\diary{46}{25.\,XII.\,1941\,--\,25.\,XII.\,1942} \ersteseite{533979} %V08 -- RC 025-82-07 und -08 \tbentryllong{25}{12}{1941}{Weihnachten}\ort{Chicago IL} \uline{Erna}\IN{\loewenbergerna} Mittag und Nachmittag hier. Wir hören Grammofonmusik. \tbentry{28}{12}{1941}{} Mittags \uline{Singers}\IN{\singer}\IN{\singerfrau} hier. Nachmittag mit ihnen kurzen Spaziergang im Jackson Park. \tbentry{29}{12}{1941}{} \uline{Rückenknax}: Ich halte unten beim Briefkasten die Tür mit einem Bein offen, gehe die Treppe schnell hinauf, etwas Schmerzen; oben im Zimmer plötzlich starke Schmerzen. Dr.~\uline{Strachan}\IN{\strachandr} kommt nachmittags zur Behandlung. Er meint, es ist nicht etwa alles Gewonnene wieder verloren, der Muskel ist doch nicht wieder verkürzt. Er lässt mich sogar kurz aufstehen; aber dabei kommt plötzlich der Schmerz wieder. Etwa abends, als ich versuche, aufzustehen, um zu meinem Bett hinüberzugehen. Ich liege ganze Woche. \tbentry{30}{12}{1941}{} Mittags Erin Buckley\IN{\buckleyerin} hier, aus \textit{NY}. -- Nachmittags \uline{Bruner}\IN{\brunerfrank}, bringt mir seine \textit{MSe}. -- Abends Erna\IN{\loewenbergerna}, Briefe diktiert. \tbentry{31}{12}{1941}{} Ich kann während dieser Tage Korrektur lesen. Einige Arbeiten, lesen. -- Nachmittags wieder \uline{Strachan}\IN{\strachandr} hier; er findet es etwas besser [4.-- wenn er herkommt]. \tbentry{1}{1}{1942}{} Erin\IN{\buckleyerin} wieder hier. \tbentry{2}{1}{1942}{} Frau Friedländer\IN{\friedlaenderli}. -- Abends Singer\IN{\singer} hier. \tbentry{3}{1}{1942}{} Strachan\IN{\strachandr} hier. Mehrmals ein wenig aufgestanden. \tbentry{4}{1}{1942}{} \textwh{Mehrmals ein wenig aufgestanden.} Gearbeitet über topologische Begriffe Confirmationsgrad.\fnE{Confirmationsgrad wieder \blockade{}} (Elisabeth Jakob\IN{\jakobelisabeth} hier Nachmittag und Abend). \tbentry{5}{1}{1942}{} \textwh{Gearbeitet über topologische Begriffe Confirmationsgrad.} Strachan\IN{\strachandr} hier. Mehrmals auf und am Schreibtisch, ich fühle mich viel besser. (Draußen \textit{Zero}-Temperatur!) \tbentry{6}{1}{1942}{} \uline{Erste Vorlesung} (Ina fährt mich hin), \textit{ca}. 10 Studenten. Department Lunch; zu Fuß nach Hause. -- Abends \uline{Pitts}\IN{\pittswalter} (6\,--\,11\,\textonequarter{}! Ich 9\,\textonehalf{} zurückgezogen.) \tbentry{7}{1}{1942}{Ina} Erstes Seminar (Semantik), 5 Studenten. \neueseite{534003} \tbentry{8}{1}{1942}{} Vormittags \uline{Morris}\IN{\morris} kurz hier. Er berichtet, dass er seit 3 oder 4 Jahren Ruth Heschberger\IN{\heschbergerruth} als Freundin hat; sie hat bei ihm studiert, hat Verständnis für seine literarischen und poetischen (!) Arbeiten; jetzt in \textit{NY}. Alle Bezahlung war immer für Arbeit, die sie für ihn tat: Tippen und Research für das Buch, usw. -- Topologische Confirmation gearbeitet. \tbentry{9}{1}{1942}{} (Nachmittags fahre ich Singers\IN{\singer}\IN{\singerfrau} zum Bahnhof Englewood.) \tbentry{12}{1}{1942}{} \uline{Brief von Rockefeller\II{\rockefellerstiftung}}:\fnE{Brief \blockade{}} Sie werden Gesuch für 3 Quarters annehmen; auch zusammen. Wir spekulieren eifrig über die zeitliche Verteilung, falls es wirklich was wird. \tbentry{13}{1}{1942}{} Department Lunch. -- Nachmittags mit \uline{Dean McKeon}\IN{\mackeon} gesprochen. Ich zeige Brief von Rockefeller\II{\rockefellerstiftung}. Er sagt, Administration hat nichts gegen Zusammenlegung auf ganzes Jahr. Er fragt überhaupt nicht nach dem Arbeitsprogramm. Ich gebe es ihm spontan. Er wird sofort den Präsidenten bitten, das Gesuch an Rockefeller\II{\rockefellerstiftung} zu machen. Perry\IN{\perrycharner} sagt telefonisch: nicht nötig, die Sache jetzt vor dem Department zu besprechen; besser später, wenn wir sehen, was aus Morris\IN{\morris} und meinem Gesuch wird; für mich alleine wäre es möglich, ganzes Jahr frei zu haben; mit Morris\IN{\morris} zusammen müssen wir uns dann irgendwie einigen. -- Abends Erna\IN{\loewenbergerna}, Briefe diktiert. \tbentry{14}{1}{1942}{} Seminar. \tbentry{15}{1}{1942}{} Mittags \uline{Morris}\IN{\morris} hier. Ich berichte von Rockefeller\II{\rockefellerstiftung} Brief und Gespräch mit dem Dean. Er möchte nächstes Jahr ganz frei haben; ich sage, ich kann dann ja meinen Urlaub auf 2 Jahre verteilen. Über seine Ehe; als Ina sagt, dass Trude\IN{\morrisfrau} Scheidung aufgrund von Ehebruch erwägt, wird er sehr aufgeregt; er würde dann Stellung verlieren und ihr nichts freiwillig geben. \tbentry{16}{1}{1942}{} Nachmittags Strachan\IN{\strachandr}. -- Abends \uline{Vortrag Paul Weiss}\IN{\weisspaul} ,,Semantik der Metaphysik``, im Philosophischen Club\II{\philosophyclub}. Ich als Hauptdiskutant. Er spricht meist ziemlich klar und nicht sehr metaphysisch; nur seine Hauptfrage ist Scheinproblem: ,,Was ist das \neueseite{534017} %RC 025-82-08 Sein der Vergangenheit?{}`` \tbentry{17}{1}{1942}{} Gearbeitet an \textit{dc}, topologische Definition. \tbentry{18}{1}{1942}{} \textwh{Gearbeitet an \textit{dc}}. Mittags Student \editor{von} \uline{Morris Cohen}\IN{\cohenmorris} hier. (Er will bald Preliminars machen, erwartet dann Draft.) \tbentry{19}{1}{1942}{} \textit{dc} gearbeitet. \tbentry{21}{1}{1942}{} In Office Stunde: mit \uline{Bruner}\IN{\brunerfrank} über seine 6 \textit{MS}e. \tbentry{22}{1}{1942}{} \uline{Morris\IN{\morris} \textit{MS}} ,,\textit{Paths of Life}`` \uline{gelesen}.\IW{\morrispaths} \tbentry{23}{1}{1942}{\kreis} (\kreis, nach langer Zeit; neue Couch im Wohnzimmer.) \tbentry{25}{1}{1942}{} Nachmittags Kino ,,\textit{It started with Eve}``.\fnE{,,It started with Eve`` (1941) von Henry Koster.} \tbentry{26}{1}{1942}{} 10\,--\,12 \uline{Doktorexamen \textit{Brumbaugh}\IN{\brumbaugh}}. -- Nachmittags 1\,\textonehalf{}\,--\,6\,\textonehalf{} (!) allgemeine Untersuchung \sout{im} in \uline{Billings, \textit{Dr.~Eisele}\IN{\eiseledr}}; zwischendurch \textit{X}-ray Brust. -- Abends Singer\IN{\singer} kurz hier. \tbentry{27}{1}{1942}{} Abends Erna\IN{\loewenbergerna}, Briefe diktiert. \tbentry{28}{1}{1942}{} 9\,\textonehalf{} \uline{\textit{X}-ray Billings, Magen}. -- Seminar. -- Office: Haskell\IN{\haskell} (über Parallele zwischen Menschenökologie und dialektischem Materialismus; recht unklar). Bruner\IN{\brunerfrank}, über sein \textit{MS}. \tbentry{29}{1}{1942}{} \uline{Morris}\IN{\morris} mittags hier. Mit ihm über sein \textit{MS} ,,Pfade des Lebens``.\IW{\morrispaths} Ich: Die Wissenschaft braucht nicht aus lauter Menschen des metrischen Typs zu bestehen,\fnE{Siehe Morris, \textit{Paths of Life}, Kapitel VII, wo das Konzept der ,,Maitreyan personality`` vorgestellt wird, in der die zuvor diskutierten dionysische, prometheische und buddhistische Komponente des Temperaments gleichverteilt vorkommen.} um sein Ideal zu erfüllen; wenn nur die verschiedenen Typen tolerant genug sind, die anderen gelten zu lassen. -- Abends \uline{Pitts}\IN{\pittswalter} (6\,\textonehalf{}\,--\,11\,\textonequarter{}!); er hat wieder nicht registriert! Gibt zu, dass es unsinnig ist, will es bald tun. Ich mache ihn nochmal eindrücklich aufmerksam, dass er mit den Lehrern bis Februar bekannt werden muss, wegen Fellowship für nächstes Jahr. Ich sage, dass ich nächstes Jahr, wenn er inzwischen \textit{MA} gemacht hat, für ihn an die Harvard Society of Fellows\II{\sof} schreiben werde, und dass ich glaube, dass da gute Chancen bestehen. \neueseite{534035} \tbmanyentries{\tbentry{31}{1}{1942}{}, \tbentry{1}{2}{1942}{Ina}} MS [II]\IC{\studsemzwei} für Drucker fertig gemacht.\fnE{Carnap, \textit{Formalization of Logic}.} %\tbentry{1}{2}{1942}{Ina} %MS [II] für Drucker fertig gemacht. \tbentry{2}{2}{1942}{} 9:30 \uline{\textit{X}-ray} (nochmal, weil sie mich voriges Mal versehentlich zu früh weggeschickt haben). \uline{Augenklinik}; \sout{(Homatropintropfen (Wirkung nur für einen Tag, während bei Ina Atropin, Wirkung 2 Wochen).} Erste Untersuchung. \tbentry{3}{2}{1942}{} MS [II]\IC{\studsemzwei} fertig! \tbentry{6}{2}{1942}{} Zu Dr.~Strachan\IN{\strachandr} (jetzt immer wöchentlich). \tbentry{7}{2}{1942}{} Thompsons\IN{\thompsonmanley} Doktor-These über \textit{Peirce}\IN{\peirce} gelesen.\IW{\THOMPSONTHEPRAGMATICPHILO}\fnE{Thompson, \textit{The Pragmatic Philosophy of C.S. Peirce} erschien 1942 als Dissertation an der University of Chicago und 1953 als Monografie.} \tbentry{8}{2}{1942}{} \textwh{Thompsons\IN{\thompsonmanley} Doktor-These über \textit{Peirce}\IN{\peirce} gelesen.} Nachmittags \uline{Eckarts}\IN{\eckart}\IN{\eckartfrau} hier. Sie gehen nach St. Diego, er wird dort in Labor arbeiten. Sie geht sehr ungern, weil keine Freunde dort. \tbentry{9}{2}{1942}{} Doktor-Examen Thompson\IN{\thompsonmanley}; er weiß gut Bescheid und diskutiert sehr geschickt. \tbentry{10}{2}{1942}{} Abends Erna\IN{\loewenbergerna} hier, Briefe diktiert. \tbentry{11}{2}{1942}{} 9 \uline{Augenklinik}, zweite Untersuchung, mit Homatropintropfen (wirken nur \gestrunl\ einen Tag; während bei Ina Atropin, wirkt 2 Wochen). \tbentry{12}{2}{1942}{} \uline{Benjamin}\IN{\benjamin} hier, erklärt mir seine Ansprüche auf Beförderung. \tbentry{14}{2}{1942}{} 9\,--\,12 Meeting der \uline{Faculty der Division}\II{\divisionofsocialsciences};\fnE{Division of the Humanities der University of Chicago.} über die neuen Pläne des College, neue Examina usw. -- Nachmittags \uline{Bohnerts}\IN{\bohnert}\IN{\bohnertfrau} hier. Lebhafte interessante Gespräche, über prinzipielle politische Fragen (Wornham\IN{\wornham} usw.). Wir sind in vielen Sachen und philosophischen Fragen einig. Später auch \uline{Singers}\IN{\singer}\IN{\singerfrau}. \tbentry{15}{2}{1942}{} Lunch bei \uline{Seniors}\IN{\senior}\IN{\seniorfrau}. Er arbeitet jetzt im Chemielabor der Universität, aber unter Government Contract. -- Kino: \uline{Garbo}\IN{\garbo} in \neueseite{534039} ,,\textit{Two faced Woman}``;\fnE{,,Two-Faced Woman`` (1941) von George Cukor.} sie spielt gut. \tbentry{16}{2}{1942}{} (\uline{Trude Morris}\IN{\morrisfrau} in Billings; Operation; Morris\IN{\morris} ist mit Flugzeug nach Houston, Texas; seine Schwester stirbt.) \tbentry{18}{2}{1942}{} 10 Augenklinik; dritte Untersuchung; Verschreibung von neuen Brillen. 12 \uline{Lunch mit McKeon\IN{\mackeon} und \textit{TV}\IN{\smith}}, Budgetberatung. Ergebnis: Promotion für Beene\IN{Beene}, Chairmanship und Gehaltserhöhung für Charner Perry\IN{\perrycharner} (siehe meine Notizen).\fnE{Notizen \blockade{}} \textit{TV}\IN{\smith} und ich schreiben Brief darüber an Dean;\fnE{Nicht überliefert.} auch vermerkt: Erwägung für Morris\IN{\morris} für die Zukunft. -- Office: \uline{Dr.~Bretall}\IN{\bretall}, ich erkläre ihm unsere Auffassung der Werturteile; er will das Kapitel seiner These umarbeiten, sie dann veröffentlichen (gemacht bei Stace\IN{\stace}, Princeton\II{\princeton}).\IW{\BRETALLAKIERKEGAARDANTHO}\fnE{Bretall, \textit{A Kierkegaard Anthology}.} \tbentry{19}{2}{1942}{} Faith Perry\IN{\perrycharnerfrau} und Kind (sehr nett) hier. Später kommt Charner\IN{\perrycharner}. Wir erwähnen Chairmanship; er sagt, er hat Verbesserung meiner Tenure in seiner Aufstellung mit angegeben. \tbentry{20}{2}{1942}{} Mittags \uline{Morris}\IN{\morris} hier. Erzählt vom Tod seiner Schwester. Er ist besorgt um Trude\IN{\morrisfrau}; sie ist wieder zu Hause; er sagt, sie macht hysterische Szenen. -- Abends kommt \uline{Morris}\IN{\morris} wieder; er fürchtet, sie will Selbstmord begehen, schluckt zu viel Nembutal. (Es stellt sich aber alles als harmlos heraus). -- \uline{Brief von Rockefeller\II{\rockefellerstiftung}} (an die Universität):\fnE{Brief \blockade{}} mein Gehalt für ein Jahr bewilligt! \tbentry{22}{2}{1942}{} Nachmittags russisches Kino im Loop: ,,\textit{Girl from Leningrad}``.\fnE{,,The Girl from Leningrad`` (1941) von Viktor Eisymont.} \tbentry{24}{2}{1942}{} Department Lunch: Perry\IN{\perrycharner} sagt, dass ich ein \uline{ganzes Jahr Urlaub} haben kann, selbst wenn Morris\IN{\morris} auch Urlaub bekommt! Ich lasse abstimmen über Perrys\IN{\perrycharner} Chairmanship, einstimmig; ich hatte schon vorher alle inoffiziell gefragt. \tbentry{25}{2}{1942}{} Office: \uline{Haskell}\IN{\haskell}.