{Wisdoms} öffentlicher \uline{Vortrag}: ,,Über einen Zug von \neueseite{536131} Wittgensteins Prozedur``. Er liest es ab. (Über den Apriori Charakter der Aussagen von Logik und Mathematik im Gegensatz zu den wissenschaftlichen, empirischen. Über die \gestrunl{} Frage, ob man eines Anderen \textit{mind} kennen kann; die nicht-symmetrische Situation in bezug auf Möglichkeit der direkten Erkenntnis scheint ihm charakterisch. Er sagt, dass Wittgenstein betont, dass der Philosoph konkrete Fälle betrachten muss. Er schließt schon 4:40 und fragt nach Fragen. Kein Student meldet sich. Dann \uline{ich}: ich frage zuerst, was der Zug von Wittgensteins \gestrunl{} Prozedur ist; ich vermute, dass die beiden philosophischen Probleme gemeint waren als Illustration von Wittgensteins Verfahren und Art der Diskussion. Er: in gewissem Sinne ja. Ich: Kann er den Zug allgemein charakterisieren, über den Punkt hinaus, dass Wittgenstein das Konkrete betont. Er versucht etwas, macht lange Pause. Ich komme ihm zu Hilfe und sage: vielleicht ist das schon der Hauptpunkt; und auch die Betonung der natürlichen Sprache? Er bejaht es, nicht ganz klar. Ich: Dann möchte ich dazu Comments. Wiener Kreis und Logischer Empirismus stark beeinflusst von Wittgenstein. Aber wir fanden, dass die Darbietung von konkreten Fällen und die Klärung der natürlichen Sprache oft nicht genügt. Wir wollen bessere Lösung geben, indem wir neue Sprachformen vorschlagen. In allen Graden der Entfernung von der natürlichen Sprache, je nach dem Fall und unserem vorrangigen Ziel{\lspitzt}en{\rspitzt}. Beispiel: Freges Definition der natürlichen Zahlen. Zuerst in gewöhnlicher Sprache; dann kompliziertes symbolisches System. Über Beweis ,,1 + 1 = 2``. Wozu das komplizierte System? Er fand es nötig, um genau zu zeigen, dass seine Begriffe die üblichen Eigenschaften der Zahlen haben. -- Wisdom erwidert. Er gibt manches zu und er betont, dass zwischen der gewöhnlichen Sprache und künstlichen keine scharfe Grenze ist. Wittgensteins ,,\textit{lang. games}`` sind ja auch künstlich. \uline{Barrett} fragt, ob nicht immer die natürliche Sprache nötig ist, um die künstliche zu erklären. Ich: praktisch tut man das; aber im Prinzip könnte man \textit{PMs} Sprache direkt lernen. Auch Herb Morris fragt etwas.) Kalish und andere sagen, dass ich die Diskussion besonders klar gemacht habe. -- \neueseite{536125} Mia sagt auch, dass ich \gestrunl{} nett und rücksichtsvoll gegen Wisdom war. Sie fährt mich nach Hause. (Unten sitzen wir noch im Auto zusammen. Küsse. Ich sage, dass ich Acht geben muss, damit \gestrunl{} in ihr nicht zu viele Erwartungen entstehen. Sie sagt, ich brauche mir keine Sorgen zu machen, sie ist rational und realistisch.) -- Ich erzähle Ina dies. (Am nächsten Morgen Traum von den Stangen im Sonnenspiegel.) \tbentry{24}{10}{1957}{\kreis} Mittags spazieren vor dem Essen. -- Nach dem Essen im Bett rufe ich Ina vom Garten herein; zärtlich, und dann zusammen, sehr gut. (Ich bin erstaunt, als sie sagt, es war erst vorgestern.) -- Über Quine. \tbentry{25}{10}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Regeldurchbruch Dienstagabend und Donnerstagmittag. Diskussion mit Wisdom. Abends im Auto mit Mia. Traum gestern morgen über anderer Mann bei Ina; die 2 Metallstangen im Sonnenspiegel.) -- Über Quine. -- Gebadet. \tbentry{26}{10}{1957}{} Über Quine. -- \sout{Über Bohnert} (Ina ist sehr verstimmt; sie sagt, weil ich gestern gesagt habe, sie hat die Sache über den Patienten in der Methodisten Klinik schon dreimal gesagt, und es langweilt mich. Aber Gefühle wegen Mia liegen wohl zugrunde. Meine Versuche zu Aussprache und Versöhnung gelingen nicht, und ich ziehe mich in mein Schneckenhaus zurück. Abends fühle ich tense. Abends spät kommt sie nochmal, und wir sprechen uns richtig aus. Ich sage ihr, dass wir ganz zusammengehören und das alles Andere nicht wesentlich ist. Endlich finden wir wieder richtig zusammen, und ich bin froh und erleichtert. Bis nach 1\textsuperscript{h}! \tbentry{27}{10}{1957}{} Über Quine. -- Über Bohnert. -- \tbentry{28}{10}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Traum heute: Reise in Afrika; ,,Alle Menschen sind gleich``; Reise in Deutschland, hat einer einen Plan; Prof. Wilhelm. Er: Das Problem der Gleichheit bezieht sich auf Mann und Frau \gestrunl{}. Hat einer einen Plan für die Analyse? Er fragt: Was ist der Unfug in der Kindheit, den ich dem Professor Wilhelm und ihm \neueseite{536143} nicht sagen will? Ich erzähle vom langen Gespräch \textit{Sa} nacht.) Ich bringe Ina rote Nelken, seit langem zum ersten Mal. -- Über Quine und Bohnert. \tbentry{29}{10}{1957}{} 3-5 Seminar. (Dave Kaplan erzählt, wie begeistert er und die Studenten und Professoren waren über meine Diskussion mit Wisdom.) \tbentry{30}{10}{1957}{} 3 wir beide zu \uline{Dr. Forde} (2. Impfung gegen Flu). -- Dann \uline{Mutzli besucht}. (Ihre Mutter ist da, das macht mich etwas befangen. Ina bringt Monika einen schönen blauen Plastikball.) -- Über Beth. \tbentry{31}{10}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: ,,Über Beth.``{\rspitzt}; neue \textit{SDe }von Beth gelesen. \tbentry{1}{11}{1957}{} (Dr. Mott ist verreist.) Über Beth. -- Für Erwiderung Semantik geschrieben: über Modelle und Interpretationen. -- Abends gebadet. \tbentry{2}{11}{1957}{\kreis} 10\,--\,12\,\textonehalf{} \uline{Mathews und Kuhns} hier. -- Über Beth. -- Abends spät (10\,\textonehalf{}) zusammen, sehr gut. \tbentry{3}{11}{1957}{} 12:30-4:30 \uline{Myra Cholden} hier. (Sie erzählt von ihren 3 Kindern, 4, 8 und 10 Jahre, und wie die allmählich gelernt haben, über den Vater zu sprechen. Sie arbeitet \textthreequarters{} Zeit in Adoption Agency. Über unsere Analysen. Sie ist nett, aufgeweckt. Ich küsse sie beim Kommen und Gehen.) -- Über Beth. -- 6\,\textonehalf{}\,--\,9 \uline{Mia} hier. (Sie möchte, dass ich als Moderator wirke in einem Symposium über Philosophie und Psychoanalyse, wo Wisdom und Eckstein sprechen; aber ich lehne es ab. -- Als ich kurz mit ihr alleine bin, bin ich etwas befangen, weil ich ihr nicht sagen will, dass Ina mein Verhalten am 23. doch mehr negativ empfunden hat, als ich anfangs dachte, und dass ich aus diesem Grunde etwas zurückhaltender bin.) \tbentry{4}{11}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Über Mia gestern abend. Er: Warum spreche ich von Rücksicht auf Ina, und auf Mia, und nicht von mir? Vielleicht sind mal \uline{meine} \gestrunl{} \neueseite{536135} Erwartungen enttäuscht worden? Die Mutter. Zwischenstufen, im Gegensatz zu Inas ,,alles oder nichts``.) -- Über Beth. \tbentry{5}{11}{1957}{} 3-5 Seminar. \tbentry{6}{11}{1957}{\kreis} Über Beth. -- Abends zusammen. \tbentry{7}{11}{1957}{} 12-2 Department Meeting. -- 4\,--\,5\,\textonehalf{} \uline{Prof. \textit{Walter}} (er hat gearbeitet mit \textit{Boehner}, war mit ihm Herausgeber der ,,Franziskanischen (?) \textit{Studies}, ist Präsident der Assoz. für katholische Philosophie, kennt Bochenski. Er möchte \textit{AS} aufstellen für die mittelalterliche Metaphysik, basiert auf Primitive wie ,,unendlich``, ,,\textit{ens}``, ,,perfekt``, usw., und Modalitäten. Er redet viel, hört aber nicht gut zu. Ich frage mehrmals, in welchem der beiden Sinne ,,Proposition`` gemeint ist; anscheinend versteht er die Frage nicht, er antwortet immer mit philosophischen Thesen. Allerhand über Erkenntnistheorie, was mir nicht klar wird. \gestrunl{} Ich dachte, er hätte spezifische Fragen über sein Axiomensystem. Da er keine Frage stellt, komme ich schließlich selbst heraus, gebe ihm einige Ratschläge: für jede Konstante den logischen Typ angeben; komplizierte Begriffe besser definieren und\blockade{} als Prämissen nennen; \gestrunl{} die Prämissen wenigstens in\blockade{}formal erklären; ,,Gott`` besser als Prädikat, nicht als Eigenname, um nicht durch Vokabular schon die Frage zu entscheiden; Modalitäten nur auf Propositionen anwenden, nicht auf Objekte. -- Er geht jetzt für Vorträge nach Australien, will auch \textit{Prior} in \textit{N. Z}. besuchen. \tbentry{8}{11}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott.} (verspätet den Scheck gegeben. Er: Ich möchte von ihm gelobt werden, ohne dass Geld dazwischen kommt. -- Traum von gestern morgen: mit zierlichen Mädchen ins Bett. Die Lichter bleiben an, und viele Leute da. Wir schauen hinaus: unser Haus bewegt sich; gegenüber ein Chirurgie Laden. -- Über Prostitution.) -- (Nachmittags Dave und Ren\'{e} Kaplan bei Ina; er studiert Deutsch mit ihr.) -- Über Beth. \tbentry{9}{11}{1957}{} Erwiderungen auf Martin und Quine fertig gemacht und diktiert. \tbentry{10}{11}{1957}{} Bohnert diktiert. -- Über Beth. \tbentry{11}{11}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Kindheit: Bestrafungen, Ängste, Fantasien.) \neueseite{536137} Getippte Erwiderung auf Strawson überarbeitet (für Diskussion im Department). -- (Abends ist Ina ,,blau``, ,,sich selbst leid``, vielleicht Nachwirkung von Dr. Palstrom. Ich nehme sie in den Arm, und wir hören Musik zusammen.) \tbentry{12}{11}{1957}{} 3-5 \uline{Seminar}. -- (\textit{TV} ist mehrmals repariert, und heute neue Antenne; aber noch nicht ganz gut.) \tbentry{13}{11}{1957}{} Haarschneider (\textit{SV}, östlich von Burbank\blockade{}, 2.-). -- Erwiderung auf Strawson, Typescript ganz durchgearbeitet. \tbentry{14}{11}{1957}{} Erwiderung auf Beth fertig gemacht und diktiert. \tbentry{15}{11}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Gestern \textit{TV} ,,Die \unl{} getriebene \textit{couch}\blockade{}``. Die Analysten sind auch menschlich. Über Mia und Ina, und meine ,,Rücksichten``. Er fragt nach Entscheidungen\blockade{} in der Weltregierung.) -- Davidson-Suppes Buch über ,,\textit{Decision making}`` gelesen. -- 5:30-7 \textit{\uline{Suppes}} und \textit{\uline{Kalish}} hier (Suppes war hier einige Tage für Konferenz an Caltech, hat Vortrag im psychologischen Seminar gehalten über Methode. Ich spreche über ihr Buch, das ich soeben gelesen habe (sage aber nicht die 2 Einwände, siehe \textit{K}\blockade{}, die mir erst nachher aufkommen. Ich sage, dass ich mehr interessiert bin an rationalem Verhalten, nämlich induktiver Logik; aber vielleicht könnten Experimente dafür Hinweise geben. Z.B. Wahl von $\lambda{}$; aber nach den irrationalen Ergebnissen ihres Buches ist wohl wenig Hoffnung; höchstens mit Leuten, die schon über \textit{pr} Psycho einiges wissen, aber nichts über Schätzung von Häufigkeit. \gestrunl{} Suppes schlägt vor, dass ich das mit Professor \textit{Atkinson} bespreche, der jetzt full Professor in Psychologie hier ist, und der mit ihm gearbeitet hat; ich: ich habe keine Zeit dafür. Er sagt, vielleicht will er es machen mit einem Assist. Prof. Psychologie, der jetzt mit ihm arbeiten will. -- Dann spricht er über seine neue Methodologie und axiomatische\blockade{} Überlegung über Messung; nicht sehr klar. Ferner über \textit{AS} der relativistischen Kinematik; er will es so machen, dass schon die Axiome (1) Reversibilität und (2) \textit{parity }\neueseite{536141} unmöglich machen. Ich äußere Bedenken, ob das nicht zu viel sagt. Er ist nicht sehr klar, spricht hastig. So kommt nicht allzuviel beim ganzen Gespräch heraus. Er ist mehr interessiert, mit seinen vielen Projekten zu glänzen, als wirklich aus Bemerkungen anderer zu lernen.) -- Abends etwas tense. \tbentry{16}{11}{1957}{} (Ina ist von früh bis 4\textsuperscript{h} weg; mittags bei Myra.) -- Vormittags \textsection{} \textit{Qa} über Semantik diktiert. Dann Aufsätze von Margenau und meine Notizen dazu gelesen. -- 4-8 (!) \textit{\uline{Margenau}} hier, etwas später auch \uline{Mia}. (Er bringt Grüße von Frank, der jetzt an Columbia unterrichtet für Nagel, der ein sabbatical Jahr hat, aber zu Hause bleibt. \sout{Er} Margenau gab gestern ein Seminar über Interpretation in moderner Physik, besonders Heisenbergs Unsicherheitsrelation; ich wollte hingehen, gab es aber auf als wir Gespräch für heute planten. Er sagt, er lehnt Neumanns Projektionsaxiom ab, nach dem die $\psi{}$-Funktion nach der Messung plötzlich zusammenshrinkt\blockade{}. Über \textit{de Broglie} und \textit{Bohm}, die nach ,,\textit{hidden} Variablen`` suchen, z.B. Vorgänge innerhalb des Elektrons, um zu deterministischen Gesetzen zu kommen. Er sagt, das ist denkbar, gibt es aber nicht; wenn solche Variablen gefunden würden, so würden die Gesetze dafür vermutlich wieder nur statistisch sein, und dann müßte man noch nach tiefer liegenden Variablen suchen. Der große Erfolg mit der jetzt statistischen Form beeindruckt ihn so, und die Mehrzahl der Physiker heute, dass sie glauben, dass alles statistisch bleiben wird. Aber er betont, dass die Theorie in einem unbefriedigenden Zustand ist; die meisten Physiker glauben nicht, dass die jetzige große Anzahl von verschiedenen Partikelarten das letzte Wort sein kann. Er meint, nicht verborgene Variablen, sondern irgendeine fundamental neue Idee wird Hilfe bringen. -- Auf meine Frage sagt er, dass die $\psi{}$-Funktion den Zustand selbst beschreibt, nicht die Beobachtungsevidenz; und zwar beschreibt sie ihn aufgrund von Annahme von vollständiger Kenntnis der Daten; bei unvollständiger Kenntnis muss man Mischung von verschiedenen $\psi{}$-Funktionen mit verschiedenen Wahrscheinlichkeiten nehmen. Eine Konjunktion von Sätzen über Positionen und Momentum\blockade{} will er nicht ,,sinnlos`` nennen, aber doch ,,verbotenen`` Satz. -- Er sagt, dass die \textit{NSF} jetzt viele Grants gibt, \neueseite{536139} auch für rein theoretische Forschung. Es besteht ein besonderes \textit{panel }für Philosophie und Geschichte der Wissenschaft; er und Frank gehörten dazu, jetzt \textit{Lindsay} und andere. Er meint, die würden mir sicher Geld geben, z.B. für Assistenten, auch für 2 Monate Sommerarbeit, = 2/9 vom Gehalt.) Wir behalten ihn und Mia noch zum Essen; dann nimmt \gestrunl{} Mia ihn mit \gestrunl{} zu ihrem Haus (bis 10). \tbentry{17}{11}{1957}{\kreis} \textsection{} \textit{Qa} fertig diktiert. -- Nach dem Lunch, am Beginn vom Nap, kommt Ina Ich halte sie bei mir, und dann überraschend zusammen, sehr gut. -- Nachmittags \textit{TV. }-- In Franks Buch gelesen (die Sektion über meine \textit{prob.} Auffassung ist sehr schlampig, \textit{m(e)} usw. ist falsch erklärt). -- Abends gebadet. \tbentry{18}{11}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott} (meine Fantasie über Weltregierung voriges Mal war ähnlich dem Enthusiasmus\blockade{} des Physikers im \textit{TV}. Vielleicht ist in mir doch Neigung zu großen Entscheidungen. -- Als er die 2 \textit{Fr}-Sitzungen absagte, dachte ich, vielleicht will er es auf einmal wöchentlich herabsetzen, schlau und allmählich, und dann ganz aufhören. Er fragt, was meine Gefühle dazu sind. Ich: zwiegespalten; bevor ich zu ihm kam, war ich zuerst froh über Unabhängigkeit, dann enttäuscht als es doch nicht gut ging. Jetzt sieht er mich immer in guter Stimmung. Zu Hause nicht immer so; aber in den letzten Wochen doch meist gut.) Ich bringe Ina Blumen. -- Nachmittags Frank Buch gelesen. (Abends Ina zur Klinik.) \tbentry{19}{11}{1957}{} Morgens gehe ich zu Inas Bett, sitze nieder und beuge mich dann zu ihr zum Küssen. Dabei spüre ich etwas Unbestimmtes im Rücken, und erschrecke etwas. Nachher spüre ich nichts mehr, auch wenn ich herumgehe, aber bin noch \uline{tense}. Ina kommt zu meinem Bett, als ich \unl{}; ich mache einige Assoziationen zu meinem Traum, und sie ist zärtlich. Ich nehme \textonehalf{} Miltown (2\textsuperscript{h} nochmal). Dann fühle ich mich besser, stehe auf. Nachmittags gut. -- 3-5 Seminar, nachher kommt \uline{Mia} überraschend, und fährt mich nach Hause. (Seit 23.10. habe ich nicht mit ihr alleine gesprochen. Ich sage ihr, dass mir klar geworden ist, dass es \neueseite{536145} richtiger ist, wenn ich mich mehr zurückhaltend einstelle; weiter zu gehen hätte nur Sinn, wenn man alles tun will, und das will ich nicht. Sie sagt, Träumen muss aber doch erlaubt sein; ich: ja, \gestrunl{} wenn man sich klar bleibt über die Realität.) \tbentry{20}{11}{1957}{} Sellars Schilpp Aufsatz gelesen. \tbentry{21}{11}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: ,,Sellars Schilpp Aufsatz gelesen.``{\rspitzt}, und Erwiderung geschrieben. \tbentry{22}{11}{1957}{} {\lspitzt}2 Wiederholungszeichen: ,,Sellars Schilpp Aufsatz gelesen, und Erwiderung geschrieben.``{\rspitzt} \tbentry{23}{11}{1957}{} {\lspitzt}2 Wiederholungszeichen: ,,Sellars Schilpp Aufsatz gelesen, und Erwiderung geschrieben.``{\rspitzt}, fertig. 1-3 \uline{Bohnert} hier. (Er hat Ferien, diese und nächste Woche. Er schreibt eine Novelle: ein junger Wissenschaftler, die verschiedenen Typen von Leuten in RAND, Arbeit an einer Maschine, die beobachtet, lernt, rechnet, und arbeitet, und die zum Planeten Venus geschickt werden soll ohne Menschen. Auf den ersten Entwurf hin hat Ballantine ermutigend geschrieben. Aber es geht ihm nicht gut; arge Kopfschmerzen usw. Seine jetzige Arbeit ist interessant, aber zu erschöpfend, weil unter ständigem Druck. Über numerische Lösungen (partielle Differentialgleichungen mit Rechenmaschinen). \tbentry{24}{11}{1957}{} 1-3 \uline{zu Helmers}. (Ich sage Olaf über das Suppes-Davidson Buch, und meine Kritik. Man muss auch credibility feststellen. Er ist auch überrascht, dass die subjektive Wahrscheinlichkeit so weit weg von der objektiven war.) -- Nachmittags \textit{TV. }-- Abends Wim hier. \tbentry{25}{11}{1957}{\kreis} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Einige Tage war ich etwas tense. Gestern bickering über Weggehzeit. Er: Warum nicht alles aussprechen, und nachher wieder \textit{make up}? Meine Aggressivität erlaube ich mir nur mit Philosophen, und in Fantasien von Weltregierung. -- Problem mit dem Baby bei Helmers.) Nachher bin ich \gestrunl{} erleichtert. Mittags in guter Stimmung. Beim Hinlegen halte ich Ina da. Dann zusammen, sehr gut. -- \tbentry{26}{11}{1957}{} Zum \uline{Zahnarzt} 9:30 (gestern abend merkte ich, dass an der unteren Platte die rechte Klammer wackelt; heute morgen konnte ich ihren Stift ganz aus dem Plastik herausziehen, er war gebrochen. Wegen Klasse heute, wird Ina die Platte morgen früh zu ihm bringen; sie soll nachmittags fertig sein.) \neueseite{536149} 3-5 \uline{Seminar}. (Sobler ist später bei Ina. Er bringt\blockade{} einen Baum, will aber keine Bezahlung annehmen. Er ist unzufrieden, dass der Hund wieder allerhand Erde festgetreten hat. Er sagt, Steuer ist um 30\,\$ erhöht. Er sagt, sie können sich nicht entschließen, ob zu verkaufen, weil Raya nicht über Geldsachen sprechen mag.) \tbentry{27}{11}{1957}{} Törnebohm gelesen. (Zahnplatte repariert.) \tbentry{28}{11}{1957}{} Zusatz zu \textsection{} \textit{Ea} geschrieben. -- Abends gebadet. \tbentry{29}{11}{1957}{} Zum \uline{Zahnarzt} (die reparierte untere Platte besser angepasst.) -- 12:30-3:30 \uline{Mia und Franks} hier (er geht inzwischen zu seinem Analytiker. Er spricht ganz unbefangen und gewandt über Analyse und Studium.) -- Transkribiertes gelesen. -- Abends etwas tense (\textonehalf{} Miltown). \tbentry{30}{11}{1957}{} Diktiert (Einfügungen; Erwiderung auf Sellars.) \tbentry{1}{12}{1957}{} Erwiderung auf Bar-Hillel. -- Nachmittags \textit{TV}. \tbentry{2}{12}{1957}{} 12 zu Dr. Mott. (Traum: Ich verabschiede mich von Gretchen, nehme den Hut. Gestern Problem über Brief an Wilhelm, der dem Ende nahe ist. Er: Es bedeutet: ich zeige Respekt vor denen, die sterben müssen, aber sonst will ich mit ihnen nichts zu tun haben; sie verlangen zu viel. Über Gefühle bei Eisenhowers Schlaganfall. Er kommt zurück auf meine Idee kürzlich, ob er wohl die Therapie beenden will. Er sagt: Das Ziel konnte nicht sein so gründliche Kur, wie nur durch tiefe Analyse möglich ist, sondern bescheidener; vielleicht ist das erreicht, da es mir in den letzten Monaten besser gegangen ist. -- Wir wollen zusammen überlegen in den nächsten Wochen, ob vielleicht Beendigung mit Ende Dezember; wenn dann später Schwierigkeiten auftreten würden, was er nicht erwartet, könnten wir wieder Therapie machen. Ich: Zweierlei Gefühle dazu: (1): Man will mich hilflos allein lassen (\textit{Fr} abend war ich tense); (2) es wäre schön, wenn ich jetzt allein fertig werden könnte.) -- Groceries gekauft. -- Korrekturen der englischen ,,Logik`` gelesen (Dave hat den Umbruch \neueseite{536153} des ganzen Buches auf einmal geschickt; und keine Galleys vorher.) \tbentry{3}{12}{1957}{} Morgens etwas tense (\textonehalf{} Miltown). -- 3-5 Seminar. (Ich gebe Dave die Dover Korrekturen vom ganzen Buch.) -- 7\textonequarter{}-10\textthreequarters{} (!) \uline{Paul Ruthling} hier. (Er fährt morgen früh nach St. Francisco, kommt vielleicht auf der Rückfahrt wieder her. Er erzählt von den Schwierigkeiten mit Maria, besonders im Sommer, als sie plötzlich nach Mexiko flog und er große Schwierigkeiten hatte, Schulden abzuzahlen; auf seine Frage wusste sie nicht, wieviel auf der Bank war; später fand er, dass \$\,2200 da waren, während er große Schwierigkeiten gehabt hatte. Dann flog er nach Mexiko, flog ab einige Tage bevor sie fertig war mit Zahnbehandlung. Jetzt sind beide so heftig erbost und argwöhnisch gegen einander, dass sie nicht mehr ruhig miteinander sprechen können. Er möchte Scheidung. Ich sage: Warum nicht erst mal Trennung im Wohnen; dann kann man später entscheiden. Ina sagt ihm, dass bei Maria alles emotional ist, und vieles im Bett geglättet werden könnte; aber er sagt, dazu müssten sie erst besser miteinander stehen. Er möchte, dass die Ranch in Tesuque als gemeinsames Eigentum eingetragen würde, sodass keiner ohne den anderen verkaufen kann, und dass der Laden in Scottsdale in seinem Namen wäre. \gestrunl{}\gestrunl{} Er beklagt sich, dass Maria nicht darauf eingehen will. Ina sagt, Maria müßte doch eine Sicherheit durch Arbeit haben, z.B. im Laden, was sie am besten kann; anderswo Stellung zu suchen, wäre doch zu hart. Er schwankt immer zwischen extremen Ausdrücken: mal verlangt er sehr viel als Eigentum; dann wieder sagt er, es ist ihm ganz gleich, er braucht kein Geld, wenn er nur leben gelassen wird. Er sieht nur das Unvernünftige in Maria, nicht in sich.) (Ina spricht noch mit ihm bis 11\,\textonehalf{}.) \tbentry{4}{12}{1957}{} Zu Bar-Hillel. -- \gestrunl{} Vor- und nachmittags arbeitet \uline{Benedikt Sobler} im Garten; wir haben ihn zum Mittagessen. -- Index für englische Logik vorbereitet. \tbentry{5}{12}{1957}{} 12-3 Department Meeting. -- {\lspitzt}Wiederholungszeichen: ,,Index für englische Logik vorbereitet.``{\rspitzt} \tbentry{6}{12}{1957}{\kreis} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Ich habe gemischte Gefühle über seine Idee, die Therapie zu beenden. Er: Nichts ist beschlossen. Wir werden zusammen sehen. Ich berichte \neueseite{536147} über \textit{Di}, morgens tense, im Seminar gut; abends langer Besuch von Paul. Dessen Schwierigkeiten; sehr fraglich, ob ein Psychologe ihm helfen könnte. -- Ich: Erstaunlich, dass meine Schwierigkeiten kamen, trotz lieber Eltern. Er: Aber der Vater war später nicht da; und früher vielleicht nicht leicht zugänglich für mich. Alles, was man von Eltern erwarten kann, ist, dass das Kind so ist, dass es im Falle von Schwierigkeit Hilfe akzeptieren und gebrauchen kann; nicht, das keine Schwierigkeiten je auftreten.) -- Nachmittags für Index. \tbentry{7}{12}{1957}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Mathews und Kuhns} hier, auch für Lunch. (Über de Finetti Buch, Savages Aufsatz, den Mathews sehr schwierig findet. Kuhns etwas über $\beta{}$-Problem. Ich: Vielleicht ist das über Optimum $\lambda{}$ in \textit{Cont}. nicht richtig, weil es zu große $\lambda{}$-Werte ergibt. Vielleicht Optimum auf Betrachtung von Wetten basieren. Auch über positives \textit{m} für Gesetze.) -- Nachmittags noch über Letzteres. -- Gebadet. \tbentry{8}{12}{1957}{} Für Index fertig gemacht. -- Nachmittags Dave Kaplan kurz hier, er hat angefangen, Korrekturen ,,\textit{Logic``} zu lesen. \tbentry{9}{12}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Keine Träume. Im Allgemeinen gut. Zwei\blockade{} \unl{}. Sadistische Fantasien: Ina und Patronen\blockade{}.) -- 1\textsuperscript{h} zum Department. (Yost sagt, ich brauche morgen abend nicht zur Feier der Faculty Assoc. zu gehen, wo sie beim Dinner die Merits der zu Retirierenden preisen wollen.) -- Korrektur gelesen. \tbentry{10}{12}{1957}{} 3-5 Seminar. -- (Abends Harvey bei Ina.) \tbentry{11}{12}{1957}{} Ganzen Tag Korrektur ,,\textit{Logic}``. (Morgens \gestrunl{} etwas tense; \textonehalf{} Miltown.) \tbentry{12}{12}{1957}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: ,,Ganzen Tag Korrektur ,,\textit{Logic}``.{\rspitzt} \tbentry{13}{12}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (So viel Sachen kommen auf mich: Einladung für Vortrag von Harvard; der contract\blockade{} aus \textit{S.F.}; das Korrigieren der Logik von Dover; morgen die Diskussion mit Wisdom und Department. Ich fluche auf alles; er sagt: Das ist gut. Er sagt: Ich habe lange nicht mit solchen ,,Ghosts`` gesprochen. Ich: Das Äußern \neueseite{536163} von Ärger usw. tut gut; in den letzten Tagen war ich zuweilen etwas \unl{}, jetzt bin ich munter. Es scheint, ich brauche ihn noch dazu. Und er will mich hinauswerfen! Er: Vielleicht will ich mal ihn hinauswerfen. Er meint, als mein Vater starb, wollte ich ,,der Mann in der Familie`` sein, aber es war zu früh. Bei jeder späteren Gelegenheit, wo ich selbständig werden will, kommt dann wieder das Bedenken auf aus jener Zeit, ob ich wirklich dazu fähig bin. -- Über ,,ermäßigte Rate``. Er: Das ist nicht korrekt; er hat manche mit höherer, aber auch mit weniger oder nichts.) Blumen gekauft für Ina. -- (Nachmittags David bei Ina, Deutsch.) -- Abends etwas tense, \textonehalf{} Miltown. -- Später nochmal Nemb. \tbentry{14}{12}{1957}{} Nachmittags \textit{ms} \textit{Strawson} gelesen, für heute nachmittag. -- 3-6 \uline{\ulinesp{Diskussion des Departments}} hier (über natürliche Sprachen \textit{vs}. konstruierte Sprachen, aufgrund von Strawsons \textit{ms} für Schilpp und meine Erwiderung, was ich im Department zirkuliert habe. \uline{\textit{\ulinesp{Wisdom}}} kommt erst 3:35, weil Dr. Raginski\blockade{} die Straße nicht finden konnte. Ich hatte die Diskussion hauptsächlich geplant, damit der Unterschied zur Auffassung der britischen Philosophen mal gründlicher durchdiskutiert wird, als es in der früheren Diskussion mit Wisdom (23.10.) möglich war. Ich sage am Anfang, dass ich diesmal kein Summary geben will, weil sie mein \textit{ms}. gelesen haben. Ob jemand Bemerkungen hat; ob vielleicht Wisdom anfangen möchte. Er: lieber erst später, wenn andere gesprochen haben. Ich: Wenn meine Auffassung ihm nicht klar ist, könnte er vielleicht Fragen stellen oder Punkte bezeichnen; dann will ich es gern erklären. Aber er möchte lieber nicht. Montague: Vielleicht beruht der Gegensatz zu den britischen Philosophen hauptsächlich darauf, dass sie eine dreistellige Meaning \unl{} wollen, mit Person\blockade{} dazu, in Bezug auf indexikalische Wörter. Ich: Das glaube ich nicht, denn auch ohne indexikalische Wörter ist der Gegensatz da. Barrett: Vielleicht ist der Gegensatz daher, dass die Briten die \sout{Verwe} nicht-kognitive Verwendung der Sprache auch berücksichtigen wollen und betonen; für ihn ist z.B. die Ästhetik wichtig. Ich: Das ist sicher wichtig; aber das ist nicht der Hauptunterschied, weil der auch bei kognitivem Gebrauch auftritt. -- Die Diskussion zerstreut sich in allerhand Seitenfragen, an sich auch interessant, \neueseite{536155} aber es geht weg vom Hauptthema. Ich versuche einige Male, die Diskussion zurückzubringen auf die Frage, welche Prozeduren \uline{für Philosophen} wichtig sind, aber vergeblich. Wisdom sagt, Wittgenstein und daher er verwenden zuweilen auch konstruierte Sprache, wenn auch nur mit wenigen Wörtern. Er macht viel zu umständlich gewisse Punkte klar, über Vagheit, Zweideutigkeit usw., dabei unterscheidet er aber nicht klar zwischen Fragen von Meaning und Schwierigkeiten von faktischer Feststellung. -- Im Ganzen kommt der große Unterschied zwischen Strawson und mir gar nicht wirklich zur Aussprache, weil weder Wisdom noch Herb Morris Strawsons Auffassung verteidigt. Daher bin ich am Ende etwas enttäuscht.) -- \uline{Mia} bleibt noch zum Abendbrot. \tbentry{15}{12}{1957}{} Index fertig gemacht. Korrektur gelesen. Etwas Jeffrey gelesen. \tbentry{16}{12}{1957}{} Morgens tense, \textonehalf{} Miltown. -- 12 zu \uline{Dr. Mott} (über Diskussion mit Wisdom. Er: Wisdom hat einen Vortrag über Freud gehalten, wo man auch nicht wusste, worauf er hinauswill. -- Schade, dass man den Erfolg bei Therapie nicht an einem Instrument genau ablesen kann. -- Meine Stimmung schwankt: zuweilen tense, und dann später am selben Tag gut.) Korrektur gelesen. -- Etwas Jeffrey gelesen. \tbentry{17}{12}{1957}{} 3-5 Seminar (letztes vor Weihnachten). \tbentry{18}{12}{1957}{} Über gleichschenkliges Dreieck von Prädikaten\blockade{} gearbeitet. -- Abends gebadet. \tbentry{19}{12}{1957}{} Endlich wieder für Schilpp diktiert: Erwiderung auf Bar-Hillel. Nachmittags langen Brief an Jeffrey über sein \textit{ms}. für \textit{JSL }und seine Thesis. -- Agnes schreibt, dass Wilhelm Carnap gestorben ist. \tbentry{20}{12}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Wilhelms Tod, Agnes Brief: mein Brief an Wilhelm war zu spät, Hilde hat ihn den Verwandten vorgelesen. Ich sage dreimal ,,Ina`` anstatt ,,Agnes``. Er: Ich will Ina zur Schwester machen; ich: Ich will Agnes zu meiner Frau \neueseite{536159} machen. Er: Es scheint, ich möchte die Verwandten wiedersehen. Ich: Im Gefühl ja; aber in Wirklichkeit nur ganz wenige, besonders Annemarie.) -- Haarschneider. -- Transkribiertes für \textit{Reply} gelesen. -- 7-9 David und Ren\'{e} Kaplan hier. \tbentry{21}{12}{1957}{\kreis} Korrekturen von David Kaplan in ,,\textit{Logic}`` übertragen. -- Abends noch \textit{TV}, 10\,\textonehalf{} überraschend zusammen; gut. (seit 25.11.) \tbentry{22}{12}{1957}{} Korrektur gelesen. -- 5-7 Cocktailparty \uline{bei Herb Morris}. (Viele Department Leute, und Leute vom englischen und französischen Department, und Lawyer Freunde von ihnen. Ich spreche mit \uline{Mrs. Cohen (Dänin}, aus Kopenhagen, schreibt These in alter französischer Literatur, Mann ist Lawyer, sie studierte bei Hjelmslev, schwierig, hatte Einführungskurs bei Jörgensen; sie ist nett und unkonventionell, groß und blond, erwartet Baby), Ruth Anna, Doris\blockade{}, Barbara, Ed Syles\blockade{}; kurz mit Bohnert, der gerade umgezogen ist.) Wir fahren hin und zurück mit Mia. -- \tbentry{23}{12}{1957}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Über die Party gestern. Sowohl ich wie Ina scheuen zunächst vor Party zurück, aber dann mögen wir es zuweilen doch. Die Dänin. Gestern ging es mir gut; aber morgens doch \textonehalf{} Miltown. Also noch nicht Therapie beenden. Er: Ich kann es zu beliebiger Zeit bestimmen zu enden, und dann auch zu beliebiger Zeit wieder anfangen; es ist eine Frage, wann die Zeit der ,,verminderten \textit{returns}`` ist; das kann man nicht genau sagen. Man muss sich klar sein, dass man nie alle Schwierigkeiten loswerden kann. -- Nächsten \textit{Fr }keine Sitzung.) --Korrektur gelesen. -- Abends David Kaplan kurz hier; über Korrekturen. \tbentry{24}{12}{1957}{} Korrekturen. -- 1\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{David und Ren\'{e} Kaplan} hier. (Er wollte nur Korrekturen bringen, den Rest; wir behalten sie zum Lunch. Vorher mit ihm spazieren. Ich schlage ihm vor, anstatt Term Paper etwas über das gleichschenklige Dreieck von Prädikaten zu arbeiten, was ich vor kurzem angefangen habe; das will er gern tun.) -- Abends sehen wir am \textit{TV} ,,Hoffmanns Erzählungen`` mit der schönen Offenbach Musik. \tbentry{25}{12}{1957}{Weihnachten} 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Mia und Franks, und Bohnert} hier. (Mia schenkt mir Delikatessen und Ina ein Buch; wir ihr das \unl{} Buch und Franks schnell noch eine Vivaldi Record. Mit Bohnert haben wir \neueseite{536161} ausgemacht: keine Geschenke.) -- Korrektur gelesen. \tbentry{26}{12}{1957}{} Korrektur gelesen. -- Nachmittags über Dreieck von Prädikaten\blockade{}. -- Abends noch Korrektur. \tbentry{27}{12}{1957}{} Brief an Jeffrey fertig. -- Über Dreieck. -- Gebadet. \tbentry{28}{12}{1957}{} 10-2 \uline{Mathews und Kuhns} hier. (Sie haben nicht viel getan; Mathews kommt in de Finetti nur sehr langsam vorwärts.) -- Grünbaum, Schilpp Aufsatz. -- Etwas Korrektur. 