\diary{59}{30.\,VIII.\,1954\,--\,31.\,XII.\,1956} \ersteseite{536217} %RC 025-79-06 \tbentryllong{30}{8}{1954}{}\fnAD{Fortsetzung des letzten Eintrags im vorigen Konvolut. Im Seitenkopf steht \original{Ende von \textit{Princeton }/ Anfang von \textit{Los Ang.}}.}\ort{Princeton} (30.)-- 7\,\textonehalf{}\,--\,9 \uline{Zirls} hier. Wir sitzen zusammen (wir essen noch) und machen Scherze. Ina tut das Letzte packen. 8:40 kommt Jack Marcus, \uline{der Institut Fahrer}. In Eile das Letzte gepackt und in unser Auto; Ina hat darin wieder die Matratze für mich gerichtet (mit aufblasbarer Gummimatratze, die wir mitnehmen). 8:55 \uline{Abfahrt von Princeton}. (Es regnet. Im Dunkeln durch Princeton. \textit{Nr}. 1 bis New Brunswick, dann \textit{NJ Turnpik}e; dann \ldots{} \textit{Skyway}; der ist rutschig vom Regen; Jack fährt vorsichtig; aber wir müssen auf einmal halten; kurz vor uns sind 2 Autos kollidiert, von dem einen ist das \blockade{} ganze Seitenwand weggerissen. Holland Tunnel, Manhattan bei Nacht mit viel Verkehr, \textit{Queens} Tunnel, lange durch \textit{Qu}., die Straßen sind überflutet. Wir sind sehr froh, dass wir am letzten Tag beschlossen haben, Jack zu nehmen anstatt \unl\ selbst zu fahren. Zweimal muss ich im Regen aussteigen zum Pinkeln.) 11:30 \textit{Idlewild Internat}. \textit{Airport\fnE{früherer Name des J.F. Kennedy International Airports: https://en.wikipedia.org/wiki/John\_F.\_Kennedy\_International\_Airport}}. Ich bleibe im Wagen liegen. 12:30 ins Gebäude, zum \textit{TWA} Office. (Sie verlangen \$\,25 nach für Bett; ich hatte 25 bezahlt, aber das ist Preis für oberes Bett, das schmal ist, ich war für unteres Bett gebucht, das breit ist, sodass 2 liegen können. Ina will nicht, dass wir zusammen liegen, und auch nicht ein extra Bett für sich. Ich nehme oberes, und zahle nichts nach.) 1:10 führt die Stewardess uns zum Flugzeug. Ich steige mit Leiter ins obere Bett; Ina hat Sitz. 1:20 ab (anstatt 1:05). \sout{Die Luft} Das Flugzeug fliegt ruhig; nur zuerst ein wenig Schwankungen, und morgens etwas, vielleicht über Berg. (Ich nehme 3 Nemb, und Wachs in die Ohren. Meist halb abgedöst; nur wenig geschlafen. Morgens Frühstück reichlich.) -- \neueseite{536423} \tbentry{31}{8}{1954}{} (7\textsuperscript{h} \textit{P.D.T.} Ankunft \textit{\uline{Los Angeles}}\ort{Los Angeles} (anstatt 6\textsuperscript{h}; 8\,\textonehalf{} Stunden Flugzeit, anstatt 8). \uline{Helmers} empfangen uns. Sie fahren uns zum \textit{Monterey Plaza Motel}. Ich ins Bett. (Ina und Maggie fahren Haus suchen, vormittags und nachmittags; nur eine Wohnung und ein Haus kommen in Betracht.) Mittags ist Maggie zum Essen bei uns. Sie ist nett und hilfsbereit, schaut auch netter aus als früher; sie ist etwas träumerisch und daher oft unpraktisch. -- Abends ist Ina sehr ermüdet, und der Fuß schmerzt mehr. Wir sind beide bedrückt darüber. -- 2 Nemb. Gut geschlafen. \tbentry{1}{9}{1954}{} Helmers haben ein Haus für uns gefunden, durch Arne\blockade{} und gestern abend besichtigt. Ina besieht es. Dann fahren wir wieder mit Maggie hin. Es ist \unl\ eingerichtet, aber liegt schön im Grünen und hat großes Wohnzimmer. Ina ist froh, dass ich mich schnell entscheiden kann und es auch mag. Nach dem Mittagessen fahren beide zur Landlady und mieten es (monatlich \$\,135 anstatt 125, weil wir nur auf monatlicher Basis wollen). -- 4\,--\,5\,\textonehalf{} \uline{Kaplan und Kalish} hier. (Kaplan erklärt alles über Seminar, Studenten \gestrunl\ Supervision, Reading usw.) -- Nachts 2 Nemb. Lange nicht geschlafen. \tbentry{2}{9}{1954}{} Wir ziehen \uline{ins Haus} (450 Hillside Lane, \textit{S. Mon}.\fnE{Abgekürzt für ,,Santa Monica``} ) Mittags ist Maggie hier (ich sage ihr, was ist \blockade{} aus Analyse gelernt habe: Ambivalenz zu sehen, und Gefühle wie Eifersucht nicht mehr zu unterdrücken; die sind ,,menschlich`` aber früher schien es mir ,,unzivilisiert``. Sie sagt: genau wie Olaf, und sie ist sehr interessiert. Sie spricht viel mit Ina; auch sie nach 2 Brüdern, die mehr Beachtung bekommen.) Nachmittags \sout{Ina bei} Maggie bei Ina. -- Wir sind froh über das Haus, ringsherum Gärten und Blumen, nachts ruhig. -- 2 Nemb. \neueseite{536447} \tbentry{3}{9}{1954}{\kreis} (Maggie und Ina fahren zum \textit{Nash}-Dealer) Maggie mittags hier. -- Ich lese weiter Kaplans Schilpp Aufsatz. -- Abends zusammen, besonders gut; Ina ist sehr lieb zu mir. -- 2 Nemb, gut geschlafen. \tbentry{4}{9}{1954}{} \uline{Olaf} kommt. Wir sprechen eine Stunde über praktische Probleme: Auto; Hauskauf; \unl\ für Haus. (Ina fährt mit ihm \sout{zum Auto durchsehen.)}; sie studieren Ads und essen Lunch bei Helmers; dann fahren alle 3 nach \textit{LA} und besichtigen Nash Auto.) -- Nachmittags \uline{erster Spaziergang} allein 28 Minuten, den Canyon hinauf etwas über die andere Seite; überall schöne Gärten und Blumen. -- Sie kommen alle 3 um 7; wir sitzen und sprechen, dann Abendessen, dann wieder gesessen bis nach 9\textsuperscript{h}. Olaf berichtet über die großen Schwierigkeiten, ein Haus zu finden, sehr hohe Preise für die Lots; übermäßige Kommissionen der Real Estates; zu viele suchen, usw. -- 2 Nemb, gut geschlafen. \tbentry{5}{9}{1954}{} An Kaplan gearbeitet, für Schilpp. -- Nachmittags 32 Minuten allein langen Spaziergang: hinunter bis \textit{Channel Rd}., wo man den Ozean sieht; \textit{Ch}. hinauf, links hinein \textit{Mesa}; \textit{E Rustic} zur oberen Brücke, von oben nach Hause. -- Abends 2 Nemb; bis 2\textsuperscript{h} nicht geschlafen. \tbentry{6}{9}{1954}{Labor Day \kreis} Mittags Helmers hier. -- 3\,\textonehalf{}\,--\,5\textonequarter{} \uline{Kaplan und \textit{Iona}}\fnE{Iona Judith Kaplan, geb. Wax, Kinderpsychologin, seit Nov. 1939 mit Abraham Kaplan verheiratet; vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Abraham\_Kaplan} hier. (Ich erzähle von meiner Analyse, die guten Resultate. Er hatte Analyse vor 10 Jahren einige Jahre. Dann kürzlich wieder aufgenommen; Hemmungen im Schreiben. Auch seine Frau ist in Analyse, wöchentlich 5 mal. Ich sage, wir fanden es leichter dadurch, dass wir es gleichzeitig taten. Er sagt: Es macht aber auch Schwierigkeiten, wenn jeder sich an die Schwierigkeiten des anderen anpassen muss. -- Kurz über Zen-Buddhismus; er ist besonders interessiert \neueseite{536473} an Beziehung zwischen Lebensweise und ihrer Theorie. Auch allgemein zwischen philosophischen Bewegungen und menschlichen Typen. -- Er hat öfter Vorträge gehalten für Psychologen und andere, und dabei erwähnt, dass er selbst Analyse gehabt hat. Er sagt, mehrere im Department haben auch Analyse gehabt.) -- Nachher spüre ich etwas die Muskeln. -- Abends überraschend zusammen. -- 2 Nemb, 12\textsuperscript{h} drittes. \tbentry{7}{9}{1954}{} (Ina fährt mit Maggie zum Auto besehen, nachmittags mit Mechaniker. ) Vormittags im Bett geblieben. -- Mittags allein gegessen. Gehockt. Nachher spüre ich wieder die Muskeln. 2\textsuperscript{h} der Plumber kommt; ich zeige ihm das rinnende Abflußrohr im Badezimmer (er sagt, er will nichts daran tun, sonst könnte es ganz abbrechen; und das Becken ist so altmodisch, dass man keine passenden Rohrstücke dazu finden könnte). Dann setzt er in Bad und Küche neue washer\fnE{Englisch für ,,Dichtungsring``} ein. Dann füllt er Wasser in den kleinen Gasheizkörper im Wohnzimmer; der war ganz leer! (Er sagt, besser jedes Jahr nachsehen.) Dazu will ich aufstehen, um es ihm zu zeigen; aber beim Aufstehen \uline{spüre ich die Rückenmuskeln} und lege mich wieder hin. 2:30 geht er. Dann stehe ich zur Probe auf; es geht ganz gut, aber tense und alles empfindlich. Alle Muskeln am Rücken von rechts bis links sind auf Druck empfindlich; vielleicht von den kalten, feuchten Tagen. Als ich beim Plumber aufstehen wollte und plötzlich den kleinen Schmerz fühlte, bin ich doch erschrocken. Nachher bin ich etwas deprimiert, dass die Ghosts mich so leicht schrecken können. Ein wenig geweint. 1 Stunde Nap. Ich rede mir zu: Mich können sie doch nicht schrecken! Ich denke an den Dr. und an Ina und fasse wieder Mut. Nach dem Nap stehe ich auf, gehe in die Küche und mache mir Kaffee. Es geht ganz gut, wenn auch etwas tense. Später stehe ich auf; Telegramm \neueseite{536493} kommt, dass Marni morgen ankommen wird. Mehrmals kurz aufgestanden und herumgegangen. 5\textsuperscript{h} Ina und Maggie kommen kurz (dann fahren sie zu Helmers, und nachher zum Auto besehen). 7\textsuperscript{h} allein Abendessen, 20 Minuten; etwas tense, aber es geht schon wieder besser. 9\textsuperscript{h} \textit{\uline{dull ache}} über die \blockade{} ganzen unteren Rücken, sogar im ruhig Liegen; es ist schwer für mich, hin und her zu wenden, weil da die Schmerzen kommen, aber nur leise. Ich bin beunruhigt, ob das doch etwas mit dem Rückgrat ist, überlege, was man tun könnte, wenn es wirklich schlimm wird; vielleicht die Injektion wie Dr. Wallis. Ich versuche mir zu sagen, dass es nur die Muskeln sind, weil sie überall auf Druck empfindlich sind, aber ich kann die \uline{Depression} nicht loswerden. 9:30 Codein. 9:45 Ina kommt endlich. Ich frage sie, und sie hilft mir erinnern, dass es im Steinhaus manchmal abends ähnlich war (\sout{dann} damals drehte ich mich auf den Bauch und sie wärmte den Rücken mit \gestrunl\ Infrared Lampe und Heizkissen.) Ich lege mich auf den Bauch, Heizkissen auf den Rücken, über eine Stunde. Das tut gut. Ich drehe mich zurück; dann spüre ich wieder die Muskeln und werde wieder bedrückt. Ina tröstet mich sehr geduldig; ich selbst sage: vielleicht \textit{referred} Schmerz von Krampf im Darm. Ich nehme Quinin auf ihren Rat, und später 3 Nemb. \gestrunl\ Ich lege mich auf die Seite, Ina tut in den Rücken ein Kissen mit Heizkissen, sodass ich mich etwas zurückdrehen und darauf stützen kann. Es ist schwer, so weit zu drehen, dass ich an alle Sachen kann. \gestrunl\ Ina bleibt bis 12\textsuperscript{h}. Dann schlafe ich etwas. Später aufgewacht und \uline{Magensäure}. 2\textsuperscript{h} Ina bringt Milch; das hilft nicht viel. Später nehme ich Amphojel, und Tums. Es hilft. Später allerhand geschlafen und geträumt. Zwischendurch aufgewacht und auf die andere Seite gedreht, immer mit Heizkissen. Keine Schmerzen mehr. \neueseite{536505} \tbentry{8}{9}{1954}{} Es geht besser, ich kann mich rechts und links drehen; die Muskeln sind noch empfindlich auf Druck, aber ich spüre sie nicht beim bloßen Liegen. Ich versuche aufzustehen, gehe einige Schritte; aber ich bin so tense; auf Inas Rat bleibe ich lieber liegen. -- Mittags ein wenig herumgegangen; es geht schon besser; aber im Bett gegessen, mehrmals kurz aufgestanden. -- Ina telefoniert herum, aber Marni ist noch nicht angekommen. -- Abends im Bett gegessen. 8\textsuperscript{h} kommen Helmers eine Weile mit der Frau von Maggies erstem Mann, der heute gestorben ist. \uline{Olaf} sitzt bei mir. (Er erzählt von \uline{Diskussionsgruppe}, über Wissenschaftslogik, erst bei RAND, später bei Reichenbach, jeden Monat einen Abend. Ich sage, später könnten wir das vielleicht mal überlegen. Er findet es schade, dass ich keine große Vorlesung gebe, um mehr Einfluss bei jungen Leuten zu haben. Ich sage, meine Veröffentlichungen sind wichtiger, und ich habe indirekten Einfluß, z.\,B. durch Kaplan und Kalish.) -- Abends viel besser als gestern. -- 3 Nemb. 12\textsuperscript{h} bringe ich Ina das Heizkissen. \tbentry{9}{9}{1954}{} Deutsche Übersetzung von ,,\textit{N} \& \textit{Appl}.`` gelesen, bis \textit{p}. 29; viele Korrekturen nötig. Mehrmals kurz aufgestanden. -- Mittags 20 Minuten gesessen. -- Mehrmals kurz aufgestanden. -- Abends 29 Minuten. -- (Ina mit Olaf zum Flugplatz, sie holen \uline{Marni} ab; sie ist 2 Nächte und 2 Tage gereist, anstatt eine Nacht, und kostet 127\,\$! Weil der Vet\fnE{Kurzform für Englisch ,,Veterinarian`` (Tierarzt)} sehr schweren Käfig genommen hat.) -- 2 Nemb. \tbentry{10}{9}{1954}{} \uline{Kalish} hier 1\,\textonehalf{} Stunden. Ich kann schon wieder gut aufsitzen. (Über mein Seminar. Er rät, es mehr als Vorlesung zu \neueseite{536525} geben, weil Logik der Relationen, Modalitäten usw. mehr technisches Material ist. Er stimmt Ina zu, dass es \gestrunl\ nicht nötig wäre, zur Rezeption von Sproul und Allen zu gehen; er ist nie zu so etwas gegangen, und schätzt beide nicht. Er sagt, sie wollen hier ein Center aufbauen für analytische Philosophie und Logik.) -- Mittags \textonehalf{} Stunde. -- Nachmittags 20 Minuten spazieren, mit Ina und Marni. -- Abends \textonehalf{} Stunde. -- 2 Nemb; 3\textsuperscript{h} aufgewacht, bis 5 wach, dann geschlafen. \tbentry{11}{9}{1954}{} Mittags \textthreequarters{} Stunde. -- An Erwiderung auf Kaplan gearbeitet. -- Nachmittags allein spazieren 20 Minuten. -- Abends 1 Stunde. -- 2 Nemb. -- \tbentry{12}{9}{1954}{\kreis} (12-6 Ina mit Olaf und dem Mechaniker besehen Auto.) -- Mittags allein, 40 Minuten. -- Nachmittags allein spazieren, 32 Minuten (Sycamore, \unl , Channel Dr.). -- Abends 1 Stunde. -- Abends zusammen. -- 2 Nemb. 2\textsuperscript{h} ein wenig Magenbeschwerden; drittes Nemb und 2 Tras, hilft. \tbentry{13}{9}{1954}{} Mittags 1\textonequarter{} Stunde; zuletzt \uline{Maggie} dabei (sie hatte schwierige Tage mit Vivienne\blockade{}, der Witwe von Maggies erstem Mann, der vor ein paar Tagen starb.) -- 3-5 \uline{Kaplan} hier (praktische Fragen besprochen. Wie einen Analytiker finden? Er wird mit Freund Dr. Kupper sprechen, der viele Analytiker kennt und mich dann beraten kann. -- Über die Party von Präsident Sproul. Er meint, da sollen wir hingehen; einmal und dann nicht wieder. Ina ist dagegen. Er gibt zu, dass es nicht notwendig ist, wenn es schwierig für mich ist; wenn ja, könnte ich kurz nach 5 kommen und \textonequarter{} später wieder gehen. -- Über erste Namen; ich könnte gleich alle so nennen, auch die Frauen.) -- Abends 50 Minuten. -- 2 Nemb. \tbentry{14}{9}{1954}{} 1 Stunde, Autoversicherungsmann. -- Mittags 1\textthreequarters{} Stunde; \uline{Maggie} dabei, sie ist sehr geknickt, weil sie unsere Prescription für Dexedrin verloren hat. Um sie zu \neueseite{536559} trösten, nehme ich sie auf den Schoß und \uline{küsse sie}; einen ,,Absolutionskuss``, und alle Schuld ist ausgelöscht; sie ist erfreut und erleichtert. -- Nachmittags mit Ina und Marni spazieren 34 Minuten! Treppe zur Mesa hinauf. (Vielleicht zum ersten Mal so lang seit 5.7.). Abends \textonehalf{} Stunde, -- 2 Nemb. \tbentry{15}{9}{1954}{} (Ina fährt mit Maggie 12-3, nimmt Driving Test, und holt \uline{unseren \textit{Nash} \textit{car}} ab.) Ich mittags allein \textonehalf{} Stunde. -- Nachher ein wenig \uline{Muskeln} gespürt; Heizkissen hilft. --4\,\textonehalf{}\,--\,5\textthreequarters{} \uline{ich lenke den Nash}; Ina ist dabei; zum ersten Mal zum Ozean hinunter, dann links weit, dann nach \textit{S}. \textit{M}. hinaus; Ina kauft Dex; 7\textsuperscript{th} St. hinunter; dann sage ich: wir wollen zu Helmers! Ich fahre die steile \textit{Chaut}. hinauf (hydramatic\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/Hydramatic}, im \textit{low)}, \uline{zu Helmers}; \uline{Olaf hat Flu} (102.8\,°!), wir sehen ihn nur einen Augenblick; ich fahre nach Hause. Ich bin froh, dass ich die Ghosts so gut verscheucht habe. -- Abends 40 Minuten. -- Später \gestrunl\ sprechen wir über Beginn der neuen Analyse morgen. (Ina sagt, die Bedeutung meiner Angst ist noch nicht herausgekommen; sie sagt wieder mal, dass Freud die agoraphoben Patienten viel mehr zum Ausgehen gezwungen hat; ich denke: Habe ich da vielleicht etwas versäumt, was ich hätte tun sollen? Ich muss etwas wissen; und ich habe wieder mal das Gefühl: Die anderen verstehen nicht, \uline{wie} schwierig es ist. Ina ist sehr lieb, und tröstet mich.) -- 2 Nemb. \tbentry{16}{9}{1954}{} 10:20 fahren wir ab. 11-12:10 ich (zum ersten Mal) \uline{Dr. Kupper} (\textit{Roxbury}, in Beverly Hills. Kaplan hat es vermittelt. Er spricht ruhig und freundlich. Ich berichte von Rückenknax; Vermont; Analyse in Princeton. Er will eine zweite Sitzung machen, und dann \neueseite{536577} sehen. Er sagt, durchschnittliche Rate ist 15; das ist, was sie für Professoren rechnen. Ich bin beim Berichten manchmal stark bewegt, sodass Tränen kommen.) -- Im Auto Lunch gegessen, Rückenlehne zurückgeneigt (Liegen geht nicht gut ohne Matratze finde ich). Dann fahren wir zum Restaurant \textit{Red Log}; dort 1-2:10 \uline{(Departmentlunch} sehr informell einige mit offenem Hemd. Seit 12; alle außer Meyerhoff; später auch \textit{\uline{Stace}}. Ich bringe Rückenkissen mit; so geht es einigermaßen; nachher aber doch recht müde. Wir fahren nach Hause. Ich bin froh, ins Bett zu sinken. -- Abends \textonehalf{} Stunde. -- 2 Nemb. \tbentry{17}{9}{1954}{} Ich fahre mit Ina im neuen Nash Auto nach \textit{Culver City}, 40 Minuten, für Drivers Lincense. (Im Stehen muss ich 40 Fragen markieren; 2 Fehler, oder aus Versehen; Augentest. \uline{Fahrtest: nicht bestanden}, weil 5 Fehler: zweimal nicht umgeschaut (bei Wegfahren von Curb und bei Wechseln von Lane); bei grünem Licht gestoppt; Wendung nach rechts nicht gut (wahrscheinlich nicht nahe genug an Curb); bei unsichtiger Kreuzung sollte ich langsamer fahren und nach beiden Seiten schauen; ich kann den Test wieder nehmen nach 10 Stunden fahren.) Wir fahren (Ina lenkt jetzt) ins Westwood Village, kaufen 2 dünne Anzüge für mich; allerhand Stehen dabei, ermüdend. -- Dann im Bett geblieben. -- Abends \textthreequarters{} Stunde. 2 Nemb. \tbentry{18}{9}{1954}{} Für Seminar gearbeitet. Mittags \textonehalf{} Stunde. Nachmittags \uline{Muskeln} gespürt. (Nochmal \textonehalf{} Dexe.) Aber 2\,\textonehalf{} Stunden ganz munter gesessen und Muskeln vergessen. \uline{Mia Reichenbach} hier (wir sehen sie zum ersten Mal. Sie ist braun gebrannt von Südamerikareise, wo sie einen Bruder besucht hat, und auch bei einer internationalen Philosophentagung teilgenommen hat. Sie zeigt mir Kopie eines Briefes, den sie an viele Verleger geschickt hat, mit Plan für Sammlung von Aufsätzen von \textit{R}.; \neueseite{536219} alle haben es abgelehnt; \textit{U. of Cal. }Press, weil sie ein anderes Buch von \textit{R. }veröffentlichen werden. Auch \textit{U. Chic}. Press hat abgelehnt; ich sage, die sind philosophisch reaktionär. Ich biete an, Brief zu schreiben. Aber sie sagt, die Verleger sagen eh, dass sie \textit{R}. Werk kennen und hochschätzen. Sie sagt, \textit{R's} Sohn Hans (der mich in Princeton besuchte) \gestrunl\ ist sehr begabt, aber hat große innere Schwierigkeiten, kann keinen degree machen; arbeitet jetzt als gewöhnlicher Bau\blockade{}arbeiter. Sie sagt, er und auch die Tochter aus \textit{Rs} erster Ehe standen früher gut mir ihr, aber haben sich nach \textit{Rs} Tod gegen sie eingestellt, zu ihrem Kummer.) Auch \uline{Olaf und Maggie} kommen; ich küsse sie zum Empfang, und sie sagt nachher, wie gut es ihr tat, dass ich sie vor Frau \textit{R.} ,,akzeptierte``. Nachdem Frau \textit{R}. gegangen ist, setze ich mich zu Maggie aufs Sofa und sie schnuckelt in meinen Armen. -- Auf Inas Couch gelegen. -- Abends 1 Stunde, mit Helmers. -- 2 Nemb. (6\textsuperscript{h} morgens aufgewacht, nicht wieder eingeschlafen.) \tbentry{19}{9}{1954}{\kreis} Mittags 1 Stunde, mit Helmers. (Sie fahren mit Ina vormittags und nachmittags, Häuser besehen). -- 4-6\textthreequarters{} \uline{Kalish} hier. (Wir setzen Examensfragen auf. -- Er will mir bei den beiden Doktorkandidaten helfen, sodass ich sie nicht so oft zu sehen brauche. Er ist sehr hilfsbereit und nett.) -- Abends 40 Minuten. Dabei bin ich gereizt, weiß nicht wieso; und dann spüre ich die Muskeln. Nachher im Bett etwas deprimiert. Ina kommt und tröstet mich, und ist zärtlich. Später zusammen, gut. Wir sind froh, dass wir zusammen so gut die Ghosts verscheuchen können. -- 2 Nemb. Gut geschlafen. \tbentry{20}{9}{1954}{} Mittags \textonehalf{} Stunde. -- Wir fahren (23 Minuten) \neueseite{536239} zu \uline{Dr. Kupper} (3-4:10. Ich spreche über mein Alter, und Wallis' \sout{gute} Meinung, dass ich dafür guten Fortschritt gemacht habe. Die noch bestehenden Schwierigkeiten mit Stehen, Sitzen, besonders Bücken; noch Hemmungen in Sex, trotz Fortschritt. Er will zunächst 2 Stunden, vielleicht später mehr. Mann sei jetzt besser für mich als Frau. Wallis habe guten Job getan, und ich auch.) -- \uline{Haarschneider} (zum ersten Mal seit \textit{Chic}!) -- Zum ersten Mal zum \textit{\uline{campus UCLA} Royce Hall }(,,Romana``; mein Office; Seminarzimmer schön, mit Blick auf Berge). Zum ersten Mal über \textit{Sunset Bl}. gefahren. 5:30 zu Hause. -- Abends 40 Minuten. -- 2 Nemb. \tbentry{21}{9}{1954}{} Mittags \textonehalf{} Stunde; mit Maggie. -- Ina fährt mich zur Universität, 20 hin. Ich ruhe mich 20 Minuten aus, auf Couch im Office. 3-5 \uline{das erste Seminar} (dabei auch Kalish, und Sugar\blockade{}. Ich sage zuerst etwas über die Gratifikation, hier zu arbeiten, wo Reichenbach war; dann über die Grundideen der wissenschaftlichen Philosophie. \textit{Ca}. 16 Leute. Über Prädikate zweiter Stufe, $\lambda{}$-Operator, Prädikatenverknüpfungen, \unl , {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}. Viel Stoff erklärt; nur wenige Fragen.) Rückfahrt 25 Minuten, weil starker Verkehr auf Wilshire; dabei bin ich recht müde. Aber ich bin froh, dass es so gut gegangen ist. -- Abends \textthreequarters{} Stunde. -- 2 Nemb. \tbentry{22}{9}{1954}{} (Ina zu Klopfers\fnE{vermutlich Bruno Klopfer (1900-1971)} Kurs über Rorschach, 8-10.) -- Mittags \textthreequarters{} Stunde. -- Nachmittags \uline{Maggie} kurz. Dann \uline{Frau Reichenbach} kurz (sie bringt mir sein Buch ,,Nomologie`` und die neue deutsche Ausgabe von ,,Wissenschaftliche Philosophie``, die sie übersetzt hat, und einen \textit{SD }französisch über Quantentheorie. Sie sagt, Reichenbach ging gerne zu den großen Receptions, um Leute von anderen Departments zu treffen; sie ist enttäuscht, dass sie jetzt nicht mehr eingeladen war. Aber dann, auf Inas \unl , unterstützt sie diese, und sagt es sei nicht \neueseite{536261} notwendig, hinzugehen.) -- Ich ärgere mich, dass Ina zu lange draußen mit Maggie plaudert, sodass es spät wird, und dass sie immer (wie seit Wochen mit großer Hartnäckigkeit) dagegen spricht. Schließlich fahren wir dann aber doch. Unterwegs fährt sie beinahe in ein anderes Auto hinein. \uline{Reception bei \textit{Allen}} (in dessen Garten) \uline{und \textit{Sproul}}; mit diesem nur Hand geschüttelt und eine Frage gewechselt. Ich sehe keinen von den Philosophen. Aber dann \textit{\uline{Dean Dodd}}; er stellt uns viele Leute vor, darunter Physiker \textit{Kensey }und Klassizist Friedländer\fnE{vemutlich Paul Friedländer (1882-1969); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Paul\_Friedl\%C3\,\%A4nder\_(Philologe)}, die anderen sind uninteressant. Im Ganzen stehe ich \textit{ca} 20 Minuten herum. Nachher müde, aber nicht zu sehr. Ich bin froh, dass es vorbei und erledigt ist. Aber Ina hämmert immer noch auf ihrem Standpunkt herum. -- Abends über eine Stunde; dabei wird noch disputiert. Ich sage, sie ist diesmal so in der Grube, wie ich früher oft war; aber sie will es nicht zugeben. -- Nachher kommt sie in meinen Arm im Bett; und endlich können wir uns wieder die Gefieder glätten. -- 2 Nemb. (Nachts langer Traum.) \tbentry{23}{9}{1954}{} 1-2 \uline{Departmentmeeting} (\gestrunl\ in Red Log; Ina fährt mich hin und zurück. -- Zum Schluß sage ich, dass ich glücklich bin, hier zu sein, \gestrunl\gestrunl\ bedaure, dass nicht an Lunchen und morgen abend zur Party kommen kann, und schlage Vornamen vor; meine Freunde sagen ,,Carnap`` \editorstr{vor}, weil meine Frau ,,Rudolf`` nicht mag.) -- 4\,--\,8\,\textonehalf{} (dazwischen \textonehalf{} Stunde) \uline{Zetkins} hier. (Sie haben Reise im Auto durchs ganze Land gemacht, bis British Columbia. Jetzt suchen sie Stelle für Gertrud als psychiatric \textit{aid}; er hat \textit{soc. sec}. Sie haben sich umgeschaut in Seattle und Berkeley; haben vergeblich versucht, hier bis zu Psychiatern in Sanatorien vorzudringen. -- Ich erzähle von meiner \neueseite{536277} Analyse; sie sind sehr interessiert. Gertrud sagt, Analyse bis Erfolg dauert doch sonst mindestens 4 Jahre; allerdings geht es bei psychosomatischen Fällen oft schneller; sie waren erstaunt, dass ich herumging und sie draußen empfing. Klopfer nennt ihnen einen Direktor eines Sanatoriums, wo sie sich auf ihn berufen sollen.) Inzwischen 6-6:30 Professor \uline{Bruno Klopfer} hier. (Er erzählt von Gertrud Cloos: mit dem Mann, der sie damals anstellte, lebt sie seit 17 Jahren zusammen; er ist Fotograf, arbeitet in Erlangen; sie wohnt in Häuschen im Taunus. Der Sohn ist im Krieg gefallen. Lisa hat sich gut entwickelt; die andere Tochter aber schwierig. Martin Vogel hat sie ins Gefängnis gebracht, ist später bei Autounfall umgekommen. Finanziell geht es ihnen jetzt gut, sie haben aber schwere Zeiten durchgemacht. -- Er braucht nur ein Semester zu unterrichten, jetzt wo er Full Professor geworden ist; dann werden sie den Rest des Jahres in Carmel wohnen. Er ist warmherzig, umgänglich, bayerisch. Sein Neffe fährt ihn jetzt; hat \textit{BA} in Philosophie gemacht, hat jetzt Job.) -- 10:30 2 Nembs, 11\textsuperscript{h} drittes. Dann gut geschlafen. \tbentry{24}{9}{1954}{} 3 zu \uline{Dr. Kupper} (Ich berichte: Die Dispute mit Ina über Sproul Reception; gestern Klopfer bei uns. Dr. Kupper erklärt: freie Assoziation; was ich sagte, war zu sehr kontrolliert. Über Traumnotizen; er sagt: einstweilen mal \sout{nicht} Träume nicht notieren.) -- \uline{Zu Helmers} (zum ersten Mal richtig; wir bleiben zum Abendbrot. Maggie ist etwas eifersüchtig auf Mia Reichenbach, bis 7\textsuperscript{h}. -- Ich bin ein wenig \textit{down cast}, weil der ,,Vater`` gesagt hat, ich mache es ,,nicht richtig``. Wir sprechen es durch, und das tut mir gut; sie ist lieb und zärtlich. -- 2 Nemb. \tbentry{25}{9}{1954}{\kreis} Meist im Bett, weil etwas Muskeln gespürt, und müde. Für Seminar gearbeitet. Abends zusammen. -- 2 Nemb. \neueseite{536311} \tbentry{26}{9}{1954}{} Mittags 1 Stunde. -- 4\,--\,8\,\textonehalf{}! gesessen ohne Unterbrechung. \uline{Zetkins} hier. (Sie \gestrunl\ \textit{Di} Dr. Most sprechen. -- Über Analyse und psychologische Fragen.) -- \uline{Helmers} kurz hier (sie haben Häuser besehen.) -- 2 Nemb; 12:30 drittes. \tbentry{27}{9}{1954}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,11\,\textonehalf{} \uline{erste \textit{Office hour}} (nur 2 Studenten: \textit{Kalley} und \textit{D. Kaplan}; nach 11\textsuperscript{h} niemand!) -- 12-1 zu \uline{Dr. Kupper} (über ,,Regeln``; Vater, und Mutter.) -- Nachmittags mit Ina und Marni 33 Minuten spazieren. -- Abends 1 Stunde. -- 2 Nemb; unruhig geschlafen. \tbentry{28}{9}{1954}{} (Ina zum Klopferkurs 8-10.) -- Mittags \textthreequarters{} Stunde. -- Zweites \uline{Seminar} (heute bin ich nicht so tense, spreche fließend, stehe mehrmals auf für die Wandtafel.) -- Abends \textthreequarters{} Stunde. -- 2 Nemb. \tbentry{29}{9}{1954}{} Vormittags mit Ina und Marni spazieren. -- Mittags 1\textthreequarters{} Stunden, \uline{Maggie} hier. (\gestrunl\ Sie will Job suchen, um Olaf zu helfen, den Hauskauf zu finanzieren. Wir sprechen beide dagegen.) -- 4\,--\,9\,\textonehalf{} (!) \uline{Zetkins} hier; ich sitze auf, nur \textthreequarters{} Stunde, inzwischen auf Inas Couch gelegen. (Es wird noch herumtelefoniert mit Dr. Wexler\blockade{} und Kaplan für Job für Gertrud, aber ohne Erfolg. Ina hilft, Briefe an Frau Reichmann und Fromm aufsetzen.) -- 3 Nemb. \tbentry{30}{9}{1954}{\kreis} 1-2 \uline{Departmentsitzung} . Nachher spüre ich Muskeln. Abends ein wenig \textit{down}. Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit. Dann überraschend zusammen. Nachher relaxt und erleichtert. -- Aber nachts 12\textsuperscript{h} wieder \uline{Muskel}schmerzen auf den Hüften, und ein wenig \uline{Magen}schmerz. Drittes Nemb, Cod, und Trasentin. Dann geschlafen. \neueseite{536329} \tbentry{1}{10}{1954}{} Mittags \textthreequarters{} Stunde, mit \uline{Maggie}; sie will mich nicht zum Doktor fahren, zu große Verantwortung! So muss Ina mich fahren. Zu Dr. \uline{Kupper}. (Ich berichte Traum über \textit{Sta Lucia}, mit Assoziationen. Er sagt, dass es scheint, dass ich mich recht wohl fühle; ich: ja, aber doch Schmerzen gestern Nacht. Er wünscht, dass ich eine allgemeine medizinische Untersuchung nehme, bei Dr. Weinberger. Er will dann entscheiden, wie tief die Behandlung gehen soll. Er fragt, welches Ziel ich dabei habe. Ich: zuerst die Beschränkung im Tun überwinden, besonders in professioneller Tätigkeit; ich möchte auch, wenn möglich, unabhängig werden von Nembutal und Dexedrin.) -- 5\textsuperscript{h} zu Hause. \uline{Der \textit{van}} mit den Sachen aus Princeton ist angekommen; er konnte nicht über die kleine Brücke, ein kleiner Truck von Jenkins musste kommen und umladen. \uline{Maggie} hat alles angeordnet, auch Couch von Porch ins Wohnzimmer. \uline{Olaf} kommt; wir essen vergnügt zusammen. Ich sage ihm: wenn wir nicht Haus kaufen, können wir ihm Geld leihen; er ist gerührt, sagt, er hätte nie daran gedacht, wir überlegen Möglichkeiten für ihn, das Darlehen anders zu bekommen. Nachher kramen die drei die angekommenen Sachen. Phonograph kommt in mein Schlafzimmer; endlich wieder \uline{Musik}! -- 12\textsuperscript{h} drittes Nemb. {\lspitzt}zwischen Eintrag vom 1.10.1954 und vom 2.10.1954: [\uline{Ich schreibe nicht mehr auf}: Aufstehen zum Essen mittags und abends; 2 Nemb.]{\rspitzt} \tbentry{2}{10}{1954}{} Nachmittags spazieren 30 Minuten mit Ina. Abends \uline{gebadet} im Tub (dies ist das 2. Mal, das 1. war 2.8. in \textit{Pr.}); ich kann hier allein heraussteigen. -- Nachts: unter uns Party mit Lärm bis 3\textsuperscript{h}! \tbentry{3}{10}{1954}{} Nachmittags mit Helmers zur \uline{Departmentparty bei Robsons}\fnE{Vielleicht J. Wesley Robson: http://texts.cdlib.org/view?docId=hb267nb0r3;NAAN=13030\&doc.view=frames\&chunk.id=div00056\&toc.depth=1\&toc.id=\&brand=calisphere}\uline{;} dort 3:40-5:40 (großes Haus mit Garten. Ich sitze auf Sofa, mit meinem Kissen. \uline{Dalkey} mit hübscher Frau; er hat ein Kriegsspiel erfunden. \textit{\uline{Mathers}} mit Frau mit langen Haaren, die auch Philosophie studiert. \uline{Rescher} und Frau; er sagt zu \textit{Stace}, \neueseite{536353} dass dieser ihn vom Positivismus zur Metaphysik bekehrt habe. \textit{\uline{Stace}} fragt mich über Whitehead; ich erzähle dessen Einwand, dass Positivismus gewisse Erfahrungen vernachlässigt, dass wir aber \editorstr{aber} alle, auch religiöse Erfahrungen, als solche anerkennen; aber Theorien, z.\,B. über Gott, müssen geprüft werden aufgrund der Evidenz. \uline{Mia Reichenbach}. \uline{Ramona} und Mann, Marple\blockade{}, der etwas mürrisch aussieht. Miss \uline{Britt,}\fnE{Patricia Marie Britt, 1959 an der UCLA promoviert mit der Schrift \textit{The logical analysis of subjunctive conditionals}} und alle anderen Assistenten. \uline{Kaplan}, über \textit{Sc Fi}.) -- Abends Musik; \uline{ich tanze} zum ersten Mal hier. \tbentry{4}{10}{1954}{} 10:30 \textit{Off}. (\uline{Mathers} ganze Stunde über seinen Thesisplan; anlytisch-synthetisch; ich rate ihm, die lange Leseliste einzuschränken.) 12\textsuperscript{h} zu \uline{Dr. Kupper} (Scheck gegeben.) -- Abends Musik und getanzt. -- 1:30 drittes Nemb. \tbentry{5}{10}{1954}{} 3-5 drittes Seminar. \tbentry{6}{10}{1954}{\kreis} Vormittags mit Ina spazieren 22 Minuten (etwas tense). -- Meist im Bett. -- Abends zusammen, in Scheide, gut! -- 1\textsuperscript{h} drittes Nemb. \tbentry{7}{10}{1954}{} 1-2 Departmentmeeting. -- Nachmittags 1\,\textonehalf{} Stunden auf. -- Abends Muskeln im Rücken sore. Aber getanzt. -- Etwas Magenschmerzen; Heizkissen hilft nicht; 1\textsuperscript{h} drittes Nemb und 2 Tras. \tbentry{8}{10}{1954}{} Schon vormittags etwas Magenschmerz. (Ina zum ersten Mal in Klopfers \textit{Fr}-Klasse 8\textsuperscript{h}.) -- Ich fahre halbwegs, dann Ina, weil es spät wird. Zu \uline{Dr. Kupper} 2-3. (Über Magen; Sex gestern. Im Leben erst spät. Aber meist im Leben glücklich.) -- Ich fahre \textit{Beverly Glen} ganz hinauf, bis auf die andere Seite der \textit{S.M}. Berge. Dann fährt Ina: \textit{Benedict Canyons}, herunter; bis 4\,\textonehalf{}. -- Abends getanzt, -- \neueseite{536367} spät abends wieder etwas Magenschmerz; Heizkissen hilft nicht; 12\textsuperscript{h} 2 Tras und später 2 Donn, hilft. \tbentry{9}{10}{1954}{} Vormittags mit Ina spazieren 20 Minuten; etwas tense. -- Nachmittags Muskeln sore. 3:30-4:50 \uline{Miss Britt} hier (über ihren Thesisplan: subjunktive condit. Sie sagt, sie hat Bibliographie von \textit{ca} 120 Sachen, und auch schon die Mehrheit davon gelesen.) Ich sitze tense, und spreche dadurch stockend. -- Abends ein wenig getanzt. -- Unten lärmende Party (Ina sagt, bis 3\textsuperscript{h}!). Ich nehme Wachs in die Ohren; dann geschlafen. \tbentry{10}{10}{1954}{} Nachmittags 3\,\textonehalf{}\,--\,9 \gestrunl\ \uline{Mia Reichenbach} hier. (Sie zeigt mir Antwort von Frau Dingler an Grünbaum, der an Dingler geschrieben hatte, um ihn zur Rede zu stellen für das Verhalten zu Reichenbach 1933. Sie schreibt, dass der Minister in Hessen Dingler gesagt hat, dass Reichenbach ihn als ,,Judenknecht`` denunziert habe; dadurch habe Dingler später seine Stellung verloren. Wir sind einig, dass Grünbaum nicht darauf antworten sollte. -- Ich erzähle von meiner Analyse, und den guten psychologischen Wirkungen; sie ist sehr interessiert, kennt allerhand Analytiker hier. Sie sagt später Ina, dass sie nach Hans' plötzlichem Tod ganz zusammengebrochen war, und Frau Deri und Frau Fenichel ihr halfen, aber nicht Analyse. Sie sagt, auch jetzt noch fühlt sie sich ,,ganz in der Luft``, hat keine nahen Freunde. -- Sie hat in Deutschland Doktor in englischer Literatur gemacht. -- Hier unterrichtet sie Philosophie am \textit{LA City Coll}., 15 Stunden!). Ich lege mich zwischendurch mal 40 Minuten hin, sonst immer gesessen. -- 1\textsuperscript{h} drittes Nemb. \tbentry{11}{10}{1954}{} \uline{Gebadet}. 12-1 bei \uline{Dr. Kupper}. -- 2-4:45 bei \uline{Dr. Weinberger}. (Er fragt nach allen Krankheiten usw. Ich ausführlich über Rücken, alles Übrige nur kurz erwähnt. Dann Tests: Blut, Urin \neueseite{536393} Kardiogramm, \textit{X}rays vom Rücken, eins von vorn und eins von der Seite.) -- Nachts etwas Magenschmerz, Heizkissen hilft nicht; 2 Tras, 1\textsuperscript{h} drittes nehmen und 2 Donn, hilft. \tbentry{12}{10}{1954}{\kreis} 3-5 Seminar (viertes; öfters aufgestanden zur Wandtafel). -- Abends überraschend zusammen, ganz, gut. -- \tbentry{13}{10}{1954}{} Brief an Hempel diktiert. -- \tbentry{14}{10}{1954}{} Zufällig erfahre ich, dass kein Departmentmeeting! -- Ich fühle mich etwas tense. Trotzdem fahre ich nachmittags Auto mit Ina; zur Wäscherei, dann zu Helmers; Ina fühlt sich heute nicht wohl; beide werden wir etwas gereizt. \uline{Bei Helmers} bleiben wir zum Supper. (Über sein eben gekauftes Haus. -- Er hat heute Beweis für 4 Farben Theorem gefunden, bezweifelt aber selbst, ob er korrekt ist. -- Nachher spiele ich mit ihm \textit{Scrabble}, mit Buchstabenplättchen, die hingelegt werden, um Wörter zu bilden.) -- Abends tense; zweimal kurz getanzt, aber es geht nicht gut. -- Nachher etwas Magenschmerz; Heizkissen hilft nicht; Ina bringt mir Milch und liegt bei mir und ich sage, dass es mir leid tut, dass ich zornig auf sie war. Nachher geht es mir besser. -- Unruhig geschlafen. \tbentry{15}{10}{1954}{} Gebadet (schon wieder, wegen Doktor). -- 2-3 zu \uline{Dr. Kupper} (Ich berichte: Sex am 12., Fantasien dabei, Bleisoldat auf Pferd. Er sagt: Die Furcht über den Rücken wird weniger werden, wenn ich vorne mehr aktiv sein kann.) -- 4\textsuperscript{h} \uline{zu Dr. Weinberger}. (Er sagt: Es ist ein Disk, obwohl \textit{X}-ray es nicht zeigt; man soll nicht \uline{alles} psychologisch deuten, eines Tages kann \gestrunl\ man sonst eine organische Krankheit übersehen. Herz und Lunge in Ordnung. \neueseite{536419} Blase in Ordnung, Urin normal, Prostata sogar klein.) Ich fahre zu Kupper, und später von Dr. Weinberger ein Stück; aber dann müde, und Ina fährt. -- Ich sage Ina, dass Dr. Weinbergers Diagnose von Disk mich nicht beunruhigt; auch wenn noch Disk da ist, hat er doch seit langem keine Unfälle verursacht, und meine gegenwärtige Schwierigkeit ist jedenfalls psychologisch; das ist mir durch Dr. Wallis doch klar geworden. \tbentry{16}{10}{1954}{\kreis} Vormittags und mittags fühle ich mich wohl. Aber nach dem Nap, als wir ausfahren wollen, \uline{Muskel}schmerzen; vielleicht doch Nachwirkung vom \gestrunl\ Einfluss von Dr. Weinbergers Diagnose? Ich bleibe nachmittags im Bett. Zum Abendessen auf. Nachher viel Musik; das tut gut; auch kurz getanzt. 10:30 überraschend zusammen. Gute Entspannung. -- 1\textsuperscript{h }drittes Nemb. \tbentry{17}{10}{1954}{} 11-3:15 \uline{Kalish} hier. (Über seine Aufsatz ,,Logische Form``; er hat schon selbst die Fehler bemerkt. -- Er erklärt mir Tarskis unveröffentlichtes \textit{AS} der Mengenlehre. -- Über \uline{Psychoanalyse}. Ich erzähle von meiner, dann er auch von seiner. Erstaunlich ähnliche Schwierigkeiten: Unfähigkeit für Aggression, für Emotionsausdruck, für Eifersucht zu sehen, für Ambivalenz zu sehen. Sein Vater ist erfolgreicher Geschäftsmann, war gegen Philosophiestudium; er ist immer noch sehr bemüht, alles dem Vater zu Gefallen zu tun. Seine Frau war aggressiv, auch gegen ihren russischen Vater, war eifersüchtig und wünschte, dass er es auch wäre. Er sagt, er hat oft Leute bei sich, Wunsch für Bejahung, kann auch nicht die absagen, die er nicht sehen möchte. Über \uline{Loyalty Eid}. Er war sehr dagegen; aber Dennes und sogar Tolman rieten den jungen Leuten nachzugeben; Kaplan und Platt besuchten zu Anfang des Sommers Sproul und gaben dann nach, schließlich er auch. Platt war arg geknickt dadurch, weil er am Anfang im Senat (unter Einfluß von Alkohol) \neueseite{536427} entschieden erklärt hatte, er würde nie unterschreiben; dadurch und durch Alkoholismus kam er ganz herunter, schließlich vor einem Jahr noch der Tod des Sohnes im Meer. -- Zu Ina über \uline{Kaplan}: dieser war ganz geknickt, dass Olaf und nicht er uns am Flugplatz abgeholt hatten, er hatte dann abends bei Kalish einen Tränenausbruch!; er hat den Ehrgeiz, auf vielen Gebieten Bescheid zu wissen, auch Musik, wo er nicht genug verstehe.) Ich liege zwischendurch für \textonehalf{} Stunde, sonst die ganze Zeit auf. -- \tbentry{18}{10}{1954}{} Vormittags Sprechstunde (\textit{Kelly}; ich willige ein, zu seinem Doktor-Komitee zu gehören). Zu \uline{Dr. Kupper} (über Dr. Weinbergers Diagnose: Disk; meine Muskelschmerzen und Depression am 16. Er sagt: Die Frage, ob es Disk ist, ist akademisch; wichtig ist, die Furcht für Rücken und Front loszuwerden.) -- Abends 10\textsuperscript{h} beim Zähneputzen Muskelschmerz links hinten; ich verscheuche die Idee, es könnten die Nieren sein; bin aber doch etwas \textit{down}. Wir spielen \textit{Stanf.}\blockade{} \textit{Conc}., Ina bei mir im Arm, zärtlich, etwas Tränen. Dann tanze ich, lebhafter als sonst, und es tut mir sehr gut. -- Nachts 3\textsuperscript{h} Magenschmerz, Heizkissen; 2 Tras, 2 Donn hilft endlich. \tbentry{19}{10}{1954}{} \sout{11-2 Norman Mar} 3-5 \uline{Seminar}. -- Abends 11\textsuperscript{h} etwas Magen; Heizkissen, Milch und Biskuit, hilft. \tbentry{20}{10}{1954}{\kreis} 11-2 \uline{Norman Martin} hier (er ist an Research Center nahe Ann Arbor, gehört zur Universität; sie arbeiten über Suchmaschinen und anderes; auch etwas über Übersetzungsmaschinen; er ist hier für Konferenz über letzteres. Sie erwarten Kind im Dez. Er hat Aussicht, dort, weiter zu bleiben, als Research Associate, Gehalt ist besser als alle Lehrer. -- Ich sage: in einigen Jahren \unl\ wird \gestrunl\ Übersetzungsmaschine unnütz sein, weil \textit{IL} benutzt wird; er meint, nicht vor hundert Jahren.) \neueseite{536429} Abends 10:30 zusammen, ungeplant, ganz in Scheide -- Nachts geträumt. \tbentry{21}{10}{1954}{} 1-2 Departmentmeeting. -- Es geht mir gut. (Brief von Hedi; Maggies Ängste kommen heraus beim Rorschachtest. Wir sind froh und dankbar, dass wir zusammen sind. Abends Schubert Musik. Ina in meinem Arm; und ich getanzt.) \tbentry{22}{10}{1954}{} Vormittags mit Ina spazieren 33 Minuten. -- Nachmittags eine Stunde auf. -- Abends 10\textsuperscript{h} ein wenig deprimiert. (aus unbekannten Gründen, vielleicht weil Dr. Kupper heute ausfiel); Ina kommt später und tröstet mich mit Zärtlichkeit. Nachts 2. \tbentry{23}{10}{1954}{} 11-2\textonequarter{} \uline{Kaplan} hier. (Über seinen Aufsatz für Schilpp. Meist übereinstimmend. Unterschiede: Ich glaube, Werturteil enthält einen nicht-kognitiven Teil von ,\textit{Fiat} \ldots{}'; und ich glaube, dass zwei Personen in allem Glauben übereinstimmen und doch verschiedene Entscheidungen machen können.) -- Nachmittags \textit{Ayer's ms} für Schilpp gelesen. -- Nachts 3\textsuperscript{h} aufgewacht, Magenschmerz; Heizkissen hilft nicht; 2 Tras und 2 Donn, hilft langsam. \tbentry{24}{10}{1954}{} Mittags \uline{Helmers} hier. (\uline{Maggie} kritisiert Suyin Han, die chinesische Autorin des Buches von Hongkong, dass sie nur sich selbst liebt, die Menschen nicht objektiv schildert, und überdramatisiert; ich versuche sie zu verteidigen.) -- 4-6 herumgefahren, erst ich, dann Ina. (\textit{Mandeville Canyon}; das Haus, das Olaf kaufen will, und die Hügel weiter oben.) -- Ich beklage mich, dass Ina oft leicht gereizt wird; sie muss etwas weinen; vielleicht weil sie ihren Doktor vermisst. -- \tbentry{25}{10}{1954}{} Vormittags \uline{Office} Sprechstunde. (\textit{Semarua}, ein Chemist, überlegt, später zur Philosophie überzugehen. -- Mit \uline{Kalish} allgemeines Programm meiner Kurse besprochen.) 12-1 \uline{Dr. Kupper} (meine Depression \textit{Fr}, weil er abgesagt hatte. Inas Trost, und Selbsttrost. Ich fantasierte ihn auf der Jagd, wie Dr. Carrier. Vater Jagdflinte. Ich wollte nicht, dass er Hasen schoss. Der Doktor: Der kleine Junge wollte nicht, dass der Vater ihn schießt. Über den Krieg.) -- Nachmittags Næss' neues Buch gelesen. \tbentry{26}{10}{1954}{\kreis} Mittags etwas Muskeln gespürt. -- Nachmittags \uline{Seminar}; ich stehe öfters auf und schreibe auf die Wandtafel. -- Abends zusammen, Scheide, gut. -- 1\textsuperscript{h} drittes Nemb. \neueseite{536425} \tbentry{27}{10}{1954}{} Nachmittags besehen wir 2 Häuser im \textit{Beverly Glen Canyon}, nur von außen. Ich fahre bis zum Glen. (Das obere Haus ist das \textit{Hebron}, das an steilem Hang nett, aber sehr wenig Platz außen herum; Patio zum Sitzen, alles schön bewachsen, vielleicht könnte man die Eingangsveranda noch etwas einschließen, weil draußen wenig Platz. Preis 1.000. Das nächste Haus weiter hinauf, hoch am Hang, ist Kalishs. -- Das untere Haus ist dicht an Hauptstraße mit viel Verkehr, hat aber Rasenplatz und erhöhte Sonnenterrasse, ein 2. Schlafzimmer im 2. Stock; Preis 1.000. -- Wir sind ganz angetan davon, dass es doch nette Häuser für mäßigen Preis gibt; aber wir möchten etwas mit größerem Grundstück und etwas mehr Innenraum, für Bücher usw.) \tbentry{28}{10}{1954}{} 1-2 Departmentmeeting. \tbentry{29}{10}{1954}{} \uline{Zu Dr. Kupper} 2-3 (Über ,,\textit{Little Boy}`` Kenneth. Meine Gefühle oft wie kleiner Junge. Stimmung meist gut jetzt. Am 26. Sex, gut.) Ich fahre hin und zurück; ich wage jetzt schneller zu fahren. \tbentry{30}{10}{1954}{} Ich fahre mit Ina auf den Berg hinter \textit{Pac. Pal}.; dann zum \textit{Rustic Park} oben in unserem Canyon. Dort ein wenig spazieren; aber da ist nicht viel. -- Abends \uline{gebadet} (seit 15.). -- Später ein \uline{kleiner Muskelschmerz} am Rücken, hinten links oben; ich erschrecke und denke ,,vielleicht die Nieren``; obwohl ich es nicht wirklich glaube, fühle ich mich doch \textit{down}. Trotzdem stehe ich auf zum Zähneputzen. Nachher kommt Ina nochmal zum Trösten. -- Heizkissen. -- 12\textsuperscript{h} drittes Nemb; dann gut geschlafen. \tbentry{31}{10}{1954}{} 2\,\textonehalf{}\,--\,5\,\textonehalf{} \uline{Teeparty bei Kaplans}; dabei Stace, Platt, Lawrence und ihre Frauen. (Meist mit Stace gesprochen. Er fragt über britische Philosophen, besonders \textit{Ryle}. Ich erzähle von Farrells Aufforderung hinzukommen, und Quines Enttäuschung. Über Kemeny; sein Weggehen von \textit{Pr}. war wohl zu impulsiv. \textit{St}: Ja, foolish; er hatte Aussicht auf praktisch sichere Promotion, aber verlangte feste Zusicherung, das war unmöglich. -- Er fragt, ob Dreidimensionalität des Raumes analytisch; ich: das hängt von der Sprache ab; es ist gewiss im Grunde ein empirisches Problem.) -- Abends spät \neueseite{536431} etwas \uline{Magen}schmerz; Heizkissen, 12\textsuperscript{h} 2 Tras und 2 Donn, 1\textsuperscript{h} dasselbe nochmal. Hilft nicht, Crackers und ein wenig Milch, trotzdem stärkere Schmerzen; 1:30 Cod, hilft. \tbentry{1}{11}{1954}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,12\,\textonehalf{} im Office; kein Student. Mit \uline{Kalish} ausführlich über Logikprogramm (heute abend extra Department Meeting; er wird meine Auffassung mit vertreten.) Beim \uline{Herausgehen aus \textit{RH}} übersehe ich die \uline{Stufe, das gibt Stoß im Rücken}; ich erschrecke, aber gehe munter weiter, erzähle es Ina erst nachmittags. -- 1 (anstatt 2) zu \uline{Dr. Kupper}. (Ich berichte: Problem im Wartezimmer; das ewige Problem: was ist recht? Aber ich habe oft sehr gegen Konventionen gehandelt, mit Ina und Maue. Über Rückenschrecken vorhin. Er: Unentschlossenheit und Angst für Rücken hängen zusammen, und auch zusammen mit den Fragen über Sex als Kind, die unbeantwortet bleiben.) -- Agnes schreibt in verblümter Weise über Geldüberweisungen; \gestrunl\ ich streite mit Ina über Interpretation davon; wir \gestrunl\ kriegen beide heftige Emotionen gegen einander. -- Zum Abendessen auf, und später auch kurz zum Tanzen, aber nur ganz vorsichtig. Später kommt Ina zu mir, zum Trösten; dann zusammen Scheide. Gute Entspannung. Vorher etwas Zahnschmerz (der rechte Zahn oben rechts hinten); der verschwindet fast ganz; und Magen ist heute gut. -- \sout{Tras \unl } Großes und kleines Nemb; dann gut geschlafen. \tbentry{2}{11}{1954}{} Ich fühle mich immer noch tense, durch den Schreck gestern. Mittags im Bett gesessen. -- Seminar geht gut; ich stehe mehrmals auf für Wandtafel, und vergesse alle Sorge beim lebhaften Sprechen. Nachher \uline{\textit{Mc Corqu}\unl }. Zum ersten Mal gesprochen; er war immer Seminar, hat sich nie gemeldet! -- Zum Abendessen auf. \tbentry{3}{11}{1954}{} Mittags sind Hände etwas fiebrig, aber keine Temperatur. Auf zum Mittagessen. -- 6:30 100.0 \textit{F} \gestrunl\ ich gehe zum Abendessen, aber bald zurück, weil zu schlapp. 8:30 100.8. 9-11 Rumpfwickel, aber ich schwitze nicht, 11\textsuperscript{h} 100.4 -- 1:30 drittes Nemb. \neueseite{536433} \tbentry{4}{11}{1954}{} Temperatur ist normal; morgens, mittags, und 6\textsuperscript{h}, und 11\textsuperscript{h}. Aber noch müde; bleibe im Bett. Ich suche Bücherkarten aus für Vorschläge für Universitätsbibliothek. -- Nachts 1\textsuperscript{h} drittes Nemb. \tbentry{5}{11}{1954}{} 2\textsuperscript{h} zu \uline{Dr. Kupper} (über Fieber am 3. -- Heimliche Buchführung. Der Fluch gegen Mutter! Die Beichte zu Oheim Siebel). Ich fahre hin und zurück (hin Sunset, zurück Wilshire), jetzt schon schneller und leichter. -- Abends Tränen bei Musik; Ina tröstet mich. -- Gut geschlafen. \tbentry{6}{11}{1954}{\kreis} Ganzen Tag am \textit{ms} ,,\textit{Meang} in natürlichen Sprachen`` gearbeitet. -- Nachmittags 5-7 im Wohnzimmer gesessen; \gestrunl\ dann zum Abendessen auf. -- Abend ein wenig tense; Ina tröstet mich; zusammen Scheide. -- \tbentry{7}{11}{1954}{} 10\,\textonehalf{} -11\,\textonehalf{} \uline{Helmers} hier. Beim Aufstehen spüre ich plötzlich \uline{etwas im Rücken}, und erschrecke. Daher sitze ich tense und ängstlich da, und lege mich nach \textonehalf{} Stunde wieder hin. (Ina sagt für mich ab bei Mia Reichenbach.) (Ina fährt mit Helmers, Häuser ansehen, bis 2\,\textonehalf{}.) Ich singe mir zum Trost ein wenig und muss dabei weinen; ich singe auch etwas für Ina, dass ich sie lieb habe und \uline{doch} immer bei ihr bleiben will. Ich teste den Rücken etwas; mehrere Stellen sind sehr empfindlich, besonders am oberen Rand vom Beckenknochen, auch bis nah an das Rückgrat. Aber ich sage mir: Das war, was ich vorher plötzlich spürte; es ist nichts am Rückgrat; und ich fluche auf Dr. Weinberger, der mir wieder diese Idee beigebracht hat. Ich bleibe den \uline{ganzen Tag im Bett} nachmittags \textonehalf{} Dex (Ina geht 4-6 zu Mia; dort sind Robsons und Meierhoff.) -- 10\textsuperscript{h} Musik: Beethoven Kaiserkonzert; ich gehe ein wenig \uline{tanzen}; das tut meiner Stimmung sehr gut, aber ich bewege mich nur vorsichtig. Dann Ina in meinem Arm, lieb und tröstlich. -- 11\textsuperscript{h }drei Nemb. Gut geschlafen. \tbentry{8}{11}{1954}{\kreis} (Office abgesagt.) 12 \uline{Dr. Kupper} (berichtet: \textit{Sa} abend kleine Depression; zusammen; \gestrunl\ Traum von Eisenbahn, und Kalish; gestern Schreck über Rücken, und Depression; Traum über Irrigator\blockade{}.) Ina fährt mich; es geht ganz gut. Nervenpunkte am Rücken noch empfindlich. -- Zum Abendessen \textthreequarters{} Stunde auf, noch etwas tense. -- 10:30 überraschend zusammen, Scheide (nach 2 Tagen!) \neueseite{536435} 1\textsuperscript{h }drittes Nemb. \tbentry{9}{11}{1954}{} 3-5 \uline{Seminar}. Mehrmals an Wandtafel gestanden. -- Zum Abendessen auf. \tbentry{10}{11}{1954}{} Wieder regelmäßig zu Mahlzeiten auf. -- Vormittags und nachmittags zur Arbeit im Wohnzimmer gesessen. -- Nachts 1:30 Magenschmerz, 2 Tras und 2 Donn, hilft. Geträumt: Kemeny, ich kutschiere Schlick. \tbentry{11}{11}{1954}{} 4-6 mündliches \uline{Examen \textit{Mathers}} (in Logik. Ich Chairman; Millers, Kalish; Maltzman\fnE{vermutlich Irving Maltzman (1924-2015)} als Psychologe, er hat bei Bergmann studiert; Linguist Hoijer\fnE{vermutlich Harry Hoijer (1904-1974)} ist krank, kommt nicht.) -- 1\textsuperscript{h }Magen; 2 Donn, später 2 Tras, 4\textsuperscript{h} aufgewacht, nochmal 2 Tras. \tbentry{12}{11}{1954}{\kreis} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (2 Träume: Kemeny; Schlick. Ich mache Sexassoziation zu diesen und den vorigen. Er: Die ewigen Sexinterpretationen helfen uns nicht; die Grundschwierigkeit für mich ist, dass ich mir klein und hilflos vorkomme, wie als Kind; daher die Rückengeschichte; sie bedeutet: ,,Ich bin zu \sout{schw\unl } klein, kann alleine nicht aufstehen; \gestrunl\ die Krise im Sommer ,52 und das im Bett Bleiben in Princeton kam aus der Furcht, wie ich vor den großen Männern am Institut bestehen würde; und Ende 1937 durch die Schwierigkeit der neuen Aufgaben, Konflikt mit Dean, usw.) Ich fahre hin, und teilweise zurück; dann fährt Ina uns \textit{Kenter Rd}., und \textit{\uline{Hanley Rd}}, damit ich 2 Häuser dort ansehe, von außen. Die Gegend gefällt mir gut, besonders weiter oben, \textit{Tiger Tail Rd}.; allerhand moderne nette Häuser, aber sicher zu teuer. -- Abends spreche ich mit Ina über Dr. Kuppers Erklärung. (Ich finde in alten Tagebüchern: erster Rückenanfall 28.12.36; aber schon am 14.1.37 Vorlesung begonnen; dann nichts bis Sommer 38 in \textit{Pac. Grove}, und viel gelegen in Carmel, aber oft auch Ausflüge. Ina sagt: Dies war auch am Anfang von Research Zeit, so wie \textit{S.F}. und Vermont!) -- Später spüre ich Muskeln. Ina bei mir, und überraschend zusammen, Scheide. -- Gut geschlafen. \tbentry{13}{11}{1954}{} Ich arbeite an Kemenys neuer Methode (2 Wahrscheinlichkeits \unl ) \gestrunl\ . Vormittags und nachmittags im Wohnzimmer gesessen. \neueseite{536437} \tbentry{14}{11}{1954}{} Nachmittags 2 Häuser angeschaut. (Ein kleines an \textit{Hanley Rd}., modern, Ausblick meist auf Hausdächer. Das 2. an \textit{Deerbrook Lane}, zwischen \textit{H}. und \textit{Tiger Tail}; auch modern, schöner und größer; die Wohnzimmer haben riesige Fenster bis ganz hinunter, sodass man wie im Garten sitzt. Ich finde es sehr anziehend, aber Ina sieht die Nachteile: die Küche ist nicht richtig abgetrennt, und nicht genug Platz für unsere Bücherregale.) \tbentry{15}{11}{1954}{} Sprechstunde (mit Yost gesprochen über meine 400 ausgesuchten Karten; er sagt, Miss Britt ist zuverlässig, man kann ihr die Karten anvertrauen.) 