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit \original{\kreis} im Datum.} \neueseite{534043} %\tbentry{26}{2}{1942}{\kreis} %\neueseite{} \tbentry{28}{2}{1942}{} Wells\IN{\wells} gelesen.\IW{\wellsworldorder}\fnE{Wells, \textit{The New World Order}, LL~\refcn{3119}.} \tbentry{1}{3}{1942}{} \textit{Peirce}\IN{\peirce} über Wahrscheinlichkeit gelesen.\fnE{Bezug unklar.} \tbentry{2}{3}{1942}{Ina} \textwh{\textit{Peirce}\IN{\peirce} über Wahrscheinlichkeit gelesen.} Abends \uline{Pitts}\IN{\pittswalter} hier. Er hat wieder nicht registriert! \sout{Ohne} Und daher auch kein Fellowshipgesuch eingereicht! Er meint, das macht nichts, er könne dann immer noch eins kriegen, aufgrund von Veröffentlichungen, da jetzt öfters solche nachträglich frei werden. Er hat jetzt \uline{Stelle bei Rashevsky}\IN{\rashevsky}, wöchentlich \sout{13} 6.50\,\$ (für ca. 13 Stunden); er soll bestimmte mathematisch-biologische Theorien entwickeln; er hat dort eigenes Office. \tbentry{3}{3}{1942}{} Office: Nelson\IN{\nelsonray}; über den Zirkel in der Begründung unserer philosophischen Auffassung. [Reading Period]. Department Lunch; dabei \uline{Borgese}\IN{\borgese}, er kritisiert, dass die Regierungen kein Friedensziel haben, es fehlt Theorie über Weltstaat; die fehlende Einsicht geht auf moralische Schwäche zurück. -- Nachmittags \uline{Bohnert}\IN{\bohnert} hier, 3\,--\,5. Über Analyse und Formulierung von Werturteilen; er will auch Imperative als Deklarativsätze interpretieren; ich habe Bedenken. \uline{Singer}\IN{\singer} kurz. -- Frau Friedländer\IN{\friedlaenderli}. \tbentry{4}{3}{1942}{} MS [II]\IC{\studsemzwei} wieder durchgesehen, die Änderungsvorschläge von Miss Greenwald\IN{\greenwald}. \tbentry{6}{3}{1942}{} Nachmittags 3\,--\,6\,\textonehalf{} \uline{Singer}\IN{\singer} und \uline{Pitts}\IN{\pittswalter} hier. Ich erkläre Modalitäten. \tbentry{7}{3}{1942}{} Doktorexamen \uline{Caponigri}\IN{\caponigri} (katholisch). Nicht besonders gut. -- Nachmittags 3\,--\,6 \uline{Bohnert}\IN{\bohnert} hier. Er hat eine Menge Fragen über den Aufbau der Sprache. -- Abends neu gekommene Platten gespielt. \tbentry{8}{3}{1942}{} \uline{Erna}\IN{\loewenbergerna} hier. Vormittags Radio Mahlers\IN{\rjmahler} ,,Lied von der Erde`` gehört. Nachmittags Briefe diktiert (bis 4). \tbentry{9}{3}{1942}{} Abends \uline{Pitts}\IN{\pittswalter} hier. \tbentry{10}{3}{1942}{} Office: Bohnert\IN{\bohnert}. -- Nachmittags Fellowships gelesen (2 Stunden). \tbentry{11}{3}{1942}{\kreis} Über California usw. gelesen, für nächstes Jahr Urlaub. \neueseite{534049} \tbentry{13}{3}{1942}{} Nachmittags in die \uline{Stadt}. Für mich gekauft: Schuhe, Hose. Kino ,,How green was my valley``,\fnE{,,How Green Was My Valley`` (1941) von John Ford.} der Junge in dem wallisischen Bergarbeiterdorf; schön. \tbentry{14}{3}{1942}{} Nachmittags \uline{Pitts\IN{\pittswalter} und Singer\IN{\singer}} hier; ich erkläre \uline{\textit{dc}}. \tbentry{15}{3}{1942}{} Nachmittags nach \uline{Palos Park, Häuser} besehen. Ein ,,modernistisches`` ist zu sehr eingesehen. Ein anderes (Fisch) hat riesige Fenster, schön hell, aber nicht genügend getrennte Räume. \tbentry{16}{3}{1942}{} Department Lunch; über Fellowships. \tbentry{17}{3}{1942}{} Letzte Vorlesung, Diskussion von Fragen. -- \uline{Lilian Broadwin}\IN{\broadwinfrau} kommt durch. Unser Telegramm erreicht sie nicht im Zug; Ina früh vergeblich zur Englewood Station. 3\textsuperscript{h} in Hotel \ldots{} im Loop. Lilian\IN{\broadwinfrau} ist schon etwas beschwipst und trinkt noch immer weiter. Sie hat im Zug einen Mann (Eisenbauingenieur) kennen gelernt, der immer Getränke bringt oder sie in die Bar einlädt. Er redet ihr zu, hier zu bleiben; er will dann morgen Flugzeug für sie bezahlen! Sie sagt zu, falls Platz im Flugzeug zu haben! Ist aber nicht. Sie fährt nach Reno, für Scheidung; will Larry Cohn\IN{\cohnlarry} heiraten, (sie kommt gerade von ihm aus Washington!), sobald Wohnung in Washington zu finden; Kinder in Boarding School. Larry\IN{\cohnlarry} \sout{macht} \gestrunl\gestrunl{} hat jetzt auch Psychoanalyse. Sie meint, es wird nicht leicht sein, aber doch gut gehen, weil beide analysiert sind und die Schwierigkeiten kennen. \sout{Nachher} Wir bringen sie zum Zug, 7\textsuperscript{h}.\textsuperscript{ }-- Kino \textit{,,All through the night``} (Entdeckung von Nazisaboteur in \textit{NY}).\fnE{,,All Through the Night`` (1942) von Vincent Sherman.} \tbentry{18}{3}{1942}{} Letztes Seminar: Fragen. \tbentry{20}{3}{1942}{} Examen in Symbolische Logik II, 11\,--\,1. (Mrs. Bohnert\IN{\bohnertfrau} versagt ganz). -- Zahnarzt Patrak\IN{\patrakdr}, setzt herausgefallene Goldkrone links unten hinten wieder ein. \tbentry{21}{3}{1942}{\kreis} \uline{Singer}\IN{\singer} hier (Pitts\IN{\pittswalter} kommt nicht, wir warten eine Stunde; er\fnA{Original \original{es}.} sagt später, er sei krank gewesen, und habe mehrmals angerufen (?)). \uline{Über \textit{dc}}, Fortsetzung. \neueseite{534047} \tbentry{23}{3}{1942}{} Diese Woche Reading Period. Ich arbeite an \textit{dc}. (dies\editor{es} Jahr keine Zwischenferien). \tbentry{24}{3}{1942}{} Office; niemand kommt. -- Abends \uline{Erna}\IN{\loewenbergerna}, Briefe diktiert. \tbentry{26}{3}{1942}{} Kino ,,\textit{I remember the day}`` mit Claudette Colbert\IN{\colbertclaudette} als Lehrerin,\fnE{,,Remember the Day`` (1941) von Henry King.} von den Jungen verehrt; gut. \tbentry{27}{3}{1942}{} Nachmittags \uline{Morris}\IN{\morris} hier. Über meinen Vortrag in seinem Seminar \textit{Mo}. \tbentry{28}{3}{1942}{Ina} \uline{Singer}\IN{\singer} hier, über die angebotene Stelle in Washington. -- Abends \uline{Pitts}\IN{\pittswalter}. Er hat noch nicht registriert. Er arbeitet weiter bei Rashevsky\IN{\rashevsky}, hat dort schon 3 kleine Aufsätze geschrieben. Musik bis 10\,\textonehalf{}. \tbentry{29}{3}{1942}{} Kurse für Springquarter vorbereitet. \tbentry{30}{3}{1942}{} Nachmittags: \uline{Ich} trage vor in \uline{Morris\IN{\morris} Seminar} (Theorie der Zeichen) über: Logik und Sprache. Nachher \uline{Ruth Heschberger}\IN{\heschbergerruth} in Morris\IN{\morris} Office getroffen. Er bestimmt, dass sie seinen literarischen Nachlass erben und bearbeiten soll. \tbentry{31}{3}{1942}{} Erste Vorlesung \textit{Introd}\editor{\textit{uction}} (10 Studenten). \tbentry{1}{4}{1942}{} Nachmittags erstes Seminar (Logische Syntax). 4 Studenten. \tbentry{2}{4}{1942}{} Vorlesung (nur noch 6 Studenten). \tbentry{3}{4}{1942}{} Nachmittags Sitzung für \textit{Civilian Defense} für die Universität. Da Mr. Tauber\IN{\taubermr} schon beide Flügel von Harper\IN{\harpermr} übernommen hat, brauche ich nicht mehr \textit{b\editor{ui}ld\editor{in}g lieut\editor{enant}} zu sein, sondern nur \textit{floor} \textit{leader}. \tbentry{4}{4}{1942}{} Nachmittags hier \uline{Singer\IN{\singer} und Pitts\IN{\pittswalter}}. Singer\IN{\singer} geht nicht nach Washington; das College hier hat ihm Instruktorship in \textit{soc}. \textit{sc}. Angeboten, 2000 oder 2200, mit Aussicht auf Verlängerung! -- Mit den beiden über \textit{dc}.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit \original{\kreis} im Datum.} %\tbentry{5}{4}{1942}{\kreis} \tbentry{7}{4}{1942}{} Abends Erna\IN{\loewenbergerna} Briefe diktiert. \neueseite{534045} \tbentry{8}{4}{1942}{} Abends \uline{James Franck}\IN{\franckjames} und \uline{Senior}\IN{\senior} hier, wegen Senatssitzung morgen. Sie sagen, wenn der neue \textit{degree} (nach dem Sophomore Jahr) \textit{BA} genannt wird, so ist das eine unehrliche Verbilligung gegenüber den anderen Institutionen;\fnE{Erläuterung \blockade{}} \gestrunl\ die Division der physi\editor{kali}schen Wissenschaften\II{Physical Sciences Division, University of Chicago}\fnE{Physical Sciences Division, University of Chicago.} ist einstimmig dagegen, weil es den Nachwuchs ohne grad\editor{uierte} Studenten gefährden würde. \tbentry{9}{4}{1942}{} Abends 8\,--\,10 \uline{Senatsitzung}. Link\IN{\link}, Rany\IN{\rany} und andere haben Antrag eingebracht, dass der Senat seinen früheren Beschluss, der den College \textit{BA} erlaubt, widerruft. Heftige Diskussion für beinahe 2 Stunden. Mc Keon\IN{\mackeon} betont, dass der Senat nicht kompetent ist, über Collegeerziehung zu urteilen, und daher dem College nachgeben sollte. Dagegen wird gesagt, dass der neue 2-Jahres Plan schon bewilligt ist, jetzt nicht eine Erziehungsfrage, sondern nur die Titelfrage zur Entscheidung steht. Rany\IN{\rany} mahnt zum Kompromiss, nicht schnelle Beschlüsse, bis durch langsame Besprechungen Einheit erzielt ist; der Antrag ist ein Kompromiss, da er den 2-Jahres-Degree zugesteht, und auch \textit{Ph}\editor{\textit{ilosophy}} \textit{B}\editor{\textit{achelor}} oder andere Titel erlaubt. Abstimmung (geheim) : 58\,--\,58! Also Antrag abgelehnt. Vertagung. \tbentry{11}{4}{1942}{} \textit{dc} gearbeitet. \tbentry{11}{4}{1942}{} \textwh{\textit{dc} gearbeitet.} -- Nachmittags Kino: ,,\textit{The Bugle Calls``} mit \textit{Beery}\IN{\beerywallace}\fnE{,,The Bugle Sounds`` (1942) von S. Sylvan Simon.} (Kavallerist wird Tankmann; lustig, spannend). ,,Paris Calling`` mit Elisabeth Bergner\IN{\bergnerelisabeth};\fnE{,,Paris Calling`` (1942) von Edwin L. Marin.} Untergrundbewegung in Frankreich; spannend. \tbentry{12}{4}{1942}{} \textit{dc} gearbeitet. \tbentry{13}{4}{1942}{} Mittags \textit{voted}; zum ersten Mal, in \textit{primary}; für \textit{Douglas}\IN{\douglas}, gegen die Kelly Satzmaschine\blockade{Sinn?}.\fnE{Erläuterungen \blockade{}} \tbentry{15}{4}{1942}{} In Officestunde: \uline{Bruner}\IN{\brunerfrank}, bringt neu formuliertes \textit{MS}. Er hat keine Erläuterung, nur Formeln; nicht nur die syntaktischen Definitionen, sondern sogar die lange Liste der undefinierten syntaktischen Zeichen ist ohne Erläuterungen. Er ist erstaunt, als ich ihm sage, dass ich das so nicht verstehen kann. \tbentry{16}{4}{1942}{} Nachmittags Kino: ,,\textit{To be or not to be}``,\fnE{,,To Be or Not to Be`` (1942) von Ernst Lubitsch.} Anti Nazi Plots der Schauspielertruppe im besetzten Warschau, Komödie. \neueseite{533975} \tbentry{17}{4}{1942}{\kreis} (\kreis\ mit Radiomusik!: 2 Sätze von Philipp Emanuel Bach\IN{\bachphilippemanuel}; dann militärische Symphonie (Haydn\IN{\haydn}).) \tbentry{18}{4}{1942}{} Nachmittags wir \uline{zu Bohnerts}\IN{\bohnert}\IN{\bohnertfrau}. Er erzählt, dass er ein Jahr in Mexiko studiert hat. Sein Hauptziel in der Wissenschaft: Verlängerung seines eigenen Lebens. Dazu will er Physik und Biologie vereinigen, dazu Logik. Er hofft, dass \gestrunl\ die Regierung für seine Pläne eine Forschungsorganisation einrichten wird (!). Wir hören Grammofonplatten: Scarlatti\IN{\scarlatti}, Byrd\IN{\byrd}, Monteverdi\IN{\monterverdi}, Bach\IN{\bach}, Flamenco, Sandburg\IN{\sandburgcarl}. \tbentry{19}{4}{1942}{} Grammofonbestellung zusammengeschrieben. Gelesen. \tbentry{20}{4}{1942}{} Nachmittags Rulon Wells\IN{\wellsrulon} hier. Mit ihm zu \uline{Morris\IN{\morris} Seminar}; Vortrag von \uline{Barnard}\IN{\barnard} über Mathematik. Ich diskutiere hauptsächlich: Mathematik hat \gestrunl{} nicht nur die von Barnard\IN{\barnard} betonte Kalkülseite, sondern auch eine semantische Seite, die aber doch vom Faktischen verschieden ist. -- Abends Film ,,\textit{Soapbubbles}`` in \textit{Soc}. \textit{Sc}.;\fnE{„Soap Bubbles“ (1906) von Georges Melies. Französischer Stummfilm.} nicht interessant. \tbentry{22}{4}{1942}{} Nach Seminar, Office: Bohnert\IN{\bohnert}, dann \uline{Kleene}\IN{\kleene}. ,,Alles ist Semantik``; sehr unklar; vielleicht meint er \unl\ überall brauchen wir sinnvolle Sprache. \tbentry{23}{4}{1942}{} Abends \uline{Erna}\IN{\loewenbergerna}; Briefe.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit \original{Ina \unl} im Datum.