6\,\textonehalf{}\,--\,8\,\textonehalf{} \uline{Bohnert} hier. (Er wohnt jetzt billig in \textit{Venice}, gleich am Meer. Er verdient 8650. Er will in einem Jahr einige Tausend sparen, dann Urlaub nehmen und an der Doktor Thesis arbeiten. Die University von Philadelphia hat ihm geschrieben, dass keine Zeitgrenze für die Thesis besteht.) -- Ich ärgere mich, weil Ina in Bohnerts Gegenwart zweimal sehr gegen mich explodiert, weil ich Oppenheims Aufsatz unter ihren Sachen suchen will. Spät am Abend kommt sie zu mir; ich küsse sie, bin aber etwas schweigsam. Sie fragt nach dem Grund; ich sage, sie war ja nicht besonders freundlich. Sie weiß es schon nicht mehr, und geht gekränkt weg. \tbentry{29}{12}{1957}{} Korrektur gelesen. -- 12-3 \uline{bei Helmers}. (Sie haben neuen tragbaren \textit{TV, G.E. }1958, 17\zoll{}, mit Discount, \$\,146. Wir sehen den Rückblick auf das Jahr, mit Filmausschnitten; dann Ed Murrow und \textit{CBS} Korrespondenten aus aller Welt, über heutige Lage und Ausblick; sie sind so viel intelligenter als die Staatsmänner.) -- Ina ist deprimiert, auch abends als sie zu mir kommt; sie will aber nicht darüber sprechen. Spät (beinahe 12), wo ich schon \sout{abge\unl{}} Licht ausschalten will, stehe ich auf einmal auf und gehe über den Patio hinüber, barfuß und ohne Brille. Sie ist noch in der Küche. Ich sage, ich wünschte, \gestrunl{} gestern abend hätte ich sie auch angeschrien, und dann hätten wir uns schnell wieder \neueseite{536171} versöhnt, und alles wäre über\blockade{} gewesen. Sie ist sehr gerührt, und wir umarmen uns und küssen uns herzlich. Sie sagt, sie wollte auch zu mir kommen. \tbentry{30}{12}{1957}{} (Früh kommt Ina herüber und schlüpft zu mir, und wir wärmen uns.) -- 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Über vorgestern abend und gestern mit Ina. Er: Es wäre besser, und auch leichter für Ina, wenn ich mich durch solche Szenen nicht so erschrecken ließe, sondern trotzdem bestimmt sage, was ich fühle oder will.) -- Abends im Bett lange mit Ina gesprochen. (Wir verstehen uns jetzt besser. \gestrunl{} Sie ist immer noch sehr bedürftig für Versicherung, dass sie akzeptiert ist, für dauernd, und ,,\textit{belongs}``. Ich versuche anzudeuten, dass am Samstagabend ein kleiner Ausdruck von Bedauern alles in Ordnung gebracht hätte; aber sie meint, das wäre das Ritual mit ,,Pater Penscava\blockade{}``. Wir sind lieb zueinander; aber es scheint ihr unmöglich, auch nur einen kleinen Ausdruck von Bedauern zu machen. Ich weiß nicht, ob das ihr Stolz ist, oder warum.) -- 1h nochmal Nemb. \tbentry{31}{12}{1957}{} Grünbaums Aufsatz. -- Abends hören wir \textit{FM} Musik; und Zärtlichkeiten. Es war ein gutes Jahr zusammen. \neueseite{536165} {\lspitzt}Am oberen Seitenrand mit rot nachträglich unterstrichen: 1958{\rspitzt} \tbentry{1}{1}{1958}{} Ganzen Tag Erwiderung auf Grünbaum geschrieben. -- (Abends Wim bei Ina.) \tbentry{2}{1}{1958}{} Vormittags über Grünbaum. -- 12-3 \uline{Department Meeting}. (Pläne für Heyting, Stevenson, Braithwaite, Grünbaum. Letzter kann aber doch nicht kommen. -- Für rotating Instructor entweder Travis oder Bob Mathers; ich: Travis ist mehr brillant, aber nicht immer korrekt, Mathers mehr solide.) \tbentry{3}{1}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Über Department Meeting, meine Willigkeit, Leute und Visitors zu treffen, zu Vorträgen zu gehen, usw.; und dann zu Hause Bedenken, was ich mir da aufgeladen habe. Heute morgen Traum: die \textit{world} soll durch Hydrogen Gas zerstreut werden!) -- An Erwiderung auf Grünbaum. -- (Yost ruft an: Dobb hat ihm gesagt, dass jetzt erst die Gesuche um \textit{recall} zu aktiver Pflicht angefordert worden sind und dass er also das Gesuch für mich nach Berkeley schicke; er hat hinzugefügt, dass er ganz sicher ist über den Erfolg, weil niemals bisher ein Gesuch dieser Art nur in Frage gestellt worden ist. Yost glaubt, dass solche Gesuche nur für einen kleinen Bruchteil der Professoren, die die Altersgrenze erreichen, gemacht werden.) -- Abends gebadet. (Vorher frage ich sie, ob sie durch ihre Erkältung zu müde dazu ist. Sie sagt, nein. Aber nachher macht sie mir heftige Vorwürfe: Ich nehme nie Rücksicht auf sie, bekümmere mich gar nicht darum, wie es ihr geht, usw. Ich bin böse, dass sie das erst nachher sagt. Später kommt sie nochmal, zur Versöhnung.) \tbentry{4}{1}{1958}{} Erwiderung auf Grünbaum. \tbentry{5}{1}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: ,,Erwiderung auf Grünbaum.``{\rspitzt}. -- \uline{\textit{\ulinesp{Heyting}}} (Er sollte 3\,\textonehalf{} am Lufthafen ankommen. Aber sein Flugzeug hatte Defects. Kalish und Montague waren vergeblich dort, ihn abzuholen. Dann Kalish später nochmal; er brachte ihn mir um 8h! So verloren wir die \neueseite{536169} geplante private Diskussion hier am Nachmittag. Um 7h \uline{Mia und Bohnert}. 8-9 Dinner alle zusammen. Dann \gestrunl{} alle zu Montague, wo große Department Party ist, mit 50\,\$ Likör. Über 30 Leute.) \tbentry{6}{1}{1958}{} Ich rufe Heyting an, ob er vielleicht doch für Diskussion herkommen will. Micheline hatte vor, ihm \textit{L.A}. zu zeigen, sie bringt ihn her. 10\,--\,11\,\textonehalf{} \uline{\ulinesp{Gespräch mit Heyting}} allein. (Ich erkläre meine Auffassung über Grundlagenprobleme und frage nach seiner. Ich über Beobachtungssprache, beschränkt, und theoretische Sprache. Das findet er akzeptabel; aber er möchte doch die intuitionistische Mathematik in einer verstandenen Sprache haben. Ich: Man kann ja die Beobachtungssprache ausdehnen, mit Arithmetik; aber dann lieber meine beschränkte Sprache I aus Syntax, auch geeignet als Metasprache. Für ihn ist keine scharfe Trennung von Objektsprache und Metasprache; Sprache ist sekundär; Anschauung und Denken ist primär; die Logik ist sekundär zu Arithmetik, weil wir für Logik schon Einheiten und Unterscheidung brauchen. Ich versuche ihm klar zu machen, dass $\not=$ schon in der Logik ist, aber noch nicht Arithmetik; aber er sieht nicht klar den Unterschied zwischen Unterscheidung von Elementen, und den Zahlen. -- Nach dem Essen noch \textonehalf{} Stunde. Er fragt, wie meine Auffassung vereinbar wäre mit der des Wiener Kreises. Ich erkläre, dass ich zwar Entitäten, auch abstrakte, akzeptiere, aber die Realitätsfragen für Scheinfragen halte; ausgenommen den wissenschaftlichen Realitätsbegriff, der nicht mehr besagt als Existenz. -- Er ist gut, klar und ruhig im Gespräch. Wir verstehen nun unsere Auffassungen besser.) Er und \uline{Micheline} zum Lunch hier. {\lspitzt}durchgestrichener Gedankenstrich{\rspitzt} Er hat 4 Uhr über Intuitionismus, er sagt: populär. 6-8 ist Dinner für ihn und Stevenson. Da es nicht ein\blockade{} extra dinner ist, \gestrunl{} und ich schon viel Zeit für Heyting gegeben habe, sage ich ab. (Abends 8\,\textonehalf{} ist Vortrag Stevenson über ,,Interpretation in der Kunst``; ich gehe nicht hin.) \tbentry{7}{1}{1958}{} 3-5 \uline{Seminar}. \neueseite{536173} \tbentry{8}{1}{1958}{} 11-2 \textit{\uline{Menger}} hier (er war beim Tarski Symposium in Berkeley. Er beklagt sich, dass Tarski seinen Vortrag über physikalische Größen sehr kritisiert hat: nicht neu, und kein Fortschritt. Ich sage, dass Tarski überkritisch ist. Ich selbst erkläre ihm aber auch, dass die wesentliche Klärung über ,,Variable`` und ,,Funktion`` schon bei Frege ist. Er erklärt mir seine umständlich Explikation von physikalischen Größen (wie im Aufsatz \textit{Br. J.} ,54, und Aufsatz ,,\textit{Random var}.``). Ich sage: besser, den Term ,,Funktion`` allgemeiner nehmen, das ist in Logik allgemein üblich, und Mathematiker nehmen es auch immer mehr an, z.B. bei Mengenfunktionen. Er lehnt es aber ab. Auch Churchs $\lambda{}$-Operator. Er hat in der Tat eine Notation, durch die er Bezeichnungen von mathematischen Funktionen ohne Verwendung von Variablen machen kann; ich sage: das hat manchmal Vorteile, wie in kombinatorischer Logik; aber in anderen Fällen ist Darstellung mit Variablen wünschenswert. Er gibt nicht leicht irgendetwas zu. Er klagt, dass Feigl, Hempel, Bergmann, usw. seine Sache nicht mehr unterstützen. -- Er hat Grant von Nat. \textit{Sc}. Foundation \unl{} für Sommer, und sonst für Assistenten.) -- 3\,--\,3\,\textonehalf{} \textit{\uline{Wienpahl}} hier. (Er fragt Näheres über Wilkinson\blockade{}, besonders, ob der auch wirklich in Philosophie bleiben will; er wundert sich, warum er nach dem \textit{PhD} nichts in Philosophie veröffentlicht hat. Auch über Bohnert, der bei ihm angesucht hat. Er sage, dass er zu Universität zurückkehren möchte, erzähle aber auch vom Schreibberuf\blockade{}; \textit{W}. scheint nicht geneigt, ihn zu akzeptieren ohne Aussicht auf baldigen \textit{Ph.D. }Er kennt Bohnert etwas von früher, wo \textit{W}. an \textit{NYU} war, Bohnert in Queens.) \tbentry{9}{1}{1958}{} Erwiderung auf Grünbaum fertig gemacht; nachmittags ganz diktiert. -- Abends sehen wir zusammen im \textit{TV} ,,\textit{Citizen Kane}``. \tbentry{10}{1}{1958}{} 10-11 \uline{David Kaplan} hier (ich erkläre ihm das Problem vom gleichschenkligen Dreieck von Prädikaten\blockade{} für induktive Logik; er \neueseite{536181} will daran arbeiten). -- 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Traum heute morgen: Ich besuche eine Frau, sie erschrickt als die Tür aufgeht, das Kindermädchen kommt mit Tablett, auf dem Boden liegt langer Papierstreifen in Windungen, das bedeutet das Schicksal. Über \textit{Citizen Kane} gestern. Er: Ich habe meiner Mutter nicht verziehen, dass sie durch ihren Tod mich im Stich gelassen hat. Ich so\blockade{} gedacht: ,,Nun hast Du mir zum ersten Mal was Böses angetan.``) -- Nachmittags Erwiderung auf Hempel angefangen. -- Abends Ina mit Ren\'{e} zu Vortrag Klopfer. \tbentry{11}{1}{1958}{} An Erwiderung auf Hempel. -- (Abends Ina zum Klopfer Dinner.) \tbentry{12}{1}{1958}{} 11-3 \ulinesp{Friedrich \textit{\uline{Bachmann}}} und Professor \textit{\uline{Busemann}} hier. (Bachmann war beim Berkeley Symposium. Sein Hauptinteresse ist \textit{AS} der absoluten Geometrie; so, dass auch elliptische und hyperbolische Geometrie Platz finden, aber ohne Stetigkeitsaxiome, zur größeren Allgemeinheit; er schreibt jetzt Buch darüber. -- Er sagt, Stegmüller ist sehr fleißig, und intelligent im Gespräch; aber gesundheitlich nicht gut, Magenstörungen usw. -- Er selbst hat in Münster Freges Nachlass gesehen, vor dem Krieg, in 10 Pappkartons; im Krieg wurden sie aufs Land gebracht; später war er dabei, als Scholz bei der Universitätsbibliothek nachfragte, sie könnten nichts davon finden. Er glaubt, es ist ganz verloren. Es existieren aber einige Abschriften von \textit{msen}, die vor dem Krieg gemacht wurden. -- Sie sind kritisch über Menger, auch seinen Vortrag in Berkeley; die Dimensionstheorie war gut, aber seitdem hat er nichts mehr geschaffen.) 1h kommt \uline{Mia}, sitzt mit uns auf dem Sonnendeck. -- Nachmittags Erwiderung auf Hempel. -- Abends gebadet. \tbentry{13}{1}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Voriges Mal im Traum, das Entwirren des Streifens, das ist ähnlich der Entwirrung der Vergangenheit in der Analyse. Ich sehe gern Zusammenhang. Schönrichs Rorschach Test: hohe Saturation\blockade{}; mein Vorschlag mit wachsender Klarheit von Bildern; sein Versuch mit verschwommenen Fotografien. Auch sonst suche ich immer \neueseite{536183} nach Zusammenhang im Ganzen. Griechische Inschriften, ,,seit \unl{} die Mutter``. Auch in der Logik. Er: merkwürdig, dass ich nie von meiner Arbeit spreche. Ich: Ich sagte schon zu Dr. Kupper, es würde Zeitvergeudung sein; darum versage ich es mir. Er sagt: besser keine Censorship.) -- (Ina ist mit Jokls zu Soblers gefahren.) -- Erwiderung auf Hempel (neue Idee über Umformung von theoretischen Postulaten in \textit{P}- und \textit{M}-Komponenten.) -- Braithwaites Buch gelesen. (Ganzen Tag etwas tense; zweimal \textonehalf{} Miltown.) \tbentry{14}{1}{1958}{} 3-5, letztes \uline{Seminar}. (Abends spricht Ina über Dr. Palstrom, wie er ihre Äußerungen kritisiert usw.; er selbst sagt aber oft, dass sie seine Aussagen nicht korrekt zitiert. Ich drücke auch Zweifel aus, dass er so spricht. Sie läuft gekränkt fort. Später kommt sie nochmal in meine Arme.) \tbentry{15}{1}{1958}{} 10:30-3 \uline{\textit{\ulinesp{Braithwaite}}} hier. (Er spricht sehr lebhaft und schnell. Er ist sehr intelligent, fasst schnell auf, was ich sage. Er spricht zwar gern selbst; ist aber, zu meiner Überraschung und Freude, auch willig und verständig im Zuhören. Er erklärt mir Eddingtons Auffassung; \textit{E}. selbst hält die Principia\blockade{} wohl für eine Art von synthetisches Apriori; aber sie können besser so interpretiert werden, dass sie ein theoretisches System darstellen ohne Postulate, nur $\equiv$-Sätze als Korrespondenzregeln, die man gewissermaßen als Definitionen von Beobachtungstermen aufgrund der theoretischen Termauffasungen kenne (umgekehrte Definitionen sind nicht möglich). Er sagt, man könne zeigen, dass aufgrund solcher Sätze alleine auch empirische Generalitäten ableitbar sind; er weist auf ein Beispiel von Ramsey hin (siehe sein Buch). Er erklärt meine Auffassung von theoretischen Begriffen, und wir stimmen weitgehend überein, z.B. in Ablehnung von zu engem Operationalismus. -- Ich erkläre den Sinn der logischen \textit{pr} als rationale Kredibilität, nötig für Bestimmung von rationalen \neueseite{536179} Entscheidungen, wie im Schilpp Band. Ich erkläre Beispiele von Wetten der beiden Knaben\blockade{} über Pferderennen. Wir müssen die Axiome der induktiven Logik so machen, dass sie unfaire Wetten ausschließen. Er ist sehr angetan davon. Er sagt, das ist sehr verschieden von Kegans\blockade{} und Jeffreys. Es interessiert ihn besonders, dass der Wert-Term ,,\textit{fair}`` verwendet wird. Ich betone dabei aber, dass er nur verwendet wird in der vor-systematischen Überlegung zur Begründung der Axiome, nicht im System der induktiven Logik selbst. Damit ist er einverstanden. Ich sage: Induktives \uline{Denken} ist von 2 Faktoren beeinflusst: Wertungen und induktive Logik. -- Wir sitzen auf dem Sonnendeck; auch zum Lunch. Lebhafte Unterhaltung mit Ina. Er sagt, er wünscht, er wäre in 8 Jahren auch noch so lebendig und vigorous wie ich. -- Ich frage, ob er mal in der Zukunft herkommen möchte; jetzt hatte er Flint Einladung abgelehnt. Er sagt, nicht in der nahen Zukunft; hauptsächlich, weil seine Frau Direktor einer Gruppe für Maschinenübersetzung ist; er macht da auch etwas mit.) Er wollte sich um 2:30 hinlegen; aber wir sprechen noch bis 3. Er sagt, wieviel er vom Gespräch hatte. -- (Er legt sich 3h auf die Couch. 3:30 weckt Ina ihn mit Mühe auf, fährt ihn zum Campus. Um 4h hat er Vortrag ,,Über den Sinn von empirischen Wahrscheinlichkeitsaussagen``; er sagt, das ist dasselbe wie im Buch; darum gehe ich nicht hin. Abends Dinner mit Department. Dann bringt Yost ihn nach Burbank zum Lufthafen.) -- \tbentry{16}{1}{1958}{} 12-2 Department Meeting. (Sie sagen, weil wir Ausgaben gehabt haben für Heyting und Braithwaite, und ich nicht bei dem Dinner war, brauche ich nicht beizutragen; ich nehme es mit Dank an, ausgenommen die große Party bei Montague, weil das sozusagen Department Party war.) Yost und nachher andere erzählen, dass Braithwaite im Vortrag gesagt hat, dass er gerade ein langes Gespräch mit mir hatte, und dass daraufhin seine Haltung zu logischen \textit{pr }nicht mehr so negativ ist wie im Buch; er müsse es noch durchdenken. Yost sagt, auf der Fahrt nach Burbank hat \textit{Br.} ihm gesagt, wie er beeindruckt sei durch unser Gespräch, auch, dass ich willig war, \sout{zu} ihm zuzuhören. Yost bedankt sich, dass wir so viel \neueseite{536175} getan haben für die Gäste. -- 2-3:15 Office Stunde (\textit{Monceredge}\blockade{}; \textit{Kahana}\blockade{}) Letzter ist sehr insistent, dass meine {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Aussagen entweder nicht brauchbar sind für {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}, oder synthetisch apriori sein müssen.) \tbentry{17}{1}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Braithwaites Besuch, sehr befriedigend; gestern Department Meeting, Ende des Semesters; ich war froh und zufrieden; aber abends wieder tense. Daher nicht zusammen. Er meint, wenn ich etwas gut gemacht habe, so bin ich nicht einfach froh und zufrieden, sondern verlange, dass ich es in der Zukunft mindestens ebenso gut, wenn nicht besser, mache. So in der Arbeit, und der Sex\blockade{}. Warum nicht mehr relaxen? Ich erzähle von Onkel Wilhelm und Großvater, die bis zuletzt fleißig waren; von Großvaters Asthma, Ängsten und Selbstvorwürfen. Ich fand es bewundernswert, und verstand erst durch die Analyse, dass es neurotisch war.) -- Aus \textit{S. F.} kommen Court Order von Frau Wienecke\blockade{}, über ein Grundstück neben Chalmers, zum Klären vom Title. Welche komplizierte Umstände sie hierzulande machen! -- \tbentry{18}{1}{1958}{} Erwiderung auf Hempel (Definition von analytisch mit Hilfe von Ramsey Satz). \tbentry{19}{1}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: ,,Erwiderung auf Hempel (Definition von analytisch mit Hilfe von Ramsey Satz).``{\rspitzt}. -- Mittags \uline{Bohnert} hier. (Er will vielleicht 6 Monate Urlaub nehmen, oder Stelle aufgeben; für Novelle und Arbeit an Thesis. Ina hat Bedenken dagegen. Die Company hat ihm gesagt, dass wahrscheinlich Ende Februar ein Teil der Abteilung für Rechenmaschine entlassen wird.) \tbentry{20}{1}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Ina ist oft verärgert über meine ,,Rechtfertigungs``\blockade{} Versuche. Palstrom sagt ihr, dass sie zuweilen seine Aussagen entstellt; ich sagte ihr, das hat sie oft auch bei mir getan. Er fragt: Warum muss ich, außer der Weltregierung, auch die Verantwortung für Inas Analyse auf mich nehmen? Was fürchte ich in der Fantasie, wenn sie die Analyse aufgeben würde? Vielleicht dass ich dann noch mehr Verantwortung für Ina hätte?) -- Transkript Grünbaum durchgelesen und neue Seiten dafür geschrieben. -- Abends Ina zum Methodisten Staff Meeting. -- Ich sehe \textit{TV} ,,\textit{Trial by} \neueseite{536177} \textit{slander}`` (ein Lehrer wird verhört und abgesetzt, weil er einem pianistisch begabten Mädchen geholfen hat). Dann im Badezimmer ganz alleine Schmerzen in der linken Brust. Ich erschrecke, es könnte etwas mit dem Herzen sein. 10:30 Ina kommt nach Hause; sie beruhigt mich, erinnert, dass es schon oft so was war, und der Dr. nichts am Herzen gefunden hat; und von ihren starken Schmerzen am Herzen, z.B. am Abend vor unserer Trauung in Prag. Ich bin dann ruhiger. \tbentry{21}{1}{1958}{} Noch etwas jittery von gestern abend; \textonehalf{} Miltown. -- Erwiderung auf Hempel. -- Nachmittags \uline{Dave Kaplan} hier (er hat gearbeitet an dem Dreieck von Prädikaten\blockade{}). \uline{Harvey Zall}\blockade{} bei Ina (er fragt, ob er im Logikseminar auditen darf; ich sage: vielleicht; er soll die beiden ersten Male kommen, und dann werden wir darüber sprechen.) \tbentry{22}{1}{1958}{\kreis} Angefangen Diktieren von Erwiderung auf Hempel. -- Nach dem Lunch kommt Ina mit in mein Bett, sie braucht dringend Erwärmung von Leib und Seele. Dann überraschend zusammen, auf meine Initiative (seit 21.12., gut). -- Gelesen. -- Später Kaplan und Ren\'{e} hier. -- \tbentry{23}{1}{1958}{} Erwiderung auf Hempel geändert; dann ganzen Rest diktiert. -- (Ina zu Dr. Forde, wegen wochenlanger Erkältung und Husten und jetzt Schmerzen an den Rippen. Er sagt: post nasal drip; die Schmerzen kommen vielleicht durch Muskelspannung beim Husten.) \tbentry{24}{1}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott }(meine Wiederernennung ist noch unentschieden; jetzt schreiben wir Gesuche für Guggenheim usw., was ich nicht mehr tue. Er fragt nach Altersversorgung von Chicago und hier. Ich nenne einige Ziffern, sage: Ich weiß es nicht genau, Ina macht diese Sachen. Er: Da ist etwas \textit{phony}; sicher weiß ich die Sachen ebenso gut wie Ina und mache die Entscheidungen. Ich: Die Entscheidungen machen wir zusammen; aufgrund der Ziffern habe ich mir ein Gesamtbild gemacht, nämlich dass wir uns nicht Sorgen machen müssen für die Zukunft; die einzelnen Ziffern vergesse ich dann wieder. Er: Das Gesamtbild ist die Hauptsache, und die Haltung in Bezug auf \sout{Z} die Zukunft; vermutlich habe Ina eine weniger realistische Einstellung als ich. Ich: Nein, sie \neueseite{536191} denkt in solchen Sachen realistisch; aber ihre Gefühle sind mehr pessimistisch als meine.) -- (Nachmittags David bei Ina, Deutsch gearbeitet; morgen ist sein Examen.) -- Abends ging es Ina ziemlich gut, keine Schmerzen, nur an den Rippen etwas beim Husten. Dann kommt sie um 10h: Die Schmerzen sind auf einmal stärker, links von hinten nach vorn; sie meint aber, es ist doch nicht Pleurisy, weil sie sich nicht fiebrig fühlt; sie kann kaum sprechen und geht zu Bett. Ich gehe hinüber und richte einiges für sie; durch das lange Rumstehen (ich suche vergeblich nach dem Gummistöpsel für die V\unl{}) werde ich arg müde, lege mich zwischendurch ins Bett, nehme \textonehalf{} Miltown. Später nochmal hinüber, Hund herein geholt usw. Dann zu Bett. Ich bin deprimiert, dass ich auf Inas \gestrunl{} schlechtes Ergehen gleich mit so viel Tenseness und Angst reagiere. \tbentry{25}{1}{1958}{} Ina \gestrunl{} noch ebenso; sie hat schon gestern abend ihrem Dr. abgesagt; sie kann sich kaum herumdrehen im Bett. Ich \textonehalf{} Miltown. Ich richte Frühstück für mich, und Kaffee für Ina, usw. -- Später steht \gestrunl{} sie auf, zum Lunch; ich bin sehr erleichtert (ich machte mir große Sorgen um sie). -- Mit Inas Hilfe Gesuch für Guggenheim aufgesetzt. -- Term Paper Kuhn (über 3 Stunden!). \tbentry{26}{1}{1958}{} 12-5 \uline{Singer und Helene} hier. (Er ist dieses Jahr am Stanford Center. Es gefällt ihm gut da. Morgens arbeitet er zu Hause. Nachmittags geht er ins Center, zuweilen Seminar, zuweilen \gestrunl{} macht er Korrespondenz in seinem Office. Er sagt, \textit{Tyler}, der Direktor, wisse schon von mir, durch Morris, ihn, und andere. Er will mich offiziell nominieren; nächstes Jahr ist aber schon alles besetzt (es sollte das 5. und letzte Jahr sein, aber dann ist das Geld für 5 weitere Jahre bewilligt worden). Ich sage als Arbeitsgebiet: Logik von \textit{pr}, in Verbindung mit Theorie von rationalen \textit{decisions}. -- Er revidiert unser Gesuch für Guggenheim.) -- Er arbeitet jetzt seine Sachen \neueseite{536185} über Indien aus. Er ist teils im College, teils im Department von Anthropologie; Vorlesungen über Begriffe zur Charakterisierung von Kulturen, z.B. Nationalcharakter; über Indien, z.B. Urbanisierung und dergleichen. -- Wir erzählen von unseren Analysen; aber die beiden kommen nicht viel heraus mit Persönlichem.) Auch \uline{Mia} hier, 12-3. -- Ina geht es heute besser. -- \textit{TP} gelesen. -- Nachts 12h höre ich Ina sehr husten. Ich gehe hinüber; sie will keine Hilfe, aber freut sich, dass ich komme. \tbentry{27}{1}{1958}{} (Ich stehe 8\textonequarter{} auf, will Ina zu ihrem Dr. fahren 10h; aber sie will nicht. -- \textit{TP} gelesen. -- 12h zu \uline{Dr. Mott}. (Über Gefühle \textit{Fr} abend , auch schändlichen Zorn. Er: Es ist ermutigend, dass ich es sehen kann. Er: Vielleicht hätte Ina zwar protestiert, wenn ich sie heute doch gefahren hätte, aber sich trotzdem gefreut. [Sie sagt nachher: nein.] Sie will immer möglichst unabhängig sein.) Ich bringe Ina Blumen. -- Immer noch an Guggenheim Gesuch; Ina tippt, wir argumentieren. \tbentry{28}{1}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Guggenheim Gesuch{\rspitzt} endlich fertig, abgeschickt. -- Erwiderung auf Pap gearbeitet. \tbentry{29}{1}{1958}{} \textit{TP}. -- {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Pap gearbeitet.{\rspitzt}. -- Abends gebadet. \tbentry{30}{1}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Pap gearbeitet.{\rspitzt} \tbentry{31}{1}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Pap gearbeitet.{\rspitzt}. -- 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Über meine Gefühle \textit{Fr} abend habe ich zu Ina gesprochen; sie war froh, aber nicht erstaunt; sie erinnerte mich an ähnliches Vorkommen in Princeton, als sie kurz vor der Abreise ihren Fuß verknaxte. -- Traum von vorgestern: Ski fahren. Assoziation: Fritz Becker; ausführlich erzählt von seinem Absturz; nach dem Krieg kam er mal nach Buchenbach, es war enttäuschend. Er: Fritz soll wohl ihn darstellen; als er mir voriges Mal sagte, dass er Research plant, hätte ich vermutlich gedacht: Dieser junge Mann will mit mir kompetieren? Das kann ich doch viel besser!) Erwiderung auf Pap fertig. \tbentry{1}{2}{1958}{} Ganze Erwiderung auf Pap diktiert. -- 3-4 \uline{Feigl und Kasperle} hier. (Sie sind bis \textit{Mo} hier, auf der Reise nach Hawaii, wo er ein Semester unterrichten wird. Sie will hier viele Freunde sehen, weil sie so selten herkommt. \neueseite{536189} Daher haben sie nur wenig Zeit für uns, zu meinem und seinem Bedauern. Gestern waren bei\blockade{sie} bei Freunden in Desert Springs; heute nachmittag und abend zu Krenek, dem Komponisten, in Tujunga im S Fernando Valley. Morgen mittag bei Gradenz, Musiker, abends mit Ina zu Jokls und Eksteins, \textit{Mo} eine frühere Frau von Krenek. -- Ich sage, dass ich noch keine Entscheidung hier habe, aber Verminderung wahrscheinlich ist. Ich sage, dass andernfalls auch Minneapolis in Erwägung ziehe, falls es dann nicht zu spät ist für Arrangement. Er sagt, er hat schon eingereicht Applikation an \textit{NSF }für Zuschuss, besonders Sommerkonferenz und Veröffentlichungen; er würde dann für mich noch extra ansuchen. -- Er sagt, dass Feyerabend sehr gut ist in Diskussionen, klar und nicht arrogant; aber Putnam war enttäuschend, und zuweilen schwierig, auch manchmal arrogant. Beide mögen Mehlberg und Frau gern.) \tbentry{2}{2}{1958}{} Rozeboom \textit{ms} gelesen. -- 4-8 \uline{Feigl}. (Zusammen mit Ina besprechen wir Pläne für nächstes oder übernächstes Jahr, Minneapolis, Stanford Center. Und meine Pläne einer Reihe von Research Aufsätzen, mit Kemeny und vielleicht anderen.) \gestrunl{} 6:45 Feigl bringt Kasperle her, die sich inzwischen im Hotel ausgeruht hat. -- 8 Abendessen zusammen. (Dann geht Ina mit ihnen zu Jokls; dort auch Eksteins, bis 11\,\textonehalf{}.) -- Ich abends tense, \textonehalf{} Miltown. \tbentry{3}{2}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Die Tage mit Feigl. Ich eifersüchtig, weil Kasperle ihn zu sehr dominiert und zu anderen Leuten schleppt; aber gestern hatte er doch endlich Zeit für mich. Gestern abend tense. Vielleicht um zu demonstrieren, dass ich nicht mitkommen konnte zu Jokls, wie Kasperle vorschlug? Er fragt nach Fantasien nachts; aber ich weiß nicht mehr genug.) -- \uline{Feigls} hier 4 bis 8\,\textonehalf{}. \uline{Mia} bringt sie und bleibt einige Zeit hier (sie waren bei ihr für Lunch). (Mit Feigl über Philosophie. Ich erkläre ihm \neueseite{536193} die neue Grundlegung von \textit{pr}, für Entschlussbestimmung. Nicht psychologisch, weil rationale, nicht wirkliche\blockade{} Beschließung. Er fragt: Warum genügt nicht komparativer Begriff? Ich: Der bestimmt nicht die Präferenz, wenn \textit{util}. Funktion gegeben ist. Ich erkläre, dass \textit{ut.} und subjektive \textit{pr} theoretische psychologische Begriffe sind, die quantitativ bestimmbar sind (wenn auch schwierig, weil das wirkliche Verhalten oft verwirrt ist.). Er sagt, jetzt hat er meine \textit{pr} Auffassung klarer verstanden als im Sommer. Ich erkläre auch, warum Regeln von Akzeptierung nicht genügen. -- Einige Fragen über psychophysische Probleme. -- Meine Definition von analytisch für theoretische Sprache, mit Hilfe von Ramsey Satz. Er bittet mich, dies (also die Erwiderung auf Hempel) nach Minneapolis zu schicken, als Memorandum für das Center, besonders wichtig für Rozeboom; er möchte auch mein Urteil über Rozeboom \textit{ms} haben, weil es sehr lang ist, und der Band III eh schon viel hat.) (Beim Abendessen nochmal alle zusammen über meine möglichen Pläne für die Zukunft.) Kasperle redet ihm zu, doch Helmers anzurufen und später kurz hinzugehen; er ruft an, nach langem Zögern. (Ina fährt sie hin, 8:45; sie bleiben dann doch länger; Ina bringt sie zum Hotel, kommt 11h nach Hause.) -- Ich abends wieder tense, \textonehalf{} Miltown. \tbentry{4}{2}{1958}{} 3-5:45 (!) \uline{Department Meeting} bei Piatt (über Nelson Pyke. Einige berichten von Gesprächen, und Aussagen von Studenten; danach scheint er manchmal etwas dogmatisch; auch naiv in einfachen logischen Fragen. Die anderen haben ein Aufsatz \textit{ms} gelesen; Yost musste es aber zurückgeben, bevor ich es bekommen konnte, um es nicht auffällig zu machen. Wir beschließen, dass er für nächstes Jahr Kontrakt bekommen soll; aber wir wollen nächsten Herbst erneut überlegen, ob wir ihn weiter behalten wollen; wir hoffen, wir haben dann mehr Evidenz. -- Es wurde so spät, weil Kalish und Montague 40 Minuten spät kamen; ein Vertreter ihres Verlegers hatte sie zum Lunch eingeladen.) -- Brief von Rich Martin, ob ich Goodman nächstes Jahr vertreten will. \tbentry{5}{2}{1958}{} 10-12 (!) \textit{\uline{Kahane}} hier. (Über seinen Plan für \textit{MA} These über Prob. und meine Auffassung über Rechtfertigung der Axiome.) -- \neueseite{536199} Erwiderung auf Kaplan. -- Abends ein wenig tense. (Ina mit Helmers zu Vortrag von Groerson\blockade{} über Miltown und Opiate\blockade{}.) \tbentry{6}{2}{1958}{} 11 \uline{Dr. Mott} (zum ersten Mal zu dieser Stunde, anstatt \textit{Fr}; weil er für einige Monate Research macht und \textit{Fr} nicht kann. -- Der Traum \textit{Di} morgen, Schweden, Hedwig, Heinz; Assoziation über Hedwig und Loheland. Er: Nach Vaters Tod Mutter und Agnes zusammen; ich wollte auch eine Frau sein, um Agnes bei Mutter zu ersetzen; analog mit Grete, Ina, Astrid, Hedwig. Über Abschied von Feigl, mit Umarmung.) -- Haarschneider. -- Erwiderung auf Kaplan. -- Nachmittags großer Zank mit Ina (über Empfehlung für David; sie macht Entwurf, ich habe nicht genügend gesagt, wie ich es wollte, ich bin nicht ganz zufrieden mit der Formulierung, sie ist gekränkt und zornig). Abends versuche ich mehrmals Versöhnung, aber sie ist unzugänglich; um 11:45 gehe ich hinüber zu ihrem Bett{\lspitzt}durchgestrichenes Komma{\rspitzt} richtiges ,,Gute Nacht`` und Küsse. -- 1\,\textonehalf{} nehme ich weiteres Nemb. \tbentry{7}{2}{1958}{} Ganzen Tag Stegmüller Korrektur. \tbentry{8}{2}{1958}{} 10:30-2 \uline{Mathews und Kuhns} hier. (Sie haben nur wenig getan in diesen 4 Wochen, wegen Examinierung.) -- 3\,\textonehalf{}\,--\,4\,\textonehalf{} \uline{Frau Nebel} hier, mit Sohn Kay und dessen Frau Monika (Alle sind deutsch. Sie war die Frau des Malers Kay, dies ist ihr Sohn, Ingenieur im San Fernando Valley. Sie ist eng befreundet mit Grete und wird sie jetzt in Mexiko besuchen; auch mit Annemarie, hat mit ihr in deren kleinen Auto Ausflüge gemacht, zum Kaiserstuhl usw.; sie hat Annemaries Haus gesehen als es noch nicht ganz fertig war; sie sagt, Annemarie ist glücklich und viel mehr gelöst. Sie kennt auch Hanneliese und Johannes. \gestrunl{} Kay ist vor \textit{ca} 5 Jahren gestorben (hatte (vielleicht) später zweite Frau?). Sie wohnt in Kassel.) -- Abends etwas tense. \tbentry{9}{2}{1958}{} An Erwiderung auf Kaplan. -- (Abends Wim bei Ina; er hat Psychoanalyse angefangen, dreimal wöchentlich.) \tbentry{10}{2}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott} (abends oft tense. \textit{Do} nachmittags \neueseite{536197} Zank mit Ina. Um Mitternacht geh ich noch hinüber. Brief von Philadelphia; erfreulich, aber auch wieder Ärger, dass ich vielleicht wegggehen muss, und dass die Regents mich so lang warten lassen. -- In Christiansens graphologischer Analyse von mir: die negativen sind vertauschbar; er liebt die Frau wegen ihrer Leistungen, besonders Sex. Er: Ja. Ich: Wie passt das aber dazu, dass er sagt, ich fürchte mich vor Sex. Er: Furcht nur vor Intercourse; aber ich liebe die sonstigen Sexrelationen.) -- Nachmittags tense, beginnend schon im Bett, zum Nap. (Nachher wird mir klar, im Gespräch mit Ina: sie kam mit zu meinem Bett; ich überlegte, ob jetzt zusammen; ambivalente Gefühle; dann Spannung ,,umzingelte mich`` in der heiligen Gegend!) -- Nachmittags an Erwiderung auf Kaplan. \tbentry{11}{2}{1958}{} Seminar vorbereitet. -- 3-5 \uline{erstes Seminar}. (Phil 271: ,,Theorie der Logik``, in Wirklichkeit \unl{} Logik, Relationenlogik usw.; mein Buch bei Dover ist aber noch nicht erschienen. Viele Studenten.) -- Nachher bringt mich \uline{Mia} nach Hause (sie will das immer tun; sie hat Klasse bis 2, kann mich daher nicht abholen.) Da ich mich nicht zu müde fühle, lade ich sie zum Abendessen ein.) (Inzwischen 1 Stunde zu Bett.) \tbentry{12}{2}{1958}{} Erwiderung auf Kaplan. -- Abends gebadet. \tbentry{13}{2}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Traum von gestern: Dilswenger\blockade{Binswanger?} als strenger Vater, Ohm Seidel\blockade{Siebel?} als freundlicher. Im Traum mach' ich mir Vorwürfe, dass ich nicht entschiedener gegen Dilswenger\blockade{Binswanger?} argumentiert habe. Er: gut! Frau Seidels\blockade{Siebels} Tod wurde erwartet; ich erzähle von Mutters Tod. -- Über \textit{Mo} Nachmittag, die Ghosts ,,umzingelten`` mich.) -- 12\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Department Meeting}. (Lehrplan für nächstes Jahr.) -- Gesuch für Research Committee. \tbentry{14}{2}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Gesuch für Research Committee.{\rspitzt} -- Erwiderung auf Kaplan. \tbentry{15}{2}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Kaplan.{\rspitzt} \tbentry{16}{2}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Kaplan.{\rspitzt} \tbentry{17}{2}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Traum von heute: die Frau mit den Medizinen \blockade{}; die Briefverteilung, einer für CP. Er zum ersten: meine Eifersucht, weil die Mutter der Agnes mehr Beachtung gibt. Ich frage, ob 2 \gestrunl{} \sout{2} Nembutal und 2 Dexe \neueseite{536201} zu viel sind. Er: Nein; er hat keine physischen oder psychologischen Symptome bemerkt. -- Über Juanita\blockade{Junta?} in \gestrunl{} Mexiko.) -- An Erwiderung auf Kaplan. \tbentry{18}{2}{1958}{} 3-5 Seminar. \tbentry{19}{2}{1958}{} Dover Korrekturen. -- Notes für Seminar für Ditto fertig gemacht. -- \tbentry{20}{2}{1958}{} 11h zu \uline{Dr. Mott} (mein Traum von heute: Ich esse mit Leuten, aber da ist kein Menü; eine Frau hilft mir; ich rette ihr Milchglas vom Abrutschen; die kardischen\blockade{} (anstatt ,,karelischen``) Jungens, braun und Mandelaugen \unl{}. Ich interpretiere: Therapie mager, weil ich nicht weiß, was es gibt. Er interpretiert die Jungens aus Arabien als Kaplan, der in Indien ist, und sonst energischer für mich bei den Regents drängen würde. -- Über Telefonkonferenz.) 12-beinahe 3! \uline{Examen Ruth Schwarz-Bernes\blockade{}} (mündliches für \unl{} für \textit{MA}; Hauptinteresse Ethik; überall schwach, auch in Ethik. Einstimmig: nicht bestanden, und keine Ermutigung für Wiederholung.) \tbentry{21}{2}{1958}{} Für Erwiderung: meine eigene Auffassung auf Werten. -- 3-4 David und Ren\'{e} Kaplan hier. -- \tbentry{22}{2}{1958}{} Erwiderung auf Kaplan fertig gemacht. Dann ganzen Tag daran diktiert. -- \tbentry{23}{2}{1958}{} {\lspitzt}2 Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Kaplan{\rspitzt} fertig getippt. 