\tbtwoA{115} \diary{24}{1.\,VIII.\,1922\,\hbox{--}\,31.\,XII.\,1922} \textbackslash\textsp{\uline{1922 \emph{Finnland\IO{Finnland} Reise}}} VIII. 22\textbackslash\fnA{In dem Ringbuchformat,\baustellex{TK} das Carnap hier erstmals verwendet, enthalten hier zunächst, bis zum 15.\,IX.\,1922, alle Seiten jeweils die Einträge zu zwei Tagen. Danach werden die Einträge flexibel gestaltet. Ab Oktober 1922 ist das Format wieder eher kalenderartig, mit vorformatierten Einträgen, meist zu einer ganzen Woche (Sonntag bis Samstag) je Seite. In der Kopfzeile jedes Blattes findet sich eine Angabe von Monat und Jahr, im Format ,,VIII 22``.}~\ersteseite{531383} \tbentryllong{1}{8}{1922}{}\ort{Wiesneck} Gepackt; mittags bei Rusches\IN{\rusches}. 3\textsuperscript{26} \uline{Abfahrt} (zur \uline{\ulinesp{Finnlandreise}}\IO{Finnland});\fnE{Zu Carnaps Reise zum Esperantokongress in Finnland vgl. (SCH 69) sowie Lins, ,,Sprache transnational``.} Grete\IN{\grete} und Otto\IN{\schoendubeotto} mit zur Bahn. \tbentry{2}{8}{1922}{\strich} 8\textsuperscript{h} \uline{Hamburg}\IO{Hamburg}.\ort{Hamburg} Hanne\IN{\hanne} ist in Werkstatt sehr beschäftigt. Mit den Esperantisten Exporthaus\IO{Hamburg!Exporthaus} besichtigt und große Hafenrundfahrt\IO{Hamburg!Hafen}. Zimmer Wandsbek\IO{Hamburg!Wandsbek}, nachmittags geschlafen. Abends mit \uline{Hanne}\IN{\hanne} über die Alster\IO{Alster} zum Fährhaus\IO{Hamburg!Fährhaus}. Abendessen geschlemmt, mit Musik, am Ufer; viele Kanus und ,,Ponts``. Mitternacht endlich ins Bett.~\neueseite{531381} \tbentry{3}{8}{1922}{} 8\textsuperscript{h} nach \uline{Lübeck}\IO{Lübeck}.\ort{Lübeck} Begrüßungszusammenkunft Stadthalle\IO{Lübeck!Stadthalle}, Besichtigung Sankt Annen-Museum\IO{Lübeck!Sankt Annen-Museum} (Kulturgeschichte). Mit den Holländern Mittag gegessen. 1. Stadtbesichtigung, mit den Holländern zusammen. Schabbelhaus\IO{Lübeck!Schabbelhaus}, Schifferhaus\IO{Lübeck!Schifferhaus}, Hospital\IO{Lübeck!Hospital}. Abends im Theatermarmorsaal, Vortrag von Doktor Steche\IN{\rjstechedr}, Begrüßungen der Ausländer. \tbentry{4}{8}{1922}{} Bank\IO{Lübeck!Bank}, Schiffskarten, Post, Einkäufe. Mittags: Festessen; dem Engländer Gretes\IN{\grete} Schiffskarten verkauft. 4\textsuperscript{h} in der Elektrischen hinausgefahren; \uline{Gespräch mit Kamper\IN{\rjkamper} über den Staat}. Spaziergang nach Gothmund\IO{Gothmund}, an der Trave\IO{Trave} Kaffee getrunken. Nach Israelsdorf\IO{Israelsdorf}. Ball; nicht viel getanzt. Bei \sout{beim} Pastors\IN{\rjpastors} und Kampers\IN{\rjkamper} gesessen. Rückfahrt. Der Pastor erzählt von seiner antimilitaristischen Tätigkeit in Holland\IO{Holland}.~\neueseite{531309} \tbentry{5}{8}{1922}{} Einkäufe, an Elisabeth\IN{\elisabeth} geschrieben. 2\textsuperscript{h} zum \uline{Schiff}, \uline{Abfahrt} mit ,,Mira``,\ort{[,,Mira``]} III.~Klasse, nach Helsingfors\IO{Helsingfors}.\fnE{Schwedischer Name für Helsinki.} In Travemünde\IO{Travemünde} winken die Esperantisten. Auch in der 3.~Klasse: die 2~Schotten, ein \ulinesp{bulgarischer Student} \ulinesp{\textspkl{\textit{Atanasov}}}\IN{\rjatanasow} (Halle\IO{Halle}), 2~tschechische Lehrer, 3~Deutsche; 3~finnische Arbeiter aus Amerika\IO{Amerika}. \pagebreak In der~1.: Fräulein van~Rees\IN{\rjreesfrau}, \tbtwoA{116} Isbrücker\IN{\rjisbruecker} und Frau, der {\lspitz}Kimrer{\rspitz}, eine Dänin. Abends ungemütliches Schaukeln. \tbentry{6}{8}{1922}{} Meist vorn auf dem Schiff, schönes Wetter, ein wenig bewegt. Oben auf dem Deck der 1.~Klasse werden Volkslieder gesungen, in Esperanto oder nationalen Sprachen. Ich esse immer aus dem Rucksack. Abends wieder ungemütliches Schaukeln, noch mehr als gestern. Allerhand Wettkämpfe, und Bindfadentricks mit den Schotten und den Finnen. Dann schwankend ins Bett.~\neueseite{531313} \tbentry{7}{8}{1922}{} Den ganzen Tag im Bett geblieben, aber nicht gespuckt; nachmittags heißen Kaffee, sonst nichts gegessen. Fast alle sind seekrank und spucken.\fnE{Spucken hier als Synonym für Erbrechen.} \tbentry{8}{8}{1922}{\strich} 9\textsuperscript{h} \uline{\ulinesp{Helsingfors}}\IO{Helsinki}.\ort{Helsingfors [Helsinki]}\II{\esperantokonhelsinki}\fnE{Carnap besuchte hier den Esperantokongress. Vgl. Lins, ,,Sprache transnational``.} \uline{Zu Laurikainen}\IN{\rjlaurikinen}, er fährt mich in die schöne helle Wohnung. Akceptejo.\fnE{Esp. ,,Rezeption``, hier also das Empfangsbüro für die Kongressteilnehmer.\baustellex{ESP}} Nachmittags geschrieben usw. Abends \gestrunl\ interkonati\^{g}a festo\fnE{Esp. ,,Feier zum gegenseitigen Kennenlernen``.\baustellex{ESP}} in der Gemäldegalerie, dann mit den Holländern etwas spazieren gegangen; und nochmal hin, mit Laurikainen\IN{\rjlaurikinen} einige Leute kennengelernt.~\neueseite{531315} \tbentry{9}{8}{1922}{} Feierliche Eröffnung im Theater, Begrüßungsrede. \ulinesp{Die schöne Rede von Privat\IN{\rjprivat} über die Achtung der Esperantisten vor den nationalen Kul\-tu\-ren.} Nachmittags Sitzung der Wissenschaftler, langweilig, Doktor Döhler\IN{\rjdoehlerdr}. Den Japaner gesprochen. \ulinesp{Pastor Israel\IN{\pastorisrael} kurz besucht.} Er verreist gerade. Zufällig ins Studentenhaus\IO{Helsingfors!Studentenhaus}, 2.~Teil des Konzertes des Chors Suomen Laulu gehört; sehr schöne \ulinesp{finnische Lieder}; sie haben besondere Eigenart, vielleicht von den Volksliedern? \tbentry{10}{8}{1922}{} 1. Arbeitssitzung; erfreuliche Mitteilung der Einigung von Centra Oficejo\II{Esperantista Centra Oficejo} und \textit{UEA}\II{\rjuea};\fnE{Bis~1922 gab es das Esperantista Centra Oficejo in Paris und die UEA in Genf. In Helsinki wurde ein neues, diese und die nationalen Esperantoinstitutionen vereinigendes Gremium geschaffen, nebst Regeln für die künftige Zusammenarbeit.\baustellex{ESP}} im Adelshaus\IO{Adelshaus}. Film über Finnland\IO{Finnland}. Mit den Holländern in einen Matsal.\fnE{Schwedisch für Speisesaal.} \tbtwoA{117} \textit{UEA}\II{\rjuea} Sitzung, Verschmelzung mit der offiziellen Organisation, sehr erfolgreiche Geldsammlung für die Aktion im Sept. beim Völkerbund\II{\rjvoelkerbund}.\fnE{1921 begannen Esperantisten beim Völkerbund eine lebhafte Lobbytätigkeit.\baustellex{ESP}} Gespräch mit den \ulinesp{Russen: Einreise scheint unmöglich}. Festabend im \ulinesp{Theater, Volkstänze und -lieder}, sehr schön und interessant. \ulinesp{Fräulein Malmström\IN{\rjmalmstroemfrau} nach Hause begleitet, schwedisch gesprochen, sie will Runeberg\IN{\rjruneberg} nicht schwedisch lesen}.~\neueseite{531317} \tbentry{11}{8}{1922}{\strich} Sitzung geschwänzt, vergebliche Besuchsversuche. Fotografieren des Kongresses auf der Kirchtreppe.