besten Dank für Ihren Brief vom 12. Mai. Inzwischen werden Sie die Korrekturen meines PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper AufsatzesB bekommen haben. Ich glaube nicht, daß ich Popper falsch interpretiert habe; er sagt z. B. S. 3, daß die Einführung eines Induktionsprinzips überflüssig ist. Die Frage, ob das Induktionsverfahren ein Schluß ist, halte ich für rein terminologischer Natur. Verstehen Sie unter einem Schluß ein Verfahren, mit dem man von gegebenen wahren Aussagen zu anderen wahren Aussagen kommt, so ist das Induktionsprinzip gewiß kein Schluß. Aber so etwas habe ich ja auch nie behauptet. In der Wahrscheinlichkeitslogik und meiner Theorie der Setzung nimmt die Induktionsregel zwar eine ähnliche Rolle ein wie eine Schlußregel; aber es wird nicht behauptet, daß sie zu wahren Aussagen führt, sondern nur zu den günstigsten Setzungen.
Daß MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger die mathematischen Fehler bei PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper nicht bemerkt haben soll, kann ich mir nur dadurch erklären, daß er PoppersPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper SchriftBPopper, Karl R.!1935@Logik der Forschung, Wien, 1935 nur oberflächlich durchgesehen hat. In meinem AufsatzB finden Sie ja die betreffenden Stellen genau angegeben. Ich habe diese Stelle in der Korrektur noch etwas verdeutlicht; so muß man auf Seite 13 beachten, daß das Intervall von p1 + q1 bis p2 + q2 nicht völlig ausgefüllt zu sein braucht. Sodann habe ich in einer Fußnote noch einige Bemerkungen hinzugefügt, die sich auf PoppersPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper Verwendung des Begriffs der nachwirkungsfreien Folge beziehen. Aber von allen Fehlern abgesehen, bleibt es vollständig unverständlich, wie PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper glauben kann, daß seine Theorie der Wahrscheinlichkeit auch nur den geringsten Fortschritt bedeutet; denn alle Einwände gegen 🕮 die limes-Deutung gelten bei ihm genauso.
In Heft V, 3 soll:
DürrPDürr, Karl, 1888–1970, schweiz. Philosoph, Die Bedeutung der Negation, Grundzüge der empirischen LogikB
HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, Über den Gehalt von WahrscheinlichkeitsaussagenB
ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, Über Induktion und Wahrscheinlichkeit.B
ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, Bemerkungen zu C. HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Versuch einer finitistischen Deutung des WahrscheinlichkeitsbegriffsB
Bemerkungen zu Karl PoppersPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper „Logik der Forschung“B
Für die nächsten Hefte habe ich einen Aufsatz von mir über:
Karl Marbes statistische Untersuchungen zur Wahrscheinlichkeitsrechnung.B
Ferner ein Aufsatz von FreundlichPFinlay–Freundlich, Erwin, 1885–1964, dt.-brit. Physiker:
Das Alter der Welt und die Energiequellen der GestirneB
und eine Kritik an JordanPB von BünningP in Jena.
SchlicksPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick EthikBSchlick, Moritz!1930@Fragen der Ethik, Wien, 1930 geht also an DubislavPDubislav, Walter, 1895–1937, dt. Philosoph zur BesprechungB. Ein Rezensionsexemplar von FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank KausalgesetzBFrank, Philipp!1932@Das Kausalgesetz und seine Grenzen, Wien, 1932 kann ich hier nicht finden.
Es ist sehr schön, daß der Pariser KongreßIKongressfuerEinheit@1. Kongreß für Einheit der Wissenschaft/Congrès International de Philosophie Scientifique, Paris, 16.-21.IX.1935 jetzt in Schwung kommt. Mitteilungen über meine eigenen Vorträge habe ich schon an NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath geschickt. Ich glaube doch, daß man ScholzPScholz, Heinrich, 1884–1956, dt. Philosoph einladen sollte zu einem Vortrag in einer Fachsitzung. Seine Bemühungen um die Logistik halte ich für sehr ehrlich, und schließlich ist er der einzige deutsche Ordinarius, den wir einladen können. Übrigens glaube ich kaum, daß er kommen wird.
Herzliche Grüße