12\,\textonehalf{}\,--\,3 bei \uline{Helmers}. (Er hat mit einem Rechtsanwalt eine Gesellschaft gegründet und einen einfachen Contest gemacht: 10 Buchstabenfelder, Listen von nur einigen Dutzend Wörtern; er sagt: es ist aber kompliziert, man weiß nie, ob man die beste Lösung hat. Ausgaben \textit{ca} 500\,\$; ferner 2000\,\$ Presse. Nur 100 Leute haben je 3\,\$ eingeschickt. Daraufhin haben sie abgesagt und schicken alles zurück. Ich sage: Vermutlich ist Ursache die Unbekanntheit der Gesellschaft; die Leute wissen nicht, ob sie sich darauf verlassen können, dass die Preise ausgezahlt werden und dass es ehrlich zugeht.) -- Nachher \textit{TV}: Symposium über Erziehung und Schule. -- \neueseite{536195} \tbentry{24}{2}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott.} (Zank mit Ina, Brief an Agnes, mein Treffen mit Agnes in Eg\unl{}, ich hätte sie mehr verteidigen sollen. Er: Ich bin freundlich und considerat zu Leuten gewöhnlich, aber zuweilen verletzte ich sie; z.B. dass Ina an Agnes und Chacha schreibt; überhaupt viele ,,untergeordnete Sachen``, die eine Sekretärin machen sollte.) -- \tbentry{25}{2}{1958}{} Für Seminar. -- 3-5 \uline{Seminar} (David Kaplan ist nicht eifrig am Arbeiten für dittoed Formeln. Ich gebe eine Korrektur in Seite der englischen ,,Logik`` für den Philosophie reading room.) -- Ina abends zu den Methodisten, gibt ihren ersten Rorschachtest für eine Sekretärin. Abends ein wenig tense. \tbentry{26}{2}{1958}{} Transkript Erwiderung auf Hempel gelesen. \tbentry{27}{2}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Traum heute: Leute bringen Lösung für ein Problem; ich kritisiere sie, weil nicht generell genug. Postkarte an ,,Dörpfeld, Barmen`` wünscht Auskunft über Archäologie. Ich vermute, die Karte ist von einem General oder sowas (er: vielleicht ein Doktor?); die sind so dumm. Er: Dies ist meine Reaktion auf seine Anfangsaufforderung, dass ich irgendetwas über mich sagen soll. -- Er sagt, es ist gut, wenn ich gesunde Skepsis über die Theokrasie\blockade{} habe. Ich: z.B., warum ist Sammeln und Ordnen \editorstr{und} als ,,anal`` aufgefaßt? Kommen nicht vielmehr beide aus demselben Grundtrieb? Er: Nein; Kinder mit wenig Toilettraining haben wenig Ordnungssinn. -- Als ich schon aufstehe, sage ich: der Februar ist um, und noch keine Entscheidung von den Regents über nächstes Jahr!) -- Transkript Erwiderung auf Hempel fertig durchgelesen; \gestrunl{} dasselbe auf Pap angefangen. \tbentry{28}{2}{1958}{} Erwiderung auf Pap, Transkript durchgelesen, fertig. -- Mittags \uline{Bohnert} hier. Langen Spaziergang zusammen. (Er hat vor einigen Wochen den Job aufgegeben. Gegenwärtig macht er einen Kurs mit an \textit{UCLA}-Extension über \textit{TV} Schreiben. Er erzählt uns eine Geschichte. Er hofft, dann gutes Einkommen damit machen zu können, sodass er dann einerseits den \gestrunl{} geplanten Roman, und auch die Thesis schreiben kann.) -- Ich lese Cohens Schilpp \textit{ms}, und meine Notizen dazu. \neueseite{536203} \tbentry{1}{3}{1958}{} (Ina mit Myra Lunch in Hollywood.) -- Ich lese Herb\unl{}' Vorlesungen über Wahrscheinlichkeitstheorie. \tbentry{2}{3}{1958}{\kreis} Erwiderung auf Cohen angefangen (ich schwanke immer zwischen Exasperation\blockade{} über die vage, vieldeutige, metaphorische Sprache der Dialektiker, und bin dann wieder gerührt über seine ernste Bemühung, den Empirismus zu verstehen und seine Anerkennung auf die Haltung des Wiener Kreises und besonders meine). -- Nachmittags und abends bis nach 9 \uline{Wim} bei Ina.) -- Abends nach 10h bei Musik, halb überraschend, zusammen, gut (seit 22.1.). \tbentry{3}{3}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott.} (Traum von heute. \gestrunl{} Er: Die ältere Frau ist Ina; mein Neid, dass sie jünger ist. Er meint, es ist besser, Ina zuweilen merken zu lassen, dass ich in Stimmung bin, auch wenn nichts daraus wird. -- Er: Der obere Tisch, das ist ähnlich zu dem oberen Teich in früherem Traum.) -- Erwiderung auf Cohen. -- \tbentry{4}{3}{1958}{} 3-5 \uline{Seminar}. \tbentry{5}{3}{1958}{} Erwiderung auf Cohen, Stenogramm fertig. \tbentry{6}{3}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Ich habe alten Traum, nur durch Notizen. Sonst würde ich nichts haben und in der Luft schwimmen. Er: Anstatt den Traum zu nehmen, wollen wir dies ,,Schwimmen`` betrachten. Ich: Ich bereite mich in allen Situationen gerne vor, ich zeige ihm den roten Notizzettel, sonst vergesse ich zu leicht etwas. Er glaubt nicht, dass ich von Natur schlechteres Gedächtnis habe, sondern dass ich gewisse Dinge weniger wichtig nehme. Ich: Es ist aber peinlich, wenn ich Leute nicht wiedererkenne; wenn ich wünschen dürfte, würde ich mir ein besseres Gedächtnis wünschen. Er: Manche Leute bedauern später ihre Wünsche, z.B. Midas mit Gold. Ich: Aber doch wünschte ich 1. Leute besser zu erinnern, 2. was ich lese. Ich erzähle von der Ramsey Idee, deren früheres Lesen ich vergessen hatte. Dann schaue ich auf die Uhr, ob ich nicht zu lang gesprochen habe.) -- 12-2 \uline{Department Meeting}. (Ruth Anna für Sommer teachen\blockade{}. Ich erzähle von Jeffrey; sie sind interessiert, vielleicht für später, aber es ist unwahrscheinlich, dass er für den kleinen Betrag (800) würde \gestrunl{} von Europa früher zurückkehren wollen. -- \neueseite{536207} Nach langer Besprechung beschließen wir, jetzt keine regionale Konferenz zu machen. Kalish würde zwar willig sein, es würde aber viel Arbeit kosten. Und nächstes Jahr wollen wir \textit{APA} Meeting einladen. Ferner sagen Morris und ich, dass kleinere Gruppendiskussionen fruchtbarer sind. Vielleicht wird das Department Seminare machen, z.B. wenn \textit{Austin} nach Berkeley kommt; oder sonst bei Gelegenheit jemand einladen.) -- 4:30-5:45 \gestrunl{} \textit{\uline{Kahane}} hier. (Über Fragen über meine induktive Logik, im Zusammenhang mit seiner geplanten \textit{MA} These. Er stellt intelligente Fragen: über Familien von Prädikaten; Rechtfertigung der Axiome; usw.) \tbentry{7}{3}{1958}{} (Ina fährt \uline{Mia} zum Augendoktor nach Beverly Hills. \gestrunl{} Gestern abend flog etwas Brennendes von einem Streichholz in Mias Auge; Frank fuhr sie zur \textit{UCLA}-Klinik, und die machten eine Verabredung mit dem Augendoktor; und sie fuhren dahin. Heute sagt der Doktor, dass eine vernarbte Stelle wahrscheinlich sich glatt auswachsen wird, weil nur an äußerer Schicht der Hornhaut; es ist \gestrunl{} nicht vor der Pupille, also Sehen nicht gestört.) \uline{Mia} zum Lunch hier. (Nachher fährt Ina sie nach Hause.) -- 4h erstes Meeting des \uline{logischen Kolloquiums} (organisiert von Montague, auf seine Initiative, zusammen mit dem Mathematiker \textit{C}.\textit{C}. \textit{Chang }von \textit{USC}, \unl{} in Logik, vielleicht Schüler von Tarski); Vortrag von \textit{\uline{C.C. Chang}: ,,}Algebraische Analyse von unendlich-wertiger propositionaler Logik``. (In Humanities Gebäude \textit{UCLA}, Ostflügel. Er beginnt mit Lukasiewicz System der unendlich wertigen Logik. Zum Glück hatte \editor{ich} das im Tarski Band heute noch mal gelesen. Er gibt die Matrix an für Implikation und Negation, ohne irgendeine Andeutung von Motivierung oder Konsequenzen. Dann gibt er Lukasiewicz' 5 Axiome an, von denen Luk. vermutete, dass sie hinreichen für das System. Er sagt, andere haben neuerdings einen Beweis gefunden, der wird 40 Druckseiten umfassen! Er hat eleganten Beweis gefunden mit Hilfe von abstrakter Algebra und Gruppentheorie. Fast der ganze Vortrag besteht aus der Darstellung dieses Beweises. Ziemlich bald wird es unverständlich für mich. Für Kalish und die Grad. Philosophiestudenten und Matheson\blockade{} sicherlich noch früher, weil er \neueseite{536211} am Anfang gar keine informalen Erläuterungen gegeben hat. -- Am Ende fordert Montague auf, Fragen zu stellen. Zuerst sind keine \gestrunl{}; dann Einiges von 2 Mathematikern, anscheinend Profs und Spezialisten in Algebra. 5:10 ist alles zu Ende. Ich sage Montague, das war schwere Kost; er sagt: ja, und bei der Geburt nicht leicht verdaulich. -- Es waren ungefähr 15 Zuhörer, vielleicht zu ungefähr gleichen Teilen Mathematiker und Logiker. Für die Philosophen war diese Sitzung ein vollständiger \textit{failure}!) \tbentry{8}{3}{1958}{} Jeffrey gelesen. \tbentry{9}{3}{1958}{} Erwiderung auf Cohen ganz diktiert. -- 12:30-3 \uline{Mia} hier. (Bis 1:45 Diskussion über meine \ulinesp{Erwiderung auf Grünbaum}, die auch Kritik an Reichenbachs Auffassung der Richtung der Zeit enthält. Ich merke am Ende, dass es schwierig ist emotional für sie; aus diesem Grunde hatte ich gezögert, diese Diskussion zu machen. Sie sagt zwar nachher, es ist nicht, weil ich \textit{R} kritisiere, sondern weil sie sich hilflos und frustrated fühle, weil sie zu viel von sich erwartet, seine Formulierungen klar zu machen. -- Später sagt sie zu Ina, dass ich sie kaum habe zu Wort kommen lassen, sie habe eine ganze Reihe von Fragen vorbereitet, und wir seien nicht einmal mit der ersten fertig geworden, weil ich immer zu etwas Anderem übergegangen sei.) -- (Abends am \textit{TV} den Film von Schumann und Clara Schumann (Katherine Hepburn) und Brahms gesehen, den wir vor vielen Jahren als Movie gesehen haben.) \tbentry{10}{3}{1958}{} 12\textsuperscript{h} zu \uline{Dr. Mott}. (Vom Schumann Film. Ina sagt, vielleicht hat er soviel Appeal zu mir, weil es mir gefällt, dass sie ihr ganzes Leben dem Mann widmet. Er: Vielleicht ist es aber so, dass ich \editorstr{dabei} mich dabei \editorstr{identifiziere} nicht mit Schumann \editor{identifiziere}, sondern mit Clara; denn als Kind hatte ich auch die Idee, mein ganzes Leben der Mutter zu widmen oder in ihren Bahnen zu wandeln. Ich: Vielleicht, so habe ich es noch nicht gedacht; die Mutter widmete ihr Leben ihrem Vater, doch nicht ganz, weil sie auch die Familienpflichten erfüllte. Er fragt nach meinem Alter als Mutter starb, und bei \neueseite{536205} Heirat und Scheidung. Und Verhältnis zu Mutter und Agnes vor dem Krieg. Ich erzähle von Spannungen mit beiden; dann ging ich nach Freiburg, glückliche Zeit in männlicher Gruppe; dann Agnes' Heirat; Onkel Wilhelm sagte, ich sollte die Mutter nicht allein lassen; daher zurück nach Jena, mit einigem Widerstreben. Martha Hörmanns Tagebuch: Die Mutter \gestrunl{} nahm es als ihre Aufgabe, für mich zu sorgen und mich glücklich zu machen.) -- 4-9 \uline{Paul Ruthling} hier. (Er scheint sich mit Maria etwas versöhnt zu haben; aber immer noch viele Spannung usw. Sie hat ihm die Hälfte der Ranch in Tesuque übergeschrieben. Sie haben 4 Grundstücke mit Häusern in Phoenix und Scottsdale, alle Anfangszahlungen erledigt, jetzt nur Monatszahlungen, die mehr als aufgewogen sind durch die einkommenden Mieten. Wir sagen, dass wir \textit{ca} 9000 beim Broker haben, noch nicht investiert. Ich sage, ich möchte nicht allein ein Haus besitzen an einem anderen Ort; vielleicht mit ihm als Partner. Aber er hat kein Bargeld und möchte wohl auch nicht einen Teil eines der Grundstücke an mich verkaufen, weil es inzwischen mehr wert ist. Er sagt, er wäre willig, wenn er eine günstige Gelegenheit sieht, etwas für uns zu kaufen, und dann zu \textit{take care} davon für uns, gegen einen Prozentsatz am Gewinn, wenn es schließlich verkauft wird, und nichts, wenn es dann keinen Profit gibt. Die Frage bleibt offen. -- Über Carmen: Sie zeige sehr wenig Freude oder Anerkennung, wenn er etwas für sie tut. Aber sie ist tüchtig in Wissenschaft, hat Preis bekommen für Apparat für Sonnenenergie, und einen anderen für einen Vortrag darüber. -- Er erzählt von dem komm. Schriftsteller Mike Gold; er ist sein Freund, war einige Zeit bei ihnen, hat über Beziehung mit Maria gesprochen; sagte: entweder Verständigung oder Trennung. -- Er wird hier mit einem Reverend Fritschman, Unitarian, sprechen; er ist \sout{gegen} Hydrobomb Expert, für Verhandlungen usw.; und könnte ihm vielleicht auch psychologisch helfen.) Nachmittags etwas tense; Ina merkt, dass ich zuweilen etwas blass bin; 6\,\textonehalf{} \textonehalf{} Miltown, 10\textsuperscript{h} nochmal. -- \tbentry{11}{3}{1958}{} Früh im Bett tense, und spüre am Rücken etwas \neueseite{536209} rechts und links. \textonehalf{} Miltown, später besser. 2\textsuperscript{h} nochmal \textonehalf{} Miltown. -- 3-5 \uline{Seminar} (David Kaplan beginnt Bericht über Quine ,,Unifikation``). \uline{Mia} fährt mich nach Hause, wie gewöhnlich (schon während der Fahrt fragt sie, ob sie nochmal einen Punkt über Zeitrichtung vorbringen kann. Dann sitzen wir noch hier im Auto bis 6! Sie will anscheinend Reichenbachs Definition der Zeitrichtung klar machen und verteidigen. Ich erkläre, wiederum, dass, wenn zuerst eine Zeitordnung gegeben ist, die durch alle Sektionen läuft, und wir dann Ramseys\blockade{} Kriterium der \uline{einen} Sektion anwenden und damit die Zeitordnung in Betracht ziehen, so ist die Richtung für \uline{alle} Sektionen eindeutig bestimmt; wir sind also nicht mehr frei, sie in anderen Sektionen nach seinem Kriterium zu bestimmen; \gestrunl{} wenn wir es tun, kann Widerspruch herauskommen. Ich sage, es tut mir leid, dass diese Sache ihr so Kummer macht; sie sagt, sie will nur klar stellen, sie sei nicht wirklich emotional; aber sie habe am Sonntag gemerkt, dass ich ungeduldig wurde. -- Ich sage absichtlich nicht, dass wir es ein andermal nochmal besprechen könnten; es scheint aussichtslos, da sie doch zu sehr involviert ist durch das Gefühl, dass sie R. verteidigen muss. \tbentry{12}{3}{1958}{} Vormittags Zahnarzt. Haarschneider. -- \textit{ms} Martin gelesen (für Laschewitz\blockade{}). -- \textit{ms} Jeffrey gelesen. \tbentry{13}{3}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Traum heute: Champagner zum Abschied; ich muss pinkeln, aber ich will nicht zu viel Rücksicht nehmen, ob andere es sehen. Er: Abschied von ihm? Ich über Gespräche über Richtung der Zeit mit Mia Sonntag, und nach dem Seminar im Auto; ihre Emotionen. Er: Ich hatte Recht, das Gespräch abzubrechen; man muss oft scheinbar hart sein, um nicht durch Verlängerung mehr Schmerzen zu verursachen.) 12-2:30 \uline{Department Meeting} \gestrunl{} (\textit{TA} für nächstes Jahr.) Nachher telefoniert Robson herum, um etwas über meine Sache auszufinden\blockade{}; (er findet heraus, dass Allen jetzt in Berkeley mit Sproul spricht, und dabei auch über meinen Fall. Falls er nach dessen Rückkehr etwas erfährt, will er mich anrufen). -- (Nachmittags Sobler mit Ina im Garten. Er sagt, er \neueseite{536213} hat Kaufangebot für dieses Haus abgelehnt.) \tbentry{14}{3}{1958}{} Jeffrey gelesen. \tbentry{15}{3}{1958}{} 10:30-2:45 \uline{Mathews und Kuhns}. \tbentry{16}{3}{1958}{} Ich lese Franks Schilpp Aufsatz (und die dazu gehörende Übersetzung eines russischen Aufsatzes), und schreibe kurzen Entwurf einer Erwiderung. \tbentry{17}{3}{1958}{\kreis} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Gestern früh Traum: Ich schwebe mit dunkler Frau, die Körper verschmelzen; eine andere Frau schaut zu und scheint zu approve. -- Samstagabend beinahe zusammen; aber dann doch nicht, weil immer was Anderes dazwischen kam: der Hund, die Musik ist nicht recht, usw. Er: Die Umstände als Störungen oder Mens vertreten die Mutter, die approbiert oder nicht. Dies geht zurück auf die Zeit vor meiner ersten Heirat, wo ich fühlte, dass die Mutter Sex mißbilligen würde; und tiefer Furcht vor Unbekanntem. Ich: Er meint wohl, Verlust des Penis; das ist aber doch höchstens eine Idee in der Kindheit. Die Mutter war immer dagegen, durch Furcht zu erziehen. Er: Auch wenn die Eltern nicht drohen, das \gestrunl{} Kind kommt ganz unvermeidlich auf die Idee.) -- Nach dem Lunch, wo wir in guter Stimmung sind, kommt Ina zu mir zum Bett. Bald darauf beschließe ich plötzlich: zusammen; gut. (seit 2.) -- Brief von \textit{NSF}: Es ist jetzt zu spät für Geld für den Sommer oder Herbst. -- \tbentry{18}{3}{1958}{} 3-5 \uline{Seminar.} (Die ganze Zeit: David Kaplan trägt vor über Quines Aufsatz über Unifikation. Er macht es sehr gut und gründlich.) \tbentry{19}{3}{1958}{} Ich lese Martins Buch \textit{ms} über Pragmatik, für Beth. -- Umbruch Stegmüller gelesen. -- \tbentry{20}{3}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott} (Traum von heute: fischförmiges Gebäude; Mutter und Kind in Waschraum. Ich finde Heisenberg Uhr im Schlamm. -- Er: Bionisch\blockade{}. Ich: Ticker\unl{} ist zur Uhr, ich: Ina warf die Uhr weg, verlor \sout{Ge} Geld und Juwelen.) 12 \uline{Office Stunde} (die erste dies Semester. Nur Morewedge, über Wertaussagen; ich: mein Standpunkt ähnlich zu Stevenson.) -- \tbentry{21}{3}{1958}{} Ich lese weiter Martins Pragmatik. -- \tbentry{22}{3}{1958}{} {\lspitzt}2 Wiederholungszeichen: Ich lese weiter Martins Pragmatik.{\rspitzt} -- 1-3 \uline{Kaplans hier.} -- \neueseite{535855} \tbentry{23}{3}{1958}{} An \textit{Reply} für Schilpp Band gearbeitet (Karten für die Sektion geschrieben; Überlegung über neue Reihenfolge). \tbentry{24}{3}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Freitagabend war ich etwas tense. Fantasie von 2 schwedischen Mädchen, eine blond, die andere dunkel: Lätzchen\blockade{} über die zweite. Er: Was denke ich darüber? Ich: Mutter und Schwester. Er: Ja, besonders nach des Vaters Tod. Sie waren sich nahe, und ich wollte auch dazu gehören. Ich erzähle über das dunkle Mädchen. -- Immer schwer einzuschlafen. Er: weil noch so viel Verantwortung. Ich: ja, über die Welt. Ich weiß von keinem Freund, der auch solches\blockade{}denkt. Er: Ich habe es denen nicht erzählt, und sie mir nicht; viele \gestrunl{} fantasieren\blockade{} so etwas.) -- Nachmittags zum Notar (für \textit{SF} Dokument). -- Überlegungen über Grant von \textit{O.N.R}. (auf Margenaus Brief hin). \tbentry{25}{3}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Überlegungen über Grant \textit{O.N.R}.{\rspitzt}; telefoniert mit Tompkins\blockade{} und Sorgenfeldt\blockade{}. -- 3-5 \uline{Seminar}. \tbentry{26}{3}{1958}{} Herumtelefoniert, um Auskunft zu bekommen für Gesuch an \textit{ONR}. Brief an Dr. Grad dort (suggeriert von Margenau) mit Ina besprochen. -- \uline{Paul Ruthling} kommt 4:30-7. (Er schlägt uns vor, Geld in Arizona in Grundstücken mit Häusern anzulegen, wo \sout{Ge} die Einnahme von Miete die Abzahlungen deckt. Er würde dann jährlich vom Überschuss der Miete über die Ausgaben eine Kommission bekommen, wofür er für die Sachen sorgt, Reparaturen machen läßt usw.; und schließlich beim Verkauf einen Prozentsatz des Gewinns, nach Abzug der Ausgaben einschließlich Zinsverlust. Ich dränge ihn mehrmals einen Prozentsatz vorzuschlagen. Schließlich sagt er: Da wir 3 sind, teilen wir es sodass jeder \nicefrac{1}{3} bekommt. Wir schauen uns schweigend an; da Ina nichts dagegen sagt, breche ich endlich das Schweigen und sage, das scheint \textit{o.k}. Nachher stellt sich heraus, dass sowohl Ina wie ich im stillen an 10 \% gedacht hatten! Aber da konnten wir nicht mehr gut zurück.) \neueseite{535863} \tbentry{27}{3}{1958}{} Wieder sind wir hektisch. Gerade bevor ich gehen muss, ruft Dean Delsasso an. (Ich lasse mir einiges erklären; er macht anscheinend die Kontrakte zwischen Universität und \textit{ONR}; schließlich sage ich, dass ich eilig gehen muss und bitte ihn, Ina weiter Fragen zu beantworten.) Eilig abgefahren. 11\textsuperscript{h} zu \uline{Dr. Mott}. (Hektische Tage. Wir sind exasperated, wie umständlich die Dinge mit der Universität sind, und man von einem zum anderen geschickt wird. Man möchte die Sachen wie von einer Fee einfach auf Wunsch herbeigezaubert bekommen. Aber es hatte das Gute, dass ich heute gar keine Zeit hatte, für die Sitzung mit ihm zu ,,planen``; und so redete ich einfach los. Er fragte nach der Fantasie gestern abend \gestrunl{}. Ich: Weltregierung und mehr desselben\blockade{}.) -- 12-2 \uline{Departmentmeeting}. -- Nachmittags Research Projekt für \textit{ONR} aufgesetzt. Telefoniere mit Dean Delsasso. \tbentry{28}{3}{1958}{} Immerzu telefoniert, vergeblich, um Verabredung mit Dean Delsasso. Schließlich 3:30 mit \textit{\uline{Sheffer}} vom \textit{Bus. Off}. telefoniert und gleich hingefahren, damit wir vor dem Wochenende noch lernen, wie wir das Gesuch für \textit{ONR} zu schreiben haben. (Ich warte in seinem Office bis 3:50-4:15, auf gradem Stuhl, ohne Kissen, aber es geht ganz gut. Dann mit ihm gesprochen bis 5! Er ist freundlich und hilfreich (obwohl vorher mich jemand gewarnt hatte), gibt mir früheres Gesuch als Muster und erklärt alles. Er sagt, \textit{ONR} macht gewöhnlich nicht Kontrakt für mehr als ein Jahr. Also streiche ich Sommer 1959 weg.) Ich bin sehr froh, dass ich dies erreicht\blockade{} habe und auch, dass es leichter ging, als ich gedacht hatte (sowohl das Sitzen, wie das Gespräch). Wir müssen 13 Copies des Vorschlages einreichen! Wir überlegen, ob, wie und wo Ina das dittoen könnte. \tbentry{29}{3}{1958}{} Dean Delsasso ruft an (beantwortet noch einige Fragen). Gearbeitet am neuen Projekt für \textit{ONR}. -- Mittags tense; trotzdem spazieren. Dann aber stehe ich auf vom Esstisch, weil zu müde, und lege mich ins Bett. -- Nachmittags auf \gestrunl{} bis 8\,\textonehalf{}. Am Gesuch gearbeitet. \tbentry{30}{3}{1958}{} 7:45 (!) Arbeit angefangen, im Bett. (Gesuch fertig gemacht, Ina liest es durch und macht Änderungsvorschläge. Die sehe ich noch durch. \neueseite{535857} Dann aber ist keine Zeit für mich, es nochmal durchzulesen. Ich hatte es in großer Eile geschrieben.) 11:40 Ina saust ab, zum Department Office. (Dort trifft sie Richard Montague; der gibt ihr Stencils und zeigt ihr zu \textit{ditto}. Dann tippt sie den ganzen Tag, kein Lunch; kommt erst 7:45 nach Hause.) Zusammen gegessen. Dann tippt Ina noch die Bibliographie bis Mitternacht; ich lese es noch durch bis 11:30! \tbentry{31}{3}{1958}{} \sout{(\unl{}} [Diese Woche \uline{Spring Recess}, keine Klassen.] (Ina geht wieder zum Departmentoffice; dort will David das Gesuch für \textit{ONR} tippen. Dann fährt sie 10h zum Dr.) -- 11\,\textonehalf{} ich fahre Ina zur Universität (\gestrunl{} dort will sie inzwischen die Research Proposals zusammenstellen); ich \uline{zu Dr. Mott.} (Über die letzten hektischen Tage. \textit{Fr} Nachmittag, nach Gespräch mit Sheffer war ich erfreut und erleichtert; dann \textit{Sa} Mittag auf einmal schwach und müde; \textit{Fr} war ich zum ersten Mal in 4 Jahren im Admin. Gebäude! Ich: Andere Professoren gehen sicher oft zum Dean usw., um sich sicher zu fühlen. Er: und auch zum Chancellor; und ich hätte auch hingehen sollen und mich beklagen über die endlose Verzögerung der Wiederernennung. \unl{} Fantasie; er: die Mutter verbietet Sex, gleichzeitig aber, durch Spielen mit dem Baby beim Waschen usw. ermutigt sie Sex. Ich über meine Zärtlichkeit mit den Babies beim Baden. -- Gestern sah ich Dr. Kupper am \textit{TV}. Er war, besonders am Anfang, so tense und ernst; vielleicht sind die Analytiker doch nicht so vollkommen relaxed und frei von Schwierigkeiten. Er: Ich erhebe sie auf ein Pedestal, um sie dann mit mehr Genuss herunterzuwerfen.) -- Ich fahre zum Campus; Ina hat alle Research Gesuche fertig. Ich bringe sie zu Miss Mudge für Dean Dodd (sie sagt, Rolfe ist krank, und Dodd wird für beide unterzeichnen; er ist jetzt nicht da; sie verspricht, dass das Ganze heute nachmittag oder morgen früh in Chancellor's Office gehen wird.) -- Nachher gehe ich nochmal zurück (um über die Umzugsentschädigung für die Bücher zu fragen; ich spreche mit Robson hierüber. Auf seinen Rat bitte ich Miss Mudge, Dodd zu fragen, ob nur Bücher oder auch Regale gemeint sind, \unl{} mir zu telefonieren.) -- Zu Hause sehr müde, ins Bett. -- \neueseite{535871} -- Nachmittags auf; Sachen gelesen. \tbentry{1}{4}{1958}{} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} (mit Distanzbegriff). -- 1-5 \uline{Bohnert} hier. (Er hat einen Monat lang an Novelle und \textit{TV} Sachen gearbeitet. Jetzt möchte er an seine Thesis gehen. Er leiht\blockade{} \textit{mse}: Rozeboom, Hempel (Schilpp), meine Erwiderung.) -- Abends gebadet. \tbentry{2}{4}{1958}{} \textit{ms} Schick gelesen (über \textit{prob}; oft nicht klar). -- Mittags 12\,\textonehalf{}\,--\,4 \uline{Mia} hier. -- Nachmittags diktiert in Recorder (über Martins \textit{ms} Pragmatik, und Brief darüber an Beth). \tbentry{3}{4}{1958}{} 11\textsuperscript{h} zu \uline{Dr. Mott}. (Heute Traum: Ich frage nach Regulationen. Sie kosten \$\,5; ich sage, wenn es allgemeine Reg. für alle sind, höchstens 50 \textit{c}. Man sagt, es sind spezielle für mich. Ich bin dann bereit, \$5 zu zahlen. -- Er: Ich wünsche von ihm spezielle Regeln, besonders über Sex; und bin bereit, ihm 15 zu zahlen (Gestern hatte ich den Scheck für ihn geschrieben). -- Über gestern abend; Halb wollte ich, dann aber doch nicht, Fantasie in der Nacht. Der Hund; ich fürchte seine Zähne nicht mehr. Ina sagt: mehr die nicht existierenden in der Scheide. Er: Was für Gefühle über Scheide? Ich: Rabennest, Bärenhöhle, positiv.) Ins Department Office, Post geholt. -- Nachmittags 1\,\textonehalf{} Stunde gesprochen mit \uline{Schick} (über sein \textit{ms} ,,Prob. und Induktion``, 123 \textit{pp.}! Fortsetzung des \textit{TP} vom letzten Semester. Allerhand Konfusion. Ich versuche ihm, klarzumachen, dass er die Gambler Fallacy begeht, aber er sieht nicht, dass es verkehrt ist; er\editor{kläre} ihm nochmal ausführlich, dass {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Satz rein\blockade{} logisch ist, auch wenn \textit{l}\blockade{} und \textit{h}\blockade{} faktisch sind; er kann es nicht verstehen, und ich gebe es schließlich auf, als hoffnungslos. Er ist zu eigensinnig, bleibt immer bei seinen Ansichten. Schließlich sage ich ihm, dass er manche Konfusion macht, und es gründlicher durchdenken muss. Er sagt, er hat es schon getan, und mein Buch gelesen. Er will noch einige Probleme aus dem Rest des \textit{ms} vorbringen; ich habe nur bis \textit{p}. 74 gelesen; da ist schon einiges randgeschrieben. Aber ich \unl{} sage, ich habe nicht mehr Zeit.). \tbentry{4}{4}{1958}{} 1-2 beim \uline{Zahnarzt} Dr. Brann\blockade{} (3 Füllungen). -- Nachmittags kommt \uline{Maria Ruthling}. (Viel über ihre Familienprobleme. Ich betone, dass Paul sie und die Kinder doch sehr liebt, auch wenn seine dominierende Tendenz \neueseite{535869} schwer zu ertragen ist. Sie hat auf sein Drängen jetzt den Laden auf beider Namen geschrieben; aber sie sagt, das hat die persönliche Beziehung nicht gebessert. -- Ina lädt sie ein, hier die Nacht zu bleiben. Diesmal schläft sie im Wohnzimmer.) -- Abends bleibe ich bei beiden bis 9. \tbentry{5}{4}{1958}{} (Ina 8\textsuperscript{h} zum Dr.) Ich Frühstück mit Maria, mache ihr einen Kaffee. Später bringt Ina sie zu Freunden in Hollywood. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{zu Helmers}. (Er geht nachmittags wieder zum Office. Mutzli erzählt: Sie war gestern bei Dr. Brann; sie hatte ein Stück Metall im Mund gefunden, während sie Schinken aß, und glaubte, es müßte eine herausgefallene Füllung sein: seit einer Woche hatte sie Angst, dem Zahn könnte etwas passieren: der Dr. sagte: da ist nirgends ein Loch, jemand muss den Schinken geschossen haben!) -- Allerhand gelesen und geschrieben. Reichenbachs Liste für Meiners geplanten Band von Aufsätzen verschiedener Autoren aus Erkenntnis bearbeitet. \tbentry{6}{4}{1958}{} 1-3 \gestrunl{} \uline{Mia hier}. Nachmittags Erwiderung auf Frank diktiert (sehr kurz). \tbentry{7}{4}{1958}{} 12\textsuperscript{h} \uline{zu Dr. Mott}. (Über Marias Besuch. Ich sagte ihr, dass Paul sie doch liebt, und die Kinder. Er: Ich möchte, dass die beiden sich versöhnen. Ich: Ja; ich glaube heute, dass das Abbrechen meiner ersten Ehe nicht nötig gewesen wäre, wenn wir beide fähig gewesen wären, eine andere Haltung einzunehmen. Über meinen ,,Wahrheitsfanatismus``, und das Gefühl, dass alles wieder gut ist, sobald man beichtet. Aber bei der katholischen Beichte konnte ich nicht verstehen, wie man immer fortfahren kann zu sündigen und beichten.) Ich rufe Ina vom Drugstore an; beim Aufstehen in der engen Zelle spüre ich Muskeln im Bein und vielleicht auch im Rücken, und erschrecke etwas; zu Hause lege ich mich einige Minuten hin, und nehme \textonehalf{} Miltown. \uline{Maria kommt}. Ich stehe auf zum Lunch. -- Nachmittags am Schreibtisch gesessen; etwas in Recorder diktiert. (Ina und Maria gehen 7-11:30 ins Kino.) -- Ich höre abends am Radio \unl{}, und tanze etwas dazu; dann fühle ich mich besser. \tbentry{8}{4}{1958}{} Morgens jittery, \textonehalf{} Miltown. -- 3-5 \uline{Seminar}, (nachher erzählt Mia mir, \gestrunl{} dass Ruth Anna und Bob Mathers \neueseite{535867} sich getrennt haben, vielleicht für dauernd. Sie fühlte sich zu sehr frustrated. Sie ist jetzt bei ihren Eltern, wird dann in ein eigenes kleines Apartment in West Hollywood ziehen.) (Nachmittags und abends geht es mir wieder ganz gut.) (Abends spät kommt Maria von Freunden zurück, bleibt wieder hier über Nacht.) Abends Brief von \uline{Guggenheim: abgelehnt.} \tbentry{9}{4}{1958}{} Morgens wieder etwas jittery; \textonehalf{} Miltown; 12\textsuperscript{h} nochmal; 4\textsuperscript{h} nochmal. -- Nach dem Essen \uline{Abschied von Maria}, mit Umarmung und Küssen. -- Gelesen und geschrieben. Vor dem Abendbrot etwas hingelegt. \tbentry{10}{4}{1958}{} Morgens ein wenig jittery; \textonehalf{} Miltown. -- 11\textsuperscript{h} zu \uline{Dr. Mott} (seit Montag jittery; Tenseness, Angst für den Rücken; er: Angst um Aufrechthalten des Rückens = Angst um Erektion. Die letztere war schon ursprünglich so stark, dass ich die erstere dafür substituierte. Ich: Aber bewußt war es anders; ich war willig, Sex zu opfern, um Angst los zu werden. Er: Das heißt, Gebrauch aufgeben, um nicht ganz zu verlieren. Ich: Das ist analog zu dem Miser, der das Geld nicht gebrauchen will, damit er es um so sicherer hat. Er: Das ist eine gute Analogie. -- Über Absage von Guggenheim, \textit{Di} abend, das war Enttäuschung. Ich: Erst blieb ich kühl darüber, aber ich wußte wohl, dass da starke Emotionen dahinterstecken: Zorn über den ablehnenden Board; Neid gegen die, die es bekommen; man hält mich also für untüchtig oder für zu alt.) \tbentry{11}{4}{1958}{} 1-3 mündliches qualifying \uline{exam Mathews} (Mathematik Building; dabei Swift, Horn, Steinberg, Melkanoff. Er berichtet die Grundgedanken seiner thesis. Ich sage: Dezimal Gödelzahl würde kleiner sein; aber das hätte nicht den Vorteil seiner Methode von Kommutativität. -- Später frage ich, wie Gödel bedenke, dass Konsistenz nicht im Kalkül selbst beweisbar ist.) Melkanoff sagt, ich soll ihm mal im numerisch Analyse Institut besuchen. Er wird mir den Computer vorführen. -- Ich fahre zum Postamt (sie können den Einschreibebrief nicht finden; ich muss lange stehen und werde sehr müde). \tbentry{12}{4}{1958}{} 3-6 \uline{Sitzung des Grad Studenten Philosophie Clubs bei uns}. (Über 20 Leute sitzen im Wohnzimmer in einem großen Kreis; außer Studenten auch: Morris, Kalish, Montague, Pike, Mia. Sie haben \textit{mse }von Strawsons Schilpp Aufsatz und von meiner Erwiderung gelesen. Ich mache einleitend Bemerkungen; dabei auch Gödels ,,\unl{}x-\unl{}``, \neueseite{535873} und Beths Bemerkung, dass meine Satz Syntax zu sehr ermutigt die Untersuchung der logischen Struktur von natürlichen Sprachen.\blockade{Sinn bzw. Grammatik?} Montague stimmt dem zu. Ich: Es ist sicher sehr verschieden von konstruierten Systemen; aber die Regularität und Stabilität des Sprechverhaltens ist doch sehr groß; daher kann man apriorische oder statistische Aussagen über Meaning und logische Beziehungen machen. Die Diskussion ist oft sehr lebhaft; oft auch für längere Zeit zwischen den Studenten ohne mich. Ich mache mal Bemerkung, dass sogar die poetische Sprache untersucht und sogar verbessert werden könnte; man schreit, dass das unnatürlich ist; aber dasselbe schrie man gegen die erste Hirtenflöte und noch mehr gegen die Piano-Maschine; jetzt hat \textit{RCA} Tonmaschine gemacht, die von einigen verflucht wird. Sie diskutieren auch lange über Wisdom, und Unterschied zwischen ihm und Austin, und was die britischen Philosophen eigentlich meinen und wollen; dazu sage ich wenig.) (Die Studenten haben mir \unl{} mitgebracht, Ina stellt Schüsseln auf mit Sachen zum Knabbern, meist salzig.) Ich war erfreut, dass die Studenten aus sich herauskamen und lebhaft ihre Meinungen vertraten, sehr viel mehr als im Seminar; besonders Travis, Kaplan, Ruth Anna, Marcia Roth\blockade{}, Reiter\blockade{}. Nachher bin ich doch müde, lege mich eine Stunde hin. -- \uline{Mia} bleibt zum Abendbrot. \tbentry{13}{4}{1958}{} Karten für meine Schilpp Replies geschrieben. -- Abends \uline{Wim} bei Ina. \tbentry{14}{4}{1958}{\kreis} 12 \uline{zu Dr. Mott.