\diary{53}{31.\,XII.\,1948\,--\,4.\,I.\,1950} \ersteseite{534881} %RC 025-81-06 -- 1949 \tbentryllong{31}{12}{1948}{}\ort{Chicago IL} An \textit{Prob} II\IC{\logfoundprob}\blockade{NEIN BAND II hier und immer wieder sonst auch} gearbeitet.\fnE{Zweiter Band \blockade{}} Über $\lambda{}$. Seit vielen Wochen zum ersten Mal wieder. \tbentry{1}{1}{1949}{} Mittags Erna\IN{\loewenbergerna} hier. -- Über $\lambda{}$ gearbeitet. \tbentry{2}{1}{1949}{} \textwh{Über $\lambda{}$ gearbeitet.}\medskip \ldots{} In den Ferien nach langer Zeit (März?) zum ersten Mal wieder \uline{ohne Gürtel} zu Hause. \tbentry{3}{1}{1949}{} 11:30\,--\,12:30 erste \uline{Klasse: ,,Syntax und Semantik}``. (\textit{S }202), viele Studenten. \tbentry{4}{1}{1949}{} Gearbeitet: \textit{amount of infin}\editor{ity}\blockade{infinite amount}, und $\lambda{}$.\fnE{Erläuterung \blockade{}} \tbentry{5}{1}{1949}{} 11:30 Klasse. \tbentry{6}{1}{1949}{} Departmentlunch (ich komme, auf Perrys\IN{\perrycharner} Ankündigung hin, um 12:15; um 12:30 ist keiner da; ich breche auf, um nach Hause zu gehen, finde draußen 2.) Nach Hause, für Ruhe. 3:30\,--\,5:30 \uline{Seminar \textit{Prob}}. (\textit{S} 202), sehr viele Studenten. \tbentry{7}{1}{1949}{} Klasse; ich kündige an: von nächster Woche ab nur \textit{Mi} und \textit{Fr} 11:30\,--\,12:45. (Mrs.~York\IN{\york} konnte es leicht so arrangieren, durch Verschiebung einer Diskussionssektion; es wäre wohl noch leichter, wenn so schon in \textit{Announc}\editor{ement} angekündigt.) \tbentry{8}{1}{1949}{} Zum ersten Mal das \uline{4-tägige freie Wochenende}. -- Langen Brief an Bergmann\IN{\bergmanngustav} diktiert;\fnE{Nicht überliefert.} \textit{Smullyan}\IN{\smullyan} gelesen.\fnE{Bezug unklar.} \tbentry{10}{1}{1949}{} Erste Version ,,\textit{Reply to Linsky}``\IC{\carnapareplytolinsky} geschrieben.\fnE{Carnap, ,,A Reply to L. Linsky``.} \tbentry{11}{1}{1949}{} \uline{Hanja Frank}\IN{\frankphilippfrau} plötzlich hier, 12\,--\,2, auf Durchreise von Kalifornien. Sie erzählt von Tarski\IN{\tarski}, Reichenbach\IN{\reichenbach}, usw. Sie möchte, dass Ina mit ihr im Sommer nach Paris kommt. \neueseite{534905} \tbentry{13}{1}{1949}{} Nachmittags Seminar: \uline{Harald \textit{Ofstad}}\IN{\ofstad}; sie wohnen bei seinem Bruder in Winnetka; er hat weder Adresse noch Telefonnummer! \tbentry{14}{1}{1949}{} Vormittags Vorlesung, dann Sprechstunde. Dann \uline{Ofstad}\IN{\ofstad} mit nach Hause. \uline{Erna Ofstad}\IN{\ofstadfrau} sollte um 1h kommen für Lunch. Sie ruft um 2h an! Hat Schwierigkeiten mit Pass usw. Ina fährt zur \textit{IC}, muss dort lange warten, weil Erna\IN{\ofstadfrau} in der Stadt den Eingang zur \textit{IC} nicht finden kann! Sie kommen 3\,\textonequarter{}. Dann endlich Lunch. Sie will mit Kind bald nach Norwegen zurück; sie ist mager und abgearbeitet, hatte in Berkeley nicht nur eigenes Kind, sondern auch für andere zu sorgen, für freie Wohnung. Harald\IN{\ofstad} will einige Monate im Osten bleiben, dann Paris, Næss\IN{\naess} besuchen (der im Sommer eine Expedition in Himalaya leitet!) -- 5h \uline{Frank}\IN{\frankphilipp}; er ist auf Rückreise von Kalifornien; hatte nette Gespräche mit Reichenbach\IN{\reichenbach}, er sei weniger schroff in Diskussion, durch seine Frau.\fnE{Reichenbach war seit 1946 in zweiter Ehe mit Maria Reichenbach verheiratet.} Langes Gespräch über ,,analytisch`` und ,,synthetisch``. (Frank\IN{\frankphilipp}: diese Unterscheidung kann gut gemacht werden in speziellem Wissenschaftsgebiet, z.\,B. Biologie: nämlich analytisch, wofür keine \uline{speziellen} Erfahrungen nötig, sondern nur Logik; für diese Unterscheidung ist es nicht wichtig, ob wir annehmen, dass die Logik empirisch ist oder nicht; dass sie empirisch ist, besagt, dass auf allgemeinen Erfahrungen beruht; nämlich z.\,B. Kugeln und Kästen.) Das Gespräch ist lang, aber recht unergiebig. Frank\IN{\frankphilipp} hört nicht ordentlich zu, bleibt bei seinen Auffassungen; ich werde ein wenig hitzig im Gespräch. Man sollte mit ihm nicht argumentieren; dafür sind seine Formulierungen nicht genau genug; nur ihn um seine Ansicht fragen. --\,9. -- Wir sind erschöpft; Ina hat starke Erkältung. Dazu Kummer wegen Marni, die den Nachbarshund anscheinend gebissen hat. \neueseite{534925} \tbentry{15}{1}{1949}{} 12 kommt \uline{Feigl}\IN{\frankphilipp} (er und die anderen waren zu einer Konferenz in Madison).\fnE{Konferenz \blockade{}} Nachmittags: \uline{Nagel\IN{\nagel}, Black\IN{\black}, Frank\IN{\frankphilipp}, Ofstad\IN{\ofstad}, Singer}\IN{\singer}. Ich schlage Diskussion vor \uline{über ,,Gibt es Propositionen?}``. Black\IN{\black} spricht hauptsächlich. Ich frage: Was meinen Quine\IN{\quine}, Goodman\IN{\goodman}, Nagel\IN{\nagel} mit der Frage? Black\IN{\black} zuerst: Möglichkeit einer nominalistischen Sprache. Ich: sie scheinen aber mehr zu meinen. Black\IN{\black}: sie wollen verneinen, dass Propositions usw. \textit{ultimate }Entitäten sind, weil sie definierbar sind. Ich: dann ist aber die Formulierung irreführend; denn in dieser Interpretation wäre ,,Es gibt keine Elefanten`` wahr. Außerdem ist ,,\textit{ult}\editor{imate}`` oder ,,undefinierbar`` nicht klar. Black\IN{\black}: Es ist nicht klar, ob die sehr verschiedenen Sätze, sogar kontradiktorische, wirklich etwas gemein haben, was Proposition genannt werden könnte. Nagel\IN{\nagel}: Es ist beunruhigend, dass ich im Buch sage: wir müssen nach etwas ausschauen, das die und die Forderung erfüllt; also sind wir nicht von vornherein bekannt damit.\fnE{Erläuterung \blockade{} MaN und Stelle IC usw. \blockade{}} -- Abends Feigl\IN{\feigl} und Frank\IN{\frankphilipp} hier. Sie gehen um 9 (wir hatten Feigl\IN{\feigl} hierher eingeladen, aber er bestellt sich ein Zimmer im Miramar, weil Ina erkältet ist und soviel zu tun hat.) \tbentry{16}{1}{1949}{} Vormittags (nach 11, anstatt, wie angesagt 10, weil die meisten erst gegen 11 kommen!) Diskussion mit \uline{Feigl\IN{\feigl}, Nagel\IN{\nagel}, Frank\IN{\frankphilipp}, Ofstad\IN{\ofstad}, Singer\IN{\singer}, über induktive Logik}. Ich erkläre auch $\lambda{}$-Parameter, und kurz die Idee, durch schrittweise Verbesserung die Schätzung konvergieren zu lassen. Frank\IN{\frankphilipp} bringt unklare Bemerkungen über Mises\IN{\mises}; immer ist ,,im Grunde doch eigentlich kein Unterschied``. Nagel\IN{\nagel} stellt gute Fragen. Ich: Bei $\lambda{}$-Wert, der nicht von $\kappa$\blockade{} abhängt, hängt $N$-Wert nicht von Sprache ab. Mittags bleiben alle zum Essen außer Singer\IN{\singer}. Nagel\IN{\nagel} fragt nach meiner politischen Meinung. Ich erkläre: für Progressive, gegen ,,New Leader``. Er wollte für Thomas\IN{\thomasnorman} wählen, zuletzt dann doch für Truman\IN{\truman}. \sout{Ich} Er fragt: wenn Wahl zwischen russischer Besetzung hier oder Krieg; ich: selbstverständlich das erstere. \neueseite{534943} Er würde Krieg wählen! Ofstad\IN{\ofstad} mit mir gegen ihn. Nagel\IN{\nagel} scheint nicht viel Unterschied zu machen zwischen Stalin\IN{\stalin} und Hitler\IN{\hitler}. -- Nachmittags mit Feigl\IN{\feigl}. (Kasperle\IN{\kasper} und Erik\IN{\feiglericotto} werden Juli nach Europa fahren, 6 Wochen; dann er Ferien mit ihnen in Wisconsin; vielleicht September \textit{SF.}) Abends reist er ab (10h). \tbentry{17}{1}{1949}{} 2:10 \uline{Grete}\IN{\grete} und \uline{Helga}\IN{\helga} kommen an, Central Station, von Mexiko; sie bringt Helga\IN{\helga} nach Canada zum College. Sie wohnen bei uns, in Inas Zimmer (wir hatten sie eingeladen, als wir dachten, es wäre nur für eine Nacht). Grete\IN{\grete} ist richtig froh, mich wiederzusehen; Helga\IN{\helga} sagt, Grete\IN{\grete} war ganz aufgeregt im Zug vor der Ankunft. Sie erzählt von allen in Mexiko. \uline{Mama}\fnE{Luisa Schöndube.}\IN{\schoendubeluisa} war sehr krank, ein Wirbel hat sich aufgelöst (?), sie muss Tag und Nacht Gürtel tragen; sie wohnt in Häuschen \sout{auf} neben ihnen; Diederichsens\IN{\diederichsenwalter} haben ihr Haus von ihr gemietet, versorgen sie mit Essen. Sie zeigt Fotos von Skulptur von \uline{Nena}\IN{\rjnena}, drei singende Frauen; es scheint ausdrucksvoll, gut gestaltet. Grete\IN{\grete} meint, sie habe gute Begabung. Aber sie klage über Mangel an Leuten in Mexiko, mit denen sie sich verstehen könnte. Walter\IN{\diederichsenwalter} immer sehr fleißig und tüchtig; aber verzweifelt, wenn er immer wieder ganz von Neuem anfangen muss. Heiner\IN{\heiner} hat einen großen Teil des Kapitals in das Holzgeschäft gesteckt. Walter\IN{\diederichsenwalter} überwacht die Fabrik, wo Bretter, Türen, Fenster usw. gemacht werden. Er hofft auf großen Auftrag von Regierung; dann würde er endlich aus den Schwierigkeiten heraus sein. \tbentry{18}{1}{1949}{} Wir sprechen auch über die \uline{politische} Stellung. Grete\IN{\grete} sagt, sie waren nicht in der Partei, sondern kritisch. Aber manche hätten sich von ihnen abgewendet nur weil sie Deutsche waren (?), z.\,B. gute Schweizer Freunde, ein Arzt. Sie meint, man brauchte doch politische Meinungsverschiedenheiten nicht \editorstr{in} \sout{die} persönliche Beziehungen beeinflussen lassen. Ich erkläre, warum ich meine, dass das doch Einfluss hat. Sie wollten nach Deutschland zurück nur weil ihnen in Mexiko jede Geschäftstätigkeit verboten war. Inzwischen ist es ihnen dann wieder erlaubt worden. Andere sind deportiert worden; sie meint, auf \neueseite{534939} Anlass der \textit{U.\,S}. (?). -- Über die \uline{Stockdorfer}.\fnE{Gemeint ist Elisabeth Carnap (wohnhaft in Stockdorf bei München) und Kinder.} Sie meint, dass Hanneliese\IN{\hanneliese} schon immer stiefmütterlich behandelt worden wäre, und das auch jetzt wieder. Die Stockdorfer haben ihr gar nicht geschrieben, dass sie so viel von uns bekommen, und uns nichts über sie; so glaubten sie, dass wir wenig schickten und halfen über ihre Verhältnisse. Sie scheint großzügig; auch für Hanne\IN{\hanne}; dabei geht es ihnen anscheinend geschäftlich noch nicht gut. \tbentry{19}{1}{1949}{} Die Frau Tiemann\IN{\tiemann} aus Mexiko telegrafiert, dass sie Zug verpasst haben. Grete\IN{\grete} und Helga\IN{\helga} wollen heute Abend weiterfahren. -- Grete\IN{\grete} sagt, dass ihre Mutter für die Scheidung nicht mich anklagt, sondern Christiansen\IN{\christiansen}. Walter\IN{\diederichsenwalter} fürchte sich immer noch vor meinem Einfluss auf Grete\IN{\grete}, ,,wie in Wiesneck`` (wo ich gegen Trauung sprach, in Flensburg Nacktbaden vorschlug, und ähnliche unmoralische Ideen). Zum Abschied küsse ich sie herzlich und sage, dass wir gute Freunde bleiben wollen. Dann fahren wir mit ihnen zur Bahn (63\textit{rd}); Abfahrt 7:50 \textit{PM}, über \textit{Montreal} nach \textit{Sackville N.B}., \gestrunl\ noch 2 Nächte und Tage! Wir sind nach dieser Woche ganz erschöpft. Zwar schön und anregend, aber sehr ermüdend; zu wenig geschlafen (trotz meistens 3 Nembus). \tbentry{21}{1}{1949}{} Ich Erkältung, Schnupfen und Hals. \tbmanyentries{\tbentry{22}{1}{1949}{}~-- \tbentry{23}{1}{1949}{}} Im Bett geblieben; aber nur wenig Temperatur. \tbentry{24}{1}{1949}{} Wieder aufgestanden, mit Marni spazieren. Abends \uline{Departmentseminar: Kent}\IN{\kent} über Deweys\IN{\dewey} politische Philosophie. Entwurf seiner These. Angeregte Diskussion. \tbentry{25}{1}{1949}{} Fränzel\IN{\rjfraenzel} schickt mir Martha Hörmanns\IN{\hoermann} ,,Frankenfahrt``;\fnE{Martha Hörmann, Frankenfahrt 1913 (\href{https://doi.org/10.48666/807658}{RC 025-101}).} unsere Wanderung, Pfingsten 1913, nach Bamberg; dann mit Brügmann\IN{\bruegmann} auf dem Henneberg. Vieles hatte ich schon vergessen; alte Erinnerungen tauchen wieder auf. -- Kino: italienischer Film ,,\textit{To Live in Peace}``,\fnE{,,To Live in Peace`` (1947) von Luigi Zampa.} italienisches Dorf im Krieg, sie retten 2 amerikanische Soldaten, einer ist Neger. Gut. \neueseite{534941} \tbentry{27}{1}{1949}{} Departmentlunch. Dabei \uline{\textit{Katkov}}\IN{\katkov},\fnA{Original \original{Kattkoff}.} aus Prag. Er war im Krieg in England, \textit{BBC}, russische und andere Broadcast abhören. Jetzt in Oxford\II{\oxford}. Er sagt, dass von Wright\IN{\wrightvon} Philosophieprofessor in Cambridge\II{\cambridgeuniv} ist, als Nachfolger von Wittgenstein\IN{\wittgenstein}. Dieser konnte nicht weitermachen, weil er sich den üblichen Regeln nicht fügen wollte; er wollte Studenten beliebig entlassen usw. \textit{K}\editor{atkov}\IN{\katkov} ist jetzt für 6 Wochen an \textit{N.\,W.\,U}.\II{\nwuniversity} -- Dabei auch \uline{Rotenstreich}\IN{\rotenstreich} aus Jerusalem, sagt mir Grüße von Fraenkel\IN{\fraenkelabraham}, Bergmann\IN{\bergmanngustav}, Bar-Hillel\IN{\barhillel}. Er will einige Klassen bei mir hören. -- Bei Tisch Gespräch über die Entlassungen an der \textit{U\editor{niversity} of Wash\editor{ington}}\II{\washingtonuniversity}. Ich sage, dass \textit{TV}\IN{\smith} Kolumne in der \textit{Sun}\II{\thesun}\blockade{} enttäuschend ist, weil er nicht deutlich Stellung nimmt und beinahe den Präsidenten Allen\IN{\allenraymond} zu verteidigen scheint.\fnE{Entlassungen Sun \blockade{}} Nelson\IN{\nelsonray} stimmt mir zu. Perry\IN{\perrycharner} verteidigt \textit{TV}\IN{\smith}; der wolle sagen, man müsse den Streitpunkt genauer definieren. Nelson\IN{\nelsonray} sagt, dass die Constitution der Universität die Bedingungen enthält, unter denen ein Professor entlassen werden kann. Auf 2 der Professoren traf keine dieser Bedingungen zu. Der Präsident und der Board of Regents haben sie trotzdem entlassen, weil sie legal nicht an die Constitution gebunden sind! \tbentry{29}{1}{1949}{} Gelesen: \textit{Ryle} über mein ,,\textit{Meaning}``\IC{\studsemdrei} in ,,\textit{Philos}\editor{ophy}``\IW{\rylediscussionofcarnap}.