Vielen Dank für die Bemerkungen zum PopperartikelPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine PopperBNeurath, Otto!„Pseudorationalismus der Falsifikation“, der jetzt an MeinerPMeiner, Felix, 1883–1965, dt. Verleger geht.1Neurath, „Pseudorationalismus der Falsifikation“. Ich hoffe sehr, daß die ERKENNTNISIErkenntnis, Zeitschrift ein Kongreßheft macht. Ich sehe ja bald ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph. Wir müssen doch den KongreßIKongressfuerEinheit@1. Kongreß für Einheit der Wissenschaft/Congrès International de Philosophie Scientifique, Paris, 16.-21.IX.1935 ein wenig begrüßen – meinst Du nicht?
Von ScholzPScholz, Heinrich, 1884–1956, dt. Philosoph ein netter Brief.2Heinrich Scholz an Otto Neurath, 14. August 1935, ON 301. Er scheint nicht wenig Schwierigkeiten mit seiner Logistik zu haben.
Ich habe die „wahr“-„falsch“-Bemerkungen so formuliert, daß sie möglichst unsere und PoppersPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper Meinung geben – er hat eine andere Terminologie –, aber das geht doch eben nicht. Ich will nun aber für ParisIpariserkongress Deine Meinung wissen. Damit wir dort nur Nettodebatten und keine Bruttodebatten führen:
Unter den Satzmassen wählen wir eine als unsere aus, die wir z. B. in der Wissenschaft verwenden. Nun können neue Sätze hinzukommen als Folgerungen aus den bevorzugten Sätzen, oder als Ergänzungen – d. h. nicht Folgerungen, aber auch nicht im Widerspruch. Schließlich können Widersprüche auftreten, wenn dabei einzelne Sätze eliminiert werden, während andere bleiben (es könnten auch alle Sätze geändert werden). Wenn man einzelne Sätze als angenommen oder abgelehnt kennzeichnen will, in Übereinstimmung mit unserer Entscheidung, die in Sätzen formuliert ist, oder in Gegensatz zu ihr, können wir die traditionellen Termini „wahr“ und „falsch“ ungefähr verwenden. Mir wäre lieb, bald Deine Meinung zu hören.
Wenn Du die Kontroverse zwischen mir und SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick selbst genügend darstellst, kann ich mich mit Diskussion begnügen. Ich möchte nur nicht, daß ich dann erst sagen muß, so sei es nicht gemeint gewesen, und so weiter … Aber Du kannst ja Standpunkte sehr knapp und klar wiedergeben, wenn man sich vorher besprochen hat.
Es wird Waldeinsamkeit in den Ardennen geben. Ort wird bald bekanntgegeben.4Die von Neurath forcierte „Nachkonferenzzusammenkunft“ kam letztlich nur in kleinem Rahmen – und ohne Neurath – zustande; siehe unten, Brief Nr. . Hoffentlich an der Hauptlinie, so daß die Reise nach Holland keine Schwierigkeiten macht. Es geht recht mies zu, wenn man die Basis unseres Daseins beäugt, und Besuch ist erfreulich, ebenso jeder Brief. Grüß alle Grüßbaren, insbesondere InenPCarnap, Ina (eig. Elisabeth Maria immacul[ata] Ignatia), 1904–1964, geb. Stöger, heiratete 1933 Rudolf Carnap. Schreib öfter!
Mit gutem Gruß