\brief{Rudolf Carnap an C. K. Ogden, 7. Dezember 1933}{Dezember 1933} %, den 7.Dezember 1933. %Herrn C.K. \textit{\uline{Ogden, }}M.A. %\uline{London} \anrede{Sehr geehrter Herr Kollege!} \haupttext{Besten Dank für Ihre beiden Briefe, und für das besondere Entgegenkommen, das Sie mir in den vorgeschlagenen Bedingungen zeigen. Mit diesen Bedingungen für den \uline{von Dr. Black\IN{\black} zu übersetzenden Aufsatz\IC{}} bin ich gern einverstanden. Ich schreibe jetzt gleichzeitig an Dr. Black\IN{\black}; er wird mir dann seine Übersetzung und seine Einführung schicken. Für die letztere hat er einen Umfang von 40 Seiten vorgeschlagen; ich werde ihm jetzt vorschlagen, sie etwas kürzer zu machen. Meine Einführung, die ich auf Vorschlag von Dr. Black\IN{\black} noch dazuschreiben werde, wird nur ganz wenige Seiten umfassen. Dr. Black\IN{\black} hatte ursprünglich geplant, \uline{zwei} Aufsätze von mir\IC{} in diesem Bändchen zu übersetzen\IW{}. Es zeigt sich jedoch, daß das über den üblichen Umfang weit hinausgehen würde. Wir haben deshalb jetzt beschlossen, nur \uline{einen} Aufsatz zu nehmen (,,Physikalische Sprache\ldots{}``\IC{\physikalischesprache}). Wenn nun doch \uline{Dr. Neurath\IN{\neurath} eine allgemeine Einführung\IW{}} schreiben würde, so würden zu dem \uline{einen} Aufsatz \uline{drei} Einführungen kommen. Vielleicht wäre das keine gute Proportion. Ich möchte noch mit Neurath\IN{\neurath} darüber korrespondieren; vielleicht wäre es günstiger, seine allgemeine Einführung bei späterer Gelegenheit zu bringen. Nötigenfalls könnte ich aber auch meine Einführung weglassen und an deren Stelle die von N[eurath]\IN{\neurath} setzen. \uline{Mein Buch ,,Logische Syntax der Sprache``\IC{\logischesyntax}} geht jetzt zum Druck. Es erscheint bei Springer-Wien\II{\springerverlag} in der von Schlick\IN{\schlick} und Frank\IN{\frankphilipp} herausgegebenen Sammlung ,,Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung``\II{\schriftenwisswelt} (14 x 21,5 cm); es wird nach meiner Schätzung einen Umfang von etwa 260 Druckseiten haben. Ich gebe Ihnen gern die Ermächtigung, mit Kegan Paul\II{\keganpaulverlag} über die Übersetzung zu verhandeln. Mit einem Honorar von \textsterling{}\,20 oder, falls der Verlag darauf nicht eingehen kann, von \textsterling{}\,15 wäre ich einverstanden; aber auch hier möchte ich nicht das Verlagsrecht für alle Zeiten abgeben, sondern zunächst für eine beschränkte Auflage (vielleicht 1000 oder 1500 Exemplare?). Für den Fall einer Neuauflage würde eine neue Vereinbarung zu treffen sein. Es wäre mir lieb, eine größere Anzahl Freiexemplare zu bekommen; aber das will ich nicht zur Bedingung machen; Sie können die Anzahl mit K[egan] P[aul]\II{\keganpaulverlag} vereinbaren mit Rücksicht auf das, was bei Ihnen üblich ist. Es würde mich sehr freuen, wenn K[egan] P[aul]\II{\keganpaulverlag} einwilligt, die Übersetzung meines Buches zu verlegen; und besonders, wenn die Übersetzung in der von Ihnen herausgegebenen Sammlung ,,International Library\ldots{}`` erscheinen würde. \neueseite{} Als Neurath\IN{\neurath} kürzlich hier war, sprach er auch mit Begeisterung von Ihrem ,,\uline{Basic English}``. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir etwas zur Orientierung hierüber schicken könnten. Ich bin seit vielen Jahren lebhaft interessiert an dem Problem einer internationalen Hilfssprache. Theoretisch interessiert mich besonders die logische Seite dieses Problems, die Fragen der logischen Syntax. Aber auch praktisch habe ich mich damit befaßt (ich kann Esperanto, bin aber nicht dogmatisch festgelegt auf dieses System). Ich halte besonders für die internationalen Beziehungen auf dem Gebiet der Wissenschaft die Verwendung einer Hilfssprache für erstrebenswert und notwendig.} \grussformel{Mit vorzüglicher Hochachtung\\{} [Rudolf Carnap]} \ebericht{Brief, msl. Dsl., 2 Seiten, \href{https://doi.org/10.48666/871470}{RC 081-13-02}; Briefkopf: msl. \original{den 7.\,Dezember 1933 \,/\, Herrn C. K. Ogden, M.A. \,/\, London}.}