\fnE{Ryle, ,,Discussion of Rudolf Carnap: ,Meaning and Necessity`\,`` ist in der Zeitschrift \textit{Philosophy} erschienen.} Er schimpft sehr über das ,,\textit{Fido}``-\textit{Fido}-Prinzip und die vielen Entitäten. Er hält symbolische Logik für nutzlos! Ich sollte mal Aufsatz schreiben, um den Unterschied zwischen analytischen und synthetischen Existenzsätzen zu erklären. Briefe diktiert in \textit{wire rec}. \tbentry{30}{1}{1949}{} \textwh{Briefe diktiert in \textit{wire rec}}, ganzen Tag. \tbentry{31}{1}{1949}{} 9\,--\,12 (!) Examen \uline{\textit{Greenman}}\IN{\greenman}, über Geschichte der Metaphysik. Ich frage über Kant\IN{\kant} und Hume\IN{\hume}, und über Quines\IN{\quine} Aufsatz.\IW{\quineonwhat}\fnE{Vermutl. Quine, ,,On What There Is``.} Schwach, aber gepasst. \tbentry{1}{2}{1949}{} Nachmittags Kino: ,,\textit{The Well Digger's Daughter}``;\fnE{,,The Well-Digger's Daughter`` (1940) von Marcel Pagnol.} französischer Film; der Vater und der Komiker sind gut. \neueseite{534953} Brief von Agnes\IN{\agnes},\fnE{Nicht überliefert.} dass Reinhard\IN{\reinhardkaufmann} monatlich 100 \textit{DM} an Johannes\IN{\johannes} schicken will; schwierige Überlegungen. Ina meint, ich soll sofort versprechen, den äquivalenten Wert in Paketen an Agnes\IN{\agnes} zu schicken, damit wir nicht moralisch ,,in Schulden`` sind. Ich bin nicht dafür. \tbentry{3}{2}{1949}{} \sout{Vor} Ina wieder zu Dr.~Ritter\IN{\ritterdr}. Sie ist unterernährt, soll mehr essen, Vitamine nehmen usw. \tbentry{6}{2}{1949}{} \uline{Gusti}\IN{\gusti} kommt 11\,--\,2, auf Durchreise von \textit{SF}, wo sie Ernst Kalmus\IN{\kalmus} geheiratet hat, nach \textit{NY}. Im Juni will sie nach Los Alamos ziehen. Mittags auch \uline{Singers}\IN{\singer}\IN{\singerfrau} hier. Nachher mit ihm über \textit{Burrow's\IN{\burrow} ms}. -- \tbentry{7}{2}{1949}{} Briefe diktiert (seit 29.\,1.: die vierte Spule voll!). Ina schreibt an Agnes\IN{\agnes}, über Reinhards\IN{\reinhardkaufmann} Vorschlag zur Unterstützung von Johannes\IN{\johannes}.\fnE{Nicht überliefert.} \tbentry{8}{2}{1949}{} Zweite Lesung von J{\o}rgensens\IN{\joergensen} \textit{ms} für \textit{Enc}. beendet.\IW{\joergensendevelopment}\fnE{Wie oben J\o rgensen, ,,The Development of Logical Empiricism``.} \tbentry{12}{2}{1949}{} 3:30\,--\,7 \uline{Dr.~Schnell}\IN{\schnell} aus Wien zum zweiten Mal hier! Auch Erna\IN{\loewenbergerna} hier, die sich lebhaft interessiert, über Wien zu hören. Er erzählt wieder gut und gescheit über Wien, die Okkupationspolitik, die Hoffnungen der sozialdemokratischen Partei auf Wahlsieg dieses Jahr, seine Eindrücke von Amerika usw. \tbentry{13}{2}{1949}{} Endlich mal wieder über \textit{prob}.\IC{\logfoundprob} gearbeitet: ($\lambda{}$-Parameter). \tbentry{15}{2}{1949}{} Mit \uline{\textit{Wieck} }(\textit{U\editor{niversity} of C\editor{hicago}} \uline{Press})\II{\chicagopress} gesprochen. (Siehe Notizen.)\fnE{Notizen \blockade{}} \textit{ACLS\II{\acls}} hatte im Nov. keine Funds, vielleicht dieses Jahr. Er ist einverstanden, die alten Titel ,,\textit{Pr}\editor{obability} \& \textit{Ind}\editor{duction}``\blockade{} zu nehmen.\fnE{Erl \blockade{}} \tbentry{17}{2}{1949}{} Departmentlunch: die \textit{reading period }wird wahrscheinlich wieder eingeführt. Wir sollen im Spring damit experimentieren. \tbentry{20}{2}{1949}{} 4 \uline{Teeparty: Nelson}\IN{\nelsonray}, 2 Gewirths\IN{\gewirth}\IN{\gewirth}, 2 Hockings\IN{\hockingrichard}, Dorothy Hartshorne\IN{\hartshornefrau}. Nette, gute Gespräche (über die Entlassungen an der Universität Washington\II{\washingtonuniversity}, \neueseite{534949} Nelson\IN{\nelsonray} ist sehr kritisch gegen Präsident Allen\IN{\allenraymond}; Hocking\IN{\hockingrichard} über Plan, im Spring in Frankfurt zu unterrichten, auf Deutsch). \tbentry{21}{2}{1949}{} (Diese Tage viele Briefe diktiert.) \tbentry{26}{2}{1949}{} \uline{Erna}\IN{\loewenbergerna} (erzählt über Gespräch mit einem alten deutschen Philosophen, Emil Fuchs\IN{\fuchsemil}, religiöser Sozialist bei den Quäkern.) \tbentry{28}{2}{1949}{} 3\,\textonehalf{}\,--\,4\,\textonehalf{} Norman \uline{Martin}\IN{\martinnorman} hier. (Plant Doktorthese vielleicht über Verifizierbarkeit.) 6\,--\,8 \uline{Kino}: ,,\textit{The Baker's Wife}``,\fnE{,,The Bakers's Wife`` (1938) von Marcel Pagnol.} Geschichte in französischem Dorf; sehr gut gespielt, aber Plot nicht besonders interessant. \tbentry{1}{3}{1949}{} 4\,--\,9 \uline{\textit{Katkov}}\IN{\katkov} bei uns. Nette, angeregte Unterhaltung. (Er wohnt in Evanston bei Physiker Brentano\IN{\brentanojohann}; Sohn des Philosophen; der hat ihm die Reise herüber bezahlt. Er sucht hier Geld für weitere Ausgaben von Brentano\IN{\brentanofranz}, auch englische. Er erzählt von Waismann\IN{\waismann}, und englischen Philosophen.) \tbentry{2}{3}{1949}{} 4\,--\,6 \uline{zu Hartshorne}\IN{\hartshorne}. Er ist gestern aus Deutschland zurückgekommen; hat in Frankfurt auf Deutsch vorgelesen; hat Freiburg, München, Marburg und Münster besucht, erzählt von Scholz\IN{\scholzheinrich}. Nelson\IN{\nelsonray} dabei. Auch etwas philosophiert. \tbentry{3}{3}{1949}{} 8\,--\,10\,\textonehalf{} abends \uline{Departmentparty} für Studenten. Professoren und Frauen stehen in langer \textit{reception line}, alle Studenten kommen vorbei, zum Glück mit Namenzetteln. Hartshorne\IN{\hartshorne} erzählt etwas von Deutschland; er meint, unter den Philosophen sind keine Nazis gewesen, z.\,B. stimme er mit Wenzl\IN{\wenzl} in den meisten Punkten politisch überein! (Frank\IN{\frankphilipp} hat gesagt, Wenzl\IN{\wenzl} sei zumindest ein Nazisympathizer gewesen.) Nachher setze ich mich hin und verschiedene Studenten kommen zu mir: \neueseite{534951} Abelson\IN{\abelson} mit Frau (Jüdin, die in Berlin war bis 1946, in jüdischem Krankenhaus gearbeitet) Lenz\IN{\lenzstudent}, Kenny\IN{\kenny} (war seit 46 im \textit{AMQ}\blockade{}) usw. \tbentry{4}{3}{1949}{} 2\,--\,5 mündliches \uline{\textit{MA} Examen}, über Thesen, für Philips\IN{\philips}, Sacksteder\IN{\stacksteder}, Kul\unl , Peltz\IN{\peltz} und Mrs.~Barrett\IN{\barrettmrs}; alle bestanden, die ersten drei mit \textit{honors}. \tbentry{5}{3}{1949}{} 10\,\textonehalf{}\,--\,1\,\textonehalf{} im Office 40 \textit{fell}\editor{owship}-Gesuche gelesen. \tbentry{6}{3}{1949}{} 4\,--\,6 \uline{Dr.~Rotenstreich}\IN{\rotenstreich} hier. Er erzählt aus Palästina; er kennt sehr gut Bergmann\IN{\bergmann},\fnE{Hier wohl Samuel Hugo Bergmann.} Fraenkel\IN{\fraenkelabraham}, Bar-Hillel\IN{\barhillel}, Sk\unl , Poznanski\IN{\poznanski}, Moro\IN{\moro} und Maja\IN{\maja}. Er sagt, sie wollen gerne Gastprofessoren haben, auf Englisch. \tbentry{7}{3}{1949}{} Gestern und heute über \gestrunl\ Schätzung von Wahrheitshäufigkeit gearbeitet; Theorem, dass diese $=N$, und sogar $=\text{Durchschnitt }N$. Heute einfachen Beweis hierfür gefunden! Wichtig! (Das war angeregt durch meine Bemerkungen zu Kaplans\IN{\kaplan} Monographie über Voraussage.)\blockade{}\fnE{Ist das Abraham Kaplans Diss oder was \blockade{} IW \blockade{}} \tbentry{8}{3}{1949}{} 1\,\textonehalf{}\,--\,3\,\textonehalf{} Departmentsitzung über \textit{fell}\editor{owships} (Für Bar-Hillel\IN{\barhillel} wollen sie keine reguläre, weil er schon Dr. hat; wir wollen dem Komitee ihn für ein post-grad\editor{uate} Fellowship empfehlen, falls solche eingerichtet werden, wie von einem besonderen Komitee vorgeschlagen worden ist.) \tbentry{9}{3}{1949}{} 5\,--\,6\,\textonehalf{} \uline{Bruner}\IN{\brunerfrank} hier. (Über Ersetzung von rekursiver Definition durch explizite.) \tbentry{13}{3}{1949}{} 3\,\textonehalf{}\,--\,6 wir \uline{zu Seniors}\IN{\senior}\IN{\seniorfrau}. 6\,\textonehalf{}\,--\,8\,\textonehalf{} \uline{Helmer}\IN{\helmer} hier. Er veranstaltet Konferenz mit Mathematikern und Leuten aus Regierungsämtern, die den Mathematikern sagen sollen, welche Probleme sie gelöst brauchen. Das Ganze ist geheim! Ich sage von meinem 2 Quarterplan, und dass das ein gelegentliches Kommen nach \textit{L.\,A}. leichter machen würde. \neueseite{534879} Er scheint aber nicht mehr so enthusiastisch wie anfangs im November; vielleicht damals durch Mitteilung meiner Pro-Wallace\IN{\wallace}-Einstellung abgekühlt. Über die Bemerkungen, die ich an Kaplan\IN{\kaplan} geschickt habe, zum \textit{Pred\editor{ictio}n}-Projekt. Er sagt, er selbst habe schon die Wahrheitshäufigkeit vorgeschlagen gehabt (anscheinend hat ihm Kaplan\IN{\kaplan} meine Bemerkungen noch nicht geschickt). Ich erzähle ihm von meinem neuen Theorem über $N(rtf)$, das eigentlich erst diese Deutung von \textit{dc} rechtfertigt.\fnE{Neues Theorem \blockade{}} \tbentry{14}{3}{1949}{} Examen \textit{Olsen}\IN{\olsen}, Geschichte der Ethik; ich frage über Kant\IN{\kant}. -- Endlich Erklärung von Einkommensteuer fertig gemacht und abgeschickt. Wir haben bis heute auf Antwort von \textit{Care} gewartet, ob vielleicht Beiträge durch \textit{Coop} abziehbar.\fnE{Erläutern Care und Absetzen \blockade{}} \tbentry{15}{3}{1949}{} \uline{Nelson}\IN{\nelsonray} gibt im Quadr\editor{angle} Club Tee- und Cocktailparty. Wir dort 4\,--\,6. Eine Frau Schilz\IN{\shieldsfrau} (dunkel, hübsch), fragt Ina nach ihrem Graphologiebuch!\IW{\christiansencarnap}\fnE{Ina Carnap hieß im Taufnamen Elisabeth und wurde deshalb hier offenbar mit Carnaps erster Frau verwechselt, Co-Autorin von Christiansen und Carnap, \textit{Lehrbuch der Handschriftendeutung}.} Wir erklären den Zusammenhang, und ich erkläre etwas über deren Graphologie. Professor und Frau \textit{La}\ldots{},\IN{La\ldots, Prof. und Frau} wollen ihr Haus im Süden draußen verkaufen; aber es ist uns zu dicht an der \textit{I.\,C}. Gesprochen mit \textit{Finch}\IN{\finch}, beiden Gewirths\IN{\gewirth}\IN{\gewirthfrau} (sie haben \textit{Jimmy}\IN{\gewirthsohn} mit), Hartshornes\IN{\hartshorne}\IN{\hartshornefrau}, Frau MacLane\IN{\maclanefrau} (sie ist etwas seltsam, starrt irgendwohin). \tbentry{16}{3}{1949}{} Klasse (letzte Vorlesung) bis 1. Dann \uline{Singer}\IN{\singer} und \uline{Helmer}\IN{\helmer} zum Lunch hier, bis 3. -- 8\,--\,10\,\textonequarter{} \uline{Philosophieclub\II{\philosophyclub} und Departmentseminar zusammen: Vortrag Nelson}\IN{\nelsonray} ,,Die metaphysischen Voraussetzungen der empirischen Erkenntnis``. Diese sind: Kausalität als ,,wirkliche Verknüpfung``, und Substanz zu Erklärung der Kausalität, als das Dauernde. Zunächst diskutieren Studenten, später auch wir. Ich zuerst zögernd; aber schließlich, da ich Hauptgegner bin, diskutiere ich am meisten, mit Nelson\IN{\nelsonray}, Wick\IN{\wick}, McKeon\IN{\mackeon}, Alston\IN{\alston}. \tbentry{17}{3}{1949}{} Departmentlunch (letztes im Quarter). Seminar (letztes). \tbentry{18}{3}{1949}{} (Keine Klasse mehr, wegen nachmittags Examen; auf meine Frage hatte Wick\IN{\wick} gesagt, dass er es meiner Discretion überlässt.) -- 2\,--\,5 \uline{Examen \textit{Wegener}}\IN{\wegner}\fnA{Original \original{Wegner}.}, Geschichte der Ethik. Ich lese 2 Epigramme von Schiller\IN{\schiller} \neueseite{534883} gegen Kant\IN{\kant}.\fnE{Friedrich Schiller, „Über Anmut und Würde“, In: Neue Thalia, 1793. Friedrich Schiller, „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“, 1795. Vgl.: „The Aesthetics of Morality: Schiller’s Critique of Kantian Rationalism“, Anne Margaret Baxley \blockade{}} \tbentry{19}{3}{1949}{} (Offizielles Ende des \textit{W\editor{inter} Q\editor{uarter}}.) Term Papers gelesen. \uline{Ferien}. \tbentry{20}{3}{1949}{} \textwh{Term Papers gelesen.} \tbentry{21}{3}{1949}{} \textwh{Term Papers gelesen.} \uline{Brief von \textit{Hook}\IN{\hook}}: Ich soll von Sponsorship für \textit{Shapley's\IN{\shapleyharlow} \uline{Peace Confer}}\editor{ence} zurückziehen, sonst würde ich für Lebenszeit als Fellow Traveller angesehen.\fnE{Vgl. zu dieser Episode Reisch, \textit{How the Cold War Transformed Philosophy of Science}, 278--282 sowie Hook an Carnap, 20.\,III.\,1949 (\href{https://doi.org/10.48666/938723}{RC 088-38-10}).} Ich rufe Singer\IN{\singer} an; er meint, er würde zurückziehen; die Illinois Legislatur überlege ein Gesetz, nach dem alle Kommunisten und ähnliche, einschließlich Mitglieder von ,,Frontorganisationen`` \editor{entlassen werden}. Dann rufe ich \uline{\textit{Carlson}}\IN{\carlsonc} an (Hook\IN{\hook} hatte Briefe von \textit{C}\editor{arlson}\IN{\carlsonc} \sout{zitiert in dem dieser} an Shapley\IN{\shapleyharlow} zitiert, in dem dieser missbilligt, dass Shapley\IN{\shapleyharlow} Hook\IN{\hook} einen Platz im Programm verweigert hat); \textit{C}\editor{arlson}\IN{\carlsonc} sagt, er werde trotzdem nicht zurückziehen. \uline{\textit{Tugwell}}\IN{\tugwell}\blockade{} angerufen; Verabredung für morgen. -- Ein aufregender Abend. \tbentry{22}{3}{1949}{} 11\,--\,11\,\textonehalf{} zu \uline{\textit{Tugwell}}\IN{\tugwell}. Er hatte auch Briefe von Hook\IN{\hook}; zeigt mir Kopie seiner ausführlichen Antwort. Dort zitiert er Einstein\IN{\einstein}, und sagt, dass trotz Gefahr, dass die Kommunisten die Konferenz missbrauchen werden, man nicht zurückziehen soll. -- Ich beschließe dann auch, nicht zurückzuziehen; und freue mich, dass Ina einverstanden ist. Aber sie macht sich doch etwas Sorgen, überlegt, was sie tun würde, wenn ich Job verlöre, usw. (Ich denke nicht dieses, aber bei Nacht stundenlang, und bei allen Spaziergängen, bin ich immer am Formulieren, zur Rechtfertigung meiner politischen Überzeugungen, in fiktiven Gesprächen mit Hook\IN{\hook} und anderen, und einem Untersuchungskomitee). -- Endlich Term Papers für das letzte Quarter fertig. \tbentry{23}{3}{1943}{} Term Papers für Frühjahrsquarter gelesen. -- Ina hat Halsschmerzen und Kopfschmerzen die ganzen Tage. Ich gehe vormittags immer mit Marni. \neueseite{534887} \tbentry{24}{3}{1949}{} Alle Term Papers endlich fertig. -- Antwort an Hook\IN{\hook}, mit Inas Hilfe.