} (Samstag Clubsitzung. Sie waren lebhafter als im Seminar; das Ganze war sehr erfreulich. Traum gestern: die schöne Frau und das Mädchen in grünen Kleidern. Er fragt über Beziehung zur Mutter vor und nach \gestrunl{} dem Tod des Vaters. In Träumen kommt immer wieder vor: Ausschau um Approval von der Mutter.) Ich bringe Ina rote Nelken, bin in guter Stimmung. Nach dem Essen zusammen; sehr gut (seit 17.). \tbentry{15}{4}{1958}{} 3-5 \uline{Seminar}. \tbentry{16}{4}{1958}{} \uline{Umordnung} von Schilpp-\textit{Reply} gemacht. -- Travis Thesis \textit{ms} gelesen. -- Nachmittags kurz im Garten; danach müde. Abends etwas tense. \tbentry{17}{4}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Heute morgen Rasieren vergessen; später einen schwarzen und einen braunen Schuh angezogen. -- \textit{Mo} Interc.; \textit{Di} morgen Träume: Katze und Maus; \neueseite{535865} Traum Autofahrt auf Gebirgsstraße neben Abgrund. Er: Das Fallen in den Abgrund ist der Verlust der Erektion. Ich: Ich dachte immer, es ist das Loslassen vor dem Absinken in den Orgasm; das Andere scheint mir nicht plausibel. \sout{Ich} Er: wohl beides.) Zum Haarschneider. Eingekauft in Grocery. -- Travis gelesen. \tbentry{18}{4}{1958}{} \uline{Travis }hier 10\,--\,12\,\textonehalf{}! (Über seinen neuen Thesisabriss. Er macht interessante Anwendung von kybernetischen Begriffen.) -- 4-nach 6 \uline{Vortrag Barrett} über Existenzialismus. (Nur Profs und Grad Studenten von Philosophie dabei. Die Studenten (Kaplan, Ine\blockade{}, Josef) machen gute Einwendungen gegen \textit{B's} falsche Gegenbeispiele gegen Problem von Nicht-Widerspruch und Problem von Identität. Zum Schluss spreche ich ausführlich: Er hat gut unterschieden zwischen dem ethischen Teil und der Lehre. Der ethische Teil ist wichtig und interessant, weil einflussreiche Bewegung. Aber was mit den Behauptungen? Wenn man versucht, sie buchstäblich zu nehmen, sind sie absurd oder unverständlich. Ich glaube, sie sind irreführende Formulierungen für Appelle, missverstanden bei den Autoren selbst. Das hat die bisherige Diskussion gezeigt. Ambivalenz ist sehr wichtige Einsicht; aber es bedeutet nur: Liebe und Hass sind zugleich möglich; nicht: Liebe und Nicht-Liebe, wie er es auch formulierte. Er sagt: Die Lehre ist doch wichtig, gibt Einsichten über das Erleben des Menschen. Ich: also psychologische Interpretation. Ich erzähle von Davoser Diskussion zwischen Heidegger und Cassirer. Heidegger lehnte Cassirers Interpretation als introspektive Psychologie mit Entschiedenheit ab. Ich sehe nicht, was dann noch an kognitivem Gehalt bleibt. Einige schnelle, lebhafte Wortwechsel zwischen Barrett und mir, und auch einigen Anderen. Dann Schluss. Nach\editor{her} sagt Montague mir, meine Diskussion war wundervoll.) \uline{Mia} fährt mich hin und zurück; bleibt zum Abendessen und später bei Ina. \tbentry{19}{4}{1958}{} Durcharbeitung der \uline{Autobiographie} angefangen. \tbentry{20}{4}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Durcharbeitung der Autobiographie{\rspitzt}. -- 1\,--\,4\,\textonehalf{} \uline{Myra} hier. \tbentry{21}{4}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott.} (Umarbeitung von Autobiographie angefangen. Ina ist eifersüchtig, weil ich meiner Mutter Einfluss preise. Er: \gestrunl{} Inas resentment richtet sich vielmehr dagegen, \neueseite{535881} dass ich theoretisch die Prinzipien von Unkonventionalität und Flexibilität vertrete, aber mein Handeln sehr regelgebunden: \unl{} Nap, usw.; kein Sex usw.; keine Ferien, Ausflüge usw. Ich: Ausflüge sind schwierig, weil ich nicht lange gehen oder stehen kann. Er: Ich könnte mich auch in einem Park oder Hotelgarten oder dergleichen einfach auf den Rasen legen, auch wenn es unüblich ist. Ich: Ich falle nicht gern auf.) Beim Zurückfahren auf Sunset spüre ich auf einmal ein wenig im Rücken, nicht richtig Schmerz; ich werde ängstlich und tense. Zu Hause kurz ausgeruht, \textonehalf{} Miltown. Dann aber zum Lunch aufgestanden, und auch nachmittags. -- Abends (Ina zu den Methodisten), fühle ich etwas tense; 8\textsuperscript{h} \textonehalf{} Miltown. \tbentry{22}{4}{1958}{} Vormittags rufe ich Wes Robson an (vermutlich war Regents Meeting am 18. Können sie vielleicht telefonisch von Berkeley feststellen, ob meine Verlängerung bewilligt ist?) -- 3-5 \uline{Seminar}. Nachher \uline{David und Ren\'{e} Kaplan} zu uns. (Ich ruhe mich aus; dann mit ihnen 7-9. Sie finden Ruthlings Anteil von \nicefrac{1}{3} übermäßig. Ich erkläre, dass das nicht vom Verkaufspreis, sondern nur vom Profit ist. David macht Abschätzung; Ergebnis: es ist nicht übermäßig, wenn Ruthling selbst den Verkauf macht, sodass wir nicht an Real Estate Mann 10\,\% zahlen; andernfalls sollte letzteres von Ruthlings Kommission abgezogen werden. -- Über die Diskussion mit Barrett; wir machen allerhand Späße darüber.) Ruthling ruft an, während Kaplans noch da sind. (Ina sagt ihm, dass wir mit dem \gestrunl{} jetzigen Plan abwarten wollen, bis meine Verlängerung bewilligt ist, und die \textit{FHA} Sache für das erste Jahr geklärt ist. Er ist enttäuscht, weil er anscheinend alles fertig hatte und gerade im Begriff war, die \$100.- einzuzahlen.) Ina macht mir hinterher heftige Vorwürfe, dass ich gar nichts zu Ruthling gesagt habe, um sie zu unterstützen. Nachher kommt sie zurück zu mir; sie bedauert, dass sie so heftig war, und mir tut es leid, dass ich ihr nicht geholfen habe, und wir versöhnen uns. \tbentry{23}{4}{1958}{} Nachmittags für \textit{Fr} Vortrag. \tbentry{24}{4}{1958}{} 11\textsuperscript{h} zu \uline{Dr. Mott}. (\textit{Di} vormittags Robson angerufen; Ina war erfreut darüber, aber bisher nichts gehört. \textit{Di} abend Inas Zorn, dass ich nicht half beim Telefongespräch mit Paul. Sie sagte: Ich \neueseite{535877} half ihr so wenig wie der Mutter mit dem Rechtsanwalt. Ich protestierte und drohte, ich würde ihr niemals wieder was erzählen. Nachher Versöhnung, als Ina zurückkam. Er: Dass ich protestierte, macht es \gestrunl{} ihr leichter; großer Zorn ist beängstigender, wenn keiner widerspricht.) -- 12\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Departmentmeeting} (Robson sagt, sie haben noch nichts erfahren; er hat aber mit jemand im Chancellors Office gesprochen, der Präsident Sproul anrufen soll. Erst vor einigen Tagen ist das Budget beschlossen worden, alle Deans und Department hingen herum die ganze Zeit; Pike sagt, die Business Schule hat 5 Leute verloren, \gestrunl{} die sie eingeladen hatten, weil die nicht so lange warten wollten. Ich frage, ob das nur dies Jahr so ist. Robson: Nein, seit Jahren ist alles so spät. Sie hoffen, mit dem neuen Präsidenten wird es besser werden. -- Über Rozeboom\blockade{} Instructor. Bob Mathers ist besserer Teacher; ich: Travis hat mehr originelle Ideen. Wir beschließen Travis; und Mathers als Alternate, falls Travis eine Stelle auswärts findet. -- Lange über Kalish-Morris Vorschläge von Änderungen im \unl{} Plan.) -- Für Vortrag morgen. \tbentry{25}{4}{1958}{} Für Vortrag. -- 1:45 \uline{Mia} kommt; \gestrunl{} sie fährt mich zum Campus und zurück. 4 \uline{mein Vortrag} ,,Eine Definition von ,,analytisch`` für die theoretische Sprache``, in Montagues Logik Kolloquium. (Ich bin 3:50 schon da, weil ich 4 Seiten Formeln habe, die David Kaplan an die Wandtafel schreiben will. Er kommt aber erst nach Anfang des Vortrags, weil er in traffic jam geraten ist. Morewedge bietet sich an, meinen Stuhl zu holen; ich bitte Reiter\blockade{}, an die Tafel zu schreiben. \gestrunl{} Es sind etwa 100 Leute da! Sie müssen noch Stühle hereintragen. -- Ich spreche über Lösung mit Ramsey Satz, wie in meiner Erwiderung auf Hempel. -- Nach kurzer Pause Diskussion; hauptsächlich Montague, auch über \textit{Craig} Methode für Sprache erster Ordnung, Bohnert, Martin, David Kaplan.) Nachher kommt \uline{Werkmeister}, spricht sehr freundlich über Vortrag und dass sie sich freuen würden, wenn ich zu Mathews Vortrag nach \textit{USC} käme. Mia stellt mir \uline{Veronika Cartum}\blockade{} vor. Ich begrüße Micheline, Martin, Helmer, Bohnert. (Ich war froh, dass ich oft und leicht an die Wandtafel gehen konnte, und fließend sprach. Erst nachher im Auto und zu Hause merkte ich, dass ich müde war.) \neueseite{535875} \tbentry{26}{4}{1958}{} (Mittags und nachmittags Ina zu Myra; heute ist Choldens Todestag.) -- 1-3 \uline{Bohnert} hier. (Er ist sehr angetan von meinem Vortrag vorgestern, über ,,analytisch`` für theoretische Sprachen. Augenblicklich ist er noch mit den ersten beiden Kapiteln seiner Novelle beschäftigt; es geht aber nicht gut vorwärts. Gern\blockade{} möchte er wieder an Thesis arbeiten. Vielleicht an früher geplanten Topic: theoretische Sprache in existierenden Formen. Er sagt, er hat oft kleinere Ideen, geeignet für einen Aufsatz; es fällt ihm aber schwer, lange Zeit bei einem Topic zu bleiben; und er weiß auch nicht, ob bei diesem Topic schließlich genug herauskommen würde für eine Thesis.) -- Nachmittags an Autobiographie. - Abends gebadet. \tbentry{27}{4}{1958}{} Mittags \uline{Wim} hier. -- Autobiographie gearbeitet. -- Beim Abendbrot gibt es \uline{Zank} (Ina sagt, sie hat sich geärgert, weil ich morgens gesagt habe: lieber nicht \gestrunl{} Wim für Abend einladen, weil vielleicht etwas anders! Ich sage: manchmal wünscht sie, dass ich es vorher sage; sie ist inkonsistent. Sie wird zorniger, und ich widerspreche.) Später kommt sie zu mir ins Bett; wir sind versöhnt und zärtlich, aber ich bin doch nicht mehr in der Stimmung für mehr.) \tbentry{28}{4}{1958}{\kreis} 12\textsuperscript{h} zu \uline{Dr. Mott}. (Über gestern abend. Er: Gut, dass ich widersprochen habe; aber ich hätte, anstatt nach Regeln zu fragen, selbst bestimmen sollen wie ich es will. Zuletzt sage ich ihm: Er ist so freundlich\blockade{} und rücksichtsvoll, ich glaube, er kann auch nicht zu diktatorisch zu seiner Frau sprechen, wie er sagt, dass man zuweilen müsse!) -- Nach dem Mittagessen locke ich Ina in mein Bett. Zusammen; sehr gut (seit 14.) -- Autobiographie. \tbentry{29}{4}{1958}{} Robson ruft an: Es ist von Berkeley telefoniert worden, dass \uline{meine Wiederernennung bestätigt worden ist} für 1958-59. -- 3-5 \uline{Seminar}. -- (Ina holt Prof. \textit{\uline{Gottman}} um 12\textsuperscript{h} vom Hotel ab, fährt ihn den ganzen Nachmittag herum bis Longbeach; er will die städtischen Siedlungen sehen. Sie kommen nach 6h hierher.) 6:45-8:45 wir essen zusammen, sitzen dann im Wohnzimmer. (Er \editor{über} von Neumanns \neueseite{535879} Bekehrung zum Katholizismus; er glaubt, der Bericht im \textit{Life} über die frühere Bekehrung stimmt nicht, wohl aber die späte, als er wusste, dass er bald sterben würde. -- Er glaubt, Strauss wollte damals Oppenheimer absetzen; er tat es nicht, weil er erfuhr, dass die Majorität der Trustees für Wiederernennung war; die war dann sogar einstimmig! -- Auch gegenwärtige Lage in Frankreich. Vielleicht wird de Gaulle kommen. \gestrunl{} Der russische Botschafter hat de Gaulle besucht; anscheinend haben sie sich geeinigt, dass die Kommunisten unter gewissen Bedingungen nicht gegen de Gaulle rebellieren würden. Die Russen sind dagegen, dass der Bizerte Hafen in amerikanische Hände kommt.) Professor Clement\blockade{} holt ihn ab. \tbentry{30}{4}{1958}{} Autobiographie. -- Abends kleiner Zank, weil ich Inas Drängen abweise, die wissen will, was ich denke; sie läuft gekränkt weg. Um 12\textsuperscript{h} gehe ich nochmal hinüber zur Versöhnung. \tbentry{1}{5}{1958}{} Gegen 6\textsuperscript{h}, noch halb im Schlaf, strecke ich mich und \uline{spüre plötzlich etwas im Rücken}. Ich bin übermäßig erschreckt und deprimiert. 7\textsuperscript{h} \textonehalf{} Miltown. Später noch etwas geschlafen. 9h aufgestanden; es geht, aber wacklig und jittery. Im Bett Frühstück. Auf zum Waschen. 10h nochmal \textonehalf{} Miltown. Ina kommt mit zum Auto; aber dann beschließe ich, selbst zu fahren. 11h zu \uline{Dr. Mott} (über heute morgen und gestern abend. Er: Ich hatte ein Recht, die Fragen nicht zu beantworten; aber Ina hat auch ein Recht, gekränkt zu sein; jeder hat; mein Allein sein wollen am Abend und vieles Andere ist auch eine Art von Aggressivität, wenn auch passiv.) Zum \uline{Office}. (Ich hatte Office Stunde für heute angesagt, aber niemand kommt. Mit \uline{Montague} gesprochen.) 1h zu Hause; müde, aber nicht zu sehr. Ich bin froh, dass ich es alles habe tun können. Im Bett Lunch gegessen. -- Nachmittags auf am Schreibtisch. \tbentry{2}{5}{1958}{} Autobiographie. -- Nachmittags 5-6 \uline{Kalish} hier. (Er erzählt uns, dass sie \uline{Scheidung beschlossen} haben. Micheline könnte nicht glücklich werden in seiner Art von Leben. Ihr Vater ist jetzt hier, um bei den letzten legalen Schritten zu helfen; sie machen alles im Einverständnis. Micheline wird im Herbst an der Universität London Anthropologie studieren.) \tbentry{3}{5}{1958}{} Vormittags ein wenig tense; \textonehalf{} Miltown. (Gestern und heute ein wenig Schmerz am Rücken, vom Druck des Kissens beim Sitzen.) Mittags doch spazieren. -- Autobiographie. \neueseite{535887} \tbentry{4}{5}{1958}{} Auf zum Waschen und zum Frühstück; \gestrunl{} dabei ein wenig jittery. Später am Bett \uline{spüre ich den Rücken} wieder; vieles ist druckempfindlich. Wir sagen Helmers ab; ich lese im Bett Kassners \textit{MA }These über \textit{probab}.\blockade{}. Im Liegen wird der Rücken so unangenehm und tense (ich versuche aufzustehen, aber ich muss mich gleich wieder hinlegen. Später stehe ich doch mal auf, drehe die Heizung ab. Ein ander Mal hole ich mir ein Buch. Darum Lunch im Bett. Vormittags zweimal \textonehalf{} Miltown. Nachmittags fühle ich mich schlechter; sogar beim Umdrehen ein wenig Schmerz; links oben im Rückgrat ist es druckempfindlich, und ich fürchte, es könnte doch etwas im Rückgrat geschehen sein. Mehrmals versuche ich, aufzustehen; aber schon beim Sitzen zieht sich alles zusammen; und schließlich kann ich nicht mehr aufstehen. \uline{Ganzen Tag im Bett}; und abends kann ich nicht mal kurz aufstehen. Ich bin \uline{sehr deprimiert}, Ina ist lieb; sie erinnert mich, dass es oft schon so war, und dass Dr. Wallis schon sagte, dass es erstaunlich ist, dass ich bei dem steifen Liegen nicht mehr Rückenschmerzen bekomme. Nachmittags auf Inas Rat oft Heizkissen auf den Rücken; das hilft. Heute zusammen 5 x \textonehalf{} Miltown! Abends 2\,\textonehalf{} Nemb.: trotzdem nicht bald eingeschlafen. Aber dann gut geschlafen.) \tbentry{5}{5}{1958}{} Heute ist die \uline{Stimmung viel besser}. Ich kann leicht aufstehen, wenn auch zittrig. (Zum Waschen, kurz zum Frühstück, zum Hocken.) 12\textsuperscript{h} zu \uline{Dr. Mott}; ich lasse doch Ina fahren, weil ich jittery bin. (Ich erzähle von den schwierigen Tagen, besonders dem miserablen gestern; ich weiß keine Erklärung. \textit{Fr} Nachmittag Kalish hat mich aufgerührt und an Altes erinnert; aber das ist wohl kaum die Ursache. Sonst war nur Erfreuliches: mein Vortrag am 25., und mein Aufrappeln und selbst Fahren am \textit{Do}; und die Wiederernennung. Er: Über das letztere habe ich keine besondere Freude gezeigt. Ich: Ich habe mich auch darüber gewundert; vielleicht ist es, weil es eh schon ziemlich sicher war, oder weil es immer noch nicht schwarz auf weiß ist. Er: Es ist aber auch ein Test. Ich: Ja, für Durchhalten und Leistung. Ferner meint Ina, ich habe meist im Mai Schwierigkeiten, vielleicht wegen Geburtstag. -- Beim Weggehen sage ich: Ich habe wieder nicht gesprochen von der Frage des Aufhörens der Therapie.) Ina fährt mich nach Hause; im Bett gegessen. \neueseite{535893} -- Nachmittags auf am Schreibtisch; ich fühle mich gut. \tbentry{6}{5}{1958}{} 3-5 \uline{Seminar}. (Ich bin morgens etwas zittrig, aber in guter Stimmung. Mia sagt, vor dem Seminar sah ich so blass aus; aber in der Klasse packte mich der Enthusiasm. Nachher und abends müde.) \tbentry{7}{5}{1958}{} Transkript Erwiderung auf Kaplan gelesen. -- 6-7 \uline{Micheline} hier (zum Abschied. Sie ist erst 23! Sie findet manches in Kalishs Verhalten unverständlich. Ich versuche ihr zu sagen, dass sie sich nicht entmutigen lassen soll. Sie will zum Sommer nach Martinique gehen, alleine. Im Herbst an die Universität London, Schule von Economics, für Anthropologie oder anderes. Sie kennt niemand in London, fragt nach Popper (ich sage: guter Philosoph, aber persönlich schwierig). Sie ist manchmal nahe an Tränen. Es berührt mich stark, und es tut mir leid, ihr nicht besser helfen zu können. Ich küsse sie zum Abschied.) \tbentry{8}{5}{1958}{} 11\textsuperscript{h} zu \uline{Dr. Mott}. (Er fängt an mit meiner Bemerkung letztes Mal beim Weggehen, über Beendigung der Therapie. Ich hatte das irgendwie mit Wiederernennung assoziiert, obwohl kein rationaler Zugang. Ich: Im Dezember hat er es suggeriert. Er: Nein, nur gefragt, wie ich darüber fühle. Damals dachte ich auch, ob er es wünscht wegen ermäßigter Rate. Er: Sobald er es anders wünscht, wird er einfach sagen, die Rate ist 20, und dann mir den Entschluss überlassen. Über Zahlung für versäumte Stunden, und Dr. Kupper. Er: Er würde auch versäumte Stunden anrechnen, auch wenn guter Grund zum Wegbleiben; ist ausgenommen, wenn er Stunden füllen kann; der Grund ist aber nicht der Patient, sondern sein eigener Wunsch, sein Einkommen gesichert zu haben. Er meint, meine Sorge um das Aufhören (ich nenne es ,,Köpfen``) war der Hauptgrund für meine Zicken letzthin.) -- 12\,--\,2\,\textonehalf{} (!) \uline{Department Meeting}. (Zuletzt Meinungsverschiedenheit mit Montague; er behauptet, für einen Kurs über wissenschaftliche Methode usw. ist überhaupt kein ordentliches Material! Kalish und More bilden Komitee für Ersatz für Morris; Äquivalent für Philosophie der Wissenschaft; ich nenne dafür Jeffrey.) Am Ende sehr müde; als die Diskussion endlos weitergeht, stehe ich schließlich auf, und dann wird Schluss gemacht. \tbentry{9}{5}{1958}{} Erwiderung auf Kaplan fertig durchgelesen; und die auf Frank. -- Abends gebadet. \neueseite{535889} \tbentry{10}{5}{1958}{} Autobiographie (Wiener Kreis, Umarbeitung angefangen.) -- 1\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Mia} hier. -- Spät nachmittags ein wenig jittery (Rücken etwas gespürt beim Kramen an der Kartothek im Closet; 5-6 auf dem Bett gelegen; \sout{dann} \textonehalf{} Miltown. Dann wieder am Schreibtisch, wenn auch jittery.) \tbentry{11}{5}{1958}{} Ziemlich jittery (vielleicht in Erinnerung an vorigen Sonntag, und weil Dr. Mott die Stunde morgen abgesagt hat.) Darum Helmers wieder abgesagt. Nachmittags fühle ich mich besser. -- Autobiographie (Einfügung über Schlick geschrieben, auf Vorschlag von Feigl). \tbentry{12}{5}{1958}{} Autobiographie. -- 1\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Bohnert} (er hatte Prostataentzündung; jetzt Besserung durch Sulfa Drugs. Dadurch auch mental besser. Er meint, vielleicht habe die Entzündung schon lange bestanden und ihn arbeitsunfähig gemacht.) -- Bei seiner Ankunft rutsche ich etwas mit dem Teppich im Wohnzimmer, und es gibt mir\fnE{Original \original{meinen}.} einen \uline{Jolt im Rücken}. Aber da ich weiter nichts spüre, gehe ich doch mit ihm spazieren, \textit{ca} 10 Min. Dann beim Lunch werde \editor{ich} schließlich tense und müde, und gehe zu Bett; \textonehalf{} Miltown. 4\textsuperscript{h} wieder auf. \tbentry{13}{5}{1958}{} Etwas jittery (mehrmals \textonehalf{} Miltown), aber in guter Stimmung. -- Vor dem Seminar gesprochen mit Kalish und Montague (Ersatz für Morris; Hermes ist gut, aber in Logik und Mathematik, ich schlage Howard Stein vor.) 3-5 \uline{Seminar}. (Es geht sehr gut; oft an Wandtafel, große Figuren gezeichnet für \textit{C}-\textit{T}-System.) \tbentry{14}{5}{1958}{} Autobiographie. -- Vor dem Lunch spazieren; fühle mich gut. Aber spät nachmittags etwas tense; eine Weile aufs Bett gelegt. \tbentry{15}{5}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott} (Montag fiel es aus, weil er zu einem Meeting ging. Über Sonntag, vielleicht ihn vermisst. Traum Dienstag (Mrs. Roosevelt und die 2 Jünglinge). Er: Die neugierigen Jünglinge stellen ihn dar; ich wollte mein eigenes Schlafzimmer haben, unbelästigt von Jünglingen oder ihm. Assoziation: Mc Carthys\blockade{} Jünglinge; später auch Kalish und Montague. Später: Traum vom 7. über Quine.) 12-1 \uline{Departmentmeeting} (es wird beschlossen, als Ersatz für Morris jemand in Philosophie der Wissenschaft zu nehmen. Ich mache \neueseite{535891} Angaben über Jeffrey, Stein, Shimony; ich soll sie fragen; Kalish und Montague wollen Information über Hermes und Adams einholen.) 1-2:30 \textit{\uline{Kahane's}} mündliches \textit{MA}-\uline{Exam}. (Er weiß nichts\blockade{} in deduktiver Logik; aber sonst ganz gut. Passiert mit Bedenken.) -- Nachher nicht zu müde; ich bin froh, dass ich wieder so viel leisten kann. \tbentry{16}{5}{1958}{} Autobiographie (Wittgenstein fertig; Amerika angefangen). -- \tbentry{17}{5}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Autobiographie{\rspitzt} (Amerika). -- 3\,\textonehalf{}\,--\,5 mit \uline{Myra} und Ina. \tbentry{18}{5}{1958}{} 12 \uline{Kalish}{\lspitzt}durchgestrichenes Komma{\rspitzt} (er hatte Freitagabend ein Meeting des Philosophie Clubs 8\,--\,12\,\textonehalf{}! über meinen Ontology Aufsatz, und Aufsätze von Quine und Church); 12:30 \uline{Mia} (sie bringt Kirschkuchen, Salz- und Pfefferbüchsen und Blumen zum Geburtstag.) Wir essen auf dem Patio. (Kalish erzählt von der großen öffentlichen Debatte, die er mit einem Jesuiten hatte.) -- 3. - 4\,--\,5\,\textonehalf{} \blockade{Sinn?} wir und Mia sehen \textit{TV} ,,Israel`` von \unl{}. -- Nachher und abends ein wenig jittery. (Abends mit Ina darüber gesprochen; der Geburtstag, und Beziehung zu Kalish, der sehr von Montague absorbiert ist.) \tbentry{19}{5}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott} (gestern Geburtstag. Über Kalish und Montague. Abends jittery; im Scherz zu Ina: Ich habe noch 5 Jahre zu leben. Nachträge zum Traum über Quine: Ich bat ihn länger zu bleiben, und er sagte zu. Er: Warum hatte ich das vergessen. Ich: Er will immer alles auf sich beziehen; dies war wohl das Problem der Fortsetzung der Therapie. Er: Ja, und ich wollte es nicht erwähnen, damit er es auch vergißt; habe ich immer noch Furcht, er würde es plötzlich beenden? Ich: in Wirklichkeit nicht.) -- Gebadet. \tbentry{20}{5}{1958}{} 2:30 \uline{\textit{Dr. Grad} von \textit{O.N.R}.} in meinem Office. (Er glaubt, dass das Geld für mein Gesuch gegeben werden wird. Aber nur für ein Jahr. Er rät, dann zu \textit{NSF} zu gehen, und zwar schon möglichst bald jetzt. Ich soll modifiziertes Budget einreichen, mit halbem Gehalt für Jeffrey.) 3-5 \uline{Seminar}. Viel an der Wandtafel; nachher sehr müde. -- 7-8 \uline{Bohner}t hier. (Er hat Comments über Rozeboom \textit{ms} für Feigl geschrieben. Er sagt, infolge von Ausgaben für Doktor und Drugs hat er nur noch Geld für \textit{ca} einen Monat. \neueseite{535885} Dann wird er wohl Computerjob suchen, obwohl er es jetzt hasst!) \tbentry{21}{5}{1958}{} Rozeboom \textit{ms} gelesen. \tbentry{22}{5}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Gestern kam Ina zu spät zu Dr. Palstrom; heute war ich in Eile. Er: Warum bin ich so übermäßig bedacht, ja nicht zu spät zu kommen? Meine Sorge, dass andere könnten Gefühle gegen mich haben, besonders er, zeigt eine verborgene Hostilität, und meine Furcht, die herauszulassen, als würde dann etwas Schreckliches geschehen.) 12:10-12:45 in meinem Office (aber kein Student kommt). -- Zum Haarschneider. -- Rozeboom gelesen. \tbentry{23}{5}{1958}{\kreis} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Rozeboom gelesen{\rspitzt}. -- Zum Nap nehme ich Ina mit; zusammen, sehr gut, (seit 28.4.). -- Nachmittags Überlegungen zur Kürzung vom Schilppband (vielleicht Teil von Grünbaums Essay und meiner Erwiderung herausnehmen?) -- Abends Zärtlichkeiten; es geht sehr gut. Aber spät abends tense beim Aufstehen. \tbentry{24}{5}{1958}{\kreis} Morgens tense (zweimal \textonehalf{} Miltown). -- 11-4 (!) \uline{Kalish und Montague} hier (letzterer nach langer Zeit zum ersten Mal. Wir sprechen zunächst über Kandidaten für Philosophie der Wissenschaft für nächstes Jahr. Hermes wird im 2. Semester in Berkeley sein; vielleicht könnten wir ihn für das erste einladen? Später über nominalistische Sprache. Die Verständigung wird erschwert dadurch, dass ich in Typenlogik denke, und sie in mengentheoretischer. Montague kritisiert Kemenys Semantikaufsätze in \textit{JSL}; er sagt, das ist alles schon bei Tarski. Später sagen sie, bei Tisch, ich hätte nicht zustimmen sollen zu Meyerhoffs beschleunigter Beförderung; sie fürchten, dass dadurch beschleunigte Beförderung für Montague und Morris erschwert wird (ich glaube nicht). Ich sage, Abe Kaplan wünschte, Meyerhoff nicht zu verlieren, weil wir keinen gleichwertigen Ersatz finden würden. Sie sagen, Morris könnte Philosophie der Literatur unterrichten.) -- Erwiderung auf Cohen, Transkript gelesen. -- \sout{Abends} Vor dem Abendbrot langen Spaziergang. \gestrunl{} Ich fühle mich gut. Aber später abends jittery; trotzdem auf zum Zähneputzen. Ina kommt, Zärtlichkeit. Überraschend zusammen, {\lspitzt}Zeichen{\rspitzt} (erst gestern!). Danach noch mal kurz auf und getanzt! Wir sind beide froh. \neueseite{535903} \tbentry{25}{5}{1958}{} (Morgens Helmers angerufen, keine Antwort; so bleiben wir zu Hause.) Nachmittags kommen \uline{Helmers mit dem Baby} kurz; Mutzli zeigt ihre neuen Kontaktlinsen; ich sage ihr, dass sie sehr anziehend aussieht ohne Brille; sie will es nicht recht glauben. -- (Abends Zärtlichkeit; er respondet schon wieder!). \tbentry{26}{5}{1958}{} Morgens etwas jittery; \textonehalf{} Miltown. -- 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Traum gestern morgen: Jenny\blockade{}, Professor Huntington (Assoziation: Bridgman, Huntington 1923) -- Bob Mathers Thesis \textit{ch}. VIII gelesen. \tbentry{27}{5}{1958}{} 3-5 \uline{letztes Seminar}. -- Abends \uline{Mia} hier. -- \tbentry{28}{5}{1958}{} Rozeboom fertig gelesen, und Comments diktiert. -- Ina zur Klinik.) \tbentry{29}{5}{1958}{} 11 \uline{Dr. Mott.} (5 Minuten spät; dreimal um den Block gefahren, dann Garage für 35 \textit{c}. -- Ich erzähle, dass ich letztes Mal nachher dachte, ich hätte nicht Zeit verschwenden sollen um der Geschichte vom mathematischen Meeting \textit{NY} 1923, mit ,,\textit{analysis}``. Er: Die Geschichte, wo ich gar nicht verstehen konnte, was ,,Analyse`` bedeutet, gerade ihm erzählt, soll keinen Sinn machen? Daraufhin erzähle ich auch noch den früheren Traum mit Haus\blockade{} und ,,Analysis``, wo ich erst durch Kalishs Lachen darauf kam. -- Noch Bemerkung zum Traum voriges Mal, am Ende das dunkle Mädchen mit Tränen, das ich trösten will, während Jenny\blockade{} ungeduldig ist; dazu Assoziation: der letzte Brief von Chacha; Ina sagt: sie hat anscheinend vergessen, dass wir geschieden sind. Ich freue mich aber, dass sie noch gute Gefühle hat, und ich auch. Er: Aber ich schreibe nicht; und das war wohl auch meine Haltung zu den Kindern, damals schon; mit gutem Willen, aber doch nicht viel mit ihnen zusammen. Ich: Ich war erstaunt, wie Atlee in Princeton mit Kind spielt, oder nachmittags im Garten ist.) -- 12- nach 2 \uline{Departmentmeeting}. (Sie sagen, Putnam ist immer zu unzuverlässig. Ich erzähle die ärgerliche Geschichte mit Feyerabend, \gestrunl{} den von Wright nennt. Ich schlage vor, jetzt \textit{Rolls} einzuladen, und inzwischen Information zu suchen über weitere Leute in Philosophie der Wissenschaft.) \tbentry{30}{5}{1958}{\kreis} Britt Thesis gelesen. -- Beim Nap stehe ich wieder auf und rufe Ina aus dem Garten; zusammen, sehr gut. -- Neue Version von \textsection{} 1 der Autobiographie, getippt im Department{\lspitzt}\sout{oster}{\rspitzt}office, durchgelesen. \neueseite{535901} \tbentry{31}{5}{1958}{} Autobiographie, neue Version, \textsection{} 2 gelesen. -- 4-6 \uline{Barrett mit Frau und Kind}, Nelson und Carol \uline{Pike}, \uline{Mia}, hier. (Wir sitzen im Patio. Barrett sagt, ein Buch über Existenzialismus ist jetzt im Druck.) \tbentry{1}{6}{1958}{} Autobiographie gelesen. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} bei \uline{Helmers} (das Kind ist jetzt scheu; aber sie kann schon allein essen. -- Olaf sagt, Rescher kommt einige Wochen im Sommer.) Ich fahre hin, Ina zurück, weil ich müde bin und tense (\textonehalf{} Miltown). -- Nachmittags Britt These gelesen. Vor dem Abendbrot (wie jetzt häufig, zu dem Mittagsgang) Spaziergang. \tbentry{2}{6}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott} (er: meine Hilfsbereitschaft, wenn ich den Leuten erkläre, was sie meinen; eine versteckte Aggressivität; auch meine ,,Demonstration`` zuweilen.) -- These Britt gelesen. \tbentry{3}{6}{1958}{} 10:30-12 \uline{Kahane} hier. (Er stellt Fragen zu einigen Randbemerkungen, die ich in seine \textit{MA} These geschrieben hatte. Über Rechtfertigung der Induktion. Wiederum über die Möglichkeit, einen rein logischen Satz für praktischen Entschluss zu verwenden; hierbei ist er ziemlich obstinat; ich hatte es schon in der Klasse ausführlich erklärt, und dann nochmal ihm privat früher. Aber im allgemeinen ist er ganz intelligent.) Mittags zur Wahl (in einem Haus hier gegenüber) und spazieren. -- Nachmittags an Durcharbeitung von Autobiographie \textsection{} \textit{UB} über Philosophie in Amerika. \tbentry{4}{6}{1958}{} 10-11 \uline{Miss Britt }hier (ich gebe These zurück; erkläre verschiedene Punkte; besonders: ,,\textit{reliable}``\blockade{} muss klar gemacht werden.) -- 12-3 \uline{Bob Mathers} hier. (Er hat Fragen auf Grund meiner Randbemerkungen zu seiner These.) -- Nachmittags Gerlach\blockade{} gelesen. (Abends Ina mit Helmers ins Kino, ,,River \textit{Kwai}``.) \tbentry{5}{6}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Gestern Brief von Sproul. Er ist verwundert, dass ich ihn nicht kenne, und den Chancellor Allen auch nicht, und dass letzterer mich nicht in meinem Office aufsucht, um eine Stunde mit mir zu sprechen. Warum ich so wenig von meinem Vater erinnere?) 12-\sout{1}2\,\textonehalf{} \uline{Departmentmeeting}. (Kalish ist schon abgereist, Montague ist für Blinddarmoperation im Hospital, \neueseite{535895} kommt morgen nach Hause. Ich berichte über Mrs. Gerlach\blockade{}: gute Veröffentlichungen, aber alle über Probleme von \textit{AS} für Messung; sie sagen, sie scheint instabil, hatte mehrmals Scheidungen und hat dann zuweilen ihre Kurse mitten im Semester abgebrochen. Ich spreche für \uline{Kemeny}; sie sind dafür; ich rufe ihn sofort an; er sagt: unmöglich, nächstes Jahr fehlt ein Mann; ich frage auch: vielleicht nächsten Sommer hier zusammen mit \textit{NSF} Grant; das scheint ihm gut, wir wollen darüber korrespondieren. Suppes wird erwähnt; ich sage: Veröffentlichungen gut; in Diskussionen ist er schnell und oft evasiv; aber ich will es mit Montague und womöglich Kalish besprechen. -- Ich berichte über Sproul Brief.) \tbentry{6}{6}{1958}{} Autobiographie \textsection{} 4 \textit{B }(Philosophie in Amerika) \gestrunl{}, 2. Version zum Abtippen fertig gemacht. -- Mathews' \textit{TP. }-- \tbentry{7}{6}{1958}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,2 \uline{Mathews und Kuhns} hier. (Mathews hat nächste Woche Zeit; ich gebe ihm Autobiographie, 2. Version, \textit{pp} 1-42, zum Revidieren. -- Über Hararys \textit{ms}. über Strukturanzahlen.) -- Nachmittags \textit{TP} gelesen. \tbentry{8}{6}{1958}{} \textit{TP} gelesen. \tbentry{9}{6}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Fantasie im Wartezimmer: Ich bin plötzlich tot, er findet mich, läßt Ina kommen; er will, dass sie die Leiche mitnimmt, aber sie will nicht. Er: Warum bin ich so zornig auf ihn? Ich: Heute morgen dachte ich daran, dass er meine Passivität implizit kritisiert und ich war unwillig darüber. Heute früh Traum: Ein Mann bringt einen Eimer mit frischem Wasser, sagt, wir sollen nur von diesem trinken, nicht von dem anderen muddy Wasser; ich passe auf, dass die anderen es befolgen. Gestern abend am \textit{TV} ,,Zola``; Geschichte von Kohlhaas; nachher Musik und Zärtlichkeiten, auch Hund.) Zum Department Office (ich gebe Doris die Grades, ferner\blockade{} den Rest vom ms Autobiographie erster Teil; ich treffe Montague; Doris sagt, Yost hat gesagt, Suppes hat Einladung für nächsten spring abgelehnt.) \tbentry{10}{6}{1958}{} Harary Sachen studiert und Berechnungen. -- Abends gebadet. \neueseite{535897} \tbentry{11}{6}{1958}{} Vormittags Briefe diktiert. -- Nachmittags neues Typoskript von Autobiographie gelesen. \tbentry{12}{6}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Gestern etwas tense. Gestern früh Traum über Enema\blockade{}. Er fragt nach analen und sadistischen Zügen. Er meint, dass ich dies vorher nie so explizit gesagt habe. Er fragt ironisch, ob ich auch Küssen unterdrücke, das aus der noch früheren oralen Phase stammt. Er: Man soll nicht Gefühle \gestrunl{} und Wünsche unterdrücken, sondern höchstens die Betätigung. Durch Unterdrückung der sadistischen Wünsche kommen die großen Hemmungen im Sex überhaupt. Ich erinnere, dass Dr. Wallis sagte: Alle Fantasien sind immer noch da. -- Er betont, dass anale Wünsche nicht primär Homo bedeuten, sondern Wunsch, weiblich zu \gestrunl{} sein.) -- Mittags \gestrunl{} \uline{Mia} hier (vor- und nachher mit Ina). -- Autobiographie neues typescript gelesen. \tbentry{13}{6}{1958}{} Morgens und mittags wieder ein wenig tense (2 x \textonehalf{} Miltown). -- Autobiographie durchgelesen. \tbentry{14}{6}{1958}{\kreis} Grünbaums Berkeley Vortrag gelesen; und anderen. -- Beim Nap auf einmal zusammen; gut. -- Nachmittags \uline{Helmers} kurz hier. (Er hat Teil vom Reply gelesen; er meint, ich soll nicht so ausführlich auf Popper über Probability eingehen, weil er es nicht wert ist; Mutzli sagt zu Ina, er meint ich sei sonst immer so nobel, ich soll hier nicht auf Poppers level heruntergehen. \tbentry{15}{6}{1958}{} Grünbaum und anderes gelesen. \tbentry{16}{6}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Traum heute: Verleger und Sohn kommt an unsere Haustür; ich schicke sie weg, weil Ina jetzt keine Zeit hat. Am Esstisch ist Linsengericht umgeschüttet worden. Ich wische es vom Schemel ab. Es gerät auf den Fußboden, Ina schimpft. Hempel sagt oder gibt mir Formulierung über ,,den obligatorischen Wert der Funktion``. Über vorgestern zusammen; nachmittags Helmers hier, mit Kind. Meine Fantasien über Mutzli. Er fragt über meine Beziehung zu den Kindern \neueseite{535909} in Wiesneck und später; und warum keine Kinder mit Ina.) -- Ich hole Ina ab, zum Notar (für \textit{SF} deed). -- Nachmittags Entwurf für Brief an Chacha (zu Broders Tod) geschrieben. \tbentry{17}{6}{1958}{} Rozebooms comments über mein Hempel reply gelesen. -- Langen Brief an Cha (zum Tod von Broder) geschrieben. \tbentry{18}{6}{1958}{\kreis} Bernays gelesen. -- Beim Nap auf einmal zusammen; gut! -- \tbentry{19}{6}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Todesanzeige von Christiansen. Meine Gefühle zu Christiansen und Eline. (Noch nicht über meinen Brief an Chacha).) -- Mittags kommt neues \textit{TV} (Westinghouse, mit automatischem tuning, und remote control). \tbentry{20}{6}{1958}{} Dr. Fordes Lab (Blut- und Urintest, Brust \textit{X}-ray). -- Mittags \uline{Bohnert} hier. (Es geht ihm immer noch schlecht; er kann nicht arbeiten, weder in Philosophie, noch an novele oder sowas. Er sucht nach Job, aber wohl nicht sehr ernstlich. Er ist überrascht und entzückt über Feigls Scheck 50.