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Lieber Carnap:
Es ist sehr dringend, daß wir unsere Zeitschrift unter Dach bringen. Reichenbach scheint nicht sehr an unsere Pariser Beschlüsse zu denken, denn er schreibt: „…wenn ich dann in Amerika bin, werde ich versuchen, eine neue Zeitschrift zu begründen, die aber wesentlich amerikanisch sein wird. Das ist ja vielleicht auch das richtige, denn in Europa haben wir doch nicht mehr viel Leute.“Meine Antwort liegt bei. Die kannst Du auch MORRIS zeigen. Reichenbach betont, daß er seine Berufung vor allem der Energie von Morris verdanke. Hoffen wir, daß er als amerikanischer Professor uns weniger angreift als vorher. Na ja. Ich denke noch an die Korrespondenz mit ihm – aber man soll Menschen nichts nachtragen. Na ja.
Ich sende anbei den Entwurf von LENZEN.
Ich hoffe, daß man vielleicht doch noch hier oder drüben unsere Zeitschrift fortführen kann – gemäß den Pariser Beschlüssen natürlich. Wir wollen doch nicht als Einzelpersonen ans Zeitschriften[-]Gründen gehen.
Bin sehr gespannt, was Du mit Malisoff erreichst.
Ich hoffe, Du warst so lieb und hast die Verbesserungen aus meinem Mskpt nachgetragen in das, welches ich Morris schickte, so daß jetzt alles zum Drucken gehen kann. Ich warte auf die Probeabzüge der Titelseiten und einer Druckseite. Ich weiß nicht, weshalb die PRESS zu einer so einfachen Sache solange Zeit braucht. Wir haben den Entwurf mit sehr viel Mühe exakt ausgeführt, damit nur ja nicht wieder der Setzer viel überlegen muß. Ich habe auch noch kein Umschlagpapiermuster usw., obgleich heute amerikanische Post ankam.
Ich hoffe sehr, daß Du uns Separata von Deinen Arbeiten für unsere Leihbiblio"-thek
Herzliche Grüße
Dein
Nth
Brief, msl., 2 Seiten, RC 102-54-61 (Dsl. ON 221); Briefkopf: gedr. International Institute for the Unity of Science mit näheren Angaben, msl. 11.II.38.