\tbtwoA{358} \diary{31}{30.\,XII.\,1927\,--\,30.\,XII.\,1928} \ersteseite{539973} %\tbentry{30}{12}{1927}{\strich} \tbentryllong{31}{12}{1927}{Sylvester Maue Elisabeth}\ort{Davos}\IN{\maue}\IN{\elisabeth}\fnAD{Davor ein leerer Eintrag zum 30.\,XII.\,1927 mit dem Symbol~\original{\strich}. Es folgen leere Einträge. Nur beim 5. und 7.\,I.\,1928 das Symbol~\original{\kreuz}. } %\tbentry{1}{1}{1928}{} %\tbentry{2}{1}{1928}{} %\tbentry{3}{1}{1928}{} %\tbentry{4}{1}{1928}{} %\tbentry{5}{1}{1928}{\kreuz} %\tbentry{6}{1}{1928}{} %\tbentry{7}{1}{1928}{\kreuz} %\tbentry{8}{1}{1928}{} %\tbentry{9}{1}{1928}{} %\tbentry{10}{1}{1928}{} \tbentryllong{11}{1}{1928}{\strich} Schlittenfahrt mit den Schwedinnen\IN{\edelstenebba}\IN{\hederstroemfrau} und allen Kindern\IN{\annemarie}\IN{\hanneliese}\IN{\johannes}\IN{\eline} nach Clavadel\IO{Clavadel}. \tbentry{12}{1}{1928}{} Schlittenfahrt mit den Schwedinnen\IN{\edelstenebba}\IN{\hederstroemfrau} und Hanneliese\IN{\hanneliese} nach Wiesen\IO{Wiesen}. Skijöring.~\neueseite{539991} %\tbentry{13}{1}{1928}{} \tbentry{14}{1}{1928}{\strich} Entscheidende Besprechung über Scheidung. Beschlossen. Gymnastik bei Doktor \uline{Sylvan}\IN{\sylvan} angefangen. (3~$\times$~wöchentlich).\fnA{Es folgen leere Einträge. Nur beim 16. und 18.\,I. das Symbol~\original{\kreuz}.% \fnAhack{5em} } %\tbentry{15}{1}{1928}{} %\tbentry{16}{1}{1928}{\kreuz} %\tbentry{17}{1}{1928}{} %\tbentry{18}{1}{1928}{\kreuz} \tbentry{19}{1}{1928}{} \uline{Elisabeth\IN{\elisabeth} reist ab} (wegen Pachtgeschichten in Wiesneck\IO{Wiesneck}). %\tbentry{20}{1}{1928}{} \tbentry{21}{1}{1928}{\strich} \uline{Die Kinder\IN{\annemarie}\IN{\hanneliese}\IN{\johannes}\IN{\eline} mit Fanny\IN{\fannykinder} reisen ab.} \uline{Ich ziehe um ins Waldheim\IO{Davos!Waldheim}.} \tbentry{22}{1}{1928}{\strich} Skispringen auf der großen Schanze.\fnA{Es folgen leere Einträge, nur beim 23.\,I. und 25.\,I. das Symbol~\original{\strich}.} %\tbentry{23}{1}{1928}{\strich} %\tbentry{24}{1}{1928}{} %\tbentry{25}{1}{1928}{\strich} \tbentry{26}{1}{1928}{} \uline{\textit{MS} fertig}gemacht (Konstitutionstheorie\IC{\konstitutionstheorie}\IC{\konstitutionstheorie}).\fnE{Die sehr sporadischen Einträge in den vorangegangenen Wochen lassen vermuten, dass Carnap in dieser Zeit intensiv an der Fertigstellung des Typoskripts des \emph{Aufbaus} für die Drucklegung gearbeitet hat. Vgl. Carnap an Flitner, 10.\,I.\,1928 (\href{http://doi.org/10.48666/808012}{RC~115"~03"~43}), Carnap an Reichenbach, 16.\,I.\,1928 (\href{http://doi.org/10.48666/808014}{RC~15"~27"~10}) sowie Damböck, ,,Die Entwicklung von Carnaps \textit{Aufbau} 1920\hbox{--}1928``, 43\hbox{--}48.} \tbentry{27}{1}{1928}{} \textit{MS}\IC{\konstitutionstheorie}\IC{\konstitutionstheorie} zum Druck abgeschickt. Nachmittags zum Tee bei Frau Borchard\IN{\borchardfrau}, dabei der Pfarrer und Frau.~\neueseite{540009} \tbentry{28}{1}{1928}{\strich\ Elisabeth}\IN{\elisabeth} \tbentry{29}{1}{1928}{} Vormittags Bobrennen zugesehen. Nachmittags mit den Schwedinnen\IN{\edelstenebba}\IN{\hederstroemfrau} bei Doktor Sylvan\IN{\sylvan}; seine internationale Frau, musikliebend.\fnA{Es folgen leere Einträge. Nur beim 2. und 3.\,II. das Symbol~\original{\strich}.} %\tbentry{30}{1}{1928}{} %\tbentry{31}{1}{1928}{} %\tbentry{1}{2}{1928}{} %\tbentrylong{2}{2}{1928}{\strich} %\tbentry{3}{2}{1928}{\strich} \tbentrylong{4}{2}{1928}{} Vor- und nachmittags auf dem Eisplatz\IO{Davos!Eisplatz}: Kunst- und Schnellauf. \tbentry{5}{2}{1928}{} Eisplatz\IO{Davos!Eisplatz}: Schnellauf und Paarlauf (dieser besonders schön, 2~Wiener Paare: Wrede\IN{\wrede} und Fräulein Brunner\IN{\brunnerfrau}).\pagebreak \tbtwoA{359} \tbentry{6}{2}{1928}{} Zusammenfassung der Konstitutionstheorie\IC{\konstitutionstheorie}\IC{\konstitutionstheorie} fertig.\fnA{Es folgen leere Einträge mit dem Symbol~\original{\strich}.\fnAhack{10em}}~\neueseite{540031} %\tbentry{7}{2}{1928}{\strich} %\tbentry{8}{2}{1928}{\strich}~\neueseite{} \tbentry{9}{2}{1928}{} Hockeyspiel Schweden\IO{Schweden}\,:\,Deutschland\IO{Deutschland}, 9\,:\,0; Triumph der Schwedinnen.\fnA{Es folgen leere Einträge. Nur beim 12.\,II. das Symbol~\original{\strich}.} %\tbentry{10}{2}{1928}{} %\tbentry{11}{2}{1928}{} %\tbentry{12}{2}{1928}{\strich} \tbentry{13}{2}{1928}{\strich} Nachmittags mit den Schwedinnen\IN{\edelstenebba}\IN{\hederstroemfrau} im Kurhaus\IO{Davos!Kurhaus}. \tbentry{14}{2}{1928}{} \uline{Frau Doktor Edelsteen\IN{\edelstenebba} reist ab} (trifft ihren Mann; nach Venedig\IO{Venedig}). \tbentry{15}{2}{1928}{} Abends bei Frau Hederström\IN{\hederstroemfrau}. Sie möchte gern einen Gutenachtkuss (sie gesteht es am anderen Tag), kriegt aber keinen.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit dem Symbol~\original{\strich}.} % \tbentry{16}{2}{1928}{\strich} \tbentry{17}{2}{1928}{} (Viele fahren nach Sankt Moritz\IO{Sankt Moritz}; ich nicht, will sparen anfangen.) \tbentry{18}{2}{1928}{\strich} Abends ruft plötzlich \textit{CW}\IN{\giedionfrau} an; ist in Frauenkirch\IO{Frauenkirch} mit den Kindern. \tbentry{19}{2}{1928}{} Nachmittags hole ich \textit{\uline{\ulinesp{CW}}}\IN{\giedionfrau} am Bahnhof\IO{Davos!Bahnhof} ab, sie hat alleine die Parsenntour\IO{Parsenn} gemacht. In die Konditorei\IO{Davos!Konditorei}, dann auf mein Zimmer; um~8 muss sie wieder wegfahren. Sie spricht gegen Wien\IO{Wien}, für Berlin\IO{Berlin}. \gestrunl\ Sie will ,,irgendwelche Fotos`` sehen; ich zeige ihr die Fotos von Maue\IN{\maue} und Birgit\IN{\birgit}. Bei dem einen Bild sieht sie sofort die Ähnlichkeit und ist sofort im Bilde (vielleicht hat auch Franz\IN{\rohfranz} etwas gesagt). Sie findet Gramms\IN{\gramm} Verhalten sehr großzügig.~\neueseite{540055} Sie hat in München\IO{München} gehört, wir würden uns scheiden. Sie hat von Hilde Horn\IN{\hornhilde} ein Bild von ,,Guatemala``\IO{Guatemala} gesehen und ist sehr von ihr eingenommen; die hätte ich heiraten sollen. Maue\IN{\maue} dagegen erscheint ihr zu kosmisch, mütterlich, deutsch; sie habe nicht genügend {\lspitz}Garçonne{\rspitz}, Modernes, Verschiedentypisches in sich; sei ,,ewig``, nicht in der Gegenwart lebend. Franz\IN{\rohfranz} habe ihr gesagt, er wolle alles tun, um mich von der Frau abzubringen. Ich erzähle ihr, dass Franz\IN{\rohfranz} sich inzwischen ganz gut mit ihr steht. Auf dem Weg zur Bahn\IO{Davos!Bahn} will ich sie küssen; sie verweigert es, sie wolle nicht in meine ,,Kollektiverotik`` hineingeraten. Sie \sout{erzählt} deutet aber eigene Seitensprünge an, und \textit{SG}\IN{\giedion}, der vermeintlich so monogame, habe das Gleichgewicht wiederhergestellt. Sie interessiert sich für Russell\IN{\russell}, erzählt von ihrem Joyce\IN{\joyce}-Aufsatz\IW{\welckerjoyceaufsatz}.\fnE{Giedion-Welcker, ,,Zum Ulysses von James Joyce``.} Abends \uline{Frau Hederström}\IN{\hederstroemfrau} bei mir. Gutenachtkuss (der erste). \tbentry{20}{2}{1928}{\strich} Hockeyspiel, Kanada\IO{Kanada}, I, II, Davos\IO{Davos}. \tbtwoA{360} \tbentry{21}{2}{1928}{} Vormittags mit Frau Hederström\IN{\hederstroemfrau} zum Eisplatz\IO{Davos!Eisplatz}, Schaulaufen. Nachmittags Skispringen; vergeblich \gestrunl\ Giedions\IN{\giedion}\IN{\giedionfrau} dabei gesucht. \tbentry{22}{2}{1928}{} Vormittags zwei x \uline{Bobfahrt} nach Klosters\IO{Klosters}; meist lenkt von Sela\IN{\seiler}, manchmal auch ich. Wir fahren vorsichtig, die andern stürzen, wir nicht. Abends mit Frau Hederström\IN{\hederstroemfrau} Bei Doktor Sylvan\IN{\sylvan}.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit dem Symbol~\original{\strich}.}~\neueseite{540051} %\tbentry{23}{2}{1928}{\strich} \tbentry{24}{2}{1928}{} \uline{\ulinesp{Giedions}\IN{\giedion}\IN{\giedionfrau} in Frauenkirch\IO{Frauenkirch} besucht}. An Schlitten angehängt bis dort. Mit \textit{SG}\IN{\giedion} über Parallelität unsrer Philosophie mit der neuen Architektur usw. gesprochen (Zurückgehen auf die Elemente, Betonen des Handwerksmäßigen, Objektivität, Solidität). Nachmittags mit \textit{CW}\IN{\giedionfrau} nach Davos\IO{Davos}, später Kurhaus\IO{Davos!Kurhaus}. Sie erzählt mir von Oud\IN{\oud}, dem holländischen Architekten (Bauhausbuch\IW{\bauhausbuch}), den sie seit 1~Jahr liebt (geheim) wie noch keinen Menschen. Er hat aber Hemmungen; ich ermuntere sie, \gestrunl{} ihm aus diesen Hemmungen zu helfen. Mit ihr Doktor Leifs\IN{\leifs} besucht, wegen Vortrag Franz Roh\IN{\rohfranz}; er spricht von den Hochschulkursen\II{\davoserhochschulkurs}. \tbentry{25}{2}{1928}{\strich} Letzte Arztuntersuchung.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit der Bemerkung \original{\strich\ Maue}\IN{\maue} im Datum.} %\tbentry{26}{2}{1928}{\strich\ Maue}\IN{\maue} \tbentry{27}{2}{1928}{} Briefe geschrieben. \tbentry{28}{2}{1928}{} \textwh{Briefe geschrieben}, gepackt. \tbentry{29}{2}{1928}{} \textwh{Gepackt}, nachmittags mit Frau Hederström\IN{\hederstroemfrau} ins Kurhaus\IO{Davos!Kurhaus}. Abends: der Abschied wird ihr schwer. \textspkl{\ulinesp{Ende von Davos\IO{Davos}.}} \tbentry{1}{3}{1928}{} 8\,\hbox{--}\,7 nach \uline{\ulinesp{Seefeld}}.\ort{Seefeld} \gestrunl\ \ulinesp{Dort ist Maue\IN{\maue} mit Birgit\IN{\birgit}. Im Rantnerhof\IO{Seefeld!Rantnerhof};} wir essen mittags im Waldheim\IO{Seefeld!Waldheim}. Maue\IN{\maue} unten \textit{S}-Zimmer, groß, hell; ich \textit{O}"~Zimmer. Nachts Maue\IN{\maue} wieder Hemmungen.~\neueseite{540059} \tbentry{2}{3}{1928}{\kreis\ i} Schöne Sonne; spazieren; viel mit dem Kind\IN{\birgit} im Zimmer zusammen. Schnurr\IN{\gramm} hat beide heraufgebracht; schreibt auch ruhig und freundlich über mich.\fnA{Es folgen zwei leere Einträge mit dem Symbol~\original{\kreis}.} %\tbentry{3}{3}{1928}{\kreis} %\tbentry{4}{3}{1928}{\kreis} \tbentry{5}{3}{1928}{} Wenig gearbeitet, nur Sachregister Konstitutionstheorie\IC{\konstitutionstheorie}\IC{\konstitutionstheorie}. \tbentry{6}{3}{1928}{\kreis\ \kreis} Jung\IN{\jung}, Unbewusstes\IW{\jungunbewusstes} gelesen und mit Maue\IN{\maue} darüber gesprochen.\fnE{Jung, \emph{Die Beziehung zwischen dem Ich und dem Unbewußten}.} \tbtwoA{361} \tbentry{7}{3}{1928}{} Maue\IN{\maue} erzählt von einer interessanten Diskussion mit Schnurr\IN{\gramm}, Neres\-heimer\IN{\neresheimer} und Rohs\IN{\rohfranz}\IN{\rohhilde} über Gottesbegriff.\fnA{Es folgen zwei leere Einträge, beim 8.\,III. das Symbol~\original{\kreis}.\fnAhack{10em}}{\tolerance1000\par} %\tbentry{8}{3}{1928}{\kreis} %\tbentry{9}{3}{1928}{} \tbentry{10}{3}{1928}{\kreis\ \kreis} Über Gottesbegriff und Existenzaussagen geschrieben.\IC{\scheinproblememachverein}\fnE{Möglicherweise ein früher Entwurf zu Carnap, ,,Von Gott und Seele``. Vgl. TB~7.\,III.\,1928\diaryref{TB-7-III-1928} und 14.\,VI.\,1929.}\fnA{Es folgen zwei leere Einträge, beim 11.\,III. das Symbol~\original{\kreis}.} %\tbentry{11}{3}{1928}{\kreis} %\tbentry{12}{3}{1928}{} \tbentry{13}{3}{1928}{\kreis} Beim {\lspitz}Bilgeri{\rspitz}\IN{\bilgeri}-Kurs zugeschaut.\fnE{Skikurs nach Bilgeri-Technik.} Über freie und gebundene \textit{AS} gearbeitet.\IC{\axiomatikms}\fnE{Vgl. Carnap, \emph{Untersuchungen zur allgemeinen Axiomatik}. Der mittlerweile publizierte erste Teil dieses im Frühjahr 1928 entstandenen Manuskripts (= \href{http://doi.org/10.48666/808016}{RC~80"~34"}) wurde von Carnap offenbar im März 1928 verfasst. Vorarbeiten gehen allerdings offenbar auf den Sommer 1927 zurück. Vgl. TB~9.\,VI.\,1927\diaryref{TB-9-VI-1927}. Die erhaltenen (bislang unpublizierten) Fragmente zum zweiten Teil der \emph{Untersuchungen} (= \href{http://doi.org/10.48666/808016}{RC~81"~01"}) sind im Wesentlichen auf Tage zwischen dem 27.