\diary{55}{28.\,XII.\,1950\,--\,28.\,XII.\,1951} \ersteseite{534693} %RC 025-81-08 -- 1951 \tbentryllong{28}{12}{1950}{}\fnAD{Teile dieses und des folgenden Eintrags befinden sich auch am Beginn des vorigen Konvoluts, werden hier aber nur einmal abgedruckt.}\ort{Chicago IL} 3\,\textonehalf{}\,--\,8 \uline{Burks}\IN{\burks} und \uline{Bar-Hillel}\IN{\barhillel} hier. (Ich stelle Fragen: Was ist mit ,,Übereinstimmung mit \textit{randomness}`` gemeint in der Untersuchung von Nyman\IN{\nyman} über $\pi{}$ und alle ?\blockade{} \gestrunl{}.\fnE{Erl \blockade{}} Dann Einiges über Rechenmaschinen.) \tbentry{29}{12}{1950}{} Vormittags langes \uline{Gespräch mit Gusti}\IN{\gusti}. (Sie ist jetzt so erregt über Ernst\IN{\kalmus}, dass sie in Tränen ausbricht, wenn sie erzählt über die verschiedenen Züge, unter denen sie besonders leidet. Sie hängt noch an ihm, aber die negative Seite überwiegt doch jetzt stark. Darum meine ich, sie muss doch ernstlich erwägen, sich zu trennen. Sie hat nur vor, 4\,--\,6 Wochen nach \textit{NY}. Ich rate, es länger zu machen, und vielleicht bis Mai, wenn ihre Freundin aus Afrika nach \textit{NY} kommt \gestrunl . Aber jetzt nicht definitiv beschließen, sondern abwarten, wie die Dinge sich entwickeln. Vielleicht findet Ernst\IN{\kalmus} sich zurück zu ,,Marianne``, eine ältere deutsche Dame in \textit{L.\,A}.,\fnE{Hier: Los Alamos.} die ihn befürsorgt). -- 3\,\textonehalf{}\,--\,5 \uline{\textit{Palter}}\IN{\palter} hier. (Über seine Doktorthese, über Philosophie der Relativität. Er erklärt, dass der Hauptinhalt nicht Physik ist, sondern Philosophie. Er meint, im Department sei kein Professor, der sich für Methodologie besonders interessiert, wohl aber im College \textit{Phy\editor{sical} Sc}\editor{ience} Kurs, wo er auch unterrichtet.) Abends \kreis, zum ersten Mal seit Monaten. \tbentry{30}{12}{1950}{} Erna\IN{\loewenbergerna} hier mittags. \tbentry{31}{12}{1950}{} 3\,\textonehalf{}\,--\,5 \uline{\textit{Shimony}}\IN{\shimony} hier. Über sein Seminar Paper über meinen Ontologieaufsatz\IC{\empricismsemanticontology}\fnE{Carnap, ,,Empiricism, Semantics and Ontology``.} (siehe \textit{S. k}).\blockade{} \tbentry{1}{1}{1951}{} Vormittags 40 min. im Park spazieren. -- Nach 4\,\textonehalf{}\,--\,6 \uline{\textit{Morrison}}\IN{\morrison} hier. Er hat neue Idee für Doktorthese. (Konstruktion einer Sprache, die die gewöhnlichen Begriffe auf Elemente zurückführt, unter Berücksichtigung der Etymologie. Es wird nicht klar, wie dieser historische Gesichtspunkt zu dem L\unl s passt.) \tbentry{3}{1}{1951}{} \uline{Erste Vorlesung}: \textit{Adv\editor{anced} Symb\editor{olic} L\editor{ogic}}. 11\,\textonehalf{}\,--\,1, in Swift, 208. \tbentry{4}{1}{1951}{} Departmentlunch. (Ich künd\editor{ig}e Programm für Departmentseminar an; es soll nächste Woche beginnen.) Hin und zurück zu Fuß, mit Ina, weil die Straßen \neueseite{534715} eisig sind. Nicht besonders müde. Ich bin froh, dass die Rückenübungen schon heute Wirkung zeigen. \uline{Ich bin auch letzthin meist länger am Schreibtisch}; nicht mehr hingelegt vor den Mahlzeiten; ich trage jetzt in die Vorlesungen \gestrunl{} \textit{pad} Gürtel, zu Hause abwechselnd ihn und 2 flache (nicht mehr Metallgürtel). \tbentry{5}{1}{1951}{} Beginn von Vorlesung \textit{Math}. (Diesmal nur 2-stündig, nur 8 Wochen, 3 Wochen Leseperiode.) \tbentry{7}{1}{1951}{} Nachmittags 50 min. spazieren im Park mit Familie. \tbentry{8}{1}{1951}{} Nachmittags \textit{Brace Shop} in Billings Hospital, Mr.~Cattenom\IN{\cattenom}. (Er sagt, sie verwenden seit Jahren (seit 1934, das stimmt aber doch wohl nicht, denn ich habe 1937 dort, wahrscheinlich bei ihm, den ersten schmalen Canvasgürtel bekommen) \gestrunl\ den ,,\textit{Williams} Support`` oder ,,\textit{low back} Support`` mit 3 Druckpunkten: im Rücken nur oben und unten, dagegen nicht an der kritischen Stelle, vorne in der Mitte, um den Bauch hineinzudrücken und dadurch Hohlrücken zu vermeiden; kostet 50\,\$, obwohl ziemlich einfach konstruiert. Dr.~Rasmussen\IN{\rasmussendr} bestätigt mir telefonisch am nächsten Tag, dass sie jetzt diese Gürtel verwenden; ich frage, ob wirklich nicht Druck auf den Rücken an der Stelle der betreffenden Disks nötig ist, und er sagt: nein, Druck von vorne ist das Wesentliche.) \tbentry{9}{1}{1951}{} \uline{Zahnarzt} \textit{Gould}\IN{\goulddr}. (Er beginnt Behandlung von \textit{pyorrhea}, und neue Brücke, die den wackligen \textit{peg} Zahn vorne links oben ersetzen wird, gestützt nur von links, durch neue Krone (\textthreequarters{}, nicht sichtbar von vorne) auf dem Zahn links davon.) -- Nachmittags \uline{Bar-Hillel}\IN{\barhillel} hier, beinahe 3 Stunden. (Er erklärt und verteidigt Sellars'\IN{\sellarwilfrid} zwei Arten von Continuum;\fnE{Erl \blockade{}} aber ich bezweifle die Nützlichkeit.) \tbentry{10}{1}{1951}{} Zu Fuß alleine zurück von Vorlesung. -- Nachmittags \uline{neuen Gürtel} bekommen (vergl. \textit{Mo} 8). \tbentry{11}{1}{1951}{} Nachmittags \uline{Departmentseminar}, Diskussion über meinen Aufsatz ,,\textit{Emp\editor{iricism} \uline{Ontol}\editor{ogy}} \& \textit{Sem}\editor{antics}``\IC{\empricismsemanticontology} Sie haben es gelesen, und es wird lebhaft diskutiert, besonders von Thurstone\IN{\thurstone} und Wick\IN{\wick}, auch Bar-Hillel\IN{\barhillel}, Grant\IN{\grantoxford}, Wegener\IN{\wegner}, Perry\IN{\perrycharner}. Scub\IN{\scub} ist da. Sehr viele Studenten sind gekommen; \neueseite{534731} keiner hat registriert; Perry\IN{\perrycharner} schickt die meisten wieder weg. \tbentry{13}{1}{1951}{} Der neue \uline{Gürtel} hat sich gestern und vorgestern in der Vorlesung gut bewährt. Er gibt guten Halt; ich stehe auch öfter an der Wandtafel. Heute habe ich ihn zu Hause vormittags und nachmittags an. Da \gestrunl\ sind dann aber doch am Ende gewisse Stellen empfindlich (nicht so sehr auf den Hüftenknochen, wie bei anderen Gürteln, sondern über den Knochen auf dem Rücken rechts und links wo die Knochen sehr wenig überpolstert sind und empfindliche Nervenpunkte oder Rheumastellen sind.) \tbentry{14}{1}{1951}{} Nachmittags zum Tee \uline{bei Burks}\IN{\burks}, auch Bar-Hillels\IN{\barhillel}\IN{\barhillelfrau}; zusammen 3 Kinder, mit Dreirad usw., ein gewaltiger lebhafter lauter Betrieb. Ich gewöhne mich aber daran. Ich erzähle von Frege\IN{\frege}. \tbentry{15}{1}{1951}{} Nachmittags \uline{Bar-Hillel}\IN{\barhillel} hier, 3\,\textonehalf{}\,--\,7\,\textonehalf{}. Über den Begriff der \textit{designative mean\editor{in}g component}, ob er expliziter werden kann in Terms von Wahrheitsbedingungen; und ob man diese Komponenten pragmatisch-linguistisch feststellen kann für gegebene Personen. Bar-Hillel\IN{\barhillel} ist zweifelhaft. Ähnlich über Synonymität; Bar-Hillel\IN{\barhillel} meint, hier ist kein fester Begriff, sondern eine Reihe von immer stärkeren Relationen, ohne Maximum, es sei denn Identität der Ausdrücke. \tbentry{16}{1}{1951}{} Vormittags \uline{Zahnarzt} Gould\IN{\goulddr}. (Der Zahn links vorne oben neben dem Pegzahn, bricht ab; nicht klar, ob er noch genug halten kann. Gould\IN{\goulddr} bricht die alte Brücke rechts oben heraus. Der vordere Zahn davon scheint schwach. Das Ganze ist ein Problem; er will überlegen, was am besten zu tun ist.) -- Danach zu \uline{\textit{Winters} (55th Street}, \textit{W} von Bank). Wir kaufen einen grauen \uline{Mantel} für mich, Gabardine mit Zephirs Wolleinlage (60\,\$) (er wiegt im ganzen nur 4\,\textonehalf{} \textit{lb}.; der alte gelbe von Frank Lundahl\IN{\lundall}, den ich seit Jahren als einzigen trage, wiegt 3\,\textonehalf{}\,+; mein guter dunkelblauer von Reinhard\IN{\reinhardkaufmann}, den ich wegen Gewicht seit Jahren nicht getragen habe, 6 \textit{lb}; diesen will Ina jetzt an Johannes\IN{\johannes} schicken) und blaugrauen \uline{Anzug} \neueseite{534755} für Übergangszeit (65\,\$). \tbentry{18}{1}{1951}{} \gestrunl\ \uline{Departmentlunch} (40 min. \uline{über Morrison}\IN{\morrison}, obwohl das Ergebnis bald klar wird. Wick\IN{\wick} nicht da, hat Brief geschrieben über schriftliches Examen, mir scheint viel zu kritisch. Ich verteidige gegen diese Kritik, schätze das schriftliche als \textit{B}, und darum guter Ausgleich für das schwächere mündliche.) -- \uline{Departmentseminar: Thompson}\IN{\thompsonmanley} über ,,Eigenschaften und Dinge``. (Er liest langes \textit{ms} vor, das Ganze ist basiert auf Unterscheidung zwischen ,$K$-Terme`, z.\,B. ,braun`, ,grün`. Der Unterschied wird nicht hinreichend klar gemacht, und darum ist das Ganze mir unverständlich. Das anzuhören für eine ganze Stunde ist sehr ärgerlich. Dann versuche ich für eine Stunde, eine Erklärung der Unterscheidung aus ihm herauszubringen, vergeblich. Mir scheint, das Ganze ist basiert auf die Unterscheidung zwischen subjektiv und objektiv, obwohl er das leugnet. Zugrunde liegen die aristotelischen ,,natürlichen Arten``. Wegener\IN{\wegner}, Bernik\IN{\bernik}, Gewirth\IN{\gewirth} versuchen nicht wenig, ihm zu helfen. Es kommt aber nichts heraus.) -- Zum ersten Mal seit langer Zeit gehe ich sowohl zum Lunch (mit neuem Stahlgürtel) und zum Seminar (mit \gestrunl\ dem \textit{SF} Canvasgürtel, den Ina jüngst von 1 auf 2 Ziehbänder umgewandelt hat, und der sich gut bewährt). Ich bin froh, dass es gut geht, ohne besondere Ermüdung. \tbentry{20}{1}{1951}{} 5\,--\,6 \uline{Schönrich}\IN{\schoenrich} hier. (Seine Frau\IN{\schoenrichfrau} ist Head of Interns in Johns Hopkins Hospital. Er sagt, im Vergleich zu ihr ist \editor{er} \textit{unstable}. Sie versteht gar nicht, wenn er überhaupt von Schwierigkeiten der inneren Stabilität zu reden anfängt.) \tbentry{21}{1}{1951}{} 3\,\textonehalf{}\,--\,8 \uline{Schönrich}\IN{\schoenrich} hier. (Ich erzähle, dass ich Brugin\IN{\brugin} konsultieren wollte; er meint aber, er sei nicht besonders gut. Alexander\IN{\alexanderleo} sei prominent, aber vermutlich sehr teuer (20\,--\,50). Er will sich erkundigen, wer am besten in \textit{Chic }und in Billings. Wenn ich beschließe, jemand zu konsultieren, will er den Rorschachbericht ausarbeiten und dem Betreffenden schicken. Ich berichte von Ängsten mit Rücken, und Neigung, zu lang im Bett zu bleiben, Mutterbindung usw. Ich frage, ob es \neueseite{534771} sich lohnt, jemand zu konsultieren ohne schlimmere Symptome. Er will das aber nicht entscheiden, weil er persönliche und professionelle Beziehung nicht mischen möchte. Er meint, ich könne aber mit einem Doktor zunächst preliminäre Besprechung machen, um zu finden, ob wirklich Konsultation ratsam. -- Er will jetzt endlich These für Doktor schreiben; vielleicht abschließen im Frühling oder Sommer. \gestrunl\ In einem Jahr möchte er die Gerichtsstelle aufgeben und Universitätsstelle nehmen (er ist jetzt Assoz. Professor an Florida Universität), nur Unterricht und Forschung, keine Psychotherapie. Um 7\textsuperscript{h} kommen seine Freunde, Dr.\IN{\heinemann} und Frau \uline{\textit{Heinemann}}\IN{\heinemannfrau} (er ist aus Schweden, ist erstaunt hier schwedisches Buch von Kaila\IN{\kaila} zu sehen.) Er ist Rechtsanwalt, hauptsächlich Sachen von Immigration und Naturalization. Schönrich\IN{\schoenrich} sagt, \textit{H}\editor{einemann}\IN{\heinemann} ist interessiert an Fragen der Sprache, inbezug auf \textit{law}. Ich erkläre, dass die Schuldfrage bei Geschworenen geändert werden müsste. Und dass ich überhaupt lieber nicht vor Geschworene käme, sondern Spezialisten, Psychologen und professionelle Untersucher. \textit{H}\editor{einemann}\IN{\heinemann} meint, das Geschworenensystem sei im allgemeinen doch günstiger für den Angeklagten. Sie wohnen irgendwo an 95\textsuperscript{th} \textit{St}. Er ist intelligent; es ist anregend mit ihm zu sprechen; so halten wir sie bis 8. Sie beide sagen, wir sollen sie doch besuchen.) \tbentry{23}{1}{1951}{} \uline{Zahnarzt} (2 Zähne gezogen: den \textit{peg}-Zahn links vorne oben, der ist gestern herausgefallen, er wollte ihn ohnehin ziehen, weil vermutlich Abszess; und der vordere Zahn von der \gestrunl\ alten Brücke rechts oben, die er neulich herausgebrochen hat weil sie einen Knax hatte; dieser Zahn war brüchig und konnte keine Brücke mehr halten). -- Neuen blaugrauen Anzug (bei Winters) anprobiert. (Die Hose passt gerade, aber hat keinen Raum mehr zum Erweitern, wie er behauptet.) -- Nachmittags Quines\IN{\quine} \textit{ms} ,,Ontologie``\IW{\quineontology} gelesen,\fnE{MS zu Quine, ,,On Carnap's Views on Ontology``.} das er übernächste Woche hier vortragen will. \tbentry{25}{1}{1951}{} Nachmittags Departmentseminar: \uline{Vortrag Bar-Hillel}\IN{\barhillel}: ,,Abhängigkeit vom pragmatischen Kontext`` (über egozentrische Ausdrücke und ähnliches; gut). \tbentry{27}{1}{1951}{} Nachmittags \uline{Burks}\IN{\burks} und \uline{Bar-Hillel}\IN{\barhillel} hier. (Über Quines\IN{\quine} \textit{ms}\IW{\quineontology}, das er am \textit{Do} vortragen wird). \neueseite{534785} \tbentry{28}{1}{1951}{} 4\,--\,7(!) \uline{bei Thompsons}\IN{\thompsonmanley}, auch: 2 Schilpp\IN{\schilpp}, 2 Gewirth\IN{\gewirth}\IN{\gewirthfrau} (später ihre Kinder), Bar-Hillel\IN{\barhillel} (allein). Nette, kleine Wohnung mit modernen Möbeln, Aussicht über die kleinen Parks auf den Midway, Gute, angeregte Unterhaltung. Thompson\IN{\thompsonmanley} stimmt uns in Kritik von Trumans\IN{\truman} Kriegspolitik \editor{zu}, und für die Haltung von England, Kanada und anderen. Bar-Hillel\IN{\barhillel} erzählt von Israel. \tbentry{29}{1}{1951}{} --10\,°\,\textit{F }! Das Auto startet nicht. Zu Fuß zur Klasse und zurück. (Nachmittags muss Ina über 1 Stunde auf der Straße warten. Dann kommt Truck, schiebt das Auto bis es anspringt. Zum Glück ist der Motor nicht gefroren.) \tbentry{30}{1}{1951}{} Nachmittags \uline{Morris}\IN{\morris} hier. (Er hofft bald Scheidung zu kriegen. -- Über Weltlage, Korea, China. Wir stimmen ganz überein. Er sagt, dass die kriegerischen Amerikaner ihre gewalttätigen Absichten in die Russen usw. ,,projizieren`` (nach \unl ). Er meint, die Russen glauben vielleicht, dass, auch wenn sie militärisch besiegt werden, doch die Westmächte dann so geschwächt sind, dass der Kommunismus schließlich sich ausbreitet.) Er reist übermorgen ab, für Harvard\II{\harvard} (dort 3 Jahre, je 1 Semester in Department für soziale Beziehungen; je 4500; hier für ein Quarter 2100. Er hat Trude\IN{\morrisfrau} angeboten, ihr dauernd hernach \nicefrac{1}{3} seines Einkommens zu geben.) \tbentry{31}{1}{1951}{} Klasse; allein zu Fuß zurück. -- Nachmittags Erwiderung auf Quine\IN{\quine} für morgen vorbereitet. \tbentry{1}{2}{1951}{} \uline{Quine}\IN{\quine} (er kommt an 7:50. Wir stehen sehr früh auf; aber Perry\IN{\perrycharner} holt ihn zu sich für Frühstück.) Nach einer Stunde Warten rufe ich Faith Vepfe\IN{\vepfe} an; sie sagt, Quine\IN{\quine} ist dort; sie hat ihm gesagt, er könne nicht vor 9 zu uns kommen! 9\,\textthreequarters{} kommt er endlich. (Er erzählt von Frau und Kind, und Europareise im Sommer. Sie haben jetzt großes Haus in Belmont gekauft. Auch etwas über ,,analytisch``; ich betone, dass das nicht auf Verhalten basiert ist, sondern auf Regeln, wie beim Schach. Er: Begriff ,,Regel`` ist ihm nicht klar.) Auto fährt nicht. Wir gehen zu Fuß zum Club, Departmentlunch. Dabei auch \textit{Hayek}\IN{\hayek}. Nachher gehen wir zum Mittagstisch; ich spreche 20\,\textit{min} mit \uline{\textit{van Dantzig}}\IN{\dantzig}, \gestrunl\ er ist soeben aus Amsterdam gekommen. Wird 1 Semester unterrichten im \neueseite{534783} Statistischen Labor Berkeley\II{\berkeley}. Er wird heute Abend in \textit{Cowles Comm}\editor{ission}\II{\cowlesfoundation} Vortragen über seine Wahrscheinlichkeitsauffassung; ich kann nicht hingehen, weil heute sehr anstrengender Tag. Seine Auffassung von \textit{pr} scheint Häufigkeit, aber streng finitistisch. Er hat einiges in meinem Buch\IC{\logfoundprob}\fnE{Carnap, \emph{Logical Foundations of Probability}.} gelesen. Er sagt: die Gründe für $N^*$ sind nicht da, kommen wohl im 2. Band; sein Bedenken gegen $N^*$: Abhängigkeit von Sprache; die Wahrscheinlichkeit einer Voraussage über Größen sind davon abhängig, ob wir Größen in wenige oder viele \unl ade einteilen.\fnE{Erl \blockade{}} Ich: so viele, wie unterscheidbar sind. Er: es gibt aber keine vollständige Beschreibung von Beobachtungen, und keine vollständige Sprache. -- Nachmittags Departmentseminar: \uline{Vortrag \textit{Quine}}\IN{\quine} ,,\textit{Ontology \& Analyticity}``.\IW{\quineontology} (Kritische Diskussion über meinen Ontologieaufsatz\IC{\empricismsemanticontology} 1950. In bezug auf Ontologie stimmen wir ziemlich überein, nachmittags \editor{erkläre ich ausführlich}\fnA{Original \original{ich ausführlich erkläre}.} ,,externe Fragen``. Über ,,analytisch`` bleibt Unterschied. Ich sage, es sind verschiedene Vermutungen darüber, ob scharfer Unterschied zwischen Mathematik und Physik im Regelsystem der Wissenschaft sich als fruchtbar erweisen wird, oder graduelle Abstufung. Lebhafte, gute Diskussion; auch Bar-Hillel\IN{\barhillel}, Wick\IN{\wick}, Thompson\IN{\thompsonmanley}, Singer\IN{\singer}.) \tbentry{2}{2}{1951}{} 9\,\textonehalf{}\,--\, nach 12 Final\uline{examen \textit{Alston}}\IN{\alston} (über seine Doktorthese ,,Interne Relationen und Pluralismus bei Whitehead\IN{\whitehead}``.\fnE{Doktorthese Alston IW \blockade{}} Er kritisiert \textit{W}\editor{hitehead}\IN{\whitehead}, weil er trotz These, dass alles durch interne Relationen verbunden ist, \editor{an} Pluralismus festhält. Die Diskussion zeigt, dass bei \textit{W}\editor{hitehead}\IN{\whitehead} Axiomensystem der Prinzipien fehlt, sodass nicht klar ist, was er zulassen würde. Alles schrecklich metaphysisch, ohne genügende Klärung; Quine\IN{\quine} und ich stellen keine Fragen. \textit{A}\editor{lston}\IN{\alston} verteidigt seine These gut; bestanden mit \textit{honors}.) -- Meine Vorlesung 3\,\textonehalf{}\,--\,5\,\textonehalf{}. Dann noch \textonehalf{} Stunde \uline{zu Perrys}\IN{\perrycharner}\IN{\perrycharnerfrau}, Party für Quine\IN{\quine}; sie sind offenbar erfreut, dass ich trotz anstrengendem \editor{Tag} doch noch komme. Ich bin sehr froh, zu sehen, wie gut ich es aushalten kann. \tbentry{3}{2}{1951}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,12\,\textonehalf{} \uline{Norman Martin}\IN{\martinnorman} hier. (Über seine geplante Doktorthese \gestrunl{} über Signalistik.) \tbentry{6}{2}{1951}{} \uline{Zahnarzt} (Dr.~Kaufmann\IN{\kaufmanndr} in Vertretung für Dr.~Gould\IN{\goulddr}, der im Hospital ist. Er setzt eine Goldkrone ein, das hintere Ende der alten Brücke oben rechts; das soll als Verankerungspunkt dienen für die geplante Halb-Platte, die Gould\IN{\goulddr} jetzt beschlossen hat. \neueseite{534781} Ferner macht er Plastikfüllung unterhalb der neuen Brücke von Berardinelli\IN{\berardinellidr} oben Mitte, wo \textit{caries} eingetreten ist. Und Keimbehandlung.) -- Nachmittags \uline{Burks}\IN{\burks} und \uline{Bar-Hillel}\IN{\barhillel} hier. (Über die Diskussion mit Quine\IN{\quine}. Beide möchten wissen, ob Quine\IN{\quine} noch am Nominalismus als These festhält. Bar-Hillel\IN{\barhillel} hat berichtet, dass der Vortrag van Dantzig\IN{\dantzig} \gestrunl\ in \textit{C\editor{owles} C\editor{ommission}}\II{\cowlesfoundation} über Wahrscheinlichkeit enttäuschend war; nicht klar; er meint, dass \editor{man} kleine Wahrscheinlichkeiten als unmöglich rechnen \editor{sollte}.) \tbentry{7}{2}{1951}{} \uline{\textit{Harold Jeffreys}}\IN{\jeffreys}. (Ich erwarte ihn 10:30 im Quadr\editor{angle} Club.\II{Quadrangle Club, University of Chicago} Er kommt nach 11, gebracht im Auto von \textit{Yerkes Obs}\editor{ervatory}, mit Frau. Er wird heute Nachmittag nach Berkeley weiterfahren; dann \textit{Los} \textit{Ang}\editor{eles}, dann im März nach Osten: Washington. Da ich 11\,\textonehalf{} Klasse habe, haben wir nur \textit{ca}. 10 Minuten für Gespräch. Er kennt mein Buch\IC{\logfoundprob} noch nicht. Er erwähnt seinen Aufsatz\IW{\jeffreysonrussell} über Russell\IN{\russell} 1950 (\textit{k}),\IW{\jeffreysonrussell}\fnE{Jeffreys, ,,Bertrand Russell on probability``.} über \textit{p}\textsubscript{1} und \textit{p}\textsubscript{2}, aber nicht klar. Ich sage, dass sein Indefinitprinzip zu stark ist und zu Widersprüchen führt; er: es muss nur angewendet werden, wenn keine Aufspaltung in Alternativen mehr möglich [dann wird es aber leicht zu schwach für seinen Beweis im Buch\IW{\jeffreysprob}].\fnE{Jeffreys, \textit{Theory of Probability}. Stelle \blockade{}} Er sagt, ein Schüler hat sein Invarianztheorem verstärkt. Ich frage, ob wirklich \textit{pr}\editor{obability} invariant bei Übergang zu anderer Funktion; er behauptet ja, bei seiner Definition; ich äußere Zweifel. Ich sage, wie viel ich seinem Buch\IW{\jeffreysprob} (und Keynes'\IN{\keynes}) verdanke. \uline{\textit{Uray}}\IN{\uray} fordert mich auf, zum Lunch zu kommen mit \textit{J}\editor{effreys}\IN{\jeffreys} und Physikern; leider kann ich nicht.) \tbentry{8}{2}{1951}{} Departmentlunch. -- Nachmittags Departmentseminar. \uline{Vortrag Burks}\IN{\burks}: ,,Theorie der Eigennamen``. (Die Eigennamen in gewöhnlicher Sprache sind basiert auf Indexterms. Er scheint zu meinen, dass das auch nötig ist für konstruierte Sprache. Bar-Hillel\IN{\barhillel} ist heftig dagegen.) \tbentry{9}{2}{1951}{} Vorlesung Mathematik; Term Paper angekündigt. \tbentry{11}{2}{1951}{} Nachmittags \uline{Teeparty} hier: Wicks\IN{\wick}\IN{\wickfrau}, Gewirths\IN{\gewirth}\IN{\gewirthfrau}, Bar-Hillels\IN{\barhillel}\IN{\barhillelfrau}, Sasch\blockade{nicht eher Sun?}, Miss Iwenska\IN{\ewenska} (Letzte\editor{re} monopolisiert zuweilen das Gespräch mit mir, ist aber lebhaft und unterhaltend. Sang\IN{Sang}\blockade{Sun?} sagt, dass er gegen Chinas Einmarsch \neueseite{534787} in Korea ist, aber erklärt, warum die sozialen Reformen der Regierung und dass darum die meisten Studenten usw. sie unterstützen.) -- Abends 9\,--\,10\,\textonehalf{} \textit{Dennes}\IN{\dennes} hier. (Er sagt, mein Brief habe gute Wirkung \gestrunl\ gehabt.\fnE{Siehe TB~22.\,X.\,1950\diaryref{TB-22-X-1950}.} Die Gerichtsentscheidung wird bald sein; er meint, gute Chance für Erfolg, weil Briefe des Rechtsanwalts besser sind als der der Gegner. 2 Regenten sind ersetzt worden. Er nimmt an, dass, wenn das Gericht gegen die spricht, die Regenten ihren Kurs ändern werden. Er sagt nur beiläufig etwas über Erneuerung meiner Einladung.) \tbentry{13}{2}{1951}{} \uline{Zahnarzt} (noch Dr.~Kaufmann\IN{\kaufmanndr}. Der Zahn links vorne oben wird gezogen, links von dem früheren \textit{peg} Zahn; Gould\IN{\goulddr} hatte ursprünglich vorgehabt, ebenso \textthreequarters{} Krone daraufzusetzen; aber der Zahn bröckelt ihm ab. Die Plastikhalbplatte wird \$\,135 kosten.) \tbentry{14}{2}{1951}{} Nachmittags \uline{Bar-Hillel\IN{\barhillel} und Burks\IN{\burks}} hier. (Über Bar-Hillels\IN{\barhillel} 2 kleine \textit{mse}. (1) Sein Einwand gegen $\mathfrak{ML}$\blockade{} Komparativbegriff; ich erkläre die neue, versuchsweise Definition.\fnE{Erl \blockade{}} (2) Über Relationen in \textit{state-descerns}. Ich: Vielleicht Relationen als komparativ aufgeben und stattdessen einfache \unl\ mit endlich vielen ganzzahligen Werten verwenden; oder geordnete Familien von $'gw$.\fnE{Erl \blockade{}}) \tbentry{15}{2}{1951}{} Departmentseminar: \uline{Vortrag Wick}\IN{\wick}: ,,Die politische Philosophie des Logischen Empirismus``.\IW{\wickpolitical}\fnE{Wick, ,,The ,Political` Philosophy of Logical Empiricism``.} (Ich hatte \textit{ms} gelesen; über meinen Ontologieaufsatz\IC{\empricismsemanticontology} und Feigls\IN{\feigl} ,,\textit{De Princ}\editor{ipiis non Disputandum...?}``\IW{\feiglprincipiis}. Er stellt unsere Auffassung richtig dar und zieht philosophische Konsequenzen; Neueröffnung der philosophischen Diskussion auf der neuen Basis. Lebhafte Diskussion: Gewirth\IN{\gewirth}, Wegener\IN{\wegner}, Bernik\IN{\bernik}, Bar-Hillel\IN{\barhillel}, Perry\IN{\perrycharner}. Ich betone die Invarianten bei Transformation von einem \textit{framework} zum anderen, und dass da etwas Objektives ist; \gestrunl\ was z.\,B. den verschiedenen Logikformen gemeinsam ist. Wick\IN{\wick} nimmt dies als Wittgensteins\IN{\wittgenstein} ,,\textit{ineffable}``.\fnE{Erl \blockade{} Äußerst wichtig !!!}) \tbentry{16}{2}{1951}{} \uline{Feigl}\IN{\feigl} kommt 12\textsuperscript{h} (von Vortrag in Urbana\II{\universityillinois}). Nachmittags geht er mit in meine 2-stündige Vorlesung Mathematik. (Er verurteilt auch die Außenpolitik,\fnE{Erl \blockade{}} ist besorgt um Erik\IN{\feiglericotto}, der bald 18 wird. Er meint, die ganze Koreageschichte hätte man nicht machen sollen. Er sagt, Kasperle\IN{\kasper} ist mehr konservativ, \sout{viel} vielleicht um es für Erik\IN{\feiglericotto} nicht schwierig zu machen. Sie hält es für richtiger, sich ganz dem neuen Land anzupassen.) \neueseite{534697} \tbentry{17}{2}{1951}{} Gespräch \uline{mit Feigl}\IN{\feigl}. (Ich berichte über die Diskussion mit Quine\IN{\quine} und mit Wick\IN{\wick}. Auch über Bar-Hillels\IN{\barhillel} Einwand über Relationen in \unl . Er meint, in Sellars\IN{\sellarwilfrid} System würde die Symmetrie von ,,wärmer`` als Naturgesetz aufgefasst, nicht als logische Notwendigkeit; und es wäre ja auch denkbar, dass ein gewisses Kennzeichen, z.\,B. \textit{heat flow} zu zyklischer Ordnung führt. -- Er hat Sommerunterricht bis Ende Juli, dann Vorträge in Denver in der 2. Augustwoche. Dann wahrscheinlich mit Familie in die Berge. Vielleicht kann er nach \textit{SF} kommen, zweite Augusthälfte oder erste Septemberhälfte.) \tbentry{18}{2}{1951}{} Feigl\IN{\feigl} wohnt im University Hotel, fährt heute früh ab, wir sehen ihn heute nicht mehr.) Mit Familie im Park \uline{spazieren}; nach langer Zeit, weil es immer eisig war. \tbentry{19}{2}{1951}{} (Nachmittags Haarschneider; hin und zurück zu Fuß.) \tbentry{20}{2}{1951}{} \uline{Zahnarzt} (nur Zahnfleischbehandlung. Er erklärt die Plastik-Halb\-platte, \unl{} die Gould\IN{\goulddr} mit ihm für mich besprochen hat. Das Plastik kann geschnitten und hinzugefügt werden.) Nachmittags \uline{Bar-Hillel}\IN{\barhillel} hier (über Churchs\IN{\church} Kritik meiner Analyse von Glaubenssätzen.\IW{\churchcarnapsanalysis}\fnE{Church, ,,On Carnap's Analysis of Statements of Assertion and Belief``.} \textit{B}\editor{ar-Hillel}\IN{\barhillel} meint, die Analyse muss sowohl von Sätzen wie von Propositionen sprechen.) \tbentry{21}{2}{1951}{} Vorlesung, Sprechstunde; dann zu Fuß zurück. Mir kommt vor, ich spüre das Herz beim Gehen; darum nachmittags im Bett geblieben. -- 7\textsuperscript{h} zu \uline{Dr.~Ortmayer}\IN{\ortmayerdr} (wegen \uline{Herz}. Ich spüre etwas Flattern von Zeit zu Zeit, meist im Liegen, etwa seit 16. oder 17.; ein Extraschlag, dann minutenlang nichts; keine Beschleunigung. Gestern habe ich Dr.~Ortmayer\IN{\ortmayerdr} angerufen, weil Billings so lang dauert. Sie horcht minutenlang, aber es kommt nichts; sie glaubt einmal hat sie eins beinahe gehört. Es scheint ihr \unl , nur nervös. Sie fragt, worüber ich Kummer oder Aufregung habe; ich weiß nichts Besonderes, etwas Spannung wegen Rücken, wenn ich für Klasse fertig mache. Sie sagt, ich soll es nicht beobachten, alles weiter tun, auch Übungen; zuviel Ruhe würde den Herzmuskel schwächen. Sie ist zweifelhaft, ob Kardiogramm in Billings viel helfen wird, wenn es nicht zufällig gerade die Sache auffängt.) Ihr Urteil ist mir eine große Erleichterung. \neueseite{534695} \tbentry{22}{2}{1951}{} Nachmittags Departmentseminar, \uline{Vortrag Grant}\IN{\grantoxford} ,,Pragmatic Implications``. Man schließt aus der Äußerung eines Mannes, dass er das glaubt. \gestrunl\ Das kann nicht erklärt werden durch Kausalanalyse, sondern: es wäre \textit{pointless} für den Mann so zu sprechen, wenn er es nicht glaubte. Dagegen Bar-Hillel\IN{\barhillel}: induktiver Schluss aufgrund von psychologischen Gesetzen. Wick\IN{\wick}, Wegener\IN{\wegner} und Perry\IN{\perrycharner} sprechen auch gegen die Adäquatheit der Kausalanalyse. Ich versuche, den Gegensatz zu klären. \tbentry{23}{2}{1951}{} Nachmittags letzte Vorlesung Mathematik. \tbentry{24}{2}{1951}{} Nachmittags wir \uline{zu Bar-Hillels}\IN{\barhillel}\IN{\barhillelfrau}. Dort Professor Rabinowitz\IN{\rabinowitz} und Frau. (Er hat Philosophie in Berlin studiert, bespricht ausführlich die dortige Philosophie. Sie hat Zoologie studiert in Münster. Über Palästina und die religiösen Formen. Er sagt, dass viele ,,religiös in Praxis`` sind, aber nicht im Glauben; vielleicht auch Fraenkel\IN{\fraenkelabraham}. Er ist Spezialist für jüdische Philosophie in einer kleinen Institution; weiß nichts von unserer Philosophie und Logik.) \tbentry{25}{2}{1951}{} Nachmittags \uline{hier Teeparty}: Perrys\IN{\perrycharner}\IN{\perrycharnerfrau}, Childs\IN{\child}, Wundheiler\IN{\wundheiler}, Sun\IN{\sun}, Schutz\IN{\schutz}. (Hartshorne\IN{\hartshorne} kommt nicht.) (Zuerst Gespräch mit den 3 Junggesellen über die politische Lage. Wundheiler\IN{\wundheiler} sagt, es gibt in Amerika keinen Militarismus und Imperialismus; es wird niemals Krieg machen. Ich: Es hat Krieg gemacht in Korea. -- Perry\IN{\perrycharner} erzählt von \textit{Wilkins}'\IN{\wilkins} philosophischer Sprache; ich: Leibniz\IN{\leibniz} hat die bessere Trennung der 2 Projekte. Sun\IN{\sun} über die alte und neue chinesische Sprache und Schrift. Nachher behalten wir Schutz\IN{\schutz} und Sun\IN{\sun} noch hier \gestrunl\ bis beinahe 8. Schutz\IN{\schutz} berichtet von Projekt für Personalitätsstudien, geplant durch Ford Foundation\II{\fordfoundation} für 4 Universitäten, dabei \textit{Chic}. In jeder Gruppe soll ein Logiker sein. Die Gruppe soll Vollzeitforschungsarbeit tun.) \tbentry{26}{2}{1951}{} Letzte Klasse (\textit{Adv\editor{anced} Symb\editor{olic}} Logic). Zum Schluss sage ich: ich gehe für 6 Monate; viel kann geschehen und unsere Staatsmänner sind nicht zu weise; ich wünsche Euch Frieden und Möglichkeiten, die friedliche Arbeit fortzusetzen. \tbentry{27}{2}{1951}{} 11 Zahnarzt. (\textit{OR} Abdruck für die Plastikplatte.) -- 3\,\textonehalf{}\,--\,6\,\textonequarter{} \uline{Bar-Hillel}\IN{\barhillel} (über seinen Plan von Definitionen und Axiomen \neueseite{534691} für Begriffe in Bezug auf indexikalische Sprache.) \tbentry{28}{2}{1951}{} 3\,\textonehalf{}\,--\,7 (!) \ulinestr{\ulinesp{Loehrich}}\IN{\loehrich} hier. (Zum ersten Mal gesehen seit Paris 1937. Er wartet auf Studentenvisa, will dann hierher kommen. Möglichkeiten für \textit{MA}-These: Natur der Ethik; \gestrunl\gestrunl\ Operationalismus in der introspektiven Psychologie; die (ethische und metaphysische) Basis der Logischen Empiristen. Über die ,,Gefährlichkeit`` seines Buches, neues \textit{ms}: ,,Esoterik und psychosomatische Medizin``.\IW{\loehrichoneirics} Wolff\IN{\wolf} hat Vorwort dazu geschrieben, ambivalent; ein Patient will \$\,4000 für Druck geben.\fnE{Loehrich, \emph{Oneirics and Psychosomatics}.}) \tbentry{1}{3}{1951}{} Departmentlunch (kurz zu Singer\IN{\singer} und Loehrich\IN{\loehrich}.) -- Departmentseminar: \uline{Ich über Gödel\IN{\goedel}} (ich erkläre die Methode und Bedeutung der beiden Theorien. Dann Thompson\IN{\thompsonmanley} über philosophische Implikationen: über Wicks\IN{\wick} Buch über Plato\IN{\platon}\IW{\wickmetaphysics}\fnE{Vermutl. Wick, \emph{Metaphysics and the New Logic}.} (sehr unklar; nur vage Analogie zu Gödel\IN{\goedel}), Aufsätze\IW{\copiaufsatz}\IW{\turquettegoedel} von Copi\IN{\copi} und Turquette\IN{\turquette}.\fnE{Viell. Copi, ,,The Inconsistency or Redundancy of Principia Mathematica`` und Turquette, ,,Gödel and the synthetic a priori``.} (Ich lese seine Korrespondenz mit Copi\IN{\copi}. Lebhafte Diskussion.) \tbentry{2}{3}{1951}{} 12\,\textonehalf{} in \uline{Billings Hospital, Cardio Klinik}. Blutprobe im Labor. Dann gewartet bis 2:45! Ein junger Doktor (Lints?)\IN{\lintzdr} nimmt meine Geschichte auf, stellt allerhand Fragen. Später kommt er zurück, behorcht Herz und Lunge; Nerventests usw. Er sagt: nach Geschichte und Herztönen ist es wahrscheinlich nichts Ernstes. Sie wollen aber noch Kardiogramm machen und \textit{X-ray} (für Größe von Herzen). 3:45 rufe ich Ina an; sie kommt und fährt mich zum \uline{Zahnarzt}. (Wachsmodell der Platte wird probiert. Es fühlt sich jetzt ganz bequem an, sitzt aber lose; wie es sich fühlt, wenn es fester gemacht wird, muss man dann sehen. Sie haben Gipsmodelle von beiden Kiefern gemacht.) \tbentry{3}{3}{1951}{} Nachmittags 3\,\textonehalf{}\,--\,6 \uline{Burks}\IN{\burks} und \uline{Bar-Hillel}\IN{\barhillel} hier. (Über Gödel\IN{\goedel}, Turquette\IN{\turquette}, Kleene\IN{\kleene}; Gödels\IN{\goedel} metaphysische Ideen.) \tbentry{4}{3}{1951}{} Nachmittags mit Familie im Park \uline{spazieren}, 45\,\textit{min}. \tbentry{5}{3}{1951}{} Nachmittags \uline{\textit{X-ray}} in Billings (nur eine Aufnahme, vom Herzen, \$\,8; 40 min. gewartet). \neueseite{534699} \tbentry{6}{3}{1951}{} Vormittags \uline{Bar-Hillel}\IN{\barhillel}. (Zum letzten Mal. Über Wahrscheinlichkeit von mathematischen Hypothesen; ungelöstes Problem.) -- Nachmittags \uline{Loehrich}\IN{\loehrich}. (Professor Stein\IN{\steinprof} hat ihm gesagt, dass das psychologische Institut Semantik und Psychoanalyse ablehnt; alle Studenten müssen in der Richtung der Hauptprofessoren arbeiten. Perry\IN{\perrycharner} hat gesagt, dass das Komitee für Ideen und Methoden ihn vielleicht annehmen wird; das würde wohl die beste Lösung sein. Seine frühere Frau mit jetzt 5-jährigem Sohn ist in Mexiko, hat früheren Patienten von ihm geheiratet. Seine jetzige Frau ist von ihm geheilt worden, auch Baby. Ein Patient hat ihm versprochen, 50.000 für ein Institut zu geben. Er ist empört, dass die Universitäten nicht alle Regeln beiseite lassen, um ihm einen Grad zu geben. Er will nach \textit{Chic} zurückkommen, sobald er Studentvisum bekommt; wenn er es nicht bekommt, irgendwo in Kanada versuchen. Über Zusammenhang zwischen mentaler Einstellung und Körperkrankheiten; er behauptet, er kann irgendeine Krankheit diagnostizieren oder sogar voraussehen aufgrund von Traumanalyse.) \tbentry{7}{3}{1951}{} Sprechstunde. \textit{Fell}\editor{owship} Gesuche gelesen. \tbentry{8}{3}{1951}{} Departmentlunch. (Ich über \textit{Fell}\editor{owship}; sie haben nachher Sitzung ohne mich.) Nachmittags Departmentseminar; \uline{Burks}\IN{\burks} Comments \uline{über mein \textit{Prob}.\IC{\logfoundprob} Buch}. (Er sagt, \textsection{} 41 ist nicht wirklich über Größenrechtfertigungsproblem, weil Dauer in $N^*$. Ich: Nein, für \textit{pr}\editor{obability} als Explikandum. Er will zeigen, dass synthetische Voraussetzungen nötig. Ich: Die Gründe \gestrunl\ dagegen sind dieselben wie jetzige Autoren (z.\,B. Russell\IN{\russell}) gegen die Millsche\IN{\mill} Frage; er: der Sinn einer $N^*$-Aussage ändert sich, wenn $N^*$ als Explikandum genommen wird. Ich: nein, nur der praktische Gebrauch.\fnE{Erl Millsche Frage usw. \blockade{}} Lebhafte Diskussion; auch Bar-Hillel\IN{\barhillel}, Wegener\IN{\wegner}, Savage\IN{\savage}.) \tbentry{9}{3}{1951}{} \uline{Zahnarzt} (die neue Plastikplatte. Sie sieht gut aus und sitzt sehr gut; Kauen ist zunächst etwas mühsam.) \tbentry{10}{3}{1951}{} 10\,--\,1 \uline{\textit{M\editor{a}cKay}}\IN{\mckay} (junger Physiker aus London. Arbeitet hier mit McCulloch\IN{\mcculloch} über Gehirnphysiologie; will Gehirn mit Rechenmaschine vergleichen. Er hat interessante Theorie über Grundlage von Messung, aufgrund \neueseite{534701} von Wittgensteinschen\IN{\wittgenstein} Atomsätzen. Jedes beobachtbare Ergebnis, auch geg.\blockade{gegenüber?} Messung, ein Atomsatz. Er hat 3 verschiedene Begriffe von \textit{amount} durch \textit{inform\editor{atio}n}, \gestrunl\ -- \textit{log\editor{ical} pr}\editor{obability}.\fnE{Erl zu MacKay \blockade{}} Er meint zunächst, kein wesentlicher Unterschied zwischen \textit{pr\textsubscript{1}} und \textit{pr\textsubscript{2}}; es zeigt sich aber, dass er \uline{Schätzung} von Häufigkeit \editor{meint}. Über Eddingtons\IN{\eddingtonarthur} Ableitung von Naturkonstanten; er: diese nicht synthetisch apriori, sondern analaog zu Berechnung von $\pi{}$, also basiert auf allgemeinen Annahmen über Struktur des Messungsverfahrens. Er hat Rockefeller Fell\editor{owship}\II{\rockefellerstiftung}; wird nach San Diego\II{\usd} gehen; vielleicht mich auf dem Wege in \textit{S.\,F.} besuchen. Er ist sehr intelligent und hat originelle Ideen; ich dränge ihn, ein Buch darüber zu schreiben.) \tbentry{11}{3}{1951}{} Nachmittags im Park spazieren. \tbentry{12}{3}{1951}{} Elektro\uline{kardiogramm} in Billings (mit Lichtstrahl auf Film; lang dauernd, allerhand verschiedene Haltungen, \$\,10). \tbentry{13}{3}{1951}{} Zahnarzt. (Ich sage, dass rechts hinten die Goldzähne oben und unten vorstehen; bei meinem seitlich mahlenden Kauen kommen sie zuerst zusammen; er sagt, ich soll mich gewöhnen, die Bewegung gerade von oben nach unten \uline{zu machen}, nicht seitlich. In jeder anderen Beziehung funktioniert die neue Platte gut.) -- Nachmittags \uline{Schutz}\IN{\schutz} hier (2 Stunden). (Über sein \textit{ms}, \gestrunl\ die Definitionen waren nicht klar formuliert; ich schlage Verbesserungen vor; aber es ist nicht einmal klar, welche Begriffe er explizieren will.) \tbentry{14}{3}{1951}{} Letzte Officestunde. -- Nachmittags 3\,\textonehalf{}\,--\,6 \uline{Burks}\IN{\burks} hier. (Ich erzähle von \textit{M\editor{a}cKay}\IN{\mckay}; er will Kontakt aufnehmen\fnA{Original \original{annehmen}.}. Über einige Punkte von $N^*$. Ob Gleichheit der Werte bei übersetzbaren Sprachen auch gilt mit Relationen. Mir scheint, dass das beweisbar ist, wenn man zeigen kann, dass isomorphe \blockade{zeichen Fraktur Z o.dgl.?} in ebensolche übersetzbar. Über Nagels\IN{\nagel} Forderung der Variation der Instanzen.) \tbentry{15}{3}{1951}{} Letztes Departmentlunch. Kurz mit \uline{Meyer}\IN{\meyer} gesprochen (er sagt, dass er und einige andere immer noch sehr interessiert sind an einer Übersetzung des Abriß\IC{\logistik}\IC{\symbolischelogik}. Er ist mehr optimistisch als Northrop\IN{\northrop}. Er meint, vielleicht könne doch \neueseite{534705} im Herbst was gemacht werden. Er will mir in einiger Zeit schreiben. Ich sage, dass ich dann die Änderungen im Abriß\IC{\logistik}\IC{\symbolischelogik} vielleicht im Sommer machen will. Nachmittags letztes Departmentseminar; Vortrag \uline{Paul Weiss}\IN{\weisspaul}: ,,\textit{The logic of \editor{the} creative process}``. (Er gibt Summary in lebhaftem, freien Sprechen, besser als in Aufsatz\IW{\weissthelogic}.\fnE{Weiss, ,,The Logic of the Creative Process``.} Dann lebhafte Diskussion, hauptsächlich mit mir; auch Thompson\IN{\thompsonmanley}, Wick\IN{\wick}, Hartshorne\IN{\hartshorne}, Lamb\IN{\lamb}. Ich stimme zu, dass Tätigkeit in Logik auch schöpferisch ist; aber ich betone, dass reine Logik etwas Anderes ist; nicht Theorie von \textit{reasoning}.) -- Abends Ina zur Party für Weiss\IN{\weisspaul} bei Perrys\IN{\perrycharner}\IN{\perrycharnerfrau}. Er sagt ihr, er ist erstaunt, wie weit wir übereinstimmen. \tbentry{16}{3}{1951}{} Mittags \uline{Olaf Helmer}\IN{\helmer} hier, auf Reise in den Osten. (Er sagt, er hat viel mehr Zutrauen diesmal, dass die Ehe gut gehen wird.\fnE{Helmer war verheiratet mit Helen Mary \blockade{}} Vielleicht wollen sie im Sommer einige Tage in \textit{SF} sein (Motorcourt), auf dem Wege nach Estes Park.) -- Nachmittags 3\,\textonehalf{}\,--\,6 \uline{\textit{Sun}}\IN{\sun} hier. (Ich erkläre \textit{B}- für Mathematikpaper. Ich rate ihm, weniger zu lesen, aber gründlicher zu verdauen. Er will zunächst für Examina arbeiten. Aber währenddessen doch \textit{PM} lesen; ich leihe im \textit{PM} I. Nächstes Jahr will er \gestrunl\ alle meine Kurse hören und sonst keine Philosophie.) \tbentry{17}{3}{1951}{} Term Papers gelesen. \tbentry{18}{3}{1951}{} \textwh{Term Papers gelesen.} Nachmittags im Park spazieren. \tbentry{19}{3}{1951}{} 2:30 Billings Hospital, \uline{Cardio Klinik}. 3:45 \textit{Dr.~Lintz}\IN{\lintzdr}, ganz kurz: das Kardiogramm zeigt Spuren von \textit{strain}. 4:30 \textit{Dr.~Adams}\IN{\adamsdoc}, Professor interne Medizin und Chairman (er sagt, das Kardiogramm zeige gewisse Abnormalitäten. Aber nichts Schlimmes Akutes, sondern etwas was in meinem Alter sehr häufig der Fall ist. Ich frage: funktionell oder \gestrunl\ Änderung des Organs. Er: in meinem Alter haben die meisten Herzen Änderung; damit kann man aber noch 20\,--\,30 Jahre leben; er fügt hinzu: ein Arzt kann natürlich nichts versprechen. Ich frage: welche praktischen Konsequenzen soll ich ziehen. Er ist erstaunt; er weiß kaum welche; die Dinge, die ich nicht tun sollte, unterlasse ich eh schon wegen meines Rückens. Ob ich nach \textit{SF} gehen kann? Er: ja; \neueseite{534703} (natürlich wird man dort schneller müde bei Spaziergang.) Er sagt gar nichts über ,,nervös`` oder ,,\textit{worrying}``. Der \textit{strain} kommt vielleicht, oder kann verstärkt werden \editor{durch} arterielle Verkalkung; ich sage von meinem Vater; er fragt nach anderen Verwandten, aber ich weiß nichts; er sagt, dies ist Vererbung hauptsächlich dann, wenn es vor 60 auftritt.) -- Nachts macht das Herz Zwicker; vermutlich nervös, weil ich zuviel darüber grüble. \tbentry{20}{3}{1951}{} Nachmittags \uline{\textit{Tintner}}\IN{\tintner} hier. (Allerhand Probleme im Zusammenhang mit meinem \textit{ms} ,,\textit{Contin}\editor{uum}``.\IC{\continuumofinductivemethods} Er weiß anscheinend auch keine guten Gründe der Statistiker für \textit{unb. est}.\blockade{} Er fragt sehr interessiert: nach $N$ für Maßgrößen (ich weiß nichts) und für geordneten Bereich (ich biete meine Methode an). Ich weise ihn auf \textit{M\editor{a}cKay}\IN{\mckay} hin.) -- Abends lese ich medizinische Bücher über das Herz; all die Möglichkeiten von \unl\ verschiedenster Art machen einen schauern. Nachts besser geschlafen; ich bin ruhiger, und ich vermeide, auf der linken Seite zu liegen. \tbentry{21}{3}{1951}{} Nachmittags \uline{Tintner}\IN{\tintner} hier. (Mehr über geordneten Bereich, auch für zirkuläres Universum. Er drängt mich, einen Artikel darüber zu schreiben. Er hat über mein \textit{ms} ,,\textit{Contin}\editor{uum}``\IC{\continuumofinductivemethods} mit den Leuten der Cowles Commission\II{\cowlesfoundation} gesprochen; sie würden es hektographieren als Diskussionspaper, wenn ich es bezahle; \gestrunl\ diese Sachen werden aber von ihnen nicht verkauft, sondern frei verteilt. Nochmal über Maßgrößen; ob man nicht alles auf ganze Zahlen reduzieren kann; ich: die Physik ist noch nicht so weit, kleinste Einheiten zu haben; also höchstens das kleinste beobachtbare als Einheit nehmen.) \tbentry{22}{3}{1951}{} Mit \uline{\textit{U\editor{niversity} of C\editor{hicago} Press}}\II{\chicagopress} gesprochen: \textit{Curruth}\IN{\curruth} und \textit{Corbett}\IN{\corbett}, Sales Manager. (Sie wollen Preis herabsetzen, wahrscheinlich auf \$\,8.50; die Press\II{\chicagopress} hat den guten Verkauf nicht vorausgesehen. \textit{Curr}\editor{uth}\IN{\curruth} stimmt mir zu, dass Sonderdruck der 4 \textsection{}\textsection{} dem Verkauf nicht schaden würde;\IC{\natureandapplication}\fnE{Das in diesem Jahr erschienene Carnap, \emph{The Nature and Application of Inductive Logic} enthält die \S\S 41--43 und 49--51 von Carnap, \emph{Logical Foundations of Probability}.} \textit{Corb}\editor{ett}\IN{\corbett} will Professoren fragen durch Rundbrief. Dann mit Miss \uline{\textit{Wong}}\IN{\wong}, Rechtsberater: vom Verkauf von 1000 Copies an Routledge kriegen sie 10\,\% vom Listenpreis (42 \textit{S}. = \$\,5.88), ich 5 \% (29 \textit{c}.). Sie bittet um meine Zustimmung, dass diese 1000 für England nicht rechnen unter die 2000, nach denen ich \textit{roy}\editor{alties} kriege. Ich sage: Ich werde zustimmen, wenn der Preis hier auf \$\,8.50 herabgesetzt wird. Das wollen sie tun (Corbett\IN{\corbett} telefoniert: so vom 1. Juli ab).) \neueseite{534707} (Haarschneider.) Korrekturenliste (22 Sachen) für Neudruck von \textit{Prob}.\IC{\logfoundprob}\IC{\logfoundbrobsecimp} geschrieben.\fnE{Carnap, \emph{Logical Foundations of Probability}, Second Impression enthält kleinere Hinzufügungen durch Carnap.} -- \gestrunl{} Ina fragt mich gestern: was waren meine glücklichsten Zeiten? Ich: Jena, die ersten Jahre in Wiesneck, Wien. Sie ist betrübt, dass ich nicht unsere Zeit auch dazu rechne. Heute sage ich ihr: ich hatte die Schwierigkeiten der Wiesnecker Zeit vergessen; und die \textit{SF} Zeiten waren oft besonders glücklich. \tbentry{23}{3}{1951}{} \uline{Press}\II{\chicagopress}: Nochmal mit Corbett\IN{\corbett} gesprochen, und Miss Wong\IN{\wong}. Ich gebe Miss Alexander\IN{\alexandermiss} die Korrekturen für zweiten Druck von \textit{Prob}\IC{\logfoundprob}. (handgeschrieben). -- Am Midway spazieren. \tbentry{24}{3}{1951}{} Nachmittags gekramt, mittags \uline{Erna}\IN{\loewenbergerna}. Nachmittags \textit{McQuown}\IN{\mcquown} (Assoz\editor{iierter} Professsor Anthropologie, und Linguist. War Schüler von Sapir\IN{\sapir}; hat \textit{mse} von Andrade\IN{\andrademanuel}, kannte ihn nicht persönlich. Hat vor 20 Jahren Esperanto gelernt, später auch einige andere Projekte theoretisch studiert; hat \textit{IALA}\II{\iala} einige Male besucht. Er meint, in der nahen Zukunft keine Chance, bis die Zerspaltung der Welt überwunden ist. Er sagt, die Hälfte der Linguisten hat Vorurteile gegen \textit{IL}, aber hauptsächlich emotional; wenn man ihnen die Fakten des wirklichen Gebrauchs von \editor{IL} klar machen würde, würden sie vielleicht umgestimmt. Er selbst ist interessiert daran, Esperanto als eine lebendige Sprache linguistisch zu untersuchen. Er betont, dass es wichtig ist, die \textit{IL} so flexibel zu machen, dass jeder seine Ausdrucksformen darin finden kann; z.\,B. präzisere Wortformen mit Suffix optional; wie ich es auch der \textit{IALA}\II{\iala} \editor{gegenüber} betont habe. -- Er möchte mal einen Vortrag von mir über symbolische Logik für seine lingustische Gruppe. Ich schlage auch vor, mal mit ihm, Metcalf\IN{\metcalf} und vielleicht anderen Gespräch über \textit{IL}.\fnE{Erl McQuowns Gruppe \blockade{}}) \tbentry{25}{3}{1951}{Ostern} Heute zum ersten Mal ein \textit{ad} für \editor{Wohnung} in ,,Tribune``. -- Nachmittags Dr.~Luitgard \uline{Albrecht}\IN{\albrechtluitgard} hier. (Sie ist im Herbst aus Deutschland gekommen. Aus Marburg, war Freundin von Reidemeister\IN{\reidemeisterkurt}, unter Nazis Dr. in Philosophie, über magischen Idealismus bei Novalis\IN{\novalis}, beeinflusst durch Kant\IN{\kant} \gestrunl, Ebbinghaus\blockade{Kann Hermann, Julius oder Ernst sein, welches IN?}.\IW{\albrechtmagidealismus}\fnE{Albrecht, \emph{Der magische Idealismus}.} Wir sprechen über die moralische Verantwortung der Deutschen an Hitler\IN{\hitler} und Krieg. Sie schaut \editor{ähnlich aus}\fnA{Original \original{aus ähnlich}.} wie Gertrud Cloos\IN{\gertrud}. Sie ist intelligent und nett. Wohnt bei Hoselitz\IN{\hoselitz}.) -- 2 Parteien besehen die Wohnung, aufgrund von Tribune \textit{ad}. \neueseite{534709} \tbentry{26}{3}{1951}{} (Ina checkt die Referenzen der beiden Mädchen, die die Wohnung mieten wollen. Billings sagt, dass Miss \textit{Roda}\IN{\roda} seit Wochen weg ist! Inas Vertrauen ist erschüttert, vielleicht ist alles Schwindel. Miss \textit{Horar}\IN{\horar} sagt, sie hat das als Referenz gegeben, weil wir anscheinend Referenzen in der Universität wünschten.) Ich arbeite seit 23. an neuem Projekt: \uline{$N$ für quantitative Sprache}.\fnE{Erl N für qu Sprache \blockade{}} (Das ist angeregt durch Tintners\IN{\tintner} Frage, ob ich keine Ideen hierfür habe; das wäre doch so wichtig, wenn auch nur für ganze Zahlen.) \tbentry{27}{3}{1951}{} Frühmorgens noch im Dunkeln, während ich die Beine im halben Schlummer kräftig nach unten strecke, fühle ich plötzlich \uline{kleinen Schmerz im Rücken}. Ich denke, es bedeutet wohl nichts, und mache später alle meine Übungen, auch die für Rückenmuskeln. Später, wie ich, mit dem Metallgürtel an, vom Bett aufstehe, spüre ich wieder \uline{Schmerz} im Rücken. Nicht stark. \editorstr{Über} Setze mich wieder hin und überlege, ob ich doch aufstehen soll. Da Ina ins Badezimmer kommt, lege ich mich hin um zu warten. Ich bin unschlüssig, ob ich aufstehen soll; vielleicht ist es nur Muskelschmerz. Dann sage ich es ihr, und sie rät, zunächst im Bett zu bleiben, um jetzt vor der Reise nichts zu riskieren. -- Gegen Abend werden die Rückenmuskeln und Nervenpunkte schmerzhaft (vermutlich, weil ich die ganze Zeit auf dem Rücken liege, ohne die Muskeln richtig zu entspannen). Daher schlafe ich auch schlecht, trotz Nembutal (1\,\textonehalf{} und später noch \textthreequarters{}). -- (\unl\ \textit{Cain} Baiers\IN{\baiers} und Wagner\IN{Wagner} prüft die Referenzen der Mädchen und billigt es. Er setzt keinen Vertrag auf und will auch die Miete nicht einkassieren; für das Prüfen allein rechnet er \$\,25!) -- Ganzen Tag gearbeitet an ,,Quantitative Sprache``. \tbentry{28}{3}{1951}{} \textwh{Ganzen Tag gearbeitet an ,,Quantitative Sprache``.} Ganzen Tag im Bett geblieben. Nachmittags Behandlung von \uline{Mrs.~Schild}\IN{\sachsgerda} (Kurzwelle und Massage, \$\,5). Danach fühlen sich die Rückenmuskeln besser entspannt und nicht schmerzhaft. Ich schlafe besser (1\,\textonehalf{} Nembutal). \tbentry{29}{3}{1951}{} Nachmittags noch mal Behandlung von Mrs.~Schild\IN{\sachsgerda}. -- Vermietung: Die 2 Mädchen scheinen uns bedenklich; jetzt kann sich die eine nicht entscheiden. Grants\IN{\grantoxford} Freund sagt: es ist ihnen zu teuer; sie dachten \textit{ca}. 75. Wir geben nochmal \textit{ad} in Tribune. (Kein Nembutal.) \neueseite{531451}\fnA{Beginn des in \href{https://doi.org/10.48666/1146598}{RC 025-91-03} ausgelagerten Teils.}\textspns{Fahrt \uline{\textit{Chic}. -- \textit{S.\,F}.} (über \textit{Okla}.)} \tbentry{30}{3}{1951}{} Zum ersten Mal aufgestanden (zum Hocken; es geht gut). Mehrmals kurz aufgestanden und im Zimmer herumgegangen. \tbentry{31}{3}{1951}{} \uline{Jack \textit{Geiger}}\IN{\geigerjack} kommt mit seiner Verlobten und unterschreibt den Mietvertrag. -- Mittags Erna\IN{\loewenbergerna}. Zum Lunch \textonehalf{} auf. Nachmittags etwas am Schreibtisch gesessen und gekramt. \tbentry{1}{4}{1951}{} Zu den Mahlzeiten aufgestanden, und noch zweimal je \textonehalf{} Stunde. Ina packt fleißig. \tbentry{2}{4}{1951}{} Telefoniert mit \uline{\textit{Brinton Stone}}\IN{\stonebrinton} (Foundation Relations Central Administration). (Ich soll ihm Projekt schicken, er wird es umschreiben usw. und mir zurückschicken; später bei geeigneter Foundation ansuchen. Die Chancen sind klein.) Ina packt bis spät. \tbentry{3}{4}{1951}{} Vormittags eingeladen, mit Janitor. \ulinestr{\ulinesp{Abfahrt nach \textit{S.\,F}.}} 2:30. 7:20 \uline{\textit{Springfield}, \textit{Ill}}.,\ort{Springfield IL} 194 \textit{mi. \uline{Broadview Ct.} }(2 Cabins, A\textasciimacron{}, gut und nett eingerichtet, zusammen 7.--). \tbentry{4}{4}{1951}{} Abfahrt, nach Frühstück, 9:00. Auf dem Kreis in \textit{St. Louis} ein \uline{\textit{flat}}; wir glauben, das Geräusch kommt von der örtlichen Straße; so merken wir es erst, als alles kaputt ist, \textit{tir}e gebrochen. Hinter \textit{Sullivan Mo}. \uline{zweiten \textit{flat}}!, während wir bei einer Gasstation stehen. 6:30 \uline{\textit{Lebanon} \textit{Mo}}.,\ort{Lebanon MO} 286 mi. In dieser Gegend sind viele Courts, weil nahe den Ozark-Bergen im Süden. \uline{\textit{Vesta} \textit{Ct}}. (Cabin mit 2 Zimmern, \textit{B}, 6.50). (Beim Abendbrot am Nebentisch der Mann mit dem unsympathischen Gesicht; Ina macht Bemerkungen auf deutsch.) \tbentry{5}{4}{1951}{} Abfahrt 9:35. Meist Regen. 7:30 \uline{\textit{Bristow, Okl}}.\ort{Bristow OK} (53 \textit{mi} \textit{W} von \textit{Tulsa, Okl}.), 308 \textit{mi}. \uline{\textit{Thurman Ct}}. am \textit{W} Ende (es gibt einen anderen am \textit{E} Ende), (Cabin mit 2 Zimmern, \textit{B}, 6.50). Ina zerrt sich einen Muskel am Bein, als sie Marni plötzlich festhalten will, weil ein kleiner Hund da ist. Wir essen in der Cabin; meine Rückenmuskeln schmerzen vom Liegen, sodass ich schwer den Gürtel ertragen kann. \neueseite{1192273} \tbentry{6}{4}{1951}{} Abfahrt 9:15. Lange Detour vor \textit{Okl. City}; wir müssen mitten durch die Stadt fahren. Der unangenehme Mann (vom 4. abends) hält uns auf offener Landstraße mit seinem Auto auf und behauptet, dass wir ihn zweimal überholt hätten mit nur 2 \textit{cm} Abstand, er will es der Polizei berichten! 7:15 \textit{Amarillo Texas},\ort{Amarillo TX} 357 \textit{mi}. \uline{\textit{Pueblo Ct}}., am \textit{E} Ende (Cabin mit 2 Zimmern, A, ganz hinten in einem Hof gelegen, \uline{ruhig}, ohne Wech\unl\ geschlafen, 6.50). Wieder in Cabin gegessen. \tbentry{7}{4}{1951}{} Abfahrt 9:15. Über \textit{Sta.~Rosa} und \textit{Clines Corners}, lange Strecken auf \textit{No} 66 sind im Neubau. -- 4:00 (\textit{M.T.}) \uline{Ankunft \textit{\ulinesp{in Santa Fe}}},\ort{Santa Fe NM} in der Stadt. Einkäufe. Das Häuschen ist sehr ordentlich und sauber; Schaumburgs\IN{\joschaumburg}\IN{\schaumburgfrau} haben es gereinigt, Maria\IN{\schaumburgfrau} hat Stuhl überzogen und Fenstervorhänge in meinem Schlafzimmer gemacht. Yami\IN{\yami} bei uns beim Abendbrot, erzählt G\unl . Ganze Reise: 1433 mi. \tbentry{8}{4}{1951}{} Zu den Mahlzeiten und zeitweise zwischendurch aufgestanden. Mein Rücken erholt sich langsam von der Untätigkeit der Reise. -- Abends schneit es. \tbentry{9}{4}{1951}{} Angefangen, ,,\textit{Project}`` zu schreiben für \textit{Brinton Stone}\IN{\stonebrinton}, für Gesuch an eine Foundation. Ich stehe allmählich länger auf; der Rücken wird wieder kräftiger. Ina nachmittags in die Stadt. \tbentry{10}{4}{1951}{} Am Projekt geschrieben. \tbentry{11}{4}{1951}{} Nachmittags 20 Minuten \uline{spazieren}, auf Straße (zum ersten Mal seit 23.\,3.) Danach noch 2 Stunden aufgesessen. \tbentry{12}{4}{1951}{} Nachmittags Briefe in Wire Recorder diktiert. \tbentry{13}{4}{1951}{} Nachmittags spazieren, am Chalmerhaus\IN{\chalmer} vorbei. Dann \uline{bei Yami}\IN{\yami} und Mutter; auch über Baum in der Straße. \tbentry{14}{4}{1951}{} Nachmittags Briefe in Wire Recorder diktiert. (Ina in die Stadt.) \tbentry{15}{4}{1951}{} \textwh{Nachmittags Briefe in Wire Recorder diktiert.} (Ina zu Ruthlings\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau}.) Spaziergang über Borrio Weg.\fnA{Ende des in \href{https://doi.org/10.48666/1146598}{RC 025-91-03} ausgelagerten Teils.} \neueseite{534711}\textspns{Hier fehlt ein Blatt (30.III. -- 15.IV.) anscheinend \uline{Reise nach \textit{SF}}. Vielleicht \textit{SQu} frei?} \tbentry{16}{4}{1951}{} Spaziergang 40\,\textit{min} auf Porfirios\IN{\porfirio} Weg. \tbentry{18}{4}{1951}{} Arbeit für Zusätze in ,,\textit{Continuum}``\IC{\continuumofinductivemethods} angefangen. (Über \textit{Hodges}'\IN{\hodges} Aufsatz\IW{\hodgesminimax} und Brief an ihn diktiert.\fnE{Hodges und Lehmann, ,,Some Problems in Minimax Point Estimation`` und Carnap an Hodges, 18.\,IV.\,1951 (\href{https://doi.org/10.48666/904229}{RC 084-25-03}).}) \tbentry{20}{4}{1951}{} \uline{Ina zu Dr.~\textit{Hausner}}\IN{\hausnerdr} (Er findet das meiste in Ordnung, aber erheblich Untergewicht (97\,\Pfund!); er verschreibt 4000 Kaloriendiät.) Sie fragt auch wegen meines Herzens. (Er sagt, Leute mit \textit{minor} Herzsachen sollen ihre Lebensweise nicht ändern; ruhig spazieren gehen; dass das Herz reagiert, wenn ich auf der linken Seite liege, ist wahrscheinlich Einbildung.) Dies beruhigt mich; ich wollte sicher sein, dass ich nichts Verkehrtes tue. \tbentry{21}{4}{1951}{} Nach dem Spaziergang treffen wir Mrs.~\textit{Maxray\IN{\maxray}}. Wir sagen ihr, dass wir das \textit{right of way} über die weniger steile Straße haben. Aber es scheint wenig Eindruck zu machen. Wir müssen doch wohl \textit{Kay's}\IN{\montgomeryhkay} Urteil einholen.\medskip \ldots{} Jeden Tag spazieren (30\,--\,40\,\textit{min}, manchmal 50\,\textit{min}); ich spüre etwas das Herz, besonders gegen Ende, aber es ist nicht schlimm. \tbentry{26}{4}{1951}{} Ina spricht mit \uline{Kay Montgomery}\IN{\montgomeryhkay}. (Er meint, wir können das Recht auf die frühere Straße nur beanspruchen, wenn \editor{wir} durch Zeugnisse von \textit{O'Meara}\IN{\omeara} und Jim Morris\IN{\morrisjames} nachweisen können, dass diese Straße 10 Jahre lang benutzt worden ist.) \tbentry{30}{4}{1951}{} 5\,--\,7 \uline{Paul\IN{\ruthling} und Anita Ruthling\IN{\ruthlinganita}} hier, während Ina in der Stadt ist. Sie essen hier (mitgebrachte Sachen). (Er sagt, dass ihre finanzielle Lage von August ab besser werden wird; es kommt darauf an, jetzt bis August auszukommen. Ich sage, wenn sie in Schwierigkeiten kommen, sollen sie es uns sagen.) \tbentrylong{2}{5}{1951}{} Abends \uline{Ina Flu,} 39\,°; keine Erkältung. \tbentry{3}{5}{1951}{} Ina Husten, wenig Kopfschmerzen; Muskeln alle schmerzhaft, besonders das Zwerchfell; Krämpfe in Beinen. Abends 39.6. \tbentry{4}{5}{1951}{} Ina 39.0. Ich versuche, Hausner\IN{\hausnerdr} anzurufen; er ist heute und morgen bei Ärzteconvention hier. Die Sekretärin will mit ihm sprechen, \neueseite{534719} Yami\IN{\yami} fährt eigens nochmal hinunter und holt die Medizin. Paul\IN{\ruthling} und Anita \uline{Ruthling}\IN{\ruthlinganita} zum Abendbrot hier. \tbentry{5}{5}{1951}{} Ina nimmt Medizin alle 4 Stunden, seit gestern abend. Trotzdem die Nacht schlecht, und hohe Temperatur. Heute vormittag geht Temperatur endlich hinunter auf 37.6. \tbentry{6}{5}{1951}{} Hausner\IN{\hausnerdr} angerufen für Ina; er verschreibt wieder die Kapseln, und eine Flüssigkeit (vermutlich gegen Husten). \tbentry{8}{5}{1951}{} Abends hat Ina 38.0, weil die Medizin gestern abend zu Ende gegangen ist. \tbentry{9}{5}{1951}{} Yami\IN{\yami} fährt nach Colorado, schickt Medizin herauf (beide) mit Taxi. Nachmittags 37.8. Ich rufe Hausner\IN{\hausnerdr} an; er sagt, wenn Temperatur nicht unten bleibt, Verdacht von Virus Pneunomia; \sout{dann} ich soll morgen berichten, wenn es nicht besser geht, dann will er sie sehen. Ich mache mir große Sorgen um schwere Krankheit, Hospitalisierung usw. Abends 39.0. \tbentry{10}{5}{1951}{} \gestrunl\ Morgens 37.2. Ina hat besser geschlafen, fühlt sich jetzt besser. \sout{Hust} Nicht mehr die Zwerchfellreizung; Husten mehr in Brust und Seite. Ich telefoniere Hausner\IN{\hausnerdr}. Er sagt, wir wollen sehen, vielleicht mit weiterer Medizin geht die Temperatur mehr hinunter. Morgen vielleicht hinunterkommen. Möglicherweise ist es Virus Pneumonia; aber das ist gar nicht gefährlich, nur lästig (das gibt große Beruhigung). Medizin kommt mit Taxi herauf. -- \uline{Vorbereitung des Aufsatzes\IC{\carnaprelations} über Relationen (Erwiderung auf Bar-Hillel\IN{\barhillel})} ist fertig.\fnE{Carnap, ,,The Poblem of Relations in Inductive Logic``.} (Skelett geschrieben 6.\,--\,7., aufgrund von Notizen vom 12.\,2.; englischer Text 7.\,--\,8., Durcharbeitung 9.\,--\,10.)\blockade{NL} \tbentry{11}{5}{1951}{} Mit Taxi in die Stadt und zurück (Yami\IN{\yami} ist weg). \uline{Zu Hausner\IN{\hausnerdr}}; \uline{Friedman}\IN{\friedmandr} macht \textit{X-ray} von Ina; Hausner\IN{\hausnerdr} bestätigt seine Vermutung: Virus Pneunomia; es wird vielleicht noch 7\,--\,10 Tage dauern. Sie soll weiter Chlormywin nehmen, jetzt nur 3 x täglich. Er warnt sie sehr, nicht aufzustehen, weil sie so schon so schwach ist, und dass das die Krankheit verlängern würde. Zu \uline{Murray Friedman}\IN{\friedmandr}. Er zeigt mir Inas \textit{X-ray} (auf der einen Seite der Lunge oben sind weißgefleckte \unl , \neueseite{534713} sie sind dichter von Exsudat von der Entzündung; das zeigt genau Pneumonia an.) Er berichtet von seiner Herzsache. (Im Herbst Herzattacke; da er aber noch jung ist, 46, stellt sich der Blutkreislauf für den Herzmuskel anders um. Er arbeitet immer nur vormittags im Institut; scheint aber dort doch sehr beschäftigt, immerzu herumzulaufen.) \uline{Anita}\IN{\ruthlinganita} schlägt vor, beide wollen heute nachmittag zu uns kommen; ich: lieber heute nicht, lieber später, wenn Ina wieder sprechen kann. -- Ich gehe zur Bank, Drugstore, Post. Dann Taxi nach Hause. -- Abends alle \uline{Ruthlings}\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau}, nur kurz, weil Ina sich schwach fühlt. -- 37.4. \tbentry{12}{5}{1951}{} Nachmittags \uline{alle 5 Ruthlings}\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau}\IN{\ruthlinganita}\IN{\ruthlingcarmen}\IN{\ruthlingmarcelita} kommen, helfen etwas, und gehen bald wieder. \tbentry{13}{5}{1951}{} \uline{Maria Ruthling und Carmen} kommen,\IN{\ruthlingfrau}\IN{\ruthlingcarmen} säubern die Zimmer und machen eine warme Mahlzeit. (Nachmittags kommt Yami\IN{\yami} aus Colorado zurück.) Abends: Mama\IN{\montgomerymrs} kommt kurz herein. \tbentry{14}{5}{1951}{} 11\,--\,1 \uline{Maria Ruthling}\IN{\ruthlingfrau} und Marcella\IN{\ruthlingmarcelita} hier; sie macht warme Mahlzeit. -- Die Frau von Porfirio\IN{\porfirio} kommt kurz; sie will \textit{Mi} 12 wiederkommen zum Helfen. -- Mrs.~\unsicher{Maxray} bringt ein ganzes Chicken und Suppe. -- Temperatur 37.6. \tbentry{15}{5}{1951}{} Mal ein stiller Tag. -- Temperatur 37.2. \tbentry{16}{5}{1951}{} Gestern Abend hatte Ina beim Husten plötzlich Schmerzen auf der linken Seite, etwas nach hinten. Seitdem tut jedes Mal das Husten dort weh, heute nicht mehr so schlimm wie in der Nacht, und sie kann sich nicht im Bett bewegen. Hausner\IN{\hausnerdr} sagt nachmittags telefonisch: Aspirin, vielleicht morgen \editor{zu} Hausner\IN{\hausnerdr} kommen wenn das möglich ist. 12\,--\,3 \uline{Porfirio\IN{\porfirio} und Frau} hier. Sie wäscht Geschirr, kocht, wäscht ein paar Sachen, und macht Fußboden rein. Er bleibt auch zum Lunch und hilft übersetzen. (Sie will nicht sagen, was sie verlangt; wir geben ihr 2.50 für 2\,\textonehalf{} Stunden.) -- Abends 37.1; aber der Schmerz auf der Seite ist stärker. \tbentry{17}{5}{1951}{} Nachts war es besser; Ina mindert das Zittern des Zwerchfells mit Hilfe von Nembutal. 37.0. Es schneit; Wege und Boden sind bedeckt, ca. 1\zoll{}. Ina fühlt sich besser. -- Nachmittags \uline{Paul Ruthling}\IN{\ruthling}, wäscht Geschirr. -- Es schneit immer weiter; die ganze Landschaft ist weiß. -- Ich telefoniere Hausner\IN{\hausnerdr}. Da Ina sich besser fühlt und Temperatur beinahe normal, soll sie morgen nicht runterkommen, wenn Wetter \neueseite{534717} nicht gut. Er scheint zuversichtlich, dass jetzt An\unl\ vorliegt. \tbentry{18}{5}{1951}{} Mein 60. Geburtstag. -- In der Nacht brechen immer weitere Stücke vom Bewurf der Wand hinter meinem Bett ab, neben dem Kamin. Sie fallen hinunter mit gewaltigem Gepolter. Schließlich sieht man die braunen Steine; sie sind rund, sehen nicht sehr solide aus. Morgens \textonehalf{}\,8 \uline{fällt ein großes Stück mit Steinen auf mein Bett, auf }das Kopfkissen neben meinen Kopf; alles bis zum Fenster ist heraus. Mir scheint es zu unsicher, ob nicht das Fenster kollapsen wird, \editor{deshalb} steh' ich auf. Das Bett und alle Sachen sind furchtbar dreckig. Mein Rücken ist ziemlich müde nach der schlechten Nacht. Vormittags lege ich mich auf den neuen Liegestuhl, in horizontaler Stellung, unten im Esszimmer. -- 12\textasciimacron{} \uline{Porfirios\IN{\porfirio} Frau} kommt und arbeitet. Sie richtet mir das Reservebett im Esszimmer. -- \uline{Paul\IN{\ruthling} und Anita Ruthling\IN{\ruthlinganita}} kommen und helfen etwas. \tbentry{19}{5}{1951}{} \uline{\textit{Manuel} Barbero}\IN{\barbero} arbeitet hier 7\,\textonehalf{}\,--\,4 (er kommt mit Taxis, 1.50!. Yami\IN{\yami} nimmt ihn nachmittags mit hinein. Er sortiert das Hinuntergefallene im Schlafzimmer und säubert die Steine: ein Haufen mit ganz großen, einer mit kleineren. Dann macht er Dachreparatur. Er verlangt 1.25; ich gebe es, weil Wochenende.) -- \uline{Maria Ruthling\IN{\ruthlingfrau} mit Anita\IN{\ruthlinganita} und Carmen\IN{\ruthlingcarmen}} \editor{kommen} und kochen für uns. Da sie lange bleiben, wird Ina aber müde. \tbentry{20}{5}{1951}{} \uline{Manuel}\IN{\barbero} kommt 7(!)\,--\,5 (9 Stunden zu 1.25). (Er baut die Mauer im Schlafzimmer wieder auf, und macht Rohverputz aus Zement.) \uline{Porfirio}\IN{\porfirio} kommt um zu sehen, ob wir Hilfe brauchen. (Beide Männer reparieren die Leitung zum Wannenpool; und schöpfen ihn ganz aus. Da war zuviel fester Stoff, und zu voll. Die Bretterbedeckung ist teilweise verfault.) -- Yami\IN{\yami} bringt ein ganzes gekochtes Huhn in Suppe, und Kirschenjelly. (Wieso sie zum ersten Mal heute erscheint und dann mehrmals und eifrig ist nicht klar. Sie hat heute morgen Dr.~Hausner\IN{\hausnerdr} in der Stadt getroffen. Vielleicht hat er ihr gesagt, dass es nicht ansteckend ist, und dass sie gute und reichliche Nahrung braucht.) -- Ina hatte heute wieder viel Schmerzen, und ich mache mir Sorgen, ob etwas Schlimmeres dahinter steckt; vielleicht muss sie morgen ins Hospital. \neueseite{534725} \tbentry{21}{5}{1951}{} Ina hat eine bessere Nacht gehabt und fühlt sich besser. Sie fürchtet aber, dass sie eine Fahrt in die Stadt \editorstr{sie} wieder sehr schwächen würde. \uline{Dr.~Hausner\IN{\hausnerdr}} sagt aber, es ist wesentlich, dass sie kommt. \uline{Yami}\IN{\yami} fährt uns hin, in unserem Auto. \textit{X-ray} bei Friedman\IN{\friedmandr}. (Ich inzwischen Haarschneiden; zum ersten Mal seit 2 Monaten.) Ich zu Hausner\IN{\hausnerdr}; aber er ruft mich nicht hinein. (Er sagt, nach \textit{X-ray} und Untersuchung: der Schmerz in den letzten Tagen war von Infektion einer anderen \textit{lobe} der Lunge. Die Infektion ist jetzt überwunden. \gestrunl{} Die Schmerzen beim Husten und Bewegen werden in ca. 4 Tagen aufhören. Aber sie ist sehr geschwächt und muss alle 2 Stunden was essen, und strikt Ruhe halten, sonst schickt er sie \textit{Fr }ins Hospital. Kein Chlormywin weil keine Temperatur mehr. Nur noch das Hustenmittel; stattdessen nimmt sie Nembutal, auch bei Tage, aber das sagt sie ihm nicht.) -- \uline{Frau von Porfirio\IN{\porfirio}} hier für 2 Stunden. \tbentry{22}{5}{1951}{} 5\,--\,8\,\textonehalf{} (!) \uline{Paul Ruthling\IN{\ruthling} und Tochter} hier. Sie machen mein Bett im unteren Zimmer, räumen Reservebett weg, und kochen warme Mahlzeit. Aber ihr langes Bleiben ermüdet Ina zu sehr. -- Später finde ich, dass mein Bett nicht richtig auf den Klötzen steht und wackelt; Ina kommt und richtet es sehr mühsam, damit es nicht in der Nacht abrutscht. \tbentry{23}{5}{1951}{} \uline{Porfirio\IN{\porfirio} und Frau} kommen für 2 Stunden + Lunch. (Heute kommt endlich der Scheck für Miete Mai aus Chicago.) \tbentry{25}{5}{1951}{} \uline{Frau von Porfirio\IN{\porfirio}}, vormittags 1 Stunde. -- \uline{Hausner}\IN{\hausnerdr} sagt telefonisch, dass Ina von \textit{So} ab anfangen darf, aufzustehen, und Ende der nächsten Woche zu ihm kommen soll. \tbentry{26}{5}{1951}{} \uline{Maria Ruthling\IN{\ruthlingfrau} und 3 Kinder} hier, 6\,--\,8. Sie haben viele Sachen für uns eingekauft. Maria\IN{\ruthlingfrau} war den ganzen Tag mit den Kindern in der Stadt, und ist müde; sie kocht aber Fleisch für uns alle. Allerhand Unruhe mit den Kindern, besonders der Kleinen, obwohl sie sehr nett ist; Maria\IN{\ruthlingfrau} ist nervös und kritisch mit den Kindern. \tbentry{27}{5}{1951}{} Ina fängt an, wieder aufzustehen. \neueseite{534723} \tbentry{28}{5}{1951}{} Ina 37.2. Ich rufe Hausner\IN{\hausnerdr} an; er rät, die letzten 2 Kapseln Chlormywin zu nehmen; Ina soll \textit{Do} hineinkommen. -- Frau Porfirio\IN{\porfiriofrau}. -- \uline{Paul Ruthling}\IN{\ruthling} zum Abendessen. \tbmanyentries{\tbentry{29}{5}{1951}{}, \tbentry{30}{5}{1951}{}} Temperatur wieder normal; Ina steht öfters auf. %\tbentry{30}{5}{1951}{} %Temperatur wieder normal; Ina steht öfters auf. \tbentry{31}{5}{1951}{} \uline{Ina zu Hausner\IN{\hausnerdr}}. (Er sagt aufgrund von Fluoroskop, dass Infektion verschwunden ist; ihre Schmerzen bei Bewegungen usw. sind \textit{pleurisy}; das wird noch 2 Wochen dauern! Gut essen ist jetzt Hauptsache, und sich vor Abkühlung hüten; in 3 Wochen soll sie wieder kommen.) Ich zu \uline{Mann}\IN{Mann} (Canvas-Gürtel bestellt), Bank und Besorgungen. \tbentry{1}{6}{1951}{} Frau Porfirio\IN{\porfiriofrau} hier. \tbentry{2}{6}{1951}{} \uline{Maria Ruthling}\IN{\ruthlingfrau} hier für Lunch. Wir geben ihr spontan \$\,200. \tbentry{3}{6}{1951}{} Ina richtet jetzt immer die Mahlzeiten, ist zwischendurch im Bett. Die \textit{pleurisy} macht Schmerzen. -- Ich bin jetzt viel am Schreibtisch. Ich lese dieser Tage: \textit{Colloquium} über \textit{prob}.,\fnE{Erläuterung \blockade{}} Genf 1937 (viel Diskussion und Einwände über Mises\IN{\mises}, in unseren Kreisen nicht genügend bekannt). \tbentry{5}{6}{1951}{} Frau Porfirio\IN{\porfiriofrau} hier. \tbentry{6}{6}{1951}{} Ina mit Yami\IN{\yami} in die Stadt, zum Einkaufen. -- Ich gehe wieder an Umarbeitung von ,,\textit{Continuum}``\IC{\continuumofinductivemethods}. \tbentry{7}{6}{1951}{} Frau Porfirio\IN{\porfiriofrau} hier. \tbentry{8}{6}{1951}{} Ina hat immer noch \textit{pleurisy} Schmerzen. \tbentry{9}{6}{1951}{} \textit{Manuel}\IN{\barbero} arbeitet am Wannenpool. -- Ina mit Yami\IN{\yami} einkaufen. Abends kommt Maria Ruthling\IN{\ruthlingfrau} und 3 Kinder; sie halten sie zum Abendessen. \tbentry{10}{6}{1951}{} \textit{Manuel}\IN{\barbero} macht den Wannenpool fertig. -- Yami\IN{\yami} bringt den Kolonisten \textit{B.\,B.~\uline{Dunna}}\IN{Dunna, B.\,B., Kolonist} zu mir. Wir sitzen auf Porch. Er ist 72, noch recht munter, redselig, frommer Katholik. Gegen Trinken usw., erklärt, wie er Alkoholiker retten will, usw. \neueseite{534721} \tbentry{11}{6}{1951}{} Abends im Bett, nach den Übungen (einschl\editor{ägige} Rückenübungen); ich liege auf dem Rücken, will etwas in den Papierkorb links vom Bett werfen, drehe dazu den Oberkörper nach links und strecke den rechten Arm weit hinüber. Dabei plötzlich scharfer \uline{Rückenschmerz}; alles verkrampft sich; dann drehe ich mich langsam auf den Rücken zurück und liege eine Weile ganz still. Nachher versuche ich, mich vorsichtig auf die linke Seite zu drehen, und auf die rechte. Da es ohne Schmerzen geht, vermute ich, dass es nicht der Disk war, sondern bloß Dehnung eines Muskels durch Twisten (Drehung der Schultern gegen das Becken). Ich nehme Nembutal, um ruhig zu liegen. \tbentry{12}{6}{1951}{} Ina rät, zur Vorsicht im Bett zu bleiben. -- Um 1\,\textonehalf{}, als Ina gerade Lunch gekocht hat, kommen überraschend \uline{Maria Ruthling\IN{\ruthlingfrau}, Carmen\IN{\ruthlingcarmen} und Marcella\IN{\ruthlingmarcelita}}. Sie haben noch nicht Lunch gegessen, obwohl sie von zu Hause kommen! Ina füttert sie. (Ina vermutet, dass sie wegen zeitweiliger Geldknappheit keine ordentlichen Esssachen kaufen und darum gerne bei uns essen.) \tbentry{13}{6}{1951}{} Vormittags Ina mit Yami\IN{\yami} in die Stadt. -- Nachmittags stehe ich einige Male für wenige Minuten auf. Abends einige Übungen gemacht; es geht noch nicht gut, alles ist noch steif. \tbentry{14}{6}{1951}{} Morgens Übungen; es geht gut (ohne Rückenübungen). 1 Stunde aufgestanden. Mittags und abends zur Mahlzeit aufgestanden; keine besondere Ermüdung. \tbentry{15}{6}{1951}{} Zum ersten Mal wieder Rückenübungen (8). \tbentry{16}{6}{1951}{} Wieder am Schreibtisch gesessen. Manuel\IN{\barbero} macht spaltflächig\blockade{Sinn?} Teer auf das ganze Dach. Ina fährt zum ersten Mal wieder selbst in die Stadt. \tbentry{17}{6}{1951}{} Viel auf. -- Ina säubert das Haus. \tbentry{18}{6}{1951}{} Vormittags \uline{Hempel}\IN{\hempel} kommt, in Taxi. (Er war auf Denver\II{\du} Biologentagung,\fnE{Biologentagung \blockade{}} die seine Reise dorthin bezahlen; dann Stanford\II{\stanford} und \textit{Los Ang}\editor{eles}; \ulinesp{bei RAND}\II{\randinstitut} für einige Tage; sie bezahlen Reise von Denver, + 12.-- Kosten pro Tag, \gestrunl\ + 40.-- für jeden Tag Konsultation, (8\,--\,5 im Office).) Nachmittags Ina und Hempel\IN{\hempel} in die Stadt (Ina zum Zahnarzt Berardinelli\IN{\berardinellidr}).\medskip \ldots{} Ich gehe mit Hempel\IN{\hempel} gewöhnlich zweimal täglich spazieren; nach dem Frühstück und vor dem Abendessen; immer etwas länger, schließlich 45 min.; über den Nord Ridge Bay an den Hang des Hügels, Richtung Porfirios\IN{\porfirio} Hügel bis auf das \neueseite{534729} untere Plateau vor dem Gipfel, Viele Diskussionen (über mein \textit{ms} ,,\textit{Contin}\editor{uum}``\IC{\continuumofinductivemethods}, das ihm sehr wichtig erscheint; über Möglichkeit induktiver Logik für quantitative Sprache; über Voraussetzungen der Unabhängigkeit und Einfachheit der Analyse. Über Quines\IN{\quine} Einwände gegen analytisch, und Feigls\IN{\feigl} Begriff und Boston \textit{ms} dazu;\fnE{Boston ms \blockade{}} meine \textit{Chic}. Bemerkungen hierüber. Über Ontologie; meine \textit{Chic}. Erwiderung auf Quines\IN{\quine} Vortrag. \gestrunl\gestrunl\ \textit{H}\editor{empel}\IN{\hempel} drängt mich, die Revision vom ,,Abriß``\IC{\logistik}\IC{\symbolischelogik} bald zu machen, damit eine Übersetzung erscheint. Er berichtet über Reichenbach\IN{\reichenbach}: dieser meint, dass ich $N^*$ als einzig zulässige Lösung ansehe. Er zeigt mir \textit{mse} von Kemenys\IN{\kemeny} Rezension\IW{\kemenyrezension} meines ,,\textit{Prob}.``\IC{\logfoundprob} für \textit{JSL}\II{\journalsymboliclogic},\fnE{Kemeny, ,,Review: Logical Foundations of Probability by Rudolf Carnap``.} kurz, und Review\IW{\kemenyreview} of Metaphysik (ausführlich; er ist gegen das Produktprinzip!).\fnE{Kemeny, ,,Carnap on Probability``.} Über Feigls\IN{\feigl} Konferenzplan. Ich: fruchtbar für mich wäre nur Besprechung meiner \textit{Prob} Theorie mit ganz wenigen Leuten, ohne Reichenbach\IN{\reichenbach} und Mises\IN{\mises}; das ist nicht in offizieller Konferenz möglich; vielleicht private Vorkonferenz für 1 oder 2 Tage vor offizieller Konferenz in \textit{Chic}. Er meint, ich soll nicht die Diskussion in 3 Teile trennen, wie ich plante, weil doch jeder immer alles vorbringen wird.) Über Persönliches (über meinen Rücken, und Psychoanalyse. Er meint, es lohnt wohl kaum, anderen Rückenspezialisten zu konsultieren; der wird kaum was Neues sagen können. -- Er arbeitet nur im Office; zu Hause zu viel Unruhe mit Kindern, und er hilft im Haushalt. Er hat Morris\IN{\morris} das Enzyklopädie\II{\enzyklopaedie} \textit{ms} für diesen Sommer versprochen.\fnE{Hier wieder Feigls Enc MS \blockade{} wie oben \blockade{}} Haupthindernis dagegen, dass beide nächstes Jahr nach \textit{SF} kommen: sie meinen, es ist unmöglich, die Kinder irgendwo zu lassen; und die Reisekosten. -- Er ist sehr befriedigt mit Yale\II{\yale}, Beziehungen im Department usw.; er würde nicht leicht weggehen, auch nicht nach Stanford\II{\stanford}, obwohl es ihm dort sehr gut gefiel und mit Goheen\IN{\goheen} leicht auszukommen ist.) (Obwohl ich schon 8\,\textonehalf{} zu Bett gehe, muss ich jeden Abend Schlafmittel nehmen; trotzdem schlafe ich zu wenig und bin am Ende der Woche sehr müde.) \tbentry{23}{6}{1951}{} \uline{Paul Ruthling}\IN{\ruthling} nachmittags hier für 4 Stunden! Er klagt zu Ina über die Schwierigkeiten mit Maria\IN{\ruthlingfrau}. Wir sagen unsere Bedenken gegen den \textit{camp} Plan. \neueseite{534727} \tbentry{26}{6}{1951}{} \uline{Hempel\IN{\hempel} reist ab}. Ina fährt ihn hinunter (7\textsuperscript{h} morgens Bus nach Lamy; \textit{coach} (Capitan) nach \textit{Chic}.; dann Flugzeug nach Hause.) \tbentry{27}{6}{1951}{} Zu \uline{Dr.~Hausner\IN{\hausnerdr}}. (siehe Blatt!\fnE{Blatt \blockade{}} Alles normal. Die Abnormalität im Kardiogramm ist ganz unbedeutend. Zu Ina: nicht nötig für mich, Psychiater zu konsultieren; Ina habe ,,ideale Erholung`` gemacht! Trotzdem sie noch immer Schmerzen hat.) -- Haarschneider, und Besorgungen. -- \uline{Mama\IN{\montgomerymrs} und Peach\IN{\peach}} besucht. -- Abends kommen \uline{Porfirio\IN{\porfirio} und Frau}, zu sehen, ob es Ina besser geht. \tbentry{28}{6}{1951}{} Ein \textit{FBI} Mann kommt (erkundigt sich nach Gordon Wilkinson\IN{\wilkinsongordon}; der ist wieder in der Armee; anscheinend Gesuch um Stellung als Physiker; ich kann nur sagen, dass ich nichts Ungünstiges wisse.) -- Palters\IN{\palter} Doktorthese \textit{ms} gelesen.\fnE{Palters Dr These \blockade{}} \tbentrylong{5}{7}{1951}{} \uline{Gerhard\IN{\schildgerhard} und Maria Schild\IN{\schildmaria}} (Miss~Niehn)\IN{\schildmaria} kommen überraschend. Sie sind zu Friedmans\IN{\friedmandr}\IN{\friedmandrfrau} gefahren, um den Weg zu uns zu erfahren. Dann zu Fuß den Hügel heraufgekommen. (Er ist Nahrungsmittelchemiker, möchte vielleicht nach Denver umsiedeln. Er ist ein harmloser, netter Mensch, trotz deutschem Scheitel. Beiden gefällt es sehr gut hier oben, auch das Häuschen. Wir halten sie zum Lunch.)\medskip \ldots{} Ich arbeite in diesen Tagen am Aufsatz\IC{\carnaprelations} über den komparativen Begriff, Erwiderung auf Bar-Hillel\IN{\barhillel}.\fnE{Carnap, ,,The Problem of Relations in Inductive Logic``.} \tbentry{8}{7}{1951}{} \uline{Mama}\IN{\montgomerymrs} zum Lunch bei uns. -- Diese Tage sind sehr heiß. \tbentry{11}{7}{1951}{} (Ina in die Stadt; trifft Gusti Kalmus\IN{\gusti}.) \tbentry{12}{7}{1951}{} Wir sprechen \uline{mit Yami\IN{\yami} über die Straße}, aufgrund der Ausnahme von \textit{Maxray}\IN{\maxray}. Sie sagt, sie will die Straße nicht frei machen; nur, wenn der \textit{lawyer} sagt, sie muss es. Sie wird erregt, und fängt an, mit dem Staubsauger zu arbeiten! \tbentry{14}{7}{1951}{} (\uline{Ina} in die Stadt; spricht mit \uline{\textit{lawyer} Fullerton}\IN{\fullerton} über Straße.) \tbentry{15}{7}{1951}{} \uline{Maria Ruthling}\IN{\ruthlingfrau} hier 1\,--\,3. (Paul\IN{\ruthling} und Carmen\IN{\ruthlingcarmen} sind auf Silberreise. Marcella\IN{\ruthlingmarcelita} schläft im \gestrunl{} Wagen. Maria\IN{\ruthlingfrau} muss stundenlang hier warten, bis das Kind aufwacht, weil sie ihr versprochen hat, dass sie Ina sehen wird.) \neueseite{534733} \tbentry{17}{7}{1951}{} (Ina in die Stadt; sie spricht auch mit Fullerton\IN{\fullerton}.) \tbentry{18}{7}{1951}{} Zum \uline{Zahnarzt \textit{Dr.~Glenn}\IN{\glenndr}} (in der Nacht hatte ich plötzlich Schmerzen am letzten Zahn rechts unten; das Zahnfleisch ist geschwollen und entzündet, der Zahn\fnA{Original \original{Zahl}.} ist empfindlich bei Druck. Wir fahren in die Stadt (wir können jetzt nicht bei Yami\IN{\yami} telefonieren); Berardinelli\IN{\berardinellidr} hat keine Zeit, weil er heute nachmittag nicht ordiniert; er empfiehlt \textit{G}\editor{lenn}\IN{\glenndr}, im Krügergebäude, Palace Av. \textit{G}\editor{lenn} sieht die \textit{X-rays} an; dieser Zahn ist \textit{devitalized}, hat großen schwarzen Fleck zwischen den Wurzeln, das ist hohler Raum, wo Bazillen arbeiten, er meint, es war früher Knochen und ist jetzt abgebaut; er ist entschieden für Ausziehen, und ich willige ein. Er würde raten, viele andere auch zu ziehen, aber ich habe Bedenken. Er zeigt mir Juniheft vom Dentaljournal (?), \gestrunl\ das ganze Heft gewidmet für Probleme von Devitalisierung. Er zieht den Zahn; rechnet nur \$\,3.) -- \sout{Wir besuchen Mama und \unl } Zum \uline{Rechtsanwalt \textit{Fullerton}}\IN{\fullerton}. (Palace Av; Ina hat schon zweimal mit ihm gesprochen. Freundlicher älterer Herr. Ich sage, dass es gut wäre, zunächst mal einen milden Brief an Yami\IN{\yami} zu schreiben; das will er tun. Ich frage nach Bezahlung. Er sagt: für einen Tag vor Gericht ist das Übliche \$\,100; vorherige Sachen je nachdem, z.\,B. Interview \$\,5, also bisher \$\,15. Wir stimmen zu.) -- \uline{Wir besuchen Mama\IN{\montgomerymrs} und Peach\IN{\peach}}. -- \tbentry{20}{7}{1951}{} Ina in die Stadt. Sie spricht kurz mit \uline{Fullerton}\IN{\fullerton}. (\gestrunl\ Sie sagt ihm, er hätte besser die Parking Frage nicht berührt im Brief an Yami\IN{\yami}.) \tbentry{21}{7}{1951}{} \uline{Ina} schreibt ganzen Tag \uline{Brief an Yami\IN{\yami}}. (Wir besprechen den Entwurf ausführlich durch. Der Brief gibt unsere Gesichtspunkte, ruhig und sachlich, und betont besonders, dass sie es nicht persönlich auffassen soll, und dass die legale Frage die persönliche Beziehung nicht zu stören braucht.) Um 7\textsuperscript{h}, nach dem Abendspaziergang, bringe ich Yami\IN{\yami} den Brief. Sie ist ganz freundlich, erzählt mir allerhand Sachen, usw. Wir sind froh, dass sie anscheinend die Hostilität aufgeben will. Aber während wir beim Abendbrot sitzen, \uline{kommt sie plötzlich} \neueseite{534739} herein und \uline{redet sehr aufgeregt}. (Fullerton\IN{\fullerton} sei ein Esel; sie beklagt sich besonders über die Parking Bemerkung von ihm. Ich sage, dass er das missverstanden hat. Dann über unseren Brief, sehr zornig; schließlich zerreißt sie ihn in Fetzen. Sie sagt, sie hat mit einem City \textit{engineer} gesprochen; der hat gesagt: sie braucht uns nur einen Weg zu geben, nicht ein \textit{loop}; und sie braucht nur Durchfahrt zu hosten, nicht Parken auf ihrem Grundstück; \sout{sie} und sie dürfe einen Zaun um ihr Areal machen, mit Tür für uns. Das wolle sie auch tun! Sie redet so heftig, dass ich nur mit Mühe hie und da eine kurze Erwiderung einschieben kann. Schließlich beklagt sie sich bitter, dass sie uns doch 1000 mal Gefallen und Hilfe gegeben habe. Sie sei nicht \textit{unreasonable}, wie wir das ansehen; aber wir seien \textit{unr}\editor{easonable} und eigensinnig und \textit{unpleasant}. Dann braust sie ab.) Wir sind beide ganz zer\unl\ vor Enttäuschung, dass unser versöhnlich gemeinter Brief so\fnA{Original \original{sie}.} heftige Reaktionen hervorruft. Wir sprechen noch lange darüber; auch über die Gefahr, dass sie Marni oder dem Haus oder dem Auto oder uns etwas antun könnte. Trotz Nembutal schlafen wir wenig. \tbentry{22}{7}{1951}{} Wir überlegen die \uline{Yami\IN{\yami} Sache}. Ob es nicht am besten wäre, ganz nachzugeben mit der Straßensache, wenn sie uns nur das Parken oben erlaubt (also \textit{status quo}). Vielleicht wäre das das Beste. Wir überlegen auch, das Haus zu verkaufen; selbst im besten Falle wüssten wir nicht, was plötzlich mal aufkommen könnte. Und die Geschichte hat uns das Wohnen hier so nahe bei Yami\IN{\yami} recht verleidet. -- Nachmittags fahren wir in die Stadt. Ina telefoniert mit \uline{\textit{Leroy}}\IN{Leroy} (er will vielleicht mit Mrs.~Murray\IN{\murraymrs} sprechen, aber nicht mit Yami\IN{\yami}; er drückt volle Sympathie aus; Ina sagt ihm, \editor{dass} wir bereit sind, den Anspruch auf die andere Straße \sout{fallen zu lassen} jetzt nicht zu verfolgen, wenn wir Gewissheit haben könnten, dass mit Parken und anderem keine Schwierigkeiten gemacht werden.) (Ina ruft Djane\IN{\lavoieherz} an; unser Kommen jetzt würde nicht gut passen, weil sie abends Gäste hat. Siegfried\IN{\herzsiegfried} scheint's also nicht sehr schlecht \editor{zu} gehen; er muss aber immer noch täglich zu Dr.~Hausner\IN{\hausnerdr} zur Blutuntersuchung.) Bei der Fahrt nach Hause begegnen wir Yami\IN{\yami} (und Mutter) auf der Straße; \neueseite{534735} sie winkt munter mit der Hand, als wäre nichts! -- Wir schreiben ganz kurz Brief an Yami\IN{\yami}: ,,Um des Friedens willens haben wir Fullerton\IN{\fullerton} gesagt, den Anspruch auf die andere Straße nicht weiter zu verfolgen. Wir hoffen, dass dies die Schwierigkeiten zwischen uns beenden wird.`` -- Wir sind erleichtert, dass wir das Unsrige getan haben zum Frieden, durch Nachgeben; und hoffen das Beste. \tbentry{23}{7}{1951}{} \uline{Ina} \editor{in} die Stadt; auch \uline{zu Fullerton}\IN{\fullerton}. (Er will nicht leicht die Sache aufgeben, gibt erst nach, als Ina von meiner Herzsache spricht. Er meint, wenn man sich mal versöhnlich zeigt, kann es \gestrunl\ \editor{schwierig} sein, später wieder auf dem Recht zu bestehen.) \tbentry{24}{7}{1951}{} Ich beginne, \uline{die Arbeit an \textit{time series}} wieder aufzunehmen. (Ich möchte einen Artikel über Uniformität und \textit{d.\,c}. in \textit{t.\,s.} schreiben. Das soll dann später ein Kapitel in Band II werden).\fnE{Wie früher \blockade{} Band 2 \blockade{}} \medskip \ldots{} wir sprechen gar nicht mit den Leuten oben; wir wissen nicht, was ihre Reaktion auf den ,,Friedensschritt`` ist. Peach\IN{\peach} und Maria Montgomery\IN{\montgomerymiss} versichern Ina, dass sie auf unserer Seite sind, wollen aber nicht mit denen oben darüber sprechen. Yami\IN{\yami} scheint es zu vermeiden, sie zu besuchen. \tbentry{29}{7}{1951}{} \uline{Peach\IN{\peach} und Mr.~\textit{Shepheard}}\fnA{Original \original{\textit{Sheapheards}}.}\IN{\shepheard} kommen herauf (1\,--\,2!). (Er ist von der amerikanischen Familie, die das Hotel in Kairo hat. Er hat eine Uraniummine in Colorado, scheint sehr reich. Er hat offenbar \uline{zu viel getrunken}, redet eine Menge Unsinn \gestrunl. Über Radioaktivität im Gehirn; anscheinend hat er Leute in einem Labor, die das untersuchen. Er will mein \textit{prob}.-Buch\IC{\logfoundprob} haben, und mir \$\,20 geben, ,,zu helfen im Leben``! Ich zeige ihm nicht die anderen Bücher und gehe nicht auf seine Ideen ein, weil er zu betrunken ist, um es aufzufassen.) \tbentrylong{8}{8}{1951}{} 5\,--\,7 \uline{Kino: ,,\textit{Cyrano de Bergerac``}},\fnE{,,Cyrano de Bergerac`` (1950) von Michael Gordon.} nach dem Schauspiel von \textit{Rostand}\IN{\rostand}. Die Hauptrolle sehr gut gespielt von \textit{Ferrer}\IN{\ferrer} ist packend; aber leider verstehe ich vieles von dem Gesprochenen nicht. \tbentry{17}{8}{1951}{} Nachmittags \uline{\textit{David Hawkins}}\IN{\hawkins} hier. (Über \uline{\textit{prob}}. Er hat Statistik studiert. Will schreiben über Möglichkeit, den epistemologischen \neueseite{534737} \textit{pr} Begriff in Praxis auf \textit{pr}\textsubscript{2} zurückzuführen. Letzteres nicht als Häufigkeit, sondern als physikalischen Zustand. Im Grunde seien dies 3 Begriffe, die aber eng zusammenhängen. Stark beeinflusst von Neyman\IN{\neymanjerzy}. -- Aber sein Fall mit akademischer Freiheit. Er hat der Universität zugegeben, bis 43 Kommunist gewesen zu sein. Ein Tenurekommittee hat seinen Fall untersucht, und er ist in seiner Stellung bestätigt worden; full Professor. -- Er war diesen Sommer mit seiner Frau in Mexiko.) Vormittags ruft Yami\IN{\yami}, weil \textit{H}\editor{awkins}\IN{\hawkins} angerufen hat; ich gehe hinauf telefonieren; sie sagt, dass gestern Nahm\IN{\nahmmilton} angerufen hat (vielleicht war da nur die Mutter zu Hause). \tbentry{19}{8}{1951}{} Nachmittags kommen überraschend \ulinestr{\ulinesp{\textit{Milton Nahm}\IN{\nahmmilton} und Frau}}, aus Taos. (Handelskammer hatte ihnen gesagt: bei Pexto; er hatte Yami\IN{\yami} \textit{Do} angerufen; sie sagte ihm, sie könnte nicht zu uns gehen, hat ihm aber Weg beschrieben. Er ist in Las Vegas geboren, von deutscher Familie. Er hat rundes, unintelligentes Gesicht. Die Frau sieht besser aus, weiße Haare; sie hat den Bookshop in \textit{Br\editor{yn} Mawr} unter sich. Er arbeitet an Buch über Ästhetik:\IW{\nahmgenius}\fnE{Nahm, \textit{Genius and Creativity}.} die erste Hälfte Kritik der alten Begriffe von Perfektion und Originalität, die aus der Theologie stammen; zweiter Teil: verbesserte systematische Theorie mit neuem Begriff von Originalität. Fundamentaler Unterschied zwischen \textit{fine art} (z.\,B. italienische Kathedrale) und \textit{art} (!) (d.\,h. \textit{technique}, z.\,B. Kathedrale in Santa Fe). Alles wortreich, aber sehr vage, nicht wissenschaftlich. Ich spreche nicht über meine Arbeit. \ulinesp{Er scheint nichts vom Empirismus zu wissen}, auch nicht Quines\IN{\quine} neuere Aufsätze. \ulinesp{Er drängt mich sehr, mal nach \textit{B\editor{ryn} M}\editor{awr} zu kommen}; wenn mein Rücken besser ist, soll ich schreiben, dann will er etwas arrangieren. Es ist gänzlich unklar, warum er mich haben will. Das philosophische Gespräch mit ihm ist gänzlich unergiebig. -- Sie wohnen in \textit{Talpa} bei \textit{Ranchos de Taos}; er geht gerne fischen.) \tbentry{20}{8}{1951}{} 4\,--\,9 (!) \uline{zu \textit{Djane}}\IN{\lavoieherz}, zum ersten Mal dieses Jahr. (Sie hatte vorher den kranken Siegfried\IN{\herzsiegfried} da. Er hatte in \textit{NY} \unl\ Operation mit Thrombose in Lunge und Bein, und Hernia. Es\fnA{Original \original{Er}.} war schwierig, weil er nicht ins Hospital wollte. Dann hier in \textit{SF}. \gestrunl\ Sie musste ihn täglich zu Dr.~Hausner\IN{\hausnerdr} bringen zur Blutuntersuchung; er wollte nicht ins Hotel. Vor einer Woche \neueseite{534749} fuhr er zurück nach \textit{NY}, geheilt. Sie war ganz erschöpft von den Mühen.) Abends kommt unerwartet \uline{\textit{Dr}~Helmuth \textit{De Terra}}\IN{\deterra} (Ärchäologe und Geologe; \gestrunl\ hat Ausgrabungen in Mexiko gemacht für Carnegie Foundation\II{\ciw}. Lebt jetzt mit Frau in \textit{S.\,F.} und schreibt darüber. Er zeigt, dass die Verarmung Mexikos dadurch kommt, dass schon vor 2000 Jahren die Wälder geschlagen worden sind (für Häuser, Tempel und Heiligenfeuer im Tempel) und dann Erosion des Bodens. Djane\IN{\lavoieherz} hat uns vor Jahren erzählt, dass sie nahe liiert waren, er aber schließlich nicht den Mut fand, mit seiner Frau Schluss zu machen. Er ist aus Deutschland, von Schweizer Familie, hat in München studiert. Weiße Haare, aber noch nicht alt. Er ist intelligent und redet interessant; aber etwas selbstgefällig und ,,pompös`` (sagt Ina). Er hat auch Archäologiestudien in Asien gemacht, Indien, Burma, Indochina. \gestrunl\ Er hat einen Ruf nach Deutschland zurück abgelehnt. Wir stimmen überein in der Kritik des amerikanischen Unverständnisses von dem, was in Asien vorgeht.) -- Vorher in der Stadt: bei \textit{Mann}\IN{Mann} \uline{neuer Gürtel} (von Kamp, Canvas, sehr hoch im Rücken, der Stoff und die Streifen recht dünn; \textit{ca}. 18\,\$; er gibt einige Ersatzstreifen dazu). Haarschneider.\medskip \tbmanyentries{\ldots{} seit~~\tbentry{12}{8}{1951}{}} \uline{Arbeit am Skelett für Artikel ,,\textit{Time-series}``}.\fnE{Artikel wie oben \blockade{}} (18.\,--\,25. eingehende Versuche, \textit{m fitting} zu suchen \textit{E} XIV 31\,--\,145; nicht gelungen, vielleicht ist es nicht möglich aufgrund von $\breve{n}$?) \tbmanyentries{\tbentry{28}{8}{1951}{}~4\,--\,9, \tbentry{29}{8}{1951}{}~11\,--\,9, \tbentry{30}{8}{1951}{}~11\,--\,2 er, 8\,--\,10 beide}\!\!\! \uline{\textit{Helmers}}\IN{\helmer}\IN{\helmermaggie} hier. (Sie sind auf der Fahrt nach Denver, dann für 2 Tage nach Minneapolis zur Statistikertagung, dann wieder zurück über \textit{Utah}. Wir sehen \uline{\textit{Maggie}}\IN{\helmermaggie} zum ersten Mal. 29 Jahre, blond, schaut nett aus (Ina meint nicht). Dies ist ihre zweite Ehe, seine dritte. Sie war katholisch auferzogen, in exklusiver Klosterschule auf Long Island. Sie hat starkes Bedürfnis, von den Freunden anerkannt zu werden; das Versagen der ersten Ehe war ein arger Schlag für sie. Sie hat vor kurzem Klavierspielen angefangen. -- Sie wohnen im \neueseite{534745} Hotel \textit{La Casa}, mit Hund Annik.) (Gespräche mit Helmer\IN{\helmer}. Er zeigt mir zwei RAND\II{\randinstitut} Aufsätze, zusammen \editor{mit} Kaplan\IN{\kaplan} und Dalkey\IN{\dalkey}.\fnE{\blockade{} Dalkey, N., \& Helmer, O. (1951). The Use of Experts for the Estimation of Bombing Requirements: A Project Delphi Experiment. Santa Monica, CA: RAND. \blockade{} Helmeer und Kaplan \blockade{}} Hauptproblem: Voraussage von Krieg. Viele Seiten Probleme: Logische, mathematische, politische, usw. Ich rate, das Ganze allgemeiner zu planen, für irgendeine Voraussage von einem \gestrunl\ \textit{unprecedented }oder seltenen sozialen Vorgang; das kann dann öffentlich gemacht werden und wird Leute von sehr verschiedenen Gebieten sehr interessieren. Dann braucht nur die Anwendung auf Voraussage von Krieg geheim gemacht zu werden. Ich empfehle, bei solchen Problemen und allgemein zu unterscheiden (1) \textit{prob}\textsubscript{2}, (Häufigkeit oder besser physikalischer Zustand, für den eine Häufigkeit nur Induktion ist) \textit{pr}\textsubscript{1} (logisch), und Glaubensgrad (psychologisch; für rationales Wesen = \textit{pr}\textsubscript{1}). Sie sprechen im Aufsatz\blockade{wie oben?} von weiterer Häufigkeit; ich erkläre ihm das Theorem \textit{T}104-2;\fnE{Erl \blockade{}} er ist interessiert wegen seiner großen Allgemeinheit. Ich zeige ihm Nymans\IN{\nyman} \textit{SD} über 2000 Ziffern von $\pi{}$ und $e$.\fnE{Nymans SD \blockade{}} Wir sprechen ausführlich über \textit{randomness}. Ich erkläre, dass es kein vollkommenes Modell für \textit{r}\editor{andomness} gibt; dass \textit{r}\editor{andomness} einen physischen Vorgang charakterisiert, nicht die Reihe selbst, im Unterschied Uniformität; dass eine \textit{r}\editor{andom} Reihe selten minimale Uniformität hat, wenn auch meist sehr kleine. -- Er hat mit Hempel über Plan gesprochen, ob ich Sommerseminar in SF machen will für 1\,--\,2 Monate, mit vielleicht 5 Leuten, mit Unterstützung von Geld von \textit{Navy}\II{\usn} oder einer Foundation. Ich sage: sehr schön\sout{er}, aber ich möchte nicht viel Zeit daran wenden, nur, wenn ich dafür so viel Geld bekomme, dass ich mir dann ein anderes Quarter freinehmen kann. -- Er will an Missis R\unl , \textit{Off\editor{ice} of Naval Res}\editor{earch}\II{Office of Naval Research}, schreiben, inoffizielle Anfrage, wegen meinem Projekt und auch wegen Sommerseminar. -- Wir sprechen nur wenig über die Weltlage, nicht über die politische Frage. Wir empfehlen Morgenthaus\IN{\morganti} Buch.\IW{\morgenthaudefense}\fnE{Morgenthau, \textit{In Defense of the National Interest}.} Er meint, die größte Kriegsgefahr sei in etwa 2 Jahren, weil dann Russland relativ am stärksten sei im Vergleich zu Amerika (?!); er erklärt es nicht näher. -- Er sagt zu Ina, dass er sich freut, dass ich in der Ablehnung von Reichenbachs\IN{\reichenbach} Einladung entschieden gegen den Eid Stellung nahm; er selbst würde den Eid verweigert haben.\fnE{Verweis Reichenbach \blockade{}} -- Sie wollen vielleicht nächsten Sommer 2 Monate \neueseite{534741} nach Europa. Er hat nur einen Monat Ferien, den zweiten muss er ohne Gehalt nehmen. Er \gestrunl\ ist Head der Mathematiksektion (ausgenommen die Kalkulationssektion), etwas 20 Leute. Die ältesten Mitarbeiter haben 9\,--\,10000 Gehalt, er selbst mehr. \tbmanyentries{\ldots{}~\tbentrylong{7}{9}{1951}{}} \uline{Ina zu Dr.~Hausner\IN{\hausnerdr}} (er findet Lunge und alles in Ordnung. Aber er warnt, dass zuweilen wiederholte Rückfälle von Viruspneumonia vorkommen, meist im Frühling. Man kann nichts zur Verhütung tun, nur allgemeine Kräftigung und Gewichtszunahme). \tbentry{8}{9}{1951}{} Die \uline{\textit{surveyors}} (Firma \uline{\textit{Turnley}}, heute nicht der böse, sondern sein Meister \textit{Hagden}\IN{\hagden}) für Yami\IN{\yami} vermessen unser Grundstück. (\textit{H}\editor{agden}\IN{\hagden} erklärt uns, dass er nach Priorität gehen muss; da die korrigierte \textit{deed an} \editor{James} Morris\IN{\morrisjames} später ist als der an \textit{Chalmers}\IN{\chalmer}, so haben letztere die Priorität. Er hat den Ausgangspunkt beim \textit{Ch}\editor{almers}\IN{\chalmer} Haus festgestellt durch eine gerade Linie zwischen zwei alten Grenzsteinen auf dem \textit{ridge}; hier läuft die Ostgrenze vom Gonzales'\IN{\gonzales} Grundstück in gerader Linie. (Die hat er an Wasserleitung entlang die \unl\ Länge genommen und markiert. Es zeigt sich, dass dann bis zum Wasser \textit{tap }20 \textit{ft. }weniger ist als in unserer deed angegeben. Er misst dann entlang der Wasserlinie unsere richtige Länge. In dieser Weise erhalten wir zwar die richtige Länge und Flächeninhalt, aber um 20 \textit{ft} verschoben gegen die Beschreibung \gestrunl\ in unserem Dokument. Die Grenze markiert er nun durch die Mitte unserer Terrasse!) Ina zeigt Yami\IN{\yami} die Grenzpunkte. Yami\IN{\yami} plaudert unbefangen, als sei nichts gewesen. Ich frage, ob sie uns ein kleines Dreieck verkaufen will, und sie sagt ,,ja``, aber geht nicht weiter darauf ein, sondern geht zum Haus zurück; vielleicht ist sie noch nicht entschlossen. \neueseite{534743} \tbentry{9}{9}{1951}{} Nachmittags versuchen wir, Friedmans\IN{\friedmandr}\IN{\friedmandrfrau} zu besuchen; sie sind nicht zu Hause. -- Wir rufen \uline{Djane}\IN{\lavoieherz} an, und fahren zu ihr hinaus, obwohl sie sagt, dass vielleicht jemand kommt. Wir bleiben nur von 5\,--\,6\,\textonehalf{}, weil sie morgen früh abfährt (mit einer Freundin, nach Arizona); obwohl sie uns sehr drängt, zum Abendessen zu bleiben. (Sie spricht ausführlich über \textit{De} \textit{Terra}\IN{\deterra}; beklagt sich wieder, wie voriges Jahr, dass er den Entschluss nicht aufbringen kann, von seiner Frau wegzugehen; diesen Sommer wohnte er sogar mit Frau und Sohn in \textit{SF}. Trotzdem forderte er Djane\IN{\lavoieherz} auf, mit ihm einige Wochen nach Mexiko zu kommen.) -- Nachher kurze Zeit \uline{zu Mama}\IN{\montgomerymrs} und Peach\IN{\peach}. \tbentry{10}{9}{1951}{} Wir gehen am \textit{Chalmers}\IN{\chalmer} Haus vorbei. Die neue Grenze, wie von den \textit{surveyors} markiert, läuft durch das Haus (sie schneidet ca. 8' ab von der \textit{SO}-Ecke). Es scheint klar, dass \textit{Ch}\editor{almer}s\IN{\chalmer}, ebenso wie Morris\IN{\morrisjames}, angenommen haben, dass die Grenze \gestrunl\ weiter östlich ist. (Wir haben auch früher geglaubt, dass sie \editor{durch den Punkt läuft},\fnA{Original \original{läuft durch den Punkt}.} wo die Wasserlinie die Richtung ändert: das ist ca. \luecke , weiter östlich als die jetzige Markierung.) Wir schauen vergeblich aus nach dem alten Grenzstein, den Hagden\IN{\hagden} erwähnt hat. -- \uline{\textit{Manuel}}\IN{\barbero} ist hier (er setzt die neue Glasscheibe im Storeroomfenster ein; dabei gibt es einen Sprung in einer anderen kleinen Scheibe! Wir beschließen aber, sie draußen zu lassen). \tbentry{15}{9}{1951}{} Das Haus wird besehen von \textit{Mr.}\IN{\johnsmr} und \textit{Mrs.}~\uline{\textit{Johns}}\IN{\johnsmrs} (er ist Versicherungsmann, hat 2 Kinder bei der früheren Frau Ruthling\IN{\ruthlingmutter}; sie ist Tochter von Maler Ellis\IN{\ellismaler} auf Sebastian Ranch, hat funkelnde Augen, Tänzerin, ist über alles überenthusiastisch, hat ein Kind, scheint meist bei den Eltern zu wohnen. Sie sprechen von den Kindern erst beim Abschied im Auto. Sie kommen nicht wieder.) \tbentry{16}{9}{1951}{} \uline{Maria\IN{\ruthlingfrau} und Carmen Ruthling\IN{\ruthlingcarmen}} hier vormittags. Maria\IN{\ruthlingfrau} ist in Verzweiflung; Paul\IN{\ruthling} ist gestern Nachmittag nach einem Streit weggegangen ,,\textit{in the woods}``. Sie fürchtet, dass er dort verhungern \editor{würde} oder Selbstmord \gestrunl\ begehe\editor{n}. \neueseite{534747} Wir beruhigen sie, dass er sicherlich bald zurückkommen wird. Sie sieht sich selbst schon allein mit all den finanziellen Schwierigkeiten. Ihr Bericht ist konfus und emotional. Nachmittags Ina zu Ruthlings\IN{\ruthlingfrau}; versucht weiter, sie zu beruhigen. \tbentry{17}{9}{1951}{} Als wir vom Morgenspaziergang zurückkommen, ist plötzlich \uline{Paul Ruthling\IN{\ruthling} hier}. (Er war anscheinend die erste Nacht bei einem Freund in \textit{S.\,F.}, er sagt nicht wo; er sagt, er wollte herausfinden, ob Maria\IN{\ruthlingfrau} ihn könnte in eine Irrenanstalt zwingen! Er fand, dass dazu 3 Ärzte und 1 Richter nötig sind. Er spricht von finanziellen Schwierigkeiten. Ina sagt, für uns wird es schwierig, wenn sie nicht anfangen, November die 400 zurückzuzahlen; aber er reagiert nicht darauf. Wenigstens fragt er nicht um weiteres Darlehen.) Wir treffen bei der Wasserleitung einen \textit{surveyor} von \textit{Harvey}\IN{\harveysantafe}, der für \textit{Saunders}\IN{\saunders} misst. (Er sagt, der Wasser Tap sollte als Kontrollpunkt genommen werden; (die Beschreibung von \textit{S}\editor{aunders'}\IN{\saunders} Grundstück beginnt damit.) \textit{Tur\editor{n}ley\sout{s}} hat alles nach Westen verschoben, auch \textit{S}\editor{aunders'}\IN{\saunders} Ostgrenze. Dann geht die Grenze mitten durch \textit{S}\editor{aunders'}\IN{\saunders} Garage; wenn die Messung vom \textit{tap} so gemacht wird, schneidet die Grenze nur 2 \textit{ft}. von der Garage ab. Dieser Mann findet, dass \textit{T}\editor{urnley} unseren \textit{SW} Eckpunkt nur 11' 9\zoll{} nach \textit{W} verschoben, nicht die ganzen 18', die er im Osten verschoben hat.) Paul\IN{\ruthling} bespricht diese Probleme mit uns; er sagt, wir haben den ersten Anspruch, weil wir \textit{suit to quiet title} haben. (Er bleibt von 9\,\textonehalf{}\,--\,3!) \tbentry{18}{9}{1951}{} \uline{\textit{Yami}}\IN{\yami} spricht mit Ina ganz unbefangen, als wäre nichts gewesen; sie sagt, dass \gestrunl\ \textit{Trainer}\IN{\trainermr}\IN{\trainermrs} sich für unser Haus interessiert. Ina fragt, ob die von ihr kaufen wollen; \textit{Y}\editor{ami}\IN{\yami} weicht aus und sagt, sie spaziere nicht so herum und sich für Chalmers\IN{\chalmer} Haus.\blockade{Sinn?} Sie arrangiert mit Ina, dass sie abends unser Haus besehen wollen. Yami\IN{\yami} sitzt später bei uns, während \editor{wir} zu Abend essen (\uline{wieder auf} dem \unl\ unten, wie damals bei der \unl !) \uline{Mr.\IN{\trainermr} und Mrs.~\textit{Trainer}}\IN{\trainermrs} kommen (er ist ein \luecke{} \neueseite{534759} bei einem Architekten; beide sehen einfach aus, haben aber doch wohl einige Bildung; sie will einen kleinen Flügel heraufbringen. Auf Inas direkte Frage stellt sich nun heraus, dass sie wirklich von Yami\IN{\yami} 2 \textit{acres} kaufen wollen und bei der ersten Ruine ein Haus bauen. Sie wollen daher unser Haus nur, bis ihr Haus fertig ist, vielleicht März oder April. Das ist der einzige Grund gegen sie; sie würden einen Vertrag mit uns machen für die ganze Zeit, aber mit Erlaubnis, auszuziehen und dann unterzuvermieten. Sie haben 3 kleine Hunde.) \tbentry{20}{9}{1951}{} \uline{\textit{Mrs.~Barnes}}\IN{\barnes} bringt \uline{\textit{Mr.~Dame}}\IN{\damemr} zum Besehen des Hauses. (Er hat eben in Albuquerque graduiert; wird Vertretung von Camel Zigaretten haben, hat viel in \textit{NM} herumgefahren. Keine Familie. Er kann für sich selbst kochen \editor{und} haushalten; wird oft nur Wochenende hier sein. Vielleicht ein anderer Freund wird hier mit ihm wohnen. Mrs.~\textit{B}\editor{arnes}\IN{\barnes} scheint ihn vorzuziehen, weil er die ganze Zeit bleiben wird. Er hat keine Bedenken gegen die Straße, weil die Firma die Autokosten bezahlt.) \tbentry{21}{9}{1951}{} \textit{D}\editor{ame}\IN{\damemr} sagt ab, weil sein Employer es nicht erlaubt. \tbentry{22}{9}{1951}{} \uline{Ina hat Schmerzen in den Rippen}. Sie geht zu \uline{Dr.~Hausner\IN{\hausnerdr}}. (Es ist eine Epidemie davon in der Stadt; vermutlich Virus; keine Temperatur, also keine Entzündung; aber weil ihre Lunge jetzt anfällig, soll sie vorsichtig sein: kein Heben von Sachen, und Staub vermeiden; er glaubt, sie wird \gestrunl\ am 26. fahren können.) Sie spricht \uline{Murray Friedman}\IN{\friedmandr} (der bestätigt das, und warnt zur Vorsicht; er hat mehrere Fälle dieser Art gehabt, auf den \textit{X-rays} zeigt sich nichts.) \tbentry{23}{9}{1951}{} \uline{Mr.\IN{\trainermr} und Mrs.~\textit{Trainer}}\IN{\trainermrs} kommen. Ina zeigt ihnen alles im Haus. (Er kauft von Yami\IN{\yami} 2 \textit{acres}, je \$\,750 (!). Er meint aber, das geht nicht bis \unl ens Stück. Wir erzählen ihnen über die verschiedenen Auffassungen der \textit{surveyors} und warnen sie\fnA{Original \original{ihnen}.}, dafür zu sorgen, dass die\fnA{Original \original{sie}.} Grenze im Kaufkontrakt genau \editor{beschrieben wird}\fnA{Original \original{beschreiben werden}.}. Er hat schon vor 2 Jahren versucht, Chalmers\IN{\chalmer} Haus zu kaufen, aber sie wollen nicht. \gestrunl{} Auch über Streit mit Yami\IN{\yami} \neueseite{534753} wegen Straße. Er meint, Chalmers\IN{\chalmer} und auch wir könnten doch an der Wasserlinie entlang fahren. Wir sagen, das geht nicht wegen der \textit{gullies} (die Idee hatte er wohl von Yami\IN{\yami}).) \tbentry{24}{9}{1951}{} Ina packt. Ina nachmittags in die Stadt (Trainer\IN{\trainermr} hat inzwischen den Mietvertrag unterzeichnet). \tbentry{25}{9}{1951}{} Ich beende Aufsatz ,,\textit{Degree of Order``};\fnE{Erläuterung \blockade{}} in den letzten Tagen eifrig und geschwind daran gearbeitet. (Yami\IN{\yami} kommt ganz unbefangen, einen Bridgetisch zu leihen; \textit{So} Abend kam sie, um Ina zum Canasta aufzufordern! Aber Ina war zu müde.) -- Brief von Gödel\IN{\goedel}:\fnE{Nicht überliefert.} Princeton\II{\princeton} scheint wirklich eine gute Chance (mit halbem Gehalt); wir spekulieren über die Möglichkeiten. \neueseite{531455}\fnA{Beginn des in \href{https://doi.org/10.48666/1146598}{RC 025-91-01} ausgelagerten Teils.}\textspns{\uline{Reise \textit{S.\,F. -- Chic.}}} \tbentry{26}{9}{1951}{} (Yami bringt geliehenen Bridgetisch zurück, murmelt etwas von Helfen! Wir gehen hinauf und verabschieden uns; sie sind beide freundlich.) \ulinestr{\ulinesp{Abfahrt}} vom Haus 10:30, von der Stadt 11:00. Hinter \textit{Las Vegas}, in \textit{Watrons}, Lunch im Auto, unter hohen schattigen Bäumen. Am Ende von \uline{\textit{Pueblo}}\ort{Pueblo CO} biegen wir links ab vom neuen 85, bei Zeichen ,,\textit{Motels \& Suburban Buss. District}``. Nach 1 Block, unmittelbar vor \textit{Safeway}, \uline{motor court} (Name?). (Einfache 2 Zimmer-Cabin, 5.--). Vom Liegen sind meine Muskeln \textit{sore}. Ich ruhe mich aus\fnA{Original \original{ein}.}, mit Heizkissen. Dann gehen wir zum Essen, 1 Block weiter \textit{W}, am alten 85. (290 \textit{mi}). \tbentry{27}{9}{1951}{} Zu Fuß 10\,min. zum Frühstück (\textit{J}. und \textit{J}.), am \textit{Belmont Ct }vorbei (nahe beim \textit{Safeway}, am alten 85, das ist etwas weiter weg von Eisenbahn). Dann einige Blocks \textit{N}. 8:40 Abfahrt. Die Rückenmuskeln werden schmerzhaft. Mittags gehe ich mit Mühe und Schmerzen, auf Ina gestützt, in ein Restaurant. Aber langes Sitzen würde schwierig sein; darum gehen wir wieder ins Auto zurück, bevor wir noch bestellen. Stattdessen Lunch im Auto in \textit{Fort Morgan }am Park. Nachmittags werden die Muskelschmerzen schlimmer, mehr als jemals zuvor. Trotzdem fahren wir noch bis \uline{\textit{Ogallala}},\ort{Ogallala NE} 6:30. \uline{\textit{Dr.~Pitt's Cabins}} (wie früher; der Besitzer erinnert uns noch (2 Zimmer, Küche, Bad, einfach aber hinreichend und geräumig, 5.--).) Mit Mühe und Schmerzen ins Haus, auf Ina gestützt. Mit Heizkissen wird es bald besser, aber die Schmerzen verschwinden nicht ganz. Empirin (von Friedman\IN{\friedmandr}) hilft: nach \textonehalf{} Stunde verschwinden die Schmerzen, und mit Nembutal kann ich schlafen. 2\textsuperscript{h} nochmal Empirin. Ina bringt warmes Abendessen aus Caf\'{e}. \tbentry{28}{9}{1951}{} Rückenmuskeln immer noch \textit{sore}. Wir beschließen, \uline{heute nicht zu fahren}. Wenn es so weitergeht, wie sollen wir die 840 \textit{mi} nach \textit{Chic. }schaffen? (Gestern früh war es morgens viel besser und trotzdem abends so schlecht.) Es ist aber klar, dass es nur die Muskeln sind, vermutlich krampfartiges Zusammenziehen durch das Rütteln im Auto; nichts am Rückgrat. Ina holt \uline{Osteopathen} \textit{Dr.~Droste}\IN{\drostedr}. \neueseite{531463} Er macht Massage, besonders an den Muskeln am \textit{spine}; das ist unangenehm, die Muskeln werden unwillkürlich tense (er sagt nicht, dass ich versuchen soll, locker zu lassen); es tut aber doch gut. Er empfiehlt Hitze und Aspirin. (Er nimmt \$\,4.) Er gibt mir Aspirin Compound (rosa Pillen ohne Namen). Nachmittags etwas im Zimmer herumgegangen. \tbentry{29}{9}{1951}{} Ich spüre Muskeln etwas. Nochmal Osteopath (4.--). \uline{Abfahrt} 11:00. Beim Fahren liege ich oft auf der Seite und benutze das chemische Heizkissen (\$\,1.50); so geht es ganz gut. 6:45 (\textit{C.\,S.\,T}.) \uline{\textit{Columbus, Neb}.\ort{Columbus NE} \textit{Pawnea Ct}}. (Vor dem Ort, neu, nicht nahe an Bahn, schöne moderne Möbel, 2 geräumige Cabins, gute Matratzen, Leselampe, 8.--) In Cabin gegessen. \tbentry{30}{9}{1951}{} Zum nahen Caf\'{e} gegangen. 9:25 Abfahrt. Mittags in Carroll steige ich aus; aber wir gehen doch nicht ins Restaurant, weil die Muskeln sich nicht gut anfühlen, sondern essen im Auto. 5:30 \uline{\textit{Tama},\ort{Tama IA} King's Ct}. (Dieselbe Cabin wie früher, 2 Zimmer; nicht mehr die uralten Möbel, aber doch nicht gut eingerichtet, und nicht sauber; zuerst will er 9.50! Dann 8.50; die anderen \gestrunl\ heizbaren Cabins in derselben Reihe bleiben unvermietet!) Ina bringt warmes Essen. \tbentry{1}{10}{1951}{} Zum Caf\'{e} hinuntergegangen, und ein wenig herumgegangen; es geht gut. Abfahrt 8:30. In \textit{Morrison} \textit{Ill.} (hinter \textit{Clinton}) zum Essen gegangen (,,\textit{Ice Box``}, nett und preiswert). 4:30 \ulinestr{\ulinesp{Ankunft \textit{Chic}}}.\ort{Chicago IL} Wir sind froh, dass wir es wirklich geschafft haben. Im Bett ausgeruht und geheizt; zum Abendessen aufgestanden.\fnA{Ende des in \href{https://doi.org/10.48666/1146598}{RC 025-91-01} ausgelagerten Teils.} \neueseite{534751}\textspns{(Reise \textit{SF} -- Chic. Mi 26.\,--\,Mo, 1.\,X. \uwave{Schmerzen in Rückenmuskeln}. Darum einen \uline{Ruhetag in \textit{Ogallala}})} \tbentry{2}{10}{1951}{} 11:30\,--\,12:45 \uline{erste Vorlesung} (Syntax in Swift 208). Dann Office bis 1:30. Dann zu Fuß nach Hause, und gleich zum Essen aufgeblieben. Ich bin froh, dass es so gut geht. -- Nachmittags im Bett geblieben; Post gekramt. -- Abends \uline{Erna}\IN{\loewenbergerna} hier. (Sie will im Sommer 3 Monate nach Europa; sie ist Delegierter für Vassarkonferenz in Oxford, wird vielleicht Reisezuschuss bekommen.) \tbentry{3}{10}{1951}{} Nachmittags \uline{\textit{Loehrich}}\IN{\loehrich} hier, 2 Stunden. (Er hat endlich Student Visum bekommen, nach 9 Monaten Warten, weil in Deutschland geboren, obwohl kanadischer Bürger. Er will Haus kaufen, für Frau, Kind, und Patienten; wir raten, den Beschluss etwas zu verschieben. Er will zunächst für Examina arbeiten; Thesis für später lassen.) \tbentry{4}{10}{1951}{} Vorlesung; dann Departmentlunch. \tbentry{5}{10}{1951}{} 3:30\,--\,5:30 erstes \uline{Seminar} (Probleme des Empirismus, aufgrund von ,,\textit{Test}.``) Loehrich\IN{\loehrich} wird später im Seminar sprechen über Physikalismus. \tbentry{6}{10}{1951}{} Erna\IN{\loewenbergerna} hier mittags. -- 4\,--\,6 \uline{\textit{Apostel}}\IN{\apostel} hier. (Er hat bei Lorenzen\IN{\lorenzen} und Perelman\IN{\perelman} Einführung in symbolische Logik studiert. Dann bei \textit{Feys}\IN{\feys} und \textit{Curry}\IN{\curry} in \textit{Louvain}\II{\khleuven}, und in Amsterdam Signalik und intuitionistische Mathematik. Er will hier über induktive Logik arbeiten; vielleicht: logische \textit{prob} auf intuitionistischer Grundlage. Er hat gute Fähigkeiten und hat gründlich studiert. Er hat mit einem Freund Empirismus, Wiener Kreis\II{\schlickzirkel} usw., gelesen.) \tbentry{8}{10}{1951}{} (Zu Fuß zum Haarschneider; Perry\IN{\perrycharner} nicht getroffen.) -- 3\,\textonehalf{}\,--\,7 (!) \uline{\textit{Morrison}}\IN{\morrison} hier. (Er wird im Jan\editor{uar} nach Washington gehen; Forschungsgruppe von \textit{MIT}\II{\mituniversity} für Maschinen, die Abstrakte heraussuchen; entweder auf \textit{punch} Karten (1000 pro Monat!) oder aus Mikrofilm (75000 pro Minute); er ist aufgefordert von \textit{Phyllis Williams}\IN{\williamsphyllis}; er wird \$\,500 im Monat bekommen! Er hat ganz neue Doktorthese angefangen: Definition von Begriffen Chemie, Biologie, Sozialwissenschaft aufgrund von Teilrelationen und wenigen anderen Grundbegriffen; dabei wieder aussprechbare \unl\ Sprache.) \neueseite{} \tbentry{10}{10}{1951}{} 3\,\textonehalf{}\,--\,8 (!) \textit{Dr. Wilh\editor{elm} \uline{Krampf}}\IN{\krampf} hier. (Er war Schüler von Dingler\IN{\dingler}, und beeinflusst von Phänomenologie; anscheinend katholisch; hat bei \uline{Gramms}\IN{\gramm}\IN{\maue} gewohnt Ferien\unl\ und bringt Grüße von ihnen. Er hat sich von Dingler\IN{\dingler} getrennt, da dieser die Nazisache mitmachte, und damals auch die Privatbeziehung niedergelegt. Jetzt ist er Privatdozent für Philosophie an der \textit{TH} München\II{\thmuenchen}. Jetzt hat er Grant für 3 Monate Amerika; reist herum und besucht Leute. Auf seine Bitte empfehle ich ihm Bücher über Empirismus; er will auch symbolische Logik weiter studieren. Er ist Verehrer von Friedrich Wilhelm Förster\IN{\rjfoerster}, hat ihn in \textit{NY} besucht; er ist anscheinend Pazifist; ist geschockt, dass Pazifismus jetzt verdächtig ist. Er ist sehr angetan von Amerika; wir erklären ihm auch die Schattenseiten. -- Auf der Rückreise von Kalifornien will er nochmal herkommen.) \tbentry{11}{10}{1951}{} Vorlesung. -- Departmentlunch. \tbentry{12}{10}{1951}{} Mit \uline{Perry}\IN{\perrycharner} in seinem Office, 1 Stunde. (1. über \uline{4 \textit{E}}; ich sage, dass er meinen Namen angeben soll für Verhandlungen. Der neue Dean \textit{Wilk}\IN{\wilkdean} hat ihm gesagt, dass er von jedem Department wahrscheinlich nur \uline{ein} Erhöhungsgesuch befürworten will! Perry\IN{\perrycharner} selbst überlegt auch, auf 4 \textit{E }zu gehen. -- 2. Ich frage, ob ich nächstes Jahr Urlaub haben kann, wenn ich was finde; vielleicht Princeton\II{\princeton}, zur Ergänzung vielleicht Guggenheim\II{\guggenheimfellowship}. Er sagt: ja, falls sie Ersatz finden können. Er möchte Quine\IN{\quine}, vielleicht auch permanent (!); ich bestätige, dass er der beste Logiker in seiner Altersklasse ist, aber vielleicht zu teuer. Er meint, der Dean lege mehr Wert auf Unterricht als auf Forschung; daher schwierig, von ihm Geld für Forschung zu bekommen.) -- Nachmittags Seminar. Apostel\IN{\apostel} kommt nachher mit nach Hause, und ich leihe ihm Sachen zum Lesen. \tbentry{13}{10}{1951}{} Vormittags \textit{Linsky}\IN{\linsky} hier. (Er ist noch Instruktor; seit 4 Jahren. Seine Stellung ist schwierig. Konflikt zwischen den ,,Carnap-Anhängern``, die symbolische Logik und Semantik betonen, und Will\IN{\will} und den anderen. Will\IN{\will} hat \textit{Lewy}\IN{\lewycasimir} eingeladen. \neueseite{534757} Martin\IN{\martinmathe} wurde aus ähnlichen Gründen nicht behalten. Er hatte im Sommer Heuschnupfen und Asthma. Er hat jetzt 2 Kinder. Er möchte am liebsten an eine andere Universität; er ist bereit, auch Ethik und politische Philosophie zu unterrichten; auch Plato\IN{\platon}.) -- Nachmittags \uline{\textit{Sun}}\IN{\sun} hier. (Der Grant vom \textit{State Dep\editor{artmen}t} ist jetzt fraglich. Ich werde für ihn dorthin schreiben. Er\fnA{Original \original{Ich}.} will dieses Quarter meine Kurse nehmen und Syntax und \textit{PM} lesen. Nächstes Quarter aber studieren für prelim Examen im Spring. Er stellt Fragen über\fnA{Original \original{und}.} Quines\IN{\quine} Einwände gegen Empirismus, und über die technischen Definitionen in arithmetischer Syntax.) (\uline{Ina} mit Erna\IN{\loewenbergerna} im Palos Park; dann zu Mrs.~Schild\IN{\sachsgerda} zur Besprechung der Departmentfrau\editor{en} für \textit{Fr} Party.) \tbentry{14}{10}{1951}{} Briefe diktiert. \tbentry{15}{10}{1951}{} 11\,\textonehalf{}\,--\,2 \uline{Morris}\IN{\morris} hier. (Er hat endlich die Scheidung; noch nicht ganz beendet. Dann will er Miss Ruth \textit{Gant}\IN{\morrisfreundin} heiraten; sie arbeitet in \gestrunl\ einem Bookstore, schreibt Kinderbücher, wird im Jan\editor{uar} mit ihm nach Harvard\II{\harvard} gehen. Er muss Trude\IN{\morrisfrau} \nicefrac{1}{3} von allem Einkommen abgeben.) \tbentry{16}{10}{1951}{} Vorlesung. -- Nachmittags 4\,--\,6 \uline{\textit{Pasquinelli}}\IN{\pasquinelli} hier. (Er ist katholisch. Möchte technische Logik und Empirismus studieren; er möchte das vereinigen mit seinem religiösen Glauben. Hat Doktorthese über Empirismus geschrieben, auch meine Syntax; kannte aber zu wenig Bücher. Er hat allerhand Bücher gelesen; seine Kenntnis ist nicht aus Vorlesungen.) \tbentry{18}{10}{1951}{} [Vormittags Dekoration (\textit{Kimpton}\IN{\kimpton}).\fnE{Erl \blockade{}}] Ich gehe nicht hin, sondern halte Vorlesung. -- Departmentlunch. [Kein Departmentseminar.] \tbentry{19}{10}{1951}{} Auf Perrys\IN{\perrycharner} Wunsch muss ich Seminar absagen, wegen \uline{großer Party für Professor \textit{Burtt}}\IN{\burksprof}, im Swift Commons, 4\,--\,6. [\textit{B}\editor{urtt}\IN{\burksprof} war von hier weggegangen wegen Hutchins\IN{\hutchins}. Jetzt hat er hier Ehrendoktor bekommen, weil er Lehrer und Freund von Kimpton\IN{\kimpton} war; das Department hat, nach Perry\IN{\perrycharner}, nichts damit zu tun gehabt.] Über 100 Leute. Ich sitze und spreche mit allerhand Studenten. \neueseite{534761} \tbentry{20}{10}{1951}{} Nachmittags \uline{\textit{MacKay}}\IN{\mckay} hier, 4\,--\,9 (!). Lebhafte Diskussion über seine Aufsätze über Informationstheorie.\fnE{Bezug unklar, es gibt zahlreiche einschlägige Publikationen von MacKay.} Ich erkläre meine Begriffe von Informationsbetrag; und Unterschied zwischen \textit{randomness} und Unordnung. (Er hat orginelle Ideen und ist sehr intelligent, aber kann nicht gut erklären.) \tbentry{21}{10}{1951}{} Vormittags \uline{Dr.~Hoffmann}\IN{\hoffmanndr} hier (Gymnasiallehrer aus München; vielleicht katholisch; interessiert an Sprachphilosophie, hat sogar meine Syntax etwas gelesen, war eine Zeitlang in Britzelmayrs\IN{\britzelmayr} Gruppe;\fnE{Britzelmayrs Gruppe erläutern \blockade{} wichtig !!!} er wohnt bei Hartshorne\IN{\hartshorne}, dessen Vorträge er in München gehört hat; er ist 3 Monate in \textit{US} als Lehrer; hält nicht viel von der ,,progressive education``). -- Ich diktiere den ersten Entwurf für Vortrag ,,Induktive Logik und Wissenschaft`` in die Maschine, aufgrund von Notizen aus \textit{SF}.\fnE{Siehe TB~27.\,X.\,1951\diaryref{TB-27-X-1951}.} \tbentry{22}{10}{1951}{} Das editierte \textit{ms} ,,\textit{Continuum}``\IC{\continuumofinductivemethods} durchgesehen. \tbentry{23}{10}{1951}{} Vorlesung. -- Nachmittags das von Ina aus der Maschine \gestrunl\ getippte \textit{ms }für Vortrag umgearbeitet. \tbentry{24}{10}{1951}{} Abends \uline{Paul Ruthling}\IN{\ruthling} hier. (Er ist für einige Tage in \textit{Chic}, um mit Lewins Agent zu sprechen; wohnt bei Freunden). \tbentry{25}{10}{1951}{} Nachmittags \uline{Departmentseminar}. Perry\IN{\perrycharner} liest Aufsatz über ,,Die Basis von politischem Argument``\fnE{Erl Aufsatz IW \blockade{}} (ich sage in Diskussion, dass er Empirismus missverstanden hat; er meint, der behauptet, dass es keine sinnvollen politischen Argumente gibt. Er teilt Argumente ein in Tradition, Interesse, und moralische Werte. Ich frage, ob nicht alles auf Wert zurückführbar ist. Die Diskussion ist im ganzen ziemlich langweilig.) \tbentry{26}{10}{1951}{} Vormittags \ulinestr{\ulinesp{Feigl}}\IN{\feigl} hier (wohnt im Hotel Sherman, wegen Physikertagung.) -- Nachmittags Seminar. \tbentry{27}{10}{1951}{} 2\,--\,5 \textit{\ulinestr{\ulinesp{Symposium}}} über Philosophie der Wissenschaft,\fnE{Symposium \blockade{}} (gemeinsame Sitzung der \uline{\textit{Am\editor{erican} Phys\editor{ical} Soc\editor{iety}}}\II{\aps} und \uline{\textit{Phil\editor{osophy of} Sc}\editor{ience} \textit{Ass}\editor{ociation}}\II{\philosophyofscienceassociation}, arrangiert von Margenau\IN{\margenau}. \neueseite{534763} Im Hotel Sherman, Westraum; Ina fährt mich hin.) Zuerst \ulinestr{\ulinesp{mein Vortrag ,,\textit{Ind\editor{uction} Log}\editor{ic} \& \textit{Sc}\editor{ience}``}} (abgelesen, bei schlechtem Licht; nahe zum Schluss mündlich Einfügung: Erwiderung auf Margenaus\IN{\margenau} Ansicht (der seiner Rezension meines Buches),\fnE{Erläuterung \blockade{} Margenaus Rezension von was \blockade{} IW IC} dass induktive Logik brauchbar für Biologie usw., aber nicht für Physik, wo die deduktive Methode der Postulate angewendet wird). In der Diskussion: Fragen von Rothstein\IN{\rothstein}, Watanabe\IN{\watanabe}, und einem anderen. Dann \uline{Vortrag Feigl}\IN{\feigl} (anstelle von Frank\IN{\frankphilipp}, der plötzlich abgesagt hat): ,,Philosophische Voraussetzungen der Physik``; in Wirklichkeit über die Aufgabe der Philosophie und Wissenschaft, und die verschiedenen Strömungen. Mit allerhand witzigen Bemerkungen, und großem Beifall. Dann Vortrag \textit{Elsasser}\IN{\elsasser} (Physiker, \textit{Utah}): ,,Messung in Quantenmechanik als \textit{amplifying process}``. (Ziemlich unklar; man weiß nicht recht, worauf er eigentlich hinaus will). Danach mit einigen Leuten gesprochen: Rothstein\IN{\rothstein} (arbeitet über Informationstheorie), Japaner Watanabe\IN{\watanabe} (gibt mir \textit{SD} über Bergsons\IN{\bergson} Zeit), Schlegel\IN{Schlegel} und andere. Taxi nach Hause (1.85 + 0.25). \tbentry{28}{10}{1951}{} \uline{Feigl}\IN{\feigl} hier ganzen Tag. (Er hat \textit{Fr} 6\,--\,12 (!) mit Schilpp\IN{\schilpp} gesprochen über den Band über Reichenbach\IN{\reichenbach} und mich;\fnE{Schilpp Band ursprünglich für C und R geplant \blockade{}} \gestrunl\ wenn das Komitee den Band genehmigt, \gestrunl\ wird er vielleicht in '54 oder '55 erscheinen. Schilpp\IN{\schilpp} wird aber dann schon gleich die Mitarbeiter einladen; ich soll daher in einigen Monaten die geplanten ,,Hinweise auf Quellen`` schreiben. Später, vielleicht in 2 Jahren, will er dann meine ,,intellektuelle Selbstbiographie`` haben. -- Über philosophische Probleme. Meist über \textit{prob} und Induktion. Meine Einwände gegen Burks\IN{\burks}. Meine Unterschiede zu Reichenbach\IN{\reichenbach}; er hat immer noch das Gefühl, wie Reichenbach\IN{\reichenbach}, dass in meinem Verfahren etwas Aprioristisches steckt. -- Er möchte, dass ich bald Erwiderung auf Quine\IN{\quine} ,,Über analytisch`` schreibe, unter Berücksichtigung seines \textit{ms} und seines Briefs im Sommer.\fnE{MS und Brief \blockade{}} Ich sage: 2 getrennte Aufsätze\fnA{Original \original{Aufsatz}.}: über analytisch und über Analogie; aber ich weiß noch nicht, wann.\fnE{Aufsätze \blockade{}}) Bis abends 9. (Er fährt 11\textsuperscript{h} mit Nachtzug nach Hause.) Mittags \uline{Paul Ruthling}\IN{\ruthling} hier. (Der Agent hat seinen Film besehen und akzeptiert. \textit{Sa} Abend ist er mit Ina zu einem Reisefilm gegangen, nachher zu seinem Freund heim; \neueseite{534765} er ist blinder Rechtsanwalt, die Frau ist englisch, schreibt über Theater und Kunst, hat viele europäische Länder besucht, auch Russland, hat soeben Biographie\IW{\robsonflora} über Robson\IN{\robson} geschrieben.\fnE{Viell. Dunbar, \textit{Flora Robson}.}) \tbentry{29}{10}{1951}{} In \textit{ms. Contin\editor{uum}\IC{\continuumofinductivemethods} C} 9 eingefügt, (weil ich finde, dass \textit{C} 8 nicht genügt für 4\,--\,3; in Eile zum Drucker zurückgeschickt.)\fnE{Erl \blockade{}} \tbentry{31}{10}{1951}{} Nachmittags \uline{Apostel}\IN{\apostel} hier. (Er hat \textit{Contin}\editor{uum}\IC{\continuumofinductivemethods} gelesen, alte Fassung. Er hat Einwände aufgrund von Keynes\IN{\keynes} Theorie der ,,Analogie``,\fnE{Erläuterung \blockade{}} ähnlich wie Shimony\IN{\shimony}.) \tbentry{1}{11}{1951}{} Nachmittags Departmentseminar; Diskussion über Aufsatz ,,\textit{Limits in Law}``\IW{\thelimitsoflaw} (\textit{k}) von \textit{Malcolm \uline{Sharp}}\IN{\sharpmalcolm},\fnE{Sharp, ,,The Limits of Law``.} mit diesem (Professor \textit{Law School}). (Der Aufsatz und die Diskussion bleiben doch etwas zu vage und unklar; er scheut sich anscheinend, seine eigene Wertung, für Harmonie gegen Konflikt, zu vertreten und verteidigen.) \tbentry{3}{11}{1951}{} 10\,--\,3 \uline{Richard \textit{Martin}}\IN{\martinmathe} hier. (Er wohnt bei Hartshornes\IN{\hartshorne}, seine Frau ist nicht hier, weil sie Kunstgeschichte unterrichtet in \textit{Bryn Mawr.} Wir besprechen sein Buch\IW{\truthaboutdenotation} über Semantik.\fnE{Martin, \textit{Truth and Denotation: A Study in Semantical Theory.}} Er will es wirklich verständlich machen für weiteren Leserkreis. Grundbegriff ,\textit{multiple} \textit{denotation}`. \gestrunl\ Die semantische Sprache ist beschränkt auf Individuenvariablen im sprachlichen Teil, aber frei im Objektteil.) Mittags \uline{Erna}\IN{\loewenbergerna} hier (lebhaftes Gespräch mit Martin\IN{\martinmathe}, der in \textit{Haverford} wohnt und die führenden Quäker kennt). -- Nachmittags 4\,--\,6 \uline{\textit{Dr.~Schutz}}\IN{\schutz} hier. (Er arbeitet als Psychologe in Washington für die \textit{Navy}\II{\usn}. Er richtet Labor ein für Untersuchung von Gruppenverhalten. Er ist interessiert an meinem Begriff ,,\textit{disorder}`` für \textit{design} von Experimenten.) \tbentry{4}{11}{1951}{} 10 \uline{Martin}\IN{\martinmathe} hier. (Wir besprechen \gestrunl\ weiter sein Büchlein\IW{\truthaboutdenotation}.) Er bleibt zum Essen; dazu \uline{Singers}\IN{\singer}\IN{\singerfrau}. (Über Foundations, die für mich in Betracht kommen.) Bis 3\,\textonehalf{} \gestrunl\gestrunl. -- 5\,\textonehalf{}\,--\,7 zur \sout{Tee} Cocktailparty bei \uline{\textit{Wilt}}\IN{\wilkdean}\blockade{früher Wilk}, dem neuen Dean. \neueseite{534767} (Er hat kugelrundes Gesicht, wenig Haare, weißlich; ein ,,Großer``, sieht nicht aus wie ein Gelehrter.) Dort sitzen wir mit \uline{Oppenheims}\IN{\oppenheimchicago}\fnE{Adolf Leo Oppenheim und Frau.} (vom orientalischen Institut; beide sind aus Wien; er arbeitet die ganze Zeit am assyrischen Keilschrift Dictionary; das Material, auf Tonplatten, um mehr umfassend als alles in Griechisch;\blockade{Sinn? Tr stimmt} sie haben eine Farm in Südmichigan, \sout{w} wo er viel am Haus arbeitet.) \tbentry{5}{11}{1951}{} \uline{Martin}\IN{\martinmathe} hier (wir besprechen Ende des Buches\IW{\truthaboutdenotation}; die \textit{non-translational} Methode der Semantik mit ,,\textit{comprehends}`` zwischen\blockade{zu} Prädikaten als Primitives; \gestrunl\ ich erkläre, dass das nur den logischen Teil der Sprache interpretiert, nicht den deskriptiven.) Er bleibt zum Lunch. Dann bringt Ina ihn zur Englewood Station. -- 4\,--\,8\,\textonehalf{} \uline{\textit{Mac Kay}}\IN{\mckay} hier. (Nochmal über meine 3 Begriffe von Informationsmaß. Und anderes. Er ist immer interessant, wenn man ihn verstehen kann, aber oft nicht klar. Beim Abendessen über Politik in England; er ist für die Liberal Party, spricht zuerst gegen \textit{Bevan}\IN{\bevan}, weil der Klassenhass schürt und zu emotional ist.) \tbentry{6}{11}{1951}{} Vorlesung. -- Nachmittags endlich mal wieder ein freier Halbtag. \tbentry{7}{11}{1951}{} 3:30\,--\,5 \textit{Sun}\IN{\sun} (er stellt Fragen über mein Syntaxbuch\IC{\logischesyntax}\fnE{Carnap, \emph{Logische Syntax der Sprache}.} und über Churchs\IN{\church} Logik; ich erkläre ihm, dass ich so viel zu tun habe, sodass ich ihn gewöhnlich nur alle 2 Wochen sehen kann.) 5\,--\,7 \textit{Morrison}\IN{\morrison} hier (ich mache Bemerkungen über den ersten Teil seiner These; Vereinfachungen von Definitionen, und dergleichen.) \tbentry{8}{11}{1951}{} Nachmittags Departmentseminar: \textit{McKeon}\IN{\mackeon} liest seine Antworten vor zum Fragebogen der \textit{Unesco}\II{\unesco} über philosophischen Unterricht in \textit{U.\,S.} (Ich bemerke, dass er zu optimistisch spricht über den Grad der Verständigung zwischen verschiedenen Philosophen in unserem Department; ferner sagt er, dass in unserem Department beinahe \neueseite{534769} so viele Richtungen vertreten sind wie ,,\textit{major member}``, in Wirklichkeit ist seine Richtung vertreten von ihm selbst und 3 Schülern). -- Kurz Kaplan\IN{\kaplan} und Copi\IN{\copi} gesehen. \tbentry{9}{11}{1951}{} Nachmittags Seminar Empirismus (ich über Physikalismus; dann Vortrag \uline{Loehrich}\IN{\loehrich} über Physikalismus; er spricht \gestrunl\ gut, frei, im allgemeinen gut verständlich, aber unfähig, seinen einfachen Symbolismus zu erklären.) \tbentry{10}{11}{1951}{} 10\,--\,3 \uline{\textit{Bar-Hillel}}\IN{\barhillel} hier. (Auf der Rückreise von der Westküste nach Cambridge. Ich erkläre ihm meine 3 Begriffe von Informations\gestrunl maß.) Mittags \uline{Erna}\IN{\loewenbergerna}. -- 3\,--\,5 Bar-Hillel\IN{\barhillel} Vortrag über Übersetzungsmaschinen (in Lexington Hall, arrangiert von Northrop\IN{\northrop}; dabei Mathematiker, Philosophen; auch \textit{Mac Kay}\IN{\mckay} (unverständlich).) \tbentry{11}{11}{1951}{} \textit{B\editor{ar}-H\editor{illel}}\IN{\barhillel} hier vormittags und nachmittags. (Nochmal über Betrag von Information; er betont die Wichtigkeit des relativen Begriffs; ich zeige ihm, dass der definierbar ist aus dem Absoluten. Über die Übersetzungsmaschine. Er möchte eine syntaktische Analyse finden, die Zweige von Ajdukiewicz\IN{\ajdukiewicz} und Harris\IN{\harriszellig} kombiniert. Er möchte in einigen Monaten Konferenz arrangieren, über Übersetzungsmaschine und vielleicht auch Indexing und Selektormaschinen; vielleicht in \textit{Chic.}, damit ich teilnehmen würde.) \tbentry{13}{11}{1951}{} 4\,--\,6 \uline{Apostel}\IN{\apostel} hier. (Über Axiome für induktive Logik; Problem der Konvention in ,,\textit{Contin}\editor{uum}``\IC{\continuumofinductivemethods}; Problem von \textit{C} 8: Berücksichtigung der Ähnlichkeit der $Q$s.) \tbentry{14}{11}{1951}{} Bei Perry\IN{\perrycharner}, Office, über Budget, mit McKeon\IN{\mackeon} und Hartshorne\IN{\hartshorne}. (Das Budget in Division\II{\divisionofsocialsciences} muss um 5\,\% gekürzt werden. Promotion für Wick\IN{\wick} hat die Administr\editor{ation} versprochen. Die 3 anderen Assistant Professors sind jetzt am Ende von 3 Jahren. Vielleicht sollte einer fallengelassen werden. Wir sind einig über Rangordnung: Gewirth\IN{\gewirth}, Thurstone\IN{\thurstone}, Child\IN{\child}; aber Hartshorne\IN{\hartshorne} setzt Child\IN{\child} höher als Thurstone\IN{\thurstone}) \neueseite{534773} \tbentry{15}{11}{1951}{} Departmentseminar. (Bericht von 3 Studenten über Aufsätze in Ethik im letzten Jahr in allen Zeitschriften: Rocker über England, Scan\unl\ und Protz über Amerika.\blockade{IN ergänzen!} Alle sind einig, dass Stevenson\IN{\stevenson} am meisten genannt wird, und zwar etwa \textonehalf{} auf seiner Seite. Moore\IN{\moore} und Dewey\IN{\dewey} werden selten mehr genannt.) \tbentry{16}{11}{1951}{} Mein \uline{Seminar} über Empirismus. (Gute, lange Diskussion mit \uline{Loehrich}\IN{\loehrich} über Physikalismus; er stimmt ihm einerseits zu, andererseits will er, dass man (stattdessen?) die introspektive Basis nimmt.) \tbentry{17}{11}{1951}{} Aufsatz ,,\textit{Degree of Order}``\blockade{wie oben} zum Tippen fertig gemacht; er war in \textit{SF} im Sept., Englisch geschrieben, schon fast fertig. \tbentry{18}{11}{1951}{} \textwh{Aufsatz ,,\textit{Degree of Order}``}\blockade{}, beendet. Nachmittags \textthreequarters{} Stunde mit Familie im Park \uline{spazieren}. \tbentry{19}{11}{1951}{} Nachmittags \uline{Zahnarzt}. (Er macht provisorische Füllung, die nach einem Monat durch permanente ersetzt werden soll; Zahnfleischbehandlung.) \tbentry{20}{11}{1951}{} 6 \uline{Kino, Film} ,,\textit{The Day the Earth Stood Still}``.\fnE{,,The Day the Earth Stood Still`` (1951) von Robert Wise.} (Ein Marsmann landet in Washington, will alle Länder bewegen, den Plan von Atomrakete aufzugeben; er wohnt bei gewöhnlichen Leuten; alle sind hysterisch; er setzt allen Verkehr \textonehalf{} Stunde still; darauf Militäralarm, er wird gejagt und geschossen; sein Roboter belebt ihn wieder für kurze Zeit; er spricht zu Wissenschaftlern und fährt ab. Gute Idee dahinter, und gut arrangiert.) -- Debatte mit Ina: sie will das \textit{ms} ,,\textit{Order}``\blockade{} selbst tippen, ,,zur Selbstrechtfertigung``, ich möchte es ausgeben zum Tippen, um ihre Hilfe für Bibliothek und anderes zu haben; sie will das außerdem tun, und geht 1\,\textonehalf{} Stunden zu Harpers Library. \tbentry{21}{11}{1951}{} \uline{Kino}: (1) ,,\uline{\textit{Kontiki}}`` (erstaunlich, wie viel von dem Leben auf dem Floß gefilmt worden ist).\fnE{,,Kon-Tiki`` (1950) von Thor Heyerdahl.} (2) ,,\uline{\textit{Nature's Half Acre}`` von \textit{Disney}}\IN{\disneywalt} (Naturaufnahmen der kleinen Tiere, besonders Insekten;\fnE{,,Nature's Half Acre`` (1951) von James Algar.} eindrucksvoll, gegen Ende, \textit{time-lapse} Aufnahmen von aufblühenden Blumen.) \neueseite{534775} \tbentry{22}{11}{1951}{} \textit{(Thanksg}\editor{iving}, keine Klassen.) 3\,\textonehalf{}\,--\,5\,\textonehalf{} \textit{Sun}\IN{\sun} hier. (Über Gegenstand für Doktorthese; vielleicht Anwendung der symbolischen Logik, oder axiomatischen Methode.) \tbentry{23}{11}{1951}{} Nachmittags Seminar. Danach 1 Stunde mit \uline{Loehrich}\IN{\loehrich} gesprochen. \tbentry{24}{11}{1951}{} Zahnarzt (vorgestern sind 2 Frontzähne oben Mitte gebrochen; er repariert sie mit Plastik). -- Nachmittags beginne ich Arbeit am Skelett ,,\textit{Amount of information}``\blockade{IC erg}. \tbentry{25}{11}{1951}{} Ganzen Tag Arbeit am Skelett \textwh{,,\textit{Amount of information}``}\blockade{IC erg}. \tbentry{26}{11}{1951}{} Zahnarzt (Reinigen der Zähne, besonders des Zahnfleisches.) -- Wir fahren in die Stadt, kaufen Plastikstuhl (94\,\$). \tbentry{27}{11}{1951}{} Letzte Vorlesung ,,Syntax``. -- 3\,\textonehalf{}\,--\,6 (!) Apostel\IN{\apostel} hier. (Über Möglichkeiten für Axiome für induktive Logik. Über Keynes\IN{\keynes} Auffassung von Analogie.) \tbentry{28}{11}{1951}{} (Haarschneider). -- 10\,\textonehalf{}\,--\,1 Eckhart Library. \tbentry{29}{11}{1951}{} Departmentlunch. -- Abends \uline{Vortrag Menger}\IN{\menger} in \textit{Cowles Comm}\editor{ission}\II{\cowlesfoundation} (\textit{Probabilistic Th\editor{eory} of Relations}; \textit{}interessant, aber nur statistische \textit{prob}.) \tbentry{30}{11}{1951}{} Nachmittags letztes Seminar Empirismus. 5\,\textonehalf{}\,--\,7 mit \uline{Loehrich}\IN{\loehrich} im Office. (Über sein \textit{TP} ,,\textit{Unity of Sc\editor{ience}}``; er übertreibt die erwartete negative Reaktion der Empiristen gegen seine Auffassung. Der Aufsatz ist hauptsächlich programmatisch; er meint aber, er habe hier bewiesen, wie Normenwissenschaft im Empirismus aufgebaut werden kann.) \tbentry{1}{12}{1951}{} 4\,--\,7 Teeparty: \uline{Loehrich\IN{\loehrich} und Frau}, Morrison\IN{\morrison} und Frau, \uline{Apostel\IN{\apostel} und Frau}, Sun\IN{\sun}, Pasquinelli\IN{\pasquinelli}. (Loehrichs\IN{\loehrich} erzählen vom Leben in der Kälte, wie er Indianerkinder unterrichtet, und sie ein Kind bekommen, --60\,°\,\textit{F.} Zuletzt philosophisches Gespräch: Loehrich\IN{\loehrich} erklärt seine ,,Normenwissenschaft``, Apostel\IN{\apostel} stellt Fragen. Interessant; aber für die Anderen doch ermüdend.) \neueseite{534779} \tbentry{2}{12}{1951}{} Vormittags 40 Minuten im Park spazieren. -- Gearbeitet am Skelett ,,\textit{Am\editor{ount} of information}``.\blockade{} \tbentry{3}{12}{1951}{} Nachmittags \uline{Zahnarzt}. (Eine Goldkrone mit Porzellanfront ist mir herausgefallen, vorne oben Mitte, wo eine Klammer der Brücke anpackt. Er zementiert es wieder ein.) \tbentry{4}{12}{1951}{} Office. -- Nachmittags das neue Buch von Rosenblum\IN{\rosenblum} gelesen.\fnE{Buch \blockade{} IW \blockade{}} \tbentry{6}{12}{1951}{} Departmentlunch. -- \uline{Departmentseminar} (über Aufsatz\IW{\philosophyandmethod} von McKeon\IN{\mackeon} ,,Philosophie und Methode``.\fnE{McKeon, ,,Philosophy and Method``.} Er unterscheidet 3 Methoden der Philosophie. \gestrunl\ Es wird nicht klar, ob sie nur Denkmethoden sind oder philosophische Lehren. Ich sage ihm schließlich, dass sie vereinbar werden, wenn sie ihre metaphysischen Scheinbehauptungen aufgeben.) \tbentry{7}{12}{1951}{} Vormittags mit \uline{\textit{Watkins}}\IN{\watkins} gesprochen über Research Grant von Foundation. (Er hat jetzt das Office of Development. Aber ein Nachfolger von Stone\IN{\stonemarshall} ist noch nicht ernannt. Er sagt, Feldstein\IN{\feldstein} wird meine Sache nachprüfen und mit Kimpton\IN{\kimpton} klären.), -- 3\,\textonehalf{}\,--\,5 \uline{\textit{Sun}}\IN{\sun} hier. (\gestrunl{} Er wird nächstes Quarter nicht Lesekurs mit mir registrieren. Ich sage ihm, dass \editor{ich} ihm nicht mehr so viel Zeit geben kann wie dieses Quarter. Er wird hauptsächlich Geschichte der Philosophie lesen, für Examen im Spring. Morgen fährt er nach Ann Arbor zu seiner Frau.) \tbentry{8}{12}{1951}{} Ina mit Erna\IN{\loewenbergerna} in den Palos Park. Ganzen Tag Galley \textit{Contin}\editor{uum}\IC{\continuumofinductivemethods} Gelesen; fertig. \tbentry{10}{12}{1951}{} Nachmittags hier: Burks\IN{\burks} und kleiner Sohn (wohlerzogen und heiter), \uline{Thompson\IN{\thompsonmanley} und Frau}, Grant\IN{\grantoxford} (aus Oxford\II{\oxford}, Schüler von Ryle\IN{\ryle}, beeinflusst von Wittgenstein\IN{\wittgenstein}). Sie fangen philosophisches Gespräch an. Ich erzähle Geschichten von Frege\IN{\frege}, Wittgenstein\IN{\wittgenstein}, Wiener Kreis\II{\schlickzirkel}. \tbentry{12}{12}{1951}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,12 und 3\,\textonehalf{}\,--\,5 \uline{\textit{J.\,W. Percy}}\IN{\percy} hier, mit Morrison\IN{\morrison} und morgens auch Morris\IN{\morris}. (Er ist am \textit{MIT}\II{\mituniversity}, ursprünglich Chemiker. Jetzt arbeitet er an Verbesserung von abstracting und indexing, besonders mit Maschinen. Dafür wird Morrison\IN{\morrison} in Washington arbeiten. Er erklärt die Ziele, oft abschweifend. \neueseite{534777} Er will einen Code machen, der nicht nur ein paar Begriffe ausdrückt, sondern auch Beziehungen von Interaktionen und dergleichen. Er klagt darüber, dass die Regierungsstellen, die sein Projekt finanzieren, oft Klassifikationen verlangen, unnötige Geheimhaltung. Ich sage, dass er mir nichts Vertrauliches mitteilen soll.) \tbentry{13}{12}{1951}{} Departmentlunch. -- Departmentseminar. Über Gewirths\IN{\gewirth} Buch\IW{\marsiliusofpadua} ,,Marsilius von Padua``.\fnE{Gewirth, \textit{Marsilius of Padua and Medieval Political Philosophy}.} (Ich habe einiges darin gelesen, nehme aber nicht an der Diskussion teil.) \tbentry{14}{12}{1951}{} 3\,\textonehalf{}\,--\,7 (!) \uline{Apostel}\IN{\apostel} hier. (Zuletzt, mit Ina, über Persönliches. Sie fühlen sich einsam. Sie finden schwer Kontakt mit Amerikanern.) \tbentry{15}{12}{1951}{} \uline{Ina Erkältung} und etwas Fieber (Abends 101\,°). -- Meine \uline{Rückenmuskeln} schmerzen; darum bleibe ich \gestrunl\ meist im Bett; durch das Stillliegen werden sie aber schlimmer. (Ich schlucke Chinin, Empirin, Aspirin; heize und massiere die Muskeln; auch Übungen, aber nicht Rückenübungen.) \tbentry{16}{12}{1951}{} Wir beide im Bett. Wir sagen Fraenkel\IN{\fraenkelabraham} ab. Ich lese Term Papers. Nachmittags werden die Muskelschmerzen schwächer. -- \textit{sub-zero} Temperatur. \tbentry{17}{12}{1951}{} Muskeln besser. Wegen der großen Kälte sage ich aber Zahnarzt und ein Doktorexamen (\textit{Earle}\IN{\earle}) ab. Term Papers. \tbentry{18}{12}{1951}{} Officestunde. Zu Fuß gegangen, mit Familie (das Auto steckt im tiefen Schnee.) -- 3\,\textonehalf{}\,--\,4 mit \uline{Feldstein}\IN{\feldstein} gesprochen (Administration; er wird einige Foundations versuchen mit meinem Projekt.) 5\,\textonehalf{}\,--\,6\,\textonehalf{} \uline{Jeffrey\IN{\jeffrey}} hier. (Ich sage ihm, die These ist gut; wert, weiter auszuarbeiten, vielleicht für Doktorthese.) \tbentry{19}{12}{1951}{} 3\,--\,5\,\textonehalf{} \uline{Examen} \textit{Nemetz}\IN{\nemetz} (Geschichte der Metaphysik; ich frage über Auffassungen von Dewey\IN{\dewey} und Ayer\IN{\ayer} über Natur der Logik.) \tbentry{20}{12}{1951}{} Auto steckt tief im Schnee. Wir gehen zur 55 Str. für Bus, finden aber schnell ein Taxi. Zum \uline{Zahnarzt} (gestern und heute sind 2 Stücke vom Zahn vorne oben, \sout{klein} einer links \sout{von der Krone der} vom Goldzahn neben der Lücke, herausgefallen. Er repariert es mit Plastik; es ist der Zahn, wo er vor einigen Wochen zeitweise Füllung mit Medizin gemacht hat, um Nerv abzustumpfen. Er hofft, dass es hilft, wenn nicht,\fnA{Es folgt hier im Original eine Wiederholung der Einträge zum 22. bis 28.XII.1950 (siehe dort). Dieser Eintrag wird im nächsten Konvolut fortgesetzt.} \nichtabdrucken{\neueseite{} \tbentry{22}{12}{1951}{} Haarschneider; hin und zurück zu Fuß. -- Ich sitze jetzt meist am Eßtisch. \tbentry{23}{12}{1951}{} Mittags Erna. \tbentry{24}{12}{1951}{} Briefe auf Draht diktiert. \gestrunl\gestrunl{} Ich sitze wieder am Schreibtisch. Nachmittags 40\,\textit{min} mit Familie im Park spazieren; es macht mich jetzt nicht mehr so müde. (mit\textit{ pad}-Gürtel.) Abends Weihnachtskerzen, Musik (Mozartsinfonie, Schuberttrio); wir sollten doch öfter hören; aber der Apparat hat viele Nebengeräusche. \tbentry{25}{12}{1951}{} Mittags \uline{Singer} hier. Ich bespreche mit ihm sein \textit{ms} über nationale Charaktere. (Ich meine, man man müsse erst Charakterbegriff induktiv definieren. Ich bezweifle, dass logische Inkonsistenz wirklich so oft vorkommt; vielleicht ist es meist nur Konflikt in praktischer Einstellung.) \tbentry{26}{12}{1951}{} Abends lese ich Hörmanns ,,Mai 1911``, von Fränzel abgetippt. (Sehr persönlich, über Beziehung mit Kremers, das ist besser geschrieben als ihre anderen Tagebücher.) \neueseite{} \tbentry{27}{12}{1951}{} 3\,\textonehalf{}\,--\,7 (!) \textit{Siao Fang \uline{Sun} }hier. \textit{}(Er hat \textit{ECA} Grant; er weiß nicht, ob es verlangt wird. Er will Fellowship ansuchen; ich verspreche es zu unterstützen. Er ist sehr angetan vom \textit{Intr.} Kurs, sagt, es muss alles ein Buch geschrieben. Erzähle, dass meine Freunde mein Skelett nicht ausgearbeitet haben. Er schlägt vor, das erste Kapitel über \textit{meang. anal}. zu schreiben und mir dann zu bringen; ich gehe aber nicht weiter darauf ein; ich glaube, er ist doch noch nicht reif und erfahren genug dafür. Er ist für das neue Regime in China; er sagt, das alte Regime ist korrupt, und es ist nötig, etwas für das Volk zu tun. Die Regierung fordert jetzt alle Studenten auf, zurückzukommen, um beim Aufbau zu helfen, außer Ingenieure und Mediziner, die weiter hier studieren dürfen; aber Philosophiestudium wird als überflüssig angesehen. -- Er fühlt sich einsam, hat oft Heimweh; er spricht oft den ganzen Tag mit niemandem. Internationales Haus hier wäre zu teuer, und anscheinend hat er nicht Freunde gefunden unter anderen Chinesen. \tbentry{28}{12}{1951}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,1 Professor \uline{\textit{Arrow}} hier. (Über Wahrscheinlichkeitsauffassungen. Er meint, Häufigkeit genügt nicht für statistische Arbeit; ,,subjektiver`` Begriff ist nötig. Ich: Ja, aber logisch, nicht subjektiv. Er kennt mein Buch noch nicht. Er meint, wie manche anderen jüngeren, dass \textit{random sampling }nicht das beste sei, sondern systematische Auswahl. Ich sage etwas vom $\lambda{}$-System. Er sagt, dass Hodges und \textit{L}. eine \textit{est}. Funktion für \textit{rf}. haben, deren natürlicher quadratischer Fehler konstant ist, unabhängig vom wahren \textit{rf}. Ich sage (irrtümlich), dass die Funktion in meinem $\lambda{}$-System nicht vorkommt, also vermutlich nicht gut ist. Er fragt, wie mein System auf \sout{St} kontinuierliche Skalen oder zunächst auf abzählbar viele \textit{Q}. Ausgedehnt werden könnte. Ich: Vielleicht ähnlich der Jeffreys. Er: Aber es gibt keine Meßfunktion, die das erfüllt. Ich: vielleicht im nicht-archimedischen Zahlensystem?) -- \uline{Gusti} kommt her, \gestrunl\ will nachmittags weiterfahren. Ina lädt sie ein, bis morgen zu bleiben. }