\brief[Neurath an Carnap, Den Haag, 27.~August 1938]% {Otto Neurath an Rudolf Carnap, 27. August 1938}{August 1938} \anrede{Lieber Carnap!} \haupttext{\cutcn{Zunächst vielen Dank für Deine und Inas freundschaftliche Bemühungen. Schreibe bald hierüber, ebenso über weiteren Enzyklopädieplan. Heute nur einiges: ERKENNTNIS-Arbeit anfangs recht mühevoll. FELIX schrieb mir klagend über R\editor{eichenbach}, daß eine Masse von Besprechungsexemplaren bei ihm lagern, über die R\editor{eichenbach} nicht verfügt habe (z.\,B. die kleinen Schriften von Schlick!). Es kommt nun alles hieher (eine lange Liste!) und wir wollen zusehen, was sich machen läßt. Jedenfalls werden in Hinkunft alle Eingänge sofort \glqq bibliographisch\grqq\ den Lesern zur Kenntnis gebracht, ein Teil wird dann angezeigt, ein Teil auch besprochen. Weiters hat FELIX die Austauschexemplare der Zeitschriften geschickt, die eine Fülle von interessanten Dingen über, für und gegen logischen Empirismus enthalten, was doch auch angezeigt werden soll. (Einen Teil werde ich im UNITY OF SCIENCE FORUM unterbringen, um nicht die ERKENNTNIS zu überlasten, für die wir reichlich Artikelmaterial haben). Ich bin zufrieden, daß wir außerdem unser Symposium bei Malisoff haben, denn überall interessiert man sich für uns. Sarton nahm Mitgliedschaft von internationalem Komitee mit sehr nettem Brief an, in dem er auch Bedeutung unserer Enzyklopädiearbeit würdigt.} Ich bin nach wie vor für \glqq THEORY OF BEHAVIOR AND ACHIEVEMENT\grqq, aber will gern nochmals Literatur durchsehen. Schade, daß Brunswik\IN{\brunswik} zu konziliant war. Sonst hätte ich schon früher die Begründung der Terminologie begründet. Ich habe Bücher nach 1930 vor mir, in denen brav von Seele und Leib (PSYCHOLOGY and PHYSIOLOGY) die Rede ist usw., das wird durch den Terminus Theory of Achievement and Behavior sehr erschwert. Ich glaube, daß Brunswik\IN{\brunswik} die Situation zu rosig sieht. Moderne Bibliographen haben die MENTAL SCIENCES in USA als Gruppe in Vorschlag gebracht. Ich tendiere dahin, SOCIAL BEHAVIOR (was nicht mit Sozialpsychologie zusammenfällt) zu betonen, ebenso SOCIAL ACH\editor{IEVEMENT} (was auch nicht mit Sozialpsychologie zusammenfällt). Warum willst Du da ein \glqq Bremser\grqq\ sein, um Deinen Terminus auf Dich anzuwenden! \cutcn{Die Frage Deiner Adresse\fnAmargin{Ksl. (über \original{Adresse}) \original{\textsp{in Erkenntnis}}.} ist praktisch ganz belanglos, denn wir bringen jetzt den Kongreßbericht zu Ende, dann folgen ein paar längst fällige Artikel (FEIGL über Schlick, ein Reichenbachartikel) und Bd. VII ist fertig. Es folgt dann sofort Bd. VIII, für den schon reichlich Material da ist, dazu gehört auch WAISMANNs Logik-Artikel. Es blieb Dein Name und Deine Adresse wegen des QUIETA NON MOVERE. In Bd. VIII soll, wie besprochen, die Dreiteilung der redaktionellen Arbeit durchgeführt werden. Wir werden dann haben DEINE ADRESSE, REICHENBACHS ADRESSE, ADRESSE DES INTERNATIONAL INSTITUTE FOR THE UNITY OF SCIENCE, wohin man Besprechungsexemplare sendet, alles anfragt, was Publikation betrifft, und überdies das Material für die Abteilung, die wir vielleicht SCIENTIFIC COLLABORATION nennen wollen, und die geleitet wird, entsprechend den Pariser Beschlüssen, von unserem Institut. GEMEINSAM für alle drei Abteilungen sind dann KONGRESSBERICHTE, BESPRECHUNGEN, ANZEIGEN usw., CHRONIK usw. Dadurch, daß diese Dinge durch das Institut laufen, ist Permanenz gesichert, weil wir ja hier ein ständig