\,III. und dem 18.\,IV.\,1928 datiert (einzige Ausnahme ist die letzte Seite dieses MS, die auf den 11.\,VI. eines nicht zu entziffernden Jahres der 1920er-Jahre datiert ist). Vgl. auch Bonk und Mosterin, ,,Einleitung``.} \tbentry{14}{3}{1928}{} Nachmittags kommt plötzlich Professor \uline{\ulinesp{Fraenkel}}\IN{\fraenkelabraham}. Ich mache die beiden Tage Spaziergänge mit ihm, abends isst er~\neueseite{540057} beide Male bei uns; jüdisch-rituell, er erklärt es uns auch ausführlich (Offenbarungsreligion). \tbentry{15}{3}{1928}{\kreis} Ich diskutiere mit ihm über Grundlagenfragen, besonders Monomorphie und Nichtgabelbarkeit.\IC{\axiomatikms}\fnE{Vgl. Carnap, \emph{Untersuchungen zur allgemeinen Axiomatik}, Kapitel 3 sowie Carnap an Fraenkel, 26.\,III.\,1928 (\href{http://doi.org/10.48666/808029}{RC~81"~01"~26}).} Wir sprechen auch von Universitätsfragen. Maue\IN{\maue} gefällt ihm sehr. Er gibt auch gute Ratschläge für das Kind\IN{\birgit}. Ein guter Mensch.\fnA{Es folgen leere Einträge. Beim 17. und 20.\,III. das Symbol~\original{\kreis}.} %\tbentry{16}{3}{1928}{} %\tbentry{17}{3}{1928}{\kreis} %\tbentry{18}{3}{1928}{} %\tbentry{19}{3}{1928}{} %\tbentry{20}{3}{1928}{\kreis} \tbentry{21}{3}{1928}{\kreis} \uline{Innsbruck}\IO{Innsbruck}; Zahnarzt und Besorgungen.\fnA{Es folgen leere Einträge. Beim 23.\,III. das Symbol~\original{\kreis}.} %\tbentry{22}{3}{1928}{} %\tbentry{23}{3}{1928}{\kreis} %\tbentry{24}{3}{1928}{} \tbentry{25}{3}{1928}{Maue}\IN{\maue} Fraenkel\IN{\fraenkelabraham} vormittags hier; hat Ruf nach Kiel\IO{Kiel}. Spricht auch über Scholz\IN{\scholzheinrich}. \tbentry{26}{3}{1928}{} Maue\IN{\maue} und Baby\IN{\birgit} Leibschmerzen.~\neueseite{540061} \tbtwoA{362} \tbentry{27}{3}{1928}{} Fleißig Axiomatik\IC{\axiomatikms} gearbeitet.\fnE{Vgl. Carnap, \emph{Untersuchungen zur allgemeinen Axiomatik} sowie das auf diesen Tag datierte kurzschriftliche Manuskript (\href{http://doi.org/10.48666/808016}{RC~81"~01"~05}).}\fnA{Es folgen leere Einträge. Beim 28., 29. und 31.\,III. das Symbol~\original{\kreis}.} %\tbentry{28}{3}{1928}{\kreis} %\tbentry{29}{3}{1928}{\kreis} %\tbentry{30}{3}{1928}{} %\tbentry{31}{3}{1928}{\kreis} \tbentry{1}{4}{1928}{\kreis} Die \ulinesp{Amerikanerinnen} reisen ab. \ulinesp{(Hanna\IN{\sassehanna} und {\lspitz}}\uline{\ulinesp{Mia}}\ulinesp{{\rspitz} (die jüngere) Sasse\IN{\sassemia}.)}\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit dem Symbol~\original{\kreis}.} %\tbentry{2}{4}{1928}{\kreis} \tbentry{3}{4}{1928}{} Mittags kommt \uline{\ulinesp{Gramm}}\IN{\gramm}; erzählt vom Walter-Prozess.\baustellex{BIO} Erstes Zusammentreffen seit April 1926! Er hat gar keine Animosität, es geht alles in Freundlichkeit. An dem Kind\IN{\birgit} hat er reine Freude, ungetrübt. %\tbentry{4}{4}{1928}{} \tbentry{5}{4}{1928}{} \uline{\ulinesp{Maina}}\IN{\maina} kommt 1~Tag her. \ulinesp{Seit über 6~Jahre nicht gesehen}, und fast nicht geschrieben. Im letzten Halbjahr hat sie viel durchgemacht. Gerhard\IN{\gerhard} hat mit Irmgard Peters\IN{\petersirmgard} gelebt, war selbst aber sehr eifersüchtig auf ihre Freundschaft mit Gerner-Beuerle\IN{\gernerbaeuerle} (Osnabrück\IO{Osnabrück}). Sie ist jetzt aufgewacht, will aus der Einsamkeit Elmaus\IO{Elmau}\II{\elmau} heraus, ist für Menschen offen, heiter~\gestrunl, zuversichtlich. Lässt sich willig küssen, wie selbstverständlich.~\neueseite{539967 } \tbentry{6}{4}{1928}{} Mittags kommen \uline{Neresheimer\IN{\neresheimer} und Lore}\IN{\lore}. \tbentry{7}{4}{1928}{\kreis} Nachmittags reist \uline{Schnurr\IN{\gramm} ab}, will Ostern alleine in Innsbruck\IO{Innsbruck} zubringen. Mit Neresens\IN{\neresheimer}\IN{\lore} heiter zusammen, Hilde\IN{\rohhilde} kommt plötzlich nicht. \tbentry{8}{4}{1928}{Ostern} Morgens kommt \uline{\ulinesp{Hilde Roh}}\IN{\rohhilde}. Die 2~Tage bin ich viel mit ihr allein zusammen. Sie erzählt von ihrer Liebe zu {\lspitz}Poeschel{\rspitz}\IN{\poeschelerwin}, und von den Schwierigkeiten mit Franz\IN{\rohfranz}. Sie liebt beide, und will beide behalten. Sie meint der Anspruch des Mannes, eine Frau alleine zu haben, sei unberechtigt. Franz\IN{\rohfranz} weiß noch nichts. Wir sprechen auch über Elisabeth\IN{\elisabeth}. Sie meint: Klare Scheidung; \gestrunl{} Erziehungsberechtigung gemeinsam (aber schließlich mein Recht). Über Maina\IN{\maina}: Sie ist zu kühl für ihren Mann gewesen, hat häufig seine Umarmung nur geduldet; dürfe ihn auch jetzt nicht für sich allein beanspruchen. {\lspitz}Immer{\rspitz} viel Neckerei mit Neresens\IN{\neresheimer}\IN{\lore} \gestrunl\ und uns. \textit{Mo} nachmittags Ostereiersuche im Wald. Herrliches Frühlingswetter. %\tbentry{9}{4}{1928}{} \tbentry{10}{4}{1928}{\kreis} Früh reisen Hilde\IN{\rohhilde} und Neresens\IN{\neresheimer}\IN{\lore} ab. \tbentry{11}{4}{1928}{} Axiomatik\IC{\axiomatikms} gearbeitet. \tbentry{12}{4}{1928}{} \textwh{Axiomatik\IC{\axiomatikms} gearbeitet.} \tbtwoA{363} \tbentry{13}{4}{1928}{} \textwh{Axiomatik\IC{\axiomatikms} gearbeitet.}\fnA{Es folgen leere Einträge. Beim 14. und 15.\,IV. das Symbol~\original{\kreis}.}~\neueseite{539971} %\tbentry{14}{4}{1928}{\kreis} %\tbentry{15}{4}{1928}{\kreis} %\tbentry{16}{4}{1928}{} \tbentry{17}{4}{1928}{\kreis} (Schöne Abschiedsvorstellung.) \tbentry{18}{4}{1928}{} Ich will mittags nach Elmau\IO{Elmau} fahren. Man telefoniert mir ab. Abends \uline{\ulinesp{kommt Maina}}\IN{\maina}. Spät noch zu ihr hinauf. Bis~3 bei ihr. Sie spricht ganz offen von ihrer Sehnsucht seit ihrem vorigen Besuch. Sie war jetzt bei Gerhard\IN{\gerhard}, er geht nach Bremerhaven\IO{Bremerhaven}, im Herbst zieht sie mit den Kindern hin. Sie wollen's noch einmal versuchen zusammen. Ich merke zu meinem Erstaunen, wie monogam ich jetzt bin, infolge Maues\IN{\maue} Nähe. \tbentry{19}{4}{1928}{} Ganzen Tag mit Maina\IN{\maina} draußen, in der Sonne. Viel zusammen gesprochen über ihre Zukunft. Auch über die sexuellen Schwierigkeiten; ich rate ihr, dass Gerhard\IN{\gerhard} zu einem Nervenarzt geht, um sich genau beraten zu lassen. Vielleicht will Maina\IN{\maina} im Juni mal nach Wien\IO{Wien} kommen. Sie fährt~\textonehalf{}\,7. Der Abschied wird ihr schwer. Maue\IN{\maue} erträgt alles erstaunlich gut. Abends kommt aber doch Erregung, die vielleicht auf Mainas\IN{\maina} Besuch zurückgeht, sich aber anderen Anlass nimmt. %\tbentry{20}{4}{1928}{} \tbentry{21}{4}{1928}{} Plötzlich \uline{Grippe}, Fieber bis~38,8. Maue\IN{\maue} betuckelt mich sehr nett.~\neueseite{539969} \klammerabsatz{0,4}{ \tbentry{22}{4}{1928}{Maue}\IN{\maue} \\ \tbentry{23}{4}{1928}{} Maue\IN{\maue} packt.}{Zu Bett.} \tbentry{24}{4}{1928}{} Aufgestanden. \uline{\ulinesp{Maue\IN{\maue} reist ab.}} Ich bringe sie mit dem Kind\IN{\birgit} \textonehalf{}\,2\,\hbox{--}\,\textonehalf{}\,4 nach Garmisch\IO{Garmisch}. 5 zurück. Bin noch geschwächt und dösig, sodass mir der Abschied nicht voll zum Bewusstsein kommt. \tbentry{25}{4}{1928}{} Frachtsachen gepackt. Nachmittags Maina\IN{\maina} angerufen, Abschiedsgruß. Auch sie ist anscheinend krank gewesen. Warum ich nicht noch hinaufgekommen sei; ,,das hatte keinen Sinn``; da macht sie kurz Schluss. \tbentry{26}{4}{1928}{} Herrliche Sonne. Spazieren, Plan für Sommervorlesung gemacht. \uline{\ulinesp{Abreise von Seefeld\IO{Seefeld}.}} 8\,\hbox{--}\,9 nach \uline{Innsbruck}\IO{Innsbruck}.\ort{Innsbruck} \tbentry{27}{4}{1928}{\strich} 9\,\hbox{--}\,9 \uline{\ulinesp{nach Wien}}\IO{Wien},\ort{Wien} \ulinesp{Hockegasse}\IO{Wien!Hockegasse}. \textspkl{(auf dem Schafberg, Frau Kaufmann \unlNoBlack)} Schöne Blumen von Waismann\IN{\waismann} und Genossen. Bin froh, wieder hier zu sein. \tbentry{28}{4}{1928}{} Nachmittags 3\,\hbox{--}\,7 mit Schlick\IN{\schlick} im Volksgarten\IO{Wien!Volksgarten}. Scholz\IN{\scholzheinrich} hat Münster\IO{München} angenommen, denkt für Kiel\IO{Kiel} an mich, hatte Bedenken wegen Gesundheit, \tbtwoA{364} die Schlick\IN{\schlick} beheben will; Scholz\IN{\scholzheinrich} war von Reichenbachs\IN{\reichenbach} Buch\IW{\reichenbachraumzeit}\fnE{Reichenbach, \emph{Philosophie der Raum-Zeit-Lehre}.} enttäuscht, ich sage, dass er ihm zureden muss, doch auf jeden Fall alle auf die Liste zu bringen, Scholz\IN{\scholzheinrich} hatte an Becker\IN{\beckeroskar} gedacht.\fnE{Carnap war für die Nachfolge von Scholz in Kiel im Gespräch, hat die Professur jedoch schließlich, vermutlich aus politischen Gründen, nicht erhalten. Vgl. TB~23.\,V.\,1928\diaryref{TB-23-V-1928} und 23.\,X.\,1929.} Schlick\IN{\schlick} erzählt von Maja\IN{\maja}, und von seinen Amerikaplänen\IO{Amerika}.\fnE{Schlick verbrachte einen Teil des Jahres (von Juni bis August) 1929 als Gastprofessor an der Stanford University. Vgl. Schlick an Carnap, 26.\,VII.\,1929.} Abends Volkstheater\IO{Wien!Volkstheater}: ,,Hokuspokus`` von Curt Goetz\IN{\goetz}, lustig.~\neueseite{539975} \tbentry{29}{4}{1928}{} Nachmittags und abends mit \ulinesp{Feigl\IN{\feigl} und Waismann}\IN{\waismann}. Waismann\IN{\waismann} berichtet über seine \ulinesp{neue Auffassung über Mathematik}, im Anschluss an Wittgenstein\IN{\wittgenstein}: Die Mathematik enthält keine Aussagen und Beweise und Mengen, sondern nur Transformationen. \tbentry{30}{4}{1928}{} Nachmittags mit \ulinesp{Neurath}\IN{\neurath} im Museum\II{\museumneurath}, Rathaus\IO{Wien!Rathaus}; Hochhaus und Siedlungshaus (Ronsdorferin: Steinhaus) besichtigt. Abends mit Waismann\IN{\waismann} bei Neurath\IN{\neurath}. Ich soll nicht über Gottesbegriff schreiben; mit so was gibt man sich \gestrunl\ überhaupt nicht mehr ab. %\tbentry{1}{5}{1928}{} \tbentrylong{2}{5}{1928}{} Bibliothek\IO{Wien!Bibliothek}, Kraft\IN{\kraftvictor} hilft mir. Abends in 4~Stunden Hilberts\IN{\hilbert} Logik\IW{\hilbertlogik} ganz gelesen.\fnE{Wahrscheinlich Hilbert Ackermann, \emph{Grundzüge der theoretischen Logik}.} \ulinesp{Maina}\IN{\maina} schickt wunderschönes \ulinesp{Bild} von sich, und sehr verliebten Brief; ich habe Angst, sie idealisiert zu viel, und wird dann vielleicht enttäuscht. \tbentry{3}{5}{1928}{\strich} Nachmittags Zahnarzt, Kino\IO{Wien!Kino}. Frachtsachen aus Seefeld\IO{Seefeld} ausgepackt.{\tolerance1000\par} \tbentry{4}{5}{1928}{} Mit Schlick\IN{\schlick} im Volksgarten\IO{Wien!Volksgarten}. Die Kieler haben Bedenken, ob ich genug Griechisch könne; ich kann beruhigende Erklärungen geben. Abends mit Waismann\IN{\waismann} bei Neurath\IN{\neurath}; Neurath\IN{\neurath} liest aus \textit{MS} (für {\lspitz}Schlick{\rspitz}-Sammlung\IN{\schlick}\II{\sammlung}, über Geschichte und Nationalökonomie)\IW{\neurathneuesbuch} vor; geistreich, witzig, frech.\fnE{Vermutlich eine Vorstufe zu Neurath, \emph{Empirische Soziologie}, das in den \emph{Schriften zur wiss. Weltauff.} erschienen ist. Vgl. TB~13.\,VI.\,1927\diaryref{TB-13-VI-1927} und zum 13.\,I.\,1930.} \tbentry{5}{5}{1928}{} Morgens \uline{Schmerzen im Nacken}, wie rheumatisch. Ähnlich wie Sept.~27.\fnE{Vgl. TB~14.\,IX.\,1927\diaryref{TB-14-IX-1927}.}~\neueseite{539985}{\tolerance1000\par} \tbtwoA{365} \tbentry{6}{5}{1928}{} Es geht mir etwas besser. Nachmittags mit Waismann\IN{\waismann} spazieren. Über Krafts\IN{\kraftvictor} Vortrag (Möglichkeit einer Ethik als hypothetisch-deduktives System)\IW{\kraftethik};\fnE{Vgl. Viktor Kraft, ,,Ethik als Wissenschaft``.