12-1 \uline{Dr. Kupper} (ich berichte: ich habe Tagebuch studiert und gefunden, dass das erste lange Liegen nicht Dezember 36 war, sondern erst Sommer 38 in Carmel; das war Beginn von freier Zeit, ebenso auch 42 in \textit{SF} und 52 vor Princeton. Er: Das ist eine systematische Überlegung wie ein Vortrag, nicht freie Assoziation. Ich bin geknickt.) -- Beim Abendessen erzähle ich Ina über die Analyse (mir scheint, er gibt nicht genug Hilfe, das freie Assoziieren zu lernen; wie Frau Tschichold: ,,Nicht so gehemmt tanzen!{}`` Ina sagt, warum ich ihm nicht diese kritischen Gedanken und Gefühle gesagt habe; er warte vermutlich darauf. Die Aussprache mit ihr tröstet mich etwas über die Enttäuschung, dass ich es immer noch nicht richtig mache in der Analyse.) \tbentry{16}{11}{1954}{\kreis} Nachmittags Seminar. (Ich stehe allerhand an der Wandtafel.) Nachher auf der Rückfahrt sehr müde und Muskeln gespürt und tense. -- Abends spät 10:30 noch zusammen ,,Sch.``, schön. \tbentry{17}{11}{1954}{} Über Kemeny gearbeitet. \tbentry{18}{11}{1954}{} 1-2 Department Meeting. -- Über Kemeny gearbeitet. \tbentry{19}{11}{1954}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (Ich war geknickt nach der vorigen Stunde; und Resentment, dass er nur kritisierte, keine positive Hilfe gab; wie Frau Tschichold. Und am Anfang fühlte ich mich ungemütlich, als er sich in den Stuhl hinter mir setzte. Nachdem ich alle diese Gefühle ausspreche, fühle ich mich freier, und kann weitersprechen. Er scheint befriedigt.) Nachher fahren wir zum Häuser anschauen in \textit{Cold-Water}-\neueseite{536441} \textit{Canyon} und Benedict Canyon; auch billiges Haus in \textit{Yokum R}. Dann \uline{zu Helmers neuem Haus}, ich zum ersten Mal. Maggie ist sehr erfreut. Ich schaue das ganze große Haus an; besonders das helle Wohnzimmer ist schön. Dann lege ich mich hin. Später kommt Olaf. 6 -- nach 7 zum Essen aufgesessen. \tbentry{20}{11}{1954}{} An Kemeny weitergearbeitet. \tbentry{21}{11}{1954}{} An Kemeny weitergearbeitet. -- Abends gebadet. Später beim Zähneputzen plötzlich \uline{Muskelschmerz}, nur ein Moment, im Rücken; ich erschrecke, und der Schweiß bricht aus. Ina erklärt es aus meinem Resentment gegen ihre unfreundliche Bemerkung, und tröstet mich. \tbentry{22}{11}{1954}{\kreis} Ich fühle mich noch tense, sage Office ab. 12\textsuperscript{h} zu \uline{Dr. Kupper} (ich berichte von Erschrecken gestern abend. Traum am 21. morgens: Ich springe über eine Vertiefung, weit. Wie Hanno, der die Dissonanzen lang hielt. Wie im Sex. Zu Lehmboden: Agnes. Über Erröten. -- Nächstes Mal fällt aus). -- Sonst ganzen Tag im Bett geblieben. Abends deprimiert darüber; Ina tröstet mich; zusammen, Sch. Gute Entspannung. Aber nachts doch unruhig. 12:30 drittes Nemb. \tbentry{23}{11}{1954}{} Ich stehe mehrmals kurz auf; auch etwas gesessen; auch mal kurz getanzt. Ich beschließe, doch zum Seminar zu gehen. Nachmittags \uline{Seminar}; ich bin tense, aber spreche doch lebhaft und vergesse die Schwierigkeiten. Aber zweimal beim Aufstehen tense, und nur ganz kurz gestanden. Nachher sehr müde, und mühsam zum Auto gegangen. Froh, dass ich doch das Seminar habe geben können (10. Sitzung). \tbentry{24}{11}{1954}{} Über Strukturcharakteristik gearbeitet. Vormittags etwa eine Stunde gesessen. Auch nachmittags ein wenig gesessen. Auch zu den Mahlzeiten. Aber beim Abendessen ziemlich tense; und Muskeln gespürt, auch später im Bett; darum nicht zum Zähneputzen aufgestanden. \tbentry{25}{11}{1954}{} Zu Mahlzeiten auf, auch nachmittags ein wenig. Ich spüre immer noch Muskeln etwas. Abends getanzt. \gestrunl\ Suppes und Davidson gelesen. \tbentry{26}{11}{1954}{} Mittags auf. -- Nachmittags \textit{\uline{Suppes}} hier 3:30-7. Ich sitze auf bis ca. 5, liege dann auf Couch. (Über Entropie. Er hat einiges in meinem \textit{ms} gelesen, und stellt Fragen. Ich erkläre, was ich mit ,,physikalischer Größe`` meine; über Neumann, und dass mir scheint, er meint mit ,,Entropie`` \neueseite{536439} die Schätzung einer physikalischen Größe. \textit{S}.: Der Boltzmannbegriff, weil abhängig von Zellsystem, ist nicht eine ,,sinnvolle`` physikalische Größe. Ich: Mein Begriff in Teil II ist unabhängig von Zellsystem und stimmt numerisch im wesentlichen mit Boltzmanns überein; er ist eine Funktion der Distanzen im {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Raum; und die Position und Momentum in \textit{S.s} Partikelmechanik \textit{AS }definierbar sind. So auch mein Entropiebegriff in II. Das interessiert ihn sehr. Ich sage: Gibbs' \textit{ensemble} stellt eine Evidenz dar; daher ist Gibbs' Methode geeignet für Schätzung einer physikalischen Größe Entropie, nicht für letztere selbst. -- Er warnt mich vor \textit{Sugar}, der persönlich schwierig sei; er will Topo\unl\ für sich monopolisieren, überschätzt seine eigenen Fähigkeiten und Leistungen sehr. -- Über seine axiomatische Methode. Ich: Warum nennt er den Begriff (,,expliziten Begriff``) mengentheoretisch anstatt logisch? Er: Er will nicht zurückgehen auf die logischen Grundlagenprobleme; seine Darstellung will Physiker beeinflussen und zur Mitarbeit anregen; daher setzt er moderne Mathematik voraus und will die Probleme mathematisch formulieren, nicht meta-mathematisch. -- Er ist trainiert in mathematischer Statistik durch \textit{Gershick\fnE{Meyer Abraham Girshick (1908-1955), hat offensichtlich auch unter dem Namen ,,Gershick`` publiziert.}} und andere. Er wird im Berkeley Symposium sprechen über subjektive Wahrscheinlichkeit (\textit{Savage}). Ich \blockade{} sagt mir, wie er Beziehung zwischen \textit{Sav}. und mir sieht, und ich erkläre, wie ich sie sehe. Er hat mein \textit{Prob}. studiert; er hat \textit{Cont}., aber noch nicht richtig studiert. Vielleicht will er mal wieder herkommen, finanziert durch sein Government Projekt oder sein Department, damit ich ihm die neueren Probleme über \textit{n} Familien erkläre. Er weiß aber noch nicht, ob er sich dann da hineinstürzen will. Er ist sehr beschäftigt mit Grundlagen der Physik, vielleicht will er \textit{AS} der statistischen Mechanik machen, und mit Messung von \textit{util}., auch experimentelle Untersuchungen mit Psychologen. Er sagt, \textit{\uline{Rubin} }ist genial in Mathematik, glänzend in Finden von Lösungen, aber jemand anders muss ihm Probleme geben und muss die Aufsätze schreiben; er ist zu ungeduldig und lebhaft im Gespräch, kann nicht Fragen genau beantworten (wie Neumann). Daher wäre es besser, wenn ich meine Probleme nur ihm, nicht \textit{R}., erkläre; er kann dann die mathematischen Probleme heraus\unl\ und dem R. in \gestrunl\ der \sout{Statistik} Sprache der Statistik vorlegen.) \neueseite{536443} Kalish ist nicht mitgekommen, weil er auf einmal Gäste hat.) -- Zwischendurch kommt \textit{Beckwith} kurz herein (er bringt \textit{ms }von kleinem, populären Buch über Logischen Empirismus; er schenkt mir sein Buch über sozialistische Ökonomie. Er sieht ältlich aus; strenges, etwas bitteres Gesicht. Ich sage, ich will mit ihm sprechen, wenn ich etwas in das \textit{ms} hineingeschaut habe.) -- Abends im Bett gegessen. -- Später getanzt. \tbentry{27}{11}{1954}{\kreis} Vormittags und nachmittags etwas gesessen, und zu Mahlzeiten auf. Im Zusammenhang mit Davidson, über logische Modalitäten gearbeitet. -- Abends zusammen, Scheide. \tbentry{28}{11}{1954}{} Über allgemeine Modalitäten gearbeitet. Vormittags und nachmittags aufgesessen, je 1\,\textonehalf{} Stunde. \tbentry{29}{11}{1954}{} Office (\textit{Edwards}, über Linguistik und Logik). 12\textsuperscript{h} \uline{Dr. Kupper} (schlechte Woche, durch Rückenschmerz, und Ausfallen von Meeting am 26.) 2 Träume. Er sagt zum Schluß, er glaubt, ich werde meine Ängste loswerden). -- Nachmittags 2 Stunden im Wohnzimmer. \tbentry{30}{11}{1954}{} Nachmittags Seminar (nicht aufgestanden, aber es geht viel besser als voriges Mal.) \tbentry{1}{12}{1954}{\kreis} An Modalitäten gearbeitet. Mittags Maggie hier. Vormittags und nachmittags auf. -- Abends zusammen, Scheide. -- 1:30 drittes Nemb. \tbentry{2}{12}{1954}{} Gearbeitet an neuer Idee: offene, geordnete Familie von Prädikaten (oder Relation\blockade{}). -- 3-5 mündliches Examen Miss Britt über Logik (sie ist sehr nervös; vorher versuche ich sie zu beruhigen. Sie wird manchmal geflustered\fnE{Englisch ,,flustered``: durcheinander, nervös, aufgeregt}, besonders mit Formeln an der Wandtafel. Dann sagt sie ,,\textit{sorry}`` und schweigt! Wir versuchen ihr zu helfen, und sie bringt schließlich auch allerhand heraus. Dabei Professor Paige von Mathematik und \textit{Galbraith} von Geschichte. -- Nachher, während wir beraten, spricht sie mit Ina im Korridor und weint aus Angst, dass sie nicht bestanden hat.) -- Abends getanzt. Diese Woche geht es mir viel besser als vorige. \tbentry{3}{12}{1954}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper}. \neueseite{536445} \tbentry{4}{12}{1954}{} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} für geordnete, offene Familie; Lösung gefunden. -- \unl \tbentry{5}{12}{1954}{} Nachmittags 4-6 \uline{Mia Reichenbach} hier. (Sie ist sehr fleißig dabei, die englische Ausgabe von Raum-Zeit und das Buch über Zeitrichtung fertigzumachen. -- Sie scheint nahe befreundet mit Mayerhoff. Aber fühlt sich doch anscheinend oft einsam.) \tbentry{6}{12}{1954}{} Office (niemand da). 12-1 \uline{Dr. Kupper} (über Fahrstuhl; frühere Fantasien von Amputation; Frankenberger, sein Selbstmord; Vermont; später ,,Segelboot`` Fantasie. Er: Wieso diese morbiden Ideen, wo es mir jetzt doch gut geht? Ich: Die sind doch immer noch im Hintergrund da.) -- Hin- und zurückgefahren. -- Für Seminar vorbereitet. \tbentry{7}{12}{1954}{} Für Seminar vorbereitet. 3-5 \uline{Seminar}. Ich sitze tense, und der Gürtel drückt. Nachher mühsam zum Auto gegangen, abends im Bett geblieben. \tbentry{8}{12}{1954}{} Über Modalitäten gearbeitet. \tbentry{9}{12}{1954}{\kreis} Über eine Stunde gefahren zum Üben. Dann \uline{zu Maggie} ins neue Haus. Auf der Couch gelegen. Auch etwas television angeschaut (übermäßig viele commercials, und zuweilen ist das Bild ein wenig verzerrt). Dort lunch. Sie ist sehr erfreut, dass wir gekommen sind. -- Nachmittags \uline{große Verstimmung} mit Ina. Sie wünscht, dass ich Rorschach Test nehme, ich verschiebe es immer. Sie fühlt sich gekränkt und macht mir Vorwürfe, dass ich nie etwas für sie tue. Ich habe ein schlechtes Gewissen, bin aber unwillig über ihre Vorwürfe. Spät am Nachmittag große Aussprache und Versöhnung. Dann sage ich, ich will jetzt Test nehmen. Wir nehmen \textit{\uline{TAT}}, weil sie die Bilder nur für einige Tage hat. 12 Bilder in 1\,\textonehalf{} Stunden; manche Geschichten rühren mich zu Tränen; es tut gut, Gefühle herauszulassen. -- Abends zusammen, lieb und zärtlich; Scheide. -- 1\textsuperscript{h} drittes Nemb. Dann gut geschlafen. \tbentry{10}{12}{1954}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (ich berichte Traum. Nachher sagt er: Da ist zu wenig Kontinuität (!) Warum taucht die Kriegszeit so häufig auf? Ich: weil stark emotional besetzt, Todesgefahr usw. Er: Da muss auch eine Befriedigung gewesen sein; das männliche Zusammenleben. Ich wünsche, mit Männern nahe zusammen zu sein, z.\,B. mit ihm, um \neueseite{536449} \editorstr{um} dadurch Stärke zu bekommen.) -- Haarschneider (zum ersten Mal seit 20.9.!). -- Ich fahre heute immer; in Westwood, während Ina Blumen für Maggie kauft, fahre ich zweimal um den Block. Zu \textit{Bowling Green}, Haus von außen gesehen. (Es scheint nett; aber für 25,500 doch nicht gut genug gelegen, zu dicht zwischen Häusern, und keine Aussicht.) \uline{Zu Maggie und Olaf kurz;} ich bringe ihr gelbe Astern, sage: nicht für die große Party, sondern für sie selbst. \tbentry{11}{12}{1954}{} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} für Relationen gearbeitet. -- Abends \textit{TAT} Geschichten. -- Abends überraschend zusammen, mit\blockade{}. \tbentry{12}{12}{1954}{} \uline{Kalish} hier \unl , auch für Lunch; dann geht er mit Ina spazieren. (Mit ihm diskutiert, 11:30-1:30 und 4-5:30. Ich erkläre ihm meine neue Idee für Modalitätssysteme, mit nur extensionalen Intensionen. Er ist sehr interessiert und will \gestrunl\ vielleicht mit mir einen Aufsatz darüber machen. -- Er erzählt von Miss Britts hysterisch erfundener Krankheitssache voriges Jahr; und über Piatts Trinken. -- Er sagt Ina über seine Freundin Dorothy Warren, Tochter des Richters. \tbentry{13}{12}{1954}{} 9:10-10 \uline{Dr. Kupper} (heute ausnahmsweise so früh. -- Ich berichte meine Gefühle über vorige Stunde: resentment , ,,\textit{unfair}``, inkonsequent. Ich widerspreche ihm später, als er meint, dass das Wort ,,Homo`` nur Verdeckung für noch verdrängte Gefühle ist. Er lobt mich, dass ich gegen ihn aufstehe!) -- \uline{Office}. (Mit \textit{\uline{Mathers}}; ich empfehle, wie Kalish geraten hatte, dass er jede Woche eine bestimmte Anzahl Seiten der Dissertation dem Kalish gibt; Kalish erklärt, dass er willig dazu ist. Mrs. \textit{M}., über Term Paper; sie dankt mir, dass ich mit \textit{M}. gesprochen habe.) \uline{Mit Kalish} über Modalitäten bis 12:30. -- Beim Nachhausefahren müde, obwohl ich im Office die ganze Zeit gelegen habe; bisher habe ich gefahren, dann fährt Ina. \tbentry{14}{12}{1954}{} 3-5 Seminar (das 13., das letzte im Dezember; es geht gut, öfters an der Wandtafel gestanden.) -- Nach 6\textsuperscript{h} und mehrmals abends Herzflattern. Abends spät kommt Ina zu mir und tröstet mich. Um 12\textsuperscript{h} gehe ich zu ihr und danke ihr. \neueseite{536451} \tbentry{15}{12}{1954}{} Inas Geburtstag. Sie bringt Blumen, auf meinen Wunsch. -- Über Modalitäten gearbeitet. -- 3\,--\,4\,\textonehalf{} fahre ich; wir besehen Haus an \textit{Broonway}{\lspitzt}weggestrichenes Komma{\rspitzt} von außen, Redwood. -- Abends \uline{Helmers} hier. \tbentry{16}{12}{1954}{} Über Modalitäten gearbeitet ({\lspitzt}Symbol{\rspitzt} wird ersetzt durch Quantifier). -- 1-2 Department Meeting. \tbentry{17}{12}{1954}{\kreis} 2-3 \uline{Dr. Kupper}. Ich fahre hin, und später ein langes Stück. Auf dem Sunset Boulevard gehe ich etwas links, weil vor mir Wagen geparkt ist; obwohl ich Handsignal gebe, fährt ein anderer in großer Geschwindigkeit links um mich und zu schnell wieder in Lane; ich bremse nicht schnell genug, und mein linker Front Fender kracht mit seinem rechten Hinter Fender, der Fender Guard scheint auch ge\unl\ zu haben. Es ist derselbe Fender, der schon mal eingebeult war; zum Glück jetzt nur kleiner Kratzer dazu. Ich war erschreckt, fuhr aber doch weiter. Durch \textit{Bellair}, \textit{Roscomare} hinauf bis Mulholland; dann zurück, \textit{Linda Dr}., hinunter zu \textit{Sepulvedda. }-- Abends Muskeln gespürt, besonders beim Zähneputzen; trotzdem zusammen, mit schöner Schubertmusik, Sch., gut. \tbentry{19}{12}{1954}{} Beckwith \textit{ms} gelesen. -- Nachmittags, während ich abfahre, damit Ina leichter von der anderen Seite einsteigen kann, geht sie schon zwischen Auto und Mauer; als ich langsam vorwärts fahre, erschrickt, glaubt, dabei könnte der hintere Fender näher an die Mauer kommen und sie einklemmen; sie \gestrunl\ ruft und ich stoppe; sie kommt wütend ins Auto: ,,Willst Du mich denn umbringen``. Ich versuche, ihr zu erklären, dass der Rückfender nicht näher an die Mauer geht und daher keine Gefahr war, aber sie besteht darauf. -- Wir fahren \uline{zum Haus in \textit{Centinella}}. Wir besehen es innen und aussen; Farbfotos von den Eisblumen, die jetzt nicht blühen. Dann nach Hause. Ich fahre immer. -- Zu Hause will ich endlich in Ruhe Ina erklären, dass da keine Gefahr für sie war, aber sie sagt, dass ist doch lange vorbei und wozu denn noch. Ich bin unwillig, und bestehe darauf, es ihr zu erklären, und wir zanken lange herum. -- Abends zum Essen \uline{Olaf und Maggie hier}; nachher fährt Ina mit ihnen zu dem Haus. Es gefällt ihnen sehr, und sie raten, schnell zuzugreifen. \neueseite{536453} \tbentry{20}{12}{1954}{} 12-1 \uline{Dr. Kupper} (über meine Schwierigkeit, Entschlüsse zu fassen, besonders solche, die mich für lange binden, wie jetzt Hauskauf). Ich fahre hin, und zurück durch Westwood. (Auf der Hinfahrt hatte ich beinahe einen Radfahrer angefahren, der quer vor mir fuhr.) -- Wir beschließen, das Haus zu kaufen; Ina gibt \$\,300 Anzahlung. \tbentry{21}{12}{1954}{} 3-6 \uline{Kalish} hier. (Über Modalitäten. Ich erkläre auch die neue Idee: {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} wird ersetzt durch Quantifier.) -- Ina telefoniert Mrs. Robson, dass wir das Haus kaufen; die sagt, wir hätten \gestrunl\gestrunl\ ein niedrigeres Angebot machen sollen; Ina macht sich Vorwürfe; ich sage ihr, wir haben doch die Verantwortung zusammen, und es scheint zweifelhaft, dass der Verkäufer heruntergekommen wäre. \tbentry{22}{12}{1954}{\kreis} Sellars \textit{ms} für Schilpp gelesen. (Es ist unnötig polemisch; er spricht immer von meinen ,,\textit{mistakes``} in deskriptiver Syntax und Semantik; ,,in Wirklichkeit`` seien das präskriptive Begriffe.) -- Abends zusammen, Sch., besonders gut. \tbentry{23}{12}{1954}{} Meine \uline{Fahrprüfung} (ich fühle mich viel sicherer als das erste Mal; ich achte besonders darauf, mich bei Kreuzungen und Lane Wechsel umzuschauen. Der Prüfer sagt, es ist besser als voriges Mal; er hat eins auszusetzen, dass ich auf dem Boulevard zu langsam gefahren bin! Er fragt, ob ich mal einen Test für Reflexgeschwindigkeit gehabt habe (ich: nein); ich sage, ich fahre gewöhnlich schneller, nur heute besonders vorsichtig; er gibt mir die Wahl, entweder an einem anderen Tag eine dritte Prüfung zu machen (nur 3 sind erlaubt!) oder jetzt Fahrer Licence zu bekommen, beschränkt auf 2 Jahre anstatt die gewöhnlichen 4; ich wähle das letztere. Ich bin aber sehr froh, dass das jetzt erledigt ist.) -- 3-4 \uline{Dr. Kupper} (anstatt morgen. Ich fange an mit den Figuren an dem Freudbild; dann die Schwierigkeit des Beschlusses von Hauskauf, aber zu schnell beschlossen; nachher Bedenken. Dann über Vater, Bandstühle, mögliche Zusammenarbeit mit ihm in Fabrik usw. Er sagt zum Schluss: sehr aufschlußreich; zum ersten Mal Identifizierung mit dem Vater. Ich bin sehr froh darüber; auch Ina legt dem großes Gewicht bei.) -- Wir fahren zum Haus Centinela; sie sind nicht zu Hause. Ich gehe zum ersten Mal den ganzen Garten hinauf bis zum Sitzplatz oben. Ich finde es sehr anziehend, \neueseite{536457} mit den vielen Blumen. -- Abends ruft Ina Mrs. Kendom\blockade{} an (unsere Landlady); sie sagt auch, es war Fehler, das Hausangebot anzunehmen ohne zu handeln; sie hat Bedenken, ob das Haus den Preis wert ist, und rät, erst eine Schätzung von Darlehens Co machen zu lassen, bevor wir in \textit{escrow\fnE{Englisch für ,,Treuhandvertrag`` bei Immobiliengeschäften}} gehen; sie bietet sehr freundlich Rat und Hilfe an. Wir sind froh, in unserem unsicheren Gefühl jetzt wenigstens klar zu sehen, welche Schritte nun zu tun sind, um klarer zu sehen, ob der Kauf gut ist. \tbentry{24}{12}{1954}{} 6\,\textonehalf{}\,--\,10 \uline{Helmers} hier (wir schenken Olaf eine Thermosflasche, und Maggie ein kleines Buch über Miro mit Bildern; sie hat Ina eine Schürzenbluse gemacht, für mich einen Fruchtkuchen. -- Wir sind etwas gehemmt im Sprechen, weil wir unsere Probleme mit dem Hauskauf nicht ganz offen besprechen wollen; Olaf hat verkehrterweise geraten, den Preis ohne Handeln zu akzeptieren, und Maggie war übermäßig \gestrunl\ deprimiert über unsere nachträglichen Bedenken.) \tbentry{25}{12}{1954}{} 4-5 \uline{Kaplan und Iona} hier (sie bringen mir eine Flasche Sherry! Wir sprechen über Hanukkah und Weihnachtsfest; er sagt, er lässt die Kinder beides feiern, er selbst \unl\ die Riten mit Hebräisch.) 5-6 \uline{Mia und ihr Sohn Frank} (16 Jahre; zum ersten Mal bei uns. Sie sagt, Mrs. Robson sei sehr hilfsbereit, und Ina soll sie fragen, ob sie bereit ist, das Haus anzusehen. Sie bringt Marzipan für Ina, einen \textit{SD} von Reichenbach für mich.) \tbentry{26}{12}{1954}{} 3\,\textonehalf{}\,--\,6 \textit{\uline{Beckwith}} hier (ich mache Comments zu seinem Buch \textit{ms }über Positivismus; besonders, dass seine operationalistische Forderung viel zu eng ist.) \tbentry{27}{12}{1954}{} Wir hören, dass eine Darlehens Co das Haus an \textit{Centinela} auf 12,500 schätzt; sie sagen, Marktwert ca. 13,500; mehr solle man nicht bezahlen; 16,500 sei ,,preposterous``. Daraufhin beschließen wird, vom Kauf zurückzutreten, und notfalls das Deposit von 300 aufzugeben. -- Morgens bin ich tense und sore Muskeln; Ina fährt mich, 12-1 zu \uline{Dr. Kupper}. (Ich berichte tense und sore Muskeln; voriges Mal ging es so gut, kann es sein, dass ich heute Gefühle gegen ihn habe? Er sagt zum Schluss, vielleicht ist es Trotz, um zu sehen, ob er mich auch mag, wenn es nicht gut geht. \neueseite{536461} %{\lspitzt}Zwischenblatt eingelegt: Archivsignatur O25-79-06 und Verzeichnungsbeschriftung Dez. -- Aug. 1954{\rspitzt} \tbentry{28}{12}{1954}{} 12\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{Gusti Kalmus} hier (sie ist einige Tage bei Freunden hier. Sie sagt, ihr Mann hat seit Wochen nicht mit ihr gesprochen. Sie erwägt ernstlich Scheidung.) -- Ich lese Minneapolisdiskussion. -- \tbentry{29}{12}{1954}{} 3-4 \uline{Dr. Kupper} (anstatt \textit{Fr.} Ich berichte Traum über den Mast, den ich trage; allerhand gute Assoziationen; gestern abend Geschichte von Moravia, Junge im Segelboot.) 4\,\textonehalf{}\,--\,8 bei \uline{Helmers}. -- Mrs. Robson hat geraten, einen Rechtsanwalt zu nehmen. Wollstetter empfiehlt Robert Millen; abends telefoniert Ina ihm die ganze Geschichte. -- 1\textsuperscript{h} drittes Nemb. Etwas Magen oder Rippen; Tras und 2 Donn, hilft. \tbentry{30}{12}{1954}{} 9:45 \textit{\uline{Sellars}} (Er war in Berkeley für \textit{AAAS }und \textit{APA }Meeting. Er und Frau wohnen in \textit{S}.\textit{M}., Hotel The Georgian. Er ist hier für Diskussion mit mir über Probleme des Minneapolis Center. -- Heute über Physikalismus gegen Emergentismus. Mehrmals gibt er zuviel zu, und muss es später zurückziehen \gestrunl\gestrunl . Ich zeige ihm eine Inkonsequenz in seiner Position. Schließlich stimmt er der physikalistischen These bedingungsweise zu, nämlich unter der Annahme, dass es zu jedem $\alpha{}$-Konstrukt, d.\,h. Sinnesdatum, ein \textit{P}-Equivalent physikalisches \unl\ Konstrukt gibt. Er ist klarer im Gespräch als in seinen Aufsätzen; durch Rückfragen kommen wir leichter zum gegenseitigen Verstehen. Er hat ganz gute Ideen; aber man muss ihn pressen, bis eine adäquate Formulierung herauskommt.) Am Ende des Vormittaggesprächs lege ich mich etwas hin. Dann auf für Lunch mit Sellars und \uline{Frau Sellars}. Nachmittags wieder 2\,\textonehalf{} Stunden Diskussion. Dann bin ich müde. Zum Abendessen doch auf. Und später getanzt. -- 1\textsuperscript{h} drittes Nemb. \tbentry{31}{12}{1954}{} Vor- und nachmittags wieder je 2\,\textonehalf{} Stunden Diskussion mit Sellars. Mittags Lunch mit beiden. (Ina fährt mit Frau Sellars herum.) (Diskussion zunächst noch über Physikalismus. Ich \neueseite{536463} betone die Kontinuität in der Entwicklung vom Kristall zum Menschen, und dass man nirgends eine scharfe Grenze ziehen kann. Jede Grenzziehung, obwohl praktisch nützlich, ist ebenso konventionell wie die für ,,Fisch``. Dann über Disposition und Modalitäten. Ich deute kurz an: Meine neuen Ideen über Übersetzung aus Sprache mit logischen Modalitäten in extensionale Objektsprache mit Variablen höherer Stufen anstatt Protokollvariablen; vielleicht geht Analoges für Kausalmodalitäten. Über Dispositionsbegriffe und Constructs. Hier ist weitgehend Übereinstimmung mit uns. Er erhebt die Frage der Natur von ,,klinischen`` Begriffen wie Schizophrenie, mit probalistischen Korrelationen zur Beobachtungssprache. Ich sage: ja; die Wahrscheinlichkeit ist zu deuten als Schätzung einer \textit{r. f.}) -- Abends getanzt. -- 2\textsuperscript{h} Magen etwas; Tras und 2 Donn, hilft. \tbentry{1}{1}{1955}{} (Sellars und Frau sind in Pasadena für das große Fußballspiel.) Vormittags und nachmittags diktiert in Audiograph (von Olaf geliehen); Hauptbemerkungen aus den letzten 2 Tagen. Ina tippt daran bis Mitternacht; wir fanden, dass das Abspielen auf dem Phonograph die Stimme entstellt und für Typist ungeeignet sein würde. \tbentry{2}{1}{1955}{\kreis} Vormittags und nachmittags mit \uline{Sellars} (über seinen Schilpp Aufsatz. Gegenseitige Verständigung hier ist schwierig. Ich verstehe erst heute, dass er nicht gegen abstrakte Entitäten ist, dass er Platonismus nicht für sinnlos sondern falsch hält, dass er ,,faktische Relation`` oder ,,deskriptive Relation`` in ganz anderem Sinne meint als ich, ziemlich unklar.) -- Mittags nur er zum Lunch. -- Nachher schreibe ich Notizen für meine Erwiderung auf Sellars Schilpp Aufsatz. -- Abends zusammen, Sch. -- 1\textsuperscript{h} drittes Nemb.; etwas Herzflattern. \tbentry{3}{1}{1955}{} Mittags \uline{Gusti} hier. Sie fährt dann mit uns; zum Abschied gebe ich wieder einen Kuss und sage, wie wir mit ihr fühlen, und dass auch wir fühlen, dass sie allerhand Gründe hat, die für Scheidung sprechen. -- 3-4 \uline{Dr. Kupper} (über Gusti, Scheidungsproblem. Es war gutes Jahr. Er sagt zum Schluss: ich war heute in philosophischer Stimmung.) \neueseite{536455} Heute rief der Agent an und sagte: der Verkäufer des Centinela Hauses hat nun eingewilligt, dass wir vom Vertrag zurücktreten. Wir sind froh; nur das Deposit ist verloren. \tbentry{4}{1}{1955}{} Seminar vorbereitet. -- 3-5 Seminar (\textit{K-Z}-System angefangen); es geht gut, ich stehe mehrmals auf für die Wandtafel, und fühle mich nachher nicht besonders müde. -- Abends \uline{schwindlig}, wenn ich den Kopf wende; später so stark, dass dem Magen etwas übel wird; Kamillentee hilft. \tbentry{5}{1}{1955}{} Am Memorandum für Minneapolis gearbeitet. \tbentry{6}{1}{1955}{} (noch ein wenig schwindlig.) Gearbeitet an Übersetzung der Modalitätssprache in eine extensionale. -- Abends etwas getanzt. \tbentry{7}{1}{1955}{} 2-3 Dr. \uline{Kupper} (über Schwindel. Er sagt am Ende: nur Reminiszenzen, er weiß nicht, was sie bedeuten. Ich bin enttäuscht.) Ich muss auf der Straße 9 min auf Ina warten, und beklage mich, und es gibt Mißstimmung. -- Zu \uline{Helmers}. (Maggie ist geknickt, weil Olaf am Telefon unfreundlich war. Sie sagt, wenn wir nicht gekommen wären, wollte sie schon weggehen! Wir beruhigen sie. Als Olaf nach Hause kommt, spielt sie die Heitere; und er weiß anscheinend nicht, dass er sie gekränkt hat. Ina sagt es ihm, mal allein; aber das macht ihn bockig. Ich sage, wenn immer sie mal in Schwierigkeiten ist, soll sie zu uns kommen.) -- Abends spät noch diskutiert (über meine Enttäuschung heute mit dem Dr.; und meiner Idee, dass man freie Assoziationen leichter lernen könnte, wenn man es mal \unl te, wie ein Kind singen und tanzen durch andere lernt; aber Ina lehnt es ab.) -- 12\,\textonehalf{} drittes Nemb. \tbentry{8}{1}{1955}{\kreis} Gearbeitet über Kausalmodalitäten (mir scheint, wenn man eine Explikation hat, kann man sie in logischen Mod. übersetzen, und daher auch in ext. Sprache.) -- Abends gebadet. -- Nachher überraschend zusammen, mit\blockade{}. \tbentry{9}{1}{1955}{} \uline{Kalish} hier 10\,\textonehalf{}\,--\,3\,\textonehalf{}. (Über Modalitäten. Er will anstrengen, Aufsatz darüber zu schreiben, zunächst nur über das semantische System.) \neueseite{536467} -- Nachmittags Briefe diktiert. \tbentry{10}{1}{1955}{} 12 \uline{Dr. Kupper} (ich war \textit{puzzled} durch seine Bemerkungen letztes Mal über ,,Reminiszenzen``; war das Kritik? -- Traum: Hedi, Scheidung, das Loch im Garten.) Wir holen \uline{Maggie} ab, zum Lunch bei uns (ich sage ihr, es ist besser, wenn sie Olaf immer wissen lässt, wenn sie gekränkt ist oder so, und es nicht schweigend schluckt.) -- Abends \gestrunl\ mit Ina lange gesprochen, über Maggies Probleme, und Olaf, und uns. \tbentry{11}{1}{1955}{} (Vormittags gearbeitet für Seminar, über \textit{T}-\textit{C} System.) -- \uline{Maggie} fährt mich zum Campus, weil Ina zum Lunch bei Mrs. Dodd fährt. -- \uline{Letztes Seminar} (es geht sehr gut; ich stehe oft länger auf für Wandtafel. \gestrunl\ Ich schließe das \textit{C-T}-System ab. Zum Schluss Applaus. Kalish und andere sagen, dass das System sie besonders interessiert hat.) -- Abends getanzt, und gesungen zu Beethoven Cellosonate. \tbentry{12}{1}{1955}{} (An Memorandum für Minneapolis gearbeitet.) -- Nachmittags zum Real Estate Office Koch gefahren zum Unterschreiben des Dokuments, dass der Hauskauf annulliert wird. Ich fahre, und werde irritiert durch Inas Bemerkungen und ihre gereizten Antworten auf meine Fragen (,,Soll ich hier einbiegen?{}``). Zu Hause lange Diskussion, mit gegenseitigen Beklagungen. \tbentry{13}{1}{1955}{\kreis} (Gearbeitet an neuer Idee: Übersetzung aus semantischer Metasprache mit Gödelnummern in Objektsprache mit Stufenbau\blockade{}; das ist anwendbar für Übersetzung von ,,nomologisch`` und wenn es expliziert ist, in \gestrunl\ Objektsprache mit logischen Modalitäten und daher auch in extensionale Objektsprache.) -- 1-2 Department Meeting. -- Abends zusammen, Sch., gut; aber Ina fühlt sich ungemütlich, weil ihre Haut an vielen Stellen juckt (Allergie?). \tbentry{14}{1}{1955}{} 2-3 zu \uline{Dr. Kupper} (die Fantasie über Astrid. Er sagt: da kommt allerhand Neues heraus; vielleicht will ich mit Astrid einen Teil von mir selbst darstellen, um mir die Zusicherung zu geben, dass Homo überwunden werden kann.) -- 3\,\textonehalf{} Office. Ich bleibe bis 5; dann fahren Kalish und \unll\ mich nach Hause, \neueseite{536471} weil Ina zu diesem Vortrag geht. -- Beim Abendessen noch mal lange heftige Diskussion (vor einigen Tagen sprach Ina von dem Vortrag und fragte, ob sie mit Kalish oder sonstwie arrangieren könnte, dass jemand mich nach Hause fährt; als \gestrunl\gestrunl\ ich erst überlegen wollte, sagte sie heftig: jetzt will sie schon gar nicht mehr, weil ich \gestrunl\ nicht sofort dazu bereit war.) Abends später scheint mir, dass ich zu eigensinnig und rechthaberisch diskutiert hatte; ich ging in die Küche und küßte Ina, und wir waren beide froh. -- Abends getanzt; nachher Ina in meinem Arm. \tbentry{15}{1}{1955}{} Ich lese Feigls \textit{ms} für Schilpp. -- Abends getanzt. \tbentry{16}{1}{1955}{} \uline{Spazieren}, nur kurz über die obere Brücke, weil tense. (Zum ersten Mal spazieren seit langer Zeit.) -- Feigl gelesen, fertig. -- Abends (nach einer Aussprache) fühle ich mich besser; auch getanzt. \tbentry{17}{1}{1955}{} 12-1 Dr. \uline{Kupper} (weiter über Astrid: in der Küche gegessen: Erinnerungen an lesbische Beziehungen. Constipation usw. Also alles über feminin-passive Rolle.) -- Nachher \uline{zu Maggie} (da sie nicht weg kann, bei ihr gegessen. Sie erzählt, dass Olaf sagt: im Sommer könnten sie Reise nach Alaska oder Hawaii machen, tausend \$. Darauf sie: einiges Andere wäre dringender. Sie beschlossen, sie soll jedes Jahr 1/10 des Ersparten für sich bekommen, also im Juni 120\,\$ \gestrunl ). -- Beim Abendessen Gespräch über unsere gegenseitigen Reaktionsweisen, nicht heftig, aber kritisch, unnachgiebig; es deprimiert mich. Nachher kommt Ina zu meinem Bett, und wir tauen beide auf. Später getanzt; Ina etwas in meinem Arm. Auf einmal muss sie weinen; sie ist deprimiert, nicht über mich. Nachts kurz vor 1 gehe ich zu ihr und tröste sie. -- 1\textsuperscript{h} drittes Nemb. \tbentry{18}{1}{1955}{} Ich diktiere Comments über Feigl. -- Mittags kommt \uline{Kalish}, bringt Blätter über Modalitäten (oft sehr umständlich dargestellt); wir halten ihn zum Lunch. Abends getanzt. \tbentry{19}{1}{1955}{\kreis} 10:30-2:30 \uline{Kalish} hier (über seinen ersten Entwurf für den geplanten gemeinsamen Modalitätenaufsatz.) -- Nachmittags Term Papers gelesen. -- Abends zusammen, Sch., gut. -- 2\textsuperscript{h} drittes Nemb. \neueseite{536469} \tbentry{20}{1}{1955}{} Gearbeitet an Modalitäten. -- 1\,\textonehalf{}\,--\,4 \uline{Maggie} hier. -- Abends gebadet. \tbentry{21}{1}{1955}{} 2-3 Dr. \uline{Kupper} (über Astrid: Buße in der Kirche. Er sagt: Da es mir gut geht in der Stimmung, wollen wir mehr über \blockade{} die Rückensache konzentrieren.) 6-8:15 \uline{Party bei Piatts }(in ihrer neuen Wohnung Beverly Court 156. Dort Gespräch mit: Frau Sa\unl ke über ihren Disk oder Tumor; Professor Abbaguano und Frau; Mia; Karl Cohen; ein wenig mit Miller. Zum Schluß bringt Mrs. Piatt jedem einen großen Teller mit Butterbroten usw. Piatts scheinen erfreut, dass wir gekommen sind.) -- 3 Nemb. \tbentry{22}{1}{1955}{} 10:30-3 \uline{Kaplan} hier. (Er schreibt Heft über Humanitäten\fnE{Verdeutschung des englischen Begriffs ,,Humanities`` (Geisteswissenschaften)} für \textit{Enc}. Wir diskutieren seine These, dass ein Kunstwerk auch kognitiven Gehalt hat und etwas über das Leben im allgemeinen besagt. Ich bezweifle dies. -- Einiges über Rechtfertigung der Induktion. -- Beim Essen spricht Ina über meine Idee, dass man freie Assoziation lernen helfen könnte, wie tanzen. -- \uline{Er fährt in den nächsten Tagen ab}; 2. Semester Columbia University, nächsten Sommer in Ann Arbor.) -- Term Papers gelesen. \tbentry{23}{1}{1955}{} 11-2 Professor \textit{Nicola \uline{Abbaguano}} \uline{und Frau} hier (Er ist interessiert an Grundlagen der Wissenschaft, auch Biologie und Soziologie. Ich erkläre ihm auf Frage die philosophische Situation in Amerika, besonders Beziehung zu Pragmatismus. Er hat 3 Monate Grant zum Reisen hier, und Kontakt mit Philosophen. Die Frau ist Amerikanerin, nett und aktiv, hat kleinen Verlag aufgemacht für philosophische Bücher.) -- Nachts im Traum geschrien. \tbentry{24}{1}{1955}{} 12 \uline{Dr. Kupper} (über den Traum {\lspitzt}Pfeil zum letzten Satz im Eintrag vom 23.01.1955{\rspitzt}; die Geschichte von \textit{Bradbury} gestern nacht.) -- Abends mein ,,\textit{Scipio}`` von 1903 gelesen. \tbentry{25}{1}{1955}{} -- (Abends muss Ina weinen, weil keine Kinder.) \tbentry{26}{1}{1955}{} Etwas über induktive Logik gearbeitet. \tbentry{27}{1}{1955}{} Nachmittags zum \uline{Zahnarzt \textit{Dr. Brann}} (zum ersten Mal. Heute nur Zähne gereinigt. Er findet 2 kleine Stellen, wo Füllungen nötig sind.) \neueseite{536465} Nachher fahren wir zusammen oberes Ende von \textit{Chautauqua}, ein Haus ist zum Verkauf; weiter Blick über den Ozean. -- Beim Nachhauseweg zum ersten Mal in \textit{\uline{Vance St}}. gefahren; ich finde die hohe Treppe, gehe hinunter zur Hillside. -- \tbentry{28}{1}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (Traum von letzter Nacht: über \unl\ Reihe, Flitner, Feigl; Olaf auf Pferd im Bus.) Nachher zu \uline{Helmers}, bis 7\,\textonehalf{}. -- Abends spät Ärger über Ina, weil sie nochmal kommt mich stören, und abfällige Bemerkungen über \textit{}mein \textit{Sc. P}. Buch macht. \tbentry{29}{1}{1955}{} Mittags \uline{Helmers} hier. Ich necke Ina (und mich selbst) mit Bemerkungen über ihre abfälligen Bemerkungen gestern abend; sie nimmt es ernst, und so \gestrunl\ entsteht eine peinliche Mißstimmung. -- Etwas über Modalitäten gearbeitet. -- Abends gebadet. \tbentry{30}{1}{1955}{\kreis} 10:30-1 mit \uline{Kalish} über Modalitäten (ich erkläre ihm Regeln für Denotation und Definition von Wahrheit). 1-3 \uline{auch \textit{Dorothea Carr}} zum Lunch. (Über unsere Analysen. Über China.) -- 5-7 \uline{Rorschachtest} (ich reagiere mehr auf Farben wie früher; habe mehr Bewegungen, viel Tanz, z.\,B. das Bärenballett, mit Musik für Bären und Vögel; aber erstaunlich, dass ich jeweils nur ein Response gebe; ich sage: ich sehe noch viele andere Einzelheiten, aber wenn sie nicht in ein Gesamtbild passen, verwerfe ich sie und erwähne sie gar nicht.) -- Abends zusammen, Scheide, besonders gut. Gut geschlafen. \tbentry{31}{1}{1955}{} 12-1 Dr. \uline{Kupper} (kurzer Traum, und etwas Assoziation und Interpretation. Er: keine Spontaneität. Er: voriges Mal doch freier, und da unterbrach er es. Er: aber keine Gefühle dabei. Ich \gestrunl : Ich hatte mehr Gefühle bei \textit{TAT} und gestern Rorschach.) -- (Ina bringt die Dentalplatte zu Dr. Brann.) Wir fahren \uline{zu Maggie}, Lunch dort. (Sie hat diesen Morgen Novelle gelesen; wir ermutigen sie, mehr ,,frei`` zu sein.) Ina macht kritische Bemerkungen über Dr. Kupper. Nachts 1:30 drittes Nemb. Etwas Magen. \neueseite{536483} \tbentry{1}{2}{1955}{\kreis} Gearbeitet an Kalish Entwurf für unseren Modalitätenaufsatz. -- -- Über Dr. Kupper; Ina findet ihn ,,aggressiv``; ich verteidige ihn: vielleicht macht er absichtlich abfällige Bemerkungen, um die Vatersituation wieder hervorzurufen; ich bin aber selbst zweifelhaft, ob ich richtigen Rapport\fnE{Englisch für ,,enge Beziehung/Bindung``} mit ihm habe; aber jedenfalls müsste ich mehr meine Gedanken und Gefühle über ihn zu ihm aussprechen. -- Abends überraschend zusammen, um\blockade{} (nach 2 Tagen schon!). -- Nachts Milch und Schokolade, weil Magen etwas. Trotzdem nachts etwas Magenschmerzen; 2 Tras, später 2 Donn, hilft. \tbentry{2}{2}{1955}{} \gestrunl\ Mit Ina \uline{spazieren} 34 Minuten (zum ersten Mal seit langem); keine besondere Ermüdung. -- An Modalitäten gearbeitet. \tbentry{3}{2}{1955}{} Mittags \uline{Maggie} hier. -- Angefangen, Poppers \textit{ms} für Schilpp zu lesen. -- Abends lastet die Schwierigkeit der morgigen Analyse auf mir; aber getanzt, und gut geschlafen. \tbentry{4}{2}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (ich spreche meine Gefühle über voriges Mal, und weiter zurück, endlich aus: Unzufriedenheit mit mir selbst und mit ihm, wegen seiner kritischen und abfälligen Bemerkungen. Traum: Fritz Becker. -- Nachher fühle ich mich sehr erleichtert.) Ich fahre hin und zurück. -- Ich fühle mich besser jetzt. \tbentry{5}{2}{1955}{} Vormittags \uline{Kalish} hier. (Über Modalitäten). Vor- und nachmittags lange aufgesessen. -- Nachmittags Popper gelesen. -- Abends etwas depr. Nachts Magenschmerz, 2 Tras., später 2 Donn. \tbentry{6}{2}{1955}{\kreis} Vormittags mit Ina spazieren 30 Minuten (ein Stück die steile Treppe, aber es ist zu schwierig für Marni). -- Popper gelesen. -- Abends zusammen, Sch., besonders gut. \tbentry{7}{2}{1955}{} An \textit{ms} für Quantenskala gearbeitet. -- Mittags \uline{Maggie} hier. -- Popper gelesen. \tbentry{8}{2}{1955}{} 11-12 \uline{Dr. Kupper} (anstatt gestern. Traum von Mend\`{e}s France. Das diplomatische Lächeln.) -- Popper gelesen. \neueseite{536479} \tbentry{10}{2}{1955}{} Über Modalitäten gearbeitet. -- Nachts Magenschmerz; 2 Tras und 2 Donn. \tbentry{11}{2}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper }(Zum Traum über Fritz Becker: die Höhle. Scheidenkrampf. Geschichte über Widerhaken in Scheide. Maina. Hier kommt der Ursprung der Furcht vor der Scheide heraus!) -- Haarschneider. \uline{Zu Maggie}. Nach 5 kommen Olaf und \textit{\uline{Kecskemeti}}. (Über Lage in Asien, Formosaproblem; er ist sicher, dass weder China noch \textit{US} Krieg anfangen werden, dass wahrscheinlich Edens\fnE{Anthony Eden: https://en.wikipedia.org/wiki/Anthony\_Eden} Kompromissplan durchgeführt wird. -- Notwendigkeit von Riten. Ich: vielleicht kann die Psychologie helfen. Er: Es muss aus dem Unbewussten kommen. Ich: Wissen vom Unbewussten stört nicht notwendig die schöpferische Kraft, z.\,B. bei Goethe. Er: Mechanisierung hat die Stadtmenschen in Amerika unglücklich\blockade{} gemacht; in den Vorstädten fängt besseres Leben an.) Ich sitze 2 Stunden auf. -- Abends frage ich Ina, warum sie heute so ,,steinern`` war; sie will erst nicht richtig sprechen; dann kommt heraus, dass sie \editor{sich} frustriert fühlte, weil sie heute nachmittag ein Symposium versäumte, um mit mir zu fahren, und dann fühlte, dass sie nicht wirklich \gestrunl\ nötig war, weil ich beim Fahren sagte, sie sollte nicht über schwierige Sachen sprechen; und sie hat heute zum ersten Mal das Dexedrin ganz weggelassen (anstatt es langsam zu vermindern). Um 12\textsuperscript{h} gehe ich nochmal zu ihr, und dann fühlen wir beide besser. -- Nachts Magensäure. \tbentry{12}{2}{1955}{} Mit Ina spazieren 35 Minuten, über beide Brücken und zum Channel Drive hinunter. -- Über Modalitäten gearbeitet. -- Abends zusammen, Sch., gut. \tbentry{13}{2}{1955}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{Kalish} und \uline{Richard} \textit{\uline{Montague}} hier (\textit{M}. zum ersten Mal. Er \gestrunl\ ist intelligent und hat gute Kenntnis in Mengentheorie und Grundlagen der Mathematik. Er will seinen \textit{Prob}. Kurs auf mein Buch basieren. Ich schenke ihm ,,\textit{Contin}.`` Er schreibt Doktorthese über technische Probleme der Mengenlehre für Tarski, der sehr anspruchsvoll scheint. Ina nimmt \textit{M}. in Schutz, damit ich und Kalish ihn nicht so für unsere Modalitätspläne einrippen\blockade{} sollen.) \neueseite{536481} \tbentry{14}{2}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (anstatt 12. -- \uline{Traum}: Maina und vermauerte Tür; Frau Schöndube im Auto; Chacha und Otto.) -- Seminar vorbereitet. \tbentry{15}{2}{1955}{} 3-5 erstes Seminar (Semantik), \textit{ca} 15 Leute. -- Nachts Magenschmerz; 2 Tras, später 2 Donn. \tbentry{16}{2}{1955}{} Für Seminar gearbeitet (semantische Regeln für Extensionen in bezug auf Bewertung.) -- Abends zusammen versucht, um\blockade{}, geht nicht. -- Später 3 Nemb. \tbentry{17}{2}{1955}{\kreis} 4-6 \uline{Kalish und Montague} hier (wir stellen wieder Fragen in Logik zusammen, für prelim. Examen.) -- Abends zusammen, Sch., gut. 12:30 drittes Nemb. Etwas Magenschmerz; 2 Donn; dann gut geschlafen. \tbentry{18}{2}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (häufig Magenschmerz; berichte Sex vor\blockade{}gestern und gestern. Traum: Mädchen im großen Treppenhaus im Schloss; Bergersteigung. Maina; Hanne; \gestrunl\ Beziehungen zu Frauen ohne Sexrelation.) -- Erste Officestunde. (\textit{\uline{Mathers}} eine Stunde; er hat nicht weiter an These gearbeitet, er weiß nicht, was noch zu sagen ist nach meinen Argumenten, besonders Meaningpostulate und neuer Aufsatz Meaning. Er sagt: Quine würde vermutlich sagen: Meaningpostulates sind willkürlich; er soll darauf erwidern. -- \textit{\uline{Yost}}\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/Robert\_M.\_Yost}: Cohen für Rotting\blockade{} Instructor nächstes Jahr, ich stimme zu. Die neue Instruktorstelle ist abgelehnt worden; daher können wir Montague nur behalten, wenn Cohen für die Army eingezogen \gestrunl\ werden würde.) -- Nachts Magen. \tbentry{19}{2}{1955}{} Für Seminar Semantik. -- Nachts Magen; 12:30 Cod, später 2 Tras, dann gut geschlafen. \tbentry{20}{2}{1955}{} \textit{\uline{Kecskemeti}}\fnE{vermutlich Paul Kescemeti (1901-1980)} hier, 11-2:30. (Über sein Buch. Bergmanns Mißverständnis meiner Semantik; ich leihe im \textit{SD} Erwiderung. Sein Emergentismus: der Hauptpunkt ist Entstehung der Organismen; dann, weniger wichtig, Mind, und später symbolische Sprache. Ich gebe ihm meine Diskussionsbemerkungen zu Sellars' Emergentismus. Seine Arbeit ist hauptsächliche die Analyse \neueseite{536477} der politischen Strategien der Regierungen, einschl. \textit{U.S}.) -- Nachmittags ein wenig deprimiert, \gestrunl Ursache unbekannt. Abends kommt Ina zu mir, und ich spreche Einiges aus; das erleichtert mich. -- Gebadet. -- Gut geschlafen (keine Magenbeschwerden). \tbentry{21}{2}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (Traum: ich reite mit \IN{\hartshorne}Hartshorne. \textit{Fr} im Office auf der Couch. Er fragt: warum dies \textit{display}? -- Ich möchte wieder Träume aufschreiben.) -- Nachts Magen; Cod, 2 Donn. \tbentry{22}{2}{1955}{} (\textit{Wash}. Geburtstag; keine Klassen!) Für Seminar Semantik gearbeitet. -- Mittags Maggie. -- 4\,--\,6\,\textonehalf{} \uline{Mia} (sie hat das \textit{Time }Buch \textit{ms} abgeschickt; die Übersetzung von Raum-Zeit ist noch nicht fertig. Zum Abschied gebe ich ihr Kuss.) 5-6 \uline{Felix Oppenheim} hier (einige Tage aus Stanford hier; er ist seit 5 Jahren Assoz. Prof.; sucht Job; ich habe für morgen Treffen mit Yost\fnE{vermutlich Robert M. Yost (*1917)} verabredet. Ich nenne ihn ,,Felix`` und ,,Sie``; er küsst Ina und Mia, die ihn gut kennt.) Ich war im Gespräch mit Mia etwas lahm, weiß nicht warum. Abends Musik und getanzt; dann fühle ich mich besser. Aber 12\textsuperscript{h} etwas Magenschmerz; 2 Donn. \tbentry{23}{2}{1955}{} Nachmittags mit Ina zu \textit{Oletha St}., im Beverly Glen ein Haus besehen (für 14 000, 3 große Zimmer; dahinter steiler Hang mit wilden Büschen, bis zum \textit{ridge}; Hauptnachteil: Geräusch der Trucks im Glen, vermutlich auch bei Nacht.) -- Nachher kurz \uline{zu Helmers}. \uline{Maggies Mutter} (\textit{Mrs.} \textit{Murray}) ist da. \tbentry{24}{2}{1955}{\kreis} 12\textonequarter{}-2\textonequarter{} \uline{Department Meeting} in Yosts Office. (Über die Examensfragen in den 4 Gebieten für das schriftliche Qualif. Examen.) -- Abends zusammen, Sch., gut. 1\,--\,2\,\textonehalf{} Magenschmerz; 2 Donn, Cod, 2 Tras. \tbentry{25}{2}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (über Magen. Er sagt, ich sei wie Katholik, abwechselnd frei und gebunden. Er fasst nochmal zusammen: Die Furcht vor der aktiven Rolle als ich nach Amerika kam und besonders in Princeton. Ich wolle Stärke von ihm bekommen wie von einem Vater.) -- Nachts 2\textsuperscript{h} drittes Nemb; gut geschlafen, Magen gut. \neueseite{536475} \tbentry{26}{2}{1955}{} Mit Ina \uline{spazieren 54 Minuten} (Sycamore bis Channel; das untere Haus von außen besehen). -- Mittags \uline{Helmers hier}. -- Für Seminar gearbeitet. Abends erzähle ich Ina von der Analyse gestern. Sie meint es ist sehr wichtig, dass die gewalttätigen Fantasien herausgekommen sind. -- 2\textsuperscript{h} aufgewacht, Magenschmerz; 2 Donn, Cod, dann geschlafen. \tbentry{27}{2}{1955}{\kreis} Für Seminar. Und einiges gelesen. Etwas \textit{low}. Abends etwas Muskelschmerzen, beim Aufstehen zum Abendbrot. Ein wenig deprimiert. Abends kommt Ina in meinen Arm; schöne Schubertmusik; Tränen, zuerst aus Betrübnis, nachher ,,weil die Musik so schön ist``, da fühle ich mich besser. Dann überraschend zusammen, Sch., gut. -- 2\textsuperscript{h} aufgewacht; ganz wenig Magen gespürt, kein richtiger Schmerz; Milch und Zwieback hilft, dann gut geschlafen. \tbentry{28}{2}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (gewalttätige Fantasien: der Exploder. Er: Die frühere Rebellion gegen Sexmoralkonvention war nichts Besonderes; das größere Tabu war, als ich nach Amerika kam: eine führende Rolle zu übernehmen.) -- Ich fahre auch zurück. Eine Stunde; wir schauen vom Auto Häuser an: eins in Burlingham, und die Gegend östlich von 7\textit{\textsuperscript{th }St}., im Canyon. -- Abends Ina von Analyse erzählt. -- Später etwas Muskeln und Magen gespürt. 11\textsuperscript{h} 3 Nemb; 11:30 Magenschmerz, Cod und Tras. Dann gut geschlafen. \tbentry{1}{3}{1955}{} 3-5 Seminar. Geht ganz gut, lebhafte gesprochen, \gestrunl\ aber nachher müde. -- Beim Abendessen einige Verstimmung mit Ina. Später sie bei mir, ausgeprochen und Zärtlichkeit. Dann gut geschlafen, Magen gut. \tbentry{2}{3}{1955}{} 5-9 (!) \textit{\uline{Kecskemeti}} (ich erkläre etwas über meinen pragmatischen Begriff ,,Intension``. Dann über Physikalismus und Emergentismus. Er vermutet, dass in Organismen eine neue Art von Feld auftritt, merkbar nur in der Nähe von gewissen Kon\blockade{}figurationen von Partikeln; keine neuen Partikel. Später nochmal vermutlich etwas Neues mit \gestrunl\ \neueseite{536487} Auftreten von \textit{awareness}. Ich frage: Welches Verhalten von Mäusen kann eine elektronische Maschine nicht nachahmen? Er: Spielen. Ich: Ich glaube doch; ich gebe aber natürlich zu, dass wir hier nicht von ,,\textit{awareness}`` sprechen würden. Nachher, mit Ina, über den Charakter der Deutschen; er sagt: nicht Paranoia, sondern compulsiv; starke Sexrepression durch Protestantismus; ich sage: nach 1918 Auflockerung; er: trotzdem verschieden von südlichen und östlichen Völkern in Europa, weil Sex nur bei Liebe erlaubt, nicht als leichtes Spiel, keine leichten Anspielungen.) -- 11\textsuperscript{h} 3 Nemb; gut geschlafen, Magen gut; morgens Traum: Amputierung der Hände. \tbentry{3}{3}{1955}{} Barankin gelesen. Gut geschlafen, Magen gut. \tbentry{4}{3}{1955}{\kreis} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (Traum vom 2.: Hände abgeschnitten. Meine Rebellion gegen die traditionelle Moral.) -- (Helmers sind nach Stanford gefahren, zu Girshicks\fnE{vermutlich Meyer Abraham Girshick (1908.1955); vgl. Obituary in Materialien} Beerdigung.) Wir fahren zu Helmers Haus, Katze füttern; Television gesehen (immerzu Commercials mitten dazwischen!). -- Abends zusammen, Sch., gut. \tbentry{5}{3}{1955}{} Mit Ina spazieren, 41 Minuten. -- Barankin gelesen. \tbentry{6}{3}{1955}{} 10:30-3(!) \uline{Kalish} hier. (Über Modalitäten. Er schlägt vor, zunächst mal einen Aufsatz nur über die einfachere modale Sprache \textit{L}* zu schreiben.) Zum Lunch 1-3 kommt auch \uline{Dorothy}. -- 4-5 \uline{Helmers} hier. (Sie waren in Stanford, zur Beerdigung von Girshick. Sie waren aber etwas deprimiert, dass \sout{Frau} sie anscheinend keine Hilfe oder Trost bedeuteten für Frau G.; darum sind sie schon gestern zurückgekommen.) \tbentry{7}{3}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (die ganze Geschichte mit dem Dean 1936 erzählt. Warum nicht früher, und auch auch Wallis nicht? Er sagt: ein \textit{key} Faktor für den Rückenkollaps Dez. ,36.). -- 1 Stunde \uline{zu Maggie}. (Sie haben einen lebhaften jungen \textit{airdale} Hund Jerry da. Ina versucht, Maggie Frau Girshicks Verhalten zu erklären.) -- Beim Abendessen erzähle ich Ina über die Analyse; sie wundert sich, dass ich auch zu ihr nach 1936 nicht mehr über die Sache gesprochen habe. Alles bewegt mich jetzt stark, mehr als beim Doktor; zu Tränen. Ina liest mir vor aus meinem Satzergänzungstest ,,Alles würde in Ordnung \neueseite{536489} sein, wenn \gestrunl\ mein Vater -- mich ebenso geliebt hätte wie Agnes``!) Abends nach der Musik sprechen wir noch zusammen darüber; ich sage, dass ich manchmal den Eindruck hatte, dass in Amerika mein Leben gelähmt und weniger lebendig war; auch sie muss weinen. -- 10:30 drittes Nemb. \tbentry{8}{3}{1955}{} 3-5 Seminar. (Kalish schlägt mir nachher vor, die Vorlesungsnotizen zu mimeographieren, anstatt an Wandtafel.) -- Ina hat mir Kleists ,,Michael Kohlhaas`` gebracht, und ich lese es abends bis 12\textsuperscript{h}. (,,Ein rechtschaffener, \gestrunl\ aber entsetzlicher Mann``; er richtet sich zugrunde durch ,,das Übermaß an Rechtsgefühl``.) -- Abends lese ich Kleists ,,Michael Kohlhaas`` bis 12\textsuperscript{h}. \tbentry{9}{3}{1955}{} Nachmittags \uline{Zahnarzt} Dr. Brann. (Er macht 2 kleine Füllungen; Abdruck für refining\blockade{} der unteren Platte.) -- Abends erzähle ich Ina den Traum vom Skilaufen und Bergbahn; und Assoziation, über Tante Fia Brahl\blockade{}. Dann lese ich Kohlhaas bis 12:30. \tbentry{10}{3}{1955}{} Ich diktiere langen Brief an Nymann über Barankin. -- Nachmittags für Seminar gearbeitet. (Abends geht Ina zu ihrer Gruppe.) (Ich lese Kohlhaas zu Ende.) \tbentry{11}{3}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (ich erzähle von ,,Michael Kohlhaas``, ,,Scipio``, Tante Fia, alle in Davos; mein übermäßiges ,,Rechtsgefühl``. Er sagt: In der Kindheit muss etwas geschehen sein, was nach meinem Gefühl nie wieder gut gemacht worden ist.) -- 3-5 im Office. (Dr. \textit{\uline{Morandini}; }Ingenieur und Mathematiker, aus Budapest, schon lange in \textit{U.S}., kannte Schlick in Wien, befreundet mit Reichenbach hier, tätig in adult educ. und Humanist\blockade{}, kennt meine Bücher, auch Syntax! Mathers, \textit{\uline{Montague}}; über seine These, Unmöglichkeit der endlichen Axiomatisierung für Fraenkels Aussonderungsaxiom mit Funktionen; er scheint sehr begabt.) Ina verstimmt, weil ich nicht auf ihre Müdigkeit Rücksicht genommen hatte. \tbentry{12}{3}{1955}{} 4-7 \uline{bei Mia Reichenbach} (ich zum ersten Mal dort. Schöner Blick auf die Berge und etwas aufs Meer. Wir sagen ,,Du`` und ich küsse sie wieder. Ich erkläre ihr über theoretische Constructs. Das Haus hat schöne große Fenster und ist nett eingerichtet.) -- Abends zusammen, Sch. \neueseite{536491} \tbentry{13}{3}{1955}{} Vorlesungsnotes Semantik für Mimeographieren vorbereitet, bis abends 10\textsuperscript{h}! \tbentry{14}{3}{1955}{} Vormittags Vorlesungsnotes Semantik für Mimeographieren vorbereitet. 