\brief[Carnap an Neurath, Chicago, 28.~Dezember 1936]% {Rudolf Carnap an Otto Neurath, 28. Dezember 1936}{Dezember 1936} \anrede{Lieber Neurath,} \haupttext{besten Dank für Deinen Brief vom 22. Dezember. Bitte laß das Manuskript von Rand\IN{\rand} bei Morris\IN{\morris} und schreibe mir Deine Bemerkungen dazu auf. Es tut mir schrecklich leid, daß ich Dich diesmal nicht sehn werde, weil Du so schnell nach New York zurückmußt. Wir kommen leider auch erst so spät weg, weil wir unsere Skisachen bis jetzt nicht aus dem Zoll herausbekommen können. Wir hoffen, sie heute nachmittag zu bekommen und morgen früh lossausen zu können. Deine Nachricht über Gödel\IN{\goedel} hat mich sehr erschüttert. Ich hatte schon in Princeton von seinem Nervenzusammenbruch gehört, andere Leute, wie von Neumann\IN{\neumannvon}, hingegen bestritten es lebhaft. Das wäre ein betrübliches Ende eines glanzvollen Mannes. Wer ist Horkheimer\IN{\horkheimer}? Ich vermute, jemand in der New School for Social Research. Stimmt das? Und welches ist seine Zeitschrift, in der er unsere ganze Bewegung abhandeln will? Ich fände es ausgezeichnet, ein Symposium mit Nagel\IN{\nagel} und noch einigen zu halten und bitte Dich, einstweilen Horkheimer\IN{\horkheimer} in meinem Namen zu danken. Aber ich weiß noch nicht, ob und wie ich es hier einteilen könnte. Ich habe Vorlesung bis Freitag mittags und schon wieder am Dienstag vormittags. Zwei Nachtfahrten im Zug sind mir zu anstrengend. Wieviel würde er denn für Spesen zahlen können? Fliegen kommt wohl nicht in Betracht? } \grussformel{R.\,C.} \ebericht{Brief, msl., 1 Seite, \href{https://doi.org/10.48666/846371}{ON 220 (Dsl. RC 102-52-01)}; Briefkopf: gedr. \original{Rudolf Carnap\,/\,Department of Philosophy\,/\,University of Chicago, Illinois} und \original{Chicago, Illinois}, msl. ergänzt durch \original{den 28.~Dez.~1936}.}