\brief{Rudolf Carnap an C. K. Ogden, 19. Dezember 1933}{Dezember 1933} %C.K. \textit{Ogden} Esq., %\uline{London SW1} \anrede{Sehr geehrter Herr Kollege,} \haupttext{haben Sie herzlichen Dank für die reiche Sendung Ihrer Bücher\IW{} und weiterer Schriften\IW{} über \uline{Basic English}. Ich habe mich sofort mit großem Eifer darauf gestürzt und werde die Weihnachtsferien benützen, um die Sachen gründlich zu studieren. Ich hätte vorher nicht geglaubt, daß es möglich ist, durch Heraushebung einer Teilsprache aus einer der natürlichen Sprachen ein im Verhältnis zu den natürlichen Sprachen so einfaches System zu bilden. Besonders interessiert mich auch die Ausschaltung der Verben und ihre Ersetzung durch eine Verwendung eines Operators mit einem andern Ausdruck. Ich lasse Ihnen vom Verleger zuschicken; ,,Aufbau``\IC{\konstitutionstheorie}, ,,Scheinprobleme``\IC{\scheinprobleme} und ,,Physikalische Begriffsbildung``\IC{\physikalischebegriffsbildung}. Sonderdrucke von drei Aufsätzen schicke ich direkt. Ich vermute, daß der Aufsatz ,,Überwindung der Metaphysik`` Sie interessieren wird. Ich glaubte, über das Übersetzungsrecht meiner ,,\uline{Syntax}\IC{\logischesyntax}`` frei verfügen zu können, da in meinem Vertrag mit Springer\IN{\springerjulius} nichts Anderes bestimmt ist. Nun sagt mir aber Frank\IN{\frankphilipp} (der mit Schlick\IN{\schlick} die Sammlung\II{\schriftenwisswelt} herausgibt), daß er glaubt, ich müsse doch mit Springer\IN{\springerjulius} eine Vereinbarung treffen und einen bestimmten Bruchteil der Zahlung für die Übersetzung an Springer abgeben. In dem generellen Vertrag, den er als Herausgeber mit Springer\II{\springerverlag} abgeschlossen hat, ist das so bestimmt. Nun weiß ich nicht, ob ich durch Franks\IN{\frankphilipp} Vertrag auch gebunden bin. Ich muß das näher untersuchen. Vielleicht werde ich nun doch mit Springer\II{\springerverlag} unterhandeln müssen. Frank\IN{\frankphilipp} kommt wahrscheinlich bald nach Wien; er würde mir helfen, mit Springer\IN{\springerjulius} zu einer Einigung zu kommen. Zunächst warte ich nun Ihre Nachricht ab, ob Kegan Paul\II{\keganpaulverlag} bereit ist, die ,,Syntax``\IC{\logischesyntax} anzunehmen, und wie viel er zahlen will. Dann werde ich (falls sich herausstellt, daß ich nicht selbst frei verfügen kann) mich bemühen, das Einverständnis von Springer\IN{\springerjulius} zu erhalten. Ich habe am 7.\,Dezember an Black\IN{\black} geschrieben. Ich nehme an, daß ich bald von ihm das Manuskript seiner Übersetzung\IC{} \IW{} bekommen werde, um es durchzusehen; und dann auch seine Einleitung. Mit besten Wünschen für gute Weihnachten und herzlichem Dank} \grussformel{Ihr ergebener\\{} \blockade{ksl.}} \ebericht{Brief, msl., 1 Seite, \href{https://doi.org/10.48666/871474}{RC 081-13-25}; Briefkopf: msl. \original{den 19.\,Dezember 1933 \,/\, C. K. Ogden, Esq., \,/\, London SW1}.}