} %\tbentry{24}{4}{1942}{Ina \unl} \tbentry{25}{4}{1942}{} \uline{Feigl}\IN{\feigl} kommt mittags vom Philosophischen Meeting in Madison\fnE{Meeting in Madison \blockade{}} (per Bahn), wohnt bei uns (auf Porch, schnarcht nicht mehr). Nachmittags mit ihm am See spazieren. Seine Hauptleidenschaften sind jetzt: Philosophie und Grammofonmusik. \tbentry{26}{4}{1942}{} Zu Hause geblieben. Mit Feigl\IN{\feigl} ausführlich über \textit{dc}. (Er: darin steckt aber faktische Annahme über Gleichförmigkeit der Natur.) Abends Grammofonmusik. \tbentry{27}{4}{1942}{} Registration für Service. -- Mit Feigl\IN{\feigl} Gespräch. Nachmittags am See spazieren. Er bringt allerhand philosophische Probleme, vom ,,Aufbau``\IC{\konstitutionstheorie} her; Aufbau auf eigenpsychischer Basis. -- Abends \uline{Singers}\IN{\singer}\IN{\singerfrau} hier. \tbentry{28}{4}{1942}{} Ich Klasse; \uline{Feigl\IN{\feigl} reist ab}, hat sich anscheinend sehr über die Tage hier gefreut. \neueseite{533977}\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag zum 1.V. mit \original{\kreis} im Datum.} %\tbentry{1}{5}{1942}{\kreis} \tbentrylong{2}{5}{1942}{} Vormittags \uline{Bohnert}\IN{\bohnert} hier; über seine Probleme: Sprache der Wissenschaft; bleibt zum Lunch. -- Nachmittags Kino in der Stadt: ,,\textit{Woman of the year}`` mit Katharine Hepburn\IN{\hepburn} und Spencer Tracy\IN{\spencertracy};\fnE{,,Woman of the Year`` (1942) von George Stevens.} lustig. \tbentry{3}{5}{1942}{} Über \textit{dc} gearbeitet (die faktischen Voraussetzungen der Induktion). \tbentry{4}{5}{1942}{Ina} Abends viele neue Grammofonplatten. \tbentry{5}{5}{1942}{} Abends Erna\IN{\loewenbergerna}. Überraschend: \uline{Singer}\IN{\singer}; Musik. \tbentry{6}{5}{1942}{} Seminar: nur die beiden Bohnerts\IN{\bohnert}\IN{\bohnertfrau}! (über arithmetische Syntax). \tbentry{8}{5}{1942}{} \uline{Lilian Broadwin}\IN{\broadwinfrau} kommt, aus Reno zurück, hat Scheidung. Inzwischen ist ihr aber klar geworden, dass Ehe mit L\editor{arry}\IN{\cohnlarry} schwierig sein würde, weil seine neurotischen Züge in Briefen wieder zu stark herausgekommen sind. So hat sie die Absicht für jetzt aufgegeben. Sie will in \textit{NY }Arbeit suchen. Sie ist ruhiger, fühlt sich erleichtert durch Scheidung (L\editor{arry}\IN{\cohnlarry} hat ihr 800\,\$ für die Kosten gegeben!). \tbentry{9}{5}{1942}{} \uline{Division\II{\divisionofsocialsciences} Meeting}: zu wenig Studenten, zu viele Lehrer; daher wird vorgeschlagen, dass man Kurse in anderen Divisions gibt. Aber es wird \gestrunl\ noch nichts Festes beschlossen. 5\,\textonehalf{} \uline{Lilian\IN{\broadwinfrau} reist ab}. -- Kino: ,,\textit{The Invaders}``,\fnE{,,The Invadors`` (1942) von Michael Powell.} 6 Deutsche von einem \textit{U}-Boot in Kanada; gut.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag zum 11.V. mit \original{\kreis} im Datum.} %\tbentry{11}{5}{1942}{\kreis} \tbentry{12}{5}{1942}{} 5\,--\,7 \uline{Sibyl Moholy}\IN{\moholysybil} hier. Lebhaft, und redet unaufhörlich, wie immer, aber anregend und gescheit (Ina mag sie nicht). \tbentry{14}{5}{1942}{} 12\,--\,2 mit \uline{Morris\IN{\morris} und Ruth\IN{\morrisruth}}, Essen im Palmgrove; dann kurz spazieren. Morris\IN{\morris} beklagt sich, dass Trude\IN{\morrisfrau} nicht Scheidung gewähren will. Ruth\IN{\morrisruth} möchte aus der Geheimhaltung heraus, fühlt sich ,,herumgestoßen``. -- Kino ,,\textit{Fantasia}`` von \textit{Disney}\IN{\disneywalt};\fnE{,,Fantasia`` (1940) von James Algar und Samuel Armstrong.} manche Bilder sehr schön anzuschauen. \neueseite{533981} \tbentry{16}{5}{1942}{} Nachmittags zum Tee hier: \uline{Riezlers\IN{\riezler}\IN{\riezlerfrau} und Friedländers\IN{\friedlaenderwalter}\IN{\friedlaenderli}}. Riezler\IN{\riezler} bringt mir sein Buch (Aristoteles über \sout{Phy} moderne Physik);\IW{\riezlerphysics}\fnE{Riezler, \textit{Physics and Reality}, LL~\refcn{3126}.} ich sage ihm, dass ich nicht übereinstimme; ich vergleiche es mit Goethe\IN{\goethe} gegen Newton\IN{\newton}; da sagt er aber: Da sei er auf Newtons\IN{\newton} Seite (vermutlich kennt er die Argumentation nicht); -- Abends \uline{Pitts}\IN{\pittswalter} (7\,--\,11\,\textonehalf{}!); er nimmt überhaupt keine Kurse dieses Jahr! Hat auch keine Pläne. Arbeitet bei Rashevsky\IN{\rashevsky}. Musik. \tbentry{17}{5}{1942}{} \textit{Broad}\IN{\broad} gelesen.\fnE{Vermutl. nicht zu identifizierendes Werk von C.\,D. Broad.} \tbentry{18}{5}{1942}{\kreis} Nachmittags \uline{Singer}\IN{\singer} hier. \tbentry{19}{5}{1942}{} \gestrunl\ Abends \uline{Erna}\IN{\loewenbergerna} hier; Briefe diktiert. \tbentry{21}{5}{1942}{Ina} \sout{Mittags} Vormittags Vorlesung. Mittags Gürtel (wie gewöhnlich) abgelegt. Dann plötzlich kleine \uline{Rücken}schmerzen. Trotzdem ohne Gürtel \uline{zu Dr.~Strachan}\IN{\strachandr} gefahren (war verabredete Zeit). \sout{Die} Er sagt: Die großen Muskeln sind nicht versteift. Wahrscheinlich kleine Fasern zwischen den Wirbeln. \uline{Nach} der Behandlung, während ich rechten Arm vorstrecke, im Stehen, plötzlich \uline{starker Schmerz}. Ich kann aber doch nach Hause fahren. \tbentry{22}{5}{1942}{} Meist gelegen. Dazwischen aufgestanden und in Wohnung herumgegangen. -- Abends neue Records. -- \uline{Ina} zum Arzt; Operation wird beschlossen. \tbmanyentries{\tbentry{23}{5}{1942}{}~-- \tbentry{25}{5}{1942}{}} Wieder ganz auf. Besorgungen. Sonst am Schreibtisch. Aber noch schwach. %\tbentry{24}{5}{1942}{} %Wieder ganz auf. Besorgungen. Sonst am Schreibtisch. Aber noch schwach. %\tbentry{25}{5}{1942}{} %Wieder ganz auf. Besorgungen. Sonst am Schreibtisch. Aber noch schwach. \tbentry{27}{5}{1942}{} \uline{Examen} \textit{BA} für \textit{Jean Thomas}\IN{\thomasjean}, in Philosophie der Wissenschaft. -- Seminar. Office (Bruner\IN{\brunerfrank}, Black\IN{Black}). -- Abends \uline{Singers}\IN{\singer}\IN{\singerfrau} hier. \tbentry{28}{5}{1942}{} \uline{Letzte Vorlesung} (5 oder 6 Studenten). \tbentry{29}{5}{1942}{} Ina holt \uline{Diktafon}. -- Nachmittags \uline{Bohnert}\IN{\bohnert} hier. -- Abends \uline{Moholys}\IN{\moholy}\IN{\moholysybil} hier. Er hat Zuschuss von Rockefeller\II{\rockefellerstiftung} für Schule\II{\newbauhaus} bekommen, besonders für Filme. \neueseite{533983} \tbentry{30}{5}{1942}{\kreis} Zum ersten Mal \uline{Diktafon} benutzt (für Vorlesungsnotizen ,,Einführung``, um darüber mit Singer\IN{\singer} oder Feigl\IN{\feigl} oder sonst jemand ein Buch zu machen).\IC{\CARNAPINTRODUCTIONTOANALIG}\fnE{Carnap, \textit{Introduction to Analytic Philosophy} (\href{https://doi.org/10.48666/988835}{RC 115-02-01}) wurde, wie hier und im Folgenden klar wird, von Carnap zuerst auf Band diktiert, dann von einer Firma transkribiert. Das im Nachlass befindliche Typoskript (in dem die letzten ein oder zwei Seiten fehlen) markiert einen späteren Bearbeitungszustand, in dem der Text offenbar bereits bereinigt wurde und von Carnap Notizen für die weitere Bearbeitung (durch Feigl) eingefügt wurden. Aus unklaren Gründen ist das Buch letztlich nicht erschienen, nachdem noch Hempel als zusätzlicher Autor erwogen wurde (siehe TB 5.\,X.\,1947\diaryref{TB-5-X-1947}). Vgl. \blockade{}} \tbentry{31}{5}{1942}{} Vormittags \uline{Pitts}\IN{\pittswalter} (nachdem er mehrmals Verabredung gebrochen, ohne mich anzurufen). -- \uline{Ina ins Hospital}, allein! Ich abends zu ihr. \tbentry{1}{6}{1942}{} 3 \uline{Pitts}\IN{\pittswalter} hier. Ausführlich mit ihm gesprochen. Rashevsky\IN{\rashevsky} will sorgen, dass er \textit{BA} kriegt. Bis Winter werden mehrere Aufsätze gedruckt sein; sodass ich dann \editorstr{drangehen} ihn in Harvard\II{\harvard} vorschlagen kann. \unl\ Spät nachmittags zu Ina ins Hospital. Heute morgen war Operation; sie ist noch schwach, und geplagt durch Katheter; Übelkeit. \tbentry{2}{6}{1942}{} Office: Bruner\IN{\brunerfrank}; Dr.~\textit{Hutten}\IN{\hutten}, war bei Reichenbach\IN{\reichenbach}. Department Lunch; Gäste dabei. Nachmittags Strachan\IN{\strachandr}. Dann zu Ina. \sout{Abends Singer\IN{\singer} hier bei mir.} \tbentry{3}{6}{1942}{} Nachmittags \uline{letztes Seminar} (in den letzten Wochen: nur die beiden Bohnerts\IN{\bohnert}\IN{\bohnertfrau}!). Zu Ina. Abends \uline{Singers}\IN{\singer}\IN{\singerfrau} bei mir. \tbentry{4}{6}{1942}{} Diktiert Diktafon. -- Trude Morris\IN{\morrisfrau} bringt \uline{Ina nach Hause}, wir zusammen Tee. Sie geht schon \editor{zur} Probe etwas herum; hat aber steifen Hals. Darum kommt Frau Friedländer\IN{\friedlaenderli}. \tbmanyentries{\tbentry{5}{6}{1942}{}, \tbentry{6}{6}{1942}{}} Diktiert. %\tbentry{6}{6}{1942}{} %Diktiert. \tbentry{7}{6}{1942}{} Nachmittags und abends \uline{Erna}\IN{\loewenbergerna}; Briefe diktiert. \tbentry{8}{6}{1942}{} Zum Typing Office: Die Transkription der ersten Diktafonzylinder ist sehr lückenhaft! \tbentry{9}{6}{1942}{} Mit \uline{Riezler}\IN{\riezler} diskutiert, in meinem Office; er hat sehr vage Ideen über Notwendigkeit einer anderen, ganzheitlichen Logik, für die Wissenschaft vom Menschen, usw. Department Lunch; dabei \uline{Hartshorne}\IN{\hartshorne}, aus \textit{NY} zurück. -- Zahnarzt (alles \gestrunl\ in Ordnung, er rät aber, in etwa 3 Monaten wieder zu einem Zahnarzt zu gehen). Strachan\IN{\strachandr}. \tbentry{10}{6}{1942}{} Die weitere Transkription ist viel besser; so bin ich ermutigt, weiter zu \neueseite{533989} diktieren. Die ganze ,,Einführung`` fertig diktiert! 32 Zylinder. \tbentry{11}{6}{1942}{} Die Schreibstube ruft an: \uline{16 Diktafonzylinder sind zerstört} worden vor dem Umschreiben! Der Janitor hat sie im Papierkorb gefunden; weggeworfen und zerdrückt! So muss ich die Hälfte des Ganzen noch mal diktieren! -- Nachmittags mit Professor \uline{Jordan}\IN{\jordanchicago} gesprochen, jetzt Hauptherausgeber der University Press\II{\chicagopress}, über ,,Abriß``\IC{\logistik}\IC{\symbolischelogik}. Das Haupthindernis scheint Rosinger\IN{\rosinger}; ich habe den Eindruck, dass sie die Übersetzung nicht schätzen. Ich sage, mir wäre auch anderer Übersetzer recht. Er will die Übersetzung begutachten lassen. -- Abends Singers\IN{\singer}\IN{\singerfrau} hier. \tbentry{12}{6}{1942}{} Den ganzen Tag diktiert, 9 Zylinder, für die zerstörten Teile. \tbentry{13}{6}{1942}{} \textwh{Den ganzen Tag diktiert,} 6 \textwh{Zylinder, für die zerstörten Teile.} Wieder alles fertig, nach schon 2 Tagen. Ich bin sehr erleichtert. -- Mittags Elisabeth Jacobus\IN{\jacobus} hier. \tbentry{14}{6}{1942}{} Nachmittags \uline{Bohnerts}\IN{\bohnert}\IN{\bohnertfrau} hier. Er erzählt von Mexiko, war sehr gerne dort. Über Morris\IN{\morris} Buch und Gedichte;\IW{\morrispaths}\fnE{Morris, \textit{Paths of Life}, enthält das Schlusskapitel ,,Invocation``, eine Gedichtsammlung im Stil von Nietzsches \textit{Zarathustra}.} er ist sehr kritisch über beides. Über politische Fragen (Regierung von Experten anstatt Volksvertreter.) Wir planen (noch nicht ganz ernst) sie in Mexiko zu treffen. \tbentry{15}{6}{1942}{} Rücken etwas schwach, vom Kramen. \tbentry{16}{6}{1942}{} Letztes Office. Letztes Dept. Lunch (Perry\IN{\perrycharner} schon fort). -- Nachmittags Dr.~Strachan\IN{\strachandr}, zum letzten Mal. -- Abends Erna\IN{\loewenbergerna}, Briefe diktiert. \tbentry{17}{6}{1942}{} Nachmittags gekramt. Kaplan\IN{\kaplan} \textit{MS} gelesen.\fnE{Abraham Kaplan, \textit{The Language of Value. A Study in Pragmatics}, Dissertation, University of California at Los Angeles, 1942.} \tbentry{18}{6}{1942}{} \textwh{Nachmittags gekramt. Kaplan\IN{\kaplan} \textit{MS} gelesen.} Nachmittags Dr.