} Waismann\IN{\waismann} leugnet die Möglichkeit, ich verteidige sie. \tbentry{7}{5}{1928}{} \uline{Erste Vorlesung} ,,Philosophie des Raumes``, im mathematischen Institut\II{Mathematisches Institut der Universität Wien}. \tbentry{8}{5}{1928}{\strich} Die \uline{ersten Übungen} (Axiomatik), im mathematischen Institut\II{Mathematisches Institut der Universität Wien}. Dabei Frau Neurath\IN{\neuratholga}. Nachmittags Besprechung mit Fräulein Rand\IN{\rand} über ihre Dissertation.\fnE{Rose Rand hat ihr Studium erst 1937 abgeschlossen, mit einer Arbeit über Tadeusz Kotarbiński.} \tbentry{9}{5}{1928}{} {\lspitz}Täglich{\rspitz} zum Zahnarzt. Broschüre ,,Scheinprobleme``\IC{\scheinprobleme} durchgearbeitet. \tbentry{10}{5}{1928}{\strich} \textwh{Broschüre ,,Scheinprobleme``\IC{\scheinprobleme} durchgearbeitet.} Abends Schlickzirkel\II{\schlickzirkel}. Waismann\IN{\waismann} über Grundlegung der Mathematik. %\tbentry{11}{5}{1928}{} %\tbentry{12}{5}{1928}{} \tbentry{13}{5}{1928}{\strich} Vormittags Martha Lehmann\IN{\lehmannmartha} bei ihrer Tante besucht; in Schönbrunn\IO{Schönbrunn} spazieren. Sie will im Sommer zurück nach Mexiko\IO{Mexiko}, ich sage ihr, dass sie zu schade ist für Mexiko\IO{Mexiko}. Nachmittags Josefstädter Theater\IO{Wien!Theater in der Josefstadt} ,,Ihr Mann``; französisches Lustspiel, ganz witzig. \tbentry{14}{5}{1928}{} Vorlesung.~\neueseite{539983} \tbentry{15}{5}{1928}{} Übungen (Boltzmanngasse\IO{Wien!Boltzmanngasse}). Mit Natkin\IN{\natkin}, \ulinesp{Feigl}\IN{\feigl}, \ulinesp{Gödel}\IN{\goedel} im Caf\'{e}\IO{Wien!Caf\'{e}}; über Kausalität. Mit Schlick\IN{\schlick}. Er hält Kiel\IO{Kiel} für ziemlich aussichtsreich; vielleicht werde die Fakultät im Sommersemester noch Beschluss fassen, und das Ministerium vielleicht September. \gestrunl{} \tbentry{16}{5}{1928}{} Mittags mit Feigl\IN{\feigl}, Gödel\IN{\goedel}, Natkin\IN{\natkin}, Neider\IN{\neider} im Caf\'{e}\IO{Wien!Caf\'{e}}; über Kausalität. Zahnarzt. Mit Feigl\IN{\feigl} und Neider\IN{\neider} zu Frau Neurath\IN{\neuratholga}; meine Broschüre\fnE{Der Ausdruck ,,Broschüre`` bezieht sich hier und im Folgenden auf Carnap, \emph{Schein\-probleme in der Philosophie}.}\IC{\scheinprobleme} (Realismusstreit) vor\editor{ge}lesen; abends mit Neurath\IN{\neurath} diskutiert.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit der Bemerkung \original{Himmelfahrt} im Datum.}\pagebreak \tbtwoA{366} %\tbentry{17}{5}{1928}{Himmelfahrt} \tbentry{18}{5}{1928}{\strich} Vortrag Professor Duggan\IN{\duggan}~-- New York\IO{New York}, in der Universität\II{Universität Wien}; er hat die Verbindungsstelle zwischen den amerikanischen Universitäten und Europa\IO{Europa}. Ausstellung ,,\editor{Frau,} Mutter und Kind``.\II{Frau, Mutter und Kind, Ausstellung in Wien 1928}\baustellex{KG} Abends Waismann\IN{\waismann} bei mir, bis \textonehalf{}\,1. Erzählt von seinem schlimmen Winter. \tbentry{19}{5}{1928}{} Nachmittags telefoniert Schlick\IN{\schlick}: \uline{Kiel\IO{Kiel} ist nichts geworden.}\fnE{Vgl. TB~23.\,V.\,1928\diaryref{TB-23-V-1928}.} Über den Schafberg\IO{Schafberg} spazieren. Dann kommt \uline{Elisabeths\IN{\elisabeth} schlimmer Brief}, Vorwürfe und Unterhaltsforderungen. 7\textsuperscript{h} Martha\IN{\lehmannmartha} im Caf\'{e}\IO{Wien!Caf\'{e}} getroffen, ich bin durch die beiden Nachrichten etwas einsilbig. Zusammen ins Volkstheater\IO{Wien!Volkstheater}: Bruno Frank\IN{\frankbruno} ,,Zwölftausend``, mit \gestrunl\ Moissi\IN{\moissi} als Sekretär. Ich erkläre Martha\IN{\lehmannmartha} die Parallelen zu heute: Willkürmacht der Unternehmer, weltgeschichtliche Bedeutung der Kämpfe und Krisen. Nachher zu Fuß die Mariahilfer Straße\IO{Wien!Mariahilfer Straße} hinunter. Ich rede ihr zu, dass Martha I nicht zu arg die Martha II bevormunden solle. \tbentry{20}{5}{1928}{Maue?}\IN{\maue} Mittags und nachmittags mit Feigl\IN{\feigl} spazieren; über physikalische Theorienbildung. Nachmittags und abends Vorlesung vorbereitet und an Elisabeth\IN{\elisabeth} geschrieben.~\neueseite{539977} \tbentry{21}{5}{1928}{} Vorlesung. \tbentry{22}{5}{1928}{\strich} Übungen; von jetzt ab Liebiggasse\IO{Wien!Liebiggasse}. Mittags mit Natkin\IN{\natkin} und Feigl\IN{\feigl}. \tbentry{23}{5}{1928}{} Mittags mit Schlick\IN{\schlick}. Er zeigt mir \uline{Scholz}brief\IN{\scholzheinrich};\fnE{Vgl. TB~28.\,IV.\,1928\diaryref{TB-28-IV-1928} sowie Scholz an Schlick, 16.\,V.\,1928 (MS 117/Scho-26) und Scholz an Schlick, 20.\,IV.\,1928 (MS 117/Scho-25).} er schreibt, dass er mich nicht habe durchdrücken können in der Kommission, er hat an den Minister geschrieben, dabei mich und Bernays\IN{\bernays} genannt, was aber vielleicht den ungünstigen Eindruck erwecken wird, als sei ich bloß Mathematiker; die Fakultät habe zur Bedingung gemacht, dass der Betreffende \uline{alle} Probleme der Philosophie zu behandeln befähigt sei, er glaube dies auch von mir, habe davon aber trotz des Buches\IC{\konstitutionstheorie}\IC{\konstitutionstheorie} (das ich ihm in Korrekturbogen geschickt hatte) die Kommission nicht überzeugen können. Mit Natkin\IN{\natkin} usw. im Caf\'{e}. Mit Neider\IN{\neider} und Feigl\IN{\feigl} bei Frau Neurath\IN{\neuratholga}; meine Broschüre\IC{\scheinprobleme} gelesen. Abends ich alleine mit Neuraths\IN{\neurath}\IN{\neuratholga}. Neurath\IN{\neurath} meint, ich würde auch in 2~Jahren noch nicht übersehen können, ob ich Aussicht auf eine Professur hätte, mir würde es wie ihm gehen: Immer ungewiss, vielleicht mal ein plötzlicher Glücksfall. \tbtwoA{367} \tbentry{24}{5}{1928}{} Broschüre\IC{\scheinprobleme} fertiggeschrieben. Abends mit Schlick\IN{\schlick} gegessen; dann Schlick\IN{\schlick}-Zirkel\II{\schlickzirkel}. Lebhafte Diskussion über Waismanns\IN{\waismann} Auffassung der Mathematik. \tbentry{25}{5}{1928}{\strich} Vorwort\IC{\konstitutionstheorie} geschrieben.\fnE{Das Vorwort zu Carnap, \emph{Der logische Aufbau der Welt}.} \tbentry{26}{5}{1928}{} Abends mit Waismann\IN{\waismann} bei Neurath\IN{\neurath}. Ich lese das \uline{Vorwort} \ulinesp{zum ,,Lo\-gi\-schen Aufbau``}\IC{\konstitutionstheorie} vor. Neurath\IN{\neurath} ist erstaunt und höchst erfreut über mein offenes Bekenntnis. Er meint, dass das auf junge Menschen sehr anziehend wirken muss. Ich sage, dass ich Schlick\IN{\schlick} noch fragen will, ob es zu radikal und exponierend ist.~\neueseite{539979} \tbentry{27}{5}{1928}{\uline{Pfingsten}} Nachmittags mit Waismann\IN{\waismann} Schrebergartenhäuschen zu 7000\,\textit{S} besichtigt; aber ohne elektrisches Licht und Wasser. Ist doch mühevolles Leben. Abends mit Waismann\IN{\waismann} über meine Logistik\IC{\logistik}; plötzlich ist's 1~Uhr! \tbentry{28}{5}{1928}{Pfingsten \strich} Briefe geschrieben (ausführlich an Elisabeth\IN{\elisabeth}). \tbentry{29}{5}{1928}{\strich} Abriss der Logistik\IC{\logistik} gearbeitet. \tbentry{30}{5}{1928}{} Mittags mit Schlick\IN{\schlick}. Er rät, das Vorwort\IC{\konstitutionstheorie} zu mildern. Nachmittags mit Neider\IN{\neider} und Frau Neurath\IN{\neuratholga} Broschüre\IC{\scheinprobleme} fertiggelesen. Kino. \tbentry{31}{5}{1928}{} Abends Schlick\IN{\schlick}-Zirkel\II{\schlickzirkel}; Diskussion über Waismann\IN{\waismann}. \tbentry{1}{6}{1928}{\strich} Abriss Logistik\IC{\logistik} gearbeitet. \tbentry{2}{6}{1928}{} Nachmittags: Professor Kraft\IN{\kraftvictor} über Freud\IN{\freudsigmund} ,,Die Zukunft einer Illu\-sion``\IW{\freudzukunft} und Reik\IN{\reiktheodor}; Gomperz\IN{\gomperz} und die anderen machen allerhand {\lspitz}geschicht\-liche{\rspitz} Einwendungen; auf den Kern geht man nicht ein. \gestrunl{} Mit Feigl\IN{\feigl} im Caf\'{e}\IO{Wien!Caf\'{e}}. Abends Kino\IO{Wien!Kino}: ,,Film einer Großstadt (Berlin)``, gut.\fnE{Der Film ,,Sinfonie der Großstadt``.} %\tbentry{3}{6}{1928}{} \tbentry{4}{6}{1928}{} Vorlesung. \tbentry{5}{6}{1928}{} Übungen. \tbentry{6}{6}{1928}{} Nachmittags mit Neider\IN{\neider} bei Frau Neurath\IN{\neuratholga}; Kaila\IN{\kaila} vorgelesen.\fnE{Vgl. TB~13.\,VI. und 20.\,VI.\,1928. Vermutlich Kaila, \emph{Probleme der Deduktion}.} Mittags mit Schlick\IN{\schlick} zusammen. Abends Kino\IO{Wien!Kino} ,,Nju``.~\neueseite{539981} \tbentry{7}{6}{1928}{Fronleichnam} Nachmittags Autofahrt mit Schlick\IN{\schlick} und Neumann\IN{\neumann} durch Wienerwald\IO{Wienerwald} \gestrunl: Heiligenkreuz\IO{Wien!Heiligenkreuz}, Neuhaus\IO{Wien!Neuhaus}.{\tolerance2000\par} \tbtwoA{368} Abends Kino\IO{Wien!Kino}: ,,Luther``\IN{\luther}, ergreifend der Mann, der sich ganz auf sein Gewissen stellt. \tbentry{8}{6}{1928}{\strich} Besuch von \ulinesp{Professor Lenzen}\IN{\lenzen} aus Berkeley\IO{Berkeley}; er will eine Erkenntnistheorie der Physik schreiben.\IW{\lenzenphysical}\fnE{Vgl. Lenzen, \emph{The Nature of Physical Theory}.} Abends Waismann\IN{\waismann} bei mir. \tbentry{9}{6}{1928}{} Logistik\IC{\logistik} gearbeitet. \tbentry{10}{6}{1928}{} Nachmittags und abends Feigl\IN{\feigl} und Waismann\IN{\waismann} hier. Mat\'{e} getrunken. \tbentry{11}{6}{1928}{} Vorlesung. \tbentry{12}{6}{1928}{\strich\ Maue?}\IN{\maue} Übungen. Mittags mit Natkin\IN{\natkin}. \tbentry{13}{6}{1928}{} Mittags mit Schlick\IN{\schlick}. Nachmittags mit Natkin\IN{\natkin} und Neider\IN{\neider} bei Frau Neurath\IN{\neuratholga}. Kaila\IN{\kaila} zusammen gelesen; merkwürdige realistische Anwandlungen. \tbentry{14}{6}{1928}{} (Mein Vortrag abends wird verschoben, weil Schlick\IN{\schlick} und Hahn\IN{\hahnhans} verhindert.) Waismann\IN{\waismann} und Bergmann\IN{\bergmanngustav} kommen zu mir hinaus. Über \uline{Psychoanalyse}. Der Kommunist Bergmann\IN{\bergmanngustav} meint: Die Verkrampftheit der Menschen kommt von der Erziehung durch die Väter; diese wird nicht besser, solange die Ehe besteht; die Ehe können wir nur auflösen, wenn die neue Gesellschaftsordnung kommt.{\tolerance1000\par} \tbentry{15}{6}{1928}{} Logistik\IC{\logistik} gearbeitet. \tbentry{16}{6}{1928}{} Vormittags plötzlich \uline{\ulinesp{Maina}}\IN{\maina} hier. Wohnt bei Baron von Morawitz\IN{\morawitz}, Nussdorf\IO{Wien!Nussdorf}, Eichelhofstraße\IO{Wien!Eichelhofstraße} 2. Hat schöne Reise gemacht, Dampferfahrt; Autofahrt mit~\neueseite{539989} Nationalrat Simon Abram\IN{\abramsimon}. Erzählt vom Cellisten Mischa Schneider\IN{\schneidermischa} aus Frankfurt\IO{Frankfurt}, der sie sehr gern hat und sie ihn. Sie ist plötzlich aus Elmau\IO{Elmau}\II{\elmau} weggerannt. {\lspitz}Pixavon{\rspitz}\fnE{Haarwaschmittel.}-Kopfwäsche. Nachmittags kommt sie wieder. Abends zusammen in die Stadt, ins Vegetarische\IO{Wien!Vegetarisches Restaurant}; Volkstheater\IO{Wien!Volkstheater}: Lenormand\IN{\lenormand}, Der Feigling (Spionageverwicklungen in Davos\IO{Davos} im \sout{Feld} Krieg) mit Moissi\IN{\moissi}. Nachher noch am Ring\IO{Wien!Ring} im Caf\'{e}. \tbentry{17}{6}{1928}{} Vormittags nach Nussdorf\IO{Wien!Nussdorf}. Der alte Baron Morawitz\IN{\morawitz}, typischer alter Wiener, nennt sich selbst Nörgler, hat wenig Freude am Leben. Seine zarte Frau, tut viel Gartenarbeit, Astrologie und so was. Haus in schöner Lage. Wir essen alle im Eichelhof\IO{Wien!Eichelhof}. Gespräch über Mexiko\IO{Mexiko}-Greuel. Mit \tbtwoA{369} Maina\IN{\maina} hinauf; statt zum Kahlenberg\IO{Kahlenberg} biegen wir nach Kahlenbergerdorf\IO{Kahlenbergerdorf}; Regen und Hagel, winziges Caf\'{e}\IO{Wien!Caf\'{e}} mit Musik, Maina\IN{\maina} amüsiert sich. Straße nach Klosterneuburg\IO{Klosterneuburg}. Häuschen besichtigt. Autobus zurück, Prater\IO{Wien!Prater}, Kino Lustspieltheater: Das Ende von Sankt Petersburg. Prachtvoller Film, elende Bauern; Wanderung in die Stadt, Arbeitssuche, Streit, Hunger, Verhaftungen. \gestrunl\ Krieg, Rummel, {\lspitz}Börsenhausse{\rspitz}, Schützengraben, Sturm; \IN{\kerenski}Kerenskirevolution, gegen die Arbeiter; neue Revolution. Sehr packend. Nachher Maina\IN{\maina} mit zu mir. Sie ins Bett. Ich Tee gekocht. Dann zusammen gelegen. \tbentry{18}{6}{1928}{\strich} Vorlesung. Gearbeitet. Plötzlich kommt Maina\IN{\maina} um~8. \sout{Ich} Sie war in der Vorlesung Gomperz\IN{\gomperz} über Kant\IN{\kant}~(!) mit Lilly Perlberg\IN{\perlberglilly}. Ich begleite sie im Auto nach Nussdorf\IO{Wien!Nussdorf}.