Rudolf Carnap an Abraham Fraenkel, 13. Februar 1935 Februar 1935

Lieber Herr Fraenkel

ich habe eben mit Zustimmung Ihre NoteB in der „Philosophy of Science“IPhilosophy of Science, Zeitschrift gelesen. Ihrer Anmerkung entnehme ich, daß Sie die „Mengenlehre“BFraenkel, Abraham!1928@Einleitung in die Mengenlehre, 3. Aufl., Berlin, 1928 neu herausgeben werden. Da ich in diesem Semester in meinem Seminar Ihr Axiomensystem durchgesprochen habe und mir dabei an zahlreichen Punkten Verbesserungen (nicht inhaltlicher Natur, aber korrektere Formulierungen) eingefallen sind, würde ich sehr gerne mit Ihnen sprechen, ehe die Neuauflage in Druck geht. Die Änderungen samt Begründung brieflich auseinanderzusetzen ist ziemlich langwierig. Kommen Sie vielleicht im Sommer nach Europa? Unsere GruppenISchlick-Zirkel, Wiener KreisI machen im September einen KongreßIKongressfuerEinheit@1. Kongreß für Einheit der Wissenschaft/Congrès International de Philosophie Scientifique, Paris, 16.-21.IX.1935 für wissenschaftliche Philosophie in Paris, zu dem auch zahlreiche Warschauer Logiker kommen werden; hätten Sie nicht Lust, dahin zu kommen? Wir könnten uns dann vorher irgendwo treffen, und Ihre Sache durchsprechen. Bei dieser Gelegenheit würde ich natürlich auch sehr gerne Ihre Bemerkungen und Bedenken zu meiner „Syntax“B1934@Logische Syntax der Sprache, Wien, 1934 hören!

Meinen Brief vom 7. Nov. und den Sonderdruck über „Antinomien“B1934@„Die Antinomien und die Unvollständigkeit der Mathematik“, Monatshefte für Mathematik 41 (1), 1934, 263-284 werden Sie wohl erhalten haben.

Mit herzlichen Grüßen‚

Ihr
ksl.

Brief, msl. Dsl., 1 Seite, RC 102-41-11; Briefkopf: msl. den 13. Februar 1935.


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