~\uline{Hutten}\IN{\hutten} hier; zufällig auch Singer\IN{\singer} und Pitts\IN{\pittswalter}. \tbentry{19}{6}{1942}{} Ina letztes Kursexamen. -- Nachmittags Frau Friedländer\IN{\friedlaenderli}, zum letzten Mal. Gekramt. \tbentry{20}{6}{1942}{} Nachmittags \uline{Morris}\IN{\morris} hier. Hauptsächlich über Enzyklopädie\II{\enzyklopaedie}; Plan zur Mitarbeit von Feigl\IN{\feigl}, Reichenbach\IN{\reichenbach} und anderen. \tbentry{21}{6}{1942}{} Vormittags \uline{Kaplan}\IN{\kaplan} hier, mit \uline{Frau}. Nachmittags Kaplan\IN{\kaplan} und Singer\IN{\singer}. Über \textit{MS} seiner Doktorthesis. Ich erkläre, wo die Definitionen der pragmatischen Begriffe unklar sind. Er sagt, dass meine Kritik in vielen Punkten mit der von Reichenbach\IN{\reichenbach} übereinstimmt. Er fährt nach Washington, \neueseite{533991} hat dort Stelle in Propagandaanalyse. Andererseits hat er für nächstes Jahr Instruktorship in Los Angeles angeboten bekommen; er fürchtet aber, einberufen zu werden, wenn er sie annimmt. \tbentry{22}{6}{1942}{} Mit Singers\IN{\singer}\IN{\singerfrau} Hilfe Diktafon zurückgebracht; sie erlassen Hälfte der Rechnung, weil die Zylinder zerstört waren. -- Abends Dr.~Schwab\IN{\schwabdr} und Frau; er ist Osteopath, sehr selbstbewusst und egoistisch; wir einigen uns mit ihnen auf Vermietung \editor{der} Wohnung, und sind sehr froh, dass wir endlich dies Problem los sind, für guten Preis (75). \tbentry{23}{6}{1942}{} Jackson\IN{\jackson} lehnt Schwab\IN{\schwabdr} ab, wegen der beiden kleinen Kinder! Also alles wieder ungewiss. \tbentry{24}{6}{1942}{} Wir warten täglich auf Mieter, machen \textit{ads} in Zeitungen. Zum Glück kühl. \tbentry{25}{6}{1942}{} \textwh{Wir warten täglich auf Mieter}. Nachmittags \uline{Singers}\IN{\singer}\IN{\singerfrau} hier. \tbentry{26}{6}{1942}{} Freitags \uline{Bohnerts}\IN{\bohnert}\IN{\bohnertfrau} hier. Der Mexikoplan kommt wieder auf, aber sie wollen hier arbeiten, und sie Examen machen. -- Abends \uline{Erna}\IN{\loewenbergerna} hier, aber nicht zur Arbeit. \tbentry{27}{6}{1942}{} Abends Miss Micks\IN{\micksmiss}, schüchtern, still, wegen Miete; Schwierigkeit: die Freundin ist Jüdin. Sie wirbt für sozialistische Partei. \tbentry{28}{6}{1942}{} Vormittags \uline{Bohnert}\IN{\bohnert} hier. Über Probleme der Sprachstruktur. -- Nachmittags kurz \uline{Hocking}\IN{\hocking} hier; er ist hier für Konferenz über Nahen Osten. Er sagt, er wird noch ein Jahr in Harvard\II{\harvard} unterrichten (obwohl er schon 69 ist!). -- Miss Horwick\IN{\horwick}, die Freundin von Miss Micks\IN{\micksmiss}. \tbentry{29}{6}{1942}{} Es wird bedenklich, dass so wenig Mieter kommen. Plötzlich nachmittags mehrere: \uline{Cunningham\IN{\cunninghammieter} und Frau}; sie erwartet Kind. Er hier im Labor für Metallurgie; aus Berkeley. Stille, zuverlässige Leute. Sie gehen aber weg, weil Schwierigkeit mit Kinderwagen. -- Dann Vollmer\IN{\vollmermieter} mit einer von drei Schwestern Silberg\IN{\SILBERGSCHWESTERN} (Vater Schulsuperintendent in \textit{Ironwood, Mich}; eine von ihnen \textit{X-ray} Technikerin in Billings); sie sind sehr eifrig, die Wohnung zu nehmen. Sie machen Gesuch beim Real Estate. Abends ruft Cunningham\IN{\cunninghammieter} an: sie möchten die Wohnung doch! Und dann kommt Miss Horwick\IN{\horwick} mit Freundin noch! \tbentry{30}{6}{1942}{} Nachmittags Kontrakt mit Cunningham\IN{\cunninghammieter} fertig. Sie mit zu uns, alles zu besprechen. Dann fängt Ina an, ernsthaft zu packen; bis jetzt konnten wir immer noch nicht \neueseite{533993} glauben, dass es ernst wird. Abends \uline{Erna}\IN{\loewenbergerna} und \uline{Singers}\IN{\singer}\IN{\singerfrau}; sie schenken uns Thermosflasche. Ina packt bis spät nachts. \tbentry{1}{7}{1942}{} Ina tut gewaltige Packarbeit. Ich krame etwas; mittags fühle ich Rücken schwach und liege immer zwischendurch. Janitor Boley\IN{\boley} bringt Sachen in den Keller und dann alles ins Auto. Bohnert\IN{\bohnert} kommt kurz; ich leihe ihm \textit{PM}.\IW{\principiamathematica} Wir wollten mittags weg, das wird aber unmöglich. Gegen 3 kommt schon Frau Cunningham\IN{\cunninghammieterfrau}. Margret\IN{\margret} (die Schwarze) kommt zum Reinemachen. Endlich \uline{4\textsuperscript{h} \ulinesp{Abfahrt}}. (Route No 34, dann 30 lange, bis hinter North Platte). \sout{140} \textspkl{168} \textit{mi}. Bis \uline{\textit{De Witt}},\ort{De Witt IA} \textit{Iowa}. (\textit{Cross Roads Ct}., nette 2 Zimmer Cabin, mit Shower, 4\,\$). \tbentry{2}{7}{1942}{} Noch ohne Gürtel, fange ich Übungen an, im Stehen. Schwinge Bein rückwärts, anscheinend zu heftig für den durch das Kramen \& die Reise ermüdeten Rücken. Plötzlich \uline{Rückenknax}. Eine Stunde wieder im Bett, Rücken gewärmt, vorsichtig Übungen gemacht im Liegen. Dann aufgestanden. Frühstück in einem Caf\'{e}. Ina fährt nun immer. Unterwegs kauft sie ganz dickes, braunes Keilkissen\sout{, dann baut sie} (während ich im Auto auf dem Vordersitz liege), dann baut sie Stützen für den Kopf auf, sodass ich halbliegend sitzen kann. So fahren wir die nächsten Tage. 225 \textit{mi,} bis \uline{\textit{Jefferson, Iowa}}.\ort{Jefferson IA} (\textit{Green Gables Cabins}, einfachere, aber nette 2 Zimmer Cabin, mit Gas, Shower, usw., \$\,3). Mein Rücken ist recht schwach, so bleibe ich gleich liegen, \textit{ca} 5\textsuperscript{h}. Ina kocht Abendessen. Nachts Gewitter. \tbentry{3}{7}{1942}{} Zum ersten Mal recht warm, aber noch nicht schlimm. Ina fährt 298 \textit{mi}. Nach \uline{\textit{Kearney}},\ort{Kearney NE} \textit{Neb}., bis \textonehalf{}\,6. (\textit{St. John's Court}, schöne, geräumige 2 Zimmer Cabin, mit Shower, modern, kühl; 3.75 (anstatt 4.--).) \tbentry{4}{7}{1942}{} Über \textit{North Platte}; heiß (aber nicht so arg wie 1938), \gestrunl\ durch \uline{\textit{Denver}}; auf der Südseite viele schöne Motorcourts, aber alles ganz dicht \neueseite{533987} an einer Bahn, darum fahren wir weiter. In \uline{\textit{Sedalia}}\ort{Sedalia CO} lesen wir Ankündigungen der \uline{\textit{Woodbine Lodge}}, 7 \textit{mi} weiter in den Bergen. Um 7\textsuperscript{h} dort; (Ina hat allein über 400 \textit{mi} gefahren!). Viele Leute, weil 4. Juli. Wir bekommen einfache, große 2 Zimmer Lodge Hütte (nur \$\,2! ohne fließend Wasser, sie vergessen Waschwasser, wir waschen uns mit dem Eiswasser; elektrisches Licht). (Wir bestellen Abendessen 7\,\textonehalf{}, gehen zu Tisch 8\,\textthreequarters{}, bekommen nur Vorspeisen, gehen 9\,\textonehalf{} in Hütte, weil ich das Sitzen nicht mehr aushalten kann, bekommen unsere Portionen 10:05 und 10:20! Sehr reichlich, sodass es noch für morgen Mittag und Abend reicht!) Die Lodge liegt nett in dicht bewaldeten Hügeln, auf einem Hügelabhang. \tbentry{5}{7}{1942}{} Wir haben nicht mehr genug Gasolin! \gestrunl\ Es gibt hier keins. Ina fährt alleine nach Sedalia zurück, es zu kaufen. Wir fahren weiter durch die Berge, erst No 67, dann links ab, die neue \uline{\textit{Rampart Range Road}}. Immer steil bergauf und runter, aber gute Straße (Erde). Meist dichter Wald. Zuweilen aber sehr schöne \uline{Ausblicke}, zuerst auf schneebedeckte nördliche Kette, später auf den \uline{\textit{Pike's Peak}}, auch mit Schnee; dem wir immer näher kommen. Kurze Zeit unter einem Baum gelegen. Schließlich in weiten Wendungen hinunter, immer mit herrlichem Ausblick auf den Berg und in die Ebene hinaus. Die Straße führt unten durch den \textit{Garden of the Gods, }fantastische Felsformationen. \uline{\textit{Manitou Springs}}, viel Verkehr, viele Soldaten. Wir finden keine geeignete Kabine (viele sind sehr teuer). Hinunter nach \uline{\textit{Colorado Springs}},\ort{Colorado Springs CO} und dann wieder halb zurück. \textit{El Grande} Motor Court (nett, modern, aber sehr winzig, Ina schläft in Bunker in winzigem Seitenraum; \$\,4. Eigentlich zu teuer). Da in der Nähe drittes Camp gebaut wird, sind beide Orte überfüllt. Darum geben wir den Plan auf, hier Häuschen zu suchen, ferner auch den Plan, die freie Autostraße zum Gipfel des \textit{Pike's Peak} zu fahren, weil es mir nicht gut genug geht. (In Friedenszeit könnte \textit{Man}\editor{\textit{itou}} \textit{Spr}\editor{\textit{rings}} vielleicht netter Ort sein.) \neueseite{533985} \tbentry{6}{7}{1942}{} Weil es mir nicht gut geht, fahren wir keine Gebirgsstraßen, sondern die Hauptstraße in der Ebene nach Süd. Aber rechts sehen wir meist die Berge, kommen mehrmals wieder nahe heran. Über \textit{Pueblo}, \textit{Trinidad} (Bergwerksorte), über Pass nach \uline{\textit{New Mexiko}; Raton}. Von \textit{Cimarron} ab kleine Gebirgsstraße. Vorbei am \textit{Eagle Nest Lake}, durch schöne, bewaldete Hügel nach \textit{\ulinestr{\ulinesp{Taos.}}} \ort{Taos NM} Zu unserem Erstaunen liegt es weit weg von den Bergen, in einer Ebene, aber 7000' hoch. Die Motorcourts sind nicht so schön wie erwartet. Schließlich gehen wir zum besten: Major \textit{O'Hays} Court (sehr schöne Kabins, Adobe Stil, 2 Zimmer, Küche, Refrigerator, Dusche usw.; kostet aber \$\,5!), 7\,\textonehalf{}\textsuperscript{h}. \tbentry{7}{7}{1942}{} Morgens bleibe ich im Bett, zum Rücken ausruhen; Ina besichtigt Häuser. Nachmittags fahren wir zusammen; das Haus des Malers Lawrence\IN{\lawrencemaler} ist innen schön und geräumig, liegt aber in der flachen, heißen \textit{sage brush} Steppe (\$\,80). Wir fahren weiter, durch das Tal des \textit{Red River}. Mehrere Motor Camps im Tal, am Fluss, für Fischer, aber nichts für uns. Weiter endlose schwierige Serpentinen hinauf, enge Straße, oft an sehr steilem Hang, über Paß (über 10000' hoch!), wieder hinunter, wieder am \textit{Eagle Nest Lake} vorbei wie gestern und so nach Rundfahrt nach \textit{Taos}. Wir wollen Häuschen auf der Straße besehen, wir schauen in die Fenster, gehen herum, plötzlich \ulinestr{\ulinesp{Rückenknax}}, heftiger als seit Jahren (trotz Gürtel und Spazierstock). Ich kann nicht aufstehen, liege auf der Erde, es fängt an zu regnen. Ina holt Mexikaner, der hilft mir ins Auto, alle seine Kinder gucken zu. Ich klammere mich mühsam an die Rückenlehne. Zum Glück sind wir \gestrunl\ nahe von unserer Kabine. Ina hilft mir ins Bett. Auch im Bett sind einige Bewegungen noch schmerzhaft; ich kann nur links und auf Rücken liegen. Alles ist so angespannt, dass das Liegen bald weh tut. Wir sind aber froh, in guter Kabine zu sein, wo Ina auch kochen kann. \neueseite{533995}\textspns{\ulinesp{1942--44 Santa Fe}} \tbentry{8}{7}{1942}{} Ina findet im kleinen Taos einen \uline{Osteopathen}!: \textit{Dr.~Dominguez}\IN{\dominguezdr}. Er kommt 3\textsuperscript{h}. Er findet rechte Seite sehr steif, kann aber doch allerhand auflockern. Nachher kann ich viel besser mich im Bett bewegen und liegen, fühle mich daher besser, und wir beide werden wieder vergnügter. Ich lese meist Time\II{\nyt} und Life\II{\lifemagazine}. Draußen ist es recht warm, drinnen aber immer angenehm kühl. Heizkissen und einige vorsichtige Bewegungen im Bett. Die Weiterfahrt nach Santa Fe ist nun für einige Zeit verschoben. \tbentry{9}{7}{1942}{} Vormittags \textit{Dr}.