arbeitendes Büro haben. Gestern haben Neider, Hazebroek und ich die Zeitschriften durchgesehn. \neueseite Was Du an lästigen Zuschriften bekommen solltest, schick bitte mir. Ich ändere so ungern was an der ERKENNTNIS Bd. VII, weil ich durch unseren Verleger gehört habe, welche Gründe FELIX veranlaßten, alles aufzugeben. Ich beschleunige den Druck des Bd. VII, sosehr ich kann -- möchte schon bald in Holland gedruckt sehn, was wir organisieren. Deinen Artikel brauchen wir für Bd. VIII. Es wäre sehr nett, wenn Heft 1 Bd.~VIII etwas von Dir brächte. Ich bin eigentlich nicht für feierliche Eröffnung von Bd. VIII, damit die Bezieher (Bibliotheken usw.) nicht eine solche Feierlichkeit zum Anlaß nehmen, um diese \glqq neue\grqq\ Zeitschrift abzubestellen. Übergang möglichst sukzessive. QUIETA NON MOVERE -- wenn man nicht unbedingt muß.} Scholz\IN{\scholzheinrich} greift mit seiner Metaphysik immer mehr um sich. Du hast wohl sein: DIE MATHEMATISCHE LOGIK UND METAPHYSIK in der Hand gehabt. \cutcn{\glqq \ldots\ niemand bezweifelt, daß wenigstens die Ontologie und die rationale Theologie des Doctor Angelicus als strenge Wissenschaften im Sinne der Mathematik geplant sind. Gleichwohl halten auch unsere Neuscholastiker sich gegen die neue mathematische Logik \ldots{} zurück \ldots\ Nicht überall urteilen die Neuscholastiker so \ldots\ Vereinigte Staaten \ldots\ J.~S.~Zybura Umfrage \ldots\ über Neuscholastik \ldots\ London 1926 publiziert\ekl{\grqq} (Dir bekannt?). Und nun kommt das Wichtigste: \ekl{\glqq}\ldots\ \L{}ukasiewicz \ldots{} Leśniewski \ldots\ Tarski: \uline{ARISTOTEL\editor{ISCHER}}\IN{\aristoteles} Wahrheitsbegriff ist so erklärt, daß eine Aussage dann und nur dann wahr ist, wenn der durch sie bezeichnete Sachverhalt vorliegt \ldots\ durch Tarski \ldots\ geleistet \ldots\ Mir scheint, daß das gründliche Studium einer solchen Arbeit für jeden Neuscholastiker im ernstesten Sinne der Mühe wert ist \ldots\ Ereignis, daß mir die Feder in die Hand gedrückt \ldots\ Gruppe von polnischen Neuscholastikern \ldots\ um unter Führung von K.~Michalski und unter Mitwirkung von \L{}ukasiewicz die Frage zu diskutieren, in welchem Umfange die neuscholastische Philosophie sich dieser neuen Logik anvertrauen soll \ldots\ Die Philosophen, die aus dem Wiener Kreis hervorgegangen sind, sind durch ihren kriegerischen Charakter bekannt. \ldots\ Die Metaphysik wird für alles verantwortlich gemacht, wodurch die philosophische Welt, der wir angehören, sich von der besten der möglichen Welten trotz aller positivistischen Aufklärungsarbeit immer noch merklich unterscheidet. Dieser Satz kann jetzt so widerlegt werden, daß auch der strengste Wiener Positivist diese Widerlegung nicht wird antasten können \ldots\ \glq freien\grq{} Willens \ldots\ Daß Aristoteles auch an diese Ereignisse gedacht hat, steht fest \ldots\ Getroffen ist dieser Positivismus \ldots\ jedenfalls, und nach meinem Urteil immerhin so, daß ein gewisses Gefühl von Gottähnlichkeit entweder wird abgebaut werden müssen, oder es muß zu den merkwürdigen Dingen gerechnet werden, an denen die Geschichte des Philosophierens im abendländischen Sinne nicht arm ist \ldots\ Höhepunkt der Krakauer Tagung \ldots{} Vortrag von J. \L{}ukasiewicz \ldots\ tapfere Männer von der neuscholastischen Forschung, die sich auf dieser Tagung mit Mut für die neue Logik eingesetzt haben \ldots\ neue Logik \ldots\ autonom in dem Sinne, daß sie unabhängig ist von allen eigentlich philosophischen Prämissen. \ldots\ die Punkte, wo wir gleichsam unmittelbar sind zu Gott \ldots\ Ich bin ein Platoniker \ldots\grqq\ usw.}\fnEE{Es folgen hier nicht wiedergegebene umfangreiche Zitate aus diesem Aufsatz.} In Deutschland empfindet man es bereits sonderbar, daß er quasi als unser Vertreter auftritt. Seine sonstige Haltung ist, sagen wir, \glqq sonderbar\grqq. Z.\,B. verlangte er, einen \glqq Fassadenvortrag\grqq\ in Cambridge zu halten,\fnEE{\labelcn{vierterkongress}Neurath bezieht sich hier und im Folgenden auf den \textit{Vierten Kongress für Einheit der Wissenschaft}, der von 14.--19.\,Juli 1938 am Girton College in Cambridge (England) stattfand. Die Vorträge sind publiziert im Kongressbericht in \textit{Erkenntnis} 7, 1937/38, 135--392, bzw. in \textit{The Journal of Unified Science (Erkenntnis)} 8, 1939/40, 1--49. Vgl. Stadler, \textit{Studien zum Wiener Kreis}, 425--429.} das hat ihm Stebbing\IN{\stebbing} nach Beratung mit mir um des Friedens willen zugestanden, obgleich wir ja gar keine Fassadenvorträge hatten (45 Minuten mindestens usw.). Dann aber wollte er Garantien haben, daß der Kongreß jenen Grad von Internationalität habe, daß er und seine Behörde es verantworten könnten, daß die Gruppe von Münster dort erscheine usw. usw. Ich habe ganz liebevoll gesagt, daß es ein schöner internationaler Kongreß sein werde, ob er den Anforderungen, die da gestellt würden, genüge, könne man schwer sagen usw. usw. Nun, er hat vorsichtshalber wegen Nicht-Erhaltens der Garantien abgesagt. (Es war sehr netter Kongreß und auffallend international, FRECHET\IN{\frechet} und HADAMARD\IN{\hadamard} kamen zum ersten Mal.) Wir haben, wie ich schrieb, JØRGENSEN\IN{\joergensen} zum Vorsitzenden des Symbolikkomitees gewählt. Wir sollten BERNAYS\IN{\bernays} und QUINE\IN{\quine} zu \neueseite{} Vizevorsitzenden machen (für Amerika und Europa). Ich schrieb so ausführlich, weil Du, glaube ich, drüben weniger fühlst, wie sehr SCHOLZ\IN{\scholzheinrich} sich von uns abzugrenzen sucht und wie \glqq hoheitsvoll\grqq\ er sich verhält, wenn er mitteilt, daß unser Kongreß nicht zulänglich sei und es besser wäre, alle vier Jahre einen Kongreß zu haben, wie die Mathematiker usw. usw., wo dann wirklich wichtige Dinge besprochen würden usw. Er ist ganz fern von unserer \glqq intimen\grqq\ Verknüpftheit, die sich als wertvoll erweist. \cutcn{Die Änderung in Heft VI hätte ich gern vorgenommen, es kam Dein Rat zu spät. Alles war im Satz. Aber ich bin gar nicht fürs Reklamemachen, und vor allem -- wir habens nicht nötig. Das besorgen so viele für uns. Es wäre nett, wenn Du Heft 6 und 7 anzeigen wolltest. Der Vorschlag, weitere Namen aufs Titelblatt zu setzen, hat, wie ich mitteilte, zu Bedenken Anlaß gegeben, die einleuchtend sind. Schon bei der Erörterung über die Franzosen zeigten sich erhebliche Schwierigkeiten. Reichenbach war z.\,B. gegen Abel Rey, der doch im Advisorycommittee der Enzyklopädie ist usw. usw. Also besser: QUIETA NON MOVERE. Wahrscheinlich ergibt das mehr Schwierigkeiten als Vorteile. Bekannt sind wir genug. Und da MOORE nicht ganz zu uns gehört, RUSSELL jetzt eine ganze Polemik führt usw., macht das fast einen sonderbaren Eindruck, wenn es auch gut wäre, daß RUSSELL als unser Stammvater einen großen Artikel für uns schriebe usw.