-; sagt, dass das ihm einen weiteren Monat Ferien ermöglicht. Er hat Buch von englischem Anthropologen Tylor gelesen, über matristische und patristische Typen; er selbst sei matristisch, daher nicht-aggressiv für Reformen usw., sexuell rein oraler Typ. Er sehe jetzt, dass viele seiner Schwierigkeiten psychologisch sind, und überlegt, wieder Therapie zu nehmen. Aber da ist das Finanzproblem; er schuldet Hooker noch 200.-. Er hasst Computerjobs; er sagt, da muss man eine große Menge von Einzelheiten klar im Sinn haben, und das fällt ihm schwer (mir auch).) Währenddessen ein \uline{zweiter \textit{TV} Mann} hier (er macht Ton für automatische Einstellung. Will wiederkommen \sout{für} um das alte \textit{TV} in Inas Zimmer einzurichten.) -- Später auch \uline{Ren\'{e} Kaplan} da. -- Nachmittags Bernays und Popper gelesen. Ich bin müde von den vielen Leuten. -- (Abends Ina zu Vortrag von William Winter\blockade{}.) \tbentry{21}{6}{1958}{} Gelesen. -- Nachmittags endlich Bernays Aufsatz angefangen. -- \tbentry{22}{6}{1958}{} Mittags \uline{Mia} hier. (Sie bringt mit 2 Gesichtshandtücher mit einem Vers; und 5 Sektionen vom Reply mit Revisionen.) -- Stenogramm vom ersten Entwurf für Bernays Aufsatz fertig. \neueseite{535907} \tbentry{23}{6}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Traum von heute: ich traue Malvin; ich finde die Trauformel schwierig und kompliziert. Die Gedanken an Elisabeth. Mein Brief an sie nach Broders Tod. Ina hat gesagt: lieber Brief; aber ich bin wohl noch mit Elisabeth verheiratet? Mein Bruch damals mit Christiansen wegen Hitler; sicher auch Eifersucht dabei. Er: ferner auch mein Gefühl, dass Christiansen etwas hat, was Elisabeth wünschte und ich ihr nicht gebe, nämlich das diktatorische Verhalten. Ich: Es scheint kaum glaublich, dass Elisabeth das wünschte; über mein Erstaunen über Nietzsches Ausspruch über das Gehorchen der Frauen.) -- Nachmittags \uline{David und Ren\'{e} Kaplan} hier, 4\,\textonehalf{}\,--\,7\,\textonehalf{}. {\lspitzt}ausgestrichener Gedankenstrich{\rspitzt} (David untersucht gründlich das neue Westinghouse \textit{TV}; er sagt, das automatische tuning soll wirklich auf das stärkste Signal einstellen, vorausgesetzt dass der Apparat schon annähernd auf die richtige Frequenz gestellt ist; er ruft Westinghouse an, und sie sagen, dass das automatische Bild ebenso gut sein soll wie mit manual. -- Wir essen zusammen Abendbrot. -- David erzählt von seiner Tätigkeit in der Jury; ein Fall über Homosexualität. Ich sage, das Gesetz müßte sagen, dass Wahrscheinlichkeit bestimmt werden solle.) \tbentry{24}{6}{1958}{} 11 Zu \uline{Dr. Forde}. (Alles ist in bester Ordnung, ,,exzeptionell gut``. Er selbst nimmt Kardiogramm.) Ich hole \uline{Mutzli} etwas zu uns (Olaf ist vorgestern abgereist. Er hält wieder Vortrag über sein Spielsystem mit mathematischen Modellen, im Osten. Sie sagt, er tut es, um zu beweisen, dass seine Methode fruchtbar sei, die Verwaltung von RAND, hauptsächlich Ingenieure beeinflusst durch die Sozialwissenschaftler, halten nichts davon; und er leidet darunter.) -- Nachmittags kommt ein anderer Mann von \uline{\textit{TV} Service} (in \unl{} geboren; er will mich wieder unterschreiben lassen, dass die Arbeit fertig ist, wie das erste Mal. Aber diesmal bestehe ich darauf, dass ich alles ansehe. Ich sage, das automatische tuning funktioniert nicht, es müsste gleich gutes Bild geben wie manual. Ich bleibe dabei sitzen. Er arbeitet noch eine halbe Stunde, im ganzen eine Stunde. Dann gibt er es auf, nimmt den Apparat mit zum Shop.) -- Nachmittags \uline{Benedikt und Raya Sobler} hier. -- Abends kommt der 2. \textit{TV} Mann. (Er verbindet ein Kabel von Inas Schlafzimmer mit der Antenne, mit einem \neueseite{535913} \textit{coupler} dazwischen. Aber das alte \textit{TV} bleibt einstweilen noch in meinem Zimmer, bis das neue zurückkommt. Wir zahlen 10.- für die 2 Mal Herkommen.) \tbentry{25}{6}{1958}{} Am Bernays Aufsatz gearbeitet. (Weyl und Gödel wieder gelesen.) \tbentry{26}{6}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Ich hatte jährliche Untersuchung bei Dr. Forde; er findet alles ,,exzeptionell gut``. Gesundheitssorgen. Mutters Schweigen über Sex. Und ihre ausdrückliche Missbilligung von Aggressivität. \gestrunl{} Ich: Wenn Ina aggressiv reagiert, denke ich: wodurch habe ich das provoziert? Er: Es braucht keine Provokation; Aggressivität ist ein natürlich Trieb, immer da, wie Hunger und Sex; war ursprünglich nötig zum Leben, ist erst in Zivilisation unterdrückt worden. Ich: In meinen Erwiderungen (für Schilpp) bin ich manchmal aggressiv. Er: Gut! Ich über Olafs Reaktions zu meiner Erwiderung auf Popper; Mutzli sagte, er findet, es ist nicht nobel, mich auf Poppers level herunter. Aber auch Ina findet es zu grob; feinere Ironie, wie bei Russell, wirkt besser. Ich habe nicht genügend Schulung darin.) -- Haarschneider. -- Am Bernays Aufsatz. \tbentry{27}{6}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Am Bernays Aufsatz{\rspitzt}. (Ina beginnt Tippen). \tbentry{28}{6}{1958}{} Bernays Aufsatz Stenogramm fertig. (Ina tippt es, ich fange an, durchzulesen.) \tbentry{29}{6}{1958}{} {\lspitzt}2 Wiederholungszeichen: Bernays Aufsatz Stenogramm fertig. Ina tippt es.{\rspitzt} Getipptes durchgearbeitet. \tbentry{30}{6}{1958}{\kreis} 12 zu \uline{Dr. Mott}. Nochmal über Elisabeth und Wiesneck. Ich weiß nicht mehr, ob ich mich abends zurückzog, oder was wir taten. -- Über meine Gefühle beim Sitzen auf geraden Stühlen; er fragt, warum ich nicht reise, zu Freunden, oder nach Berkeley. Was ist die Angst für den Rücken?) -- Ich komme in guter Stimmung nach Hause. Nach dem Essen zusammen; sehr gut. -- Letzte Änderungen im Bernays Aufsatz. \tbentry{1}{7}{1958}{} 12\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{Mia} hier (über Revision des Schilpp \textit{ms}: Sie hat mit \textit{Haydon} gesprochen, der ist Chief Editor bei RAND, beide sind Freunde von ihr und von Helmers. Er hat ihre Revision durchgesehen und sagt: das genügt 95 \%; er hat nur wenige Korrekturen hinzugefügt, und das genügt dann völlig. Er wäre bereit, das mit anderen Teilen, auch Autobiographie, zu tun, dabei ihr in \gestrunl{} \unl{} Ende, aber ihre Revisionen kosten sie selbst zu viel Zeit, \neueseite{535911} \editor{da sie} symbolische Logik für Herbst vorbereiten muss, aufgrund von Copi Buch. Sie schlägt vor, dass ich einen Studenten bezahle, der die Lösungen aller Aufgaben der ersten 5 Kapitel aufschreibt; dann würde sie dafür die Revisionen machen. Wir überlegen mit Ina zusammen. \gestrunl{} Ich schlage vor, dass ich zunächst mal Copi frage, ob er die Lösungen geben oder leihen könnte. Haydon hat zugestimmt, dass Helmer viel zu wenig korrigiert hat.) -- Britt These gelesen. -- Abends etwas tense. \tbentry{2}{7}{1958}{} 12-2 \uline{Department Meeting}. (Da wir von auswärts niemand gefunden haben, und der Katalog in den nächsten Tagen fertig gemacht werden muss, erwägen wir Ruth Anna und, auf meinen Vorschlag, auch Bob Mathers, weil er kürzlich auf einmal das letzte Kapitel seiner These geschrieben hat. Alle sind unentschlossen, ob Aufspalten zwischen beiden oder nicht. Schließlich beschließen wir: nur Ruth Anna; nach langen Überlegungen scheint es möglich, sie \gestrunl{} für das ganze Jahr zu ernennen, mit allerhand Verschiebungen von Kursen anderer. -- Travis und Doris sind zum ersten Mal dabei; Doris ist nach langem Drängen zur ,,Sekretärin`` ernannt worden.) -- Britt These. -- Gebadet. \tbentry{3}{7}{1958}{} Auf der Hinfahrt, bei Kreuzung Wilshire und 2. St. Monika, kommt ein Polizist auf Motorrad und sagt, ich bin bei Rot über die 1. \textit{S. M}. gefahren; ich soll an die rechte Seite fahren. Er erlaubt mir, stattdessen auf die rechte Seite der 2. \textit{SM} zu fahren. Er ist höflich und ruhig, und beruhigt mich. Er sitzt auf seinem Motorrad hinter meinem Auto und schreibt \gestrunl{} Ticket. (Dies ist mein \uline{erstes Ticket}, 6.-, was Job bezahlt.) -- 11 zu \uline{Dr. Mott} (Ich erzähle vom Ticket. Er lobt, dass ich wagte vorzuschlagen, woanders zu parken. Ich: Manchmal, auf dem Hinweg oder besonders Rückweg, denke ich an etwas aus der Stunde; vielleicht auch heute; also ist die Therapie schuld! Mein eingleisiger Mind; gut für Konzentration, schlecht für praktische Situationen. Er: auch schlecht für Therapie, weil ich die Ideen nicht frei laufen lasse. Ich: manchmal auch schlecht in philosophischem Gespräch; das kommt mir zum Bewußtsein, wenn ich es bei anderen in noch größerem Maß sehe, z.B. Wisdom, der die Gruppe und ihr Interesse vergißt. \neueseite{535905} Er: Viele Patienten verteidigen sich, wenn er ihnen die Bedeutung eines Symptoms erklärt. Ich: Das ist ganz natürlich; ich bemerkte es bei Ina, die sagte: ,,Wie man's macht, ist's verkehrt``. Aber ich selbst habe oft das Gefühl, als ob er ein Richter wäre. Er. Dies ist eins unserer wichtigen Ziele, dass ich dies Gefühl verliere!) -- Heute früh war ich etwas tense; zweimal \textonehalf{} Miltown. Mittags etwas besser. -- 2\textsuperscript{h} \textit{\uline{TV}} kommt zurück (Ein anderer Mann. Automatik gibt jetzt bessere Bilder, aber zuweilen nicht ganz so gut wie bei Hand. Das feine Tunen am remote control hat aber wiederum gar keine Wirkung, weder bei Hand, noch bei Automatik. Er sagt: Das ist nur gemeint, zu berichtigen, wenn die Station etwas abweicht. Ich glaube das nicht; aber akzeptiere es wie es ist; ich denke, vielleicht ist gemeint, gebraucht zu werden nur mit \textit{TV}, das keine Automatik hat. -- Er schließt das alte Admiral-\textit{TV} in Inas Zimmer an \gestrunl{} Antennenkabel an, die neulich ein anderer Mann durch Coupler mit der Dachantenne verbunden hat; wir geben ihm 1.- dafür. Es gibt an einigen Stationen sehr gute klare Bilder). -- Britt fertig gelesen. (Abends Wim hier.) \tbentry{4}{7}{1958}{} Rozeboom und Max Weber\blockade{wirklich?} Memoranda gelesen (über Ramsey Satz, und meine Aufsätze). -- 12\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Helmers hier mit Baby}. (Ich probiere seinen Norelco Rasierapparat; es geht schnell, und irritiert die Haut nicht, wie ich gefürchtet hatte; aber ich bin nicht sicher, ob es so glatt wird; mein jetziger macht es aber auch nicht sehr glatt; mir scheint, ich würde den Norelco vorziehen; kleiner Nachteil: kein Schalter\sout{) }. -- Monika benimmt sich sehr gut; aber Mutzli scheint etwas \gestrunl{} nervös, ob sie nichts kaputt macht, oder ob wir ihre Erziehung billigen.) -- Nachmittags das Typoskript von Autobiographie, Version 2, \textsection{} 4, Philosophie in \textit{U.S}., durchgelesen. \tbentry{5}{7}{1958}{\kreis} Vormittags Hararys neues \textit{ms }gelesen und Briefe darüber diktiert. -- Nachmittags nach vielen Wochen endlich wieder zurück an die \uline{Autobiographie} (Durcharbeitung des zweiten Teils angefangen). -- Abends bei Musik überraschend zusammen; ganz besonders gut. -- (Nur 1 großes und 1 kleines Nemb, anstatt der gewöhnlichen 2 Gr.; gut geschlafen, aber früh aufgewacht.) \tbentry{6}{7}{1958}{} An Umarbeitung von Autobiographie, Teil II (\textsection{} 6 und 8). \neueseite{535915} \tbentry{7}{7}{1958}{} 12\sout{h} zu \uline{Dr. Mott}. (Heute früh beim Aufwachen hatte ich Gefühl gegen Herkommen, als hätte er mir letztes Mal Vorwurf gemacht, dass ich etwas verkehrt gemacht hatte. Dann fiel mir ein, das war der Polizist, nicht er! Das scheint seine Deutung zu bestärken, dass ich ihn und den Polizisten identifiziere. Er: Ich mache ihn für alles verantwortlich, weil ursprünglich die Mutter für alles, Schlechtes und Gutes, verantwortlich war. -- Über Weltregierung. Er macht mehrmals Fragen, die mich weiterführen. So werde ich verleitet, lange\blockade{} und ausführlich zu erklären: Die Beschlüsse richten sich, wenn möglich, nach Mehrheit der Menschheit; bei drängenden Sachen auch ohne das; bei nicht drängenden warte ich lieber einige Jahre und versuche inzwischen einige Regierungen zu überzeugen. Er: Schließlich danke ich dann ab? Ich: Das ist Konflikt. Ich möchte die Macht behalten; aber es scheint besser, dass schließlich, wenn Weltwahlen möglich sind, das gewählte Parlament eine neue Regierung bestimmt; vielleicht behalten sie einige von uns; andernfalls gehen wir dann. Auf einmal sage ich: Nun habe ich so lange über Sozialismus\blockade{} geredet! Er: Gut, dass ich endlich mal darüber gesprochen habe. Ich: Ich scheue mich, hierüber zu Freunden zu sprechen, auch über internationale Sprache; ich fürchte, dass sie sich über meine geliebten Ideen lustig machen. Sie nannten mich als Knaben einen ,,Weltverbesserer``. Alles dies schien ihnen kindisch und utopisch. Er: Da steckt wohl noch mehr dahinter.) -- Mittags erzähle ich Ina davon. -- Nachmittags Autobiographie. -- \tbentry{8}{7}{1958}{} Autobiographie. -- \sout{12} 1\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Mia} hier. (Sie bringt 3 Sections aus meinem \textit{Reply} zurück, mit Verbesserungen von ihr und Haydon.) \tbentry{9}{7}{1958}{} Autob. -- 1\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Bohnert} hier. (Sein neuer Job ist noch nicht entschieden. Er glaubt, es wird angenehmer sein, mehr Abwechslung in der Arbeit, und auch Plan von kleinen Computern. -- Wir leihen ihm Geld für die Zwischenzeit.) -- 4\,--\,5\,\textonehalf{} \uline{David und Ren\'{e} Kaplan} hier. (Er hat meine Erwiderung auf Hempel gründlich durchgearbeitet. -- Sie betrachten beide \textit{TVs} und vergleichen.) -- (Abends Ina zu den Methodisten.) \neueseite{535919} \tbentry{10}{7}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott} (heute Traum: Onkel Wilhelm über Ausgrabungen, zu mir und Agnes; über Kaschmir. Das ist er. Er: Ich bin geneigt, zu leicht Sachen von ihm zu akzeptieren, im Traum: dass Kaschmir in Griechenland ist. Ich: Ich wollte schon in Princeton in die Praxis der Therapie hineintauchen, unabhängig von der zugrunde liegenden Theorie. Gestern sprach Ina gegen Palstrom, über ,,Analyse``; ich sagte ihr, dass sei doch alles ganz natürlich; aber dann erinnerte ich mich, dass ich selbst mich \gestrunl{} vor einigen Wochen über Ähnliches geärgert hatte.) \gestrunl{} -- Brief von Chacha (sie schreibt, mein Brief an sie über Christiansens Tod hat ihr mehr Liebes und Gutes gegeben, als ich je zuvor ihr geben konnte. Das rührt mich sehr.) -- Nachmittags etwas jittery, eine Zeit im Bett gelegen. -- Bibliographie für Neudruck der Semantik gemacht. -- Abends doch spazieren. \tbentry{11}{7}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen, Bibliographie für Neudruck der Semantik gemacht.{\rspitzt}. (Vormittags zum Notar, für Phoenix Haus.) -- (Nachmittags \gestrunl{} und abends Ina zu Myra.) \tbentry{12}{7}{1958}{} Bibliographie und Korrekturen für ,,Formalization`` (\gestrunl{} dabei prüfe ich, ob Hermes recht hat, dass Gentzens Proof und Funktionskalkül vollständig in meinem Sinne ist; mir scheint nicht.) -- Gebadet. \tbentry{13}{7}{1958}{} Korrekturen für ,,Formalization``. -- Autobiographie. -- \tbentry{14}{7}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Über Chachas Antwort auf meinen langen Brief. Ich war erstaunt, dass sie die Leiche noch bei sich behalten wollte. Ich wollte eigentlich meine Mutter nicht mehr sehen nach ihrem Tod, und war auch unwillig über die vielen Zeremonien und Umstände. Chacha schreibt: Dies war das Beste und Liebste, dass ich jemals zu ihr ausdrücken könnte. Ich hatte zuerst gefunden: Gut, dass mein Brief ihr so viel half; aber wieviel muss sie früher vermisst haben. Er: Immer noch kann ich nicht genug Gefühle ausdrücken; besonders nicht Zorn. Ich: Manchmal doch; aber ich bin erstaunt, dass Ina es so leicht gegen Palstrom kann. Über die Trauerfeier, alles genau wie Christiansen es angeordnet hatte.) -- Noch an Korrektur für die Semantikbücher. \tbentry{15}{7}{1958}{} Autobiographie. -- Mittags \uline{Mia} hier. -- Nachmittags 4-6 \uline{\textit{Senior}} hier. (War mit Frau in Hawaii; sie wohnt jetzt in Berkeley. Ich schenke ihm englische Logik.) \neueseite{535921} \tbentry{16}{7}{1958}{\kreis} Autobiographie. -- Entwurf für einführende Bemerkungen für die Sammlung von Reichenbachs Aufsätzen, die bei Routledge erscheinen soll. (Mia hat lange daran gearbeitet, 5 alte Aufsätze aus dem Deutschen übersetzt, mit Hilfe von Marcia Ruth Jonston\blockade{} und Ruth Anna Mathers.) Ina macht Verbesserungsvorschläge, und später nochmal. -- Wir hören Radio über amerikanische Marines in Lebanon, und die Diskussion im Security Council. -- (Morgens etwas tense; Miltown; nachmittags besser.) -- Abends 10\,\textonehalf{} (!) überraschend zusammen; sehr gut. \tbentry{17}{7}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott} (Traum heute: Specksalat; ich hole Hempel an meinen Tisch. -- Gestern beim Abendessen schreie ich meinen Zorn gegen Ina heraus. Abends gut zusammen. Wirklich ein Zusammenhang?) -- Autobiographie. \tbentry{18}{7}{1958}{} Autobiographie (ausführlicher über England und Russland eingefügt.) \tbentry{19}{7}{1958}{} 10-2 \uline{Mathews und Kuhns} (Mathews hat nichts gearbeitet infolge Tod des Babys und Krankheit der Frau. -- \gestrunl{} Kuhns hat allerhand gearbeitet zum neuen Ansatz über bestes $\lambda{}$; es wird aber zu kompliziert.) -- \gestrunl{} Paps \textit{ms} gelesen, und einiges in seinem Buch; ihm kurz geschrieben. -- 6\,\textonehalf{}\,--\,8 \uline{Mia }hier (sie fährt morgen bis 3.8. nach \textit{Utah} in die Berge, Reitpartie. Sie hat alle Sektionen, die ich ihr vom \textit{Reply}\blockade{} gegeben hatte, an Haydon gegeben. -- Sie macht Korrekturen in meinen einleitenden Bemerkungen zu Reichenbachs gesammelten Aufsätzen.) \tbentry{20}{7}{1958}{} Autobiographie. -- Gebadet. \tbentry{21}{7}{1958}{} Ich fahre mit Ina 10h, sitze eine Stunde im Auto; ich fahre hin und zurück. 11h zu \uline{Dr. Mott}; (die Schwierigkeit, schnell Entschluss zu fassen am Telefon, als er anrief. -- Vorgestern endlich Wiederernennung offiziell; und \textit{ONR}. Sie zahlen für 2 Monate im Sommer; ein Windfall. Loslegen\blockade{} den kalten Krieg. Ich bin zornig auf Eisenhower, Truppen nach Lebanon geschickt. -- Mal früher habe ich mehr dramatisiert; das scheint doch in mir zu stecken. \neueseite{535923} Als Knaben führten wir ,,Ben Hur`` auf; und meinen ,,Scipio``. Vielleicht wäre Drama-Therapie gut. Aber der zuschauende Doktor würde mich stören.) -- Autobiographie. \tbentry{22}{7}{1958}{} Autobiographie. -- 12-2 \uline{Nelson Pike} hier (ich schenke ihm \textit{Testab}. Er erzählt von seiner Thesis.) Wir gehen zusammen spazieren, bis zur Rep Garage, wo er seinen Wagen hat. Dann halten wir ihn für den Lunch. -- Nachmittags \uline{Benedikt Sobler} hier. (Er will die Ranch in Malibu verkaufen! Sie macht zuviel Arbeit. Er will dann etwas Kleineres in der Nähe von \gestrunl{} San Francisco kaufen.) \tbentry{23}{7}{1958}{} Autobiographie. -- Nachmittags \uline{Bob Mathers} kurz hier (bringt einige Kapitel der Thesis). \tbentry{24}{7}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Wenn Elisabeth herkäme, würde Ina ihren kritischen Blick fürchten, im Haushalt und über \gestrunl{} sie selbst, ,,was hat sie, was ich nicht habe?{}``. Er: Ob ich Inas implizierte Fragen beantwortet habe. Ich: vielleicht nicht. Er: gewiss nicht. Ich: Wie kann er das behaupten?! Er: Ob ich irgendwelche Leute \textit{dislike}. Ich: vielleicht Popper; ich erkläre, dass ich Schwierigkeiten erwartete, wenn er von Stanford hergekommen wäre. Er: Warum so herumgemogelt\blockade{}? Ich: Der \textit{dislike} ist nicht unzweideutig; er tut mir auch leid. Er: Mitleid ist das Schlimmste, was man einem Feind antun kann.) -- Autobiographie. -- Gebadet. \tbentry{25}{7}{1958}{} 11 \uline{Zahnarzt} (gestern abend beim Zähneputzen fiel die Goldkrone heraus von einem Zahn oben, rechts von der Mitte, wo die obere Platte angeklammert ist. Obwohl die Beißfläche ein Loch hat, entscheidet er, die Krone einfach wieder anzuzementieren. Andernfalls müßte er sie ins Labor schicken, die müßten die weiße Plastikfrontfläche abmachen usw. Er meint, \gestrunl{} es wird schon eine Zeitlang so halten, obwohl dieser Zahn unter Zug ist durch die Klammer.) -- Autobiographie. \tbentry{26}{7}{1958}{} Autobiographie. Erwiderung auf Hempel revidiert. -- Abends tense und ungemütlich; 2 x Miltown. Musik, ganz kurz auf \gestrunl{} und getanzt. Später besser. \tbentry{27}{7}{1958}{} Autobiographie. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{zu Helmers}. (Er hat einige der Sektionen gelesen, aber alle im Office. Ich sage, dass andere \neueseite{535925} finden, dass mein Stil und meine Wortfolge oft zu deutsch ist; vielleicht wären mehr Korrekturen gut. Er sagt: Erwiderung auf Nagel ist zu lang, da sind Wiederholungen; ich: bitte anmerken.) \tbentry{28}{7}{1958}{\kreis} Ich fahre mit Ina 10\textsuperscript{h} (Attacke im Auto). 11h zu \uline{Dr. Mott}. (Samstagabend empfindlich. Freitagabend Ärger; Ina machte Geschichte mit ihrem Haar, epic\blockade{}; ich dachte, sie will also nicht. Vielleicht am Samstag Rache dafür, und zugleich Angst für mich. Er: Ich hätte Freitag den Ärger aussprechen sollen. Ich: Aber das war unvernünftig. Er: Das macht nichts, das kann man ja dazu sagen. Ich: Ich weiß das theoretisch; anderen sage ich so, z.B. Mutzli; vielleicht ist er auch zu Hause nicht so weise wie hier? Er: Ja, er macht öfter etwas verkehrt; aber er hat gelernt, durch lange Analyse, es zu akzeptieren, und sich nicht Vorwürfe zu machen. .\gestrunl{} Ich: Finden seine Freunde, dass die Analyse ihn geändert hat? Er: Und meine Freunde? Ich: Die aus Chicago sagen ja; das tröstet mich, wenn \gestrunl{} es mir manchmal scheint, es geht nichts vorwärts.) -- 5-6 \uline{Kalish} hier. (Er ist nur kurz hier, \gestrunl{} fliegt dann zurück zu seinen Verwandten in St. Louis. Er ist munter und vergnügt wie gewöhnlich, aber klagt doch, wie sehr er noch Analyse brauchen wird. Micheline wird ihn kurz hier sehen, auf der Reise nach England.) Autobiographie. -- Abends zusammen; ganz besonders gut. \tbentry{29}{7}{1958}{} Autobiographie. -- Abends Bob Mathers thesis gelesen. -- Umarbeitung von Autobiographie beendet. -- \tbentry{30}{7}{1958}{} Brief an Maue geschrieben (zu Fotos von Maria\blockade{} und Gerhard). -- 5\,\textonehalf{}\,--\,9\,\textonehalf{} \uline{David und Ren\'{e}} hier (wir sitzen im Patio, auch abends. Er hat mit Ruth Anna und Travis gesprochen; und sie wollen zusammen Sektion von meinem Reply revidieren vom 4.8. \unl{}; er meint, es geht doch schnell zusammen. -- Über die Lage im Mittleren Osten. Er fürchtet, dass Nasser, wenn die arabischen Länder sich vereinigen, Israel angreifen wird. Er nimmt eine Reihe Sektionen mit.) -- Inzwischen kommt \uline{Helmer} kurz (mit dem Baby; er bringt durchgelesene Sektion zurück.) -- Ich kann lange nicht einschlafen. \neueseite{535927} \tbentry{31}{7}{1958}{} 11\textsuperscript{h} zu \uline{Dr. Mott}. (Brief an \uline{Maue} (zum ersten Mal ihren Namen); über Gerhards Zurückscheuen vor der Heirat, ist 29 Jahre. Er: Beide \gestrunl{} Söhne nehmen\blockade{} Mut, weil sie keinen richtigen Vater hatten.) -- Haarschneider. -- 3\,\textonehalf{}\,--\,5\,\textonehalf{} (!) Bob Mathers hier (über Kapitel der These, die ich gelesen habe; er ist nun beinahe fertig.) -- Abends gebadet. \tbentry{1}{8}{1958}{} Autobiographie. -- 3\,\textonehalf{}\,--\,6\,\textonehalf{} \uline{Herb Morris und Virginia\blockade{} Nelson Pike und Carrol} hier (wir sitzen im Patio. Morris wird nächstes Jahr in Stanford sein; jedes Quarter nur 2 Kurse; 1 Seminar in \textit{Law College}\blockade{}, 2 Kurse im Philosophie Department bei Goheen. Wir sagen, sie sollen Singers aufsuchen wegen Haus. -- Allerhand über Rechtsprinzipien. Ich sage: Die Geschworenen sollten Wahrscheinlichkeiten angeben. -- Auch über die Lage im Mittleren Osten; alle sind gegen Dulles, und gegen die hypokritische Rede von Eisenhower.) \tbentry{2}{8}{1958}{} An Erwiderung auf Grünbaum gearbeitet, aufgrund seines Briefes. -- 12\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Bohnert} hier. -- (Ich schreibe, zunächst \sout{im} \gestrunl{} auf Deutsch, lange Einfügungen; ich ärgere mich, dass diese Erwiderung mich jetzt noch so viel zusätzliche Zeit kostet; alles, weil Reichenbach und Grünbaum so unklar formuliert haben! Nachher überlege ich, dass ich die meisten dieser Hinzufügungen weglassen will, und das Getippte über die 3 Interpretationen\blockade{} sogar noch kürzen will, und dann in Fußnote erklären, und Grünbaums Brief erwähnen.) \tbentry{3}{8}{1958}{} Erwiderung auf Grünbaum (ich mache die Kürzungen). -- 3-6 \uline{Party bei Myra für Kaplans} (wir nehmen Doris mit. Herzliche Begrüßung mit Abe. Er, Iona und die Kinder sind in japanischen oder indischen Kostümen, die ihnen gut stehen. Er erzählt gut über kulturelle und ökonomische Züge der Situation in Japan, Indien, Israel; immer lebhaft illustriert mit Ankedoten. Ich spreche auch mit Blankfort\blockade{}, der endlich mal einige Wochen Ferien machen will; \uline{Bradis}\blockade{}; Dr. Lukas\blockade{}; \uline{Mia}, die gerade von 2 Wochen Campen und Reiten in den Bergen hoch in Utah zurückgekommen ist; \uline{Myra}, die ich herwinke, neben mir auf der Sofalehne zu sitzen. Ich sitze erst mit Kissen, später ohne; gehe dann zu andere Sofa, es \gestrunl{} geht gut ohne Kissen; \uline{Dr. Kupper} setzt sich kurz neben mich, \neueseite{535931} ich erzähle von der Wiederernennung, der Autobiographie, meinen Gefühlen dagegen; er fragt, ob ich darüber zu Dr. Mott spreche, vielleicht wollte er so erfahren, ob ich noch Therapie nehme; über Feigl und die Minneapolis Bände; als er anfangs hereinkam und oben bei Myra stand, erkannte ich ihn nicht! - diesmal war es mir \editorstr{es mir} leichter als vor einem Jahr, zu sitzen, mit verschiedenen Leuten zu sprechen, und mich herum zu bewegen. Aber später war es etwas zu heiß, und ich zerschwitzte meinen grauen Sommeranzug.) \tbentry{4}{8}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Über Party gestern. Ich fühlte leichter und beweglicher als voriges Jahr. Ich dachte nachher, vielleicht sollten wir doch öfter mal Leute treffen, \gestrunl{} auch neue. Ich sage, oft habe ich Neigung, Leute was zu fragen, aber dann Hemmungen. Er: auch über ihn? Ich: Ich denke zwischendurch weniger an ihn, als Ina an Palstrom. \gestrunl{} Dann sage ich aber eine Menge Fragen über ihn: Familie, Ferien, Arbeit, usw.) -- Erwiderung auf Grünbaum, gekürzte Fassung fertig. \tbentry{5}{8}{1958}{} Autobiographie; neu Getipptes gelesen, (\textsection{}7-8). -- 12\,\textonehalf{}\,--\,2 \uline{Mia} hier (sie bringt 3 Sektionen zurück). -- Einleitende Bemerkungen für \textit{Reply} (Skelett geschrieben). \tbentry{6}{8}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Einleitende Bemerkungen für \textit{Reply}{\rspitzt} (englisch geschrieben). -- Weitere Sektion \textit{Reply} revidiert. -- 7-8 \uline{Mia} hier (mit ihr spazieren. -- Wir planen Negleys und Haydons mal hier zum Lunch zu haben.) \tbentry{7}{8}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Über Dr. Kupper bei Myras Party. Er: Wie war das Aufhören. Ich erzähle \ldots; als ich zum letzten Mal hinging, sagte er, wenn ich einmal fortsetzen wollte, würde er jemand anders vorschlagen. Er: Das muss doch Zorn oder Resentment bei mir hervorgerufen haben. Ich: Ich versuchte es mir zu erklären, nachdem ich Dr. Mott kennen gelernt hat\editor{te}; vielleicht dachte er, der mehr mütterliche Typ wäre besser für mich; oder vielleicht dachte er, ich könnte die schwierigere Behandlung bei ihm nicht aushalten, obwohl sie wirksamer sein würde. Er: dies nicht; vermutlich das erstere; nicht nur den Vater, sondern auch die Mutter habe ich gar nicht richtig gekannt; nur idealisiertes Bild. Ich erzähle von Kopfnüssen, die Mutter ungeduldig, weil ich die Schuhe nicht finden konnte. Er: Das muss in meiner Fantasie \neueseite{535933} die Vorstellung einer strengen und sogar grausamen Frau erzeugt haben.) -- Groceries eingekauft. -- Nachmittags Bob Mathers Thesis gelesen. -- \gestrunl{} \uline{David Kaplan} \textonehalf{} Stunde hier. Er bringt Sektion vom \textit{Reply} zurück, die er mit Ruth Anna und Travis durchgearbeitet hat. Er nimmt die 5 letzten mit, die Mia nicht durchgesehen hat. -- \gestrunl{} Er macht auch Bemerkungen über philosophische Probleme.) -- Abends tense; trotzdem spazieren gegangen. (um 7, 9 und 11 \textonehalf{} Miltown). \tbentry{8}{8}{1958}{} Weiter an Revision von \textit{Reply}. -- 1-2\textthreequarters{} \uline{Bob Mathers} hier (ich mit ihm spazieren; dann Lunch; dabei noch allerhand über die Thesis gesprochen. -- Er sagt, er hat vor einigen Wochen die Analyse aufgegeben, obwohl er nur 5.- zahlte; es war zuviel Ausgaben, und er fühlte keine sichtbare Wirkung. Er habe sich jetzt alleine herausgerappelt; seit 4 Wochen arbeitet er täglich 16 Stunden!) -- \uline{David Kaplan} kommt kurz (er bringt 7 Sektionen vom Reply zurück, die er allein revidiert hat. Er sagt jetzt, dass es doch schneller geht als zu dritt; er sagt zu Ina, die Schwierigkeit war für ihn immer, einen Beschluss über eine Änderung zu fassen; durch die Zusammenarbeit mit Ruth Anna und Travis hat er jetzt mehr Selbstvertrauen gewonnen.) -- Abends gebadet. \tbentry{9}{8}{1958}{} Revision von Reply. \tbentry{10}{8}{1958}{} {\lspitzt}2 Wiederholungszeichen: Revision von Reply{\rspitzt} (bis \textsection{} 8, ausgenommen Cohen). \tbentry{11}{8}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott.} (\gestrunl{} Donnerstagabend tense; vielleicht Gedanken, ob er an Beendigung denkt. -- Sein Bild in Zeitung nicht wiedererkannt. -- Gestern morgen Traum: Antilopenfell, geeignet für Mappe [Assoziation: Gretes Krokodilmappe; ,,der Leopard ändert seine Spots nicht.``] Anderer langer Koffer, mit 2 Seitenteilen; schöner, glatter, kleiner Koffer, der gefällt mir besser; \gestrunl{}\gestrunl{} Charles Morris kommt; gibt er uns eine dieser Sachen oder wir ihm? Assoziation: Morris in Prag, Ausspruch von Frau Schlick; Trude; Rorschach, Trude erklärte es durch mein schlechtes Vorbild; Ellen, ihr Besuch voriges Jahr, sie hatte auch Analyse. -- Über Beendigung; er: Er wird das nicht von sich aus beschließen.) -- Revision von \textsection{} 9 über Modalitäten (David hat gute Änderungsvorschläge gemacht.) (Abends Ina zu Mia; eine Shower Party mit Babysachen für Carrol Pike; bis nach Mitternacht.) \tbentry{12}{8}{1958}{} Weiter an Modalitäten, den ganzen Tag. \tbentry{13}{8}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Weiter an Modalitäten{\rspitzt}; und Semantik. -- 6-7 \uline{Montague} hier. \neueseite{535929} Er ist eben aus Albuquerque zurück. Er hat dort gearbeitet über Explikation von Determinismus, und über berechenbare Funktionen. -- Er überlegt hier, sein Haus zu verkaufen und anderes zu kaufen, für \textit{ca}. 30 Tausend! Er fährt jetzt eine Woche zum \textit{Tahoe} See, dann zu den Eltern in Okla. und Arbeit mit Tarski. Er will ca.\blockade{} 10. Sept. zurückkommen.) \tbentry{14}{8}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott} (über voriges Mal. Ina sagt, die Mappe von Grete war schon vor vielen Jahren abgeschafft. Über Behalten von Sachen, Briefen, usw.; Unterschied zu Ina. Auch Beziehungen zu Menschen. Früher war ich nicht so konservativ, lachte Agnes aus. Er: Agnes, durch Verlust des Vaters, wollte alles bewahren; ich erst nach Verlust der Mutter.) -- 1-2 \uline{Mia} hier (sie bringt mir ein Unterhemd, mit Gedicht.) -- 4\,--\,5\,\textonehalf{} \uline{Elinor \textit{Charney}} (sie erzählt vom Philosophiestudium in München, und Literatur, später Assistent von Reichenbach in \textit{L.A}.; eine Zeit mit ihrem Mann in Norwegen; sie gab Vorträge über Logik und Sprache, mit Philosophen und Linguisten. Jetzt werden sie in \textit{MIT} sein; vielleicht möchte sie mit Computern arbeiten, Übersetzungsmaschine, oder Unterricht an kleinem College in der Gegend. Sie erzählt allerhand von von Neumann, wie sein Leben unnötig verlängert wurde.) -- These Britt gelesen. -- Abends etwas tense; trotzdem langer Spaziergang. \tbentry{15}{8}{1958}{} Etwas tense (Miltown). -- Reply revidiert. (Nachmittags kommt reparierte Waschmaschine). -- \tbentry{16}{8}{1958}{} Reply revidiert. -- Abends gebadet. \tbentry{17}{8}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Reply revidiert{\rspitzt}. -- 4\,--\,6\,\textonehalf{} hier: \uline{Mia}, \uline{Prof. \textit{Negley} und Frau} (aus \textit{Hawaii}; er erzählt, dass Feigl sehr beliebt war, und bald in Kontakt kam, auch außerhalb der Universität, mit Michener und anderen Schriftstellern usw. \textit{N}. ist von schweizer Abstammung, hauptsächlich interessiert an Ethik und sozialer Philosophie. Arbeitet jetzt an Metaphor bei Kierkegaard und Existenzialismus.) \neueseite{535943} und \textit{Growley \uline{Haydon}} und Frau \textit{Ethel} (er hat Teil I meiner Autobiographie durchgelesen, nach Mia, und noch einige weitere Korrekturen gemacht, auch eine Reihe Sektionen vom Reply. Er hat Englisch studiert, in Chicago, aber keinen höheren Grad gemacht, ist jetzt Editor in RAND für alle Memoranda, die aus RAND hinausgehen. Er will mir Informationen schicken lassen über Preise von Lithographie\blockade{} und anderen Methoden. Er war interessiert an Autobiographie, besonders das über mittelalterliche Gebäude in Chicago und Adler. Er spricht von seinem Vater; der ist nicht in Divinity Schule, sondern Humanities, für vergleichende Religion, Humanist; ursprünglich Pfarrer, konnte aber die kirchlichen Dogmen nicht mehr anerkennen und studierte die anderen Religionen; er kritisiert Hutchins ,,große Bücher``, weil die orientalischen Kulturen ausgelassen werden. -- \gestrunl{} Auch über Übersetzungsmaschine; er weiß von Bar-Hillel. Ich über internationale Sprache; er scheint skeptisch, sagt aber, er würde die Sprachform von Interlingua, die er in Sc. Newsletter gesehen hat, akzeptieren.) \tbentry{18}{8}{1958}{\kreis} 12 zu \uline{Dr. Mott} (heute Traum: ich gehe zu Ämtern für Dokument, brauche ,,Certification``, muss 540 Meilen/Stunde fahren, bringe später ein Dokument, dass ich 535 gefahren bin. Wir mieten Haus; es hat gescreente Porch, wo der Wind weht. (Assoziation: die hohen Geschwindigkeiten der Mondrakete; Examen und Fahrprüfung mit Auto.) Er: Ich wünsche Zertifikat in der Therapie. Ich: Ja, wie bei einem Labortest, Kultur für Niedergang von \% von etwas im Urin; hier ist es immer so unfassbar, und ich weiß nicht, ob ich wirklich vorwärts komme. Und dazu wird er noch 2 Wochen auf Ferien gehen. Er: Er wird aber immer erreichbar sein, wenn nötig.) -- 4\,\textonehalf{}\,--\,5 \uline{Bob Mathers} hier (über Thesis). -- Abends spät zusammen, gut. \tbentry{19}{8}{1958}{} Reply gearbeitet. -- Abends \textit{TV }10:30 -12:22 (!) (Das Pestalozzidorf für Kriegswaisen, in der Schweiz; dramatisiert mit einigen Schauspielern, Cora\blockade{} ist nicht dabei.) \tbentry{20}{8}{1958}{} Reply, und wieder getippte Autobiographie. -- \neueseite{535937} \tbentry{21}{8}{1958}{} 11 \uline{Dr. Mott} (letzte Stunde vor seinen Ferien; nächste Sitzung: 8.9. -- Ich: Ina bringt gestern schon den Scheck zu Dr. Palstrom, der auch Ferien macht, um nicht ,,in Schulden`` zu sein. Ich wollte das nicht. Er: Vielleicht ist es mir lieber, etwas von ihm zu haben, sodass die Beziehung bestehen bleibt. Ich: Ja. -- Ina spricht von mir als ,,Carnap``, auch wenn ich dabei bin. Ich wollte 1937 ,,Pete``\blockade{Peter?