ich hatte, glaube ich, für Ihren Brief vom November noch nicht gedankt, und nun kam der vom 13.2. Ich war im vergangenen Semester sehr belastet, da ich in Tel Aviv Volkshochschulvorträge gehalten hatte.
Was Ihre Frage betr. Auswahlaxiom betrifft, so liegt – wenn ich Sie richtig verstehe – ein Mißverständnis Ihrerseits vor, begründet wohl dadurch, daß ich in § 16 nur andeute, was ich in § 17 ausführe. Dort nämlich, auf S. 315, führe ich (im Anschluß an ZermelosPZermelo, Ernst, 1871–1953, dt. Mathmatiker 2. Aufsatz in Math. Ann. 65B) die Auffassung D2 ein, abgeleitet aus D1, und darauf beziehe ich die Bemerkung von S. 289 u. 299. (Die Ausfüh🕮rung auf S. 315 hätte allerdings präziser sein dürfen!)** Vgl. auch Math. Zeitschr. 22, p. 264 unten (1925) Ich ziehe nach wie vor D1 vor, u. zwar aus 2 Gründen: 1) (Das ist der Hauptgrund) ist die Aussage D1 enger, weniger weitgehend, und dennoch die umfassendere Aussage D2 aus ihr herleitbar, was einen Vorzug vom allgemein-axiomat[ischen] Standpunkt bedeutet.
2) Ist die Formulierung von D1 mittels der Grundbegr[iffe] der Axiomatik einfach, während die Formulier[ung] von D2 vorbereitende Definitionen oder eine umständlichere Ausdrucksweise erfordert.
Natürlich ist es mir, nicht zum ?? zum Zweck einer kritischen Überprüfung, sehr willkommen, daß Sie dieses Semester über Mengenlehre u. ihre log[ischen] Probleme lesen. Leider ist die Aussicht, daß 🕮 ich zu dem (mich an sich sehr interessierenden) Kongreß in ParisIKongressfuerEinheit@1. Kongreß für Einheit der Wissenschaft/Congrès International de Philosophie Scientifique, Paris, 16.-21.IX.1935 kommen kann, sehr gering, aus dem einfachen Grund, weil es wahrscheinlich an den Reisekosten hapern wird (die Größe meiner Familie zwingt uns sehr zu rechnen); das Datum würde, wenn es nicht später als Mitte September ist, wohl passen. Wegen der großen Unwahrscheinlichkeit unseres Zusammentreffens, und um Ihnen anderers[eits] nicht viel Schreibmühe zu machen, möchte ich Sie daher bitten, mir doch möglichst kurz die Änderungsvorschläge selbst, ev[entuell] in Stichworten, wenn auch ohne Begründung, mitzuteilen, vielleicht werde ich mir selbst einen 🕮? darauf machen können. Im übrigen ?\,/\,Eselsohr od. abgeschnitten die Frage der englischen Ausgabe meiner MLBFraenkel, Abraham!1928@Einleitung in die Mengenlehre, 3. Aufl., Berlin, 1928 immer noch, da sich die – nicht von mir selbst geführten – Verhandlungen mit der Oxford University PressIOxford University Press, die sich interessiert, über Erwarten hinziehen.
Meine enthusiast[ische] Beurteilung Ihrer SyntaxB1934@Logische Syntax der Sprache, Wien, 1934 kennen Sie ja, u. ich werde sie jetzt für die Scripta Math[ematica]I rezensierenB, über deren Redaktionsführung ich allerdings neuerdings sehr skeptisch urteile (sodaß ich mich viell[eicht] zurückziehe). Noch eine literar. Frage: In den Actualités Scient.IActualités scientifiques et industrielles, Schriftenreihe erschien Ihr Heft: Lancienne et la nouvelle logiqueB. Wovon ist das die Übersetzung, oder ist es extra geschrieben ?
Mit herzlichen Grüßen und Dank für den S.A.