\fnE{Carnap an Hook, 24.\,III.\,1949 (\href{https://doi.org/10.48666/938712}{RC 088-38-05}).} \tbentry{25}{3}{1949}{} Ina Temperatur 103\,°\,\textit{F} (= 39.5\,°\,\textit{C}). Ich gehe immer mit Marni. (Zum Haarschneider.) (Neue Füllfeder gekauft; Parker 8.75). -- Endlich wieder mal an \uline{\textit{Prob}}\IC{\logfoundprob}.\blockade{Zweiter Band ???} Englischen Text über Wahrheitshäufigkeitsschätzung angefangen.\fnE{Das ist offenbar für Band 1 siehe unten ???} \klammerabsatz{0.4}{ \tbentry{26}{3}{1949}{} \tbentry{27}{3}{1949}{} Erna mittags hier.}{\textit{Prob}.\IC{\logfoundprob}\blockade{Zweiter Band ???} gearbeitet. -- Immer mit Marni spazieren, Ina Fieber.} \tbentry{28}{3}{1949}{} 4\,--\,6 \uline{Morris}\IN{\morris} hier, kürzlich zurück aus China, Indien, \sout{\unl\ West}, Nahem Osten. Er erzählt sehr interessant über seine Erlebnisse und Eindrücke. (Einige Tage allein mit Chinesen in Chongqing.\fnA{Original \original{Chungking}.} Wenn er Stellung nehmen müsste in China, würde er die Seite der Kommunisten nehmen; die alte Regierung sei total korrupt.) \tbentry{29}{3}{1949}{} 1:30\,--\,3 \uline{erste Vorlesung} ,,Grundlagen der Mathematik``, in Swift 201; über 50 Studenten, einige haben keine Stühle! \tbentry{31}{3}{1949}{} Beim Departmentlunch: \uline{\textit{Acton}}\IN{\acton}, aus London; und \uline{Riezler}\IN{\riezler}. \tbentry{1}{4}{1949}{} \uline{Erstes Seminar} ,,Syntax und Semantik``, 3\,\textonehalf{}\,--\,5\,\textonehalf{}, in Swift 201; es setzt die Vorlesung über Syntax und Semantik vom vorigen Quarter voraus. Daher nur kleine Gruppe, aber gute Studenten. Dies ist viel besser als die zu große Gruppe im Seminar voriges Quarter (\textit{prob}.). \tbentry{2}{4}{1949}{} Ganzen Tag Briefe diktiert. \tbentry{3}{4}{1949}{} 4\,--\,10 (!) \uline{\textit{Ekstein}}\IN{\ekstein} hier.\fnE{Ekstein \blockade{}} Er erzählt von seinen Erfolgen. Wie Menninger\IN{\menninger} ihn dorthin geholt hat; dann wurde er gleichzeitig Assoz\editor{iierte} Professor an einer Universität (Kansas University?)\II{\kansasuniversity}. Reist viel zu Konferenzen und Vorträgen. Ist sehr interessiert an logischer Analyse der Begriffe der Psychoanalyse. Ich weise ihn auf Feigl\IN{\feigl} hin. Er wird im September zum Psychologenkongress in Denver sein. Er bleibt über 6, dann zum Essen, schließlich bis 10! \tbentry{4}{4}{1949}{} Bemerkungen zu Kaplans\IN{\kaplan} \textit{ms} diktiert. \neueseite{534885} \tbentry{5}{4}{1949}{} 1\,\textonehalf{}\,--\,3 Klasse. 4 zum Tee bei Eckart\IN{\eckart}: \uline{\textit{Mostowski}}\IN{\mostowski} (rundes Gesicht, sieht Popper\IN{\popper} etwas ähnlich). Er war einige Monate in Princeton\II{\princeton} (er sagt: Gödel\IN{\goedel} arbeitet mit Einstein\IN{\einstein} über Relativität, hat jetzt nicht viel Interesse für Logik); er will einige Wochen nach Berkeley\II{\berkeley}, dann nach Polen zurück. Sein \uline{Vortrag} ,,Unentscheidbare Sätze in allgemeiner Mengenlehre und Arithmetik der reellen Zahlen``. So viele Zuhörer, dass wir in großen Raum gehen müssen. Er spricht langsam, aber gut; sehr interessant. Mengenlehre ist nicht kategorisch, daher Modelle von verschiedener Struktur; ebenso dann auch für reelle Zahlen, und sogar für natürliche Zahlen, wenn wir ,,Menge`` (in Peanos\IN{\peano} letztem Axiom) verschieden interpretieren. \tbentry{6}{4}{1949}{} \uline{\textit{Borgers}}\IN{\borgers} 11\,\textonehalf{}\,--\,2 hier. Sein Interesse ist ganz beschränkt auf allgemeine Mengenlehre (er kennt Quines\IN{\quine} System kaum; und die Idee, die Mengenlehre als Logik zu nehmen, scheint ihm ganz neu). In dem Gebiet ist er intelligent. Zum Lunch, dann kommt \uline{Menger}\IN{\menger} und holt ihn ab. \tbentry{8}{4}{1949}{} Im Seminar (Semantik) sind heute 16 anstatt 8! \tbentry{9}{4}{1949}{} 10\,--\,1 \uline{Mostowski}\IN{\mostowski} hier. Wir sprechen allgemein über Grundlegung der Mathematik, er ist nicht pessimistisch wie Tarski\IN{\tarski}. Er lehnt auch Gödels\IN{\goedel} Metaphysik ab. Er möchte als Metasprache eine Sprache nehmen, die die ganze allgemeine Mengenlehre enthält. Nicht in Quines\IN{\quine} Form (die Stratification kommt ihm seltsam vor), sondern Zermelo\IN{\zermelo}; konstruktivistisch; beginnend mit natürlichen Zahlen, die er als gegeben nimmt, und darauf weitere Mengen aufbauend. Er ist sehr antikommunistisch. Aber er sagt, dass die meisten in \uline{Europa} meinen, dass der Ausbruch eines Krieges mehr von Amerika abhängt als von Russland. -- 2\,--\,5 Examen \textit{Alston}\IN{\alston} (Geschichte der Metaphysik). Ich frage über Natur der Arithmetik (Leibniz\IN{\leibniz}, Kant\IN{\kant}, Poincar\'{e}\IN{\poincare}, Russell\IN{\russell}, Ayer\IN{\ayer}). -- Abends Erna\IN{\loewenbergerna}. \tbentry{10}{4}{1949}{} Gelesen: Lieber\IN{\lieber}, \textit{Mits, W\editor{its} \& Logic}\IW{\mitswitsandlogic};\fnE{Lieber, \textit{Mits, Wits and Logic}. Vgl. aber auch LL~\refcn{3363}.} Feigl\IN{\feigl} \textit{ms} Existenzhypothese;\IW{\feiglexistential} Reichenbach\IN{\reichenbach} \textit{SD prob}.\fnE{Feigl, ,,Existential Hypotheses`` sowie eine der mehreren Schriften Reichenbachs über Wahrscheinlichkeit, die in diesem Jahr erschienen sind (genauer Bezug unklar).} (er versteht gar nicht den \neueseite{534895} logischen Begriff: Keynes\IN{\keynes}, mich usw.) \tbentry{11}{4}{1949}{} 3\,--\,4 \uline{\textit{Reiersol}}\IN{\reiersol}, er ist dieses Jahr Assistant Professor für mathematische Statistik in Purdue. Über Tintners\IN{\tintner} Aufsatz.\fnE{Tintners Aufsatz \blockade{}} Über Esperanto. \tbentry{13}{4}{1949}{} Nachmittags \uline{Vortrag \textit{McKeon}}\IN{\mackeon}. ,,Weisheit und der Fortschritt der Wissenschaft``. (3 öffentliche Vorträge; zugleich Grundlage für Studentendiskussion im Kurs.) (Über dialektischen Materialismus, Lyssenko,\IN{\lyssenko} Zitate von Dühring\IN{\duehring} und anderen, ganz interessant. Bemerkungen gegen Northrop\IN{\northrop}.) \tbentry{16}{4}{1949}{} 3\,\textonehalf{}\,--\,5 \uline{Lesegruppe}, erste Sitzung. (\uline{Über Frege\IN{\frege};} sie haben ,,Grundlagen`` teilweise schriftlich übersetzt. Ich lese englisch vor aus ,,Schubert``\IW{\fregeschubert}.\fnE{Frege, \textit{Über die Zahlen des Herrn H. Schubert}.} Anwesend: Shimony\IN{\shimony}, Palter\IN{\palter}, Lenz\IN{\lenzjohn}, Jeffrey\IN{\jeffrey}, Miss Aungst\IN{\aungst}, Tennenbaum\IN{\tennenbaum}, Paneth\IN{\panethchicago} (später wird Miss Smolak\IN{\smolak} teilnehmen). Norman Martin\IN{\martinnorman} auch dabei. \sout{Abends Erna hier.} \tbentry{18}{4}{1949}{} 9\,\textonehalf{}\,--\,12\,\textthreequarters{} (!) \uline{Examen Norman Martin}\IN{\martinnorman} über Geschichte der Logik. (Ich frage über Wahrheitsbegriff bei Tarski\IN{\tarski}, mir, Dewey\IN{\dewey}, Peirce\IN{\peirce}. McKeon\IN{\mackeon} über Induktion bei Mill\IN{\mill} und Whewell\IN{\whewell}; da kommt nichts Klares heraus.) Schließlich sind nur Morris\IN{\morris}, Hartshorne\IN{\hartshorne} und ich für bestanden, alle anderen dagegen, also \uline{nicht bestanden}. Er scheint ganz schockiert. Er kann es aber bald wieder machen. \tbentry{22}{4}{1949}{} Gespräch mit \uline{Couch\IN{\couch}-Press\II{\chicagopress} über \textit{Prob}}\IC{\logfoundprob}, auf meinen Brief.\fnE{Carnap an Couch, 12.\,IV.\,1949 (\href{https://doi.org/10.48666/951438}{UCHPR Box 92, Folder 3}).} Er sagt, sie bekommen kein Geld von \textit{ACLS\II{\acls}}, haben aber beschlossen, das Buch\IC{\logfoundprob} März oder April 1950 herauszubringen! Mit Mitteln von der Universität\II{\universitychicago} und Einkünften der Press\II{\chicagopress} aus Bestsellern. Er bedankt sich besonders, dass ich so geduldig gewesen bin. Er sagt Miss Alexander\IN{\alexandermiss}, dass sie mit dem Proof Reading Room Zeiten ausmachen soll für Editing, und später ein Schedule für Drucken und Korrekturen aufstellen. Ich sage ihr, dass ich noch Änderung machen will Anfang Mai. Ich bin sehr froh, dass das Problem endlich gelöst ist und ich nicht nach einem anderen Verleger suchen muss. \neueseite{534889} \tbentry{23}{4}{1949}{} 3\,\textonehalf{}\,--\,nach 5 \textit{Read}\editor{ing} Gruppe. Frege\IN{\frege} (ich lese Weiteres vor aus ,,Schubert``).\IW{\fregeschubert} \tbentry{24}{4}{1949}{} Eduard \uline{Heimann}\IN{\heimann} \uline{telefoniert}. Er war 4 Monate in Deutschland, wird heute Abend bei Reinstein\IN{\reinstein} darüber berichten (ich gehe nicht hin, weil es erst nach 9 anfängt). Er berichtet, dass es Flitners\IN{\flitner}\IN{\rjlisi} allen gut geht. Flitner\IN{\flitner} wird nach Heidelberg gehen. Heimann\IN{\heimann} meint, es ist gut, wenn man älter wird, wo anders hinzugehen; das gibt neue Anregung. Heimann\IN{\heimann} hatte schwer mit Arthritis zu tun, ist durch Gerson geheilt worden; besondere Diät (ohne Salz, Milch usw.). Letzten Sommer habe er große Klettertour im Engadin gemacht. -- Nachmittags zum Tee: \uline{\textit{Acton}\IN{\acton} und Frau, \textit{Child}\IN{\child} und Frau, \textit{Finch}}\IN{\finch} \textit{}(ohne Frau). Gute, lebhafte Gespräche. Über \textit{Ryle}\IN{\ryle}; ich frage Acton\IN{\acton}, warum er so emotional über mich geschrieben hat; er sagt, er meinte eher, \textit{R}\editor{yle}\IN{\ryle} habe gar keine Emotion (Ayer\IN{\ayer} habe gesagt, das sei die Erklärung dafür, dass \textit{R}\editor{yle}\IN{\ryle} eine behavioristische Einstellung annahm); über den Unterschied zwischen meinem Ziel und dem der \textit{Moore}\IN{\moore}-Schüler. Das Gespräch kommt auch auf den Sozialismus in England; ich habe den Eindruck, dass Actons\IN{\acton} beide nicht dafür sind. \tbentry{25}{4}{1949}{} Nach Wochen endlich wieder gearbeitet an \textit{Prob:}\IC{\logfoundprob} Einfügung in Band I über Wahrheitshäufigkeit.\fnE{Einfügung \blockade{}} \tbentry{30}{4}{1949}{} Nachmittags \uline{Feigl\IN{\feigl} und Sellars\IN{\sellarwilfrid}} kommen von Tagung Columbus.\fnE{Tagung \blockade{}} Singer\IN{\singer} kommt auch. Diskussion über Propositionen und andere Entitäten; aufgrund von Kritik von \textit{Ryle}\IN{\ryle} über mein Buch\IC{\studsemdrei}. Sellars\IN{\sellarwilfrid} hat bei Ryle\IN{\ryle} und anderen in Oxford\II{\oxford} studiert. Er erklärt ihre Einstellung und Ursachen der Missverständnisse (\uline{siehe Extrablatt}).\fnE{Blatt \blockade{}} Ich erkläre, dass Einführung von logischen Konstanten und Variablen harmloser ist als von deskriptiven Konstanten (Elektron usw.). Abendessen zusammen. Sie stimmen \gestrunl\ \neueseite{534889} mit uns überein in Kritik des Atlantic Pact usw. Hook\IN{\hook} war in \uline{Minn}\editor{eapolis}, und sie hatten politische Diskussion mit ihm bis nachts 2! Sie sind auch entsetzt über seinen Fanatizismus. Feigl\IN{\feigl} hat für Wallace\IN{\wallace} gewählt. (Beide im University Hotel). \tbentry{1}{5}{1949}{} 10h Diskussion hier über Feigls\IN{\feigl} \textit{ms} ,,Existenzhypothese``.\IW{\feiglexistential}\fnE{MS zu Feigl, ,,Existential Hypotheses``.} \sout{Die} Auch Singer\IN{\singer} kommt. Wir stimmen in den Hauptpunkten überein: Probleme des Aufbaus des Wissenschaftsgerüstes sind verschieden von den Problemen \uline{im} Gerüst; nur für die letzteren hat es Sinn, nach \textit{d. of c}. zu fragen. Zum Mittagessen kommt auch Helen Singer\IN{\singerfrau}. Dann \gestrunl\ gehen Singers\IN{\singer}\IN{\singerfrau}, und wir ruhen. Nachmittags Diskussion über \uline{Sellars}\IN{\sellarwilfrid} ,,Reine Pragmatik``.\fnE{Sellars Reine Pragmatik \blockade{}} Er meint auch, die absolut private phänomenale Sprache gibt's nicht; alles ist in der intersubjektiven Wissenschaftssprache, einschließlich Alltagssprache über Dinge. Seine reine Pragmatik will schematisieren solche pragmatischen Begriffe wie ,,verifiziert``, ,,sinnvoll`` usw. In dieser reinen Pragmatik können dann die Probleme der Epistemologie aufgeklärt werden. \tbentry{3}{5}{1949}{} Sehr heiß. \tbentry{4}{5}{1949}{} Morgens beim Aufstehen vom Bett plötzlich Schmerzen im \uline{Rücken}. Vielleicht nur rheumatisch, durch Schwitzen usw. Meist im Bett, zu Mahlzeiten aufgestanden. \tbentry{5}{5}{1949}{} Sehr heiß. Gewaltig geschwitzt beim Departmentlunch, neben Wick\IN{\wick}. Dann Klasse (mit Jacke). Ich sehe, dass Riezler\IN{\riezler} ohne Jacke zur Klasse geht. \tbentry{6}{5}{1949}{} Sehr heiß. Ohne Jacke zum Seminar. \tbentry{7}{5}{1949}{} Nachmittags Reading Gruppe. \tbentry{8}{5}{1949}{} Nachmittags zum Tee hier: Rotenstreich\IN{\rotenstreich} (er muss früher weggehen), Wicks\IN{\wick}\IN{\wickfrau} und Hartshornes\IN{\hartshorne}\IN{\hartshornefrau}. Ein wenig mit Hartshorne\IN{\hartshorne} philosophiert. Im ganzen etwas langweilig. \tbentry{11}{5}{1949}{} Nachmittags zum Tee zu \uline{\textit{Actons}}\IN{\acton}. Später kommen \uline{\textit{Hill}}\IN{\hillstudent} und Frau. Zuerst alleine; nette, aber nicht besonders interessante Unterhaltung. Nachher mit Hills\IN{\hillstudent}\IN{\hillstudentfrau} wird es steifer und langweilig. \neueseite{534893} \tbentry{12}{5}{1949}{} Abends \uline{Erna}\IN{\loewenbergerna} hier. Sie kritisiert Vince\IN{\vince}, dass er an der Börse spekuliert. Sie ist empört, als ich das verteidige. \tbentry{14}{5}{1949}{} Vormittags \ulinestr{\ulinesp{neues Auto}} gekauft (Ford, Standard, \textit{V} 8, mit 2 extra Bumper Guards, Heizung, Sonnenschutz, \textit{undercoating}), 1800\,\$. Unser altes Auto wird für 400\,\$ verrechnet (Ford 1941). -- Nachmittags 3.30\,--\,5:40 (!) Reading Gruppe. \tbentry{15}{5}{1949}{} 4\,--\,7 \uline{bei \textit{Gewirths}}\IN{\gewirth}\IN{\gewirthfrau}. Dort auch \textit{Bloom}\IN{\bloom} (Assoziierter Professor Education) und Frau, \textit{Meiklejohn}\IN{\meiklejohn} (Assoziierter Professor Philosophie im College\II{University of Chicago College}) und Frau und 3 Kinder, und Frau Gewirths\IN{\gewirthfrau} Mutter, und zahlreiche Kinder. Gutes Gespräch mit den Männern über \textit{OIC}\blockade{} Kurs und Philosophie im College. \tbentry{16}{5}{1949}{} (Zahnarzt Gould\IN{\goulddr}; Zähne reinigen.) \tbentry{18}{5}{1949}{} Kino: ,,\textit{Henry }V.