\brief{Karl Popper an Rudolf Carnap, 17. Juni 1933}{Juni 1933} %Wien, 17. Juni 33. \anrede{Sehr geehrter Herr Professor,} \haupttext{da in meiner Buchangelegenheit\IW{\popperldf} eine Wendung eingetreten ist, so möchte ich Ihnen darüber berichten. Wie Sie wissen, war ich im Herbst (ohne jede Empfehlung) bei Springer\II{\springerverlag}. Dieser erklärte, sich für die Arbeit sehr zu interessieren und verwies mich an Schlick\IN{\schlick}, dessen Urteil er als maßgebend erklärte. Ich wandte mich darauf (es war etwa Anfang November) an Schlick\IN{\schlick}. Die Sache mit Schlick\IN{\schlick} zog sich sehr lange hin; Ende März meinte Direktor Lange\IN{\langedirektor} (Springer\II{\springerverlag}), daß sich die Verhältnisse so verschlechtert hätten, daß die Sache wohl kaum mehr in Frage kommt. Nun scheint Schlicks\IN{\schlick} Urteil \neueseite{} trotz aller Bedenken doch so günstig ausgefallen zu sein, daß Springer\IN{\springerjulius} umgestimmt wurde: Direktor Lange\IN{\langedirektor} erklärte mir Anfang Juni, daß sein Verlag\II{\springerverlag} grundsätzlich bereit sei, die Sache in der ,,Sammlung``\II{\wissweltauffassung} gekürzt zu bringen; er habe bereits mit Schlick\IN{\schlick} gesprochen, der es für die Sammlung\II{\wissweltauffassung} haben möchte; es sei nur mehr die Zustimmung Franks\IN{\frankphilipp} nötig, der vertraglich das Recht hat, über die Aufnahme mitzuentscheiden. Sobald diese eintrifft, will Dir. Lange\IN{\langedirektor} mit mir einen Vorvertrag abschließen. Das ist mir deshalb wichtig, weil \neueseite{} ich das Buch\IW{\popperldf} ganz umarbeiten muß (es muß u.\,a. auf \uline{weniger als die Hälfte} gekürzt werden) und ich diese Arbeit nicht machen will, ohne sicher zu wissen, daß sie einen Zweck hat. Die Sache ist nun deshalb dringend, weil die \uline{Ferien} \uline{sehr} bald beginnen und ich nun in den Ferien diese Arbeit ausführen kann. Ich werde wohl die ganzen Ferien brauchen. Schlick\IN{\schlick} teilte mir nun heute mit, daß Frank\IN{\frankphilipp} ihm noch nicht geantwortet habe, obwohl er ihm die Sache als dringlich geschildert hat. Ich weiß nun nicht, wie Sie mit Frank\IN{\frankphilipp} stehen \neueseite{} aber ich vermute, daß es vielleicht möglich ist, daß Sie mit Frank\IN{\frankphilipp} über die Sache sprechen und die Erledigung urgieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß durch solche kleine Aufenthalte nicht nur Monate verloren gehen, sondern die ganze Sache in Frage gestellt werden kann. -- Wenn ich mich mit dieser Sache wieder an Sie wende, so habe ich ein schlechtes Gewissen: Weil ich Ihnen vor meinem letzten Brief so lange nicht \neueseite{} \blockade{ksl. Anmerkung}} \ebericht{Brief, hsl., 4 Seiten\blockade{unvollständig}, \href{https://doi.org/10.48666/871441}{RC 102-59-60}; Briefkopf: hsl. \original{Wien, 17.\,Juni 33}.}