~\textit{D}\editor{\textit{ominguez}}\IN{\dominguezdr} hier, findet den Rücken schon besser und lockerer. Ich bin erstaunt, was für heftige Behandlung der Rücken aushält. Er lässt mich auch einige Schritte im Zimmer gehen, ohne \gestrunl\ Gürtel und Stock. Nachmittags fährt Ina alleine eine bergige Seitenstraße nach \textit{Tres Ritos}; es gibt da aber nichts für uns Geeignetes. \tbentry{10}{7}{1942}{} Ina fährt nach \textit{Sta Fe}, holt Post, besucht Ruthlings\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau}. Dr. hier, merkt Fortschritte, Rücken nicht mehr so steif. Ich lese jetzt immer Feuchtwanger\IN{\feuchtwanger} (Paris Gazette)\IW{\parisgazette}. \tbentry{11}{7}{1942}{} Dr. hier. Ich stehe \gestrunl\ zuweilen auf, nur für eine Minute. \tbentry{12}{7}{1942}{} Draußen sehr heiß, hier drinnen immer angenehm. \tbentry{13}{7}{1942}{} Dr. findet Fortschritt. Ich habe inzwischen Erwärmung und Übungen im Bett gemacht. \tbentry{14}{7}{1942}{} Zum ersten Mal ich zum Dr.! Kurzwellenbehandlung, dann recht heftige Behandlung, scheint aber gut zu tun. \tbentry{15}{7}{1942}{} Täglich (bis \textit{Sa}) zum Dr.; Kurzwellen und Behandlung. \tbentry{16}{7}{1942}{} Von heute bis \textit{So} täglich ein oder zweimal im Auto ausgefahren. \tbentry{17}{7}{1942}{} Beim Dr. treffen wir den Maler Fleck\IN{\fleckjoseph}, mit dem er uns bekannt machen will. Er ist aus Wien (vielleicht Jude), hat dort Kunstakademie besucht; seit 18 Jahren in Taos! \gestrunl\ Hat aber noch sehr schlechte englische Aussprache. Er rühmt seine Erfolge, Ausstellungen in Santa Fe und Chicago; sagt, seine Frau ist aus Texas, hat \editor{in} Europa studiert. Geschwätzig, nicht intelligent. Lädt uns ein, zum Kaffee zu kommen, Haus und Bilder zu sehen. \neueseite{533999} \tbentry{18}{7}{1942}{} Abends, während ich im Bett, kommen plötzlich \uline{Paul\IN{\ruthling} und Maria Ruthling\IN{\ruthlingfrau}}, 8\,--\,10\,\textonehalf{}! Sie wohnen im Pueblo bei den Indianern! Er schlägt vor, dass wir einige Zeit mit ihnen in ihrem Haus wohnen, als Gäste, während er alles hier richtet, und dann es mieten. Er versteht schwer, dass wir lieber unabhängig in Santa Fe wohnen wollen, bis wir wissen, wo wir bleiben. Er ist sehr dominierend, suggeriert gern wie man alles machen soll. (Umso dringender scheint es uns, nicht mit ihm zusammen in demselben Haus zu wohnen.) \tbentry{19}{7}{1942}{} Mittags \uline{Ruthlings}\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau} hier, auch die beiden Kinder: die ältere Anita Maria\IN{\ruthlinganita} und die kleine Carmen\IN{\ruthlingcarmen} (sie war im Herbst hier 3 Monate bei den Indianern!). Nachmittags geht Ina mit ihnen ins Pueblo; sie berichtet: interessant, aber sehr deprimierend; dürftig und schmutzig. Sie kauft einen Tonkrug für \$\,1.50, mehr aus Mitleid. Sie kommen zurück und bringen Indianer mit, der Englisch und Spanisch spricht (außer seiner eigenen Sprache). -- Wir fahren ein Stück über Talpa hinüber in die Berge, schöner Ausblick, leider da oben gar keine Häuser (wie immer, wo es schön ist; meist weil National Forest.) \tbentry{20}{7}{1942}{} Nach \uline{\textit{Santa Fe}}.\ort{Santa Fe NM} \textit{Orchard Motor Ct}. (kleine, einfache Kabine, 2 Zimmer, Bad, Küche, \$\,4). Ina fährt täglich herum, Häuser besehen. Ich bleibe zunächst im Bett. Die Fahrt war anstrengend, so konnte ich die schöne Landschaft nicht so gut genießen: Ca\~{n}on in Rio Grande. \tbentry{21}{7}{1942}{} Ich lese Hilton\IN{\hilton}, und Detektivgeschichten.\fnE{Siehe LL~\refcn{3136} und \refcn{3137}.} Ina fährt herum. \tbentry{22}{7}{1942}{} Ina fährt mich zum \textit{Seton\IN{\setonernest} Village}. Wir besehen nettes Haus mit großen Räumen, aber etwas dürftig eingerichtet; sie vermietet es für \$\,65. Ich lege mich hin. Frau Seton\IN{\setonernestfrau} kommt, erzählt von ihrem Rücken (verschlimmert durch Autounfall, dann ist sie doch immer weiter gefahren, weil Vortragsreise; jetzt trägt sie schon keinen Gürtel mehr). (Ihr Mann schreibt über Tiere und Pflanzen, sie über Indianer \unl\ Religion und Weisheit; das Ganze wird jetzt in eine \unl\ College Schule verwandelt.) Das Haus liegt ziemlich offen und eingesehen da. Es hat Wasser und elektrisches Licht. Zimmer auf verschiedenen Ebenen, ein Zimmer oben. Wir ziehen es für uns in Betracht. \neueseite{533997} \tbentry{23}{7}{1942}{} Vormittags zum Haus von \uline{Miss \textit{Montgomery}}\IN{\peach},\fnE{Elisabeth (Peach) Montgomery.} an der \textit{Hyde Park Road, ca}. 3 \textit{mi NO }von \textit{Sta Fe. }Sehr schön, herrliche Aussicht hinunter auf die \textit{Sta Fe} Ebene, und weit dahinter blaue Bergkette. Es gefällt uns sehr gut. Bedenken: der Preis; da es aber gestaffelt wird (100, 80, 60), so wird es nicht zu teuer, falls wir länger darin bleiben. -- Nachmittags Haus im \textit{Cam. del} \textit{Mt. Sol} gesehen (\textit{Myers})\IN{\myers}, hat aber keine gute Aussicht. Dann weiter nach \uline{\textit{Tesuque}}, zu \uline{Ruthlings}\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau}. Das Haus liegt ganz abgelegen, unter einem hohen \textit{cliff}, hat Aussicht nur auf die umliegenden Hügel. Es ist sehr einfach, aber nett, sehr großer Hauptraum mit Ölofen, \gestrunl\ und Küche etwas abgetrennt; Schlafnische halboffen nach außen. Paul\IN{\ruthling} zeigt uns seine 3 Schlangen, 2 zahme, mit denen auch die Kinder spielen, eine giftige. Auch etwas über Politisches; da ist er aber ziemlich dogmatisch, entsprechend der kommunistischen Parteilinie. Maria\IN{\ruthlingfrau} ist staatlich und katholisch erzogen, hat sich aber \sout{ga} jetzt ganz ihm angepasst, mit Schlaf im Freien oder im Zelt oder in schmutzigen Indianer-Hütten, Baden in kalten Bächen, usw. Die Kinder sind nett, die kleine hat keine Finger an der rechten Hand; die ältere ist egoistischer, dominiert über die kleine. Ich sage Paul\IN{\ruthling}, dass ich in jüngeren Jahren sehr gern in einem solchen Haus gewohnt haben würde, dass wir jetzt aber gern allerhand Bequemlichkeiten haben. Er spricht wieder von Anbau und \gestrunl\ Verbesserungen, oder Bau an dem anderen Platz; aber ich sage, dass ich glaube, dass die Schwierigkeiten jetzt im Krieg doch zu groß sind. Er ist immer optimistisch, \sout{meint's} meint, er kann alles beschaffen usw. Er sieht es aber immer nicht ein, fängt immer doch wieder an, von den Möglichkeiten zu sprechen. Sie wollen uns zum Essen behalten, wir fahren aber 7\,\textonehalf{} weg. Während der ganzen Zeit liege ich auf einer niedrigen Couch. -- Auf der Heimfahrt beschließen wir, das \textit{Montg\editor{omery}}\IN{\peach} Haus zu nehmen. \tbentry{24}{7}{1942}{} 3 zum Osteopathen \textit{Dr.~Niels \uline{Sorensen}}\IN{\sorensondr}. Dann hinaus \sout{in \unl } \uline{ins \textit{Mont-}} \uline{\textit{g\editor{omery}}\IN{\peach} Haus}. Nach 3\,\textonehalf{} Wochen in Kabine sind wir sehr froh, in den schönen, geräumigen Zimmern zu sein, und genießen die Aussicht. Miss \textit{M\editor{ontgomery}}\IN{\peach} erklärt uns alles. Sie wohnt jetzt mit Mutter und Freundin (und augenblicklich deren Sohn) im \neueseite{534001} \editorstr{im} Gästeflügel. Ich lege mich gleich hin; Ina kramt. \tbentry{25}{7}{1942}{} Ich liege meist auf der Porch (Glasveranda), nehme auch mal Sonnenbad. Heute gehe ich schon öfter mal herum, freue mich an Haus und Aussicht. \tbentry{26}{7}{1942}{} Korrektur [II]\IC{\studsemzwei} gelesen, angefangen. \tbentry{27}{7}{1942}{\kreis} Morgens auf einmal \kreis, ohne Gürtel und ohne Verhütung, zum ersten Mal seit Chicago. -- Nachmittags zu Dr.~Sorensen\IN{\sorensondr}. Er glaubt, der unterste Wirbel ist verdreht. \tbentry{28}{7}{1942}{} Birkhoff\IN{\birkhoffsohn}, Lattice Theory\IW{\latticetheory}\fnE{LL~\refcn{3138}.} angefangen. \tbentry{29}{7}{1942}{} Korrektur [II]\IC{\studsemzwei} gelesen. Ina in die Stadt. Ina bringt eine \unl\ mit, für mein Sonnenbad. Abends schöne Musik, mit dem hiesigen Grammofon. \tbentry{30}{7}{1942}{} Korrektur. Sonnenbad. \tbentry{31}{7}{1942}{} In die Stadt, zu Dr.~Sorensen\IN{\sorensondr}. \tbentry{1}{8}{1942}{} Korrektur bis 32 fertig; aber immer noch nichts von Pitts\IN{\pittswalter}. Birkhoff\IN{\birkhoffsohn}\IW{\latticetheory} gelesen. Sonnenbad. Rücken etwas schwach. \tbentry{2}{8}{1942}{} Birkhoff\IN{\birkhoffsohn}\IW{\latticetheory} gelesen. Aufgrund davon geschrieben: Begriff der Lattice Theorie und in der Relationentheorie.\fnE{Manuskript über Relationen und Verbände \blockade{}} \tbentry{3}{8}{1942}{} Von jetzt ab beinahe täglich Sonnenbad. -- Korrektur gelesen;\IC{\studsemzwei} und aufgrund von Birkhoff\IN{\birkhoffsohn} etwas geschrieben. Abends oft Musik; ich wandle dabei auf und ab im unteren Zimmer. \tbentry{4}{8}{1942}{} \textwh{Von jetzt ab beinahe täglich Sonnenbad. -- Korrektur gelesen}.\IC{\studsemzwei} \tbentry{5}{8}{1942}{} Zu Dr.~Sorensen\IN{\sorensondr}. Er verschreibt dünne Schuheinlage (1/16\,\zoll) für rechten Absatz, hält es für eilig und dringend. Ina macht selbst eine; ich finde aber, dass sie beim Gehen praktisch keine Wirkung haben kann. -- Zu Hause Rücken schwach, infolge von 2 Fahrten und langem Warten beim Doktor (und vielleicht auch Behandlung??). \tbentry{6}{8}{1942}{} Abends 7\,--\,10 \uline{Paul Ruthling}\IN{\ruthling} hier, mit Kindern (Maria\IN{\ruthlingfrau} ist in Carmel). Er hat Projektor mit, zeigt Farbfotos auf der Schlafzimmerwand, von den Kindern, einige von Indianern. Er sagt, er hat Farbfilm von Tieren (seine Klapperschlange) und Indianern gemacht, plant Vorführungsreise. Das sei auch für das kleine Kind mit der verkrüppelten Hand gut; sie soll \neueseite{534007} fotografieren und naturwissenschaftliche Forschung lernen, weil sie dabei durch die Hand nicht gehindert wird. \tbentry{7}{8}{1942}{} Trüber Tag (das ist selten hier). \tbentry{9}{8}{1942}{} (Ich schlafe jetzt meist schwer ein, muss oft Schlafpulver nehmen.) \tbentry{10}{8}{1942}{} Zu Dr.~Sorensen\IN{\sorensondr}. Nachher fühle mich mich viel besser als sonst nach Behandlung; daher zu Hause gleich auf den Hügel gegangen (zum 2. Mal). \tbentry{11}{8}{1942}{\kreis} Vor- und nachmittags auf Hügel spazieren. Sonst aber immer gelegen, wie bisher. Nach Nap überraschend \kreis . \tbmanyentries{\tbentry{12}{8}{1942}{}~-- \tbentry{14}{8}{1942}{}} Mehrmals auf den Hügel spazieren. -- \textit{PL} und \textit{MPL} gearbeitet.\fnE{Hier und weiterhin häufig Modallogik \blockade{}} Öfter Sonnenbad. Immer noch schlecht geschlafen. Ina spricht mit einem Ingenieur; wir überlegen Rückenoperation! \tbmanyentries{\tbentry{15}{8}{1942}{}, \tbentry{16}{8}{1942}{}} Nachmittags auf Hügel spazieren. %\tbentry{16}{8}{1942}{} %Nachmittags auf Hügel spazieren. \tbentry{17}{8}{1942}{} Zu Dr.~Sorensen\IN{\sorensondr}. Ich frage, ob Operation helfen kann. Er bezweifelt es in meinem Falle, weil nicht ein Wirbel verschoben sei. \sout{Wir} Er stimmt aber zu, dass ich einen Chirurgen fragen könnte. Wir fahren hinaus, östlich aus der Stadt, zum Haus von Dr.~\textit{Corbusier}\IN{\corbusierdr}; großes, vornehmes Adobehaus. Er ist plötzlich verreist, hat Notiz für \textit{X-ray} hinterlassen. Wir zum Hospital; dort werden 2 \textit{X-rays} vom Rücken (\textit{sacro}--\textit{il}\editor{iac joint}) gemacht, liegend, eins A\,--\,P (d.\,h. \textit{anterior}\,--\,\textit{post}\editor{erior}), das andere \textit{lateral}. \tbentry{18}{8}{1942}{} Zweimal spazieren, je 15\,\textit{min}. \tbentry{19}{8}{1942}{} Vormittags spazieren. -- Miss \textit{M\editor{ontgomery}}\IN{\peach} sagt: \editor{dass}, wenn wir über 3 Monate bleiben, die Miete 50 ist, Gasheizung wird etwa 15 sein, oder für uns mehr. Feigl\IN{\feigl} schreibt, er kann wahrscheinlich nicht kommen. Wir lesen Nagels\IN{\nagel} Rez. über Semantik,\IW{\NAGELREVIEWTORUDOLFCAR}\fnE{Nagel, ,,Review to Rudolf Carnap, Introduction to Semantics``.} rein negativ; Ina ist empört. \tbentry{20}{8}{1942}{} Vormittags spazieren, zum ersten Mal bis zum Fahrweg. Immer an \textit{MPL} gearbeitet. -- Nachts immer Schlafpulver.\neueseite{534005} \tbentry{24}{8}{1942}{} Wir erfahren, dass Dr.~Corbusier\IN{\corbusierdr} noch eine Woche wegbleibt; also \sout{die} ist die Ungewissheit wegen der Operation weiter verlängert. -- Nachmittags zu Dr.~Sorensen\IN{\sorensondr}. \tbmanyentries{\tbentry{25}{8}{1942}{}~-- \tbentry{30}{8}{1942}{}}\fnAD{Beim 26.VIII. ein leerer Eintrag mit \original{\kreis} im Datum.} Täglich 1 oder 2 mal spazieren, 15\,--\,20 Minuten. -- Fleißig an Modalitäten gearbeitet; ich liege immer auf Porch. Nachts immer Schlafpulver. %\tbentry{26}{8}{1942}{\kreis} \tbentry{31}{8}{1942}{} Zu Dr.~Sorensen\IN{\sorensondr}. \tbentrylong{2}{9}{1942}{} \uline{Dr.~\textit{Corbusier}}\IN{\corbusierdr} zum ersten Mal gesprochen, ausführlich, im Hospital. Er ist gegen Operation, führt es auf Vergiftung vom Darm zurück; nächste Woche soll Darm-\textit{X-ray} gemacht werden. [\uline{siehe besonderes Blatt}: \textit{RC}, Gesundheit!].\fnE{Blatt \blockade{}} \tbentry{3}{9}{1942}{} Rücken müde, vielleicht vom vielen Sitzen gestern. -- Nachmittags langes Sonnenbad, zum ersten Mal seit langem. \tbmanyentries{\tbentry{4}{9}{1942}{}~-- \tbentry{8}{9}{1942}{}} Alle diese Tage nicht spazieren gegangen, weil Rücken schwach. \uline{Neues Radiogrammofon}; wir genießen schöne Musik. \uline{Ina} Magenbeschwerden. \tbmanyentries{\tbentry{5}{9}{1942}{}~-- \tbentry{6}{9}{1942}{}} Fiesta in \textit{S\editor{anta} Fe}. \tbentry{7}{9}{1942}{} \textit{Labor Day}. \tbentry{9}{9}{1942}{} 9\,\textonehalf{}\,--\,5 im Hospital; X-\uline{ray} von Magen und Darm, durch Dr.