\brief{Heinz Neider an Rudolf Carnap, 8. Oktober 1935}{Oktober 1935} %Wien, am 8.Oktober 1935. \anrede{Sehr geehrter, lieber Herr Carnap!} \haupttext{Vor einigen Jahren sprachen Sie mir von einer Gräfin Zeppelin\IN{\zeppelin}, die Ihre Bücher übersetzen wollte. In der Zwischenzeit trat die Dame bei uns auf und kaufte eine Anzahl Bücher, die sie schuldig blieb. Jetzt ist sie völlig unauffindbar. Könnten Sie mir vielleicht ihre Daueradresse angeben oder mitteilen, wo man sie sonst erreichen kann? Ich benütz die Gelegenheit ein Versäumnis nachzuholen, das ich in Paris\II{\pariserkongress} verbrochen habe: Ich sollte Sie dort namens des Fräuleins Rand\IN{\rand} fragen, ob es Ihnen möglich wäre, ihr in diesem Winter Übersetzungen oder andere Arbeiten zukommen zu lassen. Falls Ihnen dies möglich wäre, wäre es für sie eine große Hilfe, nicht nur wegen des Honorars, sondern hauptsächlich weil sie damit eine nützliche Arbeit zu verrichten glaubt. Die Rezension\IW{} über Neurath's\IN{\neurath} Soziologie\IW{\neurathneuesbuch} habe ich fertig gestellt. Um aber den zu erwartenden Sturm im Vorhinein abzudämpfen, sende ich ihm das Manuskript ein, damit etwaige Änderungswünsche noch berücksichtigt werden könnten. Bitte entschuldigen Sie, daß ich Sie eingangs mit der gestellten Frage belästige, aber es wäre für mich sehr erfreulich, auf diese Weise meiner Firma zu ihrem Geld zu verhelfen. Mit besten Empfehlungen an Ihre Frau Gemahlin\IN{\ina} und herzlichen Grüßen an Sie,} \grussformel{Ihr\\ Heinz Neider} \ebericht{Brief, msl., 1 Seite, \href{https://doi.org/10.48666/870444}{RC 029-07-03}; Briefkopf: msl. \original{Wien am 8.\,Oktober 1935}.}