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Sehr geehrter Herr Professor‚
ich hoffe, daß Sie durch meinen letzten Brief nicht zu sehr gestört wurden: eine Intervention bei Frank
Ich bitte Sie also wegen der überflüssigen Behelligung um Entschuldigung!
Wenn ich Ihnen bei der Gelegenheit in wenigen Worten den Hauptpunkt meiner Bemerkungen zum Schlußkapitel Ihrer Semantik
Die Theorien werden hier beurteilt wie sie als (physikalische bezw. psychologische) Tatsachen zu beurteilen sind; sie „sind“ nicht endgültig verifizierbar u.s.w.
Im Gegensatz dazu bin ich der Ansicht, daß man durch geeignete Wahl der Methoden der Nachprüfung (durch „methodologische Beschlüsse“) die Theorien sogar endgültig verifizierbar machen könnte (und daß die „empirisch“-
Es ist hier also ähnlich, wie etwa bei der Wahl des Aufbaues der „Wissenschaftssprache“: mehrere Wege sind möglich, – aus gewißen Gründen (etwa Zweckmäßigkeit) wird einer gewählt.
Sätze „sind“ nicht falsifizierbar oder verifizierbar, sondern man kann ihre Überprüfungsmethoden so einrichten, daß sie das eine oder andere oder beides oder auch
Ein weiterer Punkt, über den ich gerne mit Ihnen sprechen möchte, ist Ihre Zilsel-Antwort
Für die Wissenschaft scheint es mir überhaupt gleichgültig zu sein, ob irgendjemand ihre Sätze für wahr hält, an sie glaubt (das ist Psychologismus). Wichtig sind nur die logischen und methodologischen Zusammenhänge. –
Mit der Hoffnung, Sie im Laufe des Sommers zu sehen und den herzlichsten Grüßen
Ihr
Karl Popper
Brief, hsl., 4 Seiten