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Lieber Herr Carnap!
Ich habe sehr viel Ihnen mitzuteilen; daßs werde ich der zeitlichen Reihenfolge nach tun.
In Antwort Ihres Schreibens desvom 3. Juni schrieb ich Ihnen einen ausführlichen Brief. Hoffentlich erhalten Sie ihn und fanden etwas nützliches unter meinen terminologischen Vorschlägen.
Ihr Buchfürauf meinen Exemplar des Buchesn warten; inzwischen mußte ich fünf mal schreiben: zweimal an die Zeitschriftdendas Postamt. Inm September kam endlich das Buch und ein Paar Wochen später sandte ich meine Rezension ab.
In der Universitäteren Arbeiten
Gerade nach meinem vorgestrigen Schlußvortrag über Ihre Arbeit hat Prof. David Wight PralleEnglisch übersetzen mögchte. Dies war mir eine außerordentlich erfreuende Nachricht. Ein gewißer Tom Chambers
Ich hoffe sehr, daß es noch nicht zu spät ist, die Übersetzungsarbeit dem Prall
1) Prallerrichtetangesehen und hoch geachtet.
2) Einerseits ist Prall über Ihre Arbeit sehr begeistert; andererseits aber wird Prall
3) Prall
4) Er ist ein sehr energischer und mit dabei ein sehr sorgfältiger Arbeiter. Jede Einzelheit der Terminologie usw. würde von ihm behutsam und geschickt behandelt werden. Es würde sein aufrichtiges Ziel sein, eine stolzwürdige Übersetzung zu erzeugen. Daß er aufzu diesesm Ziel gelangen würde, ist ausgerechnetausgemacht. sicher.
Daher springt es ins Auge, daß es Ihnen geziemt, jeden schon entstandenen Übersetzungsvertrag gerade wegzutun, und die Arbeit dem Prall
Es ist mein aufrichtigster Wunsch, Sie nicht nur in Amerika sondern an Harvardmächtebehörden in allen solchen Vorgängen. Täglich wird es aber diesen Mächten stärker bestätigt, wie wichtig es sei, Sie hereinzuladen.
Über Ihre Definition von “quasi-syntaktisch”, Seiten 178-179, möchte ich eine Frage stellen. Innerhalb dieser Definition scheint es nicht festgesetzt zu sein, daß \(S\!g_2\) ein syntaktisches Prädikat sei. (Freilich muß \(S\!g_2\) der Sprache \(S_2\) zugehören, welche Sprache aber enthält eine Syntax für \(S_1\) und sonst im allgemeinen übriges enthält.) Wenn nun \(S\!g_2\) ein nicht syntaktisches Prädikat sein darf (obwohl freilich es lauter Zeichen als Argumente annimmt), warum denn könnte \(S\!g_2\) nicht irgendein ungünstiges demn Begriff “wahr” betreffendes Prädikat sein, Ihren Bemerkungen am Ende der S. 179 zuwider?
Andrerseits nehme man an, \(S\!g_2\) müßsse syntaktisches Prädikat sein. Nach Ihrer Definition von “syntaktisch” heißt dies, daß jeder Vollsatz von \(S\!g_2\) entweder analytisch oder kontradiktorisch ist. Wenn aber jeder solche Vollsatz dem entsprechenden Vollsatz von \(S\!g_1\) gehaltgleich ist, so muß jeder Vollsatz von \(S\!g_1\) ebenfalls entweder analytisch oder kontradiktorisch sein. Unter diesen Voraussetzungen erhalten wir aber das unwillkommene Resultat, daß ein Prädikat nur dann quasi-syntaktisch sein kann, wenn jeder seiner Vollsätze entweder analytisch oder kontradiktorisch ist.
Bitte zeigen Sie mir doch, worin mein Mißverständnis liegt.
Betreffs S. 116 habe ich eine geringere Frage zu stellen. Sie schreiben, „Zur Feststellung des Wahrheitswertes einer Implikation muß man die Wahrheitswerte der beiden Glieder feststellen.“ Dagegen möchte ich auszeichnen, daß wir günstigenfalls mit nur einer Gliedfestellung abaufhören dürfen, nämlich wenn das zunächst festzustellendes Glied das erste bzw. das zweite Glied ist und wird als falsch bzw. wahr festgestellt wird. Ferner scheint es mir, daß wir günstigenfalls auf das Feststellen des Wahrheitswertes überhaupt eines Gliedes verzichtern können und den Wahrheitswert des Ganzen einfach durch eine allgemeine logisch abgeleitete Beziehung feststellen.
Mit den Ideen Ihres BuchesBeipünkteNebenpunkte hervorgehoben.
Das DrüuckenkomplimentäresGeschenkexemplar wird Ihnen direkt von dem HerausgeberVerlag
Separat sende ich Ihnen einige Sonderabdrüucke.
Ich hoffe, daß Ihr Aufenthalt in England angenehm war.
Herzlichste Grüße Ihnen beiden, auch von Naomi.
Ihr
W. V. Quine
Brief, msl., Kopie, 2 Seiten, WQ; Briefkopf: msl. 52 Garden Street  /  Cambridge, Mass., USA  /  d. 24. Nov. 1934.