} Mein CAMBRIDGE Vortrag. Ich glaube, Du siehst da eine prinzipielle Sache nicht. Ich trete dafür ein, die Systematisierung in kleineren Einheiten zu beginnen und so weit irgend möglich auszudehnen. Aber ich finde es nicht gut, etwa Physikalische Wissenschaften abzutrennen und dann zu ihnen die Geologie zu rechnen, in der Pflanzen und Tiere vorkommen. Ich weiß nicht, ob man die KOSMOLOGIE heute schon unterteilen kann, wie Du etwa andeutest. Systematisierung muß nicht Pyramidismus sein -- letzteres halte ich für eine voreilige Antizipation und \uline{nicht} für ein Systematisierungsprinzip. Was meinst Du dazu? Ich sehe -- auf die Enzyklopädie werde ich besonders eingehen in Brief an Dich und Morris --, daß Du ENZYKLOPÄDISMUS als \glqq Bremse\grqq\ auffaßt, während ich darin das MAXIMUM an Systematisierung und Synthese sehe, das wir haben. Ich fürchte sehr, daß Du einen \glqq Idealtypus\grqq, oder wie man so was nennt, der Systematisierung vor Augen hast. Der MOTOR ist -- so meine ich -- die ORGANIZATION OF HUMAN KNOWLEDGE. Das beginnt mit Vereinigen, Aufzählen, Vereinheitlichen \uline{und auch} Systematisieren. Ich kann aus Geschichte der Wissenschaften Serien von Beispielen bringen, wie kleinere Einheiten Erfolg sicherten und das antizipierende Systematisieren und Deduzieren schlimm waren. \cutcn{NB. MALISOFF ins Advisory Committee aufzunehmen war der dringende Wunsch von MORRIS. Ich meine ja nicht, daß er eine ganze Monographie bekommt, sondern, daß er über Klassifikation der Wissenschaften, worüber er vielerlei Material gesammelt hat, sich äußert. Man kann schwer jemanden, der im Advisory Committee sitzt, wenn er Wert darauf legt, von der Mitarbeit abhalten. MORRIS meint, man sollte der Bibliotheken wegen ungefähr andeuten, was man alles herausbringen will. Muß überlegt werden. Werde darüber im Plan schreiben. ISOTYPE bedeutet, daß die Bilder aus möglichst gleichartigen Elementen zusammengesetzt sind,\fnAmargin{Ksl. \original{\textsp{unklar}}.} ob es nun Maschinen oder Lebewesen, soziale oder sonstigen Dinge sind, die gezeigt werden. Die BEIHEFTE zur ENZYKLOPÄDIE, die ich seinerzeit anregte und für die auch MORRIS ist, müssen sorgsam überlegt sein, damit sie möglichst nahe mit der Enzyklopädie zusammengehören. Was BUCHPUBLIKATIONEN anlangt, so ist für die SCHLICKSAMMLUNG unsere SAMMLUNG EINHEITSWISSENSCHAFT, wie ich schrieb, ein ERSATZ geworden. FRANK tritt ins Herausgeberkomitee ein. MISES will sein Lehrbuch des Positivismus dort herausgeben, Waismann die deutsche Ausgabe des Bd. I der Sammlung zur Wissenschaftlichen Weltauffassung, Strauss, mit dem schon früher verhandelt wurde. Natürlich Dein Abriß usw., kurzum alles, was nicht mehr bei Springer erscheinen wird. In DEUTSCH, ENGLISCH oder FRANZÖSISCH. Wir müssen dann überlegen, was wir in dieser Sammlung, was wir in den Enzyklopädiebeiheften herausbringen wollen. Die Hefte EINHEITSWISSENSCHAFT werden eben zu Doppel- und Mehrfachheften, z.\,B. Heft 14--20 oder so. \neueseite{}\zzz Vereinbarung mit Verlag erfolgte ganz glatt. Wenn Du Dein Heft nicht zu sehr dem Umfang nach überschreitest, wärs gut, weil ja schon Heft I etwas zu stark ist. Vielleicht wird WOODGER etwas schmäler, aber er schreibt jetzt so, als ob er den Umfang lieber groß hätte -- allein. So wandeln sich die Wünsche der sterblichen Menschen. Ich habe Einladung, Vorlesung an Columbia zu halten für FEBRUAR 1939. Hoffentlich könnt Ihr was Bezahltes in Chicago und Umgebung einrichten.} CAMBRIDGE verlief ausgezeichnet,\fnAmargin{Ksl. \original{\textsp{Kongreß}}.