`` mit \textit{Olivier}\IN{\olivierlaurence}.\fnE{,,Henry V`` (1944) von Laurence Olivier.} \textit{Technicolor} (sehr gut gemacht, auch gut gespielt. Aber warum so viel Mühe und Geld auf dies Stück verwendet? Es enthält keinen eigentlich \textit{plot}, und sehr wenig menschliche Probleme. Allerdings entgeht mir wohl vieles, weil ich schlecht verstehe.) \tbentry{19}{5}{1949}{} Letzte Vorlesung. (Über Gödel\IN{\goedel} und Gentzen\IN{\gentzen}; in Eile. Dann noch Diskussion nach Beendigung der Klassenstunde.) \tbentry{20}{5}{1949}{} Letztes Seminar (Semantik; ausführliche Diskussion über Unterschied zwischen Problem über logisches Gerüst und Probleme über Existenz \uline{im} Gerüst. ,,Sind die Zahlen real`` ist sinnlos.) \tbentry{21}{5}{1949}{} Lesegruppe. Die gestrige Diskussion fortgesetzt. (Ich über \textit{Ryle's}\IN{\ryle} Kritik am \textit{,,Fido``-Fido}-Prinzip. Dies ist keine Frage von Glaube an Existenz der Proposition usw., sondern Annahme solcher Variablen. Das ist praktische Frage.) \tbentry{22}{5}{1949}{\kreis} Mittags Erna\IN{\loewenbergerna}. -- Nachmittags mit Marni im Park. \tbentry{23}{5}{1949}{} Nachmittags Briefe diktiert. \neueseite{534891} \tbentry{24}{5}{1949}{} Ina fährt mich zum Flughafen. Dort erfahren wir: Das Flugzeug ist 11:45 abgeflogen, nicht 12:45 (\textit{CST}) wie Stocks Reisebüro mir gesagt hatte und auf das Ticket geschrieben hatte! Also zurück. Ich spreche mit dem jungen Mann im Reisebüro; er entschuldigt sich sehr, aber nichts kann gemacht werden. Dann fahren wir nachmittags wieder hinaus. 5:30 Abflug \ulinestr{\ulinesp{nach \textit{Minneapolis}}},\ort{Minneapolis MN} 2 Stunden. Gutes Wetter, ruhiger Flug (aber doch immerzu kleine Schwankungen, nicht so ruhig wie in großem 4 Motor Flugzeug nach \textit{NY }voriges Jahr). \uline{Feigl}\IN{\feigl} holt mich ab. Gestern sind Kasperle\IN{\kasper} und Erik\IN{\feiglericotto} nach Europa abgereist. Ich kriege Kasperles\IN{\kasper} schönes helles Zimmer oben. \tbentry{25}{5}{1949}{} Wir machen Spaziergang an einem See. Schönes Wetter: sonnig aber kühl. -- Nachmittags 4h \uline{mein Vortrag} ,,\textit{Prob}\editor{ability}, \textit{Ind\editor{uction} \& Statistics}``, arrangiert von Philosophie und Mathematik Department zusammen.\fnE{Vortrag Probability Induction and Statistics \blockade{}} Darum spreche ich ein wenig über Statistik und Probleme der Schätzung. 250 Zuhörer; darum muss ein Saal in einem anderen Gebäude genommen werden. Ich sitze auf der Bühne auf Drehstuhl, ohne Tisch; stehe auf für Beispiele auf Wandtafel; \sout{nachher} \textit{ca}. 1 Stunde. Nachher \textonehalf{} Stunde Fragen. Meist gut und intelligent (über Bayes Theorem, über \textit{fiduc\editor{ial} Prob}\editor{ability}, ob \textit{dc} Ausnahme wirklich nicht empirisch; ich sage, dass Helmer\IN{\helmer} usw. und ich Definition gegeben haben; Feigl\IN{\feigl} sagt nachher, ich war zu bescheiden im Vortrag, das nicht zu sagen; eine Studentin fragt, ob man dann auch die Wahrscheinlichkeit bestimmen könnte, dass Gott existiert.) Alle scheinen sehr befriedigt von dem Vortrag; es freut mich besonders, dass einige Mathematikprofessoren ihr lebhaftes Interesse ausdrücken und nach meiner Definition von \textit{d.\,c}. fragen; ich verweise auf Aufsatz\blockade{} und sage:\fnE{Aufsatz \blockade{}} vielleicht \textit{Fr} im Symposium. -- Abends ein wenig Musik (Bach\IN{\bach}, Konzert für 2 Klaviere, aus dem Musikalischen Opfer; der langsame Satz mit den beiden Klavieren alleine ist besonders schön). \tbentry{26}{5}{1949}{} \uline{Sellars}\IN{\sellarwilfrid} holt mich ab 10\,\textonehalf{}, zu seinem und Feigls\IN{\feigl} Office. (Gespräch über Koordinatensprache, mit Mengen.) Dann zum Lunch, mit Professoren von Philosophie und Mathematik. Neben mir Mathematiker Hart\IN{\hart}, stellvertretender Chairman, und Kalisch\IN{\kalisch}, aus Deutschland. Gegenüber \neueseite{534903} \textit{Johnson}\IN{\johnsonstatistiker}, Statistiker, hat bei Arne Fischer\IN{\fischerarne} studiert. Ferner Conger\IN{\conger}, ein Neger \textit{Wiggins}\IN{\wiggins}? (unterrichtet Ethik und Sozialphilosophie, kommunistische Neigung, hat hauptsächlich Interesse an praktischen politisch-sozialen Problemen) und andere; \textit{ca} 14 Leute. (Gespräch nicht über philosophische Probleme, sondern über \textit{U\editor{niversity} of C\editor{hicago}} College\II{University of Chicago College}, und deren College, und Rolle der Philosophie in der Allgemeinbildung und dergleichen.) -- Nachmittags mit Feigl\IN{\feigl} etwas philosophiert und Spaziergang. \tbentry{27}{5}{1949}{} (Feigl\IN{\feigl} hat Klasse; ich schreibe etwas.) Nachmittags 4\,--\,6 ,,\uline{\textit{Symposium}}``. Ich sitze auf Podium neben einem Tisch. Anfangs \textit{ca} 50 Hörer, in 2. Hälfte \textit{c}a 30. Erste Hälfte über \textit{prob} und Induktion. (Ich erkläre Definition von $N^*$, 2 \sout{Schema} Diagramme für teilweise Inklusion der \textit{ranges}; und Formel für singuläre Prädikateninferenz, und antworte auf verschiedene Fragen. Ein Mann, der in Qualitätskontrolle in Fabrik arbeitet, kommt immer wieder zurück auf die Frage, ob er ein Muster ablehnen soll oder nicht; ich: Das ist praktische Entscheidung; induktive Logik gibt nur theoretische Antworten.) In der zweiten Hälfte über allgemeine philosophische Fragen. (Einer fragt über ,,Aufbau``\IC{\konstitutionstheorie};\fnE{Carnap, \textit{Der logische Aufbau der Welt}.} ich: geschrieben von Großvater. Über ,,\textit{Testab}\editor{ility}``\IC{\lewisaufsatz}; ich erkläre Probleme von Dispositionsbegriff, Kausalmodalitäten, \textit{counter-factuals}, und Gesetze. Ich: Vielleicht kann man Gesetzform semantisch charakterisieren.) Im Ganzen über 2 Stunden. Nachher bin ich doch müde im Kopf; darum will ich doch Abfahrt nicht auf Montag verschieben, wie Feigl\IN{\feigl} vorschlägt. Abends etwas Musik. \tbentry{28}{5}{1949}{} 10\,--\,12\,\textonehalf{} \uline{\textit{Sellars}}\IN{\sellarwilfrid} hier. (Über sein Schema von Familien von \textit{histories};\fnE{Schema von Familien von Histories \blockade{}} Eigenschaften sind durch Gesetze bestimmt. Er ist oft schwer zu verstehen. Aber der Grundgedanke wird schließlich doch klar.) -- 3\,--\,6 hier: \uline{\textit{Meehl}\IN{\meehl}, Hospers\IN{\hospers}, Sellars},\IN{\sellarwilfrid} Mrs.~\uline{Brodbeck}\IN{\brodbeck}, und 4 Studenten (\textit{Buck\IN{\buck}, Neumayer\IN{\neumayer}, Taylor\IN{\taylorstudent}};). \sout{Fr} Meehl\IN{\meehl} stellt Fragen über Hypothesen in Psychologie. Dann: ob wir in induktiver Logik nicht \gestrunl\ Gesetze benutzen müssen, um Voraussagen zu erhalten (ähnlich wie Nagel\IN{\nagel}). \neueseite{534901} Ich erkläre Induktionsmaschine. Fragen über alternative Logiken und mehrwertige Logiken. Ich: Reichenbach\IN{\reichenbach} muss seine 3-wertige Sprache nicht notwendig in andere übersetzen können; aber er muss uns in unserer zweiwertigen Metasprache die Regeln für seine Sprache angeben. -- Mit Feigl\IN{\feigl} an einem See spazieren. (Ich bin recht müde nach den 2 langen Diskussionen heute.) \tbentry{29}{5}{1949}{} Mit Feigl\IN{\feigl} am See spazieren. 11\,\textonehalf{} beide \uline{Sellars}\IN{\sellarwilfrid} kommen. Sie ist \gestrunl{} Engländerin, freundlich, nett, harmlos. Sie kocht, und wir 3 diskutieren. (Sellars\IN{\sellarwilfrid} erklärt, dass er für Epistemologie nicht Koordinatensprache will, sondern Namensprache, weil mehr basic, Dinge mit Raum- und Zeit-Relationen.) Wir essen alle 4 zusammen. Nachmittags nochmal Diskussion zu dritt. (Beziehung zwischen abstrakter Sprache und Dingsprache. Sellars\IN{\sellarwilfrid}: Alles ist nur \uline{eine} Sprache; \uline{alle} Begriffe werden implizit definiert durch Gesetze.) Feigl\IN{\feigl} fährt mich zum Flughafen. \uline{Abflug} 6:15 (anstatt 5:53) \uline{nach \textit{Chicago}}, \ort{Chicago IL} 2 Stunden. Ina holt mich ab. Ich bin froh, wieder zu Hause zu sein. Die Tage mit Feigl\IN{\feigl} waren schön und erfreulich, aber doch anstrengend, weil ich nicht genug schlief; am letzten Tage war ich schon nicht mehr sehr frisch in der Diskussion. Darum blieb ich nicht einen Tag länger, wie Feigl\IN{\feigl} vorschlug. \tbentry{30}{5}{1949}{} Gekramt, Briefe fertig gemacht. -- Am Inhaltsverzeichnis für \textit{Prob}.\IC{\logfoundprob} gearbeitet. \tbentry{31}{5}{1949}{} 11h hier Reading Gruppe. \uline{Reidemeister}\IN{\reidemeisterkurt} kommt, nimmt ein wenig teil; Diskussion über Gödel\IN{\goedel}. \tbentry{1}{6}{1949}{} In Perrys\IN{\perrycharner} Office. Er zeigt mir die offizielle Mitteilung über Budget. Für mich: ,,2 \textit{Qu\editor{arter} Service}``, indefinite tenure, 6500 (wie bisher). \tbentry{3}{6}{1949}{} Bibliographie für \textit{Prob}.\IC{\logfoundprob} gearbeitet. -- \textit{Mrs}.~\uline{\textit{Avery}}\IN{\avery} kommt, mietet unser Appartement. Sohn ist Physikstudent, arbeitet bei Argonne. Beide scheinen \neueseite{534907} ruhige Leute. \tbentry{4}{6}{1949}{} \sout{Mittag} Vormittags \uline{\textit{Varma}}\IN{\varma} hier. Über Gebe\blockade{auch Gäbe oder Gaebe möglich, Sinn?} Urteil über seine These (dialektischer Materialismus). Er bittet mich, dass: ihm zu schreiben, für Verleger und für seine Universität. Er meint, wenn ich nicht mehr unterrichte, soll ich anstatt nach Europa nach Indien kommen. Sie würden froh sein, mich zu haben, etwa nur ein Seminar wöchentlich. (Die Universitäten sind aber in der heißen Ebene. Im Sommer geht man weg in die Berge.) -- Mittags Erna\IN{\loewenbergerna}. \tbentry{5}{6}{1949}{} Nachmittags zu \uline{Hartshornes}\IN{\hartshorne}. Dort Ralf \uline{\textit{Marcus}}\IN{\marcusralf} und Frau (er ist Assoziierter Professor hellenistische Kultur, griechische Religion). \unl{} Er ist gescheit und interessant, fragt allerhand über symbolische Logik, abstraktes Denken, \textit{Peirce}\IN{\peirce} usw.; er war in Nagels\IN{\nagel} philosophischem Zirkel. Sie gehen im Sommer nach Berkeley; er unterrichtet dort an ,,school of religion``. \tbentry{6}{6}{1949}{} 2 Stunden in mehreren Bibliotheken gearbeitet (zur Ergänzung von Seitenzahlen usw. in Bibliographie für \textit{Prob}.\IC{\logfoundprob} I). \tbentry{7}{6}{1949}{} 11\,--\,1 \textit{Read}\editor{inggroup}. Die Studenten \unl{} sprechen über Bericht über Verhandlungen des \textit{Broyles}\IN{\broyle} Komitee\II{Broyles Commission},\fnE{Die Broyles Commission war eine antikommunistische Organisation im Kalten Krieg.} wo ich auch als \textit{subversive} genannt bin. Sie sind amüsiert über Hutchins\IN{\hutchins} schlagfertige Antwort. -- Nachmittags fahren wir zu Einkäufen für mich: Hose, Jacke, Hemden. \tbentry{9}{6}{1949}{} Beim Departmentlunch: \uline{\textit{Rokkan}}\IN{\rokkan},\fnA{Original \original{Rookan}.} Freund von Næss\IN{\naess}, war mit diesem ein Jahr in Paris. Wird ein Jahr in \textit{U.\,S}. sein (politische Wissenschaft und politische Philosophie; Bedeutung von politischen Termen). Willy \uline{\textit{Hartner}}\IN{\hartner}, (Geschichte der Wissenschaft; liest hier über griechische Wissenschaft) aus Frankfurt. \tbentry{10}{6}{1949}{} Miss Alexander\IN{\alexandermiss} (Press)\II{\chicagopress} gesprochen. Sie zeigt mir die Compositionmaschine \gestrunl, die für mein Buch\IC{\logfoundprob} gebraucht werden wird (sie setzt einzelne Buchstaben, aus verschiedenen Alphabeten, nicht ganze Zeilen; einschließlich den Sub- und Superscripts; aber Symbole werden später bei Hand eingefügt.) -- Term Papers gelesen. \neueseite{534899} \tbentry{11}{6}{1949}{} Mittags Erna\IN{\loewenbergerna}. -- Nachmittags \uline{Morris}\IN{\morris} hier. Er hat mit Frank\IN{\frankphilipp} geplant weitere Bände der Enzyklopädie\II{\enzyklopaedie}, unter getrennten Herausgebern. Ich: Es wird mehr als ein Jahr dauern, bis die ersten 2 Bände fertig sind. Ich würde Zeitschrift für wichtiger halten. Morris\IN{\morris} fliegt nächste Woche nach Hawaii für Ost-West-Konferenz, 6 Wochen; dann wieder hier für 2. Term Summer School. Vielleicht will er nachher einige Zeit nach \textit{SF} kommen um sein China Material zu bearbeiten. \tbentry{12}{6}{1949}{} Mit Marni spazieren. Ganzen Tag Term Papers gelesen. Sehr heiß (92\,°) und schwül. \tbentry{13}{6}{1949}{} (Haarschneider). Term Papers gelesen. \tbentry{14}{6}{1949}{} 11\,--\,1 \textit{Read}\editor{inggroup} letztes. -- Nachmittags \uline{Singer}\IN{\singer} kurz hier. Er fragt einiges über den Mathematikkurs am College\II{\universitychicago}, den er vielleicht im Herbst geben soll. \tbentry{15}{6}{1949}{} 11\,--\,1 Officestunde. (Ich habe fast alle Term Papers fertig gelesen, soweit bisher bekommen, und gebe sie zurück.). \tbentry{16}{6}{1949}{} 9\,\textonehalf{}\,--\,12\,\textonehalf{} \uline{Examen Norman Martin}\IN{\martinnorman} (über Geschichte der Logik; Wiederholung von April; ich frage über: Unendlichkeitsaxiom in \textit{PM} und Quines\IN{\quine} System; Logik und Ontologie.) Departmentlunch. -- Durch das lange Aufsitzen ist mein Rücken müde. Nachmittags immer abwechselnd im Bett und am Schreibtisch, geschrieben und Sachen gekramt. (Ina hat diesmal sehr früh begonnen mit Wohnung richten, und daher in den letzten Tagen nicht so viel Gedränge; ausgenommen heute, wo sie das Auto aus der Garage holen muss, Pakete zur Post, usw.) Abends Mrs.