\brief{Heinz Neider an Rudolf Carnap, 25. März 1935}{März 1935} %25.3.1935. \anrede{Sehr geehrter, lieber Herr Professor!} \haupttext{Die Besprechung\IW{} Hempels\IN{\hempel} habe ich inzwischen bekommen und an Neurath\IN{\neurath} weitergeleitet. Ich glaube, daß sie sich sehr gut für einen Prospekt eignet. Die Rezensionsexemplare für die ,,Erkenntnis``\II{\erkenntnis} wurden alle an den Verlag F[elix] Meiner\II{\meinerverlag} in Leipzig geschickt; vielleicht können Sie dort reklamieren. 6 Exemplare der ,,Wissenschaftslogik``\IC{\aufgabederlogik} gehen heute an Sie ab. -- Was die Haltung Springers\IN{\springerjulius} anlangt, so ist es nicht üblich Pflicht- und Rezensionsexemplare zusammenzurechnen, doch bleibt die Festsetzung der Anzahl der Exemplare dem Verleger überlassen, falls der Vertrag nicht Gegenteiliges bestimmt. Bei einem so teuren Werk sind allerdings auch schon 40 Exemplare recht viel und ich glaube kaum, daß man auf der Abgabe von weiteren Exemplaren bestehen sollte. -- Was Sie über Schlick\IN{\schlick} schreiben,\blockade{ksl. Einfügung} ist sehr amüsant. Leider enthüllt es eine traurige Gesetzmäßigkeit, die nämlich, daß mit zunehmenden Alter die in besseren Jahren gewonnene Einsicht zum Teil verloren geht. \neueseite{} Sie haben sicher auch Hempels\IN{\hempel} Aufsatz\IW{\hempeltheoryoftruth} in der ,,Analysis``\II{\analysis} gelesen. Ich finde die historische Darstellung sehr gut und auch die Bemerkung gegen Schlick\IN{\schlick} sehr glücklich. Franks\IN{\frankphilipp} Besuch im Schlick-Zirkel\II{\schlickzirkel} scheint nun das Ende dieser Körperschaft herbeizuführen. W.\blockade{Ergänzung} ist über seine öffentliche Kennzeichnung als ,,Scholastiker`` so erbost, daß er erklärt, nicht mehr in der Öffentlichkeit erscheinen zu wollen. Es wäre sehr erfreulich, wenn Sie für einige Zeit nach Wien kommen würden, um durch Ihre Sachlichkeit wieder die Grundlage für eine vernünftige Diskussion zu schaffen. An das Porto für die Übersetzung Rand\IN{\rand} kann ich mich nicht mehr erinnern. Es lohnt sich wohl kaum, dafür eine Belastung vorzunehmen. Hoffentlich sind Ihnen die Übersetzungen\IW{}, durch die Sie Fräulein Rand\IN{\rand} eine große Freude gemacht haben, von einigem Nutzen. Mit besten Empfehlungen an Ihre Frau Gemahlin\IN{\ina} und besten Grüßen an Sie,} \grussformel{Ihr sehr ergebener\\ Heinz Neider} \briefanhang{\textkritik{P.S. Eben sprach ich Schlick\IN{\schlick}, der erklärte, daß er eine ,,humoristische`` Erwiderung\IW{} auf Hempels\IN{\hempel} Aufsatz\IW{} geschrieben habe. Eine ernsthafte scheint er leider nicht mehr fertig zu bringen. Schade!}\fnA{Hsl.}} \ebericht{Brief, msl., 2 Seiten, \href{https://doi.org/10.48666/870456}{RC 029-07-07}; Briefkopf: \blockade{Fac Simile Anhang} gedr. \original{Wien, den}, msl. \original{25.\,3.\,1935}.}