\foto{} Besuche der Denkmäler von Lönnrot\IN{\rjloennrot}~-- Kalevala und Runeberg\IN{\rjruneberg},\fnE{Gemeint sind die Denkmäler von Elias Lönnrot, Autor des Finnischen Nationalepos \emph{Kalevala} und des finnischschwedischen Schriftstellers Johan Ludvig Runeberg.} mit Filmen des Zuges.\fnE{Der Zug der Kongressteilnehmer wurde gefilmt und in Kino-Vorprogrammen gezeigt.\baustellex{KG}} \uline{Landtman\IN{\rjlandtmann} besucht und verabredet}, Mickwitz\IN{\rjmickwitz} vergeblich besucht, komme zufällig noch 6\textsuperscript{h} zu den Wagen \uline{nach Munksnäs}\IO{Helsinki!Munksnäs}. Dort \uline{Freiluftmuseum}\IO{Helsinki!Munksnäs!Freiluftmuseum} besucht. \uline{Rückfahrt auf dem Dampfer, Mondschein}, Inselmeer. \tbentry{12}{8}{1922}{} \textonehalf{}\,12 \ulinesp{zu Landtman}\IN{\rjlandtmann} zum Frühstück; er war \gestrunl\ 2~Jahre in Neu~Guinea\IO{Neu Guinea}. Bedauert den Rückgang der schwedischen Sprache und Kultur für Finnland\IO{Finnland}. 1\textsuperscript{h} \ulinesp{Pazifistensitzung, nicht viel los; Kamper\IN{\rjkamper} lehnt zum Schluss den ,,bürger\-lichen Pazifismus`` ab.} Mit den Holländern essen gegangen. Schon 6\textsuperscript{h} zu Hause. Geschrieben (Brief an Elisabeth\IN{\elisabeth}).~\neueseite{531325} \tbentry{13}{8}{1922}{} 9\,\hbox{--}\,1 \ulinesp{Schiffsexkursion durch das Inselmeer}, sehr kalt, aber schön, viele bunte Häuser, Segelausflügler. \ulinesp{Mit den Holländern} im Hotel gegessen, Smörg\aa{}sbord\fnE{Schwedisch für Buffet.} geschlemmt. Mit Selinheimo\IN{\rjselinheimo} zum Akceptejo, mit ihm und Doktor Iversen\IN{\rjiversondr} zum Bahnhof\IO{Helsinki!Bahnhof}, mit Selinheimo\IN{\rjselinheimo} auf den Feuerwerkerturm\IO{Helsinki!Feuerwerkerturm}. \ulinesp{Abends 7\,\hbox{--}\,10 bei Pastor Israel\IN{\pastorisrael}.} \tbentry{14}{8}{1922}{} \ulinesp{Vorträge} über das Arbeitsamt des Völkerbundes\II{\rjvoelkerbund}, und von \ulinesp{Privat\IN{\rjprivat} über den Völkerbund\II{\rjvoelkerbund}}. 2\textsuperscript{h} ins \ulinesp{Nationalmuseum}\IO{Helsinki!Nationalmuseum}, Vortrag (schwedisch, vom Ethnologenkongress\II{\rjethnologischerkongress}; ich von Landtman\IN{\rjlandtmann} eingeladen) von Professor Sirelius\IN{\rjsireliusprof} über finnische Kultur\IO{Finnland}, mit Lichtbildern (nicht viel verstanden). Darauf Führung durchs Museum\IO{Helsingfors!Nationalmuseum}. In die Sitzung der Arbeiter. Kamper\IN{\rjkamper} will internationale Organisation von nationalen Arbeiteresperantopropagandavereinen; die Arbeiter wol\-\tbtwoA{118}len zum Teil den bisherigen Bund der Einzelglieder; stimmen schließlich im Prinzip bei. \ulinesp{8\,\hbox{--}\,2 nachts Ball.} \ulinesp{Auch Volkstänze.} \gestrunl\ Viele Mädchen sprechen nicht Esperanto; ich mit einer schwedisch oder deutsch, z.\,B. mit \ulinesp{Irene Lyski}\IN{\rjlyskiirene}, \ulinesp{zuletzt bei ihr gesessen.} Nach Hause gebracht. Morgen\-grauen. \textonehalf{}\,4~ins Bett.~\neueseite{531319}{\tolerance1000\par} \tbentry{15}{8}{1922}{\strich} \uline{Feierliche \ulinesp{Schlusssitzung}.} \uline{Nürnberg\IO{Nürnberg} wird einstimmig für 1923 gewählt}; \uline{1924 vielleicht Sofia\IO{Sofia}; 1925 vielleicht Warschau\IO{Warschau}.} Rede von Privat\IN{\rjprivat} über die Liebe zu Finnland\IO{Finnland}, von Setälä\IN{\rjsetaelae} über den Dank der künftigen finnischen Generationen für Esperanto. Mit Selinheimo\IN{\rjselinheimo} ins Elanto, gegessen, über Anti-Militarismus gesprochen. Hierüber Sitzung 3\,\hbox{--}\,5. \uline{In meine Wohnung kommt Studentin}, spricht erst schwedisch, dann deutsch, schließlich ist sie Esperantistin, will aber nicht Klavier spielen. 7\,\hbox{--}\,12 bei finnischen Studenten Abschiedsfeier, gesungen usw. \tbentry{16}{8}{1922}{} \uline{Mit Atanasov\IN{\rjatanasow} die Visa von Estland\IO{Estland}, Litauen\IO{Litauen}, Lettland}\IO{Lettland} besorgt. Strömender Regen. Gepackt. 4\textsuperscript{h}~zu Laurikainen\IN{\rjlaurikinen}, Koffer abgegeben. Er lädt mich ins Maxim\IO{Helsingfors!Maxim} zum Abendessen ein. \uline{6\,\textonehalf{} Irene Lyski\IN{\rjlyskiirene} abgeholt, spazieren, Brunnenpark\IO{Helsingfors!Brunnenpark}}, Observatoriumsberg\IO{Helsingfors!Observatoriumsberg}, {\lspitz}Tiergarten{\rspitz}\IO{Helsingfors!Tiergarten}, Bahnhof\IO{Helsingfors!Bahnhof}. Abschied von vielen Esperantisten. Schlafwagen. \uline{Mit Atanasov\IN{\rjatanasow} und den Holländern} und vielen anderen. \uline{Schöner \ulinesp{Schlafwagen} III.~Klasse.}~\neueseite{531327} \tbentry{17}{8}{1922}{} \uline{Früh in} \textsp{{\ulinesp{\textit{Vyborg}}}}\IO{Vyborg}.\fnA{Diese und die folgenden Ortsbezeichnungen sind großteils offenbar nachträglich mit Tinte überschrieben worden.}\ort{Vyborg [Wyborg]} \uline{Mit Atanasov\IN{\rjatanasow} als letzter aufgestanden}, auf einer Bank gefrühstückt. Nach \textsp{\ulinesp{\textit{Monrepos}}}\IO{Monrepos}, Park\IO{Monrepos!Park} besehen, \uline{gebadet}, {\lspitz}Stadt{\rspitz} gesehen. 2\,\hbox{--}\,5 nach \textsp{{\ulinesp{\textit{Imatra}}}}\IO{Imatra}.\ort{Imatra} Im Hotel\IO{Imatra!Hotel} ein Zimmer auf dem großen Dach\-boden mit Atanasov\IN{\rjatanasow}. Dort zusammen gegessen. Abends mit ihm am \uline{Imatra\IO{Imatra} spazieren} gegangen. Etwas Briefe geschrieben. \tbentry{18}{8}{1922}{} Ausflug nach \sout{Vuoksenniska}\IO{Immatra!Vuoksenniska}, \uline{\ulinesp{Stromschnellen}}. In ein finnisches Haus gegangen, Milch getrunken. In einem Restaurant\IO{Imatra!Restaurant} gegessen. 5\textsuperscript{h} Abfahrt 1 Station nach \textsp{\ulinesp{\textit{Vuoksenniska}}}\IO{Immatra!Vuoksenniska} \gestrunl{} \uline{\ulinesp{Dort auf den Dampfer.}} \uline{Mit Atanasov\IN{\rjatanasow} oben auf dem Deck gesessen.} Abends geschrieben. Schöne Seen, schmal, wie ein breiter Fluss, zuweilen Inseln. Immer Wälder, fast nie Felder; zuweilen Dörfer mit Holzhäusern, auch größere schöne Villen. Die ganze Nacht gefahren, viele Leuchttürme. Im Speisesaal Betten hergerichtet, nur wenig geschlafen.~\neueseite{531321}\pagebreak \tbtwoA{119} \tbentry{19}{8}{1922}{} 8\textsuperscript{h} in \textsp{{\ulinesp{\textit{Savonlinna}}}}\IO{Savonlinna},\ort{Savonlinna} typische kolonisierte {\lspitz}Binnenstadt{\rspitz}, lauter ziemlich neue {\lspitz}Holzhäuser{\rspitz}. Die alte \textsp{{\ulinesp{\textit{Ololfsborg}}}}\IO{Olofsborg} auf einer Insel besucht. In der Markthalle\IO{Savonlinna!Markthalle} gegessen und Vorräte eingekauft. \uline{\ulinesp{2\textsuperscript{h} mit}} \uline{\ulinesp{Dampfer weiter.}} Ein anderer Exkurs fährt um~1\textsuperscript{h} fort und wird mit Winken verabschiedet. Sehr schöne Seenfahrt. Kampf zwischen Kamper\IN{\rjkamper} und Fräulein van Rees\IN{\rjreesfrau} über den Wert der Frauen (Weininger\IN{\rjweininger}).