~Avery\IN{\avery} hier; der Sohn ist noch nicht gekommen. \neueseite{531423}\fnA{Beginn des in \href{https://doi.org/10.48666/1146596}{RC 025-91-06} ausgelagerten Teils}\textspns{\uline{\textit{Chic}. -- \textit{S.\,F}.} (über \textit{Salida})} \tbentry{17}{6}{1949}{} Um 10\textsuperscript{h} packt Ina mit Felix\IN{Felix} alle Sachen ins Auto und richtet wieder das Gestell, sodass mein Sitzrücken etwas zurücklehnt. Kurz Lunch und Nap. 1:45 \textit{\ulinestr{\ulinesp{Abfahrt von Chic}}}. (\textit{mi} Zeiger: 235). Weil neues Auto erst wenig gefahren, fahren wir zunächst sehr langsam: 25\,--\,30, dann 30\,--\,35 (und dann langsam steigernd in den nächsten Tagen). 8\textsuperscript{h} (alle Zeitangaben nach unserer Zeit, \textit{D.\,S.\,T}.) \uline{\textit{De Witt}},\ort{De Witt IA} \textit{Iowa}. Wieder \uline{\textit{Cross Roads Ct}}, wie schon zweimal. (Diesselbe Cabin wie 1947; 3 nette Zimmer, 7.50 (vermutlich anstatt 9.-- für 6 Personen).) (\textit{mi} Anzeiger: 409; also 174 \textit{mi} gefahren.) \tbentry{18}{6}{1949}{} Abfahrt 9:10. Mittagessen in \textit{Tama}, beim R\unl\ neben Schulhaus. Ich fahre täglich vor- und nachmittags je eine Stunde, immer mit Gürtel. 9\,\textonehalf{} (360 \textit{mi}) \uline{\textit{Fremont, Neb}}.\ort{Fremont NE} Alle Courts sind besetzt. (Wir waren trotz \textit{Sa} so lange gefahren, weil wir langsam fahren und die früheren Courts immer \textit{Vacancies} ankündigten; jetzt stellt sich heraus, dass solche Zeichen oft unzuverlässig sind.) Eine freundliche alte Dame im \textit{Erin Ct}. (früher \textit{Cedar Lodge}) telefoniert für uns herum. Ich nehme Zimmer im \uline{\textit{Pathfinder Hotel}} (ordentliches Zimmer mit Toilette, Bettlampe, aber zur Straßenseite, + 2.75 + 25 \textit{c}. für Bellboy abends); aber das Hotel nimmt keinen Hund. Ina nimmt \uline{Zimmer in Privathaus} mit Marni (gutes Zimmer \textit{Inn parlor}, aber schmale \textit{couch}, und kein Bad, 3.50!). \tbentry{19}{6}{1949}{} Abfahrt 9:30. Heißer Tag. Wir geraten in lange Kette von Wagen, die 20 \textit{mi} fahren. Wir wechseln; dadurch kommen noch weitere 20 Autos vor uns. In einem kleinen Ort \unl\ ich in Seitenstraße, durch Parallelstraße und wieder zurück, und dann überholen wir einzelne Wagen. So kommen wir schließlich aus der Kette heraus. Nach 310 \textit{mi}, 5\textsuperscript{h} \uline{\textit{Ogallala.}}\ort{Ogallala NE} \neueseite{531437} Wir bleiben schon hier in \textit{Ogallala}, weil es zwischen hier und \textit{Sterling} oder \textit{Fort Morgan} vielleicht nichts Ordentliches gibt. \uline{\textit{Pitts Cabins}}, einige Blocks vom 30 Weg, am 26 (der geht nach \textit{Wyoming}), aber doch wohl ruhiger als alle die anderen Courts, die gleich bei der Eisenbahn sind, wo die ganze Nacht rangiert wird. (Kleine abgetrennte Wohnung im Haupthaus; 2 Zimmer, Küche, Bad, einfach, ganz nett, 5.--; eine Holzcabin zu demselben Preis war zu heiß.) Abends im Caf\'{e} treffen wir \uline{\textit{Delougaz}}\IN{\delougaz} und \uline{\textit{Bo\editor{o}rstin}}\IN{\boorstin} (letzterer ist Professor im \textit{Soc\editor{ial} Thought Comm\editor{itee}}\II{\socialthought}; er hat Häuschen im Estes Park in den Bergen gekauft, mit Wasser und Elektrizität; Frau und 2 Kinder kommen per Bahn). \textit{D}\textit{elougaz}\IN{\delougaz} erzählt andere Geschichten von Seligmans\IN{Seligmans} Zusammentreffen mit Leuten. -- Gebadet. \tbentry{20}{6}{1949}{} Abfahrt 8:45 (Lokalzeit 7:45). In \textit{Fort Morgan} ist Park mit Bänken, an Seitenstraße zum \textit{Bus.} \textit{Distr}. um 3:30 in \uline{\textit{Denver}}, in der Stadt (\textit{mi} Anzeiger: 1303). Wir fahren nicht zum Zentrum, sondern bleiben auf 166, nach \textit{W} \uline{in die Berge}. Das geht aber auch noch sehr lange durch äußere Stadtbezirke; darum ein andermal vielleicht lieber noch früher, vor der Stadt, nach \textit{W} abbiegen! Dann \sout{28} \uline{\textit{No.} 285 durch die Berg}e, sehr schön durch bewaldete Berge, mit Ausblicken auf hohe Berge mit Schnee. \textit{Kenosha Pass}, 10.500 \textit{ft}. Gute Straße, wird gerade noch verbessert. 8\textsuperscript{h} (Lokalzeit 7\textsuperscript{h}) \uline{\textit{Salida}},\ort{Salida CO} nach 377 \textit{mi} (162 \textit{mi }von \textit{Denver}). Wir fahren südlich vom Ort, zur \textit{No}. 50; dort sind mehrere Courts, entfernt von Eisenbahn. \uline{\textit{Rainbow Ct}}. (Cabin, 2 Zimmer und Waschraum, Gasherd und Refrigerator, gute Matratze, ganz nett, ruhig gelegen, 5.50; das ist sehr preiswert). -- Wir machen den Umweg durch die Berge, weil mein Rücken gut ist, und Ina berechnet, dass es nur wenig \textit{mi} länger ist, wenn auch natürlich an Zeit länger; aber keine zusätzliche Übernachtung. \neueseite{531429} \tbentry{21}{6}{1949}{} Abfahrt 8:45 (Lokalzeit 7:45) \gestrunl\ \textit{No}. 285 weiter über \textit{Saguache} nach \textit{Monte Vista}. (Von hier geht die kürzeste Strecke nach \textit{SF}: 285 über \textit{Alamosa}, \textit{Antonito}, \textit{Ojo Cal}, \textit{Espa\~{n}ola. }Da wir noch genug Zeit haben, fahren wir noch größeren Umweg weiter \textit{W}. ) \textit{No} 160 über \uline{\textit{Wolfs Creek Pass}} 10.850 \textit{ft}. Am Pass noch viel Schnee, weil diesen Winter die großen Schneefälle. \uline{\textit{Pagosa Springs}}, (der Ort selbst ist viel angekündigt, aber dürftig und nicht anziehend), aber die Passfahrt ist schön. \textit{No} 84 über \textit{Chama}, schöne Landschaft mit bunten Felsen. \textit{Espa\~{n}ola, \ulinestr{\ulinesp{Santa Fe}}};\ort{Santa Fe NM} Lokalzeit 5:40, in strömendem Regen. Ina kauft ein. Ich höre telefonisch von \textit{Yami}\IN{\yami}, dass \textit{Barretts}\IN{\barrettmr}\IN{\barrettmrs} noch nicht weg! Zum Haus hinauf. (\textit{mi} Anzeiger 1777; also von \textit{Salida \sout{1777 mi}} 312 \textit{mi}; \sout{von \textit{Ogallala }689 \textit{mi }} (Denver -- \textit{SF} über Salida waren nur 405 \textit{mi}) von \textit{Denver} 474 \textit{mi }(Denver-\textit{SF} ist 407 \textit{mi} über Las Vegas; \uline{also unser Umweg nur 67 \textit{mi}}! \textit{Chic}. -- Denver -- Las Vegas -- \textit{SF} ist 1475 \textit{mi}; wir sind stattdessen gefahren 1542 \textit{mi}.)) Yami\IN{\yami} sagt, dass Barretts\IN{\barrettmr}\IN{\barrettmrs} vor kurzem abgefahren sind, bevor ich telefonierte. Wir gehen mit unserem Schlüssel ins Haus. Viele Sachen liegen noch herum, große Mess, alles schmutzig und abgestoßen! 7\textsuperscript{h} kommen Barretts\IN{\barrettmr}\IN{\barrettmrs} zurück, mit 3 Kindern! 2 Katzen sind da. Sie sagen, sie haben Cabin erst von morgen ab (Yami\IN{\yami} sagt uns, das ist, weil sie die teurere Cabin nicht nehmen wollten); sie wollen die Nacht noch hier bleiben. (Sie spekulieren vermutlich darauf, dass \gestrunl\ Ina und ich im Wohnzimmer schlafen könnten.) Ich bestehe darauf, dass sie \neueseite{531431} noch heute ausziehen. Er fährt hinunter und nimmt die Cabin schon von heute. Wir sagen, sie können die Kinder noch hier füttern, und einpacken. Wir gehen inzwischen zu Yami\IN{\yami} zum Abendessen. Dort ihre Mutter. Sie klagt, dass sie vieles hier entbehren muss; \sout{sie} dass sie gedacht hatte, man könnte anbauen, dass das Haus aber nicht gut genug dazu ist. Um 9\textsuperscript{h} fahren Barretts\IN{\barrettmr}\IN{\barrettmrs} ab, und wir können endlich in unser Haus. Ina macht unsere Betten. \tbentry{22}{6}{1949}{} Ina lädt Sachen aus dem Auto (sie lässt es aber oben auf dem Zirkel stehen). Wir können aber nicht auspacken, weil noch alles dreckig ist. Barrett\IN{\barrettmr} war hier 6\,--\,8 in der Früh, hat \gestrunl\ einiges abgeholt. Sie wollen abends wiederkommen, und reinemachen. Sie kommen aber nicht. \tbentry{23}{6}{1949}{} Ina schuftet mehrere Tage, um das Haus sauber zu machen, und auszupacken. -- Ich fange an, \textit{ms} \textit{Prob}.\IC{\logfoundprob} (erste Hälfte von Band I) durchzusehen, nach Bearbeitung von Miss Alexander\IN{\alexandermiss}; 2\,--\,3 Tage. -- Ina in die Stadt. \tbentry{24}{6}{1949}{} Weiter am \textit{ms}\IC{\logfoundprob}. \tbentry{25}{6}{1949}{} \textwh{Weiter am \textit{ms}\IC{\logfoundprob}.} \textit{ms Arrow}\IN{\arrow} gelesen (über \textit{utility}).\fnE{Ms Arrow \blockade{}} -- Ina \sout{in die Stadt} kurz zu Ruthlings\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau}, und in die Stadt. \tbentry{26}{6}{1949}{} \textit{ms Marschak}\IN{\marschak} gelesen (über Neumann\IN{\neumannvon} und \textit{utility});\fnE{MS Marschak \blockade{}} daraufhin kurze Einfügung für \textit{prob} Buch\IC{\logfoundprob} geschrieben. \tbentry{27}{6}{1949}{} Ina tippt Korrekturen in Bibliographie; ich mache sie fertig. \tbentry{28}{6}{1949}{} Nachmittags Briefe diktiert. Ina in die Stadt. \tbmanyentries{\tbentry{29}{6}{1949}{}~-- \tbentry{30}{6}{1949}{}} Angefangen: ,,Semantik und Ontologie``\IC{\empricismsemanticontology}.\fnE{Carnap, ,,Empiricism, Semantics, and Ontology``.} \tbentry{1}{7}{1949}{} Angefangen: \sout{abhänd} abhängig von Varianz der \textit{Q}-Zahlen.\blockade{Sinn? FnE???} \tbentry{2}{7}{1949}{} Nachmittags \uline{zu Ruthlings}\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau}, ich dieses Jahr zum ersten Mal. Paul\IN{\ruthling} ist auf Fahrt, um Silber zu verkaufen. Sie haben \uline{\textit{Camp-School}} angefangen, aber nur kleine, weil zu spät: 6 Kinder (davon bezahlen nur 3). Das Ganze~\neueseite{534913}\fnA{Ende des in \href{https://doi.org/10.48666/1146596}{RC 025-91-06} ausgelagerten Teils.} wird gemacht von Maria\IN{\ruthlingfrau} und \textit{Jane \sout{Deary} Stare}\IN{\stare}. Diese hat einen Kindergarten in Texas; sie arbeitet dieses Jahr hier ohne Gehalt! Außerdem hat sie in Texas einen Spitalswagen gekauft und darin die Kinder hergebracht. Das ist jetzt ihr einziges Auto. Maria\IN{\ruthlingfrau} hat außerdem ihre \textit{Marcelita}\IN{\ruthlingmarcelita}, und die kranke Carmen\IN{\ruthlingcarmen}; die sollte immer im Bett sein. Aber sie sitzt am Tisch mit den anderen, und nachts schläft sie im Zelt mit den anderen. Preis für Kind im Camp: \$\,150 für 4 Wochen, also über \$\,5 am Tag. (Das scheint viel für die sehr primitiven Verhältnisse; Maria\IN{\ruthlingfrau} sagt, dass sie pro Tag pro Kind 1\,--\,1\,\textonehalf{} \$ für Essen ausgibt, dass die Kinder aber gut und reichlich zu essen kriegen.) Es sind 3 Negerkinder (2 Kinder von der Köchin zahlen nicht) und 3 weiße (Carmen\IN{\ruthlingcarmen} mitgerechnet). Sie betonen besonders die Verständigung zwischen den Rassen. \tbentry{3}{7}{1949}{} Nachmittags \uline{zu Djane}\IN{\lavoieherz}. Sie hat Mangel an Magensäure, ist bei Hausner\IN{\hausnerdr} in Behandlung, muss nach jeder Mahlzeit Sachen schlucken. Vorigen September am letzten Tag hier hat jemand ihr einen Finger mit Hammer zerschlagen; sie hat monatelang mit der Behandlung sehr schmerzhaft zu tun gehabt; er ist immer noch nicht wieder ganz biegsam. Sie ist aber munter wie immer; will im September für 1 Woche nach Australien. Sie schimpft mit uns über die antikommunistische Hysterie, besonders an Universitäten. Aber sie meint, die Shapley\IN{\shapleyharlow} Konferenz wäre nutzlos und lächerlich gewesen. Sie kritisiert aber doch Hooks\IN{\hook} Hysterie. \tbentry{5}{7}{1949}{} Wieder am Aufsatz ,,Ontologie``\IC{\empricismsemanticontology}. \tbentry{7}{7}{1949}{} Ina holt Maria Ruthling\IN{\ruthlingfrau} ab in die Stadt zu Besorgungen und bringt sie wieder hinaus (2\,--\,7). (Draußen lässt Maria\IN{\ruthlingfrau}, als es plötzlich anfängt zu regnen, ihr Baby draußen liegen in der irrigen Annahme, eins der Kinder wird schon dafür sorgen.) \tbentry{13}{7}{1949}{} Immer am Aufsatz ,,Ontologie``\IC{\empricismsemanticontology} gearbeitet; heute ist englischer Text fertig durchgearbeitet. \neueseite{534909} \tbentry{16}{7}{1949}{} Zu \uline{Zahnarzt Dr.~Berardinelli}\IN{\berardinellidr}. (Eine Silberfüllung vorne unten links an der Basis eines Zahns ist herausgefallen. Er macht neue Füllung mit Porzellan. -- Haarschneider. -- Zu \uline{Murray Friedman}\IN{\friedmandr} in die Klinik, später auch Ina. Ich berichte, dass mir alles gut geht. Er klagt, dass er nicht Geld genug hat, um Assistenten zu halten für seine Experimente. Er hat große Zahl von Gratispatienten, und der Staat \textit{NM} ist zu arm um das Institut zu unterstützen. Er hat seinen Sohn Harold\IN{\friedmansohn}, 15, (aus früherer Ehe vermutlich) jetzt hier; er erwähnt, dass er auch 9-jährige Tochter hat. -- Wir betrachten nachmittags die Arbeit des Bulldozers auf der Straße. \tbentry{17}{7}{1949}{} Sitzung der \textit{NM} \uline{Phil\editor{osophical} Soc\editor{iety}}\II{\newmexicophilsociety}. im Hotel La Fonda (Coronado Room, \textit{SW} Ecke).\fnE{Sitzung der NM Phil Soc \blockade{}} \uline{\textit{Bahm}}\IN{\bahm} hat es arrangiert. Zuerst spricht \textit{Nahm}\IN{\nahmmilton} (aus Bryn Mawr, zu Ferien in Taos) über Ästhetik (Controversy über Freiheit des Künstlers zwischen Aristoteles\IN{\aristoteles} und Croce\IN{\croce}). Dann \uline{mein Vortrag} \textit{Emp}\editor{irismus}, Semantik und Ontologie, über abstrakte Entitäten (was ich gerade für \textit{Revue Int\editor{ernationale de philosophie}} geschrieben habe).\fnE{Erläuterung \blockade{} MS \blockade{}} Ich mache es ganz untechnisch; und nachher sagen mehrere mir, dass es gut verständlich war. \sout{In der Diskussion} 30\,\textit{min} Vortrag, dann 30\,\textit{min} Diskussion. Dabei: \textit{Alexander}\IN{\alexanderhubert}, \textit{Leidecker}\fnA{Original \original{Leidekker}.}\IN{\leidecker}, \textit{Yves \uline{Simon}}\IN{\simonyves}. Letzterer sitzt beim Lunch (12\,\textonehalf{}\,--\,2) neben mir; erzählt vom \textit{soc\editor{ial} thought} Komitee\II{\socialthought}, in dem er ist.