2-3 \uline{Dr. Kupper} (Traum; Geschichte von Otto Schöndube.) -- Mit Ramona über Mimeographieren gesprochen; für mich ist nur mehr \$\,20 übrig! -- \uline{Zahnarzt} (er schleift ein wenig an der unteren Platte ab; seit \textit{Fr} behalte ich nachts an, auf seinen Rat.) -- Für Feigl Minneapolis Memoranda gelesen. \tbentry{15}{3}{1955}{} Für Feigl Minneapolis Memoranda gelesen. -- 3-5 \uline{Seminar}. -- Abends müde. Ich mache \textit{SD} Tabelle bis 10:30; Verstimmung mit Ina, ich kann mich nicht herausreißen. \tbentry{16}{3}{1955}{} \uline{Feigl} (er ist hier für eine Woche Diskussion über Physikalismus, Disposition usw. Ich erkläre ihm die 3 Sprachen der Semantik. Er sagt, Emergentismus gehöre gar nicht zu ihren Hauptdiskussionspunkten; auch Meehl ist nicht besonders daran interessiert, nur Sellars. Meehl kann nicht kommen, hatte epileptischen Anfall. Heute kommen 3 Fernrufe aus Minn. für Feigl! Sie fragen, ob Scriven kommen soll; er winkt ab.) 10-8:30. \tbentry{17}{3}{1955}{} 9:30-11:30 mit \uline{Feigl} diskutiert. -- 12-2:30 Department Meeting im Office (Qualif. Examen: über Bornstein (über eine Stunde!) nicht bestanden (6:4, ich stimme für ihn, weil Miller und Meyerhoff sagten, er wüßte mehr, als er im Examen schreiben kann); Dickie\fnE{vielleicht Georgie Dickie? https://en.wikipedia.org/wiki/George\_Dickie\_(philosopher)} bestanden (7:3). Dann über \textit{TA}; ich für Bohnert, Ruytinx\fnE{Jacques Henri Jean Ruytinx, an O.F. Munson Fellow in Philosophy at UCLA 1955, from Brussels, Belgium. Information found in the online Register -- University of California, Volume 2.}, Main, Jeffrey, Tonelli, Smith.) -- 4-6:30 mit \uline{Feigl} diskutiert (ich erkläre: Fusion nur in der theoretischen Sprache.) (Ina abends zur Gruppe.) Ich abends Mathers' These gelesen. -- Ina kommt erst 11\textsuperscript{h}. (Ich frage, warum sie gereizt war, als Feigl sie über die Gruppe fragte; und es gibt eine Verstimmung.) -- 1:30 drittes Nemb. \tbentry{18}{3}{1955}{} Vor- und nachmittags mit \uline{Feigl} diskutiert (Dr. Kupper sagt für nachmittags ab. Mit Feigl über Fusion von 2 theoretischen Begriffen. Auch etwas angedeutet über Übersetzung von Kausalmodalitäten.) 5\textsuperscript{h} kommt \uline{Olaf}, bringt Diktiermaschine; er ist anscheinend etwas gemifft, dass Feigl nicht zu ihnen kommt; -- Feigl sagt, sie haben kaum etwas gemeinsam. -- \neueseite{536485} 11\textsuperscript{h} 3 Nemb. Später etwas \uline{Übelkeitsgefühle} im Magen. 12\textsuperscript{h} Milch geholt; 1:30 Milch und Eiscreme geholt, hilft etwas. Bis nach 4\textsuperscript{h} kaum geschlafen. \tbentry{19}{3}{1955}{} \uline{Feigl}, \textit{\uline{MacCorquodale}} (zum ersten Mal), \textit{\uline{Kalish}} und \textit{\uline{Montague}} hier. (Feigl fragt über Diskussion und Constructs. \textit{MC }beschreibt Skinners Auffassung, Operationalismus; Constructs unnötig. Feigl gibt Gründe für Constructs. Ich auch. Ich über Hempels Einwände, dass analytisch für Constructs nicht definiert werden kann, weil man nicht unterscheiden kann zwischen P-Postulaten und Meaning Postulaten; ich: Letztere sind für Constructs nicht nötig; man benötigt sie, wenn die Sprache zu schwach ist.) 8-1; dann 1-2 alle hier zum Lunch. Lebhaftes, heiteres Gespräch. -- 2-4 Nap, wegen schlechter Nacht. 4\,\textonehalf{}\,--\,6\,\textonehalf{} Diskussion mit Feigl (meine Comments zu seinem Aufsatz ,,Physikalismus`` für Schilpp; ich diktiere verschiedenes in Audiographen.) -- 8 Abendessen (ich habe mich heute mittags und abends vor der Mahlzeit nicht hingelegt). -- 11\textsuperscript{h} 2 Nemb; gut geschlafen. \tbentry{20}{3}{1955}{} Mit \uline{Feigl} diskutiert, vor- und nachmittags. (Vormittags weiter diskutiert: aus meinen Notizen zu Hempel \textit{ms}, über Sinnkriterium für Constructs. Nachmittags transkribiert Ina alles. Wir diskutieren noch einiges über Minn. Memoranda.) -- 6\textsuperscript{h} (dann Ina mit Feigls zu Helmers, dann Feigl zu Mia). \tbentry{21}{3}{1955}{} Mit \uline{Feigl} diskutiert 10-12 und 4-7. -- 2-3 \uline{Dr. Kupper} (über Feigl; und 3 Träume). 7-9 mit Feigl Abendessen. (Ich sage, dass ich doch nicht \sout{Som} im Sommer nach Minn. kommen möchte; vielleicht will er im Sept. ein paar Tage mit Meehl\blockade{} herkommen.) Zum Abschied umärmelt. (Er sagt nachher zu Ina: Das war das erste Mal! Er ist gerührt darüber; es bewegt mich, dass ich so lange so gehemmt war!) \tbentry{22}{3}{1955}{} Vormittags Gesuch an Research Komitee; und für Seminar vorbereitet. -- Nachmittags Seminar. \neueseite{536501} \tbentry{23}{3}{1955}{} Für Seminar gearbeitet. -- Nachmittags \uline{Dr. Kupper} (über Feigl, Umarmung beim Abschied usw.) -- Haarschneider -- ich fahre auch zurück; Ina ist ärgerlich, weil sie fühlt, dass sie überflüssig ist dabei und nur Zeit verliert; dadurch kommt gegenseitige Verstimmung. \tbentry{24}{3}{1955}{\kreis} Für Seminar, vor- und nachmittags. -- Mittags \uline{Maggie} hier. (Nachher spricht Ina mit ihr und erfährt, dass sie und Olaf glaubten, Ina wolle Feigl von ihnen fernhalten; und dass Ina wollte, dass Olaf ohne sie herkäme um Feigl zu treffen!) (Abends Ina zur Gruppe.) -- Später zusammen, Sch., gut. -- 1\textsuperscript{h} drittes Nemb. \tbentry{25}{3}{1955}{} 2-3 Dr. \uline{Kupper} (zu einem früheren Traum. Geschichte vom Papa und Agnes.) -- Office (Mathers). -- 4\textthreequarters{}-8\textonequarter{} \uline{bei Helmers} (sie sind sehr froh, dass wir kommen; Olaf erzählt mit Lachen, dass er vorigen Freitag aus Versehen, als er zu uns fahren wollte, die ganze Chautauquaa hinaufgefahren ist. Wir sind vergnügt, und lachen allerhand.) -- Nachher ist Ina etwas verstimmt, weil ich sie bei Helmers geneckt habe, und die Geschichte vom verlorenen Laib Brot erzählt habe. Später kommt sie nochmal zu mir und sagt, es sei alles in Ordnung; aber ich merke doch, dass ich einen wunden Punkt berührt hatte, besonders mit Geschichte über ihr Erzählen aus politisch soc. Klasse usw. \tbentry{26}{3}{1955}{} Für Seminar. Dann Transkript für Feigl überarbeitet. \tbentry{27}{3}{1955}{} 10\,--\,2\,\textonehalf{} \textit{\uline{Poznanski} }hier (Er ist für einige Monate in Amerika, war am 22. in meinem Seminar. Er erinnert sich an Besuch in Prag, an meine Vorträge in Warschau. Er war begeisterter Schüler von Kotarbinski. In Jerusalem hat er Seminare gegeben zusammen mit Bar Hillel über Syntax, Testability, \textit{M} \& \textit{N}. Ich erkläre ihm: \textit{belief} Sätze mit ,\textit{B}` als Construct; er wundert sich: ,,Da geht ja der psychologische Gehalt verloren``; ich: ,,nein, nur die introspektive Interpretation wird aufgegeben``; ich: vielleicht {\lspitzt}3 symbolische Zeichen{\rspitzt} für \textit{B}-Sätze ist Klassen-Vertauschung; das scheint ihm seltsam. Er sagt nachher zu Ina: Sie sind in Jerusalem erstaunt, wie flexibel ich bin und meine Auffassungen ändern kann, Bar-Hillel hält immer sehr an meinen früheren Auffassungen. Ich erkläre ihm: Meaning Postulate sind unnötig in \neueseite{536499} der theoretischen Physik. Er selbst spricht immerzu, stellt nicht Fragen über meine jetzige Arbeit oder Auffassungen, obwohl ich ihn dazu aufgefordert habe. Schließlich muss ich ihn einige Male mit Mühe unterbrechen, damit ich ihm etwas über meine neuen Auffassungen sage. Aber er ist intelligent und genießt das Gespräch. Er hat Vorlesung von Quine gehört, war sehr unbefriedigt; Quine spricht zu seinen Karten auf dem Tisch, spricht unklar aus und ist auch im Inhalt schwer verständlich, im Unterschied zu Gespräch und Aufsätzen. \textit{Austin} in Harvard gibt die James-Vorlesungen. Bar-Hillel wird wahrscheinlich im Herbst zum Assoz. Prof. promoviert.) Nachmittags transkribiert für Feigl, (auch einige Seiten über analytisch in theoretischer Sprache diktiert in Maschine aufgrund von Notizen für mein Reply zu Hempel.) -- Abends gebadet. \tbentry{28}{3}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (Traum von Peachs, Haus und Laternen, mit Mud.) Zur \textit{Library} (zum ersten Mal); einige Bücher durchgesehen. -- \tbentry{29}{3}{1955}{} \gestrunl\ Vormittags \uline{Muskelschmerzen} im Rücken und Hüften. Nachmittags Seminar. Dabei vergesse ich es zum Glück. Abends wieder etwas Schmerzen. Es deprimiert mich etwas. Bei Musik etwas Tränen. Ina kommt und tröstet mich. Nachher getanzt. 3 Nemb. \tbentry{30}{3}{1955}{\kreis} Für Seminar gearbeitet. -- Abends zusammen, Sch. \tbentry{31}{3}{1955}{} 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} Department Meeting im Office (über \textit{Sayles}' Thesisplan. -- Nachher Meyerhoffs Einladung nach Michigan im Herbst. Kalish schlägt als Ersatz Montague vor; ich preise seine Fähigkeiten.) -- Abends und nachts \uline{Magen} ungemütlich. \tbentry{1}{4}{1955}{} 2-3 Dr. Kupper (3 Träume: Feigl; Marokko; Agnes in der Krim.) -- Office (Mathews; er arbeitet über Mostowski-Gödel.) -- Abends Muskeln gespürt. \tbentry{2}{4}{1955}{} Muskeln sore; meist im Bett geblieben. -- Zum Lunch \uline{Helmer}s hier. -- Poppers \textit{ms} fertig gelesen. -- Etwas deprimiert über Muskeln. \tbentry{3}{4}{1955}{} \uline{Haus an \textit{Gouch}} besehen (herrliche Aussicht auf ihr\blockade{} \neueseite{536497} weite Strecke des Meeres. \uline{Helmers} kommen auch. Wir überlegen, ob man Garage umwanden kann, Büsche auf Terrasse pflanzen; für Auto eine Platz an der Straße herrichten.) Ich bin \uline{tense wegen Muskeln}, werde bald müde. -- Abends bei Musik etwas Tränen; Ina tröstet mich. Gut geschlafen. \tbentry{4}{4}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (Traum über Sellars (oder ihn selbst), der mich festhält. -- Mache ich Fortschritt? Er: In der Analyse kommen meist keine Gefühle heraus.) -- Zu Hause bespreche ich es mit Ina. (Sie sagt, ich bin zu Hause doch viel mehr flexibel und habe auch Gefühle, im Vergleich zu früher; der Analyst soll nicht ,,\textit{support}`` geben, wenn nicht unbedingt nötig, weil der Patient sonst davon abhängig wird; der Patient wird stärker, wenn er es ohne Support durchführen kann.) \tbentry{5}{4}{1955}{} Nachmittags \uline{Seminar}. -- Abends bei Mozartmusik Tränen. (Ina bei mir. Ich sage, es ist nicht Kummer über etwas, sondern eine unbestimmte Sehnsucht, ein wenig schwermütig, aber doch schön mit der Musik.) \tbentry{6}{4}{1955}{} Für Seminar gearbeitet. -- 3\,\textonehalf{}\,--\,5 \uline{Kaplan} hier. (Er ist eine Woche hier, aus \textit{NY}. Er berichtet, dass Hempel in Princeton angenommen hat! Es scheint, dass sie jetzt auch ihn erwägen. -- Über seinen Aufsatz ,,Wahrheit``. Ich sage: Solch ein Gradbegriff ist einwandfrei; aber der absolute Wahrheitsbegriff ist doch nicht so unanwendbar auf empirische Sätze, wie er meint. -- Er hat in \textit{NY} wieder Psychotherapie aufgenommen bei demselben Mann, bei dem er vor 10 Jahren war. Sie sprechen mit einander, und er sitzt dabei.) -- Nachher, während ich beim Schreibtisch stehe ich Sachen nehme, kommt \uline{plötzlich ein kleiner Twitch im Rücken}; \gestrunl{} aber nichts weiter; ich trage meine Sachen zum Bett; dann ziehe ich mich aus und lege mich \gestrunl{} hin; dabei keine Schmerzen mehr. Ich sage mir, es ist doch nichts \gestrunl\ Ernstes; aber es hat mich doch erschreckt, und es deprimiert mich, und Tränen kommen. Später taste ich den Rücken ab; verschiedene Stellen sind empfindlich, auch auf den Hüften, und besonders eine Stelle links nahe beim Rückgrat. Ich habe Angst, es könnte doch vom Spine her verursacht worden sein; \neueseite{536495} Ich versuche mir zuzureden, dass die empfindlichen Stellen zeigen, dass es nichts ist als die üblichen Muskelsachen. \uline{Ina} kommt nach Hause; ich erwähne, dass der Doktor vorgestern wieder erwähnt hat, dass da ja auch etwas Organisches mit dem Rücken ist; sie ist wieder böse auf ihn, dass er die alten Ideen wieder in mir hervorruft. -- 3 Nemb, gut geschlafen. \tbentry{7}{4}{1955}{} Im Bett geblieben; öfters nur kurz aufgestanden, immer noch tense. Die Stellen am Rücken sind noch empfindlich, aber nur auf Druck; sonst keine Schmerzen. Mittags \uline{Maggie} kurz hier. (Ina mit ihr und Mr. Salo\blockade{} noch mal zum Haus an der Goucher; sie misst die Wände aus, wird aber immer skeptischer.) Ina sagt abends die Gruppe ab, um mich nicht allein zu lassen, obwohl ich ihr sage, dass es nicht nötig ist. -- Abends schönes Schubert Trio; Ina bei mir, und Zärtlichkeit. Dann tanze ich ein wenig; ich bin froh, dass es gut geht. Nachher lese ich im Tagebuch nach: schon mal war Rückenschmerz nach Kaplans Besuch, seinem ersten, am 6.9.54; mehrere Tage! Dann lese ich auch noch, was ich vergessen hatte, aber Ina noch erinnert: die Rückenschmerzen einige Tage nach dem Stolpern über die Stufe bei \textit{AH}, und verschiedene Zicken mit Rücken und Magen ein\editor{ig}e Tage nach Dr. Weinbergers Diagnose. Alles dies tröstet mich; ich nahm dies jetzt als etwas Besonderes, aber es ist eine so deutliche Wiederholung früherer Sachen, manchmal muss ich sogar lachen. Ich fühle mich erleichtert. -- Ich nehme doch 3 Nemb, weil ich etwas besorgt bin, wie es mir morgen geht, wo ich \gestrunl\ zu Dr. Kupper gehe. \tbentry{8}{4}{1955}{} Noch tense, aber vormittags ein wenig im Wohnzimmer gesessen, und zum Lunch wieder. -- 2-3 \uline{Dr. Kupper} (über Rücken\gestrunl empfindungen nach Kaplans Besuch und gestern. Kaplan hält Reserve. Der Doktor sagt: Das fühle ich auch über den Doktor; in Wirklichkeit bin \uline{ich} reserviert, wie man bei Feigl sah; er sagt, ich könnte auch Fragen an den Doktor stellen über seine Person.) -- (Ich hatte Office abgesagt.) Später im Wohnzimmer gesessen; und \gestrunl\ zum Abendessen auf. Es geht mir besser. -- Später Musik, und Ina im Arm, mit Zärtlichkeit. -- Nur 2 Nemb. Lange nicht geschlafen. \neueseite{536503} \tbentry{9}{4}{1955}{\kreis} Vormittags und nachmittags lang aufgesessen, und zu Mahlzeiten. (Erwiderung auf Poppers ersten Teil fertig geschrieben.) -- Abends ein wenig Muskeln und Magen gespürt; aber dann doch zusammen, um\blockade{}. -- 12\,\textonehalf{} drittes Nemb. -- \tbentry{10}{4}{1955}{} 11-1 \uline{Kaplan} hier. (Ich sage ihm, dass, als er im Febr. verschwand, es mir leid tat, dass wir nicht mehr zusammen gewesen waren, auch persönlich. Ich frage, wieviel davon an mir lag. Ina sagt immer, ich wirke \textit{over-awing}; wo ich doch solchen Eindruck gewiss nicht geben möchte. Er stimmt Ina etwas zu: Ich sage nur die Postulate und überlasse es anderen, die Implikation zu ziehen. Er sagt, wie er doch das Vatergefühl mir gegenüber nicht loswerden kann. Ich sage ihm, dass ich zuweilen ihn als Sohn, aber auch als Vater empfinde; aber ich will doch mit ihm auf gleicher Stufe sein. Auch über die Chicago Zeit: Er ist nur ein oder zwei Mal zu uns gekommen; Ich sei willig gewesen, mit ihm und anderen zu sprechen, aber doch als ein Opfer an Zeit . -- Ina ist zeitweise dabei. Er bestätigt auf ihre Frage, dass er manchmal sehr zurückhaltend ist über sich zu sprechen und dann wieder viel spricht und es nachher bedauert. -- Falls Princeton ihm Angebot macht, würde er es sehr anziehend finden. Auf meine Frage sagt er, dass Promotion hier ein wesentlicher Faktor für Assoziation sein würde.) Ich bin froh, persönlicher mit ihm gesprochen zu haben und dadurch jetzt natürlicheren Kontakt mit ihm zu haben; und er scheint sich auch darüber zu freuen. (Nachher sprechen wir noch über meine Idee von Glaubenssätzen mit {\lspitzt}3 Zeichen{\rspitzt}; er findet diese Idee plausibel{\rspitzt} für einen Begriff\blockade{}; außerdem aber sei eine \unl\ wohl auch wichtig, der die Form des Glaubens berücksichtigt; hierfür vielleicht mein Satz über Satz, wie in \textit{M+N}.) Nachmittags \textit{ms Feys} für Schilpp gelesen. -- 6\,\textonehalf{}\,--\,8\,\textonehalf{} \sout{Hel\unl } \uline{Helmers} hier. Mrs. Gershwin und Tochter sind gestern abgereist; sie sind erleichtert.) Ich bin etwas müde dabei. -- Nachts 1\textsuperscript{h} drittes Nemb. Dann gut geschlafen. \tbentry{11}{4}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (Ich berichte über Kaplans Besuch gestern. Auch, wie wenig Kontakt ich mit den Studenten in Chic. hatte. Er sagt, er ist froh, dass heraus kam.) -- Nachts 1\textsuperscript{h} drittes Nemb. \tbentry{12}{4}{1955}{} Vormittags und mittags Muskeln etwas sore. Darum 2\textsuperscript{h} kleines extra Dex genommen. 3-5 Seminar. \neueseite{536509} \tbentry{13}{4}{1955}{\kreis} Für Seminar. -- Feys gelesen, und Erwiderung entworfen. -- Nachmittags \uline{Mia} hier (sie fragt mich, im Auftrag des Philosophie und Mathematik Departments vom \textit{City Coll}., \gestrunl\ ob ich im Juli Vortrag geben will, populär, weil es ein Junior College ist, über Bildungsthema; \$ hundert. Ich bin unentschlossen; ich soll ihr bald Bescheid sagen.) -- Abends Mißstimmung mit Ina (später sagt sie, sie ärgerte sich ein wenig, dass ich anscheinend die Gelegenheit, hundert Dollar durch Vortrag zu verdienen, nicht benutzen wollte, sie ist deprimiert, weil die für uns erschwinglichen Häuser nicht anziehend sind; später ärgert sie sich, weil ich mich ostentativ wasche und es betone ,,als wollte ich klar machen, dass ich ein Opfer bringe``, und besonders, dass ich dann doch nicht klar sage, was ich vorhabe.) Dadurch bin ich bedrückt und gehemmt, als wir zusammen liegen, mit Musik. Aber schließlich doch zusammen. -- Gut geschlafen. \tbentry{14}{4}{1955}{} Erwiderung auf Feys fertig (Entwurf). -- (Abends Ina zur Gruppe.) Nachts 12:40 drittes Nemb (vorher 2 Abende ohne das). \tbentry{15}{4}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (ich habe alten und neuen Traum, ich will mit dem alten anfangen.) Immer systematisch. (Dann keinen von beiden genommen!) Allerhand erzählt und Popper, Ryle, Quine; persönliche Gefühle auch in theoretischer Diskussion.) In Office: Prof. \gestrunl\ \textit{\uline{Wenger}, }(Psychologe, Physiologie der Emotionen, war Student von Feigl in Iowa, fragt mich um Vortrag für Psychologische Gesellschaft. Ich lehne ab, verstehe nicht genug von Psychologie, aber ich verspreche ihm, \unl\ im Sommer mit ihm und einigen Freunden zu sprechen. Kalish sagt später: Der ist nicht sehr klar.) \textit{\uline{Roy Brady}}\fnE{Ray Bradbury?, kommt ausführlich in vorangegehenden Jahrgängen vor.} (dickes Gesicht, sodass ich ihn zuerst nicht erkenne; hat Frau und Kind. Sie wohnen in Westwood Village, seine Frau studiert in Universität. Er hat Stellung in Flugzeugfabrik im San Fernando Valley. Er möchte, trotz besserer Bezahlung dort, in Universitätslaufbahn zurück, \textit{Ph.D}. in Philosophie machen, vielleicht Grundlagen der Programme\blockade{}.) Nachher Häuser an Anita und weiter oben vom Auto\blockade{}tina aus betrachtet. -- Zu \uline{Helmers}. (Sie gehen dann weg.) \sout{\uline{Mia} kommt zu mir. Das City College wünscht Vortrag 22. Juli, populär über irgendetwas Philosophisches; hundert Dollar} \neueseite{536511} \tbentry{16}{4}{1955}{} (Für Seminar.) Abends gebadet. \tbentry{17}{4}{1955}{\kreis} 10\,\textonehalf{}\,--\,3\,\textonehalf{} \uline{Kalish und Montague} hier. (Kalish berichtet von Department Sitzung am 12. abends. Montague wird beschlossen, da auch Lawrence für ein Jahr weggeht. Bochenski wird erwogen für ein Semester, da er in Amerika sein wird. -- Montague erzählt, wie schwierig Tarski ist; ein Student wäre vom Militär zurückgestellt worden, wenn das Department ihn als Instruktor vorgeschlagen hätte; Tarski war energisch dagegen, weil der Doktor noch nicht genug fertig war, und duldete sogar nicht, dass die Majorität des Departments es durchführte; so wurde der Student eingezogen. Er klage immer, wie wenig Geld er habe; aber er habe 30 Tausend bar für sein Haus bezahlt (?). -- \uline{Montague hat Ideen für Modalitätssystem}, wo die Werte der Variablen Klassen sind; ich habe Bedenken. -- Sie erzählen, dass Dorothy nach Washington fahren will, um zu sehen, ob sie jetzt besser sich gegen ihren Vater behaupten kann.) -- Abends sind wir in guter Stimmung; dann zusammen, Sch., besonders gut. -- 1\textsuperscript{h} drittes Nemb. \tbentry{18}{4}{1955}{} 3 \uline{Dr. Kupper} (anstatt 2\textsuperscript{h}. -- Traum über ihn, mit allerhand Assoziationen, aber kein rechter Zusammenhang.) -- Nachher Häuser angeschaut vom Auto aus, an \textit{Tiger Tail }und \textit{Bonhill}. -- Nachts 1\textsuperscript{h }drittes Nemb. \tbentry{19}{4}{1955}{} Nachmittags Seminar (diesmal viel Diskussion; philosophische Probleme über Wahrheit). -- Abends getanzt. \tbentry{20}{4}{1955}{} Für Seminar. -- Mittags \uline{Maggie} hier (mit Silberstrich im Haar.) \tbentry{21}{4}{1955}{} Für Seminar gearbeitet. \tbentry{22}{4}{1955}{\kreis} 2 \uline{Dr. Kupper} (Traum über Segeln; Verbindung mit vorigem Traum. -- Nächste Woche fallen die Sitzungen aus.) -- Office (nachher mit Montague über seine Modalitätsauffassung). -- Abends zusammen, Sch., gut. \neueseite{536507} \tbentry{23}{4}{1955}{} Mit Ina \uline{spazieren} (zum ersten Mal seit langem. 38 Minuten. Entrada hinunter \uline{bis zum Ozean}.) -- 11:11:40 \textit{\uline{Shufro}\fnE{Salwyn Shufro (1905-2001), Investmentbanker, offenbar Freund und Finanzberater von Groucho Marx.}} hier. (Er glaubt, seine vorsichtigen Investments, jetzt öfters preferred stock, und gute Auswahl, sei sicher genug. Das sei besser als Lebensrente, da die Versicherungsgesellschaften sehr niedrig ansetzen, weil sie selbst nicht stocks kaufen und daher nur wenig aus ihren Investments beziehen. Er meint, mit den 12,000, könnte ich bis 1958 50,000 Stockwert haben. Er ist auch gegen Kaufen, besonders für nur wenige Jahre.) -- Nachmittags für Seminar gearbeitet. \tbentry{24}{4}{1955}{} Für Seminar gearbeitet. Nachmittags \uline{Helmers} hier (sie haben mit Ina ein Haus in \textit{Carmelina} gesehen, mit schönem Patio und Aussicht, sie berichten darüber.) -- Abends etwas Verstimmung (Inas Zahnabszess macht ihr Kopfschmerzen); um 12\textsuperscript{h} nachts kommt sie nochmal lieb. -- Nicht geschlafen bis 4\textsuperscript{h}. \tbentry{25}{4}{1955}{} [Diese Woche ist \uline{Springrezeption}, keine Klassen. Und Dr. Kupper ist verreist.] Für Seminar gearbeitet. \tbentry{26}{4}{1955}{} Für Seminar gearbeitet. Nachmittags sehen wir (mit Salo\blockade{}) ein \uline{Haus an der Carmelina} an (schöne Birken davor, schöner Patio mit Camelias, hinter dem Haus Rosen, dann \gestrunl\ Obstbäume, weit hinunter; nach links sieht man etwas die Berge; das Haus ist anziehend; aber wir überlegen, dass es finanziell eine große Belastung wäre.) Im Haus werde ich sehr müde. -- Abends fühle ich mich tense, und empfindlich am Hüftknochen. 12\textsuperscript{h} drittes Nemb. Nachher kommt Ina nochmal. Ich bin schon schläfrig, erzähle, dass ich in dem Haus mich ärgerte, weil sie mehr \gestrunl\ mit dem Mann redete als mit mir usw.; ich fantasiere: wie Agnes, usw.; \gestrunl\ Zärtlichkeit mit \unl . Nachher fühle ich mich erleichtert und entspannt, dann gut geschlafen. \tbentry{27}{4}{1955}{\kreis} Für Seminar gearbeitet. -- 3:30 \uline{Zahnarzt}. -- Abends in guter Stimmung zusammen, aber dann Störung, ich weiß nicht wodurch (vielleicht weil Ina erwähnte, dass ich gestern von ,,oben liegen`` gesprochen hatte.) Schließlich um\blockade{}. \neueseite{536513} 12\textsuperscript{h} zweites Nemb, 1:30 drittes. Trotzdem nicht geschlafen bis \textit{ca} 6h. \tbentry{28}{4}{1955}{} 1\textsuperscript{h} \uline{Zahnarzt} (er nimmt Abdruck für neue Platte; die alte hatte schon Sprünge; die hat er seit gestern repariert, sodass ich sie als \textit{spare} nehmen kann.) -- Für Seminar. -- 2 Nemb. \tbentry{29}{4}{1955}{} Mittags \uline{Mutzli}\fnE{Lt. der Memoiren von Nicholas Rescher nannte Carnap Helmers zweite Frau, die im Tagebuch bislang als Maggie firmierte, ,,Mutzli``.} hier. Nachmittags fahren wir mit ihr nach \textit{Pac. Pal}. und besehen 2 Häuser (einfach, je \textit{ca} 15 Tausend). 1\textsuperscript{h} zweites Nemb, dann gut geschlafen. \tbentry{30}{4}{1955}{} Für Seminar. (Ina arbeitet mit \textit{Del} für sein deutsches Exam, und er bleibt zum Lunch.) -- 1:30 zweites Nemb. \tbentry{1}{5}{1955}{} Mittags \uline{Dorothy} hier. (Sie hat inzwischen Familie in Washington besucht, fühlt sich dabei viel mehr unabhängig als früher. Das schreibt zu \blockade{} ihrer Analyse zu, bei Dr. Sturgeon (wie Kalish), die sie sehr lobt; sie fing damit an August 54.) -- 4\,\textonehalf{}\,--\,9 \uline{bei Helmers}. (Dort \uline{Wohlstetters;}: er arbeitet mathematische Ökonomie, ist interessiert an \textit{prob}., kritisiert Savages Theorie, lobt Girshick-Blackwell-Buch; Frau und Tochter \textit{Joany}; auch Mrs. \textit{C} \ldots{} mit Kind und Freundin). Später sehe ich Television an. \gestrunl Vor dem Hingehen war ich tense, wollte mich aber zu aufschwingen; es ging sehr gut, aber gegen Ende sehr müde. -- 1\textsuperscript{h} zweites Nemb. \tbentry{2}{5}{1955}{} (Dr. Kupper noch auf Urlaub.) Für Seminar. \tbentry{3}{5}{1955}{} \uline{Seminar}. \tbentry{4}{5}{1955}{} Abends Rückenmuskeln sore. Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit; Tränen bei Schubert Musik; dann doch getanzt. Um Mitternacht gehe ich zu ihr und danke ihr. \tbentry{5}{5}{1955}{} \uline{Department Sitzung} 1:30-2 (wenn Bochenski nicht kann, Moody oder Bühler). -- Abends, als Ina in der Gruppe ist, beim Anfang von Tanzen plötzlich \uline{kleiner Schmerz im Rücken}. Ich erschrecke, und Schweiß bricht aus. Im Bett suche ich mich zu beruhigen, taste alles ab; die üblichen Stellen am Beckenknochen und nahe dem Rückgrat sind empfindlich; ich sage mir: das ist alles, ganz harmlos. Später stehe ich auf und versuche nochmal zu tanzen; aber ich bin zu tense und empfindlich, und muss es aufgeben. Ina kommt erst nach 11\textsuperscript{h} zurück. Sie legt sich zu mir und tröstet mich mit Zärtlichkeit, \neueseite{536521} ich habe wieder die Polykrates Idee: lieber das Müttlein\blockade{Sinn?} aufgeben, wenn ich dadurch Sicherheit gewänne, alle Angst loswürde.) -- 2 Nemb; dann gut geschlafen. (Traum von schönem Mädchen; ich erwache mit Erektion.) (Nachmittags: Dr. Kupper ruft an: er ist zurück, morgen ist also eine Sitzung; ich bin sehr kurz angebunden.) \tbentry{6}{5}{1955}{} 2 \uline{Dr. Kupper} (ich berichte: Schmerz und Erschrecken gestern abend. Das Telefongespräch. Er fragt: Was wollte ich demonstrieren mit dem Rücken? Ich: vielleicht, dass ich ihn doch noch brauche. Er: aber warum Rücken, was fürchte ich da von ihm? Ich: männliche Annäherung; zugleich arge Furcht und Wunsch. Dabei werde ich emotional; ich kann es nur schwer sagen. Er: Angst aus der Kindheit; vielleicht Enema. -- Nachher bin ich sehr erleichtert, und sage es beim Weggehen.) -- Ich erzähle es Ina im Auto. Sie versteht es so gut; sagt: dass ist ein wichtiger Schritt; das rührt mich sehr. -- Officestunde (ich hatte überlegt, ob ich sie absagen sollte, aber wollte es nicht gern; ich legte mich im Office hin. Greenwood.) -- Abends 8\,--\,9\,\textonehalf{} \uline{Helmers hier} (Ich gebe ihm die Notes zu Hempel, für meinen Konferenzvortrag; er ist unschlüssig, \gestrunl\ ob er als Diskutant sprechen soll.) -- 2 Nemb. \tbentry{7}{5}{1955}{} \uline{Ina} meint, dass ihre Rippenschmerzen vielleicht \textit{\uline{pleurisy}} sind; das macht mich sehr besorgt, und ich denke an die Zeit ihrer Pneumonia in \textit{S.F}. -- Vorher frage ich sie mal sehr vorsichtig: ,,Du willst heute wohl nicht den Brief an Chisholm tippen?{}`` (weil sie gestern nicht den dringenden Brief getippt hat). Beim Abendessen macht sie Vorwürfe, dass ich das gefragt habe, anstatt selbst zu merken, wie schlecht es ihr ging; ich bin geknickt darüber. Abends spät sprechen wir lange darüber. Die gegenseitigen Vorwurfsgefühle sind aber nicht leicht zu beseitigen. -- (Nachmittags Term Papers gelesen.) 2 Nemb; dann gut geschlafen. \tbentry{8}{5}{1955}{} 11-3:30 \uline{Kalish und Montague} hier. (Kalish erzählt, was Lawrence für Schwierigkeiten macht mit dem Konferenzprogramm. -- Examsfragen für Dorstein\blockade{}. -- Meine Bedenken zu Suppes' \textit{ms}.) -- Ich war beinahe 5 Stunden auf. Nachher müde, im Bett geblieben. \neueseite{536517} Abends 2 Nemb. Dann gut geschlafen. \tbentry{9}{5}{1955}{} 3-4 \uline{Dr. Kupper} (Als ich letztes Mal wegging, hat er mich so freundlich angesehen; ich war froh und erleichtert. Über Enema usw. Er lobt meinen Mut. Ich: Das ist nichts gegen voriges Mal. Ich berichte auch mein Resentment gegen ihn voriges Mal.) -- Zum Department Office (Ich bringe Miss Britt\blockade{} Notes zum Tippen.) -- \uline{Zu Helmers}, bis 8. -- 2 Nemb. \tbentry{10}{5}{1955}{} Seminar. -- Nachts Sch.\blockade{}; 2. Nemb. \tbentry{11}{5}{1955}{} (Wilkinson -- Meyer Übersetzung von Logik, \textsection{} 1-4, gelesen.) -- Nachts kann ich nicht gut auf der linken Seite liegen; da sind die Stellen auf dem Hüftknochen sore; 2. Nemb. \tbentry{12}{5}{1955}{} Vormittags auf bis 12. -- 1 zum \uline{Zahnarzt} (die neue obere Platte). Ich fahre hin und zurück (zum ersten Mal seit \textit{ca} 2 Wochen). Dann zum Essen aufgeblieben. 4\textsuperscript{h} \uline{Olaf, und Dalkey} hier. Als ich mich im Wohnzimmer auf meinen Stuhl setze, plötzlich \uline{kleiner Schmerz im Rücken}; ich sage Ina, ich will mich auf die Couch legen. Sie schlägt vor, lieber ins Bett. Das tue ich, und ziehe mich aus im Bett. Schweiß ist ausgebrochen; und ich muss mich ein paar Minuten erholen. Beim Gespräch bin ich zuerst noch tense; später geht es besser. (Dalkey sagt, dass generelle Sätze und Regeln für die Terme gegeben sein müssen; und dass nicht nur aus S\textsubscript{2}, sondern auch aus nicht S\textsubscript{2} etwas folgen muss.) Nachher fühle ich mich zuerst besser. Ich stehe auf, gehe zum \uline{Badezimmer}, pinkeln; aber dabei \uline{spüre ich wieder ein wenig im Rücken} und lege mich daher schnell wieder hin; geschwitzt. Dann etwas deprimiert. Ich betaste den Rücken; finde mehrere Stellen sehr sensitiv gegen Druck, besonders rechte Hüfte, und hinten am oberen Rand vom Beckenknochen. Also sind es nur die üblichen ,,Nervpunkte`` oder Muskeln. Dann erinnere ich mich, dass es genau vorigen Donnerstag ganz ähnlich war; und dass ich doch den nächsten Tag zum Doktor gehen konnte, und sogar zum Office. Und Ina erinnert mich, dass es schon mal ähnlich war an einem früheren Donnerstag (7.4.). Dies beruhigt \neueseite{536523} mich, weil es zeigt, dass es nur psychologisch ist (und mit der Besorgnis vor der Analyse am Freitag zusammenzuhängen scheint). -- Abends mit Ina mehr durchgesprochen (Assoziation: Dalkey, Glatze, Mond, Goethe Gedicht, der ,,Freund``, Heinz von Rohden, Brahmsrequiem; Lied\blockade{} vom Falken, mit allerhand Tränen.) \gestrunl\ Das tut mir gut. Nicht mehr aufgestanden. Später bei Musik sitzt Ina etwas bei mir; der ,,Wettertester`` reagiert positiv. -- 11\textsuperscript{h} 2 Nemb, 1:30 drittes Nemb. Lang geschlafen. \tbentry{13}{5}{1955}{} Zum Waschen auf, nur kurz und ängstlich. Nachher Überlegung mit Ina; dann entschließe ich mich, die Officestunde \gestrunl\ für heute nachmittag abzusagen. Ich überlege lange, ob ich auch Dr. Kupper absagen soll. Ich bin heute empfindlich und tense \gestrunl\ , fürchte mich vor der Fahrt; andererseits denke ich, es wäre vielleicht gerade gut und ergiebig, an einem solchen Tag den Doktor zu sehen (nicht so sehr, weil ich ihn heute dringend bräuchte, als weil heute er meinen ängstlichen Zustand sehen könnte und vielleicht auch mehr herauskäme). Schließlich sage ich: Es ist doch alles gar nicht Ernstes; ich will einfach aufstehen und herumgehen; dann sehe ich ja, wie es geht. Ich stehe auf und gehe ins Wohnzimmer; dabei spreche ich: ,,Es ist nichts, ich gehe einfach los usw``. Aber nach ein paar Schritten im Wohnzimmer \uline{plötzlich Schmerz im Rücken}; nur kleiner Schmerz, aber es fühlt sich an, dass er mitten im Rücken ist; daher gehe ich sofort zum Bett zurück; einen Moment halte ich mich am Türpfosten; Ina bietet ihren Arm an; aber der Schmerz ist schon nicht mehr da, ich versuche zu entspannen und gehe ohne ihre Hilfe zum Bett. Ich bin nicht so erschrocken wie gestern beide Mal\editor{e}; diesmal kein Schweißausbruch wie gestern beide Mal\editor{e}; wohl, weil ich hierauf vorbereitet war, aber nun ist mir klar, dass ich heute nicht zum Doktor kann. Ich bin nicht aufgeregt; ich zeige Ina, dass ich mich nach beiden Seiten drehen kann. Aber ich sage: Es war mitten im Rücken; vielleicht doch ein kleiner Nerv am Rückgrat gepinscht oder sowas. (Ina geht zum Zahnarzt.) Ich \uline{rufe Dr. Kupper} an. (Ich sage kurz von den beiden \neueseite{536519} Schmerzen und dass ich fühle, \uline{dass ich heute nicht kommen kann}. Er fragt zuerst, zu meinem Erstaunen, \gestrunl\ ob ich einen Doktor gesehen habe. Ich: Nein; ich versuche mir zu sagen, dass es psychologisch verursacht ist; aber doch bin ich so \textit{shaky }und ängstlich, dass ich heute nicht aufstehen kann; aber ich glaube, in ein oder zwei Tagen wird es besser sein. Er: Er will, dass ich mein eigenes Urteil gebrauche; aber er denkt, die \textit{chance} ist, dass es kommt durch die erhöhte Angst wegen der delikaten Dinge, über die wir die letzten Male gesprochen haben; ich soll ihn Montagmorgen anrufen, ob ich nachmittags kommen kann, andernfalls würden wir Verabredung später in der Woche machen. Ich: Ich denke schon, bis Montag kann ich es schon wieder. Aber er bleibt dabei, ich soll ihn doch anrufen.) -- \gestrunl\ Ich bleibe den ganzen Tag im Bett. -- Nachmittags mache ich mir schon Sorgen, wie es mit dem Wiederaufstehen werden soll (ich glaubte, es wäre schon Samstag, sodass ich übermorgen zum Doktor fahren müßte!). -- Abends Musik, Tränen; Ina ist zärtlich; ich fühle ein wenig besser. Seit dem Vormittagaufstehen habe ich gar keine Schmerzen mehr, kann mich auch frei rechts oder links drehen; Ina erinnert mich, dass es mir am 7.9. viel schlechter ging (sowas vergess' ich immer wieder, und denkes jedes Mal: dies ist der schlechteste Tag in \textit{LA}!); das tröstet mich. -- 2 Nemb, gut geschlafen. \tbentry{14}{5}{1955}{} Fast ganz im Bett geblieben. Vormittags mal ganz kurz aufgestanden, nahe beim Bett, tense und zitternd; nachmittags mal ebenso, ein wenig ruhiger; abends ebenso. (Morgens und nachmittags je ein ganzes Dexe.) Nachmittags \uline{David \gestrunl\ Kaplan} hier, eine Stunde. (Über sein Term Paper; er bringt Miss Britts Thesis \textit{ms}; er gibt ausführlichen Rat über \textit{hi-fi}.) -- Heute weniger deprimiert als gestern. -- 2 Nemb, gut geschlafen. \tbentry{15}{5}{1955}{\kreis} Vormittags gehockt, etwas ängstlich, aber es geht. Viermal am Tag ganz kurz aufgestanden; immer noch tense und zittrig. -- Vor- und nachmittags je ein Dexe; das hilft; ich bin nicht deprimiert. -- Miss Britts These gelesen. -- Abends überraschend zusammen, Sch.\blockade{} (zum ersten Mal seit 27.4.; zuerst verhindert durch Inas Rippenneuralgie und Zahnabszess, zuletzt durch mich), gut. -- 2 Nemb. Gut geschlafen. \neueseite{536515} \tbentry{16}{5}{1955}{} Die Muskeln sind empfindlich, besonders hinten links. Ganz kurz aufgestanden; jedes Mal wenn ich auf das linke Bein gehe, spüre ich die Muskeln auf der linken Seite des Rückens, nicht Schmerz, nur tense; aber das macht mich doch ängstlich und ich lege mich gleich wieder hin. -- Ich \uline{telefoniere mit Dr. Kupper} (ich sage, ich kann heute nicht kommen; er rät \gestrunl , Dr. Forde kommen zu lassen, obwohl ich sage, dass ich selbst glaube, dass nichts Organisches ist.) Ich rufe \uline{Dr. Forde} an, (sage, dass ich glaube, dass er doch nichts feststellen kann und dass es vielleicht am besten ist, dass wir zunächst sehen, ob es nicht in einigen Tagen über ist; er stimmt zu.) Ich rufe nochmal Dr. Kupper an (er sagt, er würde doch vorziehen, dass Dr. Forde mich sieht; das Handauflegen und Zusicherung würde mir gut tun; und es wäre besser für die Therapie, wenn er selbst nicht käme, darum besser Dr. Forde.) Ich rufe wieder \uline{Dr. Forde} an; er kommt \textit{ca} 3\textsuperscript{h}. (Ich erzähle von den Schmerzen am Donnerstag und Freitag; nur schwach und kurze Schmerzen, aber für mich erschreckend; und heute morgen Empfindlichkeit in Muskeln. Er sagt, ich scheine ein starker Anhänger der Psychoanalyse zu sein; ich sage, sie hat mir sehr viel geholfen hat \blockade{}. Er macht die üblichen Versuche mit Heben meiner Beine; dabei kein Schmerz im Rücken. Er betastet das Rückgrat und klopft jeden Wirbel an; dabei keine Schmerzen. Ich zeige ihm einige empfindliche Punkte auf den Seiten am Beckenknochen. Er sagt abschließend: Die \textit{complaints} sind minimal; daher glaubt er nicht, dass etwas Organisches da ist. Bei Diskanfall würde er ein bis zwei Wochen Ruhe raten. Hier dagegen meint er, ich könne ganz bald wieder aktiv sein. Er rät jetzt, und immer, wenn Muskelschmerzen auftreten, 2 Aspirins viermal am Tage. Er meint, ich werde vielleicht morgen schon anfangen können, wieder aufzustehen; ich sage: morgen nachmittag Klasse; er sagt: vielleicht kann ich das dann schon. Er erwägt \unl ol für später mal, gegen Krämpfe. Wir fragen über B\textsubscript{12} Injektion; er ist nicht dafür. Er rät: Brett im Bett. Auch Wärme mit Heizkissen usw., wenn Schmerzen. Er will kein Prescript für Empa-Cod geben; wohl aber für Nembutal.) -- Später kommen \uline{Kalish} und seine Freundin \neueseite{536527} \sout{für Nembutal} (\textit{Micheline Mahieux}?); er hilft Ina, das Brett unter die Matratze tun. -- Später mal ganz kurz auf. Es geht etwas besser, aber doch noch tense und zittrig. Auf Inas Rat beschließe ich jetzt schon, morgen das Seminar abzusagen; daraufhin bin ich ruhiger. -- Abends gutes Gespräch mit Ina im Arm; und Musik. Ich fühle mich besser. -- 11\textsuperscript{h} 2 Nemb; gut geschlafen. \tbentry{17}{5}{1955}{} Ganz kurz auf. Später gehockt; es geht ganz gut. -- Ich sage Seminar ab für heute nachmittag. -- \uline{Dr. Kupper ruft an}. (Ich sage, dass es doch gut war, dass Dr. Forde hier war; es hat mich beruhigt. Ich mag ihn besser als Weinberger. Er sagt, das hatte er sich schon gedacht; und er sei ein ausgezeichneter Arzt. Ich sage, dass ich Klasse für heute nachmittag abgesagt habe, weil Ausgehen noch zu viel wäre; dass ich aber anfange, ein wenig aufzustehen. Ich habe ihn nicht früher angerufen, weil ich noch nicht weiß, wie ich \editor{mich} morgen fühlen werde; möglicherweise könnte ich dann schon zu ihm kommen, falls er Zeit für mich hat. Er meint, lieber noch nicht; er glaubt jetzt sicher, dass meine Schwierigkeit jetzt verursacht ist durch das, was wir in den letzten Sitzungen besprochen haben; Dr. Forde hat ihm gesagt, dass ich jetzt sehr leicht erregbar wäre (vermutlich, weil ich ihm über Zittern und Schweißausbruch am Freitag erzählte; mit ihm selbst sprach ich ruhig); darum hält er es für besser, dass ich \sout{wir} erst nächsten Montag wieder zu ihm komme. Ich sage: Ja, ich glaube auch, dass das die Ursache ist; aber ich würde ihn vielleicht doch gerne sprechen, wenn ich wieder ausgehen kann, am Freitag. Er ist nicht sicher, \gestrunl\ ob das gut wäre; aber er sagt, ich soll ihn Donnerstag anrufen; dann werden wir sehen wegen Freitag. Er sagt, wir wollen jetzt nicht die Dinge pressen, sondern abwarten, wie es sich entwickelt.) -- Ich bin beruhigt, dass jetzt zunächst keine ,,Pflichten`` vor mir stehen, die Ausgehen erfordern. (Yost hat gestern schon zu Ina gesagt, ich kann Seminar ruhig absagen, und ,,meine Kräfte für nächstes Jahr sparen``; in Wirklichkeit liegt ihm aber daran, dass ich zur Konferenz am Samstag komme. Aber das Department Meeting \neueseite{536533} am Donnerstag kann ich dann leicht absagen.) -- Kurz auf, in Inas Abwesenheit, einen Schritt ins Wohnzimmer. Ebenso nachmittags mal, und abends nochmal. -- Abends \gestrunl\ Musik; dann langes Gespräch mit Ina 10-11. (Ich schaue auf dies Jahr zurück (vor einem Jahr die ersten Vorträge, im Institut, Philadelphia; es war noch sehr schwierig) und bin froh und dankbar über den Fortschritt.) -- 2 Nemb; 3\textsuperscript{h} drittes. \tbentry{18}{5}{1955}{} Mein Geburtstag. Ich fühle mich besser, gehe (in Inas Abwesenheit) ins Wohnzimmer und sitze kurz am Esstisch. Ähnlich mehrmals später. Mittags \uline{Helmers} hier (zum Lunch; sie bringen Rosen und holländischen Marzipankuchen). -- Ich bin in besserer Stimmung, weil ich sehe, dass es besser wird. -- Ich fange an, Aufsatz über theoretische Sprache aufzuschreiben (weil jetzt unsicher ist, ob ich Samstag Vortrag halten kann; und auch vielleicht für den Feigl Band). -- Abends 2 Nemb; gut geschlafen. \tbentry{19}{5}{1955}{} Vormittags 4 Minuten gesessen. 1\textsuperscript{h} mit \uline{Dr. Kupper telefoniert}. (Ich berichte: besser, aber nur langsam. Er sagt: Er könnte ein Wort des Rates geben, wenn ich möchte. Ich: ja bitte. Er: Es wäre gut, wenn ich mich zwänge, länger auf zu sein, auch wenn es schmerzt. Ich: Ja, das will ich tun. Ich: So wie ich mich heute fühle, \gestrunl\ wäre es wohl besser, nicht morgen zu ihm zu kommen. Er: gut, dann Montag, aber 2 anstatt 3; wenn ich komme, brauche ich nicht anzurufen. Ich: Für Samstag Konferenz bin ich auf dem Programm; was meint er, soll ich mich auch \textit{push} hinzugehen, wenn ich kann? Er: Wenn er an meiner Stelle wäre, würde er es tun; vielleicht heute eine Stunde auf (!), morgen 2 Stunden; dann könnte ich es Samstag; das wäre wohl am besten danach zu entscheiden, wie ich mich morgen fühle. Ich: ja.) Gleich darauf stehe ich auf; dann beschließe ich, mich an den Esstisch zu setzen; nach 10 Minuten bin ich stolz, dass es geht, wenn auch nicht leicht; ich muss mich immer mit Absicht entspannen. Dann esse ich dort Lunch. \uline{26 Minuten}! Ich bin froh, dass es geht, ohne zu große Ängstlichkeit. -- Nachmittags Ina fort; ich nur zweimal kurz auf; 6\textsuperscript{h} Ina kommt; ich setze mich \neueseite{536531} zum Esstisch; bleibe dann zum Abendessen sitzen; \uline{43 Minuten auf!} Am Ende werden die Muskeln ungemütlich. (Abends Ina zur Gruppe.) Nachmittags und abends \textit{ms} für Samstag fertig geschrieben. -- 2 Nemb. -- Nachts 2\textsuperscript{h} aufgewacht mit Schmerzen im Anus (wie von Pills, oder Spasm?). Heizkissen auf den Bauch. Erst nach langer Zeit hört der Schmerz auf. \tbentry{20}{5}{1955}{} (Ina kommt zurück nach 11\textsuperscript{h}.) Dann aufgestanden, einige Minuten herumgegangen; am Esstisch gesessen, am \textit{ms} gearbeitet; schließlich Lunch; \uline{92 Minuten auf!} Es war nicht leicht; manchmal taten die Muskeln ein wenig twitchen; aber keine große Ängstlichkeit. -- Nachmittags mehrmals kurz auf. -- 6\textsuperscript{h }\uline{Dalkey} kurz hier (ich gebe ihm \textit{ms}; wenn ich nicht kommen kann, soll er es morgen vorlesen). -- Ich setze mich zum Esstisch, für Haarschneider; dann will ich Pyjamajacke im Sitzen wechseln; dabei kommt \uline{kleiner Schmerz auf rechtem Hüftknochen}; ich setze mich aber wieder zurück in den Sessel und sage mir, es war nichts Wichtiges. Ich war ein wenig erschrocken, aber nicht sehr. Kurz darauf aber \sout{zu} doch zu Bett. -- Etwas später wieder auf, \uline{16 Minuten auf}; Ina schneidet mein Haar. Es geht aber nicht so leicht mit Sitzen wie heute mittag, weil vorhin doch ein wenig erschreckt. -- Später zum Abendessen auf, \uline{34 Minuten}; ich wollte eigentlich länger, aber dann war es zu schwierig. -- Wenn es irgend geht, will ich doch morgen zur Konferenz gehen. -- 2 Nemb; 12\textsuperscript{h} drittes. \tbentry{21}{5}{1955}{} \textit{\uline{Regional Phil. Conference}}. Weil es mir gestern nicht gut ging, richtet Ina das Auto zum Liegen für mich. Wir sind 10:05 an \uline{Kelkhoff \blockade{}Hall}.\fnE{Es gibt eine ,,Kerkhoff Hall`` an der UCLA. Vielleicht hat Carnap sich verschrieben?} David Kaplan erwartet mich, geht mit mir hinein. Sie haben einen bequemen Klubsessel für mich reserviert; mit meinem Kissen sitze ich bequem darin. Die Diskussion über Suppes ist noch im Gange. \uline{Mein Vortrag} ,,\textit{The Problem of the meaning criterion in a theor. lang.}`` \uline{\textit{ca}. 70 Minuten}! (10:30-11:40) (Ich hatte \textit{ms} von nur 9\,\textonehalf{} \textit{pps} und glaubte daher, ich müßte noch reichlich Einfügungen machen, um ungefähr die beabsichtigten\blockade{} 40 Minuten zu erreichen. Aber ich sprach dann viel freier und leicht, \neueseite{536529} und dabei merkte ich gar nicht, dass ich lang über die Zeit sprach. Erst bei Dalkeys Diskussionsbemerkungen wurde ich müde und wünschte, er würde sie kürzer machen.) Dalkey spricht, und ich antworte. Dann, \textit{ca.} 12:10, schließt Yost die offizielle Diskussion und sagt, dass Leute individuell mit mir und Suppes noch sprechen können. (Erst spricht ein redseliger, \textit{Müller} oder so, bis ich sage, dass ich müde bin; dann mehrere andere kurz, bis 12:25. Dann gehe ich zum Auto. (Ich war \uline{2\,\textonehalf{} Stunden auf!} Ich bin sehr froh, dass es so gut ging, und dass ich mich wirklich dazu entschlossen habe, es zu tun, trotz dem kleinen Rückschlag gestern abend, der etwas entmutigend war.) -- Nachmittags nach 3\textsuperscript{h}, als ich etwas aufstehe, \uline{spüre ich Muskeln} links hinten. Ich erschrecke nicht, aber lege mich wieder hin. Ich spüre es auch im Liegen, trotz Heizkissen, mehrere Stunden. Später ruft Suppes an, dass sie 6\,\textonehalf{} für kurz kommen wollen (bevor sie zum Bankett gehen). (Ich will im Wohnzimmer auf der Couch liegen; erst denke ich: im Pyjama, weil die Muskeln so sensitiv sind; auf Inas Rat ziehe ich mich dazu an.) 6\,\textonehalf{} -8 \uline{Tarski} und seine Freundin \uline{Miss \textit{Teresa Temieniecka}}\fnE{Anna-Teresa Tymieniecka (1923-2014)}, Suppes und Miss \luecke\ hier. (Tarski sehe ich zum ersten Mal seit vielen Jahren. Er fragt mich, ihm zu erklären, was die Oxford Philosophen wirklich wollen; er verstehe es nicht; \textit{Austin} ist jetzt in Berkeley, früher mal \textit{Ryle}. Ich verteidige diese; sie sind vernünftig, immer sinnvoll (daher viele besser als die deutschen Philosophen), vieles richtig, aber Methode beschränkt und wird bald nicht mehr ergiebig sein. Suppes und die Polin stimmen mir zu, gegen Tarski. Die Polin hat Doktorthese in Polen angefangen bei Ingarden, Vergleich der Ontologie von diesem und Nic. Hartmann; später bei Bochenski fertig gemacht, 1952. Letzten Herbst herüber gekommen. Sie ist jetzt \textit{TA} in Berkeley, sucht Job. Ich verteidige auch Husserl gegen Tarski; Parallele mit Kant. Tarski meint, Cornelius war \neueseite{536541} viel besser als die britische, weil systematischer. Ich: Darin aber auch Gefahr, \gestrunl\ wie bei Husserl. Die Polin fragt nach meiner Ansicht über die ontologischen Grundlagen der Logik. Ich: Ich verstehe die Frage nur, wenn über Sprachform, z.\,B. was für Variablen; sonst vielleicht Scheinfrage. \gestrunl\ Sie: Die Frage ist, was ich als Entitäten ansehe. Ich: Nagel fragte, ob ich 5 als Entität nehme; das verstehe ich nicht. Tarski: Es ist wohl die Frage, welche Sprache einer als nicht formalisierte Sprache akzeptiert; das ist im Grunde dieselbe Frage, wie sie von den traditionellen\blockade{} Philosophen diskutiert wurde. Ich bezweifle das. Er: Er würde Zahlen usw. als Entitäten oder Variablenwerte akzeptieren, wenn er das intuitive Gefühl ihrer Objektivität hätte; aber das habe er nicht. Ich: Wie kann er dann Mathematiker sein. Er: Er ist eben gezwungen, ein doppeltes Leben zu führen (!); seine Gefühle sind ganz wie Weyls. Ich: Ich finde Weyls Stellung ganz ungerechtfertigt.) Bei der lebhaften Unterhaltung habe ich meine Muskeltwitches ganz vergessen, und nun sind sie verschwunden! -- Abends ist mein \uline{Magen ungemütlich}; nachts 2\textsuperscript{h} ein wenig Übelkeitsgefühle; Ina bringt mir Eiscreme, das hilft aber nur für kurze Zeit. Heizkissen die ganze Zeit. Ich lese bis nach 3\textsuperscript{h}. Später endlich geschlafen. \tbentry{22}{5}{1955}{\kreis} Kurz auf zum Waschen. -- Später \uline{28 Minuten} auf, am Tisch gesessen. Etwas zittrig, aber es geht ganz gut. -- Mittags \uline{62 Minuten auf}. -- Nachmittags \uline{Magen} etwas ungemütlich. Kurz aufgestanden; die Muskeln sind sore. -- Nachher \uline{98 Minuten} bei Schreibtisch gesessen. -- Zum Abendessen \uline{47 Minuten} auf. -- Abends überraschend zusammen, Sch., gut. -- 2 Nemb. -- 1\textsuperscript{h} aufgewacht mit \uline{Magenschmerz}; Heizkissen, 2 Tras, 2 Donn. Später Cod, später nochmal 2 Tras und nochmal 2 Donn, aber es hilft nicht. Gelesen bis nach 3\textsuperscript{h}. Später eingeschlafen, gut geschlafen. \tbentry{23}{5}{1955}{} 11\textsuperscript{h} stehe ich auf, gehe etwas herum, setze mich an den \gestrunl\ Tisch. Dann \uline{plötzlich kleiner Rückenschmerz}; ich bleibe noch eine Minute sitzen, dann gehe ich etwas herum und ins Bett. -- Nochmal kurz auf. Ich beschließe \neueseite{536535} auf jeden Fall zum Doktor zu fahren, auch wenn beim Aufstehen Schmerz kommen sollte. Das Auto ist noch zum Liegen fertig. -- 2-3 zu \uline{Dr. Kupper} (nach 3 ausgefallenen Sitzungen. Ich erzähle, dass ich viel erlebt habe. Stimmung sehr schwankend. Glücklich über Konferenzteilnahme. Dann wieder nicht so gut, und daher enttäuscht. Er versteht gut, dass es eine harte Zeit war. Er sagt: Bis zum nächsten Mal nicht so spintisieren über all die Dinge mit der Analyse usw. Beim Abschied danke ich ihm. -- Später \uline{70 Minuten auf}gesessen. -- Zum Abendessen \uline{45 Minuten} auf. -- 1 Minute getanzt. Von 6\,--\,9\,\textonehalf{} Magen ungemütlich, dann besser. -- 2 Nemb. -- Nachts 2\textsuperscript{h} aufgewacht mit \uline{Magenschmerz}; Heizkissen, 2 Donn, 2 Tras hilft nicht; Cod hilft nur langsam. \tbentry{24}{5}{1955}{} Mittags 25 Minuten auf zum Lunch. -- Im Auto liegend zum \uline{Seminar}. (Anfangs ein wenig mühsam gesessen; nachher geht's gut. Ich vergesse die Zeit und spreche bis 5:08.) -- Zum Abendessen 60 Minuten auf. -- Zum ersten Mal wieder richtig getanzt, 4 Minuten. -- 2 Nemb. -- Nachts 2\textsuperscript{h} aufgewacht, ohne \uline{Magenschmerz}. Aber einige Minuten später fängt er an und wird ziemlich stark. Heizkissen, 2 Donn, 2 Tras, später Cod. Erst nach 3\textsuperscript{h} wird es besser. \tbentry{25}{5}{1955}{\kreis} Zum Frühstück auf (Ina ist in Klasse). Nachher \uline{über 2 Stunden auf}, am Schreibtisch gesessen. -- Mittags 1 Stunde. -- Nachmittags \textit{ca} 2 Stunden. Zum Abendessen \textthreequarters{} Stunde. --Abends überraschend zusammen, Sch.{\lspitzt}um?{\rspitzt}, gut. -- 2 Nemb. -- 1:30 nachts (noch nicht geschlafen) fangen \uline{Magenschmerzen} an. Später stärker; dann 2 Donn, 2 Tras; später Cod. Später noch stärker; nochmal 2 Donn, 2 Tras. 3:30 nochmal Cod. Bald darauf \gestrunl\ \uline{Erbrechen}; ein halbes Glas voll, nicht schlimm. Ich rufe Ina, sie bringt Eiscreme; das hilft; und kalte Milch. Dann bald geschlafen. \tbentry{26}{5}{1955}{} Viel auf, zu Mahlzeiten, und am Schreibtisch. -- Abends nach 10\textsuperscript{h} Magen ungemütlich. Später nehme ich präventiv 2 Donn und 2 Tras. Dann gut geschlafen (zum ersten Mal seit 20.) \neueseite{536543} \tbentry{27}{5}{1955}{} (Zum ersten Mal wieder im Auto gesessen.) 2-3 zu \uline{Dr. Kupper}. (Ich berichte: jetzt ruhiger; mehr auf; fühle mich besser; aber nachts Magenschmerz; nicht letzte Nacht. Ich spreche leichter. Er: Ich habe Fortschritt gemacht. Ich: Letztes Mal habe ich gefühlt, dass er mich versteht. Darum geht jetzt alles leichter.) -- Nachts \uline{Magenschmerz}. \tbentry{28}{5}{1955}{} Zu Mahlzeiten und am Schreibtisch auf. -- Abends Magen ungemütlich, 2 Donn. 12\textsuperscript{h} \uline{starker Magenschmerz}, 2 Tras, Cod; später nochmal 2 Donn (und Cod?). \tbentry{29}{5}{1955}{\kreis} 11-3 \uline{Kalish und Montague} hier. (Vormittags mache ich Comments über Montagues \textit{ms} von Konferenz, über Modalitäten. Ich frage, ob er es verallgemeinern kann, sodass es auch angewandt werden kann auf Systeme mit Intensionen als Werte der Variablen. Und ich sage: für physikalische Modalitäten besser Bezug nehmen auf die geltenden Naturgesetze, anstatt eine Liste. -- Ich erkläre meine neue Idee zur Mengenlehre, Abstracts beschränkt durch Stufenangabe. Er sagt, etwas Ähnliches ist in einem \textit{ms} von ihm, Tarski und Scott. -- Beim Lunch erzählen sie amüsante Erlebnisse vom vorigen Wochenende in Kalishs Haus: Suppes exhibitionistisch mit Mädchen, Tarski enttäuscht, weil die Freundin aus Polen mit Micheline weggeht.) -- Abends \gestrunl\ 10\textsuperscript{h} \uline{etwas Magenschmerz}, 2 Donn, später nochmal 2 Donn; dann wird es besser. -- Nach 10\textsuperscript{h} stehe ich auf, den Record zu wechseln; Ina kommt, und wir tanzen zusammen. Dabei tut sie Zärtlichkeit; nachher auch im Bett. Dann überraschend zusammen. Ina fragt vorher: Wie? Und ich entschließe mich schnell: diesmal richtig! Es geht gut. Nachher gutes Gefühl und entspannt. Gut geschlafen, keine Magenschwierigkeit! \tbentry{30}{5}{1955}{} Mit Ina \uline{spazieren} 25 Minuten. (Zum ersten Mal seit vielen Wochen; um den Kanal herum. Vorher spürte ich ein wenig die Muskeln rechts hinten, aber ich entschloss mich doch; beim Spazieren Muskeln etwas gespürt, aber nur wenig; und es ging ganz gut.) -- Während des Tages mehrmals Magen etwas Schmerz. -- Entwurf Erwiderung auf Chisholm geschrieben. -- Abends getanzt. Nachher Magen besser. -- Nachts 4\textsuperscript{h} im Traum geschrien, aufgewacht. 