\fnE{Vgl. Weininger, \emph{Geschlecht und Charakter}.} \uline{Nachts Kabine mit Atanasov\IN{\rjatanasow}.} \tbentry{20}{8}{1922}{} 8\textsuperscript{h} {\textsp{\ulinesp{\textit{Joensuu}}}}\IO{Joensuu}.\ort{Joensuu} Im Hotel\IO{Joensuu!Hotel} aus dem Rucksack gefrühstückt. Alle (jetzt~18) zum finnischen Gottesdienst, ich mitgesungen. \uline{Durch die Stadt spaziert}, Heilsarmee. Schönes Rathaus\IO{Joensuu!Rathaus}, auf den Turm. Mit Atanasov\IN{\rjatanasow} vergeblich versucht, finnischen und russischen Pastor zu besuchen. Mit ihm in Café und Restauration, meist aus Rucksack gegessen, spaßige Sprachschwierigkeiten. Mit Atanasov\IN{\rjatanasow} viel gesprochen, auch über die Frauen und Ehe. \uline{7\textsuperscript{h} mit Bahn nach \textsp{\textit{\ulinesp{Vuonislahti}}}}\IO{Vuonislahti}, mit Motorboot, hinüber; dunklen steilen Weg hinauf nach {\ulinesp{\textsp{\textit{Koli}}}}\IO{Koli}.\ort{Koli} Mit Atansow\IN{\rjatanasow} zusammen 1~Zimmer.~\neueseite{531323} \tbentry{21}{8}{1922}{} \uline{\ulinesp{Auf den Gipfel des Koli}}\IO{Koli}, später allgemeiner Spaziergang nach dem benachbarten Gipfel Mäkrä\IO{Mäkrä}; sehr schöne Ausblicke auf die großen Seenflächen mit vielen Inseln. Viele Beeren. Bei einem Bauernhof wird Kaffee gekocht. \uline{In Koli}\IO{Koli} essen wir das reichliche \uline{Mittagessen} mit (sonst immer aus dem Rucksack). Hinunter zum Meer, \uline{ins Dampfbad, dann geschwommen}. Oben Rechnung gemacht, die freundliche Wirtin schenkt es uns halb. \tbentry{22}{8}{1922}{\strich} 6\textsuperscript{h} Abschied von Koli\IO{Koli}, die \uline{Wirtin schenkt} noch Butterbrote und Eier. Wir beide als die letzten hinabgeeilt; Motorboot nach \uline{\ulinesp{Vuonislahti}}\IO{Vuonislahti}. Von dort Bahn. 3\textsuperscript{h}~{\ulinesp{\textsp{\textit{Sortavala}}}}\IO{Sortavala},\ort{Sortavala [Sortawala]} Abschied von den andern. \uline{Mit Atanasov\IN{\rjatanasow} in die Stadt, Esp. delegito}\fnE{Der örtliche Delegierte der UEA.\baustellex{ESP}} \uline{gesucht}, ein Kind führt uns hin. In der Klosterverwaltung von Valamo\IO{Valamo} erkundigt. \uline{Ins große Hotel\IO{Sortavala!Hotel}.} \gestrunl\ Nach langem Suchen Restauration gefunden, schwierige Verständigung durch Russisch. Abends ins Kino. Morgen soll Klosterboot von Valamo\IO{Valamo} kommen. Wir wollen bleiben, und die Abreise von Helsingfors\IO{Helsinki} verschieben.~\neueseite{531335} \tbentry{23}{8}{1922}{} In Hafen\IO{Helsingfors!Hafen} und Stadt gebummelt; Markt\IO{Helsingfors!Markt}, Möhren und Johannisbeeren gegessen. Den Mönch Kapitän gesprochen, auf dem Schiff. Wir können heute fahren. Vorräte eingekauft; \gestrunl\ anstatt Marmelade Bonbons bekommen, umgetauscht. Mit großen Schwierigkeiten gegessen, Schwedisch und Russisch wird sehr unvollkommen verstanden, mehrere Leute versuchen vergeblich zu helfen. \pagebreak Der delegito und ein Kollege, der Deutsch \tbtwoA{120} spricht, tele\-fonieren nach Helsingfors\IO{Helsingfors}, Verschiebung der Schiffsbillette. 6\,\textonehalf{}\,\hbox{--}\,9 Überfahrt nach \uline{Valamo}\IO{Valamo}\ort{Valamo [Walaam]} auf kleinem Dampfer, der Mönch steuert selbst; andrer schöner Mönch mit langem blondem Haar und viergeteilter Mütze.\setort{Sortavala [Sortawala]} Ankunft im Dunklen. Mächtiges Kloster, großer Gasthof, wir bekommen ein Zimmer, dicke Mauern. Samowar, russische Bilder. \tbentry{24}{8}{1922}{}\setort{Valamo [Walaam]} Im Kloster besichtigt: Bibliothek, Museum, Werkstatt (Schlosserei, Tischlerei, Säge, usw. ), \gestrunl, Dampfkesselraum, Pumpstation; mittags und abends auf dem Zimmer Reisbrei gegessen, morgens Samowar. Nachmittags spazieren gegangen, durch den Wald; eine Kapelle besucht, viel Holzschmuck, schönes Madonnenbild. Abends zum Hafen gebummelt.~\neueseite{531331} \tbentry{25}{8}{1922}{} Vormittags Regen; geschrieben und gesprochen, 11\textsuperscript{h} schon Mittagessen: viel Reisbrei. Mittags mit dem Forstverwalter in den Wald gefahren, mit den Waldarbeitern. Tee getrunken, Brot und Salz gegessen, Brei aus Kartoffeln und Pilzen, Reis. Lauter Russen, ein geflüchteter baltischer Student dabei. Die Kuhwirtschaft besucht, die Mönche melken, nachdem ein Horn die Kühe zusammengerufen. Auf den Kirchturm\IO{Valamo!Kirchturm}, Rundblick über die ganze Insel; anscheinend kein Dorf. Gottesdienst, viel Psalmodieren ohne Orgel, überaus prächtig ausgeschmückt, sehr viel Gold, viel Bilder. Abends bei dem Agronom\fnE{Vermutlich eine Art Verwalter der Landwirtschaft des Klosters.} zum Tee. Dabei seine Frau und ein Mönch. \tbentry{26}{8}{1922}{} \textonehalf{}\,7 zum \unsicher{Ikanion}, leider kann er morgen das Schiff nicht fahren lassen. 7\textsuperscript{h}~das Boot zur Einsiedelei mit den Arbeitern ist leider schon zu früh weggefahren, obwohl man uns aufgefordert hatte, mitzukommen! Der Militärkommandant erlaubt uns Mitfahrt, falls morgen \textit{\sout{\ulinestr{Ariadne}}} sein Schiff fährt; wir möchten gern heut abend den Gottesdienst besuchen, und einige russische Sachen kaufen. Plötzlich Nachricht: Schiff geht um~12. Auf Militärboot, neblige Überfahrt. 3\textsuperscript{h}~Abfahrt von Sortavala\IO{Sortavala}. 9\textsuperscript{h}~\uline{Vyborg}\IO{Vyborg}.\ort{Vyborg [Wyborg]} Da nur noch ein Schlafwagenplatz frei, bleiben wir die Nacht hier. Unser Führer \sout{Bauer} Dahlström\IN{\rjdahlstroem} nicht zu Hause. Wir gehen ins Hotel.~\neueseite{531337} \tbentry{27}{8}{1922}{} An einer Bucht hinter dem Hafen gebadet. Zu unserem Exkursionsführer \unl jil Dahlström\IN{\rjdahlstroem}. Bei ihm und seiner Frau 2.~Frühstück (=~Mittag\-essen), dann zusammen ins Arbeitertheater\IO{Vyborg!Arbeitertheater}, Operette (Vetter aus Batavia\IO{Batavia}),\fnE{Gemeint ist die Operette \emph{Der Vetter aus Dingsda} von Eduard Künneke (der bewusste Vetter stammt aus Batavia).} dann Kaffee getrunken bei ihm, dann auf den \uline{\ulinesp{Papula Berg}}\IO{Papula Berg} \ulinesp{\textspkl{\textit{Papula}}}\IO{Papula Berg}, Aussichtsturm\IO{Papula!Aussichtstrum}; die Frau spricht mit Atanasov\IN{\rjatanasow} russisch, mit mir etwas \tbtwoA{121} schwedisch. 9\textsuperscript{35} Abfahrt; keine Schlafwagenplätze mehr frei. Ermüdende Nacht. Zuweilen ausgestiegen und Milch getrunken. \tbentry{28}{8}{1922}{} 7\textsuperscript{h} \uline{Helsingfors}\IO{Helsinki},\ort{Helsingfors [Helsinki]} Frühstück im Elanto. Laurikainens\IN{\rjlaurikinen} Wohnung gesucht, schließlich ins Quartier. Er bringt mich auf sein Zimmer, wo er ein 2.~Bett für mich gemacht hat. Er und auch Fräulein Lyski\IN{\rjlyskiirene} waren gestern abend am Bahnhof. 1~Stunde geschlafen, gewaschen, rasiert. Schiffsbillette, mit Atanasov\IN{\rjatanasow} gegessen; Mitbringsel gekauft (2~Fußmatten, 1~Bettvorleger, hölzerne Mappe, Birkenrindengürtel). Mit Atanasov\IN{\rjatanasow} vergeblich gesucht: Almann\IN{\rjalmann}, Mickwitz\IN{\rjmickwitz} (den General, Vetter gesprochen), Fräulein Lyski\IN{\rjlyskiirene}. Nahrungsmittel gekauft. 8\,\hbox{--}\,11 mit Fräulein Lyski\IN{\rjlyskiirene} spazieren gegangen, auf der Bank am Sportplatz\IO{Helsingfors!Sportplatz}. Abschied vor der Haustür.~\neueseite{531333} \tbentry{29}{8}{1922}{} \uline{9\textsuperscript{h} Abfahrt von \textit{Helsingfors}\IO{Helsinfors} am Schiff}: Laurikainen\IN{\rjlaurikinen}, Fräulein Lyski\IN{\rjlyskiirene} (mit Rosen), der Serbe; General Mickwitz\IN{\rjmickwitz} und Lisa Mickwitz\IN{\rjmickwitzlisa}, die ihre Kusine begleiteten, der helfe ich in Reval\IO{Reval}. Bewegte See. \ulinesp{\textit{\textspkl{Reval\IO{Reval}, Tallinn.\IO{Tallinn}}}}\ort{Reval [Tallinn]} \uline{In Reval}\IO{Reval} 3~Schwestern \unsicher{Dreden}\IN{\rjdrezenschwestern}, bei ihnen zu Mittag gegessen, die ganze Stadt gezeigt, spazieren in den Park, auf den ,,Langen Hermann``\IO{Tallinn!Langer Hermann} gestiegen. 10\textsuperscript{45} Abfahrt, III.~Klasse, mit Liegebänken, aber wegen der Kürze der Bank fast gar nicht geschlafen. Sehr müde. \tbentry{30}{8}{1922}{} 7\textsuperscript{h} {\ulinesp{\textsp{\textit{Dorpat\IO{Dorpat} (Tartu\IO{Tartu})}}}}.\ort{Dorpat [Tartu]} Müde durch die Stadt gegangen. Auf dem Markt Beeren und Möhren gekauft. Keine Milch zu finden. Einen Esperanto-Student (Laermann\IN{\rjlaermann}) besucht. Mit ihm auf den Friedhof, ins Volksmuseum\IO{Tartu!Volksmuseum}. Gegessen (nur Suppe, da sonst nichts Vegetarisches!). Hinaus in den Park, geschlafen. 6\textsuperscript{h}~in die Stadt, abendgegessen, Domberg\IO{Dorpat!Domberg}, Bahnhof\IO{Dorpat!Bahnhof}. Dann Esperantist Busch\IN{\rjbusch} besucht, sehr freundlich aufgenommen; wir entschließen uns, die Nacht zu bleiben. Es gibt noch Äpfel und Spiegeleier; er zeigt viele Ansichtskarten, besonders von der Geschichte des neuen Staates Estland\IO{Estland}. \textonehalf{}\,12 ins Bett.~\neueseite{531343} \tbentry{31}{8}{1922}{} \textspkl{(\textit{Dorpat}).}\IO{Dorpat} 6\textsuperscript{h} aufgestanden. Wieder reich bewirtet und mit Ansichtskarten beschenkt; \uline{Busch\IN{\rjbusch} will nächstes Jahr nach Deutschland\IO{Deutschland} kom\-men}. Wir bekommen noch Rüben und Äpfel mit. 8\textsuperscript{h}~Abfahrt. 11\,\hbox{--}\,2 Grenzstation Walk. 9\,\textonehalf{} \textsp{{\ulinesp{\textit{Riga}}}}.\ort{Riga} Gepäck zum andern Bahnhof, tolles Gewimmel. Lange nach Hotel gesucht (wir haben noch kein lettisches\fnA{Original \original{estnisches}.} Geld). \tbentry{1}{9}{1922}{} \textsp{{\ulinesp{\textit{Riga}}}}\IO{Riga}, Banken gesucht; schwer, das estnische Geld loszuwerden. Durch die Stadt gebummelt, Esperantisten im Schulamt\IO{Riga!Schulamt} besucht. \ulinesp{Hafen, \tbtwoA{122} 4~englische Kriegsschiffe.} Mittag gegessen, Einkäufe. {\lspitz}Ungeheuer{\rspitz} viele Obstbuden. Überall sehr viel Betrieb, im Zollamt\IO{Riga!Zollamt} (und Finanzministerium\IO{Riga!Finanzministerium}) ganz toll. Viel Leben auf den Straßen. Alles sehr international, man hört und liest alle Sprachen. Einkäufe, ausgeruht. 5\textsuperscript{h}~kommt ein andrer Esperantist, Postbeamter, führt uns bis~8\textsuperscript{h}, \sout{kennt aber} weiß aber wenig über die Sehenswürdigkeiten. Wir treffen zufällig die 3~Belgierinnen von unserem Exkurs. 11\textsuperscript{h}~Abfahrt, leider deutsche Wagen, kein Eckplatz, sehr müde; nachts 2 mal Zoll- und Passrevision. Abends in der Restauration\IO{Riga!Restauration} mit den englischen Matrosen, unser litauisches Geld reicht nicht mehr!~\neueseite{531345} \tbentry{2}{9}{1922}{} In \textsp{\textit{Schaulen}}\IO{Schaulan} gewaschen und Kaffee getrunken. 1\textsuperscript{h}~{\textsp{\ulinesp{\textit{Kowno\IO{Kowno} (Kaunas)\IO{Kaunas}.}}}}\ort{Kowno [Kaunas]} Zur Bank\IO{Kaunas!Bank}\IO{Kowno!Bank}, Geld getauscht, damit wir nach Deutschland\IO{Deutschland} fahren können. Viele Juden hier; jüdische und polnische Inschriften. Nur niedrige Häuser, eine Haupt- und Geschäftsstraße\IO{Kowno!Hauptstraße}. Konditorei\IO{Kowno!Konditorei}. Das Geld ist immer im Kurs gleich dem deutschen (,,Ostmark``). Auf einen benachbarten Hügel, dort unter Bäumen gelegen. 5\,\hbox{--}\,7 bei Medem\IN{\rjmedem}, Bankdirektor, \textit{UEA} delegito, viele Esperanto-Bücher gekauft,\fnE{Vgl. LL \refcn{1836}-\refcn{1838}, \refcn{1845}.} perspektivische Fotos\fnE{Gemeint sind stereoskopische Fotos bzw. Bilder mit räumlichem Eindruck.} besehen. In die Stadt, keine Restauration gefunden, schließen alle um~4\textsuperscript{h}! 8\textsuperscript{h}~Abfahrt \sout{nach Wir} über Wirballen\IO{Wirballen}.\ort{Wirballen [Virbalis]} \tbentry{3}{9}{1922}{} Nachts in Wirballen\IO{Wirballen} endlich viel Platz, wir beide legen uns hin. Der Zug hält endlos. Plötzlich ruft's draußen: Alles aussteigen. Der Zug fährt nicht weiter! Aber siehe da: Wir sind schon in \uline{\ulinesp{Eydtkuhnen}}\IO{Eydtkuhnen}\ort{Eydtkuhnen} \ulinesp{in Deutschland}\IO{Deutschland}!, wo wir die Nacht bleiben wollten. Ohne es zu merken, haben wir die Reise nach Deutschland\IO{Deutschland} gemacht. Zoll- und Passkontrolle. Mitternacht nach \textit{MEZ}. \gestrunl\ Ausgeschlafen. Großes Paket gepackt. Geschrieben. 2\,\hbox{--}\,6 nach {\ulinesp{\textsp{\textit{Königsberg}}}}\IO{Königsberg},\ort{Königsberg [Kaliningrad]} Atanasovs\IN{\rjatanasow} Bekannten nicht getroffen, aber sächsische Esperantisten.~\neueseite{531339} \tbentry{4}{9}{1922}{} Vormittags zu Vogels\IN{Vogels}, Atanasovs\IN{\rjatanasow} Bekannter. 2\textsuperscript{h}~mit Bahn hinausgefahren ans Meer\IO{Meer} ,,Rauschen-Düne``, Dünen, Strand, Meer, Wellen; leider wenig Zeit. Zurück nach Königsberg\IO{Königsberg}, abendgegessen. Durch die dunkle Stadt zum Hotel gegangen. 9\textsuperscript{h} Abfahrt. \tbentry{5}{9}{1922}{} \textonehalf{}\,10 \textit{\uline{\ulinesp{\textsp{Berlin}}}}\IO{Berlin},\ort{Berlin} Zoo\IO{Berlin!Bahnhof Zoo}. Zusammen zu von Rohdens, Onkel\IN{\rjgustavonkel} noch nicht zu Hause, \uline{\ulinesp{Atanasov\IN{\rjatanasow} nimmt Abschied}}. Vergeblich Hermann\IN{\ruscheotto} anzurufen versucht. 1\textsuperscript{h}~geschlafen. \pagebreak Mittagessen, \uline{Onkel Gustav\IN{\rjgustavonkel} von Finnland\IO{Finnland} erzählt.} \tbtwoA{123} Nochmal geschlafen. \uline{Nachmittags Gespräch mit Onkel Gustav\IN{\rjgustavonkel} über Finn\-land\IO{Finnland}, deutsche Zukunft, Sozialdemokratie, \gestrunl\ Kirche; wir verstehen uns gut.} Nach dem Abendessen auf dem Cello Lieder gespielt, die Tante Getrud\IN{\gertrudtante} gern hat.