\fnE{Das Committee on Social Thought ist ein Graduiertenkolleg an der University of Chicago.} Ferner \gestrunl\ Gespräch mit: Christopher \textit{Salmon}\IN{\salmon} aus Oxford\II{\oxford}; er sagt: er hat von mir nur als Sturm Zent\unl\ gehört; freut sich, dass ich friedfertig und equitable bin. Ich gehe um 2; sie haben noch nachmittags Sitzung. (Ich gehe mehr weil es mich nicht sehr interessiert, als wegen Müdigkeit des Rückens.) Ina holt mich im Auto ab; sie war bei Ruthlings\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau}.\fnA{Beim 19.VII. steht ein leerer Eintrag mit \original{\kreis} im Datum.} \neueseite{534915} %\tbentry{19}{7}{1949}{\kreis} \neueseite{} \tbmanyentries{\tbentry{20}{7}{1949}{}~-- \tbentry{23}{7}{1949}{}} Berechnungen von \blockade{zeichen}\blockade{ich denke ,,n``}(\blockade{zeichen})\blockade{ich denke ,,pi``} und \blockade{zeichen}\blockade{ich denke ,,m``}(\blockade{zeichen}\blockade{ich denke ,,pi``} \gt{} \ldots{}), (als Begründung für meine ,,\textit{Presupp. of induction}``\blockade{} in \textsection{} 41). \tbentry{24}{7}{1949}{} Blackett\IN{\blackett} (Buch\IW{\fearwarandthebomb} über Atombombe) gelesen.\fnE{Blackett, \textit{Fear, War, and the Bomb}, LL~\refcn{3365}.} \tbentry{25}{7}{1949}{} Nachmittags \uline{\textit{Feigl}}\IN{\feigl} kommt an, mit Bahn aus Minneapolis. Er schläft im Wohnzimmer, Ina zieht in den Store Room (2 Matratzen von Yami\IN{\yami} geliehen). \tbmanyentries{\tbentry{26}{7}{1949}{}~-- \tbentry{31}{7}{1949}{}} Mit Feigl\IN{\feigl} gewöhnlich vormittags und abends spazieren; abends oft Ina dabei. Viele philosophische Gespräche. Gute Übereinstimmung, besonders in Bezug auf Konventionalität der \textit{frameworks}. Auch etwas über \textit{Mind-Body} Problem. Er bereitet Vorträge vor für Denver und Boulder. Er liest \gestrunl\ in meinem \textit{Prob ms.}\IC{\logfoundprob} über Reichenbach\IN{\reichenbach} (der Unterschied ist \gestrunl\ hauptsächlich, dass \textit{R\editor{eichenbach}s} Regel Häufigkeit bestimmt anstatt Schätzung);\fnE{MS \blockade{} Erl \blockade{}} er sagt, dass er es jetzt zum ersten Mal deutlich sieht. Wir sind auch politisch einig: gegen Hook\IN{\hook}, gegen Atlantik-Pakt. \tbentry{31}{7}{1949}{} Nachmittags mit Feigl\IN{\feigl} und Ina langen Spaziergang: ins östliche Tal, dann rechts vom großen Steinbruch hinauf, einen steilen Fahrweg, bis auf Kuppe eines Hügels; von da Blick auf Reservoir und das Tal dort, und über unsere Hügel auf \textit{S.\,F}. und Jemez Berge. (1\,\textonequarter{} Stunde). Ich bin froh, dass ich so weiten Gang machen kann. \tbentry{1}{8}{1949}{} Abends 7 \uline{Feigl\IN{\feigl} reist ab}, mit Bahn nach Denver. (Er hat Vorträge dort und in Boulder; er will Mitte August zu Hause sein, wenn Kasperle und Eric aus Europa zurückkommen.)\medskip \ldots\ Wieder an \textit{Prob}\IC{\logfoundprob} gearbeitet (Abschnitt über \textit{NN} Prinzip verbessert).\fnE{Erläuterung \blockade{}} \tbentry{6}{8}{1949}{} \sout{Vormittags} 1h: Ich stehe ziemlich lahm vom Stuhl auf, plötzlich \uline{Schmerz im Rücken}, heftiger als gewöhnlich der rheumatische. Ich lege mich ins Bett, heize den Rücken; da wird es besser. Die Muskeln links sind sehr druckempfindlich; vielleicht rheumatisch vom Sonnenbad gestern und nachher starke Abkühlung im Zimmer. Vielleicht entsteht in den rheumatischen Muskeln ein Krampf, daher der schlimmere Schmerz. \neueseite{534911} Nachmittags bleibe ich im Bett. Aber mittags und abends zu Essen aufgestanden. Zuerst fühlte es sich an wie eine richtige Rückensache, wenn auch nicht ganz so stark. Ich bin froh, dass es sich dann doch als harmlos herausstellt. Vor dem Abendessen mit Ina spazieren. \tbentry{8}{8}{1949}{} (Ina zu Dr.~Hausner.\IN{\hausnerdr}) \tbentry{10}{8}{1949}{} (\uline{Ina} bei Dr.~Hausner\IN{\hausnerdr}; Magensaftuntersuchung; sehr wenig Sekretion; \gestrunl\ normal.) \tbentry{11}{8}{1949}{} Bei \uline{Dr.~Hausner}\IN{\hausnerdr}, allgemeine Untersuchung. (Alles normal und gut; er sagt, ich sei in den vorigen Jahren niemals in so gutem Zustand gewesen. Vielleicht fühle ich mich glücklicher [durch 2 Quarter Kontrakt; Buch\IC{\logfoundprob} wird gedruckt; Rücken ist seit einem Jahr gut; Reise nach Osten und Minneapolis; Ina ist weniger nervös.] Ich habe Gewicht abgenommen (195 auf 187; ich soll weitere 10\,\Pfund{} abnehmen.) -- Mittags \uline{Gusti} Kalmus\IN{\gusti} hier. Ina hilft ihr den ganzen Tag, Möbel und Hausrat einkaufen.\medskip \ldots{} Weiter an \textit{Prob}.\IC{\logfoundprob} Skelett für für \textit{Ch}. XIII (\blockade{zeichen}$^2$).\blockade{VL ,,μ`` Erl ???} \tbmanyentries{\tbentry{19}{8}{1949}{}~-- \tbentry{20}{8}{1949}{}} Plan für Seminar (Probleme der symbolischen Logik) gemacht; und Bücherliste dafür aufgestellt. \tbentry{22}{8}{1949}{} Brief von Nagel\IN{\nagel},\fnE{Nicht überliefert.} und Randbemerkungen zu meinem \textit{ms} ,,Ontologie``\IC{\empricismsemanticontology}; er ist leider nicht überzeugt, ist beunruhigt durch die leichte Akzeptierung von\fnA{Original \original{durch}.} Begriffsgerüsten. -- Brief von Maue\IN{\maue}:\fnE{Nicht überliefert.} Birgit\IN{\birgit} hat Tochter Angelika\IN{\angelica}.\fnA{Original \original{Angelica}.} \tbentry{25}{8}{1949}{} 4\,--\,9 \uline{bei Djane}\IN{\lavoieherz}. Siegfried\IN{\herzsiegfried} ist abgereist. (Sie erzählt von \textit{Aspen}; da Siegfried\IN{\herzsiegfried} die musikalische Sache vertritt, auch Schweitzer\IN{\schweitzer} (den er vorgeschlagen hatte), so war sie in Kontakt mit allen prominenten Leuten, Hutchins\IN{\hutchins} usw. Sie sagt: Schweitzer\IN{\schweitzer} ist von Natur ein Bauer, zog sich sehr zurück.\fnE{Vgl. Nies-Berger, \textit{Albert Schweitzer as I Knew Him}, 7.} -- Sie hatte wieder schreckliche Geschichten, Mühe und Kosten mit Wasser, die Pumpe war überschwemmt.) \neueseite{534917} \tbentry{28}{8}{1949}{} 1\,--\,4\,\textonehalf{} \uline{\textit{Hortense Powdermaker}}\IN{\powdermaker} hier. (Sie unterrichtet in \textit{Queens}\II{\queenscollege}, ist nahe befreundet mit Hempels\IN{\hempel}\IN{\hempeldiane}. Anthropologin. Hat Studien auf New Guinea gemacht. Schreibt jetzt Buch\IW{\hollywood} über Hollywood,\fnE{Powdermaker, \textit{Hollywood, the Dream Factory}.} die soziologischen Beziehungen zwischen Producers, Autoren, usw., mit psychoanalytischen Ideen. Sie hat ein Office im anthropologischen Labor, hat aber wenig Kontakt mit den Leuten dort, weil das Archäologen sind. Sie ist in Kontakt mit Schachtel\IN{\schachtel}, Frau Dr.~Reichmann\IN{\reichmann}, Babins\IN{\babine}.) Sie erzählt von ihren Studien in Hollywood, lebhaft und intelligent; aber so, dass ich kaum eine Bemerkung dazu machen kann. Über die sozialen Verhältnisse in \textit{Yale}\II{\yale}; soziale Anerkennung ist nötig für Promotion usw.; Hempel\IN{\hempel} sei gut anerkannt sozial. Sie hat keine Orientierung; Ina muss mit in die Stadt fahren, damit sie nach Hause findet (in der Nähe der Cristo Rey Kirche). \tbentry{31}{8}{1949}{} 3\,--\,4 Miss Powdermaker\IN{\powdermaker} und \uline{Dr.~Ernest Schachtel}\IN{\schachtel} hier. Er ist aus Berlin, war Jurist, jetzt Psychotherapeut (anscheinend ohne Dr.~med.) und Psychologe, spezialisiert in Rorschach\IN{\rorschach} Test (für Diagnose für seine eigenen Patienten und die von anderen.) Er ist nett und gescheit, aber anscheinend metaphysisch; er sagt, dass die philosophische Grundlage seiner Arbeit auf Nietzsche\IN{\rjnietzsche} und Hegel\IN{\hegel} (besonders Hegels\IN{\hegel} Logik! vielleicht die Dialektik?) beruht; und beeinflusst von Dilthey\IN{\dilthey}. Er wohnt bei Frieda Reichmann\IN{\reichmann}. Er kennt Eileen\IN{\helmerfrau} gut; auch etwas Helmer\IN{\helmer} und Hempel\IN{\hempel}. Er unterrichtet zuweilen an \textit{New School}\II{\nssr}, kennt aber Kaufmann\IN{\kaufmannfelix} und Morris\IN{\morris} nicht. \tbentrylong{2}{9}{1949}{} (Haarschneider). Die Straßen wimmeln von Fiesta Leuten; auf der Plaza viele Buden. -- 4\,\textonehalf{}\,--\,6\,\textonehalf{} \uline{zu Djane}\IN{\lavoieherz}. Sie ist fast fertig mit Haus Abschließen. Wir sitzen noch eine Stunde auf der Porch. 6\,\textonehalf{} fahren wir sie in die Stadt, zu Hausner\IN{\hausnerdr}. Dann treffen wir \uline{Gusti\IN{\gusti} und Kalmus\IN{\kalmus}}; wir sitzen \textonehalf{} Stunde im Auto. Auf seine Fragen erzähle ich von meinem Kurs \textit{Concepts}. Dann gehen sie zu Fuß, weil Autoverkehr zu sehr gehemmt, zur Busstation. Wir fahren zu \textit{F\unl ee }(\textit{Asequia Madre} 982), \neueseite{534919} um Djanes\IN{\lavoieherz} Gepäck hinzubringen. Schwierig zu finden im Dunkeln. Sie ist schon dort. Liebevoller Abschied. \sout{Nach Hause \unl } (Sie fliegt morgen nach Australien). -- Wir fahren nach Hause über Gonzales Road; viele Autolichter auf Gonzales und Hydepark Road. \tbentry{3}{9}{1949}{} Ina in die Stadt. Bringt \uline{Mama}\IN{\montgomerymrs} mit heraus zum Lunch. Sie klagt über ihren Magen, isst aber doch reichliche Mahlzeit. Nachher fährt sie mit Yami\IN{\yami} zur Fiesta. -- Wir 4\,\textonehalf{}\,--\,6\,\textonehalf{} \gestrunl{} \uline{zu Friedmans}\IN{\friedmandr}\IN{\friedmandrfrau}. Wir mit Murray\IN{\friedmandr} auf der Porch beim Garten. Anita vorne mit Stern und anderen Gästen, kommt zuweilen zu uns hinüber. Murrays\IN{\friedmandr} Sohn Harold\IN{\friedmansohn}, 15 Jahre, ist da; er möchte in \textit{S.\,F}. bleiben, aber seine Mutter erlaubt es nicht. Murray\IN{\friedmandr} zeigt uns mit Stolz den Garten; das ist sein Haupthobby. Anita\IN{\friedmandrfrau} ist etwas betrunken; Murray\IN{\friedmandr} sagt: von nur einem Drink. Trotzdem wollen sie abends zusammen zu einer Party gehen. \tbentry{5}{9}{1949}{} Wir warten vergeblich auf Quines\IN{\quine}\IN{\quinemarjorie} bis spät abends. \tbentry{6}{9}{1949}{} Keine Nachricht von \uline{Quines}\IN{\quine}\IN{\quinefrau}. Sie kommen abends 9h. (Er war 2 Monate Consultant bei RAND Corporation\II{\randinstitut} in Los Angeles; dann im Auto hierher, Grand Canyon besucht). Sie bringen Edward \uline{Haskell}\IN{\haskell} mit. Paul Ruthling\IN{\ruthling} und Anita\IN{\ruthlinganita} kommen. Er zahlt \$\,100 zurück. \tbentry{7}{9}{1949}{} Gespräch mit Quine\IN{\quine} bis 12. Wir alle 5 zum \uline{Bandelier}. Sie nehmen Führung zu den Höhlen (2\,\textonehalf{} bis nach 4!). Ich ruhe inzwischen auf Sonnenmatratze. Dann nach \uline{Los Alamos}. Wir suchen lange nach \textit{R\unl\ R\editor{oa}d}.; endlich spät \uline{zu Kalmuses}\IN{\kalmus}\IN{\gusti}. \textit{Dr.~Wainwright}\IN{\mainwright} kommt und bringt uns zu den biologischen Laboratorien. Sie machen Experimente an Tieren mit Isotopen. Nach 7h, im Dunkeln, mit Vollmond, zurückgefahren. \tbentry{8}{9}{1949}{} Vormittags und nachmittags lange Gespräche mit Quine\IN{\quine}. Der Hauptunterschied zwischen uns wird klar: Er betrachtet vieles als Gradunterschiede, wo ich eine Grenzlinie ziehen will, z.\,B.: Fragen von Sinn gegen Fragen von Tatsachen; logische und faktische Wahrheit; Synonym; ferner möchte er Intension vermeiden und, wenn möglich, \neueseite{534921} höhere Variablen; er ist aber zweifelhaft, ob das möglich sein wird. -- Bei Tisch haben wir immer nette, angeregte Unterhaltung. Marjorie\IN{\quinemarjorie} ist nett, sehr jung, ohne besondere intellektuellen Ambitionen. -- Vor dem Abendessen kleinen Spaziergang mit Quine\IN{\quine} und Haskell\IN{\haskell}. Dann erklärt Haskell\IN{\haskell} uns sein Schema für die Theorie von \textit{coaction} (sehr einfaches Schema; ob Gruppe miteinander oder gegeneinander arbeitet; er selbst hat das bei Fischen beobachtet; andere seiner Gruppe bei Mikroorganismen und bei Menschen; er meint, dass daraus eine Wirksamkeitsideologie für Zusammenarbeit entsteht, die dem Kommunismus und der Klassenkampfidee etwas Positives gegenüberstellen kann.)\fnE{\blockade{Quelle? Formulierung:} The Coaction Compass as formulated by Edward F. Haskell is a general conceptual scheme which is beginning o find wide applications in biological and social science. This compass is a Cartesian cordinate frame strictly comparable to the mariner’s wind rose. Its use permits assignment of vector magnitudes to the resultant forces from any two independent power system, and their subsequent treatment by methods of analytic geometry. (Vgl.: Charting the Course of the Rorschach Interview; Lodge, George T. ; Steenbarger, Charles J)} \tbentry{9}{9}{1949}{} Noch etwas Gespräch mit Quine\IN{\quine} (über meine Gründe, für Intension und für höhere Variablen, weil nützlich. Ich erwähne Roh\IN{\rohfranz}: Die Freunde verteidigen immer die vorletzte Phase gegen die Neuerung). 11h \uline{sie fahren ab}. (Ina erzählt mir, was \uline{Haskell}\IN{\haskell} über mich gesagt hat: im Gespräch mit Quine\IN{\quine} habe ich 5 x soviel Zeit genommen wie er! Mein Denken sei zu formal und abstrakt, kein Kontakt mit Gesellschaft und Realität; weltfremd; Hobby mit Handarbeit wäre nützlich; Inas Bezeichnung ,,\textit{gentle tyrant}`` wäre sehr passend. Ich hätte doch, in jüngerem Alter, einige Besprechungen mit Psychiater machen sollen (Quine\IN{\quine} habe das auch getan; ganze Analyse wäre nicht nötig.)) \tbentry{10}{9}{1949}{} \sout{Term Papers} Nach dem Frühstück gehe ich auf die Terrasse. Plötzlich \uline{\ulinesp{Rücken}schmerz}, ohne besondere Bewegung. Mühsam hinuntergegangen, ins Bett. Nach einigen Stunden ins Badezimmer, gepinkelt, und zurück. Während ich mich aufs Bett setzen will und dabei im Stehen etwas vorbeuge, plötzlich der \uline{typische Schmerz} im Rückgrat, nicht Muskelschmerz. Im Bett geblieben. -- Nachmittags bringt Ina \uline{Kalmus\IN{\kalmus} und Gusti\IN{\gusti}} herauf. Lange mit ihm gesprochen; er sitzt bei meinem Bett. Über seine frühere Lehrtätigkeit an Fachschule; Elektrophysik und praktischen Gebrauch von \textit{X ray} Maschine für Klinik-Praktikanten. Er klagt über die schlechte Methode der meisten Vorträge in \textit{LA}. Er betrachtet im Elektronenmikroskop Kristalle und dergleichen; sucht nach Begriffssystem, um deren Formen zu beschreiben. \neueseite{534923} \tbentry{11}{9}{1949}{} Beim seitlichen Verschieben im Bett etwas Schmerzen. Im Bett geblieben. -- \textit{ms} ,,Empirismus, Semantik und Ontologie``\IC{\empricismsemanticontology} fertig gemacht; Änderungen aufgrund der Bemerkungen von Feigl\IN{\feigl}, Sellars\IN{\sellarwilfrid}, Nagel\IN{\nagel}, und Quine\IN{\quine}. \tbentry{12}{9}{1949}{} Leichte dumpfe Schmerzen im Rücken, vom Liegen. Morgens beim Waschen unten mit Waschlappen plötzlich unangenehmer Schmerz im Kreuz, nicht stark. Ganzen Tag im Bett. -- Am Skelett Kapitel über $\lambda{}$ fertig geschrieben.\fnE{Erläuterung, vl Probability \blockade{}} \tbentry{13}{9}{1949}{} Zum ersten Mal wieder vorsichtig Übungen gemacht. Bei Bewegung im Bett noch manchmal etwas Schmerzen. Aufgestanden, mit Gürtel, für Frühstück, Mittagessen und Abendessen. \tbmanyentries{\tbentry{14}{9}{1949}{}, \tbentry{15}{9}{1949}{}} Zu Mahlzeiten aufgestanden; etwas im Zimmer spazieren. \textit{Kneale}\IN{\kneale} gelesen.\IW{\knealeprob}\fnE{Kneale, \textit{Probability and Induction}, LL~\refcn{3371}.} %\tbentry{15}{9}{1949}{} %Zu Mahlzeiten aufgestanden; etwas im Zimmer spazieren. \textit{Kneale} gelesen. \tbentry{16}{9}{1949}{} \textwh{Zu Mahlzeiten aufgestanden; etwas im Zimmer spazieren. \textit{Kneale}\IN{\kneale} gelesen.}\IW{\knealeprob} Etwas auf Terrasse spazieren. Nachmittags auf Porch gelegen. \tbentry{17}{9}{1949}{} Zu Mahlzeiten aufgestanden; auf Terrasse spazieren. Nachmittags kommen \uline{\textit{Everetts}}\IN{\everettcalvin}\IN{\everettfrau} und mieten das Haus. (Calvin Everett\IN{\everettcalvin}, aus Texas, jetzt \textit{sheet} metal Arbeiten für die \textit{Gardner Corp\editor{oration}} für Bauten in \textit{LA}; Frau, und 15 jähriger Sohn). Er kann nur 5.-- Anzahlung machen, sie haben keine Reserven! Sie freuen sich über die schöne Lage. Er sagt, er hat mit seinem Boss gesprochen; der hat gesagt, dass sie noch jahrelang zu tun haben; so verpflichtet er sich, 6 Monate hier zu bleiben. Er will nicht im Bauarbeitercamp wohnen. (Wir sind froh, endlich einen Mieter gefunden zu haben; alle, die sich meldeten, waren \textit{LA} Leute!) \tbentry{18}{9}{1949}{} Im Bett Briefe diktiert in \textit{wire recorder}. \uline{Porfirio}\IN{\porfirio} kommt zu Besuch (das einzige Mal diesen Sommer, er ist schwach durch Magengeschwüre); wir sitzen auf der Porch. -- Nachmittags \uline{Paul\IN{\ruthling} und Anita Ruthling\IN{\ruthlinganita}} hier. Ich liege auf der Porch. (Er möchte die \$\,100 gerne wieder geliehen haben, die er kürzlich zurückgezahlt hat. Sie wollen Hypothek auf neues Haus aufnehmen, vielleicht 8000; sie hoffen es in einem Monat zu bekommen. Wir sagen: wenn nötig, \unsicher{könnten} \neueseite{531435}\fnA{Beginn des in \href{https://doi.org/10.48666/1146596}{RC 025-91-05} ausgelagerten Teils.} sie eine Hälfte der 400 vielleicht länger behalten als 1. November; \gestrunl\ sie sollen in einem Monat schreiben, wie ihre Situation ist. Er will die Hypothek verwenden für Bananenimport von Mexiko, für Schulden zurückzahlen, für Bau von \textit{work shop}, usw. Er sagt, das Silbergeschäft ist auf einen Bruchteil heruntergegangen.) Ina fährt nach Tesuque zum Abschied von Maria\IN{\ruthlingfrau} und Carmen\IN{\ruthlingcarmen}. (Sie haben keine Mieter für das neue Haus gefunden, obwohl sie Mietpreis ,,herabgesetzt haben``, nämlich von 110 auf 105; sie inserieren aber auch nicht mehr.) \tbentry{19}{9}{1949}{} Vormittags auf Porch gelegen. Ina tippt meine Briefe. Nachmittags auf Porch gelegen. Yami\IN{\yami} will ein Grundstück an ihrer \textit{SE} Ecke verkaufen an \textit{Bainbridge}\IN{\bainbridge} (\textit{Scout} Führer und Skilehrer, mit 2 kleinen Kindern), der dort ein Haus bauen will! Ina ist sehr besorgt, dass das unsere Privacy noch mehr zerstören wird. Yamis\IN{\yami} Hauptgrund ist, dass der Mann ihr in vielem helfen wird: Schneeketten anlegen, usw. \tbentry{20}{9}{1949}{} Ina vormittags in die Stadt. Nachmittags ist schon sehr vieles fertig gepackt, und Ina lädt schon manches ein. Wir spazieren zu Yamis\IN{\yami} Grenzstein (mein erster Spaziergang weg vom Haus); wir hoffen, dass \textit{B}\editor{ainbridge}\textit{s} Haus weit genug nach \textit{N} kommt, sodass wir uns nicht voll sehen. -- Auf Porch gelesen; interessanter Aufsatz\IW{\logicalparadoxes} von Manley Thompson\IN{\thompsonmanley} über \textit{Peirce'}\IN{\peirce} Lösung der Paradoxie des Lügners.\fnE{Thompson, ,,The Logical Paradoxes and Peirce's Semiotic``.} \tbentry{21}{9}{1949}{} Mrs.~Everett\IN{\everettfrau} kommt; Ina zeigt ihr alle Sachen. Nachmittags liege ich auf der Porch. \uline{Mama\IN{\montgomerymrs} und Peach\IN{\peach}} (die soeben aus Washington angekommen ist) kommen herauf. Mama\IN{\montgomerymrs} spricht sehr lieb über die Zeit, wo wir als Fremde kamen und dann so gute Freunde wurden, und alleine hier auf dem Hügel waren. -- \uline{Anita\IN{\ruthlinganita} und Paul Ruthling\IN{\ruthling}} kommen kurz (er kann aber nichts mehr helfen, weil Ina schon alles alleine zum Auto hinauf getragen hat, und die Matratze mit Peach\IN{\peach}.) \neueseite{531443}\textspns{\uline{\textit{SF -- Chic}.}} \tbentry{22}{9}{1949}{} \ulinestr{\ulinesp{Abfahrt vom \textit{SF}}} Haus, 10:20 (!). Wir beschließen plötzlich, doch \uline{über \textit{Taos}} zu fahren; aber wir wollen die Reise in 4 Tagen machen (anstatt gewöhnlich 5). \uline{Ich liege}. Vor \uline{\textit{Eagle Nest}}: \textit{flat}; zu spät bemerkt, daher innerer Schlauch ganz zerstört, und äußerer beschädigt; eine Stunde verloren. Schöne Fahrt. \uline{\textit{Pueblo}};\ort{Pueblo CO} nach langem Suchen auf 50 \textit{E}: 7:45 \uline{\textit{Bel Motel}}, am \textit{N} Ende, rechts, kurz vor Abzweigung der \textit{No}. 50. (Direkt an der Straße; sehr viel Lärm von Trucks; weniger von Eisenbahn; er sagt: die Landstraße soll 2 \textit{mi} nach \textit{O} verlegt werden.) 288 \textit{mi.} (2 saubere, gut möblierte Zimmer, und Bad, 6.--) \tbentry{23}{9}{1949}{} 6\,\textonehalf{} aufgestanden! \uline{8 Abfahrt}! -- 6:45 \textit{Central Time: \uline{North Platte}}.\ort{North Platte NE} \textit{Cedar Lodge} (die hinterste Cabin in der rechten Seitenreihe; 2 Zimmer, schön eingerichtet, und Bad, 7.--). \tbentry{24}{9}{1949}{} Abfahrt 8:10; Wolldecke vergessen; zurückgefahren; wieder abgefahren 8:30. -- 6:15 \uline{\textit{Jefferson}},\ort{Jefferson IA} \textit{Green Gables} (dieselbe Cabin wie 1942?, hinten rechts; 2 Zimmer, 2 Türen dazwischen, Dusche, einfach, aber gut genug; 4.--). Abends fühlt sich mein Rücken steif und abgelegen; vermutlich weil Luftmatratze nicht gut aufgeblasen war. Aber doch zum Abendessen ausgegangen; wie immer. \tbentry{25}{9}{1949}{} 8:25 Abfahrt. In \textit{Tama} Detour nach \textit{S; ca.} 25 \textit{mi} Umweg. Über Aurora (6\textsuperscript{h}, es wird dunkel). 7:45 \ulinestr{\ulinesp{Ankunft \textit{Chic}}}.\ort{Chicago IL} (\uline{ganze Fahrt: 1490 \textit{mi}.)} Averys\IN{\avery}\IN{\averysohn} haben alles sehr ordentlich und sauber hinterlassen. Zu Hause gegessen. Ina ist sehr ermüdet vom langen Fahren. \tbentry{26}{9}{1949}{} Meist im Bett. Aufgestanden für Mahlzeiten und etwas Kramen am Schreibtisch. \tbentry{27}{9}{1949}{} \textwh{Meist im Bett.} Nachmittags erstes Seminar (Probleme der symbolischen Logik). Auch etwas an Wandtafel gestanden. Es geht ganz gut. Ina fährt mich hin und holt mich wieder ab, obwohl ich zu Fuß nach Hause gehen wollte.\fnA{Ende des in RC \href{https://doi.org/10.48666/1146596}{RC 025-91-05} ausgelagerten Teils.} \neueseite{534927} \tbentry{28}{9}{1949}{} Beginn der Vorlesung ,,\textit{Concepts}``; der ganze Hörsaal 208 ist voll! -- Abends \uline{verletzt Ina ihr Fußgelenk}, als sie Marni \gestrunl\ schlagen will, die im Dunkeln einen kleinen Hund attackiert; sehr schmerzhaft. \tbentry{29}{9}{1949}{} Departmentlunch. -- Nachmittags nimmt Trude\IN{\morrisfrau} Marni aus. Ina im Bett. \tbentry{30}{9}{1949}{} Vormittags Klasse. Nachmittags mit Marni spazieren. \tbentry{1}{10}{1949}{} Mit Marni spazieren. Mittags Erna\IN{\loewenbergerna} hier. \tbentry{2}{10}{1949}{} \textwh{Mit Marni spazieren.} \tbentry{3}{10}{1949}{} Besprechung mit Couch\IN{\couch}-Press\II{\chicagopress} über neuen Enzyklopädie\II{\enzyklopaedie}-Vertrag; der soll mit Franks\IN{\frankphilipp} Institut\II{\unityofscienceboston} gemacht werden.\fnE{Erläuterungen \blockade{}} \tbentry{4}{10}{1949}{} Seminar; lange an Wandtafel gestanden. Rücken ist viel besser. Ich bin zu Mahlzeiten auf, und zu Klassen, und zuweilen einige Stunden am Schreibtisch. Zwischendurch im Bett, damit ich Gürtel ablegen kann. \tbentry{8}{10}{1949}{} (Ina mit Erna\IN{\loewenbergerna} im Palospark.) \tbentry{9}{10}{1949}{} 11\,\textonequarter{}\,--\,1 (!) \textit{Eugene \uline{Avery}} hier. (Der junge Physiker, der im Sommer hier mit seiner Mutter wohnte.) (Er ist ein wenig schit\unl\blockade{schizo?}, spricht aber doch unbefangen; trotz Pause findet er kein Ende). -- Nach 5\,\textonehalf{}\,--\,7 zum Tee (in Wirklichkeit: Wasser) \uline{bei \textit{Knights}}\IN{\knightfrank}. Das ganze Department ist dort (er hatte alle beim Lunch eingeladen, impulsiv, ohne vorher die Frau zu fragen.) Freundliche alte Dame (sie hat Leitung einer Kinder \textit{agency}, Vorlesung in \textit{SSA}. Schule, Kinder, und ihre Mutter.) Ich spreche lange mit Professor \uline{\textit{Mei}}\IN{\mei}. Er ist im April von Peking weg, unmittelbar vor Einmarsch der Kommunisten. Er hatte Morris'\IN{\morris} Einladung \unl\ arrangiert; war auch im Sommer bei der Holl\unl-Konferenz. Er war Schüler von \textit{Mead}\IN{\mead}. \tbentry{10}{10}{1949}{} (Haarschneider) und mit Marni etwas spazieren. Heiß und schwül.~\neueseite{534935} \tbentry{15}{10}{1949}{} Vormittags in Bibliothek (Zeitschriftensaal usw.) (Erna\IN{\loewenbergerna} und Ina im Palospark.) \tbmanyentries{\tbentry{16}{10}{1949}{}, \tbentry{17}{10}{1949}{}} Mit Marni spazieren. %\tbentry{17}{10}{1949}{} %Mit Marni spazieren. \tbentry{19}{10}{1949}{} 10\,--\,11 \uline{Fraenkel}\IN{\fraenkelabraham} hier. Sein Bart ist weiß geworden. (Er arbeitet meist für \textit{adult educ}\editor{ation}. Dazwischen aber auch an einem neuen Buch über Mengenlehre und Grundlagen in Englisch;\IW{\fraenkelabstractsettheory}\fnE{Vermutl. Fraenkel, \textit{Abstract Set Theory}.} der erste Band ist fertig geschrieben, mit neuer Bibliographie; Grundlagenprobleme kommen im zweiten. Er versucht, Bar-Hillel\IN{\barhillel} herzubringen, vielleicht als Hebräisch-Lehrer. Ich erkläre die Gründe der Ablehnung der Fellowship. Er sagt: \textit{B}\editor{ar-Hillel}\IN{\barhillel} war hoher Offizier, hat sich im Krieg ausgezeichnet, war aber schwer verwundet, hat ein Auge verloren.) \tbentry{22}{10}{1949}{} Vormittags in mathematische Bibliothek. \tbentry{23}{10}{1949}{} Nachmittags \uline{Schönrich}\IN{\schoenrich} hier. Er zeigt uns neue Reihe von Fotos für seine Methode. (Er hat Psychoanalyse aufgegeben; kein ,,Sparring`` mit seinem Analytiker. Er besucht Seminar von \uline{Schachtel}\IN{\schachtel} in Washington; will ihm Ergebnis von meinem Rorschachtest\IN{\rorschach} zeigen.) -- Abends \uline{Erna}\IN{\loewenbergerna} hier. \tbentry{25}{10}{1949}{} Nachmittags Seminar. -- Abends Departmentseminar (ohne Studenten). \uline{Vortrag \textit{Whyte}}\IN{\whyte}\blockade{}, über sein \textit{unitary princ}\editor{iple}. Dabei: Zoologe Paul \editor{Alfred} Weiss\IN{\weisspaulalfred}, Lillie\IN{\lillie}, Brosin\IN{\brosin}, Savage\IN{\savage}, Schwab\IN{\schwabchicago}, Singer\IN{\singer} und Helen\IN{\singerfrau}, und andere. \textit{W}\editor{eiss}\IN{\weisspaulalfred}: Wenn die Welt die jetzige Krise überstehen soll, so muss in den nächsten Jahrzehnten eine ganz neue Einstellung der Wissenschaft kommen; basiert nicht auf Abstraktem und Quantitäten, sondern auf topologischen Begriffen, Relationen, Struktur usw. Sein Prinzip soll den Weg dazu zeigen; Savage\IN{\savage} erklärt (nicht gut) die statistische Auffassung der Irreversibilität durch Wahrscheinlichkeit; \textit{W}\editor{eiss}\IN{\weisspaulalfred} dagegen: die Ergodenhypothese hat noch keine klare Formulierung gefunden. Ich unterstütze Savage\IN{\savage}: die analytische Methode hat so große Erfolge gehabt, dass wir Grund für weiteren Optimismus haben. \textit{W}\editor{eiss}\IN{\weisspaulalfred} dagegen: die analytische muss aufgegeben werden zu Gunsten \neueseite{534929} der Struktur- und Gestaltforschung. McKeon\IN{\mackeon}: beide Methoden sind nötig; ich unterstütze das. Nachher sagt \textit{W}\editor{eiss}\IN{\weisspaulalfred} mir, dass er mit Interesse meinen ,,Logischen Aufbau der Welt``\IC{\konstitutionstheorie} gelesen hat, weil eines der sehr wenigen Bücher, die Relationslogik auf außerlogische Gebiete anwenden. Ich erwähne unveröffentlichtes \textit{K-Z}-System.\fnE{Erläuterung \blockade{}} Er will Bibliographie solcher Sachen aufstellen. (Gesamteindruck: Er weiß gut Bescheid in Physik und Biologie; er hat anregende, originelle Ideen; aber seine gefühlsmäßige Ablehnung gegen Quantitatives, Abstraktes, und analytische Methode ist bedenklich; und er überschätzt sehr die Bedeutung seines Prinzips von der abnehmenden Symmetrie.) 