\brief{Rudolf Carnap an Felix Kaufmann, 13. Dezember 1934}{Dezember 1934} %, den 13.Dezember 1934. \anrede{Lieber Herr Kaufmann!} \haupttext{Herzlichen Dank für Ihren Brief vom 5.\,Dezember. Professor Nagel\IN{\nagel} war wirklich öfters bei uns und wir hatten Freude an ihm, ich besonders an seiner klaren, vorsichtigen Fragestellung, und wir beide an seiner sympathischen Persönlichkeit und an der Übereinstimmung in polit[ischen] und allgem[einen] Fragen. Ihr Brief für ihn kam leider gerade am Tag nach seiner Abreise; ich werde ihn ihm demnächst schicken, nehme aber an, daß er sich schon mit Ihnen in Verbindung gesetzt hat. Seine Wiener Adresse ist c/o American Express Co, Kärntnerring. Ich freue mich, daß Sie mir ein Ex. des MS Ihres Buches\IW{\kaufmannmethodensoz} zur Lektüre schicken wollen, und habe jetzt gerade am besten Zeit dazu. Wir sind zwar auch schon einigermaßen urlaubsreif -- sehr kurze Sommererholung und die Englandanstrengungen -- ich denke aber, daß wir erst in den Februarferien zum skilaufen fahren werden. Sollten wir doch noch nach Weihnachten fahren, nehme ich Ihr Buch\IW{\kaufmannmethodensoz} als Lektüre mit. Meine Frau\IN{\ina} läßt Ihnen sagen, daß sie einen Sommer in Mittersill verbracht hat und im Gasthof ,,Bräurup`` sehr gut untergebracht war. Der Plan, jedem ordentlichen Teilnehmer am Kongreß\II{\kongressphilosophieprag} ein gebundenes Ex. der gesamten Kongreßvorträge\IW{} zuzuschicken, besteht weiter; ich habe aber gehört, daß noch einige Monate vergehen dürften, ehe der Druck so weit ist. Es geht uns beiden gut. Ich arbeite eben an einem Aufsatz, der aus der ,,Syntax``\IC{\logischesyntax} herausgeschnittene Fragen behandelt (der erste solche ist schon im Druck ,,Die Antinomien und die Unvollständigkeit der Mathematik``\IC{\msantinomien} Monatsh[efte] Math. Phys.\II{\monatshefte}\blockade{Sigle}), der, an dem ich jetzt arbeite, ,,Ein Gültigkeitskriterium für die Sätze der klassischen Mathematik``, soll im nächsten Heft erscheinen. Ich wünsche Ihnen und Ihrer lieben Frau\IN{\kaufmannfrau} gute Erholung in den Weihnachtstagen; hoffentlich haben Sie auch guten Schnee; hier ist es noch sehr warm. Wie gedeiht denn das Hansi\IN{\kaufmannkind}? Bitte nehmen Sie beide auch die herzlichsten Grüße von meiner Frau\IN{\ina}! Mit vielen guten Grüßen} \grussformel{Ihr\\ R. Carnap} \ebericht{Brief, msl., 1 Seite, \href{https://doi.org/10.48666/870010}{FK 008205 (Dsl. RC 028-21-02)}; Briefkopf: gestempelt \original{Prof. Dr. Rudolf Carnap \,/\, Prag XVII. \,/\, Pod Homolkou 146}, msl. \original{den 13.\,Dezember 1934}.}