} einführen, aber Hempel hatte das schon gewählt. Als wir nach \textit{LA} kamen, wollte ich ,,Rudolf`` für Department vorschlagen, aber Ina mag das nicht; also ,,Carnap``. \unl{} Geschichte. -- Ich rede vergnügt und munter. Plötzlich ist die Stunde um. -- Beim Aufstehen sage ich: Sind die 2 Wochen für Forschung oder Vergnügen? Er (nach einem Moment Zögern): Vergnügen. Ich: Ich wünsche gute Zeit.) -- Autobiographie (Haydons Korr. übertragen). \tbentry{22}{8}{1958}{} Autobiographie fertig durchgesehen. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Bob Mathers} hier. (Meine Comments zu seiner ,,\textit{Conclusion}``. -- Mit ihm spazieren; dann Lunch zusammen. -- Er will 1.9. alleine in die hohe Sierra gehen, für 10 Tage mit Schlafsack, 10,000' hoch; Hauptnahrung: Fische.) -- Gesuch für \textit{NSF }überlegt. \tbentry{23}{8}{1958}{} Ich schreibe für Schilpp Band Dankausdruck für die, die geholfen haben mit der Revision. (Das war zuerst gemeint als Teil der Einführungsbemerkungen zum Reply.) Ina hat heftige Emotion, weil ich ihre viele Arbeit am \textit{ms} nicht genügend hervorgehoben habe; sie schreibt etwas dafür, wirft es aber weg. Dann schreibe ich etwas, und beschließe, das Ganze als \textit{Acknol}. vorne im Band zu schreiben; dann kann es mehr persönlich sein. -- Reply auf Strawson revidiert. \tbentry{24}{8}{1958}{} Reply revidiert. -- Abends Wim hier. \tbentry{25}{8}{1958}{} (Dr. Mott ist auf Ferien, für 2 Wochen.) -- Reply revidiert. -- Abends gebadet. \tbentry{26}{8}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Reply revidiert{\rspitzt}. (Bohnert kurz hier.) -- (Ina nachmittags zum Department; sie holt Getipptes ab, bringt weitere Sektion hin; und Blätter zum Ditto für \textit{NSF} Gesuch.) \tbentry{27}{8}{1958}{} Reply revidiert (meine Prob.\blockade{}). -- Mittags \uline{Mia }hier. (Sie ist sehr gerührt über meine Dankbezeugung in \textit{Acknowl}.; sie nimmt Autobiographie Teil II mit, das neu Getippte, weil das nur von ihr gelesen ist, und sie nicht viel korrigiert hat.) -- (Morgens etwas tense, \neueseite{535939} (2 x \textonehalf{}Miltown).) -- (Abends ärgere ich \editor{mich}, als Ina 11\,\textonehalf{} nochmal kommt und kritische Bemerkungen macht. Um 12h, als sie von Gang mit dem Hund zurückkommt, laufe ich hinüber und wir umarmen und küssen zur Versöhnung.) \tbentry{28}{8}{1958}{} Weiter Revision von Reply. -- (Ich gebe Ina einen neuen Entwurf meiner Dankbezeugung, ganz ähnlich ihrem Entwurf. Sie bringt es mir zurück, sie hat es durchgestrichen und in riesigen roten Buchstaben darunter geschrieben ,,Nein! Überhaupt nichts!{}``, sie wirft es mir zornig hin. Ich nehme sie auf den Schoß und rede ihr ruhig zu. Warum sie mir und sich selbst dies antut? Wir gehören doch zusammen, und müssen doch alles miteinander besprechen können. Sie wird ruhiger, aber geht weg.) \tbentry{29}{8}{1958}{} Weiter am Reply. -- Nachmittags Gordon Mathews kurz hier. -- \tbentry{30}{8}{1958}{} (Diese Woche bin ich immer früh aufgestanden, \textit{ca} 7:30!) Weiter Reply (Nagel; \sout{viel }einiges geändert). \tbentry{31}{8}{1958}{} Weiter am Reply (Popper \gestrunl{} \tbentry{1}{9}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Weiter am Reply{\rspitzt} (Kaplan, die letzte Sektion!) Nachmittags \uline{Helmers mit Baby} hier (über eine Stunde, im Patio; er hat von jetzt ab 3 Wochen Ferien). \tbentry{2}{9}{1958}{} 11\,--\,12\,\textonehalf{} bei \uline{\textit{\ulinesp{Dr. Seiff}}} (er findet \uline{\ulinesp{Glaucoma}} in einem Auge, \sout{da} verschiedene Stellen im Gesichtsfeld sind blind; aber noch nicht im anderen Auge; daraus schließt er, dass es im Anfang ist; daher ,,excellent chance``, dass es gestoppt werden kann. Wenn vernachlässigt, führt es zu Blindheit in beiden Augen. -- Ich nehme es ruhig auf; aber nachher fange ich doch an, mir die schlimmsten Möglichkeiten auszumalen.) Ina ist mitgefahren, führt mich zurück; es hilft mir, zu sehen, dass sie es nicht tragisch nimmt. -- Am \textit{NSF }Gesuch mit Ina. Nachmittags etwas am Reply (Kaplan). \tbentry{3}{9}{1958}{} Ich fahre Ina zum Department (sie macht das Gesuch für \textit{NSF} fertig); ich fahre zu \uline{Dr. Seiff}, 10:15. (Er misst wieder den Druck, und nimmt nochmal Messungen für neue Brille). Ich hole Ina ab im Department. \gestrunl{} Mittags \uline{Mia} hier. Sie fühlt sich einsam. Franki\blockade{} ist ausgezogen; aber wir beide haben sehr wenig Zeit für sie.) -- (Nachmittags Ina zum Department, macht Gesuch fertig, und bringt \neueseite{535941} es zu Miss Mudge\blockade{} für die Deans.) Ich reply, letzte Sektion (Kaplan) Durcharbeitung beendet. Ich an Autobiographie (Mia und Haydon haben nochmal den ganzen Teil II durchgesehen und Korrekturen gemacht. Ich lese es durch und bestimme die Änderungen; dann muss Ina dies noch ins Druckexemplar übertragen.) (\uline{Mia} erzählt Ina, dass \uline{Reichenbach Glaucoma} hatte; daraufhin sagt Ina ihr auch von mir. Sonst wollen wir es aber nicht anderen sagen. Mia sagt, bei ihm war es schon weiter fortgeschritten; er hatte seit Jahren Schmerzen hinter der Stirn, die aber immer durch sinus erklärt wurden. Er musste Salbe nehmen, und auch in Nacht dafür aufwachen. Die untere Sicht war gestört; aber er wollte sich von nichts abhalten lassen, auch nicht Autofahren im Dunkeln! Sie hatte dabei Angst.) \tbentry{4}{9}{1958}{} Weiter an Autobiographie. -- Abends gibt es Verstimmung; wir beide sind durch die mühsame Arbeit übermüdet und gereizt; und ich brause auf. \tbentry{5}{9}{1958}{} \uline{Richard \ulinesp{\textit{Jeffrey}}} kommt nicht (um 8 ruft er an. Er war mit Bus, dann Taxi hergekommen, die Türklingel funktioniert nicht; so ging er zum Westberg\blockade{}Haus und telefonierte um 8h! Dann kam er wieder. Wir plauderten lange, dann 10-1 Gespräch über Probability, im Patio. Er wird 10 Tage bleiben, wohnt bei einem Freund, Irving Mann, 1100 Glendon; der ist Mathematiker in RAND. Dann zusammen gegessen.) (Ina bringt ihn nach Hause.) Ich weiter an Autobiographie Durchsehen. \tbentry{6}{9}{1958}{} 10\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Mathews, Kuhns, Jeffrey} hier. (Kuhns über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Funktion für 2 Familien. Mathews über Ableitung von A12a aus den früheren Axiomen). Mahlzeit zusammen, vergnügt. -- Nachmittags Autobiographie Durchsehen fertig; weiter an Reply, fertig machen für Druck. \tbentry{7}{9}{1958}{} 10-1 \uline{Jeffrey} und \uline{David Kaplan hier}. David hat gestern abend angerufen, hat Lösung für das gleichseitige Dreieck von Prädikaten, gefunden; er hat gefunden, dass mein A5 unverträglich mit den anderen ist; er nimmt schwächeres A5'; aber damit findet er rekursive Formeln für {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Wert für s+, aus denen\blockade{} für s. Aber ich habe Bedenken über \neueseite{535935} A5' \gestrunl{}.) -- David geht; \uline{Mia} kommt. Sie und \uline{Jeffrey} hier zum Essen, bis 2\,\textonehalf{}. (Dann nimmt Mia ihn mit zu sich; Ruth Anna ist dort. Er soll ihnen Grünbaum erklären.) -- Nachmittags Reply weiter durchgesehen. -- (Nachmittags etwas tense, 2 mal \textonehalf{} Miltown.) \tbentry{8}{9}{1958}{} \gestrunl{} Am Reply -- 12\textsuperscript{h} zu \uline{Dr. Mott} (zum ersten Mal nach seinen 2 Wochen Ferien. Ich berichte: hektische Wochen, Schilpp \textit{ms} immer noch nicht fertig; Ferien Jeffrey jetzt hier für 10 Tage; dazwischen auch andere Leute; aber es geht mir meist gut. -- Über das Glaucoma. Die Fehlleistung mit dem Schlüssel verlieren. -- Er: All die Vorsichtsmaßregeln helfen nichts, wenn das Unbewußte nicht will. Ich: oft nicht, zuweilen doch. Heute mit Scheck hatte ich Vorsichtsmaßregeln. Im Kalender für heute stand ,,Scheck``; heute früh geschrieben und in Kalender gelegt; dann nochmal überlegt, als ich im Wartezimmer saß; ich wollte ihn nicht in die Hand nehmen; darum so im Kalender, der in der Hemdtasche ist, dass er herausragt, damit ich ihn leicht nehmen konnte, als ich hereinkam. Er: Und dann habe ich ihn ihm gegeben? Ich: natürlich. Ich sah nach, da war er noch in der Tasche! Ich hatte mir so deutlich vorgestellt, wie ich ihn ihm gebe, dass diese Vorstellung mir jetzt zurückkam, als hätte ich ihn gegeben! -- Er: Es scheint mir gut zu gehen. Ich: ja; ich bin besonders froh, wie gut ich mit Schreckensmitteilung vom Glaucoma fertig werden konnte. Er: Ja, er ist auch froh\sout{; \unl{}}; vielleicht möchte ich jetzt unabhängiger von ihm werden; wenn ich es mal beende, werden wir es so machen, dass ich jederzeit mal wieder zu ihm kommen kann, da er immer einige Stunden frei hat für consultation. Ich: Ja, das macht es leichter; meint er, gleich jetzt? Er: nein; vielleicht nachdem das Semester angefangen hat, etwa Ende des Monats. Ich: Der Gedanke ist mir jetzt nicht so abschreckend, wie früher als wir mal darüber sprachen; vielleicht wäre das wirklich gut.) Ich fahre zurück in guter Stimmung. -- 3:30 \uline{Jeffrey und Ruth Anna}. (Er möchte heute über erkenntnistheoretische Fragen sprechen; das ist wirklich, was ihn hauptsächlich interessiert; seine These war ein Versuch, die zu klären. Er erklärt die Grundidee der These: Änderung von Glaubensfunktionen. Ich: Aber es scheint mir, die Änderung ist relativ zu einem besonderen Satz; bei Wahl eines anderen Satzes ist das Resultat verschieden. Ich \neueseite{535947} gebe Beispiel, und er gibt es zu. Er nennt das Gebiet Pragmatik. Ich: Aber er will doch herausfinden, was rational ist; dann ist es nicht mehr einfach empirische Psychologie. Er: Gewiss nicht, es ist Erkenntnistheorie. Ich: Wenn er Rationalität von Glaubensfunktionen beurteilen will, so scheint mir, muss er Kredibilität mit hinein nehmen. Die ist durch die Glaubensfunktion nicht gegeben; aber ein Mann ist nicht rational, wenn er keine \textit{Cred} Funktion hat, und wenn diese nicht gewisse Axiome erfüllt und er will nur die Axiome der Regularität. Ich: Aber eine \textit{Cred }Funktion, die die \gestrunl{} Forderung der Symmetrie nicht erfüllt, ist nicht rational. -- \uline{Ruth Anna} stellt Fragen über Ramsey Satz; sie möchte lieber typologische\blockade{} Sprache nehmen, und sie weiß nicht, wie man das machen soll, da sie wie Tarski{\rspitzt}, ,$\varepsilon{}$` nicht als logische Konstante nehmen will. Ich: Da ist keine Schwierigkeit; ,$\varepsilon{}$` ist doch mathematisch konstant, oder höhere Logik, jedenfalls nicht deskriptiv; bei der Ramsey Methode werden nur die deskriptiven Konstanten durch Variablen ersetzt. Sie sagt, das hört\blockade{} \unl{} \unl{} und sie will das verwenden in einem neuen Kapitel für ihre These. Kalish verlangt Weiteres; sie hat einen Monat daran gearbeitet, ist halb durch. Sie spricht auch beim Essen über Reichenbach und mich; unsere Philosophien folgen aus unserer Einstellung zum Leben. Reichenbach liebt das Leben und die Chance; darum betont er immer die Unsicherheit. Das tue ich auch zuweilen, z.B. in der letzten Stunde des\blockade{} Seminars; aber im\fnE{Original \original{ich}.} Grunde verlange ich nach Sicherheit; und das bestimmt meine Philosophie. Daher schreibe ich klarer, ohne metaphor; Reichenbach ist oft so schwer zu übersetzen, weil nicht klar ist, was er genau gemeint hat.) Wir sitzen nachmittags und abends im Patio; beim Abendessen sitze ich auf geradem Stuhl, über eine Stunde. Ich bin froh, dass ich es allein gut kann, ohne zu müde zu werden. \tbentry{9}{9}{1958}{} 3\,\textonehalf{}\,--\,6\,\textonehalf{} Gespräch mit \uline{Jeffrey}. (Über seine ungewisse Evidenz. Ich schlage vor, \gestrunl{} fiktive\blockade{} Sätze hierfür zu benutzen, \neueseite{535949} die dem entsprechenden Dingsatz einen \unl{}-Wert geben gleich dem Anfangs-Glaubensgrad, die aber irrelevant sind für andere Dingsätze. Hauptfrage: Kann seine Methode für Änderung von \textit{B} (\unl{}) so gemacht werden, dass sie dieselben Werte liefert wie eine Methode, die alle Beobachtungen der Vergangenheit immer noch verwertet? Auf meine Frage sagt er, er ist zwar hauptsächlich an der epistemologischen, pragmatischen Frage interessiert, ist aber doch an {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Funktion interessiert; er ist sich noch nicht ganz klar, wie es zusammenhängt; jedenfalls möchte er die Zulassung von ungewisser Evidenzbetonung und eine Methode dafür machen.) Dann zusammen im Patio gegessen; (ich sitze auf geradem Stuhl) bis 8. (Er bleibt noch bei Ina bis 11!) \tbentry{10}{9}{1958}{} 10 \uline{Jeffrey} kommt (ich sage, ich möchte noch \textonehalf{} Stunde arbeiten. Dann sprechen wir zusammen. Ich erzähle etwas von Entropie; Howard Stein ist erfreut über meine stetige Funktion; die Physiker in Princeton lehnten meine Kritik ab. -- Ich frage, ob er Fragen hat über Gelesenes oder über unsere Gespräche. Er sagt, er ist etwas müde; es ist zu viel Kommunikation\blockade{} \gestrunl{}. Ich verstehe es gut, da ich und Mathews, Kuhns und David, ihn mit neuen Sachen überschüttet haben.) Er sagt, er geht lieber schon, um 11\,\textonehalf{}, anstatt für Lunch zu bleiben. \gestrunl{} (Nachher sagt er Ina, dass er eine Verabredung mit Ruth Anna hatte, schwimmen zu gehen.) -- Nachmittags \gestrunl{} 4:30 zu \uline{Dr. Seiff}. (Siehe Blätter. Langwieriger Test mit Kontaktlinsen; er bestätigt: Weitwinkelglaucoma. Der Überdruck ist auf ungefähr normal gesunken, er hofft, dass er noch weiter abnehmen wird. Er bleibt bei 1 \% Fil\unl{}, aber verschreibt Salbe für nachts; und jetzt 5 x am Tage im ganzen, Tropfen oder Salbe. Er sagt, es sieht jetzt so aus, dass mein Sehen \gestrunl{} erhalten bleiben kann, auch auf lange Zeit. \tbentry{11}{9}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott}. (Über Dr. Seiff gestern; es sieht gut aus. -- Über seinen \gestrunl{} Vorschlag zur Beendigung. Zuweilen negative Gefühle, und allerhand Ideen über unsachliche Motive von ihm, z.B. Geld. Er: Seine Idee würde dieselbe sein, wenn ich 40 zahlen würde. Ich: Das sag' ich mir natürlich auch. Oft positive Gefühle dazu; bin froh, dass ich jetzt gut fertig werden kann, und dass er Vertrauen\blockade{} darin hat; auch, dass wohl kaum viel mehr zu erwarten ist; er: ja, der Punkt von verringerten Returns. -- Über Jeffrey. -- Rauschenberg in Prag: \neueseite{535953} Die Studenten sollen sich ein Ziel im Leben setzen. Ich wusste nicht ein festes Ziel; als Student, und nach dem Krieg, sogar noch in Prag. Auf einmal ist die Zeit um; und ich denke, ich habe allerhand Irrelevantes gearbeitet.) \uline{Haarschneider}. 3\,\textonehalf{} \uline{Jeffrey}; zuerst zusammen Kaffee getrunken. (Gespräch bis 6\,\textonehalf{} \gestrunl{}. Ich schlage vor, bei seiner Methode 2 Probleme zu trennen: (1) noch mit Gewissheit der Evidenz, aber anstatt Erinnerung aller Beobachtungen, jeweils Änderung der Glaubensfunktion. (2) Ungewisse Evidenz. Das will er so tun.) -- Bis 8 zusammen gegessen, im Patio. (Ich sage, das \textit{ONR} Geld bekommt er für 4\,\textonehalf{} Monate; wenn er 3 Monate nächsten Sommer nimmt, bräuchte er nur 1\,\textonehalf{} Monate von MIT Projekt wegzugehen, um entweder dort oder hier daran zu arbeiten. \gestrunl{} Nächsten Sommer wahrscheinlich Kemeny hier; vielleicht dann noch ein anderer, z.B. Shimony.) -- Gebadet. \tbentry{12}{9}{1958}{} 10:30-1 Gespräch mit \uline{Jeffrey} (ich erkläre die Methode für positives \textit{m} für Gesetze im Unendlichen, mit Continuum. Ordnungsgrad für lineare Ordnung.) 1-3 Lunch mit \uline{Kalish, Montague und Kreisel} (Kr. ist dieses Jahr in Stanford, Mathematik Department. Er hat Gödel gesprochen; der hat Aufsatz für \gestrunl{} Bernays Festschrift geschrieben; den für Schilpp Band \gestrunl{}\gestrunl{} geschrieben, aber er sei selbst unzufrieden damit und kann ihn nicht fertig machen.) Im Patio, mit lustiger Unterhaltung.) -- Nachmittags am Reply. \tbentry{13}{9}{1958}{} 10:30-1 Gespräch mit \uline{Jeffrey} (über Rechtfertigung; sie ist unabhängig von Erfahrung, z.B. vergangenem Erfolg; er stimmt zu. Nochmal über Davids \textit{m} für Sätze.) 1-2 Lunch, dabei \uline{Bohnert.} -- Am Reply. \tbentry{14}{9}{1958}{} 11:30-1 Gespräch mit \uline{Jeffrey und Ruth Anna}. (Über Putnams Schilpp-Aufsatz. Jeffrey hat gefunden, dass Putnams Forderung II, in der starken rekursiven Form, in der Putnam sie verwendet, kontradiktorisch ist; daher ist auch Putnams Verwendung von vorgeschlagenem Gesetz für Bestimmung von Voraussagen nicht nötig.) Beide zum Lunch hier. (Ich sage, dass ich für Gespräch nachmittags \gestrunl{} \neueseite{535951} bereit bin; er soll aber ganz frei wählen, oder \blockade{} er lieber schwimmen geht oder sonst etwas. Nach \gestrunl{} meinem Nap sagt er dann, dass die Zeit doch zu kurz war, die Ergebnisse unserer Gespräche aufzuschreiben, wie er gestern plante; er will es lieber in Boston tun. Dann fahren beide ab. Er sagte \gestrunl{} beim Lunch, dass sein Freund ihn \ulinesp{abends zum Flugplatz} bringen will; wir nehmen aber an, dass sie es tut.) -- Nachmittags am Reply. [\uline{\ulinesp{Gesamteindruck über Jeffrey}}: Er braucht manchmal Zeit, bis etwas eindringt und verdaut wird; daher sagt er oft zunächst wenig zu meinen Mitteilungen. Aber später, mit der Zeit, macht er gute und scharfsinnige Überlegungen, z.B. jetzt über Putnam, was er getippt\blockade{} mitbringt\blockade{} heute. Er ist nicht nur an seiner eigenen Methode interessiert, sondern auch an {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Funktion, besonders $\delta{}$-Funktion, und quantitative Sprache.] \tbentry{15}{9}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott.} (Über die Tage mit Jeffrey. Intelligent, aber in manchem sehr schüchtern, so wie ich war als Student. Er scheut sich auch, zu sagen, dass er Verabredung mit Ruth Anna hat; nachher bringt er sie aber doch mit. -- Ich denke zwischendurch viel weniger an ihn, als Ina an Dr. Palstrom. Er: Gut; man denkt nur über Sachen, mit denen man noch nicht fertig geworden ist, \gestrunl{} nicht über die, die Teil von einem geworden sind. Ich: Das macht es auch leichter{\lspitzt}durchgestrichenes Komma{\rspitzt} für mich, mich dann von ihm zu trennen.) -- Nachmittags Jeffreys Comments zu Putnams Essay studiert. Daraufhin Brief an Jeffrey in Recorder diktiert, und Briefe an Pap und Grünbaum. (Seit vielen Wochen habe ich meine Korrekturen liegen lassen, wegen der dringenden Arbeit an den \textit{ms}. für Schilpp.) \tbentry{16}{9}{1958}{} Briefe diktiert. -- Weiter am Reply. -- 3\,\textonehalf{}\,--\,4\,\textonehalf{} \uline{Nelson Pike} hier (er hat Fragen über Testabilität. Er meint, wenn jede Person ein gewisses psychologisches Prädikat \textit{P} für sich selbst testen kann, so sollte auch der Satz ,,alle Personen dieser Gruppe haben jetzt \textit{P``} als intersubjektive Testableitung gelten!) -- \tbentry{17}{9}{1958}{} 12-1 zu \uline{Dr. Seiff.} (Er verschreibt jetzt 2\,\% Pilod.\blockade{} Ich soll ihn in 6 Wochen wieder sehen. -- Keine neue Augengläser nötig. -- Hearing aid vermutlich unnötig für mich; aber er nennt Dr. Bergan.) -- Mittags \uline{Carol Pike} hier. -- Nachmittags am Reply. -- \neueseite{535957} \tbentry{18}{9}{1958}{\kreis} 11\textsuperscript{h} zu \uline{Dr. Mott} (heute Traum: Onkel Wilhelm; ich stelle ihn vor und will von seinen Leistungen sprechen, aber er winkt ab [der Dr: ich identifiziere mich mit den Archäologen, weil ich hier und in der Autobiographie in die Vergangenheit gegraben habe; in beiden Fällen waren Konflikte, was zu sagen; und in beiden Fällen wird es bald beendet sein.] (Ich vergesse, über die Frage der Beendigung zu sprechen.) Im Traum: Ich sage auf Griechisch ,,Danke``, aber der Mann schätzt das Griechisch nicht.) (Drugstore, 2\,\% Pilod.\blockade{} abgeholt.) -- Ina ist fertig mit Autobiographie und Replies! -- Nachmittags ich weiter am Reply (Nagel). -- Abends spät 10\,\textonehalf{} \gestrunl{} bei schöner Mozartmusik, überraschend zusammen; besonders gut (endlich! Seit 18.8.). \tbentry{19}{9}{1958}{} Am Reply. Letzte Sektion (Kaplan) fertig! -- \tbentry{20}{9}{1958}{} Mittags \uline{Mia }hier. -- (Ich \gestrunl{} sehe Autobiographie, Teil II, nochmal schnell durch, nachdem Ina die Korrekturen nachgeprüft hat.) -- Abends Wim hier. -- Gebadet. \tbentry{21}{9}{1958}{} Vorlesungsnotizen angesehen. (\ulinesp{Ina überlegt Recording der Vorlesung}, Anordnung von Mikrofon usw.; \ulinesp{aber ich bin noch unentschlossen.}) -- 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{zu Helmers}. (Helmer fragt nach Jeffrey; ich erzähle ihm von den Gesprächen; auch über Jeffreys Idee mit unsicherer Evidenz. -- Monika spricht noch kaum; aber sie lächelt zu mir, ist nicht mehr so scheu.) \tbentry{22}{9}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott}. (Ich frage über Beendigung. Er fragt, was ich möchte. Ich: vielleicht in 2 oder 3 Wochen. Er: Ich kann bestimmen. Ich: Entscheidung im voraus schwierig. Er: Wir können ja zunächst noch 2 Wochen planen, und inzwischen sehen; ich soll es nicht als Beendigung Auffassung \blockade{}; ich kann ja nach einigen Monaten mal berichten, auch wenn es gut geht. -- Über Traum vorgestern: Leute drängen sich in mein Auto; drängen mich beiseite und fahren los, ich stehe mit drin. Er: Das ist mein Gefühl, dass ich durch Jeffrey und viele andere Besucher aus Heim und Ruhe herausgedrängt wurde. Ich: Jetzt ist endlich \textit{ms} für Schilpp fertig; große Erleichterung. -- 18. zusammen. -- Ina sagt, ich habe Arbeit und Druck durch all die Monate sehr gut ausgehalten.) -- Nachmittags \uline{Montague} kurz hier. (Er will Gesuch an \textit{NSF }machen, für Spring oder nächstes Jahr, für \nicefrac{1}{3} Gehalt, sodass er einen von seinen 3 Kursen aufgeben kann, und für Assistent, vielleicht David Kaplan; ich: an den habe ich auch für mich gedacht.) \neueseite{535963} \tbentry{23}{9}{1958}{} \ulinesp{Vormittags funktioniert plötzlich der Recorder nicht; Ina bringt ihn zur Reparatur, und zurück.} -- Nachmittags \uline{\ulinesp{3-5 erstes Seminar}} (Phil 22: ,,Philosophische Grundlagen der \uline{\ulinesp{Physik}}``; in Klassenraum 2117 im Ostflügel. Aufgrund von \ulinesp{Martin Gardners Vorschlag,} haben wir überlegt, dies \uline{\ulinesp{auf Taperecorder}}\ulinesp{ aufzunehmen. Ich bin skeptisch; aber Ina ist entschieden dafür.} Sie meint, vielleicht alle Tapes aufheben, ohne Transkriptionen, dann könnte Gardner sie selbst abhören. Ich: Zum Bearbeiten muss er die transkribierten haben; und ich muss die Transkription durchsehen. Sie fährt uns hin und zurück, schleppt den Apparat in die Klasse; sie sitzt in der ersten Reihe, hat den Recorder vor sich auf einem Papierkorb. Hinter mir an der Wand ist der \textit{outlet.} Links von mir auf dem Tisch und das Mikrofon in einem offenen Pappschächtelchen, etwas davor, sodass es schräg aufwärts zeigt. Ich sehe die Maschine kaum, wenn ich im Stuhl zurückgelehnt bin, der Tisch verdeckt sie. Ich \gestrunl{} bin froh zu sehen, dass das Recorden mich nicht befangen macht; ich kümmere mich nicht darum. Und oft vergesse ich es ganz. Ina nimmt eine extra lange Spule, 1800', ein Track ist für 1\,\textonehalf{} Stunde; in der Pause dreht sie die Spule um. Nachher bitte ich Ay\unl{}, den Recorder ins Auto zu tragen. -- Oft spreche ich schnell und lebhaft. Nachher im Auto bin ich doch etwas müde, und froh, dass Ina mich fährt.) \tbentry{24}{9}{1958}{} 12-3 \uline{Bochensk}i hier. (Er ist hergekommen als Flint Professor für ein Semester. Er wohnt in einem Dominikanerhaus, nahe \textit{La Brea}, \gestrunl{} südlich von Hollywood. Er ist soeben aus Südafrika zurückgekommen; dort hat er für die Regierung begutachtet, welche der \textit{ca} 70 Angeklagten in dem großen Prozess wirklich Kommunisten sind; weil sie alle Opposition als Kommunisten ansehen; vielleicht muss er nochmal hin. In Deutschland hat er geholfen, vor dem Konstitutionsgerichtshof zu helfen, das Gesetz zu stützen, das die kommunistische Partei verbietet; er sagt, der übliche Einwand, dass ein solches Verbot nicht hilft, weil dann die Partei Untergrund geht, gilt nicht, weil jede kommunistische Partei immer schon ihre Untergrundorganisation hat. Ich sage, ich würde aber im Prinzip dagegen sein, eine kommunistische Partei zu verbieten, weil offener Streit der Ansichten immer besser ist. Er sagt, eine englische Übersetzung seiner großen ,,Formalen Logik`` geht \neueseite{535955} bald in Druck. -- Er fährt selbst im Auto; hat die hiesigen Regulationen genau studiert. -- Ich schenke ihm englische ,,Logic``, gebunden. Ich gebe ihm Korrekturen an über seine Frege Bibliographie.) \tbentry{25}{9}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott} (gestern morgen Traum: Kindergebet; das Kind ißt Gott auf, und er es. Ich: sehr seltsam. Er: nicht sehr; im Abendmahl wird der Gott gegessen; und das Kind ißt die Mutter; ich habe Gefühle über ihn wegen bevorstehender Trennung; ich möchte, dass wir etwas von uns behalten, jeder vom Anderen, sodass wir nicht ganz getrennt sind. -- Das Semester hat begonnen; erstes Seminar, Ina hat es recorded; vielleicht soll Buch draus werden.) (In seinem Wartezimmer nehme ich die Augentropfen.) Zum Campus; in meinem neuen Office (3312) lege ich mich 15 Minuten auf die Couch. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,1 Komiteesitzung mit \uline{Yost und Kalish} über Britts Thesis. -- 1-nach 3 \uline{Department Meeting} (im Seminarzimmer 2220. \gestrunl{} Über Spring Schedule.) (Die meisten gehen zur Rezeption für Präsident Kerr im Haus von \gestrunl{} Chancellor Allen.) Nach Hause gefahren. \tbentry{26}{9}{1958}{} Yourgrau Sachen gelesen. \tbentry{27}{9}{1958}{} Josefas\blockade{} \textit{TP} gelesen. -- Nachmittags \textit{Prob}. (Zum ersten Mal seit langem. -- Davids Ableitungen für Dreieck von Prädikaten.) -- Ich hatte Ausflug vorgeschlagen; aber es war zu heiß und humid\blockade{}. \sout{So, 28.09.1958 } \sout{\textit{Prob}. Gearbeitet (allgemeine $\delta{}$ Methode).} Abends \uline{Wim} (ich mit ihm spazieren, ,,Du``; er fängt in Claremont an zu studieren, das fällt ihm schwer) und \uline{Mia} für kurz. \tbentry{28}{9}{1958}{\kreis} An \textit{Prob}. gearbeitet (allgemeine $\delta{}$-Methode). -- Im Garten auf den Rasen gelegt, mit Hund gespielt, allein aufgestanden. -- \gestrunl{} Überraschend zusammen: sehr gut; (seit 18.). \tbentry{29}{9}{1958}{} 12 zu \uline{Dr. Mott} (ich: vielleicht nächsten Montag letzte Stunde?, oder anders, wenn es besser in ihren Plan passt, z.B. mit Monat aufzuhören; wann wäre das? Er: Das wäre heute; aber lass uns Donnerstag die letzte Stunde haben; ich: Klopfer war erstaunt und erfreut zu hören, dass die Beendigung ,,mit gegenseitigem Einverständnis`` gemacht wird. \neueseite{535961} Gestern zum ersten Mal seit langem aufs Gras gelegt und allein aufgestanden. Gestern abend zusammen. Er: In den letzten Tagen war ich also munter. Ich: ja; manchmal ist es eine Mischung von wirklich gut Gehen und Pretenden, dass es gut geht. Auch Pläne für Exkursion.) -- Blumen für Ina gekauft. -- Briefe diktiert. -- Seminar Transkription korrigiert. -- Gebadet. \tbentry{30}{9}{1958}{} 3-5 \uline{\ulinesp{Seminar}}\ulinesp{. (Jetzt im Seminarzimmer. Ina, mit Recorder auf dem Tisch.} Sie schleppt ihn vom Auto dorthin, und wieder zurück. \tbentry{1}{10}{1958}{} Seminar Transkript durchgesehen. -- Nachmittags \uline{\ulinesp{der erste Ausflug}} (seit 1952!): \uline{\ulinesp{zu \textit{Soblers}}}. (Seit das Schilpp \textit{ms} fort ist, habe ich angefangen, Ausflüge zu planen. -- Abfahrt 2:30; ich fahre bis eine Strecke auf dem Ozean\blockade{} Landstraße. -- Wir biegen ab Malibu Canyon Road. Immer höher in die Berge. Es bewegt mich sehr, auf einmal wieder mitten in richtiger Landschaft zu sein; ich hatte mir die Berge nicht so hoch vorgestellt. Durch einen Tunnel; dadurch merke ich erst, auf welcher Straße auf der Karte wir sind; die Karte ist alt, und hat den Straßennamen nicht. Dann biegen wir links auf Mulholland und fahren immer weiter. Ina folgt mehr ihrem Gefühl; wir wissen gar nicht, wo auf der Karte das Sobler Haus ist. Mal fahren wir eine neue Straße und geraten zum Malibu Lake; Ina telefoniert Soblers und bekommt Weisungen von Raya. Endlich kommen wir an, 4\,\textonehalf{}! Raya kommt gelaufen ans Tor. Ich küsse sie, gehe mit ihr zum Haus. Ich sage Benedikt, dass das große \textit{ms} weg ist, und ich anfangen will, Ausflüge zu unternehmen; und dies ist der erste. Das Haus liegt sehr schön, mit alten Bäumen. Innen sehr geschmackvoll eingerichtet: Screenporch, wo wir sitzen; großes Wohnzimmer mit Feuerplatz, viele Bücher, \textit{TV}, und schöne Möbel. Rayas Zimmer hat Blick zum Westen, Trauben vor den Fenstern, alles Holz in natürlicher Farbe. Benedikts Zimmer, getrennt, die Wände sind in verschiedenen Farben gemalt. Nachher gehe ich mit Benedikt herum, schaue Bäume an, und noch Zimmer unten im Haus, da wohnt die Tochter mit Familie im Sommer. -- Nach dem Herumgehen und Herumstehen bin ich recht müde (Ina sagt später, ich sah blass aus). Wir gehen bald. Ich sage zum Abschied, wie schön es war, sie in ihrem Eigenen zu sehen, und küsse \neueseite{535959} Raya herzlich.) Abfahrt 6:15, bald ist es ganz dunkel, Ina fährt langsam die lange Straße mit viel Biegungen. Bei der Fahrt merke ich erst richtig meine Müdigkeit. 7:45 zu Hause. Ich gleich ins Bett. Ich bin froh, dass es gut gegangen ist; und dass ich wieder anfange, auszufahren und Landschaft zu sehen. Ina ist auch froh darüber. \tbentry{2}{10}{1958}{} 11 zu \uline{Dr. Mott (letzte Stunde}. Ich gebe ihm Scheck 120.- für 7 Sitzungen im September und die eine heute. Ich erzähle vom Ausflug gestern, und dass ich so froh war, wieder hinauszukommen. Ich frage: Warum aber werde ich so schnell müde beim Stehen oder langsam gehen. Ich habe oft, in Princeton mit Dr. Wallis, hierüber gesprochen; meine Angst ,,aufrecht zu stehen`` usw.; die Angst um den Rücken; Zusammenhang mit Penis. Er: Manche Knaben haben die Furcht, dass der Penis abbricht; durch meinen frühen Verlust des Vaters blieb ich zu abhängig von der Mutter; als Student genoss ich aber die Unabhängigkeit und Selbständigkeit in Freiburg; aber nach Agnes Heirat sagte Onkel Wilhelm, es sei meine Pflicht, wieder zu der einsamen Mutter zurückzugehen, was ich nicht gerne tat. Er: Das war auch verkehrt, es wäre besser gewesen, wegzubleiben. Ich: Ich machte mich aber unabhängiger als früher, gründete einen neuen Kreis in Jena. \gestrunl{} Ich: Das Verstehen des Ursprungs der Ängste hilft aber noch nicht, sie loszuwerden; wie kann ich das? Er ist der Expert, er soll es irgendwie bewirken! Er: Er akzeptiert meine Herausforderung; aber er kann wenig tun, weil die genaue Ursache nicht klar geworden ist; die Hauptsache ist nicht, dass ich es mir erklären kann, sondern dass ich die alten Gefühle wieder erlebe und in den jetzigen erkenne; die ,,Gummistränge`` zur Mutter, und jetzt zum Heim, wo Sicherheit ist; die Müdigkeit kommt zum großen Teil aus der Angst. Plötzlich ist die Stunde um! Ich stehe schon auf, kann nur ganz kurz sagen, dass ich ihm sehr danke (vielleicht gut, dass es so plötzlich kam, ich hätte doch nicht meinen Dank richtig ausdrücken können). Er: irgendmal soll ich \neueseite{535965} {\lspitzt}Abschnitt am rechten Rand später vertikal markiert: \ulinesp{ihm mal telefonisch berichten,} wie es mir geht; auch wenn es gut geht. Ich: Meint er, in einigen Monaten? Er: Ja, wann ich will. Ich: Ist die 10 Monate-Pause die beste Zeit? Er: Ja; wenn ich ihn dabei nicht erreiche, soll ich meine Nummer bei der Vermittlung angeben; dann wird er mich zurück anrufen.){\rspitzt} -- Im Wartezimmer Augentropfen genommen. -- Zum Campus, in mein Office. Lunch gegessen; gesprochen mit \uline{Kalish und Montague}, und dann mit \uline{Abe Kaplan} (über sein \textit{TV} gestern, über den Negerfilm; er sagt, das ist der beste Film seit 20 Jahren. Ich sage, der Negerschauspieler hat mich stark beeindruckt.) -- 15 Minuten auf Couch gelegen. 1-nach 3 \uline{Department Meeting} (in Seminarzimmer. Ich nehme mein Kissen, sitze auf gewöhnlichem Stuhl. -- Examfragen. Ich bringe wieder vor, dass historische Fragen nicht Übergewicht haben sollen. -- Über Einladungen von Auswärtigen für öffentliche oder Kolloquiumsvorträge.) Nachher ziemlich müde. Heute ist der heißeste Tag dies Jahr, (99\,° F). \tbentry{3}{10}{1958}{} Wieder heiß. -- \uline{Schäfer}\blockade{} telefoniert. Er hat den Kontrakt mit \textit{\uline{ONR}} bekommen, die Zahlen sind wie in meinem modifizierten Budget; aber der Kontrakt ist noch nicht ,,exekutiert``; das dauert noch ungefähr 30 Tage! Erst dann werde ich ihn bekommen; und dann erst kann ich Beträge vom Controller ziehen. -- Ich lese Seminar Transkript (erste Sitzung \gestrunl{}\gestrunl{} fertig.) -- Spät nachmittags fühle ich etwas im Rücken. Ich gehe aber munter spazieren bis Montana. Dann hingelegt; abends dreimal \textonehalf{} Miltown. Abends später Musik gehört; ein ganz wenig getanzt. Gut geschlafen. \tbentry{4}{10}{1958}{} Über \textit{Pr}. -- 12-2 \uline{Bohnert} hier. (Er sagt, es geht ihm jetzt besonders gut, besonders während der Arbeitswoche. Er wird Kurse nehmen in Mathematik, abends, in University Extension; die Firma zahlen die Tuition.