Beiliegend mein MSB1934@„Theoretische Fragen und praktische Entscheidungen“, Natur und Geist 2, 1934, 257–260 für das Monistenblatt „Stimme der Vernunft“IZeitschrift, Bd 1.1912-8.1923. 10.1925-18.1933. Ab Jg 5.1920 u.d.T.: Monistische Monatshefte (Monathshefte.) Ab Jg 17.1932 u.d.T.: Die Stimme der Vernunft. Ab Jg 3.1914 mit d.Beil.: Sonne..1Bei diesem Manuskript (ein unvollständiges Exemplar ist überliefert als RC 110-04-11) handelt es sich um die erste Fassung von Carnap, „Theoretische Fragen und praktische Entscheidungen“. Dieser Text stellt die Antwort dar auf C. F. Lossa, „Pseudofreigeistige Philosophie“; hinter diesem Pseudonym verbirgt sich Paul F. Linke. Kritisiert wird dort vor allem – u. a. in Bezugnahme auf Hahn, Überflüssige Wesenheiten (Occams Rasiermesser), und Carnap, Scheinprobleme in der Philosophie– die Klassifizierung vor allem von religiösen Sätzen als kognitiv sinnlos. Nach Meinung des Autors ist dies nichts anderes als die Anerkennung des friedlichen Nebeneinanders von Wissen und Glauben, die erforderliche echte Auseinandersetzung mit „unwissenschaftlichen“ Weltanschauungen werde damit vermieden.1Bei diesem Manuskript (ein unvollständiges Exemplar ist überliefert unter RC 110-04-11) handelt es sich um die erste Fassung von Carnap, „Theoretische Fragen und praktische Entscheidungen“. Dieser Text stellt die Antwort dar auf C. F. Lossa, „Pseudofreigeistige Philosophie“; vgl. dazu den Briefwechsel Carnaps mit Heinrich Schmidt zwischen 20. März und 18. April 1933. Hinter dem Pseudonym „Lossa“ verbirgt sich Paul F. Linke, was Carnap spätestens 1939 in Erfahrung brachte; vgl. Paul F. Linke an Rudolf Carnap, 17. August 1939, (RC 111-07-01). Lies zuerst S. …aLeerstelle im Original., damit Du den Anlaß verstehst. Der Schriftleiter, HaeckelsPHaeckel, Ernst, 1834–1919, dt. Zoologe Nachfolger SchmidtPSchmidt, Heinrich, 1874–1935, dt. Philosoph-Jena, hat mir sehr freundlich auf meine Anfrage geantwortet und mir 5 Seiten zur Verfügung gestellt. Ich war zuerst im Zweifel, ob sich eine Entgegnung bei den Monisten lohnt, da ich argwöhnte, sie seien zu bürgerlich eingestellt. Ich habe aber jetzt einige Hefte durchgesehen und festgestellt, daß man dort (ich weiß nicht, seit wann) anscheinend radikaler geworden ist und häufig Auffassungen vertritt, die uns sehr nahe stehen. Daher halte ich es für gut, besonders in der jetzigen Zeit, wo große Teile des Bürgertums von Tag zu Tag reaktionärer werden, die Fühlung mit ähnlich gerichteten Kreisen aufzunehmen.
Bitte schick mir das MSB mit Randbemerkungen (und nötigenfalls beigelegten ausführlichen Neuformulierungen) möglichst umgehend zurück! Wenn irgend möglich so, daß ich es bis zum 8. bekomme; dann kann ichs noch zum Maiheft hinschicken. Es ist ja fraglich, wielang überhaupt noch die ZeitschriftIZeitschrift, Bd 1.1912-8.1923. 10.1925-18.1933. Ab Jg 5.1920 u.d.T.: Monistische Monatshefte (Monathshefte.) Ab Jg 17.1932 u.d.T.: Die Stimme der Vernunft. Ab Jg 3.1914 mit d.Beil.: Sonne. wird erscheinen können.
Für Deinen Brief vom 13. März besten Dank! Wann kommt Korrektur HahnPHahn, Hans, 1879–1934, öst. Mathematiker, Bruder von Olga Neurath, verh. mit Eleonore HahnBHahn, Hans!Logik, Mathematik und Naturerkennen? Ich bin sehr betrübt, Dich bei Deinem Besuch am 26. in Prag nicht gesehen zu haben! Du hättest doch entweder herauskommen oder mich frühzeitig hineinbestellen sollen! In diesen bedrückenden Zeiten hat man ja sehr das Bedürfnis nach Aussprache mit Gleichgesinnten. (Wenn Du die Zeitschrift „Aufruf“IZeitschrift „Aufruf“ der tschechoslowakischen Liga für Menschenrechte der tschechoslowakischen Liga f. Menschenrechte, III 5 v. 1. Apr. 33 zu Gesicht bekommen kannst, so lies mal S. 16 die Diskussion zwischen einem Sozialisten u. einem Kommunisten‚ und schreib mir ein Wort darüber.)
Herzlichen Gruß, von beiden an beide‚