~\neueseite{540865}\fnA{Die folgenden Seiten befinden sich im Carnap-Nachlass in einem eigenen Konvolut (\href{http://doi.org/10.48666/807917}{RC~025"~72"~01}), aus dem die obigen Blätter der Finnland-Reise von Carnap offenbar nachträglich herausgenommen wurden. Das Konvolut liegt in einer roten Mappe, auf deren Innenseite sich hier nicht wiedergegebene Notizen zur Chronologie des Tagebuches befinden.} \tbentry{6}{9}{1922}{} \ulinesp{Frau Klatt\IN{\rjklattfrau} besucht}, Frau Müller\IN{\muellerfrauprof} nicht zu Hause. In die Stadt, Läden besehen, Antiquariat Bücher. Vegetarische Restauration. Pergamonaltar\IO{Berlin!Pergamonaltar}. \ulinesp{Frau Müller\IN{\muellerfrauprof} besucht.} \ulinesp{Abends bei von Rohdens.} \tbentry{7}{9}{1922}{} \ulinesp{Mit Onkel Gustav\IN{\rjgustavonkel} über Esperanto gesprochen}, und über Carl Crönert\IN{\croenertcarl}. \textonehalf{}\,12 nach \uline{Bitterfeld}\IO{Bitterfeld}.\ort{Bitterfeld} Dort zufällig auch Agnes Crönert\IN{\croenertagnes}. \textonehalf{}\,4 kommen Carl\IN{\croenertcarl} und Wilhelm\IN{\rjrohdenvon} von der Arbeit. Zusammen gegessen. Carl\IN{\croenertcarl} will sich vom Gedanken, Pfarrer zu bleiben, nicht abbringen lassen. Er fährt zu {\lspitz}Quack{\rspitz}\IN{\rjquauck}, um seinen Abschied zu melden; Agnes\IN{\croenertagnes} will es morgen wieder ins Geleise bringen. \ulinesp{7\textsuperscript{h} nach \textsp{\textit{Halle}}\IO{Halle}.} An der Bahn\IO{Halle!Bahn} \ulinesp{Atanasov}\IN{\rjatanasow}. Nach \uline{Nietleben}\IO{Halle!Nietleben}.\ort{Halle}\fnE{In Nietleben-Halle lebten Friedrich und Marianne von Rohden.} Von Finnland\IO{Finnland} erzählt und von allen Verwandten.~\neueseite{540881} \tbentry{8}{9}{1922}{} 8\,\hbox{--}\,11 das \ulinesp{Institut für Praktische Psychologie}\II{Institut für Praktische Psychologie der Universität Halle} besichtigt; sehr interessant, sehr viele verschiedene Tests, besonders für ,,praktische Intelligenz``; dann auch Übungsapparate für Gehirnverletzte. \ulinesp{3\textsuperscript{h} zu Atanasov}\IN{\rjatanasow}; {\lspitz}er{\rspitz} will nach Wiesneck\IO{Wiesneck}. In die Stadt; \ulinesp{Bücher für die Esperantisten \editor{in} Finn\-land\IO{Finnland} gekauft. Abends bei Atanasov\IN{\rjatanasow} geblieben.} \textsp{--- \ulinesp{Ende der Esperantozeit}.} \tbentry{9}{9}{1922}{\strich} {\lspitz}Ab{\rspitz} 10\textsuperscript{h} nach {\ulinesp{\textsp{\textit{Naumburg}}}}\IO{Naumburg}.\ort{Naumburg} Zu Räubers\IN{\rjraeuber}\IN{\rjraeuberfrau}. Nachmittags mit Räuber\IN{\rjraeuber} wegen Leuchter ins Dürerhaus\IO{Naumburg!Dürerhaus} und hinauf zur Drechslerei der Werkschar\II{\werkschar}.\fnE{Friedrich Muck-Lamberty, barfüßiger Prophet der Jugendbewegung, betrieb in Naumburg eine Drechslerei.} Dort im Hause der Frau \luecke{} die Mutter\IN{\rjgoettmutter} von Gött\IN{\goett}.\fnE{Maria Ursula Gött.} Wir besuchen sie, sie erzählt von ihrer Sehschwäche, dem 80. Geburtstag, ihrer neuen Erzählung. \gestrunl\ Frau Räuber\IN{\rjraeuberfrau} gefragt, warum sie vom Wiesnecker\IO{Wiesneck} Aufenthalt so enttäuscht war; sie will nicht davon sprechen. 8\textsuperscript{h}~nach \uline{Jena}\IO{Jena}.\ort{Jena}~\neueseite{540873}\textbackslash\textsp{\textit{\ulinesp{Jena}.}\textbackslash}\IO{Jena} \tbentry{10}{9}{1922}{} Vormittags mit Mutter\IN{\rjcarnapmutter} auf den Kernberg\IO{Kernberg}; mittags Tante Tine\IN{\tinetante} und Trude\IN{\rjtrudel} da. Nachmittags zu Lisi\IN{\rjlisi}; ihr geht's besser, Flitner\IN{\flitner} kommt \textit{Mi} aus \tbtwoA{124} Dänemark\IO{Dänemark} zurück, seine Habilitation hier bei Rein\IN{\rjrein} ist schon gelungen.\fnE{Vgl. Flitner, \emph{Erinnerungen}, 309\hbox{--}315.} Leni\IN{\rjleni} und ihr Kind Marie\IN{\marieholzmann} besucht; bei ihr Hans Leistikow\IN{\rjleistikowhans}. Abends bei Tante Tine\IN{\tinetante}. \tbentry{11}{9}{1922}{\strich} An Elisabeth\IN{\elisabeth} geschrieben; Nachmittags Besorgungen in der Stadt.~\neueseite{540877} \tbentry{12}{9}{1922}{\strich} \sout{Trüpers\IN{\rjtruepers} und Frau Paira\IN{\rjpeirafrau} besucht.} In die Stadt, Schwitzbad. Abends mit Mutter\IN{\rjcarnapmutter} {\lspitz}Großvaters{\rspitz}\IN{\doerpfeldfriedrichwilhelm} Biographie\IW{\rjbiographiegrossvater} gelesen (kürzere Fassung).\fnE{Anna Carnap, \emph{Friedrich Wilhelm Dörpfeld}. Diese zweite Auflage des 1897 in erster Auflage erschienenen Buches ist um ca. 60~Seiten kürzer als die erste Auflage.} \tbentry{13}{9}{1922}{} Trüper\IN{\rjtrueper} und Frau Paira\fnA{Original \original{Peira}.}\IN{\rjpeirafrau} besucht. 2\,\hbox{--}\,10 \ulinesp{mit Flitner}\IN{\flitner} über Landgrafen\IO{Landgrafen} nach Lehesten\IO{Lehesten} ({\lspitz}Kartoffelbestellung{\rspitz}), zurück nach Zwätzen\IO{Jena!Zwätzen}. \ulinesp{Er erzählt von Dänemark\IO{Dänemark}, ich von Finnland\IO{Finnland}. Aus\-führ\-lich über Kunstsprache.}~\neueseite{540879} \tbentry{14}{9}{1922}{} In die Stadt, Bank\IO{Jena!Bank}. 2\textsuperscript{h} \ulinesp{Hermann}\IN{\ruscheotto} am Bahnhof\IO{Jena!Bahnhof} abgeholt. \ulinesp{Wieschen\IN{\ruscheluise}, 2~Kinder und Otto}\IN{\schoendubeotto} kommen im Auto aus Wiesneck\IO{Wiesneck}. In die Stadt. Auf den Kernberg\IO{Kernberg}. Hermann\IN{\ruscheotto} ins Hotel\IO{Kernberg!Hotel Zum Bären} (Bären) gebracht. \tbentry{15}{9}{1922}{} Rusches\IN{\rusches} und Otto\IN{\schoendubeotto} fahren im Auto weiter ({\lspitz}Staßfurt{\rspitz}\IO{Straßfurt}, Schwaneberg\IO{Schaumburg}, \ulinesp{Berlin}\IO{Berlin}). Zu Flitner\IN{\flitner}; Obst abgenommen, dort zu Mittag geblieben. Nachmittags kommt \ulinesp{Mutter\IN{\rjcarnapmutter} mit dem Telegramm ,,Carnap Johanna``, sie hat ,,Johannes`` gelesen und glaubt: Sohn\IN{\johannes}.}\fnE{Tatsächlich liest Carnap hier offenbar in der Nachricht über die Geburt seines Sohnes Johannes irrtümlich ,,Johanna``.} Zu Fränzel\IN{\rjfraenzel}. Eiligst gepackt. 9\textsuperscript{h}~nach \ulinesp{Weimar}\IO{Weimar},\ort{Weimar} 10\,\hbox{--}\,12 bei \ulinesp{Frankenberger}\IN{\frankenbergerkurt}, Frau\IN{\frankenbergerkurtfrau} kennengelernt, [Kinder: K\unl il, 1\,\textthreequarters{}\IN{\frankenbergerkurtkind}, Zwillinge Dietrich\IN{\frankenbergerdietrich} und Dorothea\IN{\frankenbergerdorothea}, 3~Monate].~\neueseite{540875}\textbackslash\textsp{\uline{Wiesneck}\IO{Wiesneck}; \uline{\textit{Atanasov}.}}\textbackslash\IN{\rjatanasow} \tbentry{16}{9}{1922}{\strich} 2\textsuperscript{h} \uline{\ulinesp{Wiesneck}}\IO{Wiesneck},\ort{Wiesneck} treffe Trier\IN{\rjtrer} in Freiburg\IO{Freiburg}, Fritz\IN{\fritz} in Himmelreich\IO{Himmelreich}. \ulinesp{Der Sohn! ,,Johannes``\IN{\johannes}.} Finnlandsachen\IO{Finnland} ausgepackt. \tbtwoA{125} \tbentry{17}{9}{1922}{} Nachmittags Liebensteins\IN{\albrecht}\IN{\manni}. Abends Grete\IN{\grete}, Grete Roth\IN{\sonja}, Li\unl\ Gerhard\IN{\gerhardlu} zum Essen, nachher mit ihnen drüben in Gretes\IN{\grete} Zimmer. Grete\IN{\grete} berichtet von ihren Schulplänen. \tbentry{18}{9}{1922}{\strich} Abends bei \ulinesp{Atanasov}\IN{\rjatanasow} in Baumanns\IN{\rjbaumann} Stube.~\neueseite{540883}\textbackslash\textsp{\textit{Sonja}.}\textbackslash\IN{\sonja} \tbentry{19}{9}{1922}{} Abends bei Grete\IN{\grete}; dort Li\unl\ Gerhard\IN{\gerhardlu} und Grete Roth (genannt \ulinesp{Sonja}\IN{\sonja}). Zum Tanz gespielt. \tbentry{20}{9}{1922}{} \uline{Lahusens\IN{\rjlahusen}\IN{\rjlahusenfrau} kommen}. \tbentry{21}{9}{1922}{} \uline{8\textsuperscript{h} Esperanto: Gruppe},\II{Esperantogruppe Freiburg} mit Atanasov\IN{\rjatanasow} vom Kongress erzählt; Herr und Frau Professor Schischmanov\IN{\rjschischmanoff}\IN{\rjschischmanofffrau} aus Bulgarien\IO{Bulgarien} sind dabei.~\neueseite{540841} %\tbentry{22}{9}{1922}{}~\neueseite{} \tbentry{23}{9}{1922}{} [Ich arbeite an einer Esperantoübersetzung von Oesterreich\IN{\rjoesterreich}, Okkultismus\IW{\rjoesterreichokkultismus}.]\fnE{Oesterreich, \emph{Der Okkultismus im modernen Weltbild}. Nicht in der Leseliste. Die Übersetzung ist nicht überliefert.} \tbentry{24}{9}{1922}{} Nachmittags und abends Atanasov\IN{\rjatanasow} hier. \tbentry{25}{9}{1922}{\strich} Früh \textonehalf{}\,7 mit Atanasov\IN{\rjatanasow} geholfen, Gretes\IN{\grete} Flügel hinauftragen. \tbentry{26}{9}{1922}{} Sonja\IN{\sonja} mit der Kinderwaage von der Bahn abgeholt. Zuweilen trage ich jetzt Elisabeth\IN{\elisabeth} in den Garten. \tbentry{27}{9}{1922}{} Abends hinüber, Lahusen\IN{\rjlahusen} spielt auf Gretes\IN{\grete} Flügel, Improvisation, eigene Komposition, Ouvertüre der ,,Kaiserin``. \tbentry{28}{9}{1922}{} \sout{Cellostunde?} \uline{Esperantogruppe},\II{Esperantogruppe Freiburg} Atanasov\IN{\rjatanasow} liest seinen Bericht über die Exkursion vor. Auf der Rückfahrt bis Hirschsprung\IO{Hirschsprung}! Schöner Rückweg. \tbentry{29}{9}{1922}{\strich} (Abends kommen Rusches\IN{\rusches}\IN{\rusches}\IN{\ruscheluise}\IN{\ruscheotto} im Auto aus Berlin\IO{Berlin} zurück.) \tbentry{30}{9}{1922}{\strich} Freiburg\IO{Freiburg}; Steuerjurist, Merten\IN{\merten}.~\neueseite{540839} \tbentry{1}{10}{1922}{} Nachmittags Herr\IN{\rjdoering} und Frau Döring\IN{\rjdoering} und Herr\IN{\rjschischmanoff} und Frau Professor Schischmanov\IN{\rjschischmanofffrau}, und Atanasov\IN{\rjatanasow} hier. \tbentry{2}{10}{1922}{} Abends drüben mit Lahusens\IN{\rjlahusen}\IN{\rjlahusenfrau}, Grete\IN{\grete} und Sonja\IN{\sonja}, etwas getanzt; Gespenstergeschichte. \tbentry{3}{10}{1922}{\strich} Vormittags mit Hermann\IN{\ruscheotto} seine Hausgeschichte besprochen. Nachmittags viel geschäftlichen Kram für Rusche\IN{\ruscheotto}, Grete\IN{\grete}, Otto\IN{\schoendubeotto}, Kiechle\IN{\rjkiechle}~\ldots{} Drüben Sonja\IN{\sonja} besucht, in Gretes\IN{\grete} Zimmer, sie schneidet Äpfel. Später auch Grete\IN{\grete}. \tbtwoA{126} \tbentry{4}{10}{1922}{} Abends mit Elisabeth\IN{\elisabeth} im Mondschein spazieren; dann will ich Sonja\IN{\sonja} zum Spaziergang abholen; Elisabeth\IN{\elisabeth} verzagte Stimmung, ich bleibe deshalb und spiele Cello. Das Saitenspiel bannt nicht den bösen Geist. \tbentry{5}{10}{1922}{} Abends hinüber, Sonja\IN{\sonja} zu viel gearbeitet, will wieder nicht mit spazieren. Mit Lahusen\IN{\rjlahusen} über Musikinstrumente gesprochen. Später Grete\IN{\grete} und Sonja\IN{\sonja} in Gretes\IN{\grete} Bett. Ich erzähle das Botenrätsel. \tbentry{6}{10}{1922}{\strich} Atanasov\IN{\rjatanasow} hier, bringt mir 12\,\$; scheint schwierig für die Familie; ich sage: Rest kann beliebig lange bleiben. Mittags Doktor Martin\IN{\martin} hier. Nachmittags zu \uline{Döring}\IN{\rjdoering}, seine Esperantoübersetzung geholfen. Abends spät hinüber, ich höre, es ist ,,\uline{Sonjas\IN{\sonja} Hochzeitstag}``. Darum feiern wir ihn mit Gretes\IN{\grete} {\lspitz}Laute{\rspitz} und Schokolade. Grete\IN{\grete} geht zu Sonja\IN{\sonja} ins Bett. Ich gebe die Lösung des Rätsels. Sonja\IN{\sonja} freut sich. \tbentry{7}{10}{1922}{} Nachmittags mit Lahusen\IN{\rjlahusen}, Grete\IN{\grete} und Sonja\IN{\sonja} zum Ketterl\IN{\rjketterle}, Äpfel und Birnen geholt, lustige Fahrt. Abends Elisabeth\IN{\elisabeth} vorgelesen: Luserkes\IN{\rjluserke} König Drosselbart\IW{\rjluserkekoenigdrosselbart}.\fnE{Siehe LL \refcn{1843}.}~\neueseite{540835} \tbentry{8}{10}{1922}{} Vormittags Hermann\IN{\ruscheotto} hier, Besprechung wegen Steuerfragen seines Hauses. Nach dem Essen hinüber, Grete\IN{\grete} und Sonja\IN{\sonja} können nicht ins Haus, hinaufgeklettert. Oben bei Sonja\IN{\sonja} gesessen, sie mahlt Kaffee, statt 4\textsuperscript{h} um~5\textsuperscript{h} hinüber zum großen Abschiedskaffee, 4\,\hbox{--}\,5 oben bei Elisabeth\IN{\elisabeth} Sonntagsmusik gemacht. Dann ihr noch Kuchen hergebracht, sie ist vergnügt. Drüben zum Kaffee auch Lahusens\IN{\rjlahusen}\IN{\rjlahusenfrau}, Manni\IN{\manni}, Rusches\IN{\rusches}. Nachher ein wenig getanzt, mit Grete\IN{\grete}. Sonja\IN{\sonja} mit hergenommen, zu Elisabeth\IN{\elisabeth} hinauf, beide freuen sich. Abends Elisabeth\IN{\elisabeth} vorgelesen. Später noch Atanasov\IN{\rjatanasow} hier. \tbentry{9}{10}{1922}{} Morgens \textonehalf{}\,7 zu Grete\IN{\grete}, mit beiden an die Bahn, dann mit Sonja\IN{\sonja} nach Hirschsprung\IO{Hirschsprung}. Unterwegs ihr Eigensinn, sie will \sout{das} unser Lied nicht singen (Abschied!) \uline{Sonja\IN{\sonja} fährt nach Hause.} Abends bei Grete\IN{\grete} am warmen Ofen oben. Sie erzählt von Sonjas\IN{\sonja} Erlebnis München\IO{München}\,\hbox{--}\,Bremen\IO{Bremen}. \tbentry{10}{10}{1922}{} Zum 1.~Mal geheizt (Elisabeth\IN{\elisabeth} seit Donnerstag mit schwacher Temperatur zu Bett, anfangs Kreuzschmerzen). \sout{Abends}. Von jetzt ab wohne ich nachts bei Grete\IN{\grete}. \tbentry{11}{10}{1922}{} Abends Grete\IN{\grete} bei uns, liest aus Mexikotagebuch\IO{Mexiko} vor. Abends schläft Grete\IN{\grete} in meinem Bett, und wir reden über Albrecht\IN{\albrecht} usw. \tbtwoA{127} \klammerabsatz{0,8}{ \tbentry{12}{10}{1922}{} Abends liest Grete\IN{\grete} uns wieder aus Mexikotagebuch\IO{Mexiko} vor.\\ \tbentry{13}{10}{1922}{} \uline{Abends} 10\textsuperscript{h} zu Grete\IN{\grete}, Brief an sie von Sonja\IN{\sonja} gelesen, kein Gruß; hinauf in den Wald gegangen. \textonehalf{}\,12 finde ich sie noch wach im Bett, weinend, anscheinend denkt sie an Albrecht\IN{\albrecht}.\\ \tbentry{14}{10}{1922}{} \uline{Freiburg}\IO{Freiburg}~\neueseite{540833}}{Rusches\IN{\rusches} in Frankfurt\IO{Frankfurt}.} \tbentry{15}{10}{1922}{} Vormittags mit Elisabeth\IN{\elisabeth} und Hanneliese\IN{\hanneliese} auf den Kummehügel\IO{Kummehügel}, schöne Sonne. Nachmittags mit Elisabeth\IN{\elisabeth} zu Christiansen\IN{\christiansen}. (Nachmittags kommt Gretes\IN{\grete} erste Schülerin.) Abends Albrecht\IN{\albrecht} und Manni\IN{\manni} hier, gehe mit Albrecht\IN{\albrecht} zu Grete\IN{\grete}, sie ist sehr verstört. Abends 9 zu Elisabeth\IN{\elisabeth}, 10 zu Grete\IN{\grete} hinüber, bin müde. 12\textsuperscript{h}~schlüpft sie zu mir, weint sich aus, ich beruhige sie, so dass sie morgen die Arbeit anfangen kann. An Sonja\IN{\sonja} zu telegraphieren wird erwogen und verworfen. \tbentry{16}{10}{1922}{\strich} \uline{Freiburg\IO{Freiburg}.} 2\textsuperscript{h} \textit{C}, nachher Merten\IN{\merten}. Abends bei Grete\IN{\grete}, auch Elisabeth\IN{\elisabeth} (zum ersten Mal). \tbentry{18}{10}{1922}{Grete}\IN{\grete} \tbentry{19}{10}{1922}{} (Abends schlüpft Grete\IN{\grete} ,,zum Abschied`` noch zu mir, wir erzählen uns von Sonja\IN{\sonja}.) \klammerabsatz{0,8}{ \tbentry{20}{10}{1922}{}\\~\neueseite{540851} %\tbentry{21}{10}{1922}{}\\ \tbentry{22}{10}{1922}{\strich} \uline{Gerhards\IN{\rjgerhards} hier.} Vormittags Christiansen\IN{\christiansen} besucht.\\ \ulinesp{Besprechung der Erlanger\IO{Erlangen} Pläne\II{\rjerlangertagung}.}\fnEmark{}\\ Abends mehrstimmig gesungen, auch Grete\IN{\grete} und Anneliese\IN{\anneliese}, und Atanasov\IN{\rjatanasow} hier.}{\uline{Gerhards\IN{\rjgerhards} hier.}} \fnEtext{Gemeinsam mit Karl Gerhards und Hans Reichenbach organisierte Carnap die Erlanger Tagung. Siehe TB~4.\,III.\,1923\diaryref{TB-4-III-1923}.} \tbtwoA{128} \klammerabsatz{0,9}{ \klammerabsatz{0,5}{ \tbentry{23}{10}{1922}{\strich} \uline{Freiburg}\IO{Freiburg} \textit{C}; Merten\IN{\merten}.\\ \tbentry{24}{10}{1922}{\strich}} {(Rusches\IN{\rusches}\IN{\rusches}\\ in Stuttgart\IO{Stuttgart}.)}\\ \klammerabsatz[,30ch]{0,44}{%4 \tbentry{25}{10}{1922}{}\\ \tbentry{26}{10}{1922}{\strich} Abends mit Grete\IN{\grete} über Sonjas\IN{\sonja} Skilaufen gesprochen. Sie hat auch Bedürfnis nach Behütung. Ich rufe sie zu mir. Nah beieinander.}{\uline{Feldberg\IO{Feldberg} mit Atanasov\IN{\rjatanasow}.} Von Hinter-\\zarten\IO{Hinterzarten}, Feldsee\IO{Feldsee}, Feldbergerhof\IO{Feldbergerhof},\\ Feldberg\IO{Feldberg}, \uline{Todtnauer Hütte}\IO{Todtnauer Hütte}. Dauernd\\ Nebel. Auf dem Feldberg\IO{Feldberg} Sonne,\\ hohes Nebelmeer, nur einige Gipfel\\ ragen heraus.}\\ \tbentry{27}{10}{1922}{Elisabeth}\IN{\elisabeth} Abends: \uline{Atanasov}\IN{\rjatanasow} verabschiedet sich.\\ \tbentry{28}{10}{1922}{\strich} Freiburg\IO{Freiburg} (Finanzamt\IO{Freiburg!Finanzamt}, Ausreiseerlaubnisfrage).~\neueseite{540845} \\ \tbentry{29}{10}{1922}{\strich} Mittag bei Rusches\IN{\rusches}\IN{\rusches} zum Abschied.}{\rotatebox[]{90}{(Elisabeth Grippe.)}}\IN{\ruscheotto}\IN{\ruscheluise}\IN{\elisabeth} \tbentry{30}{10}{1922}{} \ulinesp{Karlsruhe\IO{Karlsruhe}, französisches Konsulat\IO{Karlsruhe!Französisches Konsulat}, kein Visum bekommen!} \gestrunl\ 6\,\hbox{--}\,8 mit Rusches\IN{\rusches} im Kino\IO{Karlsruhe!Kino} ,,Praschnas Geheimnis``, dann bei Manni\IN{\manni} Abend gegessen. Abends ,,zum Abschied`` zu Grete\IN{\grete} geschlüpft, lange zusammen geschlafen. \tbentry{31}{10}{1922}{\strich} \uline{Töchterles\IN{\annemarie} Geburtstag.} (Ich schlafe wieder hier.) (Berta\IN{\rjrehmberta} reist nach Hause; ich hole abends spät Elfriede {\lspitz}Kößler{\rspitz}\IN{\rjkoesslerelfriede} ab.) \tbentry{1}{11}{1922}{\strich} Elisabeth\IN{\elisabeth} geht's wieder nicht gut. (Allerheiligen.) %\tbentry{2}{11}{1922}{} %\tbentry{3}{11}{1922}{} \tbentry{4}{11}{1922}{\strich} Vormittags mit Rusche\IN{\ruscheotto} in die Stadt\IO{Freiburg}, Finanzamt\IO{Freiburg!Finanzamt} usw. \gestrunl\ Abend 7 mit Hermann\IN{\ruscheotto} nach Freiburg\IO{Freiburg}, zu Seitz\IN{\rjseitz}. \uline{8\,\textonehalf{} Hermann\IN{\ruscheotto} reist ab, über London\IO{London} nach Mexiko\IO{Mexiko}.}~\neueseite{540843} \tbentry{5}{11}{1922}{\strich} Abends mit Lahusens\IN{\rjlahusen}\IN{\rjlahusenfrau} und Wieschen\IN{\ruscheluise} bei Grete\IN{\grete}, Spiele. \tbentry{6}{11}{1922}{} 2\textsuperscript{h} \textit{C} Grete\IN{\grete} hier, wir auf Elisabeths\IN{\elisabeth} Bett.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit dem Symbol \original{\strich} im Datum.} %\tbentry{7}{11}{1922}{\strich} \tbentry{8}{11}{1922}{} Vormittags zu Christiansen\IN{\christiansen}. \tbentry{9}{11}{1922}{} (Brief an Sonja\IN{\sonja}.)\fnE{Carnap an Zaminer, 7./8.\,XI.\,1922, kurzschr. Abschrift (\href{http://doi.org/10.48666/807920}{RC~025"~37"~03}).} %\tbentry{10}{11}{1922}{} \tbentry{11}{11}{1922}{} Elisabeth\IN{\elisabeth} abends wieder unten; vorgelesen.~\neueseite{540849} \tbentry{12}{11}{1922}{\strich} Elisabeth\IN{\elisabeth} zum ersten Mal mittags unten. Vorher Lahusen\IN{\rjlahusen} und Grete\IN{\grete} hier, zum ersten Mal zusammen gespielt.\pagebreak \tbtwoA{129} \tbentry{13}{11}{1922}{} Zu Rad nach Freiburg\IO{Freiburg}. 2\textsuperscript{h} \textit{C}. Abends zu Grete\IN{\grete}, Annelieses\IN{\anneliese} Abschiedstag, Gans geschlachtet, auch Lahusens\IN{\rjlahusen}\IN{\rjlahusenfrau}.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit dem Symbol \original{\strich} im Datum.} %\tbentry{14}{11}{1922}{\strich} %\tbentry{15}{11}{1922}{} %\tbentry{16}{11}{1922}{} %\tbentry{17}{11}{1922}{} \tbentry{18}{11}{1922}{\kreis\ (1.)} (Elisabeth\IN{\elisabeth} zum ersten Mal nach Freiburg\IO{Freiburg}, im Auto zu Diepgen\IN{\rjdiepgen}.)~\neueseite{540847} \tbentry{19}{11}{1922}{} Abends bei Lahusens\IN{\rjlahusen}\IN{\rjlahusenfrau}, auch Elisabeth\IN{\elisabeth}; Lahusen\IN{\rjlahusen} spielt und singt uns die ,,\unsicher{Gässle}`` vor. Nachher noch mit zu Grete\IN{\grete} hinauf, sie liest mir einiges aus Sonjas\IN{\sonja} Brief vor. \tbentry{20}{11}{1922}{\strich} 2\textsuperscript{h} \textit{C} 5\,\hbox{--}\,10 bei Döring\IN{\rjdoering}. \tbentry{21}{11}{1922}{} Abends bei Lahusen\IN{\rjlahusen}, er spielt die ,,Kaiserin`` zu Ende. \tbentry{22}{11}{1922}{} Vormittags einer Stunde bei Grete\IN{\grete} zugesehen. \tbentry{23}{11}{1922}{\kreis} Antiquariat Weibel\IO{Freiburg!Antiquariat Weibel} Bücher abgeschätzt (weil Ragozy\IO{Freiburg!Antiquariat Ragozy} zu wenig gibt). Nachmittags mit Elisabeth\IN{\elisabeth} bei Grete\IN{\grete} zum Tee, Frau Professor Knoop\fnA{Original \original{Knopp}.