7\,\textonehalf{}\,--\,10\,\textonehalf{}! \tbentry{26}{10}{1949}{} Abends im Radio Rede von \uline{\textit{Nehru}}\IN{\nehru}: für Frieden; Gandhi\IN{\gandhi} hat sie ,,Freiheit von Furcht`` gelehrt; wie seltsam, dass dies mächtige Land jetzt voller Furcht ist; man sollte weniger für Rüstungen ausgeben, mehr für produktive Zwecke, soziale Verbesserung; das wäre das Wichtigste, um Krieg zu vermeiden. Sein Land muss neutral bleiben. \tbentry{27}{10}{1949}{} Nachmittags in Rockefeller\II{\rockefellerstiftung} Chapel Ansprache von \uline{\textit{Nehru}}\IN{\nehru}. Obwohl ich früh komme, finde ich nur mit Mühe einen Platz, kann \uline{\textit{Nehru}}\IN{\nehru} nur von halb hinten sehen. Er spricht frei, eindrücklich, aber nicht pathetisch, sondern einfach. \gestrunl{} Er warnt vor der allgemeinen Furcht; erzählt, wie Gandhi\IN{\gandhi} ihnen gepredigt hat, Furcht abzuwerfen. \tbentry{28}{10}{1949}{} Nachmittags und abends \uline{Frau Gomperz}\IN{\gomperzfrau} hier. (Wir haben sie nicht zum Wohnen eingeladen, sondern ihr das University Hotel empfohlen.) Sie hat ca. 8000 Bände von Gomperz'\IN{\gomperz} Bibliothek herüber bekommen und an die \textit{UCLA}\II{\ucla} für \$\,25,000 verkauft! So ist sie also jetzt gut versorgt. Sie reist im Auto. Sie hat verschiedene Freunde im Osten besucht, ist bei mehreren 2 oder 3 Wochen im Haus geblieben! (Sie sagt, dass McKeon\IN{\mackeon} negatives Urteil über Aufsatzsammlung abgegeben hat; sie telefoniert lange mit Schilpp\IN{\schilpp}, der ihr Baumgart\IN{Baumgart} empfohlen hatte; er verweist sie auf \textit{Piest}\IN{\piest}.) Sie spricht mit Energie und eifrig; das ist auf die Dauer ermüdend. \neueseite{534933} \tbentry{29}{10}{1949}{} Mittags Frau Gomperz\IN{\gomperzfrau} zum Lunch. \tbentry{30}{10}{1949}{} Im Radio: \textit{Round Table: Nehru}\IN{\nehru} und Redfield\IN{\redfield}. \textit{R}\editor{edfield}\IN{\redfield} fragt ihn, ob Indien nicht könnte zwischen Amerika und Russland vermitteln. \textit{N}\editor{ehru}\IN{\nehru}: keine führende Rolle; aber bereit zur Mitarbeit. \tbentrylong{2}{11}{1949}{} Abends \uline{Kino: \textit{Hamlet}},\fnE{,,Hamlet`` (1948) von Laurence Olivier.} mit \textit{Olivier}\IN{\olivierlaurence}. Ich habe es vorher gelesen; dadurch gut verstanden (während ich früher im \textit{Henry} V sehr wenig verstanden hatte). Gut gespielt; gute Musik dazu (alte englische Themen); eindrucksvoll die offene Architektur des Schlosses von Helsing\o{}r. \tbentry{6}{11}{1949}{} Nach dem Frühstück will ich mit Marni ausgehen; ich stehe (angezogen, mit flachem Gürtel an), am Schreibtisch; plötzlich muss ich besonders heftig niesen; ich spüre einen Ruck im \ulinestr{\ulinesp{Rücken}}, aber nicht übermäßig schlimm. Ich setze mich einen Augenblick auf den Stuhl. Dann gehe ich vorsichtig zum Schlafzimmer. Plötzlich in der Türöffnung \uline{sehr heftiger Schmerz}; ich halte mich am Türpfosten, stöhnend. Dann mit Mühe und Schmerzen zum Bett. Ina kommt, ausziehen helfen. Auch im Liegen bei einigen Bewegungen noch Schmerzen. Dann still gelegen auf Heizkissen; dabei keine Schmerzen mehr. \tbentry{7}{11}{1949}{} Ganz im Bett geblieben. \tbentry{8}{11}{1949}{} \textwh{Ganz im Bett geblieben.} Ich kann mich leichter im Bett herumbewegen, ohne Schmerzen. Vorsichtig ein wenig geturnt. (Gearbeitet über \textit{Geach};\IN{\geach}\fnE{über Geach gearbeitet \blockade{}} und Examenfragen.) \tbentry{9}{11}{1949}{} (Nur zum Hocken aufgestanden.) \tbentry{10}{11}{1949}{} Zweimal aufgestanden und ein wenig im Zimmer spaziert. Nachmittags auf der Couch im Wohnzimmer. 3\,--\,5 \uline{\textit{Alf Ross}}\IN{\ross} hier. (Ich sehe ihn zum ersten Mal. Ein freundlicher Mann mit etwas grauen Haaren. Er ist persönlich mit J{\o}rgensen\IN{\joergensen} aus \unl\ gekommen, wegen Politik; sie treffen sich zuweilen als Opponenten in Studentenversammlung; J{\o}rgensen\IN{\joergensen} für kommunistische Politik, Ross\IN{\ross} für Anti-Kommunismus. Er meint, J{\o}rgensen\IN{\joergensen} sei idealistisch, liebt exakte Unterscheidungen, kenne aber nicht Subtilitäten der Wirklichkeit. \neueseite{534931} Dadurch sei er zum Kommunismus gekommen, was sonst unverständlich wäre. Er sage, er sei kein Kommunist; aber er verteidige deren Politik, und sogar ein wenig den Dialektischen Materialismus. Er sagt, Dänemark ist mit größtem Zögern dem Atlantischen Pakt beigetreten. Aber sie mussten es, um Waffen von Amerika zu bekommen (!). Alleine neutral bleiben konnten sie nicht; und der schwedische Vorschlag einer neutralen Union wäre eine Trennung vom Westen gewesen. Sie fürchteten auch das Schicksal von Tschechei zu erleben, wenn sie alleine blieben. -- Er ist hier im Lande, um \gestrunl\ \textit{law} Schulen zu besuchen, und Kontakt über Soziologie von \textit{law }zu machen. Aber da ist er enttäuscht: Northrop\IN{\northrop} sehr unklar; Lasswells\fnA{Original \original{Leswells}.}\IN{\lasswell} Idee, dass die Experten anstatt der Politiker die Politik der Regierung bestimmen sollen, sei gefährlich. (Ich weise ihn auf die Bücher von Kaufmann\IN{\kaufmannfelix}, Popper\IN{\popper}, Stevenson\IN{\stevenson}, die er nicht kennt!) Er schien nicht genau zu wissen, dass Neurath\IN{\neurath} gestorben war!) Zwischendurch kommt Major \textit{Newell}\IN{\newell} vom \uline{\textit{FBI}}\II{\fbi} und ein Agent und fragen \uline{über Sitte\IN{\sitte}}. Anscheinend sind da Aussagen über subversive Aktivitäten, und sie wollen sie prüfen. Er fragt sehr nach seiner politischen Tätigkeit in Prag. -- Perry\IN{\perrycharner} telefoniert: die \textit{U\editor{niversity} of Ill\editor{inois}}\II{\universityillinois} hat gefragt, ob ich für 2. Semester hinkommen könnte (14.\,2.\,--\,2.\,6.\,1950, 2 Kurse, 5000\,\$). Wir sagen: wir müssen es überlegen, aber es kommt ernstlich in Betracht. \tbentry{11}{11}{1949}{} Aufgestanden für Frühstück (mit großem Metallgürtel), Mittag, und Abendessen. Es geht sehr gut. \tbentry{12}{11}{1949}{} Zu den Mahlzeiten aufgestanden. -- Mittags Erna\IN{\loewenbergerna} hier. -- Brief von \textit{McClure}\IN{\mcclure}:\fnE{Nicht überliefert.} nur 5 Stunden Unterricht; wahrscheinlich könnten wir Wohnung von Turquette\IN{\turquette} haben. Wir sind prinzipiell entschlossen, anzunehmen. Mit Perry\IN{\perrycharner} telefoniert; er möchte, dass ich dann am Ende des Winterquarters für eine Woche hierher zurückkomme; vielleicht Assistent nehme, der mich hier und dort vertritt. \tbmanyentries{\tbentry{13}{11}{1949}{}~-- \tbentry{14}{11}{1949}{}} Jeden Tag zu den Mahlzeiten aufgestanden. \textit{Mo} Nachmittag eine Stunde am Schreibtisch. \neueseite{534937} \tbentry{15}{11}{1949}{} Gebadet (etwas mühsam). Nachmittags \uline{Mrs.~Schild}\IN{\sachsgerda}, Kurzwelle und Massage. \tbentry{16}{11}{1949}{} Von jetzt ab immer vormittags und nachmittags etwas am Schreibtisch; es geht gut. \tbentry{17}{11}{1949}{} Zum ersten Mal aus: zum Departmentlunch; Ina fährt mich hin und zurück. Es geht gut; ich werde nicht zu müde (mit Metallgürtel). \tbentry{18}{11}{1949}{} Jetzt wieder \textit{pad }Gürtel (anstatt Metallgürtel). -- Nachmittags Mrs.~Schild\IN{\sachsgerda} Kurzwelle und Massage. (Sie war in Deutschland, den Eltern zuliebe. Inzwischen hat ihr Mann erfahren, dass er Hodgkin Krankheit hat, krebsartiges Anwachsen der Milz, unheilbar, 2\,--\,8 Jahre. Daraufhin denken wir: wir müssen dankbar sein, dass wir nichts Schlimmeres haben als Rückenknax und Magensache.) -- Abends lese ich Haskells\IN{\haskell} ,,\textit{Lance}``\IW{\lance},\fnE{Haskell, \textit{Lance: A novel about multicultural men}.} über \textit{multi-cultured} Leute, Gefangenenlager in Bulgarien im ersten Weltkrieg. Es interessiert mich sehr. \tbentry{21}{11}{1949}{} Zum ersten Mal \uline{spazieren} gegangen, mit Metallgürtel: mit Ina über den \textit{Midway}. Es geht gut. \tbentry{22}{11}{1949}{} Zum ersten Mal Klasse: nachmittags Seminar, mit Metallgürtel; Ina fährt mich hin. Es geht gut. \tbmanyentries{\tbentry{23}{11}{1949}{}~-- \tbentry{25}{11}{1949}{}} Ina fährt mich zu Klassen und Departmentlunch. Dabei immer Metallgürtel (beim Aufstehen zu Hause immer Gürtel mit \textit{pad}, weil der Metallgürtel empfindliche Druckstellen macht). \tbentry{26}{11}{1949}{} Ganzen Vormittag am Schreibtisch. \tbentry{27}{11}{1949}{} Vormittags einige Stunden am Schreibtisch. Rücken müde; darum nachmittags im Bett geblieben (ich hatte geplant, mit Marni auszugehen). \tbentry{29}{11}{1949}{} Letztes Seminar. \tbentry{1}{12}{1949}{} Final Dr~\uline{Examen \textit{Bryar}}\IN{\bryar} 2 Stunden (These über Beweis Gottes bei Thomas \editor{von Aquin}\IN{\aquin} aus Bewegung und Semantik); dabei \textit{O'Meara}\IN{\omeara} und Adler\IN{\adlermortimer}. Schwach, aber passiert. Dann final \textit{MA} \uline{Examen \textit{Lenz}}\IN{\lenzstudent} (\textit{MA} These über Relation bei Hume\IN{\hume}; ich frage über Identität (= Genidentität).) \neueseite{534947} \tbentry{2}{12}{1949}{} \uline{Letzte Klasse}. -- Ich lese Blacks\IN{\black} Rezension\IW{\carnapssemantic} über ,,\textit{Meaning}``\IC{\studsemdrei};\fnE{Black, ,,Carnap's Semantics``.} er sagt: nur für Experten, hat kaum eine Bedeutung für Philosophie, vernachlässigt die Basisprobleme. Vielleicht sollte ich \uline{Aufsatz} schreiben über logisches (oder Sprach-) \textit{engineering }und seine philosophische Bedeutung, exemplifiziert an Frege\IN{\frege}, Russell\IN{\russell}, Einstein\IN{\einstein}. \tbentry{3}{12}{1949}{} Nicht ausgegangen, weil Straßen eisig. (Rücken etwas müde; nicht lange am Schreibtisch.) Ina fleißig mit Vorbereitungen für Quarter; morgens zum Baden auf. Erna\IN{\loewenbergerna} hier abends. \tbentry{4}{12}{1949}{} Zum ersten Mal wieder allein \uline{mit Marni spazieren} (mit Metallgürtel). Nachmittags \uline{Teeparty}: \textit{Mei}\IN{\mei} und Frau, \uline{Thompson}\IN{\thompsonmanley} und Frau, \uline{Gelb}\IN{\gelb} und Frau, \uline{Wundheiler}\IN{\wundheiler}. \textit{W}\editor{undheiler}\IN{\wundheiler} monopolisiert die Unterhaltung die ganze Zeit. Über seinen Plan eines Artikels über die Wichtigkeit der modernen Logik; über den \textit{red tape} in seiner Arbeit als Herausgeber einer Zeitschrift für Mechanik; über Denken und Sprache. Er ist intelligent, aber er allein bestimmt immer das Thema, alle anderen müssen zuhören. Besonders Mei\IN{\mei} kommt nie dazu, etwas zu sagen. \tbentry{5}{12}{1949}{} Haarschneider. \tbentry{6}{12}{1949}{} Zahnarzt. \tbentry{9}{12}{1949}{} Nachmittags Philosophieclub\II{\philosophyclub}, im Swift Commons, \uline{Vortrag McKeon}\IN{\mackeon}: neuere philosophische Strömungen in Amerika und Frankreich (hauptsächlich über 30iger Jahre; er studierte Pragmatismus und Behaviorismus an Columbia\II{\columbiauniversity}; dann 3 Jahre nach Paris; er meint, Husserl\IN{\husserl} habe den Franzosen schlauerweise seine Phänomenologie in cartesischem Gewande gebracht und dadurch Erfolg gehabt.) \tbentry{15}{12}{1949}{} Departmentlunch (ich später); dann 2\,--\,3\,\textonehalf{} \uline{Examen \textit{Shimony}}\IN{\shimony}, über seine \textit{MA} These (über Whitehead\IN{\whitehead} und Semantik); er hat sehr gutes schriftliches Examen in Logik gemacht; bekommt \textit{MA w\editor{ith} honors}. \tbentry{16}{12}{1949}{} Mit Marni spazieren. Kurz vor dem Midway plötzlich \uline{kleiner Schmerz im Rücken}, scheinbar in der Mitte, aber vielleicht doch nur in Muskeln, die alle empfindlich sind. Ich gehe doch noch zum Bookshop und Stand \textit{X}. \tbmanyentries{\tbentry{17}{12}{1949}{}~-- \tbentry{18}{12}{1949}{}} Zu Hause geblieben, meist im Bett, ein wenig am Schreibtisch. \neueseite{534945} Immerzu Term Papers gelesen. Ina schreibt drei Weihnachtsbriefe nach Stockdorf, Hanneliese\IN{\hanneliese}, Maue\IN{\maue}.\fnE{Briefe \blockade{}} \tbmanyentries{\tbentry{19}{12}{1949}{}~-- \tbentry{20}{12}{1949}{}} Etwas am Schreibtisch, nicht ausgegangen. \tbentry{21}{12}{1949}{} Zum ersten Mal wieder ausgegangen, mit Marni. Verschiedene Sachen erledigt in Swift. \tbentry{24}{12}{1949}{} Abends Erna\IN{\loewenbergerna} hier. -- Ich lese in diesen Tagen ,,Sera Sommer 1913`` aus \uline{Martha Hörmanns\IN{\hoermann} Tagebuch},\fnE{Sera Sommer 1913 \blockade{}} von Fränzel\IN{\rjfraenzel} getippt. Ihre sanfte Zuneigung zu mir, das war mir unbekannt. Viele Erinnerungen tauchen neu auf an die schöne Zeit. Daraufhin einiges in Diederichs'\IN{\diederichs} Briefen und Aufzeichnungen gelesen. \tbentry{25}{12}{1949}{} Mittags \uline{Singers}\IN{\singer}\IN{\singerfrau} hier. (Auch über Loehrich\IN{\loehrich} gesprochen.) \tbentry{26}{12}{1949}{} Nachmittags mit Marni spazieren (in den Tagen vorher waren die Straßen eisig.) -- Abends \uline{Gewirth}\IN{\gewirth} und Sohn \textit{Jimmy}\IN{\gewirthsohn} hier zum Essen; Janet\IN{\gewirthfrau} mit neuem Baby ist noch im Hospital. \tbmanyentries{\tbentry{27}{12}{1949}{\kreis}, \tbentry{28}{12}{1949}{}} Nachmittags mit Marni spazieren. %\tbentry{28}{12}{1949}{} %Nachmittags mit Marni spazieren. \tbmanyentries{\tbentry{29}{12}{1949}{}, \tbentry{30}{12}{1949}{}} Vormittags \textwh{mit Marni spazieren.} %\tbentry{30}{12}{1949}{} %Vormittags mit Marni spazieren. \tbentry{31}{12}{1949}{} \textwh{Vormittags mit Marni spazieren.} Briefe diktiert. \tbentry{1}{1}{1950}{} \textwh{Briefe diktiert.} \tbentry{3}{1}{1950}{} (Haarschneider). \tbentry{4}{1}{1950}{} \uline{Erste Vorlesung} (\textit{Adv\editor{anced} Symb\editor{olic} Log\editor{ic}}, Swift 201.) 5\,--\,9 \uline{\textit{Mehlberg}}\IN{\mehlberg} hier. Er hat kanadisches Fellowship, 5000\,\$, läuft im März ab. Vielleicht wird Rockefeller Fund\II{\rockefellerstiftung} einen kleinen zeitweisen Grant geben. Er war während der deutschen Besetzung in Polen, unter falschem Namen. Seine Frau ist noch dort; er hofft, dass sie Ausreiseerlaubnis bekommt, für Palästina. In den letzten Monaten sei die Lage der Philosophen in Polen viel schlechter geworden. Die Regierung ist strenger.