~Larson (Lorson?)\IN{\larsondr} von Albuquerque. Nachmittags Dr.~Corbusier\IN{\corbusierdr}. \tbmanyentries{\tbentry{10}{9}{1942}{}~-- \tbentry{11}{9}{1942}{}} Noch nicht spazieren. -- Immer fleißig an Modalitäten gearbeitet. \tbentry{12}{9}{1942}{\kreis} Kurzen Spaziergang auf Hügel, zum ersten Mal wieder. \neueseite{534011} \tbentry{13}{9}{1942}{} Sonnenbad. \tbentry{14}{9}{1942}{} 9 \uline{Hospital}. 11 Dr.~Corbusier\IN{\corbusierdr} macht 3 \uline{Injektionen} in Sakro-Ilias Gelenk. Zuerst mehrere Hypodermics, für lokale Betäubung; dann die tiefen Injektionen. Dann muss ich möglichst lange auf dem Bauch still liegen; ich halte es 5\,\textonehalf{} Stunden aus. Dabei wird der Magen durch Milch beruhigt; aber die gestreckten Beinmuskeln werden sehr müde. Von dann ab immer abwechselnd einige Stunden in dieser Lage und auf der linken Seite; dazu müssen mich immer 2 Personen mit dem \textit{draw-sheet} herumrollen, auch während der Nacht. Abends 7 kommt Dr.~\uline{Corbusier}\IN{\corbusierdr}, während Ina da ist. Da er spontan gar nichts erklärt, sage ich ihm, dass ich diese Geheimheit nicht schätze, bitte ihn, mir zu erklären. Er tut überrascht, als hätte er schon am Morgen irgendetwas gesagt. Die Injektion enthält etwas (er sagt nicht, was!), das durch das Gelenk (die Gewebe, die Nerven, die da aus der Wirbelsäule kommen usw.) infiltrieren soll. Dadurch wird eine Art Anästhesie erzeugt, zuweilen für dauernd oder längere Zeit. Das hat bei vielen Gelenken (auch z.\,B. Schulter in rheumatischen Fällen) sehr gute Erfolge gehabt. Ich: Aber bei mir sind die Schmerzen nicht das Schlimme; gegenwärtig habe ich gar keine. Er: Aber Sie haben doch eine \textit{tenderness} im Gelenk; sie können doch nicht lange sitzen oder gehen. Ich: Das ist aber mehr wegen der Gefahr dass etwas geschieht. Nachts gar nicht geschlafen, trotz zweimal (9\textsuperscript{h} und 12\textsuperscript{h}) Schlafpille von Dr.~Corbusier\IN{\corbusierdr} (was ist es?). \tbentry{15}{9}{1942}{} Ina kommt zu mir ins Hospital. 12\textsuperscript{h} Dr.~Corbusier\IN{\corbusierdr} kommt. Er will keine weiteren Injektionen machen (sagt keinen Grund); ich darf nach Hause fahren (wir sind überrascht und sehr froh). Er schlägt neuen Gürtel vor, seine eigene Erfindung, starrer, mit Duraluminiumteil; wird \textit{ca}. \$\,50 kosten. Da er meint, dass das viel besser helfen wird, beschließen wir, es zu tun. 2\textsuperscript{h} \uline{aus dem Hospital nach Hause}. Sehr froh, wieder hier zu sein. Ich bin auch beweglicher, muss aber beim Rumdrehen im Bett noch vorsichtig sein. Dr. hat gesagt, ich dürfe langsam wieder mit Gehen anfangen, in einigen Tagen sogar schon wieder 15\,\textit{min} wie früher; aber Vorsicht vor unebenem Boden, \textit{jerk} unbedingt vermeiden. -- Abends kommt \uline{Paul}\IN{\ruthling} mit den Kindern. \neueseite{534009} Lebhaftes Gespräch über politische Fragen. Sie lernen jetzt Russisch; er möchte nach dem Krieg nach Russland, vielleicht für dauernd. Ich erzähle von Neuraths\IN{\neurath} Eindruck; er lässt sich aber nicht beirren. Er verteidigt die orthodoxe marxistische Ansicht über Faschismus als meist entwickelte Phase des Kapitalismus gegen meine Bedenken, ob das noch richtiger Kapitalismus ist. Er ist immer sehr orthodox und starr in seinen Ansichten. \tbentry{16}{9}{1942}{} Fragebogen für \textit{Sal\editor{ary}} \textit{Surv\editor{ey}} und für National Roster\blockade{Sinn?} ausgefüllt. -- Morris\IN{\morris} \textit{MS} (Theorie der Zeichen, Kapitel I) gelesen.\fnE{Vermutl. das MS von Morris, \textit{Signs, Language, and Behavior}.}\IW{\morrissigns} -- Sonnenbad, Grammofonmusik. \tbentry{17}{9}{1942}{} \textwh{Morris\IN{\morris} \textit{MS} (Theorie der Zeichen, Kapitel I) gelesen.}\IW{\morrissigns} (Es ist besser und klarer, als die Enzyklopädie\II{\enzyklopaedie}-Monographie).\IW{\morrisfoundations}\fnE{Morris, \textit{Foundations of the Theory of Signs}.} Nachmittags zum ersten Mal wieder an Modalitäten gearbeitet. -- 2 Minuten im Haus spazieren gegangen. \tbentry{18}{9}{1942}{} Briefe diktiert (über Morris \textit{MS} Semiotik;\IW{\morrissigns} \gestrunl\ an Bohnert\IN{\bohnert}, Pozanski\IN{\pozanski} usw.).\fnE{Nicht überliefert.} Beim Gehen Schmerzen in linkem Fuß und Wade (vielleicht Folge der Injektionen?). \tbentry{19}{9}{1942}{} \textwh{Beim Gehen Schmerzen in linkem Fuß und Wade}; ich rufe Dr.~Corbusier\IN{\corbusierdr} an; er sagt: Dies tritt häufig auf; das kommt von Nerven; Hitze, Fußbad, Massage. \tbentry{20}{9}{1942}{} Nachmittags Sonnenbad, aber Luft schon etwas kühl; dabei schöne Musik. \tbentry{21}{9}{1942}{} Im \uline{Hospital}: Dr.~\uline{Corbusier}\IN{\corbusierdr} macht Gipsabguss von meinem Rumpf, für neuen Gürtel. Ich muss \textonehalf{} Stunde ohne Gürtel stehen, sehr mühsam, mit den Händen halte mich an einem Stock, der von der Decke aufgehängt ist. (Operationsraum-Benutzung 15\,\$! Das ist noch ohne Dr. Honorar!) \tbentry{22}{9}{1942}{} 1 Stunde \uline{Sonnenbad}. Nachmittags \uline{zu Dr.~Corbusier}\IN{\corbusierdr} in sein Haus. Er nimmt noch Maße für den Gürtel. (Er ist geboren 1873! War Colonel im medical Corps, ist jetzt Präsident der Assoziation der Mili\editor{tary} \textit{surgeons}\II{\amsus}. Er war in drei Kriegen, darunter China (Boxeraufstand) und erster Weltkrieg. Er hat Sanatorium im Osten, fährt noch zuweilen hin. Er hat im ersten Weltkrieg die Rehabilitation von untauglichen Soldaten organisiert; schreibt jetzt Artikel, um Ähnliches jetzt anzuregen. Nachher zeigt er mit Stolz seinen schönen Garten.) \tbentry{23}{9}{1942}{} Nachmittags kurzen Spaziergang auf Hügel, der erste nach den Injektionen. Ich fange auch wieder ganz langsam mit Turnen an. Der linke Fuß ist beinahe wieder gut. \neueseite{534013} \tbentry{24}{9}{1942}{} Abends verabschiedet sich Miss \textit{M\editor{ontgomery}}\IN{\peach}, sie geht auf 2 Wochen Urlaub \editor{nach} S\editor{an} Francisco. (Ina schenkt ihr das unnötig gewordene \gestrunl\ \unl.) -- Kurz spazieren. \tbentry{25}{9}{1942}{} \sout{Spazieren.} \tbentry{26}{9}{1942}{} Spazieren. \tbentry{27}{9}{1942}{} Vormittags Sonnenbad, hinter dem Haus bei der Küchentür. -- Zum Lunch Mrs. \textit{M\editor{ontgomery}}\IN{\montgomerymrs}. hier, weil ihre Tochter weg. -- Nachmittags 15\,\textit{min} spazieren. (Ich bin jetzt beinahe wieder so weit wie vor den Injektionen, aber nicht ganz; ich mache auch wieder Übungen, aber noch nicht die auf dem Bauch liegenden.) \tbentry{28}{9}{1942}{} Morgens langes Sonnenbad, mit Musik. Nachmittags Spaziergang. \tbentry{29}{9}{1942}{} Zu Dr.~\uline{Corbusier}\IN{\corbusierdr}, der \uline{neue Gürtel} ist da, wie ein Panzer mit riesigen Metallteilen (Duraluminium). Er sagt: aufrechte Haltung, Brust heraus, nicht vornüber gebeugt, ist besser für das Rückgrat. Die rechte Schulter ist tiefer, vielleicht weil immer auf zu kurzen Spazierstock gestützt; ich soll mit Stock abwechselnd rechts und links. Beim Gehen Knie nicht steif halten, sondern beugen und hochheben wie ein Pferd. \tbentry{30}{9}{1942}{} Auf Corbusiers\IN{\corbusierdr} Rat nehme ich zum Schlafen Aspirin; eine Stunde vorher, eins zuletzt. \sout{Do} Es hilft aber nichts, und so muss ich spät noch Nembutal nehmen. -- Warme Tage; schöne Sonnenbäder. -- Der Gürtel ist zunächst unbequem und gibt noch nicht das Gefühl der Sicherheit wie der alte, vermutlich weil er infolge der Starrheit nicht überall so gut anliegen kann wie der alte elastische. Ich schiebe ihn hinten etwas höher, sodass er oben im Rücken berührt; das geht besser. \tbentry{1}{10}{1942}{} Sonnenbad. Zweimal spazieren. \tbentry{3}{10}{1942}{} Vormittags zu \uline{Dr.~Corbusier}\IN{\corbusierdr}. Er macht noch kleine Anpassungen am Gürtel; zeigt, dass ich ihn sehr fest schnüren soll. Ich frage wieder nach Massage und Diathermie; mir scheint, er legt nicht genügend Wert darauf. \tbentry{4}{10}{1942}{} Nachmittags \uline{Paul}\IN{\ruthling} und die Kinder hier. Wir machen zusammen 15\,\textit{min} Spaziergang. Wieder heftige politische Gespräche. Ina fragt verschiedene Fragen im Zusammenhang mit Durnhams\IN{\durnham} Buch,\fnE{Bezug unklar.} das wir ihm geliehen haben. Aber er hört sehr \neueseite{534021} schlecht auf Fragen und Einwände, predigt immer gleich los. Ich frage, ob er nie in seiner Ansicht von der Parteilinie abgewichen ist. Anscheinend nicht, höchstens ganz früher Bedenken über die Nep\unl\ Politik. Er behauptet, niemals Mitglied der Partei gewesen zu sein oder zu sein; aber das ist doch wohl nur Parteitaktik. %\tbentry{5}{10}{1942}{} %Zweimal spazieren. \tbmanyentries{\tbentry{5}{10}{1942}{}~-- \tbentry{7}{10}{1942}{}} Zweimal spazieren. \tbmanyentries{\tbentry{8}{10}{1942}{}, \tbentry{9}{10}{1942}{}} Bruners\IN{\brunerfrank} \textit{MS} gelesen. %\tbentry{9}{10}{1942}{} %Bruners \textit{MS} gelesen. \tbentry{10}{10}{1942}{} Brief an Bruner\IN{\brunerfrank} über \textit{MS} diktiert.\fnE{Nicht überliefert.} -- Nachmittags zum ersten Mal zum \uline{Osteopathen Dr.~\textit{Boatman}}\IN{\boatmandr}. Kurzwellenbehandlung 50\,\textit{min} (der Apparat berührt den Körper nicht wie bei Doming\unl ), dann Vibrationsmassage mit Apparat und etwas Handmassage (2.--). \uline{Corbusier}\IN{\corbusierdr} hat \textit{B\editor{oatman}}\IN{\boatmandr} nicht angerufen, und hat \uline{Rechnung} geschickt: \uline{\$\,150!!} (ist er vielleicht gekränkt, dass ich doch zu Boatman\IN{\boatmandr} wollte? Oder ist dies nach seinen Begriffen ,,\textit{being easy on you}``?) -- Abends Miss \textit{M\editor{ontgomery}}\IN{\peach} Hier, von 2 Wochen \textit{S\editor{an}} Francisco zurück. Sie berichtet, was für gut bezahlte Stellungen Frauen im Schiffbau und Flugzeugbau usw. bekommen können. \tbentry{11}{10}{1942}{} Endlich mal wieder Modalitäten. \tbentry{12}{10}{1942}{} Nachmittags zu Dr. \gestrunl\ \uline{Boatman}\IN{\boatmandr}. 45 Min. Kurzwellen, dann kurze Massage. Corbusier\IN{\corbusierdr} hat ihm geschrieben, nur allgemeine Massage nach Kurzbehandlung, ,,keine Manipulation des Rückens``. \tbentry{13}{10}{1942}{} Spaziergang bis ganz auf den Hügel, hinter die Felsenburg, 28 Min.! \tbentry{14}{10}{1942}{} Nachmittags zu Dr.~Boatman\IN{\boatmandr}. \tbentry{15}{10}{1942}{} Zweimal 30 Min. spazieren! \tbentry{16}{10}{1942}{} Regen. \tbentry{17}{10}{1942}{} \textwh{Regen.} \uline{Nancy}\IN{\goheenfrau} und 4-jähriger Sohn Koki\IN{\goheenkoki} kommen. Ina holt sie nach 10 in \textit{Lamy} ab. Ina war vorher voller Aufregung und Befürchtung. Aber das Kind ist viel mehr \neueseite{534015} Beunruhigung als Nancy\IN{\goheenfrau}. Der Junge ist unruhig, gehorcht seiner Mutter gar nicht (sie achtet aber auch gar nicht auf ihn). Sie ist bemüht, ihn im besten Licht zu zeigen, sagt, sonst ist er viel unruhiger. John\IN{\goheen} ist schon vor Wochen nach \textit{NY}; schade, dass er \textit{}nicht hier dabei war. Nancy\IN{\goheenfrau} berichtet, dass sie für den Umweg hierher und den schnelleren Zug \$\,45 extra bezahlt hat! \tbentry{18}{10}{1942}{} Beide übernachten hier (auf der Porch; Ina schläft nebenan bei \textit{M\editor{ontgomery}}\IN{\peach}.) Ina fährt sie nach Lamy zum 10 Uhr Zug. \tbentry{19}{10}{1942}{} Nachmittags zu Dr.~Boatman\IN{\boatmandr}. Heute gebraucht er zum ersten Mal die von ihm erfundene Maschine: ein Band quer unter dem Rücken durch wird von der Maschine hinauf und hinunter bewegt und zwingt so den Rücken, sich nach hinten zu biegen. Zuerst unter dem Becken, dann unter dem Kreuz (das ist mir am unangenehmsten, weil das Kreuz dabei hohl wird, und ich mich sehr dagegen anstrenge), dann schrittweise weiter hinauf, zuletzt unter dem Hals. (Unter dem oberen Rücken ist die Wirkung vermutlich gut; ähnlich Strachans\IN{\strachandr} Vorschlag, eine zweischlaufige Rolle dorthin zu legen, was ich aber nie getan habe). \tbentry{20}{10}{1942}{} Die kalten Regentage sind vorbei, aber die Nächte doch immer kalt. Rheumatische Schmerzen in der linken Schulter, ein Tag stark, nach einigen Tagen viel besser, durch Wärme. Spaziergänge. \tbentry{21}{10}{1942}{} \textwh{Spaziergänge.