6\textsuperscript{h} nochmal geträumt, aufgewacht, ein wenig Magenschmerz, 2 Tras. \tbentry{31}{5}{1955}{} Mittags etwas Magenschmerzen. 1\textsuperscript{h }2 Tras, später nochmal, \neueseite{536539} 2\textsuperscript{h} Cod. Im \uline{Seminar} geht es gut, wenig vom Magen gespürt, aber nachher recht müde. -- Abends etwas \uline{Magen}schmerz; zweimal 2 Tras. -- Nachts keine Störung. \tbentry{1}{6}{1955}{} Morgens beim Aufwachen ein wenig \uline{Magen}schmerz. Den ganzen Tag ab und zu. Nachmittags 5\textsuperscript{h} Cod; dann besser. Abends 10\textsuperscript{h} nochmal Cod, aber der \gestrunl\ Magen fühlt sich immer queasy\fnE{https://dictionary.cambridge.org/dictionary/english/queasy}. 12:30 Eiscreme gegessen. Dann besser, und geschlafen. (Ich erwartete den ganzen Tag einen Anruf von Dr. Kupper.) Abends getanzt. \tbentry{2}{6}{1955}{} Zuweilen etwas Magenschmerz. 12\textsuperscript{h} Cod. 12:30-2 \uline{Department Meeting} (Bronstein gepasst, mit Bedenken. -- Ersatz für Cohen; Meyerhoff schlägt Mia vor, ich unterstütze es; Diskussion wird vertagt.) -- (Abends Ina in Gruppe.) Spät abends Magenschmerz; \gestrunl\ Cod, später ein zweites, weil Schmerz stärker. -- Etwas geschlafen. Kurz vor 2\textsuperscript{h} aufgewacht, starker Magenschmerz; ich esse Eiscreme, es hilft wenig; später drittes Cod. Nach 3\textsuperscript{h} wird es besser (das ist wieder die Zeit 2-3!); dann geschlafen. \tbentry{3}{6}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper}. (Ich berichte: besser, aber oft Magenschmerz, besonders nachts. 2 Träume vom 30. Der Doktor: Da scheint eine tiefer liegende Furcht, über das hinaus, was vor einigen Wochen herauskam; ein Antrieb des Kindes, etwas ,,Schlimmes`` zu tun, wofür dann schreckliche Strafe kommen muss; z.\,B. Aggression irgendwelcher Art.) -- 3:15-4:45 Office. -- Abends mit Ina einiges durchgesprochen, dann beinahe keine Schmerzen. 11\textsuperscript{h} Cod, aber später 1:30 (noch nicht geschlafen) \uline{Magenschmerz}, zweites Cod, 2\textsuperscript{h} Eiscreme; später langsam besser und dann geschlafen. 6\textsuperscript{h} aufgewacht, Magenschmerz, drittes Cod. Dann wieder geschlafen bis 9. \tbentry{4}{6}{1955}{} (Etwas Muskeln gespürt, zur Vorsicht Cod genommen.) 3-5:30 \uline{letztes Seminar} (als Ersatz für das am 17. ausgefallene. Am Schluss großer Applaus.) (Dieses Semester 14 Meetings, weil einmal Feiertag.) Vor dem Seminar, in meinem Office, plötzlich etwas Muskeln gespürt; aber ich gebe dem keine Beachtung und vergesse es ganz während des Seminars. -- Ich bin froh und dankbar, dass \gestrunl{} \textbackslash[Ina fuhr heute nachmittag zu Helmers \gestrunl\ , bringt Vase zu Olafs Birthday Tag.]\textbackslash \neueseite{536537} ich das ganze akademische Jahr sehr gut überstanden habe, besser als ich vorher hoffen konnte, und (mit der Nachholung heute) alle meine Unterrichtsverpflichtungen erfüllt habe. -- Abends 10\textsuperscript{h} \uline{Muskeln} tense, ungemütlich beim Zähneputzen. Später kommt Ina und liegt bei mit, mit Zärtlichkeit. Gute Erektion, daher möchte ich ganze Entspannung; um\blockade{}, lange, meist gute Erektion, aber es kommt keine Ejak. Schließlich gebe ich es enttäuscht auf. -- Später \uline{Magenschmerz}, 2 Tras, später Cod, noch später 2 Donn (die letzten); der Schmerz bleibt, nur zeitweise lässt er ein wenig nach. Bis nach 1\textsuperscript{h} gelesen. Endlich wird es etwas besser. Geschlafen. \tbentry{5}{6}{1955}{} (Meyers Übersetzung durchgesehen.) Auf wie gewöhnlich. -- (Abends Ina zu Iona, zurück 11\textsuperscript{h}.) Nach 11\textsuperscript{h} etwas Magenschmerz; Milch hilft. Keine Magenstörung in der Nacht, gut geschlafen (Träume). \tbentry{6}{6}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (Scheck; ich denke, dass die ausgefallenen Sitzungen angerechnet; oder doch eine? Er: Ja. Er würde in Princeton auch nicht in mein Haus gekommen sein, sondern nur Arzt kommen lassen, bis ich dann in sein Office komme. Ich: Ich weiß aber nicht, ob ich dann imstande gewesen wäre, zu kommen. -- Heutigen Traum 168.) Haarschneider. -- Dann fahre ich (zum ersten Mal, vermutlich seit 9.5.), erst zu Helmers Haus (Ina füttert die Katze); etwas Schmerz durch den Druck des Ledergürtels, den ziehe ich aus; dann auch nach Hause. -- Langes Gespräch mit Ina, was wohl in Princeton geschehen wäre mit Freudianer. -- (Abends bin ich bedrückt und zornig über die Haltung des Doktors, und Inas Unterstützung der Prinzipien; ich wünsche ihnen solche Angstzustände, wie ich damals hatte, und Schlimmeres; und bin nachher deprimiert über solche Gefühle, will aber nicht darüber sprechen.) -- (Nachts keine Magenstörung). \tbentry{7}{6}{1955}{} (Kemenys \textit{ms }II gelesen.) -- Nachmittags spüre ich Muskeln und sitze tense im Wohnzimmer (Ina ist nicht da). -- Abends spreche ich mich endlich mit Ina aus, über die Gefühle gestern; das gibt Erleichterung. \tbentry{8}{6}{1955}{} 1-3 Departmentsitzung. Das Sitzen fällt mir schwer, nachher sehr mühsam zum Auto gegangen. -- Nachmittags doch aufgesessen, und zum Abendbrot. Nachher getanzt. \neueseite{536549} \tbentry{9}{6}{1955}{} Term Papers gelesen. \uline{Television} kommt, aber die jetzige Antenna ist zu klein, Empfang ist schlecht. -- Ganzen Tag immer mal Muskeln gespürt, besonders in linker Hüfte; aber doch immer aufgesessen. (Abends Ina zu Iona.) Abends schwer aufzustehen, empfindlich; aber doch immer wieder aufgestanden (für Television, Marni hinauslassen, 1 Minute tanzen sogar); inzwischen muss ich etwas weinen. 11\textsuperscript{h} \uline{Magenschmerz}, Cod; 2\textsuperscript{h} aufgewacht, wieder Magenschmerz, gegen 3 wird es besser. \tbentry{10}{6}{1955}{} \uline{Paul Ruthling} kommt nach 11\textsuperscript{h}. -- 11:40 richte ich Lunch, dann kommt Ina zurück. Nach 12 lege ich mich hin. -- 2-3 \uline{Dr. Kupper}. (Er bringt Stuhl mit Holzlehne herein, ,,zunächst nur zum Gespräch``. Ich berichte; erregte Tage, Schock in der \gestrunl\ letzten Sitzung; ich war zornig und entsetzt über ihn und Ina, dass er mich in Princeton allein gelassen hätte. Das Kind, das immer Liebe und Hilfe will. Er: Das Kind muss lernen, auch zu geben, um Liebe zu verdienen.) 4\textsuperscript{h} zu Hause; Paul ist noch da. Ich lege mich \textonehalf{} Stunde hin; dann sitze ich auf 4:30-8. (Paul erzählt über Konflikte mit der Familie; er möchte vielleicht lieber woanders als Promoter arbeiten. Er hat den früheren Plan mit Vorträgen und Film aufgegeben, weil der Agent ihm ablehnend antwortete, vermutlich wegen Blackmail.) -- (Abends Ina wieder zu Iona, einkaufen helfen.) Heute geht's mir besser, ich kann leicht aufstehen (sehe einiges Television an), vor 11\textsuperscript{h} wieder \uline{Magenschmerz}; nach 11\textsuperscript{h} Cod, später Nemb. 12 zweites Cod, später 2 Tras. 2\textsuperscript{h} Eiscreme geholt. 2:45 starke Magenschmerzen, drittes Cod! Etwas später ungemütlich, zweite Eiscreme geholt (Ina schläft mit Licht an). Der Schmerz wird leichter, aber dann Übelkeitsgefühl. 4:30 \uline{Vomit}. Immer noch etwas Schmerz, sodass ich nicht schlafen kann bis nach 6\textsuperscript{h}! \uline{Schlechteste Nacht} in \textit{LA}! \tbentry{11}{6}{1955}{} 11-2:30 auf, \uline{Paul Ruthling} hier (bis 4). -- Abends bemerkt Ina, dass ich bedrückt bin; ich hatte es mir selbst nicht eingestanden. Ich spreche ein wenig, dass Analyse jetzt schwierig, dann fühle ich mich besser. \neueseite{536545} Abends lange getanzt. -- Gute Nacht, gar keine Magenstörung! \tbentry{12}{6}{1955}{} Paps Buch gelesen. (Nachmittags Ina zu Iona.) -- 6\textsuperscript{h} etwas Magenschmerz, Milch, langsam besser. -- Abends mit Ina Television Drama gesehen: Amnesia Geschichte. -- Keine Magenbeschwerden in der Nacht; aber zweimal im Traum geschrien, sodass Ina kommt. \tbentry{13}{6}{1955}{} 3-4 \uline{Dr. Kupper} (bevor er kommt, probiere ich den hölzernen Stuhl und den Polsterstuhl aus. Dann bleibe ich in letzterem sitzen. Zum ersten Mal so. Es ist leichter, weil ich ihn anschauen kann. Er fragt, ob wohl hinter meinen Ansprüchen an Ina ein unbewusster Antrieb für Rache für ein gefühltes Unrecht ist; Druck von ihr für Heirat? Oder als Kind etwas von der Mutter?) Ich komme erleichtert hinaus, Ina ist im Korridor, ich gebe ihr einen Kuss. Dann fahre ich selbst. \uline{Zu Helmers}, bis nach 7. -- Abends (und unterwegs schon), erzähle ich Ina etwas von der Analyse; ihr scheint es selbstverständlich, dass ein Kind, das übermäßige Anforderungen an die Mutter stellt, eine unbewusste Hostilität haben muss. -- Gute Nacht. \tbentry{14}{6}{1955}{} Korrekturen Syntax für Pasquinelli geschrieben. -- Abends schreibt Ina an Verleger Bocca\blockade{} indignierten Brief; ich sage: zu emotional; es führt zu heftigen Auseinandersetzungen. Später Ina bei mir (bis \textonehalf{}12); sie muss weinen; Erregung, weil morgen ihre erste Besprechung mit dem Analysten. -- 4\textsuperscript{h} \gestrunl\ aufgewacht, ein wenig Magenschmerz; Cod und Heizkissen, hilft. \tbentry{15}{6}{1955}{} Korr. für Pasq. -- (Abends Ina zu Iona.) \tbentry{16}{6}{1955}{} Nachmittags mit Ina \uline{spazieren} (nachdem ich im Wohnzimmer saß; 37 Minuten, Channel, Sycamore, obere Brücke\blockade{}; seit langem zum ersten Mal.) -- Nach 6 stehe ich auf und sitze, aber spüre die Muskeln, lege mich wieder hin. Zum Abendbrot gesessen, aber tense. Nachher Television. 10 Musik (Beethoven Trio), Ina bei mir, wir beide haben Tränen. -- Nach 1\textsuperscript{h} aufgewacht, \uline{starke Magenschmerzen}, Cod, später ein Tras, dann zweites Cod; Ina bringt mir heißen Kakao, es wird schließlich etwas besser. \neueseite{536547} 2:30 wird es wieder schlimmer, 2:40 drittes Cod. Langsam besser; dann geschlafen. \tbentry{17}{6}{1955}{} (Vormittags im Bett geblieben.) 2-3 \uline{Dr. Kupper} (ich lege mich hin. Auf seine Anregung setze ich mich dann in Polsterstuhl. Heirat in Prag. Traum, wo Frau in meinem Bett saß und ich um Hilfe rief.) Zum Campus (Don Kalish sitzt bei uns im Auto; er sagt, Piatt und Robson sind gegen die Instruktorship für Mia. Über Richard.) -- 10\textsuperscript{h} ein wenig Magenschmerz; Cod hilft. -- Musik; Ina bei mir. (Das Müttlin\blockade{} erwacht, aber dann wird doch nichts.) -- nachts 3\,\textonehalf{} aufgewacht (da war Traum mit Magdalena gewesen). Magen ein wenig übel, kein Schmerz; ich hole mir Eiscreme, und lese eine Stunde. \tbentry{18}{6}{1955}{\kreis} (Ina zu Dr. Crusto\blockade{}, zweite Sitzung, und nachmittags zur Gruppe.) Ich lese Neymans Aufsatz über mich. -- Alleine Lunch. -- Nachmittags \uline{Hans Meyerhoff} \textonehalf{}\,Stunde hier (über den Widerstand von Piatt und Robson gegen die Ernennung von Mia. Er sagt, es ist teilweise gegen die Reichenbachsche Philosophie; aber sie mögen auch nicht ihre etwas zu intensiven Fragen über philosophische Auffassungen und dergleichen; und schließlich die falsche Ansicht der Frauen, dass Mia Reichenbachs erste Ehe ,,zerstört`` habe. Er will seinen Antrag zurückziehen, aber nicht, ohne bei den Opponenten ein Schuldgefühl hervorzurufen. Er hat heftige Gefühle gegen sie; er meint, ihr Wunsch, gute Beziehungen mit Mia zu behalten, sei unaufrichtig.) -- 6\textsuperscript{h} etwas Magenschmerz, Milch hilft. -- Abends Television: Varieties\fnE{Vielleicht diese Sendung: https://en.wikipedia.org/wiki/Talent\_Varieties}. Nachher 10\textsuperscript{h} Magenschmerz, Algocraz\blockade{}hilft. Lange getanzt. -- 11\textsuperscript{h} zusammen (ich bin zuerst durch die Erfahrungen der beiden letzten Male entmutigt; Ina spricht mir gut zu; {\lspitzt}Zeichen\ldots ?{\rspitzt}.) -- 3:30 aufgewacht, Magenschmerz; Cod hilft. \tbentry{19}{6}{1955}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{Kalish und Montague} hier. (Über Nominalismus. Montague fühlt wie Tarski und Quine, dass im Grunde nur nominalistische Sprache verständlich ist. Er betont, dass außer Einführung einer neuen Variablenart noch die Wahrheit der logischen Axiome für sie zu überlegen ist, zur existentiellen Identifizierung\blockade{}. \neueseite{536551} Ich: die sollte doch immer gelten. Er: Nein, in der gewöhnlichen Sprache gilt sie nicht, z.\,B. für ,,der König von Frankreich``; und Kalish fügt hinzu: auch für ,,Hamlet``. Ich: In meiner Sprache ist das nicht so. Ich erzähle, dass Tarski sagte, er hat dieselben Gefühle wie Weyl über die deprimierende Situation in Grundlagen der Mathematik. Ich meine, dafür besteht gar kein Grund. Ich habe allgemein die Einstellung: wenn gewisse Begriffe praktisch gut angewendet worden sind, sollten wir sie nicht leicht für sinnlos erklären, sondern versuchen, sie zu explizieren. Z.B. die reellen Zahlen in der Physik.) -- (Nachmittags Ina zu Helmers, die den neuen Hund haben.) Nachmittags und abends Television. \tbentry{20}{6}{1955}{} 3-4 \uline{Dr. Kupper.} (Ich sitze wieder, er fragt, wie es mir geht; ich sage gut; zuweilen Magenschmerzen, aber\blockade{} der Hauptspell ist vorbei. Er rät, doch gelegentlich allgemeine medizinische Prüfung, mehr über Prager Heirat. Gespräch mit Ina \textit{Fr} abend, dann Traum über Magdalena. Er: Ich nehme also Ina für Mutter. Das ist an sich natürlich, aber hat zu lange Jahre gedauert. Ich über \sout{M\unl } die letzten Monate von Mutters Leben; mit etwas Tränen. Ob Ina mich zu sehr bemuttert. Ich: nicht immer. In Princeton fragte Dr. Wallis sie, ob ich zu ihm kommen könnte; sie sagt: noch nicht, aber versprach, mich zu allmählich größerer Aktivität anzuspornen.) Ich fahre hin, und dann \uline{zu Helmers}. (Olaf ist zu Hause, hatte gestern Migräne. Der neue Hund ist da, rothaariger irischer Setter, sehr nett. Bis 8:30 am Abendtisch. Alle berichten Jugenderinnerungen. Auch Olaf. Nachher sagt er mir, unser Kommen\blockade{} hat ihm sehr gut getan.) -- Später ein wenig Magenschmerz, 11\textsuperscript{h} Algoc, vorher die gewöhnliche Doppeldose Nembutal; 2\textsuperscript{h} drittes Nemb; 2:30 wieder etwas Magen, Cod und Heizkissen. 3:30 etwas Magen, Quinine. Bis 4\textsuperscript{h} gelesen. -- \tbentry{21}{6}{1955}{} (Ina ist aus, ich esse Lunch allein.) An {\lspitzt}Symbol; oder Idee?{\rspitzt} für quantitative Sprache gearbeitet. - Abends \uline{gebadet} (zum ersten Mal seit vielen Wochen.) -- Um 12h nach dem Licht abschalten ein klein wenig Magenschmerz; es geht von selbst schließlich weg. \tbentry{22}{6}{1955}{} An {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} gearbeitet. \neueseite{536553} \tbentry{23}{6}{1955}{} 12-2 \uline{Department Meeting}. (Meyerhoff zieht seinen \gestrunl\ Vorschlag von Mia zurück wegen Einwänden von Robson, Miller und Piatt (nicht anwesend). Ellington\blockade{} soll als Instruktor eingeladen werden.) Kalish und Montague fahren mich nach Hause (Kalish sagt, \editor{dass} Mates an Yost über Bernays telefoniert hat und Homo Andeutungen gemacht hat). -- Die Muskeln sind tense mehr\blockade{} \unl ; ich lege mich wieder hin. -- 7:30-10 \uline{Arne Næss und Siri}\fnE{Siri Blom; mit ihr war Næss in zweiter Ehe verheiratet.} hier (sie kommen überraschend, waren nachmittags schon vor dem Haus, ich hatte es nicht gehört. Sie sieht jung aus, spricht aber erfahren und ruhig; sie hat Psychologie studiert, jetzt Kriminologie, möchte dann praktischen Job in Probation oder dergleichen. Ich erzähle von meiner Analyse. Kurz über seine Untersuchung von ,,or``. Sie gehen jetzt nach Arizona, kommen wieder nach \textit{LA ca} letzte Woche in Juli für \textit{ca} 10 Tage.) -- \sout{12} 12:30 nachts aufgewacht, \uline{Magen}schmerz, Cod; 2:30 zweites; bis 4\textsuperscript{h} gelesen. \tbentry{24}{6}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper} (\gestrunl\ ich sage, dass ich beschämt bin über die Schwäche, über die wir gesprochen haben. Er: kein Grund dafür; es sind natürliche Folgen der unbewussten Furcht. Er fragt über Bergson und Freud; ich: Freud ist Wissenschaftler.) -- 4\,\textonehalf{}\,--\,8\,\textonehalf{} \textit{\uline{Rubin}} hier (zum ersten Mal. Er gibt mir dittoed Kopie eines neuen \textit{AS} für Ideale. Er erklärt sein System mit \textit{m}-Dichte; ich zeige im meine ähnlichen Ergebnisse mit {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} usw.; er hat es viel weiter entwickelt. Ich zeige ihm Formeln für offenen Familie. Das Pferd-Esel Problem; diese Forderung ist bei ihm nicht berücksichtigt. Ich zeige ihm Formeln von gestern für quantitative Sprache mit \textit{e``}\blockade{}. Zuerst hat er allerhand Einwände, weil die und die Forderungen erfüllt sein müßten; ich zeige, dass sie bei mir erfüllt sind. Er zeigt, dass die eine Lösung nicht geht, weil $\delta$ {\lspitzt} O für großes \textit{a}\rspitzt . Bei der anderen hat er zunächst auch Bedenken; aber die Frage bleibt offen. Er wäre dafür, allgemeinere Symmetrische Form zu nehmen, wenn festgelegt auf \textit{e``}\blockade{}. -- Er macht Einwand \neueseite{536563} zu meiner Entropie Definition: sie hat nicht die gewünschte Inferenz. -- Nach dem Essen über Quantentheorie, Messung usw. Ich werde müde, und mache schließlich Schluss.) Ina sagt: er scheine persönlich schwierig, weil er zu sehr brillieren will; sie wunderte sich, dass ich so freundlich blieb bei seinen \sout{kriti} schnellen, kritischen Bemerkungen, die er zuweilen zurücknehmen musste. \tbentry{25}{6}{1955}{\kreis} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} weiter (leider ist auch bei der $\gamma{}${\lspitzt}zweiten?{\rspitzt} Lösung, die sonst alles erfüllt, die \textit{dip} Forderung nicht erfüllt). -- Später nachmittags Muskeln und etwas Magen. 9\textsuperscript{h} Algoc. 9-10 mit Ina Göbel \textit{TV}. Später überraschend zusammen, {\lspitzt}Zeichen{\rspitzt}. Dann Magen besser, und keine Muskeln mehr gespürt. Später \unl\ etwas Magen; ich gehe in die Küche und mache mir Kakao; später Cod. Noch später stärkere Magenschmerzen, zweites Cod. Ab und zu Licht an und gelesen, bis 4:30. \tbentry{26}{6}{1955}{} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} für quantitative Sprache (mit quadratischer Funktion anstatt normaler). -- \tbentry{27}{6}{1955}{} 3-6 \uline{Kalish und Montague} hier. (Ich erzähle von Rubin. -- Über Modalitäten. Sie schlagen Vereinfachung für unseren Aufsatz vor: keine {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}{\lspitzt}g?{\rspitzt}- und $\lambda{}$-Ausdrücke, keine Propositionsvariablen; n-Tupel nicht primitiv, sondern nach Kuratowski\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/Kazimierz\_Kuratowski} Methode.) -- 11\textsuperscript{h} etwas Magenschmerz, Algoc; 1\textsuperscript{h} etwas stärker, Cod; 2:30 immer noch, zweites Cod. Später gut geschlafen. \tbentry{28}{6}{1955}{} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} gearbeitet. -- Gute Nacht. \tbentry{29}{6}{1955}{} 12-1:30 bei \textit{\uline{Dr Forde}} (allgemeine Untersuchung; alles normal; nächste \gestrunl\ Woche \textit{X-ray }von Magen und Lunge.) -- Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} gearbeitet. -- Abends ist Ina deprimiert, sie weiß nicht warum. Mal sagt sie, warum war ich nie in sie verliebt? Ich bin sehr betrübt, dass sie die schöne Zeit unserer ersten Liebe in Wien so herabsetzt und entstellt. Ich versuche ihr klarzumachen, dass ich nur nicht genug ausdrückte, und überhaupt \gestrunl\ gehemmt war. -- Magen gut. Aber ich kann nicht schlafen. Von 2-3 wieder Licht an und gelesen. \tbentry{30}{6}{1955}{} Mittags 1\textsuperscript{h} Magenschmerzen, später Algoc, hilft. Ich fahre. 3-4 \uline{Dr. Kupper} (anstatt 27. Über die Häufigkeit\blockade{} von Sex. \neueseite{536557} Die Furcht vor Scheide war mir aber nicht bewusst, ist nur jetzt erschlossen.) 4-5 (Ina zu Dr. Praston) ich warte im Auto; \uline{Magen}schmerz. Ich kaufe Eiscreme, hilft nicht, dann Cod, hilft; ich fahre auch zurück. Wieder ein wenig Magenschmerz, Milch hilft. -- 7\textsuperscript{h }\uline{Helmers} \textonehalf{} Stunde hier. (Er bringt mit seine Lösung des Integrals. Savage ist bei RAND jetzt; wir planen Diskussion über induktive Logik.) Nachts Magen gut. -- \tbentry{1}{7}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper}. (Über Inas Analyse. Er rät, nicht mehr so viel über Analyse mit Ina zu sprechen, damit meine Responses zu ihm nicht abgeschwächt werden.) Ich fahre hin und zurück. -- \tbentry{2}{7}{1955}{} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} gearbeitet. -- Nachts \sout{ein wenig Magen} kann ich lange nicht schlafen, wegen aufregender \textit{TV} Sache. Ich lese lange. Später (\textit{ca} 2\textsuperscript{h}) ein wenig Magenschmerz, Milch und Zwieback hilft. Aber \gestrunl\ noch gelesen bis \textit{ca} 3\textsuperscript{h}. \tbentry{3}{7}{1955}{} Nachts ebenso; gelesen bis nach 3\,\textonehalf{}! \tbentry{4}{7}{1955}{\kreis} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} gearbeitet. -- Mittags \textit{\uline{Dorothy}} hier. Sie verehrt uns beide; ich sage: nicht zu sehr idealisieren! Sie hat jetzt ihre jüngere Schwester bei sich; sie veranlasst sie, auch Analyse anzufangen.) -- Abends überraschend zusammen, {\lspitzt}Zeichen{\rspitzt}. -- Zwischen 1-2 ein wenig Magen, Milch und Zwieback hilft. 3\textsuperscript{h} etwas mehr Magenschmerz, Cod hilft. \tbentry{5}{7}{1955}{} (Ina ganzen Vormittag bis nachmittags aus.) -- \tbentry{6}{7}{1955}{} 9-11 in \uline{\textit{St. John's} Hospital} (Magen \textit{X-ray}, 35\,\$; Bariumbrei, im Stehen, der Doktor sieht Fluoroskop und nimmt Aufnahmen; dann im Liegen mehr Aufnahmen. Das lange Herumsitzen vorher ist ermüdend, und das Stehen.) -- Nachmittags 3\textsuperscript{h} nochmal \textit{X-ray} von Unterleib, vermutlich Barium im Darm.) -- Bei der Rückfahrt klemmt die Bremse sich fest. Ich nehme Taxi nach Hause (1.- + .20). \neueseite{536555} \tbentry{7}{7}{1955}{} (Ina nimmt Taxi zum Doktor; dann holt sie das reparierte Auto ab.) 3-4 \uline{Dr. Kupper}. (Autobiographie für Schilpp ist schwierig, wenig Erinnerung. Er meint, das muss mit bestimmten Gefühlen verknüpft sein.) \tbentry{8}{7}{1955}{} 2-3 \uline{Dr. Kupper}. (Er meint, vielleicht ist es gut, 2 Tage hintereinander. Wir wollen das zunächst so tun.) Zu Helmers gefahren, aber Mutzli ist nicht zu Hause. -- Nachts \uline{Magenschmerz}; 1\textsuperscript{h} Milch und Toast; 2\textsuperscript{h} Cod; 4\textsuperscript{h} nochmal Cod; nach 5\textsuperscript{h} wird es besser. \tbentry{9}{7}{1955}{\kreis} Zum ersten Mal allein gefahren, zu \uline{Dr. Forde} (er sagt nach den \textit{X}-rays: Magengeschwür, kenntlich durch Krater,im Duodenum; auch alte Narben. Er verschreibt Diät: nur Melba Toast, Grießbrei, Eier und viel Milch und Sahne. Lungen \textit{X}-ray wird genommen.) -- Wir überlegen, dass es nicht schlimm ist, ein Magengeschwür zu haben; die früheren sind ja auch geheilt; was immer es in Princeton war, \gestrunl\ heilte wenigstens zeitweise sogar ohne Diät. -- Abends überraschend zusammen, {\lspitzt}Zeichen{\rspitzt}, gut. -- Nachts 1\textsuperscript{h} im Traum geschrien (Ina sagt es, ich wußte es nicht mehr). Gut geschlafen bis 6\textsuperscript{h}, und später bis 10! \tbentry{10}{7}{1955}{} Mit Ina \uline{spazieren} (30 Minuten; zum ersten Mal seit langem). -- Nachmittags Briefe diktiert. \tbentry{11}{7}{1955}{} Nachmittags 3-6 Kalish und Montague hier. (Über induktive Logik. Ich erkläre Pferd-Esel Problem; und quantitative Sprache. Kalish diskutiert, ,,warum soll\blockade{} man nach Wahrscheinlichkeit wetten?{}``) \tbentry{12}{7}{1955}{} Nachmittags 3-5:20 \uline{\textit{Blackwell}, \textit{Savage} und Helmer.} (Ich erkläre die neueren offenen Probleme in induktiver Logik, um ihre Mitarbeit anzuregen. Zu Kemenys Beweis meint Savage, dass De Finetti im Grunde dies Ergebnis schon habe; Blackwell meint, man könne ,,Wettsystem`` in verschiedener Weise abgrenzen; \sout{viele} mehrere Sachen wären schon gemacht worden, und der entsprechende Beweis dafür. (nämlich in bezug auf Kolmogoroffs Axiome). -- Ich erkläre das Problem des Analogieschlusses mit mehreren Familien, und unsere Lösung. Auch das \textit{prevailing} von {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}. Sie schwanken, ob das ein Einwand ist. Olaf: vielleicht nicht, weil bei großem {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} die Zahlen\blockade{}häufigkeiten schon ziemlich gesichert sind und s daher analoge wenig ankomme\blockade{}. \neueseite{536561} Aber Savage, nach Schwanken, meint schließlich, es sei ein Einwand. Ich frage nach dichten Funktionen für mehrere Familien. Savage denkt nach, findet aber keine Lösung; es sei aber verwandt mit einem Problem, über dem er und Blackwell arbeiten. -- Quantitative Sprache. Blackwell ist nicht erstaunt, dass normale Funktion keine \textit{dip}\blockade{} für {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-\unl\ liefert; meint, dass \textit{Cauchy}-Verteilung es liefern würde. Ich sage: Ja, das habe ich schon gefunden; aber Schwierigkeit mit Integral über über Produkt. Er sagt: Ja, kompliziert. Helmer arbeitet daran. Ich frage nach grammatische Charakterreihe; Savage: Das ist \textit{poisonous}, wird zuweilen negativ! Savage sagt: Vielleicht sollte man dichte Funktion im Funktionsraum suchen, also für beliebige Verteilungsfunktion im Universe. Ich sage: dies, oder wohl richtiger \textit{m} für {\lspitzt}altdeutsches Z{\rspitzt}, ist vermutlich eine Symmetriefunktion der Distanzen.) Sie müssen plötzlich gehen; wir wollten sie zum Abendessen behalten, hatten das vorher nicht gesagt. Savage kommt nach der Berkeley Konferenz möglicherweise zurück, falls er nicht nach London geht, zur \textit{Communicn}. Konferenz. \tbentry{13}{7}{1955}{} Nachmittags 3-6 \uline{Mia} hier. (Meist über philosophische Fragen, die sie stellt.) Ob das Unbewusste ein legitimer Begriff ist, und besonders unbewusste Zwecke. Ich betone das Kontinuum von \gestrunl\ bewussten Absichten und Motiven zu unbewussten. Aber wo sei dann die Grenze, wenn man zu Tieren und Steinen übergeht? Ich: Das ist eine Frage der Fruchtbarkeit; vielleicht so weit, wie man ein Nervensystem findet. -- Ina hält sich meist im Hintergrund, wird aber ungeduldig und greift ein, weil wir über Freudsche Begriffe reden, ohne viel davon zu wissen.) -- Ina ist verstimmt, sagt, wir haben sie schlecht behandelt. \tbentry{14}{7}{1955}{} Ich sage, ich will heute allein fahren. Ina hat allerhand Bedenken. Ich sage, sie soll mich doch nicht entmutigen. Sie wird unwillig und sagt, ich soll es machen, wie ich will. -- \uline{Ich fahre allein}, parke gegenüber dem D\unl shop. 3-4 \uline{Dr. Kupper}. (Ich sage, das alleine Fahren war nur \neueseite{536569} zuerst etwas tense; dann ging es leicht und machte Spaß. -- Wieder über die unbewusste Furcht, die mich im Leben gehemmt hat.) Nachher Haarschneider. Dann allein zurückgefahren. Ina ist am telefonieren und hat keine Zeit, mich zu begrüßen. Abends allerhand Streit und Verstimmung, über gestern und heute. Schließlich Versöhnung. (durchgeschlafen bis 8\textsuperscript{h}.) \tbentry{15}{7}{1955}{\kreis} An Meyers Übersetzung gearbeitet. -- Dann über Neymans Aufsatz, Brief aufgesetzt. Vormittags zum Notar Edmondson \uline{gegangen} und dort gesessen; zusammen \textonehalf{} Stunde. Ganzen Tag \uline{Muskeln} gespürt, aber trotzdem immer wieder auf. Nachmittags 3-7 auf. -- Abends ist Ina beschäftigt, Vorbereitungen für Erna. {\lspitzt}Zeichen{\rspitzt} 11\textsuperscript{h}, bei Musik, in meinem Arm; dann zusammen, gut, richtig (nach längerer Zeit). \tbentry{16}{7}{1955}{} Vormittags \uline{zu Dr. Forde}. (Da es diese Woche gut gegangen ist, gibt er liberalere Diätvorschriften.) Ich fahre zurück. (Ina fährt zum Doktor; nachmittags Gruppe, abends holt sie Erna am Flugfeld Burbank ab.) Abends 10\,\textonehalf{} \uline{Erna Löwenberg} kommt; ich sitze noch kurz auf. Sie bleibt für 2 Nächte bei uns, Ina gibt ihr ihr Schlafzimmer und schläft im Wohnzimmer. \tbentry{17}{7}{1955}{} Vormittags \uline{Helmers} kurz hier. (Ina leiht ihnen 2 Koffer; sie wollen morgen von Tijuana nach Mexiko fliegen, für 10 Tage. Ich gebe ihnen Gretes Adresse. Mutzli hat Angst vor dem Flug; ich sage ihr, es ist sicherer als Auto.) Ich bin ganzen Tag auf, Gespräche mit Erna und Ina. (Erna hat schon wieder Pläne für Europa für 1956, Deutschland, Wien, Italien, Griechenland, Israel. -- Über Analyse; sie ist erfreut, wie viel es uns geholfen hat. Über die Weltlage. Trotz der veränderten Kriegsgefahr findet Erna es unerträglich, in Amerika zu leben! Aber sie hat viel von den Quäkern.) \tbentry{18}{7}{1955}{} (Das Auto hat Schwierigkeit mit der Bremse, schon vorgestern. Ina fährt trotzdem zum Doktor, bringt es dann zur Reparatur.) \uline{Bohnert} kommt kurz, fährt dann auf Wohnungssuche. Zum Lunch alle 4 zusammen. -- Bohnert fährt mich hinaus und zurück. 3-4 \uline{Dr. Kupper}. (Über Erna; ihre \neueseite{536567} Impulsivität; ihre Ansicht, dass die Quäker Religion über alle Schwierigkeiten hinweghilft.) -- Mit Bohnert gesprochen bis 5\,\textonehalf{} (über Disposition; meine Übersetzung der Modalitäten.) -- Beim Abendessen alle 4 zusammen. \tbentry{19}{7}{1955}{} Nachmittags bringt Ina Erna hier\blockade{her?}. 5-6 \textit{\uline{Virginia Malcom}} (Sie ist 2 Tage hier, ihre Schwester besuchen. Sie haben 4 Kinder. Wohnen in \textit{San Diego}, in eigenem Haus. Sie ist Dr. med. in einer Gruppenklinik; sie macht jetzt Pädiatrie, möchte lieber Allgemeinpraxis. Er ist Lehrer am \textit{State} \textit{College} (für Teachers), für educational Methoden usw. -- Nachher erzählt sie Ina, dass sie Analyse hat; sie findet auch freies Assoziieren schwierig. -- Über die politische Situation in Kalifornien; die Regents usw.) \tbentry{20}{7}{1955}{} Ich fahre hin und zurück, mit Ina, wir gehen ausnahmsweise gleichzeitig zur Analyse. \uline{12-1 Dr. Kupper} (über Virginia; ich wunderte mich, dass sie Analyse braucht. Er sagt: jeder braucht es.) -- Abends 20 Minuten mit Erna spazieren. \tbentry{21}{7}{1955}{} 3-4 zu \uline{Dr. Kupper} (diese Woche dreimal, weil vorige nur einmal; morgen nicht, weil meine Vortrag. -- Über Agnes' Kindheitserinnerungen; Exerzieren mit Johannes.) -- Allein gefahren. -- Abends mit Erna ein wenig spazieren. (abends etwas Muskeln) \tbentry{22}{7}{1955}{} Ich bin ein wenig tense. Ina fährt zu Erna, bevor ich gehe. 10\textsuperscript{h }\uline{Mia} kommt und fährt mich zum \textit{\uline{LA City College}}. \uline{Mein Vortrag}: \sout{\unl } ,,Theoretische Fragen und praktische Entscheidungen``. Vorher noch in ein anderes Gebäude hinüber, wo sie mich dem Dean vorstellt, der dann mitkommt. Der Vortrag ist in einem großen Saal, mit Labortisch, neben dem ich auf Swivel Chair sitze; der Saal ist voll, einige stehen, die Türen werden gesperrt; ich schätze 150 Studenten. Ich spreche bald lebhaft und frei, 10:10-12:10. Dann 15 Minuten Fragen; dann 15 Minuten noch Privatdiskussion mit einigen herumstehenden Professoren; einer fragt mich, wie man sich zu Homosexualität stellen solle. Dann mit Mia zurückgefahren. Ich bin sehr froh, dass es so gut ging, \neueseite{536571} und ich bin nicht besonders müde. Mia isst Lunch mit uns. -- 5\,\textonehalf{} \uline{Bohnert} kommt. (Über theoretische Sprache. Meine Idee, die theoretischen Konstanten durch Existenzquantoren zu ersetzen. Oder vielleicht stattdessen als Hilfskonstanten, wie in natürlicher Deduktion. Für induktive Logik muss \textit{m} auf diese Konstanten basiert werden.) -- Bohnert und ich holen Erna in \textit{S.M}. ab. Alle beim Abendessen. Bohnert erzählt von Paris und London; allerhand seltsame Originale, die er getroffen hat. \tbentry{23}{7}{1955}{} Mittags bringt Ina Erna. Nachmittags 20 Minuten spazieren mit Erna. -- Bohnert Schilpp \textit{ms} gelesen. -- \uline{Kalish} kommt, isst etwas mit mir; er bringt dann Ina zur Department Party bei Robsons (für die Weggehenden: Lawrence, Meyerhoff, Sess\unl ocke, Ramona.) 11\textsuperscript{h} zurück, noch etwas mit Kalish geplaudert. \tbentry{24}{7}{1955}{} (Mittags bringen Reschers Erna vom Quäker Meeting zurück.) Nachmittags 5 \uline{Bohnert} (über mögliche andere Topics für seine Diss: kausale Modalitäten und ,,nomologische``; die theoretische Sprache; er meint auch: Messung, aber da ist wohl nichts Neues zu tun. \tbentry{25}{7}{1955}{} 3-4 \uline{Dr. Kupper} (über Vortrag \textit{Fr}, und dortige Frage über Homo.) Ich fahre allein; beim Wegfahren von dort schramme ich den Vorderfender an einem Pfosten. -- Abends ist Ina immer erschöpft von Erna; und dazu deprimiert, weil Erna nicht glücklich ist über ihre Ferien hier. \tbentry{26}{7}{1955}{\kreis} (Helmers sind in der Nacht zurückgekommen; Mutzli hatte Blutungen, Olaf Magenstörung durch etwas, was er bei Diederichsens gegessen hat.) (Nachmittags Ina in die Klasse, Erna mit zum Campus.) Ich spüre \uline{Muskeln}, überall empfindlich. Bleibe nachmittags im Bett bis nach 5\textsuperscript{h}. Dann aufgesessen. (Pap \textit{ms} für Schilpp fertig gelesen), gearbeitet bis 6\,\textonehalf{}. Dann mit Erna gesprochen, auch nach dem Abendbrot, bis 8\,\textonehalf{}, und ihr beim Gute Nacht Sagen einen Kuss gegeben; sie ist dankbar, dass ich ihr so viel Zeit gegeben habe und so teilnehmend zugehört habe. -- Zusammen (endlich, in den vorhergehenden Tagen war Ina abends immer erschöpft; Sch., besonders gut). \tbentry{27}{7}{1955}{} 10:30-2:30 \uline{Bohnert} hier. (Wieder über mögliche Topics für Diss. Meine Idee über Glaubenssätze. Er meint, deren Explikation sei nicht sehr wichtig.) Er und Erna zum Lunch. \uline{Abschied von Erna}. \neueseite{536565} Wir atmen auf, endlich wieder allein zu sein. \tbentry{28}{7}{1955}{} \uline{Arne und Siri Næss} 10:1:30 (Sie sind zurück vom Aufenthalt in Arizona. Hier übernachten sie (wie auch in Arizona) im Freien mit Schlafsäcken ohne Zelt, im Topanga Canyon. Sie haben gehört, dass Egon in Stanford war, eines Tages weggegangen ist und später draußen aufgefunden wurde; die Zeitungen deuteten an, dass es Selbstmord war; Else hatte damals nervösen Zusammenbruch \gestrunl\ und ist im Hospital. -- Über Analyse, meine Unterdrückung von Aggressionen. Gibt es Menschen, die von Natur friedlich sind? Er sagt: Schweitzer nicht, aber wohl Gandhi. -- Ich sage, dass ich die Arbeit in seinem Gebiet für sehr wichtig halte, aber selbst besser geeignet bin für Arbeit an formalen Systemen.) -- 5\,--\,8\,\textonehalf{} \uline{\textit{Kecskemeti} und Frau und Næssens} (hauptsächlich über die Comments, die \textit{K}. mir geschrieben hatte über mein ,,Natürliche Sprachen``. Bedeutung von unterschiedenen Kategoriensystemen, usw. -- Später erzählt \textit{K}. wie er 1940 aus Paris geflüchtet ist; über Lavale\fnE{vielleicht Pierre Lavale: https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre\_Laval} und Quisling\fnE{vielleicht Vidkun Quisling: https://en.wikipedia.org/wiki/Vidkun\_Quisling}.) Nachher bin ich doch müde vom langen Sitzen und Sprechen heute, und abends spüre ich die Muskeln. Aber ich habe mich erfreut an Kontakt mit Menschen, besonders Arne und Siri. (1\textsuperscript{h} viertes \textthreequarters{} Nemb.) \tbentry{29}{7}{1955}{} 3-4 \uline{Dr. Kupper}. (Über den Tag gestern mit Næssens. Wichtigkeit und Erfreulichkeit von Freundschaft, das Problem\blockade{} von Gandhi.) Ich fahre allein. Nachher zu Bohnert (Wellesley Av.), kurz. -- Abends gebadet. \tbentry{30}{7}{1955}{\kreis} 10:30-3 \uline{Næss und Siri, Bohnert, Kalish, Montague, Kecskemeti} (Diskussion über Næss' Arbeiten; Wichtigkeit der empirischen Methoden für Philosophie. Meine Zweifel an seiner Konklusion, dass ,,wahr`` und ,,vollkommen sicher`` synonym seien). Alle außer Kecsk zum Lunch, 1\,\textonehalf{}\,--\,3. Lebhaftes Gespräch, mit allerhand Thesen\blockade{}. -- Abends überraschend zusammen, Sch., gut. \tbentry{31}{7}{1955}{} 10-1 Gespräch mit \uline{Næss und Siri} (sie hat Aufsatz geschrieben über \textit{prob} bei Aristoteles, Locke, Berkeley, mit drittem \textit{pr}. Begriff. Ich erkläre: ,2 pragmatische Begriffe: Glaubensgrad \neueseite{536573} und Credibility; ihr \textit{pr}\textsubscript{3} ist ähnlich dem ersteren. Næss fragt nach guten Formen für Fragen über ,,\textit{or}``. Ich erkläre: Entwicklung zu allgemeineren Begriffen; vielleicht untersuchen Studenten usw. auf verschiedenen Entwicklungsstufen. Ferner wäre interessant: Untersuchung über logische Wahrheiten.) Dann Dinner; dabei \uline{auch Helmers}, -- bis 3\,\textonehalf{}(!) -- \tbentry{1}{8}{1955}{} 3-4 \uline{Dr. Kupper}. (Ich fahre jetzt immer allein. Sex gut in letzter Woche. Er: Da ist direkter Zusammenhang.) -- Minneapolis Memoranda gelesen. \tbentry{2}{8}{1955}{} 10-3 \uline{Næss und Siri} hier. (Ich gehe hinaus, als sie kommen, und gebe ihr einen Kuss. Wir sprechen noch einiges über seine Arbeiten und Möglichkeiten für empirische Sprachanalyse für die Zukunft; ich erwähne auch Problem der leitenden Sprache für \textit{IL}. Dann vieles Persönliche. Er erzählt etwas von Else; sie hat richtige Psychologie studiert. Der Mann ist nicht sophistiziert, aber lebensklug und richtig für sie; er hat 2 Söhne, die schwierig sind. Ich sage bei Tisch zu Siri, dass ihr Gesicht expressiv ist; ich sah neulich, besonders von ihren Augen, dass sie verstand, was ich über mich Persönliches sagte, über Analyse usw.; daher konnte ich ungehemmt sprechen, wie zu alten Freunden. Arne spricht von 2 Himalaya Expeditionen. Dass er den gefährlichen Berg als freundlichen alten Mann ansah, wie er auch bei den Menschen Freundlichkeit annimmt. Sein Vater starb, als er 2 Jahre alt war; er war schwächlich, die 2 älteren Brüder wollten ihn ,,abhärten``. Ich sage, dass mir jetzt menschliche Beziehungen am wichtigsten sind. Arne sagt, ich habe mich gegen früher nicht wesentlich geändert. Ich sage, der Grundcharakter bleibt wohl derselbe; aber ich fühle, dass ich nach außen freier bin. Er: Ja, viel freier. Zum Abschied umarme ich ihn und küsse ihn im Impuls, nicht vorbedacht. Er sagt, ich sei \textit{nicer} als je. Ich küsse Siri auf beide Backen. -- Sie wollen \textit{Fr} abreisen, können sehr wahrscheinlich nicht nochmal herkommen, werden 19. August von Berkeley nach Osten fahren. Er sagt, die Universität lässt ihn ungern weg, nur alle 7 Jahre oder so. Ich sage, sie müssen früher wiederkommen.) -- \neueseite{536581} Nachmittags \textit{\uline{Dr. Forde}}. (Er sagt, Lungen \textit{X}-ray zeigt nichts Besonderes. Ich soll die konvaleszente Diät noch 3 Wochen fortsetzen; man rechnet, dass ein Ulcer in \textit{ca}. 6 Wochen heilt. Dann wird er wahrscheinlich die Diät noch freier machen, und nach weiteren 6 Wochen ganz freigeben. Er sagt, nächstes Mal können wir auch Blut- und Urinuntersuchung machen.) \tbentry{3}{8}{1955}{\kreis} Ich fahre (Ina 12\textsuperscript{h} zum Doktor, während ich im Auto warte, heiß), 1-2 \uline{Dr. Kupper} (über Arne.). Memoranda gelesen. Abends ist Ina traurig, muss etwas weinen, Ursache unbekannt; sie will nicht zum Trösten kommen. Später kommt sie doch; dann vor 11\textsuperscript{h} überraschend zusammen, Sch., gut. Nachher noch Musik. \tbentry{4}{8}{1955}{} \uline{Feigl Konferenz} beginnt; \uline{mit \textit{Meehl} und \textit{Pap}; Bohnert}. 10\,--\,12\,\textonehalf{} Diskussion über Memoranda (Unterschied zwischen theoretischer Sprache \gestrunl\ und erweiterter Beobachtungssprache, ,analytisch` für Reduktionssätze.) -- Nachmittags 3:30-7(!) offene Diskussion; dabei noch\uline{ Næss und Siri}, Kalish und Montague (Mia ist nicht gekommen). (Über Physikalismus. Pap vertritt Dualismus, ,,mentale Vorgänge`` sind privat und mit Sicherheit bekannt.) Ich \gestrunl\ über verschiedene Sprachformen, auch über nicht lokalisierte \textit{minds}.) Ich bin sehr müde und lege mich \textonehalf{} Stunde auf die Couch. Ich bitte \uline{Næss und Siri}, noch zu bleiben. Bis 9\textsuperscript{h}, am Abendbrottisch. (Er \gestrunl{} sagt, die Einladung nach Oslo bleibt immer bestehen. Über seine religiösen Ideen, vage \unl ; Mystizismus hat große Anziehung für ihn, solange sie nicht Theorie machen. Siri spricht auch mehr. Sie hat zu Ina gesagt, dass sie schwanger ist; sie war heute beim Arzt, der meinte, das Baby sei 6-8 Wochen alt. Ich frage, ob sie noch etwas länger bleiben können. Arne sagt, wenn ich gern über persönliche Sachen sprechen will, will er noch einen weiteren Tag bleiben.) -- Ich bin zwar müde, aber nicht zu sehr; ich bin froh, dass ich den anstrengenden Tag so gut habe machen können. \neueseite{536583} \tbentry{5}{8}{1955}{} 10-1 \uline{Konferenz} (Über kausale Modalitäten. Ich betone, dass nicht ,,\textit{cause}`` expliziert wird.) Alleine Lunch. -- Nachmittags die Muskeln ein wenig tense. 5-9 \uline{Feig}l hier (7 kommt Ina nach Hause). (Ich bin etwas in gelockter\blockade{} Stimmung. Aber wir tauschen allerhand persönliche Berichte aus, wenn auch nicht zu lebhaft.) -- Abends Musik; etwas getanzt. Ina später bei mir, mit Zärtlichkeit; so relaxe ich mehr. -- Spät nachts nochmal Nemb (viertes \textthreequarters{}) (So auch an den beiden vorigen Abenden.) \tbentry{6}{8}{1955}{} 10\,--\,12\,\textonehalf{} \uline{Konferenz}; auch Mia dabei. (Bohnert führt immer Protokoll.) -- 4-9 \uline{Næss und Siri}. (Ina hat gestern seinen Rorschach genommen; jetzt macht er Zeichnungen für sie. Seine Mutter war mehr künstlerisch, im Sprechen übertreibend; darum muss er jetzt Präzision betonen. Ich erzähle von der schlimmen Zeit in Vermont und der Analyse in Princeton. Später erzähle ich von Maue, Gerhard und Birgit, und Fotos; wenn Gerhard mal wieder nach Norwegen kommt, soll er zu ihnen kommen. Ich setze mich zu ihr auf den Divan, nehme ihre Hand und sage, dass ich mich sehr freue (über ihr Baby) und dass sie sicher eine wundervolle Mutter sein wird. Zum Abschied umarme ich wieder Arne und küsse ihn; ich drücke ihn so stark, dass er sagt, wie stark ich sei. Und dann umarme ich Siri. Morgen früh fahren sie nach Berkeley; dann mit Freunden nach Osten.) \tbentry{7}{8}{1955}{} Alleine \uline{spazieren} 36 Minuten (Treppe zur Vance; Corona del Mar bis hoch hinauf.) -- Meehl Memoranda gelesen. -- 3:30-7 \uline{Konferenz} (Meehl über \textit{I.V}. Er stimmt jetzt zu, dass es besser ist, alle diese Begriffe in die theoretische Sprache zu nehmen.) Bis 8:30 \uline{alle zum Abendessen} hier. \tbentry{8}{8}{1955}{} 10-12:15 \uline{Konferenz}. (Ina bei Dr. Forde, Blasenentzündung. Sie kommt nach Hause 2:20.) Ich fahre allein, wie jetzt immer zu \uline{Dr. Kupper}, 3-4. (Über Arne und Feigl. Er betont, dass mein Helfen und Verstehen von andern mir selbst hilft.) -- 5:30-7:45 (!) \uline{Diskussion} (hauptsächlich für \uline{Pap}; ich nenne ihn ,,Arthur``. Dazu kommen \neueseite{536575} \textit{\uline{Scott}}, \uline{Kalish und Montague}. (Ich erkläre Übersetzung der modalen Sprache. Scott macht einige Comments über Axiomatisierung. Er ist für möglichst unbeschränkte Sprache.) -- Ich bin nicht zu müde, bleibe noch eine Stunde auf zum Abendessen. \tbentry{9}{8}{1955}{} 10\,--\,12\,\textonehalf{} \uline{letzte Konferenz}: Feigl, Meehl, Bohnert. (Über mein Sinnesvollkeitskriterium und Hempels Einwände. Keiner unterstützt die Einwände. Sie stimmen zu, dass das Kriterium für Terme aufgestellt wird, und dann alle Sätze liberal akzeptiert werden, auch solche wie ,,Die Temperatur hier ist eine irrationale Zahl``. -- Über \textit{random} und Grad von Unordnung. Meehl ist froh, dass ich für \textit{design} von Experimenten Plan anstatt random Zahlen empfehle; ich soll das veröffentlichen. Einige Bemerkungen über Meehls Buch: Seine Kritik an \textit{Allport} ist richtig, könnte sogar schärfer gesagt werden; die ,,Annahme von \textit{uniqueness} ist irrelevant.) -- 4-7 \uline{Feigl} alleine hier. (Nur zweimal ihn alleine gesehen; ich hatte vorgeschlagen, dass er noch 2 \gestrunl\ Tage länger bleiben möge, aber er konnte nicht, wegen Kasperle und Meehl. Heute geht's mir besser als \textit{Fr}. Beim Kommen und Abschied umarme ich ihn. Mit Kasperle ist es immer schwierig; sie möchte mit ihm in einem Zimmer schlafen, was er nicht will; aber oft verweigert sie sich. In der philosophischen Arbeit im Center resigniert er sich dazu, dass die jüngeren die eigentliche Arbeit tun und besser in technischen Fragen Bescheid wissen, während er organisiert und arrangiert und zusammenfasst. Ich habe ihm versprochen, den Vortrag über theoretische Sprache ausführlicher auszuarbeiten, als ein Kapitel im Centerbuch; \textit{ms} bis Dez.) Ich gehe mit ihm \textonehalf{} Stunde spazieren, durch Sycamore; nachher lege ich mich auf die Couch. Später \uline{fahre ich ihn} zum Hotel. \tbentry{10}{8}{1955}{} Ruhiger Tag zu Hause (zum ersten Mal seit 10.7!). -- Ina hat noch Blasenentzündung, nimmt Sulfa\fnE{https://www.everydayhealth.com/sulfonamides/} dagegen; sie ist leicht gereizt in diesen Tagen, und dann gibt es zuweilen Zank. -- \sout{6-9 Helmers hier. (Sie erzählen von der unglücklichen Mexikoreise, wo beide krank \unl .} \neueseite{536579} \tbentry{11}{8}{1955}{} Abends 6-9 \uline{Helmers hier}. (Sie erzählen von der unglücklichen Mexikoreise, wo beide krank wurden. Von Diederichsens schönem Haus. Helga fragte, wieso ich einen Psychiater brauche; das war anscheinend von Chacha zu ihnen gedrungen.) Später Muskeln gespürt. Ganz spät kommt Ina nochmal und tröstet mich mit Zärtlichkeit. -- Ich lese jetzt abends Agnes' Erinnerungen aus der Kindheit. \tbentry{12}{8}{1955}{} Vormittags \uline{Muskeln sore}, im Bett geblieben. Auf für Lunch allein. Ina kommt 1\textsuperscript{h}. Aber ich \editor{will} doch allein fahren \blockade{}. 2-3 \uline{Dr. Kupper} (über Muskeln, über Agnes' Erinnerungen: Mutters Krankheit und Vaters Tod, \gestrunl\ Mandeloperation, alles 1898. Er ist etwas besorgt, dass diese Erinnerungen, ohne meine eigenen Erinnerungen zu wecken, doch Ängste zu erwecken scheinen.) -- Nachher allein zum \uline{Zahnarzt} gefahren (er macht die Klammern der unteren Platte dichter); nach 4\textsuperscript{h} zu Hause. -- 6\textsuperscript{h} wieder aufgestanden und angezogen. -- 8. \tbentry{13}{8}{1955}{\kreis} \uline{Muskeln} noch etwas empfindlich. 11\,\textonehalf{}\,--\,2 auf. Abends 5\,--\,8\,\textonehalf{} auf. Später überraschend zusammen, um\blockade{} (wegen Inas Blasenentz.), gut. -- Agnes' Erinnerungen zu Ende gelesen (bis \textit{S}. 50, Abschied von Ronsdorf). Nachts weiteres Nemb. \tbentry{14}{8}{1955}{} 11-3 \uline{Bohnert} hier. (Er hat neue Idee für Doktorthese: Die neue Form der theoretischen Sprache mit Hilfskonstanten; er erinnert sich jetzt, dass er mir es schon vor Jahren geschrieben hat. Ferner über Plan einer Maschine, die lernt, mit Randomisierung. Er hat gute, originelle Ideen. -- Er fängt an, die psychologische Basis seiner Schwierigkeiten zu betrachten, und Therapie zu erwägen.) 4\,\textonehalf{}\,--\,6 auf (dann \textit{TV}) und 6\,\textonehalf{}\,--\,8. \uline{Muskeln} etwas empfindlich und tense. -- Abends Musik und Tränen; Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit. Gut geschlafen. \tbentry{15}{8}{1955}{} 3-4 \uline{Dr. Kupper} (Er merkt, ohne dass ich es sage, dass mich der bevorstehende Abschied von ihm etwas bedrückt; ,,für das Unbewusste ist jeder Abschied ein Abschied für immer``. -- Über Bohnert.) -- Ich fahre allein zu Helmers, niemand zu Hause; ich warte im Zimmer, spiele mit dem Hund. -- Abends etwas tense; aber doch getanzt. \neueseite{536589} \tbentry{16}{8}{1955}{} Wieder lange auf, angezogen. Ein Mann plant Heizkörper neben Kamin. Abends aber wieder Muskeln empfindlich und tense. Ina bei mir, Zärtlichkeit. -- \tbentry{17}{8}{1955}{\kreis} Mit Ina \uline{spazieren}, \textonehalf{} Stunde; dabei recht müde. -- 4-8 \textit{\uline{Whyte}} hier. (Er hat gehört, dass ich an Thermodynamik gearbeitet habe. Ich sage ihm die Hauptideen meiner Kritik am Entropiebegriff und leihe ihm ,,\textit{Main Point}``. Ich frage ihn über seine Ansicht über Zukunft der Physik. Er sagt, er (aber mit nur 1\,\% \gestrunl\ der Physiker) glaubt, dass starke Umwälzungen kommen werden. Seit 25 Jahren habe die theoretische Physik keine wesentlichen Fortschritte gemacht. Er erwartet nicht Feldphysik, sondern noch mehr diskrete Ordnung vielleicht in Raum und Zeit. Er bezweifelt die allgemeine \textit{RT}; sie sei nur durch 3 Arten von Erfahrung konfirmiert; diese Dinge wird man anders erklären können; Raum und Zeit müssten homogen sein. -- Wichtigkeit der symmetrischen Relationen, der irreversiblen\blockade{} Prozesse. So etwa wie das 2. Gesetz der Thermod müsse fundamental sein. Ich: das gilt aber doch nur durch Wahrscheinlichkeit; er: aber keine Verletzung wird beobachtet. Ich: doch, die Brownsche Bewegung.) -- Er weiß nichts über meine Unterscheidung der 2 Wahrscheinlichkeitsbegriffe. Ich gebe ihm \textit{Sc. Am}., und ,,\textit{Nat}. \& \textit{Appl}.``.) -- Abends zusammen, um\blockade{} (wegen Inas \unl ). -- 2\textsuperscript{h} im Traum geschrien. \tbentry{18}{8}{1955}{} Briefe diktiert. -- Abends tense wohl wegen bevorstehendem Weggehen von Dr. Kupper. Mit Ina etwas darüber ausgesprochen; dann mehr relaxt. Später getanzt. Gut geschlafen. \tbentry{19}{8}{1955}{} \textit{ms }Beth angefangen. -- 5-6 \uline{Dr. Kupper} (anstatt 3, heute sein letzter Tag; dann seine Ferien bis 12.9. Ich sage, ich kann schon gut ohne ihn auskommen. Er: nicht nur auskommen, Fortschritt machen, Abenteuer, ausgehen usw. Er fasst nochmal zusammen, was wohl ,52 zur Krise führte: Furcht, dadurch immer schon Beschränkungen von Sex; die Rückensache, und Institut; er sagt, er weiß immer noch nicht genau, was es damals anbrachte.) Allein gefahren; fühle mich gut dabei. Aber abends wieder Muskeln gespürt, sogar im Bett; Heizkissen. \tbentry{20}{8}{1955}{} 11\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{Bohnert} hier. (Über Korrespondenzregeln. Er zeigt mir seine alten Notizen: Existenzform von Theorie und korrespondierenden Sätzen! Er sagt, er habe es mir damals, vor ,52, geschrieben, aber später vergessen.~\neueseite{536593} \tbentry{21}{8}{1955}{} 4-9 \uline{\textit{Kecskemeti} und Bohnert} hier. Über die Natur von moralischen Wertsätzen. \textit{K}. sagt, \textit{ought}-Sätze sind nicht dasselbe wie einfache Imperative. Ich: Ja, aber Imperative haben die Form ,,!\textit{p}`` oder ,,\textit{fial} p``, und \textit{ought}-Sätze können analysiert werden in komplizierter Weise als bestehend aus ,!' und faktischen Sätzen. \textit{K}. und ich stimmen überein, dass, auch wenn zwei Leute in allen faktischen Annahmen übereinstimmen, Unterschiede in Wertprinzipien bestehen können. Er betont die Kulturgemeinschaft: innerhalb derselben Kultur können zwar subjektiv prinzipielle Unterschiede bestehen, aber da ist wenigstens die Hoffnung, sich zu einigen; für Personen aus verschiedenen Kulturen bestehe kaum eine Hoffnung. -- Später über Reformen und Revolutionen. Er betont die Notwendigkeit von kultureller Kontinuität, und Kontinuität in kooperativem Verhalten; darum nicht nach utopischen Plänen reformieren. Er tadelt das 18. und 19. Jahrhundert, weil sie dies wollten. Ich dagegen: Ich bejahe die Aufklärung, er nur bedingt; ich bejahe die Französische Revolution, er sagt, sie hat mehr Schaden getan. Er wäre dagegen, die Monarchie in England usw. abzuschaffen. Er nennt sich ,,conservative``. Bohnert ist auf meiner Seite. Ich stimme ihm zu, wenn er nur warnt, Änderungen nicht zu schnell und häufig zu machen. Aber ich sage: auch nicht zu langsam; wenn die Deutsche Revolution ,18 ein wenig radikaler vorgegangen wäre, wäre vielleicht das Hitlerregime nicht gekommen.) 6-9 auch \uline{Helmers}. (Nach dem Abendessen installieren sie den bleib-offen an meinem Television. Dann gehe ich zu Bett. Ina spricht noch mit ihnen bis 10, weil Mutzli noch bleiben möchte. Mutzli überlegt zum College zu gehen und \textit{degree} zu machen, Für den Fall, dass Olaf von RAND retirieren möchte!) \tbentry{22}{8}{1955}{} Beth \textit{ms} gelesen. \tbentry{23}{8}{1955}{\kreis} Grünbaum \textit{ms} angefangen. -- 3:30 \textit{\uline{Dr. Forde}} (Ich soll noch einen Monat die bisherige Diät halten, ein wenig liberaler; dann auf reguläre Diät gehen. In 3 Monaten ihn wieder sehen. Er erzählt von seiner Psychoanalyse; wie es ihm hilft, die Patienten zu verstehen; dass Mediziner größeren Widerstand dagegen haben als Laien.) Haarschneider. -- \gestrunl . \uline{Zu Mia Reichenbach}, zum ersten Mal allein hingefahren. (Sie freut sich, dass ich komme, hat eine Liste von Fragen über Raum-Zeit-Buch.) -- Abends zusammen, endlich wieder Sch., gut. \tbentry{24}{8}{1955}{} 3:30-8 \uline{Kalish} und \uline{Bohnert} hier. (Kalish hat mit Montague einen Aufsatz beendet, über natürliche Deduktion. Montague ist für den Rest \neueseite{536587} der Ferien nach Berkeley abgefahren. Kalish zeigt Brief von Dana Scott; er gibt, für Modalitätssystem ohne deskriptive Konstanten, Übersetzungsregeln in sehr einfacher rekursiver Form. Für Gültigkeit von Formeln ist das äquivalent zu meiner Übersetzung; aber für Übersetzung von deskriptiven Formeln muss er Regeln hinzufügen, die vielleicht komplizierter werden. -- Kalish fliegt morgen nach St. Louis zu seiner Familie, für 10 Tage.) \tbentry{25}{8}{1955}{} 11-5 \textit{\uline{Gewirth}} hier. (Er ist bei seinen Eltern bis Mitte September, \textit{DU} 3-1025. Er spricht sehr kritisch über Janet\fnE{Janet Adams, mit der Alan Gewirth von 1942 bis 1954 (Scheidung) verheiratet war.}; er habe die Scheidung nicht gewollt. Er musste von Chicago fort, wegen Wohnverhältnissen; er hat als Assoz. Prof. 6650, 2 Kinder, Haushälterin. Wir sprechen nicht über philosophische Probleme; er möchte lieber persönlich sprechen. Nachmittags spricht er von seinen theoretischen Studien von Psychoanalyse; Ina sagt von ihrer Analyse; ich dann auch von meiner, keine Einzelheiten. Er macht einen recht gehemmten Eindruck. Er ist jetzt hauptsächlich interessiert an sozialer und politischer Philosophie. \tbentry{26}{8}{1955}{\kreis} Mit Ina \uline{spazieren}, 30 Minuten. -- Abends \uline{gebadet}. Dann überraschend zusammen, Sch., sehr gut. \tbentry{27}{8}{1955}{} Grünbaum \textit{ms} gelesen. \tbentry{28}{8}{1955}{} 30 Minuten \uline{spazieren}, mit Ina. -- Später sind \uline{Muskeln} sore. -- 1-3 \uline{Helmers} hier. -- Nachmittags im Bett geblieben; \textit{TV} angesehen. \tbentry{29}{8}{1955}{} \sout{\unl } 4\,\textonehalf{}\,--\,6 \uline{bei Mia}, ich alleine gefahren. (Ich will Vorwort für englische Übersetzung von Reichenbachs Raum-Zeit schreiben.) \tbentry{30}{8}{1955}{\kreis} \textonehalf{} Stunde \uline{spazieren} mit Ina, Treppe zur Vance. -- \uline{Bohnert} (über Wertverteilung in Propositionen). -- Nachmittags gibt es Zank; Ina sagt, ich gebe Bohnert und Mia immerzu Zeit und ihr nicht, ich schreie ,,\textit{shut up}!{}``, und sie fährt im Auto weg. Nachdem sie wiederkommt, sagt jeder, der andere war schuld. -- Abends 10\textsuperscript{h} kommt Ina zu mir, aber ich sage, das Mütlein ist nicht in der Stimmung. Nach 11\textsuperscript{h} rufe ich Ina zu mir, dann überraschend zusammen, sehr gut; sie ist sehr lieb zu mir. -- 1\,\textonehalf{} weiteres Nemb. \neueseite{536591} {\lspitzt}geschweifte Klammer rechts vom 31.08.1955 bis 03.09.1955: \uline{Hitzewelle}{\rspitzt} \tbentry{31}{8}{1955}{} 11\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Bohnert} hier (Ina ist weg. -- Über die Werte. Ich sage: {\lspitzt}Symbole{\rspitzt} ist eine additive Funktion. -- Über Korrespondenzregeln. Er will etwas von mir für Feigl aufsetzen. -- Er bringt Flamenco Records.) \tbentry{1}{9}{1955}{} Henle \textit{ms} angefangen. \tbentry{2}{9}{1955}{} Vorwort für Reichenbach, erster Entwurf. \tbentry{3}{9}{1955}{} Vorwort für Reichenbach, fertig gemacht. (Muskeln empfindlich) \tbentry{4}{9}{1955}{} Mit Ina \uline{spazieren}, 47 Minuten, Corona del Mar. -- Henle \textit{ms}. Abends Muskeln tense. \tbentry{5}{9}{1955}{\kreis} Mit Ina \uline{spazieren}, 20 Minuten. \gestrunl\ \textit{ms} Strawson gelesen. -- Nachmittags \uline{Mia} eine Stunde hier; ich gebe ihr mein Vorwort für englische Übersetzung von Reichenbachs ,,Raum und Zeit``. -- Abends \uline{Muskeln} sehr tense. \gestrunl\ Nach 17\,\textonehalf{} Musik und Zärtlichkeit. Dann überraschend zusammen, Sch., gut. Ich bin nachher entspannt und vergnügt, kann aber nicht schlafen. 12:30 ein weiteres Nemb. \tbentry{6}{9}{1955}{} Mit Ina \uline{spazieren}, 20 Minuten. Dabei Muskeln \gestrunl\ gespürt; trotzdem vergnügt weiter gegangen. -- 11-3 \uline{Bohnert} hier (über Korrespondenzregeln. Fotos von Spanien und Frankreich.) -- Nachts wach gelegen, bis 4\,\textonehalf{}. \tbentry{7}{9}{1955}{} Mit Ina \uline{spazieren}, 20 Minuten. -- Mittags allein. -- (Ina bringt Auto zur Reparatur) \uline{Bohnert} bringt sie hierher 5:30. -- Ich \uline{spüre Muskeln} auf linker Hüfte, bin dadurch tense. Schweigsam. Später etwas auf Couch gelegen. Wir essen zusammen. Aber ich gehe bald zu Bett. Wir sehen \textit{TV}. Immer noch Muskeln sore. -- Später \gestrunl\ gegenseitige Vorwürfe über Unfreundlichkeit. Ina war bedrückt wegen Jobsituation; Ich wegen Muskeln und Tenseness. -- Später Musik, und zusammengelegen. Dann wird uns beiden besser. -- 11\textsuperscript{h} 2 große Nemb. Dann gut geschlafen. \tbentry{8}{9}{1955}{} 11:30-3:15 \uline{Richard \textit{Jeffrey} und Frau Edith} hier (er hat Fellowship in Princeton im \uline{Philosophie D}epartment; hofft in 2 Jahren \textit{Ph.D}. zu machen. Seine Frau ist grad. Student in Geschichte. Über Loyalitätseid, \gestrunl\gestrunl\ über Quines Kurse; er geht zu schnell vorwärts; er spricht zu schnell, in einem Kurs in tape recorder. Er kennt \neueseite{536585} Mr Mann\fnE{Vermutlich Irving Mann, der bei RAND Vorlesungen über Systemanalysis hielt.}, Mathematiker an RAND. Nach dem Ph.D. wird es von der Jobsituation abhängen, ob er Philosophie unterrichten oder mit Rechenmaschinen arbeiten wird. Er scheint theoretisch interessiert an Freud. -- Abends \uline{gebadet}. Ina ist missgestimmt. \tbentry{9}{9}{1955}{\kreis} 11-12 \uline{Mia} hier. (Sie bringt mir \textit{mse} von 5 Aufsätzen von Reichenbach, die vielleicht in den Sammelband eingefügt werden sollen.) -- Mittags \uline{Mutzli} hier. (Sie erzählt, dass Olaf für Wochen deprimiert war, weil ein von ihm vorgeschlagenes Projekt von den anderen, besonders Sozialwissenschaftlern, abgelehnt wurde. Sein Boss ging ihm aus dem Weg; Olaf glaubte, sein ganzes Prestige wäre zerstört. Endlich war Aussprache mit dem Boss; der sagte ihm, dass sie ihn hoch schätzen; er vermied ihn nur, weil es ihm unangenehm war, ihm offen zu sagen, dass das Projekt keine Unterstützung bei anderen findet.) -- Abends zusammen, in guter Stimmung; ich wollte Sch., im letzten Moment fiel mir die kühnere\blockade{} Idee ein, und das störte; darum um\blockade{}. -- \sout{Später} 1\textsuperscript{h} weiteres Nemb. \tbentry{10}{9}{1955}{} Mit Ina \uline{spazieren}, 15 Minuten. -- \textit{ms} Note gegen Popper geschrieben. \tbentry{11}{9}{1955}{} 10-12 bei \uline{Kaplans}, ich fahre. (Sie sind eben zurück; er war das Semester an Columbia und im Sommer in Ann Arbor; jetzt 2 Vorträge in S. Francisco Psychology Meeting. Er trägt \uline{Bart}; sagt: das ist Ersatz für Rauchen, das er aufgegeben hat. \gestrunl\ Er umarmt Ina; dann ich ihn. Über Wertvergleiche; er möchte nicht eindimensional, sondern \textit{n}-archimedisch; ich: das ist aber doch eindimensional. Über Kant; er meint, dessen synthetisches Apriori sei vielleicht anders gemeint, als analytisch in unserem Sinne; Kant sei ein Empirist; ich gebe qualifizierte Zustimmung.) -- \gestrunl\ Nachmittags \textit{TV} 2 Stunden: Thornton Wilder ,,\textit{The Skin of Our Teeth}``; eine Familie durchlebt die {\lspitzt}\sout{Geschichte}{\rspitzt} Menschheitsgeschichte und kommt durch alle Katastrophen eben noch hindurch, und rappelt sich immer wieder auf, weiter zu machen. -- Mittags \uline{Bohnert} hier; es geht ihm nicht gut. \tbentry{12}{9}{1955}{} 3-4 zu \uline{Dr. Kupper} (zum ersten Mal seit seinen 3 Wochen Ferien. Er sagt, dass ich freier und leichter spreche. Sein Zimmer ist umgestellt. Erst kann ich ihn nicht gut sehen gegen das Fenster, dann setze ich mich \neueseite{536595} wo anders hin. Ich sage, ich habe ihn nicht sehr vermisst; er sagt: Zuneigung ohne benötigen ist besser. Ich bin gegen Abendparties. Er sagt: Abends und nachts haben mich in der Kindheit wohl Gefühle und Vorstellungen geplagt, ,,sündigen``.) Nachher bin ich so guter Stimmung, dass ich \uline{zu Mutzli} fahre. (Ich dachte, Olaf könnte Ina herbringen; aber sie gehen heute abend aus. Mutzli spricht über das Problem, ein Kind zu adoptieren; ich sage, wenn ich jünger wäre, würde ich Kinder wollen; aber nur, weil ich jetzt anders eingestellt bin als in Prag. Olaf müsste sich auch ändern, sonst gäbe das schwierige Probleme mit einem Kind. Später kommt Olaf.) -- Abends Muskeln tense, obwohl ich mich vorher so gut fühlte. 1\textsuperscript{h} weiteres Nemb. \tbentry{13}{9}{1955}{} 12\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Kalish} hier. (Er ist etwas bedrückt, er meint, seine Analyse geht nicht nur \blockade{} vorwärts, sondern zurück. Nur bei uns und bei Richard Montague fühlt er sich gut. Nachher sagt er zu Ina, dass man heute viel leichter zu mir sprechen kann als vor einem Jahr.) -- Note über Popper geschrieben. -- Nachts kann ich nicht schlafen, bis 4\,\textonehalf{}. \tbentry{14}{9}{1955}{\kreis} Mittags \uline{Mia} hier. (Sie spricht davon, wie schön es mit Reichenbach war, sie fühlt sich jetzt oft einsam.) -- Abends zusammen, Sch., gut. Gut geschlafen. %\tbentry{15}{9}{1955}{} %{\lspitzt}kein Eintrag{\rspitzt} \tbentry{16}{9}{1955}{} 3-4 \uline{Dr. Kupper} (Er schlägt vor: ohne mein Rückenkissen zu sitzen; es geht gut. Ich erzähle Traum vom 10. Er sagt, er hat noch nie jemand gefunden, in dem die moralischen Forderungen so stark waren. Ich sei gut vorwärts gekommen. Das Problem, was da in der Tiefe stecke, sei sehr interessant. \gestrunl\ Auf meine Frage: Er meint es nicht als Vorschlag, sondern nur als persönliche Neugierde. Ich: Es würde mich auch sehr interessieren; und wenn es mir wesentlich helfen würde, wäre ich dafür. Er sagt: vielleicht 15\,\% Verbesserung. Ich: Wenn ich jünger wäre, würde ich es sicher wollen. Er spricht von theoretischen Problemen der Analyse, Frage von wissenschaftlicher Methode; ob ich Lust hätte, da hinein zu gehen, ich könnte Wichtiges beitragen. Ich: Um beizutragen, müsste ich es gründlich studieren, dazu habe ich keine Zeit; aber für meinen eigenen Nutzen wohl. Er schlägt vor, das autobiographische Buch von Reik\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/Theodor\_Reik} zu lesen.) -- Ina sagt: Jede Verbesserung für mich, die möglich wäre, würde jeden Preis wert sein.~\neueseite{536597} \tbentry{17}{9}{1955}{\kreis} Shimony Aufsatz und Polya Buch gelesen. -- Abends 10\,\textonehalf{} überraschend zusammen, Sch., sehr gut. -- Nachts etwas Magensäure, 1:30 weiteres Nemb. \tbentry{18}{9}{1955}{} Mit Ina \uline{spazieren}, 38 Minuten. Channel bis Ocean, dann \textit{Chautauqua} hinauf (zum ersten Mal), Vance, und Treppe hinunter. -- Gelesen \textit{Reik} (auf Dr. Kuppers suggestion)\textit{.} \tbentry{19}{9}{1955}{} Vormittags tense, -- trotzdem allein gefahren, es geht gut. 3-4 \uline{Dr. Kupper} (Ich sage, was gegen tiefer Gehen spricht. Er sagt, wir werden eine Art Kompromiss machen; dabei hauptsächlich auf den Rücken konzentrieren.) -- Ina sagt, dass sie die Einladung für die Allen-Sproul-Rezeption vor Wochen weggeworfen hat; ich bin zornig, dass sie mir nichts gesagt hat; aber sie findet, dass das nicht unrecht war. \tbentry{20}{9}{1955}{} Vormittags tense und Muskeln gespürt. 2\textsuperscript{h} Ina fährt mich zum Campus; \textonehalf{} Stunde mit Kalish und Montague. (Examensfragen). \uline{Erste Vorlesung} ,,\uline{\textit{Prob}. und \textit{Induction}}`` \textit{ca} 15 Leute. (Nach der ersten Minute vergesse ich die Muskeln. Es geht sehr gut. Ich stehe mehrmals auf für die Wandtafel.) Bohnert fährt mich nach Hause. -- \sout{\unll{} 1\textsuperscript{h} später weiteres Nemb.} \tbentry{21}{9}{1955}{} Reichenbach \textit{mse} gelesen. (Ina fährt zu \textit{U.S.C}. für Jobinterview.) -- \textit{TV} bis 11\textsuperscript{h}. -- Später weiteres Nemb. \tbentry{22}{9}{1955}{} 12-2 Department Meeting, im Office. Ich fahre allein (zum ersten Mal mit so viel Sitzen; es geht sehr gut.) -- Gegen Abend Muskeln sore. Spät abends getanzt; dann fühle ich mich besser. -- 1\textsuperscript{h} weiteres Nemb. \tbentry{23}{9}{1955}{} Morgens, schon im Bett, \uline{Muskeln} empfindlich. Trotzdem fahre ich allein, und es geht gut. 3-4 \uline{Dr. Kupper} (Er betont: so lange man sich noch irgendwo Grenzen setzt, z.\,B. abends, und kein Alkohol, usw. ist man nicht frei.) Zur Universität. \textit{\uline{Piatt}} getroffen (nächste Woche wird der wieder unterrichten; er war schon nach 2 Tagen aus dem Hospital entlassen, nach Prostataoperation.) Zum Office: Mit Kalish und Montague (über Flint Beschlüsse\blockade{}, über \neueseite{536221} Montagues Probabkurs.) (Dann ein Student Barnes.) -- Das alleine Fahren geht gut; aber abends Muskeln gespürt. Algoc. \tbentry{24}{9}{1955}{} (Für Ina: Brief von \textit{USC}, sie haben den Job jemand anders gegeben, weil mehr Erfahrung nötig. Wir sind beide enttäuscht.) -- 5-9(!) \uline{zu Helmers}. (Olaf ist interessiert an der mathematischen Seite von induktiver Logik, aber ist zu sehr beschäftigt, um ernstlich daran zu arbeiten. Vielleicht will er kommen, wenn ich Bohnert die Probleme erkläre. -- Über \textit{TV} Programm; \uline{Mutzli} ist erstaunt, dass ich die \gestrunl\ Schauspiele so ,,ernst nehme``, dass sie mich aufregen.) -- Abends spät getanzt. \tbentry{25}{9}{1955}{} Mit Ina \uline{spazieren} 20 Minuten. -- Später \uline{zu Mia} gefahren. (Über Reichenbachs \textit{mse}, die ich gelesen habe.) \tbentry{26}{9}{1955}{} (Dr. Kupper ist auf 28. verschoben.) Morgens tense; später besser. \tbentry{27}{9}{1955}{} 3-5 Vorlesung. (Es geht sehr gut; ich schreibe allerhand an die Wandtafel). -- Abends Muskeln; später doch getanzt. \tbentry{28}{9}{1955}{} 2:45 \uline{Dr. Kupper} (anstatt 26. Traum von Feuersgefahr.) Nachher Haarschneider. -- 6\,\textonehalf{}\,--\,9 \uline{\textit{Win} \textit{Reiter}} hier (zum ersten Mal. Er ist aus Schlesien, war jahrelang im Konzentrationslager, dann 4 Jahre in amerikanischer Armee, Indien und Burma. Jetzt Assistent bei Klopfer. Schwierigkeiten mit Examen. Seine Frau ist gestorben. Ina hilft ihm viel.) -- Spät noch weiteres Nemb. \tbentry{29}{9}{1955}{} 12-2 Department Meeting. Ich fahre zurück. -- Abends Muskeln empfindlich. \tbentry{30}{9}{1955}{} 2:45 \uline{Dr. Kupper} (Ich erzähle Traum: Der kleine Junge will seinem Vater helfen; ich sage ihm, er ist zu klein. Er lässt mich nicht ganz zu Ende erzählen, sagt: lieber auf Rücken konzentrieren. Er lässt mich nochmal die Faktoren der Krise 1952 zusammenfassen, besonders Annemarie und Institut. Er sagt, möglicherweise könnten wir um Weihnachten die Therapie beenden! Ich bin erstaunt, aber nicht erschreckt.) Nachher \textit{Off}. (kein Student kommt). Alles allein gefahren. \tbentry{1}{10}{1955}{} Mit Ina spazieren. -- 11-3 \uline{Bohnert} hier. (Es geht ihm nicht gut; ich spreche von psychologischer Hilfe. Er erwägt es, \neueseite{536215} aber nicht sehr. Er ist im Gespräch munter und gescheit. Ich gebe ihm Entropie \textit{ms}, beide Teile, er scheint interessiert. Ich erzähle von den Gesprächen mit den Physikern in Princeton.) (Ina fährt mit ihm auf die Berge hinter Topanga\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/Topanga\_State\_Park}, nachmittags.) \tbentry{2}{10}{1955}{\kreis} Mit Ina spazieren. -- 12-3 \uline{Helmers} hier. (Sie wollen unseren Rat hören. Sein bester Freund Landsberg, und Frau in Paris, benötigen dringend Analyse; er bittet Olaf (und 2 Vettern in England, aber die werden es wohl nicht geben) um ein Darlehen von \$\,1000. Olaf sagt: Chance \textonehalf{} für Rückzahlung. Er meint, er könne es nicht ablehnen, und dann nächsten Sommer die teure Reise nach Europa machen. Wir sind bedenklich. Ich sage: Lieber kleinen Betrag schenken. Ina rät, sie sollen erst beim Psychoanalytischen Institut in Paris sich erkundigen, ob wirklich Analyse nötig und besprechen\blockade{}, und ob ermäßigte Rate möglich.) -- An Modifikation von meinem abstrakten Entropiebegriff gearbeitet, wegen Einwand von Rubin. -- Abends zusammen; Sch., gut! \gestrunl\ Zum ersten Mal seit 17. %\tbentry{3}{10}{1955}{} %{\lspitzt}kein Eintrag{\rspitzt} \tbentry{4}{10}{1955}{} 3-5 Vorlesung. Bohnert fährt mich nach Hause; ohne Kissen, unbequem. \tbentry{5}{10}{1955}{} Über Paps Paradox gearbeitet (ich finde, es ist kein Paradox, sondern einfach Unverträglichkeit der 2 Prämissen; analoger Widerspruch für beliebige Klassen von Klassen). \tbentry{6}{10}{1955}{} Vormittags tense, darum fährt Ina mich. 12-2 Department Meeting (Abstimmungen über Flint Kandidaten.) 10 Minuten im Office gelegen. 2:45 \uline{Dr. Kupper}. (Meine ambivalenten Gefühle über seine Bemerkung, dass wir vielleicht Weihnachten aufhören; Genugtuung über den Fortschritt; Resentment über das ,,im Stich lassen``. Ich sage, das Gefühl ist natürlich kindisch, aber es kommt trotzdem. Er: Es ist gut und bemerkenswert, dass ich solche Gefühle erkennen und mir zugeben kann. Über die geplante Abendparty bei Kaplans. Er: vielleicht ohne Kissen? Ich: lieber mit Kissen und länger. Er: Er drängt mich vorwärts, weil das der einzige Weg ist, \neueseite{536223} damit die Fürchte\blockade{} usw. deutlich herauskommen.) \tbentry{7}{10}{1955}{} 2:45 \uline{Dr. Kupper} (\gestrunl\ über Beschränkungen des Lebens, besonders in Bezug auf Ausgehen abends. Er meint, Russell habe wahrscheinlich auch Sex sehr spät erst angefangen; dann später, anstatt nur privat, die konventionelle Moral zu übertreten, habe er Prinzipien dafür proklamiert; das sei verursacht durch Furcht und Unsicherheit; er wollte Billigung der Liberalen haben. Ähnlich auch ich, meint er.) -- Abends 9\textsuperscript{h}, als ich ins Wohnzimmer gehe, spüre ich auf einmal die \uline{Muskeln} im Rücken hinten. Ich erschrecke und gehe schnell zu Bett. Ich bin recht deprimiert, das ganze Leben scheint auf einmal so elend. Ina tröstet mich, und das Mütlein wirft einen Schatten. -- 2 große Nemb. \tbentry{8}{10}{1955}{} Ich bin noch jittery von gestern, aber eigentlich nur weil ich mich an den Schreck erinnere. Ich bin unentschieden, ob die Freunde kommen sollen und ob ich abends ausgehen will. Dann entscheide ich (mit Inas Ermutigung) dass sie kommen sollen, und als Iona anruft, dass ich abends hingehen will (letzteres ohne Inas Ermutigung, weil sie meint, ich tue es nur Dr. Kupper zuliebe, während ich sage: für mich selbst, und um die Ghosts zu verscheuchen). 10-1 \uline{Kalish, Montague, Bohnert} hier. (Über Vorlesungsplan mit mathematischem Department zusammen. Montague über seine Diss Probleme: Axiomatisierung der Mengenlehre.) -- 1\,\textonehalf{} Ich behalte \uline{Bohnert} zum Lunch. \sout{Mit} Mit meinem Sitzen ist es erstaunlich gut gegangen, aber zuletzt etwas müde. -- Nachmittags im Bett geblieben und abends doch etwas \gestrunl\ jittery. 7\textonequarter{}-10\textonequarter{} (!) \uline{bei Kaplans} in ihrem neuen Apartment. (Zuerst nur wir, dann \uline{Mr. und Mrs. \textit{Browdy}}; sie ist Dr. med., in Trainingsanalyse; hat 2 Kinder, 2 Jahre und 3 Monate, möchte später Analyse ausüben; sie war als Intern in Billings, nahm meine Geschichte auf bei Rasmussen. Sie ist nett und sieht anziehend aus. Der Mann ist Geschäftsmann, spekuliert in Stocks, Grundstücken usw. Später kommen \uline{Dr. \textit{Shoulden}} (?) und Frau \textit{Myra}; er ist Psychiater, Privatpraxis; macht jetzt \textit{TV} mit schizophrenen Patienten für \uline{eine} Stunde im März \textit{CBS}; die Filme und Tape Recordings sollen dann auch für Training verwendet werden. Es werden allerhand Scherze gemacht, ich auch. Kaplan hat immer lustige Anekdoten. \neueseite{536229} Ich mache ein Möbiussches Band. Ich sitze bequem, mit meinem Kissen; nur zuletzt ein wenig müde.) Beim Nachhausefahren müde, aber nicht zu sehr. Ich bin froh, dass ich es so gut habe machen können, an einem jittery Tage. -- Um 1\,\textonehalf{}\textsuperscript{h} nur weiteres Nemb. Dann gut geschlafen. \tbentry{9}{10}{1955}{} Noch ein wenig tense. Aber mit Ina \uline{spazieren}; es geht gut. -- (Meyer Übersetzung gelesen.) \tbentry{10}{10}{1955}{} 2:45 \uline{Dr. Kupper} (Ich berichte: Depression \textit{Fr} abend, \textit{Sa} vormittag Freunde hier, abends 3 Stunden bei Kaplans. Er ist erfreut darüber.) -- Nachher fahren wir Haus besehen mit Kalish (es liegt nett, hat großes Wohnzimmer, aber die Schlafzimmer dunkel, und nicht den schönen Ausblick wie hier). \tbentry{11}{10}{1955}{} 3-5 Vorlesung (es geht diesmal gut, nicht besonders müde nachher). \tbentry{12}{10}{1955}{} Abends 8-10 kein elektrischer Strom. Gebadet (zum ersten Mal seit Wochen.) \tbentry{13}{10}{1955}{\kreis} 12-2 Department Meeting. Ich fahre allein. -- 5\,\textonehalf{}\,--\,8 \uline{Bohnert} hier (er wünscht Rat, ob er den Job für Coding bei der Aviation annehmen soll. Ina rät ihm dazu.) -- Abends zusammen, Sch. \tbentry{14}{10}{1955}{} 2:45 \uline{Dr. Kupper}. -- Dann \textit{Off}. (kein Student. Montague kurz. Am Ende Dave Kaplan, geht mit mir hinaus). Allein gefahren; im \textit{W}-Market Creme gekauft. Zum ersten Mal mit Lichtern gefahren. \tbentry{15}{10}{1955}{} Ganzen Tag Notes für \textit{Prob}.-Vorlesung geschrieben. \tbentry{16}{10}{1955}{} Mit Ina \uline{spazieren} 30 Minuten. -- Nachmittags spüre ich \uline{Muskeln}. Ich versuche, weiter zu sitzen, aber bin sehr tense. Ich gehe \uline{zu Bett}. Ich versuche zum Abendbrot aufzustehen, aber ich spüre noch die Muskeln und bleibe liegen. Nochmal um 9 probiert, aber es geht nicht gut. Musik und Zärtlichkeit: das Mütlein erwacht. Ich fühle mich etwas besser, stehe auf, aber zu tense, lege mich wieder hin. Allerhand Tränen und deprimiert, nach der Zärtlichkeit besser. -- 2 große Nemb. \tbentry{17}{10}{1955}{} Keine Muskelschmerzen, aber jitters und etwas tense. Darum nur zu Mahlzeiten auf, und Ina fährt mich. -- \neueseite{536231} 2:45 \uline{Dr. Kupper} (Ich berichte von Depression gestern. Er meint vielleicht Demonstration und Resentment gegen die Anforderungen und die Gefahr, dass er und Ina mich ,,im Stich lassen``. Er rät wiederum zu mehr Ausgehen zu Leuten, Teilnehmen mit ihnen wird die Konzentration auf den Rücken vermindern. Er sagt, ich soll nicht meinen, dass er ,,enttäuscht`` ist, wenn ich den Ghosts nachgebe; jeder habe seine Limits, auch er.) -- Nachher fühle ich mich besser. Aber abends doch Muskeln ein wenig gespürt. -- 2 große Nemb. \tbentry{18}{10}{1955}{} Es geht mir besser. Aber vormittags im Bett, aus Vorsicht. -- 3-5 Vorlesung. Es geht gut; ich schreibe an Wandtafel, usw. Nachher nicht so müde wie sonst, sodass ich sogar überlegte, selbst zu fahren, tat es aber doch nicht. \tbentry{19}{10}{1955}{} Für Prob. Vorlesung Notes geschrieben. \tbentry{20}{10}{1955}{} Für Prob. Vorlesung Notes geschrieben. 12\,--\,2\,\textonehalf{} Department Meeting. (Ich spreche gegen die historischen Fragen in Exams.) Ina fährt hin, ich zurück. \tbentry{21}{10}{1955}{} 2:45 \uline{Dr. Kupper} (Er sagt, meine übermäßige Abhängigkeit von Ina seit vielen Jahren und ihr Eingehen darauf zeigt auf beiden Seiten ein unterliegendes, unbewusstes Resentment. Er sagt, es wäre wichtig, die gegenseitigen Gefühle aufzudecken und freier zu äußern. Dadurch dass ich nur traurig werde bei Inas Zorn, anstatt selbst Zorn zu äußern, erzeugt Schuldgefühle in ihr, die es noch schlimmer machen. Die Nachwirkungen von Mutters restraint und Hemmungen.) \tbentry{22}{10}{1955}{} Für Vorlesung Notes gearbeitet. \tbentry{23}{10}{1955}{} Mit Ina \uline{spazieren}; \textonehalf{} Stunde. -- 12-3 \uline{Bohnert} hier. (Sein Job ist unsicher. Über \gestrunl\ Irrelevanz Examen \textit{C }9.) -- Für Vorlesung Notes. \tbentry{24}{10}{1955}{} 5\,\textonehalf{}\,--\,7 \uline{Kalish} und \uline{Montague} hier; 5-6 Professor \textit{\uline{Horn}} (Assoz. Professor \uline{Mathematik}. Über Kalishs Vorschlag, die Logikkurse bei uns und Horns Vorlesung über Grundlagen der Mathematik zu integrieren. Es zeigt sich bald, dass Horn nicht dafür ist; er gibt den Kurs jetzt, hat nur 13 Studenten; wenn ein anderer Kurs vorausgesetzt würde oder wir einen ähnlichen Kurs im Jahr dazwischen geben würden, würde er noch weniger haben.) \neueseite{536227} \tbentry{25}{10}{1955}{} 3-5 Vorlesung. Ich fahre selbst nach Hause, mit Ina, teilweise im Dunkeln (zum ersten Mal nach einer Vorlesung). \tbentry{26}{10}{1955}{} 2:45 \uline{Dr. Kupper} (anstatt 24. und 28.) (Ich bin etwas gelähmt und spreche zögernd, wohl weil seine Absage für einmal diese Woche ein Vorgefühl gibt für ,,große Absage`` später.) Haarschneider. \tbentry{27}{10}{1955}{} 12-2 Department Meeting. Allein gefahren. -- Abends gebadet. \tbentry{28}{10}{1955}{} Vormittags mit Ina \uline{spazieren}, \textonehalf{} Stunde. -- \tbentry{29}{10}{1955}{} (Britt These gelesen.) \tbentry{30}{10}{1955}{} \uline{Kaplan} hier. 11\,--\,1\,\textonehalf{} (über sein \textit{ms} Metaphysik. Ich sage: geschickte Verteidigung einer schlechten Sache.) -- 5\,\textonehalf{}\,--\,8\,\textonehalf{} \uline{Helmers} hier. -- Abends ein wenig Muskeln gespürt. \tbentry{31}{10}{1955}{\kreis} \uline{Dr. Kupper} 2:45. (Er spricht wieder von Aufhören in 1\,\textonehalf{} Monaten! Er berichtet über Gespräch mit Ina und gegenseitigen Resentments und deren Ursachen. Er rät auch wieder zu mehr Kontakt mit anderen Menschen, usw.) -- Abends zusammen (zum ersten Mal seit 13.; Sch. besonders gut.) \tbentry{1}{11}{1955}{} 3-5 Vorlesung. Nachher im Auto gesessen mit \uline{Kalish} und \uline{Yost} (über Kaplans Plan, Montague nicht zu verlängern; Kalish ist wütend, dass Kaplan ihn nicht bei der Diskussion dabei haben will.) Allein hin- und zurückgefahren, zum ersten Mal; zurück im Dunkeln. \tbentry{2}{11}{1955}{} Für Vorlesungsnotizen. \tbentry{3}{11}{1955}{} \sout{12-2} (Ina nach \textit{L.A}., für Civil Service Exam.) Mutzli fährt mich. 12-2 Department Meeting (die zweite Stunde bloß Diskussion über Prozedur, weil Kaplan Assist. Professoren ausschließen will von Ernennungsfragen; vermutlich, um Kalish nicht dabei zu haben, wenn er Montague diskutiert. Ich spreche für demokratisches Verfahren. Zuletzt schlägt er vor, Assist. Professoren zuzulassen, aber Instruktoren auszuschließen. Aber kein Beschluss kommt zustande.) -- Abends \uline{Helmers} hier (er hat dem Freund in Paris 250\,\$ für Analyse geschickt. Jetzt schreibt dessen Frau, dass sie dies nicht ertragen könnte. Ina setzt ihm eine Antwort auf.) \neueseite{536225} \tbentry{4}{11}{1955}{} 2:45 \uline{Dr. Kupper} (ich berichte: diese Tage besser, auch mehr aktiv; allein zur Klasse gefahren. Er: Aber keine erhöhte soziale Aktivität. Das sollte ich jetzt tun, solange ich ihn noch habe, falls dabei Ängste auftreten würden. Sonst hätte es ja wenig Zweck, bis Weihnachten fortzufahren. Ich sage: Große Furcht ist vor Bewegungen wie Bücken und dergleichen, nicht so vor späten Parties.) \uline{Office}. (\textit{Mathews} will für mich als Assistent arbeiten; ich erkläre ihm einige der Probleme; er soll \textit{Cont}. lesen.) Ich fahre im Dunkeln, hole Ina bei Helmers ab; dann fährt sie. \tbentry{5}{11}{1955}{} Meyers Übersetzung durchgesehen. \tbentry{6}{11}{1955}{} \uline{Kalish, Montague}, \uline{Bohnert} hier 10:30-2:30. (Über mein Sinnkriterium für theoretische Sprache. Ich schlage schwächeres Kriterium vor, in nur einem Satz mit dem betreffenden Term.) -- Nachmittags \textit{TV}. \tbentry{7}{11}{1955}{} 2:45 \uline{Dr. Kupper} (Ich sage: lieber allmählich abgewöhnen, etwa jetzt einmal wöchentlich nur. Er sagt, es soll gemacht werden, wie ich es wünsche. Er freut sich, dass ich spontan diesen Vorschlag gemacht habe. Gewöhnlich täten Patienten bis zuletzt 5 mal wöchentlich, und dann auf einmal nichts; aber 3 Monate vorher angekündigt. Ich: Meine Loslösung von der Religion war auch allmählich, nicht abrupt. Er: Die Analyse war wohl für mich ähnlich zu einer Religion. Ich: ja, sehr.) -- 6\,\textonehalf{}\,--\,7\,\textonehalf{} \uline{Dorothy} und ihr Freund \textit{\uline{Carmine Clemente}} hier (er ist Assistant Professor für Anatomie). (Nachher Ina mit ihnen zu Montagues Orgelkonzert in einer Kirche.) \tbentry{8}{11}{1955}{} 3-5 Vorlesung. Wieder allein gefahren, zurück meist dunkel; es geht gut. -- Mr. Frank von Nordholland Co. im Office gesprochen. \tbentry{9}{11}{1955}{\kreis} Vorlesungsnotes geschrieben. -- Abends zusammen (Sch.; Pause; nachher gut.) \tbentry{10}{11}{1955}{} 12-2 Department Meeting (Kaplan sagt nichts mehr über Montague. Der ist dabei.) (Abends Ina zu Iona; auch Mia dort.) \neueseite{536233} \tbentry{11}{11}{1955}{} Abends Muskeln gespürt, etwas ängstlich. (Vermutlich, weil heute nicht zu Dr. Kupper, auf meinen eigenen Vorschlag.) \tbentry{12}{11}{1955}{} Für Vorlesung \textit{Prob}.., Notes gearbeitet. \tbentry{13}{11}{1955}{\kreis} Vormittags mit Ina spazieren. -- 1-3 \uline{Bohnert} hier (er findet seinen neuen Job befriedigend.) Wenn er dort Dauerstellung bekommt, möchte er wieder heiraten). -- Abends Muskeln auf rechter Hüfte ein wenig; es erschreckt mich etwas; aber nachher tanze ich. Später bei Musik zusammen. (Erst Sch., geht nicht gut; schließlich um\blockade{}). \tbentry{14}{11}{1955}{} (Ina zum Zahnarzt.) -- Nachmittags \uline{Dr. Kupper} (über die Schwierigkeiten \textit{Fr} und \textit{So} abend. \gestrunl\ Keine ,,Leistungen`` zu berichten. Irrationale Gefühle gegen ihn. Über Inas Resentment, dass ich unabhängiger werde. Er: Das Wichtigste für mich ist, nicht nur zu nehmen, sondern zu geben.) -- Nachts 2\,\textonehalf{}\,--\,5 \uline{Magen}schmerzen; schon paar Mal in den letzten Wochen. \tbentry{15}{11}{1955}{} Vor der Klasse \uline{Fritz \textit{Machlup}} (ich nenne einige gute Philosophen; er sucht 2 Vollprofessoren. Ich gebe meine Ansicht über mehrere, die er nennt, darunter Strawson, Black, Kaplan.) -- 3-5 Vorlesung. -- Im Dunkeln nach Hause gefahren. \tbentry{16}{11}{1955}{} Notes gearbeitet. \tbentry{17}{11}{1955}{} 12-2 Department Meeting (Kaplan ist krank. Wieder Diskussion über Anforderungen für \textit{degrees}.) -- Abends gebadet. \tbentry{18}{11}{1955}{} Nachmittags zu \textit{\uline{Dr. Forde}} (Ich berichte: ein wenig Magenschmerzen seit einigen Wochen, besonders 14. nachts. Er sagt zurückgehen auf die beschränkte (aber nicht die strikte) Diät, ferner zu Mahlzeiten immer Half und Half und Cremalin (nicht gleichzeitig). Wenn es bis \textit{Di} nicht gut ist, ihn anrufen und vielleicht dann auch zu ihm kommen. Wenn es gut geht, in 2-3 Wochen ihn besuchen.) -- Wir fahren noch etwas in \textit{Pa\sout{l}c. Pal}. herum; Stellen mit schönem Blick auf den Ozean bei untergehender Sonne. -- \tbentry{19}{11}{1955}{} Vorlesungsnotes gearbeitet. \neueseite{536243} \tbentry{20}{11}{1955}{\kreis} Vorlesungsnotes gearbeitet. -- Vormittags \uline{spazieren} mit Ina. -- Abends spät zusammen, Sch, gut. \tbentry{21}{11}{1955}{} \uline{Dr. Kupper} (Ich berichte: Es geht mir gut. Ich habe das Gefühl, dass ich von ihm weg treibe, wohl als Vorwirkung der Trennung. Er meint, das sei nicht nötig. Ich soll doch freier über alles sprechen.) -- \uline{Zahnarzt} (Mrs. Douglas reinigt die Zähne; einige kleine Stellen benötigen Reparatur). \tbentry{22}{11}{1955}{} 3-5 Vorlesung. (Vorher Muskeln gespürt; doch allein gefahren, und dabei gesungen. Es geht gut.) \tbentry{23}{11}{1955}{} Stegmüller gelesen. \tbentry{24}{11}{1955}{\kreis} 12-3 \uline{Bohnert} hier. (Es geht ihm gut. Die Arbeit an der Rechenmaschine scheint interessant.) -- Abends überraschend zusammen (Sch., gut). (Nachts Magensäure, aber keine Schmerzen; 1\textsuperscript{h }Milk of Magnesia, hilft.) \tbentry{25}{11}{1955}{} 12-2 wir \uline{bei Helmers}. (Er zeigt den Contest Entwurf. Er hat einen neuen Lautsprecher, \$\,30, klingt gut.) -- Nachmittags ein wenig tense. Abends \gestrunl\ auch, schwierig aufzustehen. 9:30 getanzt, es geht gut. Dann Ina bei mir; der \gestrunl\ ,,Wettertester``. Nach 11\textsuperscript{h} wieder Muskeln sore. (wohl weil \textit{Fr}.) \tbentry{26}{11}{1955}{} \textonehalf{} Stunde \uline{spazieren} mit Ina. -- 12\,--\,3\,\textonehalf{} \uline{Gertrud Jäger}\fnE{Gertrude Jaeger Selznick (1915-1979)} (sie ist mit ihrem Mann für einige Tage hier. Sie scheinen wieder gut zusammenzustehen. Das Kind ist 9 Jahre alt, hat immer noch Asthma. Das Projekt über Freud ist gemeint als Doktor Diss. in unserem Department. Sie hat mit Kaplan und Piatt darüber gesprochen; Klopfer ist auch in ihrem Komitee. Sie hat alle Examina gemacht, nur die These fehlt. Sie hat jetzt für Jahre andere Arbeiten getan, um Geld zu verdienen; darunter Mitarbeit und Bearbeitung von Material für Lehrbuch der Soziologie von Broom und Selznick, voriges Jahr erschienen, schon von vielen Schulen angenommen. Ich sage ihr von meiner Analyse; sie ist sehr erfreut, sagt, das zeigt flexibility. -- Sie will Bohnert jetzt nicht sehen.) \tbentry{27}{11}{1955}{} \textonehalf{} Stunde \uline{spazieren} mit Ina. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,3 \textit{TV. }-- 7\,\textonehalf{}\,--\,10\,\textonehalf{} \uline{Departmentparty bei Robsons}. (Ich sitze in einem hohen Lehnstuhl mit meinem Kissen. Kaplan erklärt \neueseite{536241} mir Fußballspiel am \textit{TV}. -- Mia kommt und liegt\blockade{legt?} sich zu mir, und ich küsse sie. Langes Gespräch mit \uline{Miller}; er war 1912-14 in Berlin, dann 4 Jahre im Gefangenenlager. Er kannte Dichter\blockade{} usw. Vor einigen Jahren war er wieder in Deutschland und Wien, kannte Kraft; er sagt, das alte Leben ist nicht mehr da. Auch hier habe die Jugend keine Ziele mehr, ich sage etwas von Jugendbewegung, Schulheimen usw., und dass alles durch die Kriege und die Hitlerzeit verloren ging. Ich sage: trotzdem optimistisch für die Menschheit. Auch über Musik; Bach anscheinend kühl, aber doch innere Intensität. Er sagt, er liebte früher Beethovens sehr, heute aber nur noch Bach und Älteres. -- Dr. \textit{Rome}; er sagt, ich war bei seinem Doktorexamen in Harvard. -- \textit{Maine} und nette Frau; sie haben 3 Kinder, leben in Topanga. -- Stocking\blockade{} und Frau; sie hat ungebildete Stimme, spricht über \blockade{} mit Kemenys über Musik. -- Mit Ina und Bohnert.) Nachher nicht besonders müde. Aber aufgekratzt, 2 große Nemb. \tbentry{28}{11}{1955}{} \uline{Dr. Kupper} (Ich berichte: diese Woche gut. Die Party gestern; Gespräch mit Miller. Er sagt, meine Einstellung ist jetzt sehr anders als vor einem Jahr. Ich beschreibe den Fortschritt.) -- Office; niemand da. \tbentry{29}{11}{1955}{} 3-5 Vorlesung. \tbentry{30}{11}{1955}{} Meyer Übersetzung durchgesehen. \tbentry{1}{12}{1955}{} Treffen \textit{\uline{Dave Kaplan}} (sein Schwager \textit{Baker} ist bei der \textit{Nawarik} Firma, nahe \textit{Air Port}. Wir kaufen \textit{VM \uline{tape recorder}}, Listpreis 150, Demonstrator Modell, wird verkauft für 90; er gibt es mir, Dave zuliebe, für 75.) \tbentry{2}{12}{1955}{} Ich diktiere zum ersten Mal in Tape Recorder. \tbentry{3}{12}{1955}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{Bohnert, Kalish und Montague} (Montague fragt über meinen Begriff der induzierten Isomorphie. -- Über Grünbaums seltsame Auffassung über Zeno\fnE{https://www.jstor.org/stable/22052?seq=1} im letzten Aufsatz. -- Ich über nicht-archimedische Maßwerte für Wahrscheinlichkeit.) -- Bibliographie für \textit{Martec\blockade{}}. -- Abends gebadet. \tbentry{4}{12}{1955}{} Vormittags 10-12 \textit{TV}: \textit{Madame Butterfly.} -- \neueseite{536237} 7:15-11 (!) \uline{bei Kaplan (Department Meeting}. Hauptsächlich über Montague. Nur Kaplan und Piatt scheinen gegen ihn. Es wird aber beschlossen, in Bestätigung des Beschlusses vom April, dass er Instruktor für 56-57 sein soll, unter der Bedingung, dass er bis nächsten Herbst den Doktor hat. Es wird dazu gesagt, aber nicht in den Sitzungsbericht aufgenommen, dass, wenn Tarski Schwierigkeiten machen sollte, das Department die Forderung fallen lassen würde.) Ina fährt; sie geht inzwischen mit Iona ins Kino. \tbentry{5}{12}{1955}{} Bibliographie für \textit{M} \& \textit{N}. \tbentry{6}{12}{1955}{} 3-5 Vorlesung. Dann 20 Minuten Office. Ina fährt, weil die Straßen nass und dunkel. \tbentry{7}{12}{1955}{} Aufsatz über \textit{meang} Kriterium für Feigl; ich diktiere in Tape Recorder. \tbentry{8}{12}{1955}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen, genauer Bezug unklar{\rspitzt} den ganzen Tag. \tbentry{9}{12}{1955}{} Nachmittags \uline{Zahnarzt} (4 Füllungen; und ein \textit{X}-ray). -- \uline{Mutzli} ist bei uns (sie ist sehr erschreckt durch Telefonanruf einer offenbar geistesgestörten Frau, die die Zurückgabe des roten \textit{wallets} zornig fordert, aber keinen Namen oder Ort angibt. Mutzli hat die Polizei angerufen; die Frau hat schon mehrmals andere Leute durch Anrufe erschreckt.) \tbentry{10}{12}{1955}{} Vormittags diktiert für Feigl Aufsatz. -- Nachmittags Term Papers gelesen. \tbentry{11}{12}{1955}{} \uline{Spazieren} 40 Minuten mit Ina, bis zum Ozean. -- Für Feigl Aufsatz gearbeitet. \tbentry{12}{12}{1955}{} Nachmittags \uline{letztes Mal zu Dr. Kupper}! (Ich sage, die 2 Wochen ohne ihn ging es gut, ich fühle mich unabhängiger; ich erzähle vom Abendmeeting bei Kaplan und Anderes. Er: Das klingt, als wollte ich bald aufhören. Ich: Ja, ich wollte vorschlagen, nächsten \textit{Mo} die letzte Sitzung zu haben. Er scheint erfreut, er sagt: nächstes Mal oder auch heute. Ich: Ja, heute! Ich fasse nochmal zusammen, wieviel ich von diesem Jahr gehabt habe. Er sagt, ich habe es selbst getan; dass ich den Mut hatte, mich hineinzubegeben, und dass ich durchhielt. Später sage ich, dass ich etwas traurig fühle, und er sagt, wenn ich will, können wir natürlich noch nächstes Mal zusammenkommen. Aber ich sage: Nein, es ist am besten, jetzt zu beenden; sonst wird die Schwierigkeit des Abschieds \neueseite{536235} nur noch vervielfältigt. Er sagt, er möchte, dass ich für die nächsten 6 Monate möglichst allein auszukommen versuche; \gestrunl{} im Notfall könnte ich ihn für ein Treffen anrufen; es wäre aber besser, wenn ich es fertig brächte, allein fertig zu werden, auch wenn Schwierigkeiten kämen und ich darunter litte; \gestrunl nach 6 Monaten möchte er mich sehen und hören wie es ging; ich soll dann anrufen für Verabredung; vormittags 10 Minuten vor der vollen Stunde ist die beste Zeit, oft auch nachmittags so. Zum Schluß danke ich ihm nochmal. Ich gehe hinaus mit einer Mischung von Stolz und Selbstständigkeitsgefühl und Betrübtheit.) -- Office (Dave Kaplan. Miss Jacobson, Anthropologie, will \unl .) \tbentry{13}{12}{1955}{} Nachmittags Vorlesung, die letzte vor Weihnachten. \tbentry{14}{12}{1955}{} \gestrunl\ Aufsatz für Feigl. -- \uline{Bohnert} 7\,--\,8\,\textonehalf{} hier. \uline{Helmer}s bringen ein \textit{mobile} für Inas Geburtstag. (Ich erzähle von der Beendigung meiner Analyse.) \tbentry{15}{12}{1955}{} 12-2 Department Meeting. -- (Abends Ina zur Showerparty für Dorothy.) Die \uline{Muskeln} tun ein wenig \blockade{}, ich bin tense; ich stehe aber immer wieder auf, und nachher ist es besser. \tbentry{16}{12}{1955}{\kreis} Vormittags \uline{Zahnarzt} (eine große Zahnreparatur links oben, mit vielem Bohren und Herausbrechen einer alten Füllung.) \uline{Haarschneider}. Blumen für Ina gekauft. -- Nachmittags kurz \uline{Mia} hier. -- Feigl schreibt: 28. ist der letzte Termin für Aufsatz. -- Abends zusammen, gut. \tbentry{17}{12}{1955}{} Aufsatz für Feigl gearbeitet. \tbentry{18}{12}{1955}{} Aufsatz für Feigl gearbeitet. \tbentry{19}{12}{1955}{} Aufsatz für Feigl gearbeitet. \tbentry{20}{12}{1955}{} Aufsatz für Feigl gearbeitet. Haus an Rustic Road angesehen. \tbentry{21}{12}{1955}{\kreis} Aufsatz für Feigl gearbeitet. -- Abends zusammen; besonders gut. \tbentry{22}{12}{1955}{} Aufsatz für Feigl gearbeitet, Sektion Psychologie. \tbentry{23}{12}{1955}{} Aufsatz für Feigl gearbeitet, Sektion Psychologie. \neueseite{536251} \tbentry{24}{12}{1955}{} Vormittags diktiert, für Feigl Aufsatz. -- Als Ina mittags nach Hause kommt, zünde ich die Kerzen auf dem Kaminsims an; da sitzt der kleine Bär, hat unter dem Arm einen Brief von mir mit Scheck 450.- (für 10 Wochen Analyse); Ina freut sich, dass ich lieb an sie gedacht habe. -- 6\,\textonehalf{}\,--\,9\,\textonehalf{} \uline{Helmers hier} (sie schenken mir Marmelade, und Ina eine Salatschüssel und allerhand Küchengadgets; wir Mutzli ein Record (Schnabelkonzert) und ihm Marzipan). \tbentry{25}{12}{1955}{} 12\,--\,3\,\textonehalf{} \uline{Bohnert, Montague und \textit{Dr. Fiefel}} \textit{}hier (\textit{F.} ist klinischer Psychologe; er untersucht, ,,was der Tod für die Menschen \textit{mean}s?{}`` er meint aber nicht die Gefühle, sondern ob sie an Fortleben nach dem Tod glauben; ,,mit anderen Worten, ihre \textit{attitude}. Ich versuche vergeblich, ihm klarzumachen, dass Attitude etwas anderes ist als Glaube; ich verweise ihn auf Stevensons Buch. Er will über \gestrunl\ Philosophie der Wissenschaft lesen; ich zeige ihm Feigl-Brunswick, das ist ihm zu positivistisch; dann empfehle ich ihm Wieners readings\blockade{}. Er vergleicht die Furcht, die verschiedene Menschen vor dem Tod haben; er glaubt, er hat gefunden, dass die religiösen, d.\,h. die an Fortleben glauben, mehr Furcht haben (?). Er hat aber keine klare Idee von der Schwierigkeit, Gefühlsstärke verschiedener Personen zu vergleichen.) -- Weiter am Feigl Aufsatz (Ina tippt bis nachts 1:30!) \tbentry{26}{12}{1955}{} Am Feigl Aufsatz; Ina tippt, ich schreibe. -- 5\,\textonehalf{}\,--\,10 (mit Fahrt) \uline{zu Mia Reichenbach} ,,offenes Haus``. (Mit \uline{Dalkey} über Kriegsspiel und über mein früheres. Über geschlossene Zeitlinien. Mit \uline{Kaplan}. Ein Physiologe \textit{\uline{Dr. Hoan}}, Freund von Dorothy, ist interessiert an Philosophie der Zeit. Später kommen \uline{Helmers} . Zuweilen ist es etwas langweilig, weil ich die Leute nicht kenne. Aber im ganzen nett.) Nachher nicht besonders müde. -- 2 große Nemb; aber von 5\textsuperscript{h} ab wach. \tbentry{27}{12}{1955}{} Am Feigl Aufsatz. \neueseite{536245} \tbentry{28}{12}{1955}{} \textit{ms} für Feigl \gestrunl\ zu Ende geschrieben. \tbentry{29}{12}{1955}{} \textit{ms} für Feigl, Einfügungen. \tbentry{30}{12}{1955}{} \textit{ms} für Feigl, letzte Durcharbeitung. Wir erfahren zu Glück, dass noch morgen Vormittag früh genug ist, um das \textit{ms} bis 1.1. Luftpost zu Feigl zu bringen. (Nachts Magensäure.) \tbentry{31}{12}{1955}{} \textit{ms} für Feigl ganz fertig, Ina bringt es zur Post, im letzten Moment. -- Term Papers gelesen. \tbentry{1}{1}{1956}{\kreis} Mit Ina spazieren 30 Minuten. -- Term Papers gelesen. -- 6\,\textonehalf{}\,--\,9 \uline{Kalish und Montague} hier (Kalish ruft an, ob er für 10 Minuten kommen kann! Wir sagen: zum Abendbrot! Dann \textit{TV: ,,Red Shoes``.) }-- Nachher \uline{Muskeln} tense, als ich zum Zähneputzen aufstehe. Trotzdem später getanzt. Dann zusammen. \tbentry{2}{1}{1956}{} Mit Ina spazieren. -- \tbentry{3}{1}{1956}{} 3-5 Vorlesung (vorher mit Ruth Anna Mathers\fnE{Ruth Anna Mathers (1927-2019), verheiratete sich am 11.8.1962 mit Hilary Putnam; vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Ruth\_Anna\_Putnam} über ihren Thesisplan gesprochen; daher nicht hingelegt. In der Klasse mehrmals lange an der Wandtafel gestanden.) Nachher nicht zu müde, aber doch froh, dass Ina im Dunkeln fährt. \tbentry{4}{1}{1956}{} Ganzen Tag für Vorlesungsnotes geschrieben (über mehrere Familien). \tbentry{5}{1}{1956}{} 12-2 Department Meeting (Kaplan sagt, heute ist nichts Wichtiges. Ich ärgere mich, dass er nicht die Sitzung abgesagt hat, besonders wo es mir so schlecht passt wegen nachmittags.) 2\,\textonehalf{}\,--\,3\,\textonehalf{} im Office gelegen und ausgeruht. -- Mit Montague zusammen Physik Building. Dort \uline{Professor \textit{Andr\'{e} Mercier}} \textit{}aus Bern (\uline{Vortrag}: ,,Philosophie, moderne Physik, und die Kategorien``. Er betont, dass Philosophie nicht nur Analyse sein kann, sondern die ontologischen Probleme lösen muss; denn sonst wird das Wichtigste weggelassen, nämlich ,,\textit{being}``. Seine ,,Kategorien`` sind eine seltsame Mischung: nicht nur Raum, \neueseite{536249} %{\lspitzt}{\lspitzt}Deckblatt, Verzeichnungseinteilung{\rspitzt}RC 025-79-05 Zeit, und Kausalität, sondern auch Bohrs Komplementarität, auch Objektivität und Formalität. Die philosophischen Bemerkungen sind meist unklar, oft unverständlich. Einige interessante Bemerkungen über Zukunft der Physik: im \textit{nucleus}, unterhalb von 10\textsuperscript{-13} \textit{cm,} ist der gewöhnliche Raumbegriff nicht mehr anwendbar. Auch einiges Methodologisches ist verständlich und vernünftig, z.\,B. Betonung der theoretischen Spekulation. Anderes nicht klar: keine klare Trennung von Physik und Mathematik.) Ich treffe ihn vorher beim Tee, stehe etwas herum, gehe dann in den Hörsaal und sitze auf Stuhl mit Armlehne, mit meinem Kissen, nicht zu unbequem. Ich bin froh, dass ich sowas jetzt schon gut kann. Nachher fährt Ina. (Sie war bei Agency in \textit{S}. \textit{M}.; kein Job; freundliches Gespräch; man sagt ihr, es seien doch überall so viele Stellen frei!.) -- Abends etwas getanzt. \tbentry{6}{1}{1956}{} Muskeln tense, aber ich vergesse es beim Gespräch. -- 11-3 \textit{\uline{Mercier}} hier. (Ich sage, dass seine philosophischen Bemerkungen schwer verständlich waren, und ich gegen Metaphysik bin; aber seinen methodologischen Bemerkungen stimme ich meist zu. Er fragt über Werturteile; ich erkläre meinen Standpunkt. Er sagt, auch im Kunstwerk, z.\,B. Musik, ist Erkenntnis ausgedrückt. -- Ich frage über künftige Entwicklung der Physik. Er meint, vielleicht werden die verschiedenen Partikelverhalten mal erklärt als Eigenwerte eines Spektrums von Masse. Man braucht aber noch viel mehr Erfahrungsmaterial, bevor man eine neue Theorie aufbauen kann; besonders über Kernprobleme. -- Er spielt täglich 2 Stunden Musik, arbeitet im Garten, hat 2 Kinder, 8-12 Stunden Unterricht! Seine Frau ist Dänin; er war 2 Jahre in Kopenhagen bei Bohr, hat bei Jörgensen Logik gelernt. Er sagt, J. ist vereinsamt und unglücklich, hauptsächlich weil Kommunist, aber auch persönlich nicht leicht.) -- Abends tense; aber doch getanzt. -- 1\textsuperscript{h} weiteres kleines Nemb. \tbentry{7}{1}{1956}{} 10\,--\,2\,\textonehalf{} \textit{\uline{Mathews}} hier (\uline{seine Frau, mit Kind}, bringt ihn, und kommt kurz ins Haus. -1\textsuperscript{h} über Probleme, die er für mich bearbeitet, und weitere.) Wir behalten ihn zum Lunch. Dann fährt Ina ihn \neueseite{536253} nach Hause, 35 Minuten. -- Nachmittags Stegmüller \textit{ms} gelesen. -- Nachmittags und abends Muskeln tense, aber nicht richtige Schmerzen; ich sitze die ganze Zeit auf und ,,verscheuche die Ghosts``. \tbentry{8}{1}{1956}{} Stegmüller \textit{ms} gelesen. \tbentry{9}{1}{1956}{} Neue Idee für {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} für quantitative Sprache (geht nicht). \tbentry{10}{1}{1956}{\kreis} 3-5 \uline{letzte Klasse}. Ich fahre allein. Vor der Klasse im Office Professor \textit{Mount} (Psychologe, Chairman von Komitee für Promotion von Kalish.) (In der Klasse über $\lambda{}$-Methoden; und 2 Familien. Nachher kommen mehrere und bedanken sich für den Kurs.) Allein im Dunkeln zurückgefahren; unterwegs Nelken gekauft für Ina. -- Abends zusammen; besonders gut. \tbentry{11}{1}{1956}{} Briefe diktiert. \tbentry{12}{1}{1956}{} {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} für abstraktes System mit Distanzen etwas gearbeitet. -- Britt These fertig gelesen. \tbentry{13}{1}{1956}{} Empfehlung für Kalish. -- Term Papers gelesen. -- 3-4 Professor Bruno \uline{Klopfer und Frau} hier (sie zum ersten Mal. Wir sprechen deutsch. Sie wollen jetzt bis Juli nach Europa, hauptsächlich Zürich. Er arbeitet dort mit Jung. Er sagt, später möchte er mal einen Vorlesungskurs von mir besuchen, weil für ihn die Semantik von ,,\textit{mind}``, ,,\textit{spirit}`` usw. so wichtig sei, worüber die Psychologen oft Konfusion machten. Als Ina sie zurückfährt, bittet er sie, dass ich für ihn an College{\lspitzt}...ings?{\rspitzt} Fund schreiben möchte wegen Geldzuschuss. -- Es fällt mir auf, dass er, trotzdem er anerkannter erster Fachmann für Rorschach usw. ist, sich anscheinend unsicher fühlt; immer wieder nennt er Leute, die er persönlich kennt, usw.) \tbentry{14}{1}{1956}{} 12-3 \uline{Bohnert}. (Ich spreche mit ihm über einige Probleme, über induktive Logik, auch allgemein Distanzenmetrik. Besonders offene Familien interessieren ihn; er sagt, wenn man alle Familien als offen annimmt, \sout{f\unl } könne man überall dasselbe {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} nehmen, und damit fällt das Problem fort, wie und ob \gestrunl\ sich $\lambda{}$ ändert von einer zur anderen Familie. Er will darüber Term Paper schreiben.) \neueseite{536257} \tbentry{15}{1}{1956}{} 12-2 Mozarts Zauberflöte im \textit{TV}. (Viele Melodien kennt man; aber vom Text, hier englisch, verstehe ich sehr wenig.) -- 4\,\textonehalf{}\,--\,8 \uline{Helmers} hier (er hat einige Puzzles, die ich löse. -- Mutzli repariert den Schalter am \textit{TV}.) \tbentry{16}{1}{1956}{} Am Distanzensystem für {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} gearbeitet. -- Vormittags spazieren. -- Abends gebadet. \tbentry{17}{1}{1956}{} Am Distanzensystem für {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} gearbeitet. \tbentry{18}{1}{1956}{} Am Distanzensystem für {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} gearbeitet. (Neuer Anfang; es schien zu glücken, erfüllt schließlich aber nicht das Quotiententheorem.) \tbentry{19}{1}{1956}{\kreis} Term Papers gelesen. -- Abends zusammen, gut. -- 2\textsuperscript{h} viel Lärm, 3\textsuperscript{h} weiteres Nemb. \tbentry{20}{1}{1956}{} Neue Idee über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} aufgrund von Entropie. -- Mittags \uline{Mutzli} hier. (Sie sagt, Olaf ist sehr deprimiert über RAND, weil die Sozialwissenschaftler Vorschläge der Mathematiker über mathematische Modelle usw. nicht annehmen wollen, und die Mathematiker im ganzen Einfluss verlieren. Wir machen aus, am \textit{So} zu ihnen zu kommen.) -- Nachts 1\textsuperscript{h} weiteres Nemb. \tbentry{21}{1}{1956}{} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}. \tbentry{22}{1}{1956}{} 11-3 \uline{zu Helmers}. (Ich spreche mit Olaf über die Schwierigkeiten in RAND. Er sagt, der Direktor von RAND ist ziemlich autokratisch, Hans Speier, politische Wissenschaft, hat den Haupteinfluss auf ihn; dadurch ist jetzt die Sozialwissenschaftsabteilung stärker an Einfluss als die mathematische. Er und seine Freunde haben \gestrunl\ vor Jahren die sozialwissenschaftliche Abteilung geschaffen und Leute ausgesucht. Jetzt ist er enttäuscht, dass die gegen alle mathematischen oder exakteren Methoden sind, und sogar gegen Projekte stimmen, die die Mathematiker machen wollen. Olaf möchte gern mal für ein Jahr weggehen; er hat beim Stanford Center einen Fragebogen beantwortet. -- Er arbeitet jetzt mit Rescher an allgemeiner Methodologie für Sozialwissenschaft, besonders politische Wissenschaft; nicht mit \gestrunl\ mathematischen Modellen oder Statistik, sondern exakteren nicht-mathematischen Begriffen. -- \gestrunl\ Ich gebe ihm meine \textit{Notes on Prob}. Er hat inzwischen Kemeny gelesen; sagt, das hat ihn nicht überzeugt{\lspitzt}ausgestrichenes Komma{\rspitzt} vom Multiprinzip . Ich erkläre strikte Kohärenz, und er stimmt der Forderung zu. \neueseite{536259} Ich zeige ihm die Tabelle in Notes. Er bringt seinen Aufsatz mit Oppenheim. Ich sage, er hat recht, dass man ,,aus Erfahrung lernen muss``, \sout{aber \unl } und daher auch recht, dass ein gewisser Wert von {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} in diesem Beispiel unannehmbar ist; aber nicht recht, wenn er dort weiter sagt, dass das Multiprinzip ,,nur`` durch Annahme dieses Wertes erfüllt werden kann. -- Er kennt anscheinend mein \textit{Contin}. nicht, sagt aber, dass er stark an induktiver Logik interessiert ist. Aber jetzt \gestrunl\ würde er nur gelegentlich etwas Zeit haben für Mitarbeit, weil er und Rescher jetzt sehr an ihrem Projekt arbeiten.) \tbentry{23}{1}{1956}{} Endlich finde ich eine Lösung im {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-System mit Distanzen, wonach ich lange vergeblich gesucht habe. (Zunächst für Dreieck, dann für \textit{k} beliebige Punkte; dann angewendet für 2 x 2; es geht, es ist aber recht kompliziert.) \tbentry{24}{1}{1956}{\kreis} \uline{Kaplans hier} 5:30-6:30 (Er wollte ursprünglich zu mir für langes Gespräch kommen. Er schlug 2\textsuperscript{h} vor, ich sagte \sout{6} 3:30. Wir einigten uns, dass er dann herkommen sollte. Und Iona würde ihn 6:30 abholen zu einer Dinnerparty. Dann rief er nach 3\textsuperscript{h} ein \blockade{}: Transportschwierigkeiten. Ina bot an, ihn zu holen, sie hatte ihn schon lange vergeblich angerufen; aber er schlug vor, dass beide um 5:30 kommen wollten! -- Er will über Grundlagen der Psychoanalyse arbeiten.) -- \textit{8\,--\,8\,\textonehalf{} Dave Kaplan und Ren\'{e}e} hier (er bringt Term Paper für Semantik voriges Semester. Er muss den Grad bis morgen haben. Nur 3 Seiten! Ich gebe ihm \textit{B} und unterschreibe das blank. -- Übermorgen heiraten sie.) 10\,\textonehalf{} noch zusammen; sehr gut. -- In der Nacht starker Regen, laut auf dem Dach; ich nehme noch ein Nemb. \tbentry{25}{1}{1956}{} Für {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} mit Distanzen neue Lösung gefunden (Paare von Individuen \neueseite{536263} als Quasiindividuen.) -- Nachts immer noch starker Regen; ich nehme noch ein Nemb. und Wachs\unl . -- 1:30 nachts neue Idee über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} mit Distanzen, aufgeschrieben. -- Später einige Stunden Hämorrhoiden Schmerzen, nicht stark, aber störend. \tbentry{26}{1}{1956}{} Weiter über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} mit Distanzen. -- (Immer noch Regen. In der Stadt stellenweise Überschwemmung.) \tbentry{27}{1}{1956}{} Vorbereitung für Vortrag morgen. \tbentry{28}{1}{1956}{} 10-1 \uline{Helmers, Dalkey, Rescher, Bohnert, und \textit{Mathews}} hier. (Ich erkläre die drei Wege zum Aufbau von induktiver Logik: C\textsubscript{k}, M\textsubscript{k} und $\delta{}$. Als Beispiel die $\lambda{}$-Funktion. Besonders $\delta{}$ ausführlich. Dann über Idee mit Distanzen, für alle Sprachformen, auch quantitative Größen. Ich nehme alles auf Recorder auf. Nachher Diskussion; nicht zu den technischen Fragen; vielleicht waren meine Erklärungen etwas zu technisch? Sie fragen nach Allgemeinerem, und Erkenntnistheorie. Rescher sagt, dass er mit Helmer auch über induktive Logik für Sozialwissenschaft arbeitet. Ich rate ihm: besser Relationen definieren, nicht alle Prim\unl . Olaf spricht wenig; nachher sagt er, er sei nicht hinreichend bekannt mit dem $\lambda{}$-System; ich sage, er hätte fragen sollen, aber er scheute sich anscheinend.) -- Nachmittags an neuer Lösung für Dreieckproblem. \tbentry{29}{1}{1956}{\kreis} 40 Minuten spazieren, Mia. -- \uline{Bohnert} bringt Term Paper. (Wir baten ihn, für \textit{TA} nächstes Jahr anzusuchen, damit er Doktorthese schreiben kann. Aber er ist mehr geneigt, seinen jetzigen Halbzeitjob mit der Rechenmaschine Vollzeit zu nehmen.) -- 4\,--\,6\,\textonehalf{} \uline{ich allein zu Kaplan}. (Sie hatten auch Ina erwartet! Wir diskutieren zuerst über materialistische Wissenschaft, und Zulassung von theoretischen Begriffen. 