\brief{Karl Menger an Rudolf Carnap, 17. Mai 1934}{Mai 1934} %{\lspitz}?{\rspitz} 17.5.34 \anrede{Lieber Herr Carnap!} \haupttext{Ich gehe ganz allgemein ungern auf Kongresse \& habe deshalb seit meiner Studentenzeit keinen Kongreßvortrag angemeldet, sondern nur an solchen Kongressen teilgenommen, die mich zu einem Vortrag aufgefordert haben (übrigens auch nicht an allen diesen!). Speziell hinsichtlich des int[ernationalen] Phil[osophen] Kongresses\II{\kongressphilosophieprag} möchte ich umsoweniger eine Ausnahme machen, als, wie ich Ihnen \uline{streng vertraulich} mitteile, das österr[eichische] Unterrichtsministerium\II{\unterrichtsmin} verlangt hat, daß jeder an demselben teilnehmende Professor sich bis zum Juni beim Ministerium\II{\unterrichtsmin} melde, was ich als Nichtberufsphilosoph ohne spezielle Einladung gewiß nicht tun möchte. Übrigens habe ich Schlick\IN{\schlick} nicht gesagt, daß ich in Prag vortragen möchte, sondern wir haben davon gesprochen, daß der Kongreß für die Philosophen\II{\kongressphilosophieprag} eine \neueseite{} Gelegenheit wäre, einige Ergebnisse, die in meinem noch im Mai bei Springer-Wien\II{\springerverlag} erscheinenden Buch ,,Grundlegung zur Logik der Sitten``\IW{\mengerbuch} enthalten sind rasch \& mühelos kennenzulernen. Doch habe ich persönlich keinen Grund hiezu zu drängen. Ihr Manuskript\IC{} sandte ich Ihnen gestern \& bitte wegen der Verspätung um Entschuldigung. Wann kommen Sie wieder nach Wien? Beste Grüße} \grussformel{Ihr\\ K. Menger} \ebericht{Brief, hsl., 2 Seiten, \href{https://doi.org/10.48666/870279}{RC 029-01-05}; Briefkopf: hsl. \original{\blockade{ksl.}, 17.\,5.\,34}.}