} \tbentry{22}{10}{1942}{} Nachts mache ich schlechte Bewegung: oben vom Kissen (nach Schlucken des Nembutal) drücke ich mich wieder hinunter. Dabei \uline{Schmerz im Kreuz}, der mir vorkommt wie der richtige Schmerz (nicht nur der rheumatische Schmerz in den benachbarten Muskeln, den ich während der Regentage vorige Woche zuweilen gespürt habe), aber nicht stark. Darum heute Ruhe gehalten, und gewärmt; Dr.~Boatman\IN{\boatmandr} auf morgen verschoben. \tbentry{23}{10}{1942}{} Zu Dr.~Boatman\IN{\boatmandr}. Auf meine Bitte heute Maschine nicht angewendet, weil gestern der Schmerz im Rücken. \tbentry{24}{10}{1942}{} Heute wieder spazieren gegangen. Milde, sonnige Tage. Aber Nächte kalt. Aus diesem Grund und besonders wegen Gasrationierung wollen wir nur noch 2 Wochen bleiben. Wir planen \neueseite{534023} Tucson (aber die schreiben heute: wegen Militär keine Häuser verfügbar) oder Phoenix oder El Paso (aber Militärcamp in der Nähe). -- Korrekturen [II]\IC{\studsemzwei} (in Seiten) gelesen. \tbentry{25}{10}{1942}{} Morgens im Bett \uline{Rückenschmerz} durch heftiges Niesen, nicht stark. Ich ruhe eine Stunde, heize den Rücken, mache auch meine Übungen, vorsichtig. Dann will ich aufstehen. Während ich schon stehe und den neuen Metallgürtel hin\editor{un}ter drücke, plötzlich wieder Schmerz im Kreuz. Darum heute im Bett geblieben, nicht \sout{zur} auf Porch gelegen. Zeitschriften gelesen. Abends beim Waschen mit Waschlappen zwischen den Beinen, anscheinend beuge ich Rücken zu sehr seitlich (ich liege auf linker Seite und wasche mit rechter Hand den Po), plötzlich \uline{starker Schmerz im Kreuz}. \tbentry{26}{10}{1942}{} Vorsichtig mit Inas Hilfe auf Porch gegangen. Liegen geblieben, weil gestern die Schmerzen. 12\,\textonehalf{}\,--\,5\,\textonehalf{} \uline{Ruthlings\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau} hier}. Maria\IN{\ruthlingfrau} zum ersten Mal wieder. Sie ist aus Californien zurück. Schön angezogen, mit großem schwarzem Hut. Sie ist lebhafter und kommt mehr aus sich heraus; die Unabhängigkeit in Californien hat ihr sichtlich gut getan. Sie wollen später vielleicht nach Mexiko (sie sagt, sein Vater ist Dentist in Veracruz, aber vermutlich amerikanischer Bürger). \tbentry{27}{10}{1942}{} Zu Dr.~Boatman\IN{\boatmandr}. \tbmanyentries{\tbentry{28}{10}{1942}{}, \tbentry{29}{10}{1942}{}} Vorwort zu [II]\IC{\studsemzwei} gearbeitet.\fnE{Carnap, \textit{Formalization of Logic}, vii-xv (datiert: ,,Santa Fe, November 1942``).} %\tbentry{29}{10}{1942}{} %Vorwort zu [II] gearbeitet. \tbentry{30}{10}{1942}{} Überraschend \uline{Ruthlings\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau}} hier. -- Nachmittags zu Dr.~Boatman\IN{\boatmandr}. -- Nachher für über eine Stunde fahren wir zum \uline{\textit{Hyde Park}}, und die Bergstraße hinauf. Wir kommen oft durch dünnen Schnee. Oben schöner Blick auf den beschneiten Berggipfel vor uns, und schöner Ausblick auf die Bergkette im Westen. \tbentry{31}{10}{1942}{} Zweimal spazieren. Vorwort\IC{\studsemzwei} macht viel Arbeit (\sout{ich habe} ich streiche die Diskussion der Einwände (veranlasst durch Nagels\IN{\nagel} Review\IW{\NAGELREVIEWTORUDOLFCAR}) und schreibe nur positiv über Notwendigkeit der Semantik in der modernen Logik). \tbentry{1}{11}{1942}{} Vorwort.\IC{\studsemzwei} -- Zweimal spazieren; einmal über \textonehalf{} Stunde, zum Haus \neueseite{534019} hinter der Felsenburg. Die Lage ist sehr schön; Blick auf den hohen beschneiten Berg; schöne ebene Spaziergänge über den Kamm des Hügels. \tbentry{2}{11}{1942}{} Morgens \uline{Rückenschmerzen} im Kreuz. Zuerst schwach, nach dem Turnen, beim Aufsitzen vor dem Anziehen des Gürtels. Ich ziehe ihn vorsichtig an, gehe ins Badezimmer, komme auf die Porch. Unten, nach Umdrehen zum Schließen der Tür, starker Schmerz. Ina hilft mir aufs Bett in der Porch. Am Tag keine Schmerzen mehr; nicht aufgestanden. -- In den letzten \editor{Tagen} ist dreimal ein \uline{Hund} hergelaufen gekommen, hellbrauner \sout{Ag} Afghan. Er ist sehr zutraulich, eifrig und alert, nervös. Ina behält ihn eine Nacht, mit vieler Unruhe. Dreimal bringt Ina ihn zur Straße hinunter, wo ein Mädchen ihn abholt. Ina nennt ihn ,,Bertie``, weil er von vorn aussieht wie Russell\IN{\russell}. \tbentry{3}{11}{1942}{} Morgens, nach dem Turnen, beim Aufsitzen Schmerz, nicht stark. Aber vormittags im Bett geblieben. Nachmittags hilft mir Ina zur sonnigen Porch hinüber. -- Index für [II]\IC{\studsemzwei} fertig gemacht. Bergmanns\IN{\bergmanngustav} \textit{MS} und Bruners\IN{\brunerfrank} Brief studiert.\fnE{Bezug unklar bzw. nicht überliefert.} -- Wir können nicht wählen (abgesehen von meinem Rücken), weil die Election Kommission uns die Ballots nicht schickt, weil wir ein Formular nicht ausgefüllt haben, das uns aber nicht erreicht hat. -- Heute Wahl. Abends im Radio die Ergebnisse: die Republikaner haben allerhand gewonnen; Isolationisten sind wiedergewählt, z.\,B. Hamilton Fish\IN{\fishhamilton} und in Chic. Brooks.\IN{\brookscharles}\fnE{Charles W. Brooks wurde bei den Midterm-Elections 1942 zum Senator von Illinois wiedergewählt, Hamilton Fish III in New York zum Abgeordneten des Repräsentantenhauses. Beide waren Anhänger einer isolationistischen Politik und Gegner von Präsident Roosevelt.} \tbentry{4}{11}{1942}{} Rücken nicht besonders stark (aber keine Schmerzen); darum Dr.~Boatman\IN{\boatmandr} wieder abgesagt. \tbentry{5}{11}{1942}{} \textwh{Rücken nicht besonders stark (aber keine Schmerzen); darum Dr.~Boatman\IN{\boatmandr} wieder abgesagt.} Endlich wieder an Modalitäten gearbeitet. \tbentry{6}{11}{1942}{} Nachmittags zu Dr.~Boatman\IN{\boatmandr}. Er lässt mich eine ganze Stunde sitzen! Dadurch sehr müde. -- Abends bringt Miss \textit{M\editor{ontgomery}}\IN{\peach} 3 von ihrer Party herüber: Bill \uline{\textit{Davey}}\IN{\davey}, junger Novellist, und Maler Jim \textit{Morris}\IN{\morrisjames} und Frau, die oben in der Felsenburg wohnen. Die drei sind ziemlich angeheitert. \textit{D\editor{avey}}\IN{\davey} fängt trotzdem ein schweres Gespräch über Logik an. Ich zeige ihm die Semantik. Er will sie lesen. Mit Mühe rede ich ihm davon ab, er müsse erst symbolische Logik studieren. Dafür leiht er Tarskis\IN{\tarski} Logik; verspricht, \neueseite{534031} es in zehn Tagen zurückzuschicken. Er scheint ernstlich interessiert, aus unverständlichen Gründen, weil sein ganzer Typ nicht wissenschaftlich, sondern künstlerisch ist. \tbentry{7}{11}{1942}{} Abends nach dem Essen \uline{Paul\IN{\ruthling} und Maria Ruthling\IN{\ruthlingfrau}} hier, bis \textonehalf{}\,12! Wir teilen ihm mit, dass soeben die Nachricht von dem Angriff amerikanischer Truppen in \textit{NW} Afrika gekommen ist. Er freut sich aber nicht darüber, im Gegenteil, meint, es nützt nicht nur nicht viel sondern schade, weil es die US \sout{der} von der \sout{wir}\gestrunl{} Notwendigkeit der wirklichen zweiten Front ablenkt. Mir scheint, er übertreibt seinen Standpunkt, wie oft. Es wird allerhand gescherzt und geneckt; Maria\IN{\ruthlingfrau} betont ihren (durch die californische Reise) neu erworbenen Unabhängigkeitssinn gegenüber Paul\IN{\ruthling}. \tbentry{8}{11}{1942}{} Die Alte kurz hier. Nachmittags Ina mit der Miss\IN{\peach} zur Felsenburg. Es gefällt ihr gut. Sollen wir es kaufen?? \tbentry{9}{11}{1942}{} Zu Dr.~Boatman\IN{\boatmandr}. [Er verschreibt 2 Medizinen: eine, die auf das sympathische Nervensystem wirkt, um Krämpfe zu verhüten, und eine, die die Darmchemie (die jetzt alkalisch ist) ins Gleichgewicht bringt.] Abends bei den Übungen im Bett \uline{Rückenschmerz}, während ich, auf dem Bauch liegend, das rechte Bein rückwärts hoch hebe. \tbentry{10}{11}{1942}{} Abends \uline{Ruthlings}\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau} hier. \tbentry{11}{11}{1942}{} Seit \textit{So}, 1., nicht mehr spazieren gegangen, weil mehrmals Schmerzen, und dazu Gefühl, dass der Rücken schwach ist. -- Wir verfolgen mit Spannung die Besetzung von Nordafrika. \tbentry{12}{11}{1942}{} Zu Dr.~Boatman\IN{\boatmandr}; ich muss wieder \textthreequarters{} Stunde warten (darum will ich nicht nochmal hingehen). (Er rechnet nur 7,50 für 5 Behandlungen und 2 Analysen). Dort zufällig Dr.~Sorensen\IN{\sorensondr} getroffen; ich sage ihm, dass ich nicht etwa unzufrieden mit seiner Behandlung bin, sondern wegen Kurzwellen hierhin komme. \tbentry{13}{11}{1942}{} Zweimal kurz spazieren, zum ersten Mal seit 1. Nov. \tbentry{14}{11}{1942}{} Zweimal spazieren, etwas länger. Noch schöne, sonnige Tage. (Nachts und morgens habe ich es jetzt nicht mehr so kalt: 1. Flanellbettücher, fühlen sich nicht so kalt an, wenn ich mich drehe; 2. im Badezimmer bleibt Heizung klein an, und \neueseite{534029} Tür dazwischen bleibt offen. \tbentry{15}{11}{1942}{} Zweimal spazieren, nachmittags \uline{zur Felsenburg} und zurück zu Fuß. Ich sehe zum ersten Mal das Innere, Jim Morris\IN{\morrisjames} und Frau sind da. Die Räume sind sehr nett, Wohnzimmer groß, die übrigen klein. Esszimmerfenster hat schönen Ausblick, auch wenn man am Tisch sitzt. Kochofen und Wasserheizer heizen auch Küche und Esszimmer; auch etwas mit das Bad und Schlafzimmer. Im Wohnzimmer brennt Feuer, kein Ofen; ganz nach Norden, also kühl. Portal vor dem Eingang hat eine Seitenwand. (Die beiden anderen könnte man einbauen, mit großem Aussichtsfenster in Seitenwand wie hier). Wasser und Elektrizität ist da, kein Gas. Vor dem Haus ist geebneter Boden, nett zum Sitzen draußen im Sommer. Portal vor Eingang hat nachmittags Schatten; geschützter Sitzplatz im Sommer. Zum Haus gehört 1 \textit{acre.} Für alles mit Möbeln wollen sie 2250. Sie wollen schnell verkaufen, weil beide weggehen, er zur Flotte. \tbentry{16}{11}{1942}{} Zweimal spazieren. -- Abends \uline{Ruthlings}\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau} mit Kindern hier; bis 10\,\textonehalf{}. \tbentry{17}{11}{1942}{} Zweimal spazieren. Ich fühle mich jetzt ziemlich wohl; wir würden in den nächsten Tagen abreisen, wenn nicht die Frage vom Hauskauf noch in der Schwebe wäre. \gestrunl{} \sout{ist} \tbentry{18}{11}{1942}{} 11\,--\,6\,\textonehalf{} \uline{Ruthlings}\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau} mit Kindern hier. Paul\IN{\ruthling} geht mit Ina in Morris\IN{\morrisjames} Haus. Sie überlegen, dass es vielleicht am besten wäre, im Schlafzimmer (das westlichste) ein großes Fenster nach Westen zu machen; einfacher als Veranda anzubauen. \tbentry{19}{11}{1942}{} Zweimal spazieren. -- Vorwort von Singer\IN{\singer} zurück, fertig gemacht. -- Abends \uline{Jim Morris\IN{\morrisjames} und Frau} hier. Wir beschließen, das Haus zu kaufen und besprechen alles. Es zeigt sich, dass sie doch verschiedene Sachen behalten will, die wir einbegriffen glaubten (z.\,B. Geschirr). \tbentry{20}{11}{1942}{} Miss \textit{M\editor{ontgomery}}\IN{\peach} hat endlich Telegramm von ihrem Freund: er bietet für das Haus 2000, will andernfalls das große Grundstück (schade, das hätten wir gern dazu gekauft). Besprechung mit Vivian Morris\IN{\morrisvivian}. 2\,--\,4 \uline{Ruthlings}\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau} hier, bringen Freunde mit: \uline{\textit{Halpern}}\IN{\halpernprof} und Frau. (Er ist Assistant Professor in Geschichte, in Division Soc. Sc.