5\,\textonehalf{} kommt \textit{\uline{Dr. Lou Shoulden}}. Ich sage ihm, dass Ina gerne einen Job am Mount Sinai Hospital hätte. Er sagt, seine Researchgruppe wird ca 18 Bett Patienten haben, und brauche dafür einen Social Worker; er will versuchen, es so einzurichten, dass sie unter dem Research Komitee arbeitet, und nicht unter dem Supervisor des allgemeinen Hospitals. Ich erzähle ihm von Inas theoretischen Interessen und dass sie sehr glücklich wäre, wenn sie in Kontakt mit Research \neueseite{536255} arbeiten könnte. Er nimmt die Telefonnummer und spricht sehr freundlich.) Später kommt \textit{\uline{Dr. Winifred Lukas}}\fnE{eigentlich Dr. Winafred Blake Lucas: https://sites.google.com/site/drwinafredblakelucas/}, (klinische Psychologin, hat an \textit{UCLA} studiert, auch bei Klopfer. Sie sagt, die Psychiater sehen auf die klinische Psychologie herab, weil die keinen medizinischen Doktor haben. Sie macht anscheinend Psychotherapie, gehört zu der neueren von den beiden Gruppen von Analytikern.) 6\,\textonehalf{} gehe ich. Ich fahre allein, auch im Dunkeln zurück, es geht gut. -- Ina ist sehr froh, dass ich zu Shoulden über sie gesprochen habe; sie freut sich, dass ich für sie eintrete. -- Abends spät überraschend zusammen; sehr gut. \tbentry{30}{1}{1956}{} Über Distanzen. -- \tbentry{31}{1}{1956}{} Über Distanzen; ich finde endlich eine Lösung. \tbentry{1}{2}{1956}{} Über Distanzen; ich wende die Lösung an für Sprache mit stetiger Skala. -- Gestern und heute abends etwas tense. \tbentry{2}{2}{1956}{} 10-2 \textit{\uline{Mathews}}. Ich erkläre ihm meine neue Methoden: für \textit{k} Punkte, und für stetige Skala. Er soll es anwenden auf \gestrunl\ eine Reihe von \textit{k} Prädikaten.) -- Korrektur gelesen für Anhang der 2. Auflage von ,,\textit{Mean}. \& \textit{Nec}.`` -- \tbentry{3}{2}{1956}{} 10:30-3 \uline{Kalish} hier. (Es geht ihm nicht gut. Er hat die Psychotherapie abgebrochen; er weiß nicht recht, ob sie ihm geholfen hat. Jetzt wartet er mit Spannung auf Micheline, die in einigen Tagen herkommen wird, vielleicht nur für kurz. Er aber möchte sie heiraten. Sie sei sehr kritisch und aggressiv mit ihm. -- Er will wieder die Arbeit an unserem Modalitätenaufsatz aufnehmen.) -- Für Vorlesung ,,Grundlagen der Physik`` überlegt und gelesen, zum ersten Mal. \tbentry{4}{2}{1956}{\kreis} Vormittags für Autobiographie in Recorder diktiert, \sout{um} zum ersten Mal (über Frege). -- 4-6 \uline{Mia} hier. (Sie hat von Iona gehört, dass Kaplan ein gutes Angebot von Ann Arbor hat, \nicefrac{2}{3} Psychiatrie (!), \nicefrac{1}{3} Philosophie.) -- Abends spät zusammen. \tbentry{5}{2}{1956}{} Für Vorlesung, \textit{Holton} gelesen. \neueseite{536265} \tbentry{7}{2}{1956}{} 3-5 \uline{erste Vorlesung} (,,Philosophische Grundlagen der Physik``, 20 Studenten. Dave Kaplan wird Assistent sein. Abe Kaplan kommt.) Ina fährt, weil sie zu tun hat. \tbentry{8}{2}{1956}{\kreis} Das Skelett für Autobiographie geschrieben. -- Abends spät zusammen; besonders gut. \tbentry{9}{2}{1956}{} 12-1:30 Department Meeting. -- 1:30-3 Office. \tbentry{10}{2}{1956}{} Research Gesuch. \tbentry{11}{2}{1956}{} 12:30-3 \uline{Bohnert} hier. (Es geht ihm besser. Er hat den Aufsatz über \textit{util}. für Stanford beinahe fertig. -- Ich erkläre ihm meine Lösung für \textit{k} Punkte im logischen Raum, mit Distanzen. Ich sage, Helmer konnte das Integral für die einfache Glocks\blockade{} Kurve {\lspitzt}Symbol aus 2 Zeichen{\rspitzt} {\lspitzt}Klammerausdruck{\rspitzt} nicht allgemein lösen. Meine Idee: Man sollte die Rechenmaschine für symbolische Operationen verwenden, allgemein, differieren, integrieren, usw.; mit $\lambda{}$-Operator für Funktionen und Lukasiewicz Notation ohne Klammern. Er will sehen, ob die Leute in seiner Firma vielleicht daran interessiert sind. -- Ich lese ihm vor aus Blacks Buch, dass die Hoffnungen für Semantik evaporiert sind. Er: Das ist nicht so falsch: nur wenige Philosophen verstehen die Wichtigkeit. Die meisten wissen nicht, wofür symbolische Logik gut ist; er sagt, dass er in meinem Kurs in Chicago einige wichtige Einsichten gewonnen hat, die die Studenten gewöhnlich nicht bekommen. Er möchte ein Buch über Logik für Collegestudenten schreiben, das diese Dinge betont; er hat aber keine Zeit.) -- \gestrunl\ An Autobiographie geschrieben. \tbentry{12}{2}{1956}{} 11\,--\,2\,\textonehalf{} zu \uline{Helmers} (Ich erkläre ihm meine neue Methode für induktive Logik mit Distanzen. -- Meine Idee, die Rechenmaschine für symbolische Operationen zu verwenden, z.\,B. differieren und integrieren, Gleichungen mit Matrizen, Differentialgleichungen, usw. -- Bei Tisch erzählt Mutzli, wie Olafs Mutter\blockade{}, als sie bei ihnen wohnte, sie immer kritisiert hat, auch zu anderen.) \neueseite{536267} \tbentry{13}{2}{1956}{} Autobiographie; über Wittgenstein. \tbentry{14}{2}{1956}{} Nachmittags zweite Klasse (Mia ist auch da; sie will regelmäßig kommen. Lebhafte Diskussion über Wahrscheinlichkeit; Mia, Bob und Ruth Anna Mathers verteidigen Reichenbachs Limitdefinition.) Mia fährt mich nach Hause. \tbentry{15}{2}{1956}{} Gelesen. \tbentry{16}{2}{1956}{\kreis} 12\,--\,1\,\textonehalf{} Department Meeting (Miller will 1. Juli retirieren, 2 Jahre früher als nötig. Kaplan sagt nachher, Miller sei sehr in sich selbst zurückgezogen, oft geistesabwesend; er will dann nach England gehen. Miller sagt, wir müssten versuchen, einen Mann wie \gestrunl\ Cassirer zu finden, für Kulturphilosophie.) -2 mit Kaplan. -- 2-3 Office. (David Kaplan. -- Mathews. Er kommt nur sehr langsam vorwärts mit meinen Problemen.) -- Allein gefahren. Zum Haarschneider. 4\textthreequarters{} zu Hause. -- Abends zusammen; sehr gut. \tbentry{17}{2}{1956}{} An Stegmüller \textit{ms} gearbeitet. (Schwierige Situation: Er stellt es in Vorwort und Inhaltsverzeichnis so dar, als wäre es großenteils sein Buch, nur ,,gestützt auf`` meine Bücher.) -- \uline{Olaf Helmer} kommt abends auf meine Bitte (zur Besprechung über Stegmüller; er spricht entschieden gegen die Formulierungen jetzt im Vorwort. -- Er erzählt dabei auch, dass die gedruckte Übersetzung meiner ,,Syntax`` ganz von ihm ist! Die von Zeppelin war so schlecht, er hat sie dann nicht mal angeschaut beim Übersetzen; Ogden hat ihm pro Stunde bezahlt. Er war entsetzt, dass dann im Druck er nicht als Übersetzer genannt war.) -- Don \uline{Kalish} ruft an: er hat plötzlich gestern \uline{Micheline geheiratet}. (\textit{Di} sagte er mir noch, er habe noch nicht den Mut aufgebracht, sie zu fragen; vielleicht hatte er sie doch schon gefragt, aber sie sich \sout{nicht} noch nicht entschieden.) \neueseite{536271} \tbentry{18}{2}{1956}{} 10:45\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Mathews} hier. (Er hat wenig getan, und wir haben viele Probleme mit der neuen Distanzenmethode. Ich frage ihn, ob es ihm recht ist, jemand anderen dazu zu nehmen, und er stimmt zu. Er will Kuhns fragen.) \gestrunl\ Heute ist er mit Bus von \textit{S}. \textit{M}. gekommen; Ina bringt ihn nachher nach \textit{S}. \textit{M}. -- Am Vorwort und Anhang für \textit{ms} Stegmüller gearbeitet. \tbentry{19}{2}{1956}{} Mit Ina spazieren. -- 12\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Bohnert} hier (Er hat durch einen Freund bei \textit{Ramo. Wooldridge} ein Angebot für Dauerstellung bekommen, noch besser als bei \textit{N Am}. Sie arbeiten an Übersetzungsmaschine und Informationssuchmaschine. Vielleicht will er von Juni ab dorthin gehen.) -- Für Stegmüller Vorwort und Anhang gearbeitet. \tbentry{20}{2}{1956}{} Für Stegmüller Vorwort und Anhang gearbeitet. \tbentry{21}{2}{1956}{} Nachmittags Klasse. -- Allein hin- und zurückgefahren. \tbentry{22}{2}{1956}{} \gestrunl\ Transkript vom Vortrag für Helmers Gruppe 28.1. überarbeitet. \tbentry{23}{2}{1956}{} Transkript vom Vortrag für Helmers Gruppe 28.1. überarbeitet. \tbentry{24}{2}{1956}{} Bar-Hillels Aufsatz für Schilpp gelesen. -- Mittags Mutzli hier. -- Abends \uline{Bohnert} zum Essen. (Er bringt den reparierten Recorder. -- Er berichtet, dass der FBI Mann bei seiner Firma ihn gestern lange gesprochen hat, über mich; mein Name sei auf der Frontseite von ,,Volkswelt`` genannt, weil ich irgend etwas mit 15 Kommunisten zusammen unterschrieben hätte. \gestrunl\ Dann hat er ihm nach 1\,\textonehalf{} \blockade{} gepredigt über die Gefahr der Kommunisten. -- Er fragt mich, warum ich so viele Sachen unterschreibe; er meint, dadurch werde der Wert der Unterschrift herabgesetzt, wie bei Einstein.)~-- \tbentry{25}{2}{1956}{} Wir erwarten Bar-Hillel, aber er kam nicht. -- \gestrunl\ 2\textsuperscript{h} fahre ich zum Campus, dann \uline{mit Kaplan zu \textit{Cholden} }(in \textit{Laurel Canyon}, Hollywood. Dort \textit{Aldous Huley\fnE{Könnte Aldous Huxley gemeint sein? Er lebte in Los Angeles. Bei der zweiten kurzschriftlichen Notierung des Namens schreibt Carnap den Namen auch genau so.}}, \textit{Gerald \uline{Hirt}}, \uline{\textit{Bertallanfy} und Frau}. Er ist \gestrunl\ Physiologe beim Research Staff von \textit{Mt. Sinai} Hospital. \neueseite{536273} Beide sprechen mit mir über Wien usw. Schließlich beginnt Cholden das Gespräch über \textit{lysergic acid}; er hat es ausprobiert. Huxley und Hirt haben mehrfache Erfahrung damit und sprechen über die Effekte: Depersonalisierung, Zeitstreckung, intensive Farben usw. Kaplan sagt, er kennt ähnliche Erlebnisse ohne Drugs. Cholden fragt, ob wir Philosophen denken können, auf welche Weise die Drug wirken könnte. Ich sage: nicht notwendig direkte Stärkung der Farbempfindungen usw., sondern indirekt durch Beseitigung der hemmenden Konzeptualisierung. 5\textsuperscript{h} gehen alle, sogar Kaplan; Iona kommt, und wir bleiben noch etwas. -- Ich frage Cholden, ob für Ina wohl eine fair Chance ist; er sagt ja; Alexander\blockade{} kommt im April; dann wollen sie solche praktischen Fragen besprechen. -- Kaplan bietet sich als Versuchsperson an für lysergic Säure, nachdem Cholden Versicherung gibt, dass keine schädliche Wirkung. Ich sage, ich \gestrunl\ wäre wohl auch geneigt. Aber Cholden meint, ein Philosoph genüge ihm wohl; er will möglichst verschiedene Typen.) -- Ich fahre mit Iona und Kaplan zum Campus; dann allein im Dunkeln nach Hause. Inzwischen hat Bar Hillel telefoniert. Ich lege mich \textonehalf{} Stunde ins Bett. Dann kommen sie, und ich stehe wieder auf. \uline{Bar Hillel}, ich umarme ihn, und \uline{Rachel}; Bohnert bringt sie und bleibt zum Essen. (Ich erzähle von heute nachmittag. Ich sage, in der Analyse hatte ich auch zuweilen Tage, wo die Musik und Farben besonders ergreifend sind, wo ich auch ,,tanze``. Rachel studiert educational Tanzen; \gestrunl\ bisher am Teachers' College Columbia, will jetzt nach England gehen bis zum Sommer.) Bis 9\textsuperscript{h}. Das war für mich ein langer Nachmittag und Abend. Ich bin nicht zu müde, und freue mich, dass ich es jetzt so gut kann. \tbentry{26}{2}{1956}{} Mit Ina spazieren. Dann am Transkript ,,Drei Approaches`` gearbeitet. Mittags kommen \uline{Bar Hillel}, \uline{Rachel}, und \uline{Bohnert}, \unl\ sie herumgefahren hat in unserem Auto, über die St. Monica Berge. -- Nachmittags 3-7 \neueseite{536269} \uline{mit Bar Hillel} gesprochen. (Über Suchmaschine. Er glaubt, dass es keine gute Lösung gibt, da man keine Klassifikation festlegen kann. Die Hauptanwendung soll Informations\unl sachen im Intelligenzamt in Washington sein; die Maschine soll entweder bibliographische Referenz angeben oder vielleicht die Information selbst, z.\,B. auf meiner\blockade{} Karten. -- Die Übersetzungsmaschine, glaubt er, wird in ein paar Jahren arbeiten können, hauptsächlich für russisches Material, teils wissenschaftlich, teils Material, das von Agenten geliefert wird. Aber alle Probleme der Übersetzungsmaschine sind von nun an hauptsächlich praktische; wohl kaum mehr interessante, theoretische Probleme. -- Ich mache einige Bemerkungen über seinen \uline{Schilpp Aufsatz}. Ich sage, er ist gut. Ich wende ein, dass die vielen Deutigkeiten der Alltagssprache doch das Verstehen oft stören. Er meint, wohl nur für Kommunikation; dagegen in Dichtung wären sie nötig. Ich spreche dagegen.) Wir essen zusammen. 8\textsuperscript{h} kommen \uline{Professor \textit{Motzkin} und Frau} (er ist russischer Abstammung, lebte dann in Deutschland, dann 20 Jahre in Israel, jetzt in Numerischer Analyse hier. Er war Bar-Hillels Mathematiklehrer an der Universität Jerusalem.) Rachel kommt dann aus Inas Zimmer; einiges Embarrassment\blockade{}; dann geht Bar-Hillel mit Motzkins, aber Rachel will nicht mitgehen (Frau Motzkin wird bald nach Israel fliegen und kennt Shulamith.) -- Ich sage \uline{Rachel}, sie soll noch etwas dableiben. Wir sitzen am Tisch und sie erzählt von den Schwierigkeiten mit Bar-Hillel (nachmittags war Ina mit ihr im Rogers Park und da\blockade{} herum; da hat sie ihr schon vieles erzählt. Das\blockade{} Schlimmste ist, dass er so oft ganz plötzlich hin und her Beschlüsse macht, und sie er\editor{st} nach dem Beschluss ,,informiert``, besonders in den letzten 2 Monaten. Z.B. er drängte sie von \textit{NY}, wo sie dieses Semester war, nach Boston zu kommen um mit ihm zusammen zu sein; kurz danach ruft er sie an und sagt, er habe Shulamith gekabelt, herzukommen! In Jerusalem sind die Freunde immer dafür, dass er zu Shulamith zurückgeht. Poznanski sei sein einziger Freund, und auch mit ihm spreche er nicht über persönliche Dinge. Sie dachte, auch\blockade{} wir würden auf Shulamiths Seite sein; sie hatte den Eindruck, Ina wäre eine \neueseite{536275} \editorstr{eine} nahe Freundin von Shulamith. Wir sagen, wir mochten sie gern, aber kannten sie nicht nahe; wir nehmen nicht ,,Partei``, sondern überlegen, wie man Bar-Hillel helfen kann; aber Rat geben kann man ja nicht. -- Sie ist erst 25, aber spricht so verständnisvoll und ruhig über alles. Er ist 41; Ina meint, er sei weniger gereift als Rachel.) Zum Abschied küsse ich sie und sage, wie sehr ich wünsche, dass alles gut werden möge, für sie und für ihn. \gestrunl\gestrunl\ -- Es ist 10\textsuperscript{h}, und ich bin gar nicht besonders müde (ich war auf seit 3); ich nehme so stark Anteil, dass ich Zeit und Müdigkeit vergas. Wir sprechen noch über die Probleme der beiden bis nach 11. \tbentry{27}{2}{1956}{} Transkript ,,3 \textit{Approaches}`` fertig geschrieben. -- Nach dem Lunch kommt plötzlich \uline{Mutzli} (sie hatte wieder phone Anrufe von einer Frau, die sie bedroht. Sie ging dann zu Dr. Brann und erfuhr, dass das dessen frühere Sekretärin ist. Dann mit Olaf zur Polizei; die konnten nichts tun. Sie könnte aber Klage vor Gericht bringen. Wir beruhigen sie; \gestrunl\ Ina spricht noch mit ihr, während ich im Bett bin. Dann fährt sie etwas beruhigter nach Hause.) \tbentry{28}{2}{1956}{\kreis} Mittags Rachel hier (Ina ist vormittags mit ihr herumgefahren, und hat auch mit ihr ihre Probleme besprochen.) -- Wir fahren zusammen zum Campus; \uline{Klasse}. (Dann Ina mit ihr). Ina holt mich wieder ab. -- Abends zusammen. (Erst gut, dann gestört durch harmlose Bemerkung; schließlich um\blockade{} (in den letzten Monaten sonst immer Sch.)) \tbentry{29}{2}{1956}{} Eine neue {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Funktion für Dreieck. -- Nachmittags Haus an \textit{Sycamore} von außen besehen.) -- 6-10 \uline{Bar-Hillel und Rachel} hier. (Wir sprechen mit ihm über seine persönlichen Probleme. Ich betone die Schwierigkeiten, die ich bei und nach dem Abbruch der ersten Ehe hatte. Er will versuchen, durch Freunde in Jerusalem einen Analytiker zu finden, vielleicht die Frau, bei der er auf der Warteliste ist. Ich spreche von meiner Analyse, und dass ihm Analyse helfen würde, sich selbst zu finden und dadurch den richtigen Entschluss zu treffen, welcher es auch sei. Er geht zu Shulamith zurück, weil \neueseite{536279} er es für das (moralisch) Richtige hält; Shulamith und seine Freunde in Jerusalem, auch Poznanski, sehen es so an. Ferner auch, um ,,zur Mutter`` zurückzukehren; ,,sie wird wissen, wie sie alles in Ordnung bringen kann, denn sie hat auch früher immer alles richtig gewusst``. Anscheinend ist sie aber sexuell für ihn nicht befriedigend; er sagt, sie würde ihm, wenn nötig, erlauben, zu einer anderen zu gehen, wenn es nur für Sex wäre. Ich frage, ob es für dauernd ist, oder Experiment. Er weiß es nicht; er meint, es macht keinen Unterschied; man sieht eben, wie es wird. Er denkt aber nicht daran, wie schwierig diese völlige Ungewissheit für Rachel sein muss.) -- Zuletzt bin ich schon müde, und kann nicht mehr richtig auffassen, als Bar-Hillel etwas über seine Arbeit sagt. -- Ina mag Rachel auch gern; sie freut sich, dass ich beweglich und ,,warm mitschwingend`` bin. \tbentry{1}{3}{1956}{} 12-2 Department Meeting. Office bis 3\,\textonehalf{}. \gestrunl Ich bringe Ina \uline{Blumen} mit (gelbe Narzissen, 2.-). -- 7-10\textonequarter{} \uline{Bar-Hillel und Rachel} hier. (Ich frage Rachel, ob sie für uns tanzen will. Sie will nicht, weil sie es noch nie getan hat, sie wüßte nicht was. Sie sagt, sonst würde sie es tun. Wenn ich mal nach Israel käme, würde sie es tun. Anfang April geht sie nach England für ein halbes Jahr; dort ist besser Schule und das Leben billiger. Sie verdient Geld mit Hebräischunterricht. Ich erzähle von Maja. Er sagt, nach Retirierung soll ich mal ein oder zwei Semester an die Universität dort kommen; die Luft dort sei trocken, die Hitze nicht zu groß.) \tbentry{2}{3}{1956}{} Wir besehen mit Mr. \textit{Solo} das Haus an \textit{Sycam.}; es gefällt mir, aber Ina nicht. -- 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Rachel} hier. (Über ihre Zukunft. Sie wartet ab, was sich in ihr selbst entwickelt.) -- 5\,\textonehalf{} Ina kommt zurück mit \uline{Rachel}. (Ich sage, dass ich zu schüchtern war, sonst hätte ich sie jedes Mal geküsst. Dann, als B-H kommt und sie küsst, tu ich es auch, und nochmal.) 6\,--\,9\,\textonehalf{} \uline{Bar-Hillel} hier. (Bis 7 mit ihm über seinen Aufsatz Idiome, und über sein Memorandum über Suchmaschinen. Ich sage, vielleicht ist er zu kritisch, einige der kritisierten Auffassungen lassen sich vernünftig interpretieren. \neueseite{536283} Aber er meint, wie sie die Ideen wirklich anwenden wollen, das ist alles unglaublich verkehrt und konfus. Über Übersetzungsmaschinen; seine jetzige Idee ist, dass die Maschine nur Wort für Wort übersetzt, ohne Rücksicht auf Grammatik, aber grammatische Form anzeigt, und dann der Posteditor die Umformung in englische Sätze macht. Der größte Teil der Kosten ist das Abtippen des Originals; das wird vermieden, wenn man eine Druckrecognition-Maschine baut; die wird jetzt entwickelt, auch für Gebrauch von Briefen.) -- 7-9 sitzen wir vier am Tisch. (Ina erwähnt, dass er gesagt hat, er wäre ein wünschenswerterer Ehemann als Rachel sonst wahrscheinlich finden könnte. Darauf sage ich, dass Ina eine bessere Ehefrau ist als ich ein Ehemann; und ebenso Rachel besser als er. Logiker sind allgemein schwierig; und wir haben nochmal besondere Schwierigkeiten. Ina kommt aus der Küche und küßt mich und sagt, das habe ich sehr gut über Rachel gesagt. Sie planen morgen abend auf den Mount Wilson zu fahren. Mir tut es leid, weil das der letzte Abend ist. Er sagt, wenn er und ich nicht fertig werden mit den Diskussionen, könnte Rachel alleine mit Thompson und Frau hinauffahren. Sie lehnt entschieden ab. Ich sage, vielleicht könnte sie sich an ihm rächen, indem sie ihn allein hinauf schickt. Ihm liegt viel an der Fahrt, und darum wird sie auch mitfahren. Ich lass sie ihre Adresse aufschreiben. Ich sage ich bin sehr schlechter Briefschreiber, aber ich möchte so gern von ihr hören, um zu wissen, wie sie wirklich fühlt. -- Sie sagt mal, (oder er), sie könne nur einen Israeli heiraten. Ich sage, ich hatte nachgedacht, wenn ich jung wäre, ob ich sie wohl heiraten würde; also das wäre unmöglich. Sie sagt, es muss \gestrunl\ nicht ein Israeli sein, aber sie wolle nur in Israel leben, weil sie das Land sie \blockade{} liebt.) Zum Abschied küsse ich sie wieder. -- Später spreche ich noch lange mit Ina über die beiden und ihre Probleme. (Ina meint, selbst wenn B-H. wollte, wäre sie nicht sicher, ob sie wünschen wollte, dass Rachel ihn heiratet; er sei so unzuverlässig und könnte plötzlich mal wieder zu Shulamith zurück wollen.) \neueseite{536281} \tbentry{3}{3}{1956}{} 10-1 \uline{Bar-Hillel} hier. (Über seinen Schilpp Aufsatz. Ich schlage vor, dass er vielleicht die Frage in III, über natürliche Sprache und Philosophie klarer machen soll durch Erklärung, warum Analyse der natürlichen Sprache wichtig für Philosophie. Ich glaube, für Philosophie müssen wir zwar natürliche Sprache benutzen; aber es lohnt sich nicht, sie ausführlich zu analysieren, ebensowenig wie der Physiker es tut. -- Analogie: So wie wir auch für Beschreibung von Wolkenform die exakten Geometrie verwenden, sollten wir auch für Beschreibung von vagen Prädikaten\blockade{} und Sätzen die exakte Logik der \gestrunl\ Eigenschaften und Propositionen verwenden. -- Über induktive Logik: Die verschiedenen Probleme in verschiedenen logischen Räumen. Ich nenne{\lspitzt}nehme?{\rspitzt} Distanz als Grundbegriff. {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Methode angedeutet.) 1-2, auch \uline{Rachel} und Ina sind da. (2-3 lege ich mich hin, sie gehen zu Mia Reichenbach.) 3-4 wir machen Fotos vor dem Haus. 4 \uline{sie fahren weg} (mit Thompson zum Mount Wilson; morgen früh fliegen sie nach St. Francisco; Montagabend er nach Boston, sie nach \textit{NY}. Am 9. fährt er zurück nach Jerusalem; sie Mitte April nach England, Laban Schule, bis zum Sommer.) \tbentry{4}{3}{1956}{} Aufsatz \textit{ms} der beiden Mathers gelesen. -- Wir besehen Haus\sout{\unl } an Erskine St. 4\,\textonehalf{}\,--\,7\textthreequarters{} wir \uline{bei Mia}. Wir gehen mit ihr ein Haus besehen, im Bau, Blick aufs Meer und Berge, zu groß für uns. (Mia sagt, dass Franki durch die Analyse jetzt so verschlossen ist, dass er fast gar nicht mit ihr spricht. Er nimmt Lunch mit, ißt abends im Restaurant, an St. Vincent, wo er täglich 3 Stunden arbeitet. So ist sie noch einsamer. -- Über Bar Hillel und Rachel.) -- [Abends Chouldens Party; wir haben abgesagt, gegen Inas Wunsch (wegen ihrem Job.)] \tbentry{5}{3}{1956}{} 3-5:30 Department Meeting (über Kursforderungen). -- \tbentry{6}{3}{1956}{} 3-5 \uline{Klasse}. (Ausführliche Diskussion über theoretische Sprache, etwas verfrüht.) -- Abends ruft Rachel plötzlich von Burbanks an. \neueseite{536285} \tbentry{7}{3}{1956}{} Pasquinellis Heft der \textit{Rivista} über Carnap gelesen. -- Abends Muskeln tense. Aber ich stehe doch auf und tanze. \tbentry{8}{3}{1956}{} Wir besehen \uline{Haus an \textit{San Lorenzo}}. (Es hat schönes \textit{study} für mich, getrennt vom Schlafzimmer, mit Aussicht auf den \textit{canyon}. Nachteil: Geräusch von der nahen Kurve von 7\textit{\textsuperscript{th}} \textit{St}. -- Nachher berechnet Ina, dass der Preis von 25,000 praktisch äquivalent ist zu Miete von 180 monatlich; und wir werden wieder etwas bedenklich, ob wir uns das leisten können. Aber das Haus ist anziehender als die meisten, die wir gesehen haben.) -- Immer noch Muskeln etwas tense. \tbentry{9}{3}{1956}{} Buch Hutten\blockade{} gelesen. \tbentry{10}{3}{1956}{} 10-1 \uline{\textit{Mathews} und \textit{Kuhns}} hier (Kuhns zum ersten Mal; er wird auch als Assistent für mich arbeiten. Er hat \textit{Cont}. und neues \textit{ms} ,,3 \textit{approache}s`` gelesen. Ich erkläre, dass das frühere Distanzaxiom auch für drei Punkte enger gefasst werden muss. Für \textit{k }Punkte geht es so nicht; stattdessen Unterschied in{\rspitzt} \textit{M} durch Vergleich korrespondierender Distanzen.) -- Abends 8\textthreequarters{}-11\textonequarter{} (!) \uline{Departmentparty bei \textit{Piatt}}. (Zu Ehren der Frauen von Kalish und Meyerhoff, und Abschied für Miller. Ich sitze in bequemem Sessel, und andere kommen und sitzen auf Schemel oder Stuhl neben mir: Barbara und ihr Mann, Mia, Ruth Anna und Dobb. Nach 10h kommt überraschend \uline{\textit{Dr. Kupper} und Frau}. Ich sage auf seine Frage, dass es mir gut geht; Ina kommt und sitzt dabei und unterhält sich lebhaft mit ihm; leider kann ich das bei dem großen Geräusch nicht mithören. \gestrunl\ Seine Frau sieht jung aus; ich sage, dass ich diesen Eindruck vielleicht habe, weil ich sein Alter überschätzte: 48-50; er sagt: Anfang der Vierziger. \textit{\uline{Maron}} von \textit{Ramo-W.}\fnE{vermutlich M.E. Maron, der bei Ramon-Wooldrige arbeitete.}; er sagt, dass er mich mal mit seinem Boss zusammen konsultieren möchte, vielleicht im April, über Suchmaschinen, auch \neueseite{536289} \gestrunl\gestrunl\ direkt für Information. Ich sage, dass ich fast nichts hierüber wisse, aber gerne Fragen antworten will, wenn ich kann. Er fragt auch über algebraische Integration; ich sage: ich habe einige Ideen, habe aber nichts darüber gearbeitet; er sagt, das interessiert ihn. -- Zum ersten Mal Gespräch mit \textit{\uline{Micheline}}. Sie erzählt, wie sie zusammen das Haus und den Garten verbessern, heute ein Fenster eingebaut usw. Sie studiert Anthropologie; sie fragt, wann ein Gebiet ,,Wissenschaft`` genannt werden kann; ich sage: \gestrunl\ bei neuen Gebieten soll man nicht zuviel verlangen. Kalish plant, 1957 nach Europa, vielleicht Fulbright, vielleicht England; sie möchten auch nach Indien; 1958 plant er ein Sabbatjahr. -- Beim Abschied stehen wir zusammen mit Mia; Ina sagt, Mia fühlt sich zurückgesetzt; darauf küsse ich sie auf den Mund.) Als wir nach Hause kommen, 11:45, bin ich erfreut zu bemerken, dass ich nicht \gestrunl\ übermäßig müde bin. -- Aber 2 große Nemb genügen nicht, ich bin zu aufgekratzt. Ich muss später noch ein kleines nehmen. \tbentry{11}{3}{1956}{} 2\,\textonehalf{}\,--\,5\,\textonehalf{} \textit{TV} ,,Richard III`` mit Olivier; gut und packend. -- 6\,--\,8\,\textonehalf{} \uline{Helmers} hier. (Sie sind ziemlich schweigsam. Vielleicht ein wenig gekränkt, dass wir nicht mit Bar Hillel zu ihnen gekommen sind? Ich bin geneigt, es ihnen zu erklären; aber da Ina nicht davon anfängt, \gestrunl lasse ich es auch lieber.) \tbentry{12}{3}{1956}{} Nachmittags besehen wir \uline{\textit{Sohler's{\lspitzt}Sobler's?{\rspitzt}} Haus an \textit{Chenault}}. (Es gefällt uns sehr gut. Schöne, helle Zimmer. Hauptbedenken: Oben auf dem Nebengrundstück bald gebaut wird. Platz für Bücher ist nicht so viel wie im San Lorenzo Haus, aber wohl doch genug. Aus den Zimmern schaut man überall ins Grüne. Obstbäume; er beschreibt, wie sie regelmäßig gewässert werden müssen. Sie wollen es uns für 150 vermieten, obwohl gestern Leute da waren, die 175 anboten.) -- (Abends telefoniert Ina mit Mrs. \textit{Worl}, die das Nebenhaus besitzt. Sie sagt, wenn sie keine Renter findet, will sie es verkaufen; dann würde vermutlich ein Appartementhaus da gebaut; sie möchte es lieber noch einige Jahre behalten; Ina rät ihr, beim Universitäts-Housing Office zu listen.) Darauf \uline{beschließen wir, das Haus zu mieten}. \neueseite{536293} \tbentry{13}{3}{1956}{} 3-5 \uline{Vorlesung}. -- 5\,\textonehalf{} mit beiden Mathers gesprochen, über ihren Aufsatz (sie kritisieren Perkins und Singer. Ich habe Randbemerkungen geschrieben, und erkläre sie jetzt. Sie finden mein Hauptbedenken, gegen ihre intensionale Methode, anscheinend nicht überzeugend, und möchten es doch zu veröffentlichen versuchen.) \tbentry{14}{3}{1956}{} Für Autobiographie geschrieben (über ,,Aufbau``). Nachts kann ich lange nicht einschlafen; abends war Film über Hitlers Aufstieg und Fall; heute Brief von Rachel; Überlegungen für Möbel ins neue Haus. \tbentry{15}{3}{1956}{} \uline{Muskeln tense}; ganzen Tag im Bett (Department Meeting abgesagt) geblieben, aber immer zwischendurch aufgestanden. Zum Lunch auf, auch zum Abendessen. -- Später am Abend ein wenig getanzt. -- 2 große Nembs. \tbentry{16}{3}{1956}{} Autobiographie (weiter am Skelett für ,,Aufbau``). \tbentry{17}{3}{1956}{} 12\,\textonehalf{}\,--\,2 \uline{Bohnert} hier. (Er gibt Scheck 500 zurück, weil er doch nicht ein neues Auto kaufen will, sondern seinen Wagen reparieren lässt.) -- Ina telefoniert mit \uline{Mia} und merkt, dass sie deprimiert ist; sie drängt sie herzukommen. Sie kommt 6-9. (Ich setze mich zu ihr aufs Sofa und nehme sie in den Arm. Das tut ihr gut. Sie sagt, sie hat den ganzen Tag geweint. Ich sage ihr, sie ist so anziehend, sie muss doch einen Mann finden. Aber sie sagt, sie ist so verwöhnt durch Hans, dass alle anderen dagegen zu sehr abfallen. Sie erzählt von ihrer Kindheit bei einem schwermütigen Vater, getrennt von der Mutter. Wir sprechen auch über Psychoanalyse. Zum Abschied gehe ich mit ihr zum Auto und küsse sie. Sie bedankt sich sehr für den Abend.) -- Ina hat nachher Bedenken, ob meine zärtlichen Tröstungen nicht zu starke Wünsche in Mia hervorrufen. \tbentry{18}{3}{1956}{} 2\,--\,3\,\textonehalf{} \textit{TV }über mentale Gesundheit (Cholden macht Psychotherapie mit einer zuerst ganz schweigsamen Frau in einer California Staatsinstitution; sehr gut gemacht und eindrucksvoll.) 4\,\textonehalf{}\,--\,8\,\textonehalf{} wir bei \uline{Kalish und Micheline}. \neueseite{536287} Ich zum ersten Mal in seinem Haus. Sie haben 2 große Fenster in der Wohnzimmerwand gebrochen und hinten eine Treppe angebaut, wo früher nur eine Leiter war. Er hat sein Study jetzt unten; gerade Platz für Schreibtisch, 2 große Filekästen und alle Wände voll Bücher und Zeitschriften. -- Micheline zeigt Fotos aus Afrika; sie war in einer unzivilisierten Gegend im französischen \gestrunl\ Kongo, haben auch Elefanten geschossen. -- \gestrunl\ Ich spreche über Dr. Kupper auf der Piatt Party, und meine Analyse. Sie sagt, sie hat mehrmals Psychotherapie gehabt, auch schon in Frankreich; jetzt bei einer Frau, Dr. Paul, die früher auch im Studentenservice war; früher war sie eine zeitlang bei Frau Dr. Sturgeon, wo Kalish bisher war; aber sie urteilt abfällig über sie. -- Er sagt, er hat jetzt Besprechungen mit einem neuen Doktor, ein Mann; er möchte diesmal am liebsten es ganz gründlich machen, 5 mal; er nennt den Namen nicht.) -- Nachts \uline{Magensäure}, trotz viel \textonehalf{} und \textonehalf{} und Cremalin. Nochmal kleines Nemb. Schließlich stehe ich auf, nehme nochmal Milk of Magnesia und ein wenig Eiscreme. Das hilft; dann endlich geschlafen. \tbentry{19}{3}{1956}{} Nachmittags im Bett geblieben; unausgeschlafen und etwas tense. Langen Brief an Rachel geschrieben. Nachher fühle ich mich besser und stehe auf. (Ina sagt, das ist der wärmste und menschlichste Brief, den ich je geschrieben hätte; aber ich sage, ich war nicht so kühl, wie sie denkt.) \tbentry{20}{3}{1956}{} 3-5 \uline{Klasse.} (Über nichteuklidische Geometrie bei Einstein. Ich zeichne viel auf die Wandtafel und spreche lebhaft. Nachher sagen sie Ina, es wäre besonders interessant gewesen.) Ina fährt mich hin und zurück. \tbentry{21}{3}{1956}{} \uline{Muskeln} tense. Vormittags im Bett geblieben. Dann 1 Stunde auf, und dann Lunch. -- Nachmittags 4\,--\,7\,\textonehalf{} auf. \tbentry{22}{3}{1956}{} 12-2 Department Meeting (Auswahl von \textit{TA} aufgrund der Gesuche, für nächstes Jahr). Office (\uline{mit Kalish und Montagu}e über die Logikkurse; ich betone die Nützlichkeit des Kurses 31 über wissenschaftliche Methode, sie stimmen zu. \neueseite{536291} Sie skizzieren Inhalt der anderen 3 Kurse. Ich sage: nicht zu technisch, nicht zu viel Stoff; Hauptwert auf gutes Verstehen und Fähigkeit zur Anwendung. Sie stimmen im Grunde zu, möchten aber \gestrunl\ doch \textit{AS} der Mengenlehre in 184 \textit{A} als Grundlage für Begriffe von Sequenz und Funktion in 184 \textit{B}, Metamathematik.) Allein nach Hause gefahren. -- 5-6 aufgesessen; dann plötzlich Muskeln im Rücken etwas gespürt, der Druck des Ledergürtels auf dem festen Kissen. Ich lege mich hin. 7\textsuperscript{h} stehe ich zum Abendessen auf. Als Ina sieht, dass ich tense bin, rät sie, wieder zu Bett zu gehen. -- Um 10\textsuperscript{h} getanzt, zu einem schönen Schuberttrio. Danach fühle ich mich besser. \tbentry{23}{3}{1956}{} Vormittags mit Ina zu Cantor, Ocean Park, Bett besehen. -- Nachmittags 3\,\textonehalf{}\,--\,9 aufgesessen. 5-9 \uline{Paul Ruthling} hier, überraschend. (Das Silbergeschäft geht sehr gut. Sie kaufen auch ein Grundstück in Phoenix, das sich stark entwickelt. Er gilt in Scottsdale als ,,respektabler Bürger``. Wir kaufen von ihm zwei Schriften über China.) Durch das Gespräch abgelenkt, habe ich meine Tenseness vergessen und fühle mich viel besser. \tbentry{24}{3}{1956}{} Die Besprechung mit \uline{Mathers und Kuhns}. Wir behalten sie zum Lunch, bis 2. -- \tbentry{25}{3}{1956}{} 1-6 \uline{bei Helmers}. (Ich fahre hin und zurück. Ich sitze beim Essen auf Essstuhl mit federndem Rücken; es geht gut. \sout{Nach \unl } Dabei kommen \textit{Lloyd Shapley} und Frau eine Zeit herein; sie sind auf der Haussuche. -- Nach dem Essen lege ich mich eine Stunde hin. -- Später auf dem Sofa gesessen, mit Mutzli im Arm.) -- Abends sehen wir, zum zweiten Mal, ,,Madonna von den sieben Monden``\fnE{vermutlich \textit{Madonna der sieben Monde}, englischer Spielfilm von Arthur Crabtree (1944)}, die Frau in Italien mit gespaltener Persönlichkeit; es ist sehr packend. \tbentry{26}{3}{1956}{} 4-6 mit Ina zu Bullock\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/Bullock\%27s} \uline{Möbel} \neueseite{536297} besehen. -- Nachher Haarschneider. -- Danach bin ich sehr müde und lege mich eine Stunde ins Bett. \tbentry{27}{3}{1956}{} 3-5 Klasse. Nachher fährt Dave Kaplan mit Ren\'{e} mich zum Chenault Haus; dort ist Ina. Es sind schon Stühle da, und ich sitze und freue mich an dem schönen Haus. \tbentry{28}{3}{1956}{} (Ina ist ganzen Tag aus; bringt Auto zur Reparatur (Hydramatic\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/Hydramatic}.) -- Gelesen. -- \tbentry{29}{3}{1956}{} Vormittags etwas tense. Nachmittags besser. -- Abends gebadet. \tbentry{30}{3}{1956}{} Vormittags etwas tense. Nachmittags besser. -- Buch Turnenbohm\blockade{} gelesen. \tbentry{31}{3}{1956}{} Holton gelesen. Ina macht das \gestrunl\ Haus fertig. -- Abends 6\textsuperscript{h} \uline{Tilly Neovius} telefoniert (ich hatte ihren Anruf seit gestern früh erwartet. Sie ist nicht gekommen, weil wir im Umzug sind. Im Mai wird sie wieder einige Tage hier sein. Dann \gestrunl\ wird sie anrufen. Sie erzählt lange von Agnes, Ulmers, von Rohdens usw.) \tbentry{1}{4}{1956}{} \uline{Umzug ins \textit{Chenault House}}. Nach 10 kommt \uline{David Kaplan} und sein Freund \uline{Harvey \ldots } (Sophomore, interessiert in Sozialwissenschaft und Anthropologie). (Dave hat von einem Freund einen Truck geliehen. Sie laden Inas 2 Matratzen und viele Boxen auf; Dave steigt aufs Dach und macht die \textit{TV} Antenne ab. Um 12\textsuperscript{h }fahren sie hinüber und kommen dann zurück. Um 1\textsuperscript{h} haben wir Lunch zusammen, mit genau einem Messer. Später wird die zweite Fuhre hinüber gefahren. Ich nehme Nap. Inzwischen sitzen wird zusammen mit Kaffee und plaudern. Ina fährt nochmal ins alte Haus zurück. Dave holt Buchgestelle von Kalish. Sie setzen das \textit{TV} darauf, im Closet von meinem Schlafzimmer; mit Rabbit Ohren, das geht ganz gut.) Ina ist noch nicht zurück, ich will sie zahlen, wie Ina mit Dave ausgemacht hatte, aber kein Betrag war ausgemacht. Auf einmal sagt er jetzt, sie wollen für die Arbeit nichts nehmen (nur das Gas, was er für den Truck ausgelegt hat). Ich rede ihm lange zu, sage, Ina hat gemeint 20-25; aber er weigert sich; in der Aufregung vergesse ich, ihm das Gas zu bezahlen. Um 6\textsuperscript{h} fahren sie ab. \neueseite{536299} \tbentry{2}{4}{1956}{} Holton gelesen. -- Mittags \uline{Mutzli} hier. -- \tbentry{3}{4}{1956}{} Nachmittags Seminar. Vorher spricht Ina mit Dave Kaplan; er will die 25 nicht nehmen; sie machen Kompromiss 15 (einschl. für Gas) -- Mia fährt mich nach Hause, ins Chenault Haus; wir behalten sie zum Essen; bis 8\,\textonehalf{}. \tbentry{4}{4}{1956}{} Nachmittags kommt \uline{Wim Reiter}. Er fährt \uline{seinen Wagen}, den Ina seit einer Woche gefahren hat aber nicht herauf fahren konnte, herauf. Als er dann mit Ina wieder hinausgeht, ist das Auto verschwunden! Es ist rückwärts den steilen Weg hinabgerollt, hat auf der anderen Seite der Straße das Auto eines italienischen Arbeiters \textit{Famiglia} gestreift und beschädigt, dann am drübigen Hügel zurückgeprallt (unter Beschädigung eines Zauns) und wieder über die Straße gerollt. Sie kommen beide herauf, aufgeregt; wir trinken zusammen Kaffee und sprechen alles genau durch. \gestrunl\ (Er sagt, er hat das Auto halb in die Garage gefahren und die Bremse stark angezogen; das scheint aber zweifelhaft; auch scheint es mir, dass er es in reverse anstatt vorwärts gestellt hat.) Er hat nur Versicherung für Beschädigung eines anderen, nicht für sich. Daher beschließt Ina, die Beschädigung von Vims Auto unsere \gestrunl\ Versicherung zu decken. Vim\blockade{} ist froh, dass es nicht mit Klopfers Auto passiert ist, das er jetzt immer fährt, während wir seinen geliehen haben, weil unserer noch seit einer Woche in Reparatur ist. -- \sout{Ich bleibe} Später essen wir zusammen; ich sitze dabei bis 8:30. \tbentry{5}{4}{1956}{} Zu Hause. [Kein Department Meeting.] \tbentry{6}{4}{1956}{} Nachmittags \uline{Mutzli} hier. (Sie hat 2 Interviews gehabt mit Schule für Kindergartenausbildung, mit allerhand Kursen dabei, und wöchentlich 2 Abende 7-10. Diese Abende sind ihr Hauptbedenken, weil sie sehr ungern Olaf allein lässt.) -- \uline{Dave Kaplan} kommt; ob er die \textit{TV} Antenne aufrichten soll; wir haben aber geraden einen \textit{TV} Mann für morgen bestellt. -- 5\,\textonehalf{}\,--\,6 \uline{Olaf} hier. (Abends gehen sie \neueseite{536303} zu Wohlstetters; darum können sie nicht länger bleiben.) \tbentry{7}{4}{1956}{} 2:30-5 \uline{bei \textit{Cholden}}. (Ina fährt mich hin, und spricht kurz mit Cholden. -- Wir sitzen auf der Gartenterrasse in der Sonne; dabei nur Kaplan, Huxley, Herb\blockade{}. Cholden will Gesuch machen Public Health, für Grant für ein Jahr; der Stab soll zweimal wöchentlich nachmittags Besprechung haben, und bezahlt werden; ferner Assistent usw. Vielleicht durch \textit{UCLA} Medical. School. Ich sage, dass ist unmöglich für mich. Sie sagen, dann als Consultant; und ich bin willig, Selbstversuche mit den Drugs zu machen. Vielleicht werden Kaplan und ich bald den ersten Versuch machen. Kaplan möchte alles lesen vorher; ich sage, besser lesen wir nichts, damit möglichst unbeeinflusst. Huxley sagt: sowohl Jungfrau wie Witwe hat etwas für sich. Wir beschließen, dass ich nichts lesen werde, Kaplan aber doch. Problem, wie man die Versuchsperson während der Drugwirkung dazu bringt, zu beschreiben; vielleicht durch persönliche Beziehung; vorher Versprechen zu Freund, ihn teilnehmen zu lassen. -- Bertalanffy wird vermutlich nicht zum engsten Staff gehören.) Nachher fährt Kaplan mich nach Hause. -- Ich erzähle Ina davon; sie meint, dass das alles sehr amateurisch aussieht. \tbentry{8}{4}{1956}{} 12\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Bohnert} hier. Wir sitzen im Patio. (Er hat endlich den Aufsatz über Werte für das Ford Projekt fertig geschrieben. Er will jetzt an der These arbeiten. Im Juni will er aber vollen Job nehmen. Ich sage: Es wäre besser, erst noch die These zu beendigen; er sagt: er ist oft nicht fähig, solche Arbeit zu tun.) -- Nachmittags telefoniert Ina mit Mutzli und fragt dann, ob sie zum Essen kommen wollen; sie ist dafür, aber Olaf sagt, da ist soviel in \textit{TV}; ich merke, dass er lieber zu Hause bleiben möchte und sage: dann lieber ein andermal. Nachher macht Mutzli ihm Vorwürfe, dass er unhöflich war, und er denkt, ich \gestrunl\ wollte sie nicht, und weint (!). Er ruft nochmal an, und Ina sagt, sie sollen kommen. Sie kommen zum Essen. Dann sehen wir zusammen \textit{TV} an bis 9. -- \neueseite{536295} \tbentry{9}{4}{1956}{} Vormittags tense. Nachmittags \textonehalf{} Millatin genommen (zum ersten Mal. Wir haben sie von Mrs. Kennendon\blockade{}); dann fühle ich mich besser. \tbentry{10}{4}{1956}{} (Ina erfährt, dass Alexander\blockade{} heute abend abreist und keine Zeit mehr hat für Interview. Sie bleibt aber zu Hause für eventuellen Telefonanruf.) -- Mutzli fährt mich zur Klasse. \uline{Mia} fährt mich nach Hause, und wir behalten sie für den Abend; bis 9. (Sie erzählt, dass Reichenbach, als er und sie noch verheiratet waren, schon Beziehung hatten;\blockade{} und er gleichzeitig auch mit Miss Frye\fnE{Vermutlich Elinor Kesting Frye, Studentin bei Reichenbach in Los Angeles, seit 1946 verheiratet mit Jule Gregory Charney (1917-1981)}, spätere Mrs. Charney; sie war damals häufig eifersüchtig auf diese.) \tbentry{11}{4}{1956}{} (1 Millatin.) -- Endlich mal wieder an Autobiographie (über Grundlagen der Mathematik. \tbentry{12}{4}{1956}{} 12-2 \uline{Department }Meeting. (Piatt sagt, er ist für Taubes\fnE{Es könnte sich um Jacob Taubes (1923-1987) handeln.} für ein Jahr, aber nicht für dauernd, weil er Jude ist, und die jüdische Kultur Übergewicht im Department bekommen würde! Kaplan wird erregt und sagt, dann würde er auch das eine Jahr vetoen. Kaplan sagt, daraufhin scheidet der Vorschlag Taubes aus. Ich sage, ich möchte nicht so schnell nachgeben; wir sollten doch wohl die ganze Frage im Praktischen diskutieren, mit Robson dabei, von dem Piatt sagte, er stimme mit ihm.) Kaplan ist nicht dafür, er muss 1:45 weggehen. Wir sprechen dann noch länger.) -- In meinem Office mit \uline{Kalish}. (Er sagt, Piatt will zwar ein Liberaler und Kosmopolit sein, hat aber damit unverträgliche Ideen.) -- Abends, während ich im Bett lese, macht \uline{Ina} sich eine \uline{Permanent}\fnE{Englisch für ,,Dauerwelle``} im Badezimmer; sie bittet mich, sie nach 10 Minuten zu rufen; als sie mich schließlich nach der Zeit fragt, sind es schon 16 Minuten! \uline{Ich hatte} beim Lesen \uline{alles vergessen}! Ich bin sehr geknickt, Ina ist sehr zornig und kann nicht darüber hinwegkommen, wird später über andere Dinge sehr böse, offenbar in Wirklichkeit über dies. Sie kommt spät in der Nacht noch mehrmals. \tbentry{13}{4}{1956}{} Für Autobiographie (über Realismus). -- Mittags Mutzli hier. -- Abends \textit{TV}: Dr. Burcell\fnE{Wahrscheinlich Nicholas A. Bercel, M.D.: ,,Schizophrenic Model Psychosis Induced by LSD 25.`` http://www.openculture.com/2014/04/watch-1955-footage-of-a-scientist-interviewing-a-painter-on-lsd.html}\blockade{} von \textit{USC}: Experiment mit einem Maler, mit lysergic acid. -- ,,\textit{The Dead of Highbridge}\blockade{} --\neueseite{536301} \tbentry{14}{4}{1956}{} 10-1 \uline{Mathews und Kuhns} hier. -- 5-9 \uline{Wim} hier. Ich zweimal Z\unl\ mit Ina. Dann sehe ich TV \textit{Marco Polo} (gut) -- \uline{Gebadet} (zum ersten Mal hier). \tbentry{15}{4}{1956}{} 11:30-2:30 \uline{Kalish und Micheline} (sie sind entzückt von dem Haus. Er sagt, Montague spendet die meiste Zeit mit seinen Freunden, Kartenspiel usw., anstatt an seiner These zu arbeiten. Das Department verlangt aber, dass er seine These in einem Semester einreicht.) -- 4-8 \uline{Helmers} hier. (Sie sprechen entschieden gegen meine Idee, bei Cholden ein Experiment mit lysergic acid zu machen. Mutzlis erster Mann hatte Schizophrenie; und sie hat gehört, diese Drug erzeuge künstliche Schizophrenie. Beide sind sehr besorgt, dass es mir schaden könnte, und sie besonders, dass ich dabei schreckliche Ängste und Leiden durchgehen müsste. Sie ist aber etwas mehr beruhigt, als ich alles erkläre.) \tbentry{16}{4}{1956}{} 9:30-11:30 \uline{Bohnert} hier. Er hat interessante Ideen über eine Doktor Diss über theoretische Sprache, mit Existenzquantoren. Basis ähnlich wie ,,Aufbau``; dann Existenzaussagen über Eigenschaften und Familien von solchen, usw.) \tbentry{17}{4}{1956}{} Nachmittags \uline{Klasse}. Ich fahre allein hin und zurück. -- Inzwischen sind \uline{Sachen aus Chicago} im Van angekommen (die 6 großen Buchgestelle; Schreibtisch, Drehgestelle, roter Plastikstuhl, Chiffoniere, 3-\textit{tier}-Tisch rot, 2 Handkoffer, Nähmaschine). \tbentry{18}{4}{1956}{} 1-5 \uline{Mutzli} hier. \tbentry{19}{4}{1956}{} 12-2:30 Department Meeting. -- Office; nur David Kaplan kurz. Ich fahre hin und zurück. -- \tbentry{20}{4}{1956}{} 1-6 \uline{David Kaplan und Harvey} hier; langes Lunch, dann arbeiten sie 3 Stunden (sie wischen alle Bretter von den Büchergestellen ab, und bauen das 90\zoll{} Gestell im Wohnzimmer auf. Dave redet dabei unaufhörlich, entweder über die Arbeit oder über Philosophie, und das ist etwas ermüdend. Zuweilen reden wir alle gleichzeitig mit lauten Stimmen, weil jeder \neueseite{536307} eine Idee hat, wie es am besten zu machen ist. Wir bemerken zum Schreck, dass nur das Wohnzimmer hoch genug ist für die 8\,\textonehalf{} hohen Gestelle; ich hatte irrtümlich 8' angenommen; alle übrigen Zimmer, wo wir 4 Gestelle hintun wollten und eins in Garage, sind zu niedrig; daher werden wir dort überall das oberste Fach absägen müssen.) -- Abends sind wir erschöpft; Ina tut immer zuviel mit, Bretter heben, Teppich rollen und tragen usw. Sie ist deprimiert und leicht erregbar, weil alles so dreckig ist, ich zu viel ,,Junk`` habe, usw. \tbentry{21}{4}{1956}{} Mit Kaplan \uline{zu Cholden}; dort Herb\blockade{}, \uline{Mount\blockade{}} (Psychologe) und Dr. \uline{Brill} (Head von Psychiatrie in \textit{UCLA}). (Kaplan sagt, dass diese Untersuchung sich von anderen unterscheiden soll dadurch, dass wir selbst und andere sophisticated\blockade{} Personen verwendet werden. Er selbst sei hauptsächlich interessiert nicht an Drug selbst, sondern an dem Experiment als einem möglichen Zugang \gestrunl\ zu der ,,Wirklichkeit``, die sonst in schöpferischen und religiösen Erlebnissen erfasst wird. Ich sage, ich habe erstens \gestrunl\ das persönliche Motiv, dass ich intensives Erleben haben möchte, und zu sehen, ob es die intuitiven Fähigkeiten für theoretische Probleme und für \gestrunl\ emotionale Stellung zu Dingen und Menschen ändert; ferner möchte ich dadurch der Wissenschaft dienen. Mount\blockade{} sagt: lieber nicht beides kombinieren, die beiden Zweige stören sich. -- Mal fragt Mount\blockade{}, woher ich gewisse Einsichten über mich \uline{habe; ich sage, ich} habe es durch Psychoanalyse gelernt.) -- Zu Hause zeige ich Kaplan das Haus. \uline{Kalish} ist da, mit Elektrosäge (er musste 2 Stunden arbeiten für Abschneiden der zu langen Bücherregale, weil Dave mit dem Markieren nicht fertig war und einiges falsch markiert hatte.) \tbentry{22}{4}{1956}{} 11\,\textonehalf{} -2\,\textonehalf{} \uline{Helmers} und \uline{Baers}\fnE{Vermutlich handelt es sich um Reinhold Baer (1902-1979) mit Frau; Baer ist 1956 zurück nach Deutschland gegangen, an die Univ. Frankfurt.} hier. (Er gibt mir Vorträge; sie sind nur für kurz herüber geflogen. Sie wollen im Sommer \uline{zurück nach Deutschland} gehen, für dauernd, Universität Frankfurt. Helmers sprechen über Antisemitismus in Deutschland; aber Baers sagen, sie haben nicht viel davon bemerkt, als er kürzlich ein Jahr drüben war, \neueseite{536309} und in Amerika sei es zuweilen schlimmer. Er sagt, er würde Chicago oder \textit{L.A}. vorgezogen haben, aber es ist sicher besser als Urbana. Die Pensionierung ist ausgezeichnet: Er hat volles Gehalt für Lebenszeit, unabhängig von Dienstjahren.) -- Nachmittags \uline{Dave Kaplan} und \uline{Harvey} hier. (Sie machen alle übrigen Regale in den Zimmern fertig, aber ohne Rückenbretter.) \tbentry{23}{4}{1956}{} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} für Distanzensystem gearbeitet. \tbentry{24}{4}{1956}{} Ina fährt mich zur Klasse hin und zurück. (Angefangen über theoretische Begriffe. Mia sagt, das war sehr aufschlußreich.) -- Abends Wim hier. \tbentry{25}{4}{1956}{} Dave Kaplan Kaplan kommt 1-3, Harvey 1-9 (!). Sie \gestrunl\ stellen alle Bücherregale fertig. Harvey will kein Geld nehmen, möchte aber auf Einladung zum Abendessen bleiben stattdessen (!) Dann spricht er noch bis \blockade{} Ina bis 9; er sagt, er fühlt sich so gut hier. \tbentry{26}{4}{1956}{} 12-2 Department Meeting. -- Dann Office. Mit \uline{Montague} und Kalish über Montagues Doktorthese. \tbentry{27}{4}{1956}{} Abe Kaplan ruft an: \uline{Dr. Cholden \dag} (gestern morgen fuhr seine Frau ihn zum Flughafen; sie lenkte, und hinten saß die Tochter; eine Kollision mit einem anderen Wagen, er tot, Frau und Kind unverletzt; er meint, vielleicht durch den Schreck eine Herzattacke, weil er Herzfehler hatte. Wir lesen in der Zeitung, dass die Polizei festgestellt hat, dass sie schuld war; sie fuhr durch ein rotes Licht an der Kreuzung von Sepulveda und La Jiera; sie fuhr in 2 Wagen, und die fuhren in 2 andere Wagen, 4 andere Personen waren verletzt. Kaplan und Iona sind in Choldens Haus, um zu helfen. -- Wir überlegen, wie schrecklich es für sie sein muss, sich schuldig zu fühlen.) -- Gearbeitet an Distanzenmethode. -- Nach 5\textsuperscript{h} kommt Barbara mit einem Dokument für meine Unterschrift, sie und ihr Mann bleiben dann bis 6! -- Abends ist Ina bei mir. Wir sind beide erschüttert durch \gestrunl\ den plötzlichen Tod; ich spüre leise Stiche in etwa in der Gegend des Herzens; Ina erinnert mich, dass ich Ähnliches \neueseite{536313} auch fühlte bei der Nachricht von Eisenhowers Herzanfall. -- Gebadet. \tbentry{28}{4}{1956}{} \uline{Mathews und Kuhns} hier 10-2. Wir behalten sie zum Lunch. -- Dann \uline{Harvey} hier, er mäht den Rasen. -- 6-9 \uline{Helmers} hier. (Mutzli ist entsetzt über Choldens Tod.) \tbentry{29}{4}{1956}{} Mittags sehen wir \textit{TV}, Wiederholung von ,,\textit{Out of the Dark}``, mit Dr. Cholden; es bewegt uns sehr, so kurz nach seinem Tode. \tbentry{30}{4}{1956}{} Ich sitze zum ersten Mal in meinem schönen neuen Study. \tbentry{1}{5}{1956}{} Nachmittags fahre ich allein zur Klasse. Auf dem Sunset Boulevard, kurz vor Westwood, beginnt ein \uline{arges Geräusch am rechten Hinterrad}; ich fahre ganz langsam, biege in Westwood, stoppe zweimal, um es ansehen, kann aber nichts bemerken. Ich lasse das Auto auf dem Westwood Boulevard und \uline{gehe zur großen Treppe zur Royce Hall hinauf}. (Mia ruft für mich Ina an. Ich lege mich eine Zeit hin, um auszuruhen, komme erst 3:15 in die Klasse.) -- Nachher fährt \uline{Mia} mich nach Hause und kommt mit hinauf. Ina ist noch nicht da. Ich lege mich im Wohnzimmer hin und plaudere mit \gestrunl\ Mia (sie erzählt von Piatts Avancen im betrunkenen Zustand); wir behalten sie hier bis 9. -- Ina kommt; sie ist mit Wim zum Westwood Boulevard gefahren, hat dann das Auto langsam in die nächste Garage gebracht; ein Bremszylinder leaks. \tbentry{2}{5}{1956}{} Sachen gekramt. \tbentry{3}{5}{1956}{} 12-2 Department Meeting . 