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Sehr geehrter Herr Professor‚
Ich danke Ihnen sehr für die Aufmunterung zum Schreiben des Aufsatzes
Ich möchte Ihnen jetzt über den Sommerzirkel
Prof. Schlick
Tarski
Schlick
Als Ausdruck einer Konstatierung könnte man z. B. das Wort „blau“ verwenden und es ist Sache der Konvention, diesen Ausdruck noch als Satz zu bezeichnen oder nicht.
Statt der Worte könnte man in der Konstatierung z. B. Täfelchen verwenden. Es kommt auch gar nicht darauf an, ob die Konstatierungen formuliert sind oder nicht. (Also durch irgendwelche Zeichen beschrieben meine Bem.) Hier wird der Einwand gemacht, daß dann die Konstatierungen keine Sätze, sondern Erlebnisse wären, was Schlick zögernd zuzugeben scheint.
Schlick
Das Wort Verifikation kann eigentlich nur für die Konstatierungen sinnvoll gebraucht werden. Man könnte auch andere Konventionen der Verifikation in der Logik treffen, die Frage ist nur, ob sie zweckmäßig sind und nicht allzusehr gekünstelt. Unsere Sprache hat eben solche Sätze, wie „hier jetzt blau“, sie hat also gewisse Konventionen getroffen.
Die Konstatierungen dienen nicht zur Mitteilung, obzwar sie verstanden werden, wenn sie gesagt werden. Hier wird bemerkt, daß die Konstatierungen dann intersubjektive Sätze sind und also ihre Wahrheit durch intersubjektive Kriterien festgestellt werden müßte.
Dies aber gibt Schlick
Bei den Konstatierungen können Fälle von Falschheit vorkommen. (Denn für sinnvolle Sätze müssen sowohl für ihre Wahrheit als für ihre Falschheit Bedingungen angegeben werden, und dies ist auch der Fall bei den Konstatierungen.) Dies sind Lüge und Irrtum. Wann eine Lüge vorliegt, kann Schlick
Da die Konstatierungen nur für den Moment gelten, für den sie ausgesprochen werden, kommt Erinnerungstäuschung nicht in Frage.
Es hat keinen Sinn an den Konstatierungen zu zweifeln, denn hier liegt ein Zweifel anderer Natur vor, wie bei anderen Sätzen. Hier kann man nur zweifeln, ob die Wortregeln gut gebraucht wurden. – Bei Konstatierungen kann man nicht das Wort „vielleicht“ anwenden.
Hier bemerkt Prof. Menger
Es wurde auch bemerkt, daß es Geisteskranke gibt, die an allem zweifeln, also auch an solchen Sätzen, wie es die Konstatierungen sind. Darauf wird erwidert, daß manche Geisteskranke auch sagen könnten, „ich gehe und ich gehe nicht“, ohne daß ein Logiker daraus Konsequenzen ziehen würde.
Es wird auch nach dem Verhältnis zwischen Konstatierungen und den anderen Sätzen gefragt, aber Schlick
Ich wollte Sie noch fragen, ob Sie Ihren Pariser Vortrag
In der Hoffnung, daß es Ihnen gut ergeht, schließt
hochachtungsvoll
Rose Rand
Brief, msl., 2 Seiten, 126/#Ran-2; Briefkopf: msl. Rose Randan Carnap  /  Wien, den 20. Oktober 1935.