\blockade{Sinn?} Dieses Semester über Laplace Transform.) \tbentry{5}{10}{1958}{} Über \textit{Pr}. \tbentry{6}{10}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Über \textit{Pr}.{\rspitzt}. -- Mittags \uline{Bob Mathers} hier (er bringt uns Forellen mit, die er gestern in den Bergen gefangen hat. Er erzählt von den 10 Tagen in den Bergen im Sept.). \neueseite{535971} \tbentry{7}{10}{1958}{} 3-5 \uline{Seminar}. (Ina records auf Tape, wie bisher.) \tbentry{8}{10}{1958}{} Über \textit{Pr}. (2 benachbarte Prädikate; die versuchten Funktionen gehen nicht). -- Abends gebadet. \tbentry{9}{10}{1958}{} Über \textit{Pr}. -- Nachmittags \uline{\ulinesp{2. Ausflug; nach \textit{Topanga }zu \textit{Pikes.}}} (Über Ozean Landstraße. Wir hatten geplant, über Mulholland zurück; aber da der Motor zuweilen aussetzt, fahren wir zur Vorsicht denselben Weg zurück. Schöne Berge, das Haus unter netten Bäumen, alles elektrisch; in einem extra Häuschen, früher Garage, hat er nettes Study. -- Das Baby ist allerhand Belastung für sie, weil sie dadurch viel ungewohnte Einsamkeit hat. Sie hat bisher im Deans Office gearbeitet; sie hat immer verdient während seines Grad. Studiums. -- Er spricht über sein Asthma, besonders in Adoleszenz, oft wenn Aufregung kam. -- Ich überlege, ob Topanga für uns später geeignet wäre. Es hat schöne Landschaft, ungewöhnlich schön so nahe einer großen Stadt; Nachteil: zuweilen Wassermangel, Feuergefahr durch laufende Feuer im trockenen Gebüsch; zuweilen bei starkem Regen Überflutung.) Wir sind dort 3\textthreequarters{}-5\,\textonehalf{}. \tbentry{10}{10}{1958}{} Vormittags Haarschneider. -- Ganzen Tag \textit{Pr}. \tbentry{11}{10}{1958}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Mathews und Kuhns} hier. An \textit{Pr} (endlich eine Lösung für 2 nahe Prädikate). \tbentry{12}{10}{1958}{} An \textit{Pr} ({\lspitzt}Wiederholungszeichen: (endlich eine Lösung für 2 nahe Prädikate){\rspitzt}. 12-9 (!) \uline{Wim} hier, 12\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{Mia}. (Sie beklagt sich, dass wir sie nicht anrufen!) -- Wir sitzen im Patio; dann essen wir 4 draußen, bis 3. -- (Nachher fahren die 3 auf den\blockade{} Pazific Straße, weil unser Auto mal schnell gefahren werden muss; dann gehen sie noch zu Mia, die sich anscheinend gut mit Wim verträgt; Ina hatte die Einladung heute gemacht, um die beiden zusammenzubringen). Ina und Wim kommen zurück um 7\,\textonehalf{}. Er geht um 9. \tbentry{13}{10}{1958}{} An \textit{Pr.} -- Gelesen: von Neumann 1925, Einwände gegen beschränktes Axiom, veranlasst durch Brief von Fraenkel. \neueseite{535969} \tbentry{14}{10}{1958}{} 3-5 \uline{Seminar}. (In der zweiten Hälfte der ersten Stunde bleibt der Recorder immer stecken, Ina muss der \blockade{} Spule mit der Hand bewegen; vielleicht durch die starke Erhitzung der Maschine.) Während des Seminars war ich manchmal tense, besonders in der Pause; nachher im Auto recht müde. Nach Ausruhen im Bett fühle ich mich wieder besser. \tbentry{15}{10}{1958}{} An \textit{Pr.} \tbentry{16}{10}{1958}{} 10 \uline{Zahnarzt} (Zähne gereinigt; 2 Reparaturen nötig, für morgen.) 11-2 \uline{Bochenski} hier. (Er leidet unter der abnormalen Hitze. Er findet, dass seine Studenten eine ,,amerikanische Weltanschauung`` vertreten, nach der das Wohl der Gesellschaft das höchste Gut ist.) -- Über \textit{Pr}. \tbentry{17}{10}{1958}{} Über \textit{Pr}. -- (sehr heiß). -- 6\,\textonehalf{} \uline{Mia} (Ina und sie gehen zum Movie vom Movieclub auf dem Campus); dann kommen beide noch zu mir um 11h (und Mia bleibt noch bei Ina bis 12h !). \tbentry{18}{10}{1958}{} Über \textit{Pr}. -- Abends gebadet. \tbentry{19}{10}{1958}{\kreis} {\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt} Über \textit{Pr}.{\rspitzt}. -- 2\,--\,5\,\textonehalf{} (!) \uline{David und Ren\'{e} Kaplan} hier. (Er schreibt mit Montague Aufsatz über Paradox des Richterspruches. -- Er ist sehr erstaunt, dass das Department \textit{ca} \$\,2.50 pro Teilnehmer an der Departmentparty rechnet.) -- Abends spät schöne Musik: Schubert Quintett, etwas wehmütig. Spät (kurz vor 11) zusammen; gut (seit 28.9.). \tbentry{20}{10}{1958}{} Über \textit{Pr}. -- Abends ruft \uline{Fraenkel} plötzlich an. (Er ist in \textit{L.A}., hat meinen Brief mit Vortragseinladung noch nicht bekommen, ist bereit, über Auswahlaxiom vorzutragen). Ich rufe Departmentsleute an; endlich erreiche ich Kalish; der will Vortrag für \textit{Do} arrangieren. \tbentry{21}{10}{1958}{} Viel telefoniert. Auch Fernruf von Washington (Dr. \textit{Yevis}?); ob ich nächsten Mai zu einer Konferenz von Wissenschaftlern verschiedener Gebiete kommen will, in \textit{Chic}.; über Systeme mit Information und Lernen; ich sage ab.) -- 3-5 \uline{Seminar}. \tbentry{22}{10}{1958}{} Fraenkels Mengenlehre gelesen. -- Sinders\blockade{} Exams gelesen. \neueseite{535967} -- 4\,\textonehalf{}\,--\,8 \uline{\ulinesp{Fraenkel und Frau}} hier (Ina holt sie ab vom Hotel in Hollywood. Später kommen: \uline{Abe und Iona Kaplan}, \uline{Kalish} (diese 3 nicht zum Essen), \uline{Mia}, und \uline{Montague}. Im Wohnzimmer, weil heute kühl. Fraenkel erzählt von seinem Buch und dem mit Bar-Hillel, und Bernays Buch (was ursprünglich zur Zusammenarbeit mit ihm gemeint war). Von dem Wunderknaben, den er in einer Kibbuz fand mit 11 Jahren, jetzt 13, der schon alle Mathematik versteht. -- Für Bar-Hillels Promotion erbat er Briefe von \gestrunl{} amerikanischen Philosophen und Logikern; er sagte, zu seinem Erstaunen waren einige sehr kritisch. Ich bestätige sein gutes Urteil über Bar-Hillels Begabung; ich und Ina sagen, dass manche ihn hier zu kritisch fanden. -- Seine Frau ist warmherzig; sie nimmt Brouwer in Schutz gegen sehr scharfe Verurteilung von ihm. Sie erzählt mir, dass er früher sehr an Lumbago gelitten hat; ein Doktor empfahl ihm, weniger zu tun; aber er war im Gegenteil immer mehr aktiv, und wurde es dadurch los. Sie waren jetzt in der Schweiz, und haben Berge bestiegen! Sie tadelt ihn immer, wenn er sagt, dass er recht alt ist; ich sage, dass Ina dasselbe bei mir tut. Ich gebe ihm die englische \textit{Logic,} schreibe hinein, ,,dem noch jungen Freund``. Er ist auch 67. -- Beim Essen stellt sich auf einmal heraus, dass sie Inas eigens vorbereitetes Käsesouffl\'{e} doch nicht essen können; ich sage, es enthält kein Fleisch; er sagt, es ist aber nicht in richtiger Weise oder am richtigen Platz gemacht; seine Frau will es erklären, aber er sagt, es ist zu kompliziert.) -- Mia bis 9; hört noch mit uns Radio. \tbentry{23}{10}{1958}{} 4\,\textonehalf{} \uline{\ulinesp{Fraenkels Vortrag},} ,,Das Auswahlaxiom`` (im logischen Kolloquium), vorgestern in Eile arrangiert, trotzdem \textit{ca} 30-40 Leute da. Vom Department nur Montague, Kalish, Abe Kaplan (vielleicht Ruth Anna und Travis), und Bochenski. -- Ich führe ihn ein, weise hin auf das bald erscheinende Buch von Fraenkel und Bar-Hillel ,,Grundlagen der Mengenlehre`` in Englisch. -- Nur wenig Diskussion. Darum mache ich längere Comments: gut, dass Fraenkel den rein existentialen \neueseite{535975} Charakter des Axioms betont; in Russells Buch wird noch von ,,unendlich vielen Auswahlakten`` gesprochen; es ist aber eine rein logische Aussage; wie ,,$2+3=5$``, das von Mises als empirisch mißinterpretierte. -- Nachher gibt Department kurz einen Tee, zu dem ich aber nicht gehe.) -- Mia fährt mich hin und zurück. Nachher recht müde. -- \tbentry{24}{10}{1958}{} Gelesen. -- 6-7 \uline{Mia} hier zum Abendessen. (Nachher geht sie mit Ina zum Campus, Filmclub.) -- Bar-Hillel ruft an. \tbentry{25}{10}{1958}{} 10-9 ganzen Tag \uline{\ulinesp{Bar-Hillel}} hier (für eine Woche, mit Konsultationen bei RAND und Ramo-Wooldridge. -- Er war schon bei \textit{MIT} (hat aber Jeffrey nicht gesehen), und in Princeton (Hempel, Putnam, Gödel). -- Er sagt, es geht jetzt gut mit Shulamith, sie hatten schöne Zeit in Europa; auch mit den Kindern ist er jetzt besser, nicht mehr so empfindlich und gereizt über Störungen. -- Er erzählt, dass früher, als er Scheidung überlegte, Fraenkel verständnisvoll und tolerant war (aber mit seinen eigenen Kindern war Fraenkel tyrannisch), Frau Fraenkel ist religiös und moralisch strenger als er, auch in koscher essen. -- Über Maschinenübersetzung; er sagt, man arbeitet jetzt allgemein ohne Pre-Editor. Er versucht, allen beizubringen, dass es nicht genug ist, wenn die Maschine in 90 oder 95\,\% richtig übersetzt; sondern wenn die Maschine nicht sicher ist, müsste sie die möglichen Alternativen angeben (was manche andere nicht wollen), sodass der Post-Editor das Richtige auswählen kann. -- Er sagt, er hat immerzu Research Grant von \textit{ONR}, auch während des Jahres; sie prüfen nicht nach, ob die Universität ihn teilweise vom Unterricht frei gibt; der Vertrag geht durch die Universität; und \gestrunl{} die bezieht einen großen Teil des Grants. -- Über einige seiner Aufsätze. (Ich spreche dagegen, dass man nur von \textit{statements}, d.h. Behauptungen, wahr und falsch sagen kann, nicht von Sätzen; er schränkt es ein: von Sätzen nur für besondere Klasse und nur derivativ.) Er möchte auch ,,Satz`` als nicht vollständig interpretierten Term, also theoretischen Term. -- Ich frage, ob er nächsten Sommer vielleicht herkommen könnte für induktive Logik, auf meinen \textit{NSF} Grant. Er: Er hat eigene Grants. Die Schwierigkeit ist, dass er für mehrere Monate nicht ohne Familie kommen möchte; \neueseite{535977} und das würde wohl zu teuer. -- Rachel hat er seit 1\,\textonehalf{} Jahren nicht mehr gesprochen; er glaubt, die Trennung war schwerer für sie als für ihn; er sagt: es war gut, dass er es so gemacht hat, dass \uline{sie} den Bruch ausgesprochen hat.) \tbentry{26}{10}{1958}{} (Bar-Hillel ist mit Kaplans; und abends bei Mia mit Bohnert, Bochenski, Ruth Anna.) \textit{Pr }gearbeitet. \tbentry{27}{10}{1958}{} \uline{Bar-Hillel} ganzen Tag hier. (Ich erkläre ihm allerhand Probleme der induktiven Logik: dichte \blockade{?}; universelle Gesetze; Distanz als Grundbegriff; hier fragt er: Aber wie machen wir praktische Anwendung? Ich: Das kommt später, zunächst müssen wir einfache Schemata behandeln; wie in Geometrie\blockade{}. -- Über Research Reports. Er sagt, ich soll \textit{ONR} oder Lena Bohnert um Liste von \textit{RR} über Prob. fragen; er meint, Subskription für meine \textit{RR} ist wohl nicht nötig; höchstens mehr Geld verlangen, und nicht größere Anzahl frei verteilen.) -- Abends gebadet. \tbentry{28}{10}{1958}{} 3-5 \uline{Seminar}. \tbentry{29}{10}{1958}{} Ganzen Tag \uline{Bar-Hillel} hier. (Über indefinite Formregeln für natürliche Sprache, z.B. für Umstellung, Ersetzung, oder Weglassen, wodurch sich archaische\blockade{} Ausdrücke einfügen. -- Nachmittags ausführlich über Friedrich Kandi\blockade{} und andere Leute; er hält Beth für den besten Philosophen in Europa.) \tbentry{30}{10}{1958}{} 1-3 \uline{Department Meeting} (sehr lange über Adi\unl{} Examen; schließlich wieder: 3 passiert.) -- 5-9 \uline{Bar-Hillel, }\gestrunl{} \uline{Ruth Anna und Kalish} hier (Montague hat Erkältung. -- Kalish berichtet über ihr Logikbuch und die neue Form von natürlicher Deduktion. Ruth Anna: Manches der Philosophie ist wichtig, besonders Kant; Reichenbach sei stark beeinflußt; wir anderen sprechen dagegen. Wir sind sehr vergnügt, und es wird viel gelacht.) \neueseite{535981} \tbentry{31}{10}{1958}{} 9\,\textonehalf{} \uline{Bar-Hillel} (er hat Fußschwellung; Ina nimmt ihn zum Doktor; es ist Infektion von seinem Athletfuß; er muss den Fuß baden und möglichst wenig gehen.) 12\,--\,1\,\textonehalf{} \uline{Montague} hier. -- (Nachmittags mit \textit{BH}. Über den Unterschied zwischen Quines und meiner Ansicht über analytisch. Er meint, Goodman ist zu eigensinnig; aber zwischen mir und Quine sei kein sehr wesentlicher Unterschied mehr. \gestrunl{} Ich glaube aber doch, weil Quine ausdrücklich sagt, dass seine Ablehnung von analytisch nicht darauf beruht, dass die natürlichen Sprachen vage und mehrdeutig sind. Aber \textit{B}. kommt in der Diskussion doch immer wieder zurück auf Phänomene, die auf der Vagheit beruhen. Er möchte anscheinend alle (logischen, semantischen) Begriffe für natürliche Sprachen nur als Gradbegriffe einführen.) -- 6\,\textonehalf{}\,--\,7\,\textonehalf{} \uline{Mia} hier. (7 Bohnert holt \textit{B}. ab für Dinner bei Collins. Mia und Ina fahren 7\,\textonehalf{} zum Movieclub; Mia nachher auch noch zu Collins.) \tbentry{1}{11}{1958}{} (\textit{B.} wieder zu Dr. \textit{Duncan} im medi[zinischen]\blockade{} Gebäude von Dr. Brann; er bekommt wieder eine Injektion von Penicillin und soll weiter Fußbäder nehmen.) Wir sprechen etwas zusammen. (Er liegt seit gestern immer im Wohnzimmer auf der Couch. Später schreibt er Briefe.) Ich lese Montague. -- Nachmittags sprechen wir über Interpretation der Mathematik. (Ich erkläre \gestrunl{} meine Ansicht: Für die erweiterte Beobachtungssprache mit reicher Logik haben wir auch eine Interpretation, aber von Stufe zu Stufe weniger klar; dagegen ist Interpretation der deskriptiven theoretischen Terme immer unvollständig.) \tbentry{2}{11}{1958}{} 10-3 \uline{Bar-Hillel} hier. (Gestern über meine Erwiderung auf Kaplan. Er fragt: warum für künstliche Sprache anstatt für natürliche? Ich: Bei natürlicher Sprache müßte man empirische Untersuchung machen, ob optative Meaning Komponente immer von kommutativer begleitet ist; meine Benutzung der künstlichen Sprache ist nur, um zu zeigen, dass diese Begleitung nicht notwendig ist. -- Heute über Situation mit Maschinenübersetzung. Er sagt, vielleicht wird man in 3-5 Jahren die Methode fertig haben; sie wird aufgrund \neueseite{535983} Einsichten von Chomsky komplizierter sein, als man bisher dachte; und wahrscheinlich Post Editor doch nötig, was viele heute für unnötig halten; vielleicht sogar Pre-Editor. Es wird aber auch nötig sein, eine Maschine zu entwickeln, die gedruckte Texte lesen kann, in allen Typen; das wird vielleicht 5 Jahre dauern; das ist nötig, weil das menschliche Herstellen von getipptem oder gelochtem Band aus der gedruckten jetzt ungefähr \textonequarter{} oder mehr der ganzen Übersetzungskosten ausmacht: man muss unabhängig zweite solche Transkription machen, die Maschine vergleicht sie und markiert Abweichungen. -- Die Hauptarbeit bisher wird getan für Übersetzung aus Russisch und Deutsch. Für jede Sprache würde also lange theoretische Arbeit nötig sein, um das Regelsystem aufzustellen. Die Maschinenübersetzung wird schließlich nicht viel billiger sein als menschliche Übersetzung; aber auch wenn sie etwas teurer wäre, würde sie sich lohnen, damit nicht so viel hochwertige Arbeitskraft dafür genommen wird. Ich: Und der ganze ungeheure Aufwand, ob menschlich oder durch Maschine, wäre ganz unnötig, wenn \uline{internationale Sprache} verwendet würde. Ich erkläre \textit{Pei's} Idee von Komitee von Experten, eingesetzt durch Regierungen. Er meint, da würde nie eine absolute Mehrheit herauskommen. Er meint, warum nicht Apriori Sprache anstatt basiert auf Latein; ich erkläre, psychologische Gründe. Ich gegen \textit{Pei's }Auffassung, dass Kinder alle Sprachen gleich leicht lernen; aber er stimmt Pei zu; ich sage: je kommunikativer\blockade{} eine Struktur oder Maschine, um so länger die Zeit zum Lernen der Beherrschung. Er meint, für gewöhnliches Sprechen wäre da kaum ein Unterschied zwischen Esperanto und verschiedenen natürlichen Sprachen. Ich lehne das entschieden ab.) 12\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{Mia} hier. (Beim Essen über die Zukunft der Philosophie. Er meint, Logik und Methodologie der Wissenschaft werden sich abtrennen und selbständig machen oder zu Mathematik und Naturwissenschaften gehen. Aber es bleibt die Aufgabe, \neueseite{535979} für die emotionalen Bedürfnisse nach Weltanschauungsausdruck zu sorgen. Er meint, das wird wohl für lange Zeit durch traditionelle Philosophie geschehen. Ich: vielleicht nicht notwendig; das Bedürfnis ist da; es kann aber auch durch Kunst befriedigt werden, zusammen mit sozusagen weltlicher Religionen, d.h. Ritus und Appelle, aber ohne Lehren, die den wissenschaftlich anerkannten Theorien widersprechen.) 3h \uline{Bar-Hillel reist ab}; Ina bringt ihn zum \sout{Luft} Flughafen. (Er wird bis 21. in Washington sein, am 30. von \textit{NY }abfliegen.) -- \tbentry{3}{11}{1958}{} Endlich wieder an \textit{Pr} gearbeitet. -- Abends gebadet. \tbentry{4}{11}{1958}{} Zum \uline{Wählen} gegangen. -- 3-5 \uline{Seminar.} -- (Abends Wahlergebnisse am \textit{TV}: großer Gewinn der Demokraten.) \tbentry{5}{11}{1958}{} \uline{Dr. Seiff }(Der Druck ist weiter verringert. Die Verschlechterung des Sehfeldes ist gestoppt. Ich soll in 2 Monaten wiederkommen. (Siehe mein Blatt).) -- Über \textit{Pr}. \tbentry{6}{11}{1958}{\kreis} 1-3 \uline{Department Meeting} (lange Diskussion über Flint. Ich sage, dass ich nochmal Leute\blockade{} angesehen habe, jetzt Beth sehr hoch stelle, und von Wright weniger. 9 Leute werden in Rankordnung gebracht.) -- An \textit{Pr}. -- Abends zusammen, sehr gut (seit 19.10.). \tbentry{7}{11}{1958}{} An \textit{Pr}. -- (Abends Ina zum Movie Club; Mia ist krank.) \tbentry{8}{11}{1958}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,2 \uline{Mathews und Kuhns} hier. (Kuhns hat Versuch gemacht, den Limit der Dichte für 2 Familien zu berechnen, aber es gibt Schwierigkeiten. -- Ich erkläre meinen Versuch mit 2 benachbarten Prädikaten. -- 4\,--\,4\,\textonehalf{} \textit{\uline{Morewedge}} hier (er braucht schnell seinen \textit{D1}\blockade{} anstatt \textit{E}, für letztes Semester, will \textit{Di} morgen Papers in Briefkasten bringen.) -- Über \textit{Pr}. \tbentry{9}{11}{1958}{} Über \textit{Pr.} -- 12\,\textonehalf{}\,--\,3 Mia und \uline{Wim} hier. \tbentry{10}{11}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Über \textit{Pr.}{\rspitzt} (Ina bringt Taperecorder zur Rep. Sie kauft \uline{neuen} \uline{Taperecorder} Wollensak, leichter.)) \neueseite{535991} \tbentry{11}{11}{1958}{} Morewedge bringt Paper (Axiomatisierung von \unl{}! für letztes Semester. Ich lese es; es ist zu schlecht.) Seminar vorbereitet. -- 3-5 \uline{Seminar} (mit neuem Recorder). Nachher gesprochen mit Morewedge (er will neues Paper schreiben, in etwas 2 Wochen.) -- (Heute war ich etwas tense; mittags und nachmittags je \textonehalf{} Miltown.) \tbentry{12}{11}{1958}{} Über \textit{Pr.} \tbentry{13}{11}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Über \textit{Pr}.{\rspitzt} \tbentry{14}{11}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Über \textit{Pr.}{\rspitzt}. Ich hole um 12 \uline{Bruno und Erna Klopfer} ab. (Sie vom Hotel, ihn vom Campus. Sie sind erstaunt, dass ich selbst fahre. Wir sitzen im Patio, weil heute etwas wärmer. Wir nennen uns bei Vornamen, und nun auch explizit \sout{,,Du} ,,Du`` deutsch auch Ina, die \gestrunl{} seit langem zögerte. -- Wir erzählen uns viele Erinnerungen aus der Jugendbewegung, auch über Korsch, Frau und Tochter.) -- Abends \uline{Mia} hier 6\,--\,7\,\textonehalf{} (dann geht sie mit Ina zum Movie Club). \tbentry{15}{11}{1958}{} Über \textit{Pr}. [Ina Halsschmerzen] \tbentry{16}{11}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Über \textit{Pr.}{\rspitzt} [{\lspitzt}Wiederholungszeichen{\rspitzt}: Ina Halsschmerzen{\rspitzt}] \tbentry{17}{11}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Über \textit{Pr}.{\rspitzt}. Mittags langen Spaziergang [{\lspitzt}Wiederholungszeichen: Ina Halsschmerzen{\rspitzt}]. (Zum ersten Mal den ganzen Block: Barrington, Montana, West Gate, Chenault). -- Über \textit{Pr}. (nachmittags, während ich schon die Arbeit abschließen will, und unbeendet beiseite legen, um endlich anzufangen, Research Reports zu schreiben, kommt mir eine neue Idee: \textit{L} hängt vielleicht nur vom ersten Argument ab; Funktion \textit{K}.) \tbentry{18}{11}{1958}{} 3-5 \uline{Seminar}. \tbentry{19}{11}{1958}{} Vormittags Haarschneider. -- An \textit{Pr} gearbeitet (die Idee vom 17. geht doch nicht.) \tbentry{20}{11}{1958}{} An \textit{Pr.} (2 Prädikaten Problem abgebrochen; Continuitäten\blockade{} geschrieben, und Notizen über nächste Schritte zu tun. Dann \unl{} geredet.) -- Gelesen. Nachmittags Schnupfen. -- \neueseite{535993} \tbentry{21}{11}{1958}{} Wenig geschlafen wegen \uline{\ulinesp{Schnupfen}}. Meist im Bett geblieben, aber zu Mahlzeiten auf. Zeitschriften gelesen. \tbentry{22}{11}{1958}{} Die Nacht war etwas besser, aber ich bleibe meist im Bett, nur zu Mahlzeiten auf. (Einiges gelesen; Bib\blockade{}-Karten geschrieben. Gordons \textit{ms} über neue Gödel Numerierung gelesen, Teil seiner Thesis.) \tbentry{23}{11}{1958}{} Noch \uline{Erkältung} im Kopf, aber etwas besser; meist im Bett. (Philosophische Zeitschriften gelesen.) 4\,\textonehalf{}\,--\,5\,\textonehalf{} \uline{Gordon Mathews mit Frau und 3 Töchtern} hier. (Wir sitzen im Wohnzimmer zusammen; die Kinder benehmen sich ordentlich; gehen manchmal zum Hund hinaus, der aber zu wild für sie ist. -- Ich spreche mit Gordon über den Teil seiner Thesis, den ich gestern gelesen habe; über Aussagenkalküle. Ich schlage vor, die Gödel Nummer erst aufgrund der disjunktiven\blockade{} Normalform zu bestimmen, und zwar mit multipler Disjunktion und Konjunktion; das gibt kleinere Zahlen.) \tbentry{24}{11}{1958}{} Wieder aufgestanden. Allerhand gelesen. (Gordons Thesis; \sout{Z} philosophische Zeitschriften.) Mittags Spaziergang. -- Abends um 9 oder 10 etwas \uline{Magenstörung} (schon mehrere Tage; gestern und heute \gestrunl{} ich etwas \textit{half \& half}. Nach 12 doch noch Schmerzen; ich nehme Heizkissen; das hilft etwas. Ich schlafe; um 2\,\textonehalf{} wache ich auf, mit \uline{starken Magenschmerzen}, krampfartig. Ina ist noch wach; sie bringt mir Eiscreme, und ich nehme Pro-Banthine. Dann wird es allmählich besser. Unruhig geschlafen, viel geträumt.) \tbentry{25}{11}{1958}{} Vormittags im Bett geblieben, außer zu den Mahlzeiten. -- 3-5 \uline{Seminar}. (Ich bin noch etwas heiser, aber es geht gut.) -- Nachts ein wenig Magenschmerz; aber mit Hilfe von Pro-Banthine, Half und Half, \unl{} und Heizkissen ist es nicht schlimm.) \tbentry{26}{11}{1958}{} An \textit{Pr} (\textit{AS}). -- Sachen gelesen. -- \neueseite{535985} Nachts unruhig geschlafen; einige Zeit etwas Magenschmerz; ich hole mir Eiscreme.) \tbentry{27}{11}{1958}{(\textit{Thanksg}.)} An \textit{Pr} (\textit{AS}). -- (Nachts wie gestern.) \tbentry{28}{11}{1958}{} 11-12 \textit{\uline{Ahmad}} hier (junger Mann aus Pakistan, arbeitet für Regierung; interessiert an Logik, siehe Karte \textit{K}! Er nimmt Fotos.) -- Nachmittags angefangen Arbeit an \uline{2. Auflage ,,Logik``} für Springer. (Nachts Magenschmerzen; schlecht geschlafen.) \tbentry{29}{11}{1958}{} An deutscher Logik. -- (Ich fange jetzt doch an, die strengere Magendiät zu halten; hauptsächlich Toast, Grießbrei, gekochte Eier, Milch. Über tags geht's mir ganz gut. Aber nachts zwischen 3 und 4 unangenehme Magenschmerzen.) \tbentry{30}{11}{1958}{} 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{David und Ren\'{e} Kaplan} hier. (Wir sitzen im Patio. Über die Möglichkeit einer Junior Fellowship für David in Harvard. Ren\'{e} sagt, sie ist selbstverständlich bereit, überall hin zu gehen, wo David etwas Gutes findet; das Haus würde sie leicht vermieten. David sagt, dass früher, vermutlich Tarski, ein solches Gesuch für Montague gemacht hat; er ist interviewt worden, aber hat es nicht bekommen. -- Über Ren\'{e}s Thesisplan. Sie möchte empirische Untersuchung machen, basiert auf Material in Students Health usw., wie sich die Voraussagen von Psychiatern und anderen in Bezug auf sexuelle Entwicklung bestätigt haben. Sie ist sehr interessiert an \textit{Meehl's} kleinem Buch. Sie ist nicht sicher, ob sie Methodologien jetzt schnell lesen sollte, für mündliches Exam Mitte Januar. Ich sage, lieber nicht; in der These soll sie die methodologische Seite nicht zu sehr betonen, weil sie sonst sehr vieles, das sie noch nicht kennt, lesen müßte. Sie akzeptiert das ohne große Enttäuschung (sie hatte gehofft, dass ich in ihr Komitee kommen würde); sie sagt, ob sie denn zuweilen mit mir sprechen kann, \gestrunl{} wenn sie bei der These methodologische Probleme hat; ich: natürlich immer.) -- An deutscher Logik. -- Abends 9-nach 11 am \textit{TV} sehen wir ,,Random \unl{}``; \neueseite{535989} es \sout{berührt} bewegt mich wieder stark. -- (Abends gegen 12\textsuperscript{h} bringt Ina mir noch Toast und Eiscreme; ich habe mir vorher schon Bottle mit Half und Half geholt. Dann muss ich eingeschlafen sein, aber dazwischen noch mein Licht ausgeschaltet haben. Ich erwache 3:45 \textit{AM}; habe zu meinem Erstaunen gar keine Magenbeschwerden; vor dem Einschlafen habe ich versäumt: Augensalbe, Half und Half, Pro-Banthine, Heizkissen. Trotzdem gut geschlafen. Ich nehme Augentropfen; esse Toast und Half und Half, nehme Pro-Banthine. Dann schlafe ich weiter gut!) \tbentry{1}{12}{1958}{} An deutscher Logik. -- Abends gebadet. (Nachts gut geschlafen; in der Mitte aufgewacht und etwas gegessen.) \tbentry{2}{12}{1958}{} 3-5 \uline{Seminar}. -- (Abends Magen etwas ungemütlich; aber doch ziemlich gut geschlafen, keine Magenschmerzen, ohne Heizkissen.) \tbentry{3}{12}{1958}{} Deutsche Logik. -- 4 \uline{Promotionskomitee} in \textit{HB }(Chairman: Prof. \textit{With}, Art; über Prof. Raymond Mer\unl{}, Musik, zu Full Professor; einstimmig angenommen.) -- (Nachts gut geschlafen.) \tbentry{4}{12}{1958}{} 1-3 Department Meeting (Abe Kaplan schlägt vor, im Mai eine regionale Konferenz zu machen, und zwar in \textit{Arrowhead}. Nach langer Diskussion zeigt sich, dass wenig Enthusiasmus für die Konferenz besteht; und der anfangs gefasste Beschluss, überhaupt eine zu halten, wird umgestoßen, mit allen gegen 2 Stimmen (Kaplan und Pike). -- \gestrunl{} Brief an Schäfer\blockade{} geschrieben, aufgrund von einer Entwurf\blockade{} (Rechtfertigung für nachträgliche Zahlung für Sommer); 2 Stunden! -- (Nachts gut geschlafen.) \tbentry{5}{12}{1958}{} Deutsche Logik. -- 3-4 \uline{Promotionskomitee von Prof. \textit{Bonno}} Department Französisch; dabei Howard (Englisch) und Hall\blockade{} (Deutsch). Über Carl Hagge. Er ist lange Assoz. Prof. hat aber nichts veröffentlicht. Die Administration schlägt vor, ihn Assoz. Prof. Step IV zu machen; aber dann ist keine Chance mehr für Promotion später. Wir sind alle dagegen, weil das Department nicht consultiert wurde.) -- 6-7 \uline{Mia} hier (beide ins Movie). \neueseite{535999} \tbentry{6}{12}{1958}{} 10-11 Ed \textit{\uline{Sayles}} hier (über sein \textit{ms}, Aufsatz über Collingwood; Referenzen zu meiner ,,Ontologie``\blockade{}; er arbeitet es aus, und will es bei \textit{APA} Meeting vortragen.) -- 12-2 \uline{Bohnert} hier (es geht ihm besser. Er ist sehr interesiert an seiner Arbeit, sucht Studenten dafür. Er arbeitet an uhrengesteuerten kleinen Rechenmaschinen für Luftzeuge.) -- An deutscher Logik gearbeitet. \tbentry{7}{12}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: An deutscher Logik gearbeitet{\rspitzt} \tbentry{8}{12}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: An deutscher Logik gearbeitet{\rspitzt}. Mittags \uline{Benedikt Sobler} hier. \tbentry{9}{12}{1958}{} 3-5 \uline{Seminar}. (Vorher zum \unl{} Büro, Report von Prof. Bonno unterschrieben.) \tbentry{10}{12}{1958}{} An deutscher Logik. -- 12-1 Prof. \textit{\uline{Verzeano}} hier (er möchte Rat für Hauskauf in \textit{S}. \textit{Fe}. Ich rate, Picha\blockade{} aufzusuchen. -- Er erzählt ausführlich von seinen Experimenten in Gehirn. Mit elektrischem Strom; da kann \gestrunl{} er Neuronenstromkreise feststellen und Operationen zeitlich messen. Unterschiede zwischen Wachen und Schlafen; Begriff von ,,bewusst``. Später möchte er das theoretisch-philosophisch untersuchen; ich sage, dann werde ich gerne mit ihm sprechen. Er sagt, wenn ich ihn in seinem biophysischen Lab im Medical Center besuchen will, zeigt er mir Bilder, \unl{} Kurven, Schemata usw. Er fragt nach meinen Veröffentlichungen über ,,Bewusstsein``; ich: keine; ich zeige ihm Feigls 2 Bände, die will er kaufen.) \tbentry{11}{12}{1958}{} Yost telefoniert: Ich brauche nicht zum Meeting zu kommen. -- Nachmittags zur Übung im Auto herumgefahren. -- Abends gebadet. \tbentry{12}{12}{1958}{} Vormittags nach Culver City für \uline{Prüfung für Drivers License}. (Ich mache die geschriebenen Fragen ohne Fehler! Bei der Augenprüfung kann ich alles bis 6 erkennen, aber nicht 7; das scheint zu genügen. Es \sout{auch} wird auch \neueseite{536001} Foto genommen; aber keine Fahrprüfung! So war mein gestriges Üben ganz unnötig.) -- Helmer-Rescher gelesen. -- An Logik. \tbentry{13}{12}{1958}{\kreis} 10-2 \uline{Mathews und Kuhns} hier. (Ich erkläre genauer die Probleme meines neuen Approachs für Distanz, mit 2 Prädikaten. Ich gebe Kuhns den ganzen Folder. Mathews sagt, der Laplace Transform scheint nicht anwendbar, weil die Distanzgleichung hier nicht linear ist. -- Über Erhöhung ihrer Assistentengebühren; ich werde das für 1. Febr. ansuchen; sie werden mir biographische Daten schreiben.) -- Logik. -- Abends spät zusammen (seit 6.11., wegen Erkältung); sehr gut. \tbentry{14}{12}{1958}{} 12\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{zu Helmers} (zum ersten Mal seit Wochen, wegen Erkältungen und anderem in beiden Familien. -- Mit Olaf über das RAND Paper ,,Hesade\blockade{}``; ich \gestrunl{} habe es nur halb gelesen bisher, ich stimme ihrer Hauptauffassung zu, dass man für Sozialwissenschaften neue Methoden von Vorraussagen entwickeln muss. Aber ich mache Einwände zu einigem, was sie über Wahrscheinlichkeit und \textit{dc} sagen. Er hat immer noch die alten Bedenken gegen Apriori Wahrscheinlichkeit; anscheinend sind das Nachwirkungen \gestrunl{} der Reichenbachschen Faktorinterpretation. Ich betone, dass es Unterschied zwischen rationalem und nicht-rationalem Wetten gibt, auch wenn die Evidenz nicht statistische Information enthält.) -- An Logik. -- (Abends Wim hier.) \tbentry{15}{12}{1958}{} Inas Geburtstag; sie hat sich, als Geschenk von mir, Rock und hellblauen Sweater gekauft. -- \sout{An deutscher Logik. 4-6 Vortrag Austin. } \sout{Di, 16.12.1958} \sout{3-4 letztes Seminar (letztes bevor } \uline{Prof. \textit{Katseva}} hier 11\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{}. (Abe Kaplan bringt ihn, und bleibt kurze Zeit. -- \textit{K}. ist von Universität \textit{Tokyo}, Head von japanischer philosophischen Gesellschaft, war im September als japanischer Delegierter beim internationalen Philosophenkongress Venedig. Er ist hauptsächlich interessiert an Geschichte der Philosophie, hat geschrieben über Descartes und Spinoza; will den Unterricht in Philosophie in Japan beeinflussen, sodass mehr Beachtung zu westlicher Philosophie gegeben wird, besonders Amerika. Er hat viele Philosophen in \textit{U.S}. besucht. \neueseite{536003} Er spricht gut englisch und deutsch, ist aber zurückhaltend in Äußerung von philosophischem Standpunkt, und noch mehr im Politischen; ich spreche aber über allerhand\blockade{}, auch was ich über die Weltlage denke, usw.) -- 4-6 \uline{Vortrag \textit{Austin}} (als Department Colloquium, über ,,\textit{Intending}``. Er vergleicht die 3 Fragen ,,\textit{intentionally}``, ,,\textit{on purpose}`` und ,,\textit{deliberately``}, bringt zahllose Beispiele, wo sie zusammen anwendbar sind, oder nur eine, und dergleichen, ohne zu erklären, was ihre Bedeutung ist. \gestrunl{} Ich werde ungeduldig und geb\unl{}. Endlich, gegen Ende der Stunde, sagt \gestrunl{} er, was sie bedeuten; aber hauptsächlich in idiomatischen Phrasen erläutert, die er immer wiederholt (z.B. ,,\textit{what are you doing}?{}`` im Sinne von ,,welche Absicht hast Du \gestrunl{}``, oder auch ,,was bist Du \textit{up to}?{}``). Das Ganze hätte er in 5 Minuten am Anfang erklären können. So war das Ganze recht unbefriedigend, obwohl er geschickt und fließend spricht. In der Diskussion kommt nichts Richtiges heraus. Die Einwände von Montague und David versteht er überhaupt nicht (sie waren auch nicht klar formuliert, ich dachte, vielleicht bin ich der einzige, der verstand, worauf sie hinaus wollten. -- Das Ganze war sehr gut als Beispiel für \unl{} Philosophieren.) Mia fährt mich hin und zurück. \tbentry{16}{12}{1958}{} 3-5 \uline{Seminar} (letztes vor den Ferien). -- Meine Diät mache ich jetzt schon liberaler, aber noch ohne Kaffee und Salat. \tbentry{17}{12}{1958}{} 11\,\textonehalf{}\,--\,3 Prof. \textit{Roman} \uline{\textit{\ulinesp{Suszko}}} aus Warschau zum ersten Mal hier. (Er kommt durch Ford Foundation für einige Monate. Er hat hauptsächlich mit Ajdukiewicz gearbeitet. Hauptinteresse ist Sprachen, Interpretation, syntaktische Struktur. Er kennt meine Sachen, auch Bar-Hillel, den er in Amsterdam getroffen hat, und Chomskys Aufsätze, den er besuchen will. Er spricht lieber deutsch, nicht gut englisch, kann es aber gut lesen. Er ist eben außerordentlicher Professor geworden. Er ist \neueseite{535995} intelligent, aber spricht manchmal unter großer Spannung, bis er herausbringen kann, was er meint. -- Beim Essen erzählt er vom Leben in Polen, von Ajdukiewicz und Kotarbinski usw.) -- 5\,--\,5\,\textonehalf{} \textit{\uline{Ahmad}} hier, Olaf bringt ihn. (Er war bei RAND, um über Spieltheorie zu sprechen, mit Williams und anderen; er bringt Vergrößerungen der \uline{Fotos}, die er hier genommen hat, auch von mir am Schreibtisch; gute Bilder, aber ich schaue etwas müde und resigniert aus. Ich gebe ihm ,,\textit{Found.s}`` , lila\blockade{}-Heft und \textit{Test}.; alle Bücher hat er, außer Formalisierung, das ich nicht habe.) -- (Ina zu Methodisten.) \tbentry{18}{12}{1958}{} \textit{TP} gelesen. -- 1-3\textonequarter{} Department Meeting (\textit{Main}: Thesisplan, Gesellschaftsethik der britischen analytischen Philosophen. Über Flint. Kaplan betont, dass wir die humanistische Seite stärken müssen, da wir sonst in den Ruf der Einseitigkeit kommen, wie Chicago.) \tbentry{19}{12}{1958}{\kreis} Vormittags \uline{Bochenski} kurz hier (unangemeldet; bringt großen Bund mit 5 Pfund Schokoladen candies!) -- Vor dem Lunch langer Spaziergang. -- Nach dem Lunch nehme ich Ina mit zu mir; zusammen (seit 18.), sehr gut. -- 6\,--\,7\,\textonehalf{} \uline{Mia und Frankie} hier. (Er sagt, auf seinen Vorschlag wird die Analyse in einigen Tagen beendet; er fühlt sich nicht wohl in dieser beunruhigenden Periode. Mia erzählt, nachdem er gegangen ist, dass er schlechte Grades hat, sie ist besorgt, ob er den \textit{B.A}. im Juni bekommen wird. Sie überlegt, ob sie ihn alleine, anstatt beide zusammen, im Sommer nach Europa fahren lassen soll.) (Mia und Ina zum Movie.) \tbentry{20}{12}{1958}{} 11\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{Kalish} hier (zum ersten Mal seit langem. Er hat vor einigen Monaten Analyse aufgegeben; der Doktor schien ihm nicht der richtige. Micheline schreibt aus London: Sie hat angefangen, anstatt Anthropologie, Philosophie zu studieren bei Popper! Er hat kürzlich Veronika wiedergesehen, seit langem zum ersten Mal; sagt, sie ist sehr nett und gescheit, auch gut in Logik. Im Sommer machte er Bekanntschaft einer netten Frau, \neueseite{535997} aber es war doch nichts für die Dauer, weil er jetzt zu anspruchsvoll ist. Er erzählt von Kaplans Zornausbruch darüber, dass Church für Flint an erster Stelle herauskam.) \tbentry{21}{12}{1958}{} Brief an Chacha geschrieben (nach Mexiko). -- 4-7 Cocktail\uline{party bei \textit{Moody's}} (wir nehmen mit: Doris, \textit{Suszko}, Mia. -- Schönes Haus in \textit{Pac}. \textit{Pal}., hoch hinauf am Berg. -- Mit Yost über Kaplan; ich sage, es hat \gestrunl{} einige Berechtigung, dass die humanistische Seite bei Einladungen betont wird. Er sagt, er habe keine Idee, was damit gemeint sei, ,,Kultur`` usw. -- Mit Wes, kurze Zeit auch seine Frau. Moody über Metaphysik, \gestrunl{} (er soll nächstes Seminar geben), dabei Montague und Ruth Anna; Moody versteht unter Metaphysik die Metatheorie großer grundlegender Begriffe. Er möchte mal mit mir und Bochenski sprechen über Probleme der Propositionen, Freges Auffassung davon, usw. -- \uline{Dean Dodd und Frau}; erst erkenne ich ihn nicht! Ich sage, wie glücklich ich bin, noch ein weiteres Jahr\blockade{} zu haben. Er: Sie haben kürzlich im Retirement Komitee beschlossen, die Prozedur von Wiederernennung zu beschleunigen; er wird mein Gesuch von den Departments anfordern; er hofft, in 2-3 Wochen mir schon sagen zu können, was daraus wird (andererseits sagt er aber, es muss doch alles durch die Regents gehen). Ich erzähle ihm von Sprouls Brief. Seine Frau erzählt mir von ihrer weiten Reise im nahen Osten, und Griechenland; sie hat Geschichte oder sowas studiert. -- Eine Zeit mit Mia und Suszko auf dem Sofa; sie ist die ganze Zeit mit ihm. Am Ende bleiben beide noch. Wollen noch mit Ruth Anna und Montague irgendwohin gehen.) \sout{Zu} Bei der Rückfahrt und zuhause doch recht müde; ich war aber froh, dass ich bei der Party nicht zu müde war, oft aufstand (ich hatte kein Kissen mit) usw. \tbentry{22}{12}{1958}{} 11\,\textonehalf{}\,--\,2 Montague hier. (Über seinen Aufsatz Determinism, über Churchs Definition von ,,\textit{random} \neueseite{536009} sequence``. Über Unterschied zwischen Random und Disorder\blockade{}. Über statistische Wahrscheinlichkeit; er akzeptiert, die Limes Definition; er zweifelt, ob man sinnvoll für \textit{pr} als physikalische Eigenschaft im Einzelfall sprechen kann. -- Beim Lunch über Schwierigkeiten mit seinem Haus; er will Prozess machen, weil der Verkäufer durch vage Angaben ihn hat glauben machen, dass das Grundstück bis zum Zaun an der Straße dazu gehört, aber das Stück zwischen Straße und beinahe am Haus gehört der Stadt. -- Sie waren gestern Nacht noch bis 3:30 zusammen! Er sagt selbst, dass er daher heute etwas inkohärent ist.) -- Nachmittags endlich wieder an der deutschen Logik gearbeitet. \tbentry{23}{12}{1958}{} 11-1 \uline{Gordon Mathews} hier. (Er bringt die fertige Thesis. -- Er will sich weiter umhören für Assistenten für mich. - Ich erzähle von Austins Vortrag.) -- Vorher: Haarschneider. -- An Logik. \tbentry{24}{12}{1958}{\unl} 3\,\textonehalf{}\,--\,6 \uline{Abe Kaplan} hier (er hatte sich sehr aufgeregt, dass bei der Departmentabstimmung für Flintprofessur, Church an erster Stelle war. Ich beruhige ihn; wir werden im Januar alles ausführlich im Department besprechen, er wird dann Gelegenheit haben, seinen Wunsch zu begründen, dass die humanistische Seite der Philosophie mehr berücksichtigt werden soll. -- Er liest mir aus \textit{ms} über Mysticism vor, für seinen presidential Vortrag; ,,\textit{sense}`` (für Intellekt) und ,,\textit{sensibility}`` (für unmittelbares Erleben, besonders Mystik, glaube ich) scheinen mir seltsame Terme; mir wird \editor{nicht} klar, was er genau damit meint. Darum sage ich auch nur, dass ich Bedenken habe aber nicht widersprechen will, wenn er dort sagt, dass ich und Tarski auch für ,,Sensibility`` sind oder so ähnlich. Er ist erschüttert durch den plötzlichen Tod ihres kleinen Hundes. Ich nehme an allen Sorgen und Kummer \gestrunl{}, und Gedanken über Department lebhaft Anteil; und er ist sehr gerührt darüber. Ich betone, dass trotz aller Gegensätze die persönliche Atmosphäre in unserem Department besser ist als in allen anderen, die ich kenne.) -- Abends hören wir schöne Mozartmusik. \tbentry{25}{12}{1958}{} 12\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Mia, Wim und Suszko} hier. -- 4\,--\,5\,\textonehalf{} \uline{Ren\'{e} und David Kaplan} hier (er ist verwirrt dadurch, \neueseite{536007} dass alle Professoren ihm ganz verschiedene Antworten gegeben haben darüber, was die Aufgabe des Philosophen ist und was daher im Qualifying Examen gefordert wird. Besonders erstaunlich Abe Kaplan: Der Philosoph muss die Welt kennen, damit er überall Stellung nehmen kann, z.B. über Rassenfrage, Stadtplanung, usw.) \tbentry{26}{12}{1958}{} An deutscher Logik. -- Abends gebadet. Danach etwas im Rücken gespürt; nichts Besonderes, trotzdem tense und empfindlich; \unl{} \textonehalf{} Miltown. \tbentry{27}{12}{1958}{} Ich fühle mich wieder besser. -- Logik. \tbentry{28}{12}{1958}{} Helmer-Rescher Memorandum zu Ende gelesen. -- 1-3 \uline{zu Helmers} (ich sage, ich stimme im zweiten Teil des Aufsatzes ziemlich allem zu. Aber da ist Problem: \gestrunl{} Kann man in der Mathematik Schätzungen machen; das ist fundamental anders als mit empirischen Voraussagen. Olaf glaubt, dass gehe doch, z.B. Voraussagen über Ergebnisse, die ein Mathematiker oder Rechenmaschine finden wird; aber ich glaube, so geht das nicht. \gestrunl{} und daher ist Schätzung von \textit{dc} ein problematischer Begriff. -- Olaf vererbt mir schöne Slippers, die seine Mutter ihm zu Weihnachten geschickt hat und die ihm zu klein seien. Sie haben die Mutter wieder eingeladen, wenn auch mit großen Bedenken!) -- Deutsche Logik. \tbentry{29}{12}{1958}{} Deutsche Logik. -- Nachmittags etwas tense; \textonehalf{} Miltown. \tbentry{30}{12}{1958}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Deutsche Logik{\rspitzt}. 12\,\textonehalf{}\,--\,2 \textit{\uline{Suszko}} hier. (Er bringt 2 \textit{mse}.) -- Suszkos \textit{ms }gelesen. \tbentry{31}{12}{1958}{} Von Wright und Malcolm über Wittgenstein gelesen. \tbentry{1}{1}{1959}{}\fnAD{Jahr später rot unterstrichen.} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Von Wright und Malcolm über Wittgenstein gelesen.{\rspitzt} -- Gordon Mathews Thesis gelesen. -- Abends Wim hier. \tbentry{2}{1}{1959}{} Logik. -- \tbentry{3}{1}{1959}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Logik{\rspitzt}. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{Bohnert} hier. \neueseite{536013} Er sagt, dass er Geld zusammenspart, um später, aber erst nach dem Sommer, mal wieder Urlaub zu nehmen, um endlich den \textit{Ph.D}. fertig zu machen; wahrscheinlich etwas über Ramsey Satz. \tbentry{4}{1}{1959}{} Deutsche Logik. -- (Gordon Mathews hat seine Frau vom Hospital \gestrunl{} geholt; sie hatte wieder eine Misscarriage.) -- Brief an Schilpp-Contributors geschrieben. -- Nachmittags sehen wir zusammen am \textit{TV} Aischylos' Orestie. \tbentry{5}{1}{1959}{} Logik. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,2 \uline{David Kaplan} hier (er bringt Unterlagen für Erneuerung seiner \textit{NSF }Fellowship, und für Harvey Junior Fell. Er gibt mir \textit{ms}, das er mit Montague zusammen geschrieben hat; er erzählt, dass keiner eine erste Version davon geschrieben hat; sondern zusammen sprechend haben sie jeden Punkt geklärt und dann jeden Satz zusammen formuliert, zuweilen nach einigem Discrepant; mir scheint das eine Zeitverschwendung; er sagt, er kann nicht gut alleine etwas denken, viel besser im Gespräch.) -- 4-8 \textit{\uline{Suszko}} hier (ich mache Comment zu den beiden \textit{msen}, die ich gelesen habe; als Intensionen will er äquivalente Klassenvariablen Ausdrücke inbezug auf L-Äquivalenz nennen. Ich: Das geht natürlich; Russell hat es schon vorgeschlagen; aber das ist keine richtige Explikation des üblichen Begriffs der Intension. -- Er erklärt mir auch ein System von vierwertiger Logik; Interpretation: bestimmt als wahr (d.h. logische Folge von einer nicht spezialisierten Faktenkenntnis) usw.; Theoreme sind die Sätze, die für beliebige Kenntnis gelten \gestrunl{}\gestrunl{}; Modalitätslogik ist ein Spezialfall. (Ich: Ja, nämlich für größere\blockade{} Vorkenntnis. -- Er ist gut im Formalisieren und Definieren; nicht immer ganz klar inbezug auf philosophisches Explikandum.)) Ich bin zwar müde, aber wir behalten ihn doch noch hier für Abendessen. \neueseite{536011} \tbentry{6}{1}{1959}{} Seminar vorbereitet. -- 11\textsuperscript{h} plötzlich ist \uline{Paul Ruthling} hier. Anscheinend auf Reise für Silberverkauf. Er sagt, die Reise ist zu spät, und er hat auch nicht genug Material, weil er in Scottsdale keine Werkstatt hat. -- Ina ist zurückhaltend, von ihrem Ärger über seine Behandlung der Hausprobleme in Phoenix zu sprechen. Ich bringe es aber auf und sage, dass wir nun denken, es wäre besser gewesen, das Ganze nicht zu machen, weil Mischung von Freundschaft und Geschäft leicht zu Verstimmung führt. Er sagt, wenn wir das Haus nicht wollten, könnten wir es ja bald mit Profit verkaufen. Ich: Zuerst ist es nur Verlust; aber wir würden vorziehen, es zu verkaufen, wenn der Verlust nicht groß wäre. Nachher spricht er von 8-900\,\$ Profit jährlich aus den Mietzahlungen! Ich frage erstaunt, wieso? Er: Warum will ich das nicht Profit nennen. Ina sagt ihm, dass von den \$\,111, die wir jetzt monatlich zahlen, nur 27 Investment sind, alles andere ist Steuer, Zinsen, usw. (also 84). Wenn wir dazu noch Reparaturen, Zinsverlust usw. rechnen, kommt ein Profit überhaupt nur heraus, wenn die Miete hoch genug ist. Ich sage auch, dass Ina sich sehr geärgert hat, weil er durch Abwesenheit Dinge liegen ließ, und sie es nicht wagte, selbst einzugreifen, um ihn nicht böse zu machen. Er mag aber gar nicht verstehen. Er sagt, nur die Stagg\blockade{} Leute hätten einiges gegen seine Angaben getan; sonst sei alles richtig gewesen. -- Wir fordern ihn auf, morgen wiederzukommen, zum Lunch.) -- 3-5 \uline{Seminar}. (Auch \textit{Suszko} ist da. Er spricht, um Campanellas Messzahlen zu erklären; aber das ist für die Studenten schwer verständlich, auch \gestrunl{} durch seine schlechte Aussprache.) \tbentry{7}{1}{1959}{} 12-2 \uline{Ruthling} noch mal hier (er sagt, wenn er einen Käufer für das Haus findet, sollten wir keinen Real Estate Agent nehmen, um die Kommission zu sparen. -- Für Verkauf ist keine Schwierigkeit mit \textit{FHA}, vorausgesetzt, dass der Käufer ihre Bedingungen erfüllt. -- Heute sprechen wir nicht mehr über das, was er versäumt hat; so bleibt es freundlicher. Wir kaufen einige Zeitschriften.) -- An Logik. -- \neueseite{536017} \tbentry{8}{1}{1959}{} 1\,--\,3\,\textonehalf{} \uline{Department Meeting} (über Flint Prof. Ich mache persönliche Bemerkung (wegen Kaplans Aufregung im Dez.): Die persönlichen Beziehungen sind, trotz aller Gegensätze, in diesem Department besser als in irgendeinem anderen Philosophie Department, das ich kenne. Wir sprechen offen mit einander; keiner soll denken, dass seine Argumente nicht ernst beachtet werden. Dann diskutieren wir 2 Stunden, aber es ist es wert, weil alle danach besseres Gefühl haben, dass keine Richtung hier unterdrückt wird. -- Wir beschließen, alle Flint Kandidaten in 3 Kategorien einzuteilen: analytische Philosophen, Philosophen mit anderem Approach, Nicht-Philosophen. Dann soll bei der Abstimmung jeder in seinen ersten vier Namen alle vier Kategorien vertreten haben, ebenso in den zweiten vier, usw.) -- \uline{Officestunde} (kein Student kommt! Kalish und dann auch Mayerhoff sitzen bei mir, und wir sprechen noch darüber, dass wir alle eine ,,\textit{balance}`` wünschen.) -- 4:10. \tbentry{9}{1}{1959}{} An Logik. -- 3-4\textthreequarters{} \uline{mündliches Final Exam von Gordon Mathews}. (Er trägt vor über die These. Dann wird über verschiedene Probleme davon gesprochen. Keine Examensfragen. Dabei: Swift, Horne\blockade{}, Mehlkopf\blockade{} und \ldots{}) \tbentry{10}{1}{1959}{} 12\,--\,12\,\textonehalf{} \uline{Morewedge} hier (er will für das vergangene Spring Semester 58 2 neue \textit{TP} schreiben: über die Natur der Logik; und \textit{AS} aufgrund von Whiteheads Methode von Abstraktion.) \gestrunl{} -- 1\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Mia} hier. - Logik. \tbentry{11}{1}{1959}{} Logik. -- 12\,--\,3\,\textonehalf{} \textit{\uline{Bochenski}} und \textit{\uline{Moody}} hier. (Sie wollten etwas besprechen über Propositions und andere semantische Begriffe, um Beziehung zur mittelalterlichen Terminologie herzustellen. Bochenski sagt, dass die mittelalterlichen Logiker mit ,Proposition` meinten: (1) den Satz, (2) etwas Mentales, das aber doch als Zeichen galt, sodass sie von seiner Signifikation sprachen! (Daher habe Church nicht Recht, dass sie \unl{} ,Prop` in unserem Sinne verstanden.) -- Ich mache das klar, dass ,,es ist wahr, dass \ldots`` nicht der semantische Begriff ist, sondern ein triviales\blockade{} Verknüpfungszeichen in der \neueseite{536015} Objektsprache. Bochenski sagt aber, dass die mittelalterlichen Logiker sicher den semantischen Begriff meinten; sie interpretierten solche Sätze mit ,,das`` als Sätze über Propositionen, also (nach Obigem) über Sätze! (Ich bin nicht ganz überzeugt; vielleicht war ,Prop.` bei ihnen zweideutig, wie bei Russell?). -- Moodys Formulierungen sind oft nicht klar und nicht korrekt. Bochenski korrigiert ihn, als er sagt, dass wir die Wahrheit dem Sagen eines Satzes zuschreiben; Moody wiederholt den Fehler, ich erkläre es nochmal; trotzdem wiederholt er es immer wieder. \sout{Nach dem} Einiges ist interessant im Gespräch; aber schließlich bin ich müde, nach dem Essen, und sie sprechen zu viel über Unterschiede der verschiedenen Autoren. Wir sitzen im Patio, auch zum Essen, milder Tag. Moody sagt, dass Dean Dodd interessiert ist, Bochenski wieder herzubringen; ich sage, wir würden uns alle freuen, wenn er wiederkäme.) -- 4\,\textonehalf{}\,--\,6\,\textonehalf{} \uline{zu Eksteins} (in Westgate, nahe von hier. Er zeigt sein Study, mit Stolz den Aufbau, und Testability und anderes, was er selbst gebunden hat. Über Wisdom; unsere verfehlte Diskussion; er war auch entttäuscht; er hat sein Paper für das Symposion Wisdom vorher gegeben, worin er philosophische, methodologische Fragen über Analyse aufwirft; aber Wisdom hatte nichts dazu zu sagen. Er wünscht sehr, dass wir uns öfter informell sehen, einfach anrufen.) \tbentry{12}{1}{1959}{} Logik. -- Nachmittags 4-5 bei \uline{\ulinesp{Dr. Seiff}}. (Der Druck im rechten Auge ist 4 Stunden nach den Tropfen auf 28 angestiegen; also wichtig, die Tropfen immer zu nehmen. Aber sie haben den Prozess im Auge aufgehalten; er sagt, kein Grund, anzunehmen, dass das Auge nicht erhalten werden könne solange ich lebe. Ich soll genau fortfahren wie bisher, und nach 2 Monaten wiederkommen.) \tbentry{13}{1}{1959}{} 3-5 \uline{letztes Seminar.} \neueseite{536023} \tbentry{14}{1}{1959}{} 3\,\textonehalf{}\,--\,5 Professor \textit{\uline{Frondizi}} (in der \textit{Lounge}, mit dem Department. Er ist der Bruder des Präsidenten von Argentinien; ist jetzt Präsident der Universität von \textit{B}.-\textit{A}., 30000 Studenten! War bisher Professor der Philosophie. Studierte in Harvard mit Whitehead, Lewis, Perry. Während des Peron Regimes war er in \textit{U.S}. im Exil, Visiting Professor in \textit{Yale}. Hauptinteresse: Ethik. Er wollte besonders mich sprechen; sagt, dass er mich zitiert hat im Buch über Ethik \gestrunl{}. Ich: Die alten Formulierungen sind inadäquat, im Schilpp Band werde ich heutige Auffassung darstellen. Er fragt nach Unterschied zu früher. Ich betone: nicht die gegenwärtigen Emotionen werde im Werturteil ausgedrückt, sondern Abwägung der Konsequenzen, wie Dewey betont hat. Aber doch kognitivistische These; es gibt reine Werturteile (,,\textit{Utinam}``); die können nicht aus faktischen Sätzen abgeleitet werden. Ferner: Obwohl nicht-kognitiv, gibt es \uline{Gründe} für Werturteile; faktische Erkenntnis, und allgemeine Werturteile. Er fragt gewandt und genau, was ist, wenn alle faktische Fragen beglichen sind. Ich: Dann können doch Wertunterschiede bestehen; dann bleibt nur übrig, \textit{educ.n}. Ich mache es klar an vielen Beispielen, politische Diskussion usw. Er drängt auch auf ästhetische Probleme. Ich: z.B. Bach oder Chopin oder Rock und Roll; in allen steckt allerhand; aber wenn ich den Freund dazu bringen kann, Bach zu verstehen, so hat er mehr davon; es ist potentiell wirkungsvoller; das ist ein objektives psychologisches Urteil; dazu muss aber noch das Werturteil kommen. -- Kaplan ist erstaunt und entzückt, dass ich so pragmatistisch spreche; ich habe allerhand von Dewey gelernt. \textit{Fr} sagt schließlich, dass er den logischen Positivismus nicht akzeptiert, weil er in den Werten etwas Objektives finden will; aber er ist gegen Nic Hartmann und Schüler\blockade{}, weil das zu absolutistisch ist. -- Ich habe in der Diskussion schließlich schnell und lebhaft gesprochen; schade ist, dass es nicht recorded ist.) \neueseite{536019} -- Nachher kurz mit Montague über sein \textit{ms } ,,Paradox`` (meine Bedenken gegen Anführungszeichen). Im Dunkeln nach Hause gefahren. \tbentry{15}{1}{1959}{} 1-3 \uline{Department Meeting} (über Flint; endlich Abstimmung; erster Berlin. Ich fahre selbst. \tbentry{16}{1}{1959}{} Logik. -- 4\,--\,5\,\textonehalf{} \uline{Vortrag \textit{Suszko}}, im logischen Kolloquium (\gestrunl{} ,,Eine neue Form von logischem Kalkül``, der Kalkül bezieht sich nicht direkt auf Sätze, sondern als Schlussschemata für Formeln mit \textit{dummy} Variablen. Trotz meines Rates, immer nicht-technische Erklärungen zu geben, gibt er nicht genug; man weiß oft nicht, wohin er steuert. -- Er betont die Wörter ,Konsequenz` und ,Sentenz` immer falsch, hunderte von Malen. -- In der Diskussion sagt David Kaplan, der für Bochenski Seminar hierüber gelesen hat, dass die Stoiker auch schon Schemata im Sinn hatten, nicht Theoreme.) Ina fährt mich hin, Kaplans zurück, weil es dann dunkel ist. \tbentry{17}{1}{1959}{} 10-2 \uline{Mathews und Kuhns} hier (sie haben einiges über 2 Prädikate gearbeitet, aber nicht viel.) -- Logik. -- Gebadet. \tbentry{18}{1}{1959}{} 10-2:50 (!) \uline{Department Meeting bei Robson}. Meist über Pike. Einige klagen über Persönlichkeit: zu brash\blockade{}, \unl{}, usw. Aber das wird nicht als schwerwiegend genommen. Ernster sind Bedenken, dass er nicht die Art von Religionsphilosophie lehrt, die das Department braucht (nämlich anthropologisch, im Gegensatz zu analytisch.) Es wird erwogen, ihn für nächstes Jahr zu verlängern; aber es wird beschlossen, im Februar es nochmal zu besprechen. -- Ich gehe, die anderen bleiben noch, um über Ratting\blockade{} Instructor zu besprechen; ich sage: ich stimme für Bob Mathers.) Inzwischen essen wir, und diskutieren dabei weiter. Dann fahre ich nach Hause. Ina hat inzwischen die Gäste von 3:30 auf 4:30 verschoben. -- 4:30-6:30 \uline{Helmers, und Myra und George Brown} hier. (Brown stellt Myra den Helmers als seine Verlobte vor. Er ist an Kunst und Musik interessiert; \neueseite{536021} Extrovert, hat Leute gern, auch Kinder, und Hunde; vielleicht psychologisch nicht sehr subtil; aber nett und umgänglich. Er hat Gödels in Princeton gut gekannt, erzählt von ihnen; er meint, man braucht mit Gödel kein Mitleid zu haben, weil er über seinen Zustand nicht gewahr ist.) \tbentry{19}{1}{1959}{} \textit{TP }gelesen. \tbentry{20}{1}{1959}{} Logik. -- 3:15-5:45 \textit{\uline{Suszko}} hier. (Er sagt mehr über seine Ideen von Intention, worüber er jetzt schreibt. -- Auf meinen Wunsch erklärt er mir die Hauptidee seines beschränkten Axioms, aus Aufsatz 1951 (\uline{bibli}.\blockade{}); das ist interessant, weil er nur Individuen\blockade{}variablen verwendet.) \tbentry{21}{1}{1959}{} Logik. \tbentry{22}{1}{1959}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Logik{\rspitzt}.12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Mia} hier; mit ihr spazieren. \tbentry{23}{1}{1959}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Logik{\rspitzt}. \tbentry{24}{1}{1959}{\kreis} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Logik{\rspitzt}. Spazieren. -- Nach dem Lunch bringe ich Ina mit zu mir (zusammen; besonders gut). (Seit 19.12.) -- Nachmittags mit Ina und Hund zur Gas Station gegangen, Wagen abgeholt. -- \tbentry{25}{1}{1959}{} Logik. -- Nachmittags \textit{TV}. \tbentry{26}{1}{1959}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Logik{\rspitzt}. -- 4-6 \uline{Vortrag Abe Kaplan} ,,Philosophic Sense und Mystic Sensibility`` (seine presidential address vom Dezember. Es ist interessant. Er führt Kampf gegen 2 Fronten, verteidigt Vernunft und Logik gegen Existentialismus, und die Wichtigkeit des unmittelbaren Erlebens, das Ästhetische und das Mystische. Ich sage in Diskussion: Er geht auf engen Pfad, manchmal sieht es aus wie auf dem gespannten Seil; aber er hat Recht, und es ist wichtig, beides zu verteidigen.) Mia fährt mich hin und zurück. -- Heute bin ich etwas tense; zweimal \textonehalf{} Miltown. \tbentry{27}{1}{1959}{} 12-3 \uline{David Kaplan} hier. (Er ist in Erwägung an \textit{USC} für 12 Wochenstunden in Logik, anscheinend permanent. Ich rate sehr dagegen, so viel Unterricht zu tun, und gleichzeitig zu planen Arbeit an Thesis und Kurse in Physik. \neueseite{536029} Er sollte Jobs erst dann nehmen, wenn die Thesis schon weit fortgeschritten ist. Andererseits planen sie, bald ein Kind zu haben; er ist 25, Ren\'{e} 27; und dazu die finanzielle Last des Hauses. -- Er ist hauptsächlich an Philosophie der Wissenschaft interessiert, möchte dafür noch Physik studieren. Ich rate, das Thesis topic so zu wählen, dass dafür nicht viel Studium mehr nötig ist; es ist wichtig, den \textit{Ph.D}. bald zu haben; nachher kann er dann Job nehmen, oder Fellowship und allerhand studieren.) -- Abends gebadet. \tbentry{28}{1}{1959}{} Logik. \tbentry{29}{1}{1959}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Logik{\rspitzt}. -- \textit{ms} Suszko gelesen. \tbentry{30}{1}{1959}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Logik{\rspitzt}. -- 3 \uline{Zahnarzt} (die Goldkrone oben vorne rechts ist wieder herausgefallen, \gestrunl{} wie schon vorigen Juli. Er sagt: Weil der Top durchlöchert ist, dringt die Mundsäure ein und zerstört den Zement. Diesmal zementiert er auch die Krone wieder an, aber dann bohrt er von oben durch dem Top und macht kleine Silberfüllung. Er hofft, dass es dadurch diesmal länger halten wird. Wenn nicht, müßten wir wohl eine neue Krone machen.) -- Haarschneider (auf anderer Seite von San Vincente, weil meiner geschlossen ist.) \tbentry{31}{1}{1959}{} Logik. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Bohnert} hier. (Er fragt, ob er vielleicht als Assistent mit mir arbeiten könnte, wenn Gaifman aus Jerusalem nicht kommt. Ich sage, dass ich eigentlich mehr Mathematik Kenntnisse verlangen würde, aber es überlegen will. Er möchte dann halbe Zeit arbeiten für mich, und halb an seiner Doktorthese entweder über Ramsey, oder vielleicht ein Problem in Wahrscheinlichkeit. Er will vielleicht im Spring einen Kursus über Wahrscheinlichkeit und Statistik nehmen. (Ina sagt mir nachher, dass sie sehr dagegen ist, in Erinnerung an die Zeiten, wo er für Oppenheim arbeiten sollte und oft lange nichts zustande brachte; das war aber mehr Formulieren schriftlich als Probleme lösen.)) -- Meine Bearbeitung von ,,\uline{Logik}`` 2. \textit{A}. für Springer ist fertig. Jetzt muss ich noch das von Ina Getippte durchsehen. \neueseite{536027} \tbentry{1}{2}{1959}{} 1-4 \uline{bei \textit{Moody's}}. (Dabei \uline{Mia}; Mr. Leverett (ein alter Mann aus Texas; Moodys Mutter, die bei ihnen wohnt; später \uline{Meyerhoff und Frau Hilde}. Bis 2 sitzen wir auf einem Patio hinter dem Haus, in der Sonne. Meyerhoff spricht von Kaplans Vortrag. Ich frage, ob der Unterschied zwischen ihm und Kaplan wirklich so groß ist. Er: Ja; die Mystiker würden Kaplans Interpretation ablehnen, weil diesseitig und pragmatisch; sie wollen nicht-\unl{} Metaphysik. Ich: Vielleicht ist aber Kaplan recht, dass das nur historisch so war, nicht wesentlich; \gestrunl{} \sout{kann} man muss unterscheiden zwischen dem eigentlich Erlebten, und der dazugefügten Pseudotheorie. Ebenso beim Bauhaus; und bei Loreley\blockade{} mit Steiner Anthropologie. Frau Moody spricht von Griechenland; ich sage, dass ich das gut \gestrunl{} kannte durch Onkel Wilhelm. Beim Essen sitze ich mit Mia, Moodys Mutter und Meyerhoff. -- Bis 4. Die anderen bleiben noch und gehen wieder hinaus; wir nach Hause.) \tbentry{2}{2}{1959}{} \uline{David Kaplan} bringt \textit{ms.} -- 11-3 \textit{\uline{Suszko}} hier (zum letzten Mal, er reist morgen für einen Monat nach Berkeley, dann in den Osten. -- Über seine Axiome für Deskription; er sagt, das ist wesentlich dasselbe wie meine Methode mit \textit{a}*. Ich: Seine Methode hat aber den Vorteil, dass die Deskription und das definierte \gestrunl{} Zeichen ,\textit{a}*` logisch sind. -- Über Unterschied zwischen logischen und deskriptiven Zeichen. Ich: Das muss irgendwie geändert werden auf den Unterschied zwischen logischen und empirischen Fragen, der klarer ist. -- Über Lage in Polen. Er stimmt mir nicht zu, dass die Lage besser würde, wenn beide Seiten Truppen\blockade{} zurückzögen; Tito mache auch Unterdrückung, ohne Hilfe Russlands. Er ist kritisch über die katholische Kirche, sie stütze die Reaktion in Polen. 70\,\% der Bevölkerung sind auf dem Land, die haben keinen Sinn für intellektuelle Freiheiten. -- Ajdukiewicz wird im März nach \textit{US} kommen, und im April hierher.) -- Nachmittags Davids \textit{ms} gelesen (das wirft starke Zweifel auf alle rekursiven Definitionen für Signifikanz von theoretischen Termen.) \tbentry{3}{2}{1959}{} Gelesen. \neueseite{536031} \tbentry{4}{2}{1959}{} Logik weiter durchgesehen. -- Nachmittagss \uline{Mutzli und Monika} kurz hier (Olaf ist für eine Wochen im Osten). \tbentry{5}{2}{1959}{} Logik. \tbentry{6}{2}{1959}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Logik{\rspitzt}. -- 6\,\textonehalf{}\,--\,8 \uline{Mia} hier. \tbentry{7}{2}{1959}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Logik{\rspitzt}. \tbentry{8}{2}{1959}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Logik{\rspitzt}. -- Abends gebadet. \tbentry{9}{2}{1959}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: Logik{\rspitzt}. --Morewedges \textit{TP} gelesen (und etwas in Whiteheads ,,Prozess und Realität``). -- Heute etwas tense; 2 x \textonehalf{} Miltown.) \tbentry{10}{2}{1959}{} 3-5 \uline{erstes Seminar} (,,Grundlagen der Mathematik``; in \textit{HB} 2203, schönes Zimmer mit großem Fenster an der Längsseite, Süden, und viele Wandtafeln.) Ina fährt mich hin und zurück. (Ich habe beschlossen, dies Seminar nicht zu recorden, weil nicht genug Originelles darin ist, und meine Auffassung in bestimmten Punkten besser mal in Aufsätzen veröffentlicht wird, wenn überhaupt.) \tbentry{11}{2}{1959}{} Morewedge \textit{TP} gelesen. -- Pike Thesis, Kapitel über ,,Erklärung`` gelesen. \tbentry{12}{2}{1959}{} 11\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Kalish und Montague} hier. (Über den neuen \textit{Ph.D}. für Logik und Methodologie in Berkeley. Über Morewedge. Sie erzählen den Zusammenstoß zwischen Meyerhoff und Montague im Department Meeting und später bei Meyerhoff.) Zusammen spazieren (sie sind überrascht, dass es mir so gut geht). -- Nachmittags Logik (Ina ist fertig mit Tippen). \tbentry{13}{2}{1959}{} Morewedge \textit{TP} (eine Stunde mehr gelesen, weil er angerufen hat, und darum gebeten hat; er war enttäuscht über \textit{Grad} B! Im ganzen sind 10 Formeln mit größeren Fehlern). -- Logik. -- Gesuch für Research Komitee. \tbentry{14}{2}{1959}{} 10\,--\,10\,\textonehalf{} \uline{Morewedge} hier (ich sage, dass ich sein langes \textit{TP} über Whitehead weiter gelesen habe; allerhand Formeln sind verkehrt; daher konnte ich doch nur \textit{B} geben. -- Er will in der Zukunft, wenn er \neueseite{536025} genug zusammengespart hat, volle Zeit zur Universität zurückkommen. Er nimmt jetzt Mathematikkurse, weil ihm das für seinen Job hilft. Darum will er jetzt doch nicht mein Seminar nehmen.) -- Logik. -- Gesuch an Research Komitee geschrieben. \tbentry{15}{2}{1959}{} Logik. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,2 \uline{Mia} hier. -- \tbentry{16}{2}{1959}{\kreis} Logik. -- (Regen, nicht spazieren.) Nach dem Lunch zusammen; besonders gut (seit 24.1.). -- Pike Thesis gelesen. -- \tbentry{17}{2}{1959}{} 3-5 \uline{Seminar}. -- Ich fahre selbst hin und zurück. -- \tbentry{18}{2}{1959}{} \uline{Logik }(deutsch, \textit{ms}. für 2. \textit{A}. \uline{fertig durchgesehen}. -- Abends Wim hier. \tbentry{19}{2}{1959}{} 1-3 Department Meeting (über Fragen für Qualifying Exam). -- Mit \uline{Yost} gesprochen (Dean Dodd konnte die Zahlung an mich für Büchertransport nicht machen, weil immer Schäfer\blockade{} im Business Office dagegen protestierte; Dean Dodd und ein Admin Mann haben gemeint, dass es am besten ist, wenn das Department im Budget für 1960-61 (!, für dieses Jahr ist es schon zu spät) einen Post einsetzen, vielleicht unter anderem total\blockade{}; vielleicht ist bis dahin die geplante größere Unabhängigkeit der lokalen Campuse schon durchgeführt. Er sagt, wenn ich Schwierigkeiten mit Schäfer\blockade{} habe, soll ich mich an Hannon\blockade{} wenden, \gestrunl{} der steht über Schäfer\blockade{}, ich glaube als business officer, und ist vielleicht leichter zugänglich. Ich erzähle ihm von der Schwierigkeit, mein Geld für letzten Sommer \gestrunl{} und die Reisekosten für Jeffrey zu bekommen.) -- Zum Admin Building. Nach langem Suchen finde ich Dean Delsassos Office; ich warte, ob er vielleicht zurückkommt; schließlich gehe ich doch; ich gebe der Sekretary meinen Brief an Gaifman für Delsassos Ein\unl{} und dazu den soeben gekommenen Brief von Präs \unl{} Office, dass die \textit{NSF} den Grant approved hat. -- Im Auto Augentropfen. 4:30 zu Hause; aber nicht zu müde. -- \tbentry{20}{2}{1959}{} Über \textit{\uline{prob}} (endlich mal wieder, nach langer Arbeit an 2. Auflage der deutschen ,,Logik``. -- \textit{S} \unl{} Distanzmethoden.) -- Abends \uline{Mia} hier. (Sie mit Ina zum Movies Film). \neueseite{536041} \tbentry{21}{2}{1959}{} \textit{prob}. -- Abends gebadet. \tbentry{22}{2}{1959}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: \textit{prob}.{\rspitzt}. -- 4\,--\,6\,\textonehalf{} \uline{Department Meeting hier.} (Nachmittags über Pike. Ich habe aus Thesis guten Eindruck, die meisten anderen auch. Aber Meyerhoff und Piatt nicht. Kaplan kommt erst 5:30 aus Arrowhead durch Schnee; seine negative Einstellung ist durch Thesis verstärkt; er möchte jemanden, der nicht, wie Pike, Metaphysik nur sprach-logisch analysiert, sondern selbst spekulativ denkt. Ich sage: Wenn wir Pike gehen lassen, werden wir uns nicht leicht auf jemanden einigen. Das Department beschließt die Stellung nicht eng für Religionsphilosophie zu nehmen, sondern weiter: auch für Metaphysik, Geschichtsphilosophie und dergleichen. Es wird über Martin Kramer\blockade{} gesprochen; Kaplan sagt, so einen würde er befürworten, zunächst nur zeitweise. 6:15 wird endlich kurz unterbrochen, weil Ina in der Küche Besteck mit Schinken, Käse, Gebäck, Kaffee usw. herausgereicht hat. Aber kurz nach 6\,\textonehalf{} müssen einige gehen wegen Dinner Einladung, und dann gehen alle.) \tbentry{23}{2}{1959}{} \textit{prob}. \tbentry{24}{2}{1959}{} 3-5 \uline{Seminar.} -- Ich fahre selbst hin und zurück, nicht besonders müde. \tbentry{25}{2}{1959}{} Vormittags \uline{Soblers} einige Zeit hier; im Patio gesessen. -- \textit{prob}. \tbentry{26}{2}{1959}{} \textit{prob.} \tbentry{27}{2}{1959}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: \textit{prob}.{\rspitzt}. Vormittags Brief von Chacha und Grete (mit herzlicher Einladung nach Mexiko! Ich beginne, ernsthaft daran zu denken). \tbentry{28}{2}{1959}{} 10-2 \uline{Mathews und Kuhns} hier. -- \textit{prob.} \tbentry{1}{3}{1959}{} \textit{prob}. -- \tbentry{2}{3}{1959}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen: \textit{prob}.{\rspitzt} -- Fraenkel gelesen. -- \tbentry{3}{3}{1959}{} 3-5 \uline{Seminar}. (heute etwas \gestrunl{} tense, aber doch allein gefahren; es geht gut.) \tbentry{4}{3}{1959}{} (In der Nacht unruhig geschlafen und Träume; gegen Morgen