} weil man so gemütlich beisammen war. Schade, daß so wenig Kontakt mit engl\editor{ischer} Wissenschaft besteht. Aber die Cambridger Schule ist nicht beliebt bei den Wissenschaftern. Das wird man allmählich bessern. Black\IN{\black}, der doch noch vor einem Jahr gegen uns recht bissige Kritik\fnEE{Vermutlich: Black, ,,The Evolution of Positivism`` (erschienen im Januar 1938).} gerichtet hat, scheint jetzt milder gestimmt zu sein. Ayer\IN{\ayer} sehr nett -- leider nicht \glqq wissenschaftlich\grqq\ gerichtet, wenn er auch von Hume\IN{\hume}, Locke\IN{\locke} usw. kommt, daher uns so nahestehend. Aber SCIENTIFIC COLLABORATION ist doch für uns so wichtig. KOKOSZYŃSKA\IN{\kokoschinska} hat uns wieder recht kräftig angefallen, der polnische \glqq Ontologismus\grqq\ sitzt ihr stark im Blut, das kommt, via Twardowski\IN{\twardowski}, würde ich glauben, von BRENTANO\IN{\brentanofranz} her. Man siehts bei Kotarbiński\IN{\kotarbinski} und in gewissem Ausmaß bei allen, anders geartet bei \L{}ukasiewicz\IN{\lukasiewicz}, sogar bei Ajdukiewicz\IN{\ajdukiewicz}. Und jetzt muß immer die SEMANTIK als Sturmbock herhalten, um unsere Gesamtbestrebung zu demolieren. Sehr interessant und ganz meinen Erwartungen entsprechend. Auch bei SCHOLZ\IN{\scholzheinrich} wirken sich die unglückseligen Formulierungen aus, die vor allem durch Tarski\IN{\tarski} und K\editor{okozyńksa}\IN{\kokoschinska} nach vorn gebracht wurden -- das wird durch die Sauberkeit des KALKULS nicht wieder gut gemacht und durch keine Definition. So ists eben in der Welt. Na ja. Wichtig war der Kontakt in den Wahrscheinlichkeitsdiskussionen. HEMPEL\IN{\hempel} immer sehr gut. WAISMANN\IN{\waismann} versucht jetzt etwas mit uns Fühlung zu haben, andererseits drückt er seine Verehrung für Wittgenstein\IN{\wittgenstein} aus, den Moore\IN{\moore} als seinen Nachfolger wünschen soll -- relata refero.\fnEE{Lateinisch sinngemäß: ,,Ich weiß das nur vom Hörensagen.``} Wittgenstein\IN{\wittgenstein} scheint die ewigen Grundsätze des Traktatus sehr stark unseren Ideen angepaßt zu haben, was aber schwer feststellbar ist, weil ja die Braun- und Blaubücher\fnEE{Posthum veröffentlicht als Wittgenstein, \textit{Das blaue Buch}, bzw. \textit{Eine philosophische Betrachtung (Das Braune Buch)}.} sekret sind. Z.\,B. darf niemand eins der Stebbing\IN{\stebbing} zeigen \ldots\ Na ja. Über Russells\IN{\russellkurz} Attacken erfuhren wir einiges durch Ayer\IN{\ayer}. %\fnEE{Siehe Anm. \refcn{1938-03-09-Neurath-an-Carnap-Russell-Angriff}.} Gomperz\IN{\gomperz} wohl empiristisch bestrebt, doch immer etwas kantig uns gegenüber. Signifiker lebhaft beteiligt. Aber schwer zu formulieren, was sie wollen. Bitte schick mir für UNITY OF SCIENCE FORUM\fnEE{Das \textit{Unity of Science Forum} -- redigiert von Neuraths \textit{International Institute for the Unity of Science} -- erschien jeweils monatlich (von Juli 1938 bis April 1939) als extra paginierter Teil der Zeitschrift \textit{Synthese}; darin im Dezember 1938 erschienen: Carnap, ,,Empiricism and the Language of Science``.} über ein allgemein interessierendes Thema etwa 3 Seiten, vor allem aber bestell diese Publikation, sie kostet so wenig und sollte uns als monatliches Organ dienlich werden. 8 Seiten jedesmal ist wenig, aber doch förderlich. Bitte möglichst für die OKTOBER Nummer! } Gute Grüße an Dich und Inen\IN{\ina} \grussformel{Dein\\ON} \ebericht{Brief, msl., 4 Seiten, \href{https://doi.org/10.48666/846629}{RC 102-54-09 (Dsl. ON 221)}; Briefkopf: gedr. \original{International Institute for the Unity of Science} mit näheren Angaben, msl. \original{27.~August 1938}.}