2-3 \textit{Off}. \tbentry{4}{5}{1956}{\kreis} Haarschneider und Blumen für Ina gekauft. -- In Christiansen gelesen, Buchenbach und Wien; Notizen gemacht für Autobiographie. -- Abends zusammen (zum ersten Mal seit 28.2.) \tbentry{5}{5}{1956}{} 11\,\textonehalf{} \uline{Bohnert} hier. (Über seine Sprache mit Existenzquantoren). \neueseite{536305} 12\,\textonehalf{} \uline{Mia} hier. Ina kommt. Wir alle Lunch zusammen. (Mia holt Iona, ab für Freud-Erinnerungsfeier des psychoanalytischen Instituts; Ina geht auch hin.) \tbentry{6}{5}{1956}{} Ich lese alte Tagebücher, aus Wiesneck und Wien. (Erst war es gemeint für Autobiographie; über Erlanger Tagung, ,,Aufbau``, Wittgenstein. Dann \gestrunl\ gerate ich so hinein: die alten Erinnerungen an Erlebnisse mit Sonja, Maina, Maue, Maja, Ina. Besonders die erste Zeit mit Ina bewegt mich sehr. Sie wünschte sich schon ganz bald ein ,,Brüderle``.) -- Abends Verstimmung mit Ina (über Licht ein- und ausschalten beim \textit{TV}; sie ist oft so ungeduldig und fährt mich an, wenn ich es vergesse; darauf sage ich: ,,Ich schalte ein und aus wie es mir passt``. Darauf läuft sie wortlos fort, gekränkt; und ich bin mad über sie. Später rufe ich sie zurück; aber ich kann sie nicht ganz herausziehen; ich denke, sie hat wohl Resentment über irgend etwas ganz Anderes, aber ich weiß nicht was.) (Nachmittags 2-6 Harvey mit Ina im Garten.) \tbentry{7}{5}{1956}{} Mittags \uline{Mutzli} bei mir. (Ich sage ihr, dass das Lesen der Tagebücher vieles wiederbringt, was ich nicht mehr wußte. Sie ist ängstlich wegen der Reise nach Deutschland, besonders wegen Olafs Mutter.) \tbentry{8}{5}{1956}{} Nachmittags \uline{Seminar} (über mein Kriterium von Signifikanz für theoretische Sprache.) -- Gebadet. Abends gibt es arge gegenseitige Verstimmung, zuerst über unwichtige Dinge, aber doch heftig (sie tadelt mich sehr wegen der Mess am Waschbecken; schließlich sage ich, sie hat eine Mess in der Küche.) Sie geht, und ich bin deprimiert. Sie kommt wieder und sagt, wenn ich mir so niedergetreten von ihr vorkomme, solle ich mich doch scheiden lassen. Ich bin entsetzt: das klingt wieder wie \textit{S.F}. Später (11\,\textonehalf{}) gehe ich noch mal zu ihr und sage ihr, dass sie die einzige Richtige für mich ist und wir ganz zusammengehören. \tbentry{9}{5}{1956}{} Nachmittags zu \uline{Dr. Forde}, für allgemeine Exam. (Er sagt: Alles ist normal. Ich soll Probanthin\fnE{https://www.rxwiki.com/probanthine}, \unl lin und Half andHalf\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/Half\_and\_half\#Canada\_and\_the\_United\_States}, und vorsichtiges\blockade{} Essen fortsetzen. Keine klare Regel über die Dauer, er sagt: vielleicht bis 2 Jahre nach den letzten Beschwerden. Keine Bedenken gegen Fortsetzung von Nembutal und Dexedrin. Er ist nicht dafür, neue Drugs auszuprobieren, wie Miltown\fnE{Wahrscheinlich das neu entwickelte Medikament ,,Miltown``: ,,Perhaps the most dramatic change in the popularization of drugs came with the 1955 marketing of meprobamate (first developed by Czech scientist Frank A. Berger) as Miltown (by Wallace Laboratories) and Equanil (by Wyeth). This was the first of the major tranquilizers or anti-anxiety compounds that set the stage for the 1960s ,,drug era.`` The drug was so popular that it became iconic in American life. (The most popular TV comedian of the time once referred to himself as ,,Miltown`` Berle.) Unfortunately, meprobamate also proved addictive.`` http://www3.uah.es/farmamol/The\%20Pharmaceutical\%20Century/Ch4.html}; er gibt zu, dass andere \neueseite{536315} Doktoren anders denken. Morgen Chest \textit{X}-ray; 4 Tage später ihn anrufen. Im November Urin und Bluttest nehmen!) \tbentry{10}{5}{1956}{} Nachmittags Chest-\textit{X}-ray bei \uline{Dr. Forde}. -- Mit Ina zu More, Tische und Stühle besehen. Gearbeitet über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Methode für linearen Raum. \tbentry{11}{5}{1956}{} Gearbeitet über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Methode für linearen Raum. \tbentry{12}{5}{1956}{} 10-1 \uline{Mathews und Kuhns} hier (auch über linearen Raum, zum ersten Mal). -- 4-7 \uline{unsere erste Tea Party}: \uline{Miller}, \uline{Robsons}, \uline{Yost} (ohne Frau); \uline{Mia}. (Die Regale sind noch ohne Bücher; aber sonst sieht es schon nett aus. Wir zeigen allen das Haus und Garten. Miller will im Okt. nach England fahren, wo Tochter und Schwiegersohn sein werden. Yost sagt, er hat unzählige Aufsätze über Träume und Halluzinationen gelesen, auch solche von Psychiatern und Psychoanalytikern; die letzteren seien unverständlich und Unsinn (er redet in kruden\blockade{} Termen, versteht anscheinend nichts von der Sache.) Ich lächle nur, sage aber nichts dazu, auch Ina nicht. Miller fragt, warum er Träume und Halluz. für Philosophie studiert; er sagt, weil die Wittgensteinianer etwas über Träume sagen, was er widerlegen will. Ich: Was sagen sie? Er: Dass es sinnlos ist, zu sagen, dass es wichtig ist, ob ein menschlich \blockade{} wirklich das geträumt hat, was er glaubt sich zu erinnern. \gestrunl\ Nachdem alle weg sind, fährt er unermüdlich fort, mir das zu erklären. Mir aber scheint, dass empirische Evidenz nicht relevant ist für Fragen von Sinnlosigkeit. Das gibt er zu, aber er meint doch, dass dies der Weg ist, sie zu widerlegen.) -- Abends Ina Zärtlichkeit; aber mich stört, dass \textit{TV} noch sichtlos\blockade{} ist; darüber gibt es Spannung. \tbentry{13}{5}{1956}{} Morgens tense; darum \textonehalf{} Miltown. Nach dem Frühstück im Badezimmer fangen die \uline{Muskeln} an; ich hocke; beim Aufstehen tun Muskeln weh; ich gehe schnell zu Bett, ohne Hände zu waschen. Ich zittere und bin ängstlich; es war so ein \unl mpfiges Ziehen im Rücken; könnte es doch \neueseite{536321} etwas am Rückgrat sein? Ina kommt und beruhigt mich. Ich denke, es war so wie lange nicht; vielleicht wie vor Mai Konferenz voriges Jahr? Aber das war ja sicher auch nur psychologisch. Ina spielt Beethoven Violinsonate. Tränen; und ich dirigiere und singe; das gibt Erleichterung. \gestrunl\ Vielleicht kam es, weil so viel bevorsteht: heute Tilly, nächsten \textit{Sa} Konferenz, später Bücher. 12\,\textonehalf{} ins Badezimmer; aber ich bin zu tense zum Pinkeln. Ich bin deprimiert. Aber ich beschließe, mich doch anzuziehen, und dann im Wohnzimmer zu liegen oder, wenn ich kann, zu sitzen. Ich lege mich auf die Couch; als \uline{sie kommen}, \gestrunl\ setze ich mich auf den Stuhl. 1\,--\,7\,\textonehalf{} \textit{\uline{Tilly}} hier. (Sie rief schon im April an. Da waren wir beim Umziehen. Jetzt ist sie auf Rückreise von St. Francisco über Panamakanal zurück nach Stockholm. Ich gehe ihr im Zimmer entgegen und küsse sie. Sie hat breites Gesicht, aber lebhafte Augen und lebhaftes Gesicht. Ina will das Essen ins Wohnzimmer bringen; aber ich sage, lieber in Dinett. Ich kann ganz gut dort auf Korbstuhl sitzen. Während des Essens kommen \uline{Helmers kurz} herein; sie elegant angezogen, weil sie zu ihrem Vater fahren. Nach dem Essen nehme ich Nap 1 Stunde; Ina und Tilly sitzen auf der Front Porch, um mich nicht zu stören. Wir sitzen zuerst im Zimmer, dann auf dem Patio; dort auch Abendessen auf Kartentisch. Tilly erzählt vieles von Ulmers, Agnes, Frau von Rohden, Berta Holt (geborene Brandt); wir schreiben Karten an alle. Sie erzählt auch von ihren Geschwistern (die Mutter ist gestorben, 80 Jahre alt) und von allerhand anderen Leuten, die ich nicht kenne. Sie ist befreundet mit Michael Müller; der hat zweite Frau und viele Kinder; sie kennt Maina nicht näher. Ihre Schwester Lisa, Frau Dr. Hamilton, hat schon allerhand Enkel; Schwester Eva hat Medizin studiert, ist später katholisch geworden, dann Nonne in Kloster in Dänemark, jetzt Kloster in Brasilien. Schwester Helene hat mit ihr Rheinreise gemacht und Agnes besucht.) Zum Abschied küsse ich sie wieder. Ina bringt sie nach San Pedro ans Schiff. (Tilly ist genau wie ich sie \textit{ca} 1931 in Stockholm fand: lebhaft, eifrig, an Menschen interessiert, \neueseite{536323} nicht an Problemen; politisch konservativ, gegen die sozialistische Regierung; hilfsbereit und aktiv.) Abends geht es mir etwas besser. \textit{TV} besehen\blockade{}; mehrmals aufgestanden, ins Badezimmer, Wohnzimmer, usw. (Im ganzen heute 3/2 Miltown, 2 Dex, abends 2 große Nembutal.) Ina erst 10:40 zurück. Gut geschlafen. \tbentry{14}{5}{1956}{} Beim Ausstrecken nach dem Aufwachen spüre ich plötzlich etwas im Rücken. Beim Aufstehen bin ich tense, Spannung im Rücken, ängstlich, lege mich gleich wieder hin. Frühstück im Bett. -- Um 11\textsuperscript{h} wieder versuchsweise auf, einige Schritte im Zimmer; \uline{plötzlich kleiner Schmerz hinten im Rücken}. Schnell zurück ins Bett. (Die Plötzlichkeit erschreckt mich, als könnte es etwas im Rückgrat sein; aber ich überlege, dass ich vor einem Jahr auch gerade in den Tagen vor der regionalen Konferenz im Mai plötzlich Schmerzen hatte; ich sage mir, dass es daher doch nur psychologisch verursacht ist, plötzlicher kleiner Krampf in Rückenmuskeln, vielleicht im Disk\blockade{}. Dann \uline{im Bett geblieben}. -- Vorlesung gearbeitet. -- Putnams \unl \textit{ms} für Schilpp angefangen. -- \gestrunl\ Erster heißer Tag. -- (Abends 1 Miltown, 2 große Nemb.) \tbentry{15}{5}{1956}{} Aufgestanden und gewaschen. Vormittags im Bett; kurze Zeit probegesessen. Noch ziemlich zittrig. Darum beschlossen, Seminar herkommen zu lassen (zum ersten Mal; in Hillside war es zu klein und zu weit weg von Universität.) -- 3:30-6 (!) \uline{Seminar hier}, 11 Teilnehmer; weiter über theoretische Sprache; gute, lange Diskussion. -- Ich bin froh und erleichtert, dass es so gut ging. -- Abends wieder 1 großes und 1 kleines Nemb, wie gewöhnlich, und kein Miltown. Gut geschlafen. \tbentry{16}{5}{1956}{} (Heute kein Miltown; auf, es geht ganz gut.) Putnam gelesen. -- Mittags \uline{Mutzli} und, unerwartet, \uline{Sobler}. -- 3:30-5:30 \uline{Abe Kaplan} hier; wir sitzen im Patio. (Über sein \textit{m}s, Vortrag letzten Januar, für Psychiater. Über theoretische Begriffe, er nennt sie ,,explanatorisch``; ich: das Wesentliche \neueseite{536317} vielleicht die Einführung durch Postulate und daher unvollständige Interpretation. Er betont, dass sie verschiedene Phänomene zusammenbringen. Über Physikalismus. Er betont, dass die Psychiater das Gefühl haben, nur ,,wissenschaftlich`` zu sein, wenn sie in physiologischer Sprache sprechen.) -- Abends \uline{Harvey} (er ist hier den halben Nachmittag und Abend, mäht aber nur 1 Stunde abends und wird nicht fertig!) \tbentry{17}{5}{1956}{} Etwas tense (1 Miltown). Aufgesessen. (Nicht zum Department Meeting, weil nichts Wichtiges!) \tbentry{18}{5}{1956}{} Putnam gelesen. -- Mittags Mutzli hier (Olaf ist in Washington). Sie bringt mir 2 Servietten. -- Sie und Ina fahren nach \textit{USC} und holen Professor \textit{Chong Hong \uline{Park} }(Nationale \textit{}Universität, \textit{Seoul}, Korea.) (Er war \textonehalf{} Jahr in Minneapolis bei Feigl und Sellars; er hat ursprünglich deutsche Philosophie studiert: Kant, Hegel, Husserl; jetzt sehr interessiert an wissenschaftlicher Philosophie; er hat mein \textit{Prob}; ich gebe ihm: Logik, \textit{Test}., und ein Foto. Er spricht sehr stockend Englisch, \gestrunl\ oft schwer zu verstehen, sodass kein richtiges Gespräch zustande kommt. Er will jetzt nach Korea zurück, und Einfluss ausüben, damit die Studenten dort wissenschaftliche Philosophie studieren. Ich rate: zuerst Feigl -- Sellars, dann Coley\blockade{}, meine Logik, dann meine anderen Bücher.) -- Inzwischen kommt \uline{Mia} und sitzt kurz bei uns; sie bringt mit das neue Buch ,,\textit{Time}``. -- (Abends Ina fort.) \tbentry{19}{5}{1956}{} \textonehalf{}8 auf. 8:45 Mia holt mich ab, zur \uline{regionalen Philosophiekonferenz}. \gestrunl\ Wir sitzen auf einem Ledersofa, vorn rechts, sehr bequem, ich mit Kissen. Konferenz fängt an 9:50 anstatt 9:15, weil so wenig Leute da sind. -- Einleitungsworte von Kaplan. Dann \uline{mein Vortrag} ,,\uline{Über ethische Äußerungen}``, basierend auf ms von Reichenbach; Hauptidee: Werturteile sind nicht kognitiv. Dann vorbereitende Bemerkungen von \textit{Sayles, }dann \textit{Fingarette}. Dann \uline{ich} (man muss unterscheiden zwischen der \sout{Frage} \neueseite{536319} Behauptung, dass die Werturteile nicht kognitiv sind, und der Behauptung, dass das Verfahren nicht rational ist, z.\,B. Überlegung in Gesetzgebung. Das zweite folgt nicht aus dem ersten. Die Diskussion kann doch rational geführt werden.) \textit{\uline{Piatt}} und dann \textit{\uline{Wheelwright}} (Aristoteliker in \textit{Riverside}) (\gestrunl\ beide fragen, ob ich denn wirklich unterscheiden will zwischen Gültigkeit einer Aussage und Gültigkeit oder Rationalität des Verfahrens, das dazu führt.) \uline{Ich}: (Ja; z.\,B. ,,Es wird morgen regnen``; 2 verschiedene Fragen: (1) Es ist gültig, d.\,h. wahr? (2) Wie rational waren die Gründe?). Ich spreche noch mit: \textit{Park}, \textit{Goheen}, \textit{Davidson}, \textit{Werkmeister}, \textit{Matson} (aus Berkeley; er hat im Seminar meinen Ontologieaufsatz besprochen; ich sage, wo er kurze Fragen hat, und ich beantworte einige schnell.) Ich bleibe noch (weil Kaplan vorgestern zu Ina gesagt hat, Weggehen würde zu auffallend sein). Dann \uline{Vortrag \textit{Goheen}}\textit{, }Diskussion von Werkmeister (über \textit{Lewis} Auffassung von Wertaussagen; mir scheint, \textit{W}. hat recht, dass die durchgehende Analogie mit sonstigen faktisch Aussage ist). -- Mia fährt mich nach Hause und bleibt für Lunch. Ich bin froh, dass es so gut gegangen ist. (Ich saß ganz entspannt, und sprach schnell und klar). -- (Abends Ina bei Jokls.) -- Nach\blockade{} 2 großes Nemb und 1\textsuperscript{h} noch ein kleines. \tbentry{20}{5}{1956}{} \gestrunl\ 9:30-11 \uline{\textit{Goheen, Davidson }und Mia hier.} (Goheen mit ganzer Familie will im Juli nach Asien, dann ein Jahr in Paris bleiben. -- Ina sagt, dass sie in Analyse ist; und ich später: ich auch. Ich sage, das ist gut für jeden Philosophen, damit er die irrationalen Wurzeln seiner philosophischen Interessen und Vorurteile sieht. Das interessiert Goheen; und Davidson scheint noch mehr Verständnis dafür zu haben als Goheen; über die Schwierigkeit, \neueseite{536331} die Autobiographie für Schilpp zu schreiben. -- Goheen fragt mich um Vorschlag für jungen Logiker, möglichst mit Mathematik; sie wollen den besten. Ich empfehle Raymond Smullyan. -- Davidson will Ende Juni für einige Zeit nach \textit{LA} kommen.) -- Abends gebadet. \tbentry{21}{5}{1956}{} Putnam gelesen. -- 6:30-9:45 \uline{bei Kaplans}. Buffet Dinner. \uline{Dr. und Mrs. \textit{Pierce}}, die wir bei Mia getroffen hat \blockade{}. \textit{\uline{Blankfort}} und Frau \gestrunl\ ; er hat früher Psychologie unterrichtet in Princeton, ist jetzt Novellist und schreibt für \textit{MGM}; seine Tochter, 19 Jahre, ist in Israel; sie wollen hinfahren und dann Weltreise machen. \textit{\uline{Lewis}} und Frau, aus England. -- Kaplan und Blankfort gehören zu den Führern von Brandeis Camp; dort werden am Wochenende Rituals und Diskussionen gemacht für \gestrunl\ nicht-orthodoxe (oder nicht-religiöse) Juden. Auf meine Frage erklärt Kaplan, warum es ihnen wichtig ist, an der Tradition festzuhalten. Ina sagt, das ist doch nur aus Sehnsucht nach der verlorenen Religion der Kindheit.) \tbentry{22}{5}{1956}{} 3-5 \uline{letzte Klasse} (Ende von Seminar ,,Physik``; über determinale\blockade{}, Quantentheorie, Heisenberg, freien Willen; lebhafte Diskussion.) Ich fahre wieder allein, es geht gut. \tbentry{23}{5}{1956}{} Putnam gelesen. \tbentry{24}{5}{1956}{} (Kaplan lässt mir sagen, dass ich nicht zum Department Meeting zu kommen brauche; sie gehen ins neue Humanities Gebäude, die Räume zu besehen.) \textit{TP} gelesen. \tbentry{25}{5}{1956}{\kreis} Erwiderung auf Putnam geschrieben. -- Mittags \uline{Mutzli} hier. -- Abends zusammen, gut (zum ersten Mal seit 4.) \tbentry{26}{5}{1956}{} \textit{TP} gelesen. \tbentry{27}{5}{1956}{} Mittags \uline{Helmers} hier. -- Tagebuch gelesen. \neueseite{536333} \tbentry{28}{5}{1956}{} \textit{TP} gelesen. \tbentry{29}{5}{1956}{} Autobiographie gearbeitet (Physikalismus). -- \tbentry{30}{5}{1956}{} (Schlecht geschlafen). Richter \textit{SD}s gelesen. -- Mittags \uline{Mia} hier. -- Abends gebadet. \tbentry{31}{5}{1956}{} Tense und ängstlich (1 Miltown genommen). Aber allein gefahren, es geht gut. 12-2 Department Meeting. 2-3 \textit{Sayles} mündliches Exam (Final für Dr.; über Collingham). -- Die \uline{Bücherkisten} aus \textit{Chic}. sind angekommen. \tbentry{1}{6}{1956}{} \uline{Bücher ausgepackt} und aufgestellt. (Ina mit Harvey und später auch Dave Kaplan packt die Bücher aus; sie sind sehr dreckig vom Chicago Ruß und müssen gründlich abgewischt werden. Dann sortiere ich sie auf dem Tisch; dann stellen sie sie in die Regale in den verschiedenen Zimmern.) Ina hat arthritische Schmerzen in Schulter und Arm (sie geht zu Dr. Forde; der sagt: arthritisch, und verschreibt Cortison und Codein); sie arbeitet trotzdem immer mit; sie wird aber leicht gereizt, wenn ich irgendetwas über die Bücherprobleme sage. -- Abends ist sie in meinem Arm, und wir beruhigen uns gegenseitig; wir sind beide nervös in diesen Tagen. (2 große Nemb.) \tbentry{2}{6}{1956}{} Weiter Bücher den ganzen Tag. Harvey kommt schon vormittags, Dave nachmittags. -- Mittags \uline{Helmers} hier; wir halten sie zum Lunch. \tbentry{3}{6}{1956}{} Wir allein, trotz Schmerzen im Arm packt Ina weiter Bücher aus. Aber sie ist sehr missgestimmt und leicht gereizt. Beim Abendessen versuche ich vergeblich, sie ,,aus dem Pit zu ziehen``. Später kommt sie weinend zu mir, und wir sind lieb zu einander. \tbentry{4}{6}{1956}{} Tense und etwas Muskelschmerzen an der linken Hüfte. (Ich nehme mehrmals Bufferin, und 2 Miltown, dann geht es ganz gut.) Dave Kaplan, Harvey und Forthman\blockade{} (zum ersten Mal) hier; ich sortiere den ganzen Tag Bücher. \neueseite{536325} \tbentry{5}{6}{1956}{} 10\,--\,12\,\textonehalf{} \uline{Mathews und Kuhns} hier. (Wir sitzen auf dem Patio.) -- 3-7 sortiere ich Bücher. (Heute geht es mir besser.) -- Nachts \uline{Magensäure} (trotz zweimal Probanthin, öfter Cremalin\blockade{} und half und half; keine Schmerzen; aber ich kann doch lange nicht schlafen.) \tbentry{6}{6}{1956}{} Ein wenig tense. -- Nachmittags Dave und Harvey. -- Abends bringt \uline{Bohnert} sein Term Paper. Ich fordere ihn auf, zum Abendessen zu bleiben. Ina ist müde und gereizt; sie wird zornig, als ich sage, sie möchte die Sachen von der Couch nehmen, damit ich mich etwas hinlegen kann. \gestrunl\ Um Mitternacht gehe ich noch zu Ina hinüber. (2 große und ein kleines Nemb; Magensäure.) \tbentry{7}{6}{1956}{} Nachmittags \uline{zu Dr. Forde} (\uline{Blasenentzündung}, zum ersten Mal seit 1952. Gestern nachmittag Schmerzen beim Urinieren. Die Urinanalyse zeigt Eiter. Er verschreibt Gantrisin\fnE{https://www.webmd.com/drugs/2/drug-52745/gantrisin-oral/details} für 2 Wochen (4 x täglich je 2) und Pyri\fnE{wahrscheinlich Pyridium: https://www.rxlist.com/pyridium-drug.htm}\ldots\ (je 1), letzteres um den Schmerz zu stillen.) -- \uline{Haarschneider}. -- Ich kaufe blaue \uline{Blumen} für Ina. (Sie ist gerührt darüber; aber sie sagt, ich sei doch ein harter\blockade{} Tyrant mit den Büchern.) -- Abends spät kommt zu \blockade{} nochmal lieb zu mir. \tbentry{8}{6}{1956}{} Nachmittags \uline{Harvey} hier (ich sortiere die letzten Bücher; wir haben 8 Tage daran getan\blockade{}; nachher macht er alphabetische Ordnung in einigen Reihen). Wir halten ihn zum Abendbrot. Nachher sucht er sich 4 Bücher aus, und ich gebe sie ihm gratis. (Er will Spring 57 von Berkeley zurückkommen, und vielleicht mein Seminar nehmen.) -- (Ich habe jetzt nur noch wenig Schmerzen beim Urinieren.) \tbentry{9}{6}{1956}{} 12-2 \uline{Bohnert} hier (über sein Term Paper über die existente\blockade{} form der theoretischen Sprache. Er will das als Entwurf einer neuen These an Goodman schicken. Er hat allerhand interessante Ideen darüber, wie er verschiedene philosophische Probleme mit Hilfe der neuen Sprache aufklären will). Ich halte ihn zum Lunch (Ina ist nicht hier). -- Abends 9-11:20 (!) wir bei der \uline{Departmentparty \gestrunl\ bei Piatts} für Millers Abschied. (Ina \gestrunl\ wollte erst nicht gehen, \neueseite{536327} weil es ihr nicht gut ging. Dann hörten wir aber, dass Radio und Zeitungen verkündet haben, dass Mrs. Griffith den Piatt für \$\,10,000 verklagt hat, für Misshandlung Beängstigung, und Entstellung des Gesichts. Darauf beschloss Ina, doch zu gehen, damit das Wegbleiben nicht missdeutet wird. -- Ich sitze auf einem Sofa; spreche hauptsächlich mit Miller, Kaplan, Mia, Budd\blockade{} Leighton\blockade{}.) -- (2 große und ein kleines Nemb; doch unruhig geschlafen.) \tbentry{10}{6}{1956}{} 12:30-3:30 \uline{Helmers} hier. (Sie wollen helfen mit Büchern, aber wir sind beinahe fertig, und sie selbst haben so viel zu tun, um das Haus für Kemenys fertig zu machen. -- Ich gebe ihm 3 Crossword Puzzle Wörterbücher. -- Er sagt, Rescher würde wohl bereit sein, etwas für Bücher zu zahlen; die Schwierigkeit ist nur, dass, wenn er sie ansieht und dann nicht will, er dann fürchten wird, meine Gefühle zu verletzen. Wir sagen, Olaf kann mit Rescher die Bücher in Garage ansehen, ohne dass wir es überhaupt bemerken. Olaf fragt, nachdem er sie besieht, ob ich bereit bin, sie für \$\,50 abzugeben. Ich sehe sie selbst an, sage ihm dann: es kommen noch hinzu Meyers Konversations-Lexikon und Spamers Weltgeschichte 10 Bände; alles zusammen für \$\,60. -- Beim Sprechen über die Bücher wird Ina wieder emotional; einmal sagt sie: am besten wäre es, eine Flasche Nembutal zu nehmen. Dann kommen ihr die Tränen, und sie läuft hinaus. Sie kommt bald wieder, und spricht von was Anderem. Aber Mutzli war sehr geschockt; und ich auch. -- Später, als ich nicht mehr dabei bin, sagt sie zu Ina, die Bücher im Wohnzimmer sehen doch gut aus.) -- Nachmittags sagt sie mir, sie habe es natürlich nicht ernst gemeint, das hätte ich doch sicher gewusst. Ich hatte es auch gedacht, war aber doch erleichtert, es zu hören. -- (Abends 8-10 Wim bei Ina.) \tbentry{11}{6}{1956}{} An Autobiographie gearbeitet (endlich wieder, nach dem langen Bücherkramen; über Syntax). \tbentry{12}{6}{1956}{} 12-3:30 \uline{Mia} hier. -- Ich bin etwas tense. \neueseite{536339} -- Ich lese Reichenbachs ,,\textit{Time}`` Buch. \tbentry{13}{6}{1956}{} Autobiographie gearbeitet (über Sprache planen). \tbentry{14}{6}{1956}{} Nachmittags \uline{Mutzli} hier. (Sie erzählt, als streng geheim: vor beinahe 2 Wochen fühlte sie einen schmerzhaften Lump in der Brust; sie raffte sich auf, ging zu ihrem Doktor, aber sagte ihm dann nichts davon! Sie war sehr besorgt, es könnte Krebs sein, aber sagte Olaf auch nichts! Dazu kamen dann: Trauerfeier für einen Kollegen von Olaf, und viel Hilfe für die Witwe, und Arbeiten in Haus und Garten zur Vorbereitung auf die Vermietung. Endlich \gestrunl gestern rief sie einen anderen Doktor, Gynäkologen, an und machte Verabredung für \gestrunl\ morgen. Dann rief sie ihn heute nochmal an und bat ihn, ob sie heute schon kommen könnte. So war sie heute dort, und er fand, dass es harmlos ist; er gab ihr Medizin, aber riet, die lieber nicht jetzt so kurz vor der Abreise zu nehmen. Dann rief er ihren eigenen Doktor an, weil sie noch Bestätigung wünschte. Sie ging dann gleich zu dem, und er bestätigte es. Wir beruhigten sie auch und sagten, wenn der kleinste Verdacht von Krebs wäre, hätte der Doktor bestimmt genauere Untersuchung gemacht. Ich nehme sie auf den Schoß und bin zärtlich zu ihr; es tut ihr gut. Ich sage, sie hätte es doch dem Olaf sagen müssen; aber Ina stimmt mir nicht zu; sagt nur, sie hätte zu ihr sprechen sollen.) -- Abends gebadet. \tbentry{15}{6}{1956}{} Wir warten auf Anruf Bochenski; er ruft nach 11\textsuperscript{h} vom Mayflower Hotel in der Mitte der Stadt; er hat mein Telegramm nach Las Vegas vorgestern nicht bekommen! Ina fährt hinein (ich lege mich 12-1 hin). 1\,--\,4\,\textonehalf{} \textit{\uline{Bochenski}} hier. (Er bedauert sehr, dass er nicht herkommen konnte; unsere Einladung kam, nachdem er nur 2 Wochen vorher den Vertrag mit Notre Dame unterschrieben hatte. Er wäre lieber hierher gekommen, um bei mir ,,zu lernen``; dort hätte er nicht einmal \neueseite{536335} irgendjemanden, mit dem er über logische Probleme sprechen könnte. -- Er hatte Einladung von Machlup, Johns Hopkins, für ein Jahr; aber die Administration dort lehnte ihn \gestrunl\ ,,aus weltanschaulichen Gründen`` ab. Er betonte, dass Notre Dame mehr tolerant ist als protestantische Universitäten. -- Er möchte sehr gern wieder nach Amerika kommen. Aber nächstes Jahr geht es nicht, nach diesem Jahr Urlaub. -- Er sagt, ich sei jetzt der einzige unter den bedeutenden Philosophen (Whitehead, Russell, Martin (!), Husserl, Jaspers, der noch aktiv tätig sei. Er rühmt besonders, dass ich, wo andere nur herumgeredet haben, wirklich Dinge durchgeführt habe, wie im ,,Aufbau``. -- Er ist sehr kritisch gegen die britischen Philosophen, die nur die natürliche Sprache betrachten. -- Ich spreche von den Schwierigkeiten, die Autobiographie zu schreiben; er sagt, sie wird sehr wichtig sein. -- \gestrunl\ Wir sprechen meist Deutsch; wenn es technisch wird, auch Englisch; er spricht fließend Englisch, aber mit starkem Akzent.) -- Ina fährt ihn wieder in die Stadt. -- \tbentry{16}{6}{1956}{} 10\,--\,12\,\textonehalf{} \uline{Mathews und Kuhns}. Wir sitzen im Patio. -- Mittags \uline{Bohnert} zum Lunch hier. \tbentry{17}{6}{1956}{\kreis} 12-3 \uline{Kalish} hier. (Micheline ist gestern abgereist, zur Mutter nach Paris, später zum Vater nach Mexiko. -- Er berichtet von seiner Analyse. Er sagt, er hat oft aufschlussreiche Stunden. Nächste Woche wird er auf fünfmal wöchentlich gehen.) -- Später kommen \uline{Helmers} für eine Stunde. (Mutzlis Bruder und Schwägerin waren bei ihnen. Denen zuliebe hat sie zuviel getrunken, und auch er hat Kopfschmerzen.) -- Den Tag über war ich etwas tense; abends im Bett bin ich etwas deprimiert. Nach 10\textsuperscript{h} kommt Ina in meinen Arm, und wir hören Musik. (Ich sage, ich bin enttäuscht, weil es mir in den ersten Monaten nach dem Aufhören so gut ging, dass ich dachte, ich kann jetzt allein mit allem fertig werden, und nun seit März nicht so gut; dazu kommt, dass ich bald zum Doktor gehen soll, und nun habe ich nichts Gutes zu berichten. Ich weiß natürlich, dass das eine kindische Einstellung ist; aber es \gestrunl\ tut mir gut, es alles zusammen zu besprechen.) Zärtlichkeit, und dann zusammen, gut (zum ersten Mal seit 25.5. \neueseite{536341} \tbentry{18}{6}{1956}{} Autobiographie. -- 5\,\textonehalf{}\,--\,8 \uline{Helmers} hier. \tbentry{19}{6}{1956}{} Autobiographie (über internationale Sprache). -- Mittags \uline{Ren\'{e}} hier. -- Abends Wim Reiter hier. -- \tbentry{20}{6}{1956}{} Meyer Übersetzung gelesen (jetzt zum ersten Mal seit Ende November etwas bekommen!). -- Mittags \uline{spazieren}, zum ersten Mal, bis einen Block auf Barrington \textit{S. }-- (Beim Nap {\lspitzt}hochgesetzter schräger Strich{\rspitzt}). Nachmittags gelesen. \tbentry{21}{6}{1956}{} Etwas Muskeln gespürt (vielleicht wegen {\lspitzt}Pfeil der auf den schrägen Strich im letzten Eintrag verweist{\rspitzt}, und weil Dr. Kupper die für gestern angesetzte Stunde auf nächste Woche verschoben hat); fast kein Schmerz, aber doch ängstlich. Ina spricht es mit mir durch, und das hilft. -- Autobiographie geschrieben (über\textit{ prob}.) \tbentry{22}{6}{1956}{} Autobiographie geschrieben (über \textit{prob}.). -- Mittags \uline{Mutzli} hier. (Es scheint, dass Olaf bereit gewesen wäre, das Geschenk von Mutzlis Vater für Pullman anzunehmen; aber sie fühlte, dass das herabsetzend für ihn wäre, und hat es abgelehnt! Ich sage wieder, es wird zu anstrengend für sie sein; und auch, dass man \gestrunl\ solche Gesichtspunkte wie Stolz usw. beiseite lassen sollte. Aber sie fühlt, es war unmöglich, es zu akzeptieren, und möchte, dass ich sie doch verstehe. -- Ich spreche auch davon, dass es besser wäre, wenn sie und Olaf nicht so viele Dinge vor einander geheim halten. (Ina meint nachher, das sei nicht richtig, und ich spreche sozusagen für mich selbst, weil ich immer sage, sie müsse mir sagen, wie es ihr geht oder was sie wünscht, während sie sagt, sie will dass ich das spüre ohne dass sie es sagt.) \tbentry{23}{6}{1956}{} \uline{\textit{Dr. Forde }telefoniert}. (Die Urinanalyse zeigt keine Anzeichen von Infektion mehr. Aber solche Infektionen kommen leicht wieder. Darum soll ich künftig regelmäßig, in etwa 3 Monatsabständen, Urinanalyse machen lassen, auch wenn keine Symptome vorliegen (Schmerz beim Urinieren). Dadurch kann dann unter Umständen eine Infektion entdeckt werden, noch bevor sie sich so weit entwickelt, dass Schmerzen auftreten, und kann dann behandelt werden (vermutlich wieder mit Gantrisin.) \neueseite{536343} Mittags kommen \uline{Helmers} kurz zum Abschied (beide sind vom Packen usw. ganz hysterisch geworden; sie bricht mal in Tränen aus. Sie kann auf einmal ihren Hausschlüssel für uns nicht finden.) -- Nachmittags \uline{Mia}; dann 4-6 \uline{Dr. Hans \textit{Jokl} und Frau, (zum ersten Mal}.\fnE{https://www.psyalpha.net/de/biografien/robert-hans-jokl} Ihn haben wir mal früher in Linz\blockade{} getroffen. Er sieht recht alt aus. Er sagt, dass er hauptsächlich in Trainingsanalysen, Kontroll\blockade{}analysen, und Seminaren für die Kandidaten zu tun hat. Er sagt, er hatte Angebot von Minneapolis. Er schätzt Akstein hoch. Er ist dafür, auch Nicht-Mediziner als Analytiker zuzulassen; er meint aber, die \textit{AMA} wird ein Gesetz dagegen durchdrücken. Wir sprechen Deutsch; seine englische Aussprache scheint schlecht.) Wir sitzen auf dem Patio. -- Abends arbeitet Ina noch mühsam mit den Metallkartenkästen; sie wird missgestimmt und zornig, dass ich soviel ,,Bedienung`` brauche. Um 11\,\textonehalf{} gehe ich zu ihr in ihr Schlafzimmer und bin lieb zu ihr. Dann kommt sie nochmal um 12 lieb zu mir. \tbentry{24}{6}{1956}{} Autobiographie in Tape Recorder diktiert (zum ersten Mal, \textsection{} \textit{H} über Realismus und Scheinprobleme). \tbentry{25}{6}{1956}{} An Autobiographie (Gespräche mit Einstein). -- Mittags \uline{spazieren}, 15 Minuten, Barrington ein Block \textit{N}. -- \tbentry{26}{6}{1956}{} Vormittags gegenseitige Verstimmung (wir besprechen, dass wir vielleicht anstatt 1 Filekasten 2 kleinere nehmen wollen, die vielleicht beide in mein Schlafzimmer kommen könnten. Ina sagt: oder vielleicht ins Wohnzimmer. Ich: Ja, in die Ecke, aber nur einer. Auf einmal wird Ina böse, dass ich ihr schönes Wohnzimmer verschandeln will; \gestrunl{} sie sagt: ,,Dann kannst Du es auch Dein Zimmer nennen, und wir haben dann kein Wohnzimmer!{}``) Ich versuche mehrmals später, sie zu versöhnen, aber sie bleibt lange böse auf mich. -- Ich sortiere alte Tagebücher aus -- abends ist Marni krank (sie vomited, will nichts essen; Ina telefoniert noch spät dem Vet; er sagt: das ist nicht Vergiftung, nur krank, besser nachts ins Haus, damit sie wärmer ist, aber sie liegt oben im Garten und will nicht aufstehen.) \neueseite{536337} Abends spät besehen wir noch Bilder aus meiner Kindheit und Jugend. \tbentry{27}{6}{1956}{} \sout{Ina} In der Frühe kommt Ina zu mir: \uline{Marni ist tot} (sie hat sie heute früh um 6 gefunden, noch warm: sie hat einen Überzug über sie gezogen, zum Schutz vor Fliegen.) Ina ist sehr traurig; sie muss aber um 9 zu Dr. Preston. -- 12-1 bei \uline{Dr. Kupper} (zum ersten Mal seit Dez. Damals sagte er, nach 6 Monaten ihm berichten. Ich sage: Bis März ging es gut; wenn Tenseness oder Ängstlichkeit kam, konnte ich es selbst managen. Ich war froh und stolz, unabhängig zu sein. Umso mehr enttäuscht, dass es später nicht mehr so gut ging, vielleicht Beunruhigung durch Einzug ins neue Haus; im Mai Konferenz, vorher besorgt, aber es ging sehr gut. Dann mein Geburtstag, Gedanken ans Älterwerden. Ina \gestrunl\ ging es oft nicht gut; leicht erregbar, viel Mühe und Meinungsverschiedenheiten mit Büchern usw., zuweilen ist sie enttäuscht über ihre Analyse; sie ist geknickt, dass sie nicht Job finden konnte. -- Er sagt: eine Möglichkeit wäre, intensive Analyse zu machen; um in meinem Alter noch tiefsitzende Haltungen zu ändern, ist längere Dauer nötig, mindestens 1\,\textonehalf{} oder 2 Jahre, vielleicht 3 oder 4 mal wöchentlich. Auf meine Frage sagt er: kleine Behandlungsdauer, etwa einige Monate, hat nicht viel Zweck; wenn nicht die intensive, so wäre es besser, allein durchzukommen, wenn ich könnte. Für die intensive hätte er selbst aber nicht Zeit; wenn ich mich doch entschlösse, sollte ich ihn anrufen, und er würde es dann mit einem anderen vermitteln. Er spricht auch mal so: wenn ich den \textit{courage} hätte für die intensive. Ich sage: es ist nicht ein Problem von \textit{c}.; sondern ich zögere, da hineinzugehen, wenn es nicht nötig ist. Ich frage auch\blockade{}, ob er an meiner Stelle es tun würde. Er: Das kann er nicht sagen, das würde \gestrunl\ von vielen Umständen abhängen. Ich solle es nur tun, wenn ich hinreichend starke Motivierung dazu fühlte, denn das sei auch Voraussetzung des Erfolges. Ich sage: Augenblicklich scheint es mir unwahrscheinlich; ich will jedenfalls zunächst mal allein versuchen. Er: Für infrequente Meetings, wenn ich in besonderen Fällen es brauche, \neueseite{536349} ist er gerne bereit. Er sagt vorher mal: mit Rücksicht auf mein Alter sei es \textit{amazing}, wie viel Erfolg ich durch die Analyse in Princeton und hier gehabt habe.) -- Nachmittags alte Tagebücher usw. sortiert. -- Wir besehen zusammen alte Fotos (darunter die von Ina, gemacht von Trude Fleischmann in Wien und \textit{NY} 1939; sie ist sehr schön, aber meist schwermütig. Auch schöne Fotos von Marni, auch große\blockade{}, gemacht von Frank Cundall in Chicago.) -- Ina bemüht sich sehr, ,,sich zu kontrollieren`` und nicht zu weinen; ich sage, sie soll es nicht unterdrücken, es tut ihr gut, und wir teilen unsere Betrübnis mit einander. -- Ich bin tense und etwas ängstlich, besonders abends; stehe aber doch immer mal wieder auf (schon gleich nach der Stunde mit Dr. Kupper fühlte ich, dass ich nicht so erleichtert war wie früher gewöhnlich nach einer Stunde; vielleicht kam es, weil er sich absichtlich etwas distanzierter gehalten hatte; und die Tatsache, dass er bei einer etwaigen Fortsetzung mich an jemand anders weisen würde, fühlte ich vielleicht als Rejektion. Ina kam zu mir, und das Zusammensein und Musik tat uns beiden gut. \tbentry{28}{6}{1956}{} (Ren\'{e} bei Ina, für deutsch.) \tbentry{29}{6}{1956}{} Mit Ina spazieren, 18 Minuten (\textit{Lorna Lane}). -- 3\,--\,7\,\textonehalf{} \textit{\uline{Davidson}} hier. (Er ist jetzt Assoc. Professor. Sein Hauptgebiet ist jetzt Philosophie der Sprache, und Werttheorie, nicht mehr formale Logik. Wir sprechen hauptsächlich über Fragen, die mit seinem Schilpp Aufsatz zusammenhängen. Ich erkläre, warum mir Modalitäten fruchtbarer scheinen als \textit{senses}. -- Er erkundigt sich über Montague, sein Department interessiert sich für ihn. Ich sage, obwohl Thesis noch nicht fertig, wird das Department ihn doch wohl mindestens für nächstes Jahr behalten. \textit{D}. meint, dass im Homoverhalten \textit{M}. sich vielleicht nicht so vorsichtig wie McKinsey von Studenten ferngehalten habe. -- Er sagt nachher Ina, dass er seit Jahren schon in Analyse ist.) -- Gleichzeitig sind Dorothy und Carmine Clemente bei Ina. \neueseite{536351} \tbentry{30}{6}{1956}{} 4-nach 8 bei \uline{Kemenys}. (sie wohnen in Helmers Haus. \uline{Rescher und Frau} sind anfangs da. Kemenys haben 2 Kinder: Jennifer, 2 Jahre, und Robert, einige Monate. Wir sitzen meist im Patio. K. hat viel Zeit verwendet, um mit allen Kollegen ein Buch für Freshmen Mathematik zu schreiben, basiert auf Kurs, den er gegeben hat. Es beginnt mit Logik; dann vielleicht Algebra, dann Wahrscheinlichkeit, einschließlich Markov-Ketten; schließlich Matrizen, zur Anwendung in Ökonomie und Sozialwissenschaft. -- Er sagt, Rescher will Herbst oder Frühjahr RAND verlassen und als Assistant Professor nach Lehigh gehen, für Geschichte der Wissenschaft; er wundert sich, weil Rescher vor einem Jahr Dartmouth abgelehnt hat. -- K. spricht vage von der Möglichkeit, dass wir beide ein Jahr gleichzeitig an das Stanford Behavior Center gehen könnten! Ich sage: aber nicht vor 58.) \tbentry{1}{7}{1956}{} 11 \uline{\textit{Dennes }und Tochter \textit{Margot}} (Er unterrichtet diesen Sommer in unserem Department. Später wird auch seine Frau kommen. Über Bochenski; dieser hat ihm \gestrunl\ gesagt, dass er Schwierigkeiten mit den Censoren seines Ordens\blockade{} hat, gewisse Dinge zu publizieren, z.\,B. dass Logik neutral gegen Ontologie sei; in \textit{US} mehr Schwierigkeiten als in der Schweiz. Dennes meint, daraufhin müsse man doch Bedenken haben, ihn für permanent als Philosophielehrer zu nehmen. Ich stimme zu; sage, wir wollten ihn für ein Semester als Spezialisten in Geschichte der Logik.) Um 12 kommen auch \uline{Kalish} und \uline{Mia}. Später essen wir auch draußen am großen Tisch. (Ich erzähle vorher Dennes von meiner Analyse, er wußte es von Else, und ist interessiert. Margot ist seit langem mit Else befreundet; sie sagt, es gehe ihr jetzt wesentlich besser, aber doch zuweilen Depression. Sie hat dauernde Herzschwäche durch rheumatisches Fieber in Kindheit.) Bis 3\textsuperscript{h}. -- \tbentry{2}{7}{1956}{} Meyer Übersetzung gelesen. -- Wir besprechen Kauf eines neuen Hundes (Dr. Preston hat Ina gesagt: nicht zu lange warten). Ina möchte wieder einen \neueseite{536345} Schäferhund, weiblich; sie freut sich, als ich dazu sage: ,,Und diesmal nicht spayed``. -- Abends fühle ich mich etwas tense und empfindlich. Ina lange bei mir (bis \textonequarter{} vor 12). Sie muss manchmal weinen, und ich versuche, sie zu trösten. Nachher geht es mir besser. \tbentry{3}{7}{1956}{} Autobiographie. -- Abends ein wenig Schmerzen oben an den Rippen links; ich bin beängstigt, ob es was mit dem Herzen zu tun hat. Später merke ich, dass Lymphdrüsen unter der Achsel auf beiden Seiten empfindlich sind; daraufhin versuche ich mir gut zuzureden, dass es also nichts am Herzen ist, aber ich bin immer noch etwas beunruhigt. Später kommt Ina zu mir, und die Aussprache und Zärtlichkeit tut mir gut. -- 2 große Nemb., und ein Miltown. \tbentry{4}{7}{1956}{} (Die Schmerzen sind nicht mehr da.) -- 12-2 \uline{Bohnert}. -- 4-8 \uline{Kaplan, Iona und Jessica} hier; 4-5 auch \uline{Mia} (aber da war ich abwesend mit Kaplan im Study, vergessend, dass sie früh weggehen musste. -- Kaplan fragt mich, für Ramo-Wooldridge\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/TRW\_Inc.}, wie man Übersetzung durch Maschine auf Güte vergleichen kann, ob unser Betrag von Information dafür brauchbar. Er meint, Fragenliste mit Ja- und Nein-Fragen wie bei Exam; und dann Güte = Prozentsatz der richtig beantworteten Fragen. Ich: Nein, die Wahl der Fragen hat großen Einfluss. Ich schlage vor: Satz für Satz Vergleich mit ,,richtiger`` Übersetzung, und dann Abweichung messen durch intuitive Schätzung von Information; aber das würde viel Vorarbeit benötigen. Vielleicht lieber: Satz für Satz vergleichen und dann intuitiv Fehlerpunkte zuschreiben. -- Kalish hat ihm gesagt, dass ein Freund von ihm Piatt, den er nicht kannte, in einer Bar getroffen hat, und dass dieser ihm alles erzählt hat, mehr als Kalish wußte! -- Abe sagt, Gehaltserhöhung für mich auf 12,200 sei beschlossen, aber noch nicht offiziell; es ist eine spezielle Meriterhöhung.) \tbentry{5}{7}{1956}{} 1:30-3:30 \uline{Department Meeting} \sout{(sich} \neueseite{536347} (Ich zum \uline{ersten Mal in \textit{Hum. Bldg}}. -- Wir machen wieder Rankordnung für Flint, aber für 1957-8.) -- Nachher gehe ich zu \uline{Piatts} Office (ich sage, ich sympathisiere mit ihm, bin immer bereit zu helfen, wenn das möglich ist. Sie gehen für 3 Wochen nach Texas. Er ist froh, dass der Prozess jetzt auch die Universität einbezieht.) -- In \uline{Montagues} Office. (Er gibt mir 2 Sektionen der Thesis; 3 und 4 sind zum Tippen fertig; im Ganzen werden es 5. Ich will es dann mit ihm besprechen. Er glaubt, in einigen Wochen alles fertig zu haben.) -- (Ren\'{e} bei Ina.) \tbentry{6}{7}{1956}{} Autobiographie (über \textit{Testab}.). -- Nachmittags \uline{Dorothy und Carmine Clemente} hier. Ich einige Zeit bei ihnen im Patio. (Er erzählt von seinen Experimenten mit Tieren und Gehirnoperationen.) -- Abends Ina bei mir, Mozartmusik; allerhand gesprochen. Um 12\textsuperscript{h} geh' ich nochmal zu ihr. \tbentry{7}{7}{1956}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,2 \uline{Mathews und Kuhns} hier. (Kuhns arbeitet 3 Tage für ein Regierungsinstitut in Pasadena, gut bezahlt.) Wir haben sie dann \uline{zum Lunch}; alles im Patio. -- Nachmittags \uline{Bohnert} kurz hier (ich leihe ihm Hempels Schilpp \textit{ms} und \textit{SD Craig}; Goodman hat im Brief an ihn auf beides hingewiesen.) \tbentry{8}{7}{1956}{} 10:30-3 \uline{Kemenys hier}, mit den Babies. (Ich erkläre ihm meine Distanzmethode, besonders Lösung \textit{D} für Dreieck, und analoges für eindimensionalen Raum; \textit{single occ}., er meint, im stetigen Raum sei das sicherlich plausibel, und er vermutet, es müsste sich beweisen lassen, weil die grundlegenden Funktionen stetig sind. -- Beim Essen im Patio \gestrunl\ sagt er, sie möchten nicht dauernd nach California; Jean liebt Neuengland und die stability dort, während hier alles im Übergang ist. Aber er würde \neueseite{536361} gerne mal für ein Jahr herkommen. Ich hatte ihn gefragt für Philosophie der Wissenschaft hier. Er spricht auch von der Möglichkeit, dass wir beide gleichzeitig ein Jahr an das Stanford Center gehen. 1957 hofft er ein vierjähriges Projekt anzufangen, finanziert durch Ford Foundation; in diesem Falle könnte er erst 58-59 weg. Permanent fort nicht vor 1960.) \tbentry{9}{7}{1956}{} Über induktive Logik (Distanzmethode). -- Mittags \uline{Dorothy} hier. (Sie kann wieder auf ihrem Fuß gehen. Sie sagt, Ehe ist zuweilen nicht leicht.) \tbentry{10}{7}{1956}{} 10 Minuten spazieren (Chenault zum \textit{O}-Ende). -- Vormittags über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}. -- Nachmittags Meyers Übersetzung gelesen. -- \uline{Frau Sobler} kommt, Ina behält sie über Nacht (sie hat ihr Auto in Reparatur, und möchte nicht in dem geliehenen Wagen herausfahren). Beim Abendessen und nachher sitzen wir im Patio, bis 9\textsuperscript{h}, im Dunkeln. \tbentry{11}{7}{1956}{} Etwas spazieren auf Barrington. -- Sektion \textit{H} zu Ende diktiert, und Briefe. -- Abends tense und ängstlich. Ina kommt zu mir, und wir hören Musik. Ich tanze ein wenig, dann fühle ich mich besser. \tbentry{12}{7}{1956}{} Mittags \uline{Ren\'{e}} (nachmittags mit Ina), 6-8 \uline{David Kaplan} (wir beraten mit ihm über \textit{Hifi}). \tbentry{13}{7}{1956}{} 3 \uline{Zahnarzt Brann} (er reinigt meine Zähne; keine Reparatur\blockade{} nötig; ich frage über untere Platte, die so niedrig ist; er sagt, da ist jetzt besser nichts zu ändern, weil die Zähne doch schon Kontakt mit den oberen haben.) -- Ich fahre allein weiter zu Möbelgeschäft an \textit{Pico} (besehe einen in der Zeitung angezeigten Formicatisch; aber er gefällt mir nicht, weil künstliche Holzfaserung.) \tbentry{14}{7}{1956}{} An Autobiographie (\textsection{} \textit{S} Ontologie fertig; und \textsection{} \textit{T} theoretische Sprache ganz geschrieben Skelett.) -- Abends \uline{Wim} hier. -- Ich verletze meinen Fuss am Bettgestell. \tbentry{15}{7}{1956}{} 10:30-2:30 \uline{bei Kemenys}. Ich fahre \neueseite{536355} beide Wege. \gestrunl\ (Mit ihm über induktive Logik. Ich stelle Fragen: Wie $\lambda{}$ von einer Familie auf andere übertragen? Er ist für mein Axiom: {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} nur abhängig von {\lspitzt}dreigliedriges Symbol{\rspitzt}; also dasselbe{\rspitzt} $\lambda{}$ für jede Familie. Über meine Modifikation einer Lösung für 2 Familien; er akzeptiert es, hat die {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Formel in neue Form gebracht. Ich: \gestrunl\ Unsere früher \gestrunl\ summation\blockade{} Annahme für {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} ist zweifelhaft; für nicht-neues Individuum besteht jedenfalls nicht Irrelevanz. Er: Dann wohl auch nicht für neues Individuum. -- Sein Paradox mit Voraussage ,,2 \textit{aces}``.) -- Nachmittags fahren wir nach Culver City und kaufen \uline{neuen Hund} (von Mrs. \textit{Moers}, Besitzer war Mrs. Brown; wir hatten 125 geboten, die Besitzerin blieb aber bei 150, und wir zahlen es. Ich sitze hinten im Auto mit dem Hund und wir befreunden uns.) Zu Hause sitzen wir zusammen im Patio, während der Hund herumläuft und gefüttert wird. \tbentry{16}{7}{1956}{} Vormittags \uline{Mia} kurz hier. -- \uline{\sout{Vormittags Zeilin-Sohn holt die Bücher}} Wir haben Freude an dem Hund; aber nachts ist es schwierig, Ina nimmt ihn in ihr Zimmer. -- Ganzen Tag über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} gearbeitet. \tbentry{17}{7}{1956}{} Ganzen Tag über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} gearbeitet. -- Vormittags Zeilin-Sohn holt die Bücher ab. -- \tbentry{18}{7}{1956}{} Vormittags \uline{Miss \textit{Farrell}} (will Doktorthese in \textit{educ}. schreiben über Logischen Empirismus; ich im Komitee (siehe \textit{Stud}. Karte.) Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}. \tbentry{19}{7}{1956}{} Vormittags \uline{Haarschneider}. Montagues Thesis; \textsection{} 1, gelesen. Mittags \textit{\uline{Montague}} hier (zum ersten Mal seit Januar!). -- Nachmittags \textsection{} 2-4 gelesen. \tbentry{20}{7}{1956}{} \textonehalf{} Stunde spazieren (Lorna zum Ende, dann Pfad). -- 11-1 \uline{Bob Mathers} (ich lese und bespreche mit ihm umgearbeiteten Plan der These.) Wir behalten ihn zum Lunch, im Patio. -- Montague These zu Ende gelesen. -- Nachmittags Prob. -- \tbentry{21}{7}{1956}{} \uline{Mathew} allein (ich erkläre Methode \textit{E}: shifty\blockade{} Indiv.). Wir halten ihn zum Lunch. (Ina fährt ihn zum Wilshire Boulevard.) -- \neueseite{536357} \tbentry{22}{7}{1956}{} 10:30-4 \uline{bei Kemenys}. (Wir besprechen Probability Probleme, besonders die Methode \textit{D} für zwei Familien; es scheint, dass die Summenforderung für {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} (tah!) nicht erfüllt ist.) Nach dem Essen nehme ich Nap; dann noch eine Stunde mit \textit{K}. gesprochen. Mohrli ist mit uns. Ich fahre beide mal. -- Nachmittags noch über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}. \tbentry{23}{7}{1956}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,1\,\textonehalf{} \uline{Montague, \textit{Dana Scott} und Professor \textit{Kreisel}} hier, für Diskussion und Lunch. (Kreisel ist aus \uline{Graz}, Mathematiker, geht im Herbst für ein zweites Jahr ins Institut Princeton; er ist interessiert an Grundlagenfragen und Axiomatik der Mengenlehre, kennt Putnam, Church, Gödel. Er beschreibt eine neue, noch nicht veröffentlichte Interpretation von Gödel für intuitionistische Mathematik. -- Dann etwas über Montagues These, die ich gerade gelesen habe. Ich sage, Peano \textit{AS} mit Schema (ähnlich wie in meiner Sprache I und Syntax, aber mit Addition und Multipli.) ist schwächer als die originale Form und schwächer als eine andere Form mit Basissprache erster Ordnung und kleinem Teil von Mengenlehre. \gestrunl\ Sein \textit{AS} ist zu schwach, ist nicht kategorisch. Alle sagen: kein \textit{AS}, außer unvollständigem\blockade{}, ist kategorisch. Ich sage: man vernachlässigt heute die richtige Unterscheidung zwischen kategorisch und nicht; d.\,h. ob die Unvollständigkeit nur an Basissprache liegt oder am \textit{AS} selbst. -- Scott schreibt in Princeton These über kombinatorische Topologie, algebraisch.) -- Nachmittags kurz Mia. -- Endlich wieder an Autobiographie, nach einer Woche Unterbrechung. \tbentry{24}{7}{1956}{} 20 Minuten spazieren. -- Autobiographie (über Wiener Kreis, besonders Neurath.) -- \tbentry{25}{7}{1956}{} Vormittags und zum Lunch \uline{Mia und Ruth Anna} hier. (Sie haben Fragen über spezielle Punkte in der Übersetzung von Reichenbachs Raum-Zeit-Lehre. Dann wünschen sie Erklärung \gestrunl\ über die \neueseite{536363} geschlossene Weltlinie: ein alter Mann trifft sein eigenes jüngeres Ich. Reichenbachs Formulierungen sind hier irreführend; ich mache klar, dass da keine ,,Wiederholungen`` oder ,,immer neue Menschen`` sind.) -- (Abends Mia bei Ina.) \tbentry{26}{7}{1956}{} \gestrunl\ Autobiographie. -- Ren\'{e} bei Ina, und zum Lunch. (Sie ist aufgeregt, weil sie in Konflikt geraten ist durch Angabe über Familie wegen Adoption.) -- \tbentry{27}{7}{1956}{} 12\,\textonehalf{}\,--\,2 \uline{Kaplan und Norbert Wiener} hier. (Er ist zu Consultationen beim Institut für numerische Analyse. -- Er ist sehr pessimistisch: dies ist die letzte Generation; in naher Zukunft wird Krieg kommen, und die Explosion der jetzt schon bestehenden Atombomben genügt, um die Atmosphäre zu vergiften, sodass Leben überall auf Erden unmöglich wird. -- Ich frage über Gebrauch von Rechenmaschinen für symbolische Transformation; Kemeny habe gesagt, neue Formen von Maschinen wäre nötig; er: Das \unl\ ist vielleicht nötig. Er hält nicht viel von Übersetzungsmaschinen; auch nicht von Informationssuchmaschinen. Ich sage, die werden aber nötig sein. -- Er will nicht mit RAND arbeiten, weil er nicht Loyaltyprüfung durchgehen will ich \blockade{}; ich sage, ich auch nicht. \gestrunl\ Er sagt, von Neumann hat Krebs an der Prostata; und jetzt Metastasen ins Gehirn, das wird das Ende sein.) -- Wir essen zusammen draußen. Dann sagt er auf einmal, er ist Vegetarier! -- Nachmittags kommt Miss \textit{\uline{Chenault Kelly}} kurz. (Miss Hendrix hat ihr geschrieben, mich zu besuchen. Miss Hendrix \gestrunl\ ist nach Urbana eingeladen, zu Kursen über Reform des neuen {\lspitzt}mathematischen?{\rspitzt} Unterrichts. -- Wir raten ihr, Hayakawa\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/S.\_I.\_Hayakawa} in St. Francisco zu besuchen.) -- 7-9 \textit{\uline{Eric Wilkens}} hier. (Er \gestrunl\ ist bei RAND in Washington, hier nur für einen Tag Konferenz. Er will RAND verlassen, weil zu geheim. Er wird Researchgruppe leiten für politische Arbeit über Europa für State Department. -- Im Januar hatte er gebrochenen Disk, arge Schmerzen, 3 Monate im Bett. Jetzt wieder ganz gut. \neueseite{536359} Er macht regelmäßig Übungen, \gestrunl\ auf dem Rücken liegend, auf dem Fußboden, Bein hebend, und aufsitzen; sein Arzt hat gemeint, dadurch bleibt der Rücken in guter Verfassung, sodass es nicht leicht wieder geschieht. -- Er spricht lebhaft und gescheit, ist politisch wohl nicht sehr links, hält nicht viel von Stone\blockade{}-Letter. \tbentry{28}{7}{1956}{} 12-3 \uline{Bohnert} hier. (Er meint, dass ihre neue Rechenmaschine doch ohne große Schwierigkeit einzelne Symbole lesen kann. -- Er zeigt mir langes Paper, das die Maschine gedruckt hat. -- Er hat über \unl utismus Buch gelesen; dann an sich selbst probiert, Regression zu Kindheit; dann auch an anderen, z.\,B. mehrmals \gestrunl\ mit 10 jährigem Knaben. Ina ist bedenklich darüber. -- Er gibt 4 Leuten zusammen Gitarrenstunde. -- Er sagt, er sieht viele Freunde.) -- Nachmittags über Prob. -- Abends gebadet. \tbentry{29}{7}{1956}{} 11-2 \uline{Kemenys hier} (weil bei ihnen der Küchensink verstopft ist). Er hat diese Nacht bis 3\sout{h} an Prob. gearbeitet. Er fand, dass meine {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Methode \textit{D }für zwei Familien, zusammen mit dem Irrelevanzaxiom für zwei Familien, zu negativer analoger Wirkung führt. Dies macht Methode \textit{D} zweifelhaft. -- Er sagt, er hat bei RAND viele und\blockade{} Maschine für symbolische Transformation nachgedacht; es geht, wenn man für jedes Symbol der Formel ein ganzes Wort im Maschinengedächtnis nimmt. Er will eine Umformungsaufgabe von jemandem program{\lspitzt}mieren\blockade{} lassen. Ich sage, dann wäre hierfür wohl eine Maschine gut, die kürzere Wörter nimmt. Vielleicht sollte sie dann ein multiples Operationsorgan für mehrere Wörter haben, die nicht notwendig die ganze Formel darstellen.) -- Nachmittags über Prob. gearbeitet (allgemeine \textit{m}-Werte für 1 und 2 \gestrunl\ Familien gleichzeitig, mit Irrelevanzaxiom für 2 Familien, aber ohne das Irrelevanzaxiom der $\lambda{}$-Methode. \tbentry{30}{7}{1956}{} Vormittags über Prob. -- 15 Minuten spazieren. -- Nachmittags Meyers Übersetzung von Logik gelesen. -- Abends tense; Ina hilft mir mit Zärtlichkeit. \neueseite{536365} \tbentry{31}{7}{1956}{\kreis} Über Autobiographie. -- Mittags \uline{Mia} hier. (Sie plant, bei einem befreundeten Dichter Experiment mit Mescalin zu machen!) -- Abends zusammen (zum ersten Mal seit 17.6.). \tbentry{1}{8}{1956}{} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} für 2 Familien. -- \tbentry{2}{8}{1956}{} Vormittags mit Ina zu Bulock; Esstisch und Stühle gekauft. -- Abends \textit{TV: }Film vom Kongo, mit Micheline und Vater. \tbentry{3}{8}{1956}{} Ren\'{e} bei Ina, und hier zum Lunch. \tbentry{4}{8}{1956}{} Vormittags \uline{Mathews und Kuhns} hier. -- Abends gebadet. \tbentry{5}{8}{1956}{} Wir \uline{zu Kemenys}. Ich fahre hin und zurück. Dort 10\,\textonehalf{}\,--\,2. (Wir Überlegung\blockade{} Möglichkeit, \textit{A}14 aufzugeben.) -- Abends ruft \uline{Mia} an, wir sollen hinüberkommen. Ich bin zu müde, wir bitten sie hierher. 6\,\textonehalf{}\,--\,9 hier. (Sie bleibt noch bei Ina bis 11; sie fühlt sich einsam.) \tbentry{6}{8}{1956}{} Ganzen Tag über Prob. \tbentry{7}{8}{1956}{} Ganzen Tag über Prob. Ren\'{e} bei Ina, und zum Lunch. -- Der neue Esstisch kommt, mit 4 Stühlen. (Tischplatte weißes Formica; Stühle weißes Plastik, bequem.) \tbentry{8}{8}{1956}{} Autobiographie (nach 4 Tagen über Prob.) \sout{Do, 09.08.1956} \sout{Autobiographie (Kriegszeit)} Nachmittags \uline{Dennes und Frau} hier. (Sie erzählt von Else Brunswik. Frau D. ist sehr ordentlich und genau, vielleicht auch streng, aber anscheinend auch freundlich und hilfreich.) \tbentry{9}{8}{1956}{} Autobiographie (über die Kriegszeit). -- \neueseite{536369} \tbentry{10}{8}{1956}{} 20 Minuten spazieren mit Ina. -- Autobiographie. -- Nachmittags Autobiographie diktiert (\textsection{} 1 ganz diktiert, und Änderungen für \textit{H}; ganze Spule). \tbentry{11}{8}{1956}{} Kemeny und Verwandte bringen 2 Babies, die bleiben in unserem Garten den ganzen Tag, während sie nach Disneyland fahren. (Ina hat allerhand Mühe damit, besonders gegen Abend, wenn Bobby gewaltig schreit.) -- Ich Autobiographie diktiert. \tbentry{12}{8}{1956}{} Autobiographie diktiert. (Abends Wim hier.) \tbentry{13}{8}{1956}{} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} für 2 Familien (mit Axiom der Irrelevanz der {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Strukturen. \tbentry{14}{8}{1956}{} 11:30-3 \uline{Kalish und Micheline} hier. (Er geht jetzt 5 mal wöchentlich zum Analyst, ist aber enttäuscht, dass kein schnellerer Fortschritt sichtbar ist. Er hat dem Analyst versprochen, \sout{aus} nicht aus der Stadt zu gehen, ausgenommen während dessen Urlaub. Das ist für 2 Wochen bald; dann will er mit Micheline nach Mexiko gehen, Niederkalifornien, wo ihr Vater wohnt. Da wollen sie jagen und fischen. Sie erzählt nachher Ina, dass sie Männer hasst und Frauen nicht gern mag! Es sei ihr vor der Analyse so schlimm gegangen, dass sie oft Selbstmord als einzigen Ausweg sah. Sie sagte mir, sie findet Anthropologie \gestrunl unsinnig\blockade{} und langweilig, will Mathematik und Physik versuchen.) -- Autobiographie. \tbentry{15}{8}{1956}{} Autobiographie. -- Nachmittags 20 Minuten spazieren mit Ina. \tbentry{16}{8}{1956}{} Autobiographie (die Zeit in \textit{U}.\textit{S}.) -- \tbentry{17}{8}{1956}{} Autobiographie (die Zeit in \textit{U}.\textit{S}.). -- Und über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}. -- Gebadet. \tbentry{18}{8}{1956}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,2 \textit{Mathews und Kuhns} hier; auch zum Lunch. Ich gebe beiden \textit{M}. \& \textit{Nec}., 2. \textit{ed}. \tbentry{19}{8}{1956}{} \uline{Kemeny} kommt hierher 11-2 (weil sie Besuch erwarten). \neueseite{536371} \tbentry{20}{8}{1956}{} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}. Abends fahre ich zu Kemeny; 20 Minuten mit ihm gesprochen ({\lspitzt}Symbol{\rspitzt} für 2 Familien, auf wenige Argumente beschränkt, spaltet in Faktoren auf, und kann dann nur von m\textsuperscript{12} und m\textsuperscript{1/2} erfüllt werden!). \tbentry{21}{8}{1956}{} Mittags \uline{Mia} hier. --(Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}). \tbentry{22}{8}{1956}{} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}. (Das Strukturaxiom wird von M\textsuperscript{1/2} erfüllt, von M\textsuperscript{12} aber nicht; vielleicht ist es doch zu stark.) -- Mittags \uline{Olaf} hier. (Er ist heute früh mit Flug von \textit{NY} angekommen, und hat schon bei RAND gearbeitet. Wahrscheinlich werden sie Kind aus Österreich für Adoption bekommen. Ina drückt Bedenken aus. Mutzli ist einige Tage in \textit{NY} geblieben. Er wohnt bei Reschers.) \tbentry{23}{8}{1956}{} Über {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} (vielleicht mit \textit{m} für {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} \textit{P} anfangen? Weil Funktion\blockade{} nur von den \textit{P}-Zahlen.) -- Nachmittags Meyer Übersetzung. -- 6-8 \uline{Dave und Ren\'{e} Kaplan} hier (sie schon nachmittags. Wir essen draußen, sehr vergnügt. Ina plant, mit ihr \textit{hifi} zu hören in Läden.) -- Dies war der 2. heiße Tag. \tbentry{24}{8}{1956}{} Endlich wieder an Autobiographie (über Leben in Amerika, Skelett beendet.) \tbentry{25}{8}{1956}{} Mittags \uline{Bohnert} (ich erkläre meine Auffassung von der Unwichtigkeit der Unterscheidung von bewusst und unbewusst.) -- Nachmittags Prob. -- Abends \uline{Olaf und Mutzli} (Sie ist heute früh angekommen. Beide sind enttäuscht von der Europareise. Mutzli weniger, weil sie sich freute, mit unbekannten Leuten zu sprechen, auch deutsch; er aber nicht.) \tbentry{26}{8}{1956}{} 10:30-2:30 \uline{bei Kemenys}. (Ich berichte, dass das Strukturaxiom zu stark scheint. Er vermutet, das die Schwäche der \textit{C}-Axiome, die die Anzahl der Argumente von \textit{C} beschränken, auch zur Aufspaltung in Faktoren führe und daher zu stark sein wird; er will es untersuchen. -- Er zeigt mir das Ergebnis, das die Rechenmaschine \neueseite{536373} geliefert hat für seine Aufgabe: eine lange Formel des Satzkalküls aus gewöhnlicher Notation in die von Lukasiewicz zu übersetzen und dann auszuwerten.) \tbentry{27}{8}{1956}{\kreis} Wieder an Autobiographie. -- Abends zusammen (zum ersten Mal seit 31.); besonders gut. \tbentry{28}{8}{1956}{} 10-12 \uline{Department Meeting} (über Einladung von \textit{Moody}). 4-8:30 \uline{Raymond \textit{Smullyan}} hier. (Er war in \textit{Seattle} und Berkeley für Vorträge, finanziert vom Lincoln Laboratory \textit{MIT}. Dort hat er diesen Sommer für Rechenmaschine Leute Logik gelehrt, Ei\unl\ Modelle. Das will er als kleines Buch veröffentlichen. Er zeigt mir die ersten 4 Kapitel. Es scheint besonders einfach und elegant dargestellt. Ich erzähle von meiner Analyse. Er ist bisher von seiner enttäuscht, will aber vielleicht in Princeton wieder anfangen, die empfehlen Dr. Wallis. Er ist geschieden; sie hat es beschlossen gegen seinen Wunsch; er möchte wieder heiraten, wenn er jemand findet. Er sagt, ich sähe jünger aus als früher. Abends kommt auch \uline{Bohnert}. Smullyan zeigt Zauberei, zieht bunte Tücher aus Bohnert Tasche, die aber dann aus seiner Hand verschwinden.) \sout{Ich \unl } Ich gehe 8\,\textonehalf{} zu Bett. Ina ist inzwischen zum Hundetraining gegangen, kommt 9\,\textonehalf{} zurück. Sie hatte Smullyan eingeladen, hier zu übernachten. Aber Bohnert nimmt ihn mit zu sich, weil Smullyan morgen früh zum Flughafen muss. Sie gehen 10\,\textonehalf{}. \tbentry{29}{8}{1956}{} Mittags \uline{Mia} hier. (Sie bringt mir Reichenbachs \textit{ms} des Jugendromans.) -- Autobiographie. \tbentry{30}{8}{1956}{} Autobiographie. \neueseite{536383} \tbentry{31}{8}{1956}{} Autobiographie (\textsection{} \textit{M}, Semantik, fertig gemacht und diktiert.) \tbentry{1}{9}{1956}{\kreis} Über Prob., für morgen. -- Abends zusammen, überraschend, gut. \tbentry{2}{9}{1956}{} 10:30-2 \uline{Kemeny} alleine hier. (Jean ist am Packen. -- Er hat gefunden, dass auch das schwächste \textit{C}-Axiom nur für die beiden extremen Lösungen erfüllt ist. Der Beweis ist zwar noch nicht ganz durchgeführt, aber er ist schon praktisch sicher. So haben wir jetzt nur das Axiom der Summierung über \textit{C} für eine Reihe oder column\blockade{} übrig! Er meint die {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Methode ist doch nicht schlecht; aufgrund der Reichenbach Forderung \uline{muss} m\textsuperscript{12 } schließlich überwiegen. Er gibt aber zu, dass die Form der Summe zweier \textit{m} das \textit{c}\blockade{} \textit{}sehr kompliziert macht. Wir wissen zwar jetzt, dass es von allen \textit{Q}-Zahlen abhängen muss; dabei könnte es aber doch einfacher sein. -- Ich sage ihm, dass das Department \gestrunl\ wahrscheinlich versuchen wird, mich ein Jahr länger zu behalten, bis 1959; dies würde den Plan für das Stanford Center ein Jahr weiter verschieben. Er sagt, so weit in die Zukunft macht er seine Pläne noch nicht. -- Er sagt, Helmer ist meist mit Kreuzworträtseln und dergleichen beschäftigt, wenn er ihn sieht. Er bezweifelt, ob er viel leistet in RAND. Das Projekt, das Helmer seit einiger Zeit leitet und wohl selbst vorgeschlagen hat, scheint ihm ganz nutzlos (er sagt nicht, was es ist). -- Dalkey ist fleißig und tüchtig; jetzt sehr beschäftigt mit dem neuen Modell für Weltsituation.) -- Nachmittags \uline{Mutzli und Olaf} hier. -- \tbentry{3}{9}{1956}{\textit{Labor Day}} Abends 7\,\textonehalf{}\,--\,9\,\textonehalf{} \uline{Kemenys} hier. (Er arbeitet noch heute und morgen im RAND Office, wird doch nicht fertig mit seinem Bericht. Er ist etwas enttäuscht über RAND, weil er für einige Projekte auch Arbeit getan hat, die dann aufgegeben wurden. \neueseite{536375} Er sagt, wir sollten doch die {\lspitzt}Symbol{\rspitzt}-Methode als Aufsatz schreiben, für \textit{n} Familien. Ich stimme zu, aber sage, dann muss er es schreiben. Aber er hat auch keine Zeit.) Beim Abschied unten beim Auto gebe ich Jean einen Kuss, und Ina umarmt John so plötzlich, dass er erschrickt. -- Abends lese ich Reichenbachs Jugendroman über seine Berliner Studentenzeit vor dem Krieg. (Es ist interessant, und manches erinnert mich an unsere damaligen Weltanschauungsprobleme.) \tbentry{4}{9}{1956}{} Über Prob. (2 x 2, nur Summationsaxiom.) -- 5\,\textonehalf{}\,--\,7\,\textonehalf{} Helmer hier (weil Kemenys erst heute abend 9\textsuperscript{h} mit Flugzeug abreisen). -- Nachher bin ich etwas tense. Später ist es so arg, dass ich zu ängstlich werde, als ich aufstehen will \textit{TV} abzustellen. \gestrunl\ Dann deprimiert (ich weiß nicht worüber. Vielleicht Kemenys Weggehen, oder das Ende der Sommerferien?) Ich nehme ein Miltown; Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit; bei der Schubertmusik muss ich weinen. Nachher bin ich entspannt und ruhiger. \tbentry{5}{9}{1956}{} Über Prob. \tbentry{6}{9}{1956}{} Autobiographie. (\textsection{} \textit{E}, logischer Aufbau; ganz diktiert.) \tbentry{7}{9}{1956}{} Über \unl\ -- 4-5 Professor \uline{Robert \textit{Caponigri}} (aus Notre Dame, jetzt bei Familie seiner Frau in \textit{Sierra Madre}. Klein; rundes Gesicht, schwarzes Haar, hohe Stirn. Er wird Beitrag schreiben für Sammelwerk in französisch über meine Philosophie. Ich gebe ihm die Hauptetappen meiner philosophischen Entwicklung an. Er ist heiter und gesprächig, hört aber auch aufmerksam zu und macht sich Notizen.) \tbentry{8}{9}{1956}{} 10\,--\,12\,\textonehalf{} \uline{Mathews und Kuhns} hier. (Ich berichte, dass Kemeny gefunden hat, dass die \textit{C}-Axiome zu stark sind, indem sie nur die beiden extremen Lösungen zulassen. Anscheinend auch \neueseite{536377} das schwächste \textit{C}-Axiom, obwohl er den Beweis noch nicht ganz durchgeführt hat. Bei allen spaltet sich \textit{C }auf in Faktoren. Ferner erkläre ich, dass mein Strukturaxiom auch zu stark ist. So haben wir nur das Axiom der Summation über Reihen übrig. Ich gebe Mathews meine Versuche, eine einfachere \textit{C}-Funktion, aber doch mit allen \textit{Q's\blockade{}}, aufzustellen, mit Hilfe der symmetrischen Funktion \textit{D}. -- Sie berichten über Gleichungen.zwischen den Werten für \textit{s} = 4; hier schon 16 Werte; sie wollen die Determinanten vereinfachen. Über diese Methode wird ja sicher zu langwierig für \textit{s} = 5 und 6, für 3 x 3.) \tbentry{9}{9}{1956}{} 12\,\textonehalf{}\,--\,3 \uline{Mia} hier. (Während wir im Wohnzimmer sitzen, kommt Ina zuweilen von der Küche herein. Einmal fragt sie mehrmals, wovon wir sprechen; im lebhaften Gespräch sprechen wir alle drei und wir überhörten ihre Frage. Sie fühlte sich ausgeschlossen, relegiert als eine ,,\uline{Schani}`` zu der Küche, war gekränkt und wütend und schlug die Tür hinter sich zu. Nach einer Weile ging Mia zu ihr, aber sie war noch nicht zugänglich. Nach dem Essen zog ich mich zurück. Dann fragte Mia Ina, worüber sie so aufgeregt gewesen war. Ina sagte, sie habe an sich nichts dagegen, dass wir ,,flirten``, aber das müsse Grenzen haben, und die seien überschritten, wenn sie ausgeschlossen wird vom Gespräch. Mia \gestrunl\ ist erstaunt über den Ausdruck ,,flirten`` und sagt, dazu gehören doch zwei. Ina macht ihr klar, dass sie meint, dass wir beide es täten. Mia sagt, wenn Ina es so empfindet, dann wäre es wohl besser, wenn sie nicht wiederkäme. Ina sagt: nein, sie soll gewiss wiederkommen, aber wir sollen sie nicht ausschließen durch Fachgespräche.) -- Allerhand gelesen. -- Beim Abendessen mit Ina über den Vorfall gesprochen. (Ich sage, ich finde ihre Eifersucht an sich verständlich, aber sie soll doch ein Überhören und dergleichen nicht als ,,Ausschließung`` und Kränkung nehmen. Sie sagt, das täte ich aber sehr oft, wenn andere da sind. Ich sage, sie ebenfalls.) Nachher, als wir im Bett zusammenliegen und \neueseite{536381} \textit{TV} ansehen, kann sie wieder lächeln und lieb sein, und ich bin auch lieb zu ihr. \tbentry{10}{9}{1956}{} Sehr heiß. -- Wilbur gelesen. \tbentry{11}{9}{1956}{} Vormittags zum Registrieren für Wahl. -- An \uline{Autobiographie} (über Werte). \tbentry{12}{9}{1956}{} An Autobiographie (über Werte). Abends spät langes Gespräch über den Vorfall mit Mia am \textit{So} (weil Mia mich heute angerufen hat; sie möchte lieber einstweilen nicht herkommen). \tbentry{13}{9}{1956}{} Zum Haarschneider gefahren. -- Autobiographie (über Vorfahren und Kindheit). -- (Nicht zum Department Meeting; über \textit{TA}.) \tbentry{14}{9}{1956}{} {\lspitzt}Wiederholungszeichen, Bezug unklar{\rspitzt} -- Vormittags 15 Minuten spazieren, mit Ina und Morli. Sobler schreibt, wir müssen den Hund einzäunen, weil er nicht nur den Rasen zerstört, sondern in den Regenzeiten Erosion des Bodens droht.) -- Gebadet. (Ina stößt sich das Auge am Can Opener.) \tbentry{15}{9}{1956}{} Wilbur gelesen, für mein Seminar. -- Mittags \uline{Bohnert} hier. -- Abends \uline{Helmers} hier. (Ich mit Olaf ein wenig über das Auswahlaxiom. -- Ina erzählt von vorigem \textit{So} mit Mia, um Bestärkung von Mutzli zu bekommen.) \tbentry{16}{9}{1956}{} Wilbur gelesen. \tbentry{17}{9}{1956}{} 15 Minuten spazieren. -- Seminar vorbereitet. \tbentry{18}{9}{1956}{} 10\,--\,11\,\textonehalf{} \uline{Kalish und und Montague} hier (Examensfragen für Prelim.). -- 3-5 \uline{erstes Seminar} (im neuen Gebäude, \textit{HB} 2210, mit langem Tisch. Ich sitze zum ersten Mal ohne Swivelstuhl, nur mein Kissen auf dem Stuhl, der aber bequem ist. \textit{Phil}. 273: \textit{Log. Found. of Math}. Viele Studenten; sie müssen noch Stühle herein holen. Ich spreche lebhaft; diesmal keine Diskussion.) Nachher recht müde. Ich gebe Mia eine Schachtel mit Feigen, mit Grüßen von Ina. \neueseite{536379} \tbentry{19}{9}{1956}{} Gelesen. \tbentry{20}{9}{1956}{} Auf der linken Seite \uline{Muskeln} gespürt. Ich nehme 1 Miltown und 3 Bufferin. Zum Frühstück auf. Später sitze ich am Schreibtisch, ein wenig tense. Plötzlich spüre ich ein unangenehmes \uline{Ziehen hinten im Rücken}, kein richtiger Schmerz, aber ich erschrecke und denke, vielleicht war es der Anfang von einem Krampf. (Ich hatte heute morgen, wie seit einigen Wochen, die regelmäßigen Übungen gemacht; könnte dabei etwas am Rücken geschehen sein? Ich verwerfe den Gedanken; höchstens werden dadurch ungewohnte Muskeln wieder gebraucht, und die sind dann empfindlich.) Ich spaziere ein wenig herum um mir zu zeigen, dass alles richtig ist; lege mich eine Weile aufs Bett, und gehe dann wieder im Haus herum. Aber dabei bin ich tense und fühle mich ungemütlich. Darum \uline{gehe ich zu Bett}, bleibe ganzen Tag im Bett. -- Mittags \uline{Mutzli} hier. (Sie ist in großer Sorge, weil sie fürchtet, ihren Bruder in \textit{S. Franc}. gekränkt zu haben, weil sie ihm Wadenstrümpfe aus Europa mitbrachte, und er am Telefon Anspielung auf die eine Wade machte, die durch Polio dünner ist. Wir glauben, sie interpretiert es nur. Sie bringt auch Artikel von Sid Caesar\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/Sid\_Caesar} in \textit{Look }über seine Psychoanalyse; sie findet es schrecklich, aber uns scheint es ganz vernünftig geschrieben.) -- Ich schreibe Einfügungen für ,,\textit{simple order}`` für englische Übersetzung für ,,Logik``. -- Nachmittags ein paar Schritte im Zimmer gegangen; aber ich bin zu ängstlich. -- 2 große Nemb und 1 Miltown, gut geschlafen. \tbentry{21}{9}{1956}{} Obwohl ein wenig ängstlich, stehe ich munter auf; aber ich bin zu tense und ängstlich, ich muss mich gleich wieder hinlegen. -- Weiter an ,,\textit{simple order}``. -- Im Bett geblieben. (Es tröstet mich, im Tagebuch zu lesen, dass Mitte Mai, als Tilly kam, ich auch drei schwierige Tage hatte.) -- Abends Musik. Und Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit, das tut mir gut. Sie ist aber selbst müde und sorgenvoll, weil Soblers Schwierigkeiten machen wegen dem Hund im Garten. -- 2 große Nemb, 1 Miltown. Gut geschlafen.~\neueseite{536385} \tbentry{22}{9}{1956}{} Ina muss schon \textonehalf{} 8 weg (zu Dr. Preston, und dann 9-12 zu Klopfers Seminar). Sie stellt mir das Frühstück ans Bett. Später stehe ich mal auf, wenn auch ängstlich und zitternd, und gehe zum Badezimmer hocke und wasche. Ich bin froh, dass es gut geht, und rede mir gut zu. Später nochmal auf, zum Pinkeln und Haare bürsten; immer noch ängstlich. -- Mehrmals während des Tages kurz aufgestanden, nur für einige Minuten. -- ,,\textit{Simple order}`` fertig gemacht. -- Bob Mathers\blockade{} These (\textit{ca} 50 Seiten, über notwendige Props.) gelesen. -- Nachts 2 große Nemb, 1 Miltown, gut geschlafen. \tbentry{23}{9}{1956}{} Heute öfter etwas länger auf. -- Zum Lunch auf. -- Frege gelesen für Seminar. -- Autobiographie, Sektion \textit{A} durchgelesen. -- Ich bin froh, dass es mir wieder besser geht. Ich bin noch tense und ein wenig ängstlich, aber viel weniger als gestern. -- Ina sagt, dass es nur Projektion ist, wenn ich denke, sie muss ungeduldig sein, wenn ich nun schon den dritten Tag im Bett bin; sie sagt, sie ist gerührt, wenn sie sieht, wie ich mein Bestes versuche, wieder ,,ins Leben zurückzuschleichen``. -- Abends, als ich schon im Bett bin, kommt \uline{Dave Kaplan} eine kurze Zeit; wir plaudern und sehen \textit{TV} an. \tbentry{24}{9}{1956}{} Wieder ganz auf, angezogen; auch zum Briefkasten gegangen. -- Mittags \uline{Mutzli} bei uns. -- Ich lese Autobiographie Sektion \textit{B} durch. \tbentry{25}{9}{1956}{} Nachmittags \uline{Seminar}. Ina fährt mich, und ich habe diesmal einen Swivelstuhl; so geht es gut. (Allerhand Diskussion.) \tbentry{26}{9}{1956}{} Mittags \uline{Gusti} hier. (Sie ist mit Kalmus in der Stadt. Seit einigen Monaten hat sie Psychoanalyse, einmal wöchentlich, in Albuquerque. Sie scheint mehr entspannt als früher; sie überlegt immer noch Scheidung, und findet das Leben mit ihm oft unerträglich.) Wir teffen am Auto Kalmus, und Kranick\blockade{} mit Frau. \neueseite{536391} \tbentry{27}{9}{1956}{} Ich fahre alleine zur Universität. 2-4 Department Meeting; 4-4:45 Office (aber niemand kommt!). \tbentry{28}{9}{1956}{} Mittags bis abends \uline{Gusti} hier. -- 3\,\textonehalf{}\,--\,5 \uline{Bob Mathews} hier. (Ich bespreche mit ihm die \textit{ca} 50 Seiten über notwendige Props., die er geschrieben hat.) -- Spät nachmittags ruft \uline{Kalmus} an: er ist in \textit{VA}, Gebäude 8. Ina und Gusti fahren hin, aber es gibt kein Gebäude 8! Wir warten auf seinen Anruf. Endlich ruft er an, ist aufgeregt, sagt, dass ,,8`` oder ,,Campus 8`` auf dem Gebäude steht; er habe 1\,\textonehalf{} Stunde gewartet; nun werde er Taxi nach Hause nehmen. Gusti legt auf; ich daraufhin auch, weil ich glaubte, er habe aufgelegt. Dann wird uns erst klar, dass er ,,nach Hause`` gesagt hat. Und wirklich kommt er nicht; Ina hatte großes Abendessen für beide gerichtet. Gusti erzählt. Ich werde schließlich müde, aber sie erzählt endlos weiter von ihrer Schwester, obwohl keiner von uns etwas dazu sagt. (Dann fährt \gestrunl\ Ina sie zu Freunden in Hollywood; nun auf einmal ist es Gusti sehr eilig; obwohl es dunkel ist, drängt sie Ina immer schneller zu fahren!) \tbentry{29}{9}{1956}{} Autobiographie diktiert (lange Sektion \textit{B}). \tbentry{30}{9}{1956}{} Mittags kurz \uline{Helmers} hier. -- \tbentry{1}{10}{1956}{} Mittags \uline{Mutzli} hier. -- Ich diktiere den ganzen Tag (\textsection{} \textit{C}, Krieg, und großen Teil von \textit{D}, Buchenbach.) \tbentry{2}{10}{1956}{} Sehr tense; beim Hocken kleiner Schmerz im Rücken; das macht mich ängstlich und jittery. (Ina ist im Klopfer Kurs.) Ich liege meist im Bett, bereite Seminar vor. Ich esse Lunch allein. -- 3-5 \uline{Seminar}. Mia fährt mich hin und zurück. Vor dem Seminar liege ich 10 Minuten auf der Couch. (Es geht ganz gut. Schon während ich zum Seminar gehe, fühle ich mich besser. Ich lasse Formeln an die Tafel schreiben; stehe ein paar Mal auf, etwas zu erklären.) Unterwegs spreche ich mit Mia; sie sagt, es sind 3 Wochen seit sie bei uns war an dem Sonntag. \gestrunl{} \neueseite{536389} Es hat sie anscheinend recht bedrückt; sie sagt, sie stand immer so gut mit Ina; warum hat sie kein Wort zu ihr gesagt, dass sie wieder zu uns kommen solle? Ich sage, Ina will, dass wir das Ganze vergessen; sie wünscht aber, dass sie nicht als ,,Schani`` genommen wird. Mia ist erstaunt über die Interpretation. Sie möchte dies doch nicht nur von mir hören, dass sie wieder kommen kann, sondern von Ina selbst.) Ich bin müde, aber froh, dass es so gut gegangen ist. \tbentry{3}{10}{1956}{} Vormittags 20 Minuten spazieren mit Ina. -- Mittags \uline{Mia} hier (zum ersten Mal seit 9.9. Nachher sagt Ina, wir hätten nicht so übervorsichtig zu sein brauchen.) -- Gegen Abend fühle ich tense. Später kommt Ina zu mir und verscheucht die Ghosts mit Zärtlichkeit. \tbentry{4}{10}{1956}{} Mittags \uline{Mutzli} hier. -- (Abends gebadet.) \tbentry{5}{10}{1956}{} Langen Brief an Bar-Hillel diktiert. -- Lenz Aufsatz gelesen und Erwiderungentwurf geschrieben. \tbentry{6}{10}{1956}{} Mittags \uline{Bohnert} hier. \tbentry{7}{10}{1956}{} Mittags \uline{Helmers }hier. \tbentry{8}{10}{1956}{} Erwiderung auf Lenz überarbeitet. \tbentry{9}{10}{1956}{} 3-5 \uline{Seminar}. Ich fahre \gestrunl\ selbst hin (mit Ina); Mia fährt mich zurück. \sout{Mi, 10.10.1956} \sout{Erwiderung auf Lenz in Taperecorder diktiert.} \sout{Do, 11.10.1956} \sout{Kein Department Meeting.} \tbentry{10}{10}{1956}{} Vormittags Mias \textit{ms} ,,Willensfreiheit gelesen``; 11-1 Mia hier; wir besprechen das \textit{ms}. (\gestrunl\ Es ist basiert auf Reichenbachs unveröffentlichtem langen Artikel (\textit{k}), der zeigen will, dass Freiheit mit Determinismus unvereinbar ist. Die Seiten, wo sie Reichenbachs Analyse von \textit{counterfact}. benutzt, aus \textit{Nomol}., mit ,,vernünftigen Implikationen``, Invarianzprinzip\blockade{}, nomologischen und \textit{admiss}. Sätze usw., ist viel zu schwierig für mündlichen Vortrag. Aber ich kann ihr nicht helfen, es einfacher zu machen, weil ich Reichenbachs Auffassung nicht teile.) -- Nachmittags Erwiderung auf Lenz \neueseite{536387} in Tape Recorder diktiert. \tbentry{11}{10}{1956}{} (Kein Department Meeting.) Exam Papers gelesen. Bemerkungen zu Hempel diktiert. -- Abends etwas tense; aber ich stehe mehrmals auf, schließlich tanze ich etwas, und fühle besser. \tbentry{12}{10}{1956}{} Autobiographie \textsection{} \textit{F} (Wien) teilweise durchgearbeitet, und angefangen zu diktieren. --Mittags \uline{Mutzli} hier. -- \tbentry{13}{10}{1956}{} 10\,--\,12\,\textonehalf{} \uline{Kuhns} hier (Mathews verhindert). (Er hat wenig Ergebnisse.) -- Nachmittags Bob \uline{Mathers} hier (über terminal ,,notwendig``; viele \textit{SD} gegeben.) \textsection{} \textit{F} weiter diktiert. \sout{So 14.10.1953} \sout{25 Minuten spazieren, mit Ina.} \tbentry{14}{10}{1956}{} Vormittags 20 Minuten spazieren mit Ina. -- Autobiographie gearbeitet und diktiert. -- 5-6 \uline{Dave Kaplan} (\textit{exam}. für Logik Buch. Er nimmt auf meinen Rat Fragen für deutsches Exam.) -- 6-8 \uline{Bohnert} (er rief mich nachmittags an, es geht \gestrunl\ ihm recht schlecht, er möchte einen Analyst konsultieren; aber es soll einer sein, der bereit ist, mit Drugs zu experimentieren! Ich rede ihm zu, herzukommen; dann sprechen wir es alles durch mit Ina. Nachher fühlt er sich viel besser. Er will mit Dr. Stelt\unl\ sprechen, den er kennt.) - Heute nachmittag spürte ich Muskeln. Ich ließ aber trotzdem die beiden Besucher kommen, und das tat mir auch gut. \tbentry{15}{10}{1956}{} \gestrunl\ Britt These gelesen. -- 15 Minuten spazieren. \tbentry{16}{10}{1956}{} 3-5 Seminar. (\uline{Klopfer} da. Er sagt nachher, er war erstaunt zu sehen, wie gut er es verstand; er macht sogar manchmal Bemerkungen. Er hat bei Jäger Axiomatik studiert, und bei Dingler Grundlagen.) Mia fährt mich hin und zurück; nachher bringen wir Klopfer nach Hause. \neueseite{536403} \tbentry{17}{10}{1956}{} An Meyers Übersetzung gearbeitet. -- Nachmittags \uline{Montague} hier. Ich fahre zur Probe in seinem Volkswagen (auch über \textit{Sunset}; umständliches Schalten, aber man würde sich daran gewöhnen; beim Fahren ohne Kissen gesessen.) -- Abends etwas jittery; Ina hilft mit Zärtlichkeit. \tbentry{18}{10}{1956}{} 2-4 Department Meeting (über die schriftlichen Qualifying Exam von \textit{Travis} und \textit{Main\gestrunl\ }. Die ganze Zeit heftige Diskussion über letzteren. Er hat in Logik ganz versagt. Aber ich finde, dass er in Metaphysik und Werttheorie so gute selbständige Überlegungen gemacht hat, dass er doch durchgelassen werden sollte. Piatt und Meyerhoff auch; sie wären willig, \gestrunl\gestrunl\ seine Thesisarbeit überwachen. \gestrunl\gestrunl . \textit{M}. hat gesagt, er würde, wenn nicht durchgelassen, es nicht wiederholen, sondern es für \textit{MA} nehmen. Das wird als \textit{blackmail} \unl\ Angst gelesen. Schließlich lassen wir ihn durch; es hing an einem Haar.) -- Office. (\textit{\uline{Kelly}} ist da; er ist froh, dass ich in seinem Komitee sein will; er meint das mündliche Qualifying Exam.) Ich fahre alleine hin und zurück; es geht gut; aber nachher bin ich müde. -- \textit{\uline{Suppes}} ruft an (er war in \textit{LA} für Konferenz über \textit{Management Sc}., hat vorgetragen\blockade{}, bekommt Reise bezahlt. Ich sage, er kann für eine Stunde herkommen. 7-9 hier. Er sagt, er hat mit jungem Physiker angefangen, Thermodynamik und statistische Mechanik zu axiomatisieren; dabei will er auch mein Entropie \textit{ms} studieren. Er ist jetzt hauptsächlich beschäftigt mit \textit{utility} problem; auch mit \textit{learning th}., er hat einen Psychologen, der die Experimente macht.) 9\textsuperscript{h} kommen \uline{Kalish} und \uline{Micheline} kurz; dann fahren sie ihn zum Flughafen. \tbentry{19}{10}{1956}{} \uline{Miss Britt} \textthreequarters{} Stunde hier (über den letzten Text der These, den ich gelesen habe). -- Haarschneider. -- An Meyers Übersetzung gearbeitet. \neueseite{536399} \tbentry{20}{10}{1956}{} An Meyers Übersetzung gearbeitet (\textit{AS }der Mengenlehre umgearbeitet). -- 10 Minuten spazieren. \tbentry{21}{10}{1956}{} Erwiderung Lenz \gestrunl\ revidiert. -- Aufsatz Quine über Mengenlehre gelesen. -- 5 Minuten spazieren. \tbentry{22}{10}{1956}{} 2-4 mündliches Qualifying \uline{Exam für Ruth Anna Mathers}. (Dabei Yost und Kalish; Psychologe \textit{Monat}\blockade{}, Chemiker Richard. Ich beginne mit Fragen über Operationalismus. Yost stellt Fragen über Perzeption, Rot sehen, Halluzinationen, usw.; teilweise sehr unklar; sie gibt aber immer gute, klare Antworten.) Ich fahre hin und zurück. -- (Abends fragt Ina, ich\blockade{} wir nicht Maue einladen könnten hierher; sie könnte das Kind für Helmers bringen, damit würden die eine \gestrunl\ Fahrt bezahlt. \tbentry{23}{10}{1956}{} 3-5 Seminar. Mia fährt mich hin und zurück. \tbentry{24}{10}{1956}{} Mit Ina spazieren. -- Für Übersetzung; Mengenlehre gearbeitet. \tbentry{25}{10}{1956}{} (Kein Department Meeting). -- 15 Minuten spazieren. -- Erwiderung auf Lenz fertig korrigiert (1. Version). \tbentry{26}{10}{1956}{} 20 Minuten spazieren, mit Ina. -- Über Mengenlehre. \tbentry{27}{10}{1956}{} 11\,--\,3\,\textonehalf{} \uline{Mia} hier. (11\,--\,1\,\textonehalf{} mit ihr gesprochen, über Determinismus. Ich sage \gestrunl\ gegen Reichenbach: Das ist verträglich mit freier Handlung, wobei letztere durch ein \textit{counterf}. definiert wird. Sie\blockade{} bringt immer wieder R's Argumente wieder\blockade{}, auch nachdem sie schon zugestimmt hatte; das scheint doch emotional stark behaftet. -- Beim Essen erzählt sie über ihr Erlebnis mit Lysergic Säure, mit Dr. Siegfried Cohen, einem Internisten. Sie genoss sehr die Farben und sonstigen schönen Eindrücke; später auch Depression und Tränen, aber auch wichtige Einsichten über sich selbst, durch Assoziationen mit Kindheit.) -- \tbentry{28}{10}{1956}{} 12\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{bei Helmers}. (Er fragt mich über \unl\ für mehrere Familien; er möchte vereinfachten Approach für\blockade{} \neueseite{536397} Sozialwissenschaft, für seine Arbeit mit Rescher.) Ich fahre hin und zurück. -- An Mengenlehre für Logikbuch. \tbentry{29}{10}{1956}{} Mengenlehre für Logikbuch fertig gemacht. -- (Nachmittags zum Notar, \textit{S.V.} 11973, Gebäude mit vorne Patio mit Palmen.) -- \tbentry{30}{10}{1956}{} 3-5 Seminar. Mia fährt mich hin und zurück; Klopfer ist dabei; wir fahren ihn nach Hause. \tbentry{31}{10}{1956}{} Aufgaben für {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} Logik (von Dave Kaplan) durchgesehen. 5:15-8 \uline{Mia} hier. (Nachmittags 1\,\textonehalf{} Stunde mit ihr über Freiheit und Determinismus! Ich muss alle Dinge immer wieder erklären, weil sie immer wieder schon widerlegte Argumente vorbringt. Das Ganze ist für sie sehr gefühlsbesetzt, weil es sich um Reichenbachs Auffassungen handelt.) (Nachher bleibt sie noch lange bei Ina.) \tbentry{1}{11}{1956}{} (Kaplan hat telefoniert, dass ich nicht zum Meeting zu kommen brauche.) \textit{Jourdain} über Frege gelesen. \tbentry{2}{11}{1956}{} Vormittags fühle ich mich tense, gehe \uline{zu Bett}. An Meyers Übersetzung gearbeitet. Mittags nicht auf. Nachmittags geht es mir etwas besser. Mehrmals auf und Sachen geholt. Zum Abendessen auf. \tbentry{3}{11}{1956}{} Es geht wieder gut. 5 Minuten spazieren. -- Meyers Übersetzung -- Poppers neue Erwiderung gelesen (auf unsere zusammen 5 Seiten erwidert er mit 8 Seiten. Voll von Entstellungen, Konfusion, vielen Behauptungen, dass \textit{BH}' jetzt alles zugegeben habe, und Evasion meiner wirklichen Behauptungen.) \tbentry{4}{11}{1956}{} 4 \textit{TV} (\textit{Huerley und Beard}). -- Dann \uline{wir mit Klopfer zu Jokls}; dort kommt dann \textit{\uline{Ekstein}}. (Er war hier zu Vortrag und Consultation; ein Freund hat ihm die Stadt gezeigt, es gefällt ihm gut; er möchte vielleicht herkommen, aber hauptsächlich für Unterricht und Forschung. Jokl sagt, da gäbe es sicher Möglichkeiten.) \neueseite{536395} \tbentry{5}{11}{1956}{} An Meyers Übersetzung. -- 10 Minuten spazieren, mit Ina. -- (gebadet) \tbentry{6}{11}{1956}{} Vormittags zur Wahl (an Terryhill, St.). -- 3-5 Seminar. -- Abends am \textit{TV:} Eisenhower großer Sieg; es war erwartet, aber es ist doch deprimierend. \tbentry{7}{11}{1956}{} 2-4 \uline{Examen \textit{Kelly}} (mündliches Qualifying, in \textit{Engin. School}. Er spricht gehemmt, langsam, übermäßig vorsichtig. Ist aber intelligent.) \tbentry{8}{11}{1956}{\kreis} 10-11 \textit{}\uline{Examen \textit{}Miss \textit{Farrel}} \textit{}(in \textit{Educ.}) Auch Kaplan da. Sie spricht sehr gewandt und intelligent. Verteidigt gegen Kaplan und andere, dass das letzte Ziel nicht theoretisch oder wissenschaftlich zu rechtfertigen ist.) -- Abends zusammen (nach langer Zeit); sehr gut. \tbentry{9}{11}{1956}{} Nachmittags Autobiographie diktiert (endlich wieder; weiter an \textsection{} \textit{F}: Wien). -- Mittags \uline{Mutzli} hier. -- \tbentry{10}{11}{1956}{} Autobiographie diktiert (\textsection{} \textit{F} fertig). -- Mittags \uline{Klopfer und Frau} hier. (Wir erzählen gegenseitig von Gruppen und Leuten in Deutschland; beide waren in Verbindung mit Gruppen, die aus der Jugendbewegung kamen und sozialistisch waren; religiöse Sozialisten, Tillich usw., Bund für soziale Arbeit; Nohl, Nelson-Anhänger. Sie kannten Frau Cloos, die Mutter, gut in Berlin. Beim Essen erzählt Ina, dass Klopfer im Seminar zu mir als ,,Rudi`` Bezug nimmt; daraufhin schlage ich vor, Vornamen zu sagen, ,,Bruno``, und er könne ,,Rudi`` ,,Rudolf`` oder ,,Carnap`` sagen, wie er wolle. Er sagt dann auch ,,Du`` und ich dann auch. Die Frau ist nett, und an allerhand interessiert; sie wird\blockade{} von Jungianer in Zürich analysiert; ich spreche von meiner Analyse in Princeton. Sie spricht von dem großen Erlebnis der zweiten Freideutschen Tagung auf dem Meißner 1923. Sie laden uns herzlich nach Carmel ein.) -- 5\,\textonehalf{} bis beinahe 9 (\gestrunl\ anstatt 7:30!) \uline{Department Party bei Robsons} mit \textit{TA }und Frau, \neueseite{536401} 40 bis 50 Leute, meist im Garten. Ich sitze in bequemem Korbstuhl. Mit Meyerhoffer und Frau gesprochen; sie hat Bildhauerei und Malerei getan, aber ohne Schulung; jetzt nimmt sie aber Stunden im Kunst Department in Zeichnen; ihre ,,Philosophie`` dabei ist, dass man Verstand und Willen ausschalten muss und die Formung aus dem Gefühl alleine kommen muss, ich stimme zu. Sie waren in Deutschland; sie sagt, sie liebt das Land so sehr, aber es war keine Verständigung möglich mit den Menschen, sie hasst sie. Mia erzählt von dem Erlebnis mit Lysergic Acid; beide Meyerhoffs sind dafür, es auch zu tun. Sie sagen, Forthams habe es schon wiederholt getan; er wohnt bei \textit{Heard}. Später sitze ich draußen auf dem Sofa. Mit Herb Morris\fnE{Herbert Morris, vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Herbert\_Morris\_(philosopher)} und Frau Virginia. Er fragt, wie man psychoanalytisch erklären könne, dass sie das Lesen aller Bücher, Romane und theoretische, vor dem Ende abbricht. Ich sage: wie Don Juan mit den Frauen; jedes Buch erfüllt nur eine Seite in ihr, sie sucht die vollkommene Erfüllung; aber die gibt es nicht; auch nicht in Menschen; sie solle aber doch nicht von ihm weglaufen. Er sagt, sie habe Russells Geschichte der Philosophie gelesen, und dann Windelbands, beide ohne Befriedigung. Ich: Hier ist ja die Einseitigkeit besonders klar: es gibt keine ,,vollkommene Wahrheit``. Er: \gestrunl\ Dies habe ihn etwas Wichtiges gelehrt, dass ein weiser Mann wie ich sage, es gebe keine vollkommene Wahrheit. Er erzählt von Northrop, der sei so intolerant gegen Positivismus, dass er einen Satz über Verifizierbarkeit aus einem ganzen Paper herausgegriffen und in einer \gestrunl\ ganzen Seminarsitzung kritisiert habe. Northrop habe gesagt, er habe das Paper auch mit Einstein besprochen; und der habe ihm zugestimmt, dass die Ansicht der Positivisten über Realität ganz verkehrt sei. Morris selbst ist nicht positivistisch, aber beeindruckt von Reichenbachs klarer \neueseite{536405} Darstellung, z.\,B. von Einsteins Auffassung über Gleichzeitigkeit. -- Kurz mit \textit{Main}. Er sagt, sein Qualifying Exam sei ein \textit{failure} gewesen; ich: Examen sind unwichtig, ein besseres Urteil bekommt man durch persönlichen Kontakt; und aus der Thesis. Er: Ich werde seine Thesis nicht \textit{like}, denn er wird gegen alle meine Auffassungen sprechen. Ich: Darauf kommt es nicht an, sondern ob er Fähigkeit zeigt zu gutem Argumentieren. Er: Das Wichtigste ist der Mann selbst. Ich stimme zu und sage, er wird ein guter Philosoph werden. Er ist beeindruckt.) Ich fand die Party mehr erfreulich als andere; mit guten Gesprächen. Nachher nicht besonders müde. \tbentry{10}{11}{1956}{} 12\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Bohnert} hier. (Er wird vielleicht diese Woche Analyse anfangen. Er hat diese Woche Urlaub, will an Diss. Arbeiten. Nach Weihnachten hat er nochmal 1\,\textonehalf{} Wochen Urlaub.) \tbentry{12}{11}{1956}{} An Autobiographie, Sektion Wittgenstein gearbeitet. \tbentry{13}{11}{1956}{} 3-5 \uline{Seminar}, Mia fährt mich. Wir fahren nachher Klopfer nach Hause, und \uline{Dave Kaplan} zu uns. Da ist \uline{Ren\'{e}} (sie wollte nachmittags mit Ina deutsch studieren; hat aber meist stattdessen über ihre Arbeit in der Klinik gesprochen; sie will resignieren. Ich lese auch ihren Brief; er ist zwar kritisch, aber ich finde ihn nicht zu scharf. Ina hat Bedenken.) \tbentry{14}{11}{1956}{} An Autobiographie (über Wittgenstein). \tbentry{15}{11}{1956}{} 2-4 \uline{Department Meeting} \gestrunl\ . Dann 4-5 Office (\uline{Kimble}, der Mathematikerfreund von Dave Kaplan. Er wünscht Referenzen über Einfachheit von Funktionen; ich nenne Kemeny). Ina fährt mich. (Sie hat inzwischen für neues Auto abgeschlossen, bei Moore, für großen Rambler\fnE{https://en.wikipedia.org/wiki/Rambler\_(automobile)\#1950\,\%E2\,\%80\,\%931957} 1957, mit Diskount. Aber sie hat die Farbe nicht gesehen.) \tbentry{16}{11}{1956}{} Autobiographie (über Wittgenstein, fertig umgearbeitet). Dann \neueseite{536413} \editorstr{dann} in Recorder diktiert (aber dann, nach Spulenwechsel, versagt auf einmal der Motor). -- Ina hat \uline{das neue Auto} gesehen; sie findet das Grün zu schreiend. Aber jetzt ist es so\blockade{zu} dunkel für mich, es zu besehen. \tbentry{17}{11}{1956}{} Autobiographie diktiert (\textsection{} \textit{G} fertig, über Zirkel). -- 11\,\textonehalf{}\,--\,1\,\textonehalf{}\uline{ Bohnert} hier. (Über semantische Regeln für seine \uline{theoretische} Sprache. -- Dr. Hacker hat ihm allerhand Tests geben lassen, Rorschach \textit{TAT,} \textit{IQ} (hier war er merkwürdiger schwach in elementarer Arithmetik). Ina kommt; Bohnert hat Lunch mit uns. -- Dann fahren wir zu Moore, ich besehe \uline{das neue Auto}; ich finde das Grün zwar etwas stark, aber nicht unangenehm. (Es stellt sich heraus, dass die \blockade{} ursprüngliche Dealer das Auto nicht mehr zurücknehmen würde. So beschließen wir, es zu nehmen. Wenn wir uns nicht ganz an die Farbe gewöhnen, können wir es neu \unl\ lassen.) -- \uline{Bohnert} kommt nochmal (weil er plötzlich große Schwierigkeit sieht in seiner Sprachform mit Existenzoperator. Ich zeige ihm, dass mit den Sätzen in seiner Sprache selbst alles in Ordnung ist. Aber er zeigt auf, richtig, dass ein Wissenschaftler\blockade{} dann auch alle singulären Sätze in das \unl\ einschließen muss. Ich schlage vor, um diese sehr umständliche Formulierungen zu vermeiden, doch theoretische Konfig\unl\ zu verwenden, aber als ,,uneigentliche``; das ist viel ähnlicher der wirklichen Sprache der Physiker. Seine Existenzform ist trotzdem gut und nötig, wenn man sagen will, was die Gesamtbeobachtung eines Wissenschaftlers ist, über Gesetze und Fakten zusammen, in vollständig interpretierter Sprache. -- Auch über induktive Logik; ich: basiert auf physikalischem Frame\blockade{}; er möchte es doch lieber basieren auf Beobachtungssprache, weil dort die Evidenz ausgedrückt wird.) Wir behalten ihn zum Abendbrot. Bis 7\,\textonehalf{}. \neueseite{536407} \tbentry{18}{11}{1956}{} Morgens sehr tense (heute früh hatte ich wieder an Popper gedacht und mich geärgert); 1 Miltown. Doch aufgestanden. -- Nachmittags fühle ich mich etwas besser. -- Brief über Autobiographie an Feigl und Hempel diktiert in Recorder. \tbentry{19}{11}{1956}{} Vorwort für englische Logik geschrieben. -- Mittags \uline{Mutzli} hier. (Sie erzählt von Bruder und alkoholischen Schwestern, bei denen sie einige Tage in \textit{San Franc}. waren.) -- 15 Minuten spazieren mit Ina. \tbentry{20}{11}{1956}{} 3-5 Seminar. Mia fährt mich jetzt immer hin und zurück. \tbentry{21}{11}{1956}{} Autobiographie. \tbentry{22}{11}{1956}{\textit{Thanksg}.} Autobiographie. -- Alte Folder durchgesehen. \tbentry{23}{11}{1956}{} 4-6 \uline{Abe Kaplan}, \uline{Myra Cholden}, \uline{Frau Jokl}, und \uline{Mia Reichenbach} hier. (Wir sitzen in großem Kreis im Wohnzimmer und haben gemeinsames Gespräch. Auf Abes Fragen über Psychologie der Philosophen spreche ich von Nohl, Dilthey, Roth, Sievers. Myra erzählt von ihrer Arbeit mit Kindern für Adoption.) \uline{Mia} bleibt zum Abendessen. Ich gehe nach 8 zu Bett. Mia bleibt bei Ina bei \blockade{} 9\,\textonehalf{}. (Sie ist einsam, besonders da Frank einige Tage fort ist. Sie sagt, sie kann noch keinen Fortschritt in der Analyse erkennen. Sie ist unwillig, dass er im College nicht besser arbeitet und daher schlechte Grades bekommt.) \tbentry{24}{11}{1956}{} 1-3 \uline{Helmers} hier. -- Autobiographie, Transkript durchgelesen. \textit{Leblanc} Aufsatz gelesen. -- 20 Minuten spazieren mit Ina; nachher müde, gelegen. -- Abends gebadet. -- 12\textsuperscript{h} nochmal zu Ina gegangen; ich nehme sie auf den Schoß und versuche, ihre Depression zu überwinden. \tbentry{25}{11}{1956}{} Autobiographie durchgelesen. -- Meyers Übersetzung. \neueseite{536409} \tbentry{27}{11}{1956}{} Nachmittags \uline{Seminar}. \tbentry{28}{11}{1956}{} Nachmittags zum ersten Mal \uline{neues Auto gefahren}. Zum Haarschneider. \tbentry{29}{11}{1956}{} 2-5 \uline{Department Meeting.} (Ich über Travis Diss. Plan.) Ich fahre selbst, im neuen Auto, zurück im dunkeln. \tbentry{30}{11}{1956}{} Ich fahre \uline{zu Dr. Fordes Labor} (für Urin- und Blutprobe). Ich bringe Ina Blumen (2 Dozen rote Nelken; sie sagt, zweimal mit ein Dozen würde alles bedeuten.) -- Mittags \uline{Mutzl}i hier. -- Transkript Autobiographie gelesen. \tbentry{1}{12}{1956}{} Autobiographie gelesen. -- Mittags \uline{Bohnert} hier. \tbentry{2}{12}{1956}{} Mittags \uline{Helmers} hier. -- Nachmittags \textit{TV}. \tbentry{3}{12}{1956}{} Autobiographie, erste Hälfte fertig; an Feigl und Hempel geschickt. -- 10 Minuten spazieren. \tbentry{4}{12}{1956}{} 3-5 Seminar. (Ren\'{e} arbeitet nachmittags Deutsch mit Ina.) \tbentry{5}{12}{1956}{} (\uline{Dr. Forde} telefoniert: Bluttest und Urintest sind beide ,,perfekt normal``.) \tbentry{6}{12}{1956}{} (Department Meeting ist abgesagt worden.) Salmon gelesen, über Rechtfertigung der Induktion. \tbentry{7}{12}{1956}{} Überlegungen zur Übersetzung ,,Logik``. -- Nachmittags 15 Minuten spazieren. Später \uline{Rya Sobler} hier. \tbentry{8}{12}{1956}{} Autobiographie \textsection{} \textit{K} durchgearbeitet zum Diktieren. -- 3 \uline{Mia} kommt (fragt um Rat für Veröffentlichung; schlägt vor, dass ich Ruth Anna bei Werkmeister empfehle). 4-7 \uline{Party}; Piatt, Morris, Meyerhoff, Sayes\blockade{} und ihre Frauen, und Mia. (Montague hat Erkältung, konnte nicht kommen. Ich \gestrunl\ zeige Morris und \neueseite{536411} Sayes\blockade{} den Garten. Meyerhoff verwickelt mich gegen meinen Willen in ein Fachgespräch; er fragt, was die Kriterien für Richtigkeit einer philosophischen Theorie sind; ich sage, das hängt von der philosophischen Richtung ab. Piatt spricht von seiner Tätigkeit in der humanistischen Bewegung. Er meint, in den letzten 10 Jahren seien die Studenten mehr weggekommen von der Religion. Sein Zwiespalt mit dem Vice President Rosenfeld der \textit{AMA} besteht darin, dass Piatt den Term ,,Religion`` beibehalten möchte, trotz seines Irrealismus\blockade{} und Atheismus, weil man dann besser auf die Leute einwirken kann. 6\,\textonehalf{} gehen die meisten. Ich halte noch Ed Sayles\blockade{} und seine Frau Barbara hier. Sie hat nettes schmales Gesicht, mit glatt anliegenden schwarzen Haaren. Sie ist aus Berlin; unterrichtet Deutsch an \textit{UCLA}, und arbeitet für \textit{degree} in deutscher Sprache und Literatur.) Heute mittag war ich tense, leise Schmerzen im Rücken; ich nehme \gestrunl 1 Miltown und 2 Bufferins; nachher bei der Party vergesse ich alles, und nachher ist alles verschwunden. \tbentry{9}{12}{1956}{} Diktiert Autobiographie \textsection{} \textit{K }(Syntax). -- Spazieren 20 Minuten mit Ina; nachher müde. \textit{TP} gelesen. \tbentry{10}{12}{1956}{} Morgens tense; \textonehalf{} Miltown. -- \textit{TP. }-- Für Seminar gearbeitet. \tbentry{11}{12}{1956}{} \gestrunl\ Heute besser. -- 3-5 Seminar. Nachher müde. (Nachmittags Ren\'{e} bei Ina, für Deutsch.) \tbentry{12}{12}{1956}{} Nachmittags zur \uline{Fahrprüfung} \textit{Culver City} (für Verlängerung meiner nur zweijährigen Drivers Lizenz. Schriftliche Fragen über Traffic Regeln: nur 1 Fehler. Fahrprüfung: nicht bestanden, hauptsächlich weil ich durch eine Fußgänger Kreuzung fuhr, während ein Mann darin ging. Ich schaute hauptsächlich nach hinten rechts, um in den rechten Lane zu gehen. Der freundliche Prüfer sagt, ich soll es nächste Woche wieder machen, \gestrunl\ ,,kein Grund, warum ich es dann nicht \neueseite{536417} bestehen sollte``; vor und hinter einer Rechtsbiegung sei ich nicht immer möglichst weit rechts gewesen; und dasselbe links; nach\gestrunl\ Starten des Motors habe ich vergessen, in Gear zu gehen. Von 100 Punkten 37 ab, Rest 63, darum nicht bestanden.) Ich bin enttäuscht, aber nicht zu sehr. Ina fährt mich zurück. Dann müde, hingelegt. \tbentry{13}{12}{1956}{} Nach dem Frühstück im Badezimmer, beim Bücken und dann beim Fensteröffnen \uline{Rücken gespürt} (kein richtiger Schmerz); ich bin erschrocken und lege mich ins Bett. Vormittags zweimal einige Minuten aufgestanden, sehr tense und jittery, trotz Miltown. Mittags zum Lunch aufgestanden. Ich beschließe, doch zum Department Meeting zu gehen; ich denke, die Gespenster sind da wegen der verfehlten Prüfung gestern; und ich will ihnen zeigen, dass sie mich nicht unterkriegen können; das ist sicher der beste Weg, um die Nachwirkungen von gestern zu überwinden. Ina fährt mich hin und zurück. 2-5 \uline{Department Meeting}. (Lange Diskussion über Katalog für nächstes Jahr, die Beschreibungen der Kurse; ich stimme Kalish und Montague zu, ,,aristotelische Logik`` wegzulassen, gegen Kaplan.) Ich bin sehr froh, dass ich gegangen bin, und dass es so gut ging; \gestrunl\gestrunl\ die \sout{fr} Depression von heute morgen ist verschwunden. \gestrunl\ Hingelegt: zum Abendbrot wieder auf. \tbentry{14}{12}{1956}{} Ich fahre zum Blumenladen, rote Nelken für Ina morgen. -- Notizen für Aufsatz ,,Die Philosophen und die Rolle der Philosophie`` geschrieben. -- Abends gebadet. \tbentry{15}{12}{1956}{} \textsection{} \textit{N} (Sprachplanung) durchgelesen. Mittags \uline{Helmers} hier (sie haben heute morgen 24 Minuten mit Batzinger\blockade{} gesprochen; die wollen in Österreich\blockade{} bewirken, dass das Baby einen Vornamen bekommt. Sie bringen das Mobile, repariert und vergrößert, und ein Bulletin Board für Ina. Sie haben gestern meinen Tape Recorder von Reparatur abgeholt; 24\blockade{} \$\blockade{}!). Nachmittags \neueseite{536415} Teil von \textsection{} \textit{N} diktiert. \tbentry{16}{12}{1956}{} 11-2 \uline{bei Kaplans} (für ,,Brunch``. Dort ist der Mathematiker \textit{Spanier} von \textit{U}. of \textit{Chic.}; er war jetzt 3 Monate bei Ramo-Wooldridge, für Spieltheorie. -- Ina fragt nach der Chance, dass ich noch ein weiteres Jahr nach 1958 bleiben kann; er sagt: 90\,\%; aber er weiß keine Präzedenzfälle; solange er hier ist, ist es im Philosophie Department nicht vorgekommen.) -- Nachmittags \textsection{} \textit{N} zu Ende durchgelesen und weiteres Division\blockade{} diktiert. \tbentry{17}{12}{1956}{} Morgens etwas jittery; \textonehalf{} Miltown. -- Für Seminar vorbereitet (Gödel). \tbentry{18}{12}{1956}{} 3-5 Seminar (Gödel). \tbentry{19}{12}{1956}{} 15 Minuten spazieren. -- Dave Kaplan \gestrunl\ \textit{Exerc}. für Übersetzung für Übersetzung Logik gelesen. -- Nachmittags mit Ina Auto gefahren, zum Üben von \textit{U-turns} usw. \tbentry{20}{12}{1956}{} \uline{Zweite Fahrprüfung, bestanden}. (Die erste war 12.12., der Mann heute ist freundlich und sagt, ich brauche nicht nervös zu sein. Ob ich Fragen habe. Ich frage einiges; er sagt, außer den Regeln muss man auch sein eigenes Urteil benutzen. Ich mache heute nur einen ernsten Fehler: ich fahre durch ein Stoppzeichen. Ich mache \textit{U-turn} und ,,parallel Parken (neben mehreren Autos halten und dann zum Parken zurückfahren) richtig. -- Er sagt, er hebt zwar die Zeitbeschränkung auf; aber weil ich in 1954 schon das \textit{fee} von 3,- für 4 Jahre bezahlt habe, kann meine Lizenz jetzt nur für 2 Jahre ausgestellt werden!) \tbentry{21}{12}{1956}{} Langen Brief an Küstermanns diktiert. -- (Ina ist mit Ren\'{e} und Kindern aus deren Klinik zum Disneyland, den ganzen Tag.) Mittags fahre ich zu \uline{Mutzli}, zum Lunch; 1\,\textonehalf{} Stunden dort. (Sie ist beruhigt, weil endlich Brief von ihrem Vater, und Schwester für sie und ihre Mutter. Aber sie wartet noch vergeblich auf Anruf \neueseite{536421} von Washington über das Visa für das Kind in Österreich.) -- Nachmittags \textsection{} \textit{P} Durcharbeiten für Diktieren angefangen. \tbentry{22}{12}{1956}{} 12-3 \uline{Bohnert} hier. Wir sitzen auf der Veranda. (Ich zeige ihm den Aufsatz von Ramsey, der {\lspitzt}Symbol in Klammern{\rspitzt} für theoretische Sprache anwendet.) -- Angefangen eine neue Idee für {\lspitzt}Symbol{\rspitzt} für eine Familie: $\lambda{}$ ändert sich mit {\lspitzt}zweistelliges Symbol{\rspitzt}; in Elementen. -- \textsection{} \textit{P} fertig durchgelesen, und Teil diktiert. \tbentry{23}{12}{1956}{} Über $\lambda{}$. %{\lspitzt}hinter dem Datum, mit Komma abgetrennt: Weihnachtsabend{\rspitzt} \tbentry{24}{12}{1956}{Weihnachtsabend} 12\,\textonehalf{}\,--\,2\,\textonehalf{} \uline{Mia} hier (wir schenken ihr die 4 Bände ,,Welt der Musik``; sie schenkt uns Gläser.) 5 \uline{Singers} hier. (Er wird hier an Anthropologie Meeting teilnehmen. Sie wohnen im Hotel Gensington\blockade{}. Ich erzähle etwas von Psychoanalyse, vom Department hier.) 6\,\textonehalf{} kommen \uline{Helmers} und \uline{Bohnert}. Bis 9\textsuperscript{h}! (Singer erzählt aus Indien. Über das Kastensystem, und das Sprachproblem. Ich sage: \textit{IL }ist die einzige Lösung.) (Ich gebe Ina Scheck 450,- in Post\blockade{} kästchen Baum.) \tbentry{25}{12}{1956}{Weihnachtstag} Weiter über $\lambda{}$ gearbeitet. -- 12-3 \uline{Singers} hier. (Er erzählt über Probleme von Beschreibung von Kulturen; Frage über Begriffsbildung. Sie haben keine klaren Begriffe.) -- Abends \uline{Wim} hier. (Ich über meine Mutter.) \tbentry{26}{12}{1956}{} Weiter über $\lambda{}$ gearbeitet. -- Mittags \uline{Mutzli} hier. \tbentry{27}{12}{1956}{} Weiter über $\lambda{}$ gearbeitet. \tbentry{28}{12}{1956}{} Weiter über $\lambda{}$ gearbeitet. \tbentry{29}{12}{1956}{} Weiter über $\lambda{}$ gearbeitet. \tbentry{30}{12}{1956}{} Weiter über $\lambda{}$ gearbeitet. \tbentry{31}{12}{1956}{} 12-3 \uline{Singers}, \uline{Helmers}, \uline{Mia}, hier,