Dein MSB habe ich bekommen. Ich werde ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach verständigen und es an MeinerIVerlag Meiner weiterschicken.
JuhosPJuhos, Béla, 1901–1971, ung.-öst. Philosoph hat mir ein längeres MS geschickt („Der Zufall als praktische und methodische Voraussetzung“B). Er schreibt, daß Du mit dem Inhalt einverstanden seist. Kannst Du mir Dein Urteil darüber schreiben? Wegen der Frage der Veröffentl[ichung] in der „Erk[enntnis]IErkenntnis, Zeitschrift“
Beiliegenden Brief gib bitte MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris; ebenso das Ex. der „Syntax“B1934@Logische Syntax der Sprache, Wien, 1934, das ich für ihn an Deine Adresse habe schicken lassen. Er schrieb, daß er etwa am 1. Juli in Wien eintreffen werde, und daß ich an Dich adressieren solle.
Das Vorwort habe ich Deinem Wunsch entsprechend geändert. Du hast gewiß recht, daß zur Beurteilung von WittgensteinsPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph gegenwärtiger Auffassung Du die einzige Quelle bist. Dagegen bin ich nicht sicher, ob Deine Interpretation von seiner Auffassung in der Zeit, die um einige Jahre zurück ist, zutrifft, und ebenso die Interpretationen von WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann. Ich sehe nicht recht, wie ich diese Interpretationen mit Euren damaligen Berichten, und insbesondere mit dem ganz deutlichen Wortlaut von WaismannsPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann ThesenBWaismann, Friedrich!1984@„Thesen (um 1930)“, Ludwig Wittgenstein und der Wiener Kreis, Frankfurt/Main, 1984, 233–261 vom Jahre 1930 in Einklang gebracht werden kann. Aber diese historische Frage ist ja nicht wichtig. Wichtiger wäre es, wenn wir bald, etwa anhand des hoffentlich doch bald erscheinenden BuchesBWaismann, Friedrich!1976@Logik, Sprache, Philosophie, Stuttgart, 1976 von WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann, feststellen könnten, ob und welche Meinungsunterschiede vielleicht heute noch vorliegen, und diese dann zu erörtern.
Ich habe jetzt angefangen, meine Londoner VorträgeB1934@Philosophy and Logical Syntax, London, 1935 zu schreiben. Ich hatte früher vor, sie deutsch zu schreiben und in England übersetzen zu lassen. Inzwischen habe ich eifrig englisch getrieben und bin daraufgekommen, daß es doch viel besser geht, sie gleich englisch zu schreiben. Den ersten habe ich schon fertig. Ich lese sie in der Stunde meinem Englisch-Lehrer vor, und der verbessert die schlimmsten Fehler. Es wird so natürlich kein glänzender engl. Stil; dafür aber ist es genauer das, was ich sagen will, als wenn es ein Fremder übersetzt.
Wir haben schon Ferien. Ich hoffe, daß Du, wenn Eure Ferien anfangen, auch bald Deine Kopfschmerzen loswirst. Wirst Du sofort abreisen? Und bis Ende August wegbleiben? Ich freue mich, Dich dann zum KongreßIInternationaler Kongress für Philosophie@8. Internationaler Kongress für Philosophie, Prag, 2.-7.IX.1934 zu sehen.
Mit herzlichen Grüßen