}\IN{\rjknoopfrau}. \tbentry{24}{11}{1922}{\strich\ Elisabeth}\IN{\elisabeth} Abends 10\textsuperscript{h} zu Grete\IN{\grete} zum Herzessen (Sonjas\IN{\sonja} Advents\-päcklein mit dem Kranz). Um Mitternacht befiehlt sie mich nach Hause. \tbentry{25}{11}{1922}{} Abends Freiburg\IO{Freiburg} Cellokonzert (mit Fräulein Vetter\IN{\rjvetterfraeulein}): Bach\IN{\bach}, Beethoven\IN{\beethoven}, Weismann\IN{\rjweismann}.~\neueseite{540871}\fnA{Die folgenden beiden Seiten sind in der Vorlage ganz hinten eingeordnet und werden hier an der chronologisch korrekten Stelle wiedergegeben. Die erste Seite beginnt mit einem leeren Eintrag mit dem Symbol \original{\strich} im Datum.} %\tbentry{26}{11}{1922}{\strich} \tbentry{27}{11}{1922}{} Nachmittags Freiburg\IO{Freiburg}; \textit{C}; Besorgungen. (Tiefer Schnee.) \tbentry{28}{11}{1922}{} (Es schneit weiter.)\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit dem Symbol \original{\strich} im Datum.} %\tbentry{29}{11}{1922}{\strich} \tbentry{30}{11}{1922}{} (Fräulein Vetter\IN{\rjvetterfraeulein} reist ab.) \tbentry{1}{12}{1922}{\kreis} Zu Christiansen\IN{\christiansen}.~\neueseite{540869} %\tbentry{2}{12}{1922}{} \tbentry{3}{12}{1922}{\strich} Nachmittags Wieschen\IN{\ruscheluise} mit Kindern hier. Abends wir \gestrunl\ bei Grete\IN{\grete}. Dreistimmig gesungen. \tbentry{4}{12}{1922}{\strich} Ganzen Tag \uline{Freiburg}\IO{Freiburg}, mittags bei Wieschen\IN{\ruscheluise}, abends bei Döring\IN{\rjdoering}.\fnA{Es folgt ein leerer Eintrag mit dem Symbol \original{\kreis} im Datum.}\pagebreak \tbtwoA{130} %\tbentry{5}{12}{1922}{\kreis} \tbentry{6}{12}{1922}{\strich\ Elisabeth}\IN{\elisabeth} Abends kommt Lahusen\IN{\rjlahusen} als Weihnachtsmann; Töchterle\IN{\annemarie} will vor Angst nicht singen. Mir bringt er das Herz mit der Schokolade und den beiden Erlaubnis von der {\lspitz}Schwarzwald{\rspitz}schule\IO{Schwarzwaldschule}\II{\schwarzwaldschule} und Elisabeth\IN{\elisabeth} zum Skilaufen mit Sonja\IN{\sonja}. \tbentry{7}{12}{1922}{} Abends mit Elisabeth\IN{\elisabeth} bei Grete\IN{\grete}; Kompass der Menschenerkenntnis\IW{\rjkompassmenschenerkenntnis} vorgelesen.\fnE{Bomsdorff-Bergen und Kruse, \textit{Ein Kompass zur Menschenkenntnis}.}\fnA{Es folgen zwei leere Einträge, beim 9.\,XII. das Symbol \original{\strich} im Datum.}~\neueseite{540857} %\tbentry{8}{12}{1922}{} %\tbentry{9}{12}{1922}{\strich}~\neueseite{} \tbentry{10}{12}{1922}{} Vormittags mit Elisabeth\IN{\elisabeth} zum Häuslebauern\IO{Hinterzarten!Häuslebauer} spazieren durch den Schnee. Abends Lahusens\IN{\rjlahusen}\IN{\rjlahusenfrau}, Grete\IN{\grete}, Anuschka\IN{\rjanuschka} hier; zum Essen, dann 3-stimmig gesungen (Palestrina\IN{\rjpalaestrina}). \klammerabsatz{0,8}{ \tbentry{11}{12}{1922}{\strich} Nachmittags Freiburg\IO{Freiburg}.\\ \tbentry{12}{12}{1922}{} Zum Abendessen zu Lahusens\IN{\rjlahusen}\IN{\rjlahusenfrau}.\\ \tbentry{13}{12}{1922}{} Vormittags mit Grete\IN{\grete} und Lahusen\IN{\rjlahusen} auf dem Apfelhügel\IO{Apfelhügel} Ski geübt. 5\textsuperscript{h}~Gymnastik \gestrunl\ 1~Stunde (mit Lahusen\IN{\rjlahusen} bei Grete\IN{\grete}).\\ \tbentry{14}{12}{1922}{\kreis}\fnADmark}{Elisabeth\IN{\elisabeth} mit dem Brüderle\IN{\johannes} zu Rusches\IN{\rusches} nach Freiburg\IO{Freiburg}!}\fnAtext{Es folgt ein leerer Eintrag mit dem Symbol \original{\strich} im Datum.} %\tbentry{15}{12}{1922}{\strich} \tbentry{16}{12}{1922}{\strich} 6\textsuperscript{h} Gymnastikstunde.~\neueseite{540859} \tbentry{17}{12}{1922}{} Vormittags zu Christiansen\IN{\christiansen}, Bach\IN{\bach} gespielt. Abends Lahusens\IN{\rjlahusen}\IN{\rjlahusenfrau} und Grete\IN{\grete} hier; gesungen Palestrina\IN{\rjpalaestrina}. \tbentry{18}{12}{1922}{} Nachmittags Freiburg\IO{Freiburg}, abends Döring\IN{\rjdoering}. %\tbentry{19}{12}{1922}{} \tbentry{20}{12}{1922}{\kreis} 6\textsuperscript{h} Gymnastik. %\tbentry{21}{12}{1922}{} \tbentry{22}{12}{1922}{\strich} Vormittags Freiburg\IO{Freiburg}. Nachmittags mit Grete\IN{\grete} Misteln und Stechpalme geholt, nur wenig; das ,,blutige Geheimnis``. \tbentry{23}{12}{1922}{} Vormittags Christiansen\IN{\christiansen}. Nachmittags \uline{Otto}\IN{\schoendubeotto} von der Bahn abgeholt. Abends bei Grete\IN{\grete}. Baum auf Brett gemacht.~\neueseite{540861} \tbentry{24}{12}{1922}{Heiliger Abend \kreis} Mit Grete\IN{\grete} hier gefeiert. (Otto\IN{\schoendubeotto} bei Wieschen\IN{\ruscheluise} in Freiburg\IO{Freiburg}.) \tbtwoA{131} \tbentry{25}{12}{1922}{\uline{Weihnachten}} Abends sind wir mit Wieschen\IN{\ruscheluise}, Otto\IN{\schoendubeotto} und Lahusen\IN{\rjlahusen} bei Grete\IN{\grete} eingeladen, schönes Weihnachtszimmer, Bescherung. \tbentry{26}{12}{1922}{\kreis} (Töchterle\IN{\annemarie} fährt mit Wieschen\IN{\ruscheluise} nach Freiburg\IO{Freiburg}, bis \textit{Mi} Mittag.)~\neueseite{540853} %\tbentry{27}{12}{1922}{} \tbentry{28}{12}{1922}{} (Arbeite eifrig an ,,Quasizerlegung``.\fnE{Carnap, ,,Die Quasizerlegung`` (\href{http://doi.org/10.48666/807812}{RC~89"~65"~01}). Das 21seitige Typoskript ist datiert auf ,,27.\,12.\,22\,\hbox{--}\,25.\,1.\,23``. Es stellt eine wichtige Vorstufe dar zur ,,Quasianalyse`` in Carnap, \emph{Der logische Aufbau der Welt}. Vgl. Mormann, ,,Synthetic Geometry and \textit{Aufbau}``, 54\hbox{--}56 sowie die Einleitung, Abschnitt 1.2.}) \tbentry{29}{12}{1922}{} Mit Otto\IN{\schoendubeotto} auf den Feldberg\IO{Feldberg};\ort{Feldberg} Regen, durchnässt, Schneesturm; wir wollten Herzogenhorn\IO{Herzogenhorn} bleiben, es ist aber zu schlimm. Im Feldbergerhof\IO{Feldbergerhof} Fritz Becker\IN{\rjbeckerfritz} und Braut getroffen. Abends fährt Otto\IN{\schoendubeotto} nach Hause; ich warte in Hinterzarten\IO{Hinterzarten} auf \uline{Sonja}\IN{\sonja}, die 7\textsuperscript{45} aus {\lspitz}Kronstadt{\rspitz}\IO{Kronstadt} kommt; wir sitzen bis~9\textsuperscript{55} in einem Gasthaus\IO{Hinterzarten!Gasthaus}. Ihr \gestrunl\ Briefschweigen hellt sich auf, ich bin glücklich. Sie ist frei und mutig. %\tbentry{30}{12}{1922}{} \tbentry{31}{12}{1922}{Sylvester}\ort{Wiesneck} Abends mit Lahusen\IN{\rjlahusen}, Sonja\IN{\sonja}, Elisabeth\IN{\elisabeth}, Wieschen\IN{\ruscheluise} und Otto\IN{\schoendubeotto} bei Grete\IN{\grete} zur \uline{Sylvesterfeier}. Lahusen\IN{\rjlahusen} spielt Bach\IN{\bach} und Beethoven\IN{\beethoven}. Der Punsch! Schönes Feuerwerk, wie er im Topf brennt. Hobelbank, improvisierte Aufführung (Markusplatz\IO{Markusplatz}), das \unsicher{Rätselknäul} kommt heut nicht dran. Sonja\IN{\sonja} singt ,,{\lspitz}\^{C}endese{\rspitz}`` am Klavier! \textonehalf{}\,3~heim! %%% Local Variables: %%% TeX-PDF-mode: t %%% mode: latex %%% TeX-master: "Tagebuecher_1920_bis_1935" %%% End: