\brief{Rudolf Carnap an Moritz Schlick, 8. November 1935}{November 1935} %Prag, den 8. November 1935. \anrede{Lieber Schlick!} \haupttext{Besten Dank für die Zusendung der französischen Broschüre\IW{}. Ich schicke Dir hiermit das MS\IC{} eines meiner Pariser Vorträge. Falls Du mir dazu Bemerkungen machen möchtest, wäre es mir lieb, wenn Du sie mir bald schriebest. Ich möchte etwa am 20.\,Nov. das MS\IC{} zum Druck abschicken. Bis dahin könnte ich noch Anregungen verwerten. Ich hoffe, daß Du aus meinen Ausführungen ersehen wirst, daß bei unserer Auffassung von einer Kohärenztheorie nicht im geringsten gesprochen werden kann. Bei mir schon von vornherein nicht; bei Neurath\IN{\neurath} nur, wenn man seine Ausführungen mißversteht, wozu seine Formulierungen allerdings an manchen Stellen geradezu verführen. Nachdem Du in der franz. Broschüre\IW{} N[eurath]s\IN{\neurath} Namen gestrichen und meine stehengelassen ha[s]t, wird nun der Leser meinen, daß Deine Kritik meine Auffassung treffe, was Du doch wohl nicht meinst. Von Feigl\IN{\feigl} wirst Du schon gehört haben, daß wir schon Mitte Dez. hinüberfahren, und daß ich vom Jan. bis März in Chicago\II{\universitychicago} Vorlesungen halte. Ich freue mich sehr darauf, hinüberzukommen. Im Sommer erzählte mir Waismann\IN{\waismann}, daß er Springer\IN{\springerjulius} zugesagt habe, sein Buch\IW{\waismannbuch} bis Oktober fertigzustellen, und daß er diese Zusage auch einzuhalten gedenke. Wie steht es damit? Mit herzlichen Grüßen} \grussformel{Dein\\ R. Carnap} \ebericht{Brief, msl., 1 Seite, \href{https://doi.org/10.48666/871859}{MS 95/Carn-46 (Dsl. RC-102-70-12)}; Briefkopf: gestempelt \original{Prof. Dr. Rudolf Carnap \,/\, Prag XVII. \,/\, Pod Homolkou 146}, msl. \original{Prag, den 8.\,November 1935}.}