\brief{Otto Neurath an das Organisationskomitee, 24. November 1937}{November 1937} \anrede{An das ORGANISATIONSKOMITEE DER KONGRESSE} \anrede{CARNAP, FRANK, JØRGENSEN, MORRIS, NEURATH,\\ REICHENBACH, ROUGIER, STEBBING} \anrede{Letztes Schreiben war vom 17. September 1937.} \haupttext{ \begin{enumerate} \setcounter{enumi}{9} \item Der 4. internationale Kongreß kann nicht \editor{im} Bedford College stattfinden, wahrscheinlich zwischen 12. und 19. Juli in einem College in CAMBRIDGE (Korrespondenz mit STEBBING im Gang). MORRIS schrieb, daß für die Amerikaner alles ab 13. Juli paßt. Man würde also 12. etwa erste Zusammenkunft haben und am 13. die ersten Sitzungen (Dienstag und Mittwoch). Der 17. wäre als Sonntag freier Tag. 18. und 19. wären Schlußsitzungen. Man kann aber auch am 13. Zusammenkunft einrichten, damit die Amerikaner dabei sein können und am 14. Donnerstag mit den Sitzungen beginnen. Da der Kongreß in England etwa den Umfang des Kongresses in Kopenhagen haben soll, muß er keine volle Woche dauern. In CAMBRIDGE -- wenn sichs machen läßt -- könnten 100 Personen im College wohnen, ausgezeichnetes Auditorium, Park usw. \item Wichtig, daß Anregungen bezüglich der einzelnen Themen einlaufen. Es sollen nicht zu viele Vorträge sein, mehr Diskussion. Es wurde der Wunsch geäußert, daß ein Vertreter der uns kritisch gegenüberstehenden Gruppe ein Referat hält (nicht Schiller, der uns zu fern steht). \item Kongreß HARVARD UNIVERSITY. Die amerikanischen Freunde sind sehr eifrig dabei, den Kongreß vorzubereiten. CARNAP, MORRIS, NEURATH besprachen unverbindlich folgende Gliederung: \medskip \uline{LOGIC OF SCIENCE}. Ein Nachmittag als erste Zusammenkunft, dann: \begin{tabularx}{\textwidth}{rlll} & & VORMITTAG & NACHMITTAG\\ 1. & Unity of Science & 3 Vorträge und & 4 Vorträge\\ & & Eröffnung\\ 2. & Logical Problems & 3 & 4\\ 3. & Biology, Physics etc. & 3 & \gesperrt{FREI}\\ 4. & Biology, Behavioristics,\\ & Social Sciences, Arts,\\ & Humanitics etc.& 3 & 4\\ 5. & 4 Parallelsektionen & ca. 24 Vorträge & Vor- und Nachmittag\\ & & zusammen\\ 6. & 4 Parallelsektionen & ca. 12 Vorträge & SCHLUSSVORTRÄGE\\ & & & (Zusammenfassung etc.)\\ \\ & 6 Tage: & & 60 Vorträge\\ \end{tabularx} \medskip Da mit einem sehr großen Besuch gerechnet wird und viele interessante Themen unbedingt diskutiert werden müssen, wird man an den ersten 4 Tagen die 24 Vorträge schwer unterschreiten können (in PARIS 1935 hatten wir Halbtage zu 5 und 4 Vorträgen). Die 36 Vorträge an den Schlußtagen geben Gelegenheit, Spezialdiskussionen durchzuführen. Wenn es möglich wäre, mit weniger Vorträgen auszukommen, wäre es natürlich gut. CARNAP betont die Wichtigkeit wirklicher Aussprache. \item Es liegt der Antrag vor, ins große Kongreßkomitee EINSTEIN einzuladen. Weiter George Sarton (History of Sciences), HARVARD UNIVERSITY, Dean Hu Shih, Peking National University. Schrieb über Geschichte des logischen Denkens im alten China. Hull, Psychologe YALE UNIVERSITY. Es wäre erwünscht, die Zustimmungen oder abweichende Meinung bald zu bekommen. \item In der UNIVERSITY OF CHICAGO PRESS wurde inVerbindung mit anderen Fragen auch die Zeitschriftenfrage behandelt. Die PRESS hat an MEINER geschrieben. Sie scheint sehr interessiert zu sein. MORRIS und CARNAP sind bemüht, Gelder aufzutreiben. Der Gedanke ist nun, Heft 2 noch als ERKENNTNIS, aber mit der PRESS als Verleger herauszubringen, dann 3, 4, 5, 6 gleichzeitig als Heft I, II, III, IV der neuen Zeitschrift. REICHENBACH hatte mitgeteilt, daß die CAMBRIDGE PRESS keine günstigen Bedingungen machte. \end{enumerate} } \grussformel{NEURATH} \ebericht{Brief, Dsl., 1 Seite, ON 330/O.3; Briefkopf: msl. \original{Neurath}, am Briefende msl. \original{24.~November 1937}; Signatur msl.}