\brief{Moritz Schlick an Rudolf Carnap, 2. Juni 1934}{Juni 1934} %[Wien] 2. Juni. [1934] \anrede{Lieber Carnap,} \haupttext{vor 5 Minuten erhielt ich vom Verleger\IN{\springerjulius} das Vorwort zu Deinem Buche\IC{\logischesyntax}. Entschuldige, wenn ich Dich in aller Eile bitte, noch eine kleine Änderung vorzunehmen. Wittgenstein\IN{\wittgenstein} ist von der Möglichkeit einer absolut freien Wahl der Sprachregeln seit langem überzeugt; den Satz S.\,VII: ,,Vielleicht entwickelt sich \ldots{} Toleranzprinzip`` halte ich daher nicht für gerechtfertigt. Da die Klammer, in welcher der Satz steht, ausdrücklich auf meine Information Bezug nimmt, so darf er m.\,E. nicht stehen bleiben. Statt seiner müßte es etwa heißen: ,,Es hat sich also auch seine Auffassung längst\ldots{}``, oder der vorhergehende Satz müßte so fortgesetzt werden: ,,, also ganz in Übereinstimmung mit dem, was Ich ,,Toleranzprinzip`` nenne, und unabhängig davon.`` -- Entschuldige meine Hast. Ich hoffe bald wieder zu schreiben. Herzliche Grüße} \grussformel{Dein\\ Schlick} \ebericht{Brief, hsl., 1 Seite, \href{https://doi.org/10.48666/870755}{RC 029-28-13}; Briefkopf: hsl. \original{2.\,Juni}.}