\II{\divisionofsocialsciences}, arbeitet über Europa zwischen den Weltkriegen; Frau rote Haare, lebhaft, intelligent, beide links; \neueseite{534027} sie waren auch in Carmel, haben auch Ruthlings\IN{\ruthling}\IN{\ruthlingfrau} dort im Laden kennengelernt, sind jetzt hier für freies Herbstquarter; sie verkehren in Chicago meist mit Nicht-Universitätsleuten.) Allgemein lebhaftes Gespräch über Politik, Behandlung von Deutschland nach dem Krieg usw. Alle gehen zum Morris Haus hinauf. Halperns\IN{\halpernprof} sind begeistert darüber; vielleicht werden sie es mal mieten. -- Ina bespricht oben mit Paul\IN{\ruthling}: Zementieren der Außenwände, rät er, wird besser für Frühling verschoben, weil jetzt schon Nachtfröste; ebenso Verbessern des Daches, weil wir dann selbst sehen, wie es nötig ist; Frage, ob jetzt schon großes Fenster in Westwand; Ruthling\IN{\ruthling} meint Betonpfeiler nötig, das wäre aber ziemlich teuer. \tbentry{21}{11}{1942}{} Ina in die Stadt, zum Rechtsanwalt \textit{H}. \uline{\textit{K}.(\textit{ay}) \textit{Montgomery}}\IN{\montgomeryhkay}. (Er wird \editor{Property} Abstract prüfen, die letzten Jahre, \textit{deed} formulieren, und Contract machen.) Abends Jim Morris und Frau wieder hier; wir besprechen genau die Bedingungen des Verkaufs und der Zahlungen usw. \tbentry{22}{11}{1942}{} Vormittags mit Ina zu Fuß \uline{zur Felsenburg}; nochmal alle Zimmer besehen, Ina misst die Wände aus. Die Nacht war kalt (Frost), jetzt strahlender Himmel, herrlicher Blick vom Haus rings herum. Wir freuen uns darauf, wenn wir da wohnen werden! -- Abends Miss \textit{M\editor{ontgomery}}\IN{\peach} hier. \tbentry{23}{11}{1942}{} Vormittags noch etwas an Modalitäten gearbeitet. -- Ina mit Morris'\IN{\morrisjames}\IN{\morrisvivian} zum Rechtsanwalt Montgomery\IN{\montgomeryhkay}; 2 Stunden; nachmittags nochmal 1 Stunde; endlich wird der Contract unterzeichnet. -- Ina packt bis spät nachts. \tbentry{24}{11}{1942}{} Ina packt; Jim Morris\IN{\morrisjames} kommt und hilft ihr, Sachen ins Auto tragen. -- Endlich \uline{Abfahrt 3\textsuperscript{h}}; die Alte ist rührend und gerührt und fällt Ina um den Hals. Besorgungen in \textit{S}.\,\textit{F}.; Abfahrt 3\textsuperscript{40. }Diesmal kann ich die Fahrt viel besser vertragen als damals von Taos hierher. Der Abschied ist nicht schwer, weil wir im März wiederkommen wollen; hoffentlich geht mit dem Hauskauf alles glatt. -- Das Tal hinunter nach Albuquerque, weiter nach \ort{Socorro NM}\uline{\textit{Socorro} N.\,M}.; Ina fährt schnell, um mir die Fahrt abzukürzen; anfangs ängstlich, aber wir bemerken, dass die meisten Leute schnell fahren (obwohl 35 \textit{mi} festgesetzt ist). Motorcourt. (Zusammen ein Zimmer weil sonst alles besetzt; beide schlecht geschlafen). \neueseite{534033} \tbentry{25}{11}{1942}{} 11\,--\,3 nach \uline{\textit{Las Cruces}},\ort{Las Cruces NM} (\textit{Dona Ana} Motorcourt, 2 Zimmer mit Bad, nur 3.--, ohne Kochgelegenheit, einfach aber nett.) Ich kann vom Bett aus Bäume sehen und ein Maisfeld. -- Ina besichtigt Häuser, findet nichts Verlockendes; die Stadt selbst liegt flach; von den draußen liegenden Häusern sieht man Berge. (Seit Wochen zum ersten Mal ohne Nembutal gut geschlafen.) \tbentry{26}{11}{1942}{} Ina alleine nach \textit{El Paso}. Wir hatten vergessen, dass heute \textit{Thanks\-g\editor{i}v\editor{in}g}; daher kein \textit{real} \textit{est}\editor{ate} offen! Sie fragt beim \textit{Ranhotel}, \textit{Country Club} usw., fährt \textit{Scenic Drive}, nirgends etwas zu finden. Spät nachmittags kommt sie zurück. Ich liege inzwischen zu Bett, lese Koestlers\IN{\koestler} ,,\textit{Scum of the Earth``}\IW{\scumoftheearth}. Dann fahren wir noch zusammen zu einem einfachen Haus (möbliert nur 25.-- monatlich!); es scheint sehr preiswert, aber Umgebung doch bedrückend, ärmliche Hütten usw. \tbentry{27}{11}{1942}{} Ina wieder alleine nach \textit{El Paso}. Findet Friedmans\IN{\friedman} unmöbliertes Haus; wir überlegen, ob wir das wohl arrangieren können, mit Sachen (hauptsächlich Matratzen), die wir dann im März nach Santa Fe bringen. Wir sind froh, dass wenigstens etwas ins Aussicht ist; alles hier herum ist sehr besetzt. Und Fahrt nach Arizona wäre Risiko, wegen Rücken, und Gasrationierung kommt 1. Dez., und wie dann Rückfahrt? \tbentry{28}{11}{1942}{} Zusammen \uline{nach \ulinesp{\textit{El Paso}}}, \textit{Texas}.\ort{El Paso TX} Ina fährt wieder schnell; kurz bevor wir abbiegen, fängt uns eine Landstraßenpatrouille. Ina sagt, dass sie kranken Mann ins Bett bringen muss, und da \editor{ist er}\fnA{Original \original{er ist}.} sehr freundlich; was für ein \sout{Gluck} Glück! (sonst gibt's hohe Strafe und evt. Rationen-Entzug!) wir besehen zusammen \uline{das Haus}; riesige leere Räume! Wir wollen es aber wagen, und beschließen, es zu nehmen. Ina will die ganze Mühe der Möbelbeschaffung usw. auf sich nehmen. Wir fahren durch ganze Stadt zu den Motorcourts im Osten; die sind aber alle in schrecklicher geräuschvoller Vorstadtgegend, mit Eisenbahn und \neueseite{534025} Straßenbahn ganz nahe, darum zurück auf die mesa, \uline{Motorcourt \textit{El Mesa}} (2 Zimmer mit Dusche, ohne Kochgelegenheit, 5.--!); ruhig, ich sehe vom Fenster die Berge. Ina in die Stadt, zu Friedman\IN{\friedman}, mietet das Haus; er geht mit ihr Matratzen usw. kaufen. Wir sind vergnügt, dass wir\editorstr{klich} etwas haben; malen uns aus, wie wir die Riesenräume wohnlich machen werden. \tbentry{29}{11}{1942}{} Nachmittags Ina ins Haus, lädt Koffer aus; macht die Zimmer sauber. Plötzlich kommt sie mit Schrecken zurückgefahren: kein Refrigerator da! Auf Anruf sagt Frau Friedman\IN{\friedmanfrau}, dass sie eine Eiskiste schicken werden. \tbentry{30}{11}{1942}{} Ina fährt zum Haus, stellt die Betten hinein. Nach 1\textsuperscript{h} fahren wir \ulinestr{\ulinesp{zum Haus}}, an der \sout{West} \textit{West} \textit{Side Road }(man fährt vom Punkt wo 80 und 80\,\textit{A} sich trennen, nach \textit{W }die\textit{ Country Club Road}; an deren Ende biegt das \textit{pavement} nach rechts in die \textit{W\editor{est} S\editor{ide} R\editor{oad}}; zu ,,Friedman's\IN{\friedman} Farm``, \textit{Box} 307, \textit{Route} 2, El Paso). Ich gleich ins Bett; ich sehe im Osten die Bergkette hinter den Cottonfeldern. Wir sind froh, nach einer Woche wieder ,,zu Hause`` zu sein. Ina fährt in die Stadt, für Einkäufe. Heute ist der letzte Tag für Gasolinkauf \gestrunl\ . Es gelingt ihr endlich, in einem \textit{junk yard} leere \textit{cans} zu finden, und so kommt sie mit 6 59.-- Cans voll Gasolin. -- Inzwischen sind nachmittags \uline{Herr und Frau Friedman\IN{\friedman}\IN{\friedmanfrau}} hier, beide aktive Typen und hilfreich. Das elektrische Licht wird eingeschaltet; damit wird Wasser gepumpt. Unsere wenigen Möbel stehen seltsam verloren in den riesigen Räumen. \tbentry{1}{12}{1942}{} Ina packt aus. Ich schreibe Adresskarten usw. -- Nachmittags Friedman\IN{\friedman} 2 Stunden hier! (Ina sagt: der typische Babbitt.) \tbentry{2}{12}{1942}{} 15 Min. Spaziergang, zum Briefkasten. Nachmittags Friedman\IN{\friedman} schon wieder hier. Er macht 4 Klötze, für unter die Beine meines Bettes, damit ich besser hinausschauen kann. Auch \uline{Mr. \textit{Adkisson}}\IN{\adkisson} besucht mich, netter älterer Mann; arbeitet an Bauten und daneben hat er Farm. Er hat lange in Chicago gelebt; es gefällt ihm aber viel besser hier im Süden. -- Abends kommt endlich \neueseite{534041} Öl für den Ofen. Aber immer noch kein Eis. Nachmittags nochmal spazieren. \tbentry{3}{12}{1942}{} Arbeit am \uline{\textit{MS}} (Modalitäten) endlich wieder angefangen. -- Mittags spazieren. Draußen ist es immer noch mild, sogar heute bei bedecktem Himmel. \tbentry{4}{12}{1942}{} Ina nachmittags in die Stadt. -- Endlich bekommen wir Eis. \tbentry{5}{12}{1942}{} Spazieren. Jetzt meist trübe Tage. Ina hat seit mehreren Tagen Halsschmerzen und keine Stimme und fühlt sich lausig und schwach, arbeitet aber doch immerzu im Haus herum. -- Brief von Rechtsanwalt Montgomery\IN{\montgomeryhkay}: James Morris\IN{\morrisjames} muss verschiedene Rechtsschritte unternehmen, \textit{to clean the title}; das wird mindestens 2 Monate dauern. Wir hoffen aber doch stark, dass alles gut gehen wird und wir das Häuschen kriegen. -- Abends spät kommt der Regen in Inas Zimmer durch; es tropft laut in die aufgestellten Kessel, auf immer mehr Stellen; sie wird ganz verzagt. Schließlich schafft sie ihre Matratze mit Mühe in die Küche und schläft dort. Sie hat noch immer Bronchienhusten, der sie die ganze Nacht stört. \tbentry{6}{12}{1942}{} Die Berge, die ich von meinem Fenster sehe, sind oben beschneit; das sieht sehr schön \editor{aus}, besonders als endlich die Sonne durchkommt. Es ist dabei nicht kalt. \tbmanyentries{\tbentry{7}{12}{1942}{}~-- \tbentry{11}{12}{1942}{}} Ina bleibt in der Küche wohnen. Nach dem Regen kommen wieder schöne, sonnige, milde Tage. Täglich ein oder zweimal spazieren. Gearbeitet. \tbentry{12}{12}{1942}{} 10\textsuperscript{h} zu \uline{\textit{Dr.~N. H. Keller}}\IN{\kellerdr}, Internist und Diagnostician (empfohlen von Friedman\IN{\friedman}). Lebhafter zyklischer Mann, Jude. Vorfahren aus Wien, viele Ärzte; ein Böhme ist Dr. von Kaiser Franz Joseph\IN{\franzjoseph}. Wir berichten über meinen Rücken, er sieht ihn gar nicht an. \textit{Metabolism} test (Atmung) sehr gut; Blutprobe. Er kennt Corbusier\IN{\corbusier} nicht. Er glaubt nicht an Infektion. Im \textit{X-ray} von \textit{Santa Fe} glaubt er zwischen 4. und 5. Lumbarwirbel den \textit{disc} verschoben und verdreht zu sehen. Er meint, \uline{Operation} sei geraten. Ich sage, dass Corbusier\IN{\corbusier} und der \textit{X-ray} Mann dort im \textit{X-ray} nichts gesehen haben, und dass Corbusier\IN{\corbusier} entschieden gegen Operation war; und auch Nagels\IN{\nagel} traurige Erfahrung. Er sagt, Dr Godwin\IN{\godwindr} wäre nicht gut genug gewesen (ist jetzt in Armee). Es kämen nur 2 in Betracht: Gormley\IN{\gormleydr} in Mayo, und \neueseite{534037} \ldots{} in Baltimore. Er will \textit{X-ray} an Gormley\IN{\gormleydr} schicken, dann Meinung fragen. Ich sage: vielleicht zu prominent, zu teuer. Er: Nein, auf seine Empfehlung würde das schon richtig arrangiert werden. -- So sind wir plötzlich wieder auf die alten Pläne und Überlegungen mit Operation zurückgekommen! Aber alles ist nun höchst unentschieden. Wir müssen abwarten. \tbentry{13}{12}{1942}{} Briefe. \tbentry{15}{12}{1942}{} Nachmittags in die Stadt. \uline{Zu Dr.~Keller}\IN{\kellerdoc}. Der Assistent entnimmt Blut \uline{Calciumtest}. Aber die meiste Zeit, über eine Stunde, plaudert Keller\IN{\kellerdoc} mit uns über den Krieg, Europa, gegen die Appeaser, usw. Er gibt mir \textit{JAMA} mit Aufsatz von Gormley\IN{\gormleydr} über Rückenoperation. \tbentry{16}{12}{1942}{} (Wieder Nembutal genommen; seit 2 Wochen zum ersten Mal.) \tbentry{17}{12}{1942}{} Beim Anziehen des großen Gürtels und Aufstehen starke \uline{Schmerzen}. Darum bleibe ich liegen. \tbentry{18}{12}{1942}{} Nicht spazieren. Die Muskeln auf der rechten Seite des Rückens, auf dem Becken, schmerzen stark bei Druck, vermutlich rheumatisch. Vielleicht waren die Schmerzen gestern nur von den Muskeln? -- Ina nachmittags in die Stadt. \tbentry{19}{12}{1942}{} Muskeln noch empfindlich. Darum nur kleinen Spaziergang, mit altem Stoffgürtel. \tbentry{20}{12}{1942}{} Trüb und Regen. Nicht spazieren. Muskeln noch empfindlich. \tbentry{21}{12}{1942}{} Spazieren, mit altem Gürtel, weil Muskeln noch empfindlich. -- Nachmittags Ina in die Stadt, zum Zahnarzt. \textit{Adkisson}\IN{\adkisson} bei mir, geplaudert, erzählt von Prohibition usw. \tbentry{22}{12}{1942}{} Zum ersten Mal wieder mit starrem Gürtel spazieren. \tbentry{23}{12}{1942}{} Perry\IN{\perrycharner} schreibt,\fnE{Nicht überliefert.} Vorschlag des Departments, dass ich ganz Mathematik unterrichte, weil kaum mehr Studenten da. Ich antworte: ja; möchte dann Sommer frei haben. \tbentry{24}{12}{1942}{} Ina hat auf dem Kaminsims Tannenzweige und rote Kerzen aufgestellt. Abends Grammofon: Schubert\IN{\schubertfranz} Trio. -- Ich lese jetzt Storm Jameson,\IN{\stormjameson} über das tschechische Dorf.\IW{\stormjamesonsinging}\fnE{Storm Jameson, \textit{Then We Shall Hear Singing}, LL~\refcn{3148}.} (Ina nachmittags in die Stadt.) \tbentry{25}{12}{1942}{Weihnachten \kreis} Nicht gearbeitet. Gelesen. Musik. (Abends \kreis, zum ersten Mal hier.)