~\neueseite{539995} \tbentry{19}{6}{1928}{\strich} Übungen. Mittags mit Feigl\IN{\feigl} und Natkin\IN{\natkin}. Im Arkaden Caf\'{e}\IO{Wien!Arkaden Caf\'{e}} Maina\IN{\maina} getroffen. Sie hat Brief von Gerhard\IN{\gerhard}, dass sie Sonntagmorgen schon in München\IO{München} sein soll. Sie fährt mit mir hinaus, bleibt aber nur bis~7. Macht Generalbeichte über Mischa\IN{\schneidermischa}, {\lspitz}Hoogstraten{\rspitz}\IN{\hoogstraten} usw.; und ist froh, alles erzählt zu haben. \tbentry{20}{6}{1928}{} Mittags kommt Maina\IN{\maina}; zusammen bei Strasser\IO{Wien!Gasthaus Strasser} gegessen. Kurz zum Schafberg\IO{Wien!Schafberg} hinauf, kurz zusammen bei mir. Dann in die Stadt. Ich zu Frau Neurath\IN{\neuratholga}, mit Feigl\IN{\feigl}. Über meine Korrespondenz mit Kaila\IN{\kaila} (Deduktion).\fnE{Teile der Korrespondenz Carnaps mit Kaila befinden sich in The von Wright and Wittgenstein Archives, Department of Philosophy, History and Art Studies, University of Helsinki.} Mit Maina\IN{\maina} ins Volkstheater\IO{Wien!Volkstheater}: Tolstoj\IN{\tolstoj}, Der lebende Leichnam, mit Moissi\IN{\moissi}. Wir sind sehr gepackt. Noch im Rathauspark\IO{Wien!Rathauspark} gesessen. Maina\IN{\maina} möchte mal mit mir nach Russland\IO{Russland}. \tbentry{21}{6}{1928}{} Nachmittags Maina\IN{\maina} verpasst; sie geht mit Käthe Perlberg\IN{\perlbergkaethe} in den Mexiko\IO{Mexiko}-Film. Nachher treffen wir uns Caf\'{e} France\IO{Wien!Caf\'{e} France} (Schottenring\IO{Wien!Schottenring}). Dann mit Maina\IN{\maina} alleine zum Caf\'{e} Josefinum\IO{Wien!Caf\'{e} Josefinum}, bis Schlick\IN{\schlick} kommt. Schlick\IN{\schlick}-Zirkel\II{\schlickzirkel}: \uline{Mein Vortrag Axiomatik.}\fnE{Vgl. die einseitige kurzschriftliche Vortragsskizze (\href{http://doi.org/10.48666/808033}{RC~81"~01"~23}).} Gelingt mir gut; konzentriert und lebendig. Man ist sehr angetan davon. Ich spreche 9\,\hbox{--}\,\textonehalf{}\,11. \tbentry{22}{6}{1928}{\kreis} \uline{Ganzen Tag mit Maina\IN{\maina}.} Vormittags über Schafberg\IO{Wien!Schafberg} spazieren; bei Strasser\IO{Wien!Gasthaus Strasser} gegessen. Im Bett ausgeruht. Nachmittags Auto in die Stadt, \mbox{Kino} Imperial\IO{Wien!Kino Imperial}, Film ,,\editor{Der} Glöckner von Notre Dame`` (nicht besonders gespielt; aber Maina\IN{\maina} erregt durch Aufregung und groteske Gestalten); \pagebreak Auto \tbtwoA{370} zurück. Gegessen. 8\,\hbox{--}\,\textonehalf{}\,11 zusammen im Bett. Maina\IN{\maina} will erst nicht, damit ihr's übermorgen nicht zu schwer wird mit Gerhard\IN{\gerhard}. Nachher wirft sie alle Bedenken fort. (Präs.).~\neueseite{539987} \tbentry{23}{6}{1928}{} Mittags nach Nussdorf\IO{Wien!Nussdorf}. \uline{Frau Müller}\IN{\muellerfraunussdorf}, mächtige, breite, dicke Gestalt, kräftiger Kopf, blond. Baron\IN{\morawitz} nicht da. Ruhiges Mittagessen. Ich warne die Baronin vor meiner Metaphysikfeindschaft; gebe ihr Korrekturen der ,,Scheinprobleme``\IC{\scheinprobleme} und des Vorwortes zum ,,Aufbau``\IC{\konstitutionstheorie}. Mit Maina\IN{\maina} nach \uline{Laxenburg}\IO{Laxenburg}, Autobus von der Oper\IO{Wien!Oper}. Schönes altes Schloss\IO{Laxenburg!Schloss}, vorn die niedrigen langen Gebäude, Ökonomie und Kavalierflügel; dann das Schloss\IO{Laxenburg!Schloss} mit der Gymnastikschule\II{Gymnastikschule Schloss Laxenburg}.\fnE{Vgl. dazu Herta Hirmke-Toth, \textit{Rhythmik in Hellerau-Laxenburg}.\baustellex{KG}} Park\IO{Laxenburg!Park}. Fest der Musikhochschule\IO{Laxenburg!Musikhochschule}, Schlick\IN{\schlick}, Linksens\IN{\lingsmajor} und einige Damen kommen. Wir sitzen zusammen. Dann mit Maina\IN{\maina} Bummel durch den Park\IO{Laxenburg!Park}. Sie ist sehr zärtlich; möchte gar nicht weg von Wien\IO{Wien}. Zurück. Ballett. \textonehalf{}\,9~schon gegangen. Schlossrestauration\IO{Wien!Schlossrestaurant} etwas getrunken. Autobus zurück. {\lspitz}Plötzlich{\rspitz} Panne, Maina\IN{\maina} große Angst um ihren Zug. Privatauto (Neumann\IN{\neumannxii}, XII. Bezirk), nimmt uns mit, lässt uns zum Bahnhof\IO{Wien!Bahnhof} fahren. Frau Müller\IN{\muellerfraunussdorf} kommt nicht, wir wissen nicht, warum. Nur Käthe Perlberg\IN{\perlbergkaethe}. \ulinesp{\ulinestr{Maina\IN{\maina} fährt} alleine \ulinestr{ab}.} \tbentry{24}{6}{1928}{} Gearbeitet, Briefe. (Telegramm von Maina\IN{\maina} ,,Bin heute abend frei und bei Dir.``) \tbentry{25}{6}{1928}{\strich} Vorlesung. Gearbeitet. Briefe Wohnungssuche. \tbentry{26}{6}{1928}{} Übungen. Mittags mit Feigl\IN{\feigl} und Natkin\IN{\natkin}. \tbentry{27}{6}{1928}{} Nachmittags und abends bei Neuraths\IN{\neurath}\IN{\neuratholga}. Kaila\IN{\kaila} gelesen mit Neider\IN{\neider}, Feigl\IN{\feigl}, Natkin\IN{\natkin}; abends Neurath\IN{\neurath} aus \textit{MS}\IW{\neurathneuesbuch} vorgelesen. \tbentry{28}{6}{1928}{\strich} \uline{Wohnungssuche im 13.~Bezirk.}\fnE{Der 13.~Wiener Gemeindebezirk umfasste bis~1938 Gebiete, die heute zum 14.~Bezirk zählen. So die unten angesprochene Siedlung Rosental, den Flötzersteig usw.} Siedlung Wolkersberg\IO{Wien!Wolkersberg}, primitives Häuschen. Siedlung Rosental\IO{Wien!Rosental}, hinauf auf den Satzberg\IO{Wien!Satzberg}, noch nicht fertiges Häuschen,~\neueseite{539993} \textonehalf{} Stunde von der Elektrischen (!), aber sehr schöne Lage. Über den Berg (Heilstätte Steinhof\IO{Wien!Steinhof}). Schöne Siedlung Flötzersteig\IO{Wien!Flötzersteig}. Haus am Ameisbach\IO{Wien!Ameisbach}, fast fertig; ich müsste aber die neuen Möbel übernehmen. Abends müde heim, Brief von Maina\IN{\maina}: Schlimme Nächte mit Gerhard\IN{\gerhard}. \tbentry{29}{6}{1928}{} Wohnungssuche 18.~Bezirk, Cottage\IO{Wien!Cottage}. Nichts. Abends \uline{Waismann}\IN{\waismann} hier. Er hat Sorge, ob unser Abbau von Metaphysik und alten Bindungen nicht vielleicht das Leben verflachen wird; statt {\lspitz}ernster{\rspitz} Menschen Tennisspieler.\shortenpage \tbtwoA{371} \tbentry{30}{6}{1928}{} Wohnungssuche im 13.~Bezirk. Heiß und ermüdend. Auch nochmal bei Kluch\IN{\kluch}. Mainas\IN{\maina} Brief: Fährt \textit{So} nach Bremerhaven\IO{Bremerhaven}! Lange an sie geschrieben. \tbentry{1}{7}{1928}{} Im 13.~Bezirk; schönes neues Haus am Flötzersteig\IO{Wien!Flötzersteig}. Nachmittags bei \uline{Kaufmann}\IN{\kaufmannfelix}. Diskussion über seine Arbeit zur Grund\-legung der Mathematik.\IW{\kaufmanndasunendliche} Diesmal fruchtbarer.\fnE{Vgl. Kaufmann, \emph{Das Unendliche in der Mathematik und seine Ausschaltung}.} Abends Vorlesung vorbereitet und Brief an Maina\IN{\maina} weitergeschrieben. \tbentry{2}{7}{1928}{} Letzte Vorlesung ,,Raum``. (24~Hörer.) Sehr heiß. \tbentry{3}{7}{1928}{} Letzte Übung Axiomatik. Mittags mit Feigl\IN{\feigl} und Natkin\IN{\natkin}. Abends im 13.~Bezirk. Haus am Flötzersteig\IO{Wien!Flötzersteig} ist schon vermietet. Mit Kluch\IN{\kluch} lange verhandelt wegen Hypothek.~\neueseite{540005} \tbentry{4}{7}{1928}{\strich} Gesiba.\fnE{Im Zusammenhang mit Carnaps Wohnungssuche vermutlich die Wiener Gemeinnützige Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft.} Mittags mit Schlick\IN{\schlick}. Siedlung am Wasserturm\IO{Wien!Wasserturm} (10.~Bezirk) besichtigt, schöne Häuschen. Nachmittags mit Neider\IN{\neider} bei Frau Neurath\IN{\neuratholga}, Kaila\IN{\kaila} gelesen und abends liest Neurath\IN{\neurath} sein \textit{MS}\IW{\neurathneuesbuch} vor. \tbentry{5}{7}{1928}{} Abends mein 2. Vortrag über Axiomatik im Schlick\IN{\schlick}-Zirkel\II{\schlickzirkel}. \tbentry{6}{7}{1928}{\strich} Briefe geschrieben. Nachmittags mit Kluchs\IN{\kluch} beim Rechtsanwalt. \tbentry{7}{7}{1928}{} Abends Maues\IN{\maue} Telegramm ,,Nicht kaufen, Besuche unwahrscheinlich``.\fnE{Maue Gramm an Carnap, 7.\,VII.\,1928 (\href{http://doi.org/10.48666/824882}{RC~024"~24"~18}).} Raimundtheater\IO{Wien!Raimundtheater} ,,Der Garten Eden, 4 Kapitel aus dem Leben eines ,unanständigen` Mädchens`` von Oesterreicher\IN{\oesterreicherrudolf}. Effektvoll. \tbentry{8}{7}{1928}{} Abends Waismann\IN{\waismann} hier. Von Maina\IN{\maina} und Mischa\IN{\schneidermischa} (ohne Namen) erzählt. \tbentry{9}{7}{1928}{} Nachmittags bei \uline{Menger}\IN{\menger}. Über Mengenlehre, Grundlagenprobleme usw. Nachher Kino\IO{Wien!Kino} Schottenring\IO{Wien!Schottengring}: Die lebende Maske, mit Veidt\IN{\veidtconrad}. \tbentry{10}{7}{1928}{\strich} 11 Rechtsanwalt Schattegg\IN{\schottegg}; zum Notar. \textonehalf{}\,4~Schottengasse\IO{Wien!Schottengasse} Schattegg\IN{\schottegg}; nimmt hohes Honorar! Mittags mit Neurath\IN{\neurath}; über katholische und evangelische Pfarrer (letztere unecht). \tbtwoA{372} \tbentry{11}{7}{1928}{} Nachmittags mit Feigl\IN{\feigl} und Natkin\IN{\natkin} bei Frau Neurath\IN{\neuratholga}. Über Nähewirkung usw. Abends liest Neurath\IN{\neurath} sein \textit{MS}\IW{\neurathneuesbuch} zu Ende. Dabei auch Waismann\IN{\waismann}. \tbentry{12}{7}{1928}{} Maues\IN{\maue} Telegramm: Urlaub! Mittags mit Schlick\IN{\schlick}; erzähle von Maina\IN{\maina} und ihrem Vater\IN{\muellerjohannes}. Er erzählt von seiner~\neueseite{540001} Geige spielenden Freundin, die auch an den Attersee\IO{Attersee} kommt. Und von der anderen Freundin, Frau des Architekten Plattner\IN{\lila}\IN{\plattner} aus Mannheim\IO{Mannheim}, die er im September in Bozen\IO{Bozen} treffen will. Zu \uline{Kluch}\IN{\kluch}. Wohnung ausgemessen. \tbentry{13}{7}{1928}{} Ganzen Nachmittag Besorgungen, bei großer Hitze. Abends Waismann\IN{\waismann} und Feigl\IN{\feigl} bei mir, bis~1\textsuperscript{h} nachts. Über die Rolle der Religion in unserer Kindheit,~\ldots{} \tbentry{14}{7}{1928}{} Gekramt und geschrieben, arge Hitze. \tbentry{15}{7}{1928}{} Gepackt. Arge Hitze. \tbentry{16}{7}{1928}{} \uline{\ulinesp{Abreise.}} \textonehalf{}\,11\,\hbox{--}\,\textonehalf{}\,7 nach \uline{Rosenheim}\IO{Rosenheim}.\ort{Rosenheim} Leider Schlick\IN{\schlick} und Barbara\IN{\schlickbarbara}, die zum Attersee\IO{Attersee} fahren, im Zuge verfehlt. \tbentry{17}{7}{1928}{} \textonehalf{}\,10\,\hbox{--}\,1 zum \uline{\ulinesp{Achensee}}\IO{Achensee},\ort{Achensee} Pertisau\IO{Pertisau}. Vergeblich nach Unterkunft gesucht. Nachmittags mit Schiff zur Gaisalm\IO{Gaisalm}, auch alles besetzt. Weiter zur \uline{\ulinesp{Scho\-lastika}}\IO{Scholastika}, Zimmer gefunden. \tbentry{18}{7}{1928}{\kreis\ i} Mittags \uline{Maue}\IN{\maue} in Seespitz\IO{Seespitz} abgeholt; Schiff nach Scholastika\IO{Scholastika}. Nachmittags lange im Bett; abends müde.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit Symbol~\original{\kreuz}} %\tbentry{19}{7}{1928}{\kreuz} \tbentry{20}{7}{1928}{\kreuz\ \kreuz} Gebadet; ich geschwommen; Sonnenbad.~\neueseite{539999} \tbentry{21}{7}{1928}{\kreuz} Wohnungseinrichtung überlegt.\fnA{Es folgen leere Einträge, beim 22. und 24.\,VII. Symbol~\original{\kreuz}.} %\tbentry{22}{7}{1928}{\kreuz} %\tbentry{23}{7}{1928}{} %\tbentry{24}{7}{1928}{\kreuz} \tbentry{25}{7}{1928}{} Abends {\lspitz}brät{\rspitz} Maue\IN{\maue} mich; sie kann nicht, ohne zu wollen. \tbentry{26}{7}{1928}{\kreis} Mittags oben im Wald Sonnenbad. \kreis. Abends Kummer. \tbentry{27}{7}{1928}{\kreis} Nachmittags \kreis.