Heinz Neider an Rudolf Carnap, 6. November 1933 November 1933

Sehr geehrter Herr Professor!

Vor seiner Abreise nach London teilte mir NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath mit, daß er das Manuskript eines gewißen Herrn FränkelPhier mit Umlaut getippt, der die Schrift in der Sammlung „Einheitswissenschaft“IEinheitswissenschaft, Schriftenreihe publiziert wissen möchte, Ihnen eingesandt habe. Er glaubte, daß Sie mit der Beurteilung rasch fertig werden würden, da FränkelP seinerzeit das Werk der „Erkenntnis“IErkenntnis, Zeitschrift vorgelegt habe.

Ing. FränkelP quält mich nun durch tägliche telephonische Anrufe um einen Bescheid, da er bei Ablehnung durch uns das BuchB einem anderen Verleger anbieten möchte.

Ich bitte Sie daher mir Ihre Entscheidung möglichst bald bekanntzugeben.

Mit besten Empfehlungen an Ihre Frau Gemahlin und herzlichen Grüßen an Sie bin ich Ihr

sehr ergebener
Heinz Neider

Postkarte, msl., RC 029-07-46; Vorderseite: msl. Hochwohlgeboren Herrn  /  Professor Dr. R. Carnap  /  Prag, 17.  /  N. Motol  /  Pod Homolkou  /  Č.S.R., msl. Abs. Heinz Neider  /  p/Ad. Gerold & Co.  /  Wien, 1. Stefansplatz; Rückseite: msl. Wien, am 6. 11. 1933.


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