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit Symbol~\original{\kreis}.\fnAhack{10em}} %\tbentry{28}{7}{1928}{\kreis} \tbentry{29}{7}{1928}{\kreis} Nachmittags \kreis. \tbentry{30}{7}{1928}{} Letzter Abend! Kummer, Maue\IN{\maue} kann zu ihrer eigenen Betrübnis nicht.\pagebreak \tbtwoA{373} \tbentry{31}{7}{1928}{} \uline{\ulinesp{Abreise.}} Postauto 11\,\hbox{--}\,1 nach \uline{Tegernsee}\IO{Tegernsee}. Dann 2\,\hbox{--}\,4\,\textonehalf{} \ulinesp{nach} \uline{\ulinesp{Mün-}}\linebreak\uline{\ulinesp{chen}}\IO{München}.\ort{München} Elisabeth\IN{\elisabeth} Telegramm: Ist mit ,,Hellmuth``\IN{\gall} und Opel in Lindau\IO{Lindau}. \ulinesp{Zu} \uline{\ulinesp{Rohs}}\IN{\rohfranz}\IN{\rohhilde}.~\neueseite{539997}{\tolerance500\par} \tbentry{1}{8}{1928}{} Vormittags mit Rohs\IN{\rohfranz}\IN{\rohhilde} gesprochen. Etwas über ihre Lage. Poeschel\IN{\poeschelerwin} ist verabschiedet, Roh\IN{\rohfranz} ertrug es nicht. Jetzt wollen sie zusammen auf Reise. Dann über Doktor Schmidt\IN{\schmidtdr} und Astrologie. Nachmittags in den Hirschgarten\IO{München!Hirschgarten}; Maue\IN{\maue} und Birgit\IN{\birgit}. Entzückendes Kind, ruhig und nett, aufmerksam. Mit zu Gramms\IN{\gramm}\IN{\maue}. Wohnung besichtigt; Ratschläge für Wien\IO{Wien}. Dort gegessen. Bis \textonehalf{}\,9. Abends noch mit Rohs\IN{\rohfranz}\IN{\rohhilde}. \tbentry{2}{8}{1928}{} Mit Franz\IN{\rohfranz} und Maue\IN{\maue} Hut gekauft. 12\,\hbox{--}\,\textonehalf{}\,5 nach \uline{Sigmaringen}\IO{Sigmaringen}. Dort \ulinesp{Elisabeth\IN{\elisabeth} und Hellmuth Gall\IN{\gall} mit Opel-Wagen}. Sie wollten mich in Lindau\IO{Lindau} treffen und dann in die Alpen\IO{Alpen} fahren! Jetzt direkt heim; schöne Fahrt. 11\,\uline{\ulinesp{Wiesneck}}\IO{Wiesneck}.\ort{Wiesneck} Gall\IN{\gall} liebt Elisabeth\IN{\elisabeth} sehr. \tbentry{3}{8}{1928}{} Gekramt. Elisabeth\IN{\elisabeth} erzählt; sie erzählt mir von Galls\IN{\galls}. \tbentry{4}{8}{1928}{} Gall\IN{\gall} fährt uns nach Freiburg\IO{Freiburg}. Zu \uline{Merten}\IN{\merten}. Nettes neues Haus in Haslach\IO{Haslach}. Sie holen mich mittags ab, zu Galls\IN{\galls}. Mit Gall\IN{\gall} über das Unaussprechbare. Nachmittags mit Elisabeth\IN{\elisabeth} und Galls\IN{\galls} im Auto zum Titisee\IO{Titisee}, auch Elli\IN{\ella} und Hanneliese\IN{\hanneliese}. Gebadet, abends heim, viele Himbeeren gesucht. \tbentry{5}{8}{1928}{\kreuz} Gall\IN{\gall} fährt Elisabeth\IN{\elisabeth} und mich auf den Schauinsland\IO{Schauinsland},~\neueseite{540003} zum Autorennen. 3\textsuperscript{h}~zurück. ,,Du`` zu Gall\IN{\gall}. Abends bringt Gall\IN{\gall} das Brüderle\IN{\johannes}. %\tbentry{6}{8}{1928}{} \tbentry{7}{8}{1928}{} Vormittags mit Elisabeth\IN{\elisabeth} ins Ibental\IO{Ibental}. Von Maue\IN{\maue} gesprochen, weil Elisabeth\IN{\elisabeth} anscheinend jetzt heiter und stark. Aber es trifft sie doch wieder hart. \tbentry{8}{8}{1928}{\strich} Abends mit Gall\IN{\gall} und Elisabeth\IN{\elisabeth} zum Titisee\IO{Titisee} baden. Pläne, dass beide mich im Auto nach Wien\IO{Wien} oder ein Stück bringen wollen. \tbentry{9}{8}{1928}{} Die ganze Familie ganzen Tag zum Titisee\IO{Titisee}, ich alleine zu Hause. Abends mit Gall\IN{\gall} im Auto hinauf, sie abzuholen. An Maue\IN{\maue} geschrieben. Elisabeth\IN{\elisabeth} ist bedrückt, dass sie keinen Menschen ganz für sich alleine hat, und keinen ganz ungehemmt lieben kann. \tbentry{10}{8}{1928}{\kreuz\ Maue}\IN{\maue} Nachmittags kommen Galls\IN{\gall} Verwandte aus Amerika\IO{Amerika}, um Wiesneck\IO{Wiesneck} zu besichtigen. %\tbentry{11}{8}{1928}{} \tbentry{12}{8}{1928}{Elisabeth}\IN{\elisabeth} Nachmittags im Gall\IN{\gall}-Lieferwagen große Kinderfahrt ins Wilhelmer Tal\IO{Wilhelmer Tal}. \tbtwoA{374} \tbentry{13}{8}{1928}{} Nachmittags zum ersten Mal zu \uline{Christiansen}\IN{\christiansen}. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ich wieder ganz zu Elisabeth\IN{\elisabeth} komme. Ich zeige ihm Bilder von Birgit\IN{\birgit}. Er meint, gerade durch unsere Bekämpfung werde die Metaphysik wieder aufleben, ähnlich wie nach Kant\IN{\kant}.~\neueseite{540013} \tbentry{14}{8}{1928}{} Nachmittags zum Kaffee bei Franks\IN{\frankswiesneck}. An Maina\IN{\maina} geschrieben (endlich, nach~1~Monat!). \tbentry{15}{8}{1928}{} Gepackt. \tbentry{16}{8}{1928}{\kreuz} \textwh{Gepackt.} Gall\IN{\gall}-Familie nach Todtnauberg\IO{Todtnauberg}, Elisabeth\IN{\elisabeth} mit, kommt abends wieder heim. \tbentry{17}{8}{1928}{} Freiburg\IO{Freiburg}. Zu Merten\IN{\merten}. Über meine Bücher. Abends mit Merten\IN{\merten} und Gall\IN{\gall} zu uns. Meine Frotzelei über Gall\IN{\gall} (Theologie, Metaphysik usw.). \tbentry{18}{8}{1928}{} Bücherregale und Schreibtisch verpackt. \tbentry{19}{8}{1928}{} \ulinesp{Fahrt mit Brüdern Gall\IN{\gall} und Elisabeth\IN{\elisabeth} zum} \uline{\ulinesp{Bodensee}\IO{Bodensee}.} \uline{\ulinesp{Gretel {\lspitz}Tho-}}\linebreak\uline{\ulinesp{masen{\rspitz}}}\IN{\thomasengretel} (zum ersten Mal gesehen) von Stackelberg\IN{\stackelberg} abgeholt; über Schiener Berg\IO{Schienerberg} nach \ulinesp{Gaienhofen}\IO{Gaienhofen};\ort{Gaienhofen} \uline{\ulinesp{Jutta Lietz\IN{\rjjutta}.}} Sie hat etwas Hartes und Scharfes, trotz ihrer Freundlichkeit. Gebadet. Zurück. Bei Stackelbergs\IN{\stackelberg}\IN{\stackelberglene} die Münchner\IO{München} Straße.\IO{München!Münchner Straße} Durch die Nacht heim.\ort{Wiesneck} \tbentry{20}{8}{1928}{} Nachmittags zu \uline{Christiansen}\IN{\christiansen}. Er erklärt mir, warum er Trennung von Elisabeth\IN{\elisabeth} will. Die gegenseitige {\lspitz}Beschwingung{\rspitz} sei nicht mehr da; er habe es nicht deutlich erklärt, um ihr die Beschämung zu ersparen. Ob aber nicht doch die Eifersucht gegen Gall\IN{\gall} mitspielt? Auch über ,,Scheinprobleme``\IC{\scheinprobleme}. Abends Gall\IN{\gall} hier. Über Elisabeths\IN{\elisabeth} Gaienhofen\IO{Gaienhofen}-Pläne; ob sie wegziehen soll. Ich meine: Ja, um der Kinder und ihretwillen. Sie meint auch. Ihm tut's leid wegen Wiesneck\IO{Wiesneck}, und dass er sie verlieren würde.~\neueseite{540007} %\tbentry{21}{8}{1928}{} \tbentry{22}{8}{1928}{\strich} Elisabeth\IN{\elisabeth} mit Ursula Kaufmann\IN{\kaufmannursula}, Annemarie\IN{\annemarie} und Hanneliese\IN{\hanneliese} für 4~Tage zum Bodensee\IO{Bodensee}. Nachmittags zu \uline{Christiansen}\IN{\christiansen}. \tbentry{23}{8}{1928}{} 9\,\hbox{--}\,11\,\textonehalf{} \ulinesp{nach} \uline{\ulinesp{Lichtental}}\IO{Lichtental}.\ort{Lichtental} \tbentry{24}{8}{1928}{} Binswanger\IN{\binswanger} findet die Lunge bedeutend besser als voriges Jahr; aber noch gefährdet. Die Atmung im Allgemeinen schlecht. Die anstrengende Kur macht mir starke Übertemperatur (38'1). \tbentry{25}{8}{1928}{} Binswanger\IN{\binswanger} verordnet: Kein Sonnenbad und Massage und Wechselwaschung; zunächst viel Ruhe, um Temperatur herunterzukriegen. \tbtwoA{375} Abends \uline{\ulinesp{Agnes\IN{\agnes} und Reinhard}}\IN{\reinhardkaufmann} vom Hunsrück\IO{Hunsrück} zurück. Mit beiden gesprochen, über Christiansens\IN{\christiansen} graphologische Analyse;\fnE{Vgl. (\href{http://doi.org/10.48666/807974}{RC~21"~74"~02}).} über Lage der Textilindustrie und die ,,Scheinblüte`` in Deutschland\IO{Deutschland}, mit Überschuldung.\fnE{Der auf die Hyperinflation von 1923 folgende wirtschaftliche Aufschwung wurde, in Erwartung einer neuen Wirtschaftskrise, als ,,Scheinblüte`` bezeichnet. Zu den 1928/29 zur Wirtschaftskrise führenden Faktoren vgl. Knorz, \emph{Wirtschaftsgeschichte der Weimarer Republik}, 200\hbox{--}215.}{\tolerance1000\par} \tbentry{26}{8}{1928}{} Mit Reinhard\IN{\reinhardkaufmann} über Notwendigkeit der privaten Initiative in der Wirtschaft. Reinhard\IN{\reinhardkaufmann} reist ab~7\textsuperscript{h}. \tbentry{27}{8}{1928}{} Weil immer Temperatur, auf Binswangers\IN{\binswanger} Rat Röntgenaufnahme; einige kleine neue Herde in der Spitze, und Drüsen. Binswanger\IN{\binswanger} spricht von der Möglichkeit, dass Davos\IO{Davos} wieder nötig wird. \uline{\ulinesp{Otto Kreitz}}\IN{\kreitzotto} und 6"~jähriger Otto\IN{\kreitzottosohn} kommen. Lustig die Ronsdorfer Sprache; einfaches burschikoses Wesen, heftiges Mienenspiel.~\neueseite{540011} \tbentry{28}{8}{1928}{\strich} Röntgenbefund: Produktiver Prozess mit neuen, kleinen Herden in der linken Spitze, dazu Drüsen. Ich bleibe noch nächste Woche hier. %\tbentry{29}{8}{1928}{} \tbentry{30}{8}{1928}{} Luise von Rohden\IN{\rjluise} kommt. \tbentry{31}{8}{1928}{} Luises\IN{\rjluise} Verlobter Erich Marx\IN{\marxerich} kommt für 1~Tag; er ist 26, sie 28; sie sind schon 4~Jahre verlobt, wollen erst heiraten, wenn er Herrnhuter Pfarrer wird. Er ist ganz in der Brüdergemeinde aufgewachsen, hat auch dort studiert! Abends Gespräch \gestrunl\ über Niedergang des Protestantismus. Ich spreche von der Entwicklung der Arbeiterbewegung und dem Anwachsen der irreligiösen Einstellung; er kennt sie gar nicht.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit Symbol~\original{\strich}.} %\tbentry{1}{9}{1928}{\strich} \tbentrylong{2}{9}{1928}{} Agnes\IN{\agnes} liest uns vor: Johannes Müller\IN{\muellerjohannes}, \editor{Die} Treue\IW{\muellerjohannestreue}. Darin steht aber auch: Zur wahren Treue gehört es, nicht festzuhalten, was nicht mehr vorhanden ist. Geschrieben. \tbmanyentries{\tbentry{3}{9}{1928}{}\,\hbox{--}\,\tbentry{5}{9}{1928}{\strich}} Immer noch Temperatur. \tbentry{6}{9}{1928}{\kreuz} Abends 7 \ulinesp{kommen} \uline{\ulinesp{Elisabeth}}\IN{\elisabeth} \ulinesp{und Brüderle}\IN{\johannes}. Wir ziehen zusammen ins Haupthaus\IO{Haupthaus}.~\neueseite{540015} Sie erzählt, dass Gaienhofen\IO{Gaienhofen} doch nichts ist zum Hinziehen; keine Wohnung, Bauen teuer; Mithelfen im Heim\II{\dlehgaienhofen} nicht möglich; Jutta\IN{\rjjutta} rät: Andreesen\IN{\andresen} um Freistelle für Annemarie\IN{\annemarie} in Gebesee\IO{Gebesee}\II{\landerziehungsheimgebesee} bitten. \tbentry{7}{9}{1928}{} \uline{Agnes\IN{\agnes} reist ab} 6~Uhr.\shortenpage \tbtwoA{376} \tbentry{8}{9}{1928}{Elisabeth Maue}\IN{\elisabeth}\IN{\maue} Schlussuntersuchung. Lungengeräusche bedeutend gebessert. Binswanger\IN{\binswanger} möchte mich gern noch dahalten. Ich sage, dass ich gern jetzt der Lunge etwas mehr Ruhe geben möchte.{\tolerance1000\par} 3\textsuperscript{h} \uline{\ulinesp{Abreise}}. In Freiburg\IO{Freiburg} Gall\IN{\gall}, mit ihm \ulinesp{nach} \uline{\ulinesp{Todtnauberg}}\IO{Todtnauberg}\ort{Todtnauberg} zu seiner Familie, \ulinesp{auch Elisabeth\IN{\elisabeth} und Brüderle}\IN{\johannes}, oben ist Eline\IN{\eline}. \tbentry{9}{9}{1928}{} Ganzen Tag draußen. Sehr schöne Gegend. Erna\IN{\erna} ,,Du``. Plan des Wochenendhauses von Gall\IN{\gall}. \gestrunl\ Nachmittags am Ebenhof\IO{Ebenhof}. 8\,\hbox{--}\,9 nach \uline{\ulinesp{Wies-}}\linebreak\uline{\ulinesp{neck}}\IO{Wiesneck}.\ort{Wiesneck} \tbentry{10}{9}{1928}{} Frau Cloos\IN{\clooselisabeth} und \uline{Professor Cloos}\IN{\clooshans} hier. Sie sucht Wohnung in Freiburg\IO{Freiburg}. Er erzählt von der Bonner\IO{Bonn} philosophischen Professur, war mit in der Kommission, sorgte mit jüngeren Kollegen dafür, dass den unsachlichen Gründen widersprochen wurde; die Fachleute lehnten alle Tüchtigeren (Nicolai Hartmann\IN{\hartmannnikolai}, Litt\IN{\litt}, usw.) ab. Es wurden nur Leute über 40 berücksichtigt. Er hatte von Doktor Martin\IN{\martin} gehört, ich hätte Aussichten auf Kiel\IO{Kiel} gehabt; ich kläre ihn aber auf. Er fragt, ob ich regelmäßig Vorlesungen gehalten habe; ich sage: Außer vorigen Winter. Er sagt, dass er mir gern helfen wird, wenn einmal irgendwo etwas schwebt, da er seine Fachgenossen überall persönlich kennt und bewirken kann, dass wenigstens~\neueseite{540021} mein Name dann dort genannt wird. \tbentry{11}{9}{1928}{\kreuz} Briefe geschrieben. Telefon wird fertig (auf Galls\IN{\gall} Kosten). Nachmittags wir beide kurz bei Franks\IN{\frankswiesneck}. Elisabeth\IN{\elisabeth} ist betrübt, dass ich bald wegfahre. Sie möchte mir die Wiener\IO{Wien} Wohnung einrichten. Sie hängt doch sehr am Wiesnecker\IO{Wiesneck} Häuschen. \tbentry{12}{9}{1928}{} Nachmittags Verkaufsverhandlung mit Doktor Husemann\IN{\grossmann} und 3~Vermietern.{\tolerance1000\par} \tbentry{13}{9}{1928}{\strich} Freiburg\IO{Freiburg}. Doktor Martin\IN{\martin} konsultiert. Mittags und nachmittags bei Merten\IN{\merten}; dort auch {\lspitz}Eugen{\rspitz}\IN{\eugen} und Wölfle\IN{\wolffrau} mit ihrer Lore\IN{\mertenlorezwei}, aus {\lspitz}Texas{\rspitz}\IO{Texas} auf Urlaub. Merten\IN{\merten} berichtet von Gesprächen mit dem Phänomenologen Reiner\IN{\reinerhans}. \tbentry{14}{9}{1928}{} Vormittags Agenten hier; wir setzen den Kaufvertrag auf. \tbentry{15}{9}{1928}{} Vormittags mit Elisabeth\IN{\elisabeth} gepackt. Mit Gall\IN{\gall} und Elisabeth\IN{\elisabeth} im Auto 3\,\hbox{--}\,4 nach \uline{Mühlheim}\IO{Mühlheim}.\ort{Mühlheim} Zuletzt Gespräch über wirtschaftliche Lage von Elisabeth\IN{\elisabeth}. Elisabeth\IN{\elisabeth} sagt, dass sie das Geld auf ihren Namen legen wird und bestimmt nicht aus der Hand geben einstweilen, als Pfand. Gall\IN{\gall} fragt, ob ich nicht mehr geben kann, vielleicht 400 oder~350. Ich sage 350 zu, erkläre meine Auffassung, dass ich für die Dau\-\tbtwoA{377}er nur für die Kinder\IN{\annemarie}\IN{\hanneliese}\IN{\johannes} sorgen möchte. Gall\IN{\gall} meint, ich solle dies als für die Kinder gegeben auffassen, nicht an Elisabeth\IN{\elisabeth} denken; er wird Elisabeth\IN{\elisabeth} monatlich 150 überweisen. Ich erkläre, dass ich durch die wirtschaftliche Lage stärker an Elisabeth\IN{\elisabeth} gebunden bin als sie an mich.~\neueseite{540019} 6\,\hbox{--}\,10 abends Bahn nach \uline{Zürich}\IO{Zürich}.\ort{Zürich} \tbentry{16}{9}{1928}{} 9\,\hbox{--}\,\textonehalf{}\,4 nach \uline{\ulinesp{Zuoz}}\IO{Zuoz}.\ort{Zuoz} Gasthaus Weißes Kreuz\IO{Zuoz!Gasthaus Weißes Kreuz}. Regen, trübselig. \tbentry{17}{9}{1928}{\strich} Wohnung Haus Kenz\IO{Zuoz!Haus Kenz} gefunden, sehr schön. Mittags Maues\IN{\maue} Brief: Kommt erst \textit{Sa}! Nachmittags geschrieben. Kalt und Regen. \tbentry{18}{9}{1928}{\strich} Endlich Sonne. Langen Brief an Kaila\IN{\kaila}. Brief von Hanne\IN{\hanne} und Elisabeth\IN{\elisabeth}. \tbentry{19}{9}{1928}{} Umzug in \uline{Haus Kenz}\IO{Zuoz!Haus Kenz}. Essen einkaufen. Selbst gerichtetes Abendbrot. Zum ersten Mal \gestrunl{} Müsli aufgesetzt, für morgen. \tbentry{20}{9}{1928}{} Schöne Wohnung, schönes Wetter. \uline{Axiomatik}\IC{\axiomatikms} wieder angefangen zu arbeiten.\fnE{Die maschinschriftliche Reinschrift zu Carnap, \emph{Untersuchungen zur allgemeinen Axiomatik}, Erster Teil (= \href{http://doi.org/10.48666/808016}{RC~80"~34"~03}). Vgl. TB~13.\,III.\,1928\diaryref{TB-13-III-1928} und 25.\,X.\,1928.} \tbentry{21}{9}{1928}{} Axiomatik\IC{\axiomatikms}. Briefe geschrieben. \tbentry{22}{9}{1928}{\kreuz} \uline{\ulinesp{Maue\IN{\maue} kommt}} 20,40. In Bevers\IO{Bever} abgeholt. Wir ziehen zusammen ins Doppelzimmer.\fnA{Es folgt leerer Eintrag mit Symbol~\original{\kreuz}.} %\tbentry{23}{9}{1928}{\kreuz} \tbentry{24}{9}{1928}{\kreuz} Nachmittags zusammen nach S-chanfs\IO{S-chanf}.~\neueseite{540025} \tbmanyentries{\tbentry{25}{9}{1928}{}\,\hbox{--}\,\tbentry{27}{9}{1928}{}}\fnAD{Beim 26.\,IX. Symbol~\original{\kreuz}.} Täglich fleißig Axiomatik\IC{\axiomatikms} gearbeitet. Maue\IN{\maue} kocht mittags immer. Spaziergänge. Sehr schönes Leben. Manchmal auch Ärger und Zank. Alles, was an Wiesneck\IO{Wiesneck} erinnert, besonders Ernährung, macht ihr Kummer. \tbentry{28}{9}{1928}{} Abends kleiner Ärger; darauf Maue\IN{\maue} plötzlich abgekühlt. \tbentry{29}{9}{1928}{\kreuz\ \kreuz} Nachmittags 2~+. Sehr schön.\fnA{Es folgen leere Einträge, beim 1. und 3.\,X. Symbol~\original{\kreuz}.} %\tbentry{30}{9}{1928}{} %\tbentry{1}{10}{1928}{\kreuz} %\tbentry{2}{10}{1928}{} %\tbentry{3}{10}{1928}{\kreuz} %\tbentry{4}{10}{1928}{} \tbentrylong{5}{10}{1928}{} Nachmittags kommen {\lspitz}\uline{Lütte}{\rspitz}\IN{\luette} und Kurt Girardet\IN{\girardet}; Hochzeits\-reise; Ehehemmungen bei {\lspitz}Lütte{\rspitz}\IN{\luette}. Er sehr ruhig und nett.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit \original{Maue} im Datum.}\pagebreak \tbtwoA{378} %\tbentry{6}{10}{1928}{Maue}\IN{\maue} \tbentry{7}{10}{1928}{\kreuz} Nachmittags 3\textsuperscript{h} reisen \uline{Girardets\IN{\luette}\IN{\girardet} ab}.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit Symbol~\original{\kreuz}.}~\neueseite{540017} %\tbentry{8}{10}{1928}{\kreuz} \tbentry{9}{10}{1928}{\kreuz} Abends Sp. Nachts fast nicht geschlafen. 5\textsuperscript{h}~gewaschen und~+. Sehr schön. \tbentry{10}{10}{1928}{} Axiomatik\IC{\axiomatikms} getippt. Nachts erst gegen~4 eingeschlafen. \tbentry{11}{10}{1928}{\kreuz} Mittags in der Sonne~+. Endlich wieder gut geschlafen. %\tbentry{12}{10}{1928}{} \tbentry{13}{10}{1928}{} \ulinesp{Mit Maue\IN{\maue} nach} \uline{\ulinesp{Davos}}\IO{Davos}\ort{Davos} 7\,\textonehalf{}\,\hbox{--}\,10. Untersuchung bei Doktor Frey\IN{\freyhermann} (siehe besonderen Zettel);\fnE{Nicht erhalten.} Befund nicht besonders ernstlich, aber schlechter als beim Weggang von Davos\IO{Davos}. Offik\IN{\offik} besucht; er sagt, dass es Frau Hederström\IN{\hederstroemfrau} gut gehe, von Frau Edelsteen\IN{\edelstenebba} hat er keine Nachricht. Professor von Rohden\IN{\rohdenpaul} getroffen. Nachmittags bei Schneider. Kalt und regnerisch. \ulinesp{Abends zurück.}\ort{Zuoz} \tbentry{14}{10}{1928}{\kreuz} Früh morgens~+. Es schneit. \tbentry{15}{10}{1928}{\kreuz} Nachmittags~+. \tbentry{16}{10}{1928}{} \sout{Nachmittags in der Sonne.} \tbentry{17}{10}{1928}{\kreuz} Abschiedstag. Maues\IN{\maue} Geburtstag. Nachmittags in der Sonne~+ zum Abschied. (58\%) \ulinesp{Dies war unsere schönste Zeit zusammen.} \tbentry{18}{10}{1928}{} 7\,\textonehalf{} \uline{\ulinesp{Maue\IN{\maue} reist ab.}}~\neueseite{540023} \tbentry{19}{10}{1928}{} Fleißig Axiomatik\IC{\axiomatikms} gearbeitet und getippt. \tbentry{20}{10}{1928}{} \textwh{Fleißig Axiomatik\IC{\axiomatikms} gearbeitet und getippt.} \tbentry{21}{10}{1928}{} Regen. \textwh{Fleißig Axiomatik\IC{\axiomatikms} gearbeitet und getippt.} %\tbentry{22}{10}{1928}{} %\tbentry{23}{10}{1928}{} %\tbentry{24}{10}{1928}{} \tbentry{25}{10}{1928}{} \uline{Axiomatik\IC{\axiomatikms} fertig getippt!} (106~Seiten) \tbentry{26}{10}{1928}{} Viele Briefe geschrieben. \tbentry{27}{10}{1928}{\strich} \textwh{Viele Briefe geschrieben.} \tbentry{28}{10}{1928}{} Gepackt. \uline{\ulinesp{Abreise von Zuoz\IO{Zuoz}.}} 3\,\hbox{--}\,8 nach \uline{Sankt Margrethen}\IO{Sankt Margrethen}.\ort{Sankt Margrethen} Übernachtet.\pagebreak \tbtwoA{379} \tbentry{29}{10}{1928}{} 10\,\hbox{--}\,3 \ulinesp{nach} \uline{\ulinesp{München}}\IO{München}.\ort{München} Zu Gramms\IN{\gramm}\IN{\maue}. Bei Maue\IN{\maue} und dem Kind\IN{\birgit}. Sehr liebes, zutrauliches Kind, lernt gerade laufen und die ersten Wörter. \ulinesp{Abends zu }\uline{\ulinesp{Rohs}}\IN{\rohfranz}\IN{\rohhilde}\ulinesp{, bei denen ich wohne.} Bis~12\textsuperscript{h} geredet und erzählt. \tbentry{30}{10}{1928}{} Mit Rohs\IN{\rohfranz}\IN{\rohhilde} über Russells\IN{\russell} ,,Kultur des Industrialismus``\IW{\russellkultur}, das ich ihnen schenke. Über die Beziehungen der Kulturgebiete. Metaphysik. Nachmittags kommt \uline{\ulinesp{Mia}}\IN{\sassemia}. Sie wäre gern nach Zuoz\IO{Zuoz} gekommen, war aber zu durcheinandrig, anscheinend. Sie fängt versehentlich mal mit ,,Du`` an; schließlich bleiben wir dabei. Zuerst steif geredet, dann sie auf den Diwan geholt,~\neueseite{540035} schließlich Kuss, wie selbstverständlich. Sie muss viel von sich erzählen; sie will nicht gern nach Amerika\IO{Amerika} zurück, weil dort ,,Erwartungen`` warten: Die Entscheidung wegen eines Mannes. Da sie ihn offenkundig nicht liebt, rate ich ab, und sie atmet wie erlöst auf. Sie will nach Wien\IO{Wien} kommen, mir zu helfen. \ulinesp{Abends} \uline{\ulinesp{Maue}\IN{\maue}.} Mit Rohs\IN{\rohfranz}\IN{\rohhilde} bis \textonehalf{}\,12 geschwatzt. Dann bin ich plötzlich ganz erschöpft und daher betrübt; da gibt's Zank. Maue\IN{\maue}~geht~\textonehalf{}\,1. Vorher noch brav zusammen im Bett, ich furchtbar müde, kaum bei Bewusstsein. \tbentry{31}{10}{1928}{\kreuz} Mit Franz\IN{\rohfranz} gesprochen, etwas über meine Arbeit. Nachmittags \uline{\ulinesp{Lucia Moholy}}\IN{\luzia}, kommt von Horns\IN{\hornhilde}\IN{\hornwilhelm}, um mich zu sehen. War mit Moholy\IN{\moholy} in Italien\IO{Italien}; jetzt ist dieser mit \textit{CW}\IN{\giedionfrau} in Paris\IO{Italien}. Sie wohnen in Berlin\IO{Berlin}, wissen noch nicht, was machen; er möchte am liebsten malen. Sie erzählt von der Zeitschrift, die Giedion\IN{\giedion} machen will: Neue Kultur, gruppiert um die Architektur. Abends \uline{\ulinesp{Maue}}\IN{\maue}; Rohs\IN{\rohfranz}\IN{\rohhilde} sind aus. Bald ins Bett. Kleine Sperre bei ihr; psychische Ursache nicht ganz klar. Sie geht um \textonehalf{}\,1. \tbentry{1}{11}{1928}{} 9\,\hbox{--}\,6 nach \uline{\ulinesp{Wien}}\IO{Wien}.\ort{Wien} \ulinesp{In die neue} Wohnung: \uline{\ulinesp{Ameisbachzeile\IO{Wien!Ameisbachzeile}.}} Die Möbel sind da, auch ein Ofen; sogar alle Bücher eingeordnet, von Waismann\IN{\waismann} (trotz meines Verbots), Feigl\IN{\feigl}, Fräulein Rand\IN{\rand} und Kasper\IN{\kasper}. Notbeleuchtung; das Badezimmer ist erst eben angefangen. Frau Mayerhofer\IN{\mayerhofer} kramt eifrig. Agnes\IN{\agnes} schönes weißes Bett.~\neueseite{540033} \tbentry{2}{11}{1928}{} Gekramt und mit Handwerkern gesprochen. Frau Mayerhofer\IN{\mayerhofer} packt meine Koffer aus. Nachmittags Einkäufe von Hausrat. \uline{An Mia}\IN{\sassemia} telegraphiert. Soll Sonntag kommen (weil's bis dahin etwas besser aussieht und ich \textit{So} dann noch arbeiten kann; ich \sout{hi\unl} hatte die Entscheidung \textit{Mi}~vormittags telefonisch unentschieden gelassen, weil ich Bedenken hatte wie mir's gehen würde, ob ich nicht zu müde wäre für Besuch, ob ich genügend alleine sein könnte, ob Mia\IN{\sassemia} sich nicht zu stark attachieren würde). \tbtwoA{380} \tbentry{3}{11}{1928}{\strich} Vorbesprechung für Vorlesung und Übungen. \uline{Waismann}\IN{\waismann} getroffen; erzählt mir von dem schlimmen Sommer; seine Mutter war sterbenskrank (Karzinom), jetzt wieder gut; er wohnt jetzt in eigenem Zimmer, will sein \textit{MS}\IW{\waismannbuch} endlich fertigmachen.\fnE{Waismann, \emph{Logik, Sprache, Philosophie}. Vgl. TB~24.\,III.\,1932\diaryref{TB-24-III-1932}.} Mittags mit \uline{Schlick}\IN{\schlick}. Er erzählt von den schönen Tagen mit seiner Freundin bei Meran\IO{Meran}; er war dort so glücklich, dass er sich hier immer noch nicht in das Stadtleben gewöhnen kann. Cassirer\IN{\cassirerernst} war hier, hat ihm gesagt, dass er in Frankfurt\IO{Frankfurt} nachdrücklich auf mich {\lspitz}aufmerksam{\rspitz} gemacht habe. \tbentry{4}{11}{1928}{} \textspkl{\textit{Mia\IN{\sassemia}} (aus Toledo\IO{Toledo}.)} Abends 6\textsuperscript{h} \uline{\ulinesp{kommt Mia}}\IN{\sassemia}. \tbentry{5}{11}{1928}{Maue}\IN{\maue} Mia\IN{\sassemia} macht täglich Besorgungen in der Stadt. Experimente mit Dauerbrandofen. Badezimmer immer noch in Arbeit. Abends heiter zusammen. \tbentry{6}{11}{1928}{} Nachmittags Waismann\IN{\waismann} zum Tee bei uns.~\neueseite{540027} %\tbentry{7}{11}{1928}{} \tbentry{8}{11}{1928}{} Nachmittags 3\,\textonehalf{}\,\hbox{--}\,5 die ersten \uline{Übungen}: Philosophische Grund\-lagen der Geometrie; Liebiggasse\IO{Wien!Liebiggasse}, wird auf \textit{Di} verlegt. Danach Besprechung mit \uline{Härlen}\IN{\haerlen} über Axiomatik\IC{\axiomatikms}, im Caf\'{e}\IO{Wien!Caf\'{e}}. Er macht gute Bemerkungen: Für vollständige Isomorphie genügt vielleicht Stufe anstatt Typus; Isomorphie kann wegfallen.\fnE{Vgl. Härlen an Carnap, 1.\,XI.\,1928 (\href{http://doi.org/10.48666/824885}{RC~081"~01"~34}).\baustellex{WISS}} 7\textsuperscript{h} Schlick\IN{\schlick} getroffen. 8\textsuperscript{h}~erster \ulinesp{Zirkel}\II{\schlickzirkel}. Reidemeister\IN{\reidemeisterkurt} ,,Exaktes Denken``\IW{\reidemeisterkurtexaktesdenken} wird vorgelesen; wir sind nicht einverstanden. Mia\IN{\sassemia} ist in der Oper ,,Carmen``. %\tbentry{9}{11}{1928}{} \tbentry{10}{11}{1928}{} Erste \uline{Vorlesung}: Grundlagen der Arithmetik (10\,\hbox{--}\,12, kleiner Hörersaal des Mathematischen Seminars\II{Mathematisches Institut der Universität Wien}). Nachmittags Feigl\IN{\feigl} und Fräulein Kasper\IN{\kasper} (seine Verlobte) bei uns. \tbentry{11}{11}{1928}{} Mit Mia\IN{\sassemia} über ihre Vaterbindung. \tbentry{12}{11}{1928}{} Abends bei Mia\IN{\sassemia} im Bett (ohne Plage). Erkläre ihr, warum man bei Mädchen ,,vorsichtig`` sein muss. Sie will nur Kameradschaft, wäre aber, scheint mir, zu allem bereit. \tbentry{13}{11}{1928}{} Nachmittags Übungen. Nachher 5\,\hbox{--}\,9 mit \uline{Gödel}\IN{\goedel} im Caf\'{e}\IO{Wien!Caf\'{e}}. Über Grundlegung der Mathematik. Er meint, \ulinesp{Ableitung aus Logik sei ge\-schei\-tert}; \ulinesp{er vertrete einen intuitionistisch-formalistischen Standpunkt.} \tbtwoA{381} Er denkt sehr scharfsinnig. Wir einigen uns schließlich in manchen Punkten. Ich schlage ihm vor, einen Aufbau entsprechend diesen Gedankengängen zu versuchen.\fnE{Vgl. TB~23.\,XII.\,1929\diaryref{TB-23-XII-1929}}~\neueseite{540029} \tbentry{14}{11}{1928}{} Mittags mit Schlick\IN{\schlick}. Er erzählt von der Meraner\IO{Meran} Freundin\IN{\lila}, die unglaublich ahnungslos in die Ehe gegangen ist; das erste Kind trug sie 5~Monate, ohne es zu ahnen. Dann von Margit\fnA{Original \original{Margret}.}\IN{\margit}, der Geigerin; {\lspitz}Links{\rspitz}\IN{\lingsmajor} will sich scheiden lassen und sie später heiraten; vorher 4~Jahre Medizin studieren, für Psychoanalyse. Sie glaubt, sie würde ihn heiraten, ist ihm aber schon jetzt nicht treu: Schlick\IN{\schlick}. Schlick\IN{\schlick} schüttelt selbst den Kopf über die seltsamen Verwicklungen.\hfill {\lspitz}DB{\rspitz}. \tbentry{15}{11}{1928}{} Nachmittags Neurath\IN{\neurath} \textonehalf{}\,6 im Caf\'{e}\IO{Wien!Caf\'{e}}, mit Reidemeisterin\IN{\reidemeistermarie}. Er wirbt für den Ernst Mach Verein\II{\machverein}. Dann mit zu seinem Kursus ,,Marxismus`` bei der Arbeiterjugend\II{\rjarbeiterjugend}. Dann kommt er mit hinaus, probiert meinen Cut, bleibt in lebhaftem Gespräch mit Mia\IN{\sassemia} und mir bis~1~Uhr! Von seinem Museum\IO{Wien!Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum}\II{\museumneurath}; gegen Russells\IN{\russell} soziologische Bücher, und anderes. \tbentry{16}{11}{1928}{} Vormittags liest Feigl\IN{\feigl} sein \textit{MS}\IW{\feigltheorieunderfahrung} (Theorie und Erfahrung in der Physik) bei Frau Neurath\IN{\neuratholga} vor. Dann mit Feigl\IN{\feigl} essen; über Kaila\IN{\kaila} \textit{MS}\fnE{Viell. MS von Kaila, \textit{Der logistische Neupositivismus}.}. Dann kommt er mit hinaus, erzählt von seiner Verlobung; sein Vater weiß es nicht; wirtschaftliche Probleme. Abends Mia\IN{\sassemia} in die Oper. \tbentry{17}{11}{1928}{\strich} 10\,\hbox{--}\,12 Vorlesung. \tbentry{18}{11}{1928}{} 11\,\hbox{--}\,1 bei \uline{Hahn}\IN{\hahnhans}, Frühschoppen für Vietoris\IN{\vietoris}. Viele Leute. Frau Schlick\IN{\schlickfrau}; die Amerikanerin Harris\IN{\harris}, Frau des Mathematikers\IN{\harris}, aus Austin\IO{Austin} \mbox{Texas}\IO{Texas}.{\tolerance1000\par} Nachmittags mit Mia\IN{\sassemia} im Josefstädter Theater\IO{Wien!Josefstädter Theater}: ,,Désiré``, die Geschichte eines Kammerdieners. Abends lange bei Mia\IN{\sassemia} im Bett.~\neueseite{540039} \tbentry{19}{11}{1928}{} Abends Neuraths\IN{\neurath}\IN{\neuratholga}, anfangs auch Reidemeisterin\IN{\reidemeistermarie}, bei uns. Lebhaftes Gespräch mit Neurath\IN{\neurath} über Russells\IN{\russell} ,,Industrialismus``\IW{\russellkultur}.\fnE{Russell, \emph{Die Kultur des Industrialismus und ihre Zukunft}.} Er lehnt das Buch heftig ab, will mich für Marxismus und für die Partei werben. \tbentry{20}{11}{1928}{} Ich erkläre Mia\IN{\sassemia} Sozialismus und Marxismus. Nachmittags Übungen; gute lebhafte Diskussion über Anschaulichkeit. Letzter Abend mit Mia\IN{\sassemia}. Elisabeth\IN{\elisabeth} Brief: will Scheidung. \tbtwoA{382} \tbentry{21}{11}{1928}{} \textonehalf{}\,2: \uline{\ulinesp{Mia\IN{\sassemia} reist ab}} (nach München\IO{München}, 6.~Dez. von Bremen\IO{Bremen} nach Amerika\IO{Amerika}). \tbentry{22}{11}{1928}{\strich} Nachmittags Vorbesprechung für Ernst Mach Verein\II{\machverein}. Abends Kino\IO{Wien!Busch-Kino} (Busch), Moskauer Film ,,10~Tage, die die Welt erschütterten``; packend, aber nicht so sehr, wie der Petersburg-Film. \tbentry{23}{11}{1928}{} \sout{Nachmittags Vorbesprechung für Ernst Mach Verein\II{\machverein}. Abends Busch-\allowbreak Kino}\IO{Wien!Busch-Kino} \textonehalf{}\,7 Gründung von Ernst Mach Verein\II{\machverein}. Witziger und guter Vortrag von Neurath\IN{\neurath} über Mach\IN{\mach}. Dann mit Neurath\IN{\neurath} zu seinem Kursus über Weltwirtschaftsfragen; gut; über Amerika\IO{Amerika}. Nachher mit ihm und Reide\-meisterin\IN{\reidemeistermarie} im Caf\'{e}\IO{Wien!Caf\'{e}}.{\tolerance2000\par} \tbentry{24}{11}{1928}{\strich} Vormittags Vorlesung. Nachmittags bei mir Gomperz\IN{\gomperz} Brief vorgelesen. Dabei: Waismann\IN{\waismann}, Feigl\IN{\feigl}, Neider\IN{\neider}, Rand\IN{\rand}. Waismann\IN{\waismann} ist entsetzt über Gomperz'\IN{\gomperz} Unklarheit, aus der Diskussion mit Gomperz\IN{\gomperz} werde nichts herauskommen.~\neueseite{540041} \tbentry{25}{11}{1928}{} Nachmittags zum Tee bei Schlicks\IN{\schlick}\IN{\schlickfrau}. \uline{\ulinesp{Frau Plattner}}\IN{\lila} und 17"~jährige Tochter Doris\IN{\plattnerdoris}, die sie zur Schule Laxenburg\II{Gymnastikschule Schloss Laxenburg} gebracht hat. Ich spreche fast nur mit ihr. Sonst noch da: Rudolf Hans Bartsch\IN{\bartsch} und Frau; Oberst Schneider\IN{\schneideroberst} und Frau; amerikanischer Geschichtsstudent Smith\IN{\smithstudent}, der sehr schön Flöte spielt, Bacharie\IN{\bach} mit Frau Förstel\IN{\foerstelfrau}. Mit Frau Plattner\IN{\lila} über Laxenburg\IO{Laxenburg},\fnE{Vgl. TB~23.\,VI.\,1928\diaryref{TB-23-VI-1928}.} Stil der Schule und des Lebens, Architekturfragen, Gropius\IN{\gropius}-Möbel, Stuttgarter\IO{Stuttgart} Ausstellung.\II{Werkbundausstellung Stuttgart}\fnE{Die Stuttgarter Werkbundausstellung. Vgl. TB~15.\,X.\,1927\diaryref{TB-15-X-1927}.} \tbentry{26}{11}{1928}{} Vormittags bei Frau Neurath\IN{\neuratholga} liest Feigl\IN{\feigl} aus \textit{MS}\IW{\feigltheorieunderfahrung} über physikalische Theorien weiter. Über implizite Definitionen diskutiert. 5\textsuperscript{h} nach der Vorlesung Schlick\IN{\schlick} und \uline{Frau Plattner}\IN{\lila} abgeholt, Arkadencaf\'{e}\IO{Wien!Arkaden Caf\'{e}}; Feigl\IN{\feigl} und ich bei Frau Plattner\IN{\lila}, über Erziehungsfragen der Tochter\IN{\plattnerdoris} und deren Liebeserlebnis mit dem Monokelmann. Ob sie nicht zu frei erzogen worden ist. Frau Plattner\IN{\lila} hat zu sehr an ihrem Vater gehangen, zu artiges Kind, überstarke Schamgefühle; sie weiß das alles selbst. Zu fügsam, aber doch das Kind frei erzogen. Sie sieht ein, dass sie ihrem Eigenen zu wenig Raum gegeben hat. Ich bringe sie zum Auto. Mit Schlick\IN{\schlick} und Feigl\IN{\feigl} noch zusammen. Schlick\IN{\schlick} rät mir für Sommer historische Vorlesung. \tbtwoA{383} \tbentry{27}{11}{1928}{} Nachmittags Übungen. Lebhafte Diskussion über Gewöhnung ans Nicht-Euklidische. Schlick\IN{\schlick} telefoniert: Treffen mit ihm\fnA{Original \original{ihr}.} und Frau Plattner\IN{\lila} geht nicht mehr, zu große Hetze! (Frau Plattner\IN{\lila} reist~\textit{Do}.) \tbentry{28}{11}{1928}{} Zu Hause. Kraftzähler wird montiert. \tbentry{29}{11}{1928}{} Erstes Bad! Kino\IO{Wien!Kino}. Abends Zirkel\II{\schlickzirkel}; Schlick\IN{\schlick} sagt: Frau Plattner\IN{\lila} ist noch hier! Er geht nachher zu ihr. \tbentry{30}{11}{1928}{} Vormittags Arkadencaf\'{e}\IO{Wien!Arkaden Caf\'{e}} Diskussion: Gödel\IN{\goedel} über Aussagen über die Sprache; dabei Waismann\IN{\waismann}, Feigl\IN{\feigl}, Natkin\IN{\natkin}. Besorgungen.~\neueseite{540037} 4\textsuperscript{h}~Schlick\IN{\schlick} abgeholt, am Bahnhof\IO{Wien!Bahnhof} Frau Plattner\IN{\lila} zusammen abgeholt, die aus Laxenburg\IO{Laxenburg} kommt; die Tochter\IN{\plattnerdoris} hat Mittelohrentzündung. Zusammen Wittgensteins\IN{\wittgenstein} Haus\IO{Wien!Wittgensteins Haus} besehen, nur von außen.\fnE{Das von Wittgenstein gemeinsam mit Paul Engelmann geplante Haus in der Kundmanngasse 19 in Wien wurde Ende 1928 bezogen. Vgl. Kapfinger, ,,Kein Haus der Moderne``.} Starker Eindruck. Zusammen ins Caf\'{e}\IO{Wien!Caf\'{e}}, sie bleibt noch morgen. Müde nach Hause; Vorlesung vorbereitet. \tbentry{1}{12}{1928}{\strich} 10\,\hbox{--}\,12 Vorlesung. 5\,\hbox{--}\,7 im Astoria\IO{Wien!Hotel Astoria} mit \uline{Frau Plattner}\IN{\lila} (Schlick\IN{\schlick} in Fakultätssitzung), im Frühstückszimmer. Ich mache ihr klar, wie viel sie für Schlick\IN{\schlick} bedeutet; sie sieht, wie er durch seine Frau\IN{\schlickfrau} gehemmt ist, die alles nach ihrem Sinn {\lspitz}richtet{\rspitz}, meist weg ist, zwanglosen Umgang nicht aufkommen lässt. Sie würde sich freuen, wenn ich sie in Mannheim\IO{Mannheim} besuchen würde. Meine Kinderbilder gezeigt. Zufällig Diederichs\IN{\diederichs} begegnet. Volkstheater\IO{Wien!Volkstheater}, Lustspiel: ,,Blaufuchs``. \tbentry{2}{12}{1928}{Maue}\IN{\maue} Nachmittags Theater ,,Professor Bernhardi`` von Schnitzler\IN{\schnitzler}; Wiener Professorenkonflikte. \tbentry{3}{12}{1928}{\strich} Vormittags bei \gestrunl\ Frau Neurath\IN{\neuratholga}, Feigl\IN{\feigl} liest vor. \tbentry{4}{12}{1928}{\strich} Nachmittags Übungen. \tbentry{5}{12}{1928}{} Mittags mit Schlick\IN{\schlick} gegessen. Seine Frau\IN{\schlickfrau} hat gesagt, ich übte einen schlechten Einfluss auf ihn aus, er vernachlässige seine Familie. Besprechung bei Springer\IO{Wien!Springer Verlag}\II{\springerverlag} mit dem Drucker.\fnE{Vgl. TB~15.\,I.\,1929\diaryref{TB-15-I-1929}.}\fnA{Es folgen leere Einträge. Beim 6. und 8.\,XII. das Symbol~\original{\strich}.}~\neueseite{540043} \tbtwoA{384} %\tbentry{6}{12}{1928}{\strich} %\tbentry{7}{12}{1928}{} %\tbentry{8}{12}{1928}{\strich}~\neueseite{} \tbentry{9}{12}{1928}{} Vormittags \uline{Waismann}\IN{\waismann} bei mir. Über Gefahr der Verflachung durch Aufklärung. Über Unterschied zwischen Gegenständen und Sachverhalten. Nachmittags zu Schlicks\IN{\schlick}\IN{\schlickfrau}. Sitze bei Frau Schlick\IN{\schlickfrau} und einer Amerikanerin, die auch Mexiko\IO{Mexiko} kennt (Frau Doktor Dieterle\IN{\dieterlefrau}, von einem Psychiater). Über Lebensmittelpreise usw. Ich schwöre mir, nicht mehr zu Schlicks\IN{\schlick}\IN{\schlickfrau} zum Tee zu gehen. Dann drücke ich mich zu Feigl\IN{\feigl} und Fräulein Kasper\IN{\kasper}. Über Gefühlsanhänglichkeit an wissenschaftliche Thesen. Mit Doris\IN{\plattnerdoris} kaum gesprochen. Bin zu unruhig und sehhungrig, um nach Hause zu gehen. 9\textsuperscript{h} noch Kino {\lspitz},,Ivangorod``{\rspitz}. \tbentry{10}{12}{1928}{} Nachmittags Vorstandssitzung Ernst Mach Verein\II{\machverein}. Nachher mit Neurath\IN{\neurath}. \tbentry{11}{12}{1928}{\strich} Vormittags bei Frau Neurath\IN{\neuratholga}. Waismann\IN{\waismann} liest vor: Russells\IN{\russell} \editor{Die} Analyse des Geistes\IW{\russellanalysedesgeistes}, wir diskutieren über Behaviorismus. Mittags mit Waismann\IN{\waismann} und Fräulein Rand\IN{\rand}. Über Frau Schlick\IN{\schlickfrau}; Problem des Wertes der Geselligkeit. Nachmittags Übungen. \tbentry{12}{12}{1928}{} Ganzen Tag Korrekturen Logistik\IC{\logistik} gelesen. \tbentry{13}{12}{1928}{} Abendessen mit Schlick\IN{\schlick} im Caf\'{e}\IO{Wien!Caf\'{e}}; sage, dass ich Frau Plattner\IN{\lila} besuchen will. Erzähle ihm von Maues\IN{\maue} Wunsch nach zweitem Kind. \uline{Diskussion mit Gomperz}\IN{\gomperz} in der Boltzmanngasse\IO{Wien!Boltzmanngasse},\II{\schlickzirkel} über Realismus. Auch Zilsel\IN{\zilsel} und Neurath\IN{\neurath}, lebhaft. \textonehalf{}\,11 geht Schlick\IN{\schlick}. Dann wirft Zilsel\IN{\zilsel} trotz meines Sträubens noch das Problem des Fremdpsychischen auf. Bis~\textonehalf{}\,12. \tbentry{14}{12}{1928}{} Nachmittags 5\,\hbox{--}\,7 mit Gödel\IN{\goedel} im Caf\'{e}\IO{Wien!Caf\'{e}}. Über Entscheidungsdefinitheit und über Grundlegung der Mathematik.\fnE{Siehe die Gesprächsnotizen (\href{http://doi.org/10.48666/808036}{RC~102"~43"~09}) und (\href{http://doi.org/10.48666/808039}{RC~81"~01"~32}).} Dann mit \uline{Feigl\IN{\feigl} und Fräulein Kasper}\IN{\kasper} 7\,\hbox{--}\,10 im Caf\'{e}\IO{Wien!Caf\'{e}} zusammen. Über Wert der Geselligkeit; Frau Schlick\IN{\schlickfrau} usw.~\neueseite{540045} \tbentry{15}{12}{1928}{} 10\,\hbox{--}\,12 Vorlesung. Dann mit Schlick\IN{\schlick} zusammen. Besorgungen. {\lspitz}DB{\rspitz} Kino\IO{Wien!DB Kino} ,,\editor{Die} Rote Tänzerin von Moskau``. \tbentry{16}{12}{1928}{} Vormittags und mittags bei \uline{Kaufmann}\IN{\kaufmannfelix}. Über sein \textit{MS}\IW{\kaufmanndasunendliche} zur Grundlegung der Mathematik. Wichtig: Seine Unterscheidung zwischen Spezies und Kollektivbegriffen.\fnE{Siehe die Gesprächsnotizen (\href{http://doi.org/10.48666/808042}{RC~028"~26"~11}).} Nachher mit \uline{Waismann\IN{\waismann} und Hermine} Antscherl\fnA{Original \original{Antschel}.}\IN{\waismannfrau} zusammen im Caf\'{e}. \tbtwoA{385} \tbentry{17}{12}{1928}{} Gepackt und Briefe geschrieben. \tbentry{18}{12}{1928}{\kreuz} \textonehalf{}\,11\,\hbox{--}\,\textonehalf{}\,8 \ulinesp{nach \ulinestr{München}}\IO{München}.\ort{München} \ulinesp{Mit \ulinestr{Maue}}\IN{\maue} ins Hotel Schittner\IO{Wien!Hotel Schittner} \unl; gemeinsames Zimmer. Lange geschwatzt. \tbentry{19}{12}{1928}{\kreuz} Maue\IN{\maue} muss früh weg. Ich mache mit \uline{Rohs}\IN{\rohfranz}\IN{\rohhilde} Skibesorgungen für Hilde\IN{\rohhilde}; dann zusammen mittaggegessen. Beide sehr nervös. Franz\IN{\rohfranz} erzählt mir von seinem Verhältnis zu Lucia\IN{\luzia}; sie hat ihm anscheinend ganz großen Eindruck gemacht. Sie bittet ihn, sie nicht allein zu lassen. Er fürchtet aber, wenn er sich weiter einlässt, wird die Sache zu schwerwiegend. Hilde\IN{\rohhilde} ist bis zu Tränen erregt. Wir sprechen über meine Scheidung. \ulinesp{Zu \ulinestr{Gramms}}\IN{\gramm}\IN{\maue} nachmittags. \ulinesp{Ursula}\IN{\ursula} auch da, aber wenig gesprochen. Birgit\IN{\birgit} gewachsen, redet allerhand Worte, ist reizend. \ulinesp{7\textsuperscript{h} mit Maue\IN{\maue} wieder ins Hotel\IO{Wien!Hotel}.} \tbentry{20}{12}{1928}{} Spielsachen und Sweater für Elisabeth\IN{\elisabeth} gekauft. 12\,\hbox{--}\,8 \ulinesp{nach \ulinestr{Freiburg}}\IO{Freiburg}.\ort{Freiburg} \gestrunl\ Um~9 kommen \uline{Gall}\IN{\gall} und \uline{Elisabeth} im Auto zur Wiehre\IO{Freiburg!Wiehre}, hatten mich am Hauptbahnhof\IO{Freiburg!Hauptbahnhof} erwartet. Gall\IN{\gall} fährt uns hinaus \ulinesp{nach \ulinestr{Wiesneck}}\IO{Wiesneck}.\ort{Wiesneck}~\neueseite{540049} \tbentry{21}{12}{1928}{} Mit Elisabeth\IN{\elisabeth} über Scheidung gesprochen. Wir verstehen uns sehr gut; schwierig bleibt natürlich der wirtschaftliche Punkt, weil Elisabeth\IN{\elisabeth} so lange ganz versorgt sein möchte, bis sie einen Beruf erlernt hat. Nachmittags zusammen zum \uline{Rechtsanwalt} Schilling\IN{\schilling}, zuerst ich allein. Er erklärt mir die juristische Lage und den Lauf der Vernehmungen. Es scheint am besten, wir nähmen Hildes\IN{\rohhilde} Besuch in Seefeld\IO{Seefeld} im April als Anlass.\fnE{Vgl. das in diesem Sinn argumentierende Ehescheidungsurteil vom 12.\,XI.\,1929 (\href{http://doi.org/10.48666/808046}{RC~18"~02"~03}).} Kurzes Abendbrot bei Galls\IN{\galls}. Dann mit Gall\IN{\gall} und Elisabeth\IN{\elisabeth} ins Kirchenkonzert, Bach\IN{\bach}, sehr schön, aber kalt. Zur Erwärmung nachher \gestrunl\ alle, noch mit Nudi\IN{\nudi}, in die Teestube. \tbentry{22}{12}{1928}{} Nachmittags zu \uline{Christiansen}\IN{\christiansen}. Er meint, ich solle die Schuld auf mich nehmen. Ich erkläre Bedenken: Wegen der Kinder\IN{\annemarie}\IN{\hanneliese}\IN{\johannes}. Er hat als Grund: Zunächst das Wirtschaftliche, dann, als ich sage, dass das durch Vereinbarung festgelegt werden kann: die seelische Bedrückung von Elisabeth\IN{\elisabeth}, die den Richterspruch doch immer unbewusst als moralisches Urteil auffassen wird. \tbentry{23}{12}{1928}{} Nachmittags Gall\IN{\gall} hier; Weihnachtsbaum geholt. Abends zu Galls\IN{\galls}. \pagebreak Nach dem Essen Grammophon, Beethovensymphonie\IN{\beethoven}. \tbtwoA{386} Dann Gespräch. Elisabeth\IN{\elisabeth} hat Bedenken, Galls\IN{\gall} Konzertabonnement anzunehmen und neben ihm zu sitzen, weil sie mehrmals jetzt vom Gerede der Leute gehört hat. Sie wundert sich selbst, dass sie jetzt davon nicht mehr so unabhängig ist wie früher; meint, sie sei jetzt nicht mehr so sicher, weil innerlich in schwieriger Lage. Bis nach Mitternacht dort.~\neueseite{540053} \tbentry{24}{12}{1928}{Heiliger Abend \kreuz} Vormittags zu \uline{Christiansen}\IN{\christiansen}. Er spricht von Hanne\IN{\hanne}; ich soll deren Ehe trennen und sie nehmen. Sie würde mich besser erzogen haben als Elisabeth\IN{\elisabeth}, Elisabeth\IN{\elisabeth} habe mich verwahrlosen lassen, weil sie nicht streng genug gegen die Polygamie war. Hanne\IN{\hanne} sei selbst abwechselnd genug; und für das Beziehungsbedürfnis würde bei mir der wissenschaftliche Erfolg Befriedigung geben. Nachmittags mit Elisabeth\IN{\elisabeth} Baum geschmückt. Bescherung, die Kinder\IN{\annemarie}\IN{\hanneliese}\IN{\johannes}\IN{\eline} freuen sich sehr. Spät nachts \sout{will Elisabeth}\IN{\elisabeth} möchte Elisabeth\IN{\elisabeth} noch zu Christiansen\IN{\christiansen}, ich sage ihr, sie sei zu müde und soll dableiben. Vielleicht freut sie sich, dass ich sie hierhalten möchte; Zärtlichkeiten. Sie kommt noch zu mir; schließlich ganz. Zuletzt beim Streicheln sagt sie ,,\ulinesp{Jetzt} nimmt \ulinesp{wohl der Rudi Abschied von mir}``. \tbentry{25}{12}{1928}{} Vormittags mit Kindern\IN{\annemarie}\IN{\hanneliese}\IN{\johannes} Schlitten; \gestrunl\ mit Elisabeth\IN{\elisabeth} spazieren. Nachmittags mit Elisabeth\IN{\elisabeth} und den Kindern\IN{\annemarie}\IN{\hanneliese}\IN{\johannes}\IN{\eline} zu Christiansens\IN{\christiansen}\IN{\nudi}\IN{\christiansenanne}, die uns abholen. Der Vater\IN{\christiansen} ist aber nicht da. Mit Nudi\IN{\nudi} zum Grammophon getanzt. Ihr Bild auserbeten. Abends sagt sie zum Vater\IN{\christiansen}, er hätte nicht zu fliehen brauchen, es sei nett gewesen, und ich auch. Abends \uline{Wilkens}\IN{\wilken}\IN{\wilkenfrau} bei uns. Lebhafte, neckende Unterhaltung; über Klages\IN{\klages}, Wien\IO{Wien}, ich erzähle vom ,,Feigling``.\fnE{Vgl. TB~16.\,VI.\,1928\diaryref{TB-16-VI-1928}.}{\tolerance1000\par} \tbentry{26}{12}{1928}{} Vormittags zu \uline{Christiansen}\IN{\christiansen} (oder 27.?). Er erklärt mir, warum er dachte, ich schuldete Elisabeth\IN{\elisabeth} noch Geld, weil sie ihre Bezüge aufgebraucht hat; ich erkläre ihm, wie die Sache liegt. Über Elisabeths\IN{\elisabeth} Berufsmöglichkeiten; er spricht auch von einem Kunstladen\IO{Freiburg!Kunstladen} in Freiburg\IO{Freiburg}, vielleicht Filiale der Münchner Werkstätten\II{Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk, München} oder so etwas.\fnE{Die zu dieser Zeit erfolgreichen \emph{Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk} in Bremen und München.\baustellex{KG}} Nachmittags \uline{Galls}\IN{\galls} da. Nochmal über die Schuldfrage.~\neueseite{540047} \tbentry{27}{12}{1928}{} Gepackt. Abends 7\,\hbox{--}\,9 \uline{Gall}\IN{\gall} noch mal da. Später mit Elisabeth\IN{\elisabeth} Wilkens\IN{\wilken} anthroposophischen Christbaum betrachtet; er spielt uns Bruckner\IN{\bruckner}.\pagebreak \tbtwoA{387} \tbentry{28}{12}{1928}{} Gall\IN{\gall} fährt mich nach Freiburg\IO{Freiburg}. 11\,\hbox{--}\,3\,\textonehalf{} \ulinesp{nach \ulinestr{Mannheim}}\IO{Mannheim}.\ort{Mannheim} 4\,\hbox{--}\,7 \ulinesp{bei \ulinestr{Lila Plattner}}\IN{\lila}. Schöner großer Raum. Die vornehme \gestrunl\ Dame, rotes Kleid mit Spitze, und doch dabei so menschlich. Sie klagt über Mannheim\IO{Mannheim}. 7~kommt Plattner\IN{\plattner}, starker Künstler, menschlich anziehend, in Wille und Stimmung nicht leicht beeinflussbar. Später Doktor \uline{Toch}\IN{\toch} und Frau, moderner Komponist, zieht nach Berlin\IO{Berlin}; witziger Jude. Das 2\,\textonehalf{} jährige Kind Andreas\IN{\plattnerandreas}, auf seinem großen Elefanten. Frau Plattner\IN{\lila} hatte mir Hotelzimmer bestellt (wollte es am andern Tag sogar bezahlen), sagte, das nächste Mal würde ich bei ihnen wohnen können. Grammophonplatten werden gespielt, Toch\IN{\toch} muss kritisieren; Toch\IN{\toch} spielt einiges von sich, kann aber leider nicht richtig auswendig. Über Plattners\IN{\plattner} Weihnachtsatlas. Bis~\textonehalf{}\,1. Toch\IN{\toch} küsst zum Abschied Frau Plattners\IN{\lila} innere Hand sehr herzlich! \tbentry{29}{12}{1928}{} Blumen für Frau Plattner\IN{\lila} bestellt. Plötzlich ist sie am Bahnhof\IO{Mannheim!Bahnhof}! Fragt nach meinem Eindruck von Plattner\IN{\plattner}; ich kann aber so schnell nichts sagen. 11\,\hbox{--}\,6 \ulinesp{nach \ulinestr{München}}\IO{München}. Mit \uline{Maue}\IN{\maue} 1~Stunde am Bahnhof\IO{Mannheim!Bahnhof}. Paderborn\IO{Paderborn} ist abgebrannt; Versicherung ist ungewiss. 7\,\hbox{--}\,10 \ulinesp{nach \ulinestr{Seefeld}}\IO{Seefeld}.\ort{Seefeld} Zu Peter Suitner\IN{\suitnerpeter}; sie haben mein Zimmer vermietet! Da Rohs\IN{\rohfranz}\IN{\rohhilde} nicht angekommen sind, nehme ich \gestrunl\ deren Zimmer. \tbentry{30}{12}{1928}{} Nachmittags Einzelzimmer gesucht. Müde, \gestrunl~37,9. Abends~8\fnA{Der Satz wird im folgenden Konvolut fortgesetzt.} %%% Local Variables: %%% TeX-PDF-mode: t %%% mode